Historisches
Wörterbuch
der
elsässischen
Mundart mit ...
Charles Schmidt
HARVARD UNIVERSITY
LIBRARY
OF TBE
PEABODY MUSEUM
GIFT OF
JOHN B. STETSON. Jr.
(CUbs of 1906)
OF PHILADELPHIA
DEPOSITED IN THE COLLEGE LIBRARY
r
HISTORISCHES WORTERBUCH
DEB
ELSASSISCHEN MUNDART
MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG
DER FRÜII-NEÜHOCIIDEUTSCHEN PERIODE
AUS DEM NACHLASSE
VON
CHARLES SCHMIDT.
STRASSBURG
J. II. ED. HEITZ (HEITZ & MÜNDEL)
im.
FeaDodr s^'.\^zr.:.z:■ l-^Wc-ry
I bC. £0, Ir'i-O
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VORWORT.
Es muss über das vorliegende Buch zunächst Rechenschaft abgelegt
werden. Der Verfasser hfttte es in dieser Gestalt der OeffentUcbkeit nicht
anheim gegeben. Es ist Bruchstück geblieben. Gegen den Vorwurf der
Lückenhaftigkeit darf es sich in sofern verwahren, als es auf Vollständigkeit
von vornherein keinen Anspruch macht. Was es bietet, glaubten wir aber
ffir die deutsche Sprachgeschichte wertvoll genug, um das Werk, auch in dem
anvollkommenen Zustande wo der Tod des Verfassers es gelassen, dem fach^
gendssischen Leserkreis nidit vorzuenthalten.
Als Material zur Herstellung des Wörterbuchs dienten folgende im
Nachlass Prof. h. Schmidt's vorgeluiuleDf Glossare: 1° Ein Glossar um
Qeilerianum 18()9): — 2'' Ein ßhsmrium Bra/Uiamim et Mumeriminm (1880);
— 3° Ein Gio^sarimn a/salicum viedit nrrl (2 Bäiule, angelegt seit 1883^;
— 4° Kin Glosmi'lum alsatirum zur Zeitpenode 1500-15ÜÖ (ISSÖ . Geplant
wur<le ursprünglich, wie Schmidt selber schreibt, «ein Opus, das den elsäs-
sischen und zunächst den strassburgischen Spraehöchatz vom \Z. Jahrhundert
ab bis zur Zeit des Uebergangs zur neuhochdeutschen Schriftsprache voll-
ständig enthielte.» £s sollten daher die erwähnten Glossare möglichst weiter-
geführt, dann aber zu einem Gänsen verschmolzen werden. Nach den voran-
gegangenen allgemeinen Sammlungen des mittelhochdeutschen Wortschatzes
von Sehera, von Benecke-Zameke-MIUler, oder auch Lexer, die, bei allen
sonstigen Verdiensten, doch den Erfordernissen einer eingehenden Dialekt-
forschung nicht Genüge leisteten, schien der Zeitpunkt gekommen nun auch
wieder an das von Sdimeller gegebene Beispiel anzuknüpfen, und dem vor-
Züschen Bayrischen Worterbuch ein lexikalisches Denkmal des el-
s&ssischen Dialekts zur Seite zu setzen. Geführt aber musste die Darstellung
werden bis in die Zeit der allgemeinen Verbreitung der neuhochdeutschen
Schriftsprache, wo denn die literarischen Quellen des Dialekts versiegen, und
die archivahschen Urkunden der allgemeinen Schriftsprache immer näher
kommen.
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Don Versiifh rechtfertigen zu wollen wäre überllüsöig, zumal jetzt, wo
das Studium der Kinzel-Dialekte mit strengeren Methoden wie früher und auch
thatkräftiger in AngrifT genommen ist. P^ine geschichtliche Untersuchung aller
deutschen Mundarten auf Grund einer neuen Durchsicht des archivalischen
Materials und mit Benutzung der uns jetzt vorliegenden Text-Ausgaben, darf
geradeso als eine Hauptforderung der Wissen^^chaft an die nächste Germa-
nistengeneration bezeichnet werden. Von der Fülle neuer Aufschlüsse, die
ein solches Studium dereinst eröffnen muss, ist uns durch Friedrich
Kauffmann*8 anregende OeseJUekte des sekwädiseken. DidMUes (1880)
ein Begriff geworden. Charles Schmidt's Auffassung war nun, dass
der grammatischen Darstellung die erschöpfende lexikographische Ausbeutung
der Quellen voranzugehen habe.
Uns, als den nSchsten Angehörigen des Verstorbenen, »emt es nicht
die Frage aufzuwerfen, ob er, der ja von berufener Seite als der «Altmeister
der elsässischen Forschung > bezeichnet wurde, auch dieser von ihm unter-
nommenen Arbeit gewachsen war. Der neuesten Generation wissenschaftlicher
Germaia.^ük hat er nicht mehr angehört. Eine strenge piiilologische Schulung,
wie sie den heuligen Forderungen entspräche, ist iiim nicht zu Teii geworden.
Es ergiebt sich dies ,iiit den ersten Blick. Zudem kommt bei Schmidt
der Geschichtsforscher und Literarhistoriker weit mehr zur Geltung als der
Philologe, auch in seinen lexikographischen Leistungen. Und es trat diese
seine Eigentümlichkeit bei ihm immer mehr in den Vordergrund, je mehr er,
bei vorrückendem Alter, inne wurde, dass er des gehegten Planes doch nicht
mehr Meister würde. Zwar den Wert einer urkundlich genauen Feststellung der
Wortformen würdigte der gewissenhafte Forscher vollkommen. Von den auf-
genommenen Wörtern sind auch alle Schreibarten sorgfaltig verzeichnet* Aber
blos der Schreibart wegen ist keines aufgenommen. Die Schreibungen Mansch^
traekkeit u. s. w. bei Geiler, statt Mensch, ire^Aeii u. s. w., haben ihn nicht
zur Aufhahme der allzubekannten Wörter bewogen. So ging er an Manchem»
was gerade für die Sprachgeschichte am wichtigsten erscheint, ohne Be-
denken vorüber. Das Seltene hielt er werter als das Häufige; die Eigen-
tümlichkeiten des Wortgebrauchs werter als die der Wortform, WebeiUlicti
dies ist mit daran Schuld, dass aus der vorliegenden Sammlung nicht ein
vollständiges historisches Wörterbuch der elsässischen Mundart, sondern nur
ein Ergänzungs- t)rterbuch der vorhandenen Sammlungen geworden ist.
Von den Grundsätzen, die der V'erfasser bei seiner Arbeit befolgte,
muss wenigstens das Hauptsächlichste mitgeteilt werden. In der Vorrede
zum Glossarium alsaticum medii aem bemerkt er: «Die hier folgende Samm-
lung bildet ein Supplement zu dem für Elsass immer noch unentbehrlichen
Glossar von Scherz und Oberlin. Ich war bemüht dasjenige zusammen-
zustellen, was einerseits in diesem Werke fehlt, und was andererseits in den
von mir benfitzten Quellen in andrem Sinn erscheint. Femer habe ich für
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— VII —
die von Scherz citirten Ausdrücke, bei denen entweder gar nicht oder nur
unzureichend auf elsässische Schriften und Urkunden hingewiesen wird,
Stellen aus solchen angeführt« Endlich habe ich versucht, das hie und da
Misaverstandene richtiger zu erklären.
cManches Interessante haben mir die Feldnamen geliefert, unter denen
sich alte Ansdracke erhalten hatten, die die Schriftsprache nicht mehr kannte;
es sind indessen nur die unterelsässischen berücksichtigt; die oberdsässischen
finden sich zur Genüge in dem Werke von Strobel. Die Namen der Hand-
werker endlich, die ich in der zweiten Bearbeitung meiner Gfassen- und
ff&usenuMm vollst&ndiger aufgezfihlt habe als in der ersten, brauchte ich
nicht noch einmal anzuführen.»
In dem Vorwort zum Lemea» OeHerimum fügt er hinzu: «Die hier
folgende Sammlung enthält : !• Aeltere Ausdrücke, die Geiler noch gebraucht,
die aber bald nachher aus der Schriftsprache verschwinden oder nur noch
selten und als Aichaismen erscheinen. Daiuiiter sind theologische und phi-
losopiiksche, die Geiler ohne Zweifel grösstenteils den Taulerschon Predigten
entlehnt hat. — 2" Volkstümliche Ausdrücke, die noch jetzt im strassburger
Dialekt und teilweise in der Schweiz, im badischen Oberland, in Schwaben
und selbst in Baiern üblich sind. — 3® Ausdrücke, die Geiler selber gebildet
zu haben scheint, durch Uebersetzung aus der lateinischen Schulsprache, die
aber nicht allgemein in Aufnahme gekommen sind. — 4** Solche, die noch
gebraucht werden, aber in anderem Sinn oder mit Veränderung des Gesdilechts,
u. s. w.
«Als Belegstellen, die bei den meisten Ausdrücken leicht hatten vermehrt
werden können, habe ich, so viel wie möglich, solche gewählt, die dazu
dienen entweder Geilers eigentümliche, originelle Manier zu charakterisieren,
oder über Ansichten, Sitten und Gebräuche des Strassburger Volks Auf^
Schlüsse zu geben.»
Es war dabei nicht von Belang, dass nicht alles, was in Geilers Pre-
digten vorkommt, nicht auch sein persönliches Eigentum war; dass Manches
von den L'cbersetzern oder Nachschreibern (wie Job. Pauli) hineingetragen
wurde. Schmidt" s Absicht war -nicht blos die Sprache des einzelnen
Predigers wiederzugeben, sondern zugleich die, die seinen Zuhörern und
Lf^prn geläufig war,^ und dazu konnte er alle Sammlungen benutzen. Diesen
(iiuiidsät/.en ist er, nach eigener Aussage, auch in seiner Bearbeitung
Sebastian Brants und Thomas Murners treu geblieben.
Wieviel sich schon auf diesem Wege gewinnen Hess, muss sich bei der
Benutzung des Wörterbuchs heraiissteUen. Wertvolle Nachträge zu Scherz
nicht nur, sondern zu Benecke, Lexer und Grimm sind ja auf Jedem Blatte
bemerkbar und für einen der Zukunft vorbehaltenen erschöpfenden Thesaurus
der deutschen Sprache dürften auch sie als willkommene Vorarbeit zu gelten
haben. Die Morphologie, wenn auch ihr nicht in erster Reihe Schmidt's
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— Vlll —
Interesse galt, diMrf sich doch an nwnohein seiner Ergehnisse freuen. Kart
von Bahder's Orumdia^m des neitkoeAdMkekM -£au($ffsiem$ (ISOO)
iKonnen fast in atleD Kapiteln bereichert, in ih^r Tsrgleichenden Tabdle der
Dialekt-Formen fast übeNitt, wo die oberdeutschen Belege ausgeblieben waren,
venrollständigt werden.
Abgesehen jedoch yon den Lficken, die sich aus der Methode selbst
ergeben, haben sich noch andere im Gang der Arbeit eingestellt. Schmidt
selbst klagt, «einige» von den polemischen Schriften Murners in Prosa seien
ihm entgangen: Fisc harts «barockes selbstgemachtes Vocabular» verdiene
^»esammelt zu werden, indessen «bei dem schlechten Druck der meisten
Schrillen dieses Mannes-, erforderte dies eine Arbeit, die dem greisen For-
scher seine Augen nicht mehr gestatteten.
Die meisten Lücken sind natürlich dadurch zu erklären, dass den Ver-
fasser der Tod ereilte, ehe das Unternehmen zu Stande gebracht war. So
fehlt die gesamte nieder-atonannische Literatur der mittelhocbdeutadien
Zeit. Zwar aus R e i n m a r und Gottfrid hat Gh. Scfamidf genaue
Aussüge gemacht. Bei dem Wenigen ist es aber anch geblieben; und nur
deshalb sind die Citate hier nicht gestrichen, damit wenigstens in einigen
Punkten die Continuität der Mundart erwiesen sei. Erst vom XIV. Jahr-
hundert ab sind die Quellen planmissig ausgebeutet. Und doch sind
auch hier bedeutende Lücken stehen geblieben. Es fehlt die belehrende
religiöse Literatur, Hieronymus Gebweiler, J o ha n n Sch o 1 1,
Bernhard Klingler, sogar einiges von .lohannes Ingolt,
von Johann Pauli, dein Nachschreiber G e i 1 e r s ; es fehlen Ke ner's
Teutsehe Reime des Predigers Salomonis und Konrad Hueber's
Kirchenlieder. Es fehlen die Schwankdichler ,1 o h a n n A d el ph u s M u Ii n g,
der Basler G e n g e n b a c h , Martin M o n t a n u s , J o Ii a n n
We t z e 1 , vor allem J o e r g W' i c k r a m. Auch die anonymen Gedichte
po/fi ülaufeiiberger, von des Teufels Aelz, dann später die Homane von
Giletta, Brissonmllo, Theogenes und Chariklea^ Hey nr ich genannt Lewe sind
als niederalemannische Denkmäler zu betrachten oder liegen in elsässischen
Ausgaben vor. Schauspiele wie die von Valentin Bolz, Wolfhart
Spangenberg, Thiebold Gart, JacobFrey, Christian
Zyrln, Johann Rasser, Samuel Israel; die Colmarer
Meistersingerhandschrift; die Reimchronik &ber Peier von Hafftnbaek und
Erhart Tresch's Btttgundisehe Hisiorie durften von Rechtswegen
im Quellenverzeichnis nicht vermisst werden.
Von den zahlreichen Uebersetzungen der griechischen und römischen
Klassiker im XVL Jahrhundert ist kaum eine oder die andere (Stein-
h öw e Ts Aesop, R i n g m a n n' s Caesar), von den grammatischen Lehr-
büchern der Humanisten Knobloch, Kolross. Riederer, Oelinger
u. s. w., die gerade Karl v o n ij a h d e i vorzügliche Dienste geleistet
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— IX —
hatten, kein Einziges zti Haie gezogen. Neben den Urkundenbüchern der
Stadt Strasäburg und Mülhausen durfte AlbrechTs RappolUteiniMikea
Urhwidenbuch (1890 fT.}, sowie Wackernagers und Thommen^s
Urkundenbuch der Stadl Basel (1890 ff.) nicht fehlen.
Es sind empfindliche Mängel. Ihnen war nicht abzuhelfen, wenn dem
Werk das Gepräge einer persönlichen Arl>eit Charles Schmidt's be-
wahrt weiden sollte. Auch in methodischer Hinsicht konnte nicht nachgeholt
werden, was Schmidt, in seinem vorwiegend literarhistorischen Bestreben,
dem Philologen zu thun Hess. Uns oblag die Pflicht, das Hinterlassene zu-
sammenzutragen, die vier Glossare Schmidt*s, das Ergebniss einer
immerhin gewaltigen Arbeit zu einem Einzigen zu verschmelzen, die Mängel
aber des so entstandenen Werkes einzugestehen. Das Eine ist mit pietätvoller
Sorgfalt, das Andere ohne Rückhalt geschehen, durch den Sohn und durch
den hnkel.
Pastor Charles Schmidt, Paris.
Prof. D*" Charles An d 1 e r , Paris.
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BENUTZTE QUELLEN
I. TEXTE.
Adelphos, Barbarossa (Adelph.. Barb).
Strassb. 1580. fol. 1. Ausgabe, 1520.
— Mars. Ficinus i o.), von dem geKonden
ond langen Leben. S. Theit de« nediefiift-
rius von 1606.
— Anhang zu Adelphns' Aasgabe von Her-
manns veu Seditenlieiin Mörin 'Mörin).
$tr. 1612. fol.
Yor- und Schluäi»rede zu Geilcrs I'assion
(Passion). Str. 1614, fol.
— Vorrede zu Creilcrs pBter Nester (Pet.
N o s t.) Str. 1Ö15, fol.
— Historie von Shodis (Bliodis). Str. 1618,
fol.
— Warhafttig sa}^ uiul red vya dem Rock J.
C. zn Trier (Heil. Kock). Str. 1512, 4".
— Türkisch Chronica (Türk.) ?tr. 1518. fol.
Almendbücher der Stadt Sirasi^burg, 1427.
1466. Stadt-Archiv.
Alsatia, heransg. von Aag. Stöber. Hülhaaeen,
1851 a. f.
Alsatia diploniatica von Sehopflin. Hann»
heim, 1772. 2 B.. fol
Altswert fHefster), her. von Heiland nnd
Keller. Bibliothek des Uterariseben Vereine,
B. 21. i>tattg., 18Ö0.
Alte Ordn., Stressbiii^er Batbsohlusse ans
dem 14. und 15. Jh. fline Reihe von Folio-
Bänden. ätadt-Archiv
Appellation (Appell.) der eeliehen Priester
an den Bischof. Str. 1524, 40.
Bihtebnch. dabcy die bexeichenungc der Ii
messe. Herans>j von Oberlln. Str., 1784.
Der BliiideaCttrer bin ieh genant . . . Str.
Iüü6, 4'>.
Bmnt, 1. NarrenschifiT (Nsch.i. in der Ansf^^
von Zarncke, Leipz. 1854: hio und da auch
die von Basel, 149Ü, 4", die Sirubeb. Qued-
linb , 1889. nnd die Gödeice's, Leip/.. 1872.
— 2. De moribus et facetiis mensae, Thesmo-
phagia (T h e s m.) Basel, 1490, 40.
— 3. Cato Basel. 1498, 4"'.
~ 4. Moretos. Basel, 1499, 4o.
— 6. lae^. Bentl.. 1499, 4».
Brant, 6. Kleinere dentechc Gedichte (D.
Ged ). Abdruck aus der Alsatia 1875.
— 7. FreiheitAtafel, bei Strubel, Beitr. zur
dentseh. Utemtnr. Str^ 1997.
— 8. Bischoff Wilhelms von Honstein Waäl und
Einrit (Bisch. Wilh.), im Code bist- et di-
plom. de la ville de Strasboorg, T. 2.8tr., 1843.
— 9. Lavenspiegel. Str., 1614, fol,
— 10. Klagspiegel. Str., Iöl6, fol.
Brief bach, enthaltend die von Nico laus von
Laufen gemachten Abschriften der Briefe
des Gottesfreundes, nebst anderen Stücken.
Ende des 14. Jh. Folioband. Archiv des
Uoter-Elsasses.
Brunfels, von dem evangelischen An^toss
(An s t 0 > s) Str. 1523, 4«.
— von thm P£affen«ebeaden (Zehnden^. Str.,
l■ü^■i, 40.
Bmnschviig, Buch der Cirnigia (Chir.)
Angab, 1497, fol.
— Distillierbuch (D 1 s t ) Str. Iö09, fol.
— Medicinariub (Med.) Str. 1509. fol.
Bnrckhardt. die Hofrödel baselischer Gottes«
hftuser und anderer am Oberrhein. Basel,
18b0
Bnixer, 1. Dass jm selb» niemand, suuder an-
dern leben. soll (Dass Niem.) Str. 1698,4^.
— 2. (jrund und nrsach der neuwcrnngen . . ,
zu Strassb. (Neuer.) Str. 15'Jü, 4^.
— 8. Kurtzer Beriobt von Disputation . . .
zwischen Conr. Treger . . . und den Pre-
digern zu Strassb. (Treger) Str. Iö24, 4o.
— 4. An ein christl. Bath der statt Weissen-
hüTii (Wcissenb.) Str. I.'i23, 4^.
Capito, 1. Was man halten soll von der spaii-
nng zwischen Luther und (3arlsudt (Car Is t)
— 2. AiiiH urt auf Tiegerö Vcrjuanung an die
Eidnossenschaft <T r e g e r). Str. 1624, 40
— 8 Verwarnung an die Eidgen. wider Treger
(V c r w a r n.) Str. 1624, 4».
Cartnlairo de Mulhous«, pnbli4 par Moss-
mann. Str. 1883, 40.
Clnn VM BlOTnldeii« strassb. Barfiisser, ein
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1
— XII —
Traktat von ihm für zwei Novizen des S.
Claronklosters, um 13t^0. im Briefbucb.
CbiMiMr's Chronik, heranag. von U«gel.
I>eip7: 1870
Coilex diplom. praedicatoruiu, auf das Ktr.
Predigerkloster and die Beginenhäuser be-
/.ügliche Urkaaden Copien. Ein B»nd in
ms. 'Handsohr. v. C. Söhmidt).
Codex diplom. S Thomae. das Tliomas Ka>
pitel botrefifende Urkunden. Copien. Ein
Band in 4*. mt. (Hnndsehr. v. C. Schmidt)
Colm. Chronik, die älteste deutsche Chronik
von Colmar, herana^. von Bernoulli, Col>
mar, 1886.
Conrad von Dankrotshelm , das heilige
Kamenboch, herausz. von PiokeL Str. 1878.
it Devtaebe Urkanden aus dem 18 Jh. Be*
sonilr'^r Abilrnr-k au? f|pr Alsatii.
Ein «choner Dialogua <D ial.> zwischcu ein»
pfarrer ond eim schultheisz löSI. 49.
ElsiissischP Prf>digt<'n, 13H2. Alemannia. 1.
und 2. Jahrgang. 1871. 1874.
Seb. Frank. Spriehwdrter. 2. Tb. Prankf
1541, 4".
Fries« Spiegel der Ariznei Sti. 1518, fol.
Gebete, 14. Jh. Pergamenthandsohr., 9. Hälfte
des Ii. Jh.
— 16. Jh. Papierhandschr., 16. Jh.
Geiler von Kaysersberff. 1. Wie man .sich
halten soll bei einem sterbenden menschen.
1488 8 Bl. 40.
— 2. Ein heilsam köstliche Prediir Doctor
Johanns Geiler von Keiaerspcrg, Predioanten
der lebliphen etat Straszbnrg. Die er en
bischoff Albreohtcn von Straszliur- un l
andern erwifdigeu Prelateu, und 6«nuer
ifanteen ersamen prieatereohaft ver aeften
pothon hat . . . ns/, wolg-ezicrtem latein
durch Jacobam WimpHingen in tütsche
•praeh verändert und transferirt. <— Suraes-
burg. 1511 - 12 Rl. fol.
— 3. Diöc nacügoschriben predig hatt gelert
nnd geprediget ein Ikocbgeierter andeehti-
ger doctor mit namen Johasnes vonKeyiers-
jierg, im. 6 Bl. 4<».
4. Eine heilsame lere nnd predig. 1490.
6,B1. 40.
— 5. Der bilger mit seinen eigenschafteii auch
ßgnren. 1494. 4»
— öbifi. Ein nutzlich bucchlin das man nennet
den Pilgrim. Augsburg, bei Lnoas Zeissen»
iiuiir 1499. 4».
— öt«r. Cbristealich bilgerschafft zum ewigen
vatterland, fraehtbarlleh angzeigt in glych-
nosz und cigenscliaffi eines wegferligen
bilgers, der mit fljsz und ylent sacht sin
zitUeh heymnt. — Basel, bei Adam Petri
von Langcndorff, 1512. fnl,
— H. Ein sendtbrieft gethon an die würdigen
fraawen za den Renweren zn Freiborg im
Jireisf,'au. darinn sie ermanend zu der waren
evaugeliöchea geystlichkeit. — Strassburg,
1499. 4».
— 7. Der TiMStspieijcl 16 Bl. i^. ~ D®.
ijtraäbburg, 1503. — 4^. — Augsb., Hans
Froschauer, 1507, 4«. — Strassb.. Joh. Kuob-
lonch, 1511. M. — Auir^b. Froschauer, 1612.
4", — Ba.sel, 1583. 8^.
Geiler von Kayaeraberg. 8 Der text des
passions oder lidens christi usz den vier
evangelisten zusmumh in eyn syn bracht
mit schönen figorcn. -• Straazbarg, Knob*
looch, 1Ö06. — m Bl. fol.
— 9. Predigen tent«ch und vil gutter leeren.
Angsburg, bei Hannsz Otmar, lö08. fol., ent-
haltend : 10. Von dem bcrg des schaawens.
1488. — 2«. Von bilgerschaft, s. nr. 5. —
80. Verschiedene im Magdalenenkloster in
den Jahren 14M, 1498. 1496 gehaltene
Prr'>Ii<rten. - 40. Von .<;ieben eselheften.
Adveotpredigten für 1497.
— 10. Dii bfiohlih wiset wie sieh ein yeglieher
Christrnmensch schicken sol rn einer g:antzen
voikomiien and gemeiner beicht. — Basel,
bei Nielaos Lamparter. 18 Bl. 8».
— 11 Passion des Heren Jesu Neulich usz
dem latyti in tütsche Sprach transfenrt
durch Johannem Adelphum Physicnm von
Straszburg. — Strassb., bei Johann Orüniger,
1514. fol.
— 12. Das sehdn baeh genannt der Seelen
Paradisz. von waren und volkummen tucrcn-
dcn sagend. — Strassburg, bei Matth.
Schiirer, IdlO.
— IS. Pater Nester, üszlegung über das ge-
bette des herren. so wir täglich sprechen.
— Strassburg^. bi Mathias Hupfuflf. 1515. fol.
— 14. Das baoh granatapfel, im latin genannt
Malogranatns helt in ym gar vil nnd manig
haylsani und süsser undcrweyzang und leer,
den anbebendeoi ausnehmenden und voll*
kommen mennsehen. mit sampt gaystlieher
t>c iciitang dfls atiszg'Snngs der Kinder Israhel
von Elgipfo. Item aln merckliche underrirh-
tnng der gaystliohen Spinnerin. Item etlieh
predigen von dem hasen im pfoffer und
von siben sciiwe&iern, und schaydcn. nach
gaistUoher auszlegung. Augsburg, bei Hanns
Otmar, InlO fol. - DO. Strassburg. bei
Knoblouch, inil. fol. - DO. Strassb.. bei
Enobloch, 1516 fol.
-15. Pas irrig Schaf Sagt von Kleinmüti*
kcit und verzweiHuag. — Strassburg. bei
Matth. Schiirer 4"
— ißbi". Das Irriij Schafe. Das irrig schafe sagt
voncleinmüiigkeit und bdser an^chtnng. Der
hellisch Lew von büser anfechtünt,'c Krisi»
liehe Küngin von undersobcid tötlicher und
teglieherS6nd. Der dreieckigt Spiegel der ge-
bott, der beiclil nnd wol sterben Per eschen-
grüdel. Anfang der menschen in dem dienst
gottes. Das klappermul der hinderrednng.
Der Trostspiegcl des unvernünftigen trau-
rens. — Strassburg, bei Johann Greininger.
1614. fol.
— IC. Das buoch Arbor humana. Von dem
racnschlichen bäum, darin geschicklich und
in gottes lob zu lernen ist, des heltzmeyers
des dntz, frolich zu warten, einora yeden
menschen nüt/, und gut. — Strassburg, bei
Johann Grien iti;;er. 1681. fol.
— 17. Das Schifif der penitentz und busz-
würkung, in teutseh gewandt vom latin,
ausz seiner aygenen handtgesclirifft. —
Augsburg, bei Johann Otmar. 151 . fol. —
DO. Strassb. bei Matth. Hupfaff. 161&. fol.
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— XIU —
Q«ilcr \on Kay»ersb«rg 17^1». Das Schiff
des Ueiltt aoff dai »lUr kürUesjD hie aus*
gelegt. — StnMtbvriEr. hei Johmnii Grvninger.
1613. 2A Bi. fol.
~ 18. Fredig der himelfart Ma. Dies seind lier
pnäig von unser H«ben Frawea, So« adl
von ihrer hinirlfart — Strassburgp btf
Johann (»nininger, 1512. 18 Bl. fol.
— 19. VoD dem banm d«r •eliirb^fc' ftlplia-
beth in XXIII predigten an einem banm
XXIII est uffzcsteijfeu zum ewigen leben. —
Strassbur^', löl2 und 1617.
— |9iiic Vdii Jrrn Raum (Tes p-wifren liabeoB
iittcli deiü Alpliabtii geordnet. — .Straszbnrg,
bei (Triioinger, 1&I8. 40 Bl. fol.
— 20. Von Früchten der penitentz der ster-
benden Kunst (hinter der Sammlung nr. 26.)
— 21. Das Kvangelibudi. Das buoch der
Evangelien durch das gantx iar. — Strass-
borg, bei Johann Orieninger. 1615. fol.
— 21'>i."». Evangelia mit us/.legong ; und usr.
dem Flenariom und suust vil gnter Exempel
nutzlieh, inmer und winttertfieil dnreh da«
gant/ iar. Introit. aafang der Mesz Kpistel
und Collect, etc and auch me von den
Heiligen und die swSlffBvangelia. — Straaa-
bnrg bei Johann Grieninf<er, 1517. fol.
8it«r. Evangelia. Das plenarium oszerlesen
Qn&d davon gesogen in des hoehgeleiten
doctor Keiserspergs uszlegung der cwangc-
lien und leren Anfang der Hess, Coleot,
Seorel, Epistel nnd Comptend. Aneh de
Sanctis von den heiligen Sunim-r und
Wintertlieii durch das ganu iar, Vil >;uter
exenpel Priester und leion nützlich. —
Strasabarg, bei Johann Orieninger. 1692.
fol
— 22. Die Kmois. Dis ist das buch von der
Oueisaen. onnd auch. Her der Künnig ich
diente gem. ünd sagen von Eigentschafflt
der Omeissen und ^btanderweisung von den
anholden und hexea, nnd von gespenat der
gefst. und von dem wutenden beer minder-
barlich, und nüt/tirh /.e wissen, was man
darvon halten oder glauben soll. — Strass-
barg. bei Orieninger. 1Ö16. foL — D«. ibid.
1517. fol.
33. — Her der kung ich diente gern. Also
ist dis bfiehiin genant and haltet in funff-
zehen schöner niiizlichor leer und predig —
Strassburg, bei Johann Grieninger, löltf. fol.
— 24. Die brösamlein doct. Keyserapergs
uflfgelesen von Frater Johann Paulin bar-
fuserurdcuä. Und sagt von den funffzehen
Hymelschen StafiTelen die Marl* iil||;eetigea
ist, und gantz von den vier Leuwen^eschrei
Auch von dem Wannenkromer, der Kaulliit
sonderlich hüpsche matery bei. LXII predi>
gen, nutzlich nnd gut den menschen die
das lesen, on Zweifel wol dadurch gebessert
KU werden. — Strassbarg» bei Jobann
Grüninger, 1Ö17. fol.
— 95. Das bneh der sfinden des mmids. Von
dem hochg-olcrteii Pnctor Kcy.serspor«,'. die
er neot die blatren am mund davon er
XXIX predigen nnd leeren gethon hat. Aneh
darby Doctor Keyserapergs aiphabet in
XXIII predigen geordiniert. Nützlich und
gut den menschen die das Icfen. laN on \^ ol
febessert mögen werden. -- ätrassburg, bei
ehann Orieninger, 1618. fol.
Geiler von Kriysersberg. 2ß. Von ir^n rlrv
marien wie sie nafern heren iesum cbriätum
weiten salben nnd von den muelien die
unsr rüf f^rdbcn verderben. Von dem senff-
körnlin. Lud von den fruchten des
Sterbens. Angeschriben von einer ersamen
ionckfrawen und die erbeten das &ie sollchs
in den druck gelasen hat, in boffnung /.u
gut allen menschen. — Strasabnrgt bei Jo-
hannes Grieninger, 1520 fol.
— 27. Doctor Kciserspergs Postiil . l'ber die
fyer Euangelia durchs jor, sampt dem
Qoadragesimal, und von ettlichen Heyligen,
newlich uszgangen — Strassburg, bei Jo*
hannes Schott. 162^. fol.
Geradoi'f. Feldbach der Wandartxnei. Str.
1617. fol.
Goldschm. Knnft, di< sti assb, Ooldsohniede-
znnft, von Meyer. Str. lättl.
G9sH Toa Bhonhel«!, in Yen der Hagen's
Minnesängern. Lcipz., 1888. 4". P. 1.
Diti Gottesfrennde im 14. Jh. Jena, 18Ö4.
(C. Schmidt)
Gottfrieds von Hagenau deutsehe Gedichte
am SehhiAs seines lateinischen ms.
Gottfrieds von Strassburg Werke, hei: von
Von der Hagen Breslau, 182H. 2 B.
Grandidier, Oeuvres historiques in^dites (0.
ined.), pupl. par liblin. Colmar, 1666.
6 B.
Gulden Spil : Hie hebt sich das bfich an da^
man nent daz guldin spil (von dem Domi*
nikaner Ingolt). (Augsb.) Günther Zeiner,
1473. fol. Neue Ausgabe von Schröder, Str.,
1882. — leli eitlere nach dem Druck von
1473 i da dieser aber nicht paginiert ist. so
gebe ieh die Seitensaht naeh der neuen
Ausgabe
Gntl. Urdn. : Ordnauff des strassb. Hofo der
guten Lente. 16 JL 8tadt-Arohiv. Gopie,
Varia als., B. 3. ms.
Hanaaer, Lea oonstitutions des oampagnet»
de i'AUace an moyen-äge (H an. , C o n st )
Colmar, 1866.
llediu. Ablenung uff Tregers büchli». (A b 1 1 n.)
Str. 1524, 40.
— Zwo predigten von dem seheiiden iZehn<-
den). Str , 1624. 40.
Heimlich Bneh, ürtheile und Beschlüsse des
strassb. Riiths. 14 u. 16 Jh. £bmala auf
der Stadtbibliothek.
Heinrich von Offenburg, Prior der strassb.
Augustiner. Zwei Predigten, 16 Jh. Ma.
germ. 49, 85 Berlin.
Herrad : Ver/eichniss der im Hortus deli-
ciarnm vorkommenden deutschen Ausdrücke
am Schlusfl von Engelhardt, Herrad von
Lrtn.l:^li--'r,r, .S'ir. 1818.
Hiatoire du chapitre de S. Thomaa (Hist.
de 8. Th.), Strasb. 1860. 4«. (a Schmidtj.
Uobenluhe (Sigiam. von), Krontabfiehlein. 8.
I. 1Ö36. 40.
Hugo von Bhonheim, strassb. DominUcauer,
Predirrtcn. 15 Jh. Ms. «rerm. 4**. 85. Berlin,
lagults Pred. : Zwei Predigten des strassb.
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Doraiuikaiiers Tagolt. 15 Jh. Ehraals Cod.
B. 146, in 12", der hiesigen Bibl. Ms. germ.
4« 35. Berlin.
Inventar des L u d w i jr von * » d r a t z -
hei m, U99. S. Thom. Ai < !iiv V a i i li, als.,
1, 3»ö u f Ms.
Inventar der Itetza von Lichtenberg,
1482. Spital- Arohiv Varia als., 1,398.
Johanniter Neerolo;; : Necrolog des stras.sb.
Johanaiterhaases. FoUobandf 15 ih, Str.
Ünivenitäts-Bibl.
Jlingstes Gericht. Gedicht, Ende des 14 Jh,
im Johanniter- MemoiiaL
Kniender: Hartyrologlnm naeh dem Kalender
l< r T{eiligen Str., 1484, fol.
Kar«ithan8, (Strassb., 1590), 4<'.
Kanfhans-Ordnimg. 16 Jh. Alte Ordn., B. 12.
Königahefeii, Chronik, her. v. Bagtl. Leipz
1870.
— Beilagen, in Hegels Aasgabe.
— A n ni o r k u Q gen , in der Ausg. v. Schilter.
6tr., 16U8. 4».
Liber coqninae de^v Münsterkapitela, 14 Jh
Folioband Archiv des Unter-KlHasses
Uftrlein. Predigtmärlein, her von Fr. Pfeiffer
(nach einem strassb. Ms). Stuttg. 1858.
J. Meier, Geschichte des Streits der strassb
Doroinfkaner mit dem Magistrat. 1477 nach
^tr. Urkundi-n verfasst* Elmials ms. der
Stadt-Bibl. Abschrift, Ood dipi. pr&d.
Bniman Meniwin, ms.: Traktate m Jo-
haniiiT' r MieiiKirial.
— 9 J^' e 1 b e u . her. von C. Schmidt. Leipz.
1869.
Hnrner, 1. Histori von den vier Ketzern Pre-
digerordens (4 Ketzer). S. L et a (1521),
40.
2. Narrenbeschwörong (Nb.)i Ansg. Gö-
deke Leipz. 1879.
— .4. Schelmenzunft (8 che Im.) Str. s. a. 4^.
^ 4. Ein andechtig Badenfart (Bad.). Str.,
1514. 40.
ö. Geuchmat (Geuchm). Basel, lftl9. 4*.
— 6. Virgil! 1 aeneadische Bäeher (Virg.)
Worms, 1543.
— 7. UIcnspigel (U 1 e n » p.), her. von Lappen-
berg. Leipz., 1854.
— 8. üebersetzung von Huttens Schrift vom
Holz Gayac (Gayaci. in BdekingS Ansg.
V. Huttens Werken, B. 5.
— 9. Inbtitnten d n s t i t ). Baeel, 1619. 4<.
— 10. Von Luters Irren und predigen (Lnth.
leren). (Str.), 1520. 40.
— 11. An den Adel tentscher nation (Adel)
Ansrr. von Xurz, Zürich, 1848.
— 12. Ob der Künig asz England ein lagner sei
oder der Lnther (K 5 n. v. E n g l.). Kloster,
T. 4.
— 13. Die gotshoilige mess etf . (Mess), Luzern,
1528. 40.
— 14 B r i e f e, bei Strobel, Beitr. nur deutsch.
Idt.
Mystische Gedichte, aus dem 14 Jh; Bhmals
ras. der StaJt-Rihl.
Nachtigall, r».iiier. Augbb., 1524. 4».
Nicolaui« von Basel. Leben und ausgewählte
Schriften (Nie v, Bas.^ Wien, 1866. (C.
Sehmidtj.
Nicolans von Basel. Ge&chiohte der Be-
kehrung Taulers (Bek. TanL] Strassb,
1875 C. Schmidt).
— Traktate im Johanniter-Memorial (ms.). Der
Name des Verfassers scheint nicht Nicolaus
von Basel zn sein ; der Bequemlichkeit des
Citierens wegen habe ich ihn indessen bei-
behalten. Aneh war der ursprnngliohe
Dialekt iler Traktate nicht der elsüssische ;
da aber Nicolaus von Laufen sie in diesen
^ÜbOfMtKt hat, konnte ieh sie nnbedenklieh
beniity.rn,
Nicolaus von Basel, am 1885. Schreiber des
Johanniter-Xemorials nnd VerfMier - der-
jenigen Stücke die sich aof die Oeeeliiebie
des Hauses beziehen.
Nicelaus von Strassbnrg, Predigten in Pfeif*
fers deutschen Mystikern. Leipz , 1845, B. 1.
Oberlin, de J. Geileri scriptis germaniois.
Str . 1786. 40.
Oswald. Leatpricäter des strassb. Münsters,
lö Jh. lYedigt. Ms. germ. 40. 36. Berlin.
Pauli. Schimpf und Brnst. Stuttg., 1866, naeh
der strassb. Ausg. von 1522.
Peter von Gengenbach, strassb. Dominikaner-
prior, 15 Jh. Predigt, ebmats mi i> h ];ibl.
Pollio, Predig vom glauben (Predigj. Str.,
1525. 40.
— Was man sii it i:egen newen meren halten
solle. Str.. Iö3i5. 4fl.
Bäthsellmeh, Wem an Eurtsweil thet eer-
rinden. . . Str. s. a., 4®.
Reg. A, B, etc., Gopialbücher des Thomas-
Stifts. 8. Thomas-Arehiv.
Reinmat' von Hagonan, Gedichte in : die
Heidelberger Liederhandsohrift, her. v. Franz
Pfeiffer. Stnttg., 1844. (Bibl. des Ht. VereinsK
Ringmann, Cäsar, Julius der erst römisch
Keiser . . . übers von Riogmann. Str.,
1507, fol
Schrotbank, Practica. Str., 1502. 4^.
Steinhöwel, Aesop, her. von Oesterley. Tübing.,
1873. iStnttg lit. Verein).
1. fttrassb. Studtreoht, deutscher Text bei
Grandidier. Hist. de Teglise de Strasbourg.
1776. 40. B. 2.
Strobel, Vaterländische Qescbiehte des El-
sasses. Strassb., 1841. 4 B.
Snpplicatiun des Pfiurrhers . . , nn S. Thoman,
Basel, 1524. 40.
Tanler, Predigten. — «Ich habe uwei Ab-
schriften der Taulorschen Prediirt , n n -ich
den ehmaUgen strassb Mss. verfertigt j ich
eitlere naeh der ersten Copie, nach (Tod.
A 89 (B) und Cod. A, 88 (Ci <\^r nhemali-
gen Johanniter-Bibl. au Strassburg. Die
erste Zahl bei den Citatea ist Am Seiten-
zahl der Copie, die zweite bezeichnet die
Predigten nach Cod. A. 89 (B).» (A. d. Verf.)
S. Thomas Fabrik. Rechnungen der S Tho-
mas Fabrik, 15 Jh. Nioht voUstSindig er-
halten S. Thoro.-Arch.
Traumbuch, Auslegang der Träum DanieiUs.
SM . 1511. 40.
Triibel, demütige Krniafiuny^ i^ürmau.j au
eine gantze Christenheit. Str., 1594. 4*'.
— Ein christlich Lob (Lob) an die statt
Straszb , 1524. 4»
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Di« Btnssb. Tacher- und
Weberrunft. von Srhmollpr. Str . 1879. 4°.
Vrkundenbucii der Stadt Strassb. iUrk.), her.
von Wigand. Str., 1879. 4<».
Varia Alsatit«, 2 Bände Copien von Ur-
kunden aas strassb. Archiven. Ms. (C. Schmidt.)
Verse. Briefl)uch., Reime über den sterbenden
Heacchea und über den Namen Jesu. £ade
des 14 Jh., im BritfbnelL
VilHnger, Pfründner der strassb. Allcrhcilig-cn
Kirche. Predigt» 16 Jb. Ms. gerni, 4o. 35.
Bttiiii.
Yiadlclae typognplilcM von SohDpllin. Str.
1760. 4».
Weistlilliiier, geeammelt von Jakob Grimm.
Oöttingen, 1840 n. f. B. 1. 4. 5.
Wimpheling, Tröstlich Predig Ohrysostomi
iChrjra). ttbers. von Wimpheliuf . Str., 1U4
fol.
— Oeilers Svnodalpredigt [S j n o d.), übers,
▼on Wimph. Str., 1617. fol.
1 Wimpheling, Sendbrief des graven J. Piew
von Mirandel . . . (Mi ran d.). Str. s. a. 4^.
Winklerprosess, bei Röhricht Mittheilnngen
I zur Geschichte der evang. Sinke des ISBI*
sasses. Str., 1865. B. 1.
Warm yon Gendertheim, Anslegang der ge-
schrifft Jac. 2 (A ii s ! o <:.: Sir , 1524, 40.
— fialaams EseUu, von dem Bann |B a l.j.
Str.. 1688. 4,
— Trost KloitergftCulgeiier (Trott). Str.,
1623, 4«.
Zell, GhristUehe Verantwortung (Voran tw.)*
Str., 1528. 40.
— CoUation auf die Einführung Ant. Firns
(CoUat.). Str.. 1628. 40.
Ziegler, Ein schön büchlin von dem leib
und blut Ohristi (Büchlin). Str., 1686. 4^.
— Von der waren niesenngr leilis n. I»lnts
Christi (N i e s s u n g) Str. s. a. 4^.
— Kortz register der Bibel . . . was ab-
gatterei sei (Rogiater). Str., 1684. 4«.
II. WÖRTERBÜCHER.
Benecke u. Müller. Mittelhookdeatsehes Wör*
terbneii <B e n.) Leins. IS54. S Th. in 4 B
Dasypodios, Dictionamm Utlno-germanienm.
Strassb. 1637.
Frisch. Tentsek-Intdnisches WSrterbneh. S
Th. Berlin 1741. 40.
Göll, Onoiaasticon latino-germanicum. Strassb.,
1620.
Graff, Althochdentsoher Sprnohsohats. Berlin,
1834. 7 B. 40.
^ne. n. Wtlh. Grimm, Deutsciies Worlerbneh,
soweit es enschiencn ist. 1852 ff
Das kleine Glossar zu üebel'ü aliemauuischen
Gedichten, in dosseit Werken» 4 B. Karls-
rohe» 1843.
Lexer, Mittelkochdentscbes Hand«
wSrterbneh. 8 B 4*. 1879 ff.
Scherz. Glussarlum germanicum medii aevi,
od. Oberiin. Strassb., 1781. foL
SduDoiler, Bayerisekes WSrterbnok. 4 B.
Stutt^., 1827, und 2. Anag. V!pn Fromann.
München. 1872. 2 B.
Schmid, Schwäbisekes W6rterbueh. 9, Ansg.
Stuttg., 1844.
Stalder, Versuch eines schweizerischen Idioii-
kons. Anrau, 1812.
Wackernagel, Wörterbuch zum altdeutsoken
Lesebuch, 4. Ausg. Basel. 1861.
Ziemann, Mittcibockdentsehes Worterbnek.
QnedUnb 1888.
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A
Abätzen, abfressen. -- Das wilde Schwein,
das den Weingarten abeUt and verderbt
Wimph., Syn. 7«.
Aobft.s». abw iirts, von ab und basz, besser,
mehr ; wie fürbasz gebildet. — Zwei Schiffe
«nit möchten an das port kanuned, . . . wur-
den ein weni^: ablasz £:efart» (paolo inferiiiB).
Hingmann, Cibar 33 ^.
Abbis. Brunschwig, Dist. 37 b. _ cMursus
diaboli, ul^)«ssÄrii<.> Gersd 921». — Soabiosa
pratensis, TeufeUiU>bis9 KirschL 1,370.
Abbreche, Licbt]ratce(dMkDoehtabbrMhen).
— «Antiochus kam fren Tliprnsalem . . . und
beraubet dcu Tempel, fürt hinweg den gul-
din Altar, die Liechtstöck, die Abbrechen die
alle gnldin waren» (1 Macc. 1,23), Geiler,
Arb. hum. 113 a. — Junge Männer und junge
Frauen „kummen etwann vor den Krenien zu-
samen, und so muss er ir ein Blasbalck kau-
fen, so kramet sie im ein Abbredun, die
Bing machen sie dann uff den Erniel, und so
verstond sie einander was es bedütet.» Id.
BrBs. 1,95 b.
«Eniunctorium, Abbrech zum Licht». unii i.
£benso Dasjrpodius. Auch noch bei Qoh, ÜUÖ :
cEmmotoTinm. Bntser, AlbnA*. — Der Ge-
brauch Blasbäl]E:e und Lichtputzen auf die
Aermel zu heften, setzt voraus, dass es kleine
0«g:eBSt&nde iraren, Symbole mit laseiTer Be-
deutung.
Abbrechen. 1. Sich versa^an, sich enthal-
ten. G^mma gemm: abstiuere. — * Brechen ab
ist rechte Kunst». Brant, Thesm. b, 5 ». —
Ein Münch ^bricht im sunst so vil ab, das
er kein fremd noch knrtswü hab». Brant,
Nsch. 101.
2- Abbriuli ihuu, entkräften. — Der Ai/t
«sähe doch mit der zeit das mich die kranck-
heit schwechct und mir an dem leib aö6racA».
Mnmer, Oayac. 424.
Abbruch, Enthaltsamkeit. — «Abbruch, in
latein abstiaentia.» Qeiler, Fred. a. L. 85 b.
— «ilMriMA, als da ein Ifenseh nit me isst
dan im not ist». Id., Sünden des M. 84 1>.
— «In Klöstern ist Abbruch wol und orden-
liefc nilgesetst». Id., Arbor hnm. 88 b. —
Zuweilen auch im v. > hnlioheu heutiircn
Sinn : « . . . on Schaden und Abbruch götr
lieber und brfideriioher liebe». Qeiler, Nur.
26 b. — Etc. — Geninia gemm. : abstinentia,
Ajbhruhmg. — «Ob aber einer abbrueh»
halben seBwaehwolt'werdeB». Homer, Gayae«
427. — «... das die gefüllten glieder mit
e^bnuJi und abstinentz geleret werden.» Ibid.
440. Ete. Gell, 660, bat nooli : «abstinentia,
Ahhrufh >
Abbrüchiich. Abbruch thuend, enthaltsam.
— «Allwegen werdcnt die erlüchtct welche
lebcnt in abbrächiichem Leben». Geiler. Selen-
par. 44 b ; Bilg. 17 ». Etc. — « . . . jren Kren
abbrüchiich» Butzcr, Neuer. B, 2 >>. — «seinem
paten Gerücht abbr^c?Uivh». Bntzcr. Tre^r<*r
B, 4 a. — «Der warheil abbriuhlich.* ("apitu.
Verwarn. B, 3 b.
Abdewen, verdauen. — cSo hast du abgc'
dewet . . ., bist ernüchtert und unbeschwert
von derSpeiss». Geiler, Geistl. Spinn. 0, 4 ». Etc
Abdringig, so viel wie abtrünnig. Einen
von etwas abdringen, ihn nöthigen davon ab*
zulassen. — «Es lialf an in (den Aposteln)
kein pein uff erden, — das sie abdringig
mSehten werden.». Horner, Bad , H, Ib.
AbebUmen, abbrennen. - ■ «Ohe ein lant-
herre . . . das dorf abebürnen woit>. Blas*
heim, 14. Jb. Bananer, Constit. 880. — «Su
woltcn das lant gerwe abebürnen». Kön.,
4Ö7. — Wird in einem Dorf ein «Malatzen-
hos» leer, so soll man es «nf stvnt oAMm«».»
15. Jh Gtitlcute-Ordn.. 139.
AbclesHig, nachlässig, trag. — «Ich armer
Sünder so gar nndangpieme nnd abtkwig bin».
Nie. V. Basel, ms.
Abelessikeit, Nachlässigkeit, Vernachläs-
sigung. - ilan soll die Ordnung halten «one
urdriit/. und abelessikeit». Nie. v. Laufen, ms.
Abelüte, zum Tud verurtheilte Verbrecher,
die als Leute abgethau, als bereits nicht mehr
zur menschlichen Gesellschaft gehörend zu
betrachten sind. — «Wann man abelüte rihten
wil», sollen Brüder der 3en Fran/.i.ikaner-
R^el sie begleiten. 1472, Alte Ordn., B. 28.
Abenthttr, s. Avcntüre.
Abenthüren ]5ci Geiler habe ich dies "Wort
nur in folgendem, höchst sonderbarem Sinn
geflinden : deine Eltern «beben dein Wlndlen
ussgeweschen, die du beschissen hast oder
geabcnthürtt es heisst iets gehoffiert». Emeis 81 ^.
AbenthOrer, ObeDthUnr, OfentOrer,
1
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Aoentiurer, einer der auf Abenteuer ausgeht,
überhaupt ein im Lande herum ziehendor
Mensch ; dalun- 1. Qaukler — «Es kam ein
Sprecher, ein Äbenthürer einmal ulf des Am-
meisters Stuben ...» Geiler, £v. mit Ussl.
48 - «Ein PfafF het eins mols ein Esel,
der was grob und kunt kein Vernunft gelereu.
Do sprach ein 0/enthürer . . .. was er im zu
Lon wott gebeo, so weit er im den Esel leren
singen». Id.. Bilg-., 197 «. — «Ein Murmelthier,
als die Oü-ntitrer uiul ilio Bilger etwan uff den
Achseln habou sitzen, und wo sie liin gont,
so tragen sie es mit inen». Ibid. 144 «. — «Ein
Abenteurer, der was Lrar seit /.am er schwenk
und gaaoklerei, und kaut uf der ildcln wol».
Hnmer, Ulensp. 81. — «Es war ein Jbentürer^
ein Gaukelman» . . Pauli 18. — «Ein Obett-
türer, ein gemachter Schalksnarr». Ib. 77. —
6oU hat das Wort gleiohfUl» noeh in diesem
Sinn, 3f'8: «Mimns, ÄbeHßuwrer, der allerlei
kan nach thnn».
\ 2. Herumreisender Kaufmann, besonders Jn-
welenhändler Im Jahr 1182 orlicss dor Strass-
bnrgcr Magistrat eine «Urduungder Goltsmiede
nnd Ofentürer», ■worin unter anderm gesagt
wird : «es soUent alle Ofcntürcr die hie Bur-
};ür üdcr gesessen sein, weihe dann semlich
guldin oder silberin Werlc reil habent», ver-
bunden sein die Ordnunjj: r.n halten 1466
linde ich in Strassburg: Ilervv art der Oventürcr ;
Crisiian der Ooentürer; Margrede, Ocentüre-
riu. Der Ulmor Kaufmann Ott Rulaud redet
in seinem Handlungsbuch (Stuttg. 1813, s. 6)
zum Jahr 1447 von «Hans Hur>.cht, der Aben-
teirer von Straspnrg», der ihm 50 Galdin
sohnldig ist fnr Paternoster. Da solche Lente
oft. falsche Waari' verKaiifteit, nimmt Heiler
das Wort auch für Glcissncr, indem er ein
Wortspiel darans macht: «Ir Glissener, ir
Obenthürcr. oben >,'uMiii und aber unden im
Hcrtzcn inwendig wuifeil noohgüUig kupferin».
Poet., S, 103 « ; d, 60 A; 2, 64 b. — Anch Per-
sonennamen: Job. Offentürer, Johanniter zu
Strassburg, gest. 1460 ; Heinrich Qffentürer,
id, gest 1497.
3. Ein lieilerli{ lier Mensch, der kein Ver-
trauen vcrdioui. «Die allcrgelertesten seind
'etwann die allergrösten Buben nnd geiertesten
Äbenthürer» . Geiler. T?rös., 1, 87 ■.
4. Quacksalber. « Wurzeigreber und ander
Jbentürei *. Fri^ s 109 >.
Abouthüri-^. seltsam, von sonderbaren Win-
sen; tli. »rieht. — «.^Iso weitest du gewaltig
und abenteurig sein». Geiler, Geistl. Spinn.,
L, 6 n. — «Obenthürliche Brietlein schreiben»,
Zeichen irdischer Liebe. Geiler. Baum der
Sei,, 0
Aberelle, April. Scherz, 4. *Aberdle gegen
den meien — also wnnnekllche strebet». Oottfr.
V. Str., J, 101. — «Ze mitten Abirellen».
1295. Alsatia 1868, 290. — «In dem monot
des AbreSen (1228) blfttent die reben». Ctosener,
134. — «Xijcli dem vollen monen des AhrcUen-
»chines» (Frühlingsaequinoctiom). Closeuer 17.
~ «. . . des Abrwenedtinei». K9n. 519. — «Nft
hörcnt von dem Abrelle*. Conr. v. Dank., v.
117. — «Von Sant Hartinstag untz uf anfaug
des Mf^äm»» 1460. Alte Ordn., B 18.
Aberisen, s. Risen.
Aberkobern, wieder abgewinnen, wieder
erwerben. Ver^l Erkobem. — «Ist das yc-
mans eine» aiirechtmässig vou ihm in Besitz
genommene «Almende cAerkobert ist oder
M iirt . . ., wer die andorwerbe begriffet . .
bessert 2'i2 1427. Alraendbuch.
Aberlutz, von liit/.cn, verringern? — «Da-
mit sie schaffen eigen nMXt, gebens dem
rechten aiberiuU*. Brant, Laycnsp. 167
Abermal, Zeichen. — «Nun was die Zeit
da das sie meinten der Messias soit geboren
sein, wann sie hetten alle Abendl nnd Aber-
mal üereehnet». Heiler. Ev. mit T'ssl., 8 b.
Muttermal : «Marsilius schreibt das etwan
ein Kind ein Has oder ein Zeichen mit Im off
Erdreich bringt, und ein Abemud umb etwas
das der Mutter begegnet was». Ibid, 141 —
Henle bei uns Aamol.
AHer\\ erb('. Anderwerbe, s. Werbe
Aberwitz, lern.. Witzlosigkeit. Gedanken-
Bchwftohe. Vocab. opt. 3 : senex decrepitus.
ein Mann in der .\berwitz. — «Er ist nit
witzig, es gat in der Abermte». Pauli, 310.
— «In die AberwU gehn>. Ihid. 27.
Aberzi'ichen, so viel M'ie Abermal —
«Rate du, wie heisst der zan. — uff dem
all sach wirt uszhin gan ? — Der zan heisst
mir (las jüngst gcricht, — da srott all sachen
wol besieht . . , — und ist der zau das aber-
zeichen». Murner, Nb. 241.
Aberzil. 1. Zeichen. «Es sol ein Aberjtil an
dem Glesslin sein, wie vil du wollest trinken».
Geiler, Ev. mit Ussl., 103 Emeis, 71«; 7
Scheiden, K 2^. — «Ein Aberzil was da Ja»
eob weissagt, der Scepter würt nit von Jnda
i^eiminineii» LI.. E\'. mit Ussl.. 8b. — «Das
sind drei Aberzil der ein Mensch foren sol,
der seinen N&chsten recht lieb haben wil.»
Id., Prcd n. L. 109 n.
2. Mass. «Ks solt ein Mensch ein Mass haben
in Essen nnd ein AberMtl in Trinken; wolan,
also vil uml nit nie. Aher üuer ^ftrrz»7 ist bis
nicht mer im Glass ist». Geiler, Brös., 1, 32 b,
3. Zweck. «In allem irem Ratschlag haben
sie allein das Aberzil, <"'b es sei für einen
gemeiuen zeitlichen iS'utz>. Geiler, Höllisch
Löw, A, 7 h
Abeschüren, Abegeschiiren, abscheuern.
— «... das sQ abegeschürtent den rust».
Tauler, III (J2)
.\besin. 1. abgethan, aufgehoben sein,
nicla mehr sein. Scherz, 9. — «Alle die
atzunge die si mitenander haut gihebit und
alle die anspräche ... sol cAesin». Schlicht-
ung eines Streites zwischen den Herren von
Andlau und den von Bergheim, 1300. Als.
dijipl. B. 2, 74. «Unde sttlient onch alle die
bnefe abesin nnd tot, die die weber von
Strazburi; uziresunt liaiit>. 1348. Tuchorzunfk,
4. — «Daz sol hinuanvürder abstH». IdäS.
Heiml. Bneh, f* 68. — «Wann ich von tods
Weisen !ibi;;iii!jen . . . bin. so soll diso bcred-
uug gänzlich absein.» 1403. Als. dipL, 2, 311.
9. Einw Saehe absein, ihr entledig sein. —
D;i3 fröhliche Leben gefiel mir nicht, «ich
were sin alles lieber ab^geein. Nie. v. Basels Ms,
Abeelahen, AbeslaseB. Sdieis» S.
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1. Im Preis abschlagen, w ohlfeiler werden. [ eegMiwürtig in dem gttisfc». Murner, Adel,
— > «Wonne Korn uudentUen abeslüg in einer 'H, 4«.
emen . . so tlftg ee im dem jore wider vC» Abkäufflg. Jlis man abkaufen oder von lern
kön., 480. nmu sicli loskaufen kann. — «Mit keinem
9. AbkürKea, aet. weglassen. — «Nft thnt I gelt tAJbeufßff ist der eelieh stat der Priester.»
die pfaffen also in der vastpn. so lesen w ir Zell, X, 3
so vil der psalmen and vil wiseu ; z& osteru i Abker, Abkehrung. — • «Die Mensoiiea . . .
so «toAenl wir <Ufe nni lesent denne eine lange ' die einen gantzen stnreken war1i«ften Jhktr
w'ile drie psalmen, ein antipliotie und ein col- ' thund von allen irdisehiai Dingen». OeUei,
lecte ; une so hochgezit kununet, so siahent ; Seienu. 46 ». i:Itc.
wir abe nnaer frSwen dt ond preees.» Tknler, i AbkrümmeB, dnreh krOmnien, biegen, einen
184 (33). Gegenstand von einem andern lostrennen.
Abestossen, abaetzen. — «Darzft woltent (Eher von Krimmen, mit den Kiaueu fassen,
sA in abestossen und einen andern lioubetnian wie RaabvOgel, serreisen). — «Sie seind nit
machen». Kon , 331. <I)i)iuil1i stiesseni die ab{/flrümt gewesen von der Regel deiner
Römer disen Grcgorium abc und niachtent Gebut.» Geiler. Pred. u. L. 82 i'. — «Also ist
einen andern hobest » Ibid , 551. mein mcnschlieher Will verknüpft und ange*
Abetraj^en, schlichten. Scher/r, 9. — Zu- t nti len dem göttlichen Willen, das er sich
sehn, «übe su die t>aübe zwüscheut bedea mi mag abgekrymmen vuu dem gotilicben.»
parthcn abegHrttffm kandent». 1430. Tneber- 1 Id., Post., 2, 43 b.
zunft, 41. Abkumen, Akamin, adj., herabgekommen.
Abewendig, adv. abwärts. — «Einkiut... herabgefallen. — «In dem walt hant die
das was abetoendig des nabele mlso swei men- hftber rcht, . . . m unne und weide und a6>
sehen». Kön., 531. I Amsm» hois». Bergkeim IH9^, Weistk, 4,
Abfelm, Abscbanm. Veini, Sehnum, Ben., , 846. — Die Hnber von SnndhofMi können im
3,317. - •Pliit». aller S^lkkeit oi/qrM» i Wald «nemnien i/ oniri hol/, gesohnddetes».
Adelphtts« Möriu 66 b. Weistb., 4, 154. Schtieiden,
AbÜBaiiteen, dnreh Betrug ein iänkommen ; Abiappen, sehlalf bemnterh&ngen. — «Wie
von seiner Bestimmung abwenden. S. Finantz. do sind an sant martinstag — umb den kanip
— Man seU die kirohliehen Einkünfte «wide- die leiszten cappcn, — so der rot kamp that
mmb dabin lassen reichen, dannenbAr sie ablappm». Homer, 4 Ketser, C, 7
ahgefinant:t sind». Zell. S. 3 b. ADlassun;^:. Fnterlassunir. — ^JM/OMumg
Abgesisbeidener, Pharisäer. — «Die die | guter werck.» Brant, Nsch. 102.
fimemsten waren nnd aller geistlichcsten | Ablaufen, dnrcb Laufen einholen und
nnder dem Volck, von welchem Volck sie wieder entrcisscn. — Einer «der. von den fin*
abgesoheiden waren, wie jetz Klosterleut . . den gefangen, wider inen abgcloffen wurdt.»
die do hattent besundere Handlungen und Qe- 1 Horner, Jostit. 14
fcrt . . ., dannen her sie erlangt haben das Ablegig. miid. schwuch. SchmcHer 1. 1428.
sie Uiessen . . . Pharisei, die Abgesclteitknen.» — «Die aruien uud&rihunen, . . . in jn selbs
Geiler, Post. 9, 103 Etc. Etc. — «... die ablegig, erschlagen nnd kraftlos werden.»
Ahgescliaiden — ander den Juden, Christen, j Wimpf,, Clirvsost. 13 ».
Haiden, — als l'harisei, i'hilosophi . . .» Brant, Abnehmen, ßchlachten «E» fü^a hichdas
Layensp. V. ,') i> — «Die Schriftgelchrten und | er (ein Priester) ein Ferlin hct oS^eiMMMn»
Äbgeschetäenem: Bmufeis, Anstoss, ä >>. | Pauli 164. — «Küe und Keiber aÖMMMM».
AbgUtterer, der Abgötterei treibt. ■- «Ich Bmnfels, Zehnden, b. 1 \
wolt gern hören sagen, w a i,Mnsser abiiöttcrcr Abpfetzen. — «l)er Teuffei hall .'^ich auch
weren« dann yetz und ein lange zeit her in der , unterstanden den Keymen absupfcUcn durch
ebristenheit seind». Wnrm. Balaam, b, 8 «. i Pharaonen». Geiler, Sänden des II., 45
Abgrunde, Aptgrunt, Abgrnnt, neutr.. Abrahemisth. Abraihomscli . hebräisch,
der Abgrund. — Das Schiff sank «als iu daz ^ Scherz, 47. — Wir haben den Brief «kern Jo-
«fffrwMt*. Gottft*. Str., 1, 36. — «Ir , banse, obe daz er in in <i6niAeM«dtof spräche
öef abgrunde i ano grünt». Ibid. 2, 107. künde gelesen». Nie v Basel. 334. — Die Ju-
— < . . . Ucbergeiün in daz tieffe abegrunde». ' den, die «die Bibel mahteut von abrakameick in
Tauler. 43 (8). ~> «Alle myn sündt . . . wurff | krieBebespraehe».EÖn.,818.— «S. Hieronjmib
ich in das abgrundt diner barmhertzikeit.» mähte die bibcl . . von rtftra/ii?»m/i zfl latine».
Gebete, 15 Jh. — «S. Augustinus spricht, Ibid.. 521. — tEbreliemesche »prachü.» Ibid.,
das die selc habe in ir ein verborgen ai^pet- 236. 341. — «Du küntest vielerlei Sprachen,
ffnmde». Tauler, 90 (lÖ), nach cod. 89; Ab- Latin, Welsch, Kriechisch, Engelsch, Ahm-
gründe, cod. 88. — «... In dem göttiigen ftemach, TüLsch, was weiss ich, wie sie alle
grnndclosen aptgrunded(i alle ding inne he- 1 heissen.» Geiler, Brös. 2, 29 i^. »KtVata, das
halten siiit>. 5rcr.swin, ms. — «Der ap^mm- 1 ist ein abrahemiach Wort.» Id., Kv mit
ddo»e grünt der gutheit.» Ibid. i Ussl. 184». Etc. — «Noch bet sie deouocht
Abgrnndig, Abgrüntlicli — «Das atfnm-jalle /.it, — ungefar wie es sich git, '— abra-
di^ vinsternisse.» Tauler, 226 (39). — « . . . hemsch, tütsch und latin, — das mag mir wol
imt einrc wilden aptgründhchen unbegriffen- ; ein betrin sin!» Murner, Nb. 4tx
liehen stimme.» R. Merswin, ms. Abschalten, absiosseu. — Sie hatten vil
Abheiniiach, nicht daheim, abwesend. -- 1 Arbeit «wie sie mit rudern und mit Stangen
— «Ich, abheimsdt mit meinem leib, aber | ir schiff tAsdudien». Murnor, Virg , 0, 8 b.
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Abschatten, Ausdruck der Maler, franz.
ombrer. — «Die Sfaler wissen das wol. und
iit tia hübsehe Kunst abschatten oder absetzen^
wei97 setzet mau mit sehwartMm ab.» Qeiler,
Brös. 2, 76 b.
Abschelmen, durch Schelmerei abdringen
oder entwenden. — «So gibt sie es wider uff
der statt — was sie vor abgesehelmet hat».
Blurner, (Jeuchni., i, 2 •'. — «Ist es nit cr-
lioher einen Edelmau, er ilbe sich in den
sadien seines Henren, toh dem er seine Leben
IaU weder das er jm das Leben afte d b rf i nrts ?>
Zell, 8,4 b.
Atwcbenlg« verabsehent. — cDle InstUobe
Hurerei so angenem, so gewon, so hoch frc-
liebt ist, und die rnche Erbarkeit so gantz
bessig und oiedbeirt^». SuppHe. B, 4».
Abschenong, Abschilhnng, Abscheu. —
«Sobald die Sei uss dem Leib kumt, ist der
liCib jedennan ein ÄbacheuunffK Geiler, Schiß'
der Pen. 123«». — Manche sagen, wenn in
den Kirchen keine Bilder sind, «so ist ein
Abitkiihimff: Segler, Register a, 3 ». — »Äb-
tchetoung aller ungöttLichen Ding». Butzer,
Neuer. F, 3 b. — «Die Ding waren inen ein
Abschühung nnd kein Sere». Wimpb., Chry-
sost. 16 n.
Abschiffern, sich in kleine Splitter zer-
thcilen. Schifer, Splitter, Schmeller 2, 886 ;
strassb. Schiffterle. — «Ist es Tiriasis (Art Aus-
satz), so ist die Hut weich und schifert sich
ab'. Fries. 183 ^.
Absebneid der Ehre, Veriäumdung. —
«Hinderred, ^tt^Uä der ere, venroten, irad
derglichen mer». Braut, Nsch. 97.
Abscbrot, das was von einer, von einem
FUsober besebrotenen Mfinze abftltt. 1882.
Urk. 2, 94r,
Abstricken, entziehen, verweigern, ächmel-
1er 2. 809. — «Den bösswilligen wissen wir
keins andern we^s krefftiger abzustrickm
ursach das Avort det> Herrn . . zu lestem*.
Butzer, Neuer. C, 3 «. — Wer will mag mieb
widerlegen, «ich wil es nicmant abgei^trickt
haben» Capito, Pfaffheit, a, 6 b. — «Sünd die
gnad nit abstrickt». Capito. Treger, H, 2 b. —
«Ei? wil die Not erheischen, pfesapter Warheit
ir Bcbchinimug uit abjimtrickeH* . Ibid., F_,
2». — Die Bettelmönche sind gewöhnt «den
Armen nnd Hungerigen ir nötig Ulfen thalt
vor dem Hundt abmstricken». Ibid., K, 2«.
Abtban. l. Absi^lnxftVn, aufheben — «...das
San die Jurchweibangen cMug^ danckt micb
t gnt . . M dan man miest siraBt alle Idreben
dblhun*. Murner, Adel, J, 2». — Luther will
«das der bapst . . . eUich klöster abäieg.
Ibid., G. 1
2. todft'n, liiiirichten. — Turnus überlegt
«ob er sich tödtet scheliiglich, — mit eignem !
sebwert ähihet gelieb.» Hnmer, Virg. i. 7 b. I
«Bei dieser Zeit in grossen Stetten die
abgethotien Uebelthäter, es sei mit dem Schwert
oder mit dem Striek, den Aerzten cngelas-
sen werden.» Fries, 22^. j
Abtilgen, vernichten — «Die Pen so ein :
Mensch leidet in dem Kampf . . . abtilget die ■
Pen die er verwürcket in den täiL,'Iifhpn Sün-
den». Geiler, Irrig Schaf, 1 b. — Solche, die i
ihre Sünden erkennen, «aber dieselben nit
abtilcken». Id., Dreieck. Spiegel. Aa 3».
Etc. — «Hie were wol zu predigen wider
etliche Thumherren, die do understond o&w-
tUgen das anipt der Predig». Id., Pater
noster, Q, 6 — «Noch blibt der a^won lue,
— das mancher in abdilcket nie.» Hnmer,
Nb. 192. — «Und gehst du schon \ier tnsend
pfund, — noch dikkst nit ab denselben fund.»
Ibid.. 247, — «Assnems weit allen judscbcn
standt — cMÜdtm in dem gantsen Umd.»
Murner, Geuchm. c, 4 — «... das v ir ab-
tUckett als bebend was wir noch von dem
manne band». Id., Virg., H, 6*. — Ein Ty-
rann, der «das gsatz abtilget cn I umbkert».
Ibid., T. 4 — «Der Papst, den sie (ÜMÜkken
underston». Hnmer, Lutb. Narr, 84. — Efee.
Abtreiben, nl Hchnffeu. — «Warumb wir
die Feyrtag aütretben ... Ob jemant sagen
wolt, man tribe die aberglanben a6.» Bnteer.
Neuer. N, 1 a, 2 «.
Abtrewen, Abtreutoen, Abtröwen, Äbdrauen,
abdrohen, durch Drobntig erpressen. — «Es
sei dan da.s sie . . . ein Widerker thund
denen den sie das ir, wider Got, Ecr und
Recht, abgetröwct haben . . . was man also
abtröwet, das ist man schuldig Wiilerkemng
ze thun». Geiler, Sünden des M. 63 b. —
Brant, Nsch. 162 ». — «Gelt abtretoen». Pauli
24. — «Den Armen den Zebnden oMrawaM.
Brunfels, Zehnden c. 1 b.
AbtrUnilich, alfrinv.livg, abtrünnig. — «I'i i-
Ordensmenscb der uuküsch ist, der apostatiert
nnd wflrt oMrOfR^tdk xon seinem Orden». Gei-
ler. Brös. 2, 9 — «Ein Äbtrümlicher^ apOB*
tata, ist ein unnütz man». Ibid. — Die Jnden
«waren oMrflfm*^; als ein Frau «ibM^ng
wärt von irem mann, warent sie abtrümling
worden von Gott». Geiler, Ev. mit Ussl.44».
— «0 ir AbMMigm, wammb hassen ir das
Paner, das Crütz Chri.sti ?» T^r uu, N^rh
208 b. — «Spricht Salumon : ein Abirutiüicher
gat, het das Mul offen, winckt mit den An-
gen (Prov. 6, 12. 18). Ibid.. 37 »
Käme abtrümlig nnr einmal vor, so konnte
es ein l>ruckfehlcr für abtrünnig sein, dessen
feicli hie und da (ieiler bedient. Ks erscheint
aber mehrmals, \vürau!5 man schlicsseu darf,
dass es ein eigenes, in unsern Gegenden
übliches Wort war. Grimm 's Wörterbuch hat
es nicht. Ist es nicht ein verschriebenes ab-
trünnig, so muss es auch eine andere Wurzel
haben als trennen; man kann an trumm den«
ken, Stfiek eines Kerbroebenen Oansen, be-
sonders Endstück ; oder noch eher an trU-
mein, taumeln, sich drehen (Schmeller 1,491);
oMrümdH, sieb tanmelnd von etwas los»
trennen.
Abwesen, nentr. Abwesenheit. — «Dmb
Abwsten» willen des Herren». Geiler, Poit.
3. 8 ^. — «TIeden von den Bresten der Men-
schen in irem Abwesen». Id., Brös. 1,68 a;
Sünden des H. 46 b; Ete. — Er bofffc das»
«das grosz geschrei von im zu Bern . . in
seim c^toesen würd bedeckt», ilurner, 4 Ketzer,
L, 6 a, — « . . . von wegen der versumnisx
oder abtresens der lierren». M.. In.'itit.
— Etc. — «... durch langes Abwesen eines
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Keysers*. Adelphus, Baib. 11 ». — tln deim
Ahweaen ...» Fries 64 1>.
AbwichtiiE:. abweicliend. — Ich vertraue
«iass ich «nie der masscii gehandelt hab. oder
dem rechten ahwichig*, dass ich BOllte ver^
folfi^ werden. Hurner, Briefe, 67.
Ach, Reh, Ahe, Ehe, Ohe, CoUectiv-End-
ung an Hauptwörtern; Baumnamen ange-
hängt, bedeutet es ein Gehölz. — «Das
Büehech», Epfig 1370; <Büchehe, Ernolsheim
1361. — «Das Eichehe*, Geispoislicini 13. Jh. ;
^Eichohe»^ WMthoffea 1262; das Dorf ^Eich-
«übe», später BiohlioffBii. — «Das Erlohe»,
Olwisheim 12R1 ; ^Eriche*, Illwickershcim
1354. — «Da« Egpohe; Sulzbad 1323. -
DnnteA«, Spreiiehe, Witgehe, s. dt«6 Artikel.
Achse!. Schulter. S. auch Ähsd. — «Die
Fögen der Ad^seUn». Gersd. Ib. — < . . . so vU
*|8 ein yeder auff der JdlwtM tragen mdcht».
Adelphns, Barb. 28». — «Falsch lüt, die zu
beiden AchtBUn kiinnen ^Vasäer tragen». Pauli
286. — «Ich will geben den Schlüssel des
hauses David über sein J«AmI>. (Jes. 22,28).
Wurm. Balaam. b, 4«.
Acht, Ahte, ein von einem Landeigenthü-
mer für sich vorbehaltcnos Grundstück, froios
Kigenthum. — «Ein frumer pur iu sincr Adit,
— derselbe ist aller cren wert — wer sich
von sim bnwen nert». Murner, Nb. 225.
Aechten, in die Acht oder den Bann er-
klären — Narren die sich lassen *echten,
veiluten und verbaane]i> Brant, Nsoh. 70.
Aechter, geächteter. — «Die AmMst . . .
so von der statt und burckban TMildltet We-
rent». Brant, BUch. Wilb. 263.
Aeht«t. ddUeif; der achte Tag, Oetave
<S. Dorothea, deren AekM hilt ist». Geiler,
Brös. 2, 33 b.
Aokeri^ang. 1. Aokerban. — Sie fingen an
«sich mit ackergang besachcn» Murncr, Virg.,
H, 1 b. — Galesus hatte «des ackeryang» ge-
fltssen sich». Ibid., y, 7b. — Die Juden ha-
ben 40 Jahr «in der wüstin on Ackergang
nnd on Seyen gelebt». Wimph , Chrys. 14 ^.
— «Die arbeit des Atkemm^*. Bbigmann,
Caesar, 2».
2. Ackergut. — Christus kam «zu einem
Meigcrhoff oder Ackerhoff, oder zu einem
Oultgut oder Jc^^^afu/.» Geiler, Post, 2, 69 b.
Ackerlenge, Langseite eines Ackers. —
Graf Gottfried kam «zwo Ackerlenge oder ein
wenig fürbas von der stat» Closener, 79.
Strecke von der LSnge zweier Acker. — «In
der Äckerlenge», Feldname Dingsheim, 15 Jli.
Ackergnrre, geringes, zum Ackerbau ge-
bmnehtes Pferd (S. Owrre). — «Wut man
fich (die Advokaten) mahnt, so thut ir schnur-
ren, — gleich wie di e geilen askergurren».
Brant, Epigr. Zameke XxXVH.
Ackern, das Feld bauen, pflügen. — «Den
hab ich für ein pferd geschetzt, das tag und
naeht nnn ackert do». Mumer, Nb. 164. —
«Ja T. nnn Troi nit schon wer hin, — und
Prumus reich als sampt zerstört, — ich hets
geackert und geert». Id., Viig. L. 7h. —
Wenn «der buer laufft von dem pfloir, — so
geschehe dem ackern nit genug». Id., Luth.
Nsir 66.
Ackes, Axt. Scherz, 15. — Die Förster von
Haslaeh sollen dem Vogt bringen «vier Ackeaen,
den ir ören guntz sint». i:?36. Weisth., B. 1.
700. — Der Förster von Wiedensohlen «sol
bringen ein fAckes*. 13G4. Weisth., 4, IM.
— «Mit der Acka holtzen». 14 Jh. Ammer-
schwihr. Hanauer, Constit , 347. — «Do kum-
met der tntel am ende mit einer ocit«« und
j sieht einen slag dardareh». Taoler 59 (12). «Zur
! Adke»: Strassb. Hansname, 1967.
Adanias, AJamaut. Adamast, Diamant.
Scherz, 15. — Maria ist «der »täten tugent
ein adamaa*. Gottfr. Str.. 9. 104. — Ein
Goldschmied der «einen berillen, der eirae
Adcanaste gelioh ist, in goit verwircket», der
bessert 80 seh. 1890. Ooldsehm. snnft. 7 —
«Die adamast hant craft und art, - wer uf
1 erden nie getrüw wart, — der t>ie hat, der
I mag getr&w sin». Altswert, 48. — «Der ador
I mant mag kum von dem hamerschlag zer-
brochen werden». Wimph, Chrys, lA^.
Bei Geiler bedeutet es Magnet. <— «Verbring
dein Werck in Scnfte, so würt mau dich lieb
gewinnen über den ziehenden Adamanten; wie
der Adamant Isen an sich zücht, also senft«
die Hertzen der Measohen». Geiler, Arb. hnm.
71 b.
Adelar. S. Ar.
Adelung, Veredlang. — «Die erst Urs ach
ist der Addung halb, wann die Gcliibd gibt
den Wercker die aus ir f,'-eschehen ein höhern
Adel dann sie sonst hetten». Geiler, Fred. o.
' Aderlässin, Aderlas/,. S. auch Lesse. —
' «Natsbarkeit der AderUsnu»» Fries 74 b. —
I «Neebstvergangner Zeit des iars M.COTiO TVUL,
da die i^rosz Aderlässin was uiuli r l: uteu ge-
sellen am abent und tag Valeutini m fast-
naobt, da die narren Eirehweihnng hieltend,
der bach vol bluts schwam, f:leic!r i!*- tiff sant
St^ffans tag vor den sohmittea. Docli so was
I es mir imd andern artzeten ein gut blatvei^
giessen, wan uff dieselbig zeit mcr dan tau-
sent menschen davon kranck worden seind».
; Fries 167 a. — Hatte 1518 zu Strassburg wirk-
lich ein 50 ansg-edelintes Aderlassen statt ge-
funden, vielleicht wejjou der in diesem Jahr
zuerst hier auftretenden Syphilis? Oder redet
der, zur Ironie geneigte Fnes von einer gross-
artigen Schlägerei? Von einer solchen weiss
! aber nnsi rc Geschichte nichts.
Aedern, enervare, nervös eximere, ab-
schwächen; bei Geiler aber gewiss in anderm
Sinn. — «Der eins eJert, es kund nit wissen
oder gesagen was im wer oder gebrest».
Geiler, Bilg 69 b. — Ffg. «Es ist aneh wider
die da 10 oder 20 allegationes und canoncs
her können sagen und so vil quaestiones, und
der sie edert, so knnnten sie nit die 10 gebott
Gottes crzalcn». Geiler, Brös. I, 19«. — Pei»
I uigen. «Man hatts (die Märtyrer) geedeii und
gehangen». Hnmer» Bad. H, Ib. — Luther
sagt: «da mnst fMurner) selb ^leedsrf werden».
Mumer, Luther. iSarr 115.
Scherz, 274, leitet das Wort unrichtig von
Etter, Zaun, ab und erklärt es durch : in den
, Zaun, in die Enge treiben. Enervare gibt
j keinen Sinn; ohne Zweifel heisst es bei Geiler
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den Pult faUeii, was zu bdden Stallen passt.
cAedcm. Susser^t nötliigen, swfAgen*. Sohinid,
Schwab. Wiirt. lU.
▲ventfire, Abenlhfir, Ofentfire, 1 Aben-
teuer. Scherz 64. 1155. — Tristan «<1 unkte in
vil tiire, — das/, er crc und aventüre — von ir
genaden hüte». Gottfr. v. Str., 1, 259. Etc.
— «Rittere und junge lütc, die durch frnmkeit
und ofentüre fürent in fröniede lant». Kön.
2BS, iiui 'I'apforkoit niui .\bpnteuer willen
2. Etwas auf Abenteuer thun, Sohmeller, 1,
IS: «abenteuern, span. und ital. arentarare
aufs Geradewuhl vorsnchen, riskiren»; vorgl.
a'aventarer, k l'aventure. A/entür ist daher
wohl im Sinn ron Venneh cn nehmen. Ver^
such in einer mc-hr oder >vi^ni^;er irclii-imcii
Kunst. — «so dürfft ich ObaUeur die sach
mit jm besten». Zelt, E. 4 h. — Die Brfider
Heilmann briten Gutcnlicrfr «sie alle sin Künste
und Äfentür z& leren». 1439. Vind. typ., do-
ctim., p. 22.
3. Schwank, Oaukelwerk. Die f^Jancklcr «sein
Sjern bei den Fürsten, uff den Stuben, da sie
r Ahenthür treiben». Geiler, Bros. 1. 40h. —
«. . . ein Obettthür, — !i> i< Ii dan Aveisz. ist g^ut
dorfür — das im die wunden frisch belibt».
Mnrner, 4 Ketzer, G, 8i). — «Nun betten sie
zwo obrnthür — do mit sie kunimcn seind
herfür». Ibid., G, 4 •. — «... das er soU
etwas abnttüer und gaucklerei treiben». Mur*
Her, Ulensp. 17. — Etc — «Kin Priester kam
von Sinnen und treib vil AbctUhüer» (seltsames
Zeng). Pauli 338.
4. Laone. «Jetz eo macht es ein jeder . . .
wie er wU nnd wie es «einer Abenth&r am
fögli Ii ren ist». Geiler. Brö^ 2. 73 «.
Aefera, wiederholen. S. auch evem. — «Mit
Bolebeim . . . ernst redt der prophet disa wort, |
das ers »och einmal äfert: Wnnn, Trost.
60*.
Affebt. aflTebtl^, affenmftssif , tbSriebt. — |
«Tumbe aßeJitt lüri. Tanlor, 1H7 (2^). - «So
sint es alles a^chtige bilde» Ibid., 148 (27).
Affenheit.Thorbeit. Scherz, 19. ~ Ihr «gont
mit blinthrit nml rrit nf'-nhr:'t umbf». Tanlor,
198 (35). — taffcnhett nnd kurtzeM'ile». Ibid.,
194 (24). — Sie bauen <^usse höser und mo- j
lent die mit affenheit». Ibid., 144 (27>. —
Lasst «die doren ir narrenspil tribeu und irre
affenheit pflegen», rians v. Blov.
Affolter, Apfolter, Affalter, meist fem , i
Apielbanm. Scherz 19. — «Ein Garten mit
Apfcltern und reben». Strassb , 1279. ■- iZu
der Apfdtcr, Affolter,» Feldname, 13 .Th. --
Strassb. Hausname, 1320. - Man soll im
Wald von Lohr weder «grftn eiehiiiholz,
noch buchen, bierboumin noch affalter hou-
wen». 15 Jh. Weisth., 5, 490. — «Zur roten
Affolter* Buchsweiler 1300. — «Zur zaracn
AgolUr», Gambsheim 1341. — «Z(i Süseling ;
arottw». Snltzbaeh 131», — «Von der süssen i
ÄffaUcr risent süsse ei)fel » Eis. Pred , 1, 244.
— «Wilde AfftdUrbäume*. Brunschwig, Dist.
34 b.
After, engl, after. 1. Xacli Scherz, 19. 21.
— Die Dieneriüucn des Gutleutehaoses «säl-
lent warnemmen das kein siech man afier
rehte zit» dranssen bleibe. Gntl. Ordn.« 161.
— Die Ausafttcipfen solleu keinen Lärm ma*
chcn «ajft^rtagezu». Ibid. 153. — Die A rzte der
Stadt sollen keine Aussätzigen bebaiidelu
*after dem aolidho parsonen vefinehet sint».
Tbid. 215.
2. hinten (im folg. die Nord&eite). — Der
Abt von LQtzel soll die Kinhe von Latter-
bach «decken after, die burger vor, der Kil-
cherre den chor». Ih Jh. Weisth., 4, 105.
3. after Lande, aus dem Lande. - Strass-
burger Handwerker stifteten eine Brüderschaft
von Geisslem, «die mit after Lande ftirant».
rios . 119. — «Er verzerte zft vil gAtes i^ter
, Uuide zu farendo». Kön., 869.
! 4. After der Stat, in der Stadt herum. —
«Die jnni^en manne lieflfent after der giah^
um Nahrung zu suchen. Kön.., 346.
6. «fter wege, afterwege», hin nnd her. ataf
den We;,'en lienim — «l>ip junpf^n man die
after wege lieffent nnd spise roobetent». Kön.,
i9i46. — Die Aossftaigen. «suUent niergeot
after ice/je gohn». Gull. Ordn., 166. — «Leg
dir dein Sun oder ein ander lieber Freund
gefangen, du lieffest afterwegen im zu helfen,
denn zu dem Ammeister, denn zu dem Sclmlt-
hpissen, denn zu dem Gericht». Geilor,Hasiui Pf.,
B 2 — «Frag das Aug was es afterwegen
hab L ' !i-i)>4 /u blit/on dis und dis au sabeo».
Id.. iiaum der Sei., ;i3''.
Aftermontag, Dienstag. — «Die Schwoben
sprerbon im Aftermontag, und wir sprechen
Ziastay». Geiler, Post. 3, 103 b; Pred. u. L.,
21 >>. Zur Zeit Geilcrs war demnach das
Wort in Strassburg noch nicht sehr gebräuch-
lich; es M urde es aber später, denn Göll.
35. hat: «I»ies niartis, Zinslai,'. Aftcnn"!;; .
AfterachlaK. 1* Scherz, 2(i, meint irrig es
sei das nemliche wie Windfall; das richtige
ist von Oberlin beigcffisTt : teniiiura arbori.s
caesae aegmtna. After8chl<M ist das was nach
' dem Banmseblag übrigbleibt, Aeste von ge-
föllten l^ännien. — Haut einer Bauholz, so
soll er «die Afftertlagen lassen Ilgen, die nit
grfit Eft verbnwen nnt*. BIsebweiler 1468.
Hanancr Oonstit., 835. — «Die Afteralage* de»
Waldes von Hugesgerüte gehören dem Meier.
1279. Bist de S. Thomas, p. 328. — «Was
Afterschlrg die bnber im hoUz machen, mac:
der meier danneu türen». Oberentzeu, 14öl.
Weisth., 4, 188. — Die Förster von Münster
sollen «nemen 2 fftder aftersehlnrjen alle jor».
1339. Als dipl , 2, 165. — ^Dit Afteralage» zu
Lutterbach gehören dem Förster, lö Jh.
Weisth.. 4, 106. — «Man sol oncli die m eilen
die man nennet Affterskge oder csiwelleii
(von Ästen) i i' Ii ober geben dann ein hoÄ-
dert umb 4 bch.» 1468. Strassb. Holamarkt —
Ordn., Alte Ordn. B. 13.
2 Rückschlag, Xachweh. — «Wenn einer
schon gesunt würt, so hat er ^ochwehen,
AfteredUeg, und die gond im weiss ich wie
lang noch.» Geiler, Post. 3. 55». — «Wann
nun die Sünd hinweg kumpt, so bistu dcn-
nocbt nit gantr. ledig, dn hast noeh Neigna«
gen zu den ?^iinden, ilus ich habitns nenn, das
seind Aftereekleg und Nachwe». Id., £v. mit
Ussl., 126 h. - «Es bleiben aneh noch Im
Menschen die Nacbwewen, NacUeibeten oder
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ÄfterschUg, die in Latin f:enant werden reli-
quiae Döccatorum». Id., Esckengr., A, ö ».
Agel, Egel, Spreu. — tKomin dar-
nach und zühe ein festucam, ein Agel nss
meinem Aug». Geiler, Ev. mit Ussl. 114b;
123b. - «Hotz briBD«t lang, Heaw kärtzer,
Aglen noch kürtzer>. Id.. Bros. 2, 22 b. —
«Die Onicibcn samlen Holtz. Hewbinmen und
Egelcti'. Id., Emeis 31 b, — «Bruder hab
acht, ich seh an dir - ein Aeglin, die misz-
fallet mir». Braut, ^6ch 24. — Ein Gouch
soll der Geochin «die Aglin usz dam geren
s.iiiittr'n» (die Spren der Kankel). Mamer«
ücuühm. c, i a.
Agelei, Aquilegia vulgaris. — *J^leig,
aquileia». Gersd. 89 b. _ *AgUienwttua'».
Brunschwig, Dist. 36 «.
Ageläter, Ageleiater, Egelster, Elster.
Scherz, 21. — *AgdaHarberg»t Id. Jh. —
•EgeUterherg*, 1801. Oertweiler. — *Qdm^ar-
augen oder Kreyenaugen» (HSlineraiigen).
Brunschwig, Dist. 28 b.
Aegen, Agene, Spreu. — «Nun hett icb im
Wi'irii \A\ nuK-ht den Flachs goliiichelt und
die Klotz und die Aegtun darauss geschüttelt
haben». Geiler, Geistl. Spinn. L 6\ — «Dn
nii'i^sner. was sihest dn ein Aegm ... in
eim Auge deines Nedisten?» Id., 7 Scheiden i
Ib. — Mnmer, Genohm. c, 4
Age^tein, AngeHtein. Agstein. Scherz, 21.
1. Magnet. — «Also /.odi si gedauken . .
— als der ^^(tem die Lunken — mit der
Sirenen sänge tftt». Gottfr. v. Str., 1, 118. nach
einer alten Sage dass der Magnet die Schilfe
an?ie]it. — «lUhte als der Agestein, der zühct
no( h ime das i^en». Tauler. 69 (14 . — «Zum
Agestein». Straisb. Hausnamc. 1362. — «Oueh
sol ein jeder gonch die geuchin als ein Ag-
stein lassen ziehen». Mumer, Gciich. f, 1 b. —
•Agstein zücht nit so heflftig an, — als so ein
wib wol locken kan». Ibid , h, 1 ». — «Der
Magnet (zieht) das eisen, der Agsttin die
halmen». Adelphus, Passion A, 6 b.
2. Beiiiütrin. — «Ein Paternoster von Än-
gestein, kralleu und süber». Urk. von 14öl,
S. Tbomas-Areb. — «Wie knmpt et das Ag-
stein ein TIalmen uffztuht und ein Magnet
iBen ?> Geiler, Brös. 1. 76 «.
Naeh Göll, 82 : «Electmm, Agstem*.
Agezeli, Verj^esslichkeit. — <Agczeli, das
ist, daz mau die sUude vcrgisssct, so man die
bibte se lange vristet». Bihteb., 10.
Affezelig, vergesslich. Scherz, 22. — •Age-
sehch ze ghten dingen». Bihteb, 49.
Agianrei, ein von Brant geschaffenes Wort,
von Aglaurus. der wegen seines Neids in einen
Stein verwandelt wurde, Ovid, Metam , 2. 760
n. f. Vergl. Nsch. 55. — «Wann das hündisch
hell II Terberi und der hinderredig neid,
a<jhimci. geslillet». Brant, Laycnsp. C, b.
Ahe. Ach, Ohe, Bach. Scherz, 22. — «Uebcr
Ahe* Feldname, Gii^'enhelm 1H7C. — «Uf die
alte Ohe». Kuitzcnhauhi-n IHUÜ. — «lu dem
Ahelande». Mnndolsheim 1292. — <A}ierusst^
alveus». Herrad, 190. — In Zusammensetzung
mit andern Wörtern : Anddahe, 1080; Kaltahe,
1300; Mtuahtt tfufodb» 1240: Bordke, 1848.
Stc
I Aller, Aehre, ."^Jcherz, 23. — .Toscph träumt
twie sybeu veisze alter vol kornes binander
stnndent und dobi isyben mager <ik«r». Kön.,
258. — «Weissen und speltzc, so das noch
mit ist iu uher ireyaiigeu. so ist es gar zart».
Heinr. v. Offen I). — «Wo sie geseet äcker
find, — licff .'<ie darührr also »r^^chwind —
das sie kein alter aiederstiesz». Munier, Virg.
z, gbj 6 b. — «Win, Oel. frucht mag nit wider-
keret werden in traben, oliveUp oder dAem».
Id.. Instit. 28 b.
Absei, Achsel (s. das Wort), Schulter Scherz.
10. - «Arme und Ahsele beide» . . . Gottfi*.
V. Str., i. Ü4. — «So hütet got sin ahsclc ander
unser bürden. I auler, 243 (42). — Er legt
das Schaf «mit tröden uf die Ahsel». Eis. Prcd.,
2, 2 — «Er hette einen huffen erden uf sinen
Alisseht». Märlein, 32. — Alexander nainn Da-
hns «uf sine ahsel mit den von Persa und
balf in zft grabe tragen». Kön., 310. — «Chry-
stofernni, den f;rosseu man. — l'er ("ristnm
nff (»iure achsel» treit». Cour. v. Dank., v. 220.
— Sie «geriet in nff die Ah«el fassen». Ibid.,
V. 403
Abt, Alitewe, Ebtewe, Ehtuwe, die Zahl
aeht Sehers, 282. — tJM untee». 1279. —
«Tu den aht tacfen darnach» . . 1357 Eist,
de S. Thomas. 327. 95, — «AhU erbere men-
ner . . . Dieselben «AfoiM». 1487. Almendbuch,
Etc. — *Ahteiee und viercig mark silbers».
1275. Deutsche Frk., 19 — «Diser sieche ech-
tetoe und dris^it; jor hatte gewartet* Tauler,
24 (5). — *Khti we wurden vertriben». Sic
«stochent ir etlietve z6 tode». Kön.. 312. 786.
— Eine Frau redet von swei Dingen, sogleieli
«Seiten die nachgeburen von ehtfum». Eis.
Prcd.. 1, 210. — «Do SU ehieue und fünfzig
ior in der clusen vas gesin, do starp sü».
Nie V. Basel, ms. — «Der förstere suUent sin
eAfcioc». Nothalden. Weisth, 1,683. — «Obendes
noch den ehd n>, nach acht ülir. 15 Jh. Alte
Ordn., B. 13. — «14 von den bürgern und eh-
luwe von rittem nnd von kuebteu.» 1834.
Kön,. Beil., 983. — ^Ehtuwe wd sirentsig
ackere». 1373. Cod. S. Thom.
Abte, Ohte, Acht, Bann. Seherz, 11. — I.
Acht als Strafe. — «Der wirt in die Ahte ver-
bannen». Glos., 114. -> 1311. Urk. 2, 19. —
«Der andern vit dotent eu in die <ihte evlc-
liche». Clos.. 122. — «Er det die stat zft Stros-
burg in die ohte>. Kön., 49ö. — «Do det in
der knnig in die o/tte». Ibid. 689. Bte. - Wird
jemand verurtheilt «mit ähtc ...» 1390. Als.
dipl , 2, 289. — «Wer by uns ztt ohte wurt
geton» .... geächtet. 15 Jh. Alte Ordn., B.
; 14. — Ein Kind, «so daz gcborn wirt, so ist
; es in der ohte . . . gottes» \h'\s es getauft ist;.
Eis Pred.. 1, 244 — Wer die Feiertage nicht
heiligt, der ist in «gottes oJtie». Ibid , 2. 16.
I 2. Gebannte Zeit zum Fronen, Frondienst.
I — Der Abt von Münster soll zu TQrkbeim
j «sin Athte dri stunt han, die erste in der
vabien . . . Die andern zwo achte siut iB her-
beste und ze ernen». 14 Jh. Weisth . 4. 208.
j — Zu Ohnenheim sind «drie achte zb dem
' jar . . . Die drie achten ...» 15 Jh. Weisth.,
4. 239. — «Von der ohten hant (die Früner
I von Marlenheim) das recht das sie farent in
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das holz und hoawent was sie wellent». 1886.
Weist!»., 1, 728. — Dif Rürc^pr von Kembs
sind schuldig ihrem Herru (Cincu alUeschnitUr
und ein «äUehöwer» 1338. Barckh., 147. —
Der Abt von Kborsheininiünstor hat cdrif,''e
ahUtage immc jarc, also das iniü jedcz hüs
einen tagewan sei tön», 1320. Weisth., 1, 669.
— «Joiifelich hus sol geben zft der erne einen
mau zü dem ochtewerke». Fegersheim. 14 Jh.
Weisth., 1, 708. — Will die Äbtissin von
Eschau «haben ahUwergy so git ir jedes hus
einen snitter». 1341. Hanauer, Constit., 207.
3. Dem Herrn reserviertes (lut wo die
Baaern zum Frondienst verpflichtet waren«
(S. A^. — «Der Herterin tuhte.» Snlzbach
1819. — Der Herren von Fleckcnsti in *Ohte*.
Weiteiswiller 1356. — Der Herren von Ge-
roldseck «iUU«». Lupstein 138S. — «Des
Aptes Ohle». Schweinheiiii 1355. — Per Käm-
merer von Nenweiler «hat ein g&t zü Lore....,
und eint in demselben pftltegftte seleg-en vier
Cthten: 15 Jh. Weisth.. ft, 489
4. Jarahte, Jorachi, Frist eines Jahrs wäh-
rend der man sich für einen Dienst oder ein
Amt verpflichtet, gleichsam gebannt hat.
Scherz, 722. — Kein Knecht soll in andern
Dienst treten, «er sy «lenne mit dem meister
übercinkomen umbe die Janihte^ die er ime
gelobet het.> 1395. Alte Ordn. — Für ein
Jahr gewählte Beamte, «were sach das einer
oder mer ... in solcher joracht tod« abgin-
geu ...» 15 Jh. Alte Ordn , B. 14.
Ahtebrot, das den Frönern an reichende
Brod. S. das folgende.
Ahter, Ehter, Echter. Scherz, 270, 282. —
1. Fröner. — «Die Echter suUent einen dag
helfen sniden . . . , und sol man in ir ahtebrot
geben». Kogenheim, 14. Jh. Strassb. Bez.
Archiv. — «Zu erin ii sol die ebtissin (von Xie-
dennünster;, obe &i ir ght selbe erbeitet, ne-
men ... die efttAov .... und sol men in gen
ir afUebrot». Sermersln iiii. 1286. !Iiiii;iucr, Coii-
stit, 40. — Der Äbtissin von ^'iedermünstcr
•i^then haben reht . . . ee howende hole ze
irme nutze». Nnthaldcn, 14 Jh. Wei.stli.. 1 ,683.
2. Geächteter. Scherz, 13. [s. Aechter)» —
«Man sol von ime rihten alse von eime ecMer*.
1855. HeimUch Buch, f. \).
3. Verfolger. Scherz, 13. 270
Aide«, Eideehse. — «Bin AyUs <;ut uff sin
henden usz, — und wont doch in der kunig-
hus». Brant, Nsch. 102.
Akumin, i> Al kanicn.
Aknst, Schlechtigkeit, bcs Trug, Arglist.
Scherz, 25. — «llil valsche und mit Ahmt».
Gottfr. V. Str., 1, 168. — «Mit valschlichcr
klage ~ unde mit vil arger akust.» Ibid., I,
199. — «Der Avinkel, der an mimicn ist, —
Daz ist akust und ÜSt>. Ibid , 1, 232. Etc.
Alant, alann. — «Alant und Alantleder»,
15. Jh. Kaufhaus-Ordnung - Inula Hclenium.
Brunschwig, Dist. 35 a. — Kirschl. 1, 479.
Alber. Pappeibaum. Scherz, 26. — *Aiber'
berg: Wilgotheim, 127S. — »AJberbume*. lOt-
tclhausen. 13. Jh. — ' Alhcrmatic* . Suudhausen,
14. Jh. — «der Aibergrien» zu Strassburg.
1268. 8. Gassen- n. Hinsernamen, p. 8ti7. —
•JUberbaum» popalns». Gersd. 93 K
I Ale, fem , frans, alöne, Pfriemen des Schu-
sters. «Die zwen Schumacher Crispin!]' und
I Crispinianuä denen do wurden Aien durch
I Hend und Fuss gestochen». Geiler, Bilg., 90h;
Emeis 54«; .'^iinflfn de«? 3f , 81 a.
Alenfanz, Alafnnj:. land, im folg.: Be-
stechung. Schern., 56. ~~ «Dia liellter nnd die
sackpfeiffen seind gleich, wann die sackpfeiff
m6sz alweg planst haben und der riohter
Alenfane, anders ietweders t&nt nit». Gnlditt
Spil, 37. — Betrug: Die Lutherischen sagen:
warum bleiben die Nonnen in den Klöstern?
«GüM scfun l denseilten AHefane!» Murner,
. Luth. Narr, 48. •— Die Spieler «wissen aüen
\fand — nnd bsohissen <,nitt nnd alle land».
i Id., Nb., 223. Ist Wühl dasselbe wie alle-
fans. — «Da wilt deiner Kirchen AleftuU»
bestendifT erhalten». Capito, Trcger N, 2 s. —
'Der pfaffcn. münch und seelloscn Christen
I geitz, aUenfantJSy falsch leer». Hedio, Able-
I nnnir« a, 1 >>. ^ «Der bettelmaneh bettel . . .
ist nichts dan ein betrug, ein Alfantz*. Brun-
I fels, Zehiideu, d, 2"; d, 3«. — «Gott aiweg
j kan die seinen erretten von dem AlfantM und
geschwinden lüsten (Listen) des tenmU». Pol-
: lio. Predigt D, 1 i>.
Kurz, 196; «fibervortheilenden Betrug, vom
ital : all' avanzo, zum Yortheil». Ebenso Be-
utiüke 1, 21. in Grimms Wörterb. 1, 208, wird
die Ableitung ans dem Ital. verworfen. Zu
Strasshnrc: sagt man noch zuweilen ein AUe-
fauz, für: ein thürichter Mensch.
AUeflillBen. thö rieht es Zeug reden oder
thun. — «Ufif das ander, alfantet er (Luther)
daher. Christus hab das Sacrament gesegnet,
und nicht die apostel». Murncr, KÖn. v. Engl,,
I 906. — «... das knnig Heintz sein aUefanttM
I nnd affenspil treiben mnsz». 0. c, 965.
.\llerma. Da.s ital. uU' arme; franz. aux
arme^i! — Die Gallier schrieen •aUerma und
zn den waffen!» (ad anna oonetamant). Ring-
' mann, Tiisar, fil i'.
AUgemechlich, langsam. Heute bei uns:
! allgemaeh. — «ffin omefssUn . . . kr&oht ai-
gemechlich dahin». Geiler, 8 Marien, 24 :v —
«Du bist in ein Siat (Stand) kämmen, da da
wilt aUgemeeUich sterben». Ibid., Iis.
Allniutze. Alniutzie, lat. almucium, almn-
cia, franz. aumusse, Kopfbedeckung der Ca-
nonici. - Brant, Bisch. Wilh., 285, 288.
Almende. Scherz, '28. — %Almeivdt, rom-
pascuus ager». Herrad. 181. Im 18. Jh. mehr-
mals almeinde; einmal *das Almeinde», Weyers-
heim, 13. Jh. Sonst immer Alautnätf ebenso
neutr. als fem.
Almiise, neutr., Almosen. Benecke 1, 94.
Alrun, Alraun. Mandragora, Dueange 4,
244. Gewöhnlich die Wurzel der Bryouia alba.
Ucber den damit getriebenen Aberglauben
siehe Schmeller 1, 5ö und 2, 107. — Quak-
salber «haben geschnitnc wurtzen verglaset,
gleich wie menschen j^efurmiert, sprechen e->
1 sei alrun; ist erlogen j alrun ist ein krut, hat
|ein weisse wortz nnd gewint ein kirsen,
wechszt in den weiden. So die hirten diesel-
bigen essen, entschlaffeu sie davon». Fries, 18. b.
AlBinllcb, s. 8i»d»di.
AltbUsser, von oft nnd 6fl«Mn, bessern;
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— 9 —
Schahfticker. — «Wan du ein AÜrysur (Druckt
für Al(bü99tr) also findest der dir den Lymmei
offsetzt». Geiler. Bilg- , 96 b.
Sohon im 13, Jh. hiess eine der hiesigen
Stnween «nnder den oftMtoMm».
Alte, masc, der Läufer im Schachspiel. -
«Also uf dem schochzabelspiel der kiinig bi
ime \ax die kfiiti0n und democh die altaN».
Kön.. 983. — «Die alten^ und der sind zwen,
an ietweder seitcn einer> Guldin Spii, 6. —
Geiler, Arbor hum., ISOb . Sieho die Stelle bei
dem Wort Schachzabcl. — Frisch I. 22.
Aelte, fem, Alter. — «Gar weuig jetz id
Klöster gont — in solcher alt, sie es verstonk».
Braut, Nsoh. 72. — Der h. Geist «ernewert
ans von der AelU des alten Menschen». Ca-
rito, Treger, E, 3 b. — s. Elte.
Alten. 1. Alt machen. — «liebe annet und
dUt*. Güüfr. Str., 1. 180.
2. Alt werden. Sclicrz. ^2. — «Sü gerotent
dtm in discme lebende» Nie. v. Basel, 251. —
«Ich will jung alten*. Gebete, 16. Jh. — «Der
müz vor rechter zit alten*. Altswart, 5. — «Das
erst das da grawet an dem Mensohen das seind
die ScM&f, und da erst des da anfehet sn
alten in der Soel das seind die Gedanken; . . .
aiehstu von innen aiteni zum ersten die Ge-
denk, nnd von anssen am Leib die Sebläf».
Geiler, ^-elstl. Spinn.. M. 5 «. — «Wer dich
gen dem bösen find, t»u magst du lang in
kriefen «dieii». Brant, Modus prädic. St. Höst,
Artr 1513, 40. B, eh. — Die Advokaten hal-
ten die Prozesse auf «das si e müssen alten».
II, Epfgr. Zarncke ZXXVil.
Alter, plur Eltcr^ Altar. Scherz, 32. —
«So der mensche nahe bi dem alter stat. ...»
Nie. V. Strassb., 273. — «Der dem aUer die-
net der sol des cdtera leben». Tauler, 302
(52). — «Die dUer* wurden verrucket, duch
nit der h. drivaltlkeit alter». Nie. v. Laufen.
Gottcsfr.. 88. — «Die Kirche und die Elter
die darzft gehorent». Rnffach 1849. Weisth.
5, 883. — «Daz geschirre daz z(i dem nitfi
gehörte solte glesin sin». Closener, 17. Etc.
Papst Sixtus «satte nf, das men die messe
?^ol h^ben uf eime steyncn alter und nüt uf
eime hültzin.» Kön , 515. Etc. — «So du wilt
die Opfer bieten oder geben nf den ctfter — »
Os-ft alil. — «Lieber Herr Got, der Älter pfetzt
mich, er thut mir wee». Geiler. Bilg. 32 » —
«Es ist fnrwar ein kosllioh Ding der AUer,
^van der Alter leit nider in cim Menschen die
Bewegung der Unküscheit». id , Narr. .HOb.
— «Der Alter ist ein Stöwcr und Stiller der
Unfur». Ibid. — In andern Stellen ist indessen
Alter im neutrum.
Altvatter. 1- Patriarch. — «'1 Adam und
von andern altveUcrn» Kön.. — «Nfi
kume ich wider an die altoeiter der alten c».
Ibid.. 250.
2. Einsiedler. — Er gieng in einen Wald
eime altvatter.» Nie. v. Basel, ms. — «Es
"^"at" ein altcater und den huuf^err '^at iil»el,
Qnd er lief in die stat und rtU, das man im
«•bllffklm.. Gnldin Spil, 48. — «Der Alt-
Götter leben», Teliersetzuiii: der vitae patrum,
^ vielgelesenes Buch, von dem die strassb.
^bUothek mehrere Handsebriften batte.
Altvetteliaeh, einem alten Weib gemäss.
— tJUveUdise^ mftrlin nnd trSnm». Zell,
M, 3 b.
AHwiok, alter Weg. — «In loco dioto AU-
«•eile». Bnrgbeim — »Zft Alhrieke».
Fcldn;i!im- l'^ Jh., li'Mifi-
Alzoges, in einem Zug, fortwährend. Scherz.
33.
Amflhtig omechtig (s d Wort), ohnmäch-
tig, kraftlos. - «Er ist amähtig undc krank».
G«(tfir. V. Str., 1, 214. ~ Die Menschen sint
so gar toab nnd ometMig worden». Eis, Pred,,
1, 71.
Amiit. Ornat, Omftt, Emd. Oraet. Scherz,
40. 308. 1162. «Es sol hie nicniande kein
amat bauen», ausgenommen der Abt. 1320,
Ebersheimmiinster. Weisth. 1, 678 — Es «sol
die holzmatte stan ze banne untz das amat-
höwe abkommet». Biihl, 15. Jh. Weistli, 4, 125.
— tOntat», 1322. Urk. 2, 115 — «10 sch.
VOR dem Ornat ztt megen». 1446. S. Thomas-
fabrik. — «Mege Oniet» Conr. v. Dank , v.
2o7. - «All dem Omodc*. Feldname, Meistrats>
heim 1299. — «Nieman in der marg sol de-
bein Omftt hegen noeb dtme ersten bowe,
utide sol ein ^'emein weide !>in». Maiir^^müns-
ter, 15. Jh. Hanauer Constit , 83. Zins «von
b5we nnd von JSsufe». Sierens, tb. Jh. Bnrekb..
195.
Ambahten. Soherz, 34. ministrare. 1. neutr.,
dienen, aufwarten. — Kommt der Vogt znm
Ding von Ksrhan. ««n sol die eptischin ime
ambaiUen» (diu vorgeschriebene Nahrung lie-
fern), 1341. Hanauer. Oonstik , 207.
2. act. geben liefern. — Dem Hnber der
seine Mcnc gcthan, «sol man ze tische om-
hehten ein halb viertel wins . . ,» H^rasbmnA,
14 Jh Weisth 4, 9.3.
Amelung Stiirkmehl. — «Confecte . . ,
sol man machen von iteliu ?,neker one omjiw*
lung». 1470. Alte Ordn , B 2. — «Ein ame-
lungmuse. gesotten mit gerstenwasser», ge-
i I V i wandeten sn geben. Brnnsehwig,
Chir. 101b.
Personenname: Jaoob Ammdmu, stmieb.
Bürger, 1478 Bernhard Am^tnig, Dekan von
Sarburg, gest. 1439.
Amen (gewSbnlleher Omen), Obm, Wein-
mass Seherz, 35. — «.') amen rotes wines»,
dem Joh. v. S. Amarin geraubt, 1300. — Der
Abt von Ebersmfinster «von dem vodere einen
amen ze ftirwine». Dem Yoe;! jährlich «einen
halben amen iiiiwes wines und einen halben
virncs». \^20. Weisth. 1. 670. 671. — Ein
Haus zu Tiirckhcim das «zinset ein amen
wines dem apte von Münster». 1361. Beg. A,
218 «7 «men wingeltz». 1819. Cart. de
Mulh, 11.3.
«Ammelberen, amarilia», Gcrsd. 89b. Ge-
ras us amarella. Kirsebl. 1, 211.
Ampar, ahd. antpara. Graff 3, 150; am-
pare. das Aussehn. Thun, Benehmen. Ben. 1,
147. Scherz, 39. erklärt ampar durch Amt. —
«In zornmütiger .... geberde nnd tunpar:
— Man soll im Kloster «nienumnee amppar
oder gelöste verribten oder anden». Clans t.
Blov.
Ampel, Lampe; lat. ampnlla. Sebers, 96,
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- 10 -
— «Ampclle, ampalla». Herrad, 196. — «Vor
ilem criitze bürnent alle sit 12 ampeUen uml
12 kertzen». Kön. 393. — «Do wart ouob vü
keliehe nod sUberiii ampdlen serliroolieii». i
Ibid., 598. — «C ^ nnib
i!.tll I;'
ä. Tbomaa-Fabrik. — Sie «haiicu oley ia irea
ornfwOm». 14ä6. Predigten Ingolts. — cDiej
fünf thorechten .1 i - fi uvcii hett«n Oel in iren 1
Ampelm . . , aber öie betten nit übttri^». '
Geiler, Selenp. 78 b; Schiff d«r Peit. 67«; Narr.
215". Etc. — «Gauflc Ampel, die mit Truwen
— hat der weit zq licht gebuwen — goit ...»
Brant, Rosenkr D. Oed. 12. — «Wer die an-
zündt sin Ampel wol». Brant, Nsch. 1U2. —
Die kluge Juitgfiau. «das sie oach mocht zu
bniloflPt gon und ir amj>eln mit ir tratce»»
Mumcr. Bad. T>. 8 b. _ ,Kj„ ampul iiiul ein
feuer, durch das wurt goltcs aiigczündt, hat
in gelüchtet». Wimph., Chrys. i5 ». — «Als
er by seiner ampeln, die vü nahe erloschen, s
dftnnoobt amb sich lägt . . .» Ringniann, Cä-
BtrlM*. — «Vil ampeln da braunen». Pauli
44. — * Ampeln und grosse wachskcrt/.cn*. |
Capito, Treger, 1, 1 ». — «Die anweisen Jungk- 1
frawen mit den ampeln on öl». Wuiiii, Trost,
0, 4 «. — «Am Iststeu wcrdeut jr mit leeren j
ommln erAmden». Bliadenf., B, 2 b. 1
Ancken Anken, gesottene Butter. - -Ei-
Ser, Anken, Käse ...» 14 Jh. Grempen-Ürdn. ^
todt-Arch. «18 Seh. 0 ^ mnb onfan». I
1418. S. Thomas-Fabrik — Pn> ^-uMament
der Messe schmeckt einigen «als Ancen oder {
Botterschmaltz, umb der Feysstikcdt willen |
der Andacht». Geiler, Schiff drr Prn. 5^ h —
«Das wer ein gnodii^or Herr, da einer ein Ku
Stalte SU einem Bauern und s|inH>li /.ii im:,
nim du von der Ku allen Nnt/, Ficiseli, Milcli.
Kess und Anken und alle Kelbcr, and behalt
mir allein die Hat». Geiler, Et. mit Ussl. \
läO ». Etc. — «Ein schauwessfn nsz itcl
Euekererbsen und ancken gemacht». Urüui.
Bisch. Wilh. 291. — Den Bundschuh schmie-
ren «mit baamöl und mit ancken schon».
Hurner. Luth. Narr, 24. — *Anken oder
MilchschmaI(/>. Jlruiisch wi«,' Cbir. 9Ü —
*Aiüsim oder bulter*. Fries a. — <Jlf<yeii>
tsidtm». Gersd. 87 • — «Wein, brot und an-
ken*. Pauli 54. «HanfF, anrlen* (als Zchn-
den). Trübel, Lob, b, 4 _ im strassb. Bis- 1
thttm hat der Pabst erlaubt dass man «darff!
in der fastenanckrn essen. Wurm. Trust, 39 ■>.
Aad, A]ide,a(^.. schmerzlich, leid, weh.bcberz,
41. «Ir was da/ leben oueh andt», Gottfr. I
V ^tr 1, 162. — Der Traum «was im m n
ande». ib. 1,186. Etc. — Schlechte Kaihi>-
herren die ihr Amt verlieren : es «tiiut in nach
irm gwalt vast and. — so sie also kommen
in schand» Brant, Laycusp. 167 b. — Den
Bösen ist «recht thvn ft'emd und otut». Adel- \
phus, Sforin ö7 ^
Ande. subst., Feind. «Er siuk sinero anden
— Daz houbct mit der kappen abe». Gottfr.
V. Str. 1, 99. — «Die Stangen zuckt er aber
wider, und lief an sinen anden». Ibid. 1. 2-20.
Andt'u. Verb., strafen, rächen, tadeln, rü-
gen. Scherz, 42. — Klosterleute sollen «nie-|
maiines amppar oder gelesse . . . andm». ■
daua V. Blov. » «Klaget es nüt, noeh erm- \
det es nüt». Tauler, 200 (36). Etc. — «Der ist
ein narr, der anden will — dar/u sunst jeder-
mann swigt still». Brant, Nsoh. 21. — Schmer-
zen, quälen. — «Ünmh Eneam da Ikat oiuft*.
Uen*. 1417. Murner, Virg. C,6b.
Anderlai, S. T,fi.
Andern, nachuhmcn. — «E^ ist ein Kunst
die heiest Mimica, da einer kan die Leut ö»-
deren und ire Wort, Sit nnd Qeberd». Geiler,
Narr. laö*.
Anderthalb, andern Theile. — «Als ob er
spriich: ir seind betrübt. PinoiUhalb von mei-
nes Todes wegen, and anderthalb umb Forcbt
willen der Juden». Geiler, Pott 8, 10».
.-Vnderworb. znm andern ^Tal. — «Do
sprach der Herr ax^rwerh zu iueu*. Geiler,
Post. », 10 b; Selcnp. 211b. Ete.
«.\ndic, zelot^'s». TTerrad. 182. — Sehmeller
1, 9^: andig, unwillig, unmuthig.
Andorn, marrnbium rntgare. Kirscbl. 1,
629. — «Marubium, Amhim». Gersd. 92 b. —
•Andorn (so genannt weil das Wasser davon)
heilen ist die Krankheit der Kinder genant
der Andorn*. Brunschw.. Di.st. 33 l?run-
sohwig scheint im Irrthum zu sein, wenu er
den Kamen der Pflanze von dem einer Kin-
derkrankheit ableitet; schon in einiT n Yoca-
bularcn des 12 Jb. findet man : Amiorn^ mar-
rnbium, prasium, Graff 1, 384. ohne dass da-
bei von einer Krankheit die Hede ist.
Anebosa, Amboss. Scherz, 43. — «Zft dem
JfMboss». Strassb. Hausnaroe, 1337. — «.^ne-
hüsit*. Closencr, 150. — S. 1/ ^ r-\
Anegang, Ajiegeug, An^jaug, Angende,
Anfang. Scherz, 48. — «Swen ieh im alle
raine tat - vom anegenge hergesagc». Gottfr.
V. Str. 1, 57. Etc. — «Die grosse bcgirde die
ich von anegenge habe gehebet zft uwere ge-
sclloHchaft». Nie. v. Laufen, ms. — «Von on-
gcng ... bis uff die zit». J. Meier, ms. —
«Aller Sünden wurzellc und anegenge ist hoch-
fart». Bihteb., 30. — «Kumment her. je ge-
segenten, in das rieh mynes vatters, das fleh
bereit ist von anegenge der weite», Hugo v.
£henlu — «Von Anaetide der Welt ist es nie
gehört, daa jenuui hftt anfgethon die Augrai
eines blindgebomen». Geiler, Ev. mit uiel.
61 b.
Anebab, Aubab, Anfang. Scherz, 47. —
Das Lösegeld melircrer \ um Herzog' von Loth-
ringen gefangenen Hittcr war hoher als das
der andern, «wan sä der sacken ein Am^ka^
\vorent» (weil sie den Streit anirefancfcn). KÖn.,
öll. i>er Ant/nth eines Streits. iöU. Urk.
2, 21). — *^>'[/. dein Sach doruff, wan du
deinen Kinden so viel Guts vorlossest, das
sie ein . . Ankab haben an^ululicu irHantwcrck
zu tribeii». Geiler, Post. 3, 83». — «Von dem
Anfuib der Zwietraelit /wisrlien dem Bapst und
dem Koyser». Adelphus. Barb. 17». — «Zu
allen Dingen einen glücklichen Anhob haben».
Hutzer, Neuer. I, 1 b. — Die Taufe des Jo-
hannes war «nur ein bedcutung und aiAab
unsers tanffs». Ziegler. Nies5unu\ C, 3
Aneheber, Anfänger. — «E&leman 3Icrs-
win fondator und aneheber des huset» zum
Oranen-Wortb, Nie. r. Laufen, GottesfT., 84.
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— 11 —
— « . . . daz ex der Sachen ein aniutber ge-
wesen ist». 1400. Tookerzonft, 19.
Anersterben. Scherz, 48. Oewöhnlich mit
dem Dativ der Person : einem anersterben,
iweb den Tod eines andern ihm snfatlen. In
folgenden Stellen :
1. Mit dem accus, der Person : «Ein iegli-
«ker liiiber soll sin erbe das er kaafft oder
das in anerstirbt, empfahen inwendig 30 ta-
gen». Breuschwickersh., 14 Jh. Weisth. 1, 71B.
2. Mit dem accus, der Sache, diese durch
Todesfall erbweise erwerben: «Wer es, das
ieuuis ... die guter die de in disen hof ge-
hörent. verkoufie. oder kü anersinrhe ron
erbs wegen . . . > Qaatzeuheiffl, 137Ö. Weisth.
5, 445.
Anerstorben. 1, Purcli einen Ttidesfall er-
worben: «Solcher min (werstorben erbfall».
1484. Bog. ÄA, IM.
2. Wegen eines Todesfalls zugethcilt
auch Vogtr. Junker Wetxcl «ein aneratoröen
and wissenthaft voget Heintzemaones», seines
Neffen. 1338. Gotteshans zum Wolf. — Albrecht
Wolf, tanerstorbeiier vo^'i» seiner Neffen. 1342
Beg. A, 272.
Anestarm, das Anstürmen. — «... mit
nianigen wütenden tmesturme». Jüngstes Ge-
richt, ms — «So vil die JMUiÜntu manig-
valtiger und f,'rr>sser sint ...» Claus, r. Blov.
AneMtürmeu. acu, stürmisch aufoUun. —
«So die gruwelichen bekomngen sii emuHkt-
ment ...» Clans v. Blov.
Anewnnde 'die\ Anewender (der). Streifen
Bodens zwischen irmssirn (iiitern, wo diese
«an einander wenden». Soherz, bb. — «Den
Velen» soll man «weiden und spisen nf den
antcetideru da die liiiben ufemiiider stossoiit ».
Heimsbronn, 14 Jh. Weisth. 4, — «Man
toi den seheler fftteren nf den amoäitderm . . .
«inen sehlair». Prttweiler. 1380. Ibid. 5. 482.
— Ist Ding zu Nothaldcu, so soll der 3Ieier
warten «das ein man mtthte drie anewanden
cresran». 15 Jh. Ibid 1, 682. - «Ff die Atie-
watidf. die Anewanden*, 13 Jh , »ehr hautig
»Is Feldname.
Anfertigen. Scherz, 45. — Bischof Ruprecht
ttnd Heinz von Mülnheim versprechen, das
Kapitel von S. Thoraae wegen Belcbolshdm
«nierae nie t'eM'fiinirfn noch ansprechen, anfrr-
äftn noch bckunibern» zu wollen. 1451. t.'ud.
8. Tfaom. (S. Tiiom. Areh.)
Anfoüs, Amho«-'«. — r»er Schmied hmucht
«hemroer und anfüsz». Adelphus, Ficiuas 13l>
Angebort, die angebome Art — «Gottes
Wisheit lasest allen Gci^ehöpften ir Angeburt
and ir eigen Wirkong», Geiler, BröS. 1, 58 ».
Angedechtig, erinnerliob. — «Also es et-
hchrii den ersten und eltesien . . . wol on^*
aechttg ist». Nie. v. Laufen, ms.
Angedenli, eingedtuk. — «Der erst Ast i?t
■ • (ingalenk sein des Ends, darum du ge-
schaffen bist». Qeiler, Baum der Sei. 2 a. —
an^edendk wo du hin gast*. Brant,
C»to, a, 3 ü.
Angedenkuis«. Andenken, Gedächtniss, —
*Ab dicke jr dis tönt, so t&nt es in atigedendc-
mines todes». Hngo Bhenh.
An^bu. act. — «Das wir mit in tmgand
ein strit». Murner, Schelm, a, 8
Angel, anfrnlus, Winkel. — «Ein Angel der
hat drei Linien» (Dreieck). Fries 40«. — «Es
seind vier wind, welche ber weend von den
vier Angeln*. Ibid., 55».
Angei, Stachel der Bienen, Wespen, etc. —
«Die Immen tragen Hunnig und habent den-
nocht ein Angel: Geiler, Narr. 220 •. — «Ein
Scorpiou ist wie ein klein Krebslin, hat bin-
den ein Angel». Id., Bros. 2, 90".
Angeltngenden, virtutes cardinales. Scberz,
45 ; von cardo. Thürangel. — «Die vier AHfftl"
fügenden» Oswald. — «Sie bringt mit ir die
drei götlieben Tagenden . . die süben Ga-
ben des beiligren Geists nnd die vier Jngd-
tagenden t. Geiler, Arb. huni. 112 h. Ev. mit
Ussl. 138 a. — «Oardinales virtutes, die vier
.in^ii^Nnif». Geiler. Gemma.
Angenntnrt, von der Katur eines Wesens,
mit sich gebracht. — «Davon so mag Oot
von seiner angenaturten üer^htigkeit die
Boshaftigen nii mit Gntem betonen». Geiler,
Selenp. 1% «.
Angende. S. Äneganq.
Angend», angehend, Angengs^ von Anganp:,
sogleich. — «Ist dir din Nachbaur schuldig',
\\il er es dir nit geben, angentc so rufstu den
Bürgermeister an» Geiler. Arb. hum. 142 1>.
— «Der Heuijchreck . . . hupli über sich uff
und gleich fallt er Midor nider, aber angengt
springt er wider uff». Id.,Pred. nnd L. 22 *. £t6.
Angenummcn, scheinbar, falsch. — «Es
ist ein (nnjenummener Frid. als Judas gepen
den Herrn Jesu bet». Geiler, Arb. hum. 57
Angennmroenheit Tanler, 94(19), angenom-
nieue .Vrt. Falschheit, Heuchelei. — «Das
heisset Angeimmmenhät, wenn ein Mensch
sieb annimmt einer Gestalt des Guten, so er
doch in der Warheit bi>s ist». Geiler, Fred,
und L. 78 b ; Post. 2, 22 «» ; Narr. 168 •.
Anger, Eäiger. GrasflKobe. Sehers, 46. —
«Walt, heid, anger, bluende ouwc». Gösli v,
Ehenh.. V. d. Hagen. 1. 346. — «An, in dem
Anger, Knger». 14 Jb.« Feldname .
Angescböpft, anerschnffen. — «Wenn der
Baum wachset und Frücht bringt nach seiner
angeschöpften Art, es seien Biren oder Aepfel,
so lebt er recht». Geiler, Pred. nnd L 62 «.
— «Von angeschöpfter Natur ist der Mensch
darzn geneigt das er einen nndem . . . lieb
hat». Geiler, Selenp. 9
Angesigen, mit dem Dativ, besiegen. Scherz,
46 S- Anaigen. — «Do die bürgere ir ab
wenig do sohent, do wendent sät sü soltent
inen angesigen» Olosener, 49. — Der Cbrist
«sol ime lussen (ingeaigen wo man mit ime
krieget, daz elit in alleine one got aneget».
Nie V. Basel, Bek. Tkulers. 6. ~ «Des sol er
den strit behalten und angesigen zu allen zi-
ten». Ib. — «Daz wir der wütenden weit an-
gesigen». Eis. Pred. 1, M. Ete.
.\n/?esiht, fem.. Anblick. — «Die eilende
Angesiht» eines Gehängten. 1461 Alte Ordn.,
B. 14. — Jesus ging mit den Jüngern auf
den Oelberg und fuhr tren Himmel, «irs <m-
gesthtes» (vor ihren Augen). Tauler, 6ö (I4j. —
Jungfrauen, die der Gottesfrennd in einer
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— 12 —
Vi«!on KU Mhn glaubte, waren so glänzend,
«das mich dnlitc das ich irre angesÜUe kume
erliden möhte». üic. v. Basel, 211. — «Die
sfifge amfesiht gottee». Otvald.
A II i::e- 1 lar. Hni;egtberlich,ang8tbar, angst-
baftig, ängstlich, Angsterregead. Soherz, 46.
— Dem waren «ein mire — tergrKoh iinde
angestbäre». Gottfr. v. Str. 1, 90. - *Sin an-
gaiberts miMetrüwen». Nie. v. Babel, 300. —
«Po er so gar klegeliche und angesiherliche
geborctc nntre in sin ende». Nie. v. Laufen,
ms. — <0 berre, din angsthafftiger pinlicher
tod . . .» Oebete, 15 Jii — «Ein andechtige
Person sol . . ?pjren den ausserlichon Dingen
nit KU fll angUhar i>eiu>. Geiler, Eschengr. B,
2 b. — «Wenn es sich begibt das da etwas
mt^rkliclies thun musr. . , so biss nit angnt-
haftig darauf wie du mügesi volLnii;^en
nach dem Gefallen der Menschen*. Id.. Pred.
und L. 145 ». — «Wer will das man ile in
Sachen, — der thut die sach fast angathafft
machen*. Brant, Epigr. Copie 217. — «Es
ist ein angsthaffti^ brieff» .'angekommen).
Ibid., 219.
Angestbarkeit, An^^stbarkeit, Aiiirstlich-
keit, Angst. — «Foroht, <mg$tbarkeit and
cleinmütigkeit». Oebete. 16 Jh. — «Innerliobe
angestbarkeit und vorhte». Claus v. Blov. —
Christus hat cauB grosser Angttöarkeit Blats-
tropfcn geswitat». Gheiler, Sohiif der Pen.
7") i: neis 71 b; Bilg. 212 b. — Dasjpodias:
•Ängstbarkeit, anxietas».
Ang«ttbaftiir* S. ang$(bar.
Anffpwandt, v rn iudt. — «Kr ist dein sipt
Blut, er ist angewandt, er ist dein Mau>. Gei-
ler, Geistl. Spin. P. 3 1>.
Angewinnen, cis:«ntlich abgewinnen. Scherz,
46. — J. Bechtlich erlangen. — Ist einer, der
eine Geldbnise an sahlen hat. «so arm das
man es irae nit angewinnen möhto, so mag ime
das geriht zit geben». 14 Jh. Alle Ordn., B. 12.
2. Geriohtlioh gegen Jemand beweisen. —
Bleibt oino Misst^tliat aus Vor.sainnniss des
Meisters unbestralt. und «wirL ci dem meister
angewuttnm. er rnmet die stat>. 1-3 Jh. Strobel,
1, Ö49. — «Nun kan ich jm nichts «mgevianem^,
Pauli 50. — «... so wüsst er mir niohts
angewinnen». Bntzer. Weissenb. i. 2 a.
H, Entwenden. — Manche werden trachten
«obd 8ü üch fiwern sobats anffeuritmen and
verstelen mQgent». Nie. Basel, Tanlers
Beck., 26.
4. Mit Gewalt nehmen, erobern. Karl von
Anjou »gewan Manfridcii da/ Kunigrioh von
Sicilien oji». Closener, 40. Etc.
Anglaffen, angleffeii. anslefken, von glaf-
fen, gleffen. klaffen, das 5Ianl aufsperren : an-
starren. — €Wilt du sie (die Weiber) ansehen,
mgti^igfht, nnd vil mit inen reden. . . • Qeiler,
Sünden des M. 11^. — «So einer ein Frauen
otMUffet oder mit ir redt. . ,» ibid., 82 «». —
«Wer bei den Herren ist, der muss das lernen,
in angleft::m, anlecheln und loben; wer das
nit kan, der bleibt nit lang ze Hof». Ibid.,
31 — Angleffen, glfffen, in folgenden .^teilen
ist dasselbe: «Es seint etlich die wollen jc-
derman angenem sein und wedlen mit dem
Sohwantas wie die Hfindlin thnnt, lehmeiolilen
8Q8ierWoTt,92(#ent,trfbett Solimefelielgeberd».
Geiler. Narr. '-^G ». — <GUß'el nit jedermann
an mit Gesicht. Geschwätz oder Gedencken».
Id., Irr. flelukaf, C, 2 «.
Aaglanwi, lest, frech anschauen — <!>u
hast eins andren Jlannes Fraw mgkurrtt».
Geiler. Brot. 1, 80
Angstbar S. angesth ir
Angstbarkeit. ä. Angestbarkeit.
AiignCer. aus dem ital anguistara, Flasohe
mit engem T!:!!*^ - <Thust du den Wein in
QXuAngatcr, do man in dem Kummer uss trinkt».
Geiler, Ev. m Ussl. 15 a. -. ifooh bei G«ll,
395 : «Bombylius, Gutter,.^«fif<r». — Sekmidi
Schwab. Wort. 24.
Angeter, Art kleiner Münze in der Schweiz
und in Süddentschland. Scherz, 46. Benecke 1,
46. — «10 baseler phennige. die mau ncmpt
angster». 1877. Cart. d. Mulh , 800. — «Du hast
den Atigster im Seckel stecken». Geiler. Ev.
m Ussl, 105 b; 198 1», Sprüchwörtliche, aus
der Aehnlichkeit des Lauts gebildete Redens-
art, nm zu sagen: es ist dir Angst. S. auch
Grimms Wörterb. 1, 361. — «Der Win ist m
Keihorsperijr im Elsasz gewacliseii, und gilt
ein masz XVI <u»gtter». Mnrner, Mess, B, 3 b.
Angsthaft. S anfetÜMtr.
Antiat) .S. anehah.
Anhängig sein, anhängen. — «Der fiirat
diser weit. . . w&rt sein urteil eatpbalkeii,mit
alten den die jm oMngig gewesen siadt».
Zell. m. 8
^haa, Blodc oder Klots anf dem man Hob
haut. — «Wiltu nach zu dem Bret kummen,
so must du lasbeu Uoitz uff dir howen, da
must ein Anhaw sein da man Holls äff hawet».
Geiler. Brös 1, 8 »>.
Anheimisch, einheimisch, dahciiu, heim, im
Lande. — «Das du din Lebtag Burger bist,
sesshaftiLT und anheimisch». Geiler, Bilg. 1 «.
— «... bis das Vulck widcr zerreitet und
anheimch kunipt». Braut, Bisch. WiUi. 272. —
«Die nit anlKimsch sind, von der gemeinde
nutz wegen, werdeut entschuldiget (dispcnsirt)
von der Vui,'iei». Murner, instit. 22 b. — «Jjp
rütcr, die n\t anheimisch waren . .» Ringmann,
Cäsar 30 «. — «So was mein gn. herr von Speir
auch nit <mhrnnmch». Batser, Weiss., it a.
Anken. 8. Ansken.
Ankeren, angreifen. — Es rente Bisehof
Walther. dass er die .Strassburirer <nit zft.
Wiokersheim kette Qngdtcrct and mit in ge-
stritten». Ctosener, 81. K6n , 667.
Anklebolicheit. Taulcr 339 '50), feste
AuhlLoglichkeit. — «Za welchem Gut das do
geschaffen ist von Gott wir uns keren bi im
/u bliben mit Anklebelicheit an im. zuhant
stüsset es dich von im». Geiler, Bilg. 122 ^.
Anlangen. Scherz, 48. Gerichtlich belan-
>,'en ; im folg. : auffordern sich zu erklären.
— Der Gottesfreoud schreibt an den strassb.
Comthur: ihr verlangt meinen Bath wegen
des Schismas «wennc ir vcrsehent üch daz ir
und andere pfatheit kiirzliche angelanget sül-
lent werden . . . Wer kan dozu roten ebe
daz anlangen '^eschiht ? Wenn daz Anlangen
beschiht, so sint ir verbunden zCi dem orden».
ISBO. Nie. V. Basel, 348.
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- 18 —
Anlass, Compromiss. Scherz, 4^. — «Do
ichfif der rat zfi Strosbnrg, das der bisohof
and die stifte dotcnt einen anlos uf drige . . .»
Kön. 672. — «äIbo doteut die bürgere und
brediger einen anhu ... an den bischof ;
der sprach den onfeMt o$ nnd nneilete ...»
Ib. 734. Etc.
Anlege, Bekleiiiunfj ; Einkloidunfr einer
Nonne. — «Difi memoriale sige üch von mir
geoppfert th fiwen geistKolieii Anie§« und
wilunge». Claus v. Blov.
Anleite, Besitznahme der Güter eines
SebnldneTB dnreli den Gläubiger. Sehers, 49:
eiocutiü, immissio — Heinrich VIT ixcstattet
den Bürgern von Sehlettstadt dass icein üe-
rieltt im Elsen «eUqnun missioneni, qne vul-
garitor diciUirAtiJeite, ad possfissionmi briTsornm
in civitate Sletstat vei in banno ipäiuä civi-
tatis existentinm», maehen dürfte. ISll. Als.
dipl. 2, ys. — Wird einer verurtheilt «mit
ähte, arüeüe oder mit andern Sachen ...»
1880. Als. dipl. 2, 2S9.
AnleitHbrief. Scherz, 49: cifatio. — Wer
von den Strassborgern etwa& tu fordern
hatte . . . «der solte sü für gerihte laden mit
förgcbottcn nnd anleittbriefen». Kön., 682.
Anliglich. eindringlich. — *Änliglich beten,
instanter». Geiler. Post. 3, 70 b,
Anliglicheit. Eindrin^'liclikeit. — «Instan-
tia, das i^t AtüialichcU und Ungestümigkeit>.
Geiler, Post. 3, 70 b.
Anmol, Ammal, Anmal, Mattermal. Ad.
anamali, Graff 2, 716. SchmcUer 1, 1682.
Heute bei uns Aamol. — «Die Änmöl oder
Hattermal». Brunschw.. Disu 30 — «JdLator-
oder Ammtä*. Ibid. 8B b.
Anmut, masc, Lust an etAvas. — «So lang
diser Will nnd AmntU bleibet zu veitlichem
WoHnst ...» Geiler, Sohilf der Pen. 11 >. •—
«f'u hast ein Animd zw dem Ampt, Ja zu
dem Gut. da zu der Jb'rawen, da zu dem
Menn». Geiler, Bmeii 84 ~ «So er davon
redet oder höret predigen, liat er einen
natürlichen Anmui darin». Geiler, i^elenp.
121 1>. — «Lieb oder Aimui der ELtem tn
den Kindern». Geiler, Seliiff der Pen. 19 «.
Etc.
Aarickto, fem.. Baffet avf dem die aoeder
Küche kommenden Speisen ang:erichtet wor-
den. — «Njeman sol zö der anrichten gon
denne die swene stabemeister oder der meis-
ter, oder wen es der meister heisset; und
wer darüber darz6 gel und selber spise nym-
aet . . . der bessert ein sch. . . . Nyemen
■ol kein Hecht ab dem üechtstock nemen. der
fiber der atvriclUen hanget». 14öt». üuldbchmie-
deznnft, 39.
Anrnck, Ruck, Impuls. — cDer erst An'
ruck oder der erst Anvank aus dem sich ein
Mensch 7.u Gott kert, daeüt Foidit». GMler»
Has im Pt, A, 2 «.
Anroeks. sofort, anf der Stelle. Auch et»«
J^(i'7,>. 'Zuliand "wenn man sie strafet . . .,
(mru6k$ ist ir i!'ried aus». Geiler, äeienjp. 72 ■*
~ «Streeks aimiA» nftek dem Gnss, da bat
S. .Tohanncs erkannt seinen Schöpfer». Id., Ev.
mit Ussl. 169 ». Etc. — «Dn feilst gleich ein»
Aidb wider dnvon». Id., GeistL Spinn., U, 6 b.
Anschlag. Absicht, Vorsatz. — «Alt>o tust
du alle Ding mit Anschlag umb Gottes willen».
Geiler. Pred und L. 89 a _ «Es ist nit mein
Anidüag euch diss allci» zu erkirucu». Id ,
Selenp. 78«. Etc.
Anschlagen, sich vorsetzen, beschliessen
— «Gott hat angeschlagen in Ewigkeit das
du nnd ich solient selig werden». Geiler,
Post. 2, 8 b. — Ein Mensoh soll all wegen
«uathlagen besser zn werden». Id., Selenp.
117 b. Etc.
AnscUttglicb, absichtlich, nach ernstem
Vorsats. — *Änsdiläglich und gemeinlieb wen
der Herr gesant zu den Juden, da er iurn
allein pred^ea solt, aber zufeliigiioh, neben6
her, so es sieh begab, so moebt der Herr den
Heyden v, cl predi^ren». Geiler. Post. 2, ■^2'^.
Anscbnauwen, heftig anfahren. — «Der
Herr sehmauwet sie (Maria) am und spreeb xn
irv (Tuh. 2, 4). Geiler. Post. 1, 24b. - «Do
bekratzt der Herr seine Jünger, schncmuxt sie
an und sprach: was förchtent ir üch, ir Klein»
gloubigen» ? Id Po t i ,28b. Etc.
Heute noch : amchnauen ; ebenso im allema-
nischen Dialekt, Hebel 2, 273.
Ansclnmrren, zornig anfahren. — cWenn
sie uichtä anders von euch hond dann ein
Anschnurren und ein senr Gesiebt». Geiler,
Has im Pf., c. 5 b.
Auschowelicheit. .\nschn, Eücksiclit. —
«Also solient ir allen Menschen Guts thun
allein uss AnschotoeUcheit der G&tigkeit Gottes».
Geiler, Post. 3, 62 1>.
Ansiehtig, ansehnlich. — «... in beisein
ettlicher aiMdaif^ personen». Capito, Tregor,
L, 8»
.-Vii^igen, verb. act., besie^'en ; ^^ewöhnlieh
mit dem Dativ, z. B. Ciosener, 39. — «lok
beb geriebtet nff ein bunt, - den nie kein
mensch ansiegen kunt». HlOTier, Lnth. Nanr*
Hb. — S. angesigen.
Anepmehe. Seherz, 68. 1. Anspraeli. ~ cDm
nieman in den /itcn do — attsprach$ het nn
kein sin g&t». GoUfr. v. Str., ], 79.
9. Beektskiage. — «Üwer onsprodhe, ir ant-
wnrte, — da?, man diu beide verneme». Gottfr.
V, Str., 1, 2U. — «Unser anspraehe, die wir
hant> gegen den Rath von Strassburg. Bisohof
Walther, 1261. Urk.-Buch., 1, 366. - «Wir
virciehent uns gegenander aller anes^radie
und klage». 1270. Deutsche ürk., 10. — «Die
herren Tiettent vil zbsprüche und anesprodie
an die von Strosbnrg». Kön., 692. Etc. Etc.
Aupreeheo, anklagen. Sehers, 62. — « • . .
da7. er sich verentwürtetc der Sachen die man
in würde ansprechend* . Closcncr, 37. — «Do
wart Sjrmmachus mit falschen gezügen ange-
Sprüchen*. Kön., 525. Etc — Die Juden forsch-
icu ob Christus «üt spreche oder rette, daz
misseton were, daz sü in dammbe ansprc<:h':>it
für einen ungerehten man». Eis. Fred., 2, 18.
Anspnwen, anspeien. — Beim Leiden Claiiti
«alle sohüne wert «^pMMwn». Gebete, 14
Jh. ms.
AntMr. «Dn grHF der meister in seinen
ansser und zohe ein araboszlin herusz». Pauli
200. — Anser, das franz. anse, Schleife an
wnem Gürtel, Beneeke 1, 47. Dies knan in
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der anpreführten Stelle sohwerüch die Bedeut« I — cVil Ordensieut. . . habent zwei AmOitter*.
ung sein. Wenn Ansser nicht ein DrucktVlilcr Id., Narr. 185 •'. (S. die Stelle VOX/Kt Huseren.)
ist für Aser, £ser, S&ck oder Taiohe, so hat i £to. — Batzenaatlit, s. BmtM. — < , . . mit
Pmü das eine Wort mit dem «ndeni rtr- } einem frSliehen AnÜÜt: Brant, Moretns, a.
wechselt, was um so eher nioirlich ist, da der 7>>. — «GlafF des Anüits» IJ.. Thesni. b,
ikser Termittcist eines Ansers an dem Gürtel tSK — *AnUiU und lib sie ganu verbutzen».
hing. I Id., Nseh. III. — «Ob jeman dir engegea
Anstogs, anstnsscnde, angränzondc fJci^'ond, kumpt, — der frolich antilit hat und mund».
Qränze - «. . Kinnemen und besitzen jrcr . Id., Facetus, A, ä — «Der Narren Ani-
naehbanren ÄiuUitn. Adelphns, Barb. 19 *. — i Iii i»( geglettet wol, — nnd doeh die hosen
Die Völker die «an den endon ofler anHössen \ f&hm voll». Murncr, Nb., 268. — «Sebent iich
der Türky wouen». Adelphus, Ehodis, t, im Spiegelglas, — ob üch iin anl^tt brest etwas».
Anntttfliser, Grftnsnaohbar, Bewohner eines Ibid.. 142. — «Sie wolt im in du AsMü tkUen
Banns, der an einen andern stoset. Scherz, mit den feustcn». Murner. Ulensp., 17.— «Min
52. — «Ire nachbaurea und anstöaser». Adel- Antlit schiihelich verstellpt». id , (fsyac,
phns, Barb. 24 b. — «... das die Tütschen 413. Etc. — «Wann er würd euwer JmÜU
nit . . . der Gallier provintzcn . . . Amtös^ser ansehen . .. Wimph., Chrys. IG l>. — «Wie man
wurden». Ringraaun, Ciu»ar, 14 — «Die er- das ^n^/ii weisz machen äul». Brunschw., Dist.
bern lüte von liinowe und ir oMfAtier». 1449. 'SO f^. — «Ettlich tusent sind die jnen ins Ant^
Altp *>ri!n., H 1. /i7^ liettcn mof^^f»n widor!«preclu'n>. Zoll, b, 3 «.
Antto^el, Antvogel, Eute. — Die btrassb. Diß&e Furiu kommt nur iiuch selten var; die
Vogler .sullen vorkaufen «den besten antoogtel j gewöhnlichere ist Antlitz,
nmb 10 ^». 1381. Alsatia, 1867, p. 299. — > i «Antreche». Männchen der Ente, Enterieh.
«Es sol nycman dchcinen zamen atUvogel nnder ' Bransehw., Dist. 38 Scherz, ö4.
den wilden feil haben* l.'i Mi Alte Ordn., Antritt. Suite. .\nf>teiij..Scliemcl. Schmeller,
B. 18. — *AHtfogd oder ander gefiigel». 1400. 1 1, ö8ü. — «Der Fass des Antritts (eines Bühls)
Tncherznnft, 96 — «Znm AnHagd». Strasib. f ist mit einer lUner besehloseen». Adelphus,
Hansiianio, 1334. — «Ein Vogler am Rhein . . Tiirck. !>. 5^. ~ «Die Wolken liast du dir
würfl ein Antvftgd üss . . . mit demselben zu einem Atiäritt gemacht (Ps. 104, 3). >tach-
&eht er darnach vil AntvOgü». Geiler, Emeis, tigall, Psalter, 96j).
311; Post. 3, lOl to. — «Der man des wilden Antsessig, vor dem man sicli cntsct/.t,
Antfogels*. Bransohw., Dist. 38 — Roth» mathig. — Günther von Schwarzenbnrg «der
salb., a, 8 1». | zt den alten der Ihuneate herre wae ond der
Antfristen. Beneeke 8, 409: eridiien, er- antsesi^irfste von dem Uten wnite sft engende». .
läutern. I Kön., 478.
Ajitheis, Gelübde. Sehers, 68. — ^Anlheutt | Antwnrten. Entwarten. Sehers, 66. 394.
Vota». Herrad, 193. Ausser dem gewöhnlichen Sinn :
Antlax. Scherz, 53 : indulgentia, eigentlich , 1. Abliefern, Ausliefern. — «Nieman sol de-
Entlassnng. — «Die erwnrbent mir flereig tag | Icelnen gefangen harin füren, er entworte in
Antfns an den predi^jen», Entlassnnc: vom daunedemschuIrheissen».l«''äStadtrecht.Grand.,
Predigen. Tauler an >Iarg. Ebner; Heumaau, 2,44. — «Baruue und ir genoze, — Die giengcn
Opuscula. Nilrnb., 4°. ie ze loze . . Weiher im antwurte — lin
Antlit, Antlütte. Antlitz. — «Ach. schöne , kint . , .» Gottfr. v Str. 1, 84. — «Ze junprste
Antlüt*. Gottfr. v. Str., 2. Iii. — «Der kunig I wart her Thicbalt gevangen und wart dem
saeh den barger an und schetzete sins an^ künig geouttwürtet», Closener, i6. Die Strass-
litteff eicrenschaft». Closener, 54. — «Das er burger geboten, wer Hermann von Gerolds-
micli wül ander min antlit sieht». KÖn., 373. eck «heimlichen hielte und in nüt den burgern
— «Ks was der stoltzestc sehniieste man von entwürtete* , der würde aus der Stadt ver-
übe und von antlyde: Ibid., 675. — Assuerus i wiesen. Ibid., 86. — Cato spricht : «e ich
sah Esther «in bleichem AnÜit». Tanler, 181 1 wolte das ich in Julius hende geantwürtet
(32). Etc. — «Das antlit was ime uffirckeret». wurde . . ., e wil ich mich selber döten». Kön.,
Kio. V. Basel, 104. £t«. — Die Juden spieen | 383. Etc. — «Wer von übeltetigen lutea würde
dem Herrn «nnder sin sehone mißU». Eis. Fred. I in den dinghof geentwUrtet . . den tnltent die
1, 191. — «... daz im Got sin erste gcstalt hl\bcr . . behüten». Bofzheim, IBOI. Weisth ,
eins antlitte» wider gebe». Märlein, 29. — S. . 1680. — Ein Dieb soll in Stodc bleiben «unts
Christoph, «wer den ansieht, dem gesehieht | an die stnnt, das er an das geriht wirt geemt'
kein leit, — Des tages do er sin atitlit si^ht». würfet >. Artolshe I m l?-'0. Ibid., 1, 698. —
Cour. v. Dank., v. 222. — «Die weib die in «Die zehendeu, die in der eptissin» von Eschau
der jngend soh9ne «mÜU band. . .» Gnldin Spil. «hof geantwitrM werdent». Bnfliaeh,
63. — «Der spigel ist ein Intcr gogenwurf Ibid., 6, 618. — «Swenne diö vier wuchcn
dines antlides». Heinr. v. Offenb. — (Eine häss- : oskomment. so sol» der banuwart «den volen
liehe Fran hatte) «ein lang krumm AsttUit: I wider hein (nach Lfitzel) amtwürten». Heima-
Geiler, Dreieck. Spiegel, .\ a, ö a. — «Der an- brunn. Ibid.. 4, 93. — «Das korn sol mcn
der fiel auff das Antlit nider». Id., Nar- eiUwurten gein Stros/buri^^ uf der herrea spi-
rensch. 38 a. ~ «Der Teuffei warff einen mit I eher». Eckboisheim, l l II Ilist. de S.Thomaei
eim Stein, das im das Blut über das Antlit \ 329. — 'Alle jor, so im das mult/.erkom ^e-
abrann». Id., Emeis, 44 k — «Würff im nit . fintwurt vvirt . . .» Schaffhausen, 1474. Weisth.,
kat in da« AntUt», Id.. Er. mit üwL Sa«.|6, 479. — «Die Bnnnwaiten mIImi FOadnr
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— 16 -
nehmen und sie aiUworten emem meiger».
Gressweiler. 14 Jh Ibid., 1. 704. — «Broch-
monet . . . iiuichet die j untren i,"-ti rtücki- und
antumrUt sii ans an den spisz*. Coar. v. Dank.,
r, ITD. Etc.
2. prirsentare. vorschlafen. — «Ks sulnf
ans (dem Biscliofj die bargere antwurUn ein
inSnssenieieter. wen sii wellent, den sfllen trir
setzen . . 1296. Kön., Beil.. 090. — «Ist aber
das ein inünssemeister . . . abegat.... so Sai-
len! meister und imt . . . nu einen andern
enlwurten. und sullen wir dem denselben ge-
walt geben». H06. Ah. «üpl , 2, 83. - Die
Pfleger des (TUtieutelnuises sollen «ein per-
»one z& der pfriinden (der Kaplanci) an^tpwrf^»
eime cüstcr der luerren stifte», lö Jh. Gui-
lente-Ordn., 194.
S. Sich nntwurtcn sich stellen vor Bericht.
— «Dem gerillte antwurtc er sich». GüLtfr. v.
8tr. 1, l&C — «Der geladen wirt für gerihte.
der sol sich entwirten zft primen». 1«'^ Stadt-
recht. Grand. 2,53; iat.Text: se prasentare.
Anwenden, angreifen. — <Wo ich min vind
selbs anetoendt — »o apricli ich : das gotz mar-
ter sehend. — ich bin der iBenbwiier»T Mnrner.
Schelm, a, 7'). — «?^o durff er iille l.i>chr.fF
sehenden, — und die cardinäl anwenden» . Id.,
Lath. Xarr. 74. — Der Teufel hat Hieb
*angeivenfl( 'AXimph., Chrjs, 6 o. — T)ieAniii:^n
werden < von den reichen dberfalien, angetoendt
nnd Uberboldert». Ibid., 4*, — Die Sneven
«PTcdörcTi. Avu' II ir schon wcnicr ^i^ind, ein an-
zal rüter . . .anwenden». Ringniauit. r;i-,ar,29
Abwerfen, beschuldigen, ankla<;en — In
einem Entschuldig u:i^brief an den Papst
wegen der Ludwig dem Baier gethanen Dienste,
ngtder straisb. Mngistrftt: «daz nicman sinen
mont in orgernnge wise über sie (die Stadt)
oflft oder sie von gowalt denheine meinunge
einer urteile anwerfe», dämm bitte man den
Pabst. liie Stadt zu absolviren. 132B. Kön.,
Beil., 1037. — Das Glossar der Hegcl'schen
Ausg , S. 1081, erklärt anwerfen in dieser Stelle
onriehtig durch unterwerfen. — Eine Unthat,
der ciner«aH5ftfioor/ip» ist». 1400. Tucherünnft, 18.
Anzapfen, sich iiiii Fruiren, besonders \ er-
fänglichen, an einen wenden. — «Do hat er
lie angesepft und gefrogt». Geiler, Post. 8,
90h.
Anzügen, anzeigen. — «Den Jungbrunnen
pfiffet an — Johannes der fil neilig man».
Mnnicr. Bad. L, 4 — «So cögt der Karsthans
dir wol an — wie sie dich üben undcrbUn*.
Id., Lnth. Narr, 18. — «... das würt dir avoI
ein amögens geben» Id., Adel, F, 8 k £te. Etc.
— Sonst sehr oft: anzeigen.
Anzügung, Anzeigung. — «Beroubung sol-
licher Andacht ist iiit ein anzögung das ein
Mensch von Gott vcrwurffen sey». Geiler, irrig
Schaf, D, 3 1>. — Ibid , F, 3 a : Anzeigung.
Anzügig, anziehend. - *W\c soinc (Christi^
Äed, Wort, Werck, \Voi5s und Geberd . .
das ist allessaninieii anzügig gewesen», hat
die Kraft gehabt das Volk anzuziehen. Geiler,
Post 3, 48 b. — «Das sein sorgliche Personen,
*Ue also ansügig seind, es seien joch Frauwen
oder Mansbild, davon ist fast Not jederman
*i«h vor inen ze hüten». Id., Brös. 2, 68 b.
Apostützler, Posttttsler, Gleissner, Heuch-
ler. — «Also seind ir ApostüUler, llypocriten». '
Geiler. Post. 2,64 b. - «Ein*'r (der l'liarisüer
in der Parabel) was ein abgescheideaer Geister,
ein ApottüUier und ein Oleissner». Ibid., 8.
71 — «Also spricht der juni^ Gesell: wenn
ich nit an uneerlicb Ort gieng mit den Oe-
sellen, so vQrd ieb V6i»eiitet^ ein Zagmetz '
genannt und ein ApostüUler». Geiler, Schiff
der Pen. 12 &. ~ «Er wird geschätzt für ein
Fostütdmr nnd Fantast». Td., Pred. n. L.
143» — «Ander verrucht und sellos Leut
hassen sie und reden inen übel, . . . und nen-
nen sie Pastütiler, Gleissner. Lufetsoheu».
Id., Narr. 203b. 215t> stellt: Bashltder. —
«So iiprichi mau : ächuw den Duckelmuser,
— Er will allein sin ein Carthuser — Und -
tribt ein ostti^^er Stodt» (siat, statos!. Bmnt,
Nsch,, lül. — «Lecker, bubeu, apiioaluUUr,
trauni})rcdiger». Murner, von Luthers Leren,
A, 4 a. — Dasypodius hat das Wort nicht
mehr, in der Gemma fehlt es noch Grimm, I,
537, hält Fostiider fiir die ursprüngliche Form
und meint, es sei von dem itaU posticcio,
franz. postiehe. abzuleiten. — War auch in
Schwaben üblich; Sehmid. schwiib Wort . p. 6.
Apoatiitzlerei, Aposttttxlerie, Heuchelei,
ztti^lelch Aberglanben, insofern er, wie die
Heuchelei, falsche Religion ist. — «Also mach-
ten sie daruss saperstitionem, aposiüUlerie»,
Geiler, Post 9, 68 b. — «Do irolt er sie nooh
bass riiren von irer Apostützlerie und beruft
die Scharen des V'uicki» das sie sollen zu im
kumracn und zolosen w as er sagen wttrd von
der Apnstützlerie der Schrift^elertcn und Ah-
gescheidenen». Ibid., 65 ». «Desgleichen ihut
er in andren Postützkrifn und Aberglouben,
der on Zal ist». G* iler. Höllisch Leu, B, 4
— «Wie nieinstu, ub ich ein guter prediger
gesin wer, wann loh gesagt Kette . . . wie
gut es were das man vil «tempcney, nposlütz-
lerey uffrichte» ? Zell, L, l^. — «Durch solich
apostätzlery die einfältigen betrogen werden».
Butzer, Neuer., I, 1 ».—•«.. . das sie sich von
irer Apo»teitzlerey bekerten ». Wurm, Trost, 56 ».
Apostützlerisch, abergläubi.sch. — «Owie vil
tausent sind durch die apoetütslerische begi«
nisehe Art verfQrt worden» I Zell, Y, 2
«S'i'tbs erdachte, newe, apotUüiieriM^ werek».
Wurm, Trost, 27 b.
Apperldi, die voHgesponnene SpindeL —
«An der Kuderkunkel spint mau <,'ar bald vil
Garne.s, in einer Stund 20 bis 30 apj^erich».
Geiler, Geistl. Spinn. L. 6b ; ][» 1
Appetsit«;. Abseite, Nebenschiff einer Kir-
che. — «Zwo appetatten, do inne man wol
machet Capellen und eine sacristige». Nie. t«
Basel, 312. — Appet für fib, wie in appetgOt,
appetgrund; oder appe. in appelos.
Apressenbftnm. ? — «Dein .Mann hat den
Apre'fffenhaum gnr lieh : hau in ab und leg in
au das Feuer brennen ; mag er das gedulden,
so bit er jens auch». Geiler, Narr. 77 b.
Ar, Adelar. Scherz. ö7, — «Sinü wort du
sweiment als der ar». Gottfr. v. Str. 1, 67. —
«Nie kein are so hohe geflög engegen der
sunnen». Tauler, 804 (52). Etc. — «... Do
waz mir wie daz ich sehe fliegende . . . einen
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g»r gössen . . . seliÖMn oiclar». Nie. Bas«l,
ai«), Ktr.
Arbeit. Erbeit, Hübsal, Noth- Scherz. ö7.
» «. . . alle anbeit — Die dareh dieh ie der
mensche leit». Gottfr. v. Str. 2. 112. Kin
Kranker, der «ufFe zAveaUig wucheu alsus
gelag und grosse Erhtit erlait . . .> Nie. v.
Basel, Bek. Taul., 61. — «Die verg-ist kam
von irae. daz er genas, doch nüt grossen Er-
ftelen». CIob. 57. K5iiig Heinrieh *itr gen
Borne und gewau daz nüt grossen erbeitcn».
Ibid., 66. ~ Obwohl mancher clebeude blibet
unts an 80 jor, so ist doch dernoch vii arbeit
und Rmertzen». Kön. 244. Etc. — Gott hat
Eva's Sünde gestraft, «das befindet ii (Weiber)
wol, so ir kindes in Erbeiten gont». Nie v.
Basel, Bck. Taul., 46. (En travail d'enfant.) —
«Frowen die kinde in arbeit geent>. Brunsch-
wig, I 'ist. 105 n.
Arbeitoelig. iu(Uiaelig> eiend. wand
er leider arbeätäHe was». Gottfr. t. Str. 1, 82t.
- Christus «waz erbeitselig ane schulde». Ge-
bete, 14 Jh. ms. — «Daronib ist kein arbeü'
wliger unglückhaftiger Henseh weder ein falseh
oder geistlich Mensch». Geller, Selonp.,
118 a • pred. u. L., 2U ». Etc. — «Etlich arbeii-
tdig ... in die nnsinnikeit nffbreehen», ihr
Elend der Vurselnititr vorzuwerfen Wimph ,
Chrys. 4». — Ein Knecht, der keiue Frau
wolltet "ft^ «er wolt allein mbeitUdig sein».
Pauli. 383. — «Obs dich schon ar&etoeh^ macht,
bringt» doch kein schaden». Hedio, Zehenden,
a 1»»
Arbeitseligkeit, Mühe, Noth. Mühselig-
keit, Elend. -— «Sie wa.s ein Wittwin . . . ,
mit dem Wort liat er ir die gantx Bfiide der
Arheitaeligkeit uff den Rucken ^'clcg-t ; wann
man eins alt nenuL, so ist seiu Ärbeiiseligkeü
ganiz gesagt». Geiler, Ev. mit UssL, 68*. ~
«Wa Barmherzigkeit ist, da lernt mau .
w ie niäii sich gegen aüeu ArbeU&eiikeüen der
Menschen lialten sol». Id., Pred. nnd L.,
72 1>. Etc. — «... sie weren in solicher er-
bärmlicher arbeitseligkeit» . Ringmann, Cäsar.
22 b, — «Der mensch geboren von eim weih,
ein kurtze zeit lebend wirt erfült mit vil
arbeitseligkeiten» (Hieb 14, 1). Wnrm, Balaam,
i, 2 b. — Schmid, Schwiib. Wort., 25. Dasy-
podius: *ArbeitMUg^ calamitosusi arbeitttiig-
lÄ'f, miseria».
Artmwe^;, Falke, falco milvus. — «Ein
Arentoeg der fleugt in eim Kreiss nmb nnd
sielit uso weit als das gnnta Land ist». Getier,
Geistl. Spinn., M, 6 ^
Arg, schleckt, auch voa Dingen gebranolit.
Sdiers, 59. — «Bin viertel wiiieB, des arg«'
Sten noch des besten>. M';ns,ter. 1339. Als.
dipl. 2, 164. — Zu Sirassburg wird einer ver-
bannt «nmb daz er argen vrin under gftten
vermenckelte». 1363. Heiml. Buch, P. 2. —
«Sie hattent gar kein argen Won.» Murner,
Gevobm., B, l — So spricht man doch on
argen Won.» Id., Virg. F, db. — «Doch so du
hflist ein ar47en Won darumb . . .* Id., Luth.
Narr, 154. £tc — «Wan ich nf fteh trag ein
Argwon». ! ! Xb . 179. Etc.
Ärgern, Ergern. Scherz, 34Q. 1. Beschä-
digen. — «Wer oveli das ieman . . . tiae
bengwte oder pferde g/iurgeft wnrdent . . .»
1395. Kön., Beil., 9G0.
2. Verschlimmern. — «Die oristenheit sich
alle zit ergert und ie b9ser nnd ie böser
%vurt». R. Sferswin, 9 Fobm, li'2. — «Er sol
sich darabe bessern und uut ergern*. Nie ▼.
Basel, Tanl. Bek., 6.
.^r^hertzig. boshaft. — «ArehelauB der
argti^rUige». Tauler, 6 (2).
Arghertzigkeit, Boaneik, böse Gesinnung.
— Man wird angefoebten «mit argkerUnkeU».
Tauler. 6 (2J.
Argwänig, Aigvfeaig. Soherz. 59. 1. Ver-
dächtig. — «Ein argwenig mau», üeimsbrnnn,
14 Jh. Weisth.. 4, 93. — «Vcrlympi lüt die
do argtoenig sind». Huningen, 16 Jb. Bnrokb.,
71. — «Wo yeman kerne der sie argvoenig
bednehte, zd dem söllent sie grifen». 15 «Th.
Alte Ordn., B. 30. — «Ueberschlag . . . was
sig das dir argwenig ist». Braut, Cato. o, S ^.
— «Wae sie arAwenig beducht, (sollen sie)
gütlich uffhalten und es dem ammeister ver-
känden». Id., Biseb. WUb.. S70. — Die
Dominikaner wollen «vil ee Harlam decken —
pfuch! mit dem erbsündlichen flecken, — dann
sagen das sant Thomas lere — an einem ort
argweniff were». Hnmer, i Ketaer, A, 1 b. —
'Argwenig mechi (machte) ich min beschweren,
— so ich allein durch £rowen ereu — der
warbeit wolt ein deekel machen». Id., Nb.,
nO — «Von argwenigen vögten, de suspectis
tutoribus». Id., Jnstit., 24 ». — «Von Dr.
M. Luthers leren und predigen, das sie arg'
wenig seint». Id., Titel. Etc. — Es scheint
«die sach wer argwenig, möcht das liecht nit
wol lyden». Karthaus, cc, 4 t*. — Was niebt
in der h. .Schrift gegründet ist, coli man
*argwänig lialten». Zell, M, 3^.
iL Einen argwenig haben, ihn im Verdacht
haben. — «Die minne (der Welt) soltu alle
argtoenig han und soll üi tlihen». Bihtcb.,
42. — «Swa der meister und der rat einen
kleger argwenig hant, da sol der kleger
swern daz er kein uurehteu gezug leite».
Stadtrecht, 1249. Strubel 1, 661. — «Es war*
deat etlich von den burgern erschlagen . . ..
die man argwenig hette». Closener, 80. —
«Do schickete der keiscr noch Philippo . . .,
den er vor dicke hette argwmig; Kön., 390.
3. Argwenig sein, einen Yerdaebt haben.
— Die Fünfmannen der Tucher, «ob iemans
dbche oder stücke machte, do sn argwenig
werent, das men soUebe dftobe . . . nf den
kouf machr- . .» 1437. Tucherzunft, 60.
Argweuige, Argwohn, Verdacht. Die ge-
w5bnliebere Form ist Jirgimm. — Dn sollst «den
UHsern menschen in getwangc halten . . . und
in argwenige, und ime nüt getrüwen». Tanler»
989. (49).
Argwenigen, beargwöhnen. — «Der bru-
der bedacht, es wer nit recht, — Die stimm
argwöMigt er gar reebt». Unraer, 4 Ketzer»
H, 2>. — «Daran argwOiUgt er die v&tter».
0. c. K, 3».
Arke. Scherz, 58. 1. Arche, Bundeslade. —
«Die leviten trtigent die arte». Tauler, 243 (42).
2. Fischkasten im Fiuss. — £s ist verbo-
ten HfirliBge «in kein artke neeb wiber s&
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— 17 -
werffon . . . Wer dem mdent üw$ vftdie
niiumct ... in ^inor arcJceti . . > 1425. Alte
OrdiL, B. 1. — 1819. Urk., 2, 39.
Aimekelt, Armlkeit, Armntli» Elend,
Schwache. Scherz, 60. — «Des leade» or-
mikeit», Qottfr. v. Sur. 1, 86.
Arra«k1ich, ftrmlieh. «Do sQ sohent,
dar er so armeklic?ien lag, wanne er lag in
dem stonbe ...» Eis. Fred., 2, 112.
ArmeiL, Aermen, arm machen. — «Liebe
nrmet und altet». Gottfr. v Str. 1, 180. -
Weltliche Minne «blendet mich and ermet
midi». 6iht«b.. 91.
Armem, ämifr machen. — «Also liaz un-
ser gemeinen burger nüt wurdent gearmert
and die gewaltigen geriehert». 1361. Urk. Bnch
1. ?»55. ^
Armnte, ncutr., die Armuth. — «Dis ist daz
wore wcseiilidic armttte*. Taolcr, 22(5) Etc. YAc.
Armntselig, elend. — «So vil ein Mensch
amutseliger ist Leibs halb, «o vil er nier die-
M-Ibo Armut!>tlitßeit entdeckt uiul zeiit;t und die
Lüt dardurch bewogt*. Geiler, Sünden des M.,
14» Etf.
ArnintseUgkeit. Elend. — «IMe Worheit
würt euch frei machen . . . auch dort in
jenem Leben von aller Jfwutid^ceit des Lich>
nam.s» Geiler, Po.st., 2, 22t>; Sünden dee U.,
U!V; Narr., 154^.
Arnes, verdienen, erwerben. Soherr, 40. —
•So mös es mine natnre, dtrre licbome «iriMii».
Xic. V. Basel, Taul. Bek.. 13
ArraB, zu Arras fabrizirtos Wollenseug. —
*Ärrasttchr> 1 UU. Tucherzunfi, 21:«. — «Ein
swartzcr Arrasmantel . . . Ei» blo Arrasman-
nerog». U18. S. Thomas-Fabrik. — ^ S.
6 omb ein arrasmatitel mit einer vclien
rcdercu». 1420. Id. — «Von Arras^ kuufft,
ich ir ein dach». Morner, Oenchm. x, 4 b. _
^e Buhlerin sagt «man hab die aller
schönsten beltz feil, Schleyer, guldin ring und
ffelen arrass*. Ibid., f. 2 i. ~ «Die geistlichen,
die frnmmen, — die liabea grienen arrau ge-
lunmen nnd auch gelen amuf.
Marncr, Müle, F, 2 a.
Arech, Gesäss, überhaupt Hintertbeil. Be-
nedre 1, A2: Ars. — ESnem Sebwfttser «gieng
<Ier mal ufif und zu wie einer wuamtelisen
der orscA» Paali. 181.
ArCsat. Arteot. Arzt. — Weder «orMrt
noch arzatlichcr list» konripn dich : tt ':i
Qottfr. V Str. 1, 97 — «also ich hau gchuroi
▼on arigcUn, das es den lüten böse were das
vil arUotc heiteut. T;iuler. 87 (18). —
«Do gobent im die artsat ein kiiestiro». Clo-
sener, ."^9. — «Ze jungest wart er siech and
kande im<" kein arsol vor presin> Kön., 415.
— »Galicnus, der arzat was z& Home». Jbid .
884. — «Meister Hugelin der artzat» 1410.
^ — «Avieemader arUai», Qnldin Spil, öl .
Btc.
Artzatinn, Artzotinn, Ertzotin. Frau die
Medizin treibt; wirkliche Aerztin oder blo.sse
Hebamme? Zn Anfang des 14. Jh. wird zu
Strassburg eine Agnes, mcdica, c nvähnt —
«Hinne, die arzatinne . . .■> Gottfr. v. Str
1, 167. — «Alle artsotte nnd artgotkme . . .»
16 Jh. Gntlente^dn., 216. — «Bs was eine
I ErtwoiHm m Treibnrg geeesien . . .* Brun-
iRchw , Dist. 122 b.
[ Artzneien, Arzneien. Arzenen. Arsen,
I Ersen. 1. AerstUeh behandeln. — Haben am
Martinstag die Huber von EIchhofTen zu viel
getranken, «so sol der meier inen ieglichem
ein Stab an die band geben; wo er das nit
tftt, nnd feilet ir einer ein bein enzwei Rot
man in wider in den hof füren und arznmen»
'Weieth., 1. 685 — Es wurden Quaksalbcr
verhört «wie nnd in wclher mosze sü die lute
geeresent haut». I4i'ü Ku» , Beil.. 102fi. —
Die strassb. Aerzte massten sich verpflichten,
' dass sie keinen des Ain'^nt?' vrril:ichtigen
*arUenetU noch im kein huiite »iciuL bevor er
von denBesehern examinirt worden. Gutleute-
I Ordn , 215 — «Es ist ein gemein Sprichwort:
i Artzct. arts dich selber». Geiler, Post 2. 57 b.
— Consultiren: Eine Frau hatte «alles ir
I Gut ussgeben den Aertzeten, und je mer sie
{ arteetet, je böser es umb sie ward». Ibid., 8.
— rnwissendc, die sich unterwinden
i eiue Krankheit «zn aHsnei€n> Fries, B, 3».
' — «Tm Angnst ist nit gut arttneym den bneh».
Gersd. 17 ^. — «Dicweil man dich also curicrt
oder dich artzni^ . . .» Adelphas, Ficinus 144 K
— «Der TenranAI (mnsz man) znm ersten helf-
ilBnnndsi':;«r<;it0^«. Dia] 4 '
2.Beinigen. — Verboten den Wein zu «ortren
mit kalke oder mit eygerklor». e. 1811. üik.
2, .'<2.
I Anzneiung, ürztliche Behandlung, Kur. —
I «Die enr oder heilung der lystelen (hat) tII
ineinttnfren und artznqfung* Gcrsd Rlb.
Aiv^tttlich, ärztlich. —-*ArBatlich meister-
schaft > ^ArMoOkk liat». Gotlfr. t. Str. 1, 97.
Arzneiknnde
Arzenie, Arznoikunde, Medizin. — «Meister
i Hans Wideman, Doctor in Jrsemie», 1483.
Etc
I Ar weih, falco milvas. S. Amtwey. Bei Brant
' in zwei Worte getrennt; vielleicht dachte er
I an zwei verschiedene Vögel: Dn sollst «gon
nmb den bry. — als ob dn sigst ein m od«
' MM/A». Braut, Thesm. !■. 7 \
As. Os, Aez, Aae, EhB», etwas das geges-
I .^en wird, besonders Lockspeise, Fntter rar die
Thierc. 8. auch Atz. — »I' -i: hande asze,xxfl
f' ehuffet. oder viere gestrickeu». Metzcral, 15
h.Weisth., 4. 199. — Der verlorene Sohn <as
mit den •^wincn dos stcino8e8>. Eis. Pred. 1.68.
— «Meii Süll in den /.weien mülen (von Achen«
I heim) jerlich sehs swin . . . ziehen und ef^scn..,
mit rnhtom Ehsce». 1429. Weisth. 5, 487.—
«i>er Tiiiel brucht sie idie gezierten Weiber)
als ein ^ss (I. Ass), als ein Spciss Man le
' fahen . . . Die Weiber die sich entblössen vor-
nen und im Kücken seint des Tüfels Ats».
Geiler, Narr. 184 — Den Schafen Christi
I «etwas vorwerfTcn gleich wie ein tUM oder
seltzlin». Zell. ij. i a.
As. Asen. fem.. Dachbalken. — Der "Bann-
, wart von Riespach soll nach gestohlenem Bolz
suchen und es rügen «dem zimberman nnder
der axe, dem decker uff dein ihache oder nff
der asenen. wo er es denne findet». 14 Jh.
Weisih. 4, 6. — «Ton jeder hertetatt ein garten-
hftn, nnd soll das hftn sein das es von dem
2
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— 1» —
hert uff den stampf geflieg'cii m&g und von kiinig Cuuraton». Closener, 40. — «Dirre jun^jer
dem stampf uff die asen, und von der usen nü' knaben (Homulus and Rcnius) atte genaat
den scdcU. Dummerkirch. 15 Jh. Jbid. 4, 29. Munitur». Kon.. 318. - Karl Martci «des
A»e. — «Die Müller hettent jcwccten g^e- grosstu Kaili n Atte». Ibid.. 704. — «Keiser
meget das gras uud die ase in den visohe- 1 J'riderich, de.s jungen Keiser Frideriches AUe».
WMcern . . . Da.s gras und die a.sc» soll man , Märiein, iii. — «Ir alten minnc und Etten» . . .
nicht mähen 14 Tage vor und 14 Tage nach ! «Eins ist din minne, eins ist din Ett>. Conr.
«deiu meigetag». 1406. Bcg. A, 307. .ScIili/.. v. Dank,, v. 139, 324. Eio.
80, erklärt es durch esca; tu ist aber eine i Vater. Zu Geilorii Zeit, wie heute, nur noch
Art Qrm oder Schilf, das man nicht abmähen ' in nnehrerbictigeni Sinn. — «Die jungen Wi-
soll, weil die Fische iliiriii Iiiirhen. : ber die 60 jcrigc Man haheu. ilicselben hprcciien :
Asez, Uaez, Absez, lut. absus. äcberz, 62. ' wo iüt der £Ü ? und wenn einer koiupt uud
Seignenrs et villaf^s, 8Ö0. | noch im frofrt, so antwortet sie: wellen ir zum
1. UnlK"s, t/i, vacaiit. snwohl von einem Eft'' diT Ett i-it dobneii. ixond /n im hinuflf».
Lebngut als von einem Amt. — «So da» ro- üeiler, Post, l, 22^1. — «üs ist ein bus Ge-
mische rieh atetei ist. . . .» 1318. Cart. de ' wonheit hie angestanden ; da oben im Land
Hulh., 121. — «Wirt ein hof hie mrz^e, das: sprechen die Kinffor : wa ist mrin Vater? aber
in einer verkoufen wil und einen andern ge- hic so spreclion sie: wa ist der Ett?» Id.
Winnen . . .» EbersheimmünHter« 1330. Weisth. | Ev. mit Ussl. 97t> : Vost. 4, S?« ; 3 Marien. 37*.
1,671. — «Ist aber das der man stirbot oder | Attich. eine Hollunderart, sumbucu."; ehnlus.
SUSI darvon gat oder vom laude gat, oder wie ; — «Im AlUch*, Feldname Mittelhauseu, 13
es (das Gut) asez wirt . . .» Sierentz, 14 Jh. | Jh. — «In Aen Attichen» Rumersheim, 14 Jh.
Buickh., 200.— Stirbt oder resignirt der Abt — *Attich oder nider holder». Brunschwigp
von Mülbach, so wird die Abtei *aseUe». 1858. 1 Disi. üO
Als dipL 2,225. — «Wenne onch derselben Atz Soherz, 63. 1. Verkdstigaag; — Ein
lehenen eins jar und tag a6«<rc^ on hiibcr i.st...» Ritter verlangt von einem Ocfangencn als
Biespach. 14 Jh. Weisth. 6, 4. — «Ob je- Lösegeld «zehn tusent guldin und dar/.fi den
mand wis/. das got7,hii^:,'iii otm^'^ig lege . . -» atz, den kosten». Nie v Basel. 143. — Der
Bembardswilier, 1425. Hurckb., Iti4. — hu gefangene strassb. Domprobat wurde frei ge-
18 Jh. sehrieb man sogar, vielleicht an das {lassen, indem «er gap 400 lib. fBr den atz».
lat. absens denkend: nhsrnti. «Wenn auch un- Kon.. 806.
sere leben eins abwtUsc würde . . .» Odern. 2. PferUcfutter. Recht der Grundherren ihre
Weisth. 4. 9^. I Pferde zn gewissen Zeiten des Jalirs auf Koa-
2. Ohiio Sitz. — «Ist ouch dehein seTipffel ten der Bauern fiUt.rn /u lusseii. — Die ÄIi-
osetze da, den üoI der herre do setzen au die tissiu von Andlau hat m Kint^beim «eiuen
stat do er billieh sitzen sol». Haslach, 18S6. 1 odr, und sol man den schniden dareh das ober>
Weisth. l, 700. fehl dryg wege. und ist ieder wege siben
Aspe, Espe, Zitterpappel. — «Zcn Aipen». schuhe; und ist iler des schulthcissen, und
Feldname, Burgheim, 1288. — «An — , in den . darnmb sol er hau ein pferd do stend, da«
Asmn». 13 Jh., häufig. — «Die J*|>Ai»rrt». den at: cssn». 15 .Th. W isih. 400. — Will
Ohl ungen, 1304. der ALL vuu Münster «siinju ui.; ji einen ufden
Afasig. 1. Angenehm zu essen. Tau 1er, 62(11): /.ellt?n, so sol der marschalk varen mit den
«wer iille die edele Spise hettc, die die Welt pferden iilier wnnne und weide. . . Kr -^ol uuch
hat, üue l'.rot. stR wcre niit casi^». — «Die Weiss, nomcn siueii alz an dem vierten jare> i jetles
der üeM I i 1 der Geruch und andre Ding 4<' Jahr^. 1339. Als. dipl. 2, 164. — In den Hof
die dem heiligen fcsacranient anhangen, darumb von Rixhcim stellt der Vogt wahrend vier
es uns dester lustiger uud ässiger ist». Geiler, Wochen ein Pfferd, das man pflegen soll «mit
Schiff der Pen. ü6 i>. dem dtz, den der banwart abschniden sol an
2. Zum essen geneigt, hungrig. S. unätsig, ; dea anwendeu drei fasz vor der furche».
— ' Pauli, 47 1> : « wollent mir verzeihen ob ich Bnrckh.,
nit 80 assi'j \ gewesen als es sitl» zimpt». Atzcl, Kister. — «Zur Atzein». Strassb.
Atbuu, Otem, Athem. Es i»cheiut die alte . Uausuame, 1420. — «Ich wolt gern Vogel
Form Ahm, Oraff, 1, 156, hatte sich im Volks- 1 haben die da sehwetzten nnd die da singen,
gebrauch erlialten, währmd man schon Atrm als Lerchen, Nachtgallen,. . . Atdem. (heiler,
schrieb. Ben. 1, 66. — «Ich will nit aufihören Narr. 07 Etc. — «Die jungen Atzdn in
sn reden, dieweil ich AOtmiA hab». Ziegler, | dem nost, — die gestern erst sind eier ^est.
Büchlin, C, 2 b. — so bald eins usz der schalen fallt. -- so
Athemzug. — Es ist nicht möglich «das tuts gleich wie tet der alt», ilurner, Nb., 160;
man diB Wort der geschrift in allen otemen 109, 177. — «. . . warnmb du sovtl mer
brauche». SSelU r, 4 h. Anderswo schreibt Zell redest mit den atzein dan du redest . . .»
Athem. Id., Adel, D, 4 «. — Fig. «Du solt
Atte, goth. Atta, altd. Atto; Ette-j Vater, nit haben ein Atzclgemüt», Geiler, Has im
im 14 Jh., zu Rtrassburir, für (tiossvater iili- Pf. C, 5 ^ «Seind sie etwas beiden Leuten
lieh. — «Richwiu Korner. vi u wen AuucuVatier üic reden mit iuea, sie geben in Antwurt, es
nnde derselben kinde^<t«>. 1308. S.Thom Arch. seind aber gar kartze Wort, es ist nit ein
— «Her Dietrich von Girbadcn, sin (Diebolt i4t;e/u;«reA;». Id , Geistl. Spinn, o, 3!>. —
]tturnhart8)AMc». 1357.— Conradin« wolt rechen ' Horner^ Nb., n, 3*». — «Die Atzel ist in lati-
ainen aUm keiier Frideriehen und sinen vatter | niseher Eiingeii pica genant». Braneehw., Diit.
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- 19 —
37 b. — Eine Gaus hat tme federn dan zwo , Capito. Tregor, A, 2 i^. — tAuJersUntnuu» zur
Attdn: Sehrotb., A, 7 ». — «Kine Äteei, di6 1 Ver*laniiiiiing. Wurm, Bnlaanit e, 3*.
■w as zam nnd kunt i f licn». Pauli, 347
Atseleht, Atseleclit, leiohtsiniiig, eig. zwei-
fuWg wie eine BUt^r, thdrielit, unsnverlissig
AulFung, Erhcbiitif,'. üfen, in die Höhe brin-
gen, lieuecke '6, 178. — «l>ie Ritter V(.n Rho-
di.s . . die nmb Auffung nnd im i iing der
— «Wie liiTiLrr wlU du mit dinen torehten cristenheii .. also ritterlich gestritten liahen».
<itfete/<<«n sinnen uniüegon?» Nie. V.Basel, 170. i Adelphius, Khudis, A, 3 a. — «...was zu
— €So du einmal reelit tliast und denn wider j Affung christlicher aadaclit gehört*. Id„ Qt'
unrecht, t\a<. heisset ein atzelecht Loben ; . . .
das ist nit anders gelebt denn als ein Atzel,
die dort her kumpt mit wissen und schwartzen
Federn». Geiler. Bllj.-. 41 Has im Pf. C. 5 b.
Atselhüit, Leichtsinn. — «Dia ist die Licht-
ferUifkeit und AigeUmt, do da disem, do dn
jenem, nnd alles das /,u ersrhnöicken das do
Bteubt und fleucht». Geiler, Bilg. 10 b.
Atseln, sich leichtsiiinijrhenehmon. — «Also ! ^»9[
richtsh. A, 2 o.
Augbiag. Augenbraue. Ö. Ougbra. Schmeller
1, 33d, Angbra. — Zigtm hatte «dicke tmg-
hrage»^ die schier ob der nasen zrsamen gien-
gen . . . Das linck augbrag . . .» Adelphus,
Rhodis, G, 2 a. — Eine Frau verlangte von
ihrem Hann, «er solt ir har von den aughra-
gm geben». Pauli, 109. — Prie« und Gersdorf
I dt
thustii anch. dti mn?!t gcatsdt han». rfniler,
Bilg. 10 i>. — «ich gcwon in minom Hns zu
liden das Aizdn nnd KifHen miner bösen
Wihrr.. Tbid. 76 b.
Aetzeu, Atzen, Ehssen, Essen, nahien.
Seherz, 863. — Die Jäger «evMMf die hande ein
wenig». Tauler, 38 (8); var. etzent. — «Sechs
Äwin ziehen und ehszen . . . mit rechtem ehsze*.
Aehenheim, 1429. Weisth. 5, 487. — «Der-
sr\h . . . schickt in sein Dorf. . . nff das er
weidet und ätzet die iSchwein». (ieiler, Post.
2, 60 — «Klan mcrrkt wo er ätgt den Qonch».
Brant Nsch. ö4. — «Wer ironch spiscn und
etzen sol». Murner, Genehm. K, :d^. — «Eva
die eteet ireu man, — mit einem apfFel ling
sie es nn>.Ibid.,k,B Etc.— Schmid,äehwäb.
Wort. 33.
Atning. Scherz, 63, 1. Futter. — «Kumet
«der wachset äcknrt oder atzung in dem
walt . . .» Pfeffingen, 1344. Weisth. ü, 373.
2. So viel w ie Atz, 2. — Der Abt von Altorf
»oll liahrn «sine atzunge vor phingcsten vier
Augenspiegel, BriUe. — «Wann einer ein
gelen Augenspiegel ttff der Nasen hat, was einer
dardurch sieht das scheint f,'el». Heiler, Narr.
215 a; Arb. hum. 13 «} Brös. 2, iK)b. — «Ich
bin ein brillenmaeher, ich kaa augenspiegel
machen». Pauli, 295.
«Awike, devius». Herrad löO.
«Awich, putamen». Herrad, 187. Naszschale.
«Awircke, stappa». Herrad, 187. Wereh.
t<( lnnpiler 2, 988.
Axthelm, Axt.ntiel. — «Die Hexen künnen
Milch anss einer Alen oder auss einer Axt-
helmen melcken». Geiler, Emcis 54 a. _ «Wenn
Güt wil, so kregct ein Axthr.lm under dem
Banck, sprechen die Banren*. Ibid., S2l>.
B
Bach. In den alten ßnterbesehreibungen.
13 Jh. u. f. ist Bach ebenso oft fem. als masc
zeheu nullt» Artolsheim, 1320. Weisth, l,ü'J8.:^„f x^^nde sagt man noch jetzt häufig
3. Strciti^'keit. Scherz, 63, dissidium, dis
cordia, nach folgender Stelle : Zwischen dem
Kapitel von S. Thonia; nnd den Herren von
Windeek Agaren, wt'gi ii des Waldü> von Hu-
gesgerüte, «luauiger hande krieg und atzunge
afbmtanden . . und nfiwe atzuug und unge-
mach ufersten mohtent». Beide Theilevi i tragen
<ich, «aifio daz hienach under ani> uiht cu-
wnrdedehetne missehelle noehdehein otgunge;
\2T}. Hist. de S. Thomas, 3s;5. - Der Land-
vogt schlichtet einen Streit zwischen den
Herren von Andlan und denen von Bergheim,
und entscheidet dass «alle die atzunge, die sie
initenaitder gebebit unde alle die anspräche ..
sol abesin». 130O. Als. dipL Jf, 74. — Hat ein
Landnuiiin mit einem strassb. Bürger «Krieg
oder £tzunge ...» 1322. Urk 2, 120. —
Benecke, 1, 760, erklärt Atzung durch Ver-
«Ut Baeh. — «Wie" die Gens zn der Ba^
lauffen». Trübe!, Ernmnuntr, 2 b.
Bache, Schinken, Speckiieite. — «Sie wcrfcnt
Wurst an einen Bathen». aeiler, 7 Seheiden,
K. 2 a; .Sünden des M 38 .p.
Bachen, backen. — Die Äbtissin vonEiichaa
soll «d&n backen ein vierteil rocken zft iedem
fronfasten z6 einer spenden den armen lüten».
Rufifach, 1349. Weisth. 5, 387. — «Es mag ein
jeglich brotbecker backen welrc hande brot er
wil». 1370. 1440. Alte Ordn.. B. 20. — Wäh-
rend einer Pest wurden die Bäcker so krank
«das sü nUt . ., bacJien möhtent». Kön.. 773.
— «So mftstu fegefür liden und solt gebachm
nnd gebroten werden». Tauler, 165 (30). —
«Das mel buch die stat und gap menglichem
brot zli konffende». Kön., 894. — «Wolte üeh
bedunken das ir (der Bäcker» ettelieher nit
kostigung 'h'v Krieger im feindlichen Land, , 6„cÄf er s.die .,»1467. Alto Ordn. B 24
und sagt: «in Urkuiuleu wird Krieg und Atz- , _ ,Eiu andrer der mu8Z Öl machen oder brot
"n- öfters mit einander vD l undcn». Diese I ftacÄ«».. Geiler, BriSs 1, 14«. - «Wan ein
"!\Ian unlustig /u essen ist, so luat man im ein
Ey, das ander 6acAt man im». Id, 3 Marien,
2 a; Christi. Kttnigin, aa, 3». Ete. — «Hett
sin mnter ... ein pfannknch oder würst ge-
backen». Braut, Nsek. 7d, 78. — •Gebachet»,
Erklärung passt nicht auf obige Stellen: es
ist da nicht dio Rede von mit den Waflcu ge-
führten Kriegen, sondern von Streitigkeiten
über gegenseitige Rechte oder Ansprüche.
Anferstentnusz, Auferstehung. S. Ußer- „.«.„v, — .w^www«..-
«mim«». — €Die.^erttoiliiiiM Jean Chnsd». \ gebaekenes. Id., Biaeh. Wilh. S91. - «Stra
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- ao -
ben in d«r pfftnnen ftodken». Mnnier, Gsnebin. ! in nnsern G«ecnden keine Brinnerong sarfldt-
t, 1 a. — «Er knii vilUclit jn kc'n kiirlile fjelassen. Die Namen Bechtelistag, Berchtelistny
padien: Ibid., b, ü — tDa hiesz in der . weisen auf eine alte Feier der germanischen
beelcer badtm*. Hnrner, ülensp. 26. — Die I GDtün Frau Berelite hin. 8. Orimm, dentseb»
Lutherischen fsapeii: <Ier fiottesdicnst thindert Mylhol. 172; Würterb. l, 1214. Aug. Stöber,
uns an andern sachen, — die wir sunst möch- . in der Alsaläa von 18ö2. ~ In de r Strassb.
ten nfitxlich machen, — stntnbeii oder kfiehlin | Polixei-Ordnmig von 16S8, tit. XBl, von Un-
bachett*. Id., Luth. Narr. 37,42. — «...Ich fuc^'en auf den OftSflea» «rtdidnt das Wort
hab den grind. dritthald iinger dick fürmcr nicht mehr.
mir ist gebacken drein das har>- ü c 142.— Baeke, Becke, die Quantität Brod die ein
Da« Bruil hat Unterscheid «in ih r arbeit des l?äcker auf einmal harkt. — «Alle Bachen,
bachens' Frie» 33 " — «Ir frawcn sollen die ieglichen (Bäcker) bachet». 1H70 Alte
backen, das wir brot haben». Pauli, 96. — Ordn., B 20. — «Es loU hlaanfOrdcr ein jeg-
Eine Frau «buch eine pfan mit eycr». Ibid., lieber brotbecker dr}'e tage zörwuchen bachen
lOft — «biü buchen struben». Ibid , 9R and nit roinre, und zti ycder becke wie vil er
Bachofen, Backofen. — «. , . als den drey wiU. 1440. Alte Ürdn.. B. 20. — Dem Sdinlt»
kinden in dem frac^/cn das fcwr nit scliadet». heiss von Ohcrberi^'htiim soll man gehen «von
Guldin Spil, 29. Etc. — «Es ist luii uns uln icder bcgke, die mau veil bagket, zwei brot».
mit eim Backoffen*. Geiler, Pred. von Maria. I 14 Jh. Wcisth. 4, 138.
7 b; Xarr. ^b^. — Mumer, Lttth. Karr, «6. Backen, masc. Wange. — *Bakke, mandi-
BXcbten, Bechten. — «Damoch so kumet bula». llcrrad, — «Er gap imc das hetze
die iiiilte Bekte. — Die noch hat gar ein gros an sinen baaken». Nie v Basel, Tauler. Bek.,
geslehte. — Die stiess awene broten an ein | 10. — «Die treheneime über die frodten herabo
gpi«! — nnd briet tind machte einen gftten \ runnent». Nie. v. Basel, 175. — «Der töfe! der
fri^^z — und ireriet in iifF die ahse! fa,ssen — | rftrte ime sinen hackcu*. Märlein. 3'. — Ein
und ging mitte behten after der gassen». Conr. i Mann schlug seine Frau «an einen backen, als-
V. Dank., v.}<90.-> «Seraliehe Din^ vor Weihe- 1 bald da ward nj erKQmet». Onlden Spil, 26.
nacliton thun, das ist von Heiden hie; wir — «Wenn dich einer schlecht an ein Backen,
haben vil von Heiden; etliche Ding hat die i so büt du im den andern auch dar». Oeüer»
Christenheit abgethon* ; dann ensihlt GeUer I BrSs. 83 ^. — einen bangen noeh trfther an
wie man ehmals den .Tanns g^eehrt habe «als den Backen». Id., Has im Pf d. 1
wir den nuwen Jarstag eren, etUch mit tan- Etc. — Es ist schändlich beim Essen «die
7.cn und springen, ander mit itechen, ander \ backen spannen als ein leist». Braot, Thesm.
mit Danreiss in die Stuben Iciren. ander mit a. 8 — Ein Fresser «der sin backen filt
&ecAf«ft. ander das sie einander üabon schicken, also — als ob sie btackteu im vol stro». Id.
Lebkuchen, Wein. etc.». Geiler, Emeis 47 h. — | f^seh. 110. — «Gott nie die leng vertrug —
«Die ander Schell ist Eutzen Antlitter tragen, das man in an ein fracAcn schlug». Ibid. 17. —
das sein Ursprung hat von den Heiden i «Wer andere stossen wil in sack. — der wart
da niusst man 6ecÄ/cn, Wurst samlen ; vom 1 onch selbs des &acitc»tscA/ac^>.Ibid.,69. Backen-
Bächo kumpt das her>. Id.. Narr 153 streich. Etc. — «Glich also kielent w ir die
— Von den lJei<leii. die Hachus verehrten, ^acit«n> (durch Trinken). Murner, öchelm
«... kumcn ist sitthar --- das man im land \ i, 3 b. — l)as Wasser «im durch beide backen,
umb bückten far». Braut, Nsch (>6. - Beckten ran*. Id. Bad., B, 4 n. — Es «Mcrden die
hies« im Elsass und der nördlichen Schweiz backm i;clei/.et und verwundet». Id,. Gayac,
am Schlüsse des Jahrs einen fröhlichen Um- | 409. — «Schlecht dich iemans an einen backenf
2ug halten, um Speisen und Getränke einzu- 1 so beut im den andern». Id.. &ön. v. EngL
sammeln, die dann «n Gelagen dienten. In 916 Etc. — «Die Backen eins Kranken
einem Statut der hiesi<ren Schifler/.unft, aus .salben mit camilleiir>l>, Fries. 117" — «Da
dem 16 Jh., steht: «Als dann die Uantwercks- 1 im der vetter den Backen bot» zu einem Kuss,
kneeht oder Knaben nach alter Gewonheit in | PnnÜ. ?6. — cWie fein hawen sie sieh selba
den Wynachtfiirta^en gthechict. und von einer in die Backen*. Zell, g, 1 — «Mit dem gell-
Stuben m der andern, ouch frummen Lüten < bisz und dem zäum solst du ire Backen nöten»
in ire HÜsere gelovffen sint .... das sol nit | fder Hanlesel. Ps. 81, 9.) Nachtigall« Psalter
mc sin ; sunder M elehoTIanihverckskneeht oder 76. — Oellbisz ist WOhl Dmekfeiüer iBr Ge-
Knaben bedien wüllent. die mögent ioufien uff t bisz.
die Stnben nnd in der Meister HQsere ires f Bäckern, fovere, wVrmen, hShcn, pflegen.
Hantwerks und nit witer» Scherz 1(V5 — 1510 — «TJuch rtK fovero, so vil als das man einem
verbietet das S. Thomaa Kapitel das Hechten hing das da nit ganlz zeitig . . . ist, zu Hilf
anoh den Bauern von Eckbolsbeim. S. die kommt das es wirt als es sein sol». Geiler,
Stelle s. V. — Der Tag. an dem der Selenp 11 " "Bäckern, ein Ding ausberoi-
Umzug statitaini. liie.'-s in Strassburg Bechten- tcn wie es nach seiner Eigenschaft sein soll».
tag, in der Schweiz Bechtelistag. Berchtelistag. Ibid I5a. — Maria hat "dem kindlin Jos«.
Brant leitet, sowie Geiler. Wort und Gebrauch selber zn e«^sen geben nnd Bapp inire'.trichen,
vou Bacchus und seinen Gesellen her. Ebenso i . . . gtbachct, ingewickelt «>. deiler. Post. 4^
Dasypodius : * Bechten. bacohari; Beehtentag, \ 19 — Sehwäbisdi: bächeln. Sehmid. Schvftb.
bacchanalia». Geiler hat ganz Recht, wenn er Wörr M{
derSitte einen heidnischenUrsprung zuschreibt; Badvrii, sich übcrmülhig benehmen, lärmen,
allein Baeohns ist «nsehiildig daran; er hatte | «Es muss ata hochmfitikUchen sngon nud
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— «1 —
i&t des Bochens, des Badern» kein End». Gei- 1
ler, S Marien, 61 ^ \
Bad um ine — «Also ful des kinds göttol
von dem üteg in die lachen, und beaadelte ,
beide, sieh «na das kind . . . Also Iralibn die i
andren frnnwen der badm&men mit dem kii? 1
wider herus*- Murner, Ulensp 3 — Lappcn-
kerg, 498, erklftrt Ba(imame durch Hebamme;
es ist aber von der Puthin ilie Rede: diese i
war ins Walser gefallen und so unsanber ge-
worden, dast sie wie die Miim Ton Baden
Aussah.
Bald, adv., schnell, rasch. — «Dann gont sie
bald, dann vast gemach*. Brant, Nsch 13.
Balene. Walfisch. - ..Sie .schul im (Christo)
nachgestrichcu als die kleinen Jr'iüclilin nuch-
Strichcn den Balenen: Geiler, Post. 8, 49«.
Balge. ? — nXu der Balgen». Feldname.
8ufelweyersheim, 13 Jh. — «ZU Balge». Fiir- '
tcnheim, 1882, — >Zft Winbaigen». Trän-
heim, im
Bftllieren, verdorben avs polieren. — Wir
«kiinnen nnsore lii;,'eii fidcrn, — schleiflFen, i
{fetten und baäieren*. Morner, Luth. Narr, 16, .
— atTwere w9rter seint ffltA heäKent: Id., |
Lnthcr'n Loren, E. 5 •> Ir weit niiszbreuche '
flauen, — die nit baüteret sein*. Id. Lied,
loflter 8. 66J — «Dfinn wol baüieret leder*.
<Ti">rs<i 7 1
Baltlich, verwcgeu. Scherz. 8ö. — Du
sollst berichten «ob da ie deheines andern i
Menschen gftt baltlicher und frevenlicher
bruchtuüt . . . donne din g&t.« Bihtcb , 6^.
Baltxer, das Haupthaar auf dem Vorkopf.
Scherz, 87 — Papst Anicctus t satte nf. das
pfaffnn siiUcnt baiteer haben und keiueu bart>
Kön.. 511.
Bandikeit. Bangigkeit. — •£« kommet
grosse bandikeit und getrenge». Tanler, 2H(H),
Etr.
Baaiere, Baaier, Banner, fem., das franz.
banniftre. Tm 15 Jh. meist mas«. Seherz, 98. |
-sol ir hauirrc tragen»? Gott fr. v.
ütr. 1, 1)6, — «Die batvier Cristi . . . Die banier •
Lneifers*. R. Herswin. ms. — Sie «hieltent do I
mit ufgeworfcner brnmer». KÖn.« ^8. "IV»
mabtent sich die geburen ziisuuionc
mit einre haner: Kdn., 916. Etc. Etc \
Bannen Scherz. HJj u. f. — 1. In den Bann '
thnn. ö. achten. — Man muss die Bauern, die
ihre Zinsen nicht bezahlen, 'bannen und ver- t
iiitcn». Braut. Nsch. 7i). — Die Bauern ■ irebcn ,
"weder ziu» noch zchen, — bis das mitit sie i
niasz fünfmal bawMn». Harner, Nb 226.
2. Vrrbieten. — -Ein rremciiu^r Leyg ist
schaldig zu betten an cuicm gebannen Firtag».
Geiler, Post, ä, fl — Uebannene Feicrtiigc, j
solehc an denen es verboten ist zu arbeiten,
ßcherz, 90. — Manche Handwerker die Arbeit
• sparen allein uff gebannen tagen*. Brant.
^'scb. tfl — «Man sol auch nit nie am soutag ,
«ton — und arme bnren bannen Ion». Homer,
r.utli. Narr, 40.
BaoKchen, bangen, engl, to bang, sehlagen. \
— Einem sehleebten Hensehen geschieht kein
Tlnrecht «ob man in sclilecht (schlägt) und
bandet*. Braut, Ueur. de Uascia, de discept. ,
fratr. mend. 1&16, letztes Blatt.
Bnntier, Panther. — «Zum hantier» Strassb.
Hansnarae, 1884.
Bapp, Kinderbrei. — «Maria hat dem Kindlin
Jesu Bapp ingestricheu*. Geiler, Post. 4, 19 ».
— «Wenn do sihest das einer dieh tobet, so
haltet er dich fiir einen Narren und fttr ein-
Rind, das man mit Bappen geschweigt, er will
dir Bappem instretchen». Id., SSnden des
M. 35 Bros. 1. 24 a; Bilg. 142». Etc. —
«Man weit iet/. küni);, fürnten, herren, — die
man no«h solt mit huppen neren». Homer, Nb.
9H — «Den Kindeil happen geben». Id.,
Geuchm. e, 4 «. Etc. — Auch in Sehwaben.
Schmid, Schwab. Wort. 34.
Bappel, Malva vulgaris. Kirschl. 1, 122. —
«Ptlaster von Happeln». Fries, 153 b. — «Mal-
va, Papellen». Gersd. 92".
Bapphart. — «Nün dubenzüg und ein bapp-
hart, — das ist mit drincken ietz die art».
Brant, Nsch. 110. — Tuben/.ug, haustus ini-
niodicns, Sehers, 1674. Zarnoke, ^2. meint
iiapphart kannte für blappart stehn, wie »neh
spätere Australien es haben; dies gibt aber
keinen Sinn. JSoch weniger ^Mst Gö decke's
Erklirang. 985. der das Wort for Bappe, Brei,
nimmt. Tch gestehe, dass ich nicht weiss, was
man damit machen soll.
Bwrbein, mit nackten Beinen. — Es ist
verboten den Fischern anf dem Fischmarkt
<barbetn oder bartti.s» zu sein. 14 Jahrb. Alte
Ordn., B. 13.
Barchel, Barcb«it, Art Zeug. — «Wan
einer zu Ulm einen Jiardiet hat gemachet,
man laszt in den nit schetzen, es sein ander
liit darüber gesetzt zu besehen; ist er ^nt, so
heuckeu sie das sigel darun \ ist er nit gnt,
SU zerreissen sie in». Geiler, Ev. mit Ussl.
115». — Ein Prediger erzählt «wie die von
Basel und von Bingen — umb ein barchot
wejleut ringen». 3Iurner, Schelm, a, .ö .'.
B«rd, Jjeopard. — «Daniel sah vier Thier
von dem Meer nssgon . . das dritt was ein
JUxrd* (Dan. 7, 6; Tiilg,: pardas}. Oeiler,
Xarr. 223 «.
Baral, das franz. baril. Sehens, 05. — Dem
Canoniens .Tidiann ' m S. Amariii wurden
unter andcrm «zwun barel und fiiuf amen rotes
winns» geraubt. 1300. Cod. dipl. S. Thom.
Baren, ffebnron, sich zeigen, sich treberden.
auftreten. — «Welcher herr nit kau herrlich
gebaren, — der ist ein narr bei onsem jaren».
Brant, Epigr. Topic 231. — Die Aebtc wollen
«ietzund fürstlich boren». Murner, Schelm, i,
2 b. _ Ein Bisehof, der ein Adeliger ist, «im
bistum will er fürstlicli geboren*. Td.. Nh.
119. — «Darum ist er so gunx ertVuien — tlas
er wolt uiiclich geboren». Ibid., 20<>.
Baret. Barrot, Biret, lat birretum (Du-
cange 1, OSiii, franz. barette, b^sret. 1. Art
Mütze für Männer überhaupt. — «Wiltu lernen
ein Menschen erkennen, so nim war was Kleider
er an hab, ob er gang als die Buben und trag
zwei Ürlin an dem Barret». Geiler, .^nndeu
des H. Ö4». — ' «Der Fraowen findet mau vi!
die mannlieh seind. wie andre Mann, ond
trairen ein Degen an und setzen Parret ulf.
halber über ein Ur». Id., Bros 2. 419 K ^
Pauli, 102 — Der Bischof hatte «ein sehwarts
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- 88 —
piretel äff». Brant, Bisch. Wilh. 254. — «Etwo ! Vorsteher dieses MonaU. Bürgermeister. PI,
iruir niaii ci Iut kuppen, — aber iet/. biret \nn pm nosini, parnose». Kleines jüdisch-deatsches
lappeu*. Id., Layeusp. 168«. — «.ßar««^. , Wörterb. Prag, 1773» S. 188. «Zanfltmeister,
bandselitieh nant wir geben». Hnmer, Nb. 16. 'pamas sobel nloehne». Bonilieim, Yeniicli
— Miiu behauptet «Avie sant franci^cMis klag einfis Jeutsch-lat.- und rabbiniBfilieii Wörterb.
von dir (Muruer) das du ein rot bareUin treist*. i Halle, 1807, S. 48.
Id^ L«tb. Narr, 17. I BttTridier, toiitt sveli BarÜUcBaniMimni,
2 Speziell Dortdilnit. BarrtUaleut, Doctorcn. ursprünglich Freie, die sich zinspflichtigr ge-
~ «Die ir Farctlislüt hcisseu, da» tteint Doc- macht hatten. Sohmeller, l, 25d. — Zum Ding
tores und gelert Lflt». Geiler« Narr. 196 1». — ' von S. Lnkart sollen kommen die Huber «nnd
^Baretlinsnarren, es seint Doctores die hohe onch die; barricher tremeinlich. wes hcrren sy
Huben ufftragen and .sciut doch ungolert». siut . . . Die h&ber und die barrtdier 8uÜen
Id., Narr. 14b. — «Keiner Sygmand . . .Idee herren (Probat von Oelenberg) und der
het alwcgen Doctores l oi im . . . ; das ver- »inen hüten den tag und die naht». 1S64.
dross seine Edlen und Kittort>chaft . . ., oud Weisth. 4, 21, 22.
' aprachei) aut (iniual zu im: gnedigcr Herr, Barte, fem., Beil. Scberx, 97. — FfirsHand*
warunib halten ir so vil ParftUMntt? ^eiud abhauen «sol der stocwarte die 6ari*» haben»,
wir nit also witzig als sie seind y» Pauli l'Jt' , 1 Stadtrecht, (irand., 2. öl. — Der Meier von
Geiler, Urös. 2, 4.'>«». — <Ir baretlin und ir Sigolsheira soll am S Moritztag «in den hof
handsrliurlisliit » ( niirtnien). Mnrnor, Nb., 21. brinirfti ein scchselin und eine harte». 1820.
' — <Bar€tlid€Ht' . Id., Siairecht. Vorrede. Weihih.. 1. 66.'>. — Das zweite Jahr sollen
— «Die alten künig und keisor haben kunst die Förster von S. Pült dem Keller geben
and gclert lüt, bearUUtMlütt anch liebgehabt», «ein harte». \ö Jh. libd. 5, :-^9H. — «Za den
Pauli, 75. Barten». Feldname, Truchtersheim, 1299. —
Barg, junges männliches Schwein. Scherz. Strassb. Hausnatne, i;-t01. — «Man inu<> da-
95. — Das wise farch «soi ein geheilter bargk i rumb nicht alle Ding mit Barten behawen, zu
sin». Snimatt, 1ö Jh Weisth. 4, 1B6. — «Blnf dem Reebesten dnreh ingon». Oefler, Smeis
von cini ascgeschnitten Sarg: Brttnsehw., * 22
Dist. 109. I Bartet, gebartet. Bcneckc, 1, 90, bärtig. —
Barbabe, Habe an baarem GFeld. — Die I Im Traum «sieh selbe barUt sehen», oder
Trojaner nahtiien den Gricrlion einen «niichcln *bartet Icnt sehen». Traumb., B, 2^; A, 6h.
roop von geschirre und barkaUc». Kon., 294.1 Bartmaun, bärtiger Einsiedler. — «Ein heil-
BKrlieh. offenbar, merklieh. — «Wenn dn^ireT Barhnmn, sant Hieronymus». Panli, 8BS.
merkst das du sterben nmst oder dir sunst Rass, besser. T?ei Geiler fast auf jeder Seite,
ein grosser bärlicher Schade daruss entspringen ^ Hast, Jiasest, superl. — «Wo es dir aUerba$eat
möcht . . .» Geiler, Geistl. Spinn., M, 4" ; Post, dienet». Geiler, Geistl. Spinn. 0,3*». — «So
2, 1 ■'. Etc. S auch berlich dir allerbasest liebt zu vasten, wenn ander
Bürmig, bunu herzig. — Nur ein Narr sagt leut essen». Id . l'rcd. u. Leren, 91 o. — «.Ri-
edas Gott der herr so härm^ si, nnd afime nit i lerdosf erkennet man den Sun, so er dem
ser». Brant, Nsch 16. Vater glich ist». Id., Post. 1. 6 «. — «Dis©
Bttrmung. Krharmen. Scherz, 96 Ben. 1, artznci hilft denen am allernutzlichsten und
59. — «wicwol sin (Gottes) bärmung ist on bas/t. die den hunger am liWtrbasten leiden
mos7». Hrant. Nsch 17. — Achor «do man on mögen». Murner, Gayac. 42,3. «I'en sollen
barmuny in versteint». Ibid., 23. | sie erwälen all. — welcher in am basten gc«
Barn. Barren, Krippe, Kripfe, Raufe. — : fall». Id., Lutli. Narr, 52.
«Ein Pferd, wann es schon von dem Barren Bataljen, Batellen, das franz. batailler.
ledig wärt, so schleift es dannocht die Halfter Scherz, 99. — •hataljen unde striten». Qottfr.
hernach». Geiler, Arb.hum. 11 a; Geistl. Spinn, v. Str. 1, 8. — Johann von Lichtenberg, zn
U, 3 1>, -> «Kit gibt man uns (den Priestern), Buffach *paUüete mit den unsem». Closcuer,
das irir drei oder \ier Haren an dem Barren 1 60. — Sie •batteUetent mittenander». Kön..
haben zu ziclien, ab da thun die stoltzcn 32P. Etc.
Bacalarius au den Bischofshöfeu». Id., Emeis Baachecht, Baachlecht, baachförmig. —
9 s. — «Wie ein pferd knwt dnreh ein barren, «Die Kant ist villeieht unten bamdieeM und
also kii\\ t er das gebet im mund». Muruer. oben sjiilz». noiler. Ev. mit T^&sl. 15 a. Geiler
iNb. 45. üoU, 409: PrsjDsepe, Kripf, Barren». ^ erzühlt er habe zu Marseille drei der Wein>
Bamon. — «Ulf die armen Pfaffen solten | kruge der HoehKeityon Cana gesehen, «s^t
die riehen rrrnssen barnnsen Herren die Pfar- formiert wie Rralliiifen. die man in I n irros-
ren und die Pfründen werfen der sie nit be- < sen Herrenherbergen hat, do man den Broten,
dürften». Geiler, Bilg. 114 «. — Sehens, 97: 1 so man in absüht von dem Spiss, dorinstosst,
«videtur tegendum Baronen». Bei Geiler ist es als sie dann obncn wit scind. und mitten
jedoch ein .Vdjektiv. In altfranzösischen Schrif- buchlecht, und man dornoch ein Deckel oben
ten kommt häufig bami f&r Baron vor (Da- : darüber stürtzt». Geiler, Post. 1, S5 s.
can^e, 1, fiOr. TIat Geiler von dieser Form . Baamhuekr>r. ITrilzhauer. — «Sichstti nit
Kenntnii's i^^eliabt und darnach sein Bamoa (spricht der Tod) das ich ein Thcder bin, ein
gebildet ? (himm hat das Wort nieht in sein Baumhacker und ein Schütz? Kennestu dise
Wörterbuch aufgenommen. — «Parnes, par- Geschirr nit die ich trag?» Geiler, Arb.
nas, er bat gespoiset, ernähret ; item, ein ' hum. 7 a.
Speiser, Vorstdier, . . . Farnas haehodesoh, der | Beambabten, ministrare, bedienen, Messe
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23 —
halten. — «. . <hts dieselbe messe . . . lege- flachen d'inann, die wiber öejcn». Moraer,
liehe gosprochon und betmAähMwtrdt: 1402. Nb.. lO.i. — Sie •widarbefft aisit behends».
Kün., Beil., 1018. Ibid.. 274.
Beangesten, beängstigen. — Uass die Feinde Befrlden. 1. Kiiifri<'ilii,'( ii, uniziinnen. Scherz,
«dich beangestent»* Eis. Pred. 2, 9. JOö. — Acker «dit; cninles },rfrulH worontmil
Beck. Hücker — «Von dem feuer damit cime zune». 1384. Ibid. de S. Thom., H92. —
(das Brod) gebachcn würt, het ich dir auch Eine Stelle zwischen /.wei Hofstätten in der
zQ sagen, las/, es aber den Becken zu gcdeu- Elisabethengassc sullen die Kigenthumcr ge-
ben». Fries 83 ^>.— Wir «kaafTcn dem J^e^ien : meiasam *befriden, verzünen and vermnren».
sein brat ab>. Batzcr, Dass Niem., A, 2 b. — ; 14P8. Reg. A, 191. — «Ist ein man der gftt
«Ein Brolhccl*. Pauli, 337, hat >t.<s-cii uf des herrn (des Probsts von
Beekenbab«! Biechhaube. Helm. Scherz^ 103. 1 Neuweiler) g&t, der sol es 2N;/n</en und bo-
— «Swer nabtes gat mit h^cenhuhen oder [ waren». Nenweiler. 16 Jb. Wewth., 1, 7ß8. —
mit .ludcnu ^'cu etlinc. Aue liolit. der nuiiel T'ev TJanwaif von Arlieiiheini soll jiilulich
die stat eiucn muuad». Stadtrecht, 1249. Stru- ^ «howen 200 wcUeu, damit er den brügel bc-
bei, 1, ödl. — ünter den dem Canoniens Job ifridm aol». 1499. Ibid., b, 487.
von S. Aniiirin g-erauMeii Dingen, wnr aiidi 2. Pacare, zum Frieden bewegen, versöhnen,
«eine beckeltube iu eime htite». 1800. Cod. dipi. — «Dan wil ich mich Ion gictlich finden, —
8. Tbom. Da es den OeistUeben verboten war | h^Häm lassen . . .> Humet. Lutb. Narr, 119.
Helme zu tragen, verhurtrcn sie dieselben. — «Als er da-^ selbig- teil des Gallicriandes
wenn »ie über FtM ritten, unter Hüten; \\\r<t befridet hette . . .» ^hac parte pacata). King»
Helme waren mit HK ch ausgefütterte Hüte. ' mann, Cäsar, 46 >.
— Den strassb. Geistlichen iht verboten «lang- sieb Began, sieb Begebn, >icli le{;elni. bt»-
messer bantzer, beckelhuben^ coler, spies» zu schiifligen, ernähren Scherz, U 5. — «Iis waz
tragen. 1314. Cod. dipl. S. Tbom. — «Noch do ein closter, do worcnt brüder inne, die be-
worent die m istere y-ewesent, wunde daz sü \ giugent sich irre arbeit zft velde und Ii» It/»
die beckenhuLen heieut abegeiuu*. Clusencr, Eis. Fred. 1. 187. — «Welcher elende iiiiiu m
129. — «Ein beekenhubt mit eime ftsyer>. 1427. j das dorf kompt und sich darin begehen will.
Tuchorznnft, 35. der soll dieselbigen recht han». Balbronn, 15
Beekeling, Backen.streich Scherz, 103. — «I.st Jh. Weisth. 5, 433. — «Die ilie win umb kost
(las ein crsam man eime soluilke . . . einen vcil hant oder sich des zapfens wellent i^j/an. ..>
beckding git . . .» 1249. Stadtrecht. Strobel, 1,| 1849. Alte Ordn., B. 21. — Kaiu «Hocb vom
hhi, ~- Ein Ritter war so zornig über seine \ lande and beging sich donoch mit ronbende».
Frau, «das er ir einen haä^iig gab». Mir- Kon.. 240. — Eine Bettlerin «het grosse kint,
lein, 34. i die sich wol mit dienende begoni, so bef^ sü
BedentnneB, BedeutuniLr» ~ I^iA Gebote des ' sieb wol mit spinnende». 14 Jh. ms. — «Wer
Alt. Test, haben »ein Bcd'ntnüsz gehabt uff sicli mit siner arlieit h,gut . . .» Pred. Ingolts.
den künftigen Christum». Zell, k, 1 ^. — Willst du auf höfliche Weise etwas ver«
Bedrihsen, BedriMsen. verdriessen. Sehers, i langen, «mit nmbred soltn dich hegan*. Brant,
.101. - rehermässige Trmii ii;k. it iiniclit dass Thesm. C, 1 ~ «Mancher durch geschwätz
den 31enschen «nut alleinc beäriuU gotte zc sich so begot, — er dar£f nit kouffen wiu und
dienende, in b^rüeif euch ^e lebenne». Bihteb , brot». Id., Nscb. 22. — «Bettlen. des vor-
73. — «Dis bedros Pi tnis fipn bcko4iner . . dürbt man nit, vil bgont sich ^vo! zn wisbrot
Dis bedriisset das bckcntnissc.» Tauler, 77 iiut>. Ibid.. 62 — Einer will adelig sein, dessen
(16). Etc. Vater «sich mit also begangeti — das er vacht
Bediirnon. mit Dornen besetzen, von Dorn- mit einr stäheln stangen». Und , 74 — «Die
liecken juachcu. Scherz, lO-l ' Arbeit damit sieli der gemein handwerkfciiian
Bedutz, Bestürzung. Beiutzen. consternare, begai; Hedio. Zehndcn, B, 1 b.
ärhmeller, 1, ."»"jS. Strassbnrgisch : verdutzen. Begangenscbaft. Besc häftigung, Art sich zu
— «. . . gleich als im ein bedutz und gehe benehmen. — «S. Aiubrosias spricht, wäre
bewegnisz des geniüts iwsirc gekommen), als ' rechte Freundschaft ist ein Tugend und nit
ob er in . . . zweiffei verflossen wer». Bingm.,! ein J3eyai/^en«cAn/t. aber gcstiftcfalache Frennd-
Clsar llö«. I Schaft dasselb ist ein Begangen schaft». Geiler,
Beelenden, elend machen, für elend halten. Pred. u. L. 114«.— «Ein wild begangenschaft
1. Betrüben. — «Spottet man sin und er wärd , der weit — ist wie man stelt ietz uff das gelt»,
sn Schanden, das 6efl^({ in» Geiler, Bi lg. 20R». Brant. Nscb. 62. — Dürften die Gefstlioben
2. Beihiuern. — «Wenn er sich selber an- , keine Sportein verlangen, so wünlen sii: lieber
Sicht, das er sieb beelende und sieb über sieb i «ein ander handwerk oder begangeMcht^t
selber erbarme». Geiler, Selenp. 39 ». — «Das leeren». Wurm. Balaam, d, S ^,
ist ein k!eL,'-lich Ding und wdl zu beelenden Begatten, annriliii n. — Der Bischof «hette
hei einem Cltristeumeuscbeu». Ibid. 64t> ; bcgaädet und gcbotten . . .» «^& was ouch vor
227 a . Eto. ! begeUM daz in ieglicher gasse ein borde strowes
Befehlnnss, Befehl. — «Ir scind die. die rjo lag», Closeiier, 77. 79.
leren und sagen die Leren, Ge>iatz und Befcfü- Begeln 'i — Ein Rathsherr «so von jungen
mssen der Menschen». Geiler, Post 2, 6<*i o. Etc. < tagen (im Rechti nit gebeglet nnd olfersogen».
Befelniss, Etiipfehlung (Gebet). — «Ein Be- Murner. Stadtrecht, Vorrede,
ftlnits zh der mhter gottes» Gebete, 15 Jh. Begeo, Bäwcu, bähen, heute bei uns bäjeu.
B«ff«B, beflkmi, sehelten, sohimpfen. — «So | — «Ein jfefte^ef brot durch essieb gezogen».
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— «4 —
Brunschw., Pest., 17 «. — *Büwen und wennen
oder senfft machen». Gersd. 33 b.
Beginiscb, beginenartig, scheinheilig Schon
früh "warf mau den Beginen vor, nur den
Sebein der Frömmigkeit so. haben ; beginalis
war ein Spottwort geworden. — «Wie meinstu,
^ ann ich geschworen bette, Jhesas, gots gute,
oder sunst ein begeinisch schwürlin. und hette
daneben in einer gleis/nerei die leut betrogen,
vie biszhär das selbig begeinisch völcklin ge-
thon halt>. Zell, Y, 2
Begirliche Kiaftf die vis concopiscibilis
der nuttelalterllelieii Psyeliologie. Oeiier, BrSs.
1, 1:5a , Pf, li. Ii. T,. b. Etc.
Begliapfen, Ulimufen, glimpflich entschai-
digen. — «Wir Geisuieheii ... die solliehs
understond /u heglimpfen. nnrl aber ine wir es
glimpfen, je me es Leckerie ist», (ieiler, Post.
1. Sl — Weiss dein Nächster dess da etwas
Böses gethan hast, cso sähst du gern, das er
das best darzu redet und hiilf es dir glimpfen*.
Id., Baum der Sei. ü-l 3. Etc.
Begrebedo ßej^robde, fem. Begräbniss. —
«Ich habe uuch erwület mine begrebide zt dem
vorgenanten clostcr» (8. Elisabeth). 1271,
Test. Heinr Bul»ensuns, Cod. tlipl. präd.
— «So &ü von der iegrebede jjüiit, e das sü
in ir hus kummcnt . . .» RufTach, 1349.
Weisth :•>, 386, — Spcicr, «do vor alter die
römischen künige spnigetent ire begrebde z&
haben*, CIos,, 06. — Die drei Weisen bringen
Christo «wiruch 2& einro bezeiohunge sinro
iegrebede». K8n., 490. Eto. » «Sie ^at fdr-
koramen zu salben meinen Lichnam in die Be-
grebde». Geiler, Post 4, IGa; Arb. hum. lH4a.
Begriffen. 1. Avch im Sinn von ergreifen.
— «Do si begriffen das 7.11 ...» Gottfr, v. .Str.
1, 170, — «Do begreif ein kint die gieve und
h&p sieh daran». Kön., .iBb. — «Was sQ Ifites
begriffcnt, die bund<^nl sü also hcrtc . . .»
Id,, Ö15, Elc. — «Ist das yemans eine al-
mende aberkobert ist oderwttrt . . , wer die
anderwerbe begriffet, bessert 2^!tü». 1427.
Almendbuch. — «Won eiadiebwiride^rt/Ten, ..»
Marlenheim, 1388. Weisth. 1, 726. Etc. — «Sü
wenent die stinne alzumole hegriffen han».
Tauler, 87 fl8). — «Die Ritter sulient an
dem streyt be&choren seyn. darumb das man
tye bey dem hör nit begreyfft». Guldin Spil, 29,
2. Befallen. — Wer «mit dem sicchtage
der ussetzikflit ^eort^ ist . . .» Gutl. Ordn.,
127.
Beizten, begütigen, besSnltigen, — Maria
«begieten kan den Zorn». Brant, Eosenkr. D.
Ged. Iii. — «du begülest uns den herrcu». Ib.
18. — Tsmns «wolt sieh nit bcguien Ion>.
Uumer, Virg. 0, 3
Behaben. Belieben. Scherz, 107 u. f. 1. Be-
halten ^ «Beftofte ehte dise svei pfintelin».
Tauler. : t'.,i(2 i}. — Kommt der Herzog Albrecht,
<m icigent denne, wie ir in wisliche behabetU».
Kön., 4 17. Etc, — Wird Limersheim ein Ding-
hofgutfcil, und will die Aebtissin von S, Stephan
«es nicht behaben, so mag er (der Aleicr) es ver-
konfenveme er wil». Weisth. 113, —Der Vogt
«sol das pfant nemen und hthabc»». Nieder-
hausborgeu. 10 Jii Piisi. de S. Thom., 331. —
«Die das denne behibent «nd mit eigemteliaft
besitzent . . .» 2Cio. v. Basel, 278. — Ein Haber
der verkaufen will, soll «die gftten gftter mit
den schwachen verkonfTen. umb das er nüt
die gütcn behebe und die ach wachen vertribe».
Aspaeh, 143iO. Weisth. 4, 39. - «. . .Und het
onoh die stat z& Stroszburg mit sinre helfe
manigen sig behebet*. Closener, 42. — Die
Worte, die ich «alle gar wol in den sinnen
behebet habe». Nie. v. Basel, ms, — «Daruff
sQ . . . die abegesehrüft bi in behubent zt
einie ewigen memoriale». Nie. v. Laufen, Got-
tesfr., 48. — Es tbehtümt die keyser disen
gewalfc bienoeli vil hundert jor». Eon«, 40B. —
«Do er das g6t solte teilen . . ,, do behöbe
ers allein». Glos , 57. — «Aiso gesigetent die
lierren nnd bMUtaU das reit». K9b., 840. —
«Vormrils gewonlich die prediger kein husz
noch ligende güter behüben, sunder bald ver-
konften». J. Meier.
'J. Behaupten. — Joh. von S. Amarin *be-
hup und bezngete . . . daz er da verlüre . . .»
1300. Cod. dipl. S. Thom. — «Dis hat er be-
hebet mit sime eide». Iää6. Hist. de S. Tbom^
853.
3. Aufrecht erhalten. — Die Huber von Id-
mersheim und die von Viche 5ch'>vörrn «des
hoves reht z& behabende». Weisth. u, 4i2, 414,
4. Aufhalten. — Die von Christo berührt
werden, «die enbdtdtet noch liep noch leit, sü
kämmen ttber sieh an in». Tauler, ü9 (14)
Behabung, Behauptung, Festhalten an et-
was. — «Eigene Behabung irre eigener würk-
lioheit». Tauber. 211 (37).
Behäbig, beheb, enthaltsam, keusch, eig.
dicht verschlossen, wasserdicht. — «Hast du
▼erlom dein Jongfrovsehaft, so biss hinfSr
keusch und behäbig». Geiler, Schiff der Pen.
12t» ». — «Continentes, behebe Menschen».
Id, Br5s. 2, CS«. - Hente: B^häb, g'häb,
aber nnr im Sinn von dicht verschlossen.
Behäblicheit, Knthalt.samkeit, continentia.
- « Die Frücht dos Geists sint Liebe . . ,
BehäblicMit und Küscheit». Geiler, Bilg. 886 b ;
Schiff der Pen. IIU »>
Behälter, Erbalter, Bezeichnung Christi
als Heiland. Scherz, 1 10. — «Crfstus nnser
bchaUer . . , .» «Symeon sprach : ich sihe
den behalter». Kön , 281. 503. — «Hüte Ist ge-
boren der behalter der Welt». Hugo von
Ehcnh. Etc — Johannes der Täufer «hat
gesehen im Geist da.s er (Christus) ist gewesen,
der wor Messias, der Beh<üter d|ser Welt».
Geiler, Post. 1. 20". Ete.
Behausen, beherbergen, — «Mein vatter
hat behauset dich» Murner, Virg. Ui^.
Beheb, so viel wie geheb, versclilossen.
diclit - «Bist du dann deines mnnds beheb
(schweigst du) — so finden wir kein wider-
streb». Mnrner, 4 Setzer, J, 4 b.
Beht'ften, fest machen. — «Und also be-
heften sie das Schiff, fie werfen den Anker
USS». Geller, Sclüff der Ten. \22n. — Behafi,
besessen. — «Zieheni ilie rüder all mit k refften,
— das wir nit bleiben drin (in den Klippen;
bcheffien*. Mumer, Virg. J, 6». — «An einem
felscn sieuig wart — das förder teil »des
Schiffs; beiiaftet hart». Ib. Ü, 3 »>. — Der Bauer
vom Priester «nmb das Tonl^lt wird ^aft».
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— 26 ~
Harner, Nb. 110 — «rff i rden ist kein raeis-
tenohafft, — die mit git me si behqfft — dann
die konst der arzcni». Ib. 101. — «Die bösen
hab \rA hic gestrafft, — die mit unsiioht sind
bebafft» . Murner, Geuchm. J, 4 ». — «.. . jete
80 ich mit alter behajft bin . . .» Id., Virg.
P, 1 1>. — «so wir mit leid seind bie hthaM:
Ib. F, 5^. — Camilla war Jtgerin, «afielii
niÜ icliie^son \\\ behafft*. Ib. m, 8^. —
« . . . der tbiero > igenschaSk» — damit das
meer ist i% behajj't>. Ib. J, 2^.
Behend, adv.. alsob.il l — «Der thet im
mit eiuem Spiess sein Seiten of^ und bthend
fioBS heniss Wasaer und Btat» Oeiter, Br.
mit ÜJ^l 9:>^
Behend, Uebende, geschickt, franz. adroit
— Man soll ido^t disputieren «mit behenden
nnd subtilen wortcn». Tauler, 96 (19). Etc. —
Mancher beichtet «mit alse gar glosierten, be-
htuden Worten^ das ettelicher bihter Bich sel-
ber usser der sachcn nüt -vvol gerillten kan».
Nie. V. Basel, Etc. — «Die bösen geiste
eint so listig nnd behende. ...» Jüngstes Qe-
richr. — Schlau : «Wer vil Beschiss kan . . .
den iialt man für ein Weisen, da spriohet
man das ist eiik bAmder Man». Qsilar,
Emeis i 1
Behendekeit, Behendigkeit, Gesehfeklieh-
keit. fran/.. adresse. Scher/. Iii. -- «Si kutide
sohönin hantspil, — schöner behendekeiU vil>.
Gottfr. Str. I, IIS. — «Des tfifch listige
behendikeit». Nie. v. Basel, ins. Kto. Schlau-
heit: «Man heisset jetz BdiendiglieU, wer vil
Beschiss kan» Geiler, Emeis 11 ■
sich Behei*en eines Din^r'', sich /,u hoch,
SU gnt dünken dafür. Vcrgl. ächmeller 1, 1151.
— Bisehof Johann von Lichtenberg weihte
selber «sine pfiiffen und kirchen . . ., das do
ander biscbuve von böser gcwonheit sich
htiherent nnd cnpfelhent den suffrag^anien . . .
7,ft t^ndc». Kön. 67^^. — «Hes i^eluirtm nam-
mens Jhesus so) sich nioimui heileren*. Verse.
Briefb. — Da^ (51of<sar /.u Kön. hat, .S tufti:
«sich behcren. sich zu i^ut iliiuken für lUwas».
Nach Schmelier, 1 c , wo auch das einfache
heberen für heranben vorkommt, gehört das
Wort zu heren. vastare.
sieh Beherren, sich einen Herrn geben,
eines Herrn Unterthau werden. Scherz, 112. —
Jeder Bürger von Eckboisheim scbwörte dem
Kapitel von S. Thomic «sich mit keynem an-
dern herreri /u hcJirrrm*. er habe denn zuvor
sein Bürgerrecht aufgegeben. 15 Jh. Bist, de
S. Tbom., 431.
Beholtzen, mit Holz versehen. — Der Meier
von Berenzwilier soll «vier jncharten nies-
sen . . das er den \ath«hoU8e». 1420. Weistb.
4, 13.
Behüren, überhören. — «Die Schüler, die
ir Letxen vol gelert haben, die erschrecken
nit ^v^nn der Schulmeister knmpt nnd wil sie
bchoren». (reiler, Arb. hum. 131).
Beja^. Itcjegedo, Jagd. S. aneh Gef^ede.
— T>ie Feinde «fftrent nahtes gar nohe umb
die stat of den bejag* Kön., 817. - Die Bür-
ger von Odern «sollen das befegde haben vom
Spitz unte an den HirtKsprang». lö. Jh. Weisth.
«, H83.
Bejag, Erwerb, Gewinn. Scherz, 112. —
Die Minne bat einen Sack — «in dem si Ir
dübe und ir bejac - . . . ze strais veile treit».
Gottfr. V. Str. i, m. Etc.
Bejagen. 1. Erlangen. Seben, 112. ~ «Unde
ma^' üuch ich den da bejagen. so behalt ich
mine stat da wol». Gottfr. v. Str. 1, bU. —
«Got, von dir reden, Got, von dir sagen, —
kan dinen hohstm ti i^t ^/(?/a/7e»j>. Tbid.,2, 109.
— S. Martin« «was er mühte bejagen und ge-
winnen . . das teilet er alles nnder die ar-
men». Eis. Pred. 2, III. — T>iR Beginen sollen
arbeiten «das si ire notdurft and narunge
deste bas heiogm mfigont». I.S85. Gotteshaus
zum Wolf. — «Was besseninjcrrn (der Vog-t)
do bejaget, der ist das zweite! des probstes
und das dritte teil des vogtes». Nenweiler,
lö Jh. Weistli. I. Ihl.
'd Sich bejagen, bich erhalten, ernähren. —
«Hievon komet daz sich unser armen burger
von der stat nilit bejagen niiig^ent in d(Mn lande,
abe sie biliich sultent». l:;ibl. Uik. Buch 1.357.
Beiderfatt, 5i'.\\ ei faltig, doppelt. — «Des
leibes Christi beid gestalt. — fleisch und blat
auch beider/alt». Murner, Lnth. Narr, 24.
Bejahen, Bejachtsen, Bejotzen. Bojetasen,
beiahen, bekennen. — «Judea sphchet also
vil als got begegen oder got loben». Tanler,
Ii (15). - «Ein Jutle sprichet (heisst) also vil
also der got beifüU» Id., 462 (8Uj. Etc. —
«Wer das befetset . . so sol es kraft ban».
13'22. Trk. 2, 127. — Die Christen «das
selb glauben und beiotzen». Adelphus, Bhodis,
0, 6 b. — «Die gevattern ... an statt des
kindes . . . bdfK^htzen den glauben». Zie<,'ler,
Niessung, D. 4 *>. — «.. . jro ungegründto Sa-
chen sn b^adiUen oder sa bekennen». Zell,
V. 1 ^.
Bejehung, Bekenntniss. — «Juda sprichet
also vil also ein B«t>/miip/-(4ottes>. Tanler,9(2).
B«*!«'! ? S das folgende. Nach Lexer, 1,159,
ist Buiel das Untersuchen der Fässer; im folg
ist es aber etwas anderes, vielleicht das Bi-
sultai der Unter5uchnn«r
Beielen, BeigeJen, Begelu, Bögelu, die
Fässer visieren. Lexer, 1, löH. — Schenkt
einer zu Neuweilcr Wein aus nach angefange-
nem Weinbann, so sollen des Probst^ «solTer
des maus wia beiele»^ und sollen die beiele dem
keller von dem stift antw arten», lü Jh.Weisth.
1, 754. — Der Weibel von Türkheim «sei den
tavernern irii vas hiigden* . 14 .Th. Iliid. 1,
20S. — Wenn der Banwein «anfabet, an dem
abende so sol der sehnltheiss mit dem weibel
den tavoriiern ire vasze bügelen. nnd wer den
ban brichet, als dikke so er den zappten ziehet,
80 sol er bessern 60 scb». HSnster, l.'JdS. Als.
dipl '1. in:^. — Meier nnd BUtcl von Bisch-
weilcr sollen während der Zeit des Wein-
banns «die vass begdn*. i4ö8. Hananer, Con-
stit , H2<i.
Beifaugen, einfangen, fest nehmen. Benecke
!. 210. — Die strassb. Burger «würden dich
(Treger) nit beygefengt haben, ^v(> nit ein ge-
rücht worden, das du flüchtigcu lusz setzen
wollest». Capito. Treger, B. <»,
Bi ihel, neufr., Beil. — «Mit axtcn, f>ei7t.7M...»
Nachiijj'all, Psalter 183. — «Rat: es geet in
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- 26 —
das holtz. und sich hinter sieh. Antwort: «in
Beyhel ufF des law ein achszelen». Räthselb.
Beit, bit. Verzag. — «Hie ist kein weil
noch hcit. ~ M ö ir hin wölt bin iob bereift»
c, 1 «. — «Ein beüiel, wol mit siiber ziert», j Murner, Virg. G, 1 b.
Mnraer, Virg. 0, 6 b. ~ «Das heiM Kflebt er I
an der statt». Ibid., Y, 7 Etc.
Bfliten, warten, sSomen. Sebent. 113. —
«.Tomer nifis gut irre lufttse heilen». Taulcr, 3
Beiige. — «Gänsen, oder mit den beigeln (1). — »Di^ leitetent bitze das der engel nider
vogeln, oder ans noch vog-eln stellen». 14 Jb.
Alte Ortin.. B. 13. — WliVir. i d einer gewissen
ging in den tieb». Ib. 19 (5). Ete. — Er war
tiu ungeduMig- zu streiten, «daz er einer hel-
Jalireszeit sollen die Vogler «die langen garn . lere uüt wolt betten». Olosener, 60. — Boui-
in laehen und in legem niit »teilen, ii8«ge< fodns IX «weite nQt beiten nnts die 50 jor
numnicn mit den beägen», L. e.
BeÜz. S. BeUe^.
Belagewant, Bcinsebiene. Scherz, 113. —
«Ir hüte und ir beingevant*. Gottfr. v. Str. 1,
38. — Sie hatten «gftteu harnesch und beinge-
kement» f In - 'nViiliiums) Kön. 578. Etc. —
Ist ein ilnuer ab^x esend, «dem sol mau beUen
ein ganz jor» fiir das Zahlen seiner Zinse.
Grieslieihi. 1340 Woistli. 5, 448. — Der Weibel
von td)f rhergheim soil «lüten die glogken dri
imti^». Kön., 487. Etc. — Ein Bürger verpfändet [ Stnnt uMal) zft gerieht . . und sol nochcn-
unterAnderm «drü pantzer und iS p^i beMtge-
wantd». 1460
Beinhiiltzen. Brunschw , Dist. 41 1»« — Li-
gustrum vulgare. Kirschl 1, 673.
Beinschrötij;^, von schroten, schneiden. —
ander also laug ye heitert . . .. untz das einer
von ende des bannes in das dorff kumcn niag>.
15 Jh. Ib. 4, 142. — Haut einer Holz im
Wald von Grendelbruch, so ruft er dem För-
ster; «so er ladet, so beüet er> ob der Förster
«Was gehawcu Wirt mit einem scharpffen oder komme. 14 Jh. Ib. 5, 416. Etc. — Hieb
desgleichen, dae das lieisch und gcbein durch- sagt: «hcrre, 6e><e ein wenig, losz mich klagen
bawen wirt, nent sieb ein heinschretig wund>. minen smertzen». Hngo yon Ehenb. — «I>er
Brunschw., Cliir 94 1'. thor tregt das hercz in dorn niuud und wiU
Beiaeen, Beizen, beitzen, in einer scharfen ; nit btytten der frag . . (Der Weise) mag der
FlSssifrkeit erweichen oder mSrb machen; in [frag wol erbeüen». Onldin Spil, 26. — «Bs
E>sii; oder T.aiij^e le<:ron - «Fanfasten beizen stund üliel wenn ein Herr ein Kncclu bru-
bracht vil sinn, — daran ich selten etwas , chen wolt und ruft im, und der Knecht Sprech:
gwinn; — ich miest ein atareken beiun han, Herr, beitent mein, ich mnsa vor gon das und
— soll ich wis 6et>f» iederinan» . l^rni in-r, Nli
46. — «Mit rutem gumpst und c&sig beiUen» .
das ihun». Geil' 1. Kmeis 87 «. Etc. — 'Jieit
ic ein klein». Brant, Thesm. a. ü^. — «Der
Id., Lnth. Narr, 84. — «Semen oder fimcht in | wis sehwigt nnd beit Icnnfftig zit>. Id., Nach
wein geheiaseU. Brunschw., Diet. 18^. — «In 22. — «Hiernsalem tw hvAcn fiel, — do im
essig gebeiest». Gersd. 44».
Belesen, Beitzen, Beinen, jagen mit Fal-
ken und dcrgl. ; hetzen. — «So doch ein s<d-
gott beütet lange jor». Ibid , 27. Etc. —
«Tag nnd nacht der zarten leiten». Kamer»
Hetichui., n. 4 — «Das thaten sie on alles
lieber (PtafFe) basi» kau im Brett spilen, und heilen». Murner. Virg. B. 2 b. — «Und thu
den Habich bereiten nnd birssen und beUsen*. I das bald, nit lenger beit». 3Inrner. Luth Narr,
Geiler, Post. 1, 30«. — Es ist eben als so man 36. Et(
^Waii du mancherlei spisen
beitset; wen man wil jagen oder beitzen, so j essen will, ho suliu nit. lang beiten von einer
hat man zwen Faicken und vil Hund; und so zu der andern». Brunschw., Pest. 8*>. — «Ir
man in das Feld kunipt, so Hicgcn die Faicken müssen mir acht tag beiten* Pauli 354 «
ober sich und ist ein armes Bcbhünlin, das
das es eine grosse torhcit wer zu beiten
kann nirgen liinkommen; Hügt es so erwischen , bisz sich der lind menge mereten». Riiiirniann,
es die Faicken, blipt es dann uff der Erden, Cäsar, 60 b — «Seit man 6«»<en bitz die pa-
80 dnt die Hnnd do nnd erwischen es . . .» pisten etlieh sendten, die das Evaugelinm
Id.. Bili^. Mb n. _ «Junker Hans will jagen, predigten, es würt nymer mer geprediget»*
beiism». Murner, Nb. 249. — Prälaten, die; Butzer, Verantwort., d, 3 «
hocbgewild feilen, nnsinni^klioben ren
nen, beitsen, — den armen liiten durch den
Beitnni^, das Warten. — «Noch aller diser
heilunrje . .. nifistenf sü dennoch zehen tage
weitzen». Id., Scheliu. i, 2*. — Fantasten sol- 1 beiten». Taulcr, 67 (13). — «Die Bettung der
len «nit zn hirehen wacbtlen beigen, — mit I Creatnren beitet die Offenbarung der Kinder
nngestüm die andern reizen». Id.. N'b. in. —
«So du (Cajiiilla) Troianer hat erheitst. — und
sie mit krieges not gereit-.-. Id., Virg n.
7i>. Kto. - «.Ta^en nnd hri/^sni. das der herren
Gottes, fieiler. Kv init T^ss] 122»'
Beize, scharte, saure Brühe, auch Lauge.
— «Es thut nit not ein man zn reitsen, ^ er
friszt sich selbs in diser deitoeii». Murner,
lust ist». — Adclphub, Harb ö8a. — «Die j Schelm, g, 2«.
Edeln (sollen sich üben) mit jagen, beisaen:] Beixer, Jäger mit Falken.
Fries, 52». — «Ein cdelman het ein sperwer alten joren.
mit dem er beitzt*. Pauli 45.
Beistendig, bchülflich. — «Bitt den Heiligen
Murner, Geuchni. ni, 1 ».
Bekcrde. Bekehrung.
— «. . in den
dn . . gnt beiUen woran».
«Das uns der In«
des Namen du hast, das er dir beiständig sei*, hrnnst, Ernst, Will und Fürsatz bleib den wir
Geiler, Pred. u. L. 20 — «Er würd helffcr hallen in dem Anfang unser Bekerde». Geiler,
tindcn die jm beistendig waren». Adolphus, i Selenp. 118« Etc.
Pater Noster, A, 3 1*. — «Im in dem krieg Bekleiben, bekleben, bestreichen. — «Sie
ö^sIßiK/ty sein». Hiugmauu, Cäsar. ö7 a. — Mau habend die (Wand) bddeihtt mit Leimen on
sollte «mir beUtendig sein». Zell, A, 8 b. \ Sprüwer». Geiler, Dreieck. Spiegel, An, 6*. Etc.
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ßelUitzen, übejrra«cUen. Lexer, 1, 167, hat i grosse hekorungt und glvst gegen der froMxn».
es fnr beflaken. — «Nieman lasse sieh den tot Kön., 623. — (Im Vater unser:) Am uns nit
btkUtzii, uiJioreit». Jüngstes Gericht. veileit werden in bekoruvg*. nuldin Spil, 88.
BekuöUen, fiekaotzen, betasten, bes. iuit|£tc. — «JSät leite uns in böse Sekorutige».
mreinen Hftnden. — «Der Noehriehter aoll I Oswald. — «Waehent und bettent das jr nfit
uff den nicrcktcn . . . nützit von ossliaftcn vallent in Bekorunge». Hugo v. Ehenh. —
dingen beknäUen oder anrüren». er wolle es ' •Bekcrung oder Anfecbtuu£[ der bösen Feind«,
denn knnfen. 16 Jh. Alte Ordn., B 88. ^ Die 1 6«iler, Selenp. IblK — «nit Iftre uns fn Se-
Aussätzigen dps Gntlcntchauscs sollen die von ^Y>rio;,9 oder VersncllVBg. Id.», BUg. S08b;
den Leuten Scliilti^^heims in die Stadt getra- Paä&iüit HS
genen Esswaaren «nit hehnotztn, handeln Bekratzen, tadeln mit scharfen Worten. —
noch anrüren». IB Jh. Gutleute-Ordn., 158. «Po bclraizet der Herr seine Jünger, schauwet
Bekommen. I. Act, einholen. — «An dem i sie an und sprach». Geiler. Post, 1,28^. —
Stade bekoin er in», Gi>tt£r. v, Str. 1, 99. | «Nochdem der Herr dise I'ing hat geredt, sie
2. Einem bekommen, ihm begegnen. — «Do geHtroftund 6eATa<r<rt hat von irem Unglanben»*
bekam er mir an einer strusbcn». Nie. v. Basel, Ibid 8, 23 b; Pred. u. L. 131)*».
2öö. — «Ime 2>eA:amen< vil lütesengegen gande». Bi'kumbem. Seherz, 116. 1. Beschweren,
Märlein, 33. -- «Wenn ein schif ha rabe vart, ' beiasten. — Er M ar *bekumbert harte starko
unde dem ... ein schif bekommet hinut ze va- i — mit zweier handc leide». Gottfr. v. Str. 1,
rende . . .» U08. Weisth., 1, 691. — «Also sü 189. Etc. — «Der grnnt ist zömole bekumbert
kam bioz in bredigergasse, so bekumbet ir mit den creaturen». Tanler, zl (6).— «Mit
Johans Jodas geswihe . . .» 1409. Kön., Beil., ' dem siechtagen der malatrie behtmhert und
1026. — «Do bekotiicn inen ander Liit». Geiler, behefft». 15 Jh. Gufleuio-Ordn . 215, — «Nif-
Bilg 208 i>. — «Wer im bekamt, der ist im i man der got riterschaft fftret, bekümmert sich
Vetter und grnt Gesell». Ibid. lAi Pauli 90 | mit weltlichen eadten». Qnldin 8pü, 87.
— t'as er «lang /.it uff der strasz sich sum, 2. Beliisii^rn, in Nuth I. ringen, — «Donoch
— damit das im vil lüt bekum». Brant, Nsch. t . . . do bek-umbertent cttelich herreu das rieb».
78. — «Wo mir derselben eins behmfi, so I Glos . 47. — «Do hettent die heiden das heiige
schlag ich sie unib iren miindt>. ^fiirncr. Müle, griip nnd Jas heilte lant hekutnberi>.K'6i\.,H)l.
F, 4 «. — «Da bekam im der herzog». Id., 3. Mit Schulden belasten. — Man soll des
riensp. 83. — «Der erst priester der inen GrQnen-Wftrths Güter «nflt versetzen, bekum-
bekumen wiird, der ¥eMii!:r seit bischoff si in» ^fr», verkouffen . . .» Nie, v. Laufen. Gottesfr.4S,
Pauli 261. — «Wenn sie einander bekamen, 4 In Beschlag nehmen. — Wird einem
so gieng einer die andere Strasz,; .» Ibid. 38. Glänbiger von dem Schuldner der! iSna nieltt
3. Grrathen. gedeihen. —- «t'rh behi>ment he/ahU . su kpnn er desson Güter «ancgriflfen,
alle üwer bieuen deste baz.». Marlein, lü. bekumhem und plcndon». 1413. Reg. B,87. Etc.
4 Zukommen, zu Theil werden. — «All j 6. Dareh Anfüllen unzugänglich machen,
hant ein angehorne bgir — m ie un.-i das recht enrombrer, — «I mo kunfmanschaft und fan-
gut hie Uli' erd — bektitn» Braut, Nsch 103. iai»ien . . . die den u iiipel bckuvibernt». Taukr,
5. Gefallen, zusagen. — «Denen hduim das 461 (78 >. — «Were es das das grap bektmbert
»0 wol als dem huiid das gras». Murner, were, das die gräber müstent doten dros
Ulensp 9. — «Das bekam im fast wol». haben . . .» 1412. Todtengräbcr-Ürdn. Hist. de
Ibid. 75. S Thoni., 409.
Bekoren, prüfen, versuchen, von küren, Belangen. Scherz, 116. 1. Zu lang dünken,
wählen Scherz. 11.^. 1. Kosten, franz. goötcr. — «So worcnt oneh etteliche, die ^erne werent
J^ochhente lud uns : versuchen. - «l iiu lier/cn. schiere aninieister ^^ orden, und sii vasto heJau-
diu diu haut bekort>. Gottfr. v. Str. 2, 108.— ,gete der zeben jore». Kön., 782. — «Die ghtge-
<Wer ir (der Minne) süsse hat bekort». GottfV. ( «inner hant (n^osze Inst in dem tegelichen
▼.Hag ms. gewinne, daz sü der /.it nüt &e/ati^f(noch keiner
2. Versucheu, franz» teutcr, prüfen. — «Wie i arbeit verdrüssct». Claus v. Blov.
■>9hte er sii me versKeht nnd bekort han»' 9. Sieh sehnen, verlanfren. beJanget in
(4as cananüischc Weib) Tuuler, 21> fBV Etc. vi' sero . . . Gottfr. v. Str. 1. 251. — «Do ist
Bekornng Scherz, 115. 1. Geschniacksinn. also unlidelich darben und also gros &dan<jreft».
Vocab. opt. : gustus. — «Der dirtesin daz ist Tauler, 854 (61). — «Do belangete den künig
bekorunge, und di r git dem menschen spisn noch Sant Amando». Kön.. 628. — «Uns hat
QDd trang zft bekeiineatie, und daz er kUret , alle belangt nach dir». Altswert, 48 — «Also
eis ieglieh ding noch s^ime adele nnd noch das sein Gemüt sn allen Zeiten ein innerlichen
Slner mossen». (Jcbete, 14 Jh ms. Neigen und Belangen gewinnt nach dem höoh-
2. Anfechtung. Versuchung, tentatio. — sten Gut», Geiler, Pred. u. L. 5 a. Etc.
«Virleit uns in dcheine Beehorunge». Bihteb., Beide, Pappel, populus nigra. — «Zft den
1.— «Maniger handc bekorungen, es ist mxi Beiden». Feldname, häufig, 14 Jh. — «Zft der
hochvart, mit grite . . .» Taulcr, 128 (25) - Behlen>. Strassb. Uausname, 1321.
— «Got knmmct mit gruwelicheu fcfÄ-oTMM/;«!» Beleg, Binde. — Lazarus «was gebunden
Xauler, 4 (l). £to. — «So gab ich mich gar , umb Hend und Füss . . . mit linenen Binden
dcnifltekliehe in die bekorunge*. Rnim. Mers- ' oder Beleg*. Geibr, Post. 2, 96 •.
Win. Gdttfcsfr., HO. Etc. — Gott übt den BcIegeningiBidaiz-cruutr.— «Gb sie doch iren
Henschea «durch bekorunge». Nie. v. Basel, l könig fänden, — im ir belegerung verkünden».
l«ttl. Bek., 11. Ete. Etc. — «Do viel er in [ Mamer. Yirg. d, 8 >. Eto. » So bilafig bei
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Bingmann und Adelphus, dasü Beispiele uo-
Böthig sind. Einmal hat Adelphus, TOrk., E,
2b; «Die BelegernuBz der etat Rhodis».
Beleideu. i. Leiden machen, schmerzen,
betrfiben. — Gott beschirmt den, — «der von
der Wahrheit sich nit Scheidt, — ilas er zn
keiner zit beieidt — sin fasz». Brant, Nsch. 100.
«Hast da im bad Ion pflegen dir, — das
kumpt dir r.n «rrosen frödeu, — das dich kein
ding mer mag beleiden». Murncr, Bad B, 2 f.—
«... das weder frost noch wetters we — dich
ewigklich beUidet nit me». Ibid. B, h
2. Beleidigen. — Eine ehrbare GesellBchaft,
«die ein schelm thnt gar bcleiden*. Murner,
Schelm, h, A — € Dies buch macht ich zu den ,
frei den, — und oooh niemans sn hHeiden». I
Id., Genehm. J, 4 — «Ich Muilt da.s uf min
höchsten eid, — das ich mit willen niemans .
MeitU». Id., Nb., 1978. — «... das ir danach |
mirli Iii* mn heletden». Til.. T.uth. Xarr. 7. Etc. '
Beieiten, geleiten, führen — «Sie warent
all mit mir bereit, — in welches land ich sie
beieidt, — WO ich hin wok ...» Mnrner, Virg.
ü, 4 b. ,
Bttligen, Belegen, Bel^gorn, belagern, j
Scherz, Ii 7. — «Do die bnrgcr vernomcnt. daz ^
der kuuig in zornes wise kam und sü beligen
weite . . .» Cloe. 46. Ste. — Die Griechen be-
iiogent ^Xei stat Troeye zwene monat». Kön .
Eto. — «Do der künig (Ahas) belegen was mit
einen Wenden. . .> Hugo von Khenb. — «In i
einer hflpqenen Statt so louffen alle Burfrcr an
das Ort da die feynd inbreehend» Geiler. Irrii:
Schaf, C, 3 b — Der 3Iensch ruht in Gott caU
ein Belegener, der benotet ist, in einem guten
starckcn Schlosz». Id., Pred. von Maria, lö «.
— «Als Rom findtlich 6«fe<7i'rf< w as- Miirner, j
Geuchm. c, Ü — Porsenna •belegert hefftigk-
lich die stat». Id., Virg. c. 5 Etc.
Bellez. Beil/. P» lz. Scherz. - 'Tndcr ,
den kürseneru sint swclve, die mit des bischo-
vee kost snlent vel nnd heUeee machen, als vil
ir der bischof bedarf». J'"^ Stadtrochr. rrrand.2.
ti3. — «Ein beUeU mit künigelin rucken», dem
Johann von S. Amarin geraubt. 1300. Cod. dipl.
S. Ttioni. — Der Frau des Meiers von Siirols-
heim soll man geben, *7.(i S. .Marttn.H meb eiiiea
1i3wen leimberin belle;, der ir rehte uf ircn fbs
stüsse». 1320. Weisth. 1, 665. — «Es sint klei-
der oder beize». Tauler, 236 (41); var. beütze.
— Stirbt eine Aussät zii,'^, SO bleiben ihre
*Brützermel» den andern Frauen des Hauses.
(iutieiUe-ürdn., 1H9. — «Pcilidum, dictum ein
BruatbelU*. 1H('4. Strassb ITrk 3, JW5. }
BelUmun, bcschnldigen. Scherz, llö. — Erlin
ward tbelümet von des mordes wegen». 1:152
Kon., Beil., 102i). — Eine Frau «waz vasie
Jütnet für unvertig». IdöQ, Ueiml. Bach, 6. —
Wird ein Wechsler «beUtmH von dlepstal we-
gen. . .» IH23. Urk., 2. 2ir.. i
BtilUmang, Beschuldigung. — Wird eine
Begine den andern nnletdlieh, «es were nmb
belümunge unkiisclieit O'lcv mi>/. umb was biisen
iüm&tea das werc>, so soll sie das Haus ver-
lassen 13^. Gotteshaus der Sebsetsheim. \
Beizen. S, Pelzen.
Bemasen, Bemaeigen, Bemas»en, beäohmu-
tsigen, beftecken. Smerz, IIB. — «Wir alle|
beinoset sint mit dütUchen sünden». Eis. Pred.
1, 82. Etc. — Eine Nonne soll sich nicht «ver-*
flecken und bemoeigen» mit Eigenbesitz. Claas
von Blov. — «Wie hübsch oder unschafTen oder
bemaset sie sey». Geiler, Christi. Kün aa, 4b.
«Ein weisser Sturtz oder Schleier der einen
Kcöäül aurürt oder angerürt wirt mit bematte-
ten Henden. von demAnrfirenwirt er tamuMi».
Id., Selenp. 2i»7 b.
Bemüsseln, beflecken. — «So wirt duch eins
vom andern bemüsalet durch bösen Anmut den
eins zum andern gewinnt*. Geiler, Selenp.
Benahten, Renathten. 1. rolierniichtcn.
Scherz, 11 ä. — «Ich benähte in disem walde*.
Glottfr. V. Str. 1, 87. — KanÜente Kesten ihre
Wairen «stun wo sii bendhtetent^. Clus 5t3. —
«Were es das ein rogtsherre benahtet, . . bei
dem meier. . .» Printaheim. 15 Jh. Wdsth.
47ti. — «In welem hofe die zwenc stier oder ir
einre benahtent, die sol man do inne die naht
enthalten». Ruffach, 1349. Id. ft, 867. — Jakob
kam zu dem Ueri,'e. «do benähtet er». Oswald.
2. Von der Nacht überfallen werden. — «£&
begab sich uff einmal das eineprecher, ein §rat
geset!. benaäUet and kam an ein kloater*.
Pauli 51.
Bendel. 1. Sehmales Band znm Binden oder
zum «Kinbändcln». — 9 umb bendel zft dem
houbtloch au deroarsukel. . . n seh. umbblowe
cydenbeitdd». 14IS.S Thomas'Fabrik. - «10 ^
unih ^(icbcndii> für Frnchtsiicke. l llfi. Ibid. -
< i umb sacbendel z& dem glöukelin uff dem
lettner». 1417. Ibid.
— «Was mag der saek an» allerrainsten
eubern ? des bendelt». Küthsclb., C, 3 — «Die
hembd mit langen kragen. — die Ir mit
schwnrtzen hmdlen tragen». Murncr, Opnohiii.
m. 4i> } f, 1" ; D, 4 ». — «Mau findt wol scck
schlechte Weiber) die sieh des fliesen, — das
sie ir töchtern lerent ris^f^n - mincm sack
den bendd ah» (mir den Beutel Icfreii). Id.,
Nb. 51. — «Ir müsten briich (Hosen und benM
fressen » Id., Luth. Narr, 138. — «Rollbinden
. . und ander bendel» zum Verbinden von
Wunden Gersd. 42 ^. — Bei der Messe trägt
der Priester «ein leinen tuch auff dem hnupt
das etwan von eim kostlichen i,'e\v;inL hat
ein leisten müssen haben und zwcn langer 6cw-
del, damit er es umb sich gürtet, ein hunieral
haben sie es >,'eaannt». Butzer, Neuer G, 3 *
'1. — Die Bannwarteu von .'^iir itNlieint «sal-
lent brechen eine beudele iriibele, die einen
/.Uber bedecke». 13i0. Weisth. 1, «<fö.
Bendig. I. Bendig machen, anbinden. —
Der Voirt kommt nach Nieder-Kanspach «mit
einem vogel und zweien winden, und die hund
sol man bendig machen, das sye niemant kei-
nen schaden tuend*. Burckh., 162. Aehn-
lich Obermichelbach. 1457. 0. c, 173.
■2. tn-b uidigt. zahm. — «Ein Hnnd der nit
betuhg ist. der gat nit am Seil; wenn er aber
bendig ist. so lauft er frölichen neben dem
Boss am Seil». Geiler, BrÖS, 2, fiü i>.
Benedeien, benedicere, segnen. Benedeinng,
Segen. — «Der Kelch der ßenedeuung, w elchen
wir benedegfen . . > Ziegler« Bfiehlin, C, 8 >. Ele.
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Bengeleht, bengelanig. — «Klein bmgeWU . nügig bist doiiiit — das din gebnich fordert
holtz». 1468. Alte Ordn., B. IH. I ca rit». Braut, Bato, o. 9 ■.
Bening. — «Ein s\vartzer inantcl mit cinom Benüjflicht'it. Geniigt>ainkeit. — «Die sechst
bening fUter ... Ein tuuioa mit fuhszbettyng Eigenschaft des Schafs ist JienüglicheU». Geiler,
ftiter». H20. S. Thomas-Fabrik. Irrig' Sehaf« A, S^.
Henne, Korb mit Rfhlcrn, Korbwagen. — ' Benümen, bestiriiinen Scherz, 12f'. — Metza
Um bei einem Brand die Feuereimer schnell von Sehsselsheim «het offenüch verjecheu daz
«B Ort und Stelle zvl bringen, «ist geordnet I sü . . . henümet und Udeldiolien ufgcben habe»
das fin grossp ^«"KJie 8oI g«^macht . .werden», ein H;uis für Reginen. IH30. Cud yr-.V']
16 Jh. Alte Onlt)., B 18. — Die Stelle eines ' — *Zu widiiutii der pfründeu . . . seueut uihI
Gärtners auf dem Markt soll breit genng sein, I benüment wir . . .> ih Jh. Outleute'0r4n.p 106.
das« er «ein bmne für sich Ipgen nder gestel- — Die Ältcrn «niücrcnt faititMettireB gatea . . .»
ieu mag». (Korb, den man vom Wagen herab , c. IHll. Urk , 2. 27.
nahm.) 1495. Alte Ordn., B. 3: Ziinft-Ordn., j Bentimon^, Bestimmung. — «In den ziten
:^38. — <^ur Bennen». Strassb. Hansname, do die weltlichen prifstsre die kirrhe (/am
1477. — «Kr hei sich gelegt in ein Korlin, in Grüncn-Wörthl besungent und regierieut u»
ein Bennen . Geiler, Arb. hnm. 16 >. — BenM benömunge und gvnste des bobestes . . .» Nie.
ist ein altes celtiüches Wort ; *benna lingua < von Laufen, ms.
^'allica gcnus vehicnli appellatur». Kestus. — ■ Berafeln, schelten. — «Noehdem als der
Dasypodius : *Benn. Benna. KArchroyn>, d. h Herr inen hat vere isen Iren Ungloobou und
Karrenkorb. — Bennt Benmelutme^ heis&t noch . under die Nas geriben, und sie also m'oI be-
|etxt der Korbwagen anf Kwei Rftdem. wie I rafflet und erbntst bat». Geiler, Foat. 8, 23» ;
ilm die strassb:ir<:er Giirtn< r und die Bauern . Selenp. 18:^ Ktc «Der keiser beraflet
uu«rer Dörfer gebrauchen \ franz. benou, be* i sie (seine Frau) sie geb zu vil den armen»,
nean. I Panli, 908. — «Anklagen domit sie das Emn-
Bennig. Scherz, 90. I Des Bannes schuldig, goliuni hcraßle>\t> Brunfels, An^toss. 18».
— «Es sind etlieh fall im geistlichen rechten , lierämen, von i2ain, Sohmntz, Fett, beflecken,
. . . die sollen für tenttiff gehalten werden r beschrnntaen. — «tWenn man einen (frAMt
weiter weder andere sönaen». Zell. I, 2". oder schlügt das im ein Blowes (ein blau er Fleck)
2. Gebannt, in den Bann gethan, cxcommu- würt». (ieiler, Post. 2, 75« j vi, 71 ». — «Wenn,
niciert. ~ Wer Simonie trieb, den «solteman man ein Kcrtz an die Hauer lent, so mag sie
für bennig han». Kiin., 4:M — «Er so! nit jtp- ' die 3Ianer nit gantz verbrennen, so herömpt
mein haben mit benmgen Lüten oder mit den ' sie sie doch und macht sie t^chwartx». Id..
•faden». Geiler, BrSs. 1, 95 b. - «Wo sie dich 3 Marien, 61». — Am Aschermittwoch «mit
bennig hielten, so mii^^iu landrumig werden» des Teufels Bauer laufen sie von eini Hus in
Murner, Kön. v. Engl 908. — Man sollte die das ander und rupfen einander, und ctwauu
soUeehten Geistlichen «als bennig, wie sie | in der Kirchen so berömen sie einander» (mit
dannvorgottseind ... halten». Butzer, Weiss. Asche, zum Spott) Id., Narr. 153 b. —
h, 2 «. — Man behauptet, man müsse «die «Mancher kumbt nielbig zu der bicht, — der
priester so ecliche weiber nemen. für bennig gantz wisz werden meint und licht, — und
halten». Zell, Collat. B, 1 — Viele •bemige i gat berämt doch wider hein». Braut, Nsch. 87.
banem» begehrten vom Bann gelöst «n wer- ' — «Lieber went sie ir antlit bschissen und
den Zell, I, :Ui sich beromen wie ein kul>. Ibid. 112. — Xer-
Benöten, Benötigen, in Noth, Bedrängnis» i xes «thet doch »ein hend gar wüst berehmen».
bringen. — «Ein Belegener, der bendttt ist ...» ! Brant, Froih -TafSsl, 904. — Brämen, sehwei«
Geiler, Pred. \ . Maria, 10 *. — «So man ein /.erisch.
Schlots benotigen will . . .» Id., Irrig ächaf, , tieraspeln, Berespen, tadeln, strafen. —
6, 5 I «Dis beretpet nnd bestrofet der h. Geist».
Benkel, Pin^sel Beneke ?. 520. — Der Maler Tanler. 47 riOi. — «Das ersieh selber darumb
gebraucht «die Benseh. Adelphus, Fic 136 ». überfiir nnd beraapelt» Geiler, Pred. u L. bO^ i
«. . . wie jhener allerlei bensei affhnb, bisz 123 — «David schreit zn Gott t Herr, nit
es ein arm vol -ward», Zi ll, K, 4 b wollest mich strafen in deinen Wüten, und nit
Beniigen, an etuab genug haben, sich be- wollest mich 6er c*p«i in deinem Zorn». Ps. ü,
;mögen. — «Dn solt dich beniegen lassen mit 2. Geiler, Selenp. 817 •
deiner Frauwen». Geiler. Sünden des Mund. Bnraton, versehen, »u^^Ptatten. Scherz, 121.
11 b. _ «Gott . . . hat ein beniegen das wir - Der König «hiez in da beraten — mit riehe-
die bestirnten Gebot . . . halten» Id., Irrig Hoher Mäte». Gottfr. v. Str. 1, 58. — «Ist ea
Schaf, F. 2a ; Christi. K ünigin, aa, 6 «. Etc. da/, ein man oder ein fröwe ein dochter berih
Ble. — «Keinem benügt nie mit sim stand», tent . . » 14G0. Tucherzunft, 24. — «Wanne
Brant, Nsch. S(>. — Das Schiff «loszt sich mit ein erbar man nnners antwerks einen snn
schlechtem wind benägen». Ibid. 1. — Ale- beratet .. .» 1437, 0. c, 56. ~ «Ist das cttellche
xsnder «licsz doch zoletst benügen sich — f nnser bürgere ein teil irre kinde beroten
fnit sibcnschuhigem ertcrich». Ibid. 2'i. — hajit . . .» c. IMI Vrk , 2, 27.
«Lasz mit dim dlsch beniegen dich». Brant^ Fa- 1 Berbrot, Bernbrot, von beren, prttstare.
^ns, A, 4 «. ~ Der Bisehof «wolt sieh mit ' Seberz. T2(>. tHe Erklftning, Hist. de S. Thom.,
ni. M trnlden beniegen lassen». Id., Biseh. f l08,n<i(r nirhf rlchiii:. ■^.nuch S/ rudchrot.
Wüli. 2a2. Etc. |-~ «Daz brot dem man sprichet bernbrot».
^figig, snlHeden. — <. . . wann du be- ^ 1«» Stadtreebt, Grand. 2, 66. Portion Brodea,
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den C^ttoiiieis des Mflniters gereiolit, eeehi
Laibe per Tag. — *Berbrot*, das den Canoni-
ci» von S. Thomm zukommende Brod. 13 Jh.
Bist de S. Tbom., 108. — Dem Kämmerer des
Bischofs gehören jeden Sonntag «17 pancs qui
Berendreek, SÜBsholzssft. — Es verkauft
einer Thcriak, «so fsts niit dann bere$iärtde».
Muruer, Nb. 169.
Berespen, schelten, strafen. Sehers, If^ S.
Beraspeln. — «I>iß verborgen breston die heres-
unacnp&ntnr Bernbrot>. l'i Jh. \Jrk.,2^ 26i.'<UX. pet and bestroftet der heilige gcihi». Tauier
Berd, Geberd, Geberde, Benehmen, Betra- 1 47 (Id).
gen. Planier, Gcm o}iiih«"'it. — «... Das cm
MeubcU wolle verlasseu Sitten und Jierd diser
Älschen Welt». Geiler, Narr. 89»), Etc. Etc.
— Gibst du. ab Eiut;elaLleiier, etwas ftir das
Ge&iuclo. «so spüret mau au dir höflich i«;/(/>.
Brant. Thesm. o, 5 «. — «Besser ist haben
güi ^eberdf — dan alle richtum uff der erd>.
Id., ^iseh. 12. — «Man sieht gar bald in gberden
an, — was er. , . sy für ein man>. Ibid. 11.
— cWer hat bös Sitten und geberd. . .» Ibid. 12. l Wurm, Trost^ 60 «
xvr IM. tstM. L > T» .. I n^..A_*A im.^
Berespung^das Schelten. 'raileln..Sc-lu'rz. 124.
— «Swer urteil, swerc wyit und gclos und he-
respttngt des nehsten>. Tauler. 69 (12).
Kereacheo, räucliorn. S. auch reuchen, be-
rtjucluan. — «Wie da bcrcuchen thun die baureti
— die binen in eim holen stein». Miirner,Virg.q,
4 b, _ «Sie legten gab auff den altar, — mit
fevr hereuchtm sie in gar». Ibid. S. i b. — pie
Heiligenbilder •beretttkm» mit Weihraueh.
— «Wandel mit lüten guter geberä*. Braut,
Call), a, 2 ». Etc. — «.Tun<,a' benhu. alte Int.kan
ich zusammen nimmer fiegeu». Mumer, Xb. 33.
— «Wie sie von dir beriohtet werden, — gleich
kihiiKMit sie diesolben beiden*. Ibid. IW. —
«Schnöde berd und böse sitt — louffen iaU den
narren mit». Hnmer. Genehm, b, S — «Dnreh
mntwil um! sin bösen berden». Td., Schrlm. a.
2 b. — «Den eitern sy es giosze piu, — weuu ir
kind zu geuchen werden — mit bösen sitten,
öden b'-rdett*. Id., (fcuchm. i, 3 b. — «Sind das
geistlich prelaiiscli berden, — wenn die bischoff
jeger werden»? Id., Schelm, i, 2 — Dass «got
damit unsere bösen berden i'murcs) straffe». Id..
(rayac 4ül. «Das wider all meiu sit und
geberd wa8>. Ibid. 420. Etc. Kto.
Berden, Geberden, sich geberden, sich be-
tragen, sich benehmen. — Du Alter, «din eilend
hie must schouwen, — wenn die jungen frölich
berden: Humer, Geuchm. F, it^. — «Find mau
ungehoblet lüt, — die gar zn berden künnont
niit». Id.. .Atiile.A, 2 B. — «Fründlicher wib >iiid
nit uff erden. . — die so süchtig künuent
berden». Id., Genehm, p, 8 *. — Die Amt*
leute <t' das sie erwelet worden, — so künnent
sie so zuchtig berden». Id., Nb. 131. Eto.
Bere, Bahre. Noch bei uns, in dem Wott 1 49 • — «Damm ist es allweg Siind den
Schaltbär. Vercrl. -"^tas/bär. — «Das da ir drn i Nerlisteii herichkn oder urteilen». Ibid. 21Ha.
genug betten uft" eiuor beren zu tragen». Mur- \ '6. Belehren, unterrichten. — «Wie sie (die
ner, Ülensp. 86. Kinder) von dir herichU^ werden, — gleich
Bit«', Biir. — Er «schnufft recht als ein alter künnent sie die selben berden». Murner, Nb.
öffrc». 3iurner. Bad. E, 3 «. — «So mir min 6ere 1 160. — «Min meinnng ist in disen dichten,
entrin. . .» Id, Instit. k, 2^, — Der BsBehof' — das ich ein v^owh wil berichten, — mit
Berfrit, Thum, beifroi: in folgendem: Ge-
rüst. Scherz. 124. — Kiner der CJeissIer trat
' <uf ein berfrit und las. . .» Ciosener, III.
I Berg«tht, bergiobt. Beneke 1, 105. — «Ber-
gechtc und iri'b'" orte», f'ii. jmann, Cäsar 33 «.
— «Die inscl Ehodis ist ser berget». Adelphus,
f Rhodis A, 4
Berhaftikeit. Fruchtbarkeit — tDie mütpr-
iich Berhafttkeit» der .^aria. Xauler, 22a (4U;.
Bericben, (berächeu), strafen. — Wegen
einer Empörung zu Coluiivr Hess Herzog Ru-
dolph von Ostreich auch das Haus abbrechen,
wo dm Empörer sich Tersammclt hatten ; in
L'iiier Insolirift heisst es: «er berach daruuib
diis Ims, und sol nienier nie wider gcUuwcn
' werden». 1358.
Berichten 1. Zu recht machen, zum Sterben
vorbereiten. Scherz, 125. S. auch verrichten
— Die Sacramentc «domit man die liite 6e*
rihtet». 14 Jh Hist. de S. Thom., 408. —
^ «Treit man das heilig sacrament, — w» sie
die lüt berichten w cnt. — so loufft der priester
nun allein». Muruer, Nb. lä&
2. Benrtheilen, nrtheilen. — «Das ist wider
die w eiche alle Ding wollen erfarcn, urteilen
und berichten zum ergsten». Geiler, Selenp.
«weisz wol das der böre nit sohimpff verstot»
(Bern). Id., 4 Ketzer, L, 6 «.
Berehaft, fruchtbar. Scherz, 125. — *Er
•wirt als der Hirtweidini seine Scliaf. in seinem
Arm u irt er saniien die Leiuiuer. . ., und diü
berhaften wird er tragen», Jes. 40, 11, Geiler,
Pred. u. L. 72 K Etc.
Bereiten, ausrüsten, bewaffnen. Bereit-
schaft, Rüsiuiii,'. — Kein lüiri^rr soll «einen
bereiten man onihalten in sinre gewalt. . .»
Solche Leute sind verdächtig, wenn sie ihren
Harnisch und tBcreitscJuift nit abe/.ielien. . .»
«mit andern geweffcA oder bereitscluift». 1322.
Urk., 9. 40. 42.
Beren, tragen, hervorbringen, fruchtbar sein.
Scherz, 124. — «Sil hiewcnt iu ouch die reben
abe und die &ermMieM(frnehtbringenden) bonme»,
Kön.| 883. Etc.
schinipffred und mit . rn-t, doniit — das er au
wit verwatt sich uii». Id., üeuchni. G, 2 a.
Berichtnng, Unheil. — «Verkertc Urteil
oder Berichtungerl'. Heiler, Selenp. 21 "
Bering, rasch, von ring, leicht bcwe^'lich ;
zuweilen auch gering. — «Sie sint scbuell
berituf bereit zu laufen». Geiler, Bilg. 132 b.
— mria «soltu bering ernstlich anrufen an
dem Anfang der Anfechtung». Ibid. 34 b. —
Im andern Leben wird der Leib *bering wer*
den, wo er gern wer, da wiirt er eins Wegs
sein». Geiler. f]iiieis js2 Etc. — «"Wie irar
tering und schnell er ist zu dem Fall der
und». Id., Pred. n. L. 25^ ; llilg. 9
«Sind wir fridieli. i^uter ding, — so freuwcnt
&y (die Weibcr> ouch gering», Murner, Geuohm.
gl 1 h.
Bsringe, fem., SehnelUgtcait. — «Promptt-
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81 —
tuUOf Beringe», (iciler, Brös. 'i, 75 K — *Di& i za Fastnacht uach Murbaoh, so erMlt er
Thier Sb«rti«lfeii dieli in der Beringe», Id.., Arb. i <eiit«a stonf und ein brot nad «in bertue
hnni -22 ^ fleisclie^^ iaS2. Woistli. 4, 128. 129.
Beriskörner, Art C>pezerei. 15 Jh. Kauf- _ Berschilling. von beren. S. Benibrot. —
hans-Ordn ' Die Gotteshausleutc von Maursmünster «aol*
Berle, Berlin, Prrle. — *Berle, unioucs». vunt 15 denarios, quod ipsi dicunt bmcAi7^n/7>
Herrad, 179. — «Wize berün». (iottfr. v. Str. (dargeboteaer Schilling). 1120. Als. dipl , 1.
1, 151. Etc. — «Von golde und von berlin». 197.
Tauler, 152 (28). — «Gleich ist das Reich der Berting, Laycnbi iider. Scherz, V28. Bertling,
Himmel einem Kaufmunn der da sucht gute Schniellcr, 1, 2b3. — £s trat einer «in sant
Berlin». Geiler, Selenp. 179«. — «Das edel lU-itiliartz orden und wArd «in bmder., ein
Berlin (Christus» f:;'e\vnrhscn in dem rcingten Bi i tin<j». Pauli 83.
Leib Muiie». Id.. Narr. 87^'; Ev mit Ussl. BerUchti||;«n. 1. Berichten, bekannt macheu.
1801»; Pred. u. L. 47». Etc. — «ünicuus, das — «Fürter ist 6«rfidM^ bei uns... Capito,
«cind weisz Berlin». Adelphus, Fic. 146 — Verwarn. C, 2*».
•Berlin zergon in essig» Pauli 166. — «Den 2. Einen einer Misscthat zeihen, ii^chmeller.
hancn frewet mer ein rcgenwurm duk ein 2, 21. Vor (ic ri« Iii ziehen — Der Bischof von
berlin oder edelgesteiu*. Fries 7öb. Strassbarg hat gelobt, dass er «keinen barger
Berieht, mit Perlen geschmBdtt. — «Die * noch priester nseer der stet berH^tigeH sol^».
laiii,'eii /.r.pfe, das zerpHanztc h«>r . . .. under A|)i)ell b. 2 b.
den berkhien schappelu und kroueu». Jüngstes 3. Kachbar machen. — «Ala dise that be^
Gerieht. — «Das berlehU erdnlin das dem * ricAtiV/Mvard*. Capitu, Treger, C. 4)>.
MaritMihiMe zii^'L'hört». 1412. S. Thomsi-^-Fahrik. Beriigen, beruhen. .Aus^je.xprochen : berujen.
— itUsa von FleckcnstciD schenkt der Johan- — «. . . das eusserliche zucht und erborkcit
niterkirehe nnter anderm eine «easnla nigra L . . in alten . . . geprauehen beruhe. . .» Capito,
<lc sprico panno enni cruciüxo de margarifis, Treuer, A,2''. - «Wir wollen alle spitswort
mit einem berkchtm crütze». 15 Jh. Juhan- ... hiemit bei ugen Itks&cn». Ibid. ¥, 1 K
niter-Necrolog. I Bemssigen, Berntaen. mit Russ bdleokea.
fierlicb, bärlich, offenbar. Scherz. 127. — — «Das seint die Lampen diimit man an der
« * . . wanne das sü es geton habent uuib ir Fastnacht uniblauft, die mau an der Stangen
berUdte notdurft». 1392. Tucherznnft« 15. — umbtregt, damit sie das Antlitz berussigen der
«von unsere berlichen notdurft wCigen«. 1407. Selen». Ceiler, Cei^tl. Spinn. P, 2 a. — Fasi-
O. c, 22^. — S. bärlich. iiachtnarreii »die iluiit sich va&t berutsen».
Bemient. S. Birment. Brant, Nsch. III.
Hemer. Berren, Art Fischernetz. Scherz,' Berliwen. S Buiceii. Heuen (nicht: bereuen).
128. — •Affenberner, Kegelberner, Klingeberner», — «3Iancher der stelt noch geistlicheit . . .
verschiedene Arten, die nicht mehr zu bestim- den es berütct. . .» Brant, Nsch. 72. — Er «6«-
Bten sind. 1425. Alte Ordn., B. 1. — *Streiffe- rouwe die räth alle das sie zum solchen stim-
&em«r>. 1451. Ibid., B. S; der den Grand streift, permal komen -waren». Id., Bisch. Wilh. 292
— Ein Fischer «der sinen berren schüttet». - 'Der liiirner facht an nidoriiiiiiw en. — nnd
1320. Sigolsbeim. Weistb. i, 666. — «Ein Fi- i sagt, os hab in ser berutoen». Muruer. 2^'h. 170.
scher zerxerrt dornmh nit den Berten oder «So sol es ench bereuwen nit. — das ir nns
das Fischgarn». Geiler. Pu>t. H, 70a ; I^ilir. gnad hie teilten mit>. Id.. Vir<;. V, 3^. —
196 — «Vor dem berren fischen». Muruer, «... wiewol es in darnach beruwe» hatt».
Nh. 963. Eto. — «Wie ein /tMdker&«rrM>. Id . Instit 26 b.
Tri . Luth. Narr, 156.— ' ioU, Sfi2: «tragnla, n<^mi('hon, vorsorpen, versehn. 5ic/» ?J«rtrA«fi,
Fischbarti» . — Heute: Berne. sich durch etwas versorgen, sich mit etwas
Beropfen, Berupfen, durch ansmpfen der > versehn. — «Zan predigern ward er (der Esel)
Federn oder Haare kahl machen. — Die Hant prior gemacht, — und hatt sich mit eim mantcl
«einer beropfften gansz . . . erhöcht sich mit hsac/U*. Murner, Mülc, F, 6 1». — Schlechte
kleinen bülen». (rersd. 74'». — «Sie hiruiifften Weiber, «wann sie sieh sollent beachen, — so
der atzlen den kojiff'. Pauli 19.- «Ks haben ' künncnt nit ein fuppen machen». Id., Nb.
aucli die aniiüii bernpj}'icii pfarrhcriia müssen 204. — «Wer baden vvil musz sich besachen —
seckelprediger sein, ufl' jarzeit, uff opfern .. .» das > r auch künd ein langen maehen». Id.«
Zoll. K, :^ b. (Von ihren Obern im Einkommen Bad B, 6 — Sic «ficmjen all nn heyrat
verkür/.L, mussten sie uir ihre Tasche predi- machen, — und sich uüi ackergang besaehen»,
gen.) Id.. Virg. H, 1 b. _ Trojaner und Italer
Beroachen, beräuchern. S. auch bereuchen, sollen «ein fridcn mit einander machen. — mit
reuchen. — Der Sarg Adelochs üu 8. Thomae gleichen gsatzen sich besuchen». Ibid. 0, 8 —
«den man underwilettt^MMuAefniitdein rouch- ! «Wie n ul > vs hciszt im krieg: ^esoc^m. ~ wenn
vasze*. KÖn., 643. | dn fremd gut das din wilt machen. . . — Das
B4»r8ehalaeh? «Yestes variae. qnae dlenntnr i er mit ftsacAen so lang tribt, — bisz nit mer in
Berachalc !r 1300). Sirassb. I'rk. 3. 177. <U-ni lius I.. lilit.. Mnrner, .M>. 223. Hier ist be-
Berache, Bertze. Dialektische Aussprache , saclieu req^uisitionnircn, d. Ji. plündern, unter
des Wortes Portion ? — Dem Bf 611er Ton Tssen»! dem Verwand sich mit dem sam Ünterhalt
heim gibt man zu Fastnaclit ^ein vierteil NölhiLren zu versöhn. — «Da wolt der soldan
wines und ein berschc ticisches und ein pfuud . sich besachen — mit holtz und darusz sohiffnug
brot». — Kommt der Zehender von bsenheim | machen». Adelphns, Türk. 4 K
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— 3t —
Beflagg. AvffMig«. YwgL Onegede. — «Noeli j Smeis, 22 ^. «Ware Begeheidatheik ist dt«
dis l '. h-^ ' ' 1(7^ . .» Gntl. Ordn.. 14(i. ] der Mensch könne verniinftif^lichen und wcis-
BeiHimAlu, Besamen, verbaiumeln. Öeherx, liehen entscheiden». Id., Selenp. i8<> Brös. 2,
129. — «Ir dcMMMfmt morgens vor dago die 68 >. Etc.
antwercke». Clos., 12;*. — Sie *heaameltent do Bescheid igkeit, Gescbeidigkeit. Klngheit,
die gloubigen menschen». Kon.« 711. Etc. — List. — <I )a ein .^iensch in sinem ausserUohen
«Dammb wil ieh dich huauäim sa deinen vftt- Wandel sich einfältig er^.öiget, wiewol er den
tern». Wurm, Bai h, 4 ». Etc i Falsch and die Bescheidigkeit vorbor^^en im
Besappen, besudeln. Schmcller, 2,20^. — Hertzen treit». Geiler, Selenp l{iH b. _ «iß
«Diees geeind, das sich alles qsk der würdigen einer Omeissen würt (iuttes Weisheit erkannt,
mnter gottes seitlieh nerek and fresofit». ^11, das Qott bat scmlichc Jieschetdikeit ktinnon
(^,2*. setzen in ein suliichb klein Xöpflin». Id..
BeMst, snweilen bei Tanler Ifir ffwut S. Emeis 18 1>. ^ r Toufel fallt dich an mit gros-
dieses Wort. ' ser Gescheidigkeit und Listigkeit». Id., Bil^:.
Beschaben. schäbig,'; heute bei uns : abge- lH4b; Has im Pf. a. ß 1j. — Sie «verlüsscu ^ich
schaben. — «Ein vil armes röckelin, 6eidWl6en uff bschydikeit». Brant, Nsch. 11. — «Uff
und vcrslizpu». Gottfr v. Str. 1. n?. ibfc^fdtkeü hant acht, ir kind». Ibid. 24.
Beschaffen, erschaffen Scherz, 129. — Gott I «Ein jeder mensch mit bachidikeit — zu btrug
»beschuf in dem anevange der weit r.tm ersten und bschis/. ist jotz bereit». Brant. liloretns,
den obersten hymel». Köo., 2H3. — «Dis tstib, 2K — Gemma: «calliditas» GeaäteidiffkeU:
der glast der alle lieht het be$ehaffm». Ibid. — Ebenso Ooll, 654.
.t03. — «Da got die frowen Evam 6««cAMjf. . .» | Bes('h«M--''( n s Beachisaen.
Galdin Spil, 15 — Alles Wasser «das got ie i Bescheren, i. Scheren. Sehers» 1.H8. —
beack^f. .* Mersvin, 9 Felsen, 146. — Gott | «Sveigstiile als das lamp, so man es&e«dWre<».
«der mich beschaffen hat» Gebete. 15 Jh. — Eis. Pred, 1. 2"?n. — «Hildericus wart von
«Zum ersten beachuf Gott Himmel und Erde», i dem Kfinighche gestossen und beachom also
Geiler, Bllg. 88 I «in mfinieh». K5d., «88. — «Wir (die Bürger
Besohalkeo. zum Sehn 11; Tii u lirTi Inrch Be- von mli sollent allen beschornen für-tcn
trügerei. — «Sie sprechent; also mass man , genoss ün, und mögent wiben und mannen
eines heachalcken, mit Listen hlntergon nnd im j . . ., wo wir wellen». 1888. Bnrekh.. 144. —
lied aussziehen». i' r, Selenp. 49 o. j Aehnlich, Siorenz. Ibid. 200. Va nur die Geist-
Sieb Beschämen, bich schämen. — Wohl , liehen •beaehoren» waren, so kann man unter
dem der christlioh stirbt, «das sich die kind I baaehomen Fürsten nur geistliehe FSrsten ver-
sein nit beachammen* . llurner, Bad. J, 2 «. — stebn. wie der Bischof von ?.a M IT rr vun
«. . .sie sich des zu Qben selbst beachamni>. Kembs und Sierenz, einer war. Warum hätten
Zell, S, S*. — «. . . aulf das sie sich sein nit aiulere Fiirsteii so geheisscn ? Gibt folgende
beaehemeten*. Butzer, Neuer, I. 1 b. — «umb des Stelle die Erklärunc"? «Die ritter sollent an
willen besclirmt er sich nit sy briider zu nen- ; dem streyt beachoren seyn. daromb das man
nen». Wurm, Balaam, f, 8 »>. — «Ich wolt« eye bey dem hör nit begreyff». Gnldin Spil,
mich nit beschweren noch betchemm des 2!». Audi Erasrnn?? redet von geschorenen
Evangelion».Hohenlohe, A, 2^. Kittern. CuUüiiuia faniil., Aniw. 1541, Miles et
Beschauen, besuchen, visitarc. — Maria «ist cartbusianns, p. 210.
gangen über das Gebirg zu ir Mumen Eliza- j 2. Bestimmen — «Wenn ein Mensch in
beth und hat sie beschowet oder heimgesucht». I Sfinden Wibt ligen . . ., so würt er nit selig,
Geiler, Ev. mit Ussl. 174 b. wenn er ist nit beadkert zu ewiger Seligkut».
Beschannnjg, Heimsuchnng, visitatio. — I Geiler, Post. 8, 8« ; 70 «. £to.
Tauler übersetzt 1 Pet. 5, 6, ut vos exnltet in f Bmehnrren, veneharren — «Min fiir ist
tempore visjtutionis, durch: <uf das er üch er- gar beachorren» (venefaanrt» ansgelöseiht). Alts«
höhe in der Zit der BuchöwunM», — «Fest | wert, 125.
der Bmu^Mwung Mariee*, Harift Beimsnehung. Beacheiinig. Bestimmung-. — «Naeh Be*
Geiler. Kv, mit Ussl. 174 'i. schrrung nnd Lauf der Natur; beiJensche
Bescheid, Bescheiden, der zu unterscheiden Bescherung die man in Latein nennt fatom».
vermag, erfifthren. klug. — «Alle seine Werok Geiler, Selenp. 106 •.
hand-dn anss Kat fiestheiclcner oder vernütifti- ' Besohotewen. beschatten, mit Schatten um-
ger Menschen». Geiler, Selenp. 185 Pred. u. ■ geben oder bedecken. Scherz, 131. — Die Sonne
Ii. 18 b. Etc. — cFalsehe Weisheit. . . ist um- ] ist •hueheUewet mit einre wölken». Tanler,
sichti:^, listig, beschnd sein in weltlichen Ge- 36 (7)
schütten». Id., Selenp. 49 bj yöa. Etc. — . BeMchib. Geschib, klug, lisUg. — cDer
«Manch frow ist frnm nnd ftseA^ genug, — |Herr war beatMb nnd merdcet die kreid wol
und ist dem man allein zu klng». Brant. Nsch. was sie meint». Geiler, Post. 2, 41« ; 3, 64 «.
63. — «Alle die mit bachydem dandt — die — «Der Herr sprach: seient geadiib als die
wiber je betrogen handt». Mnrner, Geuobm. , Schlangen». Ibid. 8, 6Hb.
r, 8 — «So hüud wir mit bescheiden witz — Beschiss, l^etnip-. — «Do sü befant ihr/ ir
für aller weit behaubt den bitz». LI , 4 Ketzer, ding ein beschtsse waz . . .» 1400. Winkler-
B, 3 H. — «Ke Itanffleut M ind //' s< /i^trf« lüt — ! Process — «Cftnrad mit den bösen engen»
nn l . i-farcn manche iand». Ibid. W. ' b. wird verbannt, «urahp den hcscliias den er mit
Be!<cheidenheit, L'nter&cheidung^gabe, cine^gilwcrk gctribon». 140.i. Hciml.-Buch, ia6.
Tugend. — tBesdieideMheit^ disorotio». Geiler, ] — «Er lügt nnd trügt stinen Neolistan wo er
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— 88 —
kaü, uud ou Underlass ist Beschüs da». Qeiler,
7 Sohuerter. G, 1« ; Irrig Schaf, A, S^: Emels
11 a. Etc. — «Der sucht beschisz, wer lüffen
seit». Brant, Cato, b, 3 b. — Juden *z\i btrug
und b$chisz ietx bereit». Id., Moretus, b, 2 i>.
- *Be»chi8z, untrüw, sich täpflich mcrt>. Id.,
Varia Carni. h, 5 «». — «Die weit steckt vull
teuÄur und list». Id., Nsch. 86. — «Der
gros/, bathisz der Aicheniy». Ibid. 98. Etc
— «Falsch und hnchiiz in allem land — die
geistlikeit getriben band». Murner, Nb. 203.
— «Manche ist so katKenrein, — het sie boum-
«usf zwischen bein, — so weiszt sie solchen
/.arten bschisz — ilas sie sii luit dem arsz
ufbisz». Ibid. 141. £Lc. — i^uaksalber «gon
mit Bnutoff nmb». Friei, 18 k. — «Bmcau»
and falsebeit sol BiemftiiB sm lülff kninen».
PauU H4.
BeachisMii, Becich«i88«ii. 1. Beselimiiteen.
— Das Kleid ist »hcAchissen und niry:end8
ganx». Altswcrt, 52. — «Ich beachiase mine
bende daran» (an ehitiii bhitig«n Brod). Hugo
V. Ehcnh. — «.\nder die bescfi^ssen ire Hend
mit dickem Leim». Geiler. Brös. 1, 29 b. —
«Wer «ÜM and«ni kleid mit lliss — sftfert,
and das sin beschisz . . » Brant. Nsch. 69. —
Mancher, der meint, alles was gläitx.t sei Gold,
oft «die hend daran &0ie)bä«l*. 0. c. 72. —
Pastnarhtnarren «lieber M-ent sie ir antlit
btchitsen», dann sich mit Aijche bestreichen
lassen. 0. c. 112. — «Nit weist blasen mit
närrischer woise - in das trinkgeschirr udcr
in spise. — das mau nit geilenck, du w eist ,
dich fUssen — sie beid mit din speicheln be- j
Meissen*. Brant, Facetus.. A, 7 «. Etc. — <Wer |
sin heud ait wil besdussen, — der &oU mit i
narren sich nit rissen». Murner, Geuchm. b, '
1 b. — «So von wftat und puch von kat —
Jnng und alt be»ehissen ist». Id., Bad. A,
l \ — Christas, beim Fuss^aschen, «knüwt
da vor ein bu^itsm fhsz». Ibid. £. 1 ». — i
«Sein graver nnd sein alter hart — von stanb (
hn da beschissen wardt» Mnrnfr, Viry-. K. 4 b.
— Kisua •bwcheisz sich an dem blute rot». 1
Ibid. O, 7 — Di« Dominikaner -vroll«n «mit [
erlisüml ir (Maria) den kranfz beschissen*.
Murner, 4 Ketzer, A, 2«. Etc. — Viele
wenden eich «von dem reehten weg in ein
beschissene wagenstrasz» Frie«*, H, 3a — «Es
lU kein stättUa so klein, sie habens beschüsen,
darin genüstet». Bronfeli, Zehnden, d. 8 —
In diesem Sinn norh hie nnd da in der Schw ei/,;
zu Basel horte icli .<^agen : ein be$chissctur
Teller, für ein beschnintoter Teller.
2. Betrügen. — Ein Legat ^beaeheis und ver-
giftet das ganze rieh mit sinre Simonie». Close-
ner, 60. — «War den andern fteschissen kan, . .»
Altswert. 52. — «Pas sie lugent wie sie ircn
Nechsten betricgcn, bescheissen luügcut, gebent
im Meusstreck für Pfeffer». Geiler, 7 Schwerter,
G. 1 «. — «Eva sprach: die Sclilant,' hat mich
beschi$gen». Id., Sünden des M. 121).— «Die
Welt will bes€histen »ein», mundus vult decipi.
Id., £v. mit Ussl. 209 b. Etc. Pauli 62 «. —
«Wer etwas findt und treit das hin, — und ;
meint w«dl das sy sin, — so hat der I
tüfel bschmm in». Branl^ Nseb. 23. — «Un- ,
glflek idU ttnt mit narren Uekitten», Ibid. 38. 1
— Ein alter Bösewicht sagt: ich «gtar mich
rümen miner schand, — das ich beschissen hab
vil land». Ibid. 8. - «Von iich wird alle weit
beschissen». Brani, Epigi. Zarucke, XXXVIII.
Etc. — «Die weit sich itzund bösliok flint —
bis einer io. den andern bschiszt». Murncr. Nb.
ö4. — «Wer den andern beacheiszt mit übt, — -
derselb ietKund ein meiater ist». Id., Bad. B,
5 8. _ «Wo ie die man von iren wiben —
werent beschissen und betrogen...» Id., (tcuohm.
b, 2 b. — «Als David Berschabo b^scheisz. . .»
Id., Bad. C, 1 — Wir werden «die schlechten
und weisen beschissen». Id., 4 Ketzer, J, 4 b, —
Die Schelmen «niicli aWc' beschissen liand». Id.,
Schelm, a, 4 b. £to. £to. — Durch die Gieiasneiei
»ind «^ lent mnb das jr betdUigei» > worden.
Zell, Y, 2 a.
Beschisaer. 1. Betrüger. — «Mangoltelin,';
der BeacMnerin dohtermann», zn S.Piilt, 1860.
Reg. A,224. Personenname oder spöttische Be-
zeichnung? — «Did bsehisser man betriegen
sol, — die reeht das selb znlossen wol». Brant,
Moretns. Ii. 3 — Es sap^t Jemand: «hitt dich
vor den artzten, es sint bschisser, nemen das
gelt und tdten dich». Arles, 16 «. — «Ein Ldt-
bescheisser» . Pauli 110.
2. Beflecker. — «Darumb hat uns (die Domi-
nikaner) anoli doetor Brant — unser frawen
beschisser genant». Murner, 4 Ketzer, B, 1 b. —
«Maculisten er bie hiesz, — das scind bemheis-
ser». Ibid. A, 4 b.
Be.Hchlagen, in Beschlag nehmen, bestellen,
— «Als man zu Baden spricht, wann einer vil
Gest hat nnd nier kununcn, so spricht er: ich
kan euch nit herb> rgen. die Kammern und
Stuben bciiid alle beschlagen». Geiler, Brös. 1,
29 B. — «Der Herr schickt in ein Stetlin Her-
bcrg zu beschiahen». Id., £v. mit Ussl. 12
Beschlecken, belecken. — «Die Katzen. . .
beschkchent und fressent das Avas sie daran
mügen kuiomen». Geiler, Esohengr. a, ö -
«Er mnsB der Kataen warten, wann sie Ae-
schUrlen was man neben sieh setst». Id^ Br6s.
2, 79 a.
Beachlemmmi, mit Schlamm besebmnteen.
— Es floh einer so schnell aus der Schlacht,
«... das im der kot — so hoch sin. hosen hat
bewMMiiM». Brant, Nsch. 74.
Beschmeissen, besmizen. beschmieren, be-
sudeln. — «Auch ist das hol mit biut 6t-
M^meiut», Mnmer, Yirg. J, 8 *. — «Was ist
ie gut« uff erden kummen, das nit die bösen
beschmeiszt haben» ? Butzer, Tregor, B, 8 b. —
«, . . das man das Bvangelion nit beschmcisse*.
Capito, Carlst. B, 1 «Uff das ir die hende
nit verbrennen uder ^8cAf?im«en>.Uedio, Zehn-
den, A, 3 «.
Beschmnrben, beschmieren. — «Man «olt
im das Mul weidelich besehn^rben mit Aflen-
schmaltz, das ist mit Sehmeidieln». Oelier,
Post. 3, 104 a.
Beschnacken. tadeln. — So gewftnn er als
vil mit im (selber) /u schaffen, das er wol
müssig gieng ander Leut zu strafen und tu
beschnacken». Geiler, Pred. u. L. 124 «.
Beschnotten, viel seltener JB««cÄni<teM,Ueber*
Setzung des lateinischen concisc, pranüse. l.Qc-
nau, präcis, exact. — «S. Thomas nnd Alis-
8
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— 34 -
toteles sehreibent g^ar gnaw nnit bett^mtaten ' — «Es yru ein fraw, die hat bes^iOt das
davon». (U'ilfir. Solcnp. 45 Ij. — «Eigentlich man sie ofTonlicli straften j'Olt». Pauli 38. —
beKhnoiten davou zu reden, ist das Gerediti^- 1 «Wir kaben UscIiuU sa leiden» Ibid.
keit do einer ehn da« sein nit stilt nooh kein | Betdiwedern (von sehwadern, seliwatiien),
falsch Urteil felt> 11 Post, 2, 10 b. — Chris- dnrrh Schwatzen belästigen. - «Das er sei-
tos «i£t nit allein heiliger Gott und heiliger ' neni Freund die Oren nit domit beschteedere».
Hensok, sunder besehnotten heilig Oott iind,Qeiier. Post. 8» 68*.
Mpnsrh> Tbid. 4, 34 «. Etc. — «IVr Tlorr sr^h Besehen. 1, Bosirhtii;'en. untersuchen. --
inen eine gar kurtze 6««cÄ«i«e«f Antwort». Ibid. Geiler, s. die Stelle unter Barchel. — «Wer
1, 22 Arb. hnm. 188 B; Pater Noster. T. 4 a. cim dottkraneken bttdU den harn*. Brant,
2. (ienau. m:is?!ig, eingeschrüTikt — «Ein jeg- Nsch. 56. — «Wenn ein gonch sol hfsrhen
lieber goisilicher Mensch soll öeschnottener werden, — so werft in nider uft die erden, —
sein in zeitlichen Gütern denn ein weitlicher und brecht dem goneh nff sinen nmnd». Hnr-
Menseh». Geiler, Post. 3, 65 b. _ Heute bei ^ ner, Geuchin. v, 2 _ «. . . das jinif:;^st £rf»richt,
ins nur noch in (lies<>m letzten Sinn. | — do gott all saclu n u ul besteht», id.. Nb.
BescliöpfiHle. 1. Form. Gestalt. Scherz» 181. ■ 941.
— «Die bchcgenlichcn beschöpfeäe aller erea- 2. Besuchen. — «Ein fründ den andern oflfi
turen». Jüngstes Gericht. ibesiechl'. Drant. Nsch. 25. — «Es musz jo
2. Erschaffung. — «Naeh Adamea batköp- 1 etwas grosz bedüten, das er (ein Yorueb-
fede. . .» Kön.. 242. mer) kumbt zu arme lüten, durch sin
BeHchÖpfen. Scherz, 181. 1. Bilden, formare. dem&t und dftt besehen». Ibid. III.
— «Die Gelotc» sollen «von dem münsenieister Be»eher. von der Obrigkeit angestellt. —
besehopfet» sein (lat. Text: fonnatav l^s 8tadt- *Beseher* derer die im Verdacht sind aussät/ig
recht. Grand. 2. 66. — Der Mensch *be»chöpfet zu sein, Aerxte und Scherer. 16 Jh. Gutleute-
in der niAter Übe ven wfister matorien». Ordn., 212. Etc. — «Gesworeno Beseher», die
Jüngstes Gericht. \ die Arbeiten der Goldschmiede prüfen nach
2. Ersohaffen. — Am 7eo Tage mhte 0«tt dem Werth. Ooldschm.-Znnft, 73. — «Der be-
nnJ «hnric uf von allem werke unde ftescAdp* .«t/i^r nni>/ sich darnoch rtis/.en — das nnil
/«nde der creaturen». Kon., 235 j dem gouch bald uffkurissen*. Uurner, GeuchuL
3. Stiften, einsetzen. «So bn^Mffetilt nnd > v, 3«.
stiffrcnt s\ ir ein ew ii: priesterpfirilnde. . .» 16 Jh. Be<«>ichen. 1.— «Du man also beieinander
Gutleutc-Urdu., 19:^. i sitzet und schwatzet und gut Schwenck treibt,
fiesehopfui^, Ersehaffnng. — «Die Engel' es heisst jeta gut Dings sein-, er tribt die
in dem Anfang irer Bc«cÄ<">p/uM^ haben (Jott. . . besten ^rli o enck, sprcchent sie, eins möcht
gross geachtet», (ieiler. Ev. mit l'ssl. 115«; sich bcsrtchoi* . Geiler, Post. 8, 18^; Sünden
Bilg. 28 a : Arb. hum. 166 b. des M 53 a, _ Ein Exempel, dass dieSehwSnke,
Einen Bfschroieii, ihn mit GeschriM f-r Iii elbst die Gelehrten er/ühlten, damals so
folgen, «cricr haro sur queli^u'un» ; d n, i i i iij waren, dass sie zuweilen den besagten
nach altem Gebrauch, anf der Thut < rtappti Kftekt hervorbrachten, liefert der Canoniens
Uebelthiiter so verfolsrte. so ward beschreien l'ctcr Schott in einem Brief an Heiler, aus
glcichbedeutentl mit aul^lagen. S. auch Ge- Wildbad, 7. August 1481. Lui ithnUtuiunUa,
schrei. Scherz, 138. — Wird ein Strassbttrger , IS b.
beranbr. so sollen die Thäter, wenn sie mit 2. Fig , betrügen, — «Wo ie die man von
dem Kaub iiacli Hagenau kommen, «unde da ircn wiben — werden beschissen und betrogen,
bischrun in werdint», festgenommen werden. — beseteltet oder sunst verlogen . . .» Murner,
1261. I'rk.-Buch, 1, 859. — Wer sich in den Geuchni. b, 2 b. — «Jo, ists nit bseüAt^ so ist
Freihof von Blienswüer flüchtet, «c er bt- es beschissen». Ihid E, 2"; F, 1 a.
schrutoen wirt unde er gejaget wird mit ge- Besem. Besen. — «. . . die mfts got über>
rihte, der sol dinno vridehan». 14 Jh.Weisth. faren mit eime herten scharfen bescme manig«
1. 682. — Man soll tdise und dergleichen Wölff valtiger bekorungen». TÄuler, 178 (31). —
auch helffen beschreien>. Zeil, A. 8 tj. — cKin ( hristi «lip gar gefüllct wart mit 6«a»<'>f und
armes vögelin entpflUcht, und du beickreiest mit geisoheln*. Eis. Fred. 2, 3. — Im Jahr
es». Ibid. T, 8i>. 1888 ceine messe winee nnd tin retich nnd
BeffChroten, beschneiden, verkih/en ?f herz, ein beseme gultent gliche vi!, ieirlilu s einen
138. — «Birne beschrolen birbömelin». Feld- 1 helbeling». Kön., 87U. — «1 4 umb baem iu
name, Kogenheim, 13 Jh. — Kein MÜnxer soll den refentor». 1417. S. Thomas-Fabiik. — «Man
thc-ich roten oder beschnittene pferniri-^ /er- soll eynen boychfi^rer brauchen als ej'nen
üchmeltzen». 1393. Kön., Beil., 998. — Pten- i besetn^ damit mau soll gar sauber keren».
nige *begelmttm: 1832. Urk., 2, 846. — fOnldin Spil, 40. — «In dem Kloster hat man
«Ich gib Antwort das du das Pater Noster drei Besem damit man die Ifeiiiikeit (Dnickf.
nit bMchroten solt noch darzu thun>. Geiler, .für Uureinikeii) daunea leget . . . Der erst
Ev. mit Ussl. 158 >. — Man soll «die Idek ^ | J3es«m ist geistliche Übung». Geiler, Pred. a.
schroiten* (habcni. Brant, Moretn*!, a. 7". L. 79 b. _ «gq er kumpt und findet das das
Man träirt jetzt «kurtz, schäntlich und be- Hus gefegt ... ist mit Besemen . . .> Id., Post.
schrottcn r<'ick. — das einer kum den nabel | 2, 64 b.
deck». Id., Nsch. 7. Besess, Besitz. — Sie kehren «von dem Be-
Beschalden, verschulden. — «Hab ich das , se&se der creaturen». Tauler, 234 (41). S. auch
ie Qmb dich 6eseA«WS Mwmer, Yirg. L, 6b.|97 (19).
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. 85 -
Besetzen. Scher/, 134. 136.— 1. Belagern so ist men ime nüt/.it schuldig 7,& geben».
— Die Kreuzfuhrer thesattfrit Jerasalcm ond i Achcnhcim, 1423. Ibid. 6, 486. Etc. — cSo
die andern stette». Kön , 433. — Eine Stadt, lioi iclv ietz ein ander spil. — das gott
die die Feinde *beH9Hn haat gevaltekliohe». i ein urteil bsitsen will». Hamer, Kb. 241. *—
Eis. Pred. 1, 66. 'Ein Bauer sagt, er könne wohl «vor mittag^
2. Umgeben, bftilrolien. — «Wir siiit mit das ;;orioht besitzen, luicli iiiittaf!: niist laden»,
grozer vare (Gefahr) — Besetzet und bovan- 1 verstehe aber nichts von Arznei. Fries, 1& ^.
gen». Oottfr Str. 1, 907. 8. Am Ort wohnen, wo man ein Amt hat.
3. Anordnen Er 'lici^nde in si honfm sinne — «Die pfarrenfresser, da einer /.wii, fier oder
— sine rede besetzen an der stete», üottfr. v. acht piarrea hat and dieselbigen nimmer be-
Str. 1, 118. — «Tr reht was an in beiden —1«^, sonder setst etwan ein eilenden men-
Besettet und bescliciden». Ibid 1, 152. Ktc. sehen dar . . > Brunfels. Zelmdcn. c, 3 b.
4. Bestimmen, durch Testament vermachen. Beslegede, Beschlag, Zierrat von Qold uder
» «leh ftew^ auch den . . . fronwen /.ft S- \ Silber. — Tnllins HostÜius «was der erste der
Elsabeth 10 vierteil geltes . . » Vor dem bi- zft Romc kostper kleider von purpur und von
schötlichen Richter «ich disscibe selgcrcte beslegede anedet». Kön , 319. — «Die goldsroit
besetzet han». IS71. Cod. dipl. prsd. - Die ... mögent oueh wol gant/. silberin geschirre
ptras^ib. Barfüssler erklären, sie wollen nicht oder tranfr rleinot oder pfant/ beslegede kontf&n
traclitpn «da/, uns burger oder burgerin . . . und verkoufte»». 14(Jü. üolschui. -Zunft. 51.
ir iMiron oder ir erbe gebeut oder hesetzent». Beaolfen, Be»öiffen, ersäufen. Scherz. 136.
12H3. Kiiii , Beil , 972. — «Hienoch wart Diet- — «Es kummct w ol ein sturmwcttcr uf sin
mar kran^^ uuU besatte sime sune Dieterichc schilfelin . . .. und >laheiit also sü in ietzent
von Berne das Künigrich». Kön.. 377. besöiffen wellent». Tauler, 201 (35).
5. Bestimmen, auferlegen. — £ine Fran Besserhaft, strafbar. — «Wer das nüt cn-
sagt /.u ihrem Beichtvater: <&eMt«nrt mir was ' dete, der wer besserhaft worden, des ist die
ir wellent. das habe ich wol verschuldet», i^osserunge 6 seh.» Dettweiler, 1880. Wdstll.
üic V. Basel, TaoL Beek.. 62. — Der bihter , 5, 479.
beaatte mir gar Intxel bntse darambe, aber l BesB«riieli, xnr Besserung dienend. — Die
itt buatte mir selber vil nie.. \ic, v. Basel, wahren Fioninicn sind «allen menschen hes-
nu. — «Also besaite er mir busse da« ich , serlid» und gotte lobelich». Tauler, 91 (Ib),
Bolte bnwen eine. . . eappeUe». Bnlm. Henwin, ' Bte. — Dn sollst «niehs fHmemen, das dem
ms. — «Was in ir bihter . . . zur hn^/. hfsatte, andern nit besserlich ist». Butzer, Neuer. N,
das hiellent sä alles». 1400. VVinkler-Pro- j 3 «. — «Alle diug auls besserlichst anrichten».
C6S6. Eto. Hohenlohe, A, 9»,
Besetzung, Bestimmun f^. Scherz, 135. — Bestan. Es besteht mich, es geht mich an.
«Was über die hesetzunge geUbirt . . .» (was , — Phual. den der Konig fragt, ob nicht Tristan
von der bestimmten Snrome fibrig bleibt). 1971. sein Sohn ist, antwortet: «Nein, herre. erie*
Cod. dipl. prad. stat mich nicht», (iottfr. v. Str 1, 59. Etc.
Besingen. Eine Kirche bcbingea, Messe Bestäten. Bestatten, bestätigen. Bcneke 2,
darin singen. Eine Pfründe besingen, die dazu 2, 610. — «Weder Juden, beiden, datten, —
gehörende Mes>e lialfen. Todtenfeicr halten irn «rlonlten als selientlicli bt-staiten — als wir,
— l»ab Kiobier /.uiu luimen-Wörlh wurde den die kriutüu welle« sjn*. Üraat, Nsch. 112. —
Augustinern überlassen, «die es gar lobe- Den Herrn bitten «er wöll gnädigUlicli be-
gehe . . besungent mit grosser andaht». Nie. »täten das er in euch angefangen hat». Butzer»
von Laufen. Gottesfr , 86. — Wir sollten eine Weiss, a. 3 b. Etc.
neue Kirrlie bauen «und Iftgen daz hesun- Bestechen, einem das Stechzeug anlegen.
gen wurde». Nie. v. Basel, ^4. — Ich habe — Ein Ritter, der turnieren müI, hat einen
Gutes genug «das ich wol eine gäte pfrfinde l Knappen, «der thut in an und besticht in nm>
gemache, die ich oueh sellier besingen \\\\*. cndumb». Geiler, 3 Marien, iiö
Id., ms. — «Ich ward priester und besang» , Beateiioag, Fabtinake. Pastinacca sativa,
einen Altar. Rulm. Merswin. ms. — «So ye> I Kirschl. 1. 8S6. — «Pastinaea domestica, hei-
mandt etwan eines seiner vorw anten oder misch moren oder TieMenfiun' . Gersd. 9."3 —
sonst besmgen lassen wil, es sei mit vigii, «Iringi, distclen mit wurtzclcn als die Besten-
beskidemug, sibent . . .» Dial., B, 1 ' ougen*. Ibid. 91 b. — Von dieser Form kommt
Besitzen. Scherz, 1.36. — 1 . Eine Vpr?anim- der spätere nnd norb heutige clsüssischc
long besitzen, dabei sitzen; ein Gericht besit- Name dieser, nur noch selten bei uns benütz-
zen, Gericht halten. — «Die hcrren die die ten Pflanze, Festnejel. Pestnägel.
dinc besizzent . . .» 1320. Sigulsheiiu. Weistli. Bestieben, bestäubon. — «f'laudins, dem
l, 665. — «Der schnltheiss sul alle hu ige ding der i>an nuch nit mit aiilchliaren bestoben
hetüten im 3Iünstertal von unscrs herrcn was». Ilinirmaiin, Cäsar, 109«.
wcfTcn» 1339. Als. dij»!. 2, 103. - K.-> «sul Bestinirln. Bc^itümeln. die Ae-«fe eines
der jnciger mit den IiüImmh das i^edingc bc- llannis /nriiekschaeidcn, von den Aesten ent-
sitzen». Griesheim, 1340. \\ ei-th. ü, 447. — bl<issen. — «Du must den Baum imermeder
«Der Probst (von Oelenberg) sol das geding bestimkn. da das Laster liin\\ eir sdinJen, da
besitzen mit siben höbern» Sennhcini. 1354. jens, und also huslu ahuegcn ahzu&timlai an
Ibid. 4, 117. — «Der vogt sol das ding dem Baum». Geiler, 3 Marien, 12'>. — «Ein
selber besüsen und der Schultheis neben imc eichbaum er besiümkn liess». Munter, Virg.
* . . wann aber ein vogt das ding nit besitzet . 7 b.
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- 86 -
BestOBS, Keiho eiugeätusfiener Fföhle oder
^^teckeu /.nr Absperrung eines Bammi. — Die
Vogter sollen ihre ««^arnleigen nimen mit 6«-
stöate und mit allen dingen». 14 Jh. Alte
Ordn., B. 12.
Hestossipn, versperren. — €So Icununot der
tüfel uml bestosset die wege». TaukT '^idl (62j.
Besoeh. feindlicher Anfall. Ben. 2, 2, 10. —
Wigand «trib vil wort im selben bfich — mit
schelten und mit ar$rem bsuch». Blurner, 4 Ket-
zer A, 4
Beaulpern« besudeln. ~ «Wüste, butüperU
geistHelie Kensolieit». Appel, a, B».
BptHiu:<'n. 1. I)cn Ta<r abwarten, vom an-
brechenden Tag betroffen werden. — «loh
farht, m ir bo woI behage, - Das si vil Uhte
da betage». (Jottfr. v, Str. 1, 174. — «Sinen
undertanen er gebot, — Dax si da wol beta-
geten». Ibid. 1, 937. «Wie diek« ioli ia den
sorgen doch — Des morgens bin b*ia0et . . .»
Reinmar. v. Hag.. 7.
2. Zu Tag bringen, olfenbaren, be/.engen.
Zeugnies geben. Scherz, 141. ^'rri'l. (irim 1.
1693. — «Die guldin weit siili vun dir dem
Wein t^l'igt, — das ir nit sig von dir betagt,
— und sie dich nit tresclien hat». Brant. Thesm.
b, 4 «. — «Als got sein güte woii bedagen —
und von seiner genadMi sagen...» Horner,
Bad. r, 5 8. — «I)ie jungen deten eine fraj?en,
— das Christus ineu w oll betagen — wo doch
wer der selig pfad>. 0 c. K, 3« ; L, 1 b. —
«Davon wer aber vil zn sagen, — solt ich die
Sachen gantz betagen*. Mnrner. Virg. B. 5 b.
— «Des wer sie iri-rn von im betagt*. Ibid.
D, 2*. — «Wir baten in das er nns sagt —
nnd seines gschleehtes nns hHagt*. Tbid. D,
ö a. — «T.as/. dir das mündlichen sai^on. —
den welschen krieg lasz dir betagen^ — der
dir in kort« snkfinflig ist». Ibid. J, 8 1». Btc.
— «Ich wil dir es in ^t in friintsrhafft sagen,
— on alles beschworen i»elbs betagen». Murner,
Luth. Narr, 18. — «... wie mir das —
und d r irtickcl klarlich sagt». Ibid. 117. Etc.
Btt<'diugen, vor Gericht laden. Scherz, 143.
Bischof RuiMetdu und Heinz von Mülnheim
verpflichten sich, das Kapitel \uii .'^ Thoma-
wegen des Dorfs Eckbuihiieiia «iiieiiic mc 6^-
tedingen noch ansprechen, anfertigen noch
beküniberti« m wollen. 1451. Tod. dinl. S.Thoni.
Betetm t. Hittefait. Wallfahrt. Scher/., I4ö.
— « . . von ir herren hetevari*. Gottfr. v. Str.
1, 188. — «Ich wil in kur/.en ziicn — Tn
betercrte ritcn» L. c — «Nh ist die bettemrt
so gftt. . .» (Veisslerlied, Closencr, 1U6. —
«Vasteu. herte Ilgen . bUteverte gan, gros al-
mnsen gen. . > Taaler, 404 (70)
Betouwct. bei haut Scherz, 148. — Die
Blumen lachten *m dem betouweUp grast*.
Gottfr. V. Str. 1, 10.
Betrag, Vertrap. — «. . ilas solchs nit als
gar OS/, freiem willen, sunder usx etwas thä-
ding, betrOgds oder ander harbroohter gereeh-
tigkeit ufferwachsf'ii m < V'. Branl. I'.isrh, Wilh.
262. — «...als dann sin handel, zwyträcbt,
krieg, anlas«, b^räff, raehtnng. . . aniseigenC».
0. c. 263
sich Betragen, sich erhalten, ernähren.
Seherz, 148. ~ Wir Muren «von lande so
lande, — koufende aller bände, — unde ge-
winnen, das wir uns betragm*. Gottfr. v. Str.
1, 122i — «... ob sich die armen by solchem
almäsen betragen oder nit. .» 15 Jh. Aite
Ordn.. B. 14. — In Egypten «ddrä^ sich MariA
. . mit jre nolen and jnit jre spülen». VU>
Ii liger.
Betrebt. beschmutzt. — «Als er hinus waa
kommen, so findet er einen armen Menschen. . .
fast betrebt von der UnHetigkeit der Strassen»,
(ieiler. Kv tn. Ussl. 123 b; 153".
Betreclien, versoharren. mit Asche bedeeken.
Scherz, 144. — Die Glnth, die ihm «ftefmdbrn»
in dem herzen lao. (iottfr. v. Str. 1, 2ßO. —
Das Feuer war «eines nahtes nüt wol bUrochen»,
K$n., 725.
BelrUbedc, Betrübniss. — «Also schict dise
iuuge Adelheit ettewas mit betrubede von diser
heiligen elosMorfai». Nie. v. Basel, ms. — «We
mir, was beM^ed» het min laut begrilfen».
Kön., 309.
B«tr0glicheit, Betrttgnisx. Betrugenheit,
Betrug. — «Fürsichtigkeit on Einfalt ist ein
Betrüglicheit*. Geiler, Selenp. 162 «. — «Umb
Betrüg n ISS willen des bösen Geistes». Id.,
Irrig Schaf, D, 4«»; Bilg. lOHK — «Wer dut
mit betrogenheit unibgan. . .» Brant, ^'sch. bö.
— «Uf betrogenheit ein jeder gat». Ibid. 97. —
«Mit btrügniss gat umb jederman». Ibid. 98.
— «... der sprach allein. . . das er noch sy
— von btrügnisz siuer frowen fry». llji<l. 34.
Betrüseln. beflecken? — «Unser herrenam
das brot under sinen mantel nnd stiess es in
sine siie nnd nmhte es blutif; und sueissig-
und betrüsdte es gar wol in sinen wunden».
Hago von Ehenb.
Betthrod. Giideke : «wohl Beihrod, das nach
dem Gebet genommen wird». Eher, das man
nimmt wenn man ans dem Bett aufcteht. —
«Wa wir ^^ent das friistück schlemmen, —
und das beltbrod went verdemmeu». Munier»
Nb. 162.
Bettp. Ret. Bete. Bet^celd, Art Abgabe.
Scherz. 142. .Seigiiours ei viüages, 57. — «Do
nidcn im Land heisst es Bette». Geiler, Post.
3, 103*». — Die Obri^'keit «wann sie ir undor-
ton beschwert, bet und stur vi II von ir hau.
Murncr. Nb. 105. — «Der zins, die stür und
oiifh die bet, — dio .dfCrkeit erdichtet het».
Ibid. 109. — «Schatz, bclycld^ slür und wacht».
Murnor, Luth. Narr, 104.
Bette, kleines Feld-. Matten- oder Gartcn-
stück, Beet. Scherz. 144. — «llna pecia prati
dicta ein bette». KvnoUhcim, 1333. — «3 stren<jre
nnd ein bette», äuizbach, 1319. — «2 kurtze
btttt, . . 8 bette nnd ein halb sträng». Eng*
Weiler, 1321 — Stirbt ein Eigenmann, der
nichts zurücklässt, von dem der Herr einen
Fall nehmen könnte, so solt man «ein beite
louches us/telbon». Sennheim, 1354. Weisth.
4, 118. Aehnlich, Niederburuhaupt. 138i;. Ibid.
4, 74.
— Kin Früner kann heini^'elin . und «ein
bette mit hanffsomen oder mit louche segen».
Sennheim, 1964. Weisth. 4, 118.
Betten, das I?eir machen. S. Grimm 1. 1733.
— «Sie ledt, sie wesoht . . .» Murner, Gcnolun.
K, Ib.
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- 87 —
Bettem, Betri«, Betriss, Bettrise, bett- 1 üg wer, — sie spredien, er sei ein betuUr».
lägeriger Kranker ; engl, bedrid. — «0«t ver- 1 Altsweit, 55.
hing das der meister ein rehter letlerise wart». I^t ucke, Pauke. '!\'r r ! n onch an dem
Nio. V. Basel, Tanl. Bek., 61. — «Were ein . himeltichea Dantz »cui iiarptcit, Beueken und
hettrin, dem sol man ein bet lihm». Tftrkheim, | Lvten ?» Oeiler. Bilg. a26b ; Emeis 74 —
14 Jli. Alsatia, 1873, S. 4H0. »Herr, mein «Man mnsz in pfifen vor and singen, — truni-
Kind ligt in dem Haas ein betnss und würt meien, öeuke», urgel schlagen». Murner, üh.
gar übel gepiniget». Geiler, Ev. mit Ussl. 30« ; 260. — Gödeke druckt: bonkan, wUurend der
40*»; I50b ; Pred. u. L. 98 b. — *P«?r herr zu alte Toxt beuken hat. — «Sie schlugen uff
dem bettrtsen Rj^TAch : gang hin, sünd uim ...» alle Beueken oder Trummen». Adclphus. Türk.
Brant, Nseb. 41. — «Paraliticus, das ist ein \ E. 6«.
Beitenjas*. Brunschw , Dist. 103 Ii — Christus Beuteln, reinifi^en durch scliiitteln in einem
isagt «zum Bötrüm: sun, hab ein getrawen, lieuiel, bes. das Mehl. — «Truüüliea, malen,
dir werden vensigen deine sfinden». Wuxm^ ^ beutlen, teigmachen...» Q^er, ChrittL Kft-
Balaam. d, 1 nigin, aa, 3 a. S. büteln.
Betüten. bedeuten, erklären. — Der trohcilte 1 Beuten, plündern. — In Mailand wurde
Blinde «hat den Herrn gross hetntei, tTrosse I «alle;? das gebeutet das darinnen was». Adel-
Ding von im gescit». Geiler, Post. 1, 85 >>. — I phus. Barb. 33 b. — Die Katholischen haben
«Gross machen» (magnificare) «ist nut anders ' in Böhmen «vil stet «eitiBsen nnd gebeutet».
weder einen gross helüten und <rro&s verkün- Capito, Trcg:er. I). 3 a. -- S hüten.
den». Ibid. 3, 85 — Sonst immer im ge- , Bevilen, einem zn viel werden, in belästigen.
-vrSlinliehen bentigan Sinn. I Beneoke, 3, 314. Selmieller. 1, 887. — Der Geist-
Betwang, Bezwang, Zwanir — «I>cr hftche liehen «unartig; leben die fronimon otw an
lere und ir betwanc — Was siner sorgen ane- vüet het and beschwert». Capito, Spaltung,
vane». Gottfr. v. Str. 1, 81. — «Dammbe ge- , B, 2;
schach. <laz in manigcn landen gros betwang Bewaren. Sclier/, 117. 1. Stärken durch
wart von den lüten die . . . über mere woltent». ^ das Abendmahl, das Abendmahl reichen. —
Cloeener, 67. Hier iet das Wert im Sinn von | «Eines moles stnnt er (Leo I) über alter und
Zndranpr zu nehmen. -- Kr nike. die nach bewarte die Inte». Knn., 528. Etc.
Arabien kamen, muäi^ten «durch becwang des 2. Durch das Abendmahl zum Sterben be-
landes milch essen, so scind sie gesund wor- 1 reiten. Vgl. berihten, verrüUe». — Bin FAtirer
den». Fries, 149«. — «Geistlicher Bezwaiuk». «trftg unsers herren lichanien, wanne er wolte
Brunfels. Zehnden. b, 2 b. — «Trübsal. Bc- : einen siechen 2»«tcam»». f loscner. 149. — Die
jncang, Angst . . .» Butzer, Weiss, a, 2 \ Beichtväter, «so sie die swestern bewaren oder
Betwingen. 1. "Re/.wincren. nnterwerfen. — das heili^'e oley irebcnt . .» 1358. — «Ob der
«Swaz er betwunge mit kraft, — Da/, er daz pricstcr den kxaukcu /.ü hant wil bewaren,
ze eigene heta». Gottfr. v. Str. 1, 83. — «Keiser ' sol er ^veschen die hent noch dem heiligen
Otto hetwang welsche lant». Closener, 85. i oley». Gebete. 16 Jh. ms. — Zur Zeit einer
2. Zwingen, — Sie *bettcunffent in, houbt- Pest wollten Pfarrer und Bettelmönche die
man y.i\ sinde und keiser» Kon., IVM. Ktc. Kranken nicht <heu-aren mit dem heiligen Sa-
Betwinj^niss, Bezwingnues, Betwungen-i erament*. Brunschw., Pest, a, 3 «. — Presser
belt, Z\\ ang, Gewalt. — «Ob die Bettoingnitte] <as?en also das man sie mnst ven dannen
80 uro/, was, das du ir niht niolitest widerstan*. , tragen und mit den h. sacramenlen ftcMMirsii».
Bihtcb.. 26. — «Die straugheit und betvnng- 1 Fries, 40 b.
Mttse» der Begeln eines Ordens. Clans Btov. I 8. Abwehren, sieh bewahren vor etwas. —
— Rulman Merswin wurde der Grürnli i- des «Sie wen rit es mit irre Mishcit al.so betcaren
<irünen-Wörtbs «von gütlicher betwingnisse» . , • • und iiieinent als su solent die liden bas
Nie. Laafen. Oottesfr.. 84. — leh gelobe | Aewort han». Tanler, 4 (1).
es frciwilüir. «nüt von betwungenhette». Nie. Bewärdo. Scherz, 147. I. Bewährung. —
V. Basel, 146. — «Xit mit Bezwingnuss, als i «sit er . . . ze bewdrde wil jehen». Guttfr, v.
die Thier cingespannen werden, sonder mit Str. 1, löö. — Er bot ilun «des kampfes he-
lauter Tron on Falsch»* Geiler, Pred. u. h. l würde». Ibid 1. 91.
103b; Selenp. 63*». ' 2. Vorbereitung zum Sterben, die Sterbsa-
Betz, Betzlin, Hund. — «Schlag im sein cramente. — Ein Theil der Bewohner von
Hund, sein Betzen zc teth*. Geiler. Xarr. 77 b. Sunthofen jrehiiren zur Kirche von Logeln-
— «Was der thörigen Hund sein, als Betzlin heim und »uUeu da uehiuen «touff. b'ewerde
und die Mistbellerlin. die bclbn Tag nnd ! nnd bcfjrebede». 1404. Weisth. 4, 146.
JNacht». Id.. .Siindou dcH ^I. Sin . Bewidemen, dotieren. S^chcrz, 149. — «Wir
Betze. Ku.ss, frau/, bai^ier, latciu. pacem. wellent das dieselbe pfniude bewidemet sige,
(S. das Wort pacem.) — Papst Leo «satte uf, und betcidement sü in die wise als hemoch
daz daz betz man solt geben in der messe* geschriben stot». Gntlcute-Ordn., 194.
<7iosener. 22. — «Er gap imo das betze an Bewinen. vino instruere, mit Wein versehen,
einen backen» Nie. V Basel. Tau! Bek., H». Schmellcr. 2, 92^. — «Were es sach, das ein
— «Er gab in das beUe an den munt mit lehengut bewient würde und der iehenman so
irrossen fröiden». I9ie. v. Laufen, Oottesfr., 179. vnendtlicben were nnd den lehenherren kein
Betzeler. Lexer 1, 242: Betschclier, franz. j botschaft wissen liessc, so solle der lehcnherr
bachelier. Knappe, junger Kitter; im folg. j seinem gut zu hilfe kommen iu jar und tag.
apdttiseh gebraucht. — « Welr man gern sficE* | Sin heimiseher soll mit dem meier flberlcommen
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in ilrei tagen; thät er das nit. so soll der meicr nen. musste man den Koth wefprAnmeii «mit
das gut betpienen /üc ilreicn U tut,^pn«. Printz- bickeln». Closener, 98.
heim. Weisth. 5, 47ö. — Zaliltü ein üubor seine 1 Bickeln. Biekeln, mit Bickeln, d. i. Würfeln
Zinse nicht, so Avarde sein Gut von dem H^w, I spielen, die Würfel auswerfen, spielen über-
in (reirpnwart einiger Zeugen, fiir eingezogen liaupt, gross tlinn, wie einer der den Würfel-
erklün. Um dem Schuldner Frist r.a geben, beclier recht huch in die Hube hält. — «So
wiederholte man dies Urtheil ku verschiedenen einem .Alenschen ein unreiner Gedanck ein»
Zeiten und trank dabei jedesmal, auf seine fallet, und er den hin und her M ürft im Hertzen
Kosten, eine gewisse Quantität Wein. Bewinen und mit im bicklet. . . daramb das er sich daran
ist demnach so viel als für eingebogen erklären, erlubtigcn will». Geiler, Selenp. 212 Ev. mit
Dieser Erklärung könnte man entgegenhalten UssL 146 Brös. 1,^8^; Arb. hum. H4 ». —
dass im Text nicht bewinen, sondern bewienen «IrwerfentS gftr hodi herfilr und biekelent^ wit,
steht; man erkennt uher uns der Orthographie das ir von AbnhaiB htr S^nd», Id., Po8t. 2,
dftss die Copie, nach der das Stück abgedruckt ; 24
ist, nieht alter sein kann als das 16« Jahrli.; Bicken, franz. piquer, behauen. — cAlso
der Copist hat einen Schreibfehler iremacht. thunt die Buren den wilden Böumlin die nuth
Bewintera, überwintern. — Des Abts von jang sind« die binkm sie mit einem scharpfea
Münster «vihe sol doh gan ttber virste; bewin- ■■ Stein und lont es darin wachsen ein Jar, und
Urt es da jenthalhcn, so sol die ebtissine (von wenn man >ie abh.-nwcl, <u schelt man die
Kemireraout) das vihe eines ^wischeut ire zwei Kind darub. und das lieisseni denn gebidUe
stellen». 1389. Als. dipl. 2, 165. ' Stangen, nnd maehen oben Isen daran« lud
Bewinnng, Yerpruviantierung mit Wein. — denn ist es cir ^ hw insiiiess». Geiler, Bilg. 39 «.
Der strassb. Kath verordnet man solle keinen Bidenien, Bidmen, erbeben. Scherz, 154. —
Wein TOfkanfen «damit menglich zu bewymmg^ «Die erde bidemet». Oeisslerlied. Closener, ilO.
kommen müg. und der feil miirckt der gemein > — *m\i bidemenden vorhten». Tuuler, 268(46).
nit entzogen werd>. l'lacard 1018. Etc. — Christus «tieng an traurig zu werden
Boworrenheit, Verwirrung. — «In hete wol und betrübt sein, atittern und düimen». Geiler,.
heu)orrenheit — In M'undorlicli verat geleit», . Passion. 19«.
• Gottfr. v. Str. 1, 15. — «Sin beworrenfieit — ßieuen. Bünen. Bönen, ein I as-» oder Ge-
Diu tct im wol, diu tct im we». Ibid. I, 2tK). fäss mit etwas wohlschmeckendem ausbilhnM.
Bewnlni»!^. Üetleckung. Scherz, 149. — «I n- Scherz, 199, imbuere. — «Es ist umb cinjnngcn
küscheit begau mit B&wulnescht (sie) der Trö- 3Ieuschcn wie umb ein nuw Fass; womit man
men>. Bihteb., 86. es zu dem ersten binel. donoch schmeckt es
Bewürdigen, mit Würde versehn. — «Der i ewiglichen*. Geiler, Bilg. 151 ~ «Wann
teuffcl, der weit über alle menschen beioürdiffet einer ein nnwe Flesch kauft, so muss man sie
geu eseii ist. . .» Bvitzcr, Dass Niemand, h. 4 o. bünen mit ^luscat und mit Neglin, und dann so
Bezetteln, bestreuen. — «Er bezettelt den schmaokt die ITiosoh allwegen darvon». Id..
aptvi mit imber». Mumer, tJiensp. 125. j Brös. 1, 49 <>. — «Der Mensch muss inwendig
BezU^^en, durch Zeugen überführen Seh»Tz, mit Tu:^i tidtMi .. bereitet und durdibünet sein» .
152. — «Swelhe meister Johannes der anfüge Id., Selenp. Idd <>. — «Den kupff hat er also
mit nammen xihet, mag er die hezügen selb gebient, — das er den gantzen tag uff gient».
dritte. ... 1300. Cöd. diid. S. Thi»ni - Ks steht Brant. N\eh. 75. ;Er hat den Kopf sn vom
im Kecht, mau solle keinen tödtcn, «er werde Weinoiugenoinuieu, dass er. . .) Die Erklärung
denne reht nnd redelieh heeüget das er den dot ' Zarneke's, 422, jiasst nicht. — «Bffnt man (eine
verscli'ildft liat> HtiiTo v. Ehenh. \ Flasche) mit svid-rhnieelcenden (liiii,'en, als mit
Bezweuklich. durch Zwang. -— «Bczwenk- imber und gewurtz, so schmeckt sie darnach*,
lieh erfordern». Bmnfels. Zehnden. b. 9b. Pauli 301.
Bezwenknuss. Z^vnn^. Dniek. .'^ Betwing- Bieverknit. Rieverwnrz, Aristolochia cle-
niss. — «Disc liezwenknusz (der Frummen durch matitis, die tur eui Heihuiitel guli gegen Bievcr,
ihre Gegner) ist nit on freid und trost».Gapito, Fieber. Noch im Elsa^^s üblich. - «Apud
Treger, A, 4 b. Bievertcurz». Feldname, Krantergcrshein», 1266.
Biben. 1. Beben, /.ittcrn. — Gott sind alle — «Zu der JBicifcrKJMrjeu». Meistratzheim, 1H2].
Elemente •bibmde Ii. nsthaft>. Gottfr. v Str. - «In Bieeerkrule*. Sässolshcim, 1354.
1. — «. . . das alle die bein bü>en mägent». Biege, Ort wo ein .\eker. ein (Jewand, ein
Tauler, 377 (65) Etc. Weg sich umbiegt; auch ein lauya der Kriim-
2. Act., erbeben raachen, erschrecken. — munt; l' t lLirenes Feldstück. — «An dem Bitge^
«Die starke bibendc urteil gottes». Tauler. uf das Bige, uf den Bieg*, Feldnamen, häung,
378 (65). 1294 u.f — «Ein Acker und ein daueben>.
«Bibenell, pimpinella». Gersd. 89 0. — San- Offenheim. 1416. — «Iii kirchlichem Biege*.
guisorba officinalis. iürschl. 1, 960. Odratzhcim, 1416. — «In Sult/e Biegest «in des
BiberwartK. Brunsohw., Dist 72b. Aristo- von Scharroch Biege*. Marlenhcim, iHib.
lochia clematitis. Kirschl. 2, 39. S. Bieverkrut. Biersupper. Biersaufcr. - «Die hicrsuppcr
Bibung. das Erbeben. Scherz. 153. — «An-. ich darzu mein, — do einer drinckt ein tuna
gestlich bibunge*, Tanler, 877 (65). ; allein». Brant, Xseh. 19.» Zarneke, 331, nimmt
Biekel. Sjiitzhiikf. — Ein iiliL;idii'nder Lohns- das Wort mit Recht für liiertriiiker. nnr ist
mann soll auf dem Hof zurücklassen «2 bickel». seine Bemerkung über Üüssig, dass «mit dem nie-
1391. Wilgotheim. Str. Bez. Areb. — Um ein> ; derdeutschen Getränke auch der niederdevtscho
mal die Thore Strassbargs schliessen zu kön> ; Yocal Eingang gefunden zu haben scheint» •
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— 3» —
Suppen, supfcii, ist ein bei Geiler. Murucr. etc.
nicht selten vorkommender Aii^dnuk für
sclüärfen, trinken. Auch war du Bier durch«
aiu* nielit im EIims bo onpfewölmlieh wie
Zarncke moiiit; man kaniiie und braachto os
seit dem Iräb&tea Mittelalter. Godeke'« £r-
klftraniT dnreh Biersappcnesser ist gans un-
richtig , von (ItT Biersai>i)e wusstf man im
Elsass nichtti ; der Zusatz : «du einer driuckt ein
tnnn allein», hatte genügt am 65deke von
seinem Irrthnm /n überzeugen; man Ic;inn
M'ohl hyperbolisch von einem sagen, er trinke
eine ganze Tonne Bier, uiclit aber er esse eine
TaiiiiC Biersuppe. Auch folgt sclcicli liarauf:
«ein narr innsK vil gesofTen hau*; üic suppci
sind Säufer.
Bieten, es einem wohl bitUn, ilm l-^m- 1m>
wirthen. Scherz, 155. — Die Bürger iiiihmt ii
die Gcisslor in ihre Wohnungen auf «und
bütUnts in wol». Glos. 106. — «Koufe uns
{^nftg zft essende, das du es uns wol bietest»
Nie. V. Basel, 229. — «Ich wil mir gütlich tön
und AviU mir selber wol bieten». Ibid. 266.
— «Der mcier »oll es meiner frau (Aebiissin
von Er>tein) wol bieten, mit wildem und
zaiueni, fliegend und tliessend ...» Gress-
weiler, 16 Jh. Wei«th. I, 705. Ete. Etc. —
Kommt der Ftdli^t V(iii Oolenbein; niuli S.
Lttkart, so mag er «einen oder zwcu bidcr-
mannen . . . mit ime laden Aber seinen tiaoh
in Ion hof, und sol mans den btekn als dem
herreQ>. 1354. VVcisth. 4, 26.
Bifaiiir, von befangen, einsehliessen, gros-
sor< s umzäuntes Gut. ."^'(^horz, 161. Seigneurs
et viiiages. 11.
«Pratlium vulgariter nun-
evpatum in dem bifange». Diebulshcim, 126M.
- <In dem Bivanc» Bettenhofen, i;Hfi8. —
«Ein velt, heissct der Bifanc». Klisiett, 13*^9.
Bifi^ürtel, Tasche am Gürtel. Seherz, 160.
— «Zrt dem Btgürid' St rassb. Hansname. 1376.
Bihtelüte. licichtlauder. — l>er Meister
war «unwert worden allen sinen bäOdOlUn*.
Xic. V. Basel. Taul. Bek., 23.
Bihter. 1. Beichtvater. Scherz, 156. — Man
sol lUn hildern nit also vil ir zit ncmen».
Tauler, 238 (41). Etc. — «Do nam ich den
Thanweler eime 6i%ter>. Ralm. Merswin.
Gotlesfr.. nO Etc. — .\ic. v. na-r!, sehr
oft. — «Do vergap ime eiu brcdigur. der sin
b&Hter was .... in dem ketehe». Kön. 464.
Etc. Etc.
2. Bekenner, coul'essor. — «loh bevilhe
mieh ... in die stereke der marteler, in die
wisheit der hihter*. (iebctr. 11 ^\\. riis. —
«... der öiAter sante Galle». Coar v. L>unkr..
v. 304. Etc.
Bilant, Beiland, Nebcnland. Xa'"lil>;irland.
Scherz, 156. — « . . . iu alleu den bikmden ~
— Diu sinen namen erkanden». Gottfr. v. Str.
1, " Ktc.
Kiidener, BiUlnei*. Vorbild, Meister. Scherz,
157. — Christum «süUent wir für uns setzen in
spiegellicher wise also ein bildener* Taulcr.
270 (47). — «Das w ir alle gerehtc gcworc 6i7-
<len€r . . . nochgonde werdent>. Nie. v. Basel,
Taul Bek., 7. — «Vier hande biidoier die er
(Christus) uns vor het getragen*. ViUiugcr.
— «Das ist das Exemplar, der Südntr dem
du nachwürcken solt . . . Gott selber, alles
das er gemacht hat nsswendig, hat er voi i^in
, Büdner^ beisset Idea, in im selber». Geiler.
Narr. 54 a. — cWie ein Jungfrau thnt die
vor einem Bildner sitzt imhI luidensch Werk
würkt, die den Büdner stcu» ansieht nnd nach
ihm wirkt». Id. Bilg. 159 1». - «Sie (die Pfaffen)
seind euch nit dar;,M s(cIlr zn cim Bildner inen
nocbzofolge». aber ich (Christus) bin der Büdr
ner dem ir sollent nochfolgen». Id., Post %,
36b; .Selenp. 228 ": rrrd n L. 109«.
Bildenerin, Imagination. — «Die Fantasie
' nnd die Bädenerinne*. Tanler, 171 (Sl).
RiMor. n^. Büer. meist im plur., Zahn-
lleiscli, (.ratl. 3, 102. Scherz, 157. — Thun
einem «die zcne we und sint ime die bildem
'All, so tftt ime daz ezon wo». Bihteb . 87.
Bildung, Bild. 1. Aciiulichkeit — «Der
Mensch ist nach der Bildung (iottes geschaffen».
(Jeiler. .\rb. Ii um. 184 — «O du Seel . . . die
du gemacht bist nach der Bildung und Ge-
leichnuss (tots». Id.. Schiff der Pen. 50« Etc.
— «Gedechtnüs. willen und verstand, — die
dry stück im houpte band — gh ich bilduttg.
als man da seit. — fürwar mit der drifalti-
kett, — in dem sind wir gotz büduug gleich».
Mnrnpr. Bad. P, 3».
1. Abltil'huitr. — «Ein andechtic KIii>t Ur-
mensch hat ein solioho grosse Begird zu dem
Passion Christi, das sie nie moeht die Büiunge
ilt s Orucitix ansehen, sie fiel dann uff die
Erden». Geiler, Passion, lab. — «Ein bilduny,
< die sie mit geferdt — hat wircken lassen ulF
das hrit, — von Eiifn abconterfet • . Murner,
Virg M, 5". «Die bildung solh.ui maneu
mich — an die sind im hinielrich». Id., .Nb.212.
(Bilde r luf Grabmälern ) — «Ich bitt .lesun»
dess Biidung da ist» (au einem Crucitix).
Pauli 60 <». Etc.
Bilp^oi-in. Pilp r. Scherz, 157. — T>> r Meier
vou Uoheuburg soll machen «das kein unfnge
geschehe von den bilge^-in, mit füre oder mit
andere unf 'ii:' ». 14 Jh. Hanauer, f'nnstii .. 244.
Priester «die der bilgcrin stiUint wanen».
Kön., 624. Ktc — *Bilgerin etlewie vile
gitiirrnf . . . /A S Jacobe». Mnrl- in. 22. —
»Zum Jlil'/rrm». Strassb. Haustiumc 141b. —
Ritter Bügerin von Ehcnheim 1284. Ktc. --
«Ein odelnian . beherbergt die Bügerin die
da fiirgiengcn». l'auli, 2ö0.
Bilgernilss, Pilgersehaft. — « . . . aulf das
Mir Tiit prüo^ron ;nii weg unser walfart und
bUgeruusz>. Adelplius, Pater nostür, B, 2^.
' Bilieb, viiinkiseh. Sehmelier 1 , hat Peil,
proeliuni, — *BdicUe Kibt'koil . . . zi^ zankende
und zä kriegeude». Claus v. Blov.
' BiKkeit. Zanksucht. - « Vientliehe BüÜKit*,
Clans v. Blov.
Bill»«. Kugel, franz billr Scherz, 157. —
«Es soll nyeman an siner miilen j^cbiiwe
ferreii hinder sich buwen, dann er mit einer
billen hindor sich gewertlon mag, also er soll
uff dem wt idebüum stun. und das lincke or
in die rechte haut ncnieu, und den linckcn
arm do enzwüscbeu usstosseu. doch das der
. eleubogen nit über den rechten arm kume,
I und die bäU in der hant han nnd in solHcher
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- 40 -
gestalt werffen». Bi»ohw«Uer. 1458. Bwiftuer,
Constit., 332.
Billen, bellen ; prät. bat. — Das Hundlein
«irodAr ez eng^rein noch enbcU». Gottfr. v . Str.
1, 98. — «Das hüudelitt ... bal gar vasto».
Nie. V. Lanfen. ms.
«Killriibanin, populus». Oersd. 93 h
Biment. pigmeutam, für aroma, Wohlge-
raeh. Sehers, 167. » ^Bimmte, aromata».
Herrad, 186.
Biuetsch, Spinat. Noch so im Über-Elsass.
Kirsehl. 8. 9. — mBienetseh, Lapathnm, alias
l'.nniex. Bicnetsch Kraut. Blitam». Dasyp. —
«Spinachia, ßyneUch». Gersd. 94 ^. — «Bi-
nettdt ist gar nach glich dem mangolt>. Fries.
39 a. — Ai ckor mit «zybeln, kapszkrut oder
bynesch». Bruiiöchw., liist. 53 b. _ Nach De-
candolle, Geo^aphie botaniqnc, Paris 1866, 2,
.Si6, Mürc der Spinat, spinacia olcr:ict>n erst
im IG Jh. aus dem Orient nach Kutdjia ge-
kommen; der ursprüngliche Name soll persisch
sein, ispanaj, woraus die Araber isfanadsch
gemacht. Dieffenbach. 40, hat aber bereits
atriplex, Binesch, aus einem Vocabular aus
dem Anfang des 15 Jh. S. auch Schroeller,
1, 246. Wenn, wie es urahrscheinlich ist, Bi-
netsch, Binesch nur Entstellungen (^:'^ orieii-
taiisohen Namens sind, so moss die PÜauze
viel fHiher naeh Bmropa gebraeht worden
sein fils Dociindiilli' es annimmt.
Bingelkrut. Bruusohw., Dist. öl ». Geiüd.
98». Herevrialis perennis, Kirsehl. 9. 50.
Bir, Biore, Birne. — An einem Banm
hingen «die aller grösten sehöncsten btren,
von den ioli ie gehörte sagen». Nie. v. Basel,
211. — Anrlros Drit/ehn schenkt Gntenberg
einen halben Ohmen Wein und «ofwie \ il
5tmi». 1439. \'inil. typ . ilociim. 12 — <K(d;e-
hiretf. 15 Jh. Alte (»nln.. V>. 14. — «l)i liun-
dcrt liegelsbiren*. 1439. Vind typ., docum. 12.
— Jedem Hnber von Snlzmatt gibt man, als
Nachtisch, «zwo Regelsbiren. eine row, die
ander gebroten». 15 Jh. Weisili. 4, 136. —
Im Wintermonat hat man u. a. als Lecker-
bissen «ein /.uckerschibe. ein Jtegelsbir». Oonr.
V. Dankr., v. 317. — «Die Mnlesel . . . lugen
nach dem Schatten der Bieren an di i KnU n
. . , vnd lugen uit äff zn dem Baum von dem
die Bieren kommen sint». Oeiler, Bilg. 126
Selenp. 129»; IVod. u L. 140 >- Etc. — «Ein
Vater oder ein 3Iuttor die versagend dick
einem Kind ein Biren oder einen Apffidl».
Id., Pred. u. L, 37=1. — «Kind, die zögen
Biren, Aepfel ...» Id., Narr. 4B^, Etc. —
«Einer sieht wie die guten tneren*. Brant,
Xsch. 75; (ein Trinker sieht am Morgen l- It
aus wie eine Birne). — «Ein Trinckgeschu r,
die gnlden hier» genannt. Id , Bisch. Wilh.
294. — 'Brnfen hiretu zuckerschiben, — das
ist das brassen das wir tribcn». Murner. Nb.
169. — «Konf ich nun ein pfcnwert biren, —
die schonen kiinnens fiirter schiren. — die
boscn lont sie dundeu bliben». 0. c. 20.3.> —
«Öept'el. Bi/ren . . . «Adelphns. Flc. 141 —
1182 war der Winter so warm, dass «man zu
licchtmosz grosz biren sah als haselnus/..>
Id.. Burb 53 b _ «Pira silvestria, wild Bie-
ren», Gersd. 93 b.
Birbunm. Birnbaum. Heute : Birebaum. —
<Z& dem birboume». Strassb. Hausname, 1288.
— Häufig als Feldname, 13 Jh. — Verschie-
dene Arten: *Bettebtrboum». Wittisheim, 1.312.
tGroiebirboum» . Plobsheim. 1420. •Eenfdbir-
bomn». Börsch, 1289. «Ein grosser Küniffg^
birboum». Westhofen, 1491. •Regelshirboum*
Westhofen, 1491. *WinUrkirbwan». Forch-
havsen, 1998.
Birment, Berment. Pergament, fcher/., 158.
— «Die valschen menschen sprechent oacb
abe die h. gesohrift nnd spreehent sJso : aeh
kerest du dich noch an tinte und an bir-
menteU Rulm. Merswia, m.s. — Die Jaden
«noment birment und schrcip ein ieglioher ...»
Kon , 500. — <1 ffi" 5 sch. umb 8 sexternen
und 4 bletter birmentes». I4lr>. 8. Thomas-
Fabrik. Etc. — «Ein yeglieh eoliigende mit
eime bcsundern herment überzogen». 15 Jh.
Alte Ordii., B. 14. — Zu einem Buch «gchörent
z6 dem ersten zwey bretter die das buch za-
»amen bindent. z&dem andern birmente'. TIng(»
V. Ehcnh. — «Damit bat er den rricstei das
er im wolt schaffen Dinten und Benni-nL zu
sehreiben alte seine Sachen dem Bischof».
Oeiler, Ev. mit Ussl. 89 b. Etc.
Birmenten, von Pergament. — Von den
drei Exemplaren des Statotenbachs der Guten*
lente ist eines «6trineH<ni», das soll auf dem
Hof bleiben. Cutl.-Onln., 218.
Birgen, Birsacn, später pürschen, auf der
Jagd ein Wild avftnenen. — «Ez gelernte dtne»
und jagen Nie deheim man so wol». 0ottfir.
V. Str. 1, 32. — iy Beitzen. — Geiler, Poet.
1, 8ü».
Bis. Wis, Big», Bigjs. Sei! ini;i-rativ von
sein. Scherz, 159. — »Bis getruwe». Taoler,
400 (69). Etc. — *Wi8 nit unglöbig». Ela.
Pri il. 1, 233. — «Got, wis mir sümler trnedig».
Ibiii. 2, 10. -- «Halt dich rein. — Jiisz geni
allein». Gebete, lö Jli. — «/^/*- IVoI» *\Vis
fro!» Altswcrt, .^7. 2(3. — «Hr rr ' gnädig
mir Sünder» »ifiier, .SclutT der i^cn. 75»;
Selenp. 99»; Posi. 2, o2». Etc. — •Biss an-
gedenok wo du hin gast». Brant, Cato, a, 3«.
— tBise demütig». Id., Facetus, A. 2 «, —
*Bisz ein stum nit alzumaU, Id., Thesm.
a, 6». £to. £to — *Bite gut geell und
frölich man>. Mnrner, Nb. 71. — «Bw wil-
kum mir». M.. Ilad (*, 4 — «Nun Itig, bis:
stät». id., 4 Ketzer, J, 4 b. — «Arbeit fmmlich,
hie wol bidcr». Id., Nb. 187. — «Fiirhin biee
behut>anKM • Id.. Kon. v. Engl. 402. Ktc. Etc.
— •Bisz iudeokig das . . .» Adelphus. Fic. 148 ^.
— «B«argewamet ...» Oend. 90». — «Bfejr
r n- irnter ilin«^». Pauli 188. — «7?r^: mein
w e^:u ti.sei ». ,Nach(igall, Psalter« 59. — *Biss
zufriden . . .» Zell, F. 1 K
Bisehaft, Beispiel. Scherz. 159. — «Der
schäme bilscluift viudeu wir an 8. Marien
Magdalenen». Bihteb., 8. — Der eine soll von
dem andern gute «excmpel und biteche^
nemen». Claus v Blov.
Bise, Nordwind. Scherz, 180. — «Wider
bise*. Feldname, Schweinheim, 1356.
Bisa, Gebiss. — «Wer sins munds nit ist
gewiss, — der kum hieher und nem ein bise
. . . — darum bab ich hie biet bereit, — das
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— 41 -
man sie ia den triasel Idt*. Marner« Nb. 192. i bUwitent und das ein sollioher örimm und
Bittern, erbittern. — «Sü 6t«eren* rdite ir Id , Post. 2, IRb. _ Sdi r 166, sagt in-
hertze wider sü>. Tauler 402. iöO). j thümiich zu dieser letztera Steile: «forte pro
Bittani?, Bitte. — «Nim war der siben JB»<- dMeA<«N«. at paUesoerenC». — Heute: hläfen.
tunge». Pred. In<Tolts. — Das V. U «het in 1 Blali, fem., leinenes Tuch um über oinon
jme beslosseu sibeu Bittungt». Oswald. Wagen zu spannen. Sohmelier 1, 826, Blähen.
Bits, BiMen. Qrimm 2, ö8. — <Lond irden «Zwo Blähen* 1516, Inventar eines Wirts-
barf&sc disen hitz - - unrl !>if' euch lond under- haus< ^ Stadt-Ärrh.
drucken», so ist es auh mit euch. Murner, ] Blaphart. S. Blappart.
4 Ko.tzor, J, 1 ^. Blarren. schauen (ef.flarr0R). - «Welcher
Ritzeln, beij^sen auf der Znn^'e. — «Pfeffer- dahin w oh hiarrm, dem gsche als cim der
körnliii biUlet auf der Zunge», (iciler, Emeis iu das llad der Sonnen sieht». Geiler, Ev.
11 *; Has. im Pf. E, 2 «. — «Wie der Saur- mit Ussl. 221». — «Kr hhirrvt sie an wie ein
bmnn zu Göppingen, so man daranss trinkt, Kalb ein nuw Thor». Id , Post. 3, 46». — <Es
80 büzdt und zippert es ein wenig im 3Iund». j kumpt das du etwan ein Frauwcn atUtlarrest»,
Id., Selenp. 889 b. _ Sehmid, Sehwäb. Wört Id.. Brös. 2. 24 i.
70. Bla«t 8. Blost.
Biseleheii, OleiclraiB«. Sehera» 168. — «Es BIMstig, Wind machend. — «Mandel oder
sei sin ein hizrühni oder ein gelloliniflee». [ ander frucht >li '■h'stig oder demptig ist».
Bla, Bio, Blanw, Blow, blan. Sehers, 161. bonen und rAben». Fries 7Da.
— «Grüno nnd bla>. Gottfr. v Str. 1, 21. 217. Blater, Blatter. Bieter, Blase. Scherz, 163.
— *Blo sydeu d&oh.» 141S, — «10 4 umbo | t. Harnblase, vesioa. — «^totere, vesica».
aide and m und bh ffun». 1488. S. Themas- 1 Herrad. 188. — «Drei oder vier Brbsen in
Fabrik. — *Saffirhlo . . . Lasurbio . .» Alt- einer Blatter magen roeif Qerümpel dan wan
»wert, 29, 44. — «Die role und die varH e». sie vol Erbsen war». Geiler. Narr. lUb. —
Tanler, 8(1). — «Der dirte bl&mc der ist blo» «Semlieh nerriseh Herren die gleich ioh den
(Sonnenwirbel). Villitigcr. — «Es püt im crlieh Kindcn mit einer Satnchlatem, die selbijr
ob es bla oder rot ist». Geiler, 3 Marien, ö blesst em Kaab ein wenig uff, der ander noch
— «fila Enten». Id., Siindcn der M. 89«. bass, der drit nocli bass, also lanf bis sie
— *Blauu} Enten» id. Narr. 46b; Bros, gnng aufgeblasen ist, dann so werfen sie
1, 9.T b — «Der edle Waict- Jacinctc himelscher einander mit. zu dem letzten so siossci einer
zjrden». Id . Pred. u. L. 52». — «Ein blow ein Nadel darin, so feit sie dan darnider*.
stinckend 3Iul». Id., Post. 1,29» — *Bla Ibid. 125 n. - «Das Ilert/, ist wie ein uffge-
und rot, auch grien und gel». Murncr, Nb. 38. bloseac if/afcr die da schwiiiit ufl eim Wasser».
— «Von blawen enten predigen» Ibid. 105; Ibid 80b. _ «Vesica, ein Blase oder Blater».
Schelm. a,4 b. — «Das ist umwanden mit siden Gcmma. Ebenso Dasypodius und Göll. — «Ich
Wo, — und bcdöt: narr hie, narr do». Murner, hab die blater, lieber hcrr, — die vier masz
Nb. 35. - l»o sahen wir vil berg gar blo». wins und etwas mer — fasset . . .» 3Iurner,
Murner, Virg. J. 4 b. — «Sie verkodffens ofTt Nb. 264. — « . ■ . den harn ausztreiben durch
mit Itbmwer hnt», werden blan geschlagen die bUster: Fries, 85 b. _ «Ein blos oder ein
Id.. Heuchm. i, 2 a Ete «fff irroncin hhticr, wie du das nennest, von Olm Stier
tttch bU Hecken, oder uff Uavoem tach grön . oder ochsen*. Qersd. 70 ».
Heeken». Bransehw., Medie. 168 ». — J9ltt Mol, | 8. Blase anf der Haot, Sehwiele. vom Ar-
blauem Mal, heute bei un^ BlauimM. durch ge- beitcn, vom Stich ein. s Insekts, — «Wenn
rönnen Biot blau gewordene Steilen der Haut. ; ein lausz einen bcisset, so würt ein bloter
— «So einer geschlagen ist under das ange- • da». Geiler, Dreieek. Spiegel. Aa, 4 b. —
sieht, das er hloe mal gewint . . .» Brunschw., «Wenn sie nummen ein Für schüren uml einen
Chir. 92 ft. - tEs seind crtault meine . Hafen in Ofen setzen, so thunt sie Ucndschu
mü* (Pt<. <i ' . cicatrices) Nachtigall, Psalter an die Hend, das in die Gabel nit Btotem
94. — «Die Wund, das bla mal». Ibid. 96. mach». Id., Bilg 106 n. — Die Bauern,
Blägen. Bleyen. BleyRen, blähen. 1. Im «die do dapferlich arbeiten, die hont ir Hend
physischen Sinn — «Die Frucht ist bitter ...,{ vtd Knorren, Blottem nnd Sehwielen». Ibid.
bl^ den Bucb uff». Geiler. Arb. hum. 34" 106 b.
2. Stolz, uiacheu. — «Die Kunst bauwt den 3. Geachwür. — Ein Aussätziger «mit
3Tenschen nit, aber sie bieget in». Geiler, j Wfl*erH». Tauler, 140 (26). ~ Sind die Tu-
Selenp. 49». — «Der ander bkggt sich do- gcnden natürliche «so machent sn ^^eistiicho
rnmb, das er in grossem Gewalt ist». Id., blotern». Ibid. 83(17) — « . . . dazdu vur dime
Post. 1.3it*i. _ «D,., Feind halt etwan einem hertzen berindest eine grosse geswoilene
Menschen für Ougen Gnaden und Gaben, so , blotere . . .» Nie. v. Basel, 317. — Die 6e Plage
er in im hat, auf das er sieh davon in Hof- 1 war «das die tüte vol eysze und blättern
fort bläge». Id., Höllisch Löav, E, 3 b. wurdcnt». Kön., 26.3. — «Ein unwirscher zer-
3. Erzürnen. — «Zu dem andern ist da Ge- ! blegeter BloUrkop/». Claus v. Blov, — Wie
sehwniflt des GemSts, sieh ftfeyen, wenn dn ' eine Blase anfgebläht : populäre Bezeiohnnng
gedenckst wie du dith rechen wür>t». (leiler, eines mürrischen Menschen. — «Lazarus der
Brös. 1, f>2 b. — «Die Stück allesamcn hatten | lag zu der Thür des Hieben, und was vol
sie also gestapft und gebissen, das sie sieh Eissen nnd MoUem\ er hat nit nummen ein
KtUm. Merswiu, Felsen, 14.
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~ 48 —
Blotler, Kuudcr aller sin Leib \\ Ht» vul Eissen,
TOl Geschwer and BloUren* Geiler, Fost.
3, 40^ — «Pustula, ein BMter*. Gersd. 88«.
— «Die Bloter (des Aaihraxj i&t vast bösz».
Ibid. 63 — I>ie Aussätzigen «habent auch
vil Fhttern und eyssen». Ibid. 74». — «Die
pestUent zischen Blattern (oder) die swart/en
Blattern, oder im Elsa^s sant Bärbeln Blatcr*.
Bninftchwig^, Pest. 30 a. — «Carbonculu«, iu
tfitsoher Zungen ein scliwam Natter». Ibid.
29 ■K «Waii oiiicin uin lausz beiszt. so würi
ein BkUter da>. Pauli 74. — «Weiss gilgeu-
Wasser . . . heilet alle BktUrUn des mnndes»
Bninschw , Dist, 127 ft. — «Pustula, ein Blater
oder Ge«chwere>. Gemiua.
4. Morbus gaUiens. — cDise Plai^n der-
Blattern hont nnii arht oder min Jnr mit uns
gewertf und wirt noch lan^^r kein End mit
haben, das die Menschen ^ar vol Blattern
wcrdcnt an dem Miind, und an der Milcht
(Geniüch), au den Armen und an Beinen, au
dem Uals und duroh den gantzen Leip ; und
wie wol sie mer gewesen seint. noch s(» j^o-
denckt es nie keinem Mann uud mau litidct
es nienen in den Cronicken ; und Iahen die-
selben Blutern zu dem ersten an se -werden
in dem Rachen und in dem Mnnd und an
dem Gemocht der Menschen, und sie seint
verfarlichen und bringen grossen Schaden»
QeUer. Sünden des M. 2*, 1606 gepredigt. —
«Ein jeder sol liden getultiglich, was im Gott
KUfügC, es äein Biotern oder Pestilenz», id..
Post. f,85 b; 3,78 *; BrS». 1,7 «. — «Daswasser
zeigt mir »«ichrrlii li — das du zun bUilrin
geschickt biüt». 3Iurucr, Nb. 264. — isic «kou-
ftent darumb IhUertaJb .... — das sie von
blättern -^ind verdorben». Murncr. Geuclim. i.
2 l>. — «I»ie blättern )iAX\i gestrafifet vil». Ibid.
H. 2)>. — «Die bkMem er (Hiob) ouoh fiber*
K-ain». Ibid. \. 4». «Die Frantzosen oder
blattan*. Murner, <iii>ac. 399. Etc.
Blatereeht, voll Geschwüren. — «Der bia-
ter echte Ln/arn«». Wini]di.. Chrys. 3*.
Blatiiiei, kleiner Füch, der gesaIz<Mi und
in Tonnen verpackt, nach Stru-ssburi; kimi. —
15 dh. Alte Urdn., B., 13. — Kaufhans-Ürdn.
— «Veiler, .Bünden des M 22». — Göll 374:
«Fasser, Flateissle*. - Frank 2, 20 »»: tdu hast '
^UtUi^n gesscn, die Hand kleben dir».
Blatt, Blatte. 1. 8chössei. franz. plat —
«Zinnen blatten». 1446. — «Ein /innen bfutt».
1499. — «Wann die. Keller in das Fleisch uff
den Tisch bringt, und sie es gleich recht in '
die Blat hat g. I i: . tiril,-!-, ?> Mm icn 3 Bros.
^2 Etc. — >Mau mubz das üäslin über
Tisch in galdinen Blatten tragen». Id., Has
in Pf. e, () - 'I.'^ir sie (die S|)eisi ) nit wider
iu die btult*. Braut. Thesra. b^ 1 ». — «... nini
eben war — bis/, der herr von der platten
var». 0. c. a, 6 (bis der Herr sich bedient
hiU . ~- «Wer von eim mundt fol ge^sen hat,
— und legt <len wider in die biatt . , .» Braut,
Xsth. 110. — «Die Srhauwesscn worend mit
limwasser gemacht und schlotterten in der
blatten». Id.. Bisch. Wilh. 291. - «Man
legt in für recht wie den blinden. — als ob
bie nit mer e&äon künden, — uud wüsten nit
die Mat zu linden». Mnrner, Geuchm. K, 4 *.
— «Es Soll begereu bie dem win — das houpt
.Tohanniä in ein Uatt*. Ibid. A. 2*. — £r
«zuckt ein hlaiten an der wend — und warffs
dem bruder zu iieliend». Murucr, 4 Ketzer, G,
8 *>. — «Herodias begert das ir in einer platen
oder Schüssel das haubt Johannis fürbracbt
würd». Wimph.. Chrys. 7 *». — «Er nam als-
bald schnell usz allen den fürgesetzten schiissel n
und blatten ein theil der speisen». Adelphos,
Rhodis, F, 5 — In einem uoster bringt «iiier
«zwo hhütt'u übereinander gestürtzt, and wan
man sie uffhcbt, so iigen drü oder fier karten«
spil damnder». Pauli 168. — Die Kfiehen-
schiifte «stond vol blatten* Hedio, Zehnderi,
C, 2 a. - ÖoU, 400: «Patina, Blatt, breite
Sehttssel».
2 Platte. — «Ein steinen blatte, lit nf dem
loche au der profeyen». 1415. S. Thomas-
Fabrik
:\. nentr, foliuni; speziell Zielscheibe —
«. . . . Wie die Schützen anglich seind. die vor
eim Bein sitzent und anin ZU schiessent:
einer srhü'^set etwenn ein gantzen Schritt
uiidi-r da.-^ Bi<iH, der ander schüsset ciuer
lialbeii Ellen lang ob Am Blatt*, Geiler, Post.
2, 38
4 Tonsur. - »Blatte. Corona» H- rrad, 197.
— «Min kappe, noch min blatte, noch mio
kloster . . . das machet alles nüt heiliir»
Tauler, 377 (6&). — «Die platten süllent trage»
synewel Hatten*. Glos., 16 ; Kon.. 511 — «JD«r
Tenfe! . zolt jm die Haut und das Hör ab.
und uiHchi jni ein rote Plat» Geiler, Sünden
ie> M. 40*. — Die Priester haben auf ihrem
Kopf — «ein kugeleht blat». Brant. Moretus, s,
3 b. _ »Die priesterlich krön oder platte».
Id, Bisch, Wilh 2ä6. — Die Priesi.i
«tragen oft' dem houpt ein blatt». Murucr.
Bad. P. 6«. — «Ich Iftg. bi gott, wie ich im
(lieg, d;ts ich dem platten die blatt zer-
schlieg». Id., Nb. 278. — «So bald man
Priester wiirt. und die blat uff den kopff kumc
. . .• Pauli löü «Der pfalTen Blatten»-
Butzer, Neuer. E. 2 — «Gro.ssc oder kleine
Blatten* der Geistlichen. Warm, Trost. 81 b.
- «Sie berupfften der atzein den kopff Und
machten ir ein blatten». Pauli 19.
Blattemrxt, im Sinn von Quacksalber. —
«Ir blittcrar'el kumnient ourli ' welcher
tüfel, welcher guuch — hat üch gelernct alMO
schmieren — und so manches mensch ver-
ficren ?» Murner. Nb 26.
BläUeer, plur., nach dem Eiteni einer Wunde
entstandene Krusten. — Ein Bettler atrt seinen
Kindern *bl>itzcr^ biilen» (ein) Brant. N-ch.
^2. — 2[anicke, 402, fälschlich: Fleck, Lappen,
liüdeke: btetz, wunde; es ist aber nicht die
Wundr M Iber, und das Wort ist bei uns nur
im plur. iiblicli
Bleeko. rnmex crispus. - «An dem Bleche».
Feldname, Zohnacker, 1303.
Blecken Ben. 1. 207 Grimm 2, 86. 1.
act.. sehn lassen. — Es ist zu bedauern
dass lii.' \iien keine Schwänze haben, — cdas
sie ir sciiani d irli etwan dektcn, — den ara
nit also tnrher bleckten». 31urncr, Kb. 53. —
Ein Pferd «mit geler löwenfaaut bedeckt, _
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- 43 —
das gulia klawen fürher bledU». Id., Yirg. bUuetUcreii>. Td, Narr. 6öa. — «Das küauen
c, 2 *. Ete. ' sie wol ausplesiren». Horner, Sofaelmenx. e.
2. neotr., sichtbar sein. — Das Vogelgarn 12"».— Tilasenteren, Tikaenieren, franz. lihison-
miisx mau «mit htro bedecken, — und nit , ner. ein Wappcu malen. Beuecke, I, 201.
öllieh lasMn NeefeM*. Htinier, Nb. 64. — «Er i Da das Wappen «ines Mannes Kenneeiehen
ist mit bäumen wol bedeckt — und schatten, Avar. ward bhisenioreii vom Volk für konn-
da£ er nieuderi bleckt». Id., Virg. R, 4^; Klc. zeicbneu gebraacht. Dabei vermutUe ich dasfi.
Biegen. Blejen, blähen; heute blUjen. S. da, wo man den frauz^ösischen UrspraniT »iehi
Hägen, Die Bülnicn *bleyen». MurnPr, Gayac kannte, man auf den ncdankcn ETcknmmpn
491. — «T)o eini mensch der buch ff*bkfft i*i , war, der Ausdruck häng© mit blauen zusammen.
. . .» P.runhchw.. Disi. 26», i So erklärt sieh dessen Verwendung bei Geiler
Uleiiilich. Bliblich, bleibend, daui rliafr. — und Murnrr. In älinlichcm Sinn wird das
<• . . da du bist wesenlirh und bleibUdi». engl, lu bla^un gebraucht.
Geiler. £v. mit Ussl. 18 <>. — «Sie sahen sie Blesslin, weisser Flecken an der Stirn der
nit in bleiblicher Weisz». Ibid. 47«. Ktc. — Kühe, Pferde, etc. — «Als ila einer ein Ku
«Die Schätz die ir üch machen . . . im Himmel, sieht, die forneu au dur Stauen ein Bks&Un
die seind bliblich». Geiler, Post. 3, 79 a. Etc. hut>. Geiler. Sünden des M. 25 ». — «... So
— «Darumb ist nützt andötlich nier — und i solt er im ein Zeichen, ein Bhsslin an der
frKMirA b{ nns dann die ler>. Brant, Nsch. 10. ' Stirnen lassen werden». Id., Bros. 2, 81>.
— «Gedcnrken soll man wol doby — das hie Blentijc (von Ulast. das Blasen), aufgeblasen,
kein Mi^jtc^ wesen sy>. Ibid. 45. — Aeneas bochmüthig. — «JtiLteUclielUtealsÄjeMtjirsint...»
bat Apollo ibm zu geben cein MMfefidk« ort Nie. v. Strassb., 998.
ufT V ! , lieni -.'rund». 3Iurner, Vir-r. r;. R Bletscli. — «Wer hinnanfurder einen ^^ri.sv/ic
Blejuu^. Blähung. — «Uasel oder ander . oder turkoufif dut», wird für 2 Jahre verbannt
mnsz die habent ein bUyung oder eigenicbaft vnd eablt 10 pf. 1322. Urlc. 4. 9, 186. —
die so dempfig i.st» Tirun^chw., Chir. 42 «Wann sie Mei.ster seint, so jrcltent >ie ir
Blemperii, thöricht schwatzen. — «Wenn Arbeit ufl Borg hinweg, und gibt man inen
ich schon ein ding nit weisz, — so hkmfer kein bar Oelt. so nemniMi sie nneh nlf Bor^
ich dimiit herfiir». MnriH r, Nb. 1 1. — »Du Wem- von andern uft' Bfetsch, und wann das /eil
p(rU vil von dem glauben». Id., Kon. v. Engl. (Ziel) kumpt, »o liuhent sie es nit zu bezaleu».
980. ,Oeiler, Narr. 104 '> — 8. die Stelle aus dem
Klenken. unnütz hin und her laufen Scherz, ^!r^ls^:bnrgor Keclifsbm Ii. bei Scherz 165, wo-
Itii. — Die rheinischen Städte ärgerten sich raus liervorgcht dasb Bletsch ein trügerischer
«lies costens und des bknimidei wider und Verkauf war. Auf Bletsch kaufen, unbedacht
lür». Kiin . 496. kaufen, Grimm, 2, lOi». Kommt wtdil von
Blenkleelit, bunt. — «Als menig als der bletschen, weil man uuvurbieliiij; hiumibicUtht.
Leopard siu bleniUetht Farl i miige gelosscn — Dürfte man nicht vielleicht an das engl.
... Alle» ir Lebon ist ein bleuklecht gomisobt pledge, Pfand, denken? Auf Bletsch kaufen,
atzleebt Leben, denn gut, und denn wider statt Geld ein Pfand geben?
1 Geiler, Bilg 41 ». BJetschcn. plump niederfallen. Scherz, 165.
Bierren, brällen. — «Das ich nit «tünd in — Sie •btetachent zftmole hemider in den
dem Chor «n Merrm und zu hiilen wie ein grünt.» Tanler. 274 (47). — «Wer einsmot»
ander Ku». G( iler, Brö> I, 18 f>. — «Das -eheliugen darin bletscht*. Ceil. r. F.ilir lö':' ;
Oe&ckrei des Kalbet» und hlenen . . .» Id . %^ . — «Wenn du das Brett hinweg züchst,
Pater noster, D. 6 1>. — «Die Oeis bterret ' so Metst er einsmais herab». Id.. firös, 9. 96 b.
Uns an allen Orten an>. M. .\rb huiu. " «S'ie hhfsclifn darein u. iiberstürtzcn». M..
~ «Einer schritt, juchtzct, bröUt und blörrt^^ 7 Schwerter, G, a K — «Stracks blcUt er und
— als ob er jetsend wörd ermorc». Brant, stnrtist er hinein, Ibid., Q, 4*
^^'li. 1)1. - •Ziichtiix sin^eri hiiit ilarzii, — Rletsohkniif. — «Mancher ein hlct-svhJcoitß'
»it also bierrcn wie ein kü». 31urner, Mb. 79 machen kan, - do er nit viel gewuiiiti au».
"7 Eän schlechter Pfaffe. «80 weiszt er je sn Brant, Nsch. 51. — «lob will vom übernntz
fingen nit, — und fc/err^ ntin wie ein e';el tftt». nit scliriben — den man mit zinss und ^xlMl
Ibid. 162. — «Gleich al.s ein Uclis thut dut triben — mit lilien, bUUadtkouf und mit
■chreien i.. und jator«!...» Murner, Virg. E, borgen». Ibid. 89. Etc.
l"' — Cacus tblerret nngewonlich». Ibiil. b. Bletten. schwatzen. — «Was man weniir
— «Wir wollen dasstdbig singen, biuncu, Meuschen sagen sol. das rieht nii uu dem
-• <itiil das miurmeln nit mc hören». Murner, Merkt nss: aber ein Narr nimpt der Ding nit
l^Qth. A'arr 37. - «Ktlich biisz vich wür<l war, er hletteU an allen Orten uss». Geiler,
«chreyen und bierrcn*. Adelphn». Pater Noster, Narr 55 ■ .
V 3 b «Da foreiit d. r mtrl. die Kft wiirde Bletz. 1. Pieck, kleines Grundstück. Scherz,
bierrcn». Pauli. 67. — «Heulen und blerren in 166. — Strassburg kauft ein kleines Grund»
flftn tempeln». Butzer, Neuer. N, 3 b, - - Schmid, stück: «daz vorgenante bletz sol iemerme un-
Schwab. \\'»r[. 75. scrre stette sin». 1297. — «Ein bleu reben».
Blessenieren. — «Daramb soU du in nit , Si|g;oIsheim, 1320. — «Das KiniDartbletß*^ dem
uederlieh utMeuenieren^ sunder seit es im ' Kirohwart angewiesen. Baldenhelm, 1969. —
»Hein sagen hLinilichen». Geiler, Post, 2,60». «Uf die vier bletzen*. Feldname, EpHg. 1432.
«Man weiss wol wie die Gesellen Haus — «Uf das wüste bleUeitn». id. Genweiler,
^Uten, dsromb darf man sie nit weiter um- . 1315.
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9. Wund« Stelle. — «Welcher mensohilelwii
«n den beinen hat», Brunscliw., Medic. 187
— «B^e rudea and . . . bUtzer». Id., Dist. 58 K
— cWan einen ein floli beisset, so wfirt ein
Tot hletslin da>. Panli 74.
8. Kleines Stück Tuch oder Leder. — «JbLei-
ner setist ein nnwen Bietzen an ein alten Beek».
Geiler, Post. 3, 105 b, Rilj:. 184 b.
Bietzen, Flicken. 8cherz, 166. - König
Rndolpli war demfithigr, «dovon hleUf^ er in
cirirn hcrvart sin wambcschc». Closener, 57.
— «6 ^ die glasefenütcr zt bletien». 1413. —
«Die refentorstnbe zu hleizen*. 1416. — «Ka-
tern TM bleuende*. S. Thomas-Fabrik. Etc. —
— €Die Schuh Hetzen.* Geiler, Emeis 79»;
Bilg. 184 b. — «Ich bin krank, . . die Artet
haben tcplich an mir za bleUen». Id., Bilg.
73». — Ein Concilium soll die Kirche «bau-
wcn, bessern, hletien, ob otwos daran ge-
brochen wer. durch reformieren». Id, Emeis
20 b. Etc. — Ulenspiegel «&fat«efe helmstettisehe
schuh >. Murner. Ul. 7. — «I'oi nioister muszt
da« dach wider Ion pletgen» Ibid. b^. • . . Zwo
eilen dnohs, er soft den rock mit bktsm».
Panli, 261.
Bletzer, essbare Theile der Eingeweide.
SekerK. 166. — *Kliehinhletter nnd Knttel-
wnrsf* IViuli 1^4.
Bletzerecht, vertlickt. — «Der Mantel ist
etüekelecht, zertrent und bletsereeht». Oeiler,
Bilg. 4f) «. — «Din Hertz ist der w iist sehmat-
zig bletzerecht ManteU. Ibid. 184 'j.
Bletzllo, kleiner Fleck. Stückit in - «Sich
die Bossen an, wie sie geteilt sein wie ein
Schachbret. wie von kleinen BletzUn sie za-
sammengestiicket seint. . . Das kumpt uss
Wclsokiand und Frankriok». Oeileri Narr.
28 1>.
Bli, gen. Blige«. Blei. — «Was von leben-
den dingen darin (in das todte 3{ecr) kämet,
das warfet das selbe roer anstette hcrus und
■wer es joch in 6/y vermakt». KÖn., 249. —
«4 ^ das U» z& wegende. ...» «4 Zentner
bligea pro 10 et >/9 flor.» 1419. S. Tkomas-
FiibriU ~ «Das Blihus*. 1382, «der Hof zu
dem Blige». 1372. Strassb. Hausname.
BUblicheit. DanerkafUgfceit. — fDieSehKte
uff disem Erdtrich hond ktin Bliblicheit».
Oeüer, Post. 3, 79». — «Ewige Seligkeit die
wir d5rt werden haben, erheischt MUAidkeU
die (1(1 n; V rniilschlet ist». Ibid. 2.29
Blie, Bhckze, Blix, plötzlich ausbrechendes
Licht. Funke. Blitz. Scherz. 166. — *BHc,
fulgur». ITerrad, 178. — «Ein lieht erschein
als ein bickee». Glos., III — Es geschieht,
dass «der blixae keinen schaden döt, er schre-
eket nuwpn rüp mPTjscheii». ITciiir. v. Off^Mtb
— «So blickend iuic liu iu Uie blicke von den
gftten Übungen». Tauler. 297(61). — «Es wer-
dcnt vil heller blickelin darns gonde. . . >
Wem «dirre blickelin oder dirre gancistcrlin
nuwont ein cinigcstcs ingeblicket. . .» Nie. v.
BaseL ms. — ^ «Schnell als der Blix felstu
herab. Was ist sehneller n. zwitzerister den der
Blix'^' n.iloi. '■> Marien, 61 — «Wen der
dundcr biix zerschlicg, — alle hefen, kanten,
krieg !> Unrner« Xb. 66. — «Der Nix, der
hagä nnd der sehne». Id., Schelm, a, 8 a. —
«Als wie der ÜHx nnd oneh der wind — so
schnell und geh mit schiessen sind». Id.,
Virg. 0. 6 b. Etc. — Einmal hat Uurner: Blitz:
«kein blitz, kein hagel ...» Qenehm. h, 1 a.
Blicken. Licht ausstrahlen, leurlitm —
«Und mag danne die sunne wol blickende und
gtentzende . . . werden». Nie. v. Basel, ms.
Etc. — «Die blickenden, schönen, minnenkUelieii
bildelin» Ruim. Merswin, 9 Felben, 16.
Blickschos, Lichtstrahl. Blitzstrahl. Scherz,
166. — «Ein gar lunterer lühtender hligsehoi
US dem himelo für». Nie. v. Basel. 335. —
«Ein lieht var hhckeudes scltott». Ibid. 237.
Bliclieh, Icuchtcml Benecke 1. 207. —
«Dcnne biitket fj^ot so dicke blicUchen in den
gmnt ... In dein blicUdlie» ütkomende goU
tes . .. Tauler. 268 (46).
Blide 1. Wurfmaschine. — «Do mähten
sich die kriechen uf mit blyden, katzen ...»
KÖn., 290. — «Als man mit Mjfden daselbst . .
sohoBz. . » ftingmann. Cftsar 71 ». — «Reisz-
arnihrust, srlilin-^en, plyden und ander intru-
ment*. Ibid 3» — Die Türken habea «mit
m9rsem plei/dm nnd anderen wereken gie-
worffen» Adelphus. Türk . Q, 3».
2. Feldname. — «Ztl der biiden». Gress-
weiier, 13 Jh. — «Die BHäe», Wald you
KntTli ini bis Altorf, 1298
Bliek, Wcissüsch. — «Ein Fischer, denelb
zerzerrt dorumb nit den Herren . . ^ so et-
wenn Blicken oder Stichling dorin bliben
hangen, und er sunst uiit anders fohet».
Geiler, Post. 3, 70».
Bli<rin, von Blei, bleiern. Scherz, 167. —
«. . . als» ein bliginer berc». (iottfr. v. Str. 1,
244. — «Daz blygin dach . . . uf dem münster».
Köii , 725. — «Das hltjgin ingcsigo! ;in »Ion röme-
scheii bullen». Ib., 086. — «... luii einer
bliffinen pallen des bobestes». Nie. v. Basel,
28i.
Bliklotz, Flintenkugel. — «Wellich person
hat 100 w \\ert >,mUs oder dariibor . , ., die sol
haben ein hantbüchs ... und darzft 2 ff.
bnifers und drissig blyklöUe». 1479. Goldsehm.
zunft. 60.
Blintlich, wie ein Blinder. — Es gibt Baths-
herren «die doch des reckten nit verston, —
und blintlitk an den wenden gon». Brant»
Nsoh. 5.
Blfntven, sohleeht sehn. -~ Wir «leben
blintzetid in der Nacht». Brant, Nsoh 103.
Blinzlingen. Blintzlingen. blindlings. —
«r>u gebest unscrm Hergott nit ein Lichtlin,
solt er blintzlingen daston». Geiler, Sünden
des >1. 47 h. — cKanstu hlinizlingen von dem
bauni an bisz zn einem andern bäum gen.. .»
Pauli. 207.
Blitz, auch im Sinn von Zucken in deu
Gliedern, Krampf, TTnruhc — «Ich mag nit
bliben sitzen, ich hab die Blitz», Geiler.
Gcistl. Spinn. N. 5 b. — «Wann die Weiber
also den Blitz haben, so wer gut das der
Mann der Frawen wenig bass afliugte». Id.,
Narr. 188 b.
Blitzelin, für Blickolin? Schnell vorüber-
gehender kleiner Lichtstrahl ? So viel wie nichts ?
— Der Dienst «mich de dnnket n&t eines
kleines lUtviia» wert». Nie. t. Basel, 145.
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— 45 —
Blitxen. 1. Aossclilftgcn. — «Ein jong Pferd,
wenn man dasselb zn den ersten eineiMumt,
so blitzt es und ist Angst untl Xot». neiler,
3 Marien, 19 «. Etc. — Fig. «Darumb ao UUsm
sieabo Midcr Gott nndseintongedoldig». Ibid.
19 » — cWenn man uns strafen will, so blitzen
wir binden und vorneu». Geiler. £v. luii
Ussl. 92»; Sündendes H. 16«.
2. Hin und her laufen. — »Also ist es uinb
die Kellerill iu dem Uaos, jetz iat sie obnen,
dann da niden, und blitzet stets von einem
Ort an das anJer». Geiler, Emois 8 — Wer
die Gaukler «hiesz mit arbeit uider&iucu —
— und nit im land so umher blitzen, — der
tet doek gott ein dienst daran>. Mumer, ^b.
177. — «Wenn sie ruwet, so mustn blitzen».
Id., Miile. A. (J b. _ ,r,ie Keszbettler , . . die
— alleuthalbeu laoffeu, blütt» . . .» Id., Luth.
Narr. S9.
3 Sich verneigen, springen. — «Vor dorn
Herrn neigt eioh der Capion tief und bUtsxt
hinden und vornen». Geiler, Ev. mit Ussl
fj9a, Post. 3, 80 -1. - Ein Buhler «rausr
gumpeu und ooch bltteen, — on all vernunfft
mit wenig wiesen». Humer, Nb. 827. «Er
mnsz ir gTimpen , louffen . blitzen». Id..
Oeuclun. m, i <v — Eine Frau hängt Schmuck
an ihren Bals, — «darüber dann kein los
ktn Hitgen: Id., Nb. 113.
4. Im eigentlichen Sinn, selten ; meist ist (tb
bÜzen. «Sein federn und sein helme glitzen,
— nli Wetter von dem himel 6/*(mii». Mumer,
Virg. f, 7 a.
Blitzlich, blitzschnell, pldtziieh. Grimm. 2,
134. — «Wenn niemans die suw kouffen
— so gendt sie (die Wirthe) blitzlich woUeil
(lan>. — sovirl Wfiii, da.^s man betrunken
wird. Mnruer, Schelm, h, 3«.
Blix S. Blie.
Hlixen, blitzen — «Es reg, es doiuler, bUx
domit». Murner, Bad. l\ 5 — «Mit hagieu,
Nfibm and des gleich». Id., Virg. K, 8». —
«Der himol blixen anetieng» ibid. L, I b. St«w
— «Zusummersyt so es blixet und dundert .
BniBsehw. Pest. IIb. — «Donnern nnd frfnMn».
Botzer, Weiss, c. 3«. — Der Bann ist nur
ein «gewuUfcwr.dassyfulmina, bltxeii, nennen».
Wnrm, Balaam, o, 4b. — «JNtM, donner und
schrecke wer da will, Rottes worft mnas be-
steen*. Brunf, Anstoss, U».
Bio. S. Bla.
Bloch, Block, so viel wie .'^tock, cippuB. —
Einen Ucbclthäter soll man «legen in isere
heilzin oder i/dcAcr». Gedepolnheim, 14 Jh.
Weisth. 1, 707.
Blochen, in den Block legen. — Wer Bürgen
Stelleu kann, den sull man «uit diirnen oder
Men für frefei». HaUgaa, 14d0. Weisth. 6,
m.
Hloch.schnb. Holcschtth. — «Zorn JBIodh-
«cAmä». Strassb. Hausname, 1357.
Blöd, BIftd, schwach. — «Mine kranke
Wöd/- nature». Nie. v. Basel. 218. Etc. — «Er
wt einen blätten Kopff». Geiler. Sünden des
B, 8«. — «Wen ein Mensch blöd Augen hat
als ein Ül oder als ein Fiedermus ...» Id.,
ürös. 2, 18 b. — i>er Tenfel hält einem vor
*«M «r »I tU af»(l nnd kranok sey». Id ,
HölL Leu, f, 8*. Etc. Etc. — «Der ist nit
gsont, snnder gants Möd». Brant, Nseh. 41.
— «Unser klein, swaoh, blödes loben». Id.,
Kusenkr. i>. Ged. 17. — «Das hat verberbt
das blöd geschlecbt» (das weibliche, närol. den
Männern zu viel getränt sn haben). Manier,,
Gcuchm. n. 4
Blöde, Blüdikeit, Schwachheit. — «Unser»
Krancklieii und Blödikett wider des Feindes
SciialckliLii*. Geiler, Holl. Leu, f , 6 b. — «Die
Gnad ist ein UUff mensehlicher Blödikeit»^
Id., Christi. Kün. aa, 4 ». — Die Weiber
• ^'ui* offt durch blödikeit — roe thun, dann
durch ir lisiigkeit>. Brant, Xsch. 8b. — «O
sj^iegelguttlicherweisalieit, — erleucht mensch»
hcher blödtgkeit — ir heriz ...» Id.,
Liiyeusp lö4 — Eine faule Ma^'d sagt;
«laüz mich doch nun ein wenig nicken. —
darnach wil iehminarbeitsohid^en, -> meneeh-
liehe blöde das erheischt, — so ich doch bin
ouch blQt und fleisch». Murner, Nb. 191. —
•Ein kiselstein mnsa für nsztragen, — wan
er zu hertlich würt geschlagen, — ich Mril
geschweigen menschlich blöt^ — so man zn
vil sie triben het > Id.. Lath. Narr, 7. —
" . . . die vider L' fT und sin gesets ' hund-
iciit üflt Ubz liMigkeit». Id , Nb. 270. —
«So ich nun bin der sach bericht, — das solehea
nsz boszhcit nit geschieht, — allein nsa
menschas blödikeU». Id., Bad, H, 6
Blodera, Plttdern, plaudern, schwatzen,
blateiare (Ducange, 1, 7UÜi. •Blatera est sonus
ranarum». Gcmma. — «Und also ward bu-
schlüssen das sie ire Jünger weiten dar
schicken, bnd keinen von den Rüthen, uff das
er dester ee solt verschellen uud eins Wegs
heruss blödem». Geiler, Post. 3, 1U4 ".— «...
also das es meines bloderens ... nit bedürfft
hette». Zell, a, 2 *. — «Die prcdicanten zu
Zeiten selb« nit wissen was sie pluderen».
id., O, Hb. — «... Was man so frävelich
darvon pludert: Ib. M, 8 b. — Die OeistUohen
«on allen goist und verstand pludem und
mnrmelu» die Psalmen. Bauer. Weiss, h, 8 K
Blöderer. Sehwfttser. — «Ich will auf die
Bloikrer all nicht mer halten». Dial., C, 3
Blof&s, Blaufusz, Art Habicht; accipiter
stellaris. GoU, Onomast, — «Zn dem
Blofut». Stra.ssb. Hansname, 140b. — Perso-
nenname ; «dicta Blo/u^in», Strassb. 1328,
Pritsche BlofH*^ Scbttffe zu Bei^bietenheimt
1460. — «Ein f.ilcken, blowfusz, sprentzcrling.
— und was man mit dem habich fing». Mur-
ner, Genehm, ro, 1 ».
Blost, Blast, von blasen. 1. Blasen. Hauch.
Athem, Wind, flatus. — «Die sackpt'eiff müsz
alweg blamt haben». Gnldin, Spil, 37. — Der
Pellikan «erbickt sein heroz and sein brüst,
und lat sein blät darausz und das gepUut
von seinem herezen». Ibid. 25. — Es ge-
schieht etwan das. zu dem Blast des Ostcr-
winds. . .» Geiler, Bilg. U — Km Frosch
sah einen Ochsen, «da wer er Im gern gleich
gewesen und liess den Bhmt aussgon, und da
die gerümpfte Haut vol Blost was, do sprach
er XU den kleinen Früschlin : bin ich nnn
dem Ochsen gleich ?» Id., 8 l^Iarien 22 b. —
«Din Wanst ist aUweg voll als ein Sackpfiff»
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es gut ein Bloat von liir luidon und ubcii*. Blotzer, Spottname der Mönche, ebenso zu
Id., Eüg. 162 J>. — «Nun muss man im ; erklären wie Bloizbruder. — «Du machst dick
Zinsralstcin würnicn and Thftcher, es isl diis t^in intt^-^^« jl mchlin. das ist nit sechs Jar
Xriuimen und sein böse Bläst». Id., ürüs. ali uiui kaum einer Faust gross, das muss
2, 28 — «Wer einem kleinen JBbNrt eines denn einem ;r>u.ssen ifMier n*eb(fon». Geiler,
SpotwRrtlins nit widersteen maj?. . .» Id , ' Has im Pf. E 4i>.
Pred. u. L, 143 b. — Archimedes cvorcht es, Blüde, für Blidc, freundlich, einsam. Scherz,
ging ein plast darvon — das im an kreissen I 166. - *sii sprachi nt ^at mit blüden scnften
ab wUrd eon, — ond ee er reden woll ein worten». Xic. v. Basel, 229. — *I)o sprach si
wort — liesz er ee des er wnrd ermort». gar btüdikUche*. Tbid , 8B.
Brant, Nsch 05. - Sulchi' die nicht warten Bludei-muss, Art Muss oder Pudding. —
können bis die Speise weniger heiss ist, «des i «Wann du &lel uemst, Wasser und Honi^.
bkmte» hfülg eie riehen vast, — nnd blosen j und thetest GewSrt« aueh dnrein nnd rQnt
das CS wider brast» Id., Thesm. a. S 'v — es undereinander. so wer es vin Bludermu»9».
Blasbälge, iig. für den blasenden Mund. — | Geiler, £v. mit l'ssl. 19 b ; Post. 3, 41 b. —
«Melonen machen vil wind und Näat in dem ; Frank 8, 168 b : mPMermuM».
bauch» Friee 37 b. — «Do empfiir (lein priester Blügen, BHijen, blühen. Scherz. 168. —
ein blost unden usz>. Pauli H60. — Der Bann , «Da blüjet aller slahte iist». Gottfr. v Str.
Ist nicht mehr «dann ein angenommener No$t 1, 3. — «Das httinäe hlßfet manige wis*.
und schrecken» Zell, K, 1 «. Ibid. 2, 102. — Die Sonne macht die Rehen
2. Schnauben, Zorn» Neid. — «Die frünt «minneklicheni/Mgfeti». Tauler, 17 (4).— «Wices
tragent gegen enander Noif nmb dac erbe*, alles blüget und grünet und voll gottcs ist».
Jüngstes Gericht. Ibid. 194 (34). Etc. — «Kr was in der blue-
Blotterecht, an den Blattern (morbus galli- genden jugent». Märlein, 32. Etc. — Maria
ens) leidend — tDie blottcreobten Lent seind «ein Wö^f««/« Avinreb> Gebete, 15 Jh. — Kine
schuldig sich zu entfr* mbdcn. so wit das sie Frau beim Tanz *blüget wie ein Ttofs». Geiler,
mit ircm Gebresten nit Schaden bringen an- Narr 12H«; Bilg. 32»; Arb. huiu 7 b, Etc.
dem Menschen». Geiler, Post 9, 78«; Bilg. — «Vale, blügend und lustliche». Brant,
128 b. 1 Rosenkr. 1). Ged. 14. — «Das blügend leben
Blotzbrnder. Boffhard, besonders als Kran« \ wiirt geziert» durch Freude. Id., Moretus.a, 6
kenwärter imd I.eiclienbe^'bM'ter — «,Tuh. — «So lanir der boum Im Ud^ciMf etat» Murner,
Helfant, der jHhtzbruder». Wiukicr-proces», i Geuchm. n, 4^.
1400. — «Begincn. Bht^rüder, die sich an- [ Blligot, Blüget. fem BtSthe. - «Die dlOpof
nemen der Siechen zu warten, die Volbringen in dem meygen, die blüirei sdiim». IiiLrolt,
vil Eebrochs . . . Hut dich vor den BhU- Pred., 143&.* — «Wenn der Mensch hat die
brüdem, Begharden; wan der Mann siech ist, Blüget, irarumh weit er nit Hoffnunjr haben
ilie Frau ist aber nit siech ...» Geiler. Arb.. zu der Frucht?» Geücr, Bilg. ^^2 » ; 182».
hum. 92 . ■— «Pfaffen, Münch, Begiue», Blatz- — «Bein hültzin blüget». Brunsohw., Dist. 41 b.
tnrüder^ die jetz nit Volbringen die Werk Blak, scheu, schüchtern. Sehens, lOB. S.
Gottes, aber . . des Tüfels Werk» Id., Narr, pleug. — «... so wirt ich von schämen
J99 a. — «Hie jJTiit der Lieh lueiuuns noch. rot>. Gottfr. v. Str. 2, 101.
wir blibent doheim und richten das uss mir l>liime, masc, die Blume. — «Aller wibe
Bei,M!ien und Blotzbrüdem, die gond der Lieh schauheit — an einen blumen geleit . . >
not Ii, und saust niemans». Id., Post, 'i, 84 a. Gottfr. v. Str 1, llö. Etc. — «Do ist t\or
Arb. hum. 14*, steht, statt Blit/bnider, bltime und die frncht ein». Tauler, Vf» i.>)
Lolhart — «... falsch geistlicheit — münch. Et c — «Der dirte hinme der Ist ido». Vil-
priester, begin, bloUbruder dreit», Brant. Nsch. ' liiigcr. — «Jjalomuu in aller siuer glori nit
97. — «Nolbarten und bhtebrieder — wollen als schön geziert was als der Ndm auf dem
kutten tragen jeder, — und künnen weder veld». Gnldin Spil, 66. — Feldnamen t «TTf dem
schriben, lesen». Murner, Nb. 88. — «Münch, blumen». Fridolsheim, 1280. — «Zu blitmen».
pfaff. nunn, hcgyn, Blotebrutl er .» Zell, 1, 1 b. Achenhcim, 18 Jh. — «An bUktten», Ilten*
Scherz, 168, vermuthet der Name komme i heim, lüll.
daher, das« die Begharden die Kranken des } BiAmen, mase. Nach Grimm, Rechtaalterth.
l>l<jt<Thauscs /.u bes(Ui,a'ii liadeu Kbenso , .521, ist es «die Graseweide zu der .lalirsi-
Zarnke. 447, Allein das Blotcrbaus, das heiisl i zeit, wo der Wald voll Gras und Blumen steht»,
der Spital für die von der, um 1495, nach ' In Baiem nennt man so noch heute den Gras*
Strassburg gekommenen lues venerea (morbus wnclis. ih-u Frtraq- an Gras oder IT- u. SchmeHer.
gallicos) Angesteckten, wurde erst 1503 im 1, 326. In diesem Sinn war das Wort bei
Finkweiler erriehtet, w&hrend schon 1400, im ' uns nicht gebraucht. Man ersieht aus folgen-
Prozess der Winkler. ein Blnt-zbruder erscheint, den Stellen dass für Flsass die Frkläruiit,' \ on
Joh. Helfant, der Blotzbruder. Grimm, 2, 153. 1 Scherz, 169. omnes agrorum proventus et
meint die Brüder seien so genannt wurden, ' fructus, allein die richtige ist, nur ist sie auf
weil sie den Kranken «auf ileu Plötz, plötz- ' die auf dem Feld stehenden, noch nicht e!n-
lich* zu Hülfe eilten. Das scheint mir sehr geernteten Früchte zu beschränken. S. auch:
unwahrscheinlich. Das natürlichste ist den I geblümte Aecl^er. - Ein Lehner eines Oats
Namen herzuleiten von dem sredankenloseTi zu Borsch, das dem Domscholastieus irehört.
Hersagen der Gebete bei den Leicheubegiing- verptlichtet sich für letztern «den biumen und
nissen : Umlertt, hlaterare. 8. dies Wort. | den win von den reben sft füren» ; haut er
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das Gut schlecht, so mag der Scholasticus Blantzenkar, populäre Bezeiehuung einer '
«in phendcn mit dem hlumen», d. h. die auf mürrischen Weibsperson. — Es wäre Jera
dem Feld stehoiuien Friiolito ah T'fjuit] in tuiuTlicli. das er p'm «swcrmütig uiuolossen
Beschlag nehmen; dagegen vciäpnctit ct. im luuleht blunUenkar und uiueu uuwiirächca
Fall von schlechter Witterung, ein Jahr auf zerblegeten bloterkopf haben solte zh einer
den Zins zu warten, «so vil (sagt der Lehrer) gemaheleu». Claas v. Blov, — Lexer, I, 315:
so mir brcste von mime teile des blümen». Blunscn, aufblähen Heute noch bei uns : uf-
1291. (Strassb. Spit -Arch.. B. 2, Teutschbuch. geptlun/t ii, aufgebläht; demnach ein bauchiges
fo 40). — Wollte einer zu Huningen ein Oat | Geschirr, spöttischer Ausdruck im nemUelieu
TerUnssem ohne Wiaten des Herrn oder seines ' Sinn wie «eerblcgetcr Bloterkopf».
Mfiei-. *dcr fürliire dis ght mit dem bh'mr»'. Rlnst, llliithc - «J)a fieng sie an zu grünen
1429. Borckh., 70. «Die eüter mit dem und gewann Bicttor und Bluat». Geiler, £v.
sonien nnd btUmmt so daranffist». ZUUsheim J mit Ussl. IW*; Pred n. L. 88«. Bte. —
15 Jh. WLn>ih 4, 68. — <Der blume der guter». *^rimmeMblust . . Lindenblust». Gersd. 26 b;
Attenschwiller, 14 Jh. Weisth. 4, 10. . 91 ><. «. . . das in ans uffgaug ein wol-
Blnni«!!, mase., Juni^nselMlk. — Alte \ smeekende hhat der tngent». Adelphns, Bho*
Lente, «dio Hott nüt anders zu geben band dls. A, 2 '
weder die Trusen, ircn Blionm in der Jugent j BlutmüHHig, einer der Blut vergiesst. —
in aller Ueppigkeit . . . yereert haben». Getier,! «Das der nnsehnldlg Herr Jesu sol vergleicht
Post. 1, 31 *>. — Ein Geselle hat einer Jung- werden eim Mörder, eim 6/u(mä««^wn Hensehen
fraa «den Blumen genommen» i^auli, 24. — ...» Geiler, Schiff der Pen 90
«ßin mensch, . . . der in der nnküsrheit ist. Blntrissig. voll blutender Wunden. — «Ein
So r niiib seinen B/um^n kummcn ist». Ibid. 62 Kind oder ein Nm der feit mit dem Antlit
iiliiinen. l. Mit Blumen schmücken; über- uud Menden darein (in den Spiegel), zerbricht
haupt schmSeken, zieren. — «Du &/*(fiMSialleTl in nnd gond im die Scherben von dem Glass
mr i^de kränz». Gottfi. v Str 2. 102 — «... in das Antlit und in die Hende, nnd würt
swa er mit lobe geblümct ist». Ibiil 1, ä. — ; blutriasig». Geiler, Narr. 13 a. — Eigentlich
«Das geMümete vetterlic)i> tu i-t/.t> gottes. Pred. blutrisig (SelimeUar, 1, SMl); also nickt von
Ingolts. — «Du magst mit hlumpien Worten Riss, reissen, sondern von rison, rinnen,
dich entschuldigen». Geiler, Narrensch. 88 b. Blütrnns. blutige Wunde, Bluttluss. Schciz,
— «Wer noch uff erd Demosthencs. — Tullius 170. — Wer einen verwundet «ano liliki-
oder Eschines. — man gcb in durch ir wisz- i ru»M>, wettet 8 U. 13 Jh. Strobel, 1, 319. —
hcit nüt, — wan sie nit kündcnt bschissen ' — Hat Jemand einen verwundet, und «der
lüt — und reden vil geblümirr wort». Brant. 1 < i ♦'i kt niiet das es ein ist . . .»
Nsrh. 82. — «BÖse stück mit Cristo bliemen». : Guti. Ordn , 152. — «Todtschl&ge, wanden
Mnmer. Lntli. Narr 180. — Das Fegfeuer, «das ' nnd Muiitntsen*. Brant. Bis. Wilh. 904. — «Eine
liesz ich irdton niin nrhUempte kfx*. Ibid. 43. kleine hlutzunsz ist do eiiiein dii' haut bisz
— «Tss wol geblümten latin in schlecht gemein auf das Heisch verwunt ist, und on massen
tStseh Terandert». Wimph., Chrys. 8 «Es t oder seichen geheilt werden mag». Bmnsehw.,
ist aneh eine hübsche geblümte lücri ii . » riiir.. 17'».
BrunfeU, Zehndant b, 4 «. — «Ein geblümter , Blntrunaig, aufs Blut verwundet. — «Weles
schein». Zell, A, S b. — «Ein Mümet kn, an- das ander blütr»iu»iff machet . . .» Gntl. Ordn..
gefallen fdr 4 gülden». Iftl9. Gefleckte Xnh;- 152.
s. Blumi. Blut»tarK, Aufruhr. Krieg. — «£e ein
2. Odtlümte Aecker, solche anf denen die solche blutsturtz ins land kommen were . . .»
I'YiirVite woch >teh7i. Die Gärtner beklagen Murner, Briefe. 97.
.sii'h da»s die Zehitder von Thomae ihnen, BlntstUttznng, Blutvergiesscn. Hinrichtung,
«durch ire geblümeten ackere gefaren» seien, j — «Alle die tode. die bluistürzunge. die klop-
1402. Hist de S. Thomas, 412. pelc, die kolben, die wunden (der Märtyrer).
Blorai, gefleckte Kuh. — «Man nennt ketii dis alles ging ir (der h. Cordula) durch ir
Kn BlMm', sie hab denn ein Blcsslin». Geiler, hertze». faoler, 818 (M).
SeU'iip 22f>»v Blatt, blos, nackt. — «Ein nest mit sibcn
blumpen, fallen, stürzen mit «ieräusch. — blutten vogeln». Nie. v. Basel. ;<19. Junge
«Do der vatter hört das seins sons leib also Vögel noch ohne Federn. — «Wil yeman . . .
bluuipt in da» wasser . . .» Pauli. 121. — «Wer uff eine blutte hofestat buwen, nnd bcgeret
hat uns geheisscn on grundt der geschriflft so { holtz . . .» Bischweiler, 1458. Hanauer, Con-
fträvelich inher plumpen'* «Zell, M. 2«. -^tir. 334. Noch nicht überbaut. — «So mein
BIODder. I.Geringes Haasger&th^aiteKieider, j frauw (die Äbtissin von tfassmünster) wü jr
Plaelc — «Ein kiste, do man den hhtnder in ' ding hau gefladert, so soll sie es gebietten
en««ir fiiite . AUerley husrat und sack- vor S. Vercnen mesz siben nacht: wU sie e.^
biumicr». 145d. Arch. von S. Thomae. — Eine han bluU^ so soll sie es siben nacht darnach
Fran band allerlei «In ein ieUaehen. als ein gebietten». GHdwiller, 1394. Weisth. 4, 98.
blunder . . .» «Hast du nit ein i^esollen iri- S. ilie Krklänin!T bei ßadcrn. — «Wenn einer
sehen, der tregt ein weisz blunderlin ufl' dem i cim Eo»s den Schwantz blutt will macheu
nekea ?» l^nn, 874. | nnd benipfen ...» Geiler, Post, S. 97 b. —
2. l'nTiiitze> Zeu*r — « . von bannbriefFen Gott hätte ein Vörfelein *v>v\ hlutt on F'cilern
und des blunders vil, das in der kirchen ist», i gelossen. als ein Krot oder ein ander Tlaer,
Zell, By 3 b. I selten wir e« all^n an fressen haben». Id .
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— 48 —
Büg. lS5b. — cMan soll sich nicht lehnen ' als ein tirann — za regieren «ndentaa —
allein bloss und blutt uff (kn Willen Gottes, : und welipnt backen iederman>. Murner, Xb.
es wer Got versucht». Id., Brüs. 1, 22 i. — i 159. — Die EttuLrirtor lehren ihre Sohne «wie
Gewisse Kleider und Sehmucksachen «seind man bol die puren bocken». Ibid. 84.
bloss und bhitt Zicranirpn» ohne Nutzen. Ibid. ! 4. Kim n tobend anfahren. — Ein Cber-
1,96«. — €jj/uitc mciiliu», impuberes. Brant, müthigor will *hochen jcderman». Mumer.
Varia carm. h, 5 «. — Fürsten und Städte ; Nb. 69. — Von Murner wird gesagt: «ergibt,
kiniimern sich nicht um den Kaiser, <ilarumb bei Hott, uff hwhrn niit, — der tiifel steckt
it»t eb nit wuuder großz - üb juch das rieb iiu iu der liut». Murner, Luth. Narr. 123.
si blutt und blosz>. Id., Nsch. 95. — «Der Bocher. liirmiger Prahler. — «So es dir
(fans berapfft maninen kragen. — das sie in wol ^^at, so förcht Got, überheb dich nit. ver-
^antz musz biutt hertragen». Murner, Nb. 63. acht nicnians, nit thu als die Bocher thun».
— «So unser uans mit &/ut^«r hut, mit nacktem Geiler, Bros. 1, '66 1>. — tSolch Bucher (in.
üb, in berter bosz, — af kalter erden schlafen | einem Batb) heisseot Botzherren und nit
niQSz». Ibid. 64. — «Tst er (der goneh) schon ! Rathsherren, den der Kengel in das Hanl
hlut, sie rupffent wider». Murner. Genehm, h. hantrt; mj ein .\Itcr spricht: lieber Sun, thu
4 B. Etc. — «Ein bühcl . . . undon Uut oben . hübschlicb und übereil die Sack nit, »o bochcn
waldeehtt. Ringmann, Oftsar, 21 1». — Sohmid, I sie und stellen liek als ob ein gants Land
Sch\\ ,1 Wort. 78. an inen stünd». Id., Sünden des M. 5m » .
Bluttendi^, mit Blut beileckt? oder blat- . — *lt\k bab auch ranb sageHproohen den
dttntig? ^ «S. Hartinns, da er an seinem { Boeftent». Zoll, B, 8». ^ OolH Sil: «Thraso,^
Todbett lag, du erschien im der liös Geist, milcs p^'loriosiis, Bachham*.
und da er iu aitsach du sprach er zu im:i Bocberecbt, Bocherig, pralerisch, über-
was tiiast d« hie du blutUndi^ Fieh, dn t mftthig. — «Der was eines stoltzen HertsMi
findest nichts schelmigs an mir». Geiler, und boch'erechten Gemüts», Geiler, 3 3Iaricn.
3 Marien, 46 b. _ .Schiflf der Pen. 8 heisst ; 47 « ; öl b ; Ev. mit Ussl. 160«. — «Daher
es in gleiehlaut ender Stelle: «du blutiges | kompt das wir also hochfertig, bocherig and
Thier» — «Den uff der stal der louw /errisz st^ltzlccht seind. nit anders weder ein Ln«i
— mit6/u(«iiJtjpenzenenbisz>. 3Iurncr. Geuchni. im Grind, und ist uüt darhiudci». Id., i'o&t.
3. 1 b ! 2, 42 »*.
BliitttTn, vom Geräusch, das die durch eine ' Boeherie. Uebermuth. Tyrannei. — «Der
Flü&bigkcit dringende Luft Jiiacht. — «Wenn Nam Xeiscr ist ein Nuni der Forcht und
nichts mer in dem Trechtcr ist, so fahet er der Hertikeit and der Böchery». Geiler, Hirn-
en gurgeln und bluUern». Geiler, Enieis. 8 1^}. ! mclfart Mariae, a, 4 — «Als ir gemessen.
Blawel, Blawelat, von bliiweii, schlagen, i haben mit Boeherie und Strengheit nnd mit
Hanfrcibe. — «Zft hlimele». Olwisheim. 14 Jh. Gewalt i:ebotten den Armen», Id., Narr. 24 1>.
— cBi der bluwelaU». Scbertieileri 1051 ; Büekel, Bocken, Art Spiel. Schmeller, fi,
KeatenholK, 1856. j 43ö, hat bocken, sagt aber nioht worin dies
Bochein. klopfen, liiimnn rn. — «Wie der Spielen bestand. — Verbotene Spiele : «lüsieb,
üagei uff den Dechcrn mit Steinen bochlet ibockeU oder anders». 1441. Alte Ordn., B 3.
nnd ein Gefert machet». Oeiler, Bilg. 80b. 1 —«Liistelins oder docfon mit den karten». 1484.
Bochen. 1. Toben. «So du Hucliest, wütest Ibid . K. ^^.
und bodiest, und dir das Feaer zu den Augen • Bik-kin, Bückin, von Booksleder. — Jeder
hemss sehiegt». Oeiler. Bv. mit üssl. 181 | nene Huber soll dem Heier geben •tweaböddm
■)b_ «SoUieli Anfarcn. bochcn nnd boldern oder cordewonische schfthe>. Scherweiler,
ist ein gewiss Zeicueu das du gerürt bist mit 1 16 Jb. Wcisth. 1, 67ö. Sulzmatt, 15 Jb. Ibid.
dem Schwert des Zorns». Id., 7 Schwerter, 1 4, 186w — «Zwene MIdbm« sehfthe». Heims»
F, 5 a. — cEs darff nit \il bochens nnd rumors». brunn. 14 Jh. Ibid. 4, 92.
Brunfels, Anstosü, lü a. — «Was sie auch , Böckin. adj., gesalzenes Pöckelfleisch. —
s4direyen, sehelteu und öoc/te», bei jren früchten I «Fleisch, halbs böchins und halbs grüns».
kennt man sie». Butzer, Treyer. E, 1 a. — Blotzheim, lö .Th Weisth. 5. 371. — Den
«Weder ir lügen noch bocfien lurubton wir». Fruncrn r.n Kembs gibt man «ungeroden brot
Capito, Carlst. a, 8*. — «Ja. wans mit &oc/i«n und böckm Heiseh und roten win>. 1888.
und gewalt zufrif"?» Triibcl, Lob, a, 31». l'urcldi 143.
2. Auf etwas pochen, gross thun. — «>>'iL iiodeni. 1, Der Krdbudeu, fnndus. In der
bochcn, sunder dich demütiklichen halten gegen Schwei?, istBodcn von WiesenÜächen gebraucht,
alle Menschen». Geiler, Ev. mit Ussl. 84*>. — — «In dem Bodemc «nf den Boden». Feld-
«Und ist des Bo<-hens und Badems kein End», nanie, hantig, 13 .Iii. u. f. — «In den £dde*
Id., 3 3iarien, 51 ^. S. die Stelle unter Badem, mai». Lochwciler, 1H:^B. — «In dem mittelen
Etc. — Ein übermüthiger Bauer «wil mit \ Boden». Lipsbeim, 1824.
brangen ichcr bochen». Murncr, Nb. 34. I 2. Boden eines Fasses, eines Krugs, ete. —
3. rnterdrückcn. — «Die slIIich die do merer ' «riici:ro>sesnnne... schiene kunic alscin kleine
oder gewaltiger seind, die tribent iren Gewalt i bodetn». Taaler, 10(8). — «Er kerte dem krügelin
ftber die sie mögcnt. nnd (odkeitt sie und | den hoäem uf». Mirlein, 21. — Ein Fass, «das
untertrnckent sie» (ieiler. Post. 2, 41 — i zft beden bodemen ^^ ol versLhla^'cn was»,
«fiobosm understund das Volk su bochen und i Closener, 7d. — •Bödeme^ tugeu, reiffe oder
hart sa halten», — Ibid. 8, 72 e. — clfnn [ band oder was zh dem kiiffenuitwereke ge-
hör eh die nit narren tindt — die mit gewalt { höret» . . . 1896. Alte Ordn. — fftder
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tiüwi«; M ines twischen sw«ieii bttdemm»* Selz,
1310. WdiHth. 1, 760.
8. Olefehbedeutoifl ndt Fasi. — Zn Bnd>
M'eiler, ■ man schenket, do tjehort von
yedem botUn ein halb viertel wiiu» dem Klo-
ster von S. MoTftnd. 1480. Weisth. 4, 80.
Bodenwin, Weinabgabc der Wirthe, eine
gewishe (Quantität per Boden oder Fass.
Brunschw , Dist. 89 — . Wisser
i. e. album graecum». Gersd. 48 >.
Bolehen, sreaalKeii«r Stoeltflselt — H&ndler,
die *bolchen und andere g^esaltzeii v: rh.^ vrr-
koufE^Büt». 15 Jh. Alte Ordn. B. 1. — 'Bolchen
▼Ott Hechel; Vatäboldie», JCürMMekoi», die
in Fässern oder Körben verpackt sind L c.
Bole, fem., das franz. boule. — «Zwei
€Man sei dem probst (von S. Iforand) geben spilten der holen: Altswert, 89.
den 6o<i«t»tn, dax sich trifft von ye dem fftder • - • ^ •
wins acht uiosz». Oberspechbach, 1420. Weisth.
4, 40. — Aspaeli, 14Sa Ibid. 4, 88.
Böglin, Bogel. 1. Von einer .Tunirfriiu,
die sich versündigt hat, sagte timu Hprichwört-
Ucih: «die hat aveh über da« Biigel getreten».
Geiler. 3 Marien, 54"; Enieis, UM. Etc. —
«Etlich stutgai ter iunci^irawen, so sie über das
Boitin, vcrb., KogelwerfiBiif joaer k la bovle..
Guldin SpU, 74.
Boler. maago» Boler, Yocab. opt. 82. Kriegs-
maschine um Steine zn •w erfen. Böller. — «Es
liurten nit nff. . . die büchssen and bo^er oder
mörser ... au sebieMOii». Adelphu, Tfirk»
D, 5 a.
Bolete ? Weder bei Scherz noch bei Beueekc.
höglin gesprungen seind», schidcen surn Arzt! Ducange 1, 716, hat boleta, petita boule, und
«mit dem seich» und wollen wissen, ob sie
«chwanger seien. Fries, 68^, — «Die eemän-
ner möchten nit so vil nrsaeii liaben auch zu
Seiten über das böglin r.n tretten». Zell, I. 2
— «Wie könt ein geistlicher . . der zu zeiten
übers bögUn trit. (andre; in Bann thun?» Ibid.
H, 4 «. — Frank, 2, 147 ^> «Die ist frumm
die man bitt uüi Fug und Zeit, und nit übers
BOgUn schreit».
2 «So du keinen Gewair h:t<f i> lugest du
das du einen über das Bugiin werfest und ! Orm. B. 20.
l)üla, bulade, boulette, nias!?ne. — Der Rath
läi>ät die Thürmö und Thore der Stadt be-
setzen, meint jedoch es «wer nit not CQ dlsen
Zeiten die hoktm vm ^^eben, als vormals ga*
schehen wer». Brant, Bisch. Wilh, 249.
Bollbrot, gewöhnliches Hausbrod. — «Das
boUbrot Bol wegen 54 lot 1 quinsin». 1440.
Alte Ordn. B. 2ü. — «Wer es das (ein Bäcker)
bollebrot für simelbrot darleit oder sust zu
äwartz gebaohen hat, der soll bessern». 1440.
äbergftiiklest», ilut betrögst. Geiler, BrOs. 1
54 ».
Bülle, Knospe. Scherz. 173. — Von dem
Hagel werden «dem flahse die bolien abf
, a. ' nagei weraen «dem naüse die bouen abge-
Grimm 2, 222, erklärt Böglein durch Schiin- ?l^^'"*,?f'"''; 'Si* T?^
gen, die man avsapannt «n T5gel an fangen, Wind alle n die />.«en und Blwit hinweg,
oder Stricke um etwas einzuzäunen : über das t"""^ ^ ^'^^^^ guter Werk». Geüer. Arb.
Bügleiu treten, Wesse demnach «ultra septum I „ ' ' , *** ** ™' ^.
transilire, a recto itiner, ,l viare,. Frisch, l,' Bollen, kno.pen. sprossen. - Die Baume
116. fuhrf dnirei^en ein Kinderspiel an, das
den Xamcn Bogloin oder Bügel tni'j; und dar-
in bestand, einen eisernen Ring in die Erde
zu stossen. so dass nur ein Halbring oder
Halbkreis (Böglein , kleiner Bogen) her- , , . . . . - ,
vorstand, und dadurch kleine Kugeln zu ! 1'"*^^. ^ederboumen - und der pouwran^m
schieben: *bikgdn, ludere sphaeris per annu- i ^^^t». Brant, itosenkr. A Ged. 17. - «Susz
«das sie aafultent grünen und harfür boUm
und brossen. so wüssent ir wol das der 8nm-
ni r TMjhe ist». Geiler, Post. 1, 4 «.
Buiaerantze, Pomerantze, orange. — «0
Maria, äietz der blomen, — myrtiu seliSa,
tarn ferrenm»; Ich glaube, dass das Spruch- 1 ^^'''''Jf'«»' zu finden in der Apteck.. Adel-
wort auf dies Spiel zurückzuführen ist. viel P'^"'' /'v' ^ ^' " - 'Succus oransi, '^affi
eher als auf dieSchlingen oder StrickeOrimmsj r^'" B^'>'^^ra,uzen>. Gersd. «^b - iw
es war ohne Zweifel Regel, nicht ober den 1 ™* ^
Ring zn schreiten, der das Böget hiess ; da- "
gegen suehte der eine oft den andern darüber
Ibllen an maehen.
Bopenröckif?, mit i^ebogcnem Rucken. —
«In dem Alter wird man fro^tfnrücJtt^», Geiler,,
Arb. hnm. 177 >; Br98. 1, 99 «■ Schiff der i '^^^ Weide an treiben oder an seUaebten.
" ' ' 15 Jh. A!' Ordn. B. 13. Znnftrerordn. 3ß2
Fries, 37 «.
Bönen, S. Bienen,
Borbelebt, voll Borbeln, Blattern, Ge-
?rhw';r-^-i : Kranklieit der Schafe. — if*
verboten «dehein borbeleht schof oder hammel»
Pen. 127 a,
Boht, Bocht, nentr.. Koth. Scherz, 173. —
«au soll «weder boht, noch harne ... in die
gassen schütten». 1322. Urk. 2, 160. — «Ein
uureiner stinkender sag vol bohtes» (var. bahtt-s).
Tanler, 251 '44;. — «Die natürliche iiiiuuc -
Borbidorbe. sehr redlich ^ bor, oben, sehr.
Ironiseh: nnredUeh. — «So istderkönig oucb
nüt mit güttelichenie rehte, wanne sin vatter
der koufte es umb die kurfürsten. und mähte
die fSrsten ftorMdsrA«, darnmb das sü g&t
^•'Tffet untze das si zft bohte wurt und under : symonic ist». Nie. v. Basel, 342.
die erde kunimct». Nie. v. Basel, 85. — «Das
«At lag vor der porten ...» Clos, 98. — «Das
''Ohl und .alle unreinekeit ustragcn». Kön. 279.
Ktc. — «Die wüste unreine matervc des boht-
(Abtritt). Rölm. Ifferswin. Gottesfr , 74.
rUe Schweine «ligent i,eriie in dem bohte».
Üei
Borbttne, Empore. — «Sü gingent uffe die
^orMlne der kirehen». von wo man auf den
Altar sehn konnte. Nie. v. Basel, I2h*
Bören. Ein Gemisch von Terpentin und
Wachs, tbure es vvol . . . geschickter weis mit
den henden*. Gersd. S9<i. — MiOIBI <^eA-
nr. V. Offenb. — *MenschetibodU oder Kot». | silber und «vermisclie es mit seigangenem
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— ftO —
M-achs, und bOre Uas» wohl in der handt, als die soUcnt in die zwo boten gewiscn wcrJen».
man ein pHaster bereit». Ibid. 78*.
Borvil, sehr viel. - <riot grap mir eine
andere piiiliche übuuge, dio borml lihter \v as>».
Nie. V. Basel, 217. - Ironisch negativ: nicht Geiler. Bilg. 106 >.
Id Jh. Alte Ordn., B. 14.
Bosen, etwas Böses thun, einen Fehler be-
tfchn. - «Ein ächüler, so der geboset het . . . »
gar viel. — «Er was jung und was borvils
me denne zwentzig jor alt worden». Nie. v.
Basel, bU.
Bossalierer, so viel als Bossel. — «Was
ist ein Botialierer'* es ist einer, der alle Ding
that und kan, er ist zu allen Setteln gericht.
Borg, auf Borg gebeo, eiueu der nicht so- ' er kan kochen, er kftn ein Keiler sein»! etc.
fort bezahlt, etwas Terkaofen in der firwar- Geiler, Sünden de« yi. SSb
tung, dass er später scim*' Schuld borichti-xt
Soiierz, 174. — «Wo ir verkouffent, und gaut
Bossel. Bosse, iJas.soIlie wie Bossalterer,
Hausknecht, geringer Knecht, homme k tont
ir xn borg tflrer denne rnnb bar gelt, wns des foire. — Wenn nan einen Prediger dingt
überigen ist das ist alles gftt mit unrchte ge» firigt «nicman von der Leer, denn allein , ist
Winnen». Nie v. Basel. Taui. Bek., 62. I er ein gnt Gesell und ein guter BosUl't»
Borpellen, Poeken, heute Barbelii. — «]for*i Geiler, Post. 1. SO*. — «BMset Arbeit thun».
bille, Borptüm: Qersd. 68«. Uorbiltns, Dn-ITd.. Bilg. ISB^. «Mancher in discm schiff
eange 4, 645. I gern fort, — dann es sint vil gut bosstH
wnretaehf borago, eine Fflance. Hnmer, | drinn. — die gross arbeit und kleinen gewinn
Gayac, 426. : — hant . . .» Brant, Nsdi. 61. — «Die Nullharr
Bort, bald masc, bald fem. Scherz, 175. l.|Siud sunst niendert /,u — gut. «iau das mau
Borde an einem Kleid, franz. bordnre, tresse. { mit inen thn — solche marter boasdarbeitB.
— *Borte. auriplii vjrium». Herrad, 197. — Mnrncr. 4 Ketzer, G, 3 «. — «... kein menscli
«Kriechischc borten» an einer Stickerei. Gottfr. uff erden hie — dete sölliche posselarbeit ie»
v. Str. l, 66. — «Golt in deme borten». Ibid. \ (M ie Christus). Id., Bad. 0, 6
1, l?y «Sidene borten, mit golde beslagen, Bosselieren. — Die Buchdrucker liaben
— unii was ein luliterlein sol tragen». Conr. viel Arbeit «mit trncken und bosselieren. —
V. Dankr., v. 2i5. — «Oevesseit an ein sidin j mit setaen, strichen, corrigieren». Brant, Nsch.
borten». Ibiil., v. 157. ' 61. — Zamcke, 384, weiss nicht recht was
2. Gürtel. — Isots Eock war «nahe an ir bosselieren ist : hält man das Wort zusammen
lip getwcnget — mit einem borten, der lac mit Bossalierer, so sieht man, dass es «alleriei
wol — I>a der borte ügen sol». Gottfr. v. i Handarbeit verrichten» bedeutet.
Str. 1, 160. I Boftseln, botsen, stossen. klopfen. ~ «Dar-
.3. Rand, da-^ fi u bitrd — »Bort vpl ranft, umb so sol ein 3Iensch -eduldi;: f^rin in allem
labium*. Uerrad, Ibö. — Den Hubern null mam Leiden . . das Bosslen wert oil lang; weon
«geben zwey gerihte von fleisehe, vnd sol das 1 man finster Hetten singet, so dosslet man nnd
Heischan /weyiren enden rackon über der klopfet, es wert aber nit lan>?>. Geiler, Enicis.
Schüssel bort vier linger breit». Niederhaus- 61 K — Hin und herstosseu; Jesus «der von
bergen, 15 Jh. Bist, de S. Thon., 891. — den Juden bin und her getsogen und ^eftossKel
Pen Fronern zn Ohnenhein» soll man «geben was worden». Id., SehifF der Pen. 90 :i.
zwo trachten mit Heische . . uud sölleut die < Bossen, sclüagen. die Garben drtäclien, ehe
seliQssein also sein, das der enke sol essen, sie aufgelöst sind. Sehmeiler, 1, 2H4. Schern,
ob wendig des hortes das er gnug habe . . .»
15 Jh. Weisth. 4, 239. — «Biszhar sint Mir. ..
— gesessen an des disches bort» Hrant,Thesni.
f)n_ — «Kin jeder riszt etwas darab (vom
Schift), — das es dest minder bort me hab».
Id., .N>eli 98. — «Die Bort einer Wnnde».
Gersd. 52 b.
176. — Die Strassburger, von Kriei; bedroht,
«iletent mit dröschende und boetemk». Kon.,
685.
Bössern, Bösem, böser, schlechter machen.
Scherz, 176. Grimm, 2, 256. «W ent ir uch nit
bessern, so lft>:oni da» ir üch nit bessern».
^ Ingolts Pred. 1435. — «Also bösert sich die
4 Brett. — «4 börtei- ad pistrinum». 1388. ' weit». Guldin Spil, 8. — Ob die Leute «von
— «S-f.umbsiben eichene borten». S. Thomas, dir geböaerot wurden». Bihtcb , 43. — «... es
Fabrik. — «Der kistener, der börier oder : sei doch wie es wil aeböseret worden». Mamer,
bretter nimct...» 1322. ürk. 2, 80(». < Instit 114 b. — «Kit meinen es eq b^sem,
Bosch. Busch. — «Hüte dich das du üt und es bösern». Brunschw., Chir. 14 «. — Das
dnroh die b(ftch« inlonffest». Tauler, 128 (25). • Aussehen eines Anssätsigen «hebt sich an &«•
— «Oot erftehein Hoyses in eime bümenden i tieren und grusam za werden». Gersd. 76 b.
bösche». Ktin., 261. - Sie «jagctcnt in den
böaehen und weiden». Ibid. 629. — «AUc die
bnrsten nnd bonme vnd MiseA« sossent toI tü- '
feie». Märlein. 13. — «iunin> dictum Kapoitz
/>öfc/itf». Weitersweiier, 1357. — €Üf den bosch».
Kirweiler, 1437. — «An den böKften». Kied-
liciin. 137.T. — «iVr hosch mms angezindct, —
braut doch nit in synay». Brant, Bosenkr. D.
Oed. 7. — «Das werte, — des man horte —
im '''^-rh unrerxeret». Id., Ave praeelara,
Zaruke, 16t.
Die menseben haben sich gebÖ8»ert»» Pauli,
20.
Bosane, Bonm«, Bnsane, Bneone, BvMn-
ne. T\Lsnune - «Ir ensüllent enkein bosünen
blosen». Taulcr, 213 ^37). — Verboten Xacbt-
liirni zn machen mit •bimtnen». 1486. — «leb
thu was ich "svöl!, so ist mir il • it in iiicinen
Oren die grausamlich Sti«i drr ijtt.^ai}cn».
Geiler, Has im Pf., a, 3 b. — «... so tunt in
meinen Ori-n die L'^reusenlich Buson oder Tru-
mct». id., iuschengr. a, 3 — «Die Priester
Boso. Bettler, die «nf den obent bark&ment, j mnssten trnmeten mit Busamin», Id., Brös.
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— 61 —
2,18 — «Drammeten aa<l£u«Mnen*.Adelplios,| Böacke. — Vermammte FastoaeJituarreQ
T&rk. P. 81». — «BiMonm oder thnimeten». < «lavffen so in häudeen wis». Braut, NsA. III.
Id., Barb. 20»». — «Mit dem ffcdön der Bu- Zarncke, 464, fragt ob das Wort mit
«OMiten». Kaohtigali, Psalter, 383. — «Gott bechton zasammenhängt, ziolit aber Beake,
loben ... im Bui t mnm tbon». Wurm» Trost, | Paake, vor : man thnt als schlage man Fan-
18 b _ <Bu9amtn, sinekon nad lidnior». ken. Gödeke, 240, citirt : «der bögk. perso-
Blindenf. c. 1 b. natas, der ein butzcnantlit tregt, der ver-
Botich, sonst bütcch,en#;:l.body, Leib, Rumpf, batzt aiid veiljügket d. i. verlarvt: eine
das Haaptgcbälk eines Hauses. — Büiucheii bf^-i^f^ro Erklärung als die Zarncke's.
die Hober Holz für ihre Höfe. <sn sol m der Buuiu, Baum, Sarg. Noch heute bei uns :
meier geben 18 hol/.er /.h oiucin hoUchen geime 1 Todtenbaum. — Der todte Heinrich IV ward
hase> Lcbcrau. 13 Jh. Weisth. 4,264. — V>cm «in dem bmme ^reiassf^n fiinf jor ston, unta
Huber desseu Huf zerstört wird. «sulI der er wart usicr banne {,'etou». Kon., 435. —
dt^er einen hodtchen geben in dem holtze. Stirbt ein Kigenmann zu Sandhofen, «so soll
des sindt 13 höltzor». Sondkofenf 16 Jh. man ihme geben einen haum siben schAhe
Weisth. 4, 153. laug». 15 Jh. Weisth. 4, 154. — Stirbt jemand
Botschaften, Verbotschaften. Scherz, 172'^. im Hattgau, und «\\ ollrnt die erben luigoerbt
— 1. Activ, durch einen Boten benachrichtigen, aszgehn, so soUent sie den Schlüssel uf den
~ «Salomen . . . und Samson, die von dem ' douiR legen und mit der leieli viub dem liaus
engel fjehotschaft w nrdent . . .> Taulcr, 45 (9). gahn und nit mit ihnen tragen, dann sie in
— «Were es dasz ein scheffe abginge, so soll kleider anhabend». 1490. Weisth. ö, 507.
der meier die andern vetivUchaften, dass aie Bomnwalllii; Bonwel, von Baumwolle,
ein andern setcen». Waiaelnheini, 15 Jh. Scherz, 178. — *BoumwuUin diichcr». 1424.
Weisth, 6, 441. Tuchersanft, 39. ~ «Ein bouvoel roch». 1822.
S. Helden. — «Er hei es nft . . . har «a^[ürk.8J8B;144e. — «2 6oimlrddb» 1451.— Eta
botschaftet». Nie. v. Basel. 2()3. Brache, das Brachfeld, nach der Ernte. —
Botttcbub^Bottachnh, grober, starker Schuh, Man soll das Vieh cuztriben an die brache*.
oder Stiefel, frans, hotte. — «Znm botschuh». Lcberan, 13 Jh. Weisth. 4, 268.
Strassb. Hansnauie, IH.öO. — «Kiti Spill im Brächet, Zeit, wo das Brachfeld wieder
Sack und das Meitlin im Har und dtruw in gepflügt wird. Scherz, 179. — Froudienstc
B(>ti«cAucA«n mögen sich nit verbergen». Geiler, . «qnonun nnum fiat tempore qnod dicitur ze
Post. 3, Hl 8. — «Runtschucli oder Bot^schuh*. brached, aliud in autnmpno et tertinm in
Id„ 3 Marien, 23^. — «Wcuu du Botzschuh an | tinadragesinia». Appens iler, l'6bt<. Burckh.,
hast und dir die Fuss warm sind, so haben 152. — *Brachetfrönd€, herbstfrönde und in
alle (Glieder Nutz darvon». Id.. Bros. 2, 35 «. den vasten». Ibid.. 1486. 0. c, 156. — Jeder
— Auch als Name; Metze BüL&chuocli, zu Einwohner von Ohnenheim soll «drio achte
Strassburg, Ende des 14 Jh. zu dem jar tun, eine ze hornung und eine ze
Bottenbrot, Trinkgeld, das einem Buten brochatU oud eine ze herbeste». 15 Jh. Weisth.
gegeben wird, der eine gute Nachricht bringt. 4, 239. — In dem n&mlichcn Sinn : *m ftro-
Scherz, 177. — Die liesclier der Aussätzigen i clmcke». Aruolslieim, 1320 i>ih. 1, Cf)8. Zeit
sollen von JSiemand •bottenbrot» nebmou. Out- 1 wo das Brachfeld wieder umgehackt wird.
lente-Ordn. — «. . . den wil ich heischen ftot- 1 Bracht. 8. BroJU.
tetibrot*. Altswcrt. 19. — «Es ist ^iir ein andere I Bracliten. brchten, lärmeni toben. — «... mit
Gezügniss do einer spricht: sich, das ist dini rauben, stclea, braidUm. , . » Harner, Adel,
Tochter die verloren ist gesin, und söigt mit j A, 8 b.
dem Fintrer doruff, weder der do seit das sie Brachtig, prächtig, prachtlich, lautti5ncnd,
erst kummen sol; wenn der erst erlaugt gar hochfahrend. Schmeller, 1, 345: prachtiich,
ein ander BoUe^rot weder diser erlangt». I fastuosas. — «... und bleibt jm also sein
Geiler, Post. 1, 6 a. — Im Mittelalter wurde hrachtische herrschaft erstreckt». Capito, Ver-
oft die überbrachte gute Botschaft selber i>'a- warn. B, 2 -- «Ein disputation ... in der
tenbrot genannt ; Notker bezeichnet sogar tlas er sieh mit vit pntJUlitiien und trutzlichen
Evangelium mit diesem Namen (Frisch, 1, 122). werten verniifj-t . . Tbid. C. 1 — Tre-
Hedio machte ein Verhnm daraus: «Paulus gers *prächtige uml .sclmiahliche epistcU.
... hat nachmals den (!Uiul>en, den er ver- Butzer, Tregor, A, 4 ». — «Wan schon des
folgt hat, gepredigt und da« Evangelium bot- keisers bildnüsz uff ein kuidTer geschlagen
tenbrottei». (Chronik der alten christlichen wer. mit prac/<</»cÄ€r übe rge.^cluifft, so nenipstu
Kirchen, Strassb. 1530, f'., 245 b.) Es scheint es nit für goldt an» Capito, Trcger, M. 3
mir merkwürdig, dass noch Göll, 503, sagt : Bracke. Breekin, fem. Jagdhund. Scherz,
«Evangeliun», Bottenbrodt ; item, gute Bott- 179. — «JSrae^ nnde hunde». Gottfr. v. Str.
ficliaft.. 1, 44. Etc. — «Zu dem 6r«<:Ä7»>. Strassb. Haus-
Böttlich, adj. von Bote; die böttlicben Jün- 1 name, 1820. — «Wenn ettweu einer vier oder
ger Christi, die zn Boten ansenehenen l fiinf junger Hond het, so spricht er: ieh wü
Apostel. — «Do sol meii verstoii Jas sie nit die zAven mir behalten, iler würt gut zu einem
ledten von den böttiichen Jüngern ansers : Vogelhand und der ander zu einem Bracken,
Herren, die do stets bei im vorent, snnder ' nnd die andern soll man ertrenben». Geiler,
yon denen die urab und umb darafter sossen Bili:. 2i^. — «T-eithund, wind, rüdoti nnil
in den Stetten und Castellen*. Geiler, Post, i 6racitcn>. Braut, Nsch. 73. • di^ B.h breckeii*.
2, lOAa. iMnmer, M. 196. 8chimpfvrort
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Bracke, Balkeo, Pfosten. Scherz, 179. ~
»Umb 4 brocken, worent eyehen, 4 sch., an
den etal zft legen. . . * «Eime knehtc der
löcher talp die braeken darin z& setzen,
2 ach.. 1441. S. Thomas-Fabrik.
Braht, Bracht, Pracht, Gebracht, masc.
Geeohrei, Schall, Lärm, dann Grossthun, Luxus.
Grimm, 2, 283. S. auch Gebrehte — «Sunder
rede und »under broht; Gottfir. v. Str. i, 171.
— «Anesehalund ane ftraU». Ibid. I, 207. —
«Welch machen jjrosz ^^esehrei und bracht, —
die lobt man Jetz und hat ir acht». Brant,
N8oh.]18. — *Mnehi üt dar Kireheii». Ibid.
46. — «Da« tribent sie verr in die nacht, —
mit icetsohea, schleapfBiit grossen gebraekt».
Braut. Botedur. WadL 9, lOW. — Grobe Leute,
beim Essen, «haltend ouch allein den bracht ~
mit wiegten Worten und mit wercken*. Mur-
ner, Schelm, e, 2 *. <— «Bald schweigen lie,
und stehn dagegen — mit auffgereckten oren
all, — und lassen von de» brachtet aohall».
Id., Yirg. A, 7 — «Am himel fleugt» (die
Fama) zu mitteriiacht, — das mans hört flie-
gen mit .seim bradU». Ibid. L, 2 — Er kam
«mit ^^tichrci und auch mit grossem bracht.
Ibid. ü, 7 u. — «Üede reich un bradit und
schall». Ibid. K, 8 ^. — «Wie die i<chwein um
mitternacht — greinent und habeu iren bracht.
Ibid. V, 7 Etc. — «Aller zeitlicher bracht»
und Übermut der unglaubigen>. Nachtigall, Psal-
ter 6. Du thuöt ein Kind ins Kloster, «das dein
fracht erhalten werd, dein namme und stam-
me bleib». Zell, n. 5 b. — «Nit das ich jnen
den pracht v, dl absprechen, sie .seind aber mit
bischöff ab dem pradU*. Ibid. q. Ib. — «Grosz
hoehfart, bracht und buberej, mit kostUehett
kleidern, von herren und weltkindern tribcn
ist». Jjutxer, Neuer. H, 1 a. ~ «Unser feinde
(werden suchen) jrn bradit s« erhalten durch
geschwind list». Api^ell. a, 4 a. — «Daraaff die
. . . patres, priores, provincialen jr braeht und
antoritet haben». Capito, Verwarn. C, 3 b. —
«Es verc nnmüglich von sölichem pracht sie
uff den rechten weg zu bringen». Brunfels,
Anstoss, B, 1 «. — Kdnige «sollen irboffirang
nit fetzen in grossen pracht, vil ro.sz und un-
nützen kofiten». Id., Zehndeu, a, 4 — «In
der weit kein grösser bracht ist dann bei den
feisten betlern» (Bettelmönehen). PoUiOi Pred.,
B, l b. Etc.
Bräm, Brombeere, Brombeerstrauch, flber-
haupt Dorustrauch. Scherz, 180. — *Bramen,
vepres, licet spinosa herba». Herrad, 182. —
Was im Wald «die hramen überwachsent» soll
der Förster nehmen. Bösenbiesen, 14 Jh.
Welsth. 1, 890. — «Alles das Ugendt holte, da
die brom über gewachsen seind», soll des
Försters sein. Eeiningen, lö Jk. Weisth. 4,
98. — «Die Bremmhunt», an 10 Orten. 1880
u f. — «Pratum an ilen Bretnmt S Johann.
1279. — «ZÜ Bremen». Wittersheim, 1350. Etc.
Brant 1. Fenerbrand, brennendes oder an-
gebranntes Scheit. — Haben die Hnber freges-
sen, «so 8ol der raeiger die brcnde und die eschen
ufladen, und sol sie ffiren us.ser dem hof
in sinen hof>. Sundliau'^on, 15 Jh. Weisth. 5,
534. — «Schür zh die. brende» ! Altswert, 125.
— «So seind vil die dir die Brend schüren,
der Teufel, dein Fleisch, die Weit». Geiler,
Has im Pf. d, 1 b. — «Ein braniät vom für si»
u.szhar zoch». Murner, Genehm v, g a. _
«Turnus der fürst nam einen braruit . . ., —
und warif in an des thurnes seit». Id., Virg.
f. 1 ». — «Die brend schieren». Id., Nb. 120.
Sprüchw. — «Sie zohcn alsbald die flanunech-
ten brend usa dem ftvr . . .» Bingmaan«
Cäsar, m K
2. Dnreh Brennen ansgwodata WaldsteUe.
— ^lliii N i iem brande*. Ebershaiai, 1441. —
I «Zft brande*. Zebnacker. 1303.
i Branireite (Seit«, Oereite, Gerftth), Sehnr*
ri-,pti. Srlirr/, 12tn - Zu Strassbnrcr. Brickrrei
. <£ur BraiUrett6»y 1321. — «Ein brasUereitt» ,
I unter dem Kfiehengesehirr der Zünftttnl»* der
Tiichpi , 1427. Tncherzunff, 34. — «Ein ftrawf-
reite*, nnter dem Küchengeschir der Metaa v.
Lichtenberg, 1433. (Strasb. Spit.*Areh.,Teittoek*
buch, fo. lUSb.)
Brass, v. prassen, ächwelgerichei» Gasimal,
Schwelgerei. — «Die grossen gewaltigen die
wider und für bei allem Bra^^s stecken und
auf den Stuben... etwan einen Jirase aufrich-
ten». Geiler, Schiff der Pen. 106 ». Etc. —
«Die truckcr in dem brass umbgon — uff ei-
nen tag . . .» Brant, Nsch. 51. — «... die ufif
den praae hant acht, — schlemmen und dem-
men tag und nacht». Ibid. 19. — Silenn»
«macht manchen im pra»e verrucht». Ibid. 66.
— Schlechte Priester stehlen vom Kirchtntrut:
«darnss ir machen einen bra»z% — das nie dea
stiften meinnng was». Mnrner, Nb. tl7.
Brastetn, Brasten, prasseln. — « . . . als
die Dorn brwUknt unter dem Feuer». Geiler,
Sfinden des H. 64 >. ~ Solehe, die nidit war-
ten k(3niien bis die Speise erkaltet ist, «des
blostes bclg sie ziehen vast, — nnd blosen
das OS irider drast». Brant, Theam. a, 8
Bratzeln. prasseln, auch zappeln. — Sie
«schütten die bütten mit den vischen umb,
das die visch brateeüen im hove». Brant*
Bisch. Wilh. 291, — Man erkennt dass ein
gewisses Präparat gut ist, «so du ein tropfen
in das für würfest, das es nfin ftnotraft».
Brnnschw . Pest. 32 b.
Brechten, schreien. — Hat die Sitzung be-
gonnen, 80 «sol nieman brechten noch sprechen,
man frncre jn dann». Bühl, 15 Jh. Weisth. 4,
125. ~ Ein Hahn «der da kreiet und hoch
daher gat und sporn anhat nnd Ivt bndim»,
Pauli, 804.
Breckin, fem. von Bracke, HQndin ilber-
hau})t. — »Was es dann ein erst^'ew orfen
Hündlin und das die Breddn vor nie kein
Hftndlin nie geworfen hat, so mnsst man das-
selb tlMltrn.. (leiler, Post. 4, 31 i'; Emeis 17 «.
Bregehl, Bregeltzen, braten. Im Bairischen
ist bregcln gelind kochen oder braten. Sehmel»
Icr, 1, jTjti, ;-5.*2. — «... das man inen die
£yer also martircn und bregeUun rouss, dan
sudet man sie, dan brat man sie». — - Geiler,
I Sünden des M. 4 >>. — <Gcbref)elt«t verdempftCS
I fleisch». Adelphus, Pic. löti
I Brehen, glänsen. Scherz, 184. — «Ach,
brehender stcrnc !» Gottfr. v. Str. 2, III. --
1 «Der maie frische blüti weht, — so das ir
I varw in engen brdU», OottDr. v, Hng., ms. —
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— 58 —
«So ging af niiner stinnen i!>rrfi«n». Altswert, | Nsch. 24. — tDaramb secht nwern brestm
7b. — Ein Glanz, «der da glich ist dem sunnea ! an, — nnd lasst die üppig hoftart stan». Mar*
br^en*. Ibid. 106. j ner, Genehm v, 1 b. ^ j^lte Weiber «die hant
Brpitfuss, Kothwelsch, Gans. — Ein Bettler ein kunst, die ist so gut. — das sie a!1 preßten
«stielt all breitfusz*. Brant. Nsch. 62. > heilen dut». Ibid. — «Gold und silber munu
Breithart, Rothwelsch, die Weite, die Haide, da mit, — das du keinen g^restm nit — auff
— Brant, Nsch 62. — Ich rathe ihnen, «sie der Avegfart niiisstest han». Murner, Virg. B.
trolten sich geschwind and schlecht über den 6 «. — «Yiler ding brtsten nnd mangel». Id..
breithari ireik Inndvi». MiiniMr, 4 Keteer, Oayao, 412. — «Die gebre$t ist so weit kum-
O, 3 j men ...» Id., Ulensp. 91. — «Sa mag sein
«Breitsnabel», Art wilder Ente, Löffelente, I das ein newer brett ein nenwe artraei erfor>
1381. Alsatia. ]>. 29<i 1459. Brurker, 2.30/ den». Id., Gayac. 435 Di- r.latterkrank-
Breme, Brem, Briem, Bremse. — « In die* | heit «erstreckt sich in so fil breaten^ das schier
sem groBten Hänfen Hveken begegnen mir I mSeht vermeinet Verden, das in Ir alle kranek-
gar fünf grosser Breinfn und Rossniurken, die heiten beschlossen weren». Ibid 405.
ans gar gern in die Salb fielent. Die erst Bre8ten,€tobre8ten,fehlen,mangeln. Sehers,
Knek oder Briem ist ein nnordentliolie Tran- { 105. — «Dem mensohen MtM das, aedriiM
rigkeit. .» Geiler, 3 3Iaricn. in bj Sarr. 58 dt?m das>. Nie. v. Basel, 240. ~ «Werne diier
Pred. o. L 13. a. — «Ein bram nit in dem gezügen einer getriftet . . .» Tauler, 110 (22).
äßtniiwep klebt». Brant, Nseh. 80. — «Manch | — «Wer aber das ander anwende ffebretU
hnmusz und manch bremenstieh — hab heime- dem pfcrde zft fftter ...» Fegersheim, 14 Jh.
lieh erlitten ich». Murner, Nb 1. — «Hunig Weisth. 1, 709. — «Wer ouch das ein hbber
von Brunen». Bmnsehw Di^t. 70 b _ «Ba ist ^ebmt«. darum soll das ding nit hinder sieh
nit eine kleine mnck in dem habermusz. ' jran». Brini^'hoffen. 15 Jh. Weisth. 4, 42. —
sunder ein grusse brem». Pauli, 1G7. Schnüd, «Au im brast aller lügende uiht». Gottfr. v.
Schwab. Wört 96. : Str. 1, 6. - «Es brast ime eins dinges . . .»
Brenkel, Brenklin, kleiner hölzerner Zuber. Nie. v. Basel. 2fi9(32). — Assnenjs sah dam
— Ulenspiegel seut «die wasserkant in dai» Esther «irä ^'ciätcä gebrast». Tauler. 181.
brenckiin vor dem sapfeii». Mttmer, Ulen-j «An dem huse da nichts jre6r<M<». Altswert, 36.
Spiegel, 83. — «... so sol er wissen das ime des weges ge-
«Brennkrat,11ammula». Gersd. 91 Ranun- brosteniaU. Tauler, 483 (74). -~ «... so ist ime
culns, tlamniula. des wines gehrosieti». Eis Fred. 1, 82. —
«BrennwurtiL incensaria» Gersd. 91 b Cie* «... das riehen keisern ist oiäfrotten». Alts*
matie yitalba Kirsohl. 1, 7. I wert, 100. Bte. Etc. — Den Franen tgebrkht
Brent/.fMi. hluIi Hi md riechen; lieutc brontz- krafft und stcrck». Guldin Spil. 22. Eic. — «Elm
len. — türenUen und stincken oder dem brant c öriftdas, dem andern jens». Geiler, £v. mit UssL
naeh sebraaeken». Bmnsebw., Bist. 14 «. 1 100 *. — «Die thoreebten, denen des (Mei
^ Brest, adj , miinirclhaft. — «Was es (das was gebrosten . . .»Id., Pr- «! ri. L. 131«. —
Korn) brester oder krenker ist . . .» 1337. , «. . . Das im Kraft and Kunst darteu oe-
Blet. de 8. Thon., 886. IdrMel». Td , Selenp. 89 a. Etc. Ete. — ran
Breatf» Rrest, Gebrest, Man-' l Fehler. Narr «vörcht im brest hie zitlich g-nt». Brant,
Scherz, Jöö, 4ttö. Sowohl leiblicheb al» geis- Nbcii. 6.— «Nit das der sptcie iit sufers briste,
tiges Gehrechen. — «N6 ersach al den ge- Id., Thesm. e, 5>. — Jeder sieht «wem er
breiten da». Gottfr. v. Str. 1,189.— «. . . ol ^ irHch sy, was im gebrist*. Id , Nsch. 2 —
debein breste were an ime . . .» I26H. Urk.- «Wer vilen seit was jedem |?6rt«t, — der hört
Bneh, 1, ^5. — «I>er gebreate ist nft leider gar offt ouch v » er ist». Ibid. 69. — «Wo
•0 gemeine . . » Tauler, 144 (27). — Denen ist gelt gbrist, do ist früntschaft usx». Ibid. 13.
gut helfen, ^di^ gebresten bekennent». Ibid.. — «... da& selb den meistern ouch gebrüstt
35 (7). Etc. — «were aber daz ein eptissin — das sie der rechten kunst nicht achten».
^rMtfn hette an Iren »nsen . . .» Obcrcntzcn. Ibid. 29. — «Bistu rieh, das dir nit gebrüst
1310. Burckh, 809. — «Wer es, das der hol ...» Braut, Cato, a, 7*». — Wissenschaft
brest oder mangel het . . .» Stotzheim, 1412. den Deutschen «^«ftrdsf niit,Mcr nit der ^in».
Weisth. 1,887. — «Het der meiger uf nieman Id., Nsch. 88. — Er «sehwür ouch xmgebröii
tt elagende noch keinen gebreste des hofes gantz nQt». Tbid. 60. Etc. Ete. — «leb weiSE
r.c öy^ende ...» S. Gilgen, 14 ,Ih. Il)i(i. 4. 180. was allen schelnien brist*. Mnrner, Schelm.
£tc £ic — «Ein Artxet derselb muss die a, 2 — Wann «dir monuay c &rw(>. Ibid.
Stechen nit Tersebmohen, ermnss die O^resten d, 4a. — tBr dnrt mieb das im wisbeit brist*.
beschüwon>. Geiler, Post. S, 105 «In der Murner. Nb. 2. — «Allein ansz allen einer
Schofinesch seind gesaut gemacht worden . . . gbrist». Id., Virg. C, ö». — «In geistlichkeit
die Menieben von allen iren Gebresten Übe« - in vil jpcftrürt». Id., 4 Ketxer, D, 8 *. — «Wer
halb, aber im Toufwerdent «^csunt gemacht die ist dem ict/und nüt gebrist». Id.. Nb. 8. — «. . .
Selen von allen Gebresten der Erbsünd halb», on sie all dugent dir aebrist». Id., Bad. F, 3 «.
Ibid. 2, :?6b. — cDa log jederman zn im selber, ' — «Geusr. ausz dein herifs dem nichts gdaritt;
ob er entpfind sündliclier Gebresten*. Geiler. Id., Vir«,' Y. 1 ». Etc. Etc. — Es ist gewiss
Selenp. 152 b. — «liedenck das dich din .Nedi- «das jm nüt bresten mag». Butzer, Dass Nicm.,
ster ouch mit dincn Gebresten liden muss». d, l ". — «Es driM dir eben nit mer. . .» Blio-
Id.. Bilg. 60 Etc. — Der ist ein Narr, denf. A. 4
der «nit sin eignen bresten denckt». Brant, > Bresthaft, Bresthaftig, Gebrestlich, Ge-
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- 64 —
brMthaftii?, niangelbaft. fehlerhaft, sehadhtUfc,
schwach, kriiiiklich. — «Kein man sol pfaffe
werden« der au gliden breathaft ist* (krüppeU
hftft). KSn. B98. — «Wellieh tftoh ■« bn^ft
vindent . . 1433. Tuchcrzunft, 12 -- «. . .
das ich alse gar saöde und aLse gar gebrat-
haftig bin . . .» Nie. v. Basel, TaaL Bdt.. 18.
— <Jiresthaftig 1 r 1467. Alto Ordn., B. 1. —
sich für gebreUlich haitent», deaea hilft
Gott. Tanler, 85 (7). Etc. — Einer Sache brest-
hnff v rri^^ri, Mangel oder Schaden tiaran er-
leiden. -- «Weihe zit ein probst von Uelenberg
der hSher bedarff . . . unib die guter sins
gotzhoses, ein meifrer soll jncn ^'obicten in
den hoff, und soni jrae helffen des rechten der
giiter er bresthaft wtirde». Niedennomehwiller,
1354, Wßisth. 4, 95. — »Oott stroft etwenn Vater
nud Mutter uiiib iie iSüud in Iren Kindeu. das
sie bresthaftig Kinder geberen>. Geiler, Post.
2, 85 Irrig Schaf, E, 2«. Etc — «danimb
sind alle nnsere Werk gebreslhuftiy». Id , Pred,
U, L. 95
BreUtell, Btrassburger Ausdruck für Bretzcl.
— Am Montag tot Fastnacht sollen die
Bechercr den Küfern gelten «20 pfen. für
bretateUen^ zü eime Urkunde das sie uns
gehörent». 1896. Stadt^Arehiv^. Zunft-Ordn,, ]>.
320. — Die Bäcker sollen drei ni:il wiiehent-
lich «ettekueheu und bretauUen bacheu». 1483.
Alte Ordn., B. 1. — cZftr breUteUen*. Strassb.
Hausname, 1435. — «Wenn einer ritet gen
Hagenowe schnelle, — so &ol er mit ime
bringen Bretat^: 16 Jh. (C»t. de« Hs., 12.)
— «Per Koraff hat im die bretstel geben. —
darvuu mag er noch vil jar leben» — pfawen,
wilpret bat er gnug ... — wan irs b«ini
Hecht recht wol beschawen, — ich nem die
bretstel und den pfawen. — und liem euch
st&rmen tag nnd nacht» Murner, Luth. Narr,
122. — Kurz, 200 «liretzen?» Bretstell -war,
wie Roraft" nnd Pfau, Name einer der strassb.
Kanonen.
Bretten. — «Wenn der Tod an den Tliiiren
rnmpelt. do brdtct es, so dir so wee ist und
nit weisst wo du bliben >ult» Geiler, Post
3, 67» ; Ev. mit Ussl. 130 b, 131 a. _ .Noch
dem Tod Gott nicmans me erhört, es het
breitet». Id., Post. 3, 67« ; Ev, mit üssl.
181 «. — Xch weiss nicht was das Wort bret-
ten hier bedeutet. Es gibt ein altdentsches
brittan. jiandere, texere, bretten\ an aus-
breiten oder weben ist aber hier nicht zu
denken. Friseh, 1, 136, erklärt die erftte der
Geilerschen Stellen durch «<!;( ist der bretterne
Sarg nahe», und die zweite durch «mau liegt
im Sarg, es ist aus mit einem». Diese Auf-
fassung,^ seheint mir durchaus unrichtig; dus
neutrum breiten kann einen solchen Siuu nicht
haben. Orimm, 2, 878, hat hnUm, rapere ver-
zücken ; dies könnte allenfalls anf ilie erste
Stelle passen : es brettet, man hat die Besinnung
verloren ; auf die zweite jedoch pasat es niehL
Schmeller, 1, 271, hat ein baierisches bruetten,
flg. sich unwohl befinden ohne eigentlich zu
wissen warum; das d&rfte noch um besten
auf die erste Stelle anznwendm si iu; die an-
dere bleibt aber dabei nicht minder dunkel. —
Yersrl. Brutfgn, Beneoke, 1, 874.
I Brieflsch. buchstäblioh. litteralis ; littera,
sowohl Buchstaben als Brief. — «Sie ver-
I stundent die Gebott Gottes eu vil üblich und
I hriefiscK dem Buchstaben iioeh*. Qeiler, Post.
2. '6b B. — «Nicodemus was grob, wann er
.hat gewont der brüfiatktn Verstentnissen des
' alten Geaataes, und verstund das allein gröb-
lich noch den Worten und nit noch Verstent-
j niss des Geistes». Ibid. 8, 36 — «Uss brie-
Jisdte» und historischen Verstentniss, so sie
gelesen hettent, suchtent sie die geistlieh Ver-
stentüis.s». Geiler, Sünden des M. 11 *.
Brieg. S. Brüge.
Briefe Ii n, Brügel, kleine Brühe. — flsest
I du ein Süplin, ein Briegelin, der Magen cm-
I pfaliet allein das Briegelin, aber alle Glieder
empfahen Nutz». Geiler, Enicis, 9 — «. . . Das
, im seiu Schwester Thamar ein Brügel solt
machen vor seinen Augen und im EU essen
geben». Id., Seelenp. 40»
Brisen, schnüren, knapp kleiden, Scherz,
187. — Die Frauen zieren sich «mit stoltzen
schappeln, mit gebriaenem sch5heu>. Gebete,
14 .Th. ms. — Den Frauen ist verboten «^-
brisen röcke» /u trafen. 14 .Th Alte Ordn., P.
21. — Die Weiber «legeut irenjjeib tu einen
(Mi^on notetal des paumwollen roeks gepfrengt
und gepriasen>. Guldin Spil, 67. — «Wan er
i aber ein seidin Wammes au treit uff der Gas-
! sen und steif ingtbtriam und ingenestelt wer.
das geh im mer Fröid weder das Messge-
. wand*. Geiler, Ev. mit üssL 202 b. — «Do
kam ein junger Gesell dort her gebratten, und
was gehrisen und zerzert und het sich aus-
gestricken als steif als er immer kund > Id.,
I Geist Spinn. L, 5 — «Ein jung Menselü
das \'\ rv\cn\{»,xt ingebrhrn ist und zierlich an-
1 gelegt» id., Bros. 1, 98«. — «Die weis&en
I Brusttücher seind gefüllt mit Baumwollen,
und stot das Waniniesch offen nnd seind über
das weiss Brusttuch mgebrisen und kunimeu
daher •gleich als die Reissknecht». Ibid. 1,96^,
— 1451 war zu Strassburg ein Bürger namens
Johann Brisschnürer. — «Man sieht \\ a.s hof-
I fart arbeit hat, — wie man sich mutz, schmier.
! nestt 1. hris». Braut, Nsch. 86. — Ein alter
i Gouck üoll «sich schon inbriaen*. Mnruer,
Creuchra. f, 8 b. — «EtUch so eng gebriam
waren, — wer in nun ein furtz entfiaren,^ —
si hettent tusend eid geschworen, — sie miea-
ten ewig sin verloren» Id., Nb. 219, fii:. von
solchen, die ein zu ängstliches Gewissen cur
Sohau tragen.
Britsehe. Wasclibrücke, lavoir im Fluss.
Von britachen, mit einem flachen hökemen
Werkzeug klopfen? Die Waseherinnen klopfen
mit einem solchen die nasse W^aschc. — «Die
britachen in der Brüsche». 1427. 1466 Almend-
bneh. — Die Einwohner von Rhodis suchten
Schutz «under den gewelben, brudcMi oder
britschen», Adelphus, Türk. D, 6^..
Britsche, ein an rinem Ende breites und
flacht'S Holz, das die Fastnachtnarren trugen ;
s. das Bild in Braaiä NarrenschiflF, zu Kap.
59, Ausg. von 1499. f«. K, l K In Strassburg
I sagt man noch britachen fiir prüijeln. — F.in
i Narr verdient «das man im die brutachen
[ sehlag», Brnntt Nscli. 60. — «Mir solt wol
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werden die britsch geschlafen, wan ich
vil ttsz der schalen sagen». Huradr. }^b. 166.
Brochen. — «Wer fremde Unde broAe»
8ol ...» Aitewert, ö.
Broehselii, Broebsen, praflseln. -DerTenfel
«fftr envef,' mit tlem fjrusttMi j^eschrci unil mit
dem gröfiteu brochsdnde», Härlcin, lö. — «Uu-
f^ehaben wih, der frroeAef in dem vasse» (var.
brochzen) Tauler, 353 (61). — «So lUutciit sü
wie ein gar grosse wludesgetöse durch den
walt herkumraet (prnweUehe bnthttende». Nie.
V. Basel, 226.
Brockt. — £in Bauer schenkt «seinem für-
sprecheu ein gate brodU^ ein gute mlloh».
Pauli, 93.
Brugen. gross than Scherz, 189. — Hört
wie der Winter «mit winde broget — uf walt
und in £revilde*. Oösli v. £henJi. V. d. Hagen.
l, 147.
Bronfogel, 1881, EU 8 ^ su verkaufen.
Alsatia. 1867, p. 299. Brovogel, 1425. Alte
Ordn.. B. 1 ; BrotfogeJ, 1469. Brucker, 229 ;
eine Kntetiart. aiias stropcia.
BroMm, Broitem, Brösum« Brosme. der
weiolie. innere Theil des Brods. — *6rod un
Broscm». Kiithselb. d, 7 1>. — «Wann ilu zu
trinken host den sin, — nim brosum an küM-
die wol fln». Brant, Thesm. b, 6 1*. — •Browm*,
8. die Stelle bei dem Wurt Mn> ' rant.
Bisch. Wilh. 291. — «Uif das Brosemend Leines
Brodee) Kettle dispolver . .» Brnnsehw., Pest.
27 b. — «Xim nicken 6ro«*«n, wein iiihI honii? ...>
Gersd. 29 »». — «Das dein brot hat vii rinden,
wenifT brosam». Fries, 33 ^.
Bröslin. Brosamen, kleine Brodkrnmnion,
— «Las/, mir nur die bröaMlin werden, — die von
deinem disch ab zu der erden — fiülent . . .*
Murnpr. Bad. L, 3 «.
Bro»», tipro&ä. — «Joh. des Täufers Spys und
Hin Bseen sind geAvesen Hewschrecken, loca*
stae, als gemeinlich die Lf^rcr scluibcnt . . .
Aber etlich jetz wollend Brossen dornsz
machen, weisz ich was». Geiler. Post. 4, 4 t>.
— Als Bischof Wilhelm von Honstein einmal
jagte, liefen seine Hände in die Reben und
thateu «den armen Leuten» schaden «un den
pros£€n^ die erst nszgeschosseu». Brant, Bisch.
Wilh. 897. — cBIe Bftnme fangen an Bnuen
uszstossen . . . .» «Die Äst sein vol Brcuen».
PauU, 818. 32L
Brossflii. ~ «1 seh. von ^nre alben und
eime uramelcr zh we.schen ond th iMroum».
1416. 8. Thomas-Fabrik.
Brossen, Sprossen. S. BoHni.
Brost, Mangel. Ver^l. Brust. — Der Hcrbst-
nionat «lot uns keinen brost*. Conr. v. Daukr.
V. 291.
Bruch, von brechen. Scherz. 180. — 1. «Ein
nnwer bruch», Neu brach, neu urbargemachtes
Land. Logeinheim, UOi. — 8. auch Oebredu,
üjbruch.
2. Geltistrafe für ein «gebrochenes» Gebot.
— «liesserunircn oder&HlcAe». Dettweilcr, 1380.
Wcisth. 5, 480. — Wer «noch schuldig ist . . .
pfcnnigzins otler brücke....» — Adelshofen,
14 Jh. Eist, de S. Thom. 334. Etc.
8. Mangel, Gebrechen. Aach Oebruch. — Sie
denlien «das sie hetten an Weisheit brück*.
Brant. Laycnsp. 168 e. _ Es ist kein Stand
<do nitabnäm sig und gebruch». Brant, Nsoh.85.
4. Braach, Gebrauch. «Dises holt/es Übung
und brück ist nit so lang gewesen...» Mnr-
ner. Gayac, 484. — «Ob des hotlzes 6ntcft an
allen oiten ;.,'leic1i sol gehalten worden». Ibid.
438. — Ich «weisz das die sach des heiligen
glanbens mit keinen menschlichen brücken
oder miszbrüchen sol verwicklet sein». Mur-
ner, Lntli. Narr, 2. — «... Nach der narren
brwSk und sit». Ibid. 46.
Brßch. bruoch. 1. rntcrhose. Scherz, 189.
Grimm, 2,410. — ^Bnah, braccae». Herrad,
185 — «EttUche fluhent bartfts und one br&eh:
Glos 79. — Die Geissler «zugent sich ns
untze in die brück*. Ibid. 107. — «Ho.sen,
briich. rock . . -» Altswert. 53. — Der Manns-
rock ist zu kurz, «des .siht man im ilieswarz
brück». Ibid. 52. — «Von Aria.sz kuufft ich iv
eindöch, — du macht sie mir ein linen brück».
Murner, Gcuchm. x, 4 h - cNit ein br&eh^
ich geschwig das hembd». 0. c. F, 4 «. —
Ulenspiegel «zoch die brück ab». Murni i , Ul,
98. — «So haben sie dir anch sn schand —
ein britdt dir gemalt in die band». Id., Lvth.
Narr, 18. 2. (14, 137. — «Ein niderkleid oder
ein brück, wie man es dan nent». Paali, 837.
— Kar«, ä!0?. macht nber das Wort eine lange,
unnöthige Anmerkung
2. Feuchtes, mit Weiden etc. bestandenes
Land. Sehers, 180. -* «BriuA, palns». Herrad,
181. - «Das Brück». 13 Ih u. f, an mehr
wie lUO Urteu. — Revier Stiat.sburgs. Gassen-
n. Hllnsernamen, 57.
Sich Bmchen, sich Gebruchen. — Dif»
nicht geschickt .simi zn einem schauenden
Leben, «soUent sich brucheti in einem wirk-
lichen Tiehon». (Jeiler, Bros, 1. Iß". —
•Bruch dich nncli eren gen dem linJ>. Brant,
Donnerst. D. (ied. 24.
Mir ilcm Oeniiiv. sich einer Sache bedienen,
sie gebrauchen. — Die Geschöpfe *sick brücken
müssen spis und dranck». Brant, Thcsm. a, 2 ».
- «Zum ersten ist es nütz and An — den die
do bgeren höflich sin — zu brücken $ieh ....
adeliches gmüts». Id.. Moret. a, Ib. — «Dins
gwttnnengats6riiefc<^>cibmä82lich>. Id.,Cato, e,
l «. — «Wer eigens kofb wcfc brücken will. . . .»
Id.. Nsch. .'?n. Etc. Kichter «die vornniifft
»ick brücken sollen». Muruer, Instit. a, 2 ».
— Das «heiszt gemeiner vdleker recht, glich
als ob .sicA des i echten alle völckcr //rftruc/if«-?!».
Ibid. 3 a. — «Darumb aebrucheni ück der zit».
Mnrner, Qenchm. n, 4 ». — «. . . so künt ttcA
... ein jeder dropflf der gesehrifFken brücken».
Id , Adel. E, 4«. Etc
Br&ehig, der einen Bund, ein (iesets. die
Ehe, etc.. bricht — «Wer do bricht das minste
Gebot, der ist an inen allen brüchig». Geiler,
Bilg. 45 a. — «Wenn euwer Vorfaren seind
brüchiff worden an Outt irtm .^ehöpffr. als ein
¥rv\\ die brückty wun an irem Mann . . .»
Id., Post. 2, 20 l>. Etc.
Briidermäs. — In der Hölle, «do sind alle
Ding unter einander vermüscht, wie ein
Brudermüsz, do Krut, Erbsen, Linsen, (ierst,
Weyssen und Fleisch, weysz was unter ein-
ander vermüscht ist». Geiler, Bilg 170 b.
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BrUge, Brfig, Brieg, Brahe. Scherz, 190.
— «Ein brüffe mit einer wurt^^e». Salzmatt,
15 Jb. Weisth. 4, 135. — Den Knechten des
Probstes von Leberaa gibt man ilt der Fasten
Fisclie : «sint aber nüt visclic Jo, so sol man
in geben der vische brügen>. S. Piilt, 15 Jh.
Weisth. ö, 893. — Ein schlecht Erzogener
thut beim Essen die Finger «in die blatt . .
damit er mach ein näglis brüg>. Brant, Nsoh.
110. AVürtspiel mit Nägelin, Gewürz, und den
Nägeln der Finger. — c£ia gele brieg». Hor-
ner, Schelm., i, 3 ». — Man soll nur «elnireiiiir
brieg von einem capnnen snppcn». Id.. Gayac,
486. — «Supf das brüg^i» (dimin.). Id , 4
Ketzer, L, 1 a. — «Ein gehveitieii supp oder
brtjeff kleiner achtunf»- ist>. Wurm, Trost, 53b.
Brttgel, zum Privatgebrauch des Grundherrn
beBtimmte Matten. Schere, 190. Seigrnenrs et
villages, 203. — «Der brügeh. 1220 n f. in
etwa öO Bannen. — Der Abt von Ebers lieim-
miinster hat «zwene brügele», wo die Gottcs-
hansleute ihm fronen, das Heu zu machen.
«.. .Die banwarte sullent gan an dem balmetage
imde an iedwcderm brugil ein ris stecken,
unde sullent damitte knnden, das sie ze banne
sint ,getan». 132Ü. Weisth. 1. VM). 671. —
Die Äbtissin von Erstein soll ihren *brieffel
heien (umzäunen) sibeu naht vor S. Jörgen
ta^'» Romanswiller, 1344. Weisth. 5, 456 —
Hol/, tdenbrügel zt bezünende». Wiedensehlen,
1364. Ibid. . 4, 160. - 200 Wellen um «den
brüget» der Äbtissin von Eschan zn «befKden».
Achenheini, 1429. Ibi.I 5. 487. Etc.
Bn^ea, brühen. — Ein Weinl'ass wird za-
eriit tff^r^iet in heissem wasser». Bftthselb.
a,
Brumleu. — «Ewer Widersach lauft unib
brumten als ein Ldw». Oeiler, Brds. 1, 57 b.
— Schmid, Schwab. Wort. lOS.
BrunlÖf. S. Brutlouf.
«Bmiinwiirts, serofularia». Gersd. 94 1>.
Scrophularia nodosa Kirsrhl. 1. 578.
Brunst, Hitze. — «Der Brunei der hitzigen
Snnnen tribt dise herten Tropfen herab das
es haofelt». Heiler. T?il?. 81 «. -- «Ruf in an
(deinen Heiligen) für das Feur der Uiikeuscheit,
Oot für dich zu bitten das er dir /.u Hilf
Vitnim nnil dich in der bösen flackernden
jbrunst nit wöll iasbeii verderben». Id., 7
Schwerter, G, 5 «.
Briinstig, heiss. — «Die burnen and das
ertrich wurdcnt also brüttstig nnd hitxig . . .»
Kuli 757.
Brontz, Harn. — Einer der eine näohtUohe
Serenade bringt, wird oft «mit Brunts begos»
Ben für seinen Lon».
Narr. 129 b
BiHintxlen, Bmntzen, pissen. Einer
«frrfititeM nsz dem feniterves». Pauli, SB.
«BrunUen» Murner. Nb. e, 4 0.
Brust, Gebruist, von brcstcn, 3Iaugel. Scherz,
198. — Haben «die hofherren bruat an iren
Zinsen . . .» Duntzenheini, 1438. Weiptli. f>,
471. — «. . . das dehein vorteil oder brüste
damsz erwachesen ni9hte>. 1498. Alte Ordn.,
B. 13. — «Hie i.st an narren kein gebrust».
Brant, Nsch. 3. — «All kunst, crc, wisheit ist
umbsunst, — wo an dem pfening ist gebrust».
Ibid. 20. — «Tantalos aitst in wassere last.
— und hftt am wnsser doch ffibnut». Ibid.
68. — «. . . das er nach kartzcm schlechtem
lust — kam darnach in langen brüst». Murner,
Bad. m, 2 >.
Bmetgewer, Brustwehr, Geländer. — Der
Bischof bat «das man den Chor mit einer
bruetgetoer verschlagen wolt. damit das getreng
nit Bo gross würd*. Brant, Bisch. WiUi. 254.
Brut, Hitze. — Des Lazarus Leib «was
ein g^antzer hrut, und was überzogen mit
Grind and Blottren». Geiler, Post. 8, 40 b.
Brflte, Brat, Hoohseit, Hoehseitsehmsvs.
Scherz, 192. — «Swer 7.6 brtUen mer manne,
vorwen oder spilman hat ...» als erlaubt ist,
ist stralBUlig. Stes Stadtreeht. Grand., Oeav.
in6d. 2, 210. — Sic <fTirto mich do gar zier-
liche heras zb den iüten und zft den brüten
und ondi zft andern knrtsewilen». Nie. v.
Basel, ms. — «Wa man opfcr l'. r es si
z6 ersten messen, z6 liehen oder zü brüten . . .»
13.ÖO Stadt-Archiv. — «Am sunnent&ge so men
(las alleluya hinleit und brüte verbiitet> ( ver-
kündet), Kön., 511. — Geldausgeben, «do zti
kintlonf, do z& brüten». Conr. v. Dankr., v.
471. — «Ein thorecht Wib, da zu Gast ist
geladen, oder zu einer Brut oder Westerlege
. . .» Geiler, Post. 2, 87 0. — «Du wilt uff
allen Hochzeiten sein, Brüten, Kilchweieu,
ersten Messen, uff allen Stuben, in allen Bras-
sen». Id.. Brös. 2, 71 «.
Braten, beschlafen; brüten, fovere ? — «Cleo-
patra . . . gieng des Nachts in das gemein
FrauMenhus and iiess sieh bmten». Geiler,
Narr. 131
BrUteln, brfiten. >~ «So brütelt jeder sval-
me sin ei^e». Conr. v. Dankr., v. 144.
Brutgämer, Bräutigam. — Der Dorfmeier
«mnss die Brut fSren so man zur Kirehen gat«
und den Brutgämer zu Haus füren>. Geiler,
Arb. hum. 140 ^ ; 141« ; 1Ü9 «. Sonst meist
Brütegam.
Brutlouft Brntlouf, Biantlouf, Brntlnnf,
Brunlouft, Brunlouif. Hochzeil. Scherz, Ibl.
' Man liest «in dem evangelio wie das ein
brutlouft geniarbet wart». Tauler, .313 (54)-
Etc. — «Ist dab ein brunlouff berett wart
nocli unser stette reht . . .» 1322. Urk. 2,
112. — «Kununent, die geladen sint /.ft der
brunlouft». Tauler, HÜ6 (63). Etc. — «Zü dirre
brunlouft ist fröide Uber fröide». Hie. v. Basel.
Taul Bek. .42. Etc. — Christus «wart gela-
den zft S. .Tohannes brunluft». Eis. Pred. 1,
81 Etc. — «Min herren hant mir (dem Schaff-
ner)gescheacket 4 gülden zh minem bruwlmiff».
1441. S. Thomas-Fabrik. Etc. — «Der Brat-
trora und die lirut die worent arm, und dar-
umb so ludent sie arm Leut zu der Brutiouf».
Geiler, Post. 1, 94 — «... Das er lugen
sol Fastnachtsj)!!. Tentz, Brautlouf und der-
gleichen weltlicher Freuden». Id., Höllisch Low,
D, bb; Et. ndt Ussl. 168 Brds. 1, 60*.
— «De nuptiis, von bnttloufften* . Mnrner, Tn-
stit. 9 a.— «Zwischen denen personcn, die
under einander an statt sind der elter und der
kinder . . . mögent kein brutloufften beston». -
Ibid 'Jb. — «Unser eher griffent zammen, —
als sie sich zur hruUonfft nemen, — das sie
kinder bringen weiten». Uamer, Genehm, i.
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- 67 —
Sb — «Duiit Iii lu chzeitlich kleidung an,
- das ir zu brutlo^t mögt bestan». Id., Bad.
D, 2". — «Alle kurehvine, brutloff, irten, —
und wa man frölich ist bi Mürtcn ...» Id.,
SehdliiL ü. St*; Luth. Narr, 48. 131. Etc. —
«Es wa« ein ffrow hoeluseit oder ttmUauff:
Pauli, 253. — «Da nun die hochzeit des bntt-
ionffs Tolbracht waren ...» Bingmann, Cäsar,
HO*.
Pas Wort -w ird immer seltener ; die evangcl.
Schriftsteller gebrauchen es nicht mehr.
BrntmnM. — «Wenn der gel Brutmms nss
ist und verzert, denn so werdent kammea die
Weetagen». Geiler, Post. 3, 6» *.
Der Umstand, dass das Brautmuss gelb war,
beweist dass es schon djunnl^ dif» «pütcr soj^c-
nanntc Eierbrühe war. ein aus har n und Wein
bereitetes Gericht, das man den Tag nach
iler Tlucli/.cit den Besuchern vorzusetzen pflegte.
l>aeypodius> hat: «Eepotia, die Nachhochzeit,
so man Morgens nach der Hochzeit die Eier
iiset. wider zechet in Bräutgams Haus».
6oU. 418. unter demselben Wort Repotia:
«Nachhochzeit wo man die P'ieibrii isset».
In der Folge Avurdc das Gericht auch den
Freunden nach Hanse geselitekt, wobei eo viel
Mih>biaurh «^cscbLili, dass der Magistrat, im
Jahr 1628, «die überflüssigen Brautsuppen»
mbot. (Polinei-Ordnnng von 1628, p. 40.)
Heute existirt der Gebrauch nicht mehr ; in
meiner Jugend hörte ich noch oft von der
Eierbrüh reden.
En, Gebü, gen. Buwrs. Grhuice», Bau. Scherz,
208. — Bischof Berthold von Bucheck «bessert
oach das bietlkni sere mit frnuw». Olos., 93. —
Jede<5 Volk «trewan sine sunder sproche an
dem butoe den bunies /.b Babylon». Köu.. 245.
zß soUicheme buux . . .» Nie. v. Lau-
fen. CJottesfr., 49. - «Der gebu würt prar vil
wegen daaae üwer gehu*. Nie. v. Basel, .'dy.
— «Sü haut iren^^eiwif uf den stein der Christus
i'it mit srezimbcrt». Tauler, 3ö (7). «Hus, hof
und huiestat mit allem gebuwe*. l'6db. Tucher-
sonftt 17. — «Ein ganzer gebuwe, das ist ein
hu» nnil ein »cbewer». Grube, Id Jh. Weiath.
5, 4üü.
Bnbeliaren, sich wie ein Bube lüderlich
aufführen. - «So sie sollen vast studieren
— so gont sie lieber ftuftrftrrcn». Brant, Nsch.
29. — «Sein vatter im'int er hab gstndi* rt.— .
so hat er nichts den bubelierl», Maruer, Schelm,
b, 4 — «Do ich solt r.n Paris «tndieren, —
do ritt ich nmlin fnihdierm». Id., Nb. 160;
27 : 18Ö. Loth. Narr, 8Ö.
Bnb«n, Jemanden dnen Bnben aclieUen. —
Man bat uns «gelestert, pe&ttM, geketzert».
Appell, a, '6^.
Baben, Bllbeln, wie btAimeren. — «Man*
eher vcrloszt uff bättlen sich, — der spielt.
bubt, halt sich üppclich». Brant, Nsch. 62. —
«Der ftifM, der hftrt, derstüt». Hnrner, Sehelm.
a. 7 «. — «Wie er gihult hat nnd prcspilt».
Ibid. g, 8 *>. — «... du den aiifiiiii; hast gc-
tan, — durch des bispil huht iederman».
Murner, Nb. 217. — « . . uml ist im leid das
er nit nie — biebkn kau uls vor und c».
Ibid. 41.
BabeBtram, Bnbenatüek. Trum, fnutum,
Stück. Grimm, 2, 465. — «Besichs durch gott
wol umendum, — so findstn nit denn buben-
trum». Mnmer, ITb. 20. ^ «Das halt ieb far
ein buh^^ntrum.. Ibid. 119; 128.
Bachelini^eu, adv., mit dem Bauch unten.
Scherz, 104. — Binen SebSifen von Haslaeb,
der nicht zur Sitzung kommt, soll man «under
der swelien us dem huse zihen, und in buche-
lingen nffe ein pfert legen und sft gerihtefS-
ren». 1336. Weisth. 1, 700
Euchen, mit Lauge waschen. — Das Weiss-
zeug der Aussätadgen soll man nieht geben
«z6 buchen noch zft wescheu ussewendig^ des
hofes». Gutleute-Ordn., 171. — «Ein bueh-
bitUU. 1499. <BuchhiU*. 1Ö16. Bütte zum «dt**
chen*. — «Weschen, buchen». Muruer, (f iic!ini
e, 4« ; k, 1 b. — «Sie budtent, wil sie 1 ugeu
hant». Id.. Nb. 34. — Die Pelae «sein nnn genug
gebucht». Id.. ül. 42.
Euchstabeu, buchstubieren. — Unwissende
Priester «sollen sie die messen haben, — so
musstou sie es vor buchntaben» .ilarueTf Nb. 102.
«Bock». Brunschw , Dist. 47 — cBot
Blick: Gersd. 89«. — Artemisia vnlgaris.
KirschL2,&7ö.
Bnckeler, Bnekler, bonclier, Schild. Selten,
194. — « . . mit blossen swerten und mit
budteUern*. 1832. Xön., Anmerk., 788. — «Hal-
tent vaste den hueMer des heiigen glouben».
Tauler, 322 (.^5). - «Z6 dem 6ttcJfc<!/er». Strassb.
Uausname. 1326 — Junker Sigelin Schüt,
«Sigelin dictns StuMer», 1826. •-- «Nement
den Buckler des Gloubens». Oeiler, Bilg.92b.
(Eph. 6, 16.)
Boekeram. Bnekeron, Zeng ans Ziegen«
haaren, franz. bouquerant, bou^'ran. inittellat.
boqueranuuä. Ducauge, 1, 727. -— tBuckeram:
14UI. Tucherzunft, 20. — «I lib. 2 sch. Clans
Spetc Cime weher unib bukeron, z& undcr/.ie-
hende die grosse rote siden kuter ...» «.j sch.
8 ^ nmb buckeron umb den selaltar uff dem
lettener». 1417. S. Thomas-Fabrik. — «1 lib.
2 ^li ^rli. unib zwcuü blowe buckeron, zft un-
der/.ichi nde die grosse heidenswcrkescrge».
1418. Ibid, — «10 umb zwo eilen wises
buckei'H, 3 Hch. von drigcn S. Tlinman druff
zft molendi- zft den höfen gon Pfcffisheim».
1421. Ibid. — Das bald wei.s.se, bald gefärbte
Zeug diente demnach thcils als Futter, theils
um i>i Iiier darauf zu malen.
Büdomiug. — «jBiuianirs, Omentum». Graff,
3, 87. Scherz. 196, nach Twingcrs Vocab..
«Kotttb isrli, uluasuiii». Feldtuime: «In campo
dem mau sprichet der büdemmg*. Grassendorf,
1851. — «Ein matte, genant die büdemf.
Weyershoim, 1432. - «Zü büdmMig*»^ an Ter*
schiedeuen Orten, 13 Jh. o. f.
Buir, altflraii«M boffSe, Puff. Stoss. — Die
Kellerin uiid die Kinder eine> PfaPTi/n. «die
geben im erst rechte bü£^ — das er kum in
das narrensehiff». Brani, Kseb. 73. — Die «die
hfiliir gschrifft krümmen und biegen, — die
gent dem glouben erst ein büß*. Ibid. 98. —
«. . . das uns die felsen an das schiff — an
beiden selten gent ein büff*. Tbid 105. -- «Der
gut Eresell schlag dapfler druff, — von des
callt/l>r^ wegen ouch ein puff; Mnmer,
Geuchra. i, 2«^.
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Büifen. das Haar kräusieu, franz. boufFer. hin dä» Wort von Iren Hertzen». Ibid. 1, 33« ;
— «Du W bQiffw» Pauli 140. — «Das Haar 33 b. — Arb. hmn. 92 st«ht in einem Pm-
6ii/?>n». Geiler, BrÖF. 1. 5f>^ : Narr 'JH ' ■ Arh. hus. der dem ersrrn drr hpiden angefahltMl
honi. 92 b. — «Mit schweb* l. harz, büßen das entspricht, BuiherU, statt Bulysen.
har» . Brant, Nsch. 7. — Das Haar *gebüffet I Grimm'B Wörterbuch hat das Wort nicht ;
bie (lern fiir>. Mnrrtfr. Nb. 276. — «Wie das man hat es wohl für einen Druckfehler ge-
ich ir (las liorliii biff». Ibid. 229. — «Er sol halten; das doppolte Vorkommen an xwei
acht tili: /wi-i mal lassen scheren und dry verschiedenen Orten sehliesst jedorh die An-
mal iliis lijir lassen puffen, das es fin krus nähme eines Tn thnms aus. Die ErkÜM n-iL' \>ci
wenl "Nvic riiieiii Jungen Jesus kucbii». JluiJier, Scherz, 197. ist verkehrt: Isla tenimiatiu
Geucliin 1). 4 )>. (isen) äuget; sie IkuHc apud nos rixosns, ein
Bug. 1. Schulter. — <Büg, armii". armilla». Zankoi>en». Frank 2, 21 hat eine sprich-
Herrad. 187, 188. — Dem Boss Tristans schlug worilichc Redensart aufbewahrt: «das Zank-
man ab «den buk». Gottfr v. Str. l, 98. — eisen ziehen», gleichsam das Schwert des
«Die büM» eines zerlegten Hirsches. Ibid. 1. Zankes ziehen : Eisen ist also hier nicht eine
42. — «De carnibus ovinis 8 büge facinntnn- blosse Verstärkung; nur figürlich ward später
nm frischingum». Liber coq das Wort für Zänki r ;:»>braucht. Zur Erklär-
2. StUMbug^ Fürbüg^ BruBtriemeu des Sat- ung von BuhUiitn kann es nicht dienen, denn
tels. — «De eqiio eapitali. 1 Beh. rem tattel man kann nicht sagen, der, der einer Frav den
zfi Lrssrrn aiii Ijüfjr uinl ein tinwon sins/. dar- Huf macht, zielic ein Scinvert. Dor Sinn des
an ziü machen, und das Fürbouye z& bletzen». Ausdrucks bleibt mir unklar. — Persoueu-
1499. S. Thomas-Fabrik. 'name: Otteman Sitbi$, zu Weiersheim« 1431«
Btthel, Bühl, Hägel. Scherz, 105. <Tr Aehnlich: Conr. J^i^Mr, presb. präbead.
berge fallent nf mich nnd ir bühd bedcckcnt chori eccl. Arg. 14A7.
mich!» Eb. Pred. 1, 77. — S. Arbogast ward BaniMi, Aekerbaner. Benecke, 2, 36. —
«begraben uf S Mirhcis hnhrh. Kön. 6.90. — .... als der buwman die äcfcer veret». Adel-
«Die berge und bühel gein Avion . . .» Ibid. phus, Fic. 168 ».
586. — Beinah kein Dorfbann ohne einen - Bnmhart. Bumbart, Art Blasiastroment.
'Büheh. 13 Jh. u. f S. Seigneurs et villages. «Pfifft i die da pfiffen mit schalmyen und
90. — Sie werden «sagen den Bergen : fallet bumharien». 1322 Urk. 2, 158. — «Das kleine
nber uns, und den Bühelen : bedeckent nns» i PfeiÜin mit den vil Löehlin» am Dndelsack.
Luc. 23, 30. (feiler, Schiff d.M- P. ri. 93», - Cc-h-r Xmi-. 17H».
Die Juden führten Christum «bis zu dem (irut, Biiinpeln, Inn uinl li. r \\ i-rfen. — «Wie die
Bitte} oder Absturz des Bergs an welchem Murer den ^cltaii stein verworfen habent,
Berg ir Statt gebuwen was». M., Pi)st. 2. alsn wiin! uik U ich vun euch hin tiiid her gt-
58 b, Etc. — «Kneas solche rede that, anff lump^U un<l vcrvvoifen mit üwerii Mülorn»
einem hohen 6ü/i€l stehend». Murnt^r. Virg X, (i. il. i, Post. 2. 481^.
6 1». — Ein Wald «den haben viel bühel umb- Bttnde. GebUndc. zuweilen Bünc, einge-
geben» Ibid. c, 3 Etc. — «An dem fusz hegtes Feld oder Garten. Scherz, 198. — Sehr
und der wurtzel des Bühels . . .» Adelphus, oft nur al> Feldname geblieben: «an de«
Türk, D, 6b. — Cüsar «füret behend sein Bünden», 13 Jh. u. f. - Schon 774; «infira
▼olck vM den nächsten Bühel», llingmann, fine qui dicitur Scalchinbiwnäa» . 724 Ecken-
Cäsar, 13 II. — .Da ist ein Itüheh da gi-ab, so dorf. Tradit. wiss.. p. 129. - Revier Fi ,
würstu einen schau finden». Pauli, 207, bargs, 1282. iä. Qassen- n. Uäusernamcn, 81.
Biifeni, «n Pulver zerstossen. — cWann Bnndrieme, Riemen, der in früherer Zeit
man einer (Spiiirn riip eine «grosse TMis>heit zum Binden an der Rüstung, dann überhaupt
wii thun, 80 kouft mau etwas in der ApuUiek , ab Gürtel diente, um die Kleider zusamnien-
Qttd holt Tüfelstreek, das hMfert man und ■ zuhalten. — «Petras woltmitChristo in den Tod
setzt es in den Flachs». GfM'ler. Bilg. 55 geen . . . , aber da es an den Bindriemen irieiiir.
Balge, lederner Sack für den Proviant, da war er der erst, der sich darvon macht >.
Seherz, 197. — *Bulgen* (bulgae) gfehdren zu | Geiler. Brd«. 1. 73». —> «Jetz wil es an die
dem für einen Krir^sziig iiothigen «Geschim. .Buntriem^n irati». Murner, Luth. Narr. 10. --
BvllMr, Buhle, Liebhaber. — Wenn einer Fisehart. Garg, 181. Sprichwort: er steht im
einer Fran »ein halb .Tor etwenn nochgeloufen i Wasser niiil dir-ses ilnn bereits bis an
ist und hat den King ua den Thiiren zu Nacht den Guitt 1, es triti ein bedenklicher Moment
küsset Qttd hat ir hoffiert mit der Luten, und für ihn ein.
das ... im creling^ das sie im würd, so spricht Bundschnh. 1. Gemeiufr, mir 1{itinen <re-
er: ist es uii me denn das?. . . Doher kuinpt bundener Schah. — «Ein buntschnch, uui die
das dieselben Bulyaen. die inen küiiftii^n! Ding beMerisrhe art gemaeht, hoch bisz an das
fürraolen im Kopf, das <lieselben Ding hüb- knü, niii ilrcyen grossen rinckcn» Adi lphns.
scher ... seind in ihrem Dunken, weder sie , Barb. 47«». .Adelphus redet hier vim Scliuheii.
an inen selber seind». Geiler, Post. 3, 26 ' deren Riemen bis ans Knie um die Beine ge-
— «...Das seind die Menschen die da hören wunden wurden, Schmeller. 1, 249. Sulcbe
das Wort Gottes, und aber wenn sie das jetz- scheinen die elsässisrhen Bauern nicht getra-
undan habent gefasset und einen guten W'illcn gen zu haben ; auf alten Holzschnitten gehu
und Fürsatz dem noch zu gon, als etwan die die Riemen nicht höher als die Knöchel; auch
Bulysen, so kumpt denn der Tfifel nnd nimpt . die Bilder, die die Fahne der Anfständitehen
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- 59 —
darstellen, zeigen nar einen Schuh mit 'Rie-
men, die nicht lang genng sind, um bis an
die KHie zu reiehen (Virgilii opera, Strassb.
1502, in-f». 329b; Mnrner, Lnth. Narr, Str.
1Ö22, 40 , N, 2 Übrigens ist der Schnh,
von dem Adelphos rodet, der eines baicrischen
Bauern, und die Stelle ans einer lattMiiisrhen
Chronik übersetzt. — «Eini'r lus t>in butUschuch
machen and sehen nit (kn ^i^iossen tüfTel*.
Pauli, 190. Spnichwort: ein kleines Vergehn
vergTössern und eine wirklich grosse Sünde
ühersehn. — «Elin Affenjäger wann er ein
Affen will fahen, so niropt er fier oder fünf
rar BunUchuch oder Botzschuch mit im ... .
und thut ein BunUchuch an und milcht in
H-ider aas . , . Wan er dan hinweg kumpt so
konmittn die Alfen henn and wellen die Bunt-
tdkiteh anek an thun>. Geiler, 8 Marien, S8b;
brig Seh«f» JD. 8>>. — «Wenn die Beginen
selion BmUtdliM anhaben, wan sie sie aber
abziehen, so haben sie kleine enge hühsrho
üurenschuh darunder». Id., Arb. hum. 92'.
— «Der Herr spraeh sn seinen Jftngern : wenn
ir in ein Stat kämmen predigen . . ., und sie
<ia» nit wulleut eutpfahcn . . so schütten
den Staub von den BmhümAuAmi». Id.. Brös. 2,
50b; Has im Pf, D, 3«. Etc. — Göll, 262:
«Peronatns, der Bundschuch an hat». — «Die
buntschuh von sant Ciaren». Brant, Nsch. «)2
(falsche Reliquie). — An einem bein ein Stiefel,
am andern . . . «einen huntsdmch grosz». Mur-
ner, Luth. Narr, 88.
2. Aufruhr. — Bundschuher, Aufriilirer. Bund-
sthühisch, anfrühriKch — Einige der Jünger
Chiivti «wolten einen Buntschuh under inen
offwerfcn und selber herschen no er sie also
erlöset ; das was ir Anschlug, und verstnndent
al>u .las Hicli Iii. lieh», (ieiler. Post. 2, 40«.—
«Deu buntachuh offwerfen». ilurner, ^b. 224. —
«Des Lntliera ler ein fnmliAidk ist». Id., Luth.
Narr, Ih. Efe — ! tl i rs Unternehmen ist ein
•Irnndschü». Id., Adel. K, 8 a. — «... das du {Ln-
ther) der ftunfsejktdber (grrosnnoteT bist». Id , Kdn
■ KriL-^l %9. — «Sie sagen man wöU uffi nr und
'niiiäschucä machen». Zell« z, 4 ». — «... das Evan-
gelium sei nichts anders weder ein verdeckter
butschuch». Brunfels, Anstuss. 12 b. — Man sagt
von einem der gegen die 3Iis6bräuche predigt,
«er predigt ein Simtftedhieib. Ist dann Christus,
mit sampt den apn-tf^in . . , bundtschücher ge-
wesen»? Wurm, iialauiu, i, 4 a. — Die evan-
irelischen Prediger werden «uffrürer und butuU»
»chüeher» gescholten . . . I>as Kvanffclium sei
«Uffrüric. &un«itjrMüÄMCÄ».liruatels. Anstnss, 2a;
t*"^ — Murner hat (Sh.) ein Kapitel ireMcn die
äo&tandischen Banern, unter dem Titel «den
twidtdiuch uffwerfcn» ; das Bild zeigt einen
wuern iriit einer Fahne, auf der ein grober
Schuh zu sehen ist — Schon in der, zu An-
fang des Ifi Jh. geschriebenen Colmarer Chro-
nik iher. V Berniuilli. Colmar 1888, p. 15),
hakii es von dem Untergang des rheinischen
^dtebnndes von 1888 : «domit nam der grosse
^^tiischnoch ein Ende». Ferner i>r /.n liiiu'M-
k«n was Wimpheling in seiner 1510 geschrie-
benen Biographie Oeilers sagt (in Sermones et
^arii tractatns Keiserspergii, Strassb. 1521, f •,
er redet da von «£aotioM, vulgo die
Puntschu^r», und schon in seinem Catal. episc.
Argent., 1507 ver&sst, p. 116; noch mehr, in
Brant*s Ausgabe des Viml, lb02, ist anf ^nem
der Holzschnitte ein Bauer abgebildet mit
einer Fahne, auf der ein Bundschuh. — l>asy-
podius: «Goignratio, ein Bundschuh, Zusamen-
schwörung; conjnrati, die Bundschüher» .
3. Der Teufel «blaset dir in: nun wolau, so
wil ich betten in unser Fraweu Rosenkranta
und in unser Frawen Mantel, und dem Hoüif'en
das und dem das in uUc!: Heiligen üund-
sthuch so Vit. und ist on End». Geiler, Brös.
1. 62a ; Sünden des M. 84 a. ~ Es ist mir
nicht klar, was Geiler unter «Beten in aller
Heiligen Bundschuh» versteht; war es ein po-
pulärer Abei^iauben ? war es, wie Oberlin, 31,
vermnthet, 'ntel eines Oebetbflebleins ? Ans
der Zusammenstellung,'- mit «unsrer Frauen
Hantel» könnte man schiiessen, das« Bund-
sebnh hier nnr im Sinn von FnssbeMefdnng
steht; was ist al>er «aller Heiligen Rnndsrhuh?»
Anspielung auf den Band der Bauern, uiu
demselben einen Bund der Heiligen entgegen-»
zusetzen? — Auch Personenname: Synin; r
Buntschüch, su Santersheim, 1Ü99, 1421. —
Gnntzelins dietas Bimuaii6d^ en Nieder-Ehen-
heim, 1389.
BUne, fem., die zwei Stockwerke von ein-
ander trennende Decke. Daher: 1. Stock^verk,
t'tage — Einer der Tiiitrme von 8. Thum»?
wurde czweiger bunen höher gemacht». Kön.
730. — «Ein Jüngling sass und schlief uff der
driften Büne in eim Fenster». Aot. 20, 8.
Geiler, Brös. 1, 83 ».
2. Decke, plafond. — Vor 1830 hatte die
Thomas-Kirche weder steinerne Säulen noch
Gewölbe, Sonden nnr «bnitzin treme und hültzin
bünen*. Kön. S. Thonias-Arrhi\ . Ketr. A. t^
817. — Bei einem Erdbeben fiel «ein münster
mit dem sweren steininen gewelbe» vm, wKh«
rend ein anderes «mit der hültzinen bünen
bleip ganz stonde». Nie. v. Basel, 801. — «Ein
hangender meesener lieehtstoek an der Mneii».
1499. Inventar des I.ndw. v. Odratzheim. —
«Die ^inu . . . wenn ir Wcpp an manigem
End wurt abgeserret, so fasset sie es mit den
Füssen alles 7.usauinien. und zeucht sidi eine«:
Ganges an einem eintzigen Faden uft bit^ an
die Bün: Geiler^ Selenp. 178 «. — «Es stosst
sich nieman an ein Siten Speck die an der
Bünen hangt» Id., Brös 1, 40h.
3. Fnssboden. — Sie nntersnehten die Betten
und «hubend daz strou uf untz an die hfine».
Closcncr, 87. — «Die hültzin hüue duufltc der
hert stunt». Kön 725. Sic «brochent die
büne uf obc dem kehe». Ibid. ^32 — «Sic
borten ein loch eben durch die büne und lug-
ten, was er thet». Pauli, 116.
4. Dachboden. Noch heute zu Strassborg: die
Bühne — «1 1 sch. 8 eine büne th maohende
in das hüsclin under tlsehern ...» «. . 3 sch.
8 ^ von der kirchen und von der crüceganC'
Mttie zft fegende». 1417. S. Thomas •Fabrik.
«Eben als ein Zwibcl der uff der Büne leit,
der keimet». Geiler, Sünden des M. 68» ; Irrig
Sehaf, D, 1 b. _ «Denn im Fenster, denn aaf
di'r Biinen. denn ila niileit im Hause, als die
mutwilligen lienschea die nichts £a schaffen
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haben». Id., Pred. u. L. 146 — «. . . uf
der bünin des hlMz». Murner, Ulensp. 5, 58.
BUne, niasp., das Bühnen cinc<5 Fn-scs.
Scherz, 199. S. Bienen. — €ö ^ cupanu, die
tut Bft stoppfen und /ii triben und einen &dn
darin zft macbou». 1424. S Thomas-Fabrik.
Büntlich, verbunden. Sciierz, 198. — c. . .
schuldig oder bünOkh sin». 1466, Taeher-
zanft. 78.
Bfirdig, Bürdlich, lästig. — < . . was im last-
lich und bürdlich gewesen ist>. Geiler. Pred.
a. L. 88 b. £(0. — «Wea seind ir bürdig
und listig diser Frowen?» Id., Post. 9, IIb :
Etc.
BUrge, Burg, Gerüst. — «Zu Bern woi
mitten in der statt — ein Mvym mMi gem»-
chet hat, -- die in die hdh was nfl^erielit».
Miurner, 4 Ketser, 6 >.
Biirg«rlMh» eiriUs. ~ Gisftrs BOelier «von
dem btirfferitchefi krieg*. Biogm., Cisnr, 7Sh.
Bnriscb. S. Geburiich.
Bürischeit, Bfirkelt. BtirMslilieit, bänri-
sches Wesen, bäurische Aufführung, Grobhf it
— «Sein Bu^beü und Grobheit entschuldiget
in>. Geil«r, Narr. 88 «. — Zu spät kommen,
wenn man zu Gast geladen ist. «ist ein ^^osse
BüTKheit». Id., Pofet. 3, 43''; Narr. 210a . —
«Grobheit und Bürischeit». Pauli, 81.
Bnrne, Brunnen. Scher?.. 204. Noch hie und
da auf deui Lande. — <Kiu bume ist besser
denn« Zisternen». Tanler, 460 (80). — «Alle
lnirn''n aller sii.<sef>tc siut in irme Ursprünge,
luier und Irisch». Tauier, 42 (H>. Etc. — Man
beschuldigte die Jnden, <8ä hettent bunten
und andere wasser ent^üfert mit vergift».
Clos. 104, — «Uf denselben dag also got go-
born wart, do entsprang ein bume /.ä Rome».
Kön. 499. Etc. — Kehre dich zu Gott, «er
ist der küle bume». Oswald. Etc. — Die Bur-
nen zu StrasslMir^^, s. (iassen- und Häuserna-
men, 75. — Zahlreiche FtUüturnm, 13 Jh. o. f.
BflmeliolK, Brennholz. — Die Feinde «ver-
brauten das /.olhus und die ziei^tdofen und
das bümehoU bi den ziegelofen». Köa. 688. —
Jedes Hans zu Grendelbmcli gibt dem Förster
H <darumb haut sie recht bürnhoU zu ha-
weu». 14 Jh. Weisth. 5, 416. — In dem Wald
von Kintzheim darf der Keller der Aebtisein
von Andtau •bumhdz hawen in sine kiichen»
14 Jh. Weisth. b, 4Ü1. ^ I'er Zunttraeisier
soll l&r die Stnbe «ftflrmftols konfen nnd be-
stellen zft rehter cit». 1458. Tneberziinft,
öl Etc.
BttmeB, brennen. Verboten Kohlen zu
•bumen von grüneme standeme holze» Si
golsheim. 13iü. Weisth. 1, 666. — Die Feinde
thaten viel Schaden «mit bümende^ (Brand-
ptiften). rios. 99 — «Liesse er ouch sitien
lichamcu bürnen . . . also sant Paulus sprach».
Tauler, -386 (67). — *Bümende minne ztt got».
Tauler, 4 (1). Xiv. v. Basel, 210. «Die wile
das lieht bümet in der lucerneu . . .» Kön.
249. Etc. — «Wenne es bümet...» (wenn
ein Feuer ausbricht). 15 Jh. Alte ürdn., B.
1.^. Etc. — «Undangberkeit ist ein bümmder
wint, der do dürie niarhct den burnen der
göttelichen gnoden*. Heiur. v. Offeub.
Bttnlf , brennend. «Ir snLlent knben
burnige vackeln iu uwern henden». Tauler.
370 (64).
Bnrretsch. Brunschw. Üist. 38 «. Gersd.
89 i>. Borrago ofüoinaUs. Heute bei nns Bor-
retach.
BursHt hn!b seidenes, halb wollenes Zeug.
iJchmeiier, 2, iü03. — «Ein burmt oder s&git
. . .» 147 7 Ciicherzunft, 92.
BnrMckaft, Bauerschaff, fig. bäuerische Ma-
nieren. — «Schlag nsz dim mut . . . burachaß».
Brant. Thesm. c, 4 a.
Bttrste, Borste. — «Ein Igel lasset sich
nit anrürcn, er strusset sein Bürsten». Geiler,
Ev, mit I'ssl. t>l a.
Bürtzel, Steiss. — «Jüan sol nemen eiuM
han und sol im den ars und den MrCsef b«*
ropffen. und saltz uufjestossen daruff i' ,'
and den han mit dem ars nehe halten uf die
gebresten (Pestbeulen), das ziehet die giftss
sich». Brnnpi'lnv.. Pest, 31 ».
Bortzel. Brunschw., Dist. 40 b. Gersd. 93 ».
Portnlaeea olemeea, Fortnlak. — «Burtsalist
rin Kiaut, das schmecket weder ssur noch
äui>s. isäct man zum Salat». Gleiler, Has im
Pf. A, 2 b.
BoMane. S. Bosune.
Busant. eine Art Geier, franz. bnsart, bsse.
~ «Dn gestost wie ein Buaant, der nerriscb
Vogel gestot drei Schütz». Geiler, Narr. 160
Büsdiel, Päckchen. — «Ein Einsidel dem
ward ein gantz Büschel Brief von seinen
Freunden zugesandt, da wolt er sie nit nff-
binden noch lesen, sunder warf sie all in ein
Feuer» Geiler. Selenp. 146 b. _ Qoll. 162:
«Literarum fasciculns, ein Büschlein Brief»
Bnse. — HoU hauen «z& widen, busen, pheien
. . .» (für eine Fisohefttl). 1868. Bist, de S.
Thora , 89.
Büssen. 1. Ausbessern, flicken. Scherz, 206.
- Die Jüntrer »büsteut ir netze, also sol der
mensche sin netze das mit süntlichen din^
zerrissen ist, büuen: Tanler, 205 (36). — «ffit
swartze geruhete kasuckel zft iiUssen* U15.
S. Thomas Fabrik. — «Mancher sack ist also
gar — zerhudlet sehentlieb hin und har, "
fienir ich in zu biessen an, — das ieh VOrltr dss
macherlan». Muruer, Nb. 51.
8. Stillen, befriedigen. Sehmelier, 1. 297. —
l'ine Nachtigall kam zu einer Amri^p
«bat sie umb steur jren hunger zu biesieu».
Blindenf. B, 8 b. -. Dido «redt mit im mit
Worten süssen, — das sie ir presse heb
mocht büssen: Mumer, Virg. k, 7 «». — Wir
sii<ren noch heute: ein Gelüst büaaen
Bussnürdig, strafbar. Scherz, 206. — «^Vtl-
chen sie dann busswürdig findent . .» 1461
Alte Ordn., B. 18.
Buteil. Scherz. 206. S. die Erkliümiig,
>cigHeurä et villages p. 7U, note 1.
Btttelvas. Knrz, 20S: «ein Fass, in welchen
Würste aufbewahrt werden'?» Es ist: 1. Sieb
zum beuteln des Kornes. 1291.
2. Das Gefäss, in dem in der Mühle da»
Mehl gebeutelt wird. S. Büteln. Von einer be-
sondern Art Tuch gemachtes Sieb fürs MeU.
— Jedem, der es begehrt soll der Bäcker, bei
dem er backen lässt, «die bütdfasz und miü-
ten heim tragen . . ., und dae mele in seineiii
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— 61 -
hu6e bütcln». 15 Jh. Alte Ordn., B. 24. — wie ein measchonicopf gewunden, ^ — der arme
«Aaoli facht er an und sehmiert in bass — af | goveh. itnnd darnmb dnnden — and meint er
einem alten bütelftus^ — wie das and dis ftla nem ir eben war, — do was es ein sehühe-
götiich sei». Murner. Luth. Narr, 105 bute gestellet dar. — Wenn sie ungefor er-
Bttteln, benteln (Korn oder Mehl). S, Beu- wacht, — den buteen sie bewegen macht, —
Hht — «Ein sester rocken, den sol er büteln». doniit betrog sie in die nacht». Blurner,
1S91. (8. BüMfKU.) «Die brotbecker sollen ! Genehm, x, 2 b. — «Sie kan mit fal.icheit dich
eime if'irlichcn sin mele snndcr biUehi>. 1447. cr^'ctzcn. — ein achüchbutztn in das fenster
Alte Ordn.. B. 1. — €Weis6enbrot, wol and i setzen, — wenn da wenst sie lieg selb do, —
rdn i^eMMsK» (ce bene oribrata ferina»)« Mar- ! so Ist ein httU gemeelit uns stro». Ibid. t,
ner. 'uivac. 425. — Die lutherischen Lehren 3 «. — «Ein schüchcbutzoi in das fenster set-
cwie man bütie sacrament, — das wir kamizen». Marner, Müle, A, 6 t>. — S. aaeh Wiit-
•adertbelbit me hent*. Id., Luth. Narr, 9ö. Ifer^tt. F^., Der T^»Qfel. «Aber der BnI«
K't;i 7 -03 : srhiitteln ; es ist sichten, roinii^' 11. kiinit und linset disc Pfand, wann sie sint sin,
Büteltucli, von dem man die *BiUe^m€» i er bat dir sie gegeben». Geiler, Büg. 82 ^. —
maeht. 1402. 1477. Tnehersmift, 91 >; 98. I «Gleich einem Ha^flmUenf ab dem die guten
Boten, erbeuten, die Beute vertheilen. Pcherz, fö?e!in erschrocken». Zell, V, ! ', «Sie lia-
206. — Die Straseburger nahmen Pferde und [ ben die heiligen für jren ^«/t&u^^oi gebraucht».
Kähe, «und bütetent und teiletent sü do ander j Ibid. X, 1 b.
-ich>. Kön. H92. — Ein Ranbritter schreibt 3, Am Kernob.st, Ueberbleibsel des Blunien-
nMiien Gebcllen, «das sie im helfen &ii^«n>. kelchs. — «Nim füle öpffol und schneid das
Miwii r, Nb. 28Ö. ifol von dem butg». Ger.sd. 60 b.
fiütschet, Petschaft. Bitschit, 1422. Scherz, 4. Krim eines Snmpnkorn.s. — «Das BüUlin
160. — «Das erst Glciehnuü^ im von uiui in dem Korn, das an dem ersten uffgat, daraus
iOildinen Büt3«het; so man dasselb in ein das Keim wachsen sol* Qeiler, Baam der
Wachsz trnekt. es iiberkunipt darumb nit die 23».
(restalt dfcb. Wach.sz, sunder dus Wachsz über- , 6. Scirru.s eines Geschwürs, flg. sittlicher
knmpt die Gestalt des Sigels und BfilfdbeCe». | Sehaden. — «Eben als der Butz noch in eim
Ueiler. Schiff der Pen. 44 1>. j Eissen steckt, so lang der BuU noch dn ist.
Hatte, Hagebntte. — Feldname : «iuxta I so lang schwirt der Eissen». Geiler, Ev. mit
'/u^rn». Westhausen. 1265. — «Das iM^encc/»». Ussl. 88*. — Fig. «Eine Liebe, dor JSiterbutz,
Barr, 1388. — > «Die buUenlmnt». Kurt^en- 1 anss dem alie Geschwer and Eiter anderer
haosen, 1316. | Laster herfürschweren» (heiler. Selenp 186».
Büttel, kleine Bfitte, Zuber. — .Sie «."Schütten — «Alleweil drr Butz TToffiirt. Bei^ird iip|jiL,'er
die bütUen mit den viachen amb». Braut, ' Ere in dir atedct, so lang geet 2ieid in dir
Biieh. Wilh. S91. auf; tho ein«i. cnek den Butsm dannen». Id..
Biittich. Bottich. Heute : Stcndel. — «Büf- 7 Scheiden. II, 3 b, _ . Geduld zuckt von
Uehe der l'ischer». 14 Jh. Alte Ordn., B. 12. ersten daunen den BuUen der Trurigkeit».
• «Sin IVtt^eMUMdbm», einen Ohmen enthal- 1 Id , Bilg. 61a. _ «Es steekt noch in et-
tf iiii. Sul/inatt. 15 Jh. Weisth. 4, 186.— «an | liehen heimlicher verborgner butz dahinden».
ImUicherulegen». Sässolsheim, 1418. Ort wo i BUndenf. A« 1 — Kan hat Branfels gebeten
man BQUiAe aaftchligt ? | vom Zehnden en sehreiben, «lo niemants mit
Bütze, masc , Pfütze, sunipfif^er Ort. — «An dem selbipen dtilfeii herf&r wil». BranfelSf
— in dem büUen, biUen, btteinen*. Feldnamen Zehnden, a, 1 ^,
aa lehr vielen Orten, 18 Jh. u. f. — «Eine 6. Mucus, Rotz in der Nase. — «Unser
Mätie, der man sprichct Bütsin». Eckbolsheim, Küiiit,' ist eben ein Men-sch wie Avir seint, er
13&9. Fessenbeim, Geudertheim. i<5U5. get auch uff da.s Uüslin, er hat auch Betzen
Bitee. 1. MaBke. Scherz, 209. — «Als bitz- 1 in der Nasen wie wir». Geiler, Er. mit CssL
)>ar <»rose personen, sch&lere und andere, mit 159»' — Fi^'. «Das ist nit . . . dnrnnib das
i'ntuH gelonffen sint . . .» (wird verboten), du die Worheit seist, wir hörcnt die Worheit
1456. — «In &u<^«ntrM louffen». 1466. — «Das! gern; es ist ein andere Ursach do, es steckt
Volk ist uff disen Tag gantz geneigt nss bö- uns ein amicr Bxttz in der Nasent. Geiler,
*«r Oewoüheit zu grossen Sünden, als zu Post. 2, 45 * ; Has im Pf. A, G ; Kv. mit Ussl.
Fre.Hserci und zu Hochmut . . ., zu Unküscheit, ' 61 ».
Narrheit, das ist Butsen oder ander Fastnacht- 7. Schnuppe eines brennenden Lichts. —
«pil tn machen». Geiler, Ev. mit Ussl. 34 b «Du meinst du habest das Licht der Anfech-
— «Wie ein iede sich uffmutzt, — und sieht tnng zu Sünden . . . gantz abgeblasen, darumb
doch wie ein fastnachtbuU». Murnor, Nb. 144. i das da in das Kloster bist kummen, der BuU
— Qödeke. irrig : Vogelscheuche. — Schmid, 1 des Lichts ist aber noch daran, das ist die
<inväb. Wurt. 110. III. Neigung en SSnden». Geiler, Banm der Sei.
2. Popanz, maune^aiii. — «Wann man Hanl 19 ^.
sefft. so steckt man einen Biitgm in Acker, | 8. Stmnpf eines Banms. — «Ein Bauer kan
'• ti iicicht ihiiii in Gestalt <'in('s Menschen, nit den But-m mit di'n Wurtzeln hemss zer»
and ist dych von Strow». Geiler, Bilff. 160«., ren». Geiler, 3 Marien, 12 «.
— ^HtmfbmtM oder Vogelsehfteh». Ibid. 160 • ; 9. Fig., der innerste Ornnd. — «Das ist der
Arh. bnm. 102«; Schiff der Pen. 10»'. — Ks rc hf Grund und Buts um weil, s willen wir
»i«ht einer vor dem Haus seiner Geliebten, ^ so gnadlos sind». Geiler, Post. 3, 19*.
«do hat «i« seUcier zammenbnnden — und | aieb Butsei, sieh fortmachen, weggehn. —
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— «2 —
•Butz dich, iüüuicli, hiudcr die tür!» Hurner,
Nb. ö. — »Bült dich denmen U (von dan&en).
Ibid. 208.
Batzenantllt, Larve. Maske. — «Zu dem '
ersten zögt er (der Tod) am t ilei ist iIim- die
Larven tregt, das BuUenantlU ; wir haben ,
alle BuigenaiäUt vor uns, aber in dem Tod I
thun w ir sie hinweg». Geiler, Arb hum. 131
Selenp. 227b; Narr. 193«. Etc. — «Larva,,
ButsenanÜU*. Genuna. EbeMO Dasypodius and
(rüIL 201) ; hei letsterm: «Larva, Schönbart.
Mutzenantlitt».
BatBenkMd, Uaskenkleid. — «Wenn etwan
<ler Herr <Mn srlnvnrtz Bercnhut oiicr oin
Buteenkltid authut und uü der Erden uft uUen
Vieren krtteht gegen dem Hunt, so voht denn
der Hunt an zn bellen». Ocilt i , 15ili,' 138 ».
«Buweholtz», Bauholz. 14 Jh. Hanauer,
OottBtit. 186.
Bnwon. 1. Bauen. — c .. . obo jiinan de-
keiüo vcülc buwcn uulie iu dem ilorfo und in
dem banne z6 Vegersheini .. » löl2. Als. dipl.
2. 104. — «Sü vorhtcnd, da/, der bischof eino
buig darui butvende würde», Cios. 73. — «Sü
woltent einen hohen turn ftmom». K9n. 244.
Etc.
2. Anbauen. — «Wir muzen dick© fk-emdiu
laut. . . huwen». Gottfr. v. Str. 1. 132 Etc. —
«Noc was der erste der die rebeu buwete».
Kon. ?41. — «Ein gftt buxoen* (rin Feldgut). ■
Si'hr oft, U 11. 15 .Th.
Bysem, Bisam. — *Üysem i»t uit anders .
denn Müsstreek*. Geiler, Bilg. 172 1». |
C. Siehe K.
D.
Dach, plur , die Dach. — «Von hausern und
von hohen dachen*. Murner, Virg. F. 1 —
Glocken «müssen hangen ander den dadnen».
Id., Luth. Narr, 49. Etc.
Dachlose, Anllösung, Zerfall des Daohs. —
«ZervcUet (ein Hubhof) von toeMoM . . .» Uetze-
ral, lö Jh. Weisth. 4,
DKcbtnnnn. GedäelitniBS. — «Ein Ifigner
niusz vil dächtuHsz han». Murner, 4 Ketzer,
B, 3 >^ (mendacem oportet esse meiuorem).
«Dnhe, argilla». Eerrad, 181.
Dulnietsch, Dolmetscher, rdn r?ptzer. Dal-
metsdien, Verde^unHichen^ übersetzen. — «So
ich ein dahutteh und kein dichter was . . .»
Muruer. Virp-.. Vorrode. — «... dan ich seine
buohs kein macher, suuder ein dolmetsch ge*
wesen bin». Id., Eon. v. Engl BOB. - «Vir-
gil .. . iu tiitsche reimen. . . dalmetscJiet». Id.,
Virg., Vorrede. — «Wiltu sie (die Bibel) dai-
tnetsdben . . .» Id. Kön. v Engl. 981. ~ «So
nun ich . . . von etlichen erbetten Avard, solch
iQstituteu zu veräalmetschen. . .» Id., lustit.,
Vorrede.
Dangneme, Dankneme. Scherz, 224. 1
Iiaiikbar. — «Iiisor grossen giiüdcn solte der
mensche also dcrngneme sin.*.» Taoler, 160
(28). Etc.
2. Mit Dank anzunehmen. — «Ein dangnemc
gobe von gotte». Nie. v. Laufen, Gotte«fr., Ui.
— «Ein amüenmu wolgefallen und über
dienst». Capito. Trc^jer. L. 4 a
Dangnemekeit, Dankbarkeit. — «... des
man sich übe an dimgnemAeit des groasNi
gfttes». Thulor. 246 (43). Etc.
Dapfer, tapfer. 1. gravis, ernst. — Der
Geistliche, «in sim gang sol er dapßtr sin, dis
er nit ein fantast erschin» fg^avi^ incessul
Braut, Moretus, a, 4 «. — Am Tisch «bi her-
ren sig dap/er und stet» (graxi;« et stabilii).
Id., Thesm a, 4 b. — Von Buhlern «wun
selten dapfer wort — glich wie von eiaem
kind gehört» Id., Nsch. 16. — Die BisdhUt
xillten niemand ordinieren, «es werent dsns
gantz dtipjcr lüt». Ibid. 72.
2. Tüchtig, kräftig. — «Sie soilent auch
zwei redlich tapffer mann ordnen on harnestb
mit guten hellen parten». Brant, Bisch. Wilh.
245. Etc. — «.Su iobt ein jeder ilapfer sich».
Murner, Nb. 184. — «Frisch uff, ... schliß
dapfer druff». Ibid. 981. — «Dann macht sie
im ein krenzlein schon, — tlaruni m UI sie ein
dapfem Ion». Ibid. 36. — Judas nahm «ein
dapfem «old». Ibid. 234. — «LUgt dapfer,
ist üwer art». Murner. nem hin. C, 1 •'. -
Dass die Glocken •dapjfer inber bronuueD».
Id., Lnth. Narr, 49. — «Den orden nim ich
dapfer an». Ibid. 131. - «Mit vileii und
dapffern werten». Murner, Adel. F. 3 a. -
Fromme Leute «die den vinderseieheD
dapfftr knntsehafit geben». Ibid. J, 8 e. Etc.
Etc.
3. Wichtig. — -Man soll den Bann nur «iu
dapßcrii hemleln» brauchen Murner. Ailtl.
ii, i^. — Alexander vou Ualei», «in dapjjem
leren wol erkant » Id., 4 Ketzer, D, 3»'.
4 Ironisch: tüchtifr Ein Vater, stolz auf
das leichtsinnige Tieibeu seines Sühuei», sa^'t
«es stat im dapferlichen an». Brant, Nsch. 8.
— Ein liiilerlicher Stinleni lernt dass «f
•^dapfcrlith kunt gut laliuum, — von der
stat zum galgelinam». Murner, Nb. 29.
Dapferkeit, Ernst, gravitas. — «Die dagfef
keit schafft das man lidt den alter . . .» Brsit.
Morel u^. h. 5 ^.
Dapbart, Art Mantel. Tabardum, tapardsa.
Dncange, 6,476. Sehene, 296. — «Ein Mfifart*.
dem Johann von S Ani-irin Lreraubt. 1300.
Cod. dipL S. Thom. — «2 üb. y -f hab icli
gelöset abe etme swarteen dapphart». — «Bäa
suuvtzer dapharf mit witen ermeln unil mit
eime lebertin fhter*. 1418. S. Thomas-Fabnk.
— «Der dappart olim kamerarü». <- *Dappar'
das .Tohannis Swop». 1419. Ibid.
Daraftor, hin und her, da und dort — «D"
schwankest also darafter als ein torechtor
l.igdhund», der die Spur verloren hat. (niki
Goihtl. Spinn. L, 4^. — «Du bleibst nii
einer Betrachtung, du schweifst dahinter in'
Gemüt Itin nnd her». Ibid. N. 2 o. — «T^i
Lerer ziehcnt darafter hinder sich und für hick
nit anders denn wie ein Kate Hsin Seigtnck
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68
äwrafter zticlit, ä. Thomas, äcotas and die j Deeklacheu, Stück Leiaenzeug, um etwas
andern, nnd maelient vil Geferts dornss». I SDSndeeken oder einzn wiekein,— «So bedecket
Geilrr. I'itst. 3. « Ktc. — «Die .Tndon hatten man in mit einer weissen Zirehel oderDtal;-
umb und umb diurafUr Syuagogen». Ibid. 2, | iac/i». Geiler, Pasaiou, 8«.
16 >». «Die Bathsherren band eigne Hetzen | Deffeni. sebwataen* — «Wann eie nfit le
in den Heüslin darafteriii den Winkeln eitzon». thun haben, so fahen eie an sch^^ etzcn und zc
Geiler, 7 Schwerter. G, ö » Ktr. deffern». (ieiler, Emeis, 25 — üeute heisst
Durrfts, von dem franz terra.s^o. \ <-i si lian/.- deictrn so viel als aehelten.
ung. — Grikr, Pdst. 8, 69 o, am Kand. «Val- Deheiner, keiner. — «Yil nemen artzeny sich
latio, eiu stürck l'ulwprrk oder ein Tarrasz». an, — der dheiner etwas ilorait kan>. Brant,
Oemnia {femni — In oim r wiirtemb. Urkunde Nsch. 56. «Verlos/, das ding m dheiner fT'\9%
von 144^: «bei 40 Kint/. Turras und Hand- - -las du weist das dir eben ist>. Id., Cato,
buchscn . . .» ; hier albo Art Geschütz? Ist b, 2'-'. - «\Vie\\ul dur arm bedartf vil, —
aber nicht zu lesen : Tarras- und Handbüch^en ? schenckt (der lieiche) im nfit an dAcmer wU*.
(Schmid, Schwäb. Wort. 120.) ä. anten, Dar- \ Id., Horctus, b. 1 b. Etc.
retbücJise. «Dehselin, ascia» (Beil). Herrad, 191.
DaiTMMii. verschanzen. auch vcnhir- Deind, das franz. dimie. — «Eine deind zfi
rassm, — «Do der selb eiue«t in eim Strit 4 Heiml. Buch, f ' 44. — 15 Jk. Alte
keinen Grttnd oder Wasra liat domit er mdellt | Oran.. B. 12.
darrassiii und einOeseliutt maobon . . .• Geiler. Deinerlei. von deiner Art. Von Lei. Art. —
Post. B, 69 [ «Du hast ein Kind . . ., es lebet und du lebst«
DarreabSehso, Kanone. — «Also tbnt auch und ist deinerlei, es ist ein Hensob, dn bist
der Feind, er M-lueckt die Kleiniuütiixi-n nnd au ti iii M. n ch>. Geiler, Kv mit T'ssl. 14 ».
kumpt sie an unbedacht, bringt sie in einen Deipel, merctrix; absiohtlichc Entstellung
OrQsel, als man anoh mit dem Ton der grossen von Teufel, um den Sehein niebt an haben,
Dane^hüchsm thut, so mau ein Siattmnnr be- dies Wort auszusprechen. — «Ich wil sie ei-
schüsset». Geiler, Irrig Schaf, G ö b. — «Wann nem Buben gleichen, der da bat ein eeltche
der Teufel vor dem Scliloss diner Selen Ut, Frawen, un«! er hat auch ein Dirnen oder ein '
nnd darin schüsst mit der gro^sen Aviisten Deipel zu Basel oder au Kolmar». Geiler, 3
Ddrresbüciisett, das ist mit schentlicheu wüsten Marien, 33 «.
«■edi uken dich anflehtet». Id., Bilg. 26 b. — ; Deiseui. Sauerteig. — <Detsetne, zima».
«Es ist nit lolilidi eim Turn das er steif stot, Herrad, IHii. — *Teysem». 1478. Alte Ordn.,
da nie kein DurrcsbiM.}i4 daran gericht ist tic- H. 1. — »Nim t'ermcntum, i. e. dmam bei einem
aun>. Id.. Emeis. 61 l)rotbecker». Gersd. 40 b. — «Z>eMem von eim
Dartacbe. Das Verbascum thapsus heisst • brotbecken». Brunschw., Pest. 26 b.
«kfinigskcrtz, darumb das sein Stengel von DeiHsel, Deichsel S. Teissel.
vilen gedört wnrt. überzogen mit hartz, wachs Dalben, graben; vcrgl talpa. — «Er kan
oder bech, und stangkertzeu oder dartschen die Wurt^ein der Sünden nit gantz heruss
davon gemacht und gebraut für schonbfaokeln». • deß«fi». Geiler. 3 Marien, 12«. — «Ein Hus-
Brunschw. Dist., \2i^>. — Tartsche. franz. vater hat 1,'^epflanlzt einen Reliacker . . und
targe, ist der Käme einer Art kleinen Schü- , durin gegraben oder getoibtn ein Wyker9.
des; im Sinn von Stangkcrae habe ich Tiwt' Id , Post 2, 48 b. Ete.
Khe sonst nirgends gcfuinl.'n. Delle, Toll«», oiiirl. dell. Vertiefung;, kleines
Datt,Tartar. Gödeke,30; «Taur, Zigeuner*. Thal. — «In der (Uücn^ teilen, — über die teUCt
— «Gott ist kein Bdbem oder Diüt, <— ir i über <leOe» Feldname, mehrmals, 1285 n f.
f^prrichcn er doch wol verstat». Brant, Nseli. Demmen. schlemmen, schwelgen. — «Do
n. — «W'eder Juden, Heiden, Batten, — irn mau brassen, schlemmen und demmen solt*.
gloubm als sehentlieb bestatten als wir, | Geiler. Post. 2, 37 — «leb wil . . . sagen
die Ki i-rf-ii wellen t^ln*. Tbid. 112. von schlemmen und Jt-mm^H. füllen und saufen».
Daui^s, Das», das flau/,, deux. Der Zweier | Id., Sünden des M. 3 «. — «Ob ich schon
des Würfels. — «Zwei oug aufif dem w irffel, Sehlem und dem bis Mitternacht». Id., Bilg.
heisst ein duusz». Guldin Spil. 48. (Ausgülte 9t ». Ktc. «Schlemmen und demmen, tag
von 18ö2J: dus.) — «Ein Würfel der stot ebuu und uarlii». Brant, Nsch. 19. — «Ich schlemm
^Is fest uff eim Ess als uff eim Zinken oder und dnnm. ich sere nnd brasz». Hnmer, Nb.
off einem Sess; alsn ein Mi nsch sol steif ston Kl. — «Was vor ziten sTstiftet was. - jetz
'ff dem Ess und Duss der Widerwertigkeit, hat die herschafft alles das, — und schJemt
als uff dem Sess und Zinken des Glücks», und demt friUich dovon. Ibid. 117. Eto.
öeüer, Brös. 2, 84 b; Prcd. über Maria. 13 b.. Bemmen kommt fast durchgängig nur mit
lähmen, Dechmnt, decim»-. speziell Ab- 1 schlemmen verbunden vor; us scheint mir da-
gabe für Eckern. Scherz. 227. - Wer Schweine her nichts zu sein als Alliteration. Schmeller.
in den Wald schickt, <sol 4 pfen. geben zft 1, 371, stellt es mit unsem Bempes^ Bausch.
^t^mm . . ., und ist des 2)eeAmen nieman lidig zusammen, das anch in Beiern üblich ist; er
denne die scliiiffen und des closters ambalit- erklärt Di'm|u's durch Dampf, so dass demmen
lüte». Maursmünster, 14 JU. Hanauer, Coustit., ' so viel wie dämpfen wäre. S. auch Zarnke zu
^ — Wenn m Bisehweiler Eekem^ ist, «so I Brant, 880. Dempes kann aber auch, umgekehrt.
Jpl jedes -will i^eben 4 ^ zti dfthm'l*. 1458, von demmen kommen; die Verwandlung d'^
^- c 328. — Erinnert an den frühern Schwein- ' zweiten m in 2» oder p ist eine bäuägc Er-
>6iieiideii. I sohetnnng. Nachdem man das Wort demmen ge*
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— «4 —
bildet hatte, war es leicht ein volksthoniiiches
Substantiv davon absnteiten.
Demmen, domarc. /iüiinen; nicht zn ver-
wechseln mit dem vorhergehenden. — <Wan
bSse Nei^ngren in dir ni^on, bo hat dir Got
geben die Kraft das du die mit deinem freien
Willen ma^st demmen». Geiler, Ev. mit Ussl.
87 b. — «Soll das Fleisch geUmmet werden.. .»
T ! . fTas im Pf. c, 6 — «Dieselben haben
gedempt die Anfechtung». Id., Brös. 1, 10".
-~ Pferde, ««o sie sieh Ussen dcmMen, — in
karren oder wagen zemmen . . .» Mnrner.Virg.
J, ö — «... ehe vil thier mochten gedemmet
▼erden». Ibid. h, 4^. «Wamrlr die bischöff
hon gedempt,— nnd ir gfiiter honvenelileiiipt...»
Murner, Luth. Narr, 128.
Demmer, subst. von demmen^ schwelgen. —
' «Schlemmer und Ikmmer*. Geiler, Emeis 48
Etc. — «Schlemmer und demmer». Brant,
Nscli. 71.
Dempfen« ersticken. Schmeller, 1, öll. —
Das Eyan^Kam, «ob man es bat irSUen an
eiui ort dempffm, an dem andern ort mit ge-
walt flammeu. Pollio, Predigt, B, 3 ^. Etc.
Deimiii, adj. von Tanne. Zoll «von den
deminen Bömen>. 1322. Urk. 2, 208.
Iktprer. Üödeke, 61: döbisser, Bettier für
EeOigthlliner und Kireben. Botvelsoh. — Brant,
Xsch. 61
Dertsche, Tarische, Schild. — Qeiler, Arb.
hum. 41 a ; 113«.
Oester, desto. «Uff das er dester ee soll ver-
schnelleu». Geiler, Post, 3, 104 a. Etc — «Uff
das ein Mensch deaterhaa nnd sicherlichcr die-
selben halten mög, und de.stcr minder (la\ mi
abtrett». Id., Selenp. 141 ^. Etc. Etc. - Jsit-
da Ur n ünd er, nichts destoweniger. «Und do-
rumb wart erkant das man nütdestermindcr
&olt mit den Jüngern darschickon die Künigs-
knecht». Geiler, Post. 3, 104 — «Usz disen . . .
Sprüchen . . . mag deaterbaaM verstanden wer-
den ...» Wurm, Trost, 22 «. — Heiligenbilder,
wie köstlicli sie auch treziert sind, «seiml nit
desterminäer götzea. nud nichtig». Ibid. II «.
Etc. — Die Feiertage sind «anfengklieh nffge-
satzt worden das j^otts wort dester offter zu
verkünden». Ibid. 24^. — Der Beichthnm
bat niemand 'deiter weiser gemaebt». Wimph.,
rhr^'s 10". Etc. — Dester ee, desUr müia«r,
sehr häutig bei Braut und Mumer.
Denmeln. 8. Dümdn,
Deutschen, THtschen, in deutscher Sprache
ausdrücken — «Ich kan es dir nit bass
tütsehen >. <• eiler, Oeistl. Spinn. L, 6*; Ev. mit
Ussl. 3 b. Etc.
Denwelich, tauglich. — «Dinge die zu einer
reiss, kampff und streit an Volbringen, nutz,
und deutcelich genent werden». Wimph.
Chrys. 5 b.
Denwen. S. Doutom.
Deuwig. S. Döwig.
Dich. .y. Tich.
Dicht, Tihte, Ben. 3, 36, Gcdiclit. — «Der
disz min diclU durchlesen hat». Mumer, Schelm,
c, 1 ». — «Darumb hab ich dis dicht gemacht».
Muni er, Bad. O, 4 i>. Etc. — Hie und da, bei
Mnmer, QediclU, Bad. P, 1^^ l^b. 2.
Diebtea. 8. Dihtm.
Dichter, Verfasser. — Gersdorf sagt er ^ebe
sieb «nit in mms wis use ein fmeMBehter» ra
sein. Verso des Titels — «Heinricus Süss»
(Suso) «der Dichter des Zeitglöcklins» (von der
ewigen Weisheit). Geiler, Passion, 14 K — «Der
Dichter diss Buchs entladet untl eiil 'diget sioll
von dir. . » Id., Dreieckigt Spiegel, BB, 1 b.
Dicke, Dielt. Scher«, 232. I. Adv„ oft. —
«Wir müzen dikke fremdiu lant . . . buwen».
Gottfr. v. Str. 1, 132. Etc. — «. . . des er be^an,
da lang im aller dikkest an». — Ibid. 1, 72. —
«Was Wunders stot dicke in dir uf '» Tanlor,
251 (44). Etc. — Dem Papst Gregor X«kaiu
die klegde dicke für, wie übel es in den landen
stünde». TIos. 41. Etc. — tAho dicke es in füge,
sü wellcnt M ir mit in striten». Kon. 850. Ktc.
— Theodosius «was also ein heilig cristenman,
das er sine vigende dicker überwant mit bet-
tende und vastcnde denne mit dem swerte».
Itiifl. 872. — «Gont vil und dick» cn dem sacra-
ment Predigten Ingoite, 1436. — «. . . als bis-
her vil nnd ificft beseheben i8t>.Hfiningen. 15 Jh.
Burckh. 74. Etc. — «Wer vil redt, der redt
dick zu vil». Brant, Nsch. 22. — «Dams« ent-
springt oneh offt nnd didt . . .» Ibid. 64. ~
«Wer nit ^rern hört von wizheit .sagen, — der
würt dcst dicker von mir klagen». Ibid. 114.
Bte. Etc. — «. . . das sin wfird gedaebt «III und
dick . .» Murner, Schelm, g, 6 » — «Ich hab
selbs offt und dick geprediget». Id., Nb. XÖ4.
— «Die geistlichen nnd ordenslüt gnckentoneb
oift und dick in der kirchen». Td Oeuchm e,
3 a, — «Weist du nit das man oft und dick in
diser landtschafft sprechen ist, hüt dich vor
dem scherer?» Brunschw., Pest. 34 ». — «Chris-
tus selbs sich dick errettet von den Juden».
Pollio, Pred. A, 4 ».
2, Adj., wiederholt. — « zum dickem
uiul ermanet». 1472. Molsheini. Weisth. 5. 428.
Etc. — «zum dickern Mal», bei Geiler, öfter :
Ev. mit Ussl. 7 b ; Geistl. Spinn. 0, 2 b. Etc.
Etc. — «Als sie zum dickem mal hon gethon».
Murner, Luth, Narr. 92. — < . . als zum dickem
mal gesehen und geschehen ist». Bmnachw,
Cbir. a, 2 h. — €. . . ich sag nit das sie ea
zum dickem mal selbst augeriobt baben». Zell,
M, 2 b.
Das Wort kommt sehr bftnflg in aUen
Schriften dieser Zeit vor. Es hat sich in einer
eigenüiümlichen Redensart bis heute bei uns
erhalten; wird einem etwas überdrüssig, so
sa^'t er: «ich habs dick», es kommt mir sa oft.
^oc\i im schweizer Dialekt.
Diebe, Diech, neutr., Hüfte. Scherz, 283. —
«. . . biz daz er im durch das diech slfig».
Gottfr. V. Str. 1, 97. — «Verrenkun}^' des diehes
oder hüffte». Brunschw., Chir. 116 «. — «Die
Fa^en oder Gleichen (sind^i etlich knodecht,
als die Ellenbogen und die Diechen*. Gersd.
2 b. ^ «Der WolfF (Sobmers) in den i^dkem».
Ibid. 64 b.
Diemnt, adj., demüthig. — «Wis <ft«»flfe!»
Gottfr. V. Str. 1, 71. — Erhalten in Fimen-
namcn: Demut, Nonne zu Hohenburg, 1180.
— Dtjemut Frau des Joh. Schapeler, ^rasrii.
14 .Iii. — Dem&dit de Ottenroden, Begine,
1312. Etc. Eto.
Dieimt, Dienstbote. — «Wann die J)ieMU
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- «5 -
von einem Haus in ein aader Haus kummen,
so mössen sie erst leren». Geiler, Emeie* 8B
— «Waher kompt es rla« die Dienst in eim
Has so sellos seint and anandecbtig? . . ■ Die
Hcrsctiaft ist aneh etwann ein Ursacb das iro
Ditfn«i inen ungehorsam feint. . wan sie seint
iren Dien$Un hert mit Fluchen und l>chelten>.
Id., Narr. 165 ».
Dienst ha rk^it, Dienstenveisunir. — Wer
einem Andern in einer Noth zu Hülfe kommt,
(desz dienstbiirkeit wirt uszgespreit». Brant,
Facetus. Ä, 6 i». — Sie sind bereit «dem andern
thun all diemtbarkeit: 3Iurner, Virg. S. 1 o.
— Sic trugen die Bahre, «fürwar ein traurig
äünstbarkeit» (triste ministehumj. Ibid. E, 7
Dlestal. Theil eines Schweins. Von Diehe.
Hüfte, und Stal, Stelle; ähnlich gebildet wie
Hirnstai, Stirne, Nierenstal, Fett in dem die
Nieren lieffen. Seliineller, 2, 745, 74fiw — län
Schwein gibt «duo fliestal de 12 libliB . . . Pro
tUatal 2 »ch.» Liber coquinw.
Diet, fem., Volk. Sehers, S88. — <Se waz
es aber der fremden diet . , . ze michlcm leide
ertaget», ciottfr. v. Str. 1, 99. — «Von kur-
newalisehcr diete . .* Ibid. I, 101. — «Der
kuuig und al diu fuwediet (Hofgesinde). Ibid.
1, 46. — Diettceg, Volksweg, Heerstrasse An
7 Orten, 1270 n. f.
Di^et. Diät. 3Iurner hat dafür: Taghaltung ;
». dieses Wort. — «Der ist ein narr der nit
verstat — was im ein artzt in nöten rat, —
and wie er recht halt ein dwiet; Biant,
Nsch. 40.
Dihten, Dichten, verfassen. Scherz, 232. —
«Bricve . . . tihten». Gottfr. v. Str. 1, H3. —
Gelasius <diht€t vil der yranos». Glos. 19. —
Boetius •dihtete und mähte ein b&ch de con-
solscione philosophica». Kön. 379. £tc. — «Da
8. Oregorius seine Bucher dichtet ...» Geiler,
Narr. 22\ ^. — «Die Bücher rficA^c/i, sie haben
kein Gesatz da& sie bindet: es macht jets
BOeher wer da wil». Ibid. 32 b.
Dill. Gersd. 9ft>. Anetboin graveolens.
Kirschl. 1. 338.
Diltep, Tdlpel. S. SteUen bei arimm, 2, 1151.
— «.To, spracli sie, lieltcr diltap min, — din
trilw zu mir ist gar dohin». Marner, Geuchm. i
F 4 a I
'Ding. S. Oeding. Scherz. 240 n. f.
Din»«n, ziehen. ~ «Der Teufel kumpt schli- 1
eben uns /u fohcn und uns mit im au dituen I
in die Hell>. fiiMler, Bil«r. 74 a. i
Dintenhoi'uelin, Dintenfass aus Horn ge- i
dreht. ~ «Zum JOinimiMmdm». Straeeb. Emu- |
nam«», 1311. ■
Dipp«l, nach Grimm, 2, Uy9, alberner.
Uensch ; passt nicht zu unserer Stelle; eher '
würde Gödeke's Erklärung. Unvcrstan d . passen, ,
wenn man Belege dafür hätte. Kuuuie nicht '
Dippel für Teufel gemeint sein ? — Wenn '
einen Verliebten «der dippiU gar besitet . . .»
Homer, Nb. 998. I
Diptam. Ger»d. 90 b. Dietammus FrasdneUa. i
lünchi. 1, 141.
Dirae, Dienerin. Seherz, 346. — «Diener |
und dim^n so wenig irs willen mn^rent Ii il n,
wenne alle ät ir ^ . . . gat z& irs herren i
«illen». Tanler, 401 (69).
Dischlachen, Tischtuch S. Ttachiachen.
Distelzwig, Distelünck. — «Nimst du für
dich ein iJistelzwif), darin findest du die Al-
mechtigkeit Gottes, der es so wunderlich, bchön
und hübsch gemacht hat. Sich an wie ein
hübsches kleines Vögelin es ist, es kan sing^en
und uff einem kleinen Zwigliu iilzeu. wie es
so ein fines kleines Sehncblin es het, darzn
so mancherlei Farwen. s?el, rot, schwartz und
wisise Federlin». Geiler. Bilg. 121 1^; Post. 2,
22 a ; BfOB. 1, 67 b. ~ Sehmid, Scbw&b. Wört.
129
Ditzon, Rotwelsch. Gödeke, 114: sich
krank stellen. — Ein Bettler «der ditnnd
gat>. Braut, Nsoh. 62.
Dobel. Abgrund. — «Do ward ein geeist-
Heller ilenscli ver/.uckt und im Geist in die
Hell gefürt i do sach er wie das eiu Leiter auf*
gericht was in einem grenesliehen fevrenden
tiefen DobeU. Geiler, Trostsp. L, 5 b.
Döbig, Töbig, unsinnig. *Töbig^ faren&>.
Sohmelleri 1. MOl — «Die dorehten dSbigen
menschen». Rulm. Mcrswin. 9 Felsen. 130. -
«. . , dM wir alse gar dump äöbig dorehte
menschen worden eint». Nie. v. Basel, Tanl.
Bck. 33. — «... der tobig Hunt . . .» Geiler,
Bilg. 144 i>. — «Schellig, blinii, unsinnig, <ö6t^».
Unmer, Schelm, c, 1 '. - «Da ward er ao
töbig ...» Id., Ulensp. 27. — «Meyblüuilin-
wasser ist gut wenn ein döbiger bund einen
gebissen hat». P.rimschw., Dist. 85*>. — Ein
Vcrselin bei der l?eliandlun<r einer Htrnschädel-
wunde «machet den verwuudiea dobig und
wütend». Qmd. SO
Docke. Puppe. — Daeypodius: •Dock, papa,
pujnila.. — «Der Pfaw ist von vil Farben
und Spie<:eln, als die Lantzknecht seint und'
die Docken». Geiler, £v. mit Ussl. 144
Dodem, Dottern, beben vor Angst. —
Merodes, «da er bort das die Wisen frogten
noch eim nawgeboren Künig« so geriet jm
das hert« «n dottem». Geiler. Post 1, 17 b. —
«Ich weis/ nit. aber es hatt lang: in mir ge-
dodert, man werfif etwan den gemeinen man
über das seil». Earthans, bb, 1 b. ~ Hevte:
verdattert sein.
Döglich. 1. Tauglich, nützlich. — Lüder-
liohe Söhne «sind nit dSfßkh zu dem gut»,
das der Vater mühsam erworben hat 3Itirner,
Nb. 154. — Es «wer äogiidier mir erschossen».
Id., Schelm, i, 4 «. — «. . das der aplas also
fil döjfiidt sei und nntaiioh». Id.» Kön. v. Engl.
897.
2. Gültig. — «Wo jemans . . .einem andern
. . . liesz zehen gülden versprechen, der ver-
spruch ist döglich*. Mumer, InstiL 95^. —
«. . . so ist (iaci legat nit destennuider dög-
lieh». Ibid. 62 b.
Dolden, Gipfel. Krone einer Pflanze. Scherz,
264. 1647. — «Wenn der hftber den boum
von dem stogk lediget, so sol er den dolden
in die band nemen und sol under sieh schnei-
den». Rixheim. Burckh. 205. — «Wenne der
mensche kummet uff den toiden aller volle-
komcnheit ...» Tanler, 340 (41).— «UfUimmen
uf den toiden siner . . , gotheit». Ibid. 237 (41).
— Die Seele kommt «uf iren obersten tcidm
der veiitMtiiisse». Oebete» 14 Jh. — «Sie
ö
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— «6 -
habent uiiden augcfmigoi! an der Erdoii, bis doi)j>en. das seluani iät und saust memanti£
sie kommen sint von den Wurizlen /.u diMii nie hat». Id. Sünd. des M. b^; Bros. 1,
Dolden des Zederbounis». Geiler, Bil^. Iä4 «. ö4»); u, 50 b. — Wer im Sommer nicht ar-
Die Schneck6n «steigent uff die Born bis in bcitct, muss im Winter «an dem dopen sug-en
den Tolden». id.. Siind. des M. 62 a. — «Da- heri, — bisz er des hangers sich en» crt>.
mmh will S. Johan& uns ufferheben bis sa | Brant. Nsch. 7U. — <VU Stellen jeU nach edeln
dem liuchbttiu, das wir nnd er den Dolden er-] voppen, — wie sie fnrea vü löven doppen»
wischen der Eeren und Glory». ld ,E\ , mit T'!>sl. Ibid. 75.
2(1 Etc. — «Die gipfel, dioiden uod bietter*. Doppel. 6'. Düppel.
Brunschw , Dist. Ö» • — «Die ober teHdm oder «Ein Doppelsteln scrge». 1446, S. IliomM*
gipflin» des Anis. Ibiil. 59 — «Ein kraut . . . Arcli «ein doppehteinin scriLre». 14^. Sir. Bes.-
mit eim weiesen doiden uff eim sieogel». Ibid. | Aich. Unter Bauürath angeführt.
77 b. I Dorebt Dorecht, Toreeht, tbdrioht — «Do
Dolet. jonuils. Von;!. Tok. - - «Der pabst hettert darthtr kint i'iiu? inerfait tifi:elt:-ii».
hat mit Ucm sckwert des banus wer ge- , Cios. lUi. — «Bistu aber hie mit dineu kraji-
sobftfPt weder doM ein meebtiger keieer mit i oken dorOiten sinnen ?> Nie. v. Basel, 84. Etc.
oiin «rrossen hcro». Zoll. C, 3 ». — <Wie dunckt — «Wi r ist dirre dorehtt- ^nru Märlein. 21.
dich, ob nit die doctorat uff den stifften das — «Fiini wisc und fünf dorchte» Jungfrauen,
gots wort mer nndertraekt baben dan detet et- Prcd.Ingolt'ä.— «Geschwats und dorec^« Red >.
was Iii i " 1.' Geiler. Hidl. Leu, d, 5 «. — «... als dörecht
l>ohue, Dalme. Dolftme. eiidlicli mm. heute Menschen davon reden». Id.. Pred. von Ma-
nocb. Seherz, sä24. — Bärbel von Zabi^rn sagt ria. 7". - «Die torfchtm Schaf» Id., Ir-
/.u Andreas Dritzchn: «widk'iit ii iiit (/o/wi^ gon rig Schaf. 8 — «Nit bis/, torechter weder
klaffen V .. . Hülffe yot 1 wa;» veit&ni ii gros das Füchslin». Id., Hüll. Leu, a. 4 b. —
geltestes möchte dofw« über lO guldiu haben { «Dammb ist das ein thorechter Mensch, der
rostet». I43y. Prozess Gutenbergs Vind. tj p., nummen die Todsüiul moiden wil» Id., Sünd.
docum. 5. — «Nft stosz din büchclin in den des 31. B. 2 «. Eio. Elc. — «Der ibi ciu
Saok, — Est (es ist) tlolme zitl» Conr. v. Dankr., | narr und gantz doreeht». Brant, Nsch. 13. —
V fy->S. — « Wolau, du hast der Welt lange ge* j «, . . der hat worlich doreeht glust. — wen hie
dienet, es wer dolme Zeit, das du lugtest was dn ■ die leng zu leben glust». Ibid. 46. — «0 dfo-
zu schaffen hiiltest». Geiler, Post. 1, 34 o - recht ist menschlich geiiULt !. Brant, Thesni.
«loh mein es solt daime kein Muck me bei im a, ii^. Etc. — «Der ist fürwar ein doreeht maiu
sein». Id . Bros. 2, 55«. — Ein Kaoftnann. ! der da wil gesnntheit ban, — nnd siebt ein
der Waarcn erwartet, d. nkt : <M ohin, du sol- kraucklieit vor nit an>. — llurner. Bad. C. H \
test jctz uff den Uarkt farcn mit dem Gut, wer — «lioioferne, ein dorechter man», id., Geuchxn.
es hie; wenn wil es ddme knmmen?» Id., I x, 4 b. «Ein gans bat einen ddreeftfeN sinn».
Post. ;i. 81 — Wau Avil der Weclirer r/nfmr Ibid. G. 2 — « . . nerrischc, dorcehtc biioh-
den Tag hirnen?» Id.. ^ Karieu, 33 a. — «Er lin macheu». Horner, Luth. Narr, IUI. Etc.
ist gleich den Lüten die da wdllen nff einen ' «Keiner ist so torsdte, wo er sSeh das das
iJ'duagcn sitzen; so sagt einer umb den Wa- fundanient wirh, das er nit den baw, der es
gen zu dreppeln und ij»t im die Zeil also laug beschwerdt. zuvor abbrüch.» Zell, e, l ». Etc.
und spricht «n dem Pnrman: wann wellen wir i — ^Torechte werck». Capito, Treger, H« 2*.
dalme faren?» Ibid. 33 b. — «Des Schimpfs wer Etc. — *Toreeht, eitel gelübde.» Wurm. Trost.
dolme genug». Geiler, Sünden des M. 5 « — 20 ^ Etc. — tltoredUs volckl» Blindenf
«Dn und der sint dokm« XX oder XXX Jor A, 4^j. — «Was (iorwftt ist vor der weit . .»
getliisson und hingangen». Id., Bilg. 196 1'. ßutzcr, Weiss, b, 2 a. — «Es reden etlich </o-
Etc. — «Deius rieffeub wer doch dolme gnug. — recht wort.» Ziegler, Biichliu, A, 4 «. — «Die
hdrtest uff, d« bettest fng». — llumer, Schelm, dorechtige weit. . .» «Welcher solt so dorechtig
7 a. _ «Der narrcnwis wer dcHme gnug». sein!» Zell, 9, 3 E. ab. — »ThorediHß in
Id. Xli. 124. — «Wann ist der hoffart dolm unsinnikeit». Wimph., CUrys. 4».
einend?» Ibid. 144. — «Wie lang wiltu niiir- DörlTcn, Dorfen. 1. Bedürfen, braocheo,
mein V Es ist dolme gnug». Pauli, 71. — «Wie nothig sein. — «Er darf nit alwegen mit dem
das ist, hastu dolet mee wol verstanden». Zell, Mund beten». Geiler, Has im Pf. b, Ib. —
X, 3 b. _ Kl w ijrd nit do umbgeen . . ., man «üarumb das sie nit dörffen sorgen was sie
het jn dolet m^elcngst verthben». Ibid. b, 2 b. thun oder lassen sollen». Id., GeistL Spinn.
Ucber die Etymologie des Worts, das Dasy« ' L, ifl>. — «Nit also ist es mit den Geissen,
podius nicht mehr hat, 8- die Erkl&rungGlimm's, da dürfft ietlich eins besundern Hirten». Id
2, 698. Vcrgl. Jorme, i Irrig ScüaC A, 4,K — «Dise Ding dörffend me
Donnerklapf. 5. DwnMrütopf. l Wort und weiter Erklerung». Ibid., B, 8 Etc.
«DonreHtrale, catapulta». Herrad, 17B; «i- Etc. — «Es darff 1U9 num gar eben Ift<: —
gentlich Blitzstrahl. 1 was mau vor kinden red und t&g». Braut,
Dope, Doppe, masc., T6pe, Pfote, Tatze. I Nsch. 63. — «Es dwM das man sieh base be«
— «Er gebiit dir du solt die Katzen küssen, decht». Ihid 6. - «Wer meint, die kinder
aber nit an die Dopen oder an die Zcn». Geiler, dörffen stroffcns nicht . . .» Ibid. 9. Etc. —
Emeis,8B>>'. — «Die Katzen greiffend mit den «Darzu ich dat^nitgrosz vemunft». Mnnieir,
Topen darinn» (in den Spiegel). Id., Dreieck. Schelm, a. 3 0 Du ehrest die Priestor
Spiegel, Aa, 4 «*. — «Seltzame oder ungewon- nicht, «als ob du selb von dir liic wert, —
liehe Speiss essen als Bibersebwentz, Beten- ', und aiemands dütfktt hie nf erd>. Monier,
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— 67 -
Nb. 39. — «Es dmS nit wort wie irs hand
gfiert». Id., 4 Ketser, Vorrede. — tWas dorj-
Jen wir der <rntcn v »^rrk-!» Id., Kön. v. Engl.
if79. — «Was durßtn wir den babst dramb
fragen». Id., Lath. Narr. 33. Etc.
2. Waffen. — «"Wan ein Oberer in eim Clo-
ßter siraft, .so lugen sie das sie in umbringen,
sie diirffm im gift zu essen geben». Geiler,
Ev. mit Us.';!. 23 ». — «Wo findt man ietz ein
solchen man. — der mit ernst dörßt wider-
stan?» Murncr, ^"b. 71. — Solche die «gott
den herren dörffent straffen». Id., Schelm, g, {
5 *. — Orsilochus, der selbigman, — den Re- 1
ÜMllllt nit dorßt rennen an>. Id.. Virg. n. 2 «.
— «. . . aod dcurff dou babst selbs grciffen
sn». Id , LntlL Narr, 74. Bte. Eto.
Dörflingor, Pörfhcwohner, Bauer. »Wer
sich glaubt edel geboren, — so all sin fründ '
dörflinffer 'nrsren>. Mnmer, Nb. 93, 48. I
Dörftiff, kühn, andax. — T?t ir£rPTtd\\'o ein
mächtiger Schelm, «so ist so dorßttg die ge- j
mein, — das sie es als darf von im cla^en>
Mnrncr. Schelm, g, 6 ». — «Venus sieh druinb
erzürnet het, — das solchs die dorffttg (audax;
gdttin Chet». Id., Virg;. r, si b.
Dormenter. dormitoriinn. Schlafsaat im
Kloster. Scherz, 24y. — Der iLeller «uniier dem !
dormenter* des Bmderhofs Glos. »8. — «Were
ich priül in disem kloster, so were min gewalt i
in dem donneuter und in dem reventer». Nie. '
V. Strassb. 262. — Geiler, Has im Pf. A, 3 a.
Doi*ueht, Dornechti^, dornig. — <Sä sint
u5 einen andern strengen rnben domt^ien vreg
. . . ^'o^-^anireiu. Nie. v. Basel, — «Ein dor-
nethiiger Stengel». Brunsehw., Dist. IHK — i
«Nttehdem dein äemeehti^ meiniingeii . . . mit
der i-icliel der vernünfTtijren ursach . . .werden
abgehawen . . .> Wimpb., Clurys, liK \
fknn, Stengel des Kohb. 8. vath KeUoifts. I
Heute: I'orsoh. — «Bletter gestreift von den j
dorsal» des Xobls. Brunsehw., Dist. 104 »*. — ,
«Wasser das gemacht i.st von des Kappes stie- ^
Icn oder dorszen*. Gersd. 69
Düi^en, tosen, toben. — «Prassen, spilen,
schlemmen, dosrn*. .loh. Mumer, a. 4 «.
Dötlich. Tötlich. 1. Sterblich. Sc!;f r/ inO
1648. — «Du tätliche . . mensche», iauier. ,
352 (44). — «... wan er wol wüste, das er ein {
dfitJich mensche ■was». Kön. 336. «... in
eirue dutUchm übe . . .» 3Iärlein, 21. — «Die-
wil du dötlich bist, so such dötliche ding ...»
Braut, Cato, a, 8 a. _ Bedenke «das da ein
mensch und tötlich bist». Id., Nsch. 66. —■
«Sein leih der wirt nim dotUch sein». Murner,
Bad. kf 1 1>. — Die Sibvüe schien «nit iödüidim
an sein». Id., Virg. R, Ib. — Die Glieder,
«die an uns tödtlich seind». Ibid. T, 7 b. — «. . .
•cUff, die ein tÖdUiche hand machet . . .» Ibid.
d, 4«. — «Gott an sinem anbetten in dödt'
KcÄfni lib hat ein gefallen g-ehabt». 3Iurner,
Hess, B, 3 a. Etc. — «Wer bist du, das du dich
förehst vor eim tädUiehm roensehok?» Wnnn,
Bai. f. 3 a.
2. todlich, Tod brin^'end. — «Es ist nid ein
so töthch wund ...» Brant, Nsch. 66.
Dötliebkeit, Sterblichkeit. — Maria Mag-'
daleaa wollte dem Herrn auch das Haupt
Mlbea, aber «noeh siner dÜOiMt weite er l
uüt also . . . gerüret sin». Tauler, 889 (56). —
«Diewil ich in dieser dMNBM» lebe . . .» Ge-
bete, 16 Jh.
Donber. S. Touher.
Donwen. Döwen, Deu wen, verdauen. Scherz,
261. — «Verslniulen und fj/'ff rr'*!'» Tauler, 12.'!
(24). — Die Krebse «sini IiliL zu kraclieu und
zu deuM cn». Geiler, Bilg. 209*». — Auf der
selben Seite steht auch verdouvten. — «Die
mann starck mtigen hant im land, — sie mö-
gen tofuien gar vil schand». Brant, Nsch. 36.
— Von dem was der Bischof den Rathsherren
aiiftiseben liess, .sagte «ein guter gesell, es
\\ eren vil schauwessen, aber wenij:,' dauwcMen».
Brant.» Bisch. Wilb. ^l, — «So er die sms
nit domem kan». Hnmer, Nb. 168. — «Dn
hast t;iii .«schwachen kalten magen, — der nit
dfmieen kan die spis». Ibid. 264. — «Wer sich
an nacbt füllet . . . , der hindert das natflrlielie
dotixcen*. Mnrnor. Hayac, Inl, t9{). - «Die
speibz wul döwen . . ., verdünnen*. Fries, 20^.
— «So die speiss . . . übel gedotoet . . . w6rt>.
Adelphus. Fic. 136 b. — «Die weisen, nach
dejü essen so sich die speisz abgedötcet het,
so theten sie ein trunck». Kries, 42 ö. — In-
transitiv: <Wielaii<,'er pfeft'ßr däwt im magen».
Mumer, Luth. Narr, 135.
Dottwang, Verdauung. - «Kin feist» ketalin
uff den magen geleit, stercket die doumtng*
Brunsehw., Pest. 12«. — «Kalblleisch ist
leichter düta4n<7>. Fries, 31 >>. — «DiefAiiiNNt^
des magens». Adelphus, Fic. 139 t'.
Döwig. Deuwig, verdaulich. — «Krebs
sint von Xaiur . . . undeuiaig . . ., darumb so
dnukt man sie gewoniich etwan in, das sie
miuTwe nnd dewoig werden». Geiler, Bilg.
209' « ringehennen seind f7(jir/^» I': ii s.32a
«Draejuu, tomare.* Herrad, 191. Drc^jen,
Dregen, droben — «Dn «kanst dich «brmm
usz dem ^'Ntanck». Murner, Schelm, d, 2«.
— Man muss das üayachoiz in kleine Stücke,
zertheilen, «etlieh thnnd das mit ireysn».
Murin r, Gayac, 417.
Drasen, Tressen, Fraii/.en. — «Mit siden
drasen an den orten, — und umb die drosen
iTuldin borten». Murner. GencJini. M, 3 — «Sic
macht mir ein schön facület, — das an den
ecken drasen het». Ibid. x, 4 n.
Drat, Gedrat, schnell, rasch, eilig. Scherz.
252. — «Wol balde gat zc rate. — beratet
iuch wol drate*. Gottfr. v. Str. 1, 86. —
Nimm das Brot, «teil das mit dinero messer
gedrot». Braut, Thesm. a, öb. — «Wann ieder-
man geopffert hat, — so sing mir bald ge-
schwind und dra<*. Mumer, Nb. 126. — «Als
bald ein berr komt in die stat, — so bringt
niiin itn die >cheiickeii drat*. Ibid. ÜlM. —
«Das wir von danuen Hüben trat». Hnrner,
Virg, D, 7 — Aeneas zn seinem Vater:
«Komm her, nii in lieher votier, drat, — und
sitz mir bald auff meinen hals». Ibid. 1 b,
— Den Brief «-wil ich jetxnnd nemen ggarat».
Murner, 4 Ketzer, K. 6 — «Dar kamen sie
gegangen gedrat». Ibid. J, 7
Drejen. S. Draejen
Dreispitz. S. Drispitz.
Dreistet, drei mal. — «Alle tag zwiret oder
dMMet». Bntaer, Kener, 0. 1 b.
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DroppelB. trippeln. ^ «So jpat «iner umb
•Ion Wiiren zu drepplen und ist im die Zeit
also lang». Geiler, 3 Harien, 33 ^.
]>re«eiiei. 8. Tr<i$$enei.
DHacker, Driockers, Trincker, Th. riak.
— «Zum dritten mnss er (der Biigerj haben
Dr^odxnt Spelzen , t twas das in sterek*.
Geiler. Bilg. 16 «. Etc. — «Dpr erst bringt
uns driackers her. von Alkira aber mer».
llinncr. Nb. 169. — . den lyb jfestercket
mit ili^m dryacker». Brunschw., P« ^t. 291». —
, «Etliche spinnenfresser, verlauffen henkers-
Irabeii. keetelringinacher, /anbreeher, die
Rchrven hic gnt 1>ewerteu dreekert, nvissen nit
was lyriac ist». Fries. 13 ^.
IMfAs, Drifnss, eiserner Dreifuss, Kürhen-
ger&th um Pfannen etc. darauf zu »teilen. —
«Duo instrumenta dicta in vulgär! xwene
Trifusae». 1304. — «Ein Drif'is^.. — «Ein
grosser Dmfüz». 1437. Tuclicrzauft. 34. —
«Zwen TVifSM». 1516. Inventar eines Wirths-
Ii IHM . (Str. StixH-Arch.l
Drispitie, dreibciuiger Schemel. Scherz, 253.
— Zwei junge Leute werden aus Strassburg
verbannt, <uiiili (lu>s si in oinrn si s<el uml in
ein inaj^iUe hicwcut und sprachent, es wer
got, siewoltentime einbein abehouwen». 1369.
Heiml. Buch, 19. — «4 srl». zwei kneliten
von den tischen und dnspiUen la. macheu, die
man sot bruchen in cena domini». 1436. S.
Thomas-Fabrik. — «2 sch. 8 von Trisfits
z& machen und stoUcn in die stüleim retentai».
14Ö0. Ibid.
Drispitz. Dreispitz. — Cln istus «wolt inen
do zoigen, das sie ire hiicli salzten uCF ein
Breispitz». Geiler, I^)^t. 2. 97 b. — cEr (Chris-
tus) stifs> iiM II iiH' HimI uuib, wan sie betten
CS gcsctzi uff eiueii luischen Gruat und ufF
ein Dreispitz». Id., Ev. mit Ussl. 149 «.
Was ist Dreispitz'i Dasypodius. s. v. murex.
redet von einem «dreispitzigen Eisen welches
man im Krieg umb die Statgraben ausspreitet,
das die Feind darein tretten*. Friseli« 1, ä06,
bat einfach : «Fussangcl, mnreic». Naeb einem
von Grimm, 2, 1392, angefahrten Citat, \\ärc
Dreispitz «ein Eisen das, wie man es wirft,
allwe^ ein Spit« ob sieb bat». Hienaob er*
klärt GriiniM iKn .\usilruck, «die Kedc auf ei-
nen Dreispitz steilen», durch «sie so einrichten
dass sie immer abwehrt, naeh allen Seiten
siclicn». Das Icanti aber der Sinn nicht sein.
In beiden Stelleu Geiler's^ die zwei versciiie-
denen Predigten entnommen sind und die
Grimm nicht iinch ticm Cnntpxt crokannt zu
haben scheint, lüiudelt es sich um verfängliche
Fragen, die ilii Pharisäer an Christum gerich-
tet Tiatten ; der Herr will ihnen nicht zeigen,
dass sie die Fragen so gestellt haben, dass
sie nach allen Seiten hin gesichert sind; im
Gegenthoil, er yviU bi weisen, dass sie nicht
gesichert sind, uuJ darum sagt Geüor. bic
hätten «es auf einen Dreispitz gesetzt» Kin
Drtispitz ist also ctwa;^. das doiii. das ihirailf
gesetzl wird, keine feste Grundlage gewahrt
und es der Gefahr des Umfallens ausaetst.
Vergl. Murner : «Die ding hondt nymmer mer
bestandt, und ist als sampt dryspilzen werk>.
Nb. In den ältesten Ausgaben von ^ant'a
Narrenschiff, so wie in Humer*» Narrenbe^
schworuncr ff'tras'ib 151"i, 4". N, 2^. item
bei Geiler (Narrenschiff, 166^. wu über daa
Wort Dreispitz nicht vorkommt), ist ein Holz-
schnitt, der einen Gegenstand zeigt, der drei
grössere Spitzen und eine vierte Ideinere liat,
und den Einer vergebens sich abmiiht in einen
Sack zn stosscn mit den Worten : »er niuss
drin». Dazu die Verse : «Das ich du* worlicli
sagen mag, — der dryspitz der musz in den
sack». Hrant, Nsch.80. «Der stnsst den (irys/>i<:r
in den sack — der me wil ihuu dann er vermag;
— der drysintz hört nit in den sack, — das
leder ist fürwar an karte». Murner, Nb. IÖ12,
4», N, 2 a ; 2 b.
Dieses Instrument ist ohne Zweifel dat-. von
dem Dasypodius redet. Es hatte «u zwei ver>
seliiedenen sprflehwdrtlieben Redensarten An>
lass gegeben, zn der, auf die Branl und 3Iurnt r
anspielen, und zu der, die Geüer uns erhalten
hat. Eine Sache auf einen Dreispitz setcen,
heisst so viel als sie höchst uii>iciier machen.
Drum, Endstück, Ecke. Schmellcr, 1, 663. —
«Was leyt bei der wend und hat weder drüm
noch endt? Antwort, ein kugel». Bathselb.
4 b.
Dmmbel, Endstfiek. Von Drum, Tram.
Waclcern , 61. — «Ein (/rHmMzftheiligenböme,
ein drumbel in heilicwert». Altenheini. 1333.
Drttpwin. trfiber Wein, Rest im Fass. —
«Den flntpwin mögent sii (die Wirthe) in ein
repsvBs schütten». 145H. Alte Ordn., B. 28.
Drüscho, Art Fisch, franz. barbotte. Grimiii,
2, 1460. — Er «sucht das best in allen stücken.
— karpenzingly dftt verschlucken, — kalbs*
köpf, hirn, und iMsdtoKMer». Unmer, Schelm.
C, 2 a.
Drnse, Beule. -• «Der dirte (Siechtag, beim
schwartzen Tod) sint klein drusen. und m ordent
den lüten under beiden armen und obewendig*
dem knie, in der grosse als ein haselnus«».
Glos. 117, 120.
Drusen, Trusen, Trestern der gekelterten
Trauben, Hefe. ~- «Bebte also derelorengft-
ten win neme und in durch trüsen liesse
louffen . . . Üwer vasz noch nüt reine ist, und
klebent noeb iHS«e» dinne». Nie. v. Basel, TanL
Bek. 9. — Die Wirthe «sollent keinen irusse^
vnn oder sackwin in iren kelren . . . haben».
1480. Alte Ordn., B. 1. — «Wir seind Trüsm \
der Wein ist oben hinweg ^enninmen, er ist
abgelassen, und seind nit mer dau noch Trmen
Uttden in dem Fass». Geiler, Ev. mit Ussl.
202« . — <Aber leider es ist davon komen . . ..
also das wir (i)eutsche) M'.iwi Trusen aller
Welt worden, siderhcr das wir Trüw und
Warhaftig verloren haben». Id.. Narr. 42
— «Do sollent lugeni und gewarnet sein die
zu ireu alten Tagen kummen seind und Gott
dem Herren mit ander? zu geben hond weder
die Trüsen, ireu Blameu in der Jugent in aller
Üppikeit und Büberei verzert haben». Id., Post.
1,31^. Etc. — Der Uensoh ist «ein trüieimck», *
Brant, Nsch. 55.
Drusiff, voll Drusen, Trestern. — «Das
wüste trMige vass». Nie v. Basel, Taul.Bek.,10.
DrttBsel. S. SVOsiei.
Dnits, Trnts. — *Dnit$, das er do blibe
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— 68
ftl die wile er noch iuDg ist!» Tanler, 8 (2). — , DUmeln^ Deomeln, Dümen. 1. Die I>aum-
< Die Fraawen lesen die FederUn ab, und tru&r! scluraubeii anlegen. Heute: dümeln. quälen,
nit i'iu Stöblin muss an iren Clcidein sein». < peinigen. — Man folterte die JxkK n «mit dü-
ijeiler. liiitn. 2, 60^.— «Man .spriclu. sobald metute». Clob. 127. — «Donoch dümelte men
einer ein HQnieh wurt^ ao ist er ein Artzet, etliche jaden». Kön. 760. — Die Strassburger
»ie wissen also wol was inen gesunt oder un- fiengen einen gewissen Zebes, «und dümttent
gesuut jsi; truU verbotten, das inen ein Dingel in gar scre». Ibid. 683. — Zwei «wurdent ge»
abgang!» ld.,Selenp. 228 Etc. — «Lasz ston, dumeU von des morde» wegen». 1400. Winkler-
aag ich, du lecker, trutt!» 3Iurner. Nb. 91. — . prozess. — «Der iMkmütum» zu Stressborg..
Ausruf: Trotz sejofeboten dem der gegen etwas ' Folterthnrm. — «So einer gedümelt wirt nnd
redet uder Ii iti K li jin <lip irlidt'r m ider in einander gericht sind,
«Dabeokopf, fumas terrae», Gersd. 91 «. — . als die bonckcr wol künnen . . .» Braa&cbw..
Bmnsehw., Dist. 54 •. ~ Fnmarie ofReinaliB. , Ghir. 94 — «Es wm ein böser knab in einer
Dnbholz. S. TotjAholz. stat, der ward ofFt gedümelt*. Panli, 328.
Dncken, bücken. — «Und do sie also weint, | 2- Den Daumen mit Hingen scbmüeken. —
do dndet oder neigt ste sieh and sähe xnm Eine sebone Fnn mgedemmet und gefingerlet
Th'irliii hinin ins Grab». «Jeiler, Post. 3. 8 ■'. mir r >;en guldinen riiitron» Zell, y, 1 ».
Duft, Dunst, Nebel, gefrorener Nebel an Diimeliug. der Daumuu am Handücbttb. —
Bftnmen. ete. Seben. 860. — «Ware es das Wird ein Huber Holz hauend eigrilfen, so
duft oder wind kämen, das ein irefiillc uflF dem sollen die Förster ihn pfänden; «gibct er jn
"«-aide würde ...» S. JuUuuu, Weistb. 5, denne zuo pfände sinen gcgenriehmen ab simc
477. — «Mit nebels rouch. mit rifen iw/l». schuche oder sincn tümeling an sineni handt^
Altswfit, 70. — «Et\\as (las in beschirmt vor srhnclie», >-n ollen sie sich damit b^^&gen.
Schaden der bösen Uyjjtcn, Winden . .» Geiler, SuuUliulTen, 15 Jh. Weisth. 4, 155.
Bilg. 16 a. — I>er Vulkan warf «kolscbwartze «Duraler», ^rt Kriegsmssehine. 1369. Stro-
wolcken in den lufft, — mit sclnvartzom bech, bei. 2, 325. Scherz, 260.
mit dunst und dujjL*. 3Iuriiet . ^'i^ tr. J. 6 — Dunden, drunten. — «Das sie mieszcn dun<itfii
«Der erste pfeil trang duirli ih n lurtt, — zer- hüben». Murner, Nb. 113.— «Verborgen in dem
tbeilt die wind und allen dufft». Ibid. P. 4 >. waaser dunden*. Id» Virg. d. 3 ^. Etc.
— *T>ufft und dunst (ist) vergiftet». Murner. Dnnder, Donder. Donner. — Gottfr. v. Str ,
< i i 1 , 404. Etc. Königsh. etc. haben Dunre — Giftige Thiere
l>age« Tuse, Tnbe> Fassdaube. — •Ih^en* < «also übel ernchreckent ab dem dwiidb', das sä
sn einer Badbitte. Wasselnheim. i8S8. Weistb. ' die gfft von jn lont». Heinr. y. Offenb. — «Bi
1, 729. — «Bödeme, tugen, reiffe ...» 139n. dem dunderhoum». boi einem vom Blitz ge-
Stadt-Archiv. — «Von eim f&der tt^cH» im , troftenen Baum, Feldname. Dorlisbeim, 1&Ü7.
Wald geholt, zahlt man 8 Grabe, 16 Jh.' — «Am dtmdenloge», Ort wo der Blitz einmal
Wei ili .'i 406. finfrosrhlagcn. Kienheim, 1361. — «Das £f«;/(/er-
Dul, l'ohk — «Doruff gucken und lugen, toc/i». Wahlenheim, 1361 Boshcim, 14(i4. —
als ein iMil uff ein Nuss, wenn ein hübsche «Gott geb es fall doruff Dunder, Hagel oder
FraAv uff und nider got» Geiler, Post. 3, 8H a, Blitz», (if iler, Post. 1, 33 b. Etc. — «Bisz das
Selenp 201«; Arb. hum. 160b. — «Als ein der ^(Oir/tr kumbt mit für, — so M-6rt verbrennt
Dtd luf ein Mauss». Geiler, Sünden des M. 7 dann kditi und schür». Brant, Nsch. 79. — «...
— «. das ein Kreig kein ttUen macht.» Mar- den schieclit der funder». Ibid. 84. — Brant hat
ner, Schelm, a. 3 ^. auch : Donner, Donnerschlag, Donnerstein, Ae-
Dnldij?. DnUig, geduldig, duldsam. — •Tul- rolith. D. Oed. — «Hey. nun .schlug der dunder
tig in demftt er (Christus) inreii». Brant, drein». Murner, Scbclin a. 3 «, — <pa- dirh
Rosenkr. Wack. 2, 1099. — «I'ins vathers der blix, der dumkr schlag». Ibid. g, 7 —
•siraff lid duUeclieh». Brant, Cato, c, 2 b. — «Und solt der <iMn<i<T darzu schlagen». Murner,
«Dar&n die eitern ofFt sind sc tmldig, — und Nb. 20. — «Der dtmder gibt nit solchen thon».
iren hindern zu vil duldig». -Murner, Nb. 146. • Id , Virg. r. 6 b. Etc. — «Huswnrtz oder dun-
— Ich «wil ir schalckheit dultig tragen», derbar. darunib das es irepHantzt wärt uff
Id., Bad. H, 6 >. — «... damit sie den hunger i die hüser für den dnnder». Brunschw., Dist.
. . dest diäUger Icdden». Id.. Gayac, 468. — ' 70 b. ~ «Fnhninierett, das ist dondergdikigeH:
«fTriis/ krieg und untrlüok trrausanilich — hond Zell, bb, 2 - Noch vor etwa 50 Jaliren (ge-
wir erlitten dultigklich* . Id., \ rir. s, 2". Etc. , sciirieben a. I8ä8J war auch bei Stra&sburg.
Zuweilen hat Mumer anch gi duldig, z. B. 1 vor dem Weissenthnrmthor, ein jetzt zugewor-
Genrfmi A. 4"; g. fenes Wassorlocli. das da« Tlundcrhch hie^s;
Dulsch, Tnli»eh, trüb, dunkel. — Da^i Uerz nach alter Sage wäre es durch einen Blitzstrahl
«würt fast verwnnd von dem Streich der i hervergebrauit worden und nnergrfindlich tief
'"'eiss. I deiner Zungen. e> ist von ilerselbcn gewesen.
J^chuiiiten blaw, ttäsch». Geiler. Narr. V66^. Dundern, Dondern, donnern, — «S. .Tnhnn-
— «Falb, bldch oder dtäaeh far». Brunsehw., nes hat das Evangelium beschriben und ge-
TMst. 15 B. dutuhrt al-^o das Sant Anirnstiii sprieitt ; hett
Oult. Fest. Scherz, 26ü. Benecke, 1, 403. — der .luliannes höher oerfMMder/, so In t die gautz
«Vellet das ding uf einen duUedag, so sol es Welt in nit verstanden». Geiler. i]v. mit U.ssl.
sin an dnm nndern dage». TTeiiusIirunn. 14 .Th. 12 ' Ktc. — «Ks recr. c> doud>r. Mix da-
Weisth. 4, 90. — «N. F. i>M/^ der jungern .. . mit». Murner, Bad. F, 5 — «Mit dmdem
^> Qallen IMi*. Sierenz, 16 Jh. Bnrckh., 192. j und mit grossem thon>. Id., Tirg. e, 1 b. Ete.
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- 70 -
Ounke, BrodschBitto in der Sappe. — dr
Dunken innss aÜwegen oben auf der Sappen
Iic<rcn> Geiler, 3 Marien, 18 — <Tr Sin
uud Fiirnemen iüt alwc^jcn das best, ir Dunk
uff der Sappen ist der feisstest*. Id., Narr.
36 Etc. — Diese spriichwörtlichc Redens-
art erklärt sieh dadurch, dass das g'lcichlau«
tende Wort Dunken. dünken, denkten bedeutet;
das DunkeHf der Öedajike, die Ueinong ; oft
bei Geiler. — «Tr dimdtm uff der snppen ist
die best» r nili. in?.
Danke ie. JJunkelheit. — «Was wir in einer
DunMe sehen, das sehen sie in einer Klarheit».
Geiler, 3 Marien, 13
Danken, tauchen. — «Welcher meint, das er
witzig sf, den dhmdkieh dieff in narrenbry».
Brant, y^rh. In — «Ret die sonn nit ire
pferd . . . umierijcdunket in das mer». Murner,
Virff 0, 2 «.
Dünne, Tunne, TUne, Welle. — «Es ward
ein groäac Bewegung in dem Mer, also das das
Schifäin bedecket wart nut den Twien des
Meres>. Geiler, Kv mi* Ussl. 30 b. _ «nie
gewaltigen bery uulI ditnnen de& ineres».
Nachtig., Psalter 157. — «Die wasser werden
erheben ire dünnen* (fluclus\ Tldd. 2"^8. —
«Der wasser dünnen scind jjestillei w urden».
Ibid. 280. — «Do wurden die tunnen oder
wallen uff dem mör grosser» . Adclphus, Bho-
dis, C, 51». — In den mir zugänglichen Glos-
sarien habe ich das Wort nicht gefanden.
Dtmnerklapt". Doiinerklapf, Donnerschlag :
vuu klaffen, ;ihd. claflön, .stridere. tönen. Eng-
lisch, thunderchip. Dasypodius, Donderklapf.
— «Darumb du Sünder, ob ctwann dich an-
weygt diser Wim. cntpfindestu sins Blosts,
hörst du disen Donderklapf, würstu also ge-
troffen in dinem Uertzen ...» Geiler, Biig.
11 «. — «Er (Christus) sagt inen I^omen nff,
Sün des DonnerJ:ht)ifs>. .Marc. 3. 17 (!rilt r, Ev
mit Ussl. 12 i>. Etc. — «Da erschlag in der
immeriAapff*. Pauli, 973.
Dnnster, düster. — Der Schein der Sonne
«machet dunkel und dumter der kerzen Uehter».
Tanler, 906 (96). i
Dnnsterniss. Finstorniss. — Das Licht der
Vernunü ist <ciu (iiix.stemtsAs» gttgendemgött- ,
liehen. Tauler. 32 (7). \
Düppel, Düppelhirn, DUppelkopf, Narr,
Tölpel. — < Wer aber zu seinem Bruder spricht:
uder Kupt', Düppelhirn oder Touberich . . . j
Wer do uss Zorn zu seinem nechsten sprieh: ;
du Narr, du Eselskopf, du Düppel ...» Geiler,
Post. 3,57 " ; 57 1j. — «Was kumpt im darauss?
er wart ein Doppdh^f; Id., Baum der Sei. '
27
iMipp«!, Doppcl, doppelt. — Narrea die
•doppelrvck im summcr tragen». Murner, Nb. j
*'? — Ein Pferd «d;is duppel färben an im
treit». Id., Virg. l'. ab. — «Minotaurus . .
mit dupler form». Ibid. Q, 8 b. — «Uebcr die
duppel und fierfaltig be/iduiiLr». 'Murni r. Tnstit.
120 a. — «So woit icli geben duppd suhl»
Id., Luth. Narr, 109. — < . . . der nimpt
kein dop^ sold nit in». Id., Schelm, a, 8 ».
-~ «Die jetz doppel sind mit worteu, — die
aetet man hoch an allen orten». Ibid. b, 1 ». !
— «Kuinin ich jetz zum herrengan, — so ist er
als ein donp^man,^ — das er spricht : ja. den
knecht sicnt an. — der knecfit des herren
sinn verstai, — da ja ist nein». Murner, .Nb.
70. — «... den halt ich für ein doppiUn gouch».
Id., Gouchm. Dj:i — «Wer sich disr. buchs
wolt überwinden, — der möcht wol doppel
narren linden>. Id., Luth. Narr, 9. Ktc
Doppein, verdoppeln. — £r *duplet streicli
mit rechter Hand». Murner, Virg. P, 2
Durc!i<'liTt'ii, Du rclichf ii-cii, Dorächten,
Durchächten, Dardiächtigeni äohtea, in die
Aebt dinn, überhaupt v^erfolgen. Sehers, 261»
— «Nero, der die cristenheit durcheiltet». Clob.
27. — Die Hunnen *dHrchehtetent die cristen».
Kön. 715. Etc. — «Man fich dw<MdH an
allen dingen». Eis. Pred. 1, 238. - «Die fninrle
enander umbe daz gftt durehtent». Jüngstes
Gericht. — «Saul ist der sündcr. der durch-
ächi David, das istChri.stn - Gnldin Spil, 38.
— «Wie wol da/, wir nit f/fdurcfUiget werdent
nrab den glouben mit bifttvergicsscn ...»
Villinirer. »Seliir sind ir s'> t'iirh die Lent
hassen und cucU äurdutchteitt' . Matth. 5, 11.
Geiler. Pred. u. L. 100 J». Etc. - « . . . e»
sind die frösch gsin — und die hundsmucken.
die do hant — gednrechtet Egyptenland».
Brant, Nsch. 29, ungewöhnliche Form de> par-
tic. — Sie «meinent gott der hab nit recht. —
das er sie mit straff dt$redU*. Humer, Sebelm.
g, 5 a. — < . deshalb sie mich durchächten
vil». Id., 4 Ketzer, L, 7 1>. — Als Paulos «nmb
got dure^ff^ ward*. Id.. Bad. H. I •. —
Sic baten Juno, dass sir- sie <aus luisz und
bittcrm grimme — hinfürbasz doch durdi-
ächtf.t nimm». Id., Viri?. S. 1 1>. — «Bist du
irebiiiulen, (jcdurchechtitjct nnd vw dem tod ge-
türt w ordcü , . . ?» Wimph . Ohrys. 17 b, —
Die Heiligen sind «verfolgt und dttftkeddet»
worden. .\del]diu>. P;is-.inii. .A. 5 « — «... der
inuiz dich durcUechUn un<l mit du kriegen*.
Pauli, 107. — «Erhall mich vor denen so mich
durchiichten* . Nachtifj., Psi^lrer 18. — «Die
Wiii iieit ... ist lauge zeit . . . durcfuichtet ge-
wesen». Trübel, Lob, b. 1 •.
Durchehter, Dnreliechter. Dnrächter.-
Verfolgcr. — «Severus . . . der fünft durcltehter
der cristenheit». Clus. 28. Etc. -- «... Das
einer Gott mit Fleiss für sein DurdtedUer
bittet». Geiler, Selenp. 77 b. Etc. - «Wer
wil der wurlicii l>ii:e>taii, — der niuss gar
vil duredUer hau». Brant, Nsch. 101.
Dnreliehtnnfr. Dnrehlehtan^, Daroh-
iichtiffiing. Dui chilelitnusz. V. rfolLriini:. —
Selig sind die «die truckunge und durehtunge
lident». Tanler, 498 (79). ^ «... die hie in
zeit vil durch'khtirjhcit i^-elitten haben von der
weit, ab die lieben beiehtiger». Guldiu Spil,
42. — «Die Porten der Mellen nit anders seint
weder Durchechtigung der Tyrannen». Geiler,
Post. 4, 8 a. — « Wie der und der Heilig . . .
soUichc Durcluichtung und Marter unib die
Liebe Gottes gelitten hat« Td., Fred u. L.
6«. Etc. — Domitian hat «die ander f/urc7»«c/*-
tigung verbracht in dem Christen glauben».
Pauli, 110. — «Durc/j^f /if»i/5j der glaubi<ren .. »
*Durdiehtigung>. Zell.m, 2 *>; 3 — «Die
da wdilen leben in Christo Jesu« die wer»
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»Jen DurchächtuHg leiden*. Wurm. Balaam, der das» j»^emein Volk», tfeiler. Po^t 3, S6
g. 3 b. 2. Aufrichtig. — «AUo «0 hvie niiuut —
Darchglesti^, durch tind dincli i^iänzend. duniehtekliche sinne - zc valscUe sin Wr-
— Nicolaas sah in einer Vision •äurchglestig flizzen». Gottfr. v. Str. 1. 171.
schöne» Jungfrauen. Nie. v. Basel, 211. Dnrnehe, Dorngcbiisch. S. Ach. (Dornach.)
Dnrdijegedfi, nentr . Orr wo die Jai,'d — «Zü dumelu ». Tnnenheim, 130t;. — Ritter
durcli/.ieht. — <Iu dem ciwrc/iye^ecie». Feldname, AnsUelm von .Schweinheim, dictiis Durnech».
JJiscliheiiii, Honheim, 14 J!i. ' 1 1280.
Durchlauf, schnelles Vorüborgehn. — « . , . Darnin, von Dornen. Scher/., 264. — Beuge
80 werdent wir, der Vater und ich, zu üch dein Haupt «undor sin domin kröne». Tauler,
kummcn, uit in einem schlechten Durchlauf, 252 (14). — <Drie nai^el und ein durnin kro-
sunder blipUh». Geiler, Post. 8, BO b. — «Ich i uen». Geisslerlied. Clos. 108. — <Eia teil von
will auf diBS mal etvas obnen hhi und in ei- 1 nnsers herren durnin kröne». lC9n. 407.
nem 2> (/ /(/■ «</ sagen.» LI. Irri^' Sdiaf. B. 2 Dürr, trocken. — Zu J^ic:c>lslifim folgen
Darchueosen, genau durchforschen. Vergl. auf zwei Gedinge, wo mau die Euber be-
Mmeitm. — «Die theologen die ding al dnrdi- ' wiribet, «zwei dum gediuge» , ohne Bewirth«
gründen und b}' eim nadeltpits «iurefciMiMMtf*. uncr 1407. Weissth. 4. 217. — «Die Zybeln
Karsthans, cc, 2 «. i wachseoi und kymen auf einer dürren Biinen».
Darehalieffen, act., darchBoblttiifen. — I Geiler, Irrig 8ehaf, D. 1
< ... die eogen pfedelin «iiircfttUi^eft». Tauler, Dürre, fem., da>^ trnrkono Land. — Jonas
410 (71). sprach (J. 9): «ich bin ein Hcbreer, ein Jud,
Darchsaimen. mit Sonnenlicht durcbdrin- 1 und den Herren Gott des Himmels förcht
♦rpti. — Ks Avird <all<M der luft durditu/nnet ich, der do gemacht hat das Mcr und die
mit dem iiehtc». Taulcr. 303 (62). Dürre ... Do rogtent die Manu, das sie
Dmrft, Hediirfniss. Scherz. 263. — Dürft \ widerkertent so der IMkrtt*. Geiler, Polt
sein, nöthig sein. Dürft haben, bedürfen. — 2, 19«.
«Swelre under deu hftbern dürft hat eines «DniTemure, maceria». lleiiad, 192. iUtrr-
huses ...» 1279. Hist. de S. Thomas, 386. — \ sucht. Schwindsaoht Schmeller. 1. oM.
«Das güt das er über dwrft hat ...» Nie. v. Dürsten, wagen, dürfen, voti Turst, Kühn-
Basel. Taul. Bek., 51. heit, abircloitet von dem verl. lurren. S. dieses
DnrlTtig, unternehmend, von dürfen, wagen. Wort. EngL I durst. — «Sit das im schmeckt
— «Derselbe was so eins frcydigcu, <i«r^t»- des schmäres rouch. — er tZurst den esel schin-
gen gcmüts ...» Adelphus, Barb. 47 o. — Sei- den ouch», Brant, Nsch. 54. — «... so gHünA
ten in dieser Bedeutung; gewöhnlich in der man doch seiner geschwinden art . . . nit son-
hentigeu, z. £. «Haben sie nicht ein dürfftigea , ders vertrewen» Id , Bisch. Wiih. 295. —
leben gefärt?» Wiraph., ('hrys. 6 b. — ] Wenn «ir euch das getrosten dürsten, — das
«Schwache däi;^t^8atenngen».Batzer, Neuer, gut im liimel wer gestört« n — und alles recht
!N, 1 b. £tc. iu gruni verdorben». Muruer, Luth. Narr, dt:.
Dftmielii. Dörmeln, THrmeln. taumeln. — '—«... da uns al keiser und al flirsten —
■ ^i ftabeii don Schwindel im Kopf, inen Mr- ! nimerme antrmiff, n dürsten». Ibid. W.
meii». Geiler, Bros. 1, 99 — «So stet ... 1 DUritteru. dürsten. — «Die gens band gar
der Hausvater da . . . und schlecht in an i ein sehöne art. — obsehon ein nit dü/i^ret
den Grind das er nmbtürmelt». Td . Ev. mit hart. <o bald ein andre dmiKkon hat. —
üssl. 119 Ij. — «Du gibst «lern Kind einen drinckt sie ghch an der selben stat*. Murner,
Sohmetterling an den Backen, das es umbdör- \ Schelm, i. H b — Wer von dem Wasser Christi
melt'. Td . T*«st. 2. 61 h ; TAIj;. t41 Etc. — trinkt, «dem dürstert nimmer mer nff mlLit».
«Die drei kaecht dürmeltm under dem fen- Id.. Bad. L. 4 a. — Einer dessen Ha.lh ent-
ster usz uf die gassen». Murncr, ül. 72 — zündet ist, «iu dürBtert ser». Fries. 33 ". —
« . .. das Ulenspigrl von der bai ilürnielte». Bei Gfilfr findet mau einmal diese Form:
Ibid. 1.36. — öchmid. scliwäli. Wort. 149. — | «dise w elt lirhea Menschen, die allein ir Hertz
S. auch Türmein. Inf die \vililirliin Ding legen, une ie me sie
Dnrnuhte. Durnehie,Darneht«knit. Scherz. | usz disen Bechen trinckcn, ic mc sie dürttert**
S08. Aufrichtigkeit, Wahrheit, intcgritas. — i Aber gleich darauf: «ie me sie von den
«Er ist allen herzen bereit, — ze durnehte ' Bechen trinckcn, ie n>c sie darnooh dfir^M».
und ze tmgeheit». Gottfr v. Str. 1,216. £tc. ; Bilg. 17 1 und sonst immer so.
— «... den ich immer gerne bin — mit ' IMirstijg, von gerlürrcn. kühn, keck, verwe-
trüwen und mit danichtekeit - an allem gen. S. auch getürstig. — «On Zweifel, die
dieneste bereit». Ibid. l,öl. 255. .Juden hetten nit so dürstig dorfen bandlen
Dnraalito, Duniahtig, Durnehte, Dorneeli- wider Christum». Geiler, Schiff der Pen. 97 «.
tig, Durnehteklieh. Etc. - «Die Laiini-i ln^n die sahen das -- Avie
1. Volikonunen, perfectus, streng, treu. — Tarchon also dürstig was». Munter, Virg. n,
«Die dtimdMe kÜDigin». Oottfir. ▼. Str. 1, 141. 1 6
— ^Seligkeit ist ein Irbon daz (tiiruechtig Dnsani, schüchtern. — fEr roilr Ptwa« dii-
nud voUekomen ist». Bihicb. 4. — Die Stra- «am daher, es geet im nit also geschlitVcn
t'Mi frottes sind «noch nie eigentliche und hcruss». Geiler, Geistl. Spinn. M. 3^.
durmhtikluhf verkündet worden». Nie. v. Ba- Dnsen, Dassen, sich bücken, sich ganz still
sei, 203 (vollständig). — «Als ob sie hefti- > oud ruhig verhalten. — «Dieweil er arm ist
ger (iKrnecAl^ Halter weren der Gebott we-jund krank, so duset er und ist demfithig».
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— 72 —
(leiier, Emeis, 60^». - «Sie schwiVcii still,
dusseten uud redeui nii>. Id., l'osi. 3, >< ,
Sünd. des M. 32 i*. — «Chriätus sprach zo dem
Mer: sc!nvei?, ihuss. hhs still». Id.. Post. 1,
28 ^. — «Etwao ihchiiiuckeu nie sich in ein
^Vinkel und dksMH». Panli, aS9. — Heilte: sieh
dusseli).
DasB. S. dauss.
Dassen, Dnsz, da aussen, draussen. — «Es
wer umbsunst das einer die feint voit über-
winden die dussen weren, und het den innere
liclu'ii Feint noch nie überw iimlon». Goilpr,
Arb. hum. 82 K Etc. — «Wir hant vü brüdcr
dMsen gelon». Brant, Nseli. 106. — «Dbm ist
es warm, thts: ist b> kalt». Murner, Nb. 32.
— «Das börent die dinn und anoh äu»z:
Id.. Mül. 6 *. — «TJnd etot ein govoh dm»
ouch darvor». T<l , Geuchm. c, 2l>. — «Kin
meil von, uns, duM uff dem land». Id., Bad.
P, 5l>. — «So Ist er uns nit d%u8en stan».
Ibid. C. 5 - «Do eilig hinu?;?, der alt senat,
— der in so fliszig duaseti bat». Muruer,
Genehm, e, 4>^. Etc.
Diitte, Düte, Dutt«n. dim Dlitlin, V>nist
«So seittt die Kleider an dem Iluckeu aussge-
sehuitten bis in den Rucken hinab, und da
vorncn trond die Briisi liorfür. die Düten, sie
luüchtcn den froniäteu uiui küschesten Man
ritzen». tJi ikr. Narr. 127 «. — «Selig ist der
3[ensch der niclit an dem Dütten der Sünden
sauget». Id., Siind. des M. 32*>. — «Es hat
sein Zeit und Ordnnng^ wie Ung man ein Kind
»■eisroii sol. wann sie knnimpn rmd bi infr^n ein
."Scliciuel uuii feprecheii: Muier gib mirs JJüUm,
den Kinden s>ol man ein Bnten geben». Id.,
Ev. mit Ut>sl. lOß b. Etc. - «. . . und zwei
kind darbci — umh ire dutten hangen frei».
Murncr, Virg. c. 4 > . - «Mamma, ein brüst
oder dutt». Gersd. 84 b _ «Fleisch das drus-
echt and klotzecht ist, als die hoden und
dütten». Ibid. Ii». — «Wirt einer gestochen
bei der iincken diUten . . .» Bmnscliw., Chir.
17 *.
Dutter. Eierdotter. — «Die Gothoit (Christi)
ist der duttem des ejes». Geiler, Bilg. 21% K
— «Hat sin hnn ein ei geleit, — so weise der
pur oiü solchen bscheid. das er mir sull
den dutter geben, — vom eierkiar soll uün
frov leben. — und esz do der pnr die sehal
darneben 3Iiiriior, N'b. 110.
Datzet, Dutzend. — «Ein dutzet nestel».
Mnmer, Nb. 164; Geuehm. e. 2«.
Dutznei*. Art Bcttl« r Murner, Nb. 61.
Gödeke: «Genesende, die eine Wallfahrt zu
einem Heiligen gelobt haben und sieh hin-
betteln».
E.
E, Ee, 1. <ies' t/. überhaupt. — «Das ist
liobe rcht. das ist minnen Gottfr. v. Str.
1, 163.
2. Speziell das göttliehe Oesetz. Scherz, 366.
— «Do kam ein ineister von der e . . .» Chri-
stus sprach /u ilini : «wie li-scst du in der c?»
Taulcr. 248 (44). — Die Juden halten «ir ce-
rimouie und die i^chvt und den «weN und vil
dinges». Ibid. 464 (80). JE*, gen. ewea, stets
fem.; es ist auffallend, dass es hier masc. ist. —
Es kam zu Christus einer «der waz gelert von
der e». Eis. Fred. 2, 12. — «Weihes ist daz
grobtc gebot an der c? . . . An disen zwein
^M'botten hanget die i und die wissagen».
Ibid. 2, 17. — Gott spricht: «ich habe üch
geben die t des heiligen toufes». Ciosener, 113.
3. Die ulte E, die 7iüice E, das alte und das
neue TestameuL — «Die alte das alte g^-
setcede; die nüwe e, das nüwe gesetcede».
Tauler, 24" (42). — «Von discm sprach unser
herre in der nuwcn i, an zwein Stetten in dem
evangelio». Ibid. 61 (1^). — Den Juden «haa
ich geben die alten e uf dcmc berge Synai».
Clos. 113. — Ein Mönch «lerte Maohemet die
alte and die nüwe I». K9n. 681. — «Die ge-
scbrift dfr hoil2:en e». Guldin Spil, 24. — «Bi
den ziten do got die nüwe e brediget». Eis.
Pred. 8, U. — «Die alte JSIe», das alte Tesu*
ment. Geiler, Ev. mit Ussl. 192 »>; Selcnp. 210
— «Ein Meister der alten Ee»^ ein Schriftge-
lehrter. 3(atth. 22, 86. Geiler, Büg. 45 —
«Die nuwe Ee>, das neue Testament. Geiler,
Ev, mit Ussl. 62 » ; Bilg. 46 ». — «Geschrifft
. . . von alter und nuwer ee». Braat, Ksch.
14. — «Po sie doch in der alten ee — hoch
sind gcstjgen vor und e». Murner, Nb. lld. —
Lobenswerthe Frauen «ündioh in büchern weit
und breit, zo voran in der alten ce>. Adelphoa,
Moria, 55 »•
Die reformatorischen Schriftsteller gebraU"
chen das Wort niclit mehr in diesem Sinn
4. lieligiüu überhaupt. — «Die heideiiische
<?». Gottfr. V. Str. 1, 2:?9 (das Heidenthum).
£ben, bequem, passlich, recht, angemessen,
adv. und adj. — «Verlosz das ding zu
dheiner frist, — das dn weist das dir eben
ist». Braut, Cato, b, 2^». — «Jeder redt was
im eben ist, — und klagt sich do in druckt der
schäch». LI., Nsch. 1Ü8. — «So ist er uuf
ein eben man, — das spU mit im zu üahen an».
Mnmer, 4 Ketzer, C, 3«, — «leh was min
lierrn ein chru man. — do ich die schelmen-
stiick hab than». Id., Sehelm. c, 1 — Gott
«wer nns gantz ein eten man, — trawt
er nns m (d und schribs nit an». Id., Nb. lO. —
<U das ist mir ein ding, — und zn
halten gar gering». Id., Lnth. narr. 181. —
«Las/, mich dich usz dem ncst erlieben. —
ob dirs. min lieber gouch, ist eben*. Id.,
Genehm, k, 1«. — «Das was der statt von
Bern nit eben*. Id , 4 Ketzer, N, 4 b. Etc.
Ebenbild, Vorbild, Beispiel. — «Ler von
vil lütcn ebeubild — was du thn oder lassen
will*. Brant, Cato, b, 4 b (multorum disce
cxemplü). — Die Priester sollen den Laven
«vortragen gut ebettbüd». Id., Layensp. 16»*.
— «Ein ehrnbihl la^zt mich üch sein, — ir
öflen sclielin<'u allgemein». Mumer, Schelm,
k, 4 " Sampson sy ein ebeubild, — wie
unsinnig und ouch wie wild — ein boler
würd . .» Id., Geuchm. m. 2^.
Ebenhohe, subst. — Unter den im Vertrag
Strassburgs mit dem Bisohoi; 1369, angelQhr-
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- 78 —
teu Kriegsmaschiueu, siud auch •Ebetüwher» | von Huge&gerüte köttiieii ihre Schweine ciu den
genannt. Sehen, 867, hat: •ebenhdht Katzen» : walt lan gan sA den citen so ecifceren anegat».
also walirscheinlirh eine Maschine eben so 1279. Eist, de Tliomas, 326. <Wiit c'xw
hoch aU eine Stadt- oder Bargmaner. Strobel eckem und gerette von gottis ffTiadeu uffe lieii
2, 325. — «Uf der ebenhÖhtf^ f'ieldnaine. Kien- Avelden . . ., so sülent die bürgere (mit dem
heim, 1351. Ist dieser Name von der Kriegs- Abt) werden zft rote unibe daz etkirn*. Selz,
masciiine entlehnt, oder bedeutet er eine ebene, 1310. Weisth. 1,761. — In den Wäldern von
flache Höhe, oder ist er nur eine EateteUnng Ebersheimmünster «sol nleman iiemen wcdir
von Ebenote? holz noch ackeran. an (ohne des Abts) urloup:
Ebenkriät, iliidnibt. Sclierx, 267. — «l'en.liset aber iemeu drinne dekeinen ackeran...»
Ebenkrist minnen». Jüngstes Gericht. — «.">iiion ' J320. Weisth. 1, 670. — «Würdt ein ecker in
Ebeiikristen . . . böse biide> vorhalten (böses den weiden, wer das uffezet, das soll den
Beispiel geben). Eis, Pred. 2, 6. Etc. schwinen niemand weren». Bcrgheini. 1369.
Ebenmensch.MitmcnsehfNiehster^das franz. ^Veistb. 4, 24'\ <Zt eekeren larL'n> mit den
semblable. Scherz, 267. — «... das er sinen Schweinen. Niederbornhaupt, 1882. Ibid. 4, 75.
ebenmeruKhen nüt vemrteile». Tauler, 426 (73). — «Ist es das es edber gibt auf dem -wald. ..»
Etc. - 'Er i,'e\\ aiin yruse iiiiiuie zü gotte nnd S. Joliaiiu. 1413. Ibid. 5, 477. — «Wan eckern
2£i simme e6eiijn«n«cAen>. K. Merswiu, 9 Jfeteen,! ist», schickt der Abt von Schwarzach 40
84. Ete. — cDie minne des e&mmatwAen nnd i Sehweine in den Wald von Drvsenheim. 16
de^ nehsteii». Hntro v. Ehenh. — «Heimlich Jh. Il)j(l. 1, 734 — «Dann briiii^et uns usz
P£sang wider min Ebcnmetuchen, oder Ver- , dem ecker die sw in — Andreas der zwölfbotte
klappern». Geller. Bilg. 201 b. — «StieliheimUeh I vin». Conr. v. Dankr., 861. S. Andreas ist
nit /n keiner /cir — din ebenmensch durch der 30 Nov., es scheint nacli dieser Stelle dass
hasz und neid>. Braut. Facetus, A, 6^. | bis dahin die Schweine im Walde blieben j
Ebenote, bald fem., bald nentr.. Ebene. \ daher : «Der Eckermonat»^ No\'einber. 16 Jh.
Otfrieil. 1. 36: Ebonoti — «uf dem — uf (Stadt-Arcli., Liber vitae.)
dtr thenote'. Feldname, iu 3(i Ifänuen, 13 Jh. Edeliag, .Sohn eines Adeligen. — Ein Bür-
o. f. ger «meint er si in adcls stat, — wan sein
Eboi, Ebhei, Ebliow, Epheu. — 'Eboi he- kint (Tochter) ein edUng hat>. Hnmer, Nb.
dera*. Herrad, 192. — «Weltlich Wisheit in- 123.
' verwickelt sich mit seitlidiMi Dingen, als ein , Eehaftig. S. Ehaft.
Spinn in einer Spinnenwepp oder ein Hun in Eehalt. S. Ehalt.
Ebliow». Geiler, l'ubt. 3, Ü5 — «Ks henekt Eer. Art weibliches Kleidungsstück. — »Die
sich ehlteim an mur». Murncr, Geuchm. Frawen hatten wisse Schleier uffgesetzt und
E, 1 a. — «Ebhei, ein stud w aclisend an eim | wisse Eeren angeleit». Geiler, Post. 3, 46 *.
banm. an der muren oder erden». Bmnsehw., | — «Wann du heim kumpst zu deinem Mann,
Dist. 60 a. — *Ev dem, Eppheto ■ Ger>t]. 91 bo w iirfstu dein Zit-rt hinwe«: . . .. und leisC
Echt, Gompar. echter, beides nur, wenn nur. , ciu zerhudelt Eer an». Id., ^'arr. 184 b. —
— «Das ist Im genug, will er edüer nit ver- ; cZeitliehe Gfiter die gehen nns nit me denn
irrer werden». (iciUr. Selenp. 100''. — tKUi ein alt zerschlissen Eer oder c^-pin n*. T<I.,
Meusch der edtter von Gott erhört will wer-, Selenp. 198». — «Gefeltelt eren tuut sie an»,
den ...» Id., Post 8. 71 «. Bte. Ete. — < Homer, Nb. 909. — «Kleider, mentel. roek
Es lässt «ich einer schnuiheti. ^echt er dar- und schuh, — eren. liemltder, beltz darzu».
von hett zins und gült». Brani, Nsch. 08. — j Id.,Geachm. g, 4^. — Die Nonnen wollen ihre
«Man losat es Qber die seien gan, — ec/<t man ' Entten ablegen und zum Tanz gehn, «in
ein« fh'iifrs mög- kuTnei! ab». Ibid. 97. - «r>ar- weis^on f ^Tn gestrichen fin> Td., Luth. Narr. 48.
uiu lisL aiaii im ttglich messen, •— ja würd Eer ah.sehneiden, verliiumden. — * Eer ab-
sin echter nit vergessen». Hnmer, Nb. III. — schneiden ist schwerer Sünd weder Diebstal
«Wiltu echter rein und schon — für got und ... Da du einem seinen Lümbdcn stilps<t. im
erbere menschen gon . . .» Id., Bad O, 2 >>. sein Eer abschneidest, so schedigstu in mer,
— «Wolan, sie imiL^ens wol verantworten, weder stülest im Gelt». (HUer, Sttttden des IL
künnen sii echt». Zell. Y, 4 b. — Er hätte 28 «. Etc. Etc.
gute Werke j;ethan, «die weil er echt den Eerabschneider. S. Erabschneider.
glauben gehalten hett». Ibid. i, 3«. Etc. Etc. Ecrrr, ehrgeiziger Mensch. - «Die iijqtiiicn
Noch im allmanischon Dialekt. Hebel 2« 256. | Erer, die von dem Wind üppiger Eer nimmer
— S. auch Schmid. 8. ' erfTilit werden». Geiler, Kmeis. 29b,
Echtrr. AlitiM". Eer^jeitikeit, Klirirei/. — Rcichthuin t^e-
£cker, Aecker^ Aeckert, Frucht der Eiche, biert «unnütze blatern der e«rjjWt<«ifftt>.Wimph.,
und derBnehe. mäkem, Zeit wo diese fVuchte Chrys. 11 K
von den Biuiuien fallen. ."^cIian einciiui>t im Eergrit, Elirireiz. — «Der Herr wolt unter-
Walde. Au eiuigeu Orten w urden die Früchte trucken den Eergrit und die üuchfart der
attfigelesen nnd nach Hanse gebracht. Sehers. ! zweier Jttnger». Geiler. Post, al, 41h.
272. — »Kuiuot oder wachset oeAwf (iili r atz- Eerp:ri1i^. e!irgcizig. — «Ir die ir also
ong iu demselben bucbwald, die man utitebcn tlcischlich seind, eergritig and hochfertig uud
möge .... so soll von ledern huse ... ein man , also wellent herftir dringen zu Hoeheit . . .»
do in. und «soll firian, denen, die do ufhabend Geiler, Post. 41 ^. Etc.
die eichli oder büchU, ein husbrot geben», i Eeiiicb. S. Erltch.
Pfeffingen, 1344. Weisth. 6, 678. — Die Hnber | Eernamkeit. 1. Ehrfurcht. — «Die Jnden
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lesentt nit (das Wort Jehovth) sondern über« ! «an elMftii/e not». Bilite!». 4B. — cWere o»
hupfeuts, amb /-.V.safniteif willen Oottl*. QeUer, das iirliigc, krieg oder ander ehnftige not in
Post. 3. 109 a. £tc. das lant kerne . . .» Gutlcate-Orau., 190 —
S. Ehrbarkeit. — «. . . netdSrfti^e Ding für • Ke Hnber von Heimsbrnnn sollen cxe der
dich imd die dir entpfohlen sint ; für (iirli, froiu^nuileii maltMi durch das iar, es endete
das ist für deine eigne Person, der jb>«am> . den ehcjtigc not, das die müle von früstc ge-
keU nach, deinem Stat und Ampt naeh ...» I stünde». 16 Jh. Weisth. 4> 98. WerNaents
Geiler. Seliiff der Pen. 101 mit Waffen geht, «von dem sol man rihten.
Evern, wiederholen, ächerz, 17, aeftern. i er müge sich dcnne rehte und ehe/tekitch ent-
Beneeke, 1, 73, avem. — Wer eine Sfinde ge« j reden». 1870. Strobel, 1, IHK, Ete. ~« . .nss
beichtet hat «und si niemernic wider evert .. . vüen andern echafftigen Ursachen . . > Manier.
So er die Sünde wider ex>ert . . .» Bihteb. 12. Adel, 1, 2^. — «Es erfordert min uutiurfft,
Egede, E?se. — Der .Stadeler des Bisrhofs und /.wingent mich eehafftige Ursachen...»
liefert den Pllug" «und die egeden». 1«^ Stadt- Id , ]?riele, 80, 83. — Wiewohl ich das Ver-
reclii. Gruüd 2, 81. — «Der wec der berc- bot tler lutherischen Bücher kenne, «so hat
gasscn sol alse \vit süi . . ., das ein cgide mich doch dunckt. da< es mich nIt bind, vsn
vollen wit ha» möge us und in ze vvnnd6: [ eehafftiger ursach». Zell, e '
Sigolsheira, 1320. Weisth. 1,665. , Ehalt. Behalt. Diencrschatr. ».esinde. Schern,
Egedeü. Eidechse. Scherz, 275. — «Im 874. — I>er Meier von Schcrwcilcr «sol geben
esseidande» . Berstctt, 1319. — «Der Jb/gedeenn- seinem ehhalt alle ta<r /.u iercnt ein stiick
bühd». Diagsheim, 1351. fleisch» Ih Jh. Weisth. l, 676. — Was die
Egel. Aegol, Blutigcl. — *Egile, »angui- Spiel-r \ ersiii di n. vergönnen sie ihren «frou-
sn«ra». Hcrrad, 195. — «Der Egelpfi'l. Egelsc». wen. kinden und ehalten». Guldin Sjiil. 55.
An vielen Orten, 13 Jh. u. 1 — «Sie seind — Hie kumen koch, eehalten. — all die des
auch gleich einem Blutsauger, eim Egel die hnses sorg dunt walti n». Brant, Nsch 78.
das Blut nit von ir gibt man reib sie dann Ehrlicheit, Ehrerbietung. — «Sic bringen
mit Nesslen in der Sunnen», Oeiler. Schiff der dir zu ehrUdicit — von denen die du hast
Pen. 109 t\ — «Es hangt an jm ein egel und crleit — iren harniseh und ire wehr». Mnrner,
ein blutsuger». Wimph., Synod. 1\ — «Knm Virg. l, 4 i».
im (dem Kranken) zn hilflF mit sugen der Ebrwort.Höflichkettsfonnel.— «So sehleehst
egeln*. Brunschw , Pest. 34 1>. — *Kin egel srn du mir ein srhnellini; dran. — und spriebsi
die Stirnen setzen». Fries, 175 h, — «Sangai> , es sind «noortjg^sin». Murner, Nb. 251.
snga. ein ägeh. Gersd. 94 «. — «Der ägti Ebssen. S. Ätzen
töchter ^'•. snnL; : trag h'ir. trag bär». (Ptot. Eierklar. S. Eigerklar.
30, 15.) Wurm. Trost, p. 2 K Ei^n. zeigen, offenbaren. S. auch oigeiu —
Egelkmt. Lysimnehia nnrnrnnlnria. Kiraehl. «Ein jed^r friind sin tmw dir zeigt. — wann
1. 567. — «Cendmorbinm, £p«Ijkr<i(». Oeisd. wlderwertikeir sich eigt*. Brant. Moretu> 1 .
90 Ja. — «Eia bös £row stäts ir bosheit euat*.
Egene. Spreu. — «Zur Irenen*. Strassb. Id.. Nsch. 68. ~ Es kommt ein nener Prophet.
Hausnarne. 1416. der wird «in frommem schein sich zeigen.
Egerde, nicht mehr bebautes Feld i nufracht- — bis er sein falscheit reoht thnt eiifm».
barer Aeker. Sehens, 876. — «Uf dem JS^enfo» Id., D. Oed S?. ^ Ihr schleohte Pfaffen
in dem Ej^crd'^n-. Feldname. in et\va *H»B;innen. «tnnt den nid oft schedlich eigen, — das ir
13 Jh. u. f. — Der Hof vori Gi usenheim «sol in uf der kanzel zeigen». Murner, Nb, 22. —
haben ahte rinder, die sollent gon uff die «Wann ir eneh demfitig erzeigten, — nnd
egerden zft weide». 1320 Weistli. I, 671 — puwer böses maul nit eigten>. Id., 4 Ketzer,
Alle Äcker zu Kckboishcim, .sii werenr in Vorrede. — Wenn sie «jm die geuchery
holtzc. Velde oder in egerden . > 1408 Hist nit zeigten, — offenlich die bnlsehaft ng-
de S. Thomas, 415. — «Solliche Schwammen fe»» h\. , Genehm. C, 3 — «Man solt
hörent uft solliche iv^fn/en». fig. von der Strafe die geuchery nit agen — nnd vor jungeu
die den Bosen zugcliürt. tieiler. Post 3, 41 a. kinden zeigen». Ibid. E, 4". — «Wann sich der
£ge»lich. schrecklich. Scher/.. 275. — «Er gnl<lin ast hie zeigt. — in disem grossen wald
gesach . . . den egcsliclien trachen». (lottfr. v. sich etgt». Mauer, Virir K, 6». — «Wa sie
Str. 1, 121. — «. . . das er den walt crfolte sich mit eim wort m /ni, — wil ich in basz
— mit egesltcher stimme». Ihid. 1, 125. den kolben zeigen», id., Lutli Narr, 1. Etf
E^cles. Eidechse. — «Die Kind legen etwan — tWo das hertz vol andaclii , . oder
Kglesen in ire Geren und schimpfen darmit*. rewe ist, do würt es si< h auch mit ensser-
Geilcr, Arb. hum 110b. — l>asypodins: «La- liehen geperden ^il^». BnUer, I^ener. H, 4 • }
certa, ein Schlang in Italien der grösser ist A, I
denn bei uns ein Eqlcss oder Egdess». Im Eigenrichttgkeit. S. Einrichtigkeit.
deutschen Thcil : <Egle8s. stollio». — Göll, Eigenschaff. Leibeigenschaft. — «l>er dienst-
376: «Lacertus, Eydechs, Egles» barkeit und «^cnsc/w^f underworffcn». Wimph.,
Ehaft. Ehaftig. Eehaftig. auf E, ( Joselz. Chrys. 6 b.
begründet, legitimus, rechtmässig, überhaupt: Eigeu!«'haftei*, Eigentbumbesitzer. — «Die
begründet. Seherz, 277. — «Die not ist eÄoft». gritigen c*(7eiwcA«/'f«r. die hoehvartigen hcr-
(m iuV. V. Str. 1. 114. — «Irret horren Dict- seh« r . . > < l ins v. Blov,
riehen deheim ehaß not . . .» 1262. Urk.-Bach. , Eigerklar. Eierklar, Eiweiss. — Wein
1, 875. — Man soll die Fasten nieht brechen ; «mit eigerklor artaen». e. 1311. Urk., 2, 88.
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— 75 —
— tVon dem weissea Ej/erclar wün geboren
im Httnlin». Qeller. Narr. 917 «. — «. . . darin
schlecht nuui ei/erllar». Brant Xsi-li. 7 (in das
Cremeag mii dem man die Maare büfft). —
Das Hiutr «gepraktisiert mit «ierlekw — und
«rebüffet bi liem für». Mnriier. XI). 276. - r»:!;;
Üaar, das Aeneas «mit myrrhcu und mit eyer-
üor — als ein treib hat gstrelet vor». Id.,
Vir? O. n. — «Vom eierUar soll min fraw
leben» Id., Nb. 110. - Schaam von einem
geklopfften £r««rctor>. Fries. 36». — «Hosen-
wasser und Eyerklor». Gersd. 28 *». — «Kr luit
mir von dem weissen Eyerklar gcschiclvt».
Pauli, 339 — 8. DutUr.
Einentbuib, eines Theils, einerseits. Geiler,
Post, a, lü S. die Stelle bei atiderÜMlb.
Einest, ein Mal. Seitens, Znweilen
aach im jetzigen Sinn von einst — «In der
Wochen einest oder zwüreut z&gon> (zum Sa-
enment). Taaler. 181 (35). — «j^inest oder
iwörent zftm tnrro», 1??9R. Tli-t. do S. Thomas,
886. — Er halte «rao denne einest vcrschribcn
den kristen». Kon. 855. — «Ereii mit eime
pflüge eini'xt in dem jare». Logehihfim, 14()4.
Weisth. 4^ I46. Etc Etc. — «Etteliche gont
/.um .Sacrament) z& ahte tagen, und etteliche
A dem monot ei/nest». Hugo v. Klionli. EIl-,
— Am Frytag solt er Wasser um! Jirut eynest
bmeiten». Geiler, Bilg. 102«. — < Einest bin
ich versteiuigt worden». Ibid. 20''. — «Dn
schirest all acht Tag einist den liart ab».
Geiier. Bros. 2, r»6 ^. — «I'u kunipst einest,
11 Mal, X Mal, hundert Mal darvon, es kumpc
die Stand da» du es einsmals bezalst». Td .
Xarr. 78»»; Scicnp. 219«. — Etc. - «Cur
kam ein wand wider genist — die me dan
einH nf^brochen ist». Brant, l^scb. 81. —
«Wiewol er mer dann einest mit Worten sich
mercken liebz...» Id.. Bi»ch. Wilh. 295. —
•Einut oder ein mal in der woehen*. Adel-
phc^. V\c. 142 i>. - «Noeb eüMt oder ander-
wcrb». Ibid. 133
Elnflklt. Einfkltig. Scherz, 289. 1. Eins,
' iüi'-. — <Si wurden ein unde einealt, — hic
ivixi ande zwivalt waren e*. Gottt'r, v. Str.
1. 161. — «Die bnren einfatt ettwann woren».
Brant, Xsch. 79. - - tDu hast \eracht.,t uinl
ver^ßott — mich und min ein/eltigs dicht».
Monier, Schelm, k, 8 b.
2. riii^.-thcilt. — «Der schin der sunneu ist
gar einiHÜtig an ime selber, aber der selbe
•ehin umrt nngelieh enpfangen in dem ^lase».
Tanlor. 437. — Man ergehe sich «in den ein-
eettigen graut des . . . willen gottes*. Ibid.
180. — «Do ich also in diseme einseitigen gc-
bette . . , was . .» Xic. v. Basel, ms — «initt
ist ein lauterer, etn/altiger Geist». Geiler, Bros.
2, U5 b. — «Die seel ist unteilhafftig and . . .
«in einfaltiger Geist» Id , Selcnp. 178»'.
3. Ohne Falsch, — «Der getrüweste and
w beste. . . . der eiwwdt« marke». Gottfr. v.
Mr. I, 1R7 ^_ p^ii, Kloster «do gar erbere
Einfältige frowcu inn© worent». Xic. v. Basel,
— Bischof Johann von Ligny «was ein-
mt nr\i\ semfiniitii,'>, Kön. f^Ö. — <Ir >oI-
i^nil türsichtig sein aU die Schlangen, uud
^ott^ all di« Taaben*. Geller, Setenp. 16t
, — «Job was ein einfältiger and gerechter
Han>. Ibid. 161 b Etc.
4. Unwissend. luiLT^'Ifhrt. i. . . .'in •■(■)»-
fait schäüin . . . das nit verstat, das es ins
seil gefallen ist ...» Brant. Nach. 68, — cj<nther
ist ein vortiererder«Mt/el^^ehristeii».Munier,
Adel. Titel.
I ö. DamnL — Papst Celestinns «der waz ein
einveltig man . . . Kr wende, er were der hei-
lige gei»t». Closcner, 66. — •Einveltig lüte
wondeut es wer also. Ibid. 119. -- «Wie ist
dine frogc noch so ghr einfdtig»'. Jl. Merswin,
9 Felsen, 84. — «Man spricht t twen : ach wie
ist das fljso gar ein einfalti(> .Menscli, er ver-
[stat sich keiner Dint;' Gi iior. .Selenp. 162 a.
— Die Schweizer, sugi muu, «sind einfeUig,
[gut /.n betriegen». Murner, 4 Ketzer, B, 3^,
— «Er was ein einfaitiger tropft» Ibid. C, 2 b.
— Die Dominikaner «duren mich, die armen
kind, — das St« 80 recht «infäitif sind». Ibid.
B 4 *
*Blnfia1t. Binfaltiirkelt. 1. Etnfhchheit. ~
«Kein einfait ist nie in der \vo!i>. Braut, Xsch.
79. — «Dem wisen. libt ein/altiikeit». Ibid. 21.
— «Schlechte emfaltigkeü ist einfrenndin der
warheit» Brant, Layensp. C, 5".
2. l'ngelehrtheit. — «... grob einfeltigkeit
schlechter layen ...» Brant, Layensp. 164 b.
3. Dummheit — «Der bruder ns/ cinfaltig-
keit — was ims zu sagen als bereit». .Murner.
4 Kotzrr. E. -$
Einhollif^. einstiiiinti<r, iil»ercinstimmend —
' «Mit einhälliger stimm ist er weit ...» Brant.
Bisch. Wilh. 249. — «Da wart einhelligklich
erkanr . . .» Ibid. 2.o3. ^ Die Fran «würd ein-
Itdh'i mit dir sagen». Muriier, licuchin. 3«.
— «Wiewol sie darin all einhelig iiberkumnicn..
Id., Öayac, 403. — «Von dem essen und
I trincken dieser artzncy ist noch nit einlielige
red». Ihiii. 42.0.
Einhelligkeit, Eintracht, Übereinstimmang.
I — tEin/ielUgkeit mit dem Nechsten» ; «JSkn*
heHif/kctt z\\i>.clu:n (ioii uinl diMii ^r<'iiscliiMi».
Geiler, Sclenp. 78^ ; 81 " Etc. — *EiHhiUlikeU
recht Ueb emert». Brant, Oato, a, 7 — •Em-
hellikeit in der gemein, - iiff wachsen die bald
all ding macht», id., ISsch. 95. — Über die
Ursache üer Bla^mkranldieit «ist nnder den
ertzten noch kein einkeUglieit*. Mnmer, Oayac,
403.
Binieher, irgend einer. — «Wo eindier das
I eim menschen seit». Mnrner, 4 Ketzer, J. 41*
Einicherlei, irgend ein, irgend eiuer Art.
— «One einicherlei intrcge, inredo . . .» 1461.
Bist. *!•• S Thomas. 138. ~ «üb es geschee,
das sich emtcherlei spcnne . . begeben wür-
dent». Molsheini, 1472. Weisth. 5, 425. Etc.
— «Das nienians iit ab im hat zu klagen noch
einicherleig bös Wort von im mag gesagen».
Geiler. Sclenp. 81 i; 208 i> ; Pater Xost. C.
10«, — «... ob jemandts in seinem haase oder
nfF den gaftsen einieherktf widderdriese begeg«
net . > llraut, I'.isch. Wilh. 265. — Murner
I sagt, er habe nicht die Absicht, die Miss*
br&nehe «in einidterlet/ weg . . . znbesohonen».
Adel, A, 3a ; Lnth X.n r, 2. — « . . ila> uns
. . . niemans schuldigen kan noch mag ein-
I cherUtyhttvel»^, Murner, Porg. ms. — «...singen
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mir die koiben nur ein stfieklin nter etineAer* I Einriehtig, ei^^cu\villi{<r. — «Das dn nit g-e*
fet lioilliio ...» Murner, Kalender. 'iOÖ. Etc. halten werdest für in lo f>iiflorMisi^^fTi und
£ingeliürn. Einhorn. — «Die Hörner der einrichtigen 3Ieusclieu, der et^as besunderb
üingehüm*. (Ps. 81.) Nachtig., Psalter 58. suche weder ander gemeine Hensehen». Geiler,
Einiff. Scherz, 891. 1. Einzig. — «Si ist ir Post. h i-. Etc.
einiges kint». Gottfr. y* Str. 1, llä. — «lüs Einri« -htiji^ktiit, Eigemichtigkeit, Eigen-
was min <tn«^ klnt>. K&n. 846. <~ Sie «er- wille. Rechthaberei. — «Das XI Laster ist
kiinnent pitipii einigen gedanfr von gotte nüt ' Einriehtigkeit, es ist so ein Mensch uff .seinem
ffCil« ncken». Tauler, 4iy (7Ö). - «Wer ein Sinn bleiben will, er ist nit zu berichten, uiao
einig woil dowider spreche. . .» Ibid. 449. — sag im was man wöU, des achtet er nit>.
«Immerwcrende Trinitat. — einich in deiner Geiler, S'elenp.. Vorrede. 3'': H Marien, 91» ;
majcstal». Brual, Laycuhp. 104 ^. — «Sic liicsz PrcU u. Ler. 143 — Braut, 2sijch. 38; »Eigene
all weit do von ir gon, — und bleib gantz richtigkeit» . Kapitelüberschrift. Dies ist offisik«
bi im etnijr »ton». Jlurner, Genehm, d, 2 *>. — bar die richtige arsprüngUohe Form.
«Das chrlstns der hcrr ein Zuflucht sei und Einsatz, Einsetzung. — «Nun so wir von
eynige krafft ...» Nachtig.. Psalter 115. solchem einsatz Christi (der Messe) niohts
2. Allein — «Dovon scblogent sü in on i können wissen . . Batser, Neuer. D, 1
alle were, do er «migr mit in was gevam». ' Binnidel. Einsiedler. Seherz, 294. — Dietrich
Clii.^cniT. f)4. — «Sollii'lio Mriisclien sind auch , von Bern «erschein eime lieilif,'en ein8idel>.
gern allein und haut die Einöde lieb . . and ; Clos. 81; Köu. 'd&ü. — Ich habe gehört «ein
daramb begeren sie einig zn sein, das sie nit eintidd sitze bie nobe bi in dem walde». Nie^
von andern ^Tensclicn ueliindert werden», v. Masel. 224. Ktc. — Es «kam ein heilifrer
Geiler, Schiff der Pen. 42 — «Es ist nicht , einsidel ih cinrc kirwihe gangen». Eis. Pred.
allen Ifenseben zn raten das sie sieh zn einem 1 9, 87. — «Es be;rab sieb einist das ein Ei»-
sollichen Leben gcbcnt darin sie vast miis- sidel besucht den andern». Geiler. Sünden des
!>eni etnig sein». Id., Pred. u. L. 9 b. — Ein M. 10''; Pred. u. L. 6 Etc. — «Vil grösser
Glücklicher hat viele Freunde, ein Unglück- arbeit hat ein narr — wie das sin sei sur
lieber «blibt emt^ alle stund». Braut. Morctiis, hellen far. dann kein einsydd vor ie hatt
a. Hb. — Ein Jüngling «den sie gaui/, emig — in aller wüst...» Braut. S'sch. 86. — Hie
betten fanden». Murner. Virg. D, 4 >>. — Er und da kommt aneh schon die Form £in>
«weit ce sterben mit si-iin w tib — Ee das er sicdler vor, von der die ältere nach und luioh
einig on sie bleib». Adelphus. Murin, 57». — verdrängt ward.
«Ich lun worden wie ein spatz der aynig ist Eintwederi« entweder. — «^^inftMiier« onser
under dem tach». Nachtig., Psalter 2b^. — Fraweu lernen von den Metzen in Kleidung,
«Das kreutz . . . durch welichs eynig der weg oder aber die Fletzen lernen von unscm
gen himel ist*. Zell, Q, Ib. Frawen in Kleidoag». Geiler, Bios. 8« 46 a.
'i. Bios. — «Und erzitterte ich von sime i Etc. Etc.
einigen worte». K»n. 609. ' Eintzebt, einzeln. Scherz, 998. — «Do
Eini;;k»'it. iliis Alleinsein. Einsamkeit. -- keitcnt von dem kciser das inerre teil des
«Die göttlich Einsprechung allweg den Meu- , riches dienstman, deruoch die fursten alle
sehen abzeneht von weltlieben Dingen, und > etnimM«». Clos. 144. — «Die sefaicket er alle
in reizt zu Kinfaltigkeit und Einigkeit seines . . . ciyizuhet von inic>. Ibid. 148. — «Ich \\\\
Uertzen». Geiler, Schiff der Pen. 42 — , dir sagen von sibeu staffeln . . . ; und wcier
•EinigMt oder ein einiges Leben . . . Denn | mensehe sü alle eiUidiU nfget, der kommet sft
mag er sich irchen zu steigen uff den andern sime nehesten». Nie. v. Basel. 248.
Bühel der Etmkeü, oder ein Einsidelleben zu Einang. Scherz, 295. 1. Einigung, Einheit,
füren». M., Pred. n, L. 8*. ! — «N!k spriebt S. Panlns: sint sorgvaltig zÄ
Einkrie^ig, eiLrensinnig' nnd ziinicisch. — behaltende die einunge des g-eistes». Tanlor.
«. . . obe du cinhnrgic] w irc an dincni sunder- 297 (51). — Das Concil von Pisa ist der Mein-
liciu n sinn> > ]^>ihteh. 40. ung «das cou«}!^ der kirchett niit niöhte sin
Kiulif, Eiiif, eilf. Schi-i/, 292. — «In discn denne mit absettsnnge der zweyer bebeste»,
dingliot gehörcut etnlij ^awv/.ü blibeu» Mittel- Kein. 61ö. Etc.
wibr, 16 Jh. Weisth. 4, 229. -- Es «sülleiit 2. Vertrag, Übereinkunlk. — «„.ob yemaii*
von rittcrn und von knehten eifiife gekoren under uns in zit dersell)en eynunge mit dem
werden». 1349. Kön., Beil. 93fi. anderi» apennc gewünnet . . .» 1473. Als. dipl.
Einöte, Einöde, Einsamkeit, Alleinsein ' wic 2, 407.
Ebeoöte gebildstj. Scherz, 298 — «. . . unde 3. Durch Vertrag erworbenes Recht. — Die
was ftleine beliben. — nnde saget in allen nnde ' strassb. Bürger, die eigene Backöfen hatten,
juch — eindU wäre sin gemach». Gottfr. v. waren mit den Bäckern übereinkuninien, ilmen
Str. 1, 20. — «Wie vil zites ich gotte vor au eine jährliche Entschädigung /.a geben; 1264
der einSle geben bette, do gap ich ime dar- ' ward vom Rath beseblossen dass der Bürger,
noch rehre noch al^o \ Nie. v. Bn^eI, 23f). der «pistrino ^uo inteirruin ins qnod dicitur
— «J)u (eine Closucriu; soit do an der einÖte einuug acuuirere volueht», den Bäckern jiihr-
dinesgespnntzen warten». Id. ras. — Die Sebafe i lieb Ii seil, zn zahlen hätte. Stadt-Areb. Str.
halten sich zusammen. 'Menn EiiwJc /u der Urk., 417.
Zeit des Tunders in schedlich ist». Geiler, Irrig 4. Eecht einer Zunft anzugehören, Zuntt
Schaf, A. 7 b. — Sonst oft, bei Geiler, im ge- [ nnd Stnbenreebt; in diesem Sinn ist das ^^'ort
wöhntiehen Sinn. ! roase. — «Wer beeber in dem bnrcban feile
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treit Qiid des einunges nit enhet; die sällent Einzigiiog. Vereinzelung. — Zar Beichte
sft nemen» und in des Burggrafen Hof tragen, gehört •eineiguttge», das ist «das man dicke
14 Jh. Vrk., 2. 214, - Ein GoMschiiiiod der uii I i ii /cliclie bilitr». IJihtcb., 12.
für sich arbeiten will ohne Meisler zu sein, Einzlingen. vereinzelt, einzeln. — «Alles
«sol sinen balben einung konffen . . . ; wolt« i das CNitt in den andern Oesohöpfen emtriinffen
er aber meister werden, so sol cv siiu'ii aii<lcrii zerteilt iümI L-^^v iiki her». (Jeiler. Ililu. 3Wl>.
halben einung kouffen». Id63. Golschm. Zunft, i Eiss. Eissen, Geschwür. ächerz, 2dU. Heute;
3. — «Eins ye^lieben dfiehscIiererB Idnt sol ' Aisse. — •Eieee, nieera». Hemd, 189. — «Die
sin halben cy/u4>(f7 %-orabe habrn». 1362. Tücher- hundc Icckeicii imc dem Lazarus^ sine eixfien -.
zunft, S, — «Ein yegelicher. der ir antwerck Eis. Pred 1. 249. Die 6ie Plage war «das
und eynunge entpfohen wil ...» I4ß0. Ibid. 75. { die Iftte in Esriptenlande vol eyase und blättern
— «Doch hettent die tTtiltsmiflc ivc snndere wurdont». Kuii 203. — <Waun der Butz usk
Stube und ii eu buuderu eyrtUH^». 143fe. (iolschni, dem Eissen kumpt. &u kau man in daniacii
ZunfU 11. heilen; wan dieweil der V>ui/. in dem Eissen
5. Übereinkunft, die Felilarlieit nur rn £rc- ist. sn ln-ilr er nii». (tciier. Emeis, 50J>; 3
wissen Zeiten zu machen uder den Wald zu Marien. 8 Selcnp. 217 b. £ic. «. . . Davon
sehoaen, während welcher Zeit Feld und Wald die hut verbrennet und eissen oder geschwer
gebannt waren. Hie und da gescliali die Einung entpfahet». Murner, Gayac. 404,410. — tEyasen
nicht in Folge einer Cbereiukuiift. sondern oder gC5chwer>. Brunschw., Dist. 27 «. —
sie wurde vom Herrn oder seinem Beamten *Ey$»en die übel stinken». Gcrsd. 73 b. — «Ein
verordnet. — «Quando facta fuerit . . . quod . Ei$9 der langen bedfit den tod>. Fries, 65 >>.
dicitur eymmge vnlgariter, ordinatio super Schmid, schwÄb. Wört. 161. — Figürlich:
Silvas. . .» Weisscnburg, 1272. Ais dipl. 2, 8. «Sic iiiiiL.'en nit leiden das man jnen eyaaen
— «Ein meier sol anoh eymmg über holz und aurür». Zell, B, 3 b, — «me hab ich den eieee»
veld mfteben» Oberhagenthal, 15 Jh Bnrekb. ! troffen». Pollio. Pred. B, 4«.
Ä4. — <Dienileri_ die einungr w elirt, so Imt Fitelif?. eitid, kommt selten vor, — »Es ist
fuiu trowe (die Äbtissin von Erstein) die^n- als «ite/^eüochfart, es ist Xarrenwerk*. Geiler,
Hfxgen zh bannen, nnd der das gebot briebt, | Has im Pf. B« 5 b. — Dasypodios ; *Eüdig^
der wettet 2 scb.» BomanswiUer, 15 Jh. 'nngalis, nagatorins».
Weisth. 5, 455. Elle, Eime, Ulme. Feldnamen : <Zü eilen».
6. Bezeichnung der Theile des Banns, wo Wittisheim, 1391. — «Bi Sifritz eUtnboum*.
die Arbeit während der Einung der Reihe Xordheini, 1461. — «üf «Jmi«». Luehwiller. 1411.
nach zu niaolieu war. Die entferntem Äcker Elle, Einbogen. — «Wenn wir essen das
blieben gebannt, bis die Ernte auf den nähern uns glnst, so setten w 'w unsere Ougen doruflt,
vollendet war. damit man über letztere, ohne legen uns dartzn nff die Ellen, schieben ein
sie zu schädigen, fahren konnte. — Felder mit beden Ileudeu*. Geiler, Selenp. 153
gelegen: «In der aft<:rn einung». Dorlisheim, i Bllen, Kraft Scherz, 800. — €, . . da Avnehs
1326. Koni'^nhüfen. 1367. — «In der unfiem im mftt und elkn' Gottfr. v. Str. 1, 99.
einung*. Krautergersheim, 1833. — In der cinhn Ellende, ncutr. 1. Verbannung, Exil. Scherz,
einung». Erstein, 1351. Westhofen. 1328. — 300. — Papst Pontianus «wart verschicket in
«In der nidem einung». Landersheim, 1345. 1 daz Ellende in ein insele, die heisset Sardinia».
— Alle diese Einnngen setzen andere voraus. I Clos. 17. — Der Kaiser schickte Papst Mar-
— Zu Schiltigheim waren «6 i^inMo^en». 1321. tin I «in das Eilende uen Crisone». K in. 5%.
— Die Zehnder des Kapitels znm Alten ä. | Etc. — Ein König hatte einen übermüthigen
Peter «sint nit sohvidigr den zehenden «ft | Kneeht, «er fürtreib in in dax «Odiiff, nft hette
nenicn in der ersten einunge uder sich Idsscn der künitr einen liehen siin. der sprach ; herre,
verwisen noch in der am^rn etnu}Mre, sie Avollen . sende mich, ich will in shchen. Domittc für
dan es gern tfin, aber in der mrUn eUvunge I er mit des vater wille in daz eüende nnd
sol man sie uswi>en in dem velde». Ittenheim, sttchte den kneht vil manig jar>. Eis. Pred. l,
15 Jh. Weisth. I, 734. — «i>er schultheiss i 76. — Der Sünder «hat sich gescnckot in daz
hat das recht, vanne man die erste eintmg ewige eÜende, daz ist in die ewige helle».
*lftt. so hat er 14 nacht die cinurnje ; wer die Ibid. M. 68. — «In der ellendt verwisen und
'■inung brichet . . der ist 30 sch. schuldig». , vertriben>. Wiraph., Chrys. 6». — In den
Marlenheim, 1388. Weisth. 1. 728. | meisten Füllen hat, von dieser Zeit an,Stend
7- Geldbnsse für P>rnch einer Einutic:. - nur noch den hentiiren Sinn.
«Die geswurnen des dorfls haut die eynung 2. Fig., das irdische Leben. — «Armftt was
sft sehetzen». Niederspechbach, 15 .Th. Bnrekh. | sin (Ohnsti) anevanc zem erste — do in diu
W. -- «Wer frefijU in liolz, in velt, in säten süze muter sin — gebar in diz eilende».
"der in der almcnje, des eynung stet in ge- ' Gottfr. v. Str. 2, 116. — Christus «ist zu uu»
walte der <,'emeinde . . und die einunge sint I kernen in diz eilende ...» Nie. v. Strassb. 296.
4cn h&bern und der gemeinde». Ilüningen, Ellende, adj. Scherz, 3O0. 1. Verbannt,
lo Jh. Burckh., 68. — «Wer schuldet mer fremd. — «Der trostlose eilende — der viel
'J^n sin phluc reichet, den treibet der koUer ' uf sine liende». Gottfr. v. Str. 1, 37. Etc, -
äbc und nimet die eimmg » der einunge sint i «Ein schaffener der sieohen und der eUenden
^?.ene seh.» BSsenbiesen, 14 Jb. Weisth. 1, 1 ... in dem spital». 1S16. Sp{t.>Arfih. — «Das
«90. — jej. fgj. hinegat in matten oder sehste werg der erbcrmede: men sol den eilen-
'"J^oniOj do sol er gan ano einrntge: Dett- i den herbergen; nh ist die sele älende, wanne
*«Uer, U Jh, WeüWL 5, 488. Bte. I sfi ist Qsgegangen us der ewigen herbergen
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- 78 -
uuti heimfttc». Rulm. )Ierswin, mg. — «]>er I b! mir enbißm»* Nie. v. Basel, a(KL — «Sr
ellendeti herbergc, hospitium pauperum pere- { enhci.'^ do zwischen nie lUMSes noeh Inkükes».
I^rinorum et exalom*. Strassb.« lii&ü a. t ; Ibid. läO.
2. Klend, im heutigen Sinn — Haternas EndalMni, EMbidien, des Daehs beranbeit.
sprach: «ich was. also ir wol i-S'Ont. von -- Tin Jahr 13Ö3 kam fin so heftifr- r ^^'ind.
4isem eilenden leben gesoheiden». K.ön. 711. «das er vil tarn und büser and schüreu en-
— Otto TV starb «in sime lande xfl Sahsen ! däIUt*. Clos. 186. — Im Glossar, 1001» wird
alf^o ein dkiuUr verhassi^tcr man» . Tliil. 445. endahte fälschlicii von eudeeicea abgeleitet.
— Sie tbaten «von betürpnisse 6>vartze und , S. auch Colmarer Chronik, p. 19; die Seile
^kndt eleider an». Ibid. 386. — «Jemerlieh i s. w. HouvetOrin.
vnd eilende und Hohelös». Nie. v. T?asel, ms. Etc. Endchrist, Antichrist. — <Endl'rist^ T^rnnt..
— «Also wir allein mügsen farcn ... nackende Nsch. t)8, Titel. — Es ist daau komnieu,
wkAeSentUf. . .» Predigt Peters r. Oengenbach, i «das man vom bapst sagt, er sei der mdt-
1436. 'T'io eilende angesiht» eines Ge- 1 christ> Wunn, Trost, b ^ — «Der endtchritt
hÄw^icxi. 14Ö1. Alte Ord«.. B. 14. Etc. i herrscht mit feur und fiürt mit gewalt». Ca-
Elte, fem., vctustas, auch Alter überhaupt. ^ pito, Treger, F, 4 ». — «Dmta dem «nddbrftst»*
— «I>ie Achten die linden ein Schatz ver- Appf^ll a 3». Etc.
borgen, und die Besitzer . . . des selbigen Guts EikU lirisitelen. dem Endchribt. Antichrist,
haben nichts darvon gewisset von Elte des i geni iss sein. — Wer Aber den Bann wegen
Zeits». Geiler. Narr. 57 Q. — «So gat hinweg Geldschuld nachdenkt, der möchte wohl «sa-
die Elte der Sünden und fohen die Hertzen gen, es endtchrisUlei» . Wunn, Balauiu. c.
an sich gantz ergeben Gott». Id.. Bilg. 69 a. i b; e. 9 b. — « . . . hie emtteAmMst es». ZelL
— S. Aelte — T5ri TJasypodius schon mehr 0, 1
im Sinn von hohem Alter : •Aelte, aentas, Endchristiscb, w as zum Antichrist gehört,
annositas*. Item bei Golif 188: «Ganities, — «Die MuttcArM<t>c/ien Widersacher». Brunf..
Elte*. . > Anstoss, 4 «. — «Man soll christlicher weiss
Emborlingen* kopfüber. — «, ..als da man täuffen. und nit endtehrigtlxdier weisz». Zieg-
einen em6or/i«^<'/i dii' SteL,a'u Qber abwirft». | Icr, Niessung. I>, '. — «Tyrannisch und cnd<-
Gciler, 7 Schw ertcr, G, 3 ^. j chri$tisch». Zell, m, 4 b; X, 4 ». — «0 ir endt-
Emeis. Onnieis, Omeis, Ameise. «Der , cAnMiej^cM banc hvätter !» Ibid. T, 8«.
EmeisbüJuh J5arr, 1339. Weyorsheim, 1441. Endolicli, /um rlässig. Scher/. 307. — «Er
— «Das Emeidoch, Umesaetilocit», Bossels- ^ hctte etwox vernomen ~ enddicher märe,
bansen, 1389. — «Der Bmeissrnrein: Gngen-lTra sin jnnlcerre wäre». Gottlr. v. Str. 1, 54.
heim, 1375. — «Du treger mfusoh. gang tzu - ■= . . daz rr die waren geschiht — al-
der omnej^sen und lern von ir>. Guldin SmU [ endelichen weste». ibid. 1, ltt7. — «Do die
95. — «Die JBmeis, Das ist das bneh von der > ewene hotten . . . ire saehen endtUtke wnrbeat
Omp/s.^f/i» . nril.M-, Titel. — «Ler narr, und würd ... > Clos, 'Jl. — cEi eab *ime 7,wene edele
der omei^£ glich, — in guter lit versorg du ettdettche kuehte» als Begleiter. Nie. v. BaaeL
dieh». Brant. Nsch. 70. — «. . . gleieh als on- '168. «^ «Sende einen gerittenen endelU^em
meiüsni band gemacht. — ein grossen hanffon botten noch ime». Ibid . ms. — l'or Johanniter-
zamen bracht». Murner, Virg.S, b^. — *E$Hei8aen Orden «istein enddicher erlicher leigen oi den»,
eiger». Brunschw., Dibt. 60 b. _ ^Omeysaen Nie. v. Laufen. Gottesfr. 40. — «Der schür-
eyer». Gersd. 93 b. — «Ein (kiiieisi> linffen». nieiger» von S. Thomae soll auf dorn Markt
Brunschw., Dist. 6 b.— «Die omeissen, so sich Drescher dingen «die endelichestm die er denne
fiirsehcn und intragen, so nement sie fleissig hau iiia;Lr'- 1396. Uist. de S. Thomas. 395. —
war der fii.szj-tapffen irs vorgengers». Adel- Die Zeit naht wo «den etui«2»cA«n snittem and
phus, Rliudife, L, 4*. (getruwen arbeitern . . . gelonet würt.» Clau&
Emsig. Bmaklich, fortdanemd. unnnter- 1 v. Blov. - Der Bath von Mülhansen bezeugt
brochen ~ «Kloppe niit?mni7(*rvcllehertnns:e». dass Bemd.irT von Bebeinheim während er
Tttuler, ü2(li). -~ ««So hicluiei kiatick iiuheL dem SchuUhei^s war. sich «from, endelich und bi-
dottp so soll die doffel geschlagen werden mit derbe» erw iesen. 1395. Gart, de Molh 373.
empsifjen schlegcn». Gebete, 16 Jh. Tafel. Brett Endich. Indigo. — *End%ch ist eine blowe
an das in einem Kloster bei solchen Gelegen- färb, bruchen die maier». Gersd. 68
heitcn geschlagen wurde, statt die Glocke zu Engellich, Bngelisch, adj. von Engel. —
läuten. — <£s sol sin ein enipUkliches un- «Es ist über engehdte verstentniss» . Tanler,
wandelbar voUeherten». Tanler. 838 (58). 115 (23). — «Einwj^etecA leben». Ibid. 243 (42).
Enl»iss<'H, speisen, einen Imbiss halten. Etc. — «Sie ist glich /«fr tiuur>. Altswcrt,
Scherz, 305. — «So der abbet nnde der voget i 99. — Den 8. Üiciaustag begehen die Schüler
Kft gerihte sizcent. so sol iegelieh meiger deme | «nnd tfknt sieh irad rierent sieh ~ in mgd-
voirete ein vierteil wines unde z'svono kapjien .s-r/tcr m ot und lont sich 8cho'\ven>. Cour. v.
unde zwei wissü brot; nnde wellent si mit|Dankr. v. 367 (Sie kleiden sich wie Engel.) —
ime n8t mbtasen, so gebeut si ime des brotes | «Gott hat nns geben en^U»ehe Hilf nnd Hnt
niit . .» Dem Büttel soll man •rebon «/e in- auf das die Engel Beistand thuent». Geiler,
^mem^e». Ebcrsheinunän8ter,13i!0. Weisth. 1, 1 Höllisch Low, A, 2 >>. Etc. — *EngUaeke
671, 668. — Der Küster der Abtei Hfinster I Sprach» . Panli, 80 — «Kein engliüh»
soll «den kirwartcn streben ze enhissendc zo nuiifTt. kein menschlich sinn . . . soliclis be-
eilen hoohgeziteu». 1339. Als. dipl. 2, 167. — , griflen mag». Brant, Heiligenl. ly« ». — «Die
Uan soll zn einem Amen sprechen : «du mtet | engdidi aierd mfist hindergon, — Bolt man
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<\e /u den viben glichen». Jttamert Genehm.
^, 2 *.
EngelaUsH. Brunschv., Bist 67 ^. Polypo*
dinm valgare. Kirsehl. 2, 363^
Engen, beeiigcu. — Sitcest du neben einer
Jungfrau. <nifj sie nit, ruck nit stt noh>.Brant,
Thesm. c, 3 K
Enger. 8. AMffer.
Knjr«M', lat. an^raria, Froiuiionst mit Wagr-n
um Wein oder Trucht zu lührenj die Fubr-
lente erhielten Entseh&digang. Det Gloesnr
7.a Hegels strassb. Chi oniken, 1091, rrklärt das
Wort mit Unrecht durch b«tadener Banern-
wngen. Scherz, 900. Seigneurs et vitlages, 68.
— Jeder Huber von Brcuschwickerslicim ist
«»chaldi|( «einen enger vuu Bcrs/. oder von
Roeheim tnaeb Straesbarg) oder 4 Pf. pfen.
»larfili . . Dir hhhor ... die ir enger thiit . . .,
aldieuyl sie aut der verte sind, soUent friede
haben vor aller maniglichein». 15 Jh. Weisth.
1,714. iWcin nach Stra>hliu)^ führen für das
Domkapitel.) — Da^ Fraueuhaus soll jedem
der drei Pfleger «alle jarc dric engere tftn».
1377. Alsatia. 1873, i>. 417. in-n PHci^ern
des S|)ilais »oll dieser jahrlicU «eiiieu enger
tön». 15. Jh. Alte Ordn.. B. U. — Im Jahre
141Ö waren von vielem Regen die Strassen so
schlecht, 'daz 12 pfcrt vor einic wagen l^umo
möhtent ein f&dcr wines getüren. und gap
men 1 ß von oime eng», d mylen oder
viere». Kön.. 774.
Englisch. S. EngeUich.
Knickei, Eninkel, Enkel. — «... die er
in sefme testament — seim mmtekd het xn
gcsendt». Murner, Virg. c, 4 ^. - ' . . . das
ich doch meine entckeli seel — mit solchen ga
ben ansKemrel». Ibid.. V, 4 1>. — Es mag einer
• ciiion '-nicbi an -tatt sines suns» a(!(»ittiron.
Marner, lustit. 12 ^. — «... so fahent an die
€nicM, wibli oder menli. an sin statt en knm-
men». Ibid. 47 h. Etc.
EniiM. Brnnschw'., Dist. Ö9 ^. Anis. Heute:
Aenes. — «VeTsehenden die mSntx, mi»s nnd
Mmieh». Zell. Y. 2 b.
Enke, Knecht, ijcherz. 30ti. ~ Den Frönern
Kn Ohnenhefm soll man «geben zwo trachten
mit floi^('llo . . ., nnd söUent die schusseln also
sin, das der enke sol essen obwendig des por-
tes das er gnug habe; und sol das brot sin,
das der enke darabe schnide olnvcndig des
knüwes, das er gnug habe». 15 Jh. Weisth.
Enkel. Ankel, Fussknochol. Sclior/.. Wiy. -
«Uio trugen an ir schenkelen — Liuhuscu, die
ob ir eiä:den — Wol eiure hende erwunden».
Oottfr. V. Str. 1, 80. — «Mit fliegenden schen-
kelen, — Mit Sporen und mit enkelai — Nam
er daz ors zen sitcn». Ibid. 1, 95. — «Das
Wasser gat mir bis an die Knoden oder bis
an den Enckel*. Ueiler, Post. 4, 40 i»; 3 Ma-
rieii. 53 -'. — Zur Ader labsen an dem tf'nhch
eines Fnsses. Brnnschw,, Pest. 26 — «Kjue,
AnkdH oder mhen*. Brnnsch-nr., Chir. 97
Enker. Anker. — Tst ein Schiff in Xoth,
«SO würflet man den enker in den Bin». Tauler,
Id? (29). — «Der enker aa dem meraehif».
Heinr. v. Offenb. — «Wer es aber das der
enker also tief läge ...» 1447. Alte Ürdn., B.
18. — «Znm Enker». Strassb. Hausname, 1898.
— *Enkerrüsen», an Anker befestigte Bensen
für den Salmenfaii'r. 1447. Alte Ordn., B. 12.
Enkern, ankern. — «... da snlen wir —
Hie enkem nnd beliben» Ooittr, v. Str. 1, 108»
— «Wert din schif . . h 1 1 feenkert an den
herten stein ...» Tauler. 200 (3ö).
EnvAclien, sieh einer Saehe enrüd»«», sieh
ihr entschlagen, sich nicht darniii küinniern.
ScherXi -Hl 2. — ^Enruehe dich», wenn dich Lei-
den befillt, «lit dich nnd la dieh». Tanler, 8
(1). — «Was du V ihr in (Gott) niinncst oder
meinest . . des ennich dich». Ibid. 368 (63).
EnnerllnP — «Höcht man inen das h. Sa-
cranicnt in einem l/nstrhHf de» wer inen lieb»,
(iciler. 3 Marien. 41 <■.
Kntkdern, t ut nerven, schwächen. — «Wie
Trunkenheit einen Menschen gantz entäderet
das er onmächtig, schwach Avürt». Geiler. 7
Scheiden. L, 1
Entbästen, von Bast, Rinde. Haut; die Haut
abziehen. — «Man muss den Hasen schinden,
im die Hant Über die Oren abziehen, spechen
ein Tlieil : man muss in streifen oder ent-
bästen, aU die Jäger thund; spricht ciaer zu
einem Jäger, man solt in schinden, er het gar
Übel geredt». Geiler, Has im Pf. C, 1 b; Post.
2, 113
Entbinden, losbinden. — Da die Jünger «das
FüUy entbutident, so sproohent zn pnen die
Herren des Füliins . . .: was machend jr do nnd
entbindent das Fülly?» Geiler, Post 1, 3 ».
Entblecken, entblössen. — «Sein bmst thet
er öfflieh «ntöfeeftew». Homer, Virg. h, 7 b. —
Kr ... <>e'\u wunden deckt. — damit sie nit
würden entbkckt: Ibid. s., 8 b. Etc.
Entbor, Enbor, empor. — Die Vdgel
<scli\veben enthnv. Geiler, Bri>s. 1. —
«Damit er (der Teufel) dich enUior halt».
Id., Irrig Sehaf, D,8b. Ete. — «...Nabneho-
nosor - crhub in hochfart sich entbor*. 1'rant,
Nfioh. 17. — «Das dischtuch heb entbar».
Id., Thesm. b, 4 b.— «Gerechtigkeit hebt nff
entbor als volck . . » Id.. ?]pi^'T. Topie. 222,
Etc. Etc. — «Ich truw in allen nit ein hör, —
wenn sie gott trtegcnt schon enbor*, Hiinier,
Schelm, a, 4 - Beim Tanz «wan er zu
springen Iahet au. so bebt sie in hoch uf
entbar». Id., Nb. 156. — 'I'as griene gifft ...
schwam ob enthor*. Id., 4 Ketzer L, 1 —
«Ein guldiu rucli bi&z aufl die füsz — entbor
er da mit tragen liesz». Id., Virg. L, 4 *. —
Pas Batitier haben wir «vofr:! "-en liocli cvthar*.
Iii.. I.uth Narr, bO, reiiiii mit jar. Etc. Etc.
Entbristen ; kommt blos in der Form ent'
brosten sein vor. einer Sache entledigt sein.
— «So findet man anderswo Böses und Wi-
derwcrtiges, das ist gewiss, deren mein Stat
entbrosten ist und ledig,» Geiler, Holl. Low,
I), 1 a. — «Er möcht des wol entbrosten sein».
1(1 . 7 Srln\« rter. (., 1 — «Wan aber einer
allein widerkert (zurückerstattet), so seint
die andern entbroeten», der Saehe überhoben.
Id.. Na. ir,4b
Entbnndenheit, Losgebnudensein, Freiheit.
— «Er ist nienen angebunden, er hat sein Hertz
und Ceniiit nff kein r'in<r i^elieftet . . Das
heisset Entbundenheit ; uit bass mag das Wort
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- 80 —
(lissolutio geteutsclict wenlen». beiler, Seleiip.
159 b.
Sich Eiitfrpradon, sich von seinen Laii.I-
Itmicii absondern, ihaoii l'remd weiticii, sicli
anders zeigen, sich verändern. — Geiler, Post.
3, 78 ^: s. die Steile bei BlotUrecht. — «Hctt
nit entfrembt sich Nicanor — and anders gstelt
dann er th« t v(»r. — Judas hett nit gnterekt
sin gemüt». Brant, Nsoh. 41.
BntfHden, dw Friedens beraaben Scherz,
814. — cKeiue creatuie iinige (ihn) entfriden*.
Tauler, 466 (81). — Ilu: sollt «dehein ding
ithun) das 8eh «nitftiäm lOMig*. Ibid. 386 (il).
— *Enifri'h:Hi ir üwern nehsten, ir vi rlie-
rent got». Ibid. 301 (62). — «Alles das dir
din Höitz . . . eMfriamm^Yki*. Geiler, Bilg.
61 n. «Dio andern betiübi n . . . nit allein
sich selber, mer ouch sie ent/rtden ein ganUe
(temeind». Id., Selenp.
Eutfrieren, aufthaucn. Heute bei uns: auf-
{refrieren. — £s war 1363 so kalt, «das es nie
rntpfior unU B. Oregorien tage». Kön. 865.
Eittji^lt, compensatio. — I'ie PfafFheit will
«aller weit reiüluuuib mu entgelt beniunn und
messen». Capito, Pfaffh. a, 3 b.
BntgeltniH», Lösegeld. — Der Bischof
verlangt von der Stadt, einen Gefangenen «on
entgeUnusz der gefengniiss ledig sa seien».
Brant, Bisch. Wilh. 241.
EntgUnden, entgiinnen, vergönnen. — «Im
Himmel «Iveiner wirt dem andern entgünden
seiner Eer. ob or schon über jtt ist». Geiler,
Schiff der IVn, 118 b
Enthalt. Stiit/.e. Scherz, 314.^ «Da/, houbct
ist ein enthalt der andern golider*. Nie. v. Srr.
290. — Der Mensch «bedarf grosser helffe und
entfuütes». Tauler, 233 (41). — «(!ot ir teil
and ir enthalt ist». Ibid. 16(4). — Cliristi «hoa-
beC was one allen «n^äU». Ibid., 406 (70). Bto.
^Enthalten, u Iii iihalten, unterstützen. Scherz,
314. — Zwei Bittor *aUhieUaU off der veste
rHomborg) ctwie dfeke Symnut von 8ehdn>
ecke . . .• Knii. 809. Etc. - 'Per küng wirt
enthalten durch die rittcrschaft, und die riuer-
sehaft vird enthäUen durch iren «old». Goldin
."^pü, 11
Eutheisaen. ächer/., 815. I. Absprechen. —
Christae «Tttraagete and etdkit» ir (dem ««-
nanäischen Weib) menfteMeh wesen»« Taaler,
29 (6).
9. Versprechen. — Die Heister der Stadt
8chwor<»n, rlass ihnen von niemand Li'hen
etc. «gelobt nuüh enttietsseH sint». 1371. Kuu.,
Beil. 940. — />er Teufel «enthie» den Juden,
er wolle sii mit drucken fassen durch das
rote mer füren». Kön.
Entladen, abladen. Sich etUladen. sich ent-
ledig'cn — AVok ich entladen dhe. biir*I . . .•
Muraur, .Nb. 247. — «Nun raten /.a, lugt und
bedenckl^ das wir der narren uns «ntiftecicnl».
Tbi.l. 4.
EutuaiFtzen, sit/.cnd anfangen einzuschlafen.
Vergl. vergmjfeen and die Bemerkungen dazu.
— «Nnn sprichstu : ich entschlaf nii also,
aber ich entnafftz ; das heisst entnafftzen wenn
eins anfacht zu schlafen und zucki doch wi-
der .. . Hüt dich vor dem etümj'tsen, wann
varlieli wiH dn das vil treiben, da entseUa-
fest hindennach diLt> dir dor Kopf zu der
Erden feit». Geiler, Oeistt. ."^pinii. .M. 5 «. —
Das einfache na(f:;en finde ich nur einmal :
«etwan so siugi sie, ciwau so najUct äie, ct-
wan so entscJüüft sie». Ibid. M. 3 a.
Entniiehtern, das Mörtliche dejeuner. —
«Wir entniechtern ans am morgen». Murner,
Nb. 152.
Entpfintli( Ii. sinnlich. — «Das (geistliche)
Gut . . ist vil . . . grösser weder alles ent-
pßntUch <;ut'. Geiler. Schiflf der Pon. 1 Ktc.
Entpfintlichcit, Sinnlichkeit; dann Fähig-
keit der Empfindung, Sinn des Fühlens, sinn-
lich uml «reistii: — «Sensualitas. die Ent-
pfintlidteit ; was ist die Entpfintlichett'i alles
das ist es das du gemein hast mit den Thier-
lin, Augen, Nas, Mund, Oren, gon, ston, . . .
schlafen, wachen, essen, trinken*. Geiler. Ev.
mit Ussl. 218». — Der Tenfel kann die Men-
schen <iiit bitrieiriii noch orblinden, dann
durch das Fleisch und die j&npfindligkeit'.
Id., Narr. 109 b. — Der Glaabe gibt dem
^leiisclieii ^ Eni !> find icheit und Bewegung" zu
den Dingen die er irloubt». Li . Ril«r. 121'. ^tc.
Entreden, enLschuIdiyon. Ilouie : sich anj»-
reden. Scherz, 317. ~ «Sich eheheftiklieh
mtreden». 1270. Strobel, l, 328.
Entreinen, Entreinigen, verunreinigen.
Scher/,, 817. — Die Seele «ist also entreinei
und entsiifert . . » Tanler, 177 (32). — .
das davuu der luft cntreinet wart». Kuu
628. Etc. — «... das die spise davon nit
entreiniget werde . . Gntb utc-Ordn. ir>4. Etc.
— «üfif das or uubcuiaascL bleib von allem
dem damit die weltlichen Menschen ire Se^ea
entreinigen». Geiler, Selcnp. 147 «.
Entrichten, aus der Richtung, der t)rdntuig,
der Fassung bringen, turbare, Schmeiler, S,
36. — «Geben das Excmpel in einer Lutea
die wol Bericht ist, die feit einem in den Dreck
. . sie /.erbricht nit, sie lutet aber nit niftr
als wol als vor, sie ist entricht also die na-
türlichen Machten (Kräfte) werden nit zerstört,
aber aUridU». Geiler, Arb. hum. 118 «. —
«T'ün warcr tnn;enthafter Mensch, wenn dem
etwas. WiderwcnikdiL /.usLat, so er gescholten,
geschmehet . . wurt, davon würt er im Ge-
müt nit entrichtet». Id., Selcnp. 99 b. _ tlr
seiud entridUet über mich uss Nid und Hass».
Id., Post. 2. 24 b. Etc. — «Mein sei ist gar
fast entrichte. 2«achtig.. Psalter 16. — «Es
sollen entrichtet werden alle meine feind».
Ibid. 17.
Kntrichuug, Aufregung. Scherz. 'Ml. —
Es «ward ein grosse entrichung und zwey-
ung durch das gantz bist&m von Strosburg».
.1 Meyer, ms — «Desgleichen ist es vom
lluugcr, Turst, Schlefrigkoit und andern
ricA<un^enderSinnliisJlkcir>. (ieilcr, Irrig Schaf,
1), 6 a. — «Wenn die EntriclUungen der An-
fechtungen deines Hertzen wider gestillent».
Id., 7 Scheiden, I, 4 b. — diiis ander ist
dein unvernünftig Entrichtung die in dir uff-
gangen ist. die dir mer zu Leid tut und ein
i^nisser Last . . . ist. dann die Person oder
der Schad, den sie gethon hat*. Id., Fred. u.
L. 125 b.
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— «l —
Ailrltle», Entriteten, heM^ bewein, in I weohsKt »n nnverordneter etat, entscfU^fiffi es
pbjTSisehcm sowiV moralischem Sinn, conimo- i^en nn nsi-h. ri iil cl; i«^t fiestnulerlicb ein miss-
veri, oontarbare. — L>ie Freunde die zu Hiob form den iiowlm» Fries, iuö
kamen, «sind bewegt worden in su eiUritUn \ Entsclifltten. Soherx, 820. 1. Ausschütten,
ond 7X1 erzürnen > Wimph., Chrvs 6 ». — — Im Pinsrhof von Bergheim «sol eine biitte
«3Iein hertx ist entnstet, raein krafit hat mich stehn, darin man den zinsz i^Weiu) schüttet»,
verlassen*. Nächtig.« Psalter 94. — «Der herr Wer solchen brinu:i. «sol drei stunt rueffen. Ist
würt sie in seinem zorn entrxAten». Ibid 49. die bütte nit du er sol entschütUii und eol
— tSie seind entrüst und bewegt worden, die dannen gehu*. iö Jh. Weisth, 4, ii46.
foreht hat sie begriffen». Ibid. 118. — «Die 9. Venbeldigen. befreien. — «Fürt man ei-
bcig seind enirist worden und bewegt». Ibid. nen «refangen dureli ilas dorf Pfeffingen . . .,
40. — «Du hast das erdtreieh erschüt und so mogent (die Bürger) in etitschütten». 1344.
emtrist> Ibid. 147. — «Darumb werden wir Weisth. ö, 375. — Wollte Jemand einen zum
on forcht sein, so daa erdtreiclk etitfiM wftrd». i Tod vr rnrtheilton tnemen oder enttchütten ob-
Ibid. ll.ö. weadi^^ dem margkaiei» zu Nüfar. so sol der
Entmwen! Wahrlioh! Scherz, 318. — 'Ent- bischof ze Basel . . . oder die so das {gebiet in-
rAioTf daz crblante mich!» Gottfr. v. Str. I, hant. das weren». I38Ö, Kembs. Burckh. l44.
17, — ^Entrutoen! volgetent die vernünftigen — «Der der do Roh sncht und sich eii(edUW«f
und liesfernt sich inic (Ctott) alleine, sü kement ! von aller geistlicher und weltlicher Ober-
vil edeler in». Tanlcr, 4 (1). Etc. — <Entruviett, , keit ...» üeüer» Poet. 4, 27 ». ~ «Da aolteat
leh kan es nnt gelossen». Hugo v Ehenh. Etc. ' dich der Welt entschütten nnd dieh ir abtlinn».
— »T'ntrHurn. .^priclisi du. was gut micli diis Id., Ems. 1, i:i 1*. — «Ks ist ein Eer einem
an was er thut?» Geiler, Post. 2, oH^. £tc. , Meuachen das er sich abscheidet ond e>}t«cAtUt«t
Etc. — «Ja mtrmeen!» Mnrner, Lntb. Narr, 90. | von Hadem». Id.. Sünden des H. 4rs *. Etc.
Ents»iir»'n. Scherz, :ii8. 1. Entschuldigen — Galürr, die bich Cäsar ergeben, begehren
(vergl. entrtden). — «Do begundent sü aioli j ihre Watten zu behalten« sonst «möchten sie
alle tnUa^*. Eis. Pred. 9. l. Isieh gegen» ihre feindseliiaren Nachbarn «nit
Z. Weigern lini (Ininde ist es aucli ent- nilsdiutteii' (se deffmlerey liiiiirni., Ciisar,
schuldigen). — Wir «sülleut uns des mit keinen , '^'d — «Sie begcrten hilft, uft das sie sich vor
dingen enttoffen». 1H7I. K5tt.. Beil. U41. — * der feind yolek dester leiebtlieher entschätten
«Er «t/««fc sich ire>ren ir so er lengesto möhte». möchten» Ibid. 53
Kön. 698. — Ih'i üacker sollen vor den Be- > £uttH:büttang, Befreiung. — Der Kranke
sehanem «kein brot nit verbergen noch «Hl- «hilff und efUt^&ttunghegtrU. Fries. 2«.
tapen». lö Jh. Alte Ordn.. B. 13. i Entsetzen. Scherz, H20. 1. :\Ieist mit setzen
EntHchelfen. schälen. — «Ein Nuss die sich j verbunden : einsetzen und aUactv.en. — «Der
entschelft (Drucbf. enteehleift) vor der Zeit», mever der setzet und entnetzet einen vorster».
Geiler, Narr. 184 «. 1279. Hist. de Tlionias. ö27. — «Setzen und
Entschicken, ans der Schicknng, d. h. aus entsetzen , . . einen meiger . . .» 1386. Borsch,
der schönen, richtigen Ordnung bringen, ent* ' Str. Bec.-Areh. fite. Etc. — «Constantinus
stellen, verderben. — «Wenn ir fasten, sprach . . wart vom leyen /.ft Imbste gesalzt un«I
der Herr, so sollent ir nit werden trurig als wart ouch entsetzet*. Clü&. — Otto IV
die GHssener, wenn dieselben . . . entschiekent «der entsetzet was» Kon. 445. — Hiob wurde
oder mägerent irc Angesichter, uff das sie si iiu i (Wifer •entsetzt und hpranbt». Wimph.,
gesehen werdent». Geiler, Posi. 2, ü a. _ tgo , Clu ya. i» — «... Dcszhalb hat sich der
ein Mensch kein Ongen hat, so würt er gantK | bapst entn^m seiner macht». Adelphus.
tnUchicH». Ibid. 2, b%^. — «Das erst das ein Barb. 44
BUger thnt, das ist er entschickt sich in 2. Die Bürger von Strassburg sollen «ir
schlechte Kleider». Geiler, Ev. mit Ussl. 84 l». almciHien besetzen und entsetzen*. 1263. Urk.
— «Wie empfind er mer das er geschlagen Buch. 1, 395. (Sie können sie verlehnen ond
ist mit dem Schwert des Neids? Er wird zum durch Entfernung des Lehners wieder an sich
iindi rn rntschickt das er anfacht inv »'mÜL: ein ziehen )
Bläcn and Oesch wollenheit empfinden». Id., i Von der ätelle bewegen, in Unruhe ver-
7 Sehwerter. F, o — «Die itetw fordit der ' setsen. — Die frottliebenden Hensdten sind
pe-tilentz tmUdtieH das geblfit». Brannschw., «in einen püttrlirhen friden snt. das sü
Pest. 2 I weder liep noch leit, noch hertc noch weich,
Batoehlifen, einschlafen machen. Beneeke, I eMtHetn mag». Tauler, 418 (72). — «Hnn-
2, 2, 3»i4. — «Was thui die Amme der ein Kind dert toib' möhtent dise nüt bewegen noch
verdingt ist t sie seuget es, sie cnUttUäjet es». . enttetzen*. L. c.
Geiler, Sonden des If. 88 b — «Adam . . . | Entaftsen. 1. Fürchten. Scherz, 821. —
nachdem jn der herr im paradeiaa «nttMäfft «Gewalt ent^itz ich kleine». Gottfr v Str.
bett .... Wurm, Trost, I 1, 153. — «Welre herre übel ist und zornig,
Entschlagen. S. EmtBloßm. I den mOtitMmi die 16te». Eis. Pred. 1. 949. —
Knt^lt■hlipfern. enf^chlüpfen. — Die Güter; «Ist es das sich der herre (Probst von Oelen-
der VV elt «entwischen und enUchUpffern» uns berg) entsiteet», so sollen die Huber ihn schir-
aus den Händen «als ein lohatten». Wimph.. | men. S. LnJtart. ISM. Weieth. 4. 3i9. — Wird
Chrv> 8 i'. zu Odern J'fne Efehalten, s(> «;t*»Hr man eine
Entschöpfen, ungeschaffen, hässlich ma- 1 Wache aus um zu warnen «ob iemand kerne
ehea, — Beneeke, 9, ü, 71. — «Wa bar \ der eu enttitMm were*. Weisth. 5, a&L
6
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König Rudolph •entsoB die verretcnisso des
laiitN ulkcs», Glos. 44. — «Do entsossent sü
8ich, wan sü misscttin hcttctit». Ibid> 46. —
«Do geriet sie Ii der bobest entsüsen und ▼5r]i>
ten». Köii. 599. Etc. — «Es ist ühs or wofJer
Gott förchtet noch den Meuscliou entsiUet*.
Geiler, Prcd. u. L. 55 *. — «Das verhengt
noch Gott oft über fram gute Menschen, das
sie entsitzen und schüchcn kleine Ding, die
doch Vor grossen Ding nit entseasen hant».
Id., Biig. 196 1". — «Da Joseph bort das
Archeinas im jüdischen Land regiert . . , do
hat er sich entsessen und geförclitn dohiii zu
Son>, Id., Post, l, 16 b. — «Sie etUsossm dca
[erm nnd dorften nft xn im reden». Tbid.
2, 59 a. Err. — «I'iiifii Lrewult cutsitcoiil ilii'
vogei in dorn loffc». Braut, Heiligcnl. 196 «
(perhorrescnnt). — «... das dn nit ab der
dinii'^tbarkcit . . entsiteest und orscVi reckest».
Wimph., Chrys. dl*. — «Gott entsüzi man
leider yetzo minder weder die weit». Adel«
phus, Pafrr Xostcr. A, 4 «. — «Man sol sieli
eiti«tt«en vor seinem angesicht>. Nachtig., i'»al-
ter I6S. -~ «Sie enUmnen und besorgten das
graulich schwort . . » AJili>lius, Rhodis. E.
2^. — Dasypodius kennt nur noch sich ent-
setzen. >tupere.
2. In rnrnhc versetzen. S. Entsetzen. —
«Betrijbc nocli cntsrUe iiiit ilinen nchsten».
Tauler
£ntsitznng, Furcht, — «Liebe übcr^x iiulet
die Entsitzung* Geiler, Post, 1, 21h; Süiulea
des M. 26 a.
Entülagen, Kntslahen, Ratschlägen Scherz,
.319, 1. Ncutr., brechen, sich entzweien. —
Der Männer und der Frauen «sin daran enzlug,
— Das froQwea gent den widerspan — Das
Sil vil lieber harnt die man — Dan s8 kein
man L'i'liiilit'ii Ivnu». Oditfr v. Tr;ii;i'iiau. ms.
— Kaiser Mauricius *entstug mit dem bobeste
8. Grcgorien». Kon. 889. Etc.
2. Frei lassrn. l'isrliof Fricilrioh von
Blankenheim legte ätcueru auf die Stifter und
Kirehen; «do kerte sieh der rot xft Strosburg
dran nnd >chftffrrit mit <lem bischove. das er
den stiften möstcirgüter^«iaAeM>. Kon. 678.
8. Xieht gelingen, ohne Erfolg bleiben. —
«Dison krieg künde nicman verrihtcn ....
und wurdent vil tage nnd stunden gehal-
ten .... die enttiügmt alle». Kön.. 853. — «Als
nun tler ki>iscr (Cäsor^ nif ^\oIt. ihis die be-
reduri{4 i'ilirtii'r Ursachen halben entadüug . . ,»
Ringm.. Cäsar, 16 b.
4. Sich eutslaJicn, P sirh entschuldigen. —
Ein Tnchscherer der fiii Jemand arbeitet der
einem andern Tuchscherer noch Geld schuldig
ist, «der bes.sert 5 sch., es wolte sich dannc
derselbe entslaheu . . . daz er sin uit cuwuste».
1362. Tucherzutifi. !i. — 2". sich einer Sache
cntschlagen, sich derselben entledigen. —
«Lidigent iieh und eutslaJient üch der iüte».
Nie. V. Basel. Taul. Bek. 20.
Entsliefen, entschlüpfen. <—«... das diese
minneelifhe itbnnge nüt abeneme noch ent-
slieffe . . r nl. r, 303 (68).
Entetricken, auHÜsen. — «Ich were des
niht wirdig, das ich sine schftehriemen ent*
»tridbe», Bihteb. 80.
EntsUfern, vernnreinigea. Sehers. 812. —
Die St ell' ist also entreinct und entsüfert . . .»
Tauler, 177 (/i2). — «Man ziech sü (die Juden)
Sil hettent bur n n nid andere wasser cnisa/erl
mit vergift». Clos. 104.
Entvor, voraus. — «Die übcrtretter des
gesatz, — die suchen dem endkrist sin schätz:.
— das er hab etwas vil entvor». Brant, Nsch. 99.
Entwaltigen. 1. Einem die Gewalt, das
Recht zu etwas nehmen. Scherz, 322. — Ihrer
Bechte «werden si enitwaUiget und werden in
benomen». 1879. Eist, de 8. Thomas, 326. —
Einen seines Beohts ««ndesiM^Mi». 14 Jh. Alte
Ordn.. B 13.
9. Ans der Gewalt oder dem Recht eines
MoiisoInMi iioliiiKMi. -- «Si> dir drini' hab und
zeitliche naruug genommen und enttoeltigt
seind . . .» Wimph., Chrys. 7 ».
Entwenken, - nt weichen. Scherz, 323. —
«Dicke besazt er siuen m&t ... — wie er ir
möhte etOwenken: Gottfr. v. Str. 1, 160. Ete.
Entwerden. Scherz, 324. 1. Nicht zu Thoil
werden. — öie verirrten sich «also daz in der
hirz entwart». Gottfr. v. Str. 1, 237.
2. Aufboren rn sf»in was etwas ist, die Na-
tur ändern. — «Sol die spise in des menschen
lip verwandelt werden, so m&s su von not ir
selbes enttcerden» Tauler, 123 (24).
Entwerfnng, Bild. Scherz, 324. — In den
10 Geboten steht: «du solt keine «n(to«r/^(iN^0
iimchen». 140O. Winkler-Proaess. Böhrich,
J, 40.
Entwenen einer Sache, ohne sie sein, ihr
ledig werden, sie entbehren. Scherz, 324. —
«Ich wil mich gerne twiniren — In allen minen
dingen, — I';iz ich min und sin enttcrse»,
Gottir. V. Str. 1,254. — Der natürliche Schlaf
«ist uns angeboren . . also dar. wir sin nfit
entwestn iniigent». Eis. Prcd. 1, R3. - <.<5o
raüstent wir sterben des ewigen dodes und
mfistent ent«ie$m des himelriehes». Ibid. 1, 86.
Entwp.stern — Was dem Leutpriester von
S. Thoma! bezahlt wird «von Iciutbetten in-
z&fQrende nnd von kinden isA «Htm$tem . . .•
15 Jh. Ilist. d.- S. Th..iii IV 4')8. — Bei der
Taute wurde dem Kind ein geweihtes Hemd,
Wcst«rhemd, angezogen, das 8 Tage naehber
von dem Prir^.^ter wirdor rxbi^cnommen wurde;
dies nannte mau entweatern. ' Viele haben
«die kindlin nit baden dörifen, der pfafF hatte
sie dann vor umb ein pfennig oder crcutrer
aitwestert, das ist, den orisam und öl abge-
waschen». Bntzer, Neuer. M, 2 b. — cHie wer
noch vil zu schreibrn. als von dem enttoestem
nnd von dem usz und insegnen». Zicgier,
Niessnng, D, öa.
Entwürken. zn nichte marlif n. das franz.
ddfairc. Scherz, '62i. — Der liauch *cniwörht
in garwe — an krefte und an der varwe».
Gottfr. V. Str. 1, 126. — Sie «enttcorktent
künig Frideriches hcre». Clos. 68. — Sie «««<-
toorhtnil der stette her». Kön 810.
Entwurten. S. antumrteti.
Entsncken, entziehen, entreissen. — Bai»
thasar «was /u liclit an dem t;e\\Icht. -
daramb wart im entmckt sin licht». Brant,
Nseh. 84. ^ «... so der henr weisst das das sin
(sein Gut ihm) «ntotetd Ist . . .» Horner, Instit.
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— sa —
III _ «... das in der lufft lebendig ent-
zuckt werd». Ibid. 133 K — «So alle ding der-
massen bereit seind^ ao entzückt man im ge-
mechlich die spcisz». Murner, Gayac, 420. —
«. . . wanimb der b.ibst entzucket dir — des
ieibs Christi b&id ge&taU*. Id., Lath. Narr,
94. — «Alle sein hab . . . ist im . . . entzogen
«nd entzuckt worden». Wiiiiph., Clirys. 5 —
«. . . auff das nit der wolf und teufcl im etwas
«Btimiibe und m(«ii«fte>. Adelphus, Fat. Nost.
A, 3 8.
£pff. Brunschw., Dist. ÜÜ ». — «Apium,
Epfeih*. Oend. f9 *. — Apium graveolena.
K'irschl. 2, 316. — «Wild Epffc*. (^e^.sd. 89 a
— i'eucedanum palustre. Kirächl 1, 331.
Er. Ens? eherner Stempel? — Die Ge-
wichte und 3rii>se vim Drusenheim soll man
«segen mit dem ere von Sohwarzaoh». 15 Jb.
Weistb. 1, 736. S. Oer.
Erabschneider, Verläumder. — «Die gaist-
leiin und die gleissnerin, die da heisae&t er-
abBdme^derin». Gnldin Spil, 81. — «S. Bein-
]iard liiit Böses von Srüiu-hen gescliribcii ; die
scJialten iu er wer ein Hinterreder nud ein
JSerofrMAiwAier». Geiler, Sünden des M. a7b ;
Karr. 32 Etc.
Erarmen, act., arm machen. — «loh weiss
der geachin noch ein zal, — die ein goaoh
gant/ überall — berupffet halten nnderoniMf».
Murner, Geuchm. i, 2
Erarnen, erkaufen, erwerben, erlösen.
Scherz. 326. — «Wie bitterliche sure du die
cristenheit eramet hest . . .> Rulm. Merswin.
9 Feiseu, 63. — «So müstent es doch die . . .
sonderlichen frfinde gottes gar sure erameit».
Nie. V. Laufen, Gottcsfr 173. — «Ir wollet
mir nüt ein wenig gewaltes giinnen. den ich
doeh . . . verdienet und erarnct hrtte». Kim.
832. — «Teur erkauft und hart erarmt mit
seinem unschuldigen Leiden und bittem Tod».
Geil>>r, .'>olenp. 127''. «Er liat dich saur
eramet mit seinem bittern Leiden». Id., Has
Im Pf. C, 4«. — «Herr, yatter, ich bin din
rroatur. — die
ner, Schelm, k, 21j ; h, 1 ». — «Gedenck, wie
aar ertumtest mich». Id., Bad. C, 4«. —
«. . . die er st !bs darnoch also sur — mit
»einem blut eramet hat». Id., 4 Ketzer,
Vorrede. — Der Mensch, den Christus «ao
theur mit seim blut eraruet hat». Zell, n, 4
— «Den zorn des vatters, den wir verdient
hatten, den hat er (Chriatiis) eramet; Bntser,
I' i-^ ^";enl. b, 3 «.
Erbären, pari, erboren. 1. Geboren. — Ich
«hatt ein sehalek hinder min oren, do ich
fTst kiirtzlich was erboren». Murner, Scbcini
a, 2i>. _ «Ich ward uff dise weit erboren,
— do nit vil edel Iftt do woren». Id.,
f^euchm. A, 2 — »ich bin die aller schönst
uff erden — die jemer mag erboren werden».
Ibid. n, 8 >. — «Ein frier iat, der aobald er
erboren ist, fri i^*- Murnor. Tnsfit. 5 *. —
Beinrich Vm «als ub er uns Deutschen . . .
^•^ beaehirmen erboren wer». Id., KSn. Engl.
896.
Ketzer, D, 2 b. — Aeneas . . . «von Juppiters
geschlecht erboren». Id., Virg. B, 6 i».
3. Angeboren. — «Das thut wiblich erbomer
list, — doran den wibern nit gebrist». Murner,
Geurhni. t, 4 a.
4. Huroh Geburt erworben. — Die Helden,
die «uns diaes land haben erboren, — darin
wir viir kein harren waren». Murner, Virg, k,
8 n. — GoU verhüte dass ich «wider mein
«Thoren reich — im kriege solt erheben melch».
Id.. Luth Xarr, 62 (das Rekh, dem ich dttrcih
meine Geburt angeliüre).
ErbKrmde. 8. Erhermede.
Erbarmen, elend, erbärmlich werden. —
«Do nam es der rieh und lieäz den armen —
sich im eilend gon erbarmen» Humer, Lvth.
Narr. 28.
Rrbarmhertzig, barmherzig. — «Wir haut
einen gbten erbarmihertsigen fot». Nie. v. Ba-
sel. Taul. Bck. 41.
Ei-bärnng, Erzeugung. — «Doher kompt
der kinder erberung». Homer, InatiL A, 8
Erbeit. S Arbeit.
Erbeiteu, warten. S. Betten. — «Das lang
erbeiten (Penelope's) zeigt wol an, — was ein
küsches hcrtzü kau». Murner, Geuchm. c,
3 a. — «... wo du wiirdst zu lang erbeiten».
Ibid, q, 4 <*.
Erbermede, Erbarmede. KrbÜiinde. Kr-
barmen. Scherz, 335. — «i'ia erbenndc. UuLttt.
V. Str. 2, lOG. — «Die schs werg der «r-
bermde ir hant geübet». Jüngstes Gericht. ~
«Von erbermede woltent sü das kint mit dij-
ten». Kim. 429. Etc. — .Judas c vcr/u il'elt an
der erbermede gottes». Heiur. v. Offen b. Etc.
— «Niemantwflmitjmerfterm&f hon». Rüthsel-
buch, a, .3 1j. — «Von denen ist er beschirmet
wordeu von göttlicher Erbermde». GeUer, Arb.
hnm. 75 Etc. — «Dan sie mit im erbärmbde
h- t». !\Iurner, Virs;. i, 8 a. — «Doch het sie
ein erbervibd mit in». Ibid. c, 5^. — «Sein
erbermd wert in CAvigkeit». Naehtig., Psalter
364. Etc. — Gottes »crlärmde und grosse
«OBTT, v«wr. ICO mn oin gnade». Butzer, Neuer. Ä, 1 K
du eramteat also sur». Mur- Krtermig, bkrmher^ig.^- Theodoaius «was
milte und gftt und erbemiig*. Kön. 372. Etc.
Erbczal, Erbtheil. Scherz, 334. — «Die an>
spräche, die wir möchtent han nff den sehen-
den zft Sulzc, von . unser briider . . . Erbe'
zaU. 1312. .\ls. dipl. 2, 100. — Constautiu ge-
bot «das von küniglicher erbezal den tdrehen
seilte /rhenden <refallen». Kön 363. — «Gib
mir min crbc-al, daz mich z6 reht angehöret».
Eis. Pred, 1. 68.
Erbgrhrest. erbliche, ansteckende Krank-
heit. — * Erbgebrest, morbus contagiosus, Avie
ein Erbgebrest ist die Pestilenta oder Blottern
oder so einer lungig ist ; wann was der Ge-
bresten seind, die von inen Ubblo.säscu Denipf,
die Sellien erbt man gern». Geiler, Post, 3, 78 a.
Erbiben, erbeben. — «Ir herze erbitte und
alle ir lider». Gottfr. v. Str. 1, 176. — «... von
dem alle menschen erbibm süllent*. Tanler,
448 (78).
ErDiamnen, erbeben. — «Er erhidemete und
ersclirack>. Miirlein, 15. — «So erbidmet und
2. Entsprossen. — «... als all Adams kind, 1 erbittert die erde». Eis. Fred. L 71. — «Die
— die Ton Im noeh erboren sind». Homer, 4 1 bösen Geist glonbent es oiush «na erüiement».
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He. 9, 19. Geiler, Selenp. 106 a; Bi\g. 70 b laxt und der Krflg« Zal, — verfiel Besel
Etc. — «So ich solichs tmder i]cm srhreiben
bedenck, so erbideme ich iu mir selbs, also das
ich der federn kaum kan fieren». Adelphas | — Göll, bO: «TerrM motus. ErJbidem». —
liberal, — das ist dn man zait MfCCLXI».
Geiler, Arb. hum. liö Ev. mit l ibl. 21
Türk. C, 6 b. — «Das or<lrcich erbidetnt».
Nachtig., Psalt<»r 4«'. — ,Krbiäme in dir sel-
ber, besser dirli», Hcdio, Zchnden, B, .H*».
Brant, I» Oed. 23. — «Der hagel, der blitz,
die erdbuiem. Fries, 1.*) «. — Procession am S.
Lttcastag «der grosamen und erschrocklichen
Erbidemlich, das erbobm macht. <<rhreck- 1 erdbyt/m« halb hie zn 8traB7.burg, zu Basel
lieh. — «Er hielt inen fiir liii gar gru&tulichc ...» (a. 1356). Piacard, Anf, des Iti Jh. —
Gliehnite, die do nit allein ist ein Glichniss, Im Traam *Erdbidmi§ sehen oder hSren».
pnnder auch ein ersrhrockenliche ffr6»d^/icAc i Ti inniil uch, A, 3 »
war hallige Historie oder Geschieht». Geiler,
Post. 3, .S9
Erbigs. S. Erweis
Erb]e«;keii. erscheinen, sich zeigen. S. Ble-
cken. — Wucherer können ihr Treiben «mit
eim hütUn decken, — das nit die wncikerzän
er^teehm^. Ifnmer, Nb. 1%.
Erbleigen, crliliihcMi, auf1)l."ihen. — «So der
magcn also erfüll und erpUigt ist . . ,» Adel-
phus, Fi«. 14a«.
Erblfiidin, blenden, blind niachoii. Scherz,
83o. — «Entrüwe, das «rblante mich, — Dax i
Krdbnist, Ort wo die Erde bristet, Erdspalte.
Scherz, HHH. — «An bi der erdbru^>. Feldname,
in 6 Bannen, 13 Jh. u. f.
Erdie»(seii, erschallen. (Gottfr. v. Str. hat
dieten.) ~ Die Vögel sanken «das das gcbirge
scre erdoz — mit so säezem richem don».
AltJäwert, 75
Erdkimeling, junger, anfkeimcndcr Baum.
— Der Abt von Münster soll im Wald keine
•erdkimelinge* hauen lassen. Tfirkheim, 14 Jh.
Weisth 4, :i09.
Erdrieeeen, verdriessen. Scherz« 337. —
was das aonber. davon ieh — Mfn selber sns j «Habe ich xft vfl geret . . das ist mir leit.
vercTPzzen han. (uittfr, v Str. 1. 17. — «Na- wanne es niuir iidi wol ettewae entrofemhe-
türlich lieb hat sie erblendt». Muroer, Nb. 146.
— Zn viel essen «erNeiufet das genüet». Id..
Giiyao,
Erboren, partic, von crbcrcn, gebären. —
ben». Nie. v. Basel, 96.
Ere, oft mit onnSthig verdoppeltem r, erre,
eompar. von ehr, elicr, früher. Scherz. -
«. . . in allen dingen, s^ sigiut in disem brief
BSrger, die «von jren vordem erisogen und | oder in dem cren begriffen, den si (die Lehn-
erboren» sind. 1339. 3[niister. Weisth. 4, 191 leutc) oiieh gesworen hant ze behalten» At-
— «Giler und betteler, die nit von unser stat : teuschwiller, 14. Jh. Weisth. 4, lU. — «Lieber
erzogen nnd erboren sint». 15 Jh. Alte Ordn., frünt, Ooh wart die «nv fisrt geeehriben . . .»
B. 13. Nie V. Basel, 327. — «Tuser frowen Ta£r der
Erbnlen, durch Buhlerei erwerben. — «Ich errett» (Mariiu Himmelfahrt). Sigolsheiin, 140".
hab erbuU als das ich hab». Hnmer. Sehelm. Weisth. 4, 217. Aehenhdm, 14:)tf. Ibid* b,
I 487. Etc. Etc.
Erbfinen, wie büuen. — «Tilcich als ein i Eren, Errcn. masc, Hausflur. Scher/., 338.
hült/in Geschirr, crtrenkt und erbünet mit Jleute bei uns: Husöre. — Findet man auf
köstlichen) W( in». Geiler, Prcd. n. L. 101 b.
Erbutzcu. 1. Ausputzen. — «Gott verhengt
es dem Teufel darumb über dich, das er dich
erbutzen und erbeitzen wil. das er dich dadurch
ussbereiten und schön inucheu wil». Geiler,
Geistl Spinn. N, 2 ».
2. Schelten. — «Er verwiset im alle sine
Laster, und alles das er off in weiss das er
geton hat und das im übel anstot, das ribet
einem Hubhof keinen Ort für die Pferde des
Vogts, so soll der Knecht «das feuer löschen
und die rosz an den erren stellen», Rixheiin,
15 .11». Ünrkh. -JOG.
Eren, Krren, uUil. erän, arare, ptlfigen.
Scherz, .' 38. — Die Huber von Volgelsheim
sollen der Äbtissin von Erstcin «dri tag eren
in dem jar uflf irme ght». 14 Jh Weisth. 4,
157. — Wer zn Gressweiler «ziehend vieh hat,
er im in die Nas und erbvtn in wol». Geiler, sol (der Äbtissin von Erstcin) drei tag eren
Post, .i, 28 •». — Hente sagen wir in letxterm
Sitin ahlin
alle jar». lö Jh. Weisth. 1, 704. Etc. — Ceres,
«die vant zftm ersten . . . uie nien tili' ackcr
Erdbertetiing, Art Apfel. — «Kleine üpffel, ; solle eren», Kdu. ^ö. Etc. — *b scb. von
als eri^eriettinff». Oersd. 19 b. » «Ein j^ffder* drigen ackern eren». 14^.- S. Thomas-Fsp
töMing ist wo! als i:ut al.s hundert Holzöpfel».
Geiler. Bros. 2^ 32h ; ^v. mit Ussl. ItiO
brik. — «Z'vv iirent im jar, ze lenzen nml z«
herbsten, sol man dem meyer zu Hüuiugen
Ermiideme, masc, Erdbidemong, Brdbeben. | heUfen erren». 1429. Bnrckh. 6d. — Will der
— «Do kam zu Stroszbnrir ein also grosser Hofherr vun KieNpacli sein Salgut selber hau-
ertbideme». Clos. 63. — «Es ist in kurtzonjeu, «so sol ein förstcr alle wachen zwürent
joren vil jomers geschehen, erthidemunge^ hnn- ' zt des herren pfing gan and sol in wisen das
ger . . .» Ibid. 1 1 *Kin gros'^er ^r^/>ijei;t«». er ficn crbcrn liUt ii niitzit atmre». 14 .1h.
Kön. 861. — Der Gottcöfreund im Oberland ^ Weisth. 4, 5. — «Der Bauer . . . errt den
hatte eine «Offisnbamng» «in der kristnaht in \ Aeker mit dem Plug». Oeüer. Ev. mit üssl.
den ziteti do die sprossen erschrifekcnlichen
ertbiäeme alle kouient*. Nie. v. BnNel, 187. — j den Acker»
«Wan in dütschen Landen da von dem Erd- \ Garten eren
103 l>. — «Das sie sollcnt . . iiren nnd buwen
Id. Post. 2, 47 ^. ~ « . . . den
» Id. Eschengr. D, 1 »>. — «Ein
bidem die Stat Basel verfiel, du isi die Zal in hübsch frow die ein niirrin ist, — ist glich
Vers gesagt . . . : Ein liing mit seinem i'oru, eim rosz dem orcn gebrist ; — wer mit der-
~- Drei Bossdsen nsserkom, — Ein Zimmer- i selben eren will, — der machet kmmber flir>
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— 85 —
eben vil». Bruit, Nsch. H4. — cMan ert den Krfulguuj^, Erlangung* — •Erfokrung ntid
weg' jetz sa der fiureh». Ibid. 97 ^an eignet erlangung der weiszheit». Adelphns, Fic. 136 b.
sich zu, was einem niclit «gehört). — «... ich — IJiiiniV NarrLnsclufF ist go.^chrieben (l, Uni
heta geaokert und geert». Uuruer. Virg. L, 7 j «xo ervoigung der wiüheit, vernunfft und guter
Pflansen welelie «waohseiid uff den g«trt«n\ sitten».
ackorn> Brunschw ., Dist. 52 — Nach der Kifrischung, Erholong. Rast. — «Sueben
Zerstürung Mailands Hess der Kaiser «darinn und Irageu. welobea der recht Weg sei^ wand-
mit dem priog erm und zu aeker gon». Adel- * len denselben, so werden it JSifiritdmng und
phus, Barl). H'A >>. — «Ziott vürt wie ein «eker Ru tiuden enwem Selen». Jerem. 6^ 16. Geiler,
geärei>. Bruniels, Austoss, 81>. ^ Emeis 22 b.
Breren, durch PflSgen erwerben. — «Sie | Ergnhen, von graoh, dnreh Nacheilen fangen,
verspilenr itinl ver/.eren — mer dann ir pflüg ereilen, einhol i! >^oherz, 339. — Dri ITirsth
in mai: treren». Murner, Nb. 261. i «liez sich erguJt4:n*. Gottfr. v. Str. 1, 4U. —
Ei fareti. 1 . Kennen lernen durch Erfahrung. | «Ich mosz ein eehalck subtil ergaften, — schelek
— «Febeii, auch grausamlich stein — hund musz ich nun mit aehelcken fahen*. Mnmer,
ir erfarm all gemein». Murner, Virg. B, 1 » Xb. 186.
(cyclopea saxa experti Engauj^en. — «Alto ist OQch einem chrii-
2. Erpruben. — «Bald wollen ^ie all schleck lencii liil^-^fr Not . . ila«" er hab starke wol
erfaren*. Murner, lieuclini. i, 2 — kh «ergab crgangem Schu». Goiler. Bilg. UO Schuhe in
mich das holtz zu er/aren». Murner, Gnyac. 419. Jenen man bereits gegangen ist, die gut aus*
Erfarnheit. Erfamnsz. Erfarlicheit, Er- getreten «sind, so dass sie nicht mehr drucken,
fahrung — «Als uns des die Krfarnmz Zeug Ergern. S. Argern.
ist» Geiler, Pater Nost. R, Ib. — Alles ür- Erglasten, Erglesten, glänzen. — «Darumb
theilen «stat uff kunat und er/Vir/tc/i«tt>. Brant, ist er blind geboren das die Wundem' erck
Xli^^sp., letztes Blatt. — «Schauipt ich mich I Gottes in im erglesten und erscheinen». Geiler,
nit U8Z geistlicheit. — ich n dto u^a erfaren- ! Ev. mit Ussl. (51 b. — «... dus .sein (Christi)
hM — wie ein solch geachery würd leit». , Angesicht ergUaUt und getzwiu&ert als die
Hnrner, Oeuehm. E, Ib. — Murner Ist ins I heitere Sonn». Id.. Post. 9, K Etc. —
Welschlaud fL,'c/.i>i:tMi, iiin »vim ileii f^^elchrtesteu - Maria «ilii» crglcsteucl aI>o .staioke schin des
der reciiteu weiter erfarmheü zu ergründen*, i tageä übertrifft». Brant^ Roseukr. D. Ged. 9.
Statreeht, Vorrede. — Der Arzt Stromer ' — «Das ergUtt die sunn der eren*. L. e. —
• spricht er h»l' I i n>/. crfarenlmt*. Murner. Jemand, dessen Tugenden «te-:lich iiier er-
Gayao. 428. — Luthers Unteruebmungen «wider schiaeu und ergksteti». Adeiphus, Hc. 131 a.
alle recht, eronieken nnd erfaretAeit waren». I — «Do ersohyn und er^Miet sein (Christi)
M. L II th. Narr, 2, Etc. — «l'ie erfanüteit 7.e'\i;t ( wh^r- gotheit>. Adeliihus, Pat. N« r X, 7 a.
anders au» ZelLi^, 2<^. — «Uie fleiasige borg — «Kr würt sein schwere umbgeeu und er-
und «r/opRfitf derartzet». Adelphos,Fic. ^hOK glasten lassen». Naohtig., Psalter 19.
— «Secret kunststück meiner ?;/ar'J«»z». Gersd.. Ergretschen. ertappen. Scherz. .S41. — Der
versu des Titels. — «... (in» doch am tag i Fuchs lauert auf die Hühner «wo er sie er-
Und durch erfanuut erkundet». Barb. 25 | jfr«<«c/t«n mag». Zell, v, 2 « — Sie haben alles
«ErviBchelen.expiseari». Herrad» 109. Einen ^rcsncht <))ei dem ^ie mich h&tten mügen «r-
Weiher aushschen. yrelscfien* Ibid. (\ 1
Erflammea. entbrennen, entzünden. — <So Erheiligen, abschwächen, entkräften. — Die
du i^ßiwimext und ent/üiil bist mit dem ' Soldaten -waren durch ihre Strapat/en «uszge«
Schwert des Teuteiö der L'akeunclieit». Geiler, mcrgck uud eiltelligt». Ringm., Ciisar II 7 b.
7 Schwerter, n " ; Irrig Schaf, H, 2 b. — j Erheitzen, ermutigen. — Ich bin «wider
Das }l()\7. «von dem fewr erßampt*. Murner. erhertzet worden». Murner, Statreeht, Vor-
Virg. yi, 5 «. — «Glich düncket mich da» rede.
alles sampt — in aschen lag nnd wer «r/kimtnt». Erhertsigen, sich ein Herz fassen, er-
Ibid. F, 7 «. — «Wenn ir der ma.s/, ein man muthigen. — «Hintennach erherUiget er uud
erfiampt, den ir domit gefc«)Slet band ...» gedacht: du musst dessen ein End kommen».
Murner, (rcuchm. Ü. 2 — (rott hat sie «so | Gtilcr, Geistl Spinn N. 3«.
gar angezündt. — in seine liebe «r/iamp( .. .» Erhitzen, £rhit%ig«n. 1. Trans., erhitzen.
Id., Bad. H, 2 — Cupido «mit lieb die j — «Dise Lerer sind erhitziget gesin» (von
K>>ni.:iii erßamt*. Id., Virg C, 7 ». — «Dido, Liebe zu Gott entbrannt) Geiler, Brös. 2,
die unselige ftaw. — erßamaU ie mer. . .» Ib. j — Die Thiere eilen zum Wasser, so •erhügi^
C, 8 b, — «Damit dns hertz er in er/Campt*. I wird der mag — von vilc der speisz...»
Muruer. Luth. Narr 105. Etc. Brant. Thesm. a. 2
Ervolgou, erlangen. Scherz, 339. - «in | 2. iutraus., heiss werden. — «Wann wir bi
diseme enw^ der mensche alle Yolkomenheit». ' den wiben sitzen — nnd von dem guten win
Tniilri-, l')4 (2'^). - »l>a- ^\ir daz alle mn^- <-rhttcen.» ^rnrncr. r,,'iuhiii K. 3 b. — «Wer in
»cnt ervoigen, des helfe uns got». Ibid. 91 (Sl). , dise badstub sitzt — uud nur ein wenig dia
i^. — Gebete, die man sprechen soll «zft l erhiUst, — das er nur deine tropifen schwitzt».
erfolnen ein .selitr oiide . (üd.ete. \h Jh — Sie Id.. Bad. E, 3
«vcrlüsseud sich urt eigne kuust. — das sie Erholen. 1. Erw crbcu. — «Grosz Alexander
^nolgteni rftm und gnnst.» Drant. Nseh. 88. \ lob erholt». Brant. Nsch. 97. — «Socrates und
~ Was wir wünschen, «so Avirs crfolffen, nit all die durch ir 1er — haut ewig röni eiin>!t
onwc, begereu wir uit minder.s nie». Ibid. 103. ; und er» Ibid. 104. — Mau soll die Frauen
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ehren «vuu einer wegen — die uns erAo^f wir ilai/ii erkosen hant>. 1262. Uik. Buch, 1^
den ewigen sogen». Marner, Nb. 48. 369. - «. du ich vor si nie kein wip er-
2. einbringen, wieder iriit marlipti. — tos*. Reinmar v. Hag. 8. — < Erkir.^cnt xxaer
giiigeu unter, «do äie ?.u in nit numcu da» üch ctlich fitrsten . . .> £ön.. 424. Ktc.
— domit sie erhoUen aohttld und hatx». Brant, I Erkimen, keimen. — Das Ei-kern dauert-
Thesni. c, 2 «. tantz «las die cicheln erkiinent ; darnach soll
Eriu, Orin, ehern, von Er/.. — <Krin hafen, darein uicmaiul faren, wann die boum darusi
lebcs». Herrad, 186. — «... ein t'nrenniu,. .» ■ wachsen». Bergheim, 1369. Weisth. 4, 245.
Gottfr. V, Str. 1, 229. Etc. — <Erin hafen». ; Erkirnen, den Kern suchen, ergründen. —
1300. Cod dipl. S. Thoni. (Joh. v. S, Amarin), «Das alles aussr.ulcgen nnd m erkimen, wer
— Babylon hatte «hundert erin port. n». Kon. uflfdisMal vil /e lau;.'». fTi ilt r, Seleiip. l4^Etc.
%4ß. — «Fünf eren hefen». 14SEr7. TucUeri^unft, i Erkliitschen, zerdrücken. — «. . . das
84. — «Ein erin gieszfuz». 1488. — «Die tfim * nndcrstnnd er (Milo) mitdenHenden se spalten^
waren erin». Altswert, 36. — Der Kiuiii: dt r uml das Tlolf/ --rhnallet zu und erl-Iid^chet im
Griechen führt «in seinem wappen drcy erin die Ileud darzwi^chen». Geiler, Sünden de»
schalen». Goldin Spil, 6. Ete — «Solliehen J M. 6 >>.
Menschen ist der Himmel örin und das Erdt- Erk<i1>ern. ."^'chor/. 344. — 1. Eliaiitrol). it ou-
rioh eisnin». Geiler, Pred. u. L. 137 b. —jperare, recuuvrcr, gewinnen. — «Er truvvete
«Zuhant urard der Kanig zornig und biess ; noch th erkabemde das er wider an das rieh
Rüstpfaiuion und erin Häfen cntzünd* n ». Id., krinr-'. Kon. — «Helte der bisrlmf die
Seleup. b2 Narr. 79 ^. Etc. — «Er hat . rcbt und frihcit erkobert^ die er meinde z&
die erinen thor zertrnekt». Nächtig., Psalter, ^ Strasburg z& habende . . .» Ibid. 668. — «So
279. — «Vier ön'nf i<d''r eli^f^cfiisprisini"' rosz» \\ oi--s dfr Teufel wan er in das am lotsten
auf dem Portal von ö. Marcus zu Venedig. , erkobert und gewint das er in nit mc verlieren
Adelphns, Barb. M *. — Bäder «von önnen mag». Geiler, Arb. hom. 181 •. - «Der Kunig^
wassern.» Frios. 57». — «Ezechia? hat zer- , von Cilitim» sucht wie er sein Land «%vii!rr-
brni lii ii Jon orin schlangen». Wurm, Bai. i umb mücht rrito&em nnd gewinnen». Adelphu.'^,
n, 4 «. \ Hhodis, K, r» ».
Eristag, I'instag. — Geiler behauptet, dass 2 In Boschlag nehmen. — Der Rath erklärt,
«die von Nürnberg und die Beyern» den das Thomasstift habe «vor uns erkobert . . .
Dinstag £'r»sla|^ nennen, «dies eris, kumpt har pfaf Bilgcrins und sincr erben hus». weg-en
voa «», rm», weil man an diesem Tag die einer Schuld. 1323. K» C, 67. ~~ I'cr Schafif-
Zinsen des Geldes bezahle. Post. 3, 103 b. ner von S. Thouiac «het ertoft^rt» /.w ei Hauser.
Erjnckcn, jucken machen. — Ich will «sei- auf die der Eigcnthümer dem Kapitel 25 ff
nen rücken wol eriucken* mit Sohlägen. Mur- ] schuldig war. 1380. Reg. A, 16. VAc
ncr, 4 Ketzer, C, 6 ». 1 3. Sich erkobcrn, sich entschädigt, u. sich
Erktcken. Erkucken, Eniuikon. wieder erholen. — Ist etwas «dem menschen Icit*
keck, queck, d. i. lebendig machen. Sciierz. 343. tii^n muhte sich wol erkobem des uehsten
— «(»be ein regen kerne, das alles ortritU i.igcs>. Tauler, 14ö (27).
erAtcAci wurde .. .» Taulcr, 92 (19». — Lazarus, Erkommen. erschrecken. Scherz. 344. —
«den er von dem tade erquiket het». Eis. | «Sie erschraken unde erkamen — Vil innck-
Pred. 2. 9. — Christus «Lazarum <rr/;jAÄef«». ^ liehe sere». Gottfr. v. Str. 1,47. — «Si erschrak
Kon. ß02. — «Also wart saut Matorne zwiircnt so serc und erkam, — Dat e« ir alle kraft
erkickei». Ibid. 713. — «Disen jungeling «r-ibenam». Ibid. 1, 151.
tptiekHe^. Arbogast von dem todc». ibid. 628. j Brkriegen. erlangen. Seherz, 345. — Man
— S. Agnes den heidnischen Präfekten «er- muss «nüt abclo^sen bitzc man das erkricget
kickete von dem tode». Verse. Briefb. —Idas man meinet». Tauier, dl (XI). — «Weier
«... in dem das er bat wellen Lasarum j mensche got erkriegen wil . . .» Ibid. 805 (36).
crfricÄen vomTod». Geiler, Post. 2, 95 0. ~ «Le- Erkripfen, ergreifen. Scherz. 34ö. — «Do
digeut disen Tempel, und in dreien Tagen i erkripfete in der tüfel*. Märlein, 8. — «Der
wnrd ich in er^ieken». Id., Ev. mit Ussl. 60 «. ritter vertuf und eririphete ir die hant». Ibid.
— «Nit allein die S'. l . . . sundor anch den 20.
armen Leib .. . erktckt er am jüngsteu Tag».i ErkrUmmen, krumm werdeu. — «Wer ia
Id., Baum der Sei. 16 Ete. — Ihr Fürsten [ disen spital kumpt. — nnd derselb nit gar
«laszt ouch rfjiii'lrn :^n< dem sr1ilaf>. Urant rr}:niiii).>t . .» Murner, (^euchm. m, 1
Layensp. — Quacksalber «verhcissLn die tod- ^ Erlaben, befriedigen. — Ein Kianker. der
ten zu ergMtcAe/» '. Murner, Gayac. 441. — Vir- 1 nur darauf sieht «das er »in Inst erlab, —
gil ist «vi>n latiitsthi u) todt in tiitsches leben hi^/ nian in hin treit au dem grab». Braut,
erquicket worden», id., Virg., Vorrede. — Der N>cli. 40.
Stab ^lereurs «damit er todten auffcrquickt*. Erlaabem, vom LaiUj entblÖssen. «. • .
Ibiil. L, 4 n. — «Die todlen crA/fAY/i». \Viiiip1i.. dit n' hen geschnitten, gehackt geheftet. .
Chrys. 13 b. „ . . heilent die kia:ikcn, er- aiuubert*. Geiler, Post. 2, 47 '>.
Äöd«!* die todten». Dial a. 4 - 'i*iopom> Erlaufen. S. Erhufen.
prinnisch legion erkeckct wider ab der . . , Erlebt, der viel erlebt und erfalir.Mi liat.
iiotinung der hilff». Eiugm., Lasar, 105 — — «Ein alter erlebter Mensch het sin Tat; vil
«Da wurden sie all erked^ nnd williglich . gesehen, gehört». Geiler, Bilg. 72^. —
bereit». Ibid. Iii «Ein erlcUer erfarner 3Iensch». Ibid. 87".
ErkietHm, erwählen. — Schiedsrichter «die Ericchen, leck werden, austrocknen, ver-
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— 87 —
trockuea, versiegen. Scherz, 346. — Es ist ge>
sehehn «das erkcht«, rinnende böse bütcen
zft etlicii(-iii füre gefürf wiir<IOMt». 1495. Alto
Ordn., B. lö. — <Iu den Uüseru da seiut die
geweichte Kesselin (Weiehkessel) erledtt. aber
iiit die W.'iiikessi 1, die erlechen nit». (ieilrr,
Emcis, ÖO ^. Etc. «Sit du aber fürciite&i der
8t«b deiner Hoffnung «vleeh» aerspalt . . .» Id.,
Bili;. 27 ^. — «All wil ich dise flcsclion hon,
— hab ich kein tropfen wins geton — in
essiglcrag, ins essigfasz, — das es mir lehier
eriechet was», Horner, Nb. 06. — Heute: ver-
leehen
Erlegen, erniüdet. — «Die Schiüfknecht
stercken die müden erlegenen Mciisrlipn und
machen sie wacker». Geiler, Schiff der Pen.
60 a ; Bilg. 197 «. Etc.
Erlengern. 1. Vrrlänircrn. — pmo-
cepta ... zu crkngcni dua leben». Adclphus.
Fic. 151 ».
2. In die Länge ziehen, verzögern. — «Herr,
wellest dein hilffnit von mir erlengern». Näch-
tig., Psalter 52.
Erlicb, EerIkU, Ehrlicii, der Elire werth,
ehrwürdig, ansehnlieh. stattlich. Seherx, 346
— «Es ist hüte dt i w mdige erliche tag der
heiligen engele». Tauler, 414 (72). — «I>o stuudt
hievoT ein erlidi erhebet grab». Nie. ir. Laufen,
ni.-i. — tiii»rL,''i-iiile> .n'I man jiuc idfiu
Probitt von Üleuberg; uud siuen lüteu erliclten
imbiss bereiten». Hohenrodem, 1354. Weisth.
4, 113. — Conrad III «dette eine erliche nuT-
£art>. Clut». 36. — Bi&chof Johann «mahl
einen erU^un spital aft Mollesheim mit trUchen
pfrün(irn>. 1^ :1 •)2. — Alexander Hess Philipp
verliehe begiubcii». Kon. 304. — Der Kranke
«sah wol das er (Christas) ein erlieh Person
Mns». Cpiler, Post. 2.27«. — «Wie man sie
so eritch würt cntpfohen». Id., Bilg. 213 i'. —
«Du solt dicli Hoi.^.sen züchtiger uiul criicher
Wort». Id.. Schiff der Pen. 22 ' lü.- Ton-
sur ist ein *erlith /.eichen» Brani, iluietus.
a, 8b. — «Wenn einer alt ist and erlich*
(vcnerabili.s) Ibid. a, 4 a. — Ha« 'crrUdi in-
reiteii ilt s bischoflfs». Id , Bisch. W illi. 272. —
«Die ;ik. II in eehrlicher Kleidung». Ibid. 2<:6.
— «Ein hafner usz eini erdklotz macht —
ein erlich gcschirr. sunst vil veracht — als
kanten ...» Id., Nsch. 58. — «Der got den
da, trltches weib (3Iaria) — uüu munat trogst
in deinem leib» Murner. Bad. P, 4 b. — cO
könig. du erliclier man». Id , Virg. x, 5 —
«Das hoittich erUch kleid, — das man nur zur
hoehzeit dreit». Id , Bad. K. 1 b. — «Hetstn
mich au erlichem ort - gewiszt. <Iu In t-f uf-
sttchct dort». Id., Schelm. K, 2''. — <Wa ein
erlich gcscIUohafft ist . . .• Ibid. h, 9 *. —
«Wer /licht iu' Kau sich erlich dragen, — der
»elb mag Seligkeit erjagen». Id.. Bad. L, 1 K
— Der Papst wird euch «entpfahen erMciftcn
schon» Td . 4 Ketzer, F. 3 »>. Etc.
Erliegen, müde werden, zu Grunde gchu,
unterliefen. 3. erlegen. — «Von KieinmStig«
keit T\'crren crJiqent ?ic und liorent auflf gutes
ze thuM». Geiler, irrig Schaf. B, 1 — Die
Hölle «do nitPynigcr trligen oder mud werden,
noch die gequetscht und gcpynigt werden».
Id., Pater *<oster, K, 4». Etc. — «Mancher
guckt bis in das grab, — und iaszt erligen
sehif und ireschir». Mnmer, Genehm, g, 8 b.
— «Wee, jemcr ueo, wo schani erhjl». Und.
c, 2^. — «Nun ist jetzund frouw schäm tr-
hgen». Ibid. o, 4 b. ~ cWert die sunfft schon
hiijTC zit, — es kumpt ein stund das sie rr-
lyt*. Alurucr, Schelm. K, 3^. — Der Teufel,
in seinen Yersnehen Hieb zum Murren sn
bringen, «was* erlegen gar». Id., rnuclnti. A,
4^. — Die Arzte sagen «das nieniaiit» darumb
in Bchweche erlige wie weniger esse». Id.,
Gayac, 422. «All weil der mcn.sch nit gar
erleit ~ tiiid ii bei sirli in diser zeit». Id., Bad
J, 5 1'. Kte. Klc.
ErloutlVn, Krlanfen, ereilen. Scherz, 24G.
— cDo erltejen in dif hnnde». Gottfr. v. .Str.
1, 50. — Es soll ken [ i rli. r, «der vor ein
>tiit (Stelle auf dem .Markt) hat, keine stat
Hie triuujfen» (eilig in Besitz nehmen^. 14 Jh.
Alte Ordn., B. 12. — «Wenn ein Wolif alt
würt . . und mag das Gewild nit me er-
lauffeu*. (icilcr. Emeis, 41 '», — Sie «hant
die bercnhut verkouft, — e das ir einer in
crloujt». Murner, Nb. 226. — «Ein geschwinder
has den niemans kan erlouffen . . .» Id.,
Geuchm b. 3 — «Ich hab in mir manlichen
mut, — der disz leben verachten thnt, —
und meint er hab gar wol ifekanfft. — so er
ilen tod uriilj i'lir crlauß't*. Id., Vin;. d. 7 l'. —
Diores «der auch ein gab erloffen liel», im
Wettlanf gewonnen. Ibid. 0, 7 b. Etc
Erlüpfen, in die ll(di. lieben. S. lüpfen. —
*Es waä ein Wucherer gestorben, der was also
sehwer, das in nieman erlupffen mocht».
Pauli. 129
Eiiustigeu, Erlusten, Lnstigcn. erfreuen,
erg&tzen. — «Da würt Got . . . erlaben und
erlustigen alle geistlichen Sinn und Kreflft».
Geiler, Schiff der Pen. 116"; Bilg. 225^. —
«... das er sicli nach seinem 3iotwillen er-
lustige.* M.. Höllisch Leu. d. 8 «. — «Spu-
rina, der Avar iler aller hüpschest und schonest
-Jüngling, in den alle Frauwen ire Augen
wurficn uud in seiner Ilüb.sche sich erlüstcn».
Id., Narr. 37 — «... das er sich in sollicher
Süsse lustige*. Id., HÖH. Leu, c, 3b. — «Die
Natur hat gern ein üsserlichcn Trost, in dem
sie sich nach der Sinnlicheit lustige*. Id., Pred.
u. L. 63*'. Etc.
I Ermen. S. ^irwcn
Ermorden, ermorden. Vergl. Ben. 2, 1. 923.
«Zuweilen kommt auch ermorden vor, be-
sonders bei Murner.) — «Einer schrigt . . . und
blört, — als ob er jetzend wiird ermßrt».
I'.rant, .N'.sch. 61. — «I)en5elben frummcii . r« n-
man — hab ich böüzlich ermörden lau». 31ur-
ner, fleuchm. A, 1 — Der Schacher, dem
ClnI>tii-< \ i r/i !i. «... zuband ward also rein
— als er ermüräet bette kein». Id., Bad. C,
3 b. — c ... als ob sie mit einer axt ein Hoch
ermörden wollen . . • TL .\ 1(1. H, 3*.
Ermürsübeu. S. Zermurschen.
£ni. 8. Erne,
Ernurren. altd. irnarrcu. (Ip^iprre, flr.iff, 2,
1094. zum Narren werd'sn. — «in staticr krauck-
heit er verhart, — in unsinn, blintheit gante
cmarrt*. Br;tnt. Nsch. 41.
Erue, Em, Ernte. — *Acrnimonal^ au-
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— 88 —
gustas». Hemd, 179. — Drei Frontftge. «in r lian>. Monier, Sehelm. k, 6 1>. — «Ein jeder
der vasten. ze herbpsto uml /y ert»«i>. Türk wisor da verstat — das ich on schimpf OVtth
heim, 14 Jh. Weii»th. 4, Etc. — «Von . ermUn kan». Muraor, Nb. 281. — « . • , wie
des tages über aht tage noch «mem so sol das \ fh»t der vater «mtUn tat». Ibid. 154» — Eäii
erste ding »iu». Bläsheim, 16 Jh. iranaiicr. Thor ist, der «wo man tTMten sol wii sohim-
Constit. 284, Etc. — Frieden «unt/.e nacli pien». Manier, Müie, 2 b.
emeii*. Clos. 78. — Hersog Philipp <verher-| Erobere. 1. Oewinnen. — Als Sani «damff
gete die «rnr» Koü. 648, Etc. — «Wonne die die Schlacht erobert». Manier, Geuchtn. D, 1 «.
eme inkunt . . .» t;H96. Hist. de &. Thoina.s. 2. Erweilien. — «Üch ward erobert das
9ib. — Jnli «bringet uns die erne» Conr. v. Uweren eigmi lüten gegeben wurde» (roUc
Dankr.. v. 'iOS. — tEs »ieiiit die di*- im Heib-ii adquiritur). Murner, Instit. 41 Etc
Wein kauten und iu der Em Korn, daa sie '6. Besiegen. — «Wan wir den tind erobert
es darnach thürer geben» Geiler, N'urr. 18r> «; haut, — dan ninipt erst nnser bunt bettMlt».
Post. 2.73 I; Kv. mit Ussl. 8*2 ^ 58 «. — «Nit Murner. Lutli. Narr 112.
wellest in eins andern em ~ mit diner sicheln; Erorte». S. (Jrtem.
schulden kern». Brant. Facetne, A, 5)>. — Ertteen, ausschöpfen, verwüsten, aent&ren.
«Am jüngsten tag so ist die cm». Murner.' — «Man srhüpft das Wasser alles ans und lai
Nb. 171». — Ks «komt die ern, — den kernen nit mcrcklichs in dem Schiff, wiewol mau das
EBcheiden vun der kligen». Ibid. 189. — Man nit gar mag erösen, es beleiht doch etwas da»,
«soll nicht erst «in der ern Hnfuhen »eyen.» Geiler. Schiff der Pen. 22 — «Gottes Er-
ilurner, Bad. J, 1 — «Wir sind versehen hcrmd nieman erschöpfen noch eröseti niag'>.
mit furbitter — als in der «m mit fulcn Id., Bilg. 31 «. — Gottes Lästerung «kampt
Schnitter». Id., Schelm o, 4 — «Die etwa daher das das Hirn des Menschen y.n
arbeit der ernen und des treschens». Wimph.. vil eröst ist und Itir gemacht dnrch Vasten,
Chry». 14 — «K> \mis noch nit zeit des Studiren ...» Id., Schiff der Pen. <>4 —
Bchnidts der amen». Adelphns. Rhodi», B, ) . _ Maria hat des Teofels «grtm erögt». Brant,
— «Das nnkrant lassen wachsen bitz an die i Are praeel. Zamoke. 183. — Mexentlns hat
ei«CM>. Zell. p. 3 « ^entst luanche schi'uio stat, — dio er allsainpi
Erueistien, erforschen. Vcrgi. Durchnemen. verheeret hat». Murner, Yirg. c, 3 a. — «X)i«
— «Scrntari». Geiler. Bros. 1, 80l>. — «Sag pfaffengasz wollen wir erSsen». Id., Lath.
an, wo irrbo'ii ilic rit\-.chriften Zrigniss von Narr. 97. — «Da hat ich weder rast noch rftjf
dir? Ersucheut sie, sprach der Herr. ermUent i ~ Mit urassen, spiien, sohlemmen, dösen. —
sie, kerent die Btetter nmb». Id., Post. I Als moeht mieh niemands thnn «rdsat». Joh.
2. 45». — «Al<o ('ntristent sie aÜf Ort. \\ ;\ 'l^Innier, a, 3 — «Da.s ^:iint/ wflschlaiid u .ir
sie etwas füudcu, das sie in mochten ver- eroset mit gelt wegen kncgsieoff». Adelphus,
klagen». Id., Ev. mit Uesl. 69 «. — «Dise | Türk C. 5 >*.
Pinir allcsaniiTirii (•rsncli''nt, eniOisent und er- Erüsang, Entleerung. T^'S'* Oedtuikon
fordcrnt die Heulen». .Matth, (j. H2. Geiler, «kommen etwan aas Eroautty «leö Mirus und
Post. 8. 82«. Etc. ~ «Wen man zu unge» ' verwfisteter Fenehtikeit. > Qeiler, Eechengr.
wonlicher Zit in den Rat liitet. so hörstu es, C, 5 «.
ein Hund hört es auch, aber du verstost das Eningen, erzeigen. S. Eigen, — Ehfraaeu,
es ctwuH bedütet; du äpn< li>t man wil frei- die <jre lieb and stete trow erAuyt». Adelphiia,
Hell liiit iilior das lllui riclitrii; da- sucht dein Mörin, h(i ^.
Vernunft aub »Wm Liiieu, das kau der Hund Erper, seltener Ertber. Erdbeere. Heute:
nieht, er hört das Gethön wol, er bleibt da Erbeer. — Gremper die «trübel. erpfr und
gston; A\ nrtiiidi ■■' n Imt di^^ Yorniintt nit, die hutteber» verkaufen. 15 Jh. .\lte Ordu., ]!. 13.
ein Emcmcnu und viti Kisiuhciiu i8t> id., — «Der erperbu/id». Acheuhcim, \übi. Kien-
Brös. 1, 44 >t. — «Kr wolt alle ding «'mnMen». I heim , 1404. — «Der erperrmii». Waiden-
Pauli. 150. — «St. kau ich mir nit emiessen heim. 1-H85.
das ich ComuiLüLaiioÄ J Ulli Caesari.s» jemanden Erpleugen. von pieug, plug, furchtsam;
besser widmen solle als Kaiser Maximilian, erblugen, furchtsam werden; liier furchtsam
iiingm . Casar. 2». — ßairisch: ^Wswn, et- machen. — Durch Drohungen *erpieugt man
Avas merken, wahrnehmen. Schmeller, 2, 707. kindisch rät». Brant, Layensp. 168«.
Erneisöig, nongierig, nachfurscheud — «Die Erquicki'ii. S F.rkicken.
emeissift (Druckf. erneiffig) seiud und wollen Ersaueru, sauer machen, äprichw., die Nase
alle Ding wissen und erfaren, die werden ge- ersavern, ereümen. — «Also möcht gemeiner
lort». Geiler, Hrös. 1. IH frid erhalten werden, und den zart« n Iion n
äich Eroieten, sich bemühen, sich Genüge wurden die uasen destorweniger eraaurel». Ca-
thnn, sich ergötJten. - «Weltliche Freud ist pito, Treger, C, .1 b.
iilt hliblichen. sie verschwindet ee man sich Erschallen, iniivt. erschnl. - Der Vögel
ir crwetet». Geiler. Selenp. 229«. — «Wann Gesaug *ersdMi in dem walde*. Allswert, 14.
ieh mich dann ernietet hat ^ mit böser and Erscheinen, zeigen. — «Des gUeh ir narr-
unkiischer dal ...» iluriier, (l*Miclini. B. 1 lo ir .inch rrKv.'irhu'n die umb ein dntti-n
— «Athanasius, der sich vil mit im (Ariosj trureu, weinen». Brant, Nsch. 83. — «Wer sie
«mietet hat». Zell, e, H s. . seind. das hat sich newlieh wol erscAiiieN».
Ernsten, mit Knist verfahren, sich ernst ^lurncr. C ; ■ i V\2.
benehmen. Knist machon. — «i>orin du Hndst Ersehie>«>t'n, «'rsirriesson. gerathen. zu Theii
das ich uuch kiin - erti^len. wo es fAg mag wonlen. go>lelhen. ntitr.en, helfen. Scher«. ::8I.
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— 8'J —
— «So mal»' dir heil erschiessm. Altswert. 3. —
«Ich truwe, dir süIle erschiessen. — Alles das
din hers begort». Ibid. w. — Da&s die Speise
«mir erachiesz zft kraft und gcsutitheit». Ge-
bete. 15 Jh. — Einer der Jünger sprach: «es
ist hie ein Kind das hat fünf gerstene Brot
und Ewen Fisch, aber was kleckt oder er-
»ehässt under so vil Volks?» Geiler. Post. 2,
7*] b. — «Alle straffen mögciit nicht ersciuessen
an eim bäsen wicht». Muraer, Sohelu. f, 2 ^.
— «Oren meleken in ein kflbel — er$(Aeu$$et
nuuiohem Menschen iiboU. Tbiii. c. 5 —
« . . . das in erscheuszt zu grosser ehr«. Hor-
ner, Tii^. k, 8 «. — «Das bad meAow in aho
WO^ — das sie noch hiit sind freuden fol».
Id.. Bad. A, 2«. — «Das bad ist in so
wol endtatsen ...» Ibid. k, 1 — cEs ist
mir nit übel erschosaen' . Mnrner. Gayac. 42 t.
Etc. — «Ein Baur hat ein Hennen die le-
get im alle Tag ein By. Der Bnnr gedacht,
sie hat freilich ein hundert oder zwey in ir.
hettcstu sie all eins Mals, so ninchtest du
etwas mit sohaffen; ein Ey mag dir nit er-
ecA«en«n; du wilt sie erstechen . . > Pauli, 12
Eine gute Ehfrau macht dass den Mann
«der arb^t nit verdrüszt —> und im drei mal
so wol erschüizt — als wer er einig und
allein». Adelphus, Murin, .^5 b. — «Es ist zu
besorgen das mein naehfolgeode stüok nit
allentTialben erachi^sen werden». Pries. 118 b.
— «Es würt euch on zweifei zu gutem er-
schiessen». Brunf., Anstoss, 15«. — «Das hat
mir allweg gar wol erschossen». Gersd. 43 b.
— «Das selb ist im offt wol erschossen».
Pauli, üVl'i. — «Es ist vilmals zu gurem fr-
Kko9$en», Karsthans, ce, H ». — «Die reich-
tkfimer «n den tnarenden der seien nätK (niehts)
trschiessen» . Wimph.. Chrys. 10 b — S auch
Beispiele bei ächmeUer, H. 409. — Allemanisoh :
6*wn«eMe, snreiehen. gedeihen. Hebel, 2. 252.
Erschiesslich. crspriesslieh — « . . er-
v^tudidk and nützlich ...» Murucr, Gayac,
4%. — «... ob der stat (der Mönche und
Pfaffen) der Christenheit nit not noch erschü'^:-
Udi sei . . » Id., Adel. B, 1 «. — Es wird
«dir in das ewig leben eneküi^kh dienen».
Ihid. A, 4 a. Etc — Sie thuti nichts
göttlich oder erschieszlich sei». liuL/.cr, Weiss.,
1, 1 «Wammb mit scbrifft gegen uns nit
möge erschiesslidi gehandelt werden». Id.,
Treirer. C. 3 a
«KischiHung, dcliberatio». Herrad« 195.
Ewchlajfen, niederschlagen. — «Beschwert,
erschUtgen uini trurig>. Geih i. Mil;^. 5*^ ». Etc.
Erachlagenlieit, Xied«'rgeschlagcnheit. —
«Er widerstreit solicher Pleigheit. ErscMagen-
seins Gemüts». Geiler, 7 Scheiden, I, 3«
— <X rn,p:rsehlagenheit,Zancken ...» Wimph.,
Chrys. 2 ».
Brschmarotzen, durch schmarotzen, schmei-
tht'hi, cihuii^iMi. tlr vermeinen viliicht
ouch fuaff hundert ducaten zu ersdimarotzm».
Karsthans, aa. 4 •.
Hrs'chneicken. iTLriübcln. neutfi' iii: untor-
sQchea. - «Du hast nit Kuh, du habest denn
^•cftneidbt was man an allen Enden tat».
^Hler. Scienp. 5" b. _ «Es wer ein gut
^chaückerci. das wir ilie Ditis; erscitnöckien die
uns die heilig Kirch furhalt . : snnst er-
i neisen und erschnöcken wir aU äaciiuu die uns
nit angon». Id., Bv. mit UssL 165 «. — Hente:
sehneick''}!
Erschruckenlich, KrHchrocklich. 1. Er-
I schrooken. — «Ir hirzc erbibte .... — er-
schroekenHehe si ui such». Gottfr. v, Str. 1, 176.
— «Ich sprach gar erschrocketütdie zB ime . . .»
Nie. T. R«el, 212. — Die Hirten, bei einem
Unwofter, «ersehrockenlichett darzu schw eiiren».
Murner. Virg. E, 4 — «Alle niütter ver-
wunderten sich, — und sahen« an «rteArodfam-
l>rh. Ildd. Z. 8 b.
.i. Krschreckend. Schrecken erregend. — «Die
erschröekenlichen plogen de« gegenwertigen
sterbottes». Nie. v. Basel, 202. — «Ein grosses
ungehüres erschröckenliches wetter». Nie. v.
Laufen, ms. — » . . und was sine znknnft
alse enchröckenlich, das die beiden alle er-
sohrokent». Kön. 578, — - «Ist das nit ein
erschrockenlich ding?» Predigt Peter\ von
Gengenbaoh, 14.^6. — •i>er Lew ist ein Kunig
ander allen Thieren, er ist inen erschrocken-
lich». Geiler. Bros. 1, 50 o. — «Das rrschrorkrv-
Hefte Sacrament» (die Messe). Id.. Irrig Schaf,
6, 8 - «0 ir Siebter. Qott wflrt araehnekm-
lich wider euch sein. j;i euch und denen die
Jets grimm und hert scind armen Lüten». Id..
Narr. 24 b. Ete. Etc. — «Von gottes urteil sol
er im <«agen, — erschrockenlich dem gourh ver-
künden» . Murner. Geuchm V.-.S». — «Wie
der Bein en^röeklich ist». Id., Bad. ( . :i =. —
«Das ist ein erschrockliche prif'iehnusz». Nachtig.,
Psalter. « — «Ein erschrovketUtche grausame
niiszgehnrt». Zell, a, Hb, — • Erschrockenlieh
unchristlich frücht». Capito, Treger. B, 4 «. —
«Ein erschrockiich gottslesterung». Ibid. (), 4 b.
Erschrockenlicheit. Schrecken. — «Das ist
das leidig verflucht Land des Tods on Sterben,
da ist ewige Erschrockeniicheit» Geiler, Ev.
mit Ussl. 110 Selenp. 58
Pi'»i('hadei'n. Schändern. — «Dis alles be-
wegt ein sollich Hertz nit das es sich von den
Sünden keren wöU, es erschudert noch er-
schrickt t'M Geiler. Pred. u L 5Bb,
Ersciui.s.slich S. ErschiessUch.
Ei'Svhfltten, I.Act, schütteln. — «Da hub
man an 'ichlaheii. dio lantzen brechen, spiesz
erschuUen. und iiut .'^ch wertern fechten». Adel-
phus. Harb. »7 ^.
2. Ncutr., erschüttert werden, schüttern, be-
ben. - «Das Erdtricii cruchiUt sich» bei dem
Tode Christi Geiler, Schiff der Pen 79 -
Von dem Schicsson der Türken «alle gebew
der stat erschütten, als von einem crdbidem».
Adelphus. BhodlS, H, 4 K
Ei'schiittung. das Schütteln. — «, . . das
man unser luii erschyttung des haubts spottet»
(commotio oapitis). Nächtig., Psalter \ 10,
Erseip:«*n. suttigcn — «. . . dir Weiber wer-
den alsu iiii eiseiget . , Spriciiei Salonion :
es seint drei ding die niemants ersctt/en mag,
und das vierd seit; nicnicr me hör uff». Prov.
30. In. Geiler, Narr. 77 l>.
£n»enflern, besänftigen. — «So ^er inen
not etwas das inen tröstlich wer. das sie ye-
tiisea Diii^on uil vci/wireliou und ^aiit/
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— «0 —
verzugicu iu irem Gemüt, sunder das inen das
milteri und ersenfterU. Geiler, Bilg. 70 J^.
Ersieclien, Erdigen, versiegen. — «All wil
es trüft (triiuft, rinnt) ersiecht es nit». Horner,
Nb. 81. — «... das dein glaab nit gar zer-
gaog and ernffe: Turner, Adel, £, 2 a.
BraitzeiL, riteen bleiben, rohen. — «Doch
ist ein zeit lang die sach (ein Proseu) bIro
ersessen». Sapplic. B, 1 ^.
Ersprechen. — Eine geputzte Dirne geht
in die Kirclie, «uiui setzt sicli an ein ort
allein, — als got erspreche; siehst mich nit,
— wie ich 80 sehi^tt eu Idrchen trit». Humer,
Nb. 143. — Die I'edciisart wird noch lieuto
xttweilen in Strassbarg geliört; der Sinn ist:
ab wollte man sagen. Der Ursprung ist mir
nicht klar.
Sich Ersprechen. sich besprechen. Beuccke,
2, 2, 629. — «... ich masz micb je mit dem
/.arten vdloklin ein wenig ertpredlm». Zeil,
F, 2 a.
Ertpringen. 1. Entopriessen. — «Das erste
ris . . . davon sint esie 9r»pnmgen; Qottfr. v.
Str. 1. 67.
2. Sich freuen, exnltare. — «Ir Gerechten,
enprinffertt eurli in ri(itt>. (Ifilcr, Selenp. 58 «.
— Daviil sagt: «uieiu Zuu^ hal sicli ersprun-
gen und froloekftt*. Id., l*ater Xost. D. 4 ». —
«Hab ein erspringende (fröhliche, Hoflhnng
gegen Gott». Id., Bilg. 40 Etc
Erstecken., 1. Ersticken machen. Ben. 2, 2,
628. — I)or Samen «so er ufigegangen ist mit
den Dörnen, habcnt sie jn erstecht*. Geiler,
Post 1, 32 »'. — Er «ladt noch uff so vil der
Seck, — bisz er den esei gantz ersteek». Brant,
Nsch. 32. — «Darum so miessent wir nns
strecken — also laug i^t unser decken. —
das wir aus selber itit ersUcken». — Murucr,
Nb. 246. — Er hofft das« «das grosz j^cschrei
von im /n Bern . . . mit s\\ eigen (wiirdei näntz-
lich ersteckt». Id., 4 Ketzer, L, ö o. — Einen
«bei der gurgcl heben, das sie jn ersUtken,
das er nit zu laut schreige». Zfll. S, 3 —
«I)urch iibei tlusz des weius würt diesel übor-
schüt, ersteckt und getödt». Wimph., Chrys. 10
2. Ersticken. — «Ein nrreil über manchen
gat, — der sich noch nie veraniwürt hat —
und sin unsrhuld noch nit endeckt. — das
Sehaift. er i>t im sack erftni-l». l"raiit, Xsoh.
97. — Herren, die Geschenke anucluuen. «da-
mit sie werden oftt bewegt — das mir das
recht bi in ersteckt*. IMnnicr Schelm, d. 3 o
— Sic lä&bt «kein lügen im hals erstecken, —
sie muss es dllich als entdecken». Id., Nb. 04.
— 3furnor hat auch ersticken, z. B. Nb. 21o.
250. Etc.
Erateinen, zxk Stein werden. Vcrgl verstei-
liS». — «. . . da was ir herze «r9<etfi«<>. Gottt'r.
V. Str. 1, 26.
Ersterckeu, starken. — «Wann dicli der
jangbmn dut ertUrekm». Murner, Bad L, 4 K
— «Da ward ersterekt mein hertx und gemut».
Id.. Luth. Ni.rr, 11.
Erstifteu, stiften. — «Die pfaffen, den man
beichtet hie, — die hat doch got erstißet nie».
Muriier, I.uth. Narr. 146. - «I'ie mesz ... ist
allein von Christo . . . erstifft». Id., Mess,
A, 1 1».
Er«tinken. stinkend werden. — «Het er den
wüst gcwcschcn ab, — so wer er nit erstunckem
drab — und von dem dreck also verdorben*,.
Murner. Bad. 0, 2 b.
Erstochen, verstocken. — Der Prophet
«spricht das jr hem trttocket ist, also das sy
sehende nit sehw». Zell, e, 2 ^ ; r, 2 t> , die
nämliclic StftUe, mit dem Wort ersledfcf statt
erstockt,
Enttotsen, fiber etwas Btntxen, stutsig
wrrden. - «Oh dem seind sie crüützt und
erschrocken». Geiler, Post, 4 ^. — «Und sie
«nthit«ten allesammen und verwunderten sieli».
Ibid. 3, 28 b; Irrig Schaf. E, 2 h
Eri^uchen, untersuchen. S. die Steileu bei
emeisen.
Ersüreu. Ersttrtzcn, ersaucrn. «Er hat
dich ein wenig er/.ürut und hat dir die Xas
ersMft». Geiler. Post. 3, 102 — «Jederman
woltesiu sein Nas ersürcn», ihn tadeln. Id ,
Brös. 2, 24 '>. — Christus «hat iuen vor die
Nasen ersürizt und sie hcftiglicb geatoeheii und
gepfct/.t». Id., Post. 2, 21
ErtAOzen — Ich meine nicht mit meineiu
Buchlein «den hauen zn erdantzen, versteet
vor der weit wöllen gesehen sein». Blindenf.
A, 1
Ertauben, Ertonben. 1. Betäuben. — «... off
das ich dein . . . oren nit mit langer led er-
teube>. Adelphus, Rhodis, E. 3 «».
2. Taub werden. — Von zu viel Haar «gar
mancher ist ert&ubl». Brant, Morctus, a, 7 t*.
— «Dorumb ist der blind und ertaubt ~ der
nit hört ui^hcii und ir gloubt». Id., Nsch.
14. — «Die unnützen ding in denen wir er»
blindent und ertcntbt seind» Ziegler, Niessnng,
C, 2l>. - «... \\[in d;is ^;tltz crtouht und UB-
tiichtig Wirt ...» Karsth. cc. 1 i».
3. ToU werden. — «In nanrheit Ist all weit
ertonbt, — cim joden narren man jote gloubt».
Braut, Nsch. Q&.
Sieh Erteln, arten, eine Art annehmen, sieh
bilden. — «Tr wibsrhni gouch solt üch
schammen. — das ir uff gredtsche berU üch
ertleu*. Mnrner, Geucbm. m, 4^.
Ertzfüi'wes'in. - Jairus «dersclb wart ge-
nant Archisyaagogtts, ein £rt£fürweser, ein
Fürst». 3Iarc. h, 22. Geiler, Post. 8, 106«.
Erwackcrn. erwecken, rrnnintorn — «Wir
süllent uns rchtc erwackem und \\ackcr sin
und nüchtern». Tanler, 88 (18).
Erwägen, erschüttert werden, schwanken.
— «Wer kan der aller schamperst sin — dem
büttct man ein glas mit win, und lacht
sin das ilas hus erwäg». Brant. Nsch. 71.
Eruuneii, aufhören, vom alten teatten, ub-
nehnicn, sich vermindern. — Otfried, V, 254,
61: sicli uuandn, sich verringern. — «Doch er-
wante die geischelfart do». CIos. 73. — «Der
krieg erwant». Ibid. 13H. Etc. — «In Flahs-
gasse erwante (die Feuersbrunst von 1344) an
Heilmans hus». K5n. 752. Etc. — Im Glossar
zu ITi i:rls Ausgabe, p. 1093. w inl erwante von
erweudeu abgeleitet und durch aufhören er-
klärt; ioh halte erwanen für richtiger ; er-
wcnil.'M hl etwas andero-^
Ervvatten. act., übcrstehn, durch Waten
den Koth fiberwinden, sich wieder herans-
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— 91 -
machen. — «Wil er ilfr fruwcii äa> gestatten,
— 80 lüg er Avie crs mag erwatten, — ich
Ican nit alsit bi im stn, — du ich im smgte:
do wat hin». Murner, Nb. 247.
Erwegen, erregen. - «Von der Hitze Mird
erweget ein gros torst». Taolor, 878. — «Das
mer errregc sich!» Nachtig., Psalter 245. —
Die Welt beklagt sich «das wort gottes . . .
trwege krieg und todtsclü&g». Capfto, Treger,
B, 4 b.
Ei'weiz. Erbisz, Erbse. Scherz, 355. — «Der
ertteic/^u//';/». in 7 Bannen, 1240 u. f. — «Das
erweülant», in 6 Bannen, 1290 u. f. — «Zu
speck und erioeis8en.> Strassb. Hausnamc, 1257.
Speck und Erbsen, noch jetzt eine im Elsas;,
beliebte Speist'. — Im .Talir 1362 srhäl/ten die
.strassbiirger Künikuufer »daz die crwci^sen
eins iKlnelinETs bosser woreiit wan die fiijen».
Clos. 135; Kon. 869. — «Ein malterviertel
erweisz». Bühl, 15 Jh. Wcisih 4, 126. — «Dem
mayer des dinghofs einen scstcr wisser er-
«msteii». Oberhergheim, 1487. Weisth. 4, 141.
— «Die erteeisloube* tn Strassb , 14 JIt. n. f.
Gassen- u. HMUsiTiiainen. IHS. — «Ein Mensch
der . . . ali&i&eit embor&chwiminet, zo gleicher
Weiss als bds Erbei8$en in einem Hafen mit
AVasser>. Geiler, Selenp, 92 1>. - <T.cg ein
JSrtoü« oder Bon auf den Tisch und sciirenck
Tvten Finger übereinander, und ricr (rühr; sie
also an, so menest du es .se«rcnt zavo*. ilil..
Irrig Schaf, D, ö — *J^rhi*z mit Ücibchbrüc
gekocht». Fries, 1G5 — Erbsele, kleine Erbse,
anch der Erbse ähnliche Frucht. «Surouch
JSrbsele», Pauli, 166. Göll, 487: «Pisum,
Brwenden, abwenden, abwehren SiIm iv,
36ß. — «Swa ich iuwer arebeit — mit uiiiu
Uhc crwendm kan . . .» Oottfr. v. Str. 1,20. Etc.
Ei*\vin<l<n, ablassen, aufhören. Scherz, 356.
— «... Liiiliiisfu. die ob ir enkelen — Wol einer
hende cr«'i< Gottfr. v. Str. 1. ;^9. (Hosen,
die eine Handbreit über 1» ni Knöchel auf-
hörten, nicht länger waren). — Ich «wil
niemer erwinden, ich wil mit dieser helfe allen
Ontiiir'^ndcn leren stcrboiu Nie v. Basel, ms.
Ervv üujithlich, dem Wunsch gemäss, voll-
kommen, herrlich. Beneckc. 3, 821, wünsch-
lich. — Das Böse wird von ^lanchcm «holt-
selig und erwinschlich geacht». Wimph .
Chrys. 9 a.
Erwnrizeln, erwachsen. ~ «Zu besorgen
das etwas misebrnch . . . heriisz f rwurtsdn
udeht» Fries, 178 b
Eraippem ? — «Da soit din Kind ziralich
mit Vernunft streifen und mit der Ruten er-
r , . ririlor, P.üir 74">.
Ei'züxen, erzeigen. — «Die andern zwo
Ifarien haben im (Christo) anch Frnntschafft
in seinem Leben ci-öi/h flcilor. 3 ^[nrien. :?
— Gott, «der dir semlichc Zeichen erzögt hat
der Liebe». Id.« Narr. fi9b. Etc. Anderswo
hat Geiler erzeigen, z. B 3 Marien, 6 —
«Wie fast ich mich in dem handel gern wcisz-
üch erzögt het . . .» Murner, Luth. Narr, 3.
Erzögnng, Er7eignng, — »Tn Errögung der
Beverentz und der Eer Goiles». Geiler, Ev.
mit Ussl. 26 a. Etc.
Ersögen, durch Zeugen einen überführen,
durch Zrijfron etwas beweisen. Scherz, J^57. —
Wird ein Angeklagter <nut erzüget . so sol
er sine vnsenulde tftn mit dem eide». 1814.
Kön.. T^ci!., 969. — «Do las man in vor die
siiicke die uf sü wol erzuget worenl». Kön.
784. Etc.
Esche, Asche. — «Wie tftnt wir armen
wiunieliu, die hie noch kriechent in der er«
den, in der e«ekin?> Tauler, 886 (ÖIQ. — «Zft
e^chfin TTiüssent wir wiilrr werden». Jüngst.
Gerieht. — Haben dit- Huher srogessen. «so
sol der meiger die breiiil ' und eschen uHaden».
Sundhausen, 15 J!i. Weisth. ö, 534. — Judith
«nara esche uf ir huupi«. l'eter v. Gengenbacli,
1480. — «Ein tunn mit eschen» Laii^'ti
zo machen für die Wasche). 1499. Inventar
des Ludw. v. Odratzheim. — Das Feuer «würt
zu >«acht bedeckt mit Esch». Geiler, Irrig
Schaf, B, 3K — «In der iii'scA gründien». Id.,
Eschengr. a, 2 Ji. — «Was ist den Mond
in Eschen stossen, denn sich selber demüti-
gen?» Id., Bros. 2, 79 a. Etc Etc. — Da
bist «nüt dann leim, dscft, erd und mist».
Braut. Xsch. hb. - Tn der Fasten «wenig sich
zu der äschen uabcu, das sie mit andacht die
entpfahen». Ibid. — «... dann du bald
wrirst zu stanli imp! c^rlirii». I'.rant, Kpi^r.
Copie, 222. — Es ist eine Thorhcit prächtige
Gräber zu machen «do man wnrffet hin —
ihn f'ischsack und die schelmnnbrin». l^rant.
Nsch. 83. — Eine Magd «die mir verkoufft
heimlich die eseft». Ilurner, Nb. 66. — «... die
esch für heiltumb lassen ston». h]., I Ketzer,
0. 1 \ — «Do Troy gantz viel in e.sclu;n hin*.
Id., Schelm, h, 3 •. — «... so ich doch selb
Hol;' in der eschen- Td., ll:iil. .\. 2 ». —
1. . . und sasscn nidcr in die tat/**:»», ibid. C,
1 a. — *Esch fscoria") von gebrantem hley».
Murncr, (iavac. 408 Etc. - Ein Gef.iss warmen
«in der eschen oder iu dem saud». Brunschw.,
Dist. 14 ». — «Eine starke lauge von Bonen-
stengelwc/<en gemacht». Frie«. Iß0'>. — Der
Kaiser Hess «die stat Iconiiim zu eschen ver-
brennen», Adelpus. Diirb ?>7 — «Wasser
das durch eschen laufft». Pauli, 43. — « . . wie
man das brot etwan hat in dem äschen go-
bachen, also das es den äschen an sich hat
gcnomen>. Nächtig., Psalter 258. — «Da bist
eschen und mnst widerkeren in die esdun*.
Wurm. Balaam, g. 2''.
EachelQocb, Aschloucii. Bruuscbw., Dist.
58 — Allinm ascalonieum, Schalotte. Kirsehl.
2. 182. — «Do die Crte vorhönet wfn t durch
sare 8os^, EscMouch oder Xnobeloucli oder
durch vcrpfefTerten Pfeffer . . .» Geiler. Post.
4, 12 0. — *Eschlouch. der s( ll niemer mer in
der pcstilentzen gebracht werden». Brunschw.,
Pest. 9 b.
Esclieii^i'iidel. rnasc. 1, Magd die die ge-
ringste Arbeit zu rhnn hat. — «Eigenschaft,
des Eschengrüdeü. Zu dem ersten, so hangt
er vol Eschen, und alles das nn im ist, Xas,
Augen, Kleider, Schleier, seind bcronil. Zu
dem andern, so muss er das Feuer machen
und gat im der bitter Rauch etwan dick in
die Xaseu. Zu dem dritten, so muss er wischen,
(tcschirr reiben, Kesseli Pfannen, Schüsseln,
und etwann so reibt er es durch. Zu dem
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— M —
Vierden, so muss er braten ; die Janckfrawen I Mitwoehen so Nacht füllen» (Aschermittwoch),
in dem Haus die braten nicht, ja wol. der d '1 r, Oeistl Spinn. P, 4
£$dutHfrüäd luaas es »Is thnn. Zum V soi ii^seletli, eselhafL Kin «eideAkr niensclie*.
miiss er den Katzen weren. wsn sie beteMeeken ! Fred. Ingolts.
was iiiaii iii'lieii m'cIi setzt. Zu «lein "\T sd E»eln, für einen Esel halicn. — • «Wenn die
muss er vil in dem Haus leiden. Zu dem 1 grokSAc Lerer 6chuu eiwauu feien, so sol mmsk
eibenden, to ist der &«hen9rlidd dem Hans« < sie nit narren oder essebi». Geller^ Ehr. mit
vatter an dem allerliebsten, er nimpt in ctM ann Ussl. 116 ».
za der £e*. Geiler, Bros ^, 79 ; Escbongr. « Eeer, Proviantbeuiel. Scherz, HnH. — «Ein
Hm, — Die Freu soll nieht das «JCftAen* ( eser . . mit siden f^enejet nnd edelstefn darin
gryddeh des M u is sein. 3Iurnor. Geuchm. e, {fewürket>. Cl<<s 1 — «Ir hant gar einen
1 b, — Sine Kluäierfrau «die wat» ein cachen- hübeschen eser*. Kun. 458. — Ein aussatziger.
, grüdd*. FäiiU«HBd. -- Als Sehimpfwort: «du der über Feld geht, soll unter anderm «einen
Esdtengrydel da WUrm, da kot, du faule asz». eser» haben. Gutleute— Onln., l<i9.
Blindenf. B, 1 *>. Ess, ncutr., Abs tier Karten und WürfeL —
lt. Kind das man weniger lieb hat als die tAuflf dem wirffel stat ein aug. derheist ein
andern und das heruniirestupft winl. — «Pu ms?». Guldin S\n], 4^. — «Es ^rat denen trleich
-hast sechs oder sibcn Kinder, und j»t etwau wie einem Brei^piler, der bedürfet das er ^imrt
fein E$ehmgrüdeltu anrli darunter, dem bist und Tauss und Ess wärf, so wnrft er ^&chs
du fcind. es ist nit also hübsch und fein als und Zinck. so sjiriclit er dann : der reieh Herbst
die andern; legt etwan den rechten Schuh wil niicli verderben». Geiler, Ev. mit C&sL
an den linken Fuss: die Huter sieht es. so Bros. 2, H4 b; Pred. Uber 3Iaria, IS
schlecht sie das Kind an ein fiadcen ...» Gei* Essend. 1. Zum essen bestimmt. — «.A.lle
1er, Bros. 2, Hl . andere getrejfcde und essetide ding . . . kleider,
8. «Ein armer jB^«c/i«n<7rti^/, ein armer elen* husrut, esseiuie ding udcr anders». Gutleute —
der Mensch». Geiler, Selenp 79 «. Ordn., 15*'. etc. — «Fleisch oder vysch. oder
Eücber. I. Das bei einer Kleiderwasche über was das ist desglichcn von essender spisen».
die ans Asche bereitete Lange gespannte Tuch ; 145H. Gulschm. Zunft, 41. — «Verlin oder des-
<M)er auch die Asche die zur Bereitung der glich essende spise». 1482. Alte Ordn., B. 1.
Lauge gedient hat. — «Gedenok du bist ... 2. Essend, fressend. Scherz, H.ö9. — «Ein
ein ussgesrhütter Escher naeli der fiaueh». ' ligend pfand das sol ligcn 14 taire in deiu...
Geiler, Arb. hum. 9 K I gericht, und ein tuend pfand 8 tage ; aacb so
2. Der mit Asche vermisehto ungelö.sohte I sol der meier kein ess«i»(i pfand nemen, er finde
Kalk, dessen .sich die Lohgerber bedienen. — dan kein ligend pfand». Molkireli, 1F> Jh.AVeisth.
«Will man gut Leder machen, so ist 2iqt das 1. 696. — «Sind es tragende pfand. so soll er
man die Haut in Hnen guten leharfen Äst^er ider Heier) sie lassen 14 tag liegen ; sind es
leg». Geiler, Has im Pf. r. T. - «() Paule. aIh'V t .^srnilf pfand. so soll man sie 8 tag hinder
du bist gar bereit, diu Hut ist wui geschlagen. , dem vogt lassen stau und nit leuger» Enta-
sie ist weieb wordf»n im Wasser, werstn nur : beim. 16 Jb. Weisth. 5,454. —Essende Pfänder
ouch im EscJier in. im Lu der Rinden», sind K fit) e. Pferde, etc. ; liegende oder trag^end*
Id., Bilg. 21 — *Eiü Gerber bedarf mer ze , (tragbare) sind Mubel, Ackergeräth. etc.
essen dann ein Schneider, er muss essen das '• Emhaflig, essbar. — «ElHAa/Kti^tf oder trank-
or die Hüt in dem /;«;Aer mög ambher werfen». ' hafriire !>inirr». 1478. Alte Ordn., B. 28.
Id.. Bros. 2, H8k i EsHig. S. Aessig
EscherÖseboum, sorbus doraestiea. — «An Easlgen, nach Essig schmecken, sauer sein.
düü cscherö^ehämcn». An mehreren Orten. 1306 — «Wenn man gen Sant Magdalenen g-at. da
u. f — «Em tjtuck reben das do heisset der ich gesin bin, in den Landen ist Gewoulieit
tscheraseboum». 1H51 A\'eiter>weiler. das man dir in eiiu Wirtshaus Wasser nnd
Escherösel. die Frucht des obengenannten Wein auf den Tisch setzt, und s^d keiiis nit ;
Baums. — «Ein karrich n)it esdterusel zit 2 ^j» das Wasser sol nicht, es wachsen i:'ru&cli dann,
(Zclli. 1.) Jh. Alte Ordn. B. 18. der Wein essigt und ist verbrant; wenn mau
« Escher tueli». M^'P. Inventar des Lud\s . v aber das Wasser under den Wein thur, «y
Odratzheim — Leineue» Tuch, daä man auf nimptes im das A««c/«r« und istgui zt; iriuken».
eine Bütte (Buchbült) breitet und auf das man Geiler. Brös. 1. 67 — «0 Weinschenck, was
die Asche thut. die, mit Wasser begossen, die Eriorierest du in dem Reif vur dem Haus, rias ^r
Lauge abgibt mit Grünem besteckt ist. und der \\ eiu den
EschesehwingungfdasSehwingen desKorns du verkaufest ist seiger, gebrorhner Wein,
nach dem l>rejchen. von dem alten Wort essichet». Id., Narr. ß9 — Zizim. bei den
Ezzisch. Kzzig (s. unten) Scherz. .S.öH. — Der Rhodisern essend, «was süesz was das ver-
Schürmeier von S. Tlioniae suil «von der esdte- schmaeht er. abcV was da eastget^ das asse er».
Swingtinge nemen ein viertel weissen». 1096 { Adelphus, Ithodis. G, 2
Hist. de .S. Timm. 894. - * Essuingung» , ib. Eeaunj;;. Nahrung. «^2 seh. einem Knecht
'6^r^. <pru salario und für esnui^ einen tag^». 143fic
Esvhriuh. in der Asche gerostet. — «Du Thum. Fabrik,
kam der Engel Gottes und bracht im (dem Eaterieb. Fussboden. ~ «Tristanes eumpa-
Elias) eschrtch Brotlin». 1 Kon. 19. 6. Geiler, niuuc — Die sazen uf den csU'nih». Guttfr. v.
'6 Marien, ». Bilg. 197 » steht Esdtenbrot, Str. I. 154. — « . . . und was der estr%di in der
— «Es seind die die sich an der escherigen stat nnd die biine... von golde». Nie. v.Stmaeb.
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— 93 —
266. — «Den estrkk er besäte» (mit 3Iehl).
Gottfr. V. Str. 1, 206. - «Uf dera««ertcA>. Feld-
name, gnrosse Strecke zwischen AdelshofMi, l^ttiO,
and Beichstätt, HS&Z,
Estrichen, den Fnssboden mit Steinen be-
legen, die Sirasseii itHiistorn, Srht^t/. WO. —
*Gee»tri«het, Stratum.« Herrad, li)8. — In der
Kirche der Johanniter int «der hert noch xft
erstrichrndr* Nie. \ . rSiisel, ^^37. Der K-^triolier
«sol besorgen . . das geesterichet werde
rehten ziten and ^ht wetter Ist». «JS!temeA<
steine». 15. Jh. Alte (Viln V,. ly.
Estür, Aassteuer zur Ehe, Hitgift. Sehers.
3Bi» — 9U0 Mark, die Janker Claas Bdmelin
von Miilhausen «zu rehtcr Estür lubto 7ft
gfen«lo» äciner Tochter. Cart. de Mulh.,
192. Etc.
Etkum, Hitze. Eifer. — «Ein guter Ftkum
und Iferen eins bescheidenen götlicheii ent-
Inranten Emsts, der dir entspringt aus dem
Brant gotlirlu i- und christenlichcr Lieb», Oei-
ier, Bilg. i.iü — «Zu dem ersten, wenn er
etwas siekl das wider Gott ist, an im selber
und an andern Menschen, so eat von Hitz
and Inbrunst straclvs in im uff ei u Alügcn:
wenn das wenig^ wert, so würd daruss ein
Schmerf z; uss dem Schmerzen entspringt dann
ein Etkum, ein Iniferen, eiu Inmaseren, das
da denn anfohest in dincm GeniQt insnftilen
in dich selber». Ibid. 161 u.
Etknmen, verbura. — «Diser entbrant gött-
lich bescheiden Emst, lici . , . anfohet müglioh
ethmm und eiferen «u werden über das Übel
and ITnreeht das wider Oott den Herrn ^e-
scliiolit . .» Geiler, Bilg. 1^7 1. Tili rmiss
mich entschuldigen, dass ich hier Grimm zu
widerspreohen wage. Wimpheling, in der De-
dicationsepistel seiner Schrift ini'|tt;i » t
saperfloa verborum resulutione in caucellis
(S. 1. et a , 4"), beriektel, die Sehwaben und
itCsniHli-rs ilii' schwäbischen PretHürot hiitti'ii
die Gewohnheit gehabt /.u sagen: «der Ucrre
WM sprechen, er was jiron, er was wandelen,
er was gesund machon. was IchriMi', stiut:
er sprach, er ging, «. s. w. ^^ü auch Bi uu-
schwig). Wimpheling tadelt diese «barbaries»
und fiigt h' i, auch Leiter liahi' .^ic verworfen.
Sie bestand darin, darin den Infinitiv mit dem
Hilfiir.eitwort sein stt verbinden; ähnlich, nnd
noch barbarischer, m ard er mit werden ver-
banden; woraus aber nicht folgt, dass er für
ein Adjectiv galt. Geiler, obgleich er dagegen
w«r, hat dorli noch hit- und da einmal in
dieser Weise geredet, es sei denn, das» holcbe
Stellen nicht ihm, sondern seinen Nnehschrei-
bern oder Herausgebern angehören.
Etkümiir. S Ettehömig.
Ette. S. Alte
Ettekömiir, EtkUmig, hektisch. Scherz, 860.
— Sie waren «alse gar liebelos. mager, dürre
nnd etteJcdmig am^zftsehcnd.' \\ nrdiMi . . . Lo dich
nüt wnuder haben das wir etukömig wurden
sint». Nie. r. Basel, ms. — «Er wörd etkümig,
es ifcrt and nagt in». Geiler, Bili:. 136 —
Qrimm, a, 1174, iwt etkum sei «ein dunkles,
schwieriges Wort, das nnr in der Schwei« und
im Elsass vorkoiiitut ». Er vcrsuclit, tihwolil
cweifelnd, eine altdeutsche Etymologie zu con-
struiren. In Twingcrs Vocabularius steht:
*EtUkum. ettica», d. i. hectica. In dem Vocab.
von *Ettkum, Swiiusiiclit , eiliicu». Tiiisy-
podins kennt das VVort nicht, aber es erscheint
wieder bei Göll, äSO: «FebHs hectica, der
Eticken oder «jET^^wm»«». ?chiui ("lobcncr (Hegel,
i, öt)) hat: «der äicciitage der da heisset
Bties». Bei Diefenbach, 24, findet sich die Er-
klärung : <df'r swinend Sicchtag». Aus Geüc^rs
Stellen geht hervor, dasii er den Ausdruck
figürlich nimmt nnd ihn einem Krankheits-
zni^taihl entlfhnt; man denkt- nur an dif Hitze
die einen Schmerz erzeugt, aus welchem eiu
Einmasem and Einfielen entspringt. Man sehe
frrnfr die Vergleichung des ptHmigen Men-
schen mit einem Hund, der ein liitzigcs, ent-
branntes Thier ist, was herkommt «von ffit«
sfino< Houptes und Hirns», und der. wenn er
in Wuth geriith, die Menschen aufalli und
verwundet. Etkum ist also ursprünglich eine
krankhafie llit/e, ein Fieber, und die ein-
fachste I^rklarung für das Wort wird wohl
die sein, es für eine populäre Entstellung von
Ettil-e ZU halten, wa?^ selber eine Corruption
von hectica ist. — Sic Manuel sagt satirisch
von der Messe, sie habe «Etikani, den sehwy-
nendeu siechtag übcrkummcn». Bei Grüneisen,
Nie. 31., Stuitg. 1837, p. — Bei Mosche-
roseh, 1, lia, liest man : «ich war warhafftig
so müde, dass ich weder ohrcn noch augeu
mehr mocht auCfihun zu hi»ren oder zu sehen,
und offt so eckhümmich als ein lansz im kind-
bett». In der Anmerkong ist eckkümmich er-
klärt darch «Qbel gelnant». Ist es aber nicht
verdorben aas eOtBrn^f, und hat den nämlichen
SinnV
«Ettekncben* sollen die BKcker dreimal
wöchentlich backen. 149ä. iite Ordn., B. 1. —
Scherz, 360,
Ett«r, der das Dorf nmgebende Zann. Seherx,
- Es «engit dekein siner Kks Abts vnn
Ebersheimmuuster) lüte, die inucrhalp sincs
etherm gesessen sint, gewerff». iSifO. Weisth.
1, i,12. — Wer nicht « in ne wendig etter$ ge-
sessen ist des dorfes, sol nit uiesseu au wunne
noch an M eide noch an der nlmende». 142if,
Hüllingen. Burckh., iH<.
In folgendem ist Etter Zaun überhaupt: Der
Hof von GUdwiller «soll sein umbgangen mit
siben ftteni. nnd ein well kriitzweiss iihcr und
über niul ein iu die leiige». 1394. Weisth. 4, 59.
Etterzehenden, Zehenden von Gemüse und
Obst, die in den naiisi;ärten inncrhalli >\r^
Dorfzauns oder der Kin^mauer wachsen. J^cherz,
361. — «Der ctt> i cclienden innewendig der
rinErmnren». Iluffach, 1349. Weisth. 5, 383.
Etwar. l. Irgend jemand. — «Darumb spricht
der Herr : get eticar durch mich ein, der wftrt
selig». Geiler, Schiff der Pen. 41 '.
'd. Irgendwo. — «Tut mir ein brief etwar
zu not, — so honf ich in um ein stück brot».
Murner, Nb. 202. — «Hab ich aber etwar troffen».
Ibid. 279.
Kussern, äussern, entfernen. — «Pas ist
zämal uurecht und aoMert von got>. Guldin
Spil, 19. •—«... von welcher art und eigen-
>cliafft sicli die iremeinen menschen soUcn mö-
gen on gefärlicheiteüM^rtt». Zell, Collation,A,3 K
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BuUdi, Bssic, Saat, Schmell«r, 1, 167. — r cnnft, 96. — Die Wiithe^ wenn sie ein Fmn
tEzsisch, Sfli, sisrcs'. Tierrad, 181. — *Fz-
siaeshag». Trachtcrsheiiu, H. Jk., der das äaat-
nnetcckcTi. sollen «am dirten tsigc vallfr sreben»,
tu (liiii V'urKtadten erst am 5. Tag. lib'6. Alu
F und V.
feld umgebende Hag. £m'«e«iifi, sehen in der Ordn.. h. 28.
Lex Bajuv., tit. X, cap. 16. I Falsch, masc . Falschheit. — «An der prob
wirb der falsch bald vcrmerckt». Capito,
Treger, G, 4 ». — «Die Klüsznerin ward in
irem Falsch begriffen» eiiapprl iicih r, Iir.ll.
Leu, d, Ib. — «Ich sih üweiii Falsch*. Id ,
Po8t.2. 20!'. Etc. — *Yon falsch und beschisz».
Brant, Nsch. 97. Kap. Überschrift — «Sellig
... der sich vor falsch jetz hüten kan>. Ibid.
Ffteh» Abtheilung, speciell : Theil eines 98. Etc. >- <. ..dnreh dinen falsch, darefc
Bachs, den man ilas Recht hat zum Fischen din glosieren — nns armen bi der nasen
abzusperren. — *l''ach, heissct ein wasscr- füren» Murner. Nb. 78. — «. . .das er uit
gftt». Ebcrsheimnuinster, 1381. — Während nierckt den falsch und list>. Id., 4 Ketzer,
einer gewissen Zeit des Jahressollen die G. 4b. Etc. — Das trojanisch «pferd gc-
.itrassb. Fi.eeher «kein fach noch stellunge öffnet hat den fälseh. . .» Id , Virg. E. 5 ». Eitc.
machen». 1449. Alte Ordn.. B 2. - «Ein
mdtrecht» in der Iii. lilwickersheim, lölö.
Faciletlin. S FatzeMUn.
Vackeln, Hat kern. — Es erschien einem Geuchm. D. 3
Fälteln, in Falten legen — «Das feUtm
oder flechten des hars>. Bündenf. A, 4 b. —
«Ein frantzosiseli hembd, fin gefeltett». Mnmer,
ein Geist «in einer liebten flammen . . . aizü-
mol« weMnde». Tanler,' 148 (27).
JTaltaen, um oder über etwas legen*
— • Verdammte im Tartaros, «gebunden und
Vadem, Fadfii. — Chri'^tus <!cain llos an gefalUeti — hin an die grosaen redftr(BKder)
das crüze das ime ein vadem an sime übe nut j sind». Murner, Virg. T, 4*.
bleip». Taul»r, 403 (70). — Die Haut ist «ein | Valwen, fahl, irellc werden. Sehers, 1689.
dotkol lies loibs. nsz Acn Fädemen der sennen «Knit das valwete». Tanli r. 212. '37"). —
und der andern zusammengesetzt». Gersd. 1 i Im Winter die Blumen «alle valtcrn». Alts-
Padenschein, fadenseheinig. — «Btner der j wert, 70.
( in beschabcnes Mentelin rvn hat oder ein ' Fnn. inasc. neutr. bei Munirr
Kock der fadensclxein ist». Geiler, Brös. 2, Scherz, 3ti7. Heute, be« uns, mabc.
64 b. ich noch mit min selbes hant — Den hervanen
Vahl. — Der Meier von Xothalden soll , in Irlaiit. . . müte uf^cstozi^n». (T. irfr. v Str.
geben jedem Förster und seinem Knecht, am | 1, 89. — «Die Juden machent den vanen» (die
onntag nach 3Iartini, «xe essende drie Vah- \ Stadtfahne). 2 Stadtreeht, Grand., O. inM.
len, der suUent sin zwo gesotten und ein ge- I 2, 214. — Stephanns trug «den ersten mnrteler-
braten.» 15 Jh. Wcisth. 1, üö3. '/an». Verse, Briefb. — Bei Auliii nlen, etc.,
Vabs, Haupthaar. Scherz, 367, 1687. — soll der Wäditer auf demMunster <us/strerkon
Fahne
- «Daz
• Vahs, caesaries». Hcrrad, 186.
^■illant, Teufel. — «Der veige Valandes
man. . .. Gottfr. v. Str. 1, 96. Etc.
«Falewischo, favilla». Herrad, 181. Fal-
ein grop/ rane Avi«z und r<it». 15. .Ih. .\lte
üi dii.. 15. uU. — «2 bch. 10 Ji unib \v is siden-
dhch den fnn zh bletzen». 1417. 8. Thom.
Fabrik. — «Zum roten fanen». Hausnaroe,
icisch, Fclwisch, noch heute in Baiern, bcson- Strassb. 1346, Colmar 1429. — «Hie flügt das
ders die Eusstlocken die aus der Flaiimu' auf- evangelische fan». Murner, Luth. Narr, 75. —
fliegen. Sohmelier, 1, 707; 2, 1048. Scherz, 385: ; «Cristlicbe freiheit ist das /an>. Ibid 76.
Felwiseh.
I Der /an des Ordens» der .Tohanniter. Adelphus,
Falisen, Thürfalle. Klinke die das Schlo.ss Türk. F, 3^. Etc. — «So einer in ein dorff
niederdrückt. — A umb ein falysm und ■ und den fan uff der kircheu sieht. . .» Bäth*
ein blatte an die sehiutfire». \4M. 8. Thom. I selb, a, 8 1>.
Fabrik.
Far, Färb, ^rcn. Fances. farbi<r. Scherz.
Fall, Tadfall. Schern, 367. Seigneurs et ■ 1690. — «Cristi baner, die ist blütvar rot
villagcs, Gb. Mortaarinm, das beim Tod eines I gemalet*. Buhn. Merrwin, ms. — Bas Metor
Eigenmannes an den TTerni ab/ugebeniie Vieh. — ■ «nohc bi dem stritc wart rot und hlutvar*.
Die Herren «im tod weut sie ouch hon den faü, < Kon. 377. Etc. — *Emfar dfich», einfarbig.
SU NQrenberg üesz man in (den Bauern) ' 1401. Tnehersunft, 21 ». — «J^mA/ot». aseh-
ilie \s al. -- hie liesz man sir den ritten hon. farbiq- PcrsoTionnam«'' : «der Eschevarwin
— e das man geb den fal darvon». Murner, hofstat». Strassb., 1328. — *Eschfar düch».
Nb. 109. Darvongeben, aufgeben, darauf ver- 1 1616. Tucherznnft, 196. — «Ein «i^for biftme»,
eichten. violett. Villinger. — «Und waz sin antlit für-
Faller. Scherz, 36b, lührt die folgende /or glenzende». Nie v. Basel, 316. — «Der
Stelle erklärt sie aber nicht FoB/tr seheint gotvar schin» der in die Seele fliesst. Tanler, 70
ein geringerer Wein gewesen zn sein, warnm (14). — <l\V\i irme gotrcrwen lichte». Ibid. 419
hiess er aber so? — Der Hauptkannc der (72). — «Ein 2tt/Umr schönes blickendes schos».
Tucherzunft soll schwören «das er den besten | Nie. v. Basel. 237. — «Dise menschen also
win .sul hulen unib sin gelt ; wer ouch das . gar minnenklicho KÄi/lar schöne sint. . .» Bulm.
man einen güten faikr gebe ungeverliche, den . Mcrswin, 9 Felsen, 102. Taulcr, 419 (72). — «Ir
aol er ouoh den gesellen holen». 1400. Tücher- \ rouvarv/er mont». OottCr. v. Str. 2, 108. —
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- ^ —
•»Boaenvar». Aitswert. 39. — «Er w albo gar
bleich toi/ar anesftsende, alte were er osser
oimc grabe pcnximnirn». Nie. v. Biisel. 181.
— *Erdesvar», erdfarbig. iJounersi. Braut..
D. Oed 24. — *Bieichfar ward ir roter
round». Mvtrncr, Virg. n, 7 a. — «Kin hlutfar
pantzer». IbiJ. c. 4'>. — Charons «schiff ist
eUinfar». Und S. 2 ' — «Lilienblamea pur^
pnrfar*. Ibid. V, 4b. — «Ir har war vornen
blutfarb gaiit7,>. Ibid. £, 1 1^^. — <Fnjelfarb
ttich», violett. Murner, Müle, F,2*'. — «...und
streler ir das goltfarb har». Id., Geachm.
y, 1 — «Ir gülUcli har w&r goltfarb gantz».
Id, Virg. B, 7^. — Venus «sprach usz
rmenfarbem mund». Ibid. F, 6 ». Etc. —
mOrünfar. . . liotfar. .. Schtoarts/af.Btumchw.,
DUt. 34 h; 44 a; 33 b. — «Bleich und todten-
far*. Adelphus. Pater Nost.^ 4 b.
Far, Phar, Pfar. Pfor, Stier. Scherz, 1116,
12(J2. — 'l'ei Vuirt sol dem dorfc geben einen
far*, Dettweiler. 13»0. Weiath. ö, 482. — Der
Abt von Hnrbaeh seil «der gebursehaft g:eben
einen eher und ein varr*. Bühl, 15 Jh. Weisth.
4, 126. — Der Abi von Münster «sol haben
in Binem hof einen fiAarreM». 1989. Ali. dipl.
2, 167. — Derselbe .sni iri ben «in den stal der
febursammi einen pharren und einen eher».
Türkheim. 14 Jh. Weisth. 4, 908. — «Ein
pharren*. Amcrschwihr. 15 J!i. Ilanfinrr, Cnwi-
tit., 344. — Der Meier vyii (^hnL-nlicini .soll
baben «einen fkarren». 15 Jh Weisth. 1, 240.
- «Einen pfarren». Bfifizlitim, 15 Jli. Ibid.
1, üöO. — Aus dem Hof vim .S. l'üU «sol gan
ein pfar und dn eher». 15 Jh. Weisth. ö, 392.
<^loi^ch (las von rindern nud von pfören ko-
ntet>, sülitin die Metzger verkaufen das Pfund
«nmb 3 helbeling». 14 Jh. Alte Ordn., B 19.
— «Binder, pforren, küjrc». 15 Jh. Alte Ordn.,
B. 14. — «Die varrematte*. Wcyersheiin, 1382.
-- «Die phorrmatte». Sundhansen, 14 Jh. —
«Sie ist nit dorumh din Fraw . . . das ir mit
einander soUcnt leben als Aber und Moren,
Pforen und Küg, süwisch und vihisch». Geiler,
Post. 8,47 — «Und wie ein iedes dor£f ein
pfar. — also hab ein jedes dorff ein far».
Murnor. Luth. Narr., 52. — «Und hab so vil
in luir der narren, — me dann alle dorffer
haben farrm*. Ibid. 16. Etc.
Far.UJefahr. Bouecko. .I. 267. - «Wo! weis/,
ich das euwer vi! seind, die bei Christo und
seinem wort gern alle far bestanden hetten».
Bnt/.er. Weiss. K, 2 b. — «, . . gemeine Statt in
solche far füren . . .» Ibid. K, 2 ».
Var, fem., die Fahrt anf dem Fluss. Scherz,
1691: jus navictilarium. — Bischof Walther
klagt : die Strassburger «werten uns unsers
ffotshnses eigene var unde die oflSsne straae».
1261. Urk.-Buch, 1. 356.
Var, neutr , Fähre. — «Nieman sol kein
var über Rin haben twischen der Matren (Mo-
der) und der .Selse wand ein abbet des closters
zft Selse; au deiue scilben vare sului ürie man
sin die daz var verriohtent». 1810. Weisth.
1. 763. — «iiebcnt dem avim^^ /5 deni var».
Truchtcrsheim, 1306. — «au dcnt var bi S.
Arbograst». 1369. — «in dem «ans». Feldname,
Innenheim, 1293.
Varch. plur. Varher, Verher, Schwein.
Öcherz, 1691. — «Nieman sol dchein verlier
in der stat haben, er entftn ez (sie) für den
sweinhirten>. 1. Stadtrecht Grand. 2, 77, —
Wenn Eckern ist in den Wäldern von Selz,
so sollen des Klosters «wrerc vorgan, und
darnach solnt gan der burgare und der hubcre
verere». 1310. Weisth. 1, 761. — Nach Auf-
lesen der Eicheln soll der Herr «seine farher
fiii den Wald) triben ahtag>. Pfeffingen, 1344.
Weisth. 5, 37 . — «Zft winterzit so man verher
hartribet» auf den Markt. 143&. Alte Ordn.,
B. 24. — Die Bäcker sollen ihre *verchrr niit
usser unser stat verkoufFeu». 1140. Ibid . B. 20.
— «Gewend do die verher ligent>. Ittcnheim,
1418. — «Die varchowe*. Gries, 1290. — «Der
verherberg». Locatität zu Strassburg. 1306. —
rcrherbrui h*. ZeÜM eiler. 15 Jh. — «In
dem virherdreck£» . Feldname« Bernhardsweiler«
1444.
Varilel, das franz. fardiau Waarenballen.
Scherz, 1691. — «Von dem vardü in den ab-
ganden schiffen 4. pfen.> Zoll 1892. Als. dipl.
2, 128. — «Ballen, secke m\%x vanMe*. 1401.
Tucherzunft, 21. — «Ein fardel» Papier, lö JJi.
KaofhanS'Ordn.
Faren, mit einem vorfahren. Ben 3, 245. —
«Mau sagt das sie unrechtlich haut an each
gc faren ...» Morner, 4 Ketzer. Vorrede.
Färlich, gefährlich - «Ss ist/ärlMk elueti
3o leicht urteilen*. Zell, f, 1 a.
Farlicfaelt, Ferlicheit, Gefahr. — «Wie
bringstuso grosz ferlicheit». Murnr r, Yir^. S b.
— «... nit on gross schaden und farlidtcU*.
Zell, b, 2 — ^Ferlicheit von falschen brüdern
nit die i^eriiiirs! ist». Capito, Carlst. A. 4J>,
Fart. 1. Wullfahrt. — *Färt und Klaster-
werk und der gleichen». Zell, R, 2 b ; q. i s.
— Kirchen «dohin man fert that». Bntser»
Neuer., O, 4 «.
2. Mal. — «Eine nachtgall, die kam ein fart
zu Winterszeit zu einer ameisscn*. Blindenf.
B, 2 b. — «liOth sündt durch win zur andern
fart». Braut, Nsch. 18, zum andern Hsl. —
«Vor Zeiten geschähe es uff ein fart — das
ein frow ein bapst wart». Murner, Bad. E,
5 b. — tEr Wirts uns bieten also wol — off
ein /ar<, ein eintzigs uol». Ibid, L, 2 b. —
«leh bin aoeh diek nnd manig fart — gelegen
also starck nnd hart», '\runier. 4 Ket/er, M.
2 *. - «Nit ein mol, wol tuseut fart ...»
Id., Bad. H. 1 O, 4».
Farweg, Vorwies, der .^chiffl-iare Teil im
Fluss, oder Arm des Flusses, der der ächiff-
fahrt diente. — «Pluvlnm commune, vulgo dic-
tum vertveg». 1400. - «Ein ziegelofen bi den
bedecketen brücken . . . zwischent dem verwege
und dem mülgicsscn dem herren v.8.Thoman».
I.HfU). — Ein Hans in der Spitzengasse, «stosset
uf den f'trwrg der Brüsche». 1466. — Wenn
die Fischer Netze Stellen, suUcn sie «das dirteil
des besten />r«w^» offen lassen. 14 Jh. Alte
Ordn , B. 13.
Vas, Vass, Fass, Öefäss Scherz, 1693. —
«Ein glasevag». Oottfr. v Str. l, 172. Etc. —
«Siberin trinclcvas». Tauler, 144. (27), — «Die
guldin vas» des Tempels. Ibid. 860 (61). —
Sehr oft: Fass für Wein oder Waaren. — «Das
Schiff . . . wicwol es ein gemein Vass und Auf-
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- 06 —
enth<nngr ist aller Ofiter.,., doch so sind' Vatten, plnr.Beneeke. 8,201, hat es «Ik plitr
uit alle Ding geschickt gleiok darein /II i;ec II*, von Vadt-, Zaun; im folir ^vohl für Fesseln.
Geiler, Schiff der Pen. lo — «Chore das Vergl. das engl, fetler. Fessel — Ein Eiuer
wihroudt/oMTrartan, — und sterb . .» Braut, I sa^ s« einem Oe&ngenen. der ihn bittet naeh
Nsch. 72. «Andronicus iiam gülden va$z*. einem seiner Freunde /.u senden, er \\o\[e es
Ibid. 4^. — Ühorineus «die bein üeng^ zamen i thun. «abir din geselle m&s dich in andern
leMn an. — und thet sie in ein kupferin fas99. 1 wxtten lig ende vinden, wanne dn nA tikst». Nie.
Mlirtif-, Virir. R, < l». V. Basol. 142.
Vasuiit, Fasan. Scherz, 1698. — Die Vugler Fatxeletlin. Faciletlin. Facillet. Halstach,
sollen geben «einen vatatUhan umb 16 ^. | Schnapftneb. Seberx, 370. — «Ein fatzdeilm*.
ein vasanthtin nmh 14 ^» liHl. Hemil. Buch, 14y». Inventar des Lndw. v Odratzheim. —
^. 44. — Item, löJh. AlteOrdn..B. 12. — «Zun» «Die FaciMUn. die Kotzthüchlin». Geiler. Brös.
vattuide». Strassb. Hau&name, 1343 — *Fa-\ l, Böb. ^ c . . . die ctwann den Weibern lieb-
rarrf. r^phiener and die reier*. Mnmer/Lath kosen und schmeicheln und über Tisch für-
Nari. legen, Maylen oder Faciletlen scheocken und
Fasel, männliches Thier, das jmrZneht dient, i dergleichen». Id., Schiff der Pen. 19 ; Baum
Scher/. 371. — »I>ic /ehciidlifrren sollen den der Sei (5^. — «Dann gibt sie im ein /aei/M.
voii üreiusheiiii lasd ^'eiiuy: geben, ncmblich — tlas vier schwarzer trasen het». Murner,
varr und eher, under ir vihe». Printzheini, lö | Nb. 86. — « . . . was sie gesdieaeket het : —
Jb. Weissh. ö, 415. — Auf dem Hof von Grusen- zwei, dry, fier, fiinff fncillct. ~ rwei hat er
beim iiollen sein «ein phudrint und ein eber». an die knüw gebunden, — und eins umb siuen
ISifiL Weisth. 1, b74. — «Ein vatelrinU. Ro- hal» gewunden. — auch in den latzen eins ge»
mansweiler, 1844 ; Ingweiler, lö Jb. Weistb. stossen . ., das fünft trog er iu sinen henden . . .
5, 465. 401. der gouch, der faeiUetU» man». Id., Geuchm.
«Vasen, vel /oseu. finibriae». Herrad. 191. x, 1 1j. Ktc. — Mittellat. facitergium (Ducange,
Scherz, 1698.— Cuscuta epitbymam. Kirsch 1. 1 8, 180); ital. fazzolette. Dasjrpodios : •Factittr-
l, 6if7.'— Franse am Rooksanm: Die Fran . hn, sndariam*. Göll, 964' «Stropbiolnni, FotJ»-
<i.nenrr himteiiiui hin/u und tieriirt den Soiim itcüin>. TTeute nueh im obern Scli\var/A\ ald.
oder die Fassen seines Kleides . . . Die Juden FaUenetli, Hebel, 2, 2ö7 j und in Baieru, Fatte-
hattent besundere Sdnm nnden an den Kleidern. I nett, Sehmeiler, l , .^97. 8. aneb Sehmid, sdivftb.
welche Sönm gewesen seind wie die Söum an Wi>rt.. 183.
den Stolen, als Siden/aasen* Geiler, Post. 3, , Fatzen, vexare, plagen, belästigen. — «Der
106 b. — «Hit/AM»»» eine Salbe in eine Wände ; Tenfet faUH dieh nnd fleht dieb aa>« Geiler.
thun. Ocrsd. 21 — «Epitiinnm, die faan» uff Emeis 5a ^. — «Wir lesen von einem Menschen
dem Kle». Ibid. 91 in dem Evangelium den der Tufel fegtet*,
Fäser, fem. — Auf der First im Münster- Ibid. 67 »>. — «S. Panlns der wart ftfa^gei von
thal «soUent die hftber hnn eine tnicl-ene hätte dem Teufel». Ibid. Hl ij Etc. — T>er Haupt-
und einen beslutzigen .stul (iem vilie, und eine mann von Capernaum sprach xu Christo : «Herr,
beslagen fasere, da sollcni sit' (das Vieh; sin nit wellest umbgetriben oder gefatet werden»,
uff den Winter». Metzeral. lö Jb. Weistb. 4, Luc 7, ü. Vulg. : «domim . noli vexari*. Geiler,
li^. J Post. 1, 21 — «Der hl ein Narr, der gott
Fassen, bekleiden. — «Der lO^riester . . . ! veraebt . . ., — und meint er sy den menschen
sol sin (beim Ding) gefasset ze fuchseme werke | glich — das er schwig, uml los/, fateen sich»,
oder ze künigelme». Bühl, 14 Jh. Weisth. 4, Braut, Nsch. 84. -• «... die »int nit würdig
125. — «Der lütpriester . . . gefasset in wilt- der gesatz, — oder das man sie 1er nnd fate,
werke». Heirasbrunn, 14 Jh. Woisth 4, 91. — doch gehiircn sie in narren raU. Ibid. 96.
Vaate, sehr, comp. Vaster. Scherz, 1694. — — Wir wolieu den Mumer «zu dot fatsen».
Cbristu «bevalch si harte taste — mit gcbete Slurner, Luth. Narr. tiö. — Die Lutherischen
und mit vaste — al ir angest and ir not», wollen alle zu Narren machen und «mit solchem
Gottftr. Str. 1,81». — «So eriebartcr dannen fatzen herumtreiben». Ibid. 15. — Cäsar w irft
floch — so minne ie vastei- m ider /ocli». Ibid. den llelvetieru vor dass sie «die Allobroges
J, lö. — £ine Frau «waz vaste belümet für beschwert und gefaUt betten». Biugm., Cäsar,
unvertig». 1868. Heini. Buch, f «. 6. — Eine ' 12 — CKsars Feinde ibn «nnderstnnden r.n
Frau «wart alse gar t?twtc weinende, ilas sü vor fatzenmiA betriciren ■■. Ibid. l-^ti In Schwaben .
weinende ein wortnüt me muhte haben». Nie. | spotten. Sebmid, Ibd. Im Bairiscben iitfaUt»
V. Basel, Bek TanL, 41. Ete — «Das hiindelin i nnrnoeb übliob im Sinn von «nm Besten naben.
. . . bal irnr vaste» Nie. v. Laufen, ms — <Kr iir;.'ern ilnrcli scherzhafte Reden oder Hand-
det also erschlieffe und russete gar taste». , lungcn, Schmeller 1, Ö79. so wie wir sagen
Mftriein, 20. — «Nn begnnde er vil «a«te | v«xiren So babra ee Dasypodins: «füinnt,
siechen'. Eis. Pred 1. 192. — Würtemberrrisebe irrideie», und l?rnnt s. oben i. Zarncke. 431,
Grate» «ätalteut biclt wider den kunig iKudolph) meint das Wort «hänge wohl mit facetus en-
wie sü ihn mohtent vertriben . . ., und riist^nt samraen».
sich deruf vaste». dos. 40 Etc — «I>n schrey Fatznng, vc\atio. — «Vexatio dat intcllec-
eine gans &o vaste ut dem capitolium, dab di r tum, Fateen gibt Yersteutniss, und was ist
houbtman erwaebete». Kön. 622. Etc. — <Ks die Straf dann ein Fateunff die machet dem
geriet sü <rar raste betrüben». Yillint^er. Etc. Mcnsciicn Yerstentnisß ? Ja, wenn die Fatru«^
Etc. — «Ein fast schöne uud gut gebet». Ge- 1 zimlich und massig ist». Geiler, Ev. mit Ussl.
bete, 16 Jh, J 88 «.
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- 97 -
Veck, V«h, Veh«, biiiitt besonders von
buntem Pel?\\ct];. Scherz, 377. — <Vcdi.
poljiuiuiu (paliium)». Herrad, 18d. — «Tani-
cae BQfAiratM tarn vario, valgo mit «efke-
fut> r,i^. 1408. Hist. de S. Thomas, 130. -
<Eiu arrasmantel mit einer veiien vedom».
1460. S. ThottiM- Fabrik. — •Zam whm
koirclhftt». Strassb. Hausnaiiip, 1331. ~ "Zum
cehen mantcl». Id. 1420. — «Nearent war wie
die junkfrawen fech und seydin trairent».
Guldin Spil, 68. — «Ich trag Vech und habe
oeī Federn ander den Menteln gefuttert >.
Geiler. Bilg. 172 b.
Vech. Vehe, Fech. Hermelin. — «Ich trag
Vech*. Geiler, Bilg. 172 b _ «Etlich betten
sich bekleidet mit Fech aiü die Thumherren».
Id., Ev mit Ussl. 153 a. — Die fu'isterinneii.
«wenn mau gegen in geet so scblahcu äie den
Mantel auf, das die Seid und das Fech har-
fürgeet, und wenn sie in Iren Hiiusern sind, so
ihuut sie die seiden .Scliaubeu au und hcncken
die Ketten für und sprechen denn : ey es
schadt nit, es ist nit Sünd, es sichts iiienian».
Id., Has im Pf. A, 4 a.
Fechten, prüf, facht. — Ein Schild «mit
crts gemacht, — damit Abaates vormals
/odK». Mnmer, Virg. H, 6 •. — «Eryr dein
brndt 1 damit facht. — als er mit Alcides
theieiu schlacbt». Id. P, Ib. — £tc.
Feddermast. Fledennaiis. — «Wie ein
Feddermuss, die ein dunckcl blöd Gesicht lu :
and aliwegen lusflüehc in der Dunkle am
oben spot. . Geiler, Post. 8. 31 K
Feden. Ver^l. Gcfädo. — Einen fbelthäter
tioll mau dem Gericht überliefern <al£ gefeset
nnd gefedet als er wirt be^ffen». Kembs,
1383. Burckh. 148.
Veder, flaumiges Pelzwerk, als Unterfutter
in Kleidern, das aUfraus. penna. — «Ein
arrasmantel mit einer vehen vedem». 1480.
B. Thom. Fabr.
Federklnber. Brant, Nsch. 61. S. FederUier.
Federlesen, schmeicheln. — -Fr muss
jcdcnuan den Kutten streichen und die
Federn von dem Ernic l lesen, ihm schmeicheln».
Geiicr. Ev. mit T^sl. 14^^ b ; 3, 43«. _
Wenn du eine Frau «anlachest und üauckcl-
werk tr e i b e s L oder ir Federlin ahlisest. . . »
Id., Sünden des M. 32 <>. — «Huss jederman
ircn federlesen und adulieren». Id., Narr. 24 b;
^iind d. M. 2b; 31 nebst dem das Wort
erklärenden Holzschnitt, wo einer einem vor-
nehmen Herrn die Federn seines Falken vom
Ärmel abliest» um sieh ihm angenehm an
machen.
Federleter, Sdimeiehler. — Die Sehmeiebier
«habent vil Namen, sie heissen die Fahvei
hengstschreioher, Knteenstreioher. Kreiden -
Streicher, FedeHmr». Geiler, Nur. IWb;
i)ünd d. M 31 a. Et«. — Steinhöwel, 182,
hat Fcderkluber.
Federgpil, zum Vogelfang abgerichteter
Vogel, 7.ahmer Falke. Scherz, ."^Ts 17II. —
Falken «und ander schone veden^ü», Gottfr.
Str. 1, 82. Etc. — WiU der Vogt nieht
«hnnd oder federspil darbringen, mag er das
juiderwegen lassen*. Niederran^pach, 1448.
Boxkh. 103. — W&hrrad einer gewissen Jahres-
r seit soll man «dehein velthvn noeh vasant
vühen. . . onc mit federapih. 1459. Alle Ordn..
B. 1. — «Hau Kpricht gemeinlieh, einem
gingen Fcdersp«! ist gut locken». Geiler.
'Post. 2, 36 — «Die pflo^^en irs Leibs und
! warten sein als einer »eins Federst». Id.,
Selenp. 888 «. Kto. — Bin Narr «wenn er
! wisheit pfloi^en will, — so ist ein gouch sin
federspti». Brant, Nsch. 11. — «Hund, vogel,
vederspü. . .» Ibid. 73. — Der Adel solle «keim
federspil ein sohell anhencken». Ifnmer, Luth.
Narr, öO.
Federwat. S. Wat.
Veget, Vegot, Kehricht. Scher/. 379. —
Man buil «kein tegotte usz in die Strasse
schütten», c. 1311. Urk. B. 4. 2,35. — «Zwen
kerrichc mit vegot hn». 1416. — «5 4 Jie
fegoie bi der Kircheuiüren usz&fürende*. 1417.
— «4 den knchten z6 vertrinken, den
wftst und vcyotte ufzFlhabcn und enweg 26
füreu». 1423. .S. Thom. Fabr. — « Veget (aus
den Häusern) in die Gassen geschüt». 15 Jh.
Alte Ordn., B. 28. — «Wir seint gleich als
der Wust und die Fegeten hinder der Thür,
die man usshin würfl, poripsima». (ieiler,
lEmeis, 62 b. — «Brächt dir einer einen Sack
{der vol Feget und Unflates wer. . .» Id.,
Selenp. 120 b; Bilg. 78 b _ «Deren (der
Welt) wir ein fägtd seind». Hedio, Ablehnung,
b, 2^. — Dasypodins: 'Feget, rejeetamenta.
1 1 ripsemata» Schmid, »chwäb. Wört. 187.
Fegtenfel, Plaggoist. — Ein Mann der eine
böse Tran hat, — «hell und väiftüfd hat
genug». Brant, Nsch. 64. S. Zamcke, 406,
andre Stellen.
Vithen, hassen, anfeinden. Scherz, 1711. —
«Ist ouch dehein scbcffcl gevehct, den sol er
(der Vogt) geleiten drie mileu dar and
dannen». Haslach, 1386. Weisth. I, 700. (Hat
ein Schöfife Feinde zu befürchten.)
Feicl, Fiel, eigentlich viola, aber imiucr
Banemfeiel, stercns. — Eine Bau. die in einen
Garten kommt, «findet sie ein V'wv'n-Feül,
. und Kegel, denn stosset sie da* .iiaul darein
i und hat me Lust in dem Bauren-Kegel dann
in Vieloten oder in andern Blumen*, fieilcr,
I Selenp. 226 a. — «Wenn man ein Suw frogtc.
I ob sie lieber wolt den B*nss in einen 3ack
I mit Neglin stossen oder . . . lieber in ein
I Büren -F^ol . . ., sie sprach sie wolt in lieber
I stossen in den Buren -l^yoi», Id., Post. 8,
I 79 b. — «Ein Banrcn Veiol gehört in die Pri-
vet oder Sprachhaus». Id., Trostsp. L. 8 ».
Pauli ICOb.
Feifei. Axt PferdekrankbeiU — «Grose
fei fei und die hlndsohen». Hvmer, Lnth. Narr,
)' « Mir ^ebe im die Feifei» ! Fries. 16 ".
Feifelterlin, Schmetterling. — «Diese J^et-
felterUn fliegen fiberal daraner, sie wachsen
liberal ; wenn man fort oder auf einem Roll-
wagen sitzt, so sieht mau wol das etwauu
hnndert dnsmals ans einer Lachen fliegen».
Geiler, 3 Jfarien, 21 ; Ocistl. Spinn. N, 4^.
— Altd. Fifaltara, mhd. VeivaUer. Später
ging die erste Sylbe TOrioren und es blieb
nur Falter zurück, aus dem man dann Zwei-
jfalter, Nachtüalter etc. machte. — Neben
j FtifiÜerUn erseheint in den GeUerschen Pre-
7
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— 98 -
digten auch eine, offenbar mehr populäre
Form, die das Anfangs F in Pf, und das T
KUweUen in D venvandelt : PfeifhoUer, Ffiß-
hMer. — Der Seidenwurm «gowint Fettich
und wört ein Pfeifholter». Ev. mit Ussl. rj
«Lauf deu Pfiffolterlin noch umb ircr Färb
willen, und wan da sie ergriffst, so ist nüt
do, es ist zu Esch worden». Bilg 54 ». — «Die
Fraweu gleich als eiu PfeifMiäerlin, die ze
Xacht umb ein Liecht fliegen, und meinen es
sei etwas« und verbrennen sich selber». Bros.
I, 36b., Post. 3, 26«; Arb. hum. 58 b. —
Gemma: «Papilio. ein Sunimervogel. oder
PfffSplUr. — Dasvpodius ; Pfeighdtert papiiio». ,
— Ebenso Göll, 878. — Noch hevte wird hie I
und da im Elsass. auf dem Lande. Ffiffholder t
gesitft (zu Barr und in der Umgegend^ ; in j
der Seliweiz ist das Wort noch allgemein im |
Cicbrauch. !
Feig, verächtliche Oeberde. — «Oewon-
heit der Walhen ... den daumen durch swen
finc^cr stossen, dashcisst ein feig*. Pauli, 262.
Vüig. 1. Gefährlich. Scherz, 380. — «An
dirre veigen lantwer» ward er ersohlagreiu
Gottfr. V, Str. 1, 26. — «Min veigez schach-
zabelspil, — Daz ich immer hassen wil». Ibid.
1,88. Etc.
2. Geil, unzüchtig. — «Bist du ein Weib,
80 gesell dich zu andern erberu und heiligen,
lind iiit zu deu veigen und unküschen». Geiler,
Schiff der Pen. 28 b. — <l), r T ust den du
ha«t aus den feigen Worten and aus der Geil-
ung». Id.. Sünd. d. H. 63 a. — «Wenn ein
Pferd so feig würt das es den der daruff sitzet
abwürft, sü hat es zu vil Futters». Id ,
Selenp 201 Etc. — <Faig und gail Studen-
ten» Adelphns, Pat. Nost. A. 4 — «. . , dar-
durch die irdischen glider zu feyg oder zu
gcyl werden». Zell, K, 1 b. — Der Prälaten
«prachtiges, gemachsames, faiges, mutwilliges
leben». Butzer. Nener. B, 1». — «Ewer eigner
f y'in-. mutwillii:er . . . leib». Ibid. D, 8
Feige. S. Fige.
Feigel, Feiel, Feile. — «Eerabsehneider
Kcind die Feigel mit denen man den Rost
daunen feigelt, sie feigein den Rost ab der
Sonden Ton den guten Hensehen>. Qeiier,
S'ind d. ^r. H3 a. ; Narr. 89 -i. — «Der Weisz-
nian spricht : die Wort sollen vorhin kummcn
zn den Feiden, ee dann sie avsxgond von
diMneme Mund». Id.. Sünd. d, M. 81 b. — Ooll,
221: «Lima, Feigel» i so noch heute.
Feigttln, feilen. — 8. die chige Stelle ans
Geiler. — Einitro. das Holz ' feigleten. und was
abgefeiglet war, mit wasser mischeten». Mur-
ncr, Gayac, 417.
Veigen, tödten. Scherz, 380. — »Ei. waz
(lagftter knehte — Gcveliei und geveiget wart».
Gottfr. V. Str. 1, 25.
Fei/^keit, Feigheit, Geilheit. Unzucht. —
«Weiche, zarte und hübsche Kleider ingebe-
rcnd Ueppigkeit des Gemüts und Feigheit des
Fleisches., Geiler, Selenp. 39 22G Sünd.
des M. 62b. Etc. — «... zu üppigkeil und
feygkeit nrsach geben». Zell, m, 4 ». — «.. . das
nit unser almusz ein ursach sei vilenzur/e^-
heit». Brunfels. Zchnden, c, 1 b.
Fein. Seherz, 862. 1. Fett. — «In der alten |
^ was den priestern verbotten das sü das
feissete von dem geopferten fleische nüt soltent
ejiseu». Tauler, 40y (71). — Jeder Bäcker «mag
12 magere und 12 veiste swine haben». 1440.
.\lte Ordn.. B. 20. — 'Veisset fleisch». 1435.
Alte ürda., B. 24. — «Ein Theil der 3Ienschen
dienent Gott als die Hund irem Herren sitzen
und t'ond off den hindern Fussen iimh f^in
fetsst Bein, alleweil das Fleisch daran ist».
Geiler, Baum der Sei. 11 — «Dem Selüf
ist gesund dürre Weid, und feigste Weid un-
gesund». Id. Irrig Schaf, A, öb. — »Die
Teller .. seint schmutzig und feisst und wüst».
Id., BUg. 206«. — «So die Hend feiswtig
oder sehmntzig- werden, so wüsehen sie sie
an die Kleider». Id.. Narr. 50 a. Etc. — «Es
macht sein Hertz feisft in Andacht». Id.,
8 Marien, 81 b. — Seh zu dass dn nicht «fk-isMst
alles feisst allein», ßrant. Thesm. c, 2b. —
«Wer wins und feisst dings Hisset sich . •
Id., Nsoh. 18. — «Wer hie zfiht ein /eiMteM
wangst . . .» Ibid. 83. — «Der schribcr masz
ein buren han der veistt sig . . > Ibid. 77. —
«Ein feisster, sohleehter, bürseher man». L. e.
(ein reicher, einfacher Bauer). — «Desselben
kuw ist jetzund feisst, — der aileu fuud uud
schalkheit weiszt». Mnmer, Bad. E, 5 «. —
«Darnmb lob ich doch sant Martin, — der
gibt uns feisxte gens zum win». Id.. Luth.
Narr, 57. ~ Eine *feiszte suppe». Id..
Ulensp 9. — «. . . und schüttet das feiszt öl
auflf sie», id , Virg. R, 8 ». — «Den grund
hat er da feiszt gemacht mit des selbigen
vihcs blut». Ibid. L. 2 — « . . da cxn feiszt er
altar stat» (von Fett gelraniiLt). Ibid. 7 a.
«Gleich wie der feiszte Nil — das feld alles
begeusset vil». Ibid. d, 2 b. — Ein Bundschuh
'feiszt geschmieret wol». Murner. Luth, Narr
103. — «Feiszter lufft» (coelum densum). Id..
Gayac, 438. — Ein Advokat schwelgt mit
dem was er von einem *feiszten puren» be-
kommen, um dessen Sache zu verthcidigen.
Id.. ^'b. 81. — «Das ist das best uff düsea
saehen ~> das sie den pforrherr/etisstermaehen » .
Ibid. 126. Etc. — Thiere «von feiszter sub-
stantz». Bninschw., DisL 18 b. — «Ettlioh leat
seind gross und dick aber nit ftint». Fries.
27 b. — «Bier macht feiszt lüt». Ibid. 45 b. _
«Ist das schaff /eüft oder matfer?» Pauli, 64.
— «Ire rinder seind /omit». Mohtig., Psalter,
371. — «Mein alter sol bei ftMMtem öl sein».
Ibid. 236.
2. Fruchtbar. — Joseph tr&nmte «wie syben
rfiistzte aber vol kornes binander stnndent».
Kon. 2ö8. — «Der berg gottes ist faiszt,
ist ein berg wie ein kesz aamon gerunnen».
(5Ions pinguis. mens coagnlatus. Ps. 68, 16. 17.)
Nachtig., Psalter. 163.
Feiste, F'eissikeit, Fcisstheit, fem. Fettig-
keit, Fett. Fruchtbarkeit. — Gott gebe dir
«von der v€i$sete der erden übertiüssikeit der
frUhte». Kön. 254. — Die gebratene Taube
«Tnu«!? mit der Feissh^ becfossen werden». Gei-
ler, Arb. huni. 'JÖ — «Es ist ein Uuderscheid
zwischen Schraaltz und Feiste; das Schmaltz
macht man aus den Netzen die iuM cndig seind
im Leib, aber die Feigste ist am Fleisch».
Id., Has im Pt D. 4 ». Ete. — «Esset das
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- 9» —
</Dt, 80 Wirt sich euer Sei erlustigen in Feiati-
keit». Jes. 56. 2; Geiler, Schiff der Pen. 45 i>;
SSrarien, 54^5. Etc. — Ulenspiegel «fand nier-
^en feuzte in dem schrank». Horner, Ulensp.
6ö; 'd'i. — «... auch sei die speisz on feiszU*.
Id , Oriynr, 488. — «Die feisrte (des Gayac)
j^chmacKt als terpentin». Ibid. 416. — «Die
feisztin oder 8chnialt7.>. Fries, 33 ». — «Deine
felder werden mit faiszlf erfüllet». Xachtig.,
Psalter, 157. — W ill man ein Thier distillicren,
£0 soll man «alle feistikeit darvon thun>.
Brunschw . Dist 15 b — «Das ncchst ander
der hut ist die feistigkeit». Gersd. 1 ». —
'Gesalbt mit Öle oder MdMer fa$tMbeit:
Ibid. 74 b.
Feisten, pedere. Schmeller, 1, 177. — Kleine
Hände «sein nioncr /.a gut, dan zu feisten
iuader dem offen». Panli, 180. — «Ein frag:
vSIchs das best und gesündst seittensnil se!.
Ant"wui t feisten, das kompt von den aermen
damsz man die seitea macht». Eäthselb., a. 7 b.
Fei, Fell, Heilt Selten, 171B. — «Wirt ein
man trefangen umbscliuld . . ., sm ; ( 1 iimii ;"nic
frchniden ewo gasseu . . . durch das houpt,
fdt end lleieehe». Bergheim, 1860. WeistlL 4,
«46. - Tergl. viHen.
Felber, Weide. SchmeUcr, 1, 710. — Felbe,
•elix alba. Kinehl. 9, 66. — «Weiese tilgen,
den man felber spricht» Bnin^rhv-.. THst. 121 ^j.
-- «Wir haben an die felberbüume ansere saiten-
•pU ael^ehenekt». Naehtiff>i Ffealter, 866.
Telliotim, Fallbauni, SabUgbaam an Bann-
Scheiden. — «Bi «Wöoume». Westhansen. 1265.
— «Wenne eines bieeboft (von Basel) jeger
knnt off dir hochstrasse, so sol er die hunde
Qfbinden und nüb fürab Ion lu offen. Were aber
dass er fürab kerne, ttnd keme danne des lant-
crafen jeger, der mag des bisch of^ jf^'t^r fan
und mag ime den rehten turnen absclUau au
dem cd&otttN«, deeist iiiireelita. KemlM. BnnAh.
148.
«Feldryt«, oder icwenzan. dens leonis».
Oersd. 90 b. Taraxeenm offidnele. Kirsehl.
1, 396.
Velletor, f allLhor, so viel wie Velbcum. —
«Via qoae veüctor dicitor». Eönigshoffen, 1220;
der Weg hiess so, weil er vom Fallthor ans-
ging. — «Zu VdUtor». Kienheim, 1393.
Fellig niftchrn. zum Fall bringen. — tWenn
der Teufel einen geistlichen Menschen fdlig
maeht, so fellent fil in im die sieh daran er-
gerent». Geiler. IIöll. Low, A 5 b. Etc.
Velin, Stupor. Schmeller, 1, 715. — «Dia ducht
mieh ein wnnder mer (3Iähr), — Es braeht
mir wunderlichen vebn>. Altswert, 21
Feleeht, a4i. von Fels. — Ein »felaehter
höhn berg>. B. Herswin, 9 Felsen, 66.
«Velwe, .Salix». TTerraJ, 1B8.
Vende, Fend, masc, ahd. fendo^ Fussgänger,
speziell: Baner im Sebaehspiel. Sehers, 965.
1716. — Kön. 2S3 — Auf dem Sehach sind
«acht /enden, die uns bedeuten die dienstleut
oder einptleat». Onldin Spil, 87. Etc. — Per-
sonenname: «.Toliann VemJe* Hansbergen,
1266, Etc. — Juuker «Niclaus Vende> von Wi-
henheim. 1311. — Es ist das Wort fmU,
Knecht, wnlifr auch fantassin.
Venre, Fähnrich, Bannerträger. Scherz. 1717.
— € Venre, signifer». Herrad, 194. — Rudolph
von Habsbnrg «was ein leiter nnd ein
der stete zft Strosburg». Closoncr, 42. Kön.
449. — Otto von Ochsenstein, «der hertzog
Obrehtes vmre wm». Glos. 61. — «In dem
Velde bi dem venre>. Düttelnheliii. 14 Jh. Bei
Äckern, die einem Bannerträger gehörten.
Ver, Vur, Vor. Verkürzung TOll JtVwiM, als
ehrendes Prüdikit dem Namen vornehmer
Frauen oder Junyttauen vorgesetzt. — «Fern
Hitzelin kelre». Strassb., 1240. — cFem Burgen
gotzhos» Tbi<l lk'9,i. — «FerPhynen spittel»,
das von Jungii au Phyna, Schwester des Ritters
Johann in Kalbesgasse gestiftete Spital. Kön.
739. — «Hü bittent fiir ver Motzen una Cuntzcn».
Tauler, 90 (90). — Ln einer Fabel: «do sprach
der fuhs: ver katze, waz könnent ir?> Mc. v.
1 Strassb., 293. — «Vur Lucgart». Frau des
'Heinrich von Sulzmatt, Borggraf von Str..
' 1270. — *Vür Ennelin von Pforzheim UUn
1 aptee frowe». 1409. Kön., Beil., 1026. — Der
I Gottesfreund, der seiner sin nliehen Natnr den
Abschied geben will, sagt « Fwr nature, n&
1 gehabent üch wol». Nie. v. Basel, 208, — cHug
I der Sjpiller imd eor BQin ein wnrtiii». 14M.
— *Vnr l>emftt und Vor Junta von Hermolts-
I heim», Schwestern. 1296.
{ Fei>, fem. — Es Ist fer bis« bq sant Peter».
Geiler, 3 Marien, Ic «. — Die Seele «in ferren
Landen wonet, zu End der Welt, deszhalb das
sie ferr von Gk)tt ist». Id., Christi Kfin.,
jan. y ^' Etc. — Es will einer ermessen «wie
: dieä uud eerr sich zieh das mer>. Brant,
I Nsch. 66. — «Ob dn goet wandlen verr und
I wit ...» Id., Facctns, A, 5 — «Wirff sie
rerr von dir hindan». Id., Thesm. b, 1 ~
«... in nohen und in ferrm landen». Id ,
Xsch. 75. — «ein ferrer weg». Id.. Bisch,
Wilh., 279. — «Darumb so sprich ich ferrer.
wie hernach volgt». Id., Layensp. C, 5i>.
Etr — Alle Schleck «die fer und die nehe
waren». Mumer, Genehm, i, 2 *j. — «Wo du
hin kumst in die lender ^«r« ... > Id., Bad.
P. 3 b. _ ,Dn sio iinn schifften auff dem mer,
— und gar kem erdinch sahen /«r . . .» Murner,
Virg. N, ö«. — «Wan got im nit entrunnen
wer. — in himel gestigen also fer . . .* LI..
Luth. Narr, 76. — «Die manlichen pcrsoneu
sollen zu der wiber erb gelassen werden, ob
jsie schon eins ser ferren oder witen grads
iweren». Id., Instit. ©Ob. Etc.
Ferchfeind, Erzfeind, Todfeind; Fercha, Ferch,
I Seele als Sitz des Lebens; also Feind der an
I die Seele, an das Leben will. — «T^oeh best
du dich vor oiiioni Gesellen zu biUeii, ilas ist
dein eigen Blut und Fleisch . . er ist diu
Ferchvt/end, was dn wilt so wll er ein anders»,
n. iler, Bilg 134 _ .Ret ich einen Ferg-
fetnd, ich wolt ims nit wünschen». Id., Se-
lenp. 226 b ; Post », 105 a.
I Ferge, Schiffer. — «Von Stund an schickt
; der Apt . , . dem Schiffmann oder Fergen ein
j Pfennig». Geiler, Sfinden des M. 65 b; irrig
Schaf. A, 2 b.
' Ferün, Ferkel. Scherz, 886. — «Zwo moren,
und die /er/in die von in koment». Fegersheim,
15 Jh. "Weisth. 1. 709. — Man soll «dehein
iverlin* am Sonntag feil haben. 1482. Alte
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— 100 -
Ordn., B. 1. Ete. — «So vir die SuhwinJ
die Ferliti untl die Moren vertriben -wollen,
and das des da gewont liast aad dir liebt, .
•0 Bollttit wir Prediger iittt me und HAai i
weder zu broten noch zu sieilen». Geiler.
PoBt. 3, 98 0. — «Mancher Betier, wenn du
im m essen gibst, wenn er gissiMf so fert er
darvon ungedaukt. nit anders wie ein Fcrlin
von dem Trog lauft». Id., Eroeis, iu ^.
Ete. — Eine Sau mit ihren Jongen. «und
seind die ferlein alle weisz». Murncr, Virg.
J, 1^, — «Ein suw mit X iungen f erlin».
Id., ülensp. 24: 136. — «Ks iiiijr sich
dius er (ein Priester) ein ferlin het abge-
nnmen». Pauli. 164. Etc. — Heute Färel.
Vernent, V« i t Fom, Femig. im vorigen
.Talir SfJierz, 1760. — »Es ist hiire, und waz
uucli t't-ri». üoUfr. V. Str. 1, 163. — (Ich)
«bin doch hüre nichtes wiser danno vcrt*.
Reinmar v. Hag., 4. — «Dise verblibent und
»int rchte hüre also vernmt und einvurt
nüt drus>. Tauler, 146, (27) — «An die
Btat do ioh vemmt was, do solte ich noch
hüre». Nie. v. Basel, 830 ; 332. — Beson-
ders in der sprüchwörtlichen Redensart:
htuer wie fem, jetzt wie vormals: so schon
bei T&nler (s. oben); so aiieli bei Geiler:
«Wir seind eben Johannes heuer ah fern, und
ist nit gut in uns». Brös. 1, 32 i>, £to. —
«Da bist htuerättferd». (heiler, Geistl Spinn.
I, 6 b ; N, 5 8. _ «Umb der )Iaterien willen
der /ernigen Jars». Id., Em eis, 6 a. —
«lümehen dnncdtt, er wer witzig gern, —
und ist ein gans doch hür als fern». Brant.
Nsch. 86. — «Es ist, dann vü^ig, böser hür». .
Ibid. 89 (es ist schlimmer dies Jahr als das]
vorige). — « . . .Und blib ein narr ich hür ah '
/*m». Murner, Nb, 7. — «Lud blibüt ein ;
esel hür als fem». Ibid. 40. — «So er doch |
lilchtet hür als fem — als ein dreck in der
luoeru*. Murner, Schelm, e, 3 a. — «8o bald
er nun vom priester get, — so tut er was er
ferni;/ tct». Id.. Xh. 170. — «Schirest du
in (den liauer). so gcb er lue ~ als er femig
(et und e>. Ibid. III. Etc. — Aneh noen
bei Luther, Uschreden, 221 b.
von Ferniss, von ferne — «. . . Das er im von
femisa entgegen lief. . .» Geiler, Post 8, 38
Arb. hum. 23 «. Etc.
Fersche, Fersen, fem., Ferse. — Gen. 3,
16: «Du wärst auffsctzig sein irer Fersenen.
Die Fersen ist das aussrest und nidrest Teil
im leib». Geiler, HölL Lea, a, 8 b, _ «Von
den Fersdien bisa anr soheitel ...» Bntser,
Neuer. JB, 1 o.
Feitseo. Kurts, 217: rSsten. Grimm, 3,
1564: pedere. Keine der beiden Erklärungen
sebeint passend zu sein: «Wir fröwen uns
von gantsem herteen — das ir erledigt sein
der schmertzen , — jelz niöiircn ir euch wol
Ion biaw fertzen, — und mögen jetz mit guter
ruwen — au eneh setaeD nnd mitfitgen —
gretlin, kctterlin. . .» Murner. Luth Narr, 54.
Fesen. Vergl. die Stelle bei Gefäde, wo
statt gefeset, gefasaet steht — Einen Übel- )
thäter soll man dem Gericht überliefern, «als
gefeset und gefedet als er wirt begriffen». ,
Kembs, 1383. Bnrekh, 148. leb Termatbej
dass Fturntt Fie$e»t bier kleiden bedeutet.
S. Fassen.
Feseu, Fasern, dünne Spren. — «Sprüwer,
Iclien, kern». Hnmer, Nb. 175.
Fesselet, Büschel Fasern, charpic. S. Fas»\
— *Feaaeiot* in eine Wunde «gelegt». — Eine
Salbe «auff Fuaeht gestriehen». Bronsehw.,
Chir. 38 a; 121b.
Festenen. 1. Befestigen. — «Da gieugen
sie hinweg und featenetefi das Grab und
zeichneten den Stein». Geiler, Ev. mit Ussl.
78 b. — «Die Kunst sol mit Stanthaftigkeit
?efeainet sin». Id., Bilg. 144b. — «Der
lerr het sein Ange.siclii gefeatnet und stiiT
geötelt oder gerichtet gou Jiierusalem». Id..
Post. 8, 78
2. Gründen. — «. . .Der sein Sach gefeattut
hat uflf Laster». Geiler, Selcnp. ö2b.
FoatMIllBg, Bcfostigung,Bestätigung.ScherK,
389. — «... dur ein gewar Urkunde und ze
einer rehten featenunge dirre vorgeschriben
dinge». 1297. Als. dipl. 2, 67. — «Dez zft einer
Stetten vettenung und bestettong . . . liant
wir. . . nnser ingesigel. . .» 1405. Ibid. 2, 81,^.
Fettig. Fittig. Flütrel, Scherz. 1800. —
Heuschrecken, «die hettent sehs pettiche und
sehe ffisse». Kon. 419. ~ Der feilgebotenen
Enten «sol man beide fettiche abchowcn».
Ib Jb. Alte Ordn., B. 12. — An dem Möns-
bof soll man am Sonntag vor Mittag nicbt
mehr «ufftun dann ein diire oder vettich (Thür-
flügel) by der Stegen». 14 Jh. Urk. 4, 2, 247.
— «Ein disehelltt mit swein fetgin», mit awei
Enden die man herablassen konnte. 1432.
Inventar der Mctza von Licliteuberg. — «Ein
&bn, so er kre.vet, so schlecht er sich mit
den Fettichen». Geiler, Narr. 59 b. — «Wenn
ein Mensch ein Siechtagen hat gehabt . . ..
und das im der Artzet schon geholfen hat.
so got er dennocht ein gantz halb Jor Feitich
hencken eb er gantz gesunt würt». Id..
Post. 1, 28 b; Kmeis, 13»'; Bilg. 121b. Etc.
— Schmid, 18(!. Heute noch im .Sutul^rnn -rt -
brauchliche Redensart ; bei uns sagt m tn
«er losst d'Flejel lapple». «leh bin doch
weder g^ns noch vogel. so hon ich kein
felttcli». Murner, Ulensp. 18. — «Erbseu, da-
rin wuchszen würmlin mit fettigen». Id.,
Gayac, 405. — Ein Herz «mit zwcn fliegenden
vettichen». Id., Geuchm. f. 1 «. — Dem
Hahn den man auf eine Pestbeule setzt «zwingt
man den Schnabel under den vettich, das er
dester ec bliblich ist». Brunschw., Pest S8
Vetzer. Roiwelseh, Art Bettler. Brant, Nsch.
62. Zarncke, 403, weiss es nicbt zu erklären.
Gödeke, 116. nimmt zusammen Klantveicer,
«Arbeiter, die auf dem Klant^ Kirehweih, ihrer
Ii^ahrnng nachgehn».
Fenerblaa, hdlzemes Rohr dareh das man
das Feuer anbläst. — «Wem sol ich die Oren-
blaser eagleichen? einer FeuerbUwnt wann
der Tenn! blaset durch sie». OeUer. Narr.
197 ^. — «Wann eim ein Tochterlin stirbt, so
spricht man : wolan, wie sol man im thun ?
es ist doch kein Knab gewesen; man spricht:
es ist ein Feuerhlas ; es ist also ein Sprich-
wort». Id., Ev. mit Ussl. 62 b. — örinuu,
8, 1688, meint dieser Verffleieh eines M&dchens
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mit einer FeuerbUii komme daher, weil letztere
«in Bohr ist, das bald zerspringt ; aus der Pa>
rallclstelle Post, 3, Si 1>, ist aber zu schlicsseu
das« man daiohdasSprüoliwort bedeuten wollte,
lilehte Hftdehen seien höelistens gut Uefne
Dienste zu vorrichten, wie Feuer anblasen und
dergl.; es heisst nemlicli : «Wer es ein Töchter-
Jln gesin, so wer nlt vil daran gelegen ge-
wesen, wenn ein Töchterlin kan nummenein
Feuer holen oder ein wenig köcheln».
FenerhaafT, Schef t«rhaiift»ii. ^ «Sieseliliigen
grosse bHum zur erden, — das soll der todton
Jeuerhauff werden». SInrner. Virg. l, 8*». —
Apollo, «dem wir ein ewig ftmrhmjf machen,
— nnd dienen in göttlichen Sachen». Ibid. n,
6 • («ewig» ist nicht im lat. Text).
Fraerspief:»], Brennspiegel. — «Du nimmst
«inen Spiegel iler hol ist, als Feuerspiegel seint,
und wann du dieselben an den Sonnenschein
haltest, so gibt es einen andern Sehein von im,
<ier selbig Widcrglantz mit dem ersten Schein
off dem Spiegel eutziindet Fapyr oder ein
Taeh». Geiler, Et. mit üssl. 96 «.
Fearendig, feurig (vgl. blutendig\ — «Ein
fewrendiger flnsa . « . genant . . . Phlegeton».
Mnmer, Virg. T, S
Fenstling, Fausthandschuh. — «Tr schla<,'eii
mir mit dem FewÜingt den Decretaien, emsig
meine seitten». Wnrm. Bai. 1 •.
Viani, Vient. Figent, Figend, Feind. Seherz,
1803. 1807. - Ihren «oumcfen se falle ...» «Von
sines viendea hant». Gottfr. v. Str. 1, 98. 75.
£tO. — «... do er unserre stette offen vient
was . . .» 1261. Urk. Buch. 1, 356. — «Der
vigenl ist durch (die Menschen) gevarn». Tauler.
222 (;^9) fdor Teufel). — «Bekorun^'e von der
weite and von dem tieische und von dem
vUtnde*. Ihid. 74 (lö) (dem Teufel). Etc. —
Wernher von Hünebui^r war <eiii < igent dirre
stette zh Strossburg». Nie. v. Laufen, üottesfr.,
36. — «Tergip luterlieh allen dinen mgenden*.
Oebete, 14 Jh. — Er «streit wider fyende».
<Jlosener, 30. — «Davides vigende soltent an
ime gesigen». Kön. 270. Ete. — «Bs dftt dem
mensch :i T-ot das er starck sige, der stritten
sol wider sjue vtgende». Hüiur. v. üftenb. —
Etc. — «S. Felix der hat die Stat (Nola) lang
Zeit beschirmet wider ire Figent». Geiler, Emeis,
aSK — «Du biäst eiiu Vtgend und wilt dich
reelken». Id., Post. 4, 40 «. Etc. — «IMe un-
serii bestritten den fygent». Adelphus. Türk.
E, 1 ». — *Figende der geierten». Adelphus, Fic.
130 — Die gewdhnlielie Form ist von nnn
«n Feind.
Aach als adj., mit dem seltenen Comnara-
tiy : «Es ist niehts dem sie ftktdet seina nnd
das sie mer hassen dann Armut». Geiler. 7
Scheiden, K, Ib. — «... das der Vygent uns
nit letz». Brant, Bosenkr. I). Ged., 7. — «Wer
\iff der worheit blibt. — bald der all vigent
von im tribt». Id., Nsch. 100. — Brant und
Mnmer haben gewöhnlieh FVmi.
Ficken, fricarc, reiben Zu t;e/.ieniender
Haltung gehört dass einer, «so er steet, nit
ßek an den FGssen». Geiler, Sohiff der Pen.
30 — Hat ein an der Leimruthe s-efancener
Vogel Leim an den Federn, «mau jicket mit
j Eschen, und liilfet dannocht etwan nit». Id.,
I Er. mit TJssl. 40 a.
Fickmüle, besondere Stellung der Steine bei
1 dem Hühlenspiel, das heate bei uns der Neuner«
I stein heisst. — Der Teufel fr> einen 8ter>
; benden, «ob er da? und gryenes ^rloubt; do
< antwnrt er im : ich gloub wie die kristenlich
i Kirch glonbt; so fraget in der Vigend und
sprach: Avas Eflonbt die christenlieh Kirch?
uff dieselbig Frag antwurtet er im uüt anders
denn : sie glanbt als ich glaub, und ab diser
Fickmülen liess er sich den Vigend nit trei-
ben». Geiler, Selenp. 101 — tDu hast dir
' ein fickmvlin in dcniseibigen Bneb gemaebt».
Hnmer, Kön. v. Engl. 913.
Fidem. L Mit Federn versehn, befiedem.
— «Der vil verheiszt an ein Kerbholtz, —
znlctst dir ixdert^'mm boltz>. ^furner. Schelm,
b, 2 ». (Das Kerbholz wird mit so viel Ein-
schnitten versehtt, daas es einem gefiederten
Boia gleicht.)
2. Lögeu, Ben. 3, 288. — Die Alchimisten
«brietent usz die fünft Substanz, — und ist
alsamt gefidert gantz » Murner, Nb. 2öb —
«Mit Worten bzal denselben wider. — mit
liegen, iriegen. Iftg du. ßder*. TbiJ. ö4. —
Ein Lügner muss «behutsam halten seineu
mund. — man merekt snnst das er ßdem
kund». Jlnrner, i Ketzer. B. r «... des
lüg er in sein halsz« und ßdcr als ein böser
sathan. als er noch nie gelogen hat». Id..
Adel, K, 1 ».
Viehtin, adj. von Flehte, Fichte. Ben, 3, 306.
— Sohreiber «die viehtin sint». 14 Jh. ürk.
2, 267.
Fielbmn, Art Zeug. Woher der Name V
»Fielbrun wol zwentzig eleu — des besten
liess ich uszerwelen». Mumer, Genehm, x. 4 *.
Vientlich, Vigeutlich. Fi^ntlicheu. 1. Feind-
lich. — « Vigenß^ schalkeit Taulcr, 416 (72).
In der Krutenan wurden Häuser ab<irebrochen.
«der vigentlichen louffe des hertzogen von
Burgnnde halp». 1477. Stadt-ArdÜT.
2. Feindselig, übcicresinnt. — «Wer es . . ,
dab der lehensmau so vuendtlichen-wQxe, und den
lehenherrcn kein botsehaft wissen liesse . . .
Ist es sach das . . . die frnnw so vuendtlichen
gewesen ist, das sit nit gröpunuen hädt . . .»
Priiiizheim, 15 Jh. AVeisth. 6, 476. (Der Heraus-
geber, dem das allerdings schlecht geschrie-
bene Wort unbekannt war, vermuthet es könne
abwesend, ausländisch, bedeuten.)
8. Feindlich, im Sinn von sehr stark, ausser-
' ordentlich, wie sonst noch in der heutigen
Volkssprarlie ^'rausani, inurderlich. wüthend,
I etc. — «Ein Dieb am Galgen sieht übersieh
I nnd ligent im die Ougen wit vor dem Kopf
und flotteren im rienüuhen Und ist vienÜichen
■ zerschwollen und zerbleigt». Geiler, Post. 4,
I 39. Der selbe Sata ans 8 Harien, 61 >, wo das
erste Mal fyntlichen steht, das zweite Mal
\fentUcli^. — Ein «mächtiger Hund, der
I vigenüieken fast ^bellen hat, das was Ohri«
stus unser Herr». Geiler, Bilg. 139». — «Wo
I siehst du jetzundan Menschen also flissig,
I emsthaftig sein und tigmüidi fechten noch
ewigen Gütern ?» Id., Post. 3. 64 —
i «. . . deren (den Armen) feind vil kummeu
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ass allen Landen». Id., Brös. 2, 47 a. Etc. ; Villen, schinden. Scherz, 392. 1808. —
— Im It). Jahrhundert ward das Wort oft «Wer das verscliuldet daz man Schern oder
in diesem Sina gebrancht, unter Andern aacb i viUe» sol« daz sol der stoewcrter tün>. 1.
yon Luther. 8. Orimm, 8, 1461. fStadtr. Grand., 8^ 51. (Lat Text: dampn&tio
FiesB. Fieaslich, klug, listig. — «Die weit- pellis et pili).
liehen Itenaohen* . . seind klag, listig üudßeu \ FilU, gemeiner, ungezogener, grober Mensch. -
ceitlieh Out, Lust vnd Ber za fiberkummen». | — «Wan einer vM spritzete oder ronbset und'
Geiler, I'ost. H, (55". — «Do der Ihw hört Kengel in der Nasen hat nnd sie hinintupfet.
mit seineu füsalichen Uren. . .» Ibid. 2, Ö8 < und dergleichen, die Ding stont übel das einer
Fimaheit. Verstand, SehUnheit — «Dabin I also ein Kegel ist imd ein FOtst. Oetler, Er.
ker dein Fiessheit und dein Bescheidigkeit mit T's'-l, 22»'; Post. 2, 110h. — «(>h er ^rlmn
oder dein angeborne Vernunft». Geiler, äelenp. , zu deui Keiberthum kummen wer. und heite
46 ~ «Gott der Herr hat der Naturen derigelerte Lttt und Kunst gehasset, so wer er
Thiere geben ein Fiessheit und Gcscbeidigkeit, dcnnocht ein Bauer {rewescn und ein Fj7fr».
die heiss ich ir Vernunft». Id.. Enieis, 18 id.. 2sarr. 23 e-. — Zarncke, 414, sagt, die
FiiltB, Klbitz. — <Fifitze» von den Voglern Entstehung der Bedeutung grober Mensch sei
gefangen und verkmifT 1425. Alte Ordn , B. 1. ihm nicht ganz klar, f^iö scheint mir von dem
— *lm fijitz*. Feldiiaiiie, Ittelnheim. 14 Jh. y robeu Filz ent leimt zu sein, den man für are»
— «Zft üützen*. Kiirdenhcini. 1518. nieine, besonders Bauernhfite brauchte. Vers^L
Fige, Feige. 1. Esehfige, welsche Fige, Esels- Rrant: «Die Tertz ist von sant Groluan. Jlut-
excrement. Sprüchwönlich : nichtswürdiges , tuacherknechi fingen die Sext, von groben
Zeug. EliiMi eine w. F. bieten, ihn rerächt- FOtzen ist der Text». Xseh. Honte bei nna nur
lieh verspotten. Den Namen welsche Fifj:e im .^inn von Geizhals.
erklärte mau durch folgende Anekdote : «vul- , Filtaen, walken. — «grosz gefuuce doreu»
gariter Eselsfigen, quales Fridericus Barba- Murner, Luth. Narr 6ö.
rossa Mcdiolanensibus civibas dedit mandn- Finantz. Finantzerei, Wucherei. Schmeller
eandasproptercontumcliamimperatrici coniugi 1 1, 722. Financia, Ducange 3, 298. — «Wucher-
suac illatam». \>c fide concubinarum. Zarncke, ' zinsz und was solicher . . . ungöttlichen /y>
die deutsehen Univ., 102. S. auch das Bild in i nanUen seind. . .» «Zeitlich gewinn. . fymm'
der Sehrift Lochers gegen Wirophelinj?. f> tzery. Brunfels, Anstoss, 14»; 8 — Die
.Ho, mit den Worten, «ich hat« die teygen Pfaffen bringen die Armen in Noth «durcli ir
fressen». — Er «meint der himel hing vol gesehwinde cefianCsen». Gapito, Treger, I, 1 «.
gigen. — da warents Iram der «se2s^^ett>. 1 ~ Die Kanlfente «kSnnen nit als beimlieb mit
ilurner, 4 Ketzer, (', 21'; Xsch. 47. - «Wa der fmatitc umhgen «als die Geistlichen
ich ein klagt der narheit an, — der wolts I Blindenf. B., 2 — Es werden «mancherhaudt.
fär ein gross eren han, — und bot mir I ^mmtMtn mit den armen doreebten gewissen
welsche ^jr^n dran». 3Iurner, Geuchm. b. 2 gebraucht». Zell 0 , Q, 2 b, 3^; x, 3«.
— Er verspottet uns «und büt uns dran ein j — Geistliche «die auff der fimtUzerei sitzen,
welsehe feigen*. Id., Lnth. Narr, 1 18. j off der KanAnannsehaffb nmbreiten». Zell, P,
2. *Vigen spitzen», unter den Arh iten der 1*. 8, 2
Buchdrucker angeführt. Brant, }sscii. 61. — Finantzen, Wucher treiben. — «Des dings-
Strobel, 168, erklärt Vigm durch ordnen. ' ist on aal, damit man fintuttut hat». Zell, R,
zusammensetzen, er nimmt es für fügen. Wiire 3 ^.
es nicht anwahrscheinlich dass Rrant statt Findling, ertinderischer Mensch, — <Li:>t
fügen vigen gesdirieben, so schiene diese Kr- , fand list und findling fund> Murner, Nb 206.
klärung besser als die abenteuerliche Ver- 1 Finperlen, die Finger mit Ringen, Fin^fer/iit
mnthung Zamcke's, 884, nmu l»abe Feigen , schmiicken. — Eine Frau tgcjingcrlet mit gros-
znr Bereitung der Sehwürze gebraucht. Nvri sen guldinen ringen». Zell. y. 1 a.
müsste man auch, nach Strubel, vigen von j Vingerlin, Ring. Scherz, .193. — Er bot
spitzen trennen. Gödekc, 8^, äagt: «Spatien , ihm «ein vit^erlin an i>ine haut». CTüttlrieU v.
sehneiden», aber ohne Beleg. | Str. 1, 61. — Dem Johann von S. Amarin
Figelot, Feit«;päne. — lEhc^nßgelot»'. 15rnn- ; wurde geraubt: «ein giildin vingerlin^ da«
schwig, Chir. 55". — »Fggtüt von itscn». , schätzte er umb 2 pfnnt». 130Ü. Cod. dipl.
Gersd. 91 «, S. Thoni. — •Fingerlin und ander klei-
Figent S. Viant. nöter». 1863. Goldschmiedszunft, ö. — Sie
Vigentscbaft, Feindschaft. — Er sah dass «nam ein gar schönes vingerlin aber irre
man es «durch vigentschaft hette geton». hendc». Niclaus v. Basel, 213. — Pharao
Märlein, 86. £to. — «Nül trag tngeutschajt «zoch sin vingerlin abe und sties es Josepe
in dinem herteen». Fred. Ingolts. — «So i an sine hant». Kön. 258. — «Das fmgemn,
habent ir kein Figcntsctuift gegen der Weit, das trügt lüonian denn dir in besunderhayi
das ist gegen weltlichen Menschen, wenn ir und in haimliohayt verbunden ist». Guldln
seind als sie seind». Geiler, Post. 2, 105 a. Etc. Spil, 64. — Bs «sint oveb ▼erboten seftote^
Fi^rol. S. Viohtte. rntgerlin. briutevit^gerUn. . . .» 2. Stadtr. Grand.
Vile, Figel^ Feile. Beute bei uns : Feiel. . 0. iui&d., 2, 2Ü8. — Schauringe, nach dem lat.
— «Ffls. Kma; «Ilm, lfmare». Herrad, 189. — i Text, annnll visitales, Besnebringe. die man
r^ie S'tias^biirger «fundent die /('/e/«» mit denen <ich bei Be^uchCIl zum Geschenk machte?
ihre Getangenen ihre Ketten tzerfigelt» halten, oder Schauringe, weil sie an sich von ge-
Closener, h7. ' ringem WerUi, nur znr Scban gemaeht waren ?
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— 106 —
Brüteringe, solche die beiBrüten,Hoolizeitfesten,
die jnngeo Leate den Mädchen raboten. —
«Stossent im (>lcm verlornfn Sohn) ein guldin
Fingerlin an siu HauU*. Geiler. Post. 2, öO
Ev. mit TJmI 52 O; 102 a; Emeis 12 a. — Träa-
meii von *Ftnf}n-Un geben.. Traambach A.
Sa. — Uauuibai hat «eins tags so vil Römer
erschla|[r«n« des mea ire ßM/gerUn mit eesteni
hat müssen nsrmcssen». Rinerm., Cäsar, 1241».
— «Ein hültzenes jingcrlm das vergiildet ist,
und doch inwendig holtz>. Friee 81 <>.
Fin^erzei^n, mit den Fineern reiaren —
Christus sprach: Johaiuies der Täufer «hat
mich getöoit nnd gefingertöigt und gesprochen :
sehet das ist des Lamp (iotles*. üetler, Post
1, 6 2, 44 a.
Viiivjtei'»', Finsterniss Scherz. 1809. — «Dnz
für bat die tugent daz es erlühtet die viusUr>.
Eis. Pred. 1. 947. — «Do each er, das er
ander not mit liette, wenne daz er in der
cin6Ur was». Ibid. 2., 16. — «Etteliche spraohent,
9i sin in einer vuutri*. Nie. v. Str., 968. —
• In mit der vinster lo.scht das Hecht» r.nuit.
Xsch. 86. - loh Sünde dem Teufel zwei Lich-
ter an «nnd lass gott in der ^burtr» eton«.
Muruer, Xh. 187. ~ »Vom liefht die finstre
dannen wich». Id , Virg b. 1 *. — «Als
iiiemans nichts in der finstere gesaoh . . .*
rfiii;Lnn.. Cäs. 6S^K — «In der finster gantz
in» sonnen, das ist in dem kcller». Räthselb
a. 2.». — «Das finstre endet die färb». Fries
B4 a. — «Er li:tt ^tch verborgen in die /inatero.
Xachtigall, Psalte r 40.
Vinsterlingen. im Finstem. — Jhr «hant
oucfen nnd gesehent nüt. und harumb so gont
ir ouch vinsterlingen». Niel. v. Easel. ms. —
}(an mutete die Lichter ISachen «und vinster'
Ungen ston». Kön. 755. — «On ein Liecht . . .
irestu finsterltttyen hin und weist nit wohin».
Ueilcr, Bilg 161 — *So >prechen sie: meins-
ta nit ich künn nk finsterhng zu dem üimmel
kummen ?» Id., Arb. hum. 181 b. — £tc. —
Er schlug ihm *ftns(erling mit denfensten nach
dem kopff». Murner, Ulenep. 11.
Figol, 8. VuHate.
Firgelo, Firkeln, ausforschen, (jiiiilt riscli
aasfragen. «AUo ist es auch mit etlichen die
alse ein enge Consoientz habend nnd so fil dfe-
*elb understond zu fegen durch In icliten. so
hl werdent si mee verwüstet und unge-
sfibert desehalb. das ans so vil Fir^^en» ie
mee und mee harf'ir kunimi t Geiler, Tniu'
Schaf G, 4 b. — «Aber du soll nie firckein
end fragen wie das mSg sin, das seit du Got
lassen und gang du des müssig». Td , Bilt;
JOD i>. — Zur Erklärung kann der schwäbische
.Ausdruck dienen : aufs Virgele, kleinlich,
pünktlich : ^'irgele, das Düpflein auf dem I,
von virgula, feiuer Strich. Schmid, lyn.
Firkelecht. xnm .nengierigen Ausforschen
geneigt. — «Isaac . . lies*^ nm nechstcn
bliben, er war nit firkelechi. ^Ur ucktViUer str-
ielecht), er gloubt im kurtz» Geiler, Bilg. 110 a.
Viin, vorjlihrls;. Scher/. 393. — Wrin nnd
^'mcht, die nicht im lauleudea .Jahr gewach-
if n >ind. — Dem Vogt von Ebersheimmünster
gibt -man «einen halben amen nttwes wines
wd einen halben vinies wines». 1320. Weisth.
j 1., 671. — Ximmt der Propst von Oelenberg
I seine Herbeitce an 8. Lnkart vor Weihnachten.
; «so 80I man sy jme geben mit niiweni und
I mit vimem uine». 1354. Weisth. i, 24. Etc.
— Der Wein gerieth 1415 so schlecht, «das
men Heber ptrnen win dranff dcnne den niiwen».
Kön. 774. — «8 ^. uno bervu da:i firne korii
z& tragene in eine käste». 14(fö. S. Tbom '
Fabrik. — *Virnekorn*, strassb. Fiimiliennamo .
1200 u. f. — «Firner, alter starcker wein».
Adelphus, Fic 162 K
Fimig, vormjährig. — Den Bannherren
soll man geben «einen firmgen hamel oder
zween hüri^». Wasselnbeiin, 14W. Weisüi.
5, 443.
Fischentze, Fischerei, Fischrecht, Scherz.
394 — «Wunne und weide, holt/, und velt
und die fischenüut: fiappoltsweiler, 13i6, Als.
dipl. 8, 118 — Zu 8. Morand gebürt «die
halb vit^enUe», Budwiller, 1420. Weisth. 4.
39. -
Fiachgmb, piscina, Weiber. — «Zn Jem-
salem was ein Fischgruh. die nennt nuin in
hebreischer Sprach Betbsaida». (falsch für
Betbesda.) Geiler. Ev. mit Üesl. 46 b. ~ Dasy-
podius nnd Göll, 75. haben: «piscina, Flseb-
grub, W^eyer, Teich».
Fiaohbud. Seehund, — > «Doeb sahen wir
von weitem wol, — ein g-rosses, finsters, grau-
sams hol. — und dasscibig der vischhund vol>.
Murner, Virg. J, 2 b.
Fitzen, mit der Rnthe schlagen. — «Gc
denk das die Blenscheu sint unsers Herrgotts
Ruten domit er \{\c\\. fiztet». Geiler, Bilg. 68 b.
S auch Schmcller 1. 580.
Fiacken, Flackeln, Flackern, leuchten. —
Mensehen, «die in grosser Hitz der Lieber
wachen und GuU dienen und flackern als die
Sonu und brinaeu in der Liebe Gottes». Geiler.
7 Schwerter. F, B b, _ Das «das Feuer . . .
also auffgieng nnd ßöckte. und du werest gantz
fenrin». Geiler, Ev. mit llssl. 26. ». — Paulus
ist in göttlicher Liebe entbrannt, «und also
uif und nfif gefiacket bisz in deu Uimel». Id.,
9 Marien 8 a. — «Es ist nit not, da» das
Fnr flackere». Ibid. 16 - «So sie ßackert in
der Liebe Gottes». Geiler. Bros. 1, 14 «.
Fladen, placenta. — «Der Tenfel . . . stiesz
un.s ce ein Fladen ins ^lanl . , . Die Kiiil . . .
essen morn Fladen». Geiler. 3 Marien 15
— «Ein Fiaäen über den Znn, den andern
herw i'!cr über«. Id.. Post 3, 43 «Du
sprichst: was würt syu unser Spysz? werden
wir oneh F%adm essen? loh antwnrt nnd
sprich: ja. denn die fiirncmpste Spysz aller
Heiligen ist der Flad . . . Christus*. Id.,
Bilg. 218 b; Narr. 817 — »Die gewichten
(geweihten) fladen uns nit schmeclcen» Brnnt,
Nsch. 112. — Den Raihsherreu wurde unter
anderm «ein dürrer ^fodsn» vorgesetzt Id.,
Bisch. Wilh. 292.
Fliider«. flattern. — «So miu frauw (die
Äbtissin vun 31ftssmünster.i wil jr ding han
gefUulert, so .soll >ie es i,'cliietten vor S
Verencu mebi sibcn iiaclit, will sie es hau
blutt, so soll sie es siben nacht darnach gc-
bietten». Gildwiller, 1394 Weisth. 4,n8. -
Gefladert, von fladern, flattern; im Gegen
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satz zu blutt, nackt, ist gefiadert für behedert j
tn nehmen. Ans dem wm auf die Stelle folgt, |
ireht hervor dass das nefladerte Dinir om
solches wur, ku dem die Äbtisäiu t^elber kam i
um Herberge bei den Hubern zu nehmen, j
Fif^'^ürlich hies« ("in Ding blutt, nackt, blos,
wenn es von keiner Mahlzeit für die Äbtissin I
berldkek war; man nannte es gefiadert, be- <
ficdert, wenn man ihr dabei aufwartete. Zur !
Erklärung könnte man an «das Fliegende», |
das Gettiigel. denken, von dem so oft in den !
Dinghofrödeln die Rede i«t. wenn sie ilasjeiui,'e
angeben, was die Huber dem liotherni auf-
tischen solloii : «fliegendes und fliessendes»,
Vögel und Fische — «Die FtifcItorlin_^a<i«m
uns umb den Kopf, sie fiadern uns umb die
Augen». Geiler, 3 Marien 21 b, — «Also ward
gefangen der Absalon, der het ein schön Har
und floäert über sich ; er reit under einem >
Eichbaum, da bleib er an dem Baum hangen». ;
Id., Bros. 2.91 »
Flam. masc. Flamme. — «Ich verbiiune i
jemerliche in disem Hammen>, Nie. v. Str.,
264. — Auch fem., z. B. Tiiiilcr, 297 ('iiv cdie '
flamme iriugüt do durch». — - «^^'allii der
Flamm an allen Orten zu dem Tach uss-
schlccht und versumpt ist. so schreien sie .
dann Feurio». Geiler, Narr. 86 — « .. .und
j;ing der Flamm von den Fingern gegen den
Himmel*. Id., Oeistl. Spinn, N. 5 — «Der
flamm schlug über das dach». Mumer, Virg.
G., 3*. — «... und schh'clit mir daan der'
fiamm in kopff». Id., Nb. 242. — «Ein
geuehin brent mit ireu) gsicht — das mir der \
flam das licrtz durchsticht». Td.. ncuchiii.
t., 2 a i M&le A., Ö ^. — «Der flammen schlug ,
xnm offen nss». Id , 4 Eetoer, L, 8 — j
«... man den flammen Sicht so fcre*.
Id., Bad. B, 6 b. — £tc. — «Der inbrünstig
flam*. Adelphns, Hörin, S «. — «Bot. als ein !
fiam des feuers». Fries 65 «.
FUtmmüin, kleine Fahne, Wimpel, das.
frans, flamme. — «Soll die tagend ... des I
pferdes iroiichtcl und ireurtoih werden in den •
sUberia zeuneu oder in hübschen Satteldecken
und in seidin jlnmn«Iifi ?• Wimph , Chrys. 6 b. '
Flammi'cht. flammend — «f%imm0eMe|
brend». Bingm., Cäsar 123 b.
Flechten, imperf. flacht, partic gefleckt, ge-
flacht. — Sie «namen und flachten ein Krön von
Domen». Geiler, Ev. mit üssl. 77«. — «Das
ist ein stroen bart gefleckt». Murner, Xb. 4:^. ,
-- lies Atiieas Schild war «mit cisin dreifach
gemacht, — drei ochsenheaten zauieu gflaehtp, <
Id., Virg. K, 8 s. — «9ein Kleidung was ansz ,
d orn geraucht— und mit raten cusamencrilaeU». i
Ibid. J. 7 a.
Flerklecht, gefleckt. — «Die uns uoch-
komnien. werden denn ouch also fleckUekt nnd |
blencklecht». Geiler. P.ilsj 41
Flederin. adj, von Fladcr, Ahorn. Scherz,
S9b. — «Ciphus ligneus cirenmdatns argento,
in vnlL'ari ein flcdrrin kene». 18.^)7. — «Oha
lignea cum argento ornata, fl^derin kene mit
Silber bosiagen». 1406. Hist deS. Thom., IHO.
Fleischhank. — »Gott \s\ m «rßtrcw das
tt uns also uff den fieisthbatik geh». Wurm,
Trost, 49 «. — Sprüchw.: einen auf die Fleisch-
bank geben, ihn venrathen. Himer, Sehdm.
b, 2 b., das Kapitel.
Sich Fleistien, Füssen, sich befleissen«.
SoTgMt oder Eifer an etwas wenden, geflinsen
sein. — •Fleisz dich ... zu dienen». Geiler,
Irrig Schaf, C, 2 *>. — «Auch kleine (^^ünden)
sol sich der Mensch fleissen zu fliehen».
Id., Pred. von Zachäus, 4 a,— «Zu dem
schauwenden Leben äulleut geflissen sein alle
Geistliche». Id.. Bros. 1, 14 h; ßilg. 1261».
— «Wer uff richtum /issft sich, — der Iftgt
ouch das er bald werd rieh». Brant. Nsch. hO.
— «... der schiffman . . . der uff dem mer
fliszt schloffes sich» Ibid. 95. — Flis; dich
hierin, so gewinst du eer». Braut. Facetus».
A, 8 b. <Hüt dich gar eben, zucht dich fii'u».
Id., Thcsm. c, 3 — «Der rechten wisheit
thu dich^mm». Id., Epigr. Copie 225. — Etc
— «i^in jeder soll geßisseti .sein — wislich
thun in den gesobefften sein«. Id., Horeta».
a, 8 1». «Fantasten Und loh mer nf erd, —
die fliesen sich der nerschen gberd«. Mnrner,
Nb. 49. — Die «sieh des grossen mutwiUs
tleissen, — die kirehen, kinsen hie serrdssen».
'id , Luth. Narr lOH. — Etc. — «llettestu
dich darfür geflMsen — das du osz wiaen
narren meeht, — die selbig arbeit iHird dir
schlecht» M irlit). Id., Nb. 5. - «Wcrent
sie das tusentijt mol — des gottes dienst und
eren vol, *~ als sie dem tfifel sind geflinen».
Ibid. 185. — «Es sol ein jeder gouch gefltMen
sin über andre gouch all usz zu gucken».
Murner, Geuchm. e, 3 b. — cDcr wibschen
art sind sie geflissen». Ibid. n, 1 *>. — «Wan
denn der mensch des wt^r gefiiseen und leit
sein kunst nit übel an . . .» Mnrner, Bad. Ii,
6 a. — «Wir reinigten da nn'^er gewissen. —
und waren mit andacht geßusen — gen Jupiter
dem höchsten gott.» Id., Virg. H, 6 — Etc.
— «So ich nit für mieh sehe (ft^i»9en» . . . Id.,
Lulh Narr 78.
Flesche, Flasche, Krug, oft sehr gross. —
«Ein zinnin flescke», dem Joh. v S. Amarin
geraubt 1300. Cod. dipl. S. Thom. — «umb
eine flescke 3i'f sch.» 1395. S. Thom. Fabr. —
Man «sol geben die grosse flescke mit winc
den stnbengcscllcn . . . Die grosse flescke düt
18 mossen». 1400. Tucherzunft, 27. — »Zehn
messige fiescften». 1427. Ibid. 84. — «Ein fieich
mit win mag ouch nit gesehaden». Oonr. v.
Dankr.. v. 136. — Personenname: Ritti i l'i r-
kart Flesclie von Bischovesheim, 1265. Etc. —
«Nieman thnt nnven Win ... in alte Ftegthm».
Geiler. Post. 3, 105 — «Cott lasset nicht
Weissbrot an den Beumen wachsen nnd Fleschen
an den Reben». Id., Ev. mit üssl. 62 • :
Narr. 31 Brös. 1. 42 'i». — Etc. — «Wa^
der Tcntsch uff erd anfacht, — so wurd doby
der fkeeiuM gdaeht». Mnrner, Sehelm. i, 8i).
— «uf der jUschcn riemen treten». Id.. NT).
— Etc, — Fig. Trunkenbold: «Trunckene';
Iksi Jien*. Mnrner, Schelm, e, 4 ■. — «Von
wibern sag ich nit allein. — die man findt
fleschen ietz gemein». Id.. Nh 6K, — Etc.
— «Ich meint es wer ein flc!>ch mit wein»...
«Ein liülf/ine ^ÄCÄ». Pauli 180. 301. — Singen
in der Kirche «usz vollem geist, nit usz voller
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— 105 —
fUschen*. Zell, F. 8 ». — «Zwo gross blacben
fleschen». 1516.
Flete, Fletikeit. Sauberkeit, Schönheit.
IflM» Oegeatheil von llQfl&L — Am Kreas
ist Christo «sinre fletikeit nttts ntl blilMn».
Eis. Prcii 1. 2m.
Flendern, Flodern, fUtteriii sdümmoni. —
«... Lengold, dM Fleudem (Druekf. flenderet)
weltlicher Weis)i. it». falsches Gold das den
falschea Sohimiuer der weltUchen Weisheit
bedeutet Geiler« Arb. hom. 139 — «Lengolt
scheint, klingelt, flodert. and ist ein tarn Ding
dftruinb>. Id., Bros. 1, 106
Fiieefaten, fleehten. — Die Winden ^fliechten
sich ufif den züncn». Brunschw., Dist. 122^.
— Bryonia «ist eiu krot ßteeiUeiuk ujf den
zünen wie binden». Ibid. 101
Fliehen, Fliegen fangen. — «Sie haben wol
das Maul offen, aU wolten sie fliehen». Geiler.
Narr. 181 b. Lat. Text, f* Ji, 8»: «quasi
muscas capturi».
Fliesse. Wasserrinne. — Bumefiiesse^ von
«inem Feldbrunnen abflieesend* Ad vielen
Orten, 13 Jh. ii f.
Fliete, fem., Flieten, raasc, öchenuesser,
Lanzette. — «Ein Flieten oder Schermesser»,
Geiler, Narr. 1 1 »>. — «So lidet ein ]ilensch ge-
4altiglichcn den Flieten in dem Gschwcr oder
Eissen, so or bekeiit (ks im der Flieten ist
eiu Jklitwirkaog der Gesuotheit*. Id., Bilg.
f)8 • ; Pred. n L., 148 — «Das apostem
(dffiien) mit einer flieten». BranscliM., Pest.
81 b. — <Tha (den Eiss) uff mit einem /Z/eAltii».
Oend. 81
«Flindel, Flinder, oder Hammeischlig von
jain». BruuscJiw., Dist. 8^.
«Fline, silex». Herrad. 188. Schere, 998.
Flitsch, Flix, Unrath in den .\n^'-en. — Eine
Fraa «hab Flix in den Augen. Karrensalb in
den Oren, ein blow Atinekend Mal, gel oder
adiwart?. Zen, oder sii:- vmi schweren Sitten»,
ihr Mann darf sie duäbhalb nicht verla^bon.
Oeiler, Post. 1, 99«; Has im Pf. A, k —
«Hysopia, lippns. flutuch in äugen». Gersd.
84 0. — Hente sagt mau Kae; ebenso Geiler,
Ev. mit Ussl. 33»: «dein Aa^en seind rot
nnd triefen und seind vol Kei^^*.
Floch, Floh. — «Wenn ein FlocJi einen
beisset. so wärt ein rot Flecktin da>. Geiler,
Dreieck, Spieirel. Aa. 4 f». — «Xit allein die
Flöth fechten dich an, sunilor auch die Leusz
und die Wenteln». Id., Uas im Pf. d. 2 «.
— Etc. — «... als ob sie mit einer axt ein
flach enuürdcn \volten>. Murncr, Adel, H, 3^.
— Sie «zögen mir ein kleinen ßoch, — und
iauffen sie den ochsen noch>. Id.. Loth.
Narr l3t». — «... also wil ich die floch im
sclieichen'. Id.. 4 Kei/er. (\ 6 a. — Rjn
Gaukler «der paiver für die fiöch ambfiert».
Id.. Lath. Narr 18, — «Hensohreeken und
ein V ; n mit ^A». Id., Nb. 89.
«Fiodereyde», Flockseide, von flodem^ Ha-
dem, flattern. 1477. Tncherznnft, 88.
Flöhen, tliicliten. — «l>ie die in die stat
üb oder g&t v^o/Uenf». 1261. Ilrk.-Buch. 1,356.
— «Wer oveb das jeman sin ght eloAfe in den
r>pital> von Strassliur^' . . . 1288. Al>. dipl. 2.
40. — «Die vorstette und die klöstcr hattent
in die &ut ge flöhet und ff&t». Kön. 817. Etc.
— «Fliebende pemonen oder geflachen gftt . . .»
Nieder^! * cl.i iii li, 15 Jh. Burckh , 86. — Maria
iflöhet ihr JhLint in grossen n()ten». Conr. v.
Dankr. v.805. —Maria hat ihr Kind 'geflöchtia.
manche statt». Murner. 4 Ketzer, A, 1 «. —
Im Schloss «ist weder brot noch wein, — nnd
nit ein har f^SfMsC drein». Id., Dath. Narr 110.
Flohen, Flöhe fancren. — «So beissent sie
die Floch, sie kann vor inen nit spinnen, sie
mnss aofsteen nnd mnss sieh jHoAeii», Geiler,
Geistl. Spinn. N. 4^; Frank. 2. 10b
Flom, Pergament. ~ «Glich wie ein Licht
in einer Laternen, do das Licht schinet durchs
Glas oder Flomen, nnd der Fhm oder das
Glas von dem Licht erlüchtet wird». Geiler.
Peit 8, 89 a. — Twinger» Vocab. hat: «J^ilom,
membrana. Fei, Birmente» ; bei Geiler ist es
demnach dünnes dnrchsichtiges Pergament.
Nach Frisch 1, 27!), iieiaet FTome^ fem., im
Nied ersächsischen Schuppe.
Florieren, Flogieren, cig. mit iiiinnen
schmückon, Heuronner.
1. Handschriften mit Miniaturen scluuücken.
— «15 sch. von 29 bAstaben zft florieren in
dem grossen antiphoner . .». «3 sch. 6 pf von
7 b&stabcn zh florieeren in einem salter». 1416.
S. Thom. Fabr. — «Der maier hat in wol
florieret'. Airswert, 20. — Anweisung zum
•florieren uff gold». Bronschw.. Medio. 188 «.
i. Preisen. — Gott loben «ist daz aller
liepste spil, — Daz ich wol wil — Für alUn
spü florieren*. Gottfr. v. Str. 2, 109.
!i. Nentr., prahlen, grossthnn. — «Wol
kummet der mensche derzü tlas er dis edel
wesen verstet und flauet mit den synnen
hie inne». Tauler, 948 (42|. «So knmment
SU mit ini- vernuiiftiirer wise und ßoierent^
(var., floffiereuti. ibid. 265 (46). — Sie «haut
geflogieret in hohem verstonde». Ibid. 180 (99).
— Etc. — Das Erlanc:cn der frottliclien Gnade
«litnüiau fiogierendem fiiniilulugemclaftende».
R. Jlerswin, 9 Felsen. Wi. — «Menschen die
do ufgont in iren riehen sinnelichen flogierten
Vernunft». Ibid., ms {Flogiert ist wohl durch
ftogierend zu verbessern).
Fl4)*i, ncutr., Flösse, fem., kleiner Bach.
Vcrgl. Fhcsse. — «In dem Jlosze», Feldname.
Ittenheim, 1351. — «In der >I0M»», Oambs-
heim. i;^70.
Fioschill', Fischkasten, Fischbehälter. Scherz,
400; nach Twingers Vocab.: scapha. — Die
Fischer sollen «kein flMdkiff . . . setzen in das
gadem». 14 Jh. Alte Ord., B. 12. — «Wer
dem andern seine Fische nimmet in sinie . . .
floschiffe . . » lö Jh. Ibid., B. 1.
Flöaseln, Rotwelsch, ertränken — Brant,
Xscli. ni^
Flotticben, flattern. - Ein ins Wasser gc-
fallener Vo^l ist «mit sinen flSgeln flottiehemte
und slahcndc». Nie. v. Basel, 820.
Floawen, auch vlaejeny im Wasser hin und
her bewegen, sehwenken, waschen, reinigen.
Schmrller 1, 783.
Fih. Fluhe, Felswand, Fels. Scherz. 4C0.
402. — «In der flShe*. Marienheim, ISö!. —
«Za ß'ilte». Fürdenheim 13:^2. — Tm Meer
«seiud gar viel sorcklichcr Urt; Fluhen, Glufen
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. 106 —
und Felsen». Geiler. Sehiff der Pen. 4 «. — I Vohe, Voeke. Fuchs. Sdiens, I8B1. » «Zv
«Wann tler Hirt ülor die Flu und Fölsen ^'on Volieulrtch», an 7 Orten. 1279 u. f. — «I'f Voheti-
wil und über die scbarpfen Eck der hohen . trei4«>. WiekersheinL, 14 Jh. — «Das Voeken-
Berg, so feilen die Sehaf se Tod Aber nbhin». ) toeft»« WnldenheiBi, 1886. «- «Der FoefeewrvM*,
Id., Emeis 21 ^ <Do foren Mir ganv/ imh Tn^rinarsheim, 1328. — <T>pr VockenwinbA»,
hinzahen — Pachyni zu den felsen fiuhen». Bietelnheim, 1331 .Weyersheim, 14^. — «Vi»
Hnmer. Virg K, 1 «. i diota sA /odbm*. Oertweiler. l8S4.
Flüchten, fugarc. in die Flacht treiben. — Vol, niasc, Fohlen, junges Pfpn!. '^'rh -z
Cupido hat zwei Pfeile, «der erst macht want, 403. — Der Probst von Oelenberg <äui haUtiu
der ander flächt». Brant, Nseh. 16. einen vo/eit do lonfFent in dem banne». S
FImken, flück machten. 7.um fliegen bereiten. Lukart, 13B4. Weisth. 1. 94. — Tm 3Iai soll
Gewöhulich ist es neutr. : dück werden. Be- der Meier für die Uuber «einen volen babeu».
necke S, 345. — Ein Adler sagt zu seinen Gildwiller, 1394. Item, Balschwiller. 141S;
Junsren: «ir süllcnt strecken nnd fluchen nvrer Heini>l)riinn. 15 Jh. Weistli. 4, 59. 10. 92.
jrevidere und süileut leren mir nocli tliejfen». Folnnt. Teufel. S. Vaiant. — Es sprach
Nie. V. Basel, .820. leiner zu dem Teufel: «da bdser FoUuU^ was
Flüdem. vom (reräusch das eine Fliis5r^- mHchstu dü ■'» Pauli 337.
keit iiiucliC die man plötzlich in ein Gefas» Yulge, 6)>ez. Leichenfolge, Leichenbe^äug-
iriesst. Vergl. Pfletteni. — «Wenn du ein niss. — «Es sol all weit nnd jedennann -
Geschirr wilt füllen, so mnst du nit den Win zu leid und zu der/ofpim gan». Mttimer, Lath.
oder das Wasser einsmals darin schüuou. aber Narr. I5ü. löT.
du must gemach thun . . ., wilt du darüber Volle, fem., die Fülle, das Genügende
ßMem and meinst es mus eins Mals vol werden, Scherz. 1888. — «Hievon kan nieman die voUe
so verschüttest du den Win». Geiler, Bilg. 157 «. ge.»iprechen». Tauler 233 (41).
— - Schwalii.x Ii : flodern, Andern. Schmid. 19fi. Volle, masc. dasselbe wie die Volle. — «Sü
Flnghart, Eotweisch, Getlügcl, bes. Hühner. ^ türste sere, aud man g«p in den coUetf
— Brant, Nseh. 62. ! Tanler, 40 (8). — «Vor der sintflftt hettent die
Flnhe, Vordertheil des Schiffs. — «Ein menschen und ein ieglidl tier den volUn an
Schiff hat swei Theih das da fomen das über spisen». Kön., 244. Etc. — «Welles onoh also
steh gat, heisst ein Ftn». Geiler. Ev. mit ITssl. arm were das es nit den «oltot hette nnd
U 8; ."^(-liifF der Pen. 7 l». - «Wir nennents hci.schen (betteln inii>tt> . . .» Gutleute-' Mdn ,
hie das Flugend. wenn es flühet vorau hin*, j 131. — « . . . untz daz in der voUe geschieht
Id.. Post. 1.28l>. von irer versessen sinse wegen» 1404. Reg.
Flnhsel. Fluhtsal. 1. Fliiclitniiij:. I?ergung ; B, 40. — «Den vollenihn» oder bieten, genuu
eines Flüchtlings oder seiner iiabe. Scherz, j thun, die PÜtcbt erfüllen. — £iu Haber «der
401, FhtdOML Benecke 8, 847. — «Wax in ir | dem hof den vtXlen t6t». Wolxkeim, 16 Jh.
frfint gehalten haut, es sie durcli ßuhsal oder Weisth. 1. 714. — Ete. — « . . . das sie inen
swic es si, daz si ouch damiie sulnt schatten damit den voüen bütent*. 1446. Goldsohm.
swaz Hl wellent». I2B2. Urk. Bneh. I. 866. j znnft. 19. — Er «meindedanne das er donütle
2. Betrügerische Uebergabe eines Guts an den volUn goton hette». 1400. Wiuklorprozess.
einen Andern. - Es soll Niemand «ein Rint 39. — Die Zehender sollen auf den Aeckern
ziehen <ler xa ime durch ßmhtal von leman I «iren vollen dftn, das de ein benügcn habent*
iLrestellet wer» 1322. T'rk 2. IHf. — 3fnn (das viiltiLT nt hmcn. wozu sie berechtigt sind),
soll kein entliehenes Gut als Widern uüer Iiteuheim. 15 Jh. Weisth. 1, 734.
.Schenkung bestimmen; solche Stiftungen sind i Vollcist, fem., vollständige Leistung, F&Ue.
nichtig, «wcnne uns (dem Knth) dunket. das Summe. Scher/.. 1H8.^. — Von allem wa»
solche gifte mit gefcrdon sint und durcli fiuht- Tristan that, «su waä ie daz diu voileist, —
»al geschehen sint=.. c. 1311. T'rk. 2, 27. Diu ir berse allermeist — An Tristanes liebe
Voelieze, Vochenze. Fochotze. Art Kuchen tAvanc». dass er ihr Lieder sang. Gottfr. v
oder iirud. FochenU heisst in Baicni noch Str. 1, 266. — «... daz ist allermeist — Min>
heute eine Art Brod. Sch melier 1, 685. — selbes herzen «oUeiM». Ibid. 1, 17. — Glitt
«Kuchen vel vochetzen. torta». Ih rrad. 187. >trirkt den Menschen «mit der folieist sine*
— «Pauis qui appeilatur mdvothtlzin. mel- ^t iatcs». Eis Fred. 1, 09. — Christus, «der
.oclieme», den Münster-Canonicis zu gewissen ein volleist ist aller gnaden». Ibid. 2, 4.
Zeiten ausgctheilt. Libcr coquinae. — Die « V»»Jnionet», September. Kalender. 1484.
.Schwaben trinken Mcth «an S. Michelsiag, Voppen, Rotwelsch, lügen. — Bettler die
S. Gallen, S. Jacobstag, gleich wie die pauren «voppen. ferben . . .» Brant. Nsch. 62.
im Elsass am S. Jacubstag knobloeh fressend, | Fupper. Rotwelsch, Art Bettler. Nach Uo--
meinent welcher nit Met nnd JVieAofMn asz ' deke, 61: Rasende: wenn aber, nach Göd..
der lebt das iar nit nsa». Fries 4öb. Brant 114, voppen lügen bedeutet, so werden
Vocke. S. Vohe. wohl Fopper Lügner sein. — «Grantner, Vopper
Fögeleht, vogclartig. — «3 sch. von dem ! nnd Vagiercr». Homer. Kb.. 61 — «Betier.
blowen fiigdthttn L.'^cwandc und 3 cap)ien und !''■!!■'■ und Vagicrcr». Ibid. III.
das widerschiugcwant zh besseru ... 1 sch. Furchten, fürchten. — «Nit wülleud üch
von dem roten fögdehten eewande und von förehten» Geiler. Irrig Sebaf, B. I — Das
5 cappeii z"i bo>>,'rn.. 14:$2. S. Thoni. Fabr. Scliaf <fvrchtct> don Wolf. Ibid., A, _
Priei^tergewändcr mit eingewirkten Figuren . «Der Low /örcA^et ein weissen Haneu*. Geiler
von Vögeln, Adlern, etc. |Höll Leu, f, 4«. — «Nit /Sreftl dir, nein Sun.
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- 107 —
das wir eiu arm Leben haben». Id. TrosUp. Fra»«, Froi»», Scherz, 408. — *v>iifrasheit,,
CC, 1 0. _ «Sihcstu das mich alle Thier ist, das ist zftmole ein unreine grop loch . . .»
förehtetil' Id., Sünden des M.. 9 b. - Etc. — Tauler, 378. (6ö). — EU. Pred. I, F6. 188. -
«Wer uflf der erden lit, — d> r darfl vor vall Jüngstes Gericht. — «Ich han gesundet ....
sich förchUn nit». Brant, Nsch. 28 • - *VdrcH mit vrasgJteit, mit gitckeit . . > Bihteb.. 2. —
din lermeisffr» Ii . Cmo, a. 2 1j — Etc. — «Er «Adam und Eva mit frassheit haben gesündet».
förcht allein ddi untb die w elt>. Murner, Bad. Galdin Spil, &0. — «Doruss kompt denn Hoch*
E. 3 ö. — «Auch förchtet sie Junonis zoni». lart, l'nküschheit, Fro»$ und ander Laster».
Id.. Virs:. C, 7 a. _ .Dazir euch /ärc/»<<*n durften Geiler, Vo^l. 2, 5] a.. Selenp. 39'». Etc. ~
tiit luer». Id., Luth. Narr, 43. — «Vor ziUn * Frassheit oder öchlcck>. Id., Selenp. 131
sprach man :/örcA< dir nit, — wen du gast den 149 «. — Etc. — «... in frasi, hofnrt« git».
rechten trit» Id., Schelm, b, 1 «. — Etc Braut, Rosenkr. Wack. 2, 1099. — «... da«
Foren.^ami, auf etwas achten, wahrnehmen, ich darzwischen nit wol wüst — oh fraszheit
— <Iän ^arr forel keiner Zeit». Geiler, Selenp. oder dischcs zuclit — sult Idllich haben vorus
109t>.— «Das seind drei Aberzil, der ein Mensch frucht». Brant, Thesm. b. 1^. — «BoUsmui
form 8oI». Geiler, Pred u. L. 109 «. — Ein j ist ein hündischer fross oder unordenlieh be-
schütz darnaehdtsor in das Ziel scliiess». sird der speisz». Qand 87»
Id., Selenp. ». — «Fleins dich sines Fraüs, Fresser. — «Sie leitten im iChristo) —
Ovulen« xe fertn; Ibid. 65 7 Seliwerter, G. \ zu. er wer ein Fnti and ein Gesell der 8Qnden».
b^. — Etc. — Geiler hat aurli soliun das zn- Geiler Enieis 64 — «Jetzt spreche nl ir(sagt
sammengesetzte Verbom Wiüforen, die einzige . Christus} ick sey ein Füller und ein Fro»»»
Form Inder /aren hente noeh äblieh ist: «Das I Id.. Post. t. 48 b. - Noeh bei Göll, 806:
du Gott dem Herren dienest, im wilforcst in «edax. ein Fraass*. — «Haltest du ere. sitt
allen Dingen . . .». Post. 1. 34 \ Selenp. 129 «. . und masz. — das man nit spreob, du sigst eiu
Forhel, Forelle. Sehmeller, 1, 762. — «JHm^ \fnu»». Bruit, Thesoi. C, 6 Ein grober
hden sein besser und leichtrer vordowung* Esser «der würt goheisten wol eiu frwt*.
denn Salinen. Fries. 41 a. ; Id.. Xsch. 110.
Vorhonbet. S. Fürhanäui, j Frat, wnnd. entzündet. SchmcUer I, 829. —
Vorht. Vordit. Furcht. — <Ir sollent Stat «Do ein mensoh ser oder/Wit ist...» Brnnsohw.,
geben der i^orc/it des allerhöchsten». Geiler, Dist 28 b
Sund, d, M, 64 '». — «Knechtliche Forcht . . . FiatriRkeit, Fratte. Entzündung. — 'Serc
In der Forcht des Herren». Id. Irritf .'^chaf oder fratr!o^:''if oder rühe im mund oder in
A, U — Etc. — Dass Gott «in vor voreht ü^x keleu>. lirunschw., Dist. 22 «. — Hat man
des todcs bhüt». Braut, Nsch. 29. — «Lad uff , ein Pflaster aufgelegt, «und ob ein fratte kein
die wrht des todes nüt.» Id., Cato, a, 8 «. ' under das pflastcr umb den scliaden. so werd
— Etc. — «Die /orc/l^ der schrecken, grausam darumb gestrichen ungueiuum albuui», Bruu-
was». Murner, Virg. E, 6 »>. ; schw., Pest. 82 b.
Vorhtlich. fiirohterlirh. Scheiz, 1891. — Es Frauf-nbans, lupnnar, — Der zwölfjährige
geschah diiss der Meibier «an siinc Ende ürar Chrisiuis «kerl nit in das Würtshus. nit in das
grosse gruwcUche und gar vörhtliche geberde Frowenhua, do man Leckerei in tribt und spilt,
habende wart». Kte. v. Basel, Bek. Taul. 62. aber in das Has sines Vaters». Geiler, Post-
Vorhtsam. Forchtsam. fürchterlich, furcht- 2, 79 h. Bros. 2, 58», Ev. mit Ussl. 60»..
Itar .^i•lle^z, I.SIM. — «Kr ist jung und vorht- 184». Ete — «Rot ob besser wer das die niiii
*am uaU ein frevel man». Kön. 390. Etc. — ; brenn oder das frawenhame. Antwort, es wer
Qu Teufel «der was /dr^5am und grusselich». 'besser das fratceiihause. do Heffen die seek
Märkin, ]5. ~ Liesse mun dif ( iehängten am , sellis lieraus/. » Käthselli 1\ 1 — «Fliicii
üalgea, «so brehto die eilende angeaiht ein . . . hofiart und spil — und frawenhutt würtz-
fovhtBom sehreek». 1461. Alte Ordn., B. 24. hnser . . .» Brant. Faeetns A. 6 •. — «.. . sonst
«Ein forchtsmuer f^ott und ein erschrecklicher >it/.i sie in dem frowenhus. — und ist der err
gott, den die engel ferchten». Gebete, 15 Jb. der boden usz.» Muruer, ^b. Iä7; 52. — «Offene
«Bis ist ein forthUame Stat, die Stat des Todes, \frauufenheu9er» Id.. Adel K 9 b. — Dasjpodins:
forchtsam und grriisolich dt ii Bösen». Geiler. «In}>anar, ein f^enu in Frauenhaus.*
Bilg. U9a. — «Maria ist/orcAtoom, erschrocken* Fraaisch. weiblich. — «Er hat erkant die
lieh, onüberwlntlicb*. »id. 84 a. ^Hanehmal iBlödikeit des /fdil«A«n Geschleo]it8>. Geiler,
auch, bei Geiler, im srewohnUehen Sinn von Schiff der Pen. 53». — «FrmtMoeAe, /V»*ol<eAe
furchtsam. — «Lig da. sprach er, forchUamen Narren». Id.. Narr. 131 ».
man*, (netoendos). Momer, Virg. i, 4 , Frehte, Gefrehte. Feldmass und Feldname.
•Schwer, grusanie und forchtsame träum». 13 Jh. u. f. Sehers. 416. 1901. — SeigDOurs et
Brunschw., Dist. 70 — Träumen «von er- villages. 171.
scbiocklichen forchtsamm dingen». Oersd. 78b. | Frefdig. atrox. tapfer, heftig, kühn, grimmig-
VorlöfTer, S. FürlOffer. zornig. — Es «werden uns ancfehten . . . di'>
Fiirscheln, subtil und anscheinend i>anii freidigm wolfc» (die Teufel) Eis, Pred. i. lUÜ
forschen oder fragen. — « . . . das er den bru- 1 — Wäre es dass «eiu hftber so freidig oder so
*lw hörte bicht — nnd föracJdet im sin eintalt | gewaltig were, dass einer den andern an den
sb». Murner, 4 Keize.r E, 3\ landtag lüde. . (statt sich mit dem liing-
Frauspüte. glücklicher Fortgang, von iTom, hofgericht zu begnügenV NiedemKrsehwiller.
vorwärts, und Spute, Eile. Bcnecke 2, 2. 554. 1H54. Burnuiller. 14«:^. Wcisth. 4, 94. 64. —
•rasheit, Frosheit, gulu, Geirassigkeit. «Die /rwltgen wort die da geschchcnt {beim
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— loe -
Spiel), darch die manig zorn and gevächt und
todschlag geschohcnt». (luldin Spil. 71. — «Der
Lew hat ein freid^f«r Sei dann der Hirtz, da-
ratnb so list im Oot und dfe Katar geben Oe>
wer. Waffen, Zeii. Klagen, die (iers( II i n '■■'ol
die da Jreidig ist zagehörco, und der Hinz hat
nie af« ein freitUge Set». Geiler, Bv. mit Usat.
159 1'. — Der von Christo gehtMlto Blinde «was
gehertzt worden . . wie fretdig die Jnden
worent wider den Herren, als freidig war er
den Herren zu beschirmen, and schnawct sie
an wiewoi er ein Bettler was». Id.. Post.
2^ 87 — «Mancher der wil gar freidig sin.
— wogt sich an löwen, beren, schwin». Brant,
Nsch. 73. — Ein Eisonfreüser «der gtar allein
wol vir bestan — nnd xaz der flisehen freudig
f^\w*. Ibid. 85. — «Wer gots mnrtor tiucht
beim wein, — will jetzo der fretdigtst sein»,
Brant. Laycnsp. 168 *. — «... also freidig fhr
Turnus dar». Murncr. Virg p. 5 — «Der^elb
was 80 eines freydigeit, ilurfftigen geiniits.. ».
«... Damit ein yeder fret/diger man ihm nach-
volgtc . . .» Adelphus, Barb. 47 . 55 — <Mit
welchen wassern sige zu überkomen ist und
der mensch freidig zu machen». Bruiischw..
Dist. 32 b.. 59 h. «Die\\\i sie so frcydig
trutzcn uuil di aweu . . .» Bruiifels, ZehuUcii,
», !»>
Freidikeit, Heftigkeit, Wildheit, Kühnheit.
— «Der Lew hat allwegen Febres, das Kaltwee.
Gott und die Natur haben im das zugescbrempt
za temmeu sein Freidikeit». Geiler, Bros. 1,50 »>,
— «Den weisen freidikeit gebrist» (audacia).
Braut Facetus. A, 8a.
freien, S. Frien.
Freihartslniben. S. Freiheiter.
Freiheiter, Freihartebuben, Freiheitsbn-
.ben, Freiheitaknaben, Bettler, fahrendes Ge>
sindel. Leute die an einigren Orten als Oanek-
ler aufinifou. an andern sich als La^-tträgL-r
gebrauchen Hessen. — «Die Edlen spilen mit
den Stalkneebten nnd Freyertglfuben». (Frei-
hartsViuIhMi). fJoilor, Narr. 159;». — «So er
das (Butzenantlitzj abthut und von ihm wirft,
eo aebeint er als er in Warheit ist, in eim
griniligi-n nn^chaffnen Antliit. nnd ist kein
Junckfraw, sunder vielleicht ein Frei/ieitsbub».
Id., Selenp. 227 b. _ <Dn seit dich halten
al.s ein Freifteitsktiah ; wie halt sich der? wann
man einen Freihatskiuiben beladet uüi Bürden
die man im ufleit. Bürden Golt, Silber, Duch.
Gewürz, Purpur, Edelstein und Berlin, >o neigt
er sich, und je me man im utleit köstlicher
Ding, je lue und me er sieh darumb neigt ;
man leir im uff was tnnn well und Avie vil
man well, so neigt er sich und bütet darundcr
den Rücken oder die Achsel oder das Haupt».
Id. Bilg. 189»; 190 5>. _ <Frgheit8knaben,
scckuffdreger». Muiuer, Schelm., c, 4 b. —
•Hüppenbuben oder Fr^eiter*. Bntxer Ver-
antw , e, 3
Der Name Freiheitsknab kommt daher, dass
die Bettler und fahrenden Leute im Mittel-
alter hie und da eigene Freiheiten besasscu,
gleichsam als Entsehadignng dafür, da.ss sie
überhaupt für ehr- und rechtlos <:alt( n. In
Basel, 2. B.. hatten sie geiiisse l^rivilegien
nebst einer besondoni Frdstitte auf dem so-
genannten Kohlenberge. In einer ürknnde
von 1559 (Grimm, Weisthiimer, 1, 819 . über
da« Kohlenberger Gericht, heisst es: «das Ge-
richt besitffen die FHet^tHtOten oder Setk'
drager». Sie waren .Sacktriiger im öffentlichen
Kernhaus, hatten die Gefängnisse nnd Kloaken
an sftnbem, nnd in Zeiten der PestUenz die
Terstorbenen zu beerdigen. S. den Aufsatz
von Bnrckhardt in Streubers Basler Taschen-
bueh auf 1861. Von einer fthnlleben FreiatiUte
/.n Sitassburg Ist nichts bekannt; da.s Wort
Frei/teitaktud) moss jedoch üblich gewesen sein,
ebenso müssen diese Leute aneh bei uns ala
Sackträger gedient haben, sonst wären Geilera
Anspielungen nicht verstanden worden. 146S
kommt in einem Mandat des Ifofüitraten fW-
/jrrfs'necÄi vor; in '!er Scharwarhterordnnng
von 1473: Frihciten und Vaszzieherkuechte-
Also gerade wie zu Basel. Der Name war
iiberhrtupt im Siiddeutschland sehr verbreitet:
im bairischen Landreeht von la53 int Frei-
hartsbub so viel wieOauekler(Schmeller 1, 608 ;
in der Schweiz sagte man Freiheitcr für lieder-
liche Kerle, die sich den Herren als Tross
anschlössen. Frisch. 1, 294.
Freisara, S. FreisUch.
Freisame, Freisamkeit. Wildheit, Grausam-
keit. «Die Zung iter bösen Menschen die
mit irer Freisamkeit übertreffen die Freisam'
keit der grimmen Tier, spricht die Geschrift .
Geiler, Selenp. 167 «.
Freisamkrnt. Brunschw.. Dist. 63 Gersd.
90»>. — Viola tricolor, Klrschl. 1. 85.
Freise. masc., Gefahr, Furcht Angst vor
Geüahr. Seherz. 416. 1901. — Gott «beschir-
met in Tor vreiee an sele nnd an übe». Blliteb..
76. — Die Freunde Gottrs «sint fri ir selbes
und aller f reisen*. Tauler, 322 (5ö). Etc. —
Er bekam «groz angest nnd freiee». Oottfr. t.
Str I, 12G. — Hat zu GildMÜler der Vogt
«einen frejfte, die hhber soUent sein hüten
überquer in die naht». 1894 Weistb. 4, 60. —
•Hat unser herre der apt (von Liitzel) dehein
fireiee, so sol der vogt füren die zinse, die
pfert und die lilte mit sime gellte». Lntter*
bach, \^ Jh. Weisth. 4, 105. — Einer der
Schrecken eiuüubät: «Der grimme helt heisset
freis», und ist nur ein Prahler. Altawert. 53.
Freisli<h.Freisani,schreckcnerrcgend, wild,
muthig. — Scherz, 417. «Ein eher der uz
dem walde lief — Freislichen unde freimm . . .».
Gottfr. V. Str. 1, 186. — «Die Schlangen wa-
rent gehorsam den Zouberern in dem Lan«i
Kgipten und die freisamen Thier den Ein-
sidelen» Geiler. Selenp. 19 b. — «Anfechtungen
der bösen Geister, des freisamen Löwen der
da umbgat lirummen». Id , Irrig Schaf, A.
8b. — «Haid kamen die giftigen Juden nnd
rissen und /.ugcu dem Herrn Jesu frciaamlich
...ab seine Kleider». Id. Schiff der Pen.
94 ». — Ein Türke schreibt, dass die Christen
< freysam und nit so gar ungschickt ieut seind».
Adelphus, Türk. G, b *. — *D'\t frysanun und
strytbaren Tornacher*. Bingm.« C&s, 112*.
Frenaelin, kleine Franse. — «1 iib. umb 7
lot sydcner frenselin 1418». S. Thoni. Fal)r.
Fressig. gefrässig. — Ein »fressiger füller».
Wimph., C'hrys. 10 a. — - «Des fre$$iffen 15ven
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— 109 —
kyffel*. £äthiiülb. c, 1 ^ — «Seind nit die
reiehen fresaiger uud föUer» auidi ohne Fletoeh
an den Fasttagen? Zell, K, 2 a.
Freiiäling, Fresser, gourmaml. — Manche
Geistliche sind «trsiwiose freadmge, geitiige
mietlinge». Capito Tregor, ^ 4^. Bmnfels
Zehnden, c. 2 a,
Frevel, Vrayel, a4j., nnbesounen, dann fre-
velhaft. Scherz, 419. — <Vrevele missetete».
1261. Urk.-Buch, 1, 357. — «Wer aber so
frevel würde . . .>. Orasenheim, 1320. Woisth.
1, 673. — Menschen «die in also jn'oscn fre-
fein suudeu »int». B. Mcrüwiu, 9 FeUuu, 58.
— «Ein frevd man». Kön. 390. — Ein jonger
Mensch, «der was so gar frevel sines niötes . . .>.
Eis. Pred., 1, 73. Etc — «Die amptleat (sind)
dohcym gar wikl uini frevel». Ouldin,SpiU 46.
— «Der heisst frevel der unbedacht in ein
Sach fällt». Geiler, Brös. 1, 55 — <Frevel
und vermessen». Id . Bilg, 162 Etc. —
«Es hat mich selber groasee wunder — das
leh 80 fnvd bin gewesen». Mamor, Sehelm.
f. 4 8. — «Noch hab ich das von freveUm
mat gefordert . . .». Ibid. K, 1 — «Wie
dnrAtn nun so fnvA liegen V> (lügen). Mnrner,
Qenchm. y. 4 n. Etc
Frevelf sowohl temeritas, violentia, als die
OeldbuBso daffir. Sehers 41& Seignenrs et
villacrcs. 105 0. f.
Frevelu, einen Frevel büssen. Scherz, 419.
-> «Wer onch, das ieman uf ein vorbolten
füre, der frevelt :M) seh». Qntsenbeun, lä20.
Weisth. l. 674. Etc.
FrewJich, iruwelich, adj von Frau, weib-
lich. S, iyauisch. — «Mit bo.shcit wirt bewegt
all lit — dan frewlicfi gemüt durch solichen
Sit». Brant. Facetos, A, 8*. — «Wipliohs ge-
ublwhtf/rewUeher nammen», Hvmer, Genehm,
o, S».
Frido, Einfriedignng, Zann. — Itcm Vogt
von Hohfrankcnhcim soll man «do^ fi^rfs /m/c
io dem bütze 17 üchuhc weit uithuu, da.ss er
seine pferde . . . getrenken uml gewoschen
mi^e in dem rore». 15. Jh. Weisth^ 1, 743.
Friden, pacificaro. Scher?., 428. — «So der
mensch gefndeter und geordneter ... in allem
sine tliade ist. . .» Tauler, 435. (74). — «Eine
volgeordnete gefridete concienzc». Nie. v.
Ba.sel. 279.
Fridigen, den Frieden geben, beruhigen, —
«Do seind fre Hertren gante gefridigei worden
von allti n U li iiiiL . (leilcr, Post. A, 31«.
dien, Frigen, Freien. 1. Frei maohen,
bsfreien. Sehers, 490. — «Sin andaht (Denken)
mag ein iegelich man, — Nach sinem willen
'eiten, . . . Frien oder twengen, — Sus oder
her oder hin». Oottflr. v. Str. 1» S88. —
Die SpoIc «mfts blos sin und gefiriget von
allen bilden». Tauler, 10 (3). Etc. — «. . . daz
^ S^friget werdest von allon unarte der
nature». Gebete, 14. Jh. — «Der sin hertz
•idiget . . . und gefriget von allen creatu-
Jen.» Peter v. Gengenbach, 1436. — Die Stifts-
lisrren «begerten das, dieweil sie von päpsten
ei»d kaysern . . . gefrejfet, das sie keinen zoU
-^bt n Sölten». Brant, Biseh. WÜh. 841. —
«Er-wclt man mich ictz zu ein ampt, — so
«nd min uüderu alle samt — vorhin gefrü
vor miner straf. — Was das bedüt, da merck
ein sohaf». Horner, Xb. 70. — Lutber will
«das der bapst . . . ulle 1 irrlien i^leioh freie»
. . . sei , . das sol nit sein, als wenig ein
keiser jedennan fMm soU. Id., Adel, J, 8 s.
«Christus hat uns all gefreit, — das niemans
gült dem andern geit». Id., Luth. Karr, 104. —
«. ... das gott allein die sünd verzeihe . . .
(und nns) von lasleni frejfe Capito,
Treger, €. 1 b.
2. Privilögieren. — «. . . das mcn alle jor
sol haben zö Strosburg eine gefrigete messe»,
Kün., 744. — Alexander V. «die barfussen
vaste erhöhete und/n^«{e». Ibid., 616. •^«Dt»
vor seind Pfaffen. Münch und Begynen nit ge-
freiet». Geiler, Brüs. 2, 54 b. — «Ve ein orUen
über den andern, ein closter über das ander
. , . gefreyet ist». Wurm, Trost. Sa— «^Mc-
raant mag den andern von gepotteii yuiLcs
f regen oder losschlagen». Capito, Pfaff. a. 2
3. Sicher machen gegen Angriffe auf die
Freiheit. — «Es ist worlich ein grosse schand
— das man die strü;>.scn nit mü fnjen das
bilger, kooflüt sicher sigen». Braut, Nsch. 77.
— «Seit man die straexen alr,it /Wen, — das
bilger, kouflüt sicher sicn». Murner. Nb. 84.
4. Um ein Weib werben, heirathen. Benecke
hat das Wort noch nieht in dies«m Süm. —
«Wer sich nit enthalten mag, der sol fr^eH:
Wumu Trost, 47 Etc.
Frilieh, bedeutet nieht sowohl flreiwillig als
eig-enwillip^, muthwiltig'. ■ - Man «sol nüt /nZtcÄ
iu das iant der beschouwunge varn». Tauler,
8 (2). — Sieh «mntwilleclichen and /nltbÄen
an die crpaturen jcrewöhnen». Id 162 (30),
Frischin^, Frischlin;;, einjahricfes Schwein
oder Schaf, .^cherz. 43 1. — < Fruskitigac oxiune»,
Ende 10 Jh. Urk.-J{., 1, 38. — «Ein jcrig larap,
das do litiisset ein frUchittg . . . Ein swin,
heisset ein frisehing». Kirchheim, 1329. Weisth.
h. 434. -- «Ein sitc eines jerig^en frischlitiges».
Marlenhciin, 1338. Weistli. 1, 728. — Etc,
Frist, Zeit. — «Des hab ich gdacht zu
diser frist». Brant. Nüch. 2. — «Ein rinnend
tach zu winters frUt*. Il»id. (U. — «Betracht
. . . all frist — als (allesi das ein jeder reden
ist». Brant, Cato, c, 3 — «0 narr, gedenck
7.U aller frist, — das du ein mensch und töt-
lich bist». Id., Nsch. 55, — Es ist ihnen
verboten «kein spU zu tun zu aller frist».
Ibid. 76. — Gott verleihe Weisheit «den zu
jeder frist — dir ir auzs gutem grund begern».
Brant, Layeusp. 164 b. — «. . . , das du jetz
und en diser yWrt — herwidenimb geschüfet
bist». Marner. Viri,'. H, 2 Etc.
Fron. 1. GoU geweiht, heilig. Soherz, 434
n. t — «J^WM ^etonge, dominioa saeramenta».
Herrad, 190. — «Das crützc /ron». Geisslerlied.
Glos. 108. — «... an dem f rotten creutz da
er sieh selber seinem vatter anffgeopfTert hat*.
Gtildin Spil, 43. — Die Juden hatten «bosbeit
getriben mit onsers herren fro^iehameH»
(Hostie). Kon., 750. Ete. — Christns gab seinen
Jüngern «seinen frone» leib an essen». Guldin
Spil. 43. — «Das heiige /roneerQtz*. Gebete,
15. Jh. — Fnmtätar^ Fronmesse. (Hauptaltar,
Hauptmcssc). Brant, Bisch. Wilh., 254, —
«Von dem sacramente /rone». Murner, 4 Ketzer
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— 110 —
E, 8 — «Do sach er vor Maria /ron». Ibid.,
J, 6 ». — «Das Evangeli frone». Murner. Lied.
tföS. — Die Apostel «uffbraebteu den gUaben
/roR>. Id, Lntlu Nur, 41. — ^ «Smi4 wu
dein friden frone — «nd christUell Eiligkeit».
Id.f Lied, 668.
9. Den Ffinten oder dem Ornndherm ge-
hörend oder dienend. — «Der liscliof sol nie-
man das fironeambaht (ofQcium pubUcum) üben
er enei denne des geeindes slneB goCeshnses».
1. Stadtr, Grand., 2, 41. — *Fronebotte» zu
Wiedensohlen, 1864. Wetsth, 4, 161. — Der
Xbtissin von Holienbiirg Bftttel, «den u«ii kfit
fronrhüttfh. Rrrsheini. 14 .Th. Hanauer, Constit.,
^54. — 'l^ronefUdier» des Abts von Ebers-
heiminQnster, 1320. Weisth., 1, 66S. ~ cJFVvn-
/io/«, 80 viel wie Ding:hof. Aüdnhheim, 1431.
HerUsbeim, 14ö4. Wiedensuhlcn, löb4 Hananer.
Constit, 196. Weisth. 4, 168. 159. Turkheim,
IBM. Reg. A., 271. I uttf rbach, 15 Jh. Weisth'
4,105. — «Der JFVoM/io/» zu Strassbnrg, Platz
/wischen dem Münster und der bischöflichen
Pfalz < ifi-^sfn-Namen.'iTT. — *Fronacker, Fron-
heiz, i ronetntUte. Fronrebtn» etc.. sehr oft.
FrOode, <iefrönde. Scherz, 435. I. Dem
Herrn rc'^prvifrtes Gut. wo die Bauern 7.n
fronen luitten — «Des huitcfraven fröndc».
Brumat. 1366. — «Der von Miilnheiin frönde*.
neudertlieim, l.'iöT. — »DerSchorbecher/röm/«».
Berjiühheim, 1872. — Des Abts von Murbach
<gefrönde* zu Achenheim, 14. Jh. — «An den
frönden*^ Feldname an 20 Orten, Ii Jh a.
f. — Der während der Zeit de« Weinbanns
zu Münster und zu Türkheini ausgeschenkte
Wein, soll «gewachsen sin an des gotehnses
frdnd$t. 1399. Als dipl 9., 168. 14. Jb. Weisth.
4, 207. -
2. Fronta;^. — «Tria sejrvitia dicta vulgariter
drv frondc*. Appenwiller, 1868. Burekh., 169.
Frönen, pfiinden. mit Beschlag belegen,
für den Herrn oder Besitzer ein Gut in Be-
sehlag nehmen, arrestare. — «Es sol niemnn
dchcincn unsern ing-esessen hnr^rer frönnn
noch bürgen heischen, der in für die schulde
wol gesessen ist». 1828. Urk. 2, 110. — S.
Fronung.
Fröner, der der den Beschlag verlangt. S.
frönen und Fronung.
FrÖnling, Froner. Scherz. 440. — «Als
meniges frönlinges unser herre (der Abt von
Hfinster) bedarf . . . wenne man den fHMimgm
gebietet an dem sunnentag. viel? tasfe?» sie
komeut in der M ochen, ano dem samstag, so
sint sie ledig>. 1839' Als. dipl. 2, 163. 164.
Fronapür? — «Da der keyscr innen wnrd
des frävels und frompür seines sunt» Otteu,
ward er schwerlich fiber ihn erKfimet». Adel-
phus, Barb., 51
Fi'üuteil, Sanctuariuni einer Kirche. —
«Das inner Teil des Temiiels, als wer es
unser Chor da der Fronaltar ist . . ., das wart
genant das Frontal, sancta sanctorum». Gei-
ler. Post. 2, 17»>.
Fronung. Beschlagnahme, arrestatio* Scherz,
436. 437. — «Es sol hiemans . . . arreste oder
fronung uff der bürgere . . . güter legen».
1322. Urk. 2, 110. — «Wo ietz ein man
verdorben ist, — dem an Uh und gut gebrist,
— 80 frönt man bald den armen man, — das
er nit bezalen kan . . . Wer die frönung hat
gehört, — der selb ouch frönen von dir lert.
— dann komt der fröner ein gros zal — uiiii
uf ein il, so went sie all — bezaleC sin lllii
grossem gewalt». Hnmer, Kb. 140.
Fros, Fresser. Seherz. 409. S. Frtm. —
Bischof Johann v. Lützclbuiir \^ ^r «ein fros
und as ein gans oder einen cappen z& eime
mole». K6n. 676. — «DIrre ist ein trinkertoid
ein fro8». Eis. Pred. 1, 220
From. Sehers. 444. 1. Tapfer. — «Wie/fWM
diser Mnig (Bad. t, Habsbarg) was. so kan
er doch nie gen Bome, daz er were gekronct
zh keiser». Glos.. 56 Eto. — Heetor «was der
fnmmeite nnd küneste heilt ie g^bvn
wart». Köng. 293. Etc.
2. Togendhaft, ehrlich, ehrbar, bieder. —
«Vetpattianus was ein frtmmer tQgeatUdiw
man, do übertraf doch Tytns «^inen vatter so
tugenden», beide « w ürenl /n<mc keyser». Kön-
846* — «Es ist etwan ein Eauftean ein fnm-
mer Man. aber die Knecht «^eind ßubcn>. Gei-
ler, 15röB. 1, 95. — «Der /rum unschuldig Jo-
seph». Ibid. 2, 62 b. Bte, — «Derhüt derhew-
schreck an der srinn ... — der hütet das sin
fruw biib frum*. Brant, ^'sch. 33. — «Eiue
frome ttow sol haben gberd, — ir onges
schlagen zu der erd». TlMd. — «Wir hant
nit thon als frumme kirui». Murner, t-chelm.
K. 3 b. — «Torheit der wiber hab ich taxiert.
— die frumme» nie mit schimpf beriert». Id .
Nb. 280. — Man weiss dass Murner «von
frummen eren wiben — weder klag aofik
sohimj^ sol triben». Geuchm. b, 3 — «. . .
doeh hab ieh etlich frtmer eitzt erkennet»
(probiores). Murner, Gavac. 433, Etc.
Fmmekeit. 1. Tapferkeit, Tnehtigkeii-
Sehers, 438. — «Wir haben von einer frvmM
— Märe und märe vil vernonicn». Gottfr. v.
Str. 1, 58. £to. — «Bittere und junge löte,
die dnreh frumkeU und ofintüre Areot ia
frÖHT dr !nnt.. Kön . 288. — Sie wolltail «ii«
frumekeü erzougen». Ibid. 827. Et«.
2. Ehrbarkeit, Biederkeit — ^VrwmkeU birt
Eer». Geiler, Brös. 2, 89 b. Etc. — «Wer uff
sin fnmkeit halt allein, — und ander urteilt
bös und klein, — der stoszt sieh ofit an horte
stein>. Brant. X.sch. 31. — «Wer L'orccht trr-
teil sprechen wil, — sol im selbs nit trawen
SQ vu, hab rat und volg den weisen, —
so magman 8ein/römAv!<7breisen».Id.. Lajensp.
167 a. — •kmT. frombkeit wechset Würdigkeit»
Id., Bpigr. Zarncke XXXVDI. — Man find«
«wer ein herr ietz ist, —»das im an frrtmkeit
vil ire brist». Murner, Nb. 205. — «. . . geistlich
sein vor angesicht, — und halten dennoch:
frumkeii nicht». Id. Schelm, j;. 1 — «... da*
ir nit von der /rwmfreiMvichcn». Id., 4 Ketzer,
N. 8 b. — «Ulenspiegel gelopt im grosae triiw
und frumkät». Id. Ulensp. 91. Etc.
Frumen, Gefrnmen, Friimen. Fromen, rerb.
•Scherz, 433. 1. Nützen. — «Die frechen Bri-
tune — Die erkonden im da mit gefrutneti*.
Gottfr. V. Str. 1, 77. — «Da frumten beiden
samt, daz li.st — Wider list gesetzet ist»
Ibid. 1, 190. {Frwnten ist für frumt in, ihnen).
— «Geistliehe r5we ane lipliehe erbeit niht
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- Itl -
rumit der sele». Bihteb. fi9 — «So würd es
7.a viel gutem kamen. — und alle cristeu-
menschen /rum^i» Murner, Luih, Narr. -il. c
2. Fördern. Die £igeBleute der Äbtissic
von Hohenbni^ sehwSren «ir ere und ir gefüre
r.t fromende». 14. Jh. Hanauer, Constit , ü4() —
«. . . abo das unser dehei&er dem andern einig
leit thaen soll noch frommen ee thnende».
134!. Als. dipl. 2. 171. — .Daz sü gespiset
wnrdent und g^romet von der reinen lere*.
Bis Pred. y,9£ Ob dn Jemandoi «sebaden
götete oder ^e/HlMtert an Übe oder an g&te*.
Bihteb., 60.
8. Etwas als Beebt verleiben (oder einfach
flrirrn?). — Blntiiericht «sol ein geistliche
persone weder hau noch frumen» dat. Text:
nec habere necdare). 1. Stadtr., Grand., 2, 47.
4. Bestellen, halten lassen, besonders Messen.
— Hätte ich Jemanden der «alle tage eine
messe unib mich frximie . . .». EU. Pred. 1« 6i.
— «Do ime sine hnsfroawe .... sclcmesse
fr&neU . . .*. Ibid. 2, 16. — Was dem Leut-
priester gegeben wird, u. a. «von messe frü-
15 Jh. Hist. de S. Thom.. 40S. — Man
mas& Zählen «hie uppfergelt, do iues.se vrümen».
Conr. V. Dankr., v 470.
5. Spenden. — Die vom S. Veitstanz be-
fallenen sollen zu Zabern in die Kirche geführt
werden und da soll jeder «ein pfennig p/rymm,
desglichen dornach ouch opfern». 1418. Kön.,
Anmerk., 1088. Seherz, 1218, meint: *pfrymen
forte pro prinie>; Prime ist die erste der canon-
ischeu Hören, 6 Uhr Morgens, was hier keinen
Sinn gilbe, l'frymm ist niebts anderes als das
popnlär ausgesprochene Frümen.
6. Thon, begehe. — «Xaebe an im wunder
/riMwe». Gottfr. V. Str. 1, 15. — «Als ieh . . .
rede erprebm >r<\ aller minre sünden die ich
le gefrümcU, wan ich zd bihte und z& b&S7.e
komen bi»». Gebete. 14 Jb.
7. Verkfinden, prodamieren. VenrL Sebmeller,
1. 81».
Framen, Fronen, snbst., Nutzen. Sebers, 44ö.
— * . . . swer ze sinem jframen — Mit sines
fründes schaden wil koiiien, — Der treit im
kleine minne». (tutttV. v. Str. 1, 254. — «... in
frommenund schaden». Tauler, 22 (b). — «Der
Stätte z6 Straszburg zb nutze und zh frumen».
1334, Kön., Beil , WS» — « . . . umb iren frum
und umb iren nutz . . .». Eis. Pred 1, 247. —
Ein Käufer von Gütern erklärt, sie seien iu
i^einen «nntz ünd frommen gentzlichen kämmen».
1437. Eoir. AA. 29. Etc. — «Scinvät/.cn me schiul
dann /rommm bringt « Bratit. Nsch. 23. — 'Es
briiii: mir schaden oder frunmen». Murner,
Nb. 243. — «Doch bracht das glück ir keim
*iB frommen, dass er zu land mocht wieder
'^ iiiinien». Id., Virg. h, 8 — «Das wird dir
ewig bringen frumen». Id., Luth. Narr. 89.
Fräste, Gefrfiste, Frost. Scherz, 445. —
öesclüihe OS «das ilie niiile von früste irestundc ,
»0 dass man uicbt malen könnte. Heimsbrunn,
14 Jh. Welsth. 4. 98. — «Es kam ein also
^rQ% gefrustc . . rios., 39. — «I3ß3 an S.
Thomans tage . . . do ving an eine grosso kelte
^^^ gef rüste». Kon. 865.
Füchte, Feuchtigkeit. — Lüdcrlichtii Ar-
beitern ist nur «wol bi der winfücht.» Brant,
Nsch. öl. — «In den colericis ist zu vil hitz
und dürre, — und haben mangel an f Uchte».
Murner, (iayac 437.
Fncker, Handel. — Mnrner, Adel, k, S b.
Fng, masc, vuoc. 1. Sohioklichkeit, An-
ständigkeit — Er halte mit Xleiduiig^ «solch
mosz und füg, — das er sim ampt ouch thg
genüg». Brant, Horetns, a. 9b. ~. «So lang
ich det mim ampt j^'enÜL . hat ich vor gott
glimpff, ere una fug». Muruer, Genehm., p.
Ha. — Ein Prediger klagt Uber die SBnden
des rierus «nff d<^r kantzel. do es hat — weder
glimpff und weder fug». Ibid. g, 3 — «Wss
obstat ist alles kinderspil, — das noeber knmpt
das ist zu vil — und ist zu grob mit greten«
ächimpff, — es hat auch weder fug noch glimpff».
Mumer, 4 Ketaer, E, 3 a.
2. Das was passend ist, was sich ziemt.
Ordnung, Recht. — «Wolte ein Schulmeister
die letzte Stat halten in der Schul, das het nit
Fug, war ein Thorheit». Geiler, 7 Schwerter.
G, 6 ■. — «Worlich sag ich es hat kein /ilp,
— es ist mit düncken nit genftg» (nemlich beim
' Rcchtsprcchen . Brant, Nsch. 5. - - «Sitzen bim
ofen ist sin ides Tragen) füg». Ibid. 92. —
j Es «sucht ein jeder sinen /i/^>. Murner, Geufdim.
; J, 1 — 'Wer hie simfugs nit finden kan . . .».
i Id., Nb. 32. — «Ist die dat (That) nit bös
genftiT — so hab leb hie zu ston kein fug».
j Id , Geuchm. z, 3 ». — «... So band wir eer
' und g'nts genftg, — und unser sachen guten /ti^>.
Id., 4 Ketzer. J, 5
j 3, fügiiche, passende Gelegenheit, günstiger
I Moment. — «&an er sin fug damit erwarten,
— so schafft er im sin eigen gwin». Murner.
. Schelm, d, 6 «. — «So bald den J&a ein
I wib ersieht, — das er sieh abo gsebiekt er-
zeigt . . .». Id., Geuchm., i, 4 ». — «Judith
mit schäm ersacht ^a/üg^ — bisa sie suletst das
houpt absehlog — Holoflmie irem find». Ibid.
c, 1 — «Ich stand darvon. wil es hat /t^».
Muruer, 4 Kotzer. J, 2*.
^4. Passendes Mittel. — «Als sie kein Ust noeh
fug erfunden — das sie den bruder tödten
künden . . . .» Murner, 4 Ketzer, L, 2^. —
j Amicus «der sam jagen kandt allen fug».
I Id., Virg. f, 8 «. — «... das ich jetz mit
I geschützcs füg — das schedlich weib bring
umb ir leben». Ibid. n, 6 b.
5. Fiiglicher Grund. — «Die ürsach die du
iürw cndest . . . hat kein Fug noch Kraft». Gei-
I ler, Post. 8, 79 iJ. Etc. — «Des kriegs hondsie
ursach und füg», iliirncr. Virg. Y. 8 «.
6. Das Verfügeu über etwas, oder auch: was
einem zu Verfügung steht. — «Doch wer der
ander mechtig gnög, — und het der glider
grossen füg». Jlurner. Virg. P, 2 «. Etc.
Fiigel. das von der Befeuchtung durch das
Männchen im Vogelei befindliche Samenklümp-
I chen. — Das Biweis «bat ein Flecklin, nennet
man den Füget». Geiler, Schiff der Pen. 112-'.
: — Die Sele Christi «ist die Wisse des Eigs oq
allen F&gd, nit gantz glich der Wisse eins
I üblichen Ei?:r^. wenn die Wisse hat ein Fleck-
I lin, nennt mau den Füget, aber diesen Füget
hat unser Wisse, die Sei Christi nit». Id., Bilg.
!2!8»>. — Nach Jac. Grinini. bedeutet Fütj':l
, ursprünglich nichts andres als Vogel. Das
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Wort gehSit weder der eteftssiselien noeh der | Fttlleiieb, FBItor, FreMor. — «Die/BBeridhe
Bchweixerischcn Mundart an. Vrgl. Grimm 4, 382. . and trunckenbolte». Claas v, Blov. — Chri^tu»
Fügen» 1. Passen — «Wer reden wil, ao er spricht : «jeu aprechent Ir loh sei eis Füller
nit sei, — der fügt in narren erden wol*. Brant, | nnd ein Froei». Oeiler, Poet. 48 — «Wer
Nach. 22. i ist der Amasa, der des Schwertes nU war-
2. Sich verfiigen. — «Wir theten uns dann { nimpt, denn der Teufel zum Maul an da»
aU heim fügm». Mwrner, Virg. D, 8 ^. — <£r | Kinn greift nnd in zn Tod stiehtf es ist ein
bat sie durch den lufFt fliegen — und za > Fülleric h» . Id.. 7 Schwerter, G, 2 — Ein
dem önstem loch zu fügen». Ibid. Ii. 6». 'Geiziger bedenkt nicht, dass er sein Gut <eim
8. Sieh ansehieken. — Daretes «ward gejaget | frömbden fülUr 8par>. Brant, Nscb. 68;-
hin und her . . . , — dann Entellus der füget «Die füüer wissen nit wie sie leben». 3Iurner,
sich — iu da zu üben gehclich» Ibid. P, 2 b. Gayac, 4(j6. — podagra weiszllch tat.
4. Ganz allgemein : thun. — «Dann ich dir das es nur bei den reichen fullem sein will»
iet/ 711 V ibseii füg —das du mnst haboi graU' (crapulones, cbrii et delitiarii). Ibid 464. Etc.
sani kneg». Ibid. K. 3 a. Etc. — Reichthum hat «nie keinen fressigen /Uüer
Vül, faul, morastig. Vergl. das engl. foul, und prasser gelert meseiglceit». Wimpb .
Scherz, 448. — «In der /«?m gcwandr . We^t- rii'v^ . 10 a
hausen. 1304. — «Die /u/c matte». Kruuur i uJiueiit. i uudameQL. Scherz, 1218. S. J/w/-
gersheim. 1266. Wickersheim, 14 Jh. — 'Das yneut — «Also ir sehent dise kilche ... d.iz
fadbruch*. Obcrclinheim, 1348. — «Die fulackcr*. fundament, die mnren, diesteine. , Taoler,
«der /u/c burne», au mehreren Urtou. 13 Jii. 455 (79), (var. /u/m<nO.
u. f. ~ «I'f die fulingm*, morastisehe Orte,; Fund, Fttndling. Erfindung, bes. trüge-
ILerzfeld, 1306. Lixhausen, 1317. j rische, Kunstgriff, Kniff, im plnr. Ränke.
Fülen. 1. Faulen machen, verderben. i Scherz, 450. — «Und ist der behender fundt
2. Faul werden, faulen. — «Das kurn fuletl a.Uo vil . . ». Tiuiler, 27 (6). — Sie brachten
in der ernen». Glos., IdS. — «Der win an den i es dahin «mit Iren listen und mit iren nüwen
reben fulete». Kön., 774. funden, das . . .». K3n,. 783. — «Das ist ntk
Fülerei, Fiiulcnzerei — Der Trägen •fiäe- der ni'nv e fuiid». Alt.^wert. 5. — «Der Künik,'
rei ist mancherlei». Morner, Nb. 190. het gern einen Fund erdacht, wie sie die
Tnlesen, Fnlsen, fanlig sehnieeken. — Christen möehten t5dt«n>. Qdler, 8 Ifarien.
'FtdUet (der Wein\ [um soI in nemen, das 44i>. — «Von nüwcn fumlcn». Bnmt. N'sch.
ist von der zit» (kommt vou der Zeit, ist nicht 1 7 (Moden). — cEin fund kum dem andern
der Lente Sehnld). Gemar, 14 Jh. Hananer, I '«rieht». Ibid. — «All beschiss jetz von den
Constit . .%5. — «Noch herbeste der win daz bnrcn kunt, all tag hant sie ein nn^vcn funt^.
mere teil kräng uud scjrger wart und /u/ezete». | Ibid. 79. — «Jetz bringt uns der frantzos ein
K5n.. 774. | /Wnd, — das er sohier gante entblösset knmpt.,
Fvlkeit, Faulheit, Trägheit. — *Ftdkeit er- — nnd dreit ein zart rein henibdlin an —
denekt ein wenvort bald». Braut, Nsch. 93. das kum am hals bcliben kan». Morner,
— «Die elter. die ir (ihrer Tochter) fulkeU \ Genehm, n, 1 1> (Mode). Sie «hand belTAelit
wissen, — und dich mit ir hont gar besehis- so manchen fund - r ir; der gouch umb sin
sen . . .>. Murner. Nb. 204. federn kumpt». Ibiil. ii, 4 — «Er nit wiszi
Füllen, nicht blos, wie Gödeke. 1<K) (Mnmer) ein andren fund — wie er duch zu ir kam*
meint, Vallerei treiben, sondern überhaupt viel i men kunt>. Ibid. q. 3 a. _ «Holofernes dattrn
essen und trinken. — «\ on /»//«i und prassen», i zeigt nns an — w as li&t und fünd ein u ibii
BmnU Nsdi. 18. «Snfton. brassen, Sehlem- ' kan». Ibid. r. i h, _ cNoch sind vll tusend
men ffilkn*. Murner. Nb. 160. list und fund». Ibid B, 3 »>.— «. . . der mit
FülJerei. i ülle, Fresserei. — «So du der .betrug, mit list und fund — ein liebende be-
FüUeri'i nachhengst und dem Schleck genng | triegon kundt». Murner, Virg. L, 6 — Sie
wilt sein, und wilt nit ein Henügcn haben rn «haben vil nfiwcr fünd und list». Id..
deiner Notturft, suuder allein nach Lust es- Luth. Nurr Iii. Etc. — «Sie macheu andere
sen... ».Geiler, 7 Schwerter, G, 2 >>. — «FüUerei^ i kleidcr, nü \ve find». Pauli, 121. — «Das abthon
Fressen und Saufen». Td.. Selenp. 203 «. Etc. menschlicher fünd». Butzer, Neuer.. F, 2t>. —
— «Ein strick am hals wer eim gesundt — Messkioidcr bind «eitle fündlin». Ibid. G, 4b ;
uud Wäger, dann soUich füUery triben ...... i L. 3 b. — cEs ist . . . der geschwinden bäpst
Brant, Nsch. 19. — Wir «solten den schaden /ünff/m eins». Brunfels, Zehnden, b, 4«. —
ansehen der teglich nsz sollieher fBUerei ent- j «Heimliche und böse fündlinge». Appell, b, 1 b.
Stadt» (crapula). ^lunier, Gayac, 458. — «...[ Fündig, erfinderisch, listiu;. — «Welcher
bei den tischen sauffen, fressen, — und keiner jetzond fündig ist, — nnd weiszt uf allen
füllerei vergessen». Id., Virg. n, 6 ». — «Got ranek ein tist . . . ». Mnmer, Nb. S06. —
^'■eb was lan^'cs betten thfl. — nacli der füle\ » ... so fündig wissoiit sie geferden>. Id.,
(fülle) am bett ein r&*. Id., Lutb. Narr. 37. Gcuchm. b, 2 — > «Judith, ein findiges weib».
— «Die füüerei maeht unsinnig». Adelphus, Ibid. r, 4 b.
Ficinus, 138 1>. — «... sich vor trunkcnbeit' Fünfzig, Rosenkranz, weyen der 50 Kü-
hüten und anderer füllerei». Fries, 109 K — 1 geloben so genannt. «Unnm pater noster dic-
«... als ohfSUerei nachgelassen were, so man tnm ein korallen fünfftzig». 1S76. (8. Thom.-
freiheit der speisen erlaubt, als obs nit zweierlei I Arch.) — «Ein katzcdonjxen fünftzig» (ron
red weren, du magst dich allerhand spei^z Chalcedon). 1440. Str. Bez. Arch. — «Ein
bniiehen,nndniagst/ä^tersi treiben». Zell. 1. 4 fünfuig mit Jaspissen». 1440. IMd. — Stirbt
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— 118 -
eine aabfiätziffe flau, ao bleiben von ibrer
ffiiitertosaenMAtft den andern Fnraeii «. %.
thefünftzige». GDtlente-Orrin , 1C9. — Mancher
möchte «ein Junfttig da« selber bettet». Fred.
IllgOltB.
Ffir, oft für ver, wie in fürburnen = ver-
bnmen, fürslinden = veialinden, fnrzlhen =
verziben, ete. S. dies« Worte.
man streng nacb dem Recht vorgegancen^
h&tte nnn nneli dem Becbt procedirt). «Bfai
kleine irrnng im anfang, — wan die nimpt
weiters ein fürgatw^ — so w&rt ein groeae
imag drose». — »id. 1 b. (wenn sie weS*
ter fortschreitet, sich verbreitet).
Pttrgobot, Gebot vor Gericht zu erscheinen.
Scherz. 468. — «ZA jungest yertoiiribent die
Ffir. 1, Fahre, Fuhr\^ rk, Fuhr^-cug. — «Ein , Kurfürsten dem kUnige Wentzeslao mit fürfft'
teil (Marren) Icein fwr haut überal, — diel^^^f das er kerne gein Laynateiii». Kött.
atieben cnher -wie die ysunen, vU nnder^ j 497. — Wer von den Strftasbwrirsni etwas zu
•tont za dem schiff schwimmen*. Brant, Nsch. 2. fordern hat, «der solt sii für pmhtr laden
2. Fahrt. — Alan nntersncht «ob man hab
omb die guits weit für» (ob man darom
fahren kann). Ibid. 66. - Die Schifflente «ee
sie werden eins der f&r ...» Ibid. 96.
Für bieten, vor Gerieht laden. — «Ich
mit fürgebotteyi und anleil^briefea». ibid. öüij.
Ftirgeding, Vorbedingung, Torbehelt
Ein gonch soll all --ein f^njt mit den weibern
verzehren «on aUesfuit/eUing und verschriben*.
Mumer, Geuchm. e. 1 «.
förcht es sie ein Bottenstab, der mir v, il für- Fürgriff. Vorgrrifni, Vorbehalt. — «Sander
Itietcn zn dem Schaltheissen zu kommen».
Geiler. Bilg. 76 •.
Fürgriff, on allen Zusatz». Geiler, Trostsp.
EE. 2^. — «Diser Mensch ist nit schuldig
Ffirbttndig. aii^fe^rif^inet. Benecke, 1, 186. I ^in Teil, es sei welclie? es -v^ öl!. zu erwälen
— «Ein ort das jurbundig was gelegenheit ou Zusatz Schletzs und FurgriJ's, snnder er
halben und sunst auch mit fleiSB bewaret». sol die Wal nnd Urteil uffschlahen>. Id.,
Binirni. Cäsar 36«. - In der prst«^n Cohorte ' Selenp. 209b; Christi Kün. CC. 2 ». — Das
einer Legion «muszteu fürbutuitße menner an j mir unverständliche Won SehkU führt öcherz,
dem geschlecht und an kunst sein». Ibid. 7 >. 1 1417. auf das von Frisch, 2, 196, erwähnte
Fftrdenken, Verdenken, sich crinnorii niedersächsische Schlete znrüci, das Unkosten
Sehers, 1727. — «Das Fürdenken, hüiumum bedeutet. Ich weiss nicht wie ein nieder-
mcnioria». Schmeller, 1, 745. Erhalten im Wort: 1 sächsischer Ausdruck nach Strassburg sollte
anvordenklich. — «Die recht . . . sind gewe- gekommen sein ; auch paaat Unkosten nicht in
sen . . . von solcher zit die nieman vürdenket*. den Znsammenhang
Kirchheim, 1329. Weisth. 5.484. — «Es ist Fürheben, vorhalten, vorwerfen — «Der
niemand so alt, der die recht verdenken kan». hebt gott sin onmächtigkeit. — der ander im
Tendenheim, 15 Jh. Weisth. 5, 466 (der sich sin marter /Or». Brant, Nsch. 86. (nemlieli
•n den Ursprung der Rechte erinnern kann). Flucher
— Das Thomaakapitel hat gewisse Zinse zu 1 Fürhonbet, Vorbonbet. Scherz, 458. 1. Ober
BokbolBbeim genossen «so lange dae das nie>|haupt — Eiii Priester sollte predigen vor
man terdehte». 1899 Heg. A !^0. — «Je und den «tv>r/tottif|sii ondpielftteiider eristeiilieltO».
ie 80 lang das ieman füräefu . . . ». 1430. Märlein, 81.
Tseheraonft 1, 40. — cEin alt harkonunen. 9. Oritsiger Rand am Ende eines Aekers
solange das jemand/firdMkel». 1488. Goldsehm
Ztinft. la.
Färe, fem. Sehen, 450. 1. Nahrung, Unter-
halt. — « . . Sit ich als armer fure bin, —
— Wer einen Acker pflügt «und macht t an
ieglichem ende ein fürhoupt ...» Olvisheim,
1498. Weisth. 5, 470. - «IHmidins ager ond
ein fürhoubef* Criesbach. 1311 — «Unus ager
R»t,herregot, wazichgetü». öottfr.v. Str. 1,66. mit dem fürhoupt». Dettw eiler 1609. — Die
— Die Bürger von Oberhergheim sollen das Äbtissin von Niedermflnster hält cn Sermere-
Fronfohlen ^ gAter/firs haben». 14 J]i.Weistii. hrim Rinder, «die snlnt gan umbe die
4, 138
fxirhmbete aue schaden». Ebenda hat i»ic vur
2 Aufführung, Betragen. — «Üwer man , der Ernte ein Ross, «unde sol ein banwart
pfliget mit an^ra wiben bdser finr«; Mftr- deme sniden an den fürhouheten einü bürde
lein 19. 'kornes, ande an den maten einü bürde gra-
Fürelter, Voralter, antipendinm. — «Ein 8cs>. 1286. Hanavor, Constit, 88
fMrelter zö negende». 1418. S. Thom. Fabr.
Fürin, feurig. — «Die fiurine strale .
Füren, nähren, füttern ? franz. fourrage. ' Gottfr. v. Str. 1, 70. — «Die fünnen pfile>.
— «Spis die ein Mensch entpfocht, die selb ; Tauler, 466 (81). — «Bin kleines swartzes
•0 lang sie in irer Art IHM. so fürt oder närt i tierlin mit fürin ougen». Nie. v. Basel, 179.
sie ein Menschen uiitj sul bic füren, so niQüs
•ie zu nüt werden verändert». Geiler, Post.
^ 67 a. — «Die /Armcto Kraft», vis nutritiva.
Id., Selenp. 67 «.
Fürgang. Scherz, 463, Fürgang haben, pro
«üut het eine fürin mure daruniL gemäht».
KÖn., — «Ein /ünn swert». Pred. Ingolts.
— «Der fürine Himcl der s,-)ikcit» (Em-
pyraeum). Geiler, Pred. v. Man», 5". —
als in einem glüenden feurinen Eisen».
cedere. — Eines schlechten Rathsherrn «urteil {Id., £v. mit Ussl. 26 — «Salve, o du füren
>isg kein fürgang han». Brant, Layensp. 167 b I sfile». Kosenkr. Brant, D. Gcd., 9. Man sah
(es kann nicht nach demselben procedirt wer- «am himel blftt und füren schilt». Donnerst,
den, es bleibt kraftlos). — «Wo das recht Brant. D. Ged.. 23. — Der Vulkan «speiet
ein fürgang hatt, — and sie Ach rechtlich feurin ftineken ansz». Mumer, Virg. J, 6 b.
•letten thuii. — kein ander hettons lassen Fürkanf. — «Wucher und /i/rfo>M/». Brant.
ston. . ». Murner, 4 £.etzer, Vorrede (wäretNsch. 89. — Man handelt schädlich «mit dem
8
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fürkouf, mit den renten». Marner. Nb. 195. [ Ffiraicfatlgkeit. 1. VoTseliiin^. — tGous
- «N w Ii facht er an ein fürkouf tribon, — gnad und fürnchtikeii*. Brant, Xscli. 30. 58.
dobi der am mvi miuz beUben, — and mafthtl — «Qota färatdiagkeU» . Marner, Adel, A, 2 «.
ein tftnittf in den Isnd». Ibid. 195. lEfco. — «wie froms fft dfe sorg götUcher/ür-
Ffirkfitifi r, Vorauskäufor. — *Fürkeufer, «cÄit/^ÄrciY gewesen gci,rn lijm TOlokderjildeBf»
Waoherer und irs gieiobea . . . Fürkmrf«» and j Wimph., Chiys. U ^. £tc.
Thfire raoeken ; ei s«int die die im Herbst I 9. vonieh^ Klugheit — «AHrvidMM» <m
"Wein samlen und in der Ern Korn, Jus sie Einfalt isl ein Betrüglicheit oder I.:''t;i:keit».
66 darnach thürer geben». Geiler, Narr. 185 «. . Geiler« Selewp. 162 «. Etc. — «All gterck and
Fflrlass, das YoraiulMsen. — «Sit ieh dei I all fünitkUkeit — stot m mir ein, spridbt
füriosz hab gethon — von denen die mit die wihlieit». Brant, Nsch. 24. — «Glichsfin
£aUch ambgon, — so find ieh noch die rechten , dorheit noch gelegenheit — ist ofFt die grönt
Knaben, — die bi den narrensehiff nmbfcra
ben». Brant. Nsch. !t8. (Im vorhcrg'ehendeD
Kapitel ist von den Fälschern und Betrügern
die Bede; Brnnt sagt nan einfiteh, er habe
fMOUtkeii». Id., Cato, b, Ib. — cDueh
deine (des Kaisers) /ttrilicMilMil». Marner, Add,
A. 4»>. Etc.
Fürspreche, Advokat Scherz 466. — «bt
dieselben vorans lassen gehen. Die subtile der fürspreche nüt wise an einen Worten rft
Erklärung Gödcke's, 2U, ist überflüssig, eben i tedingende . . .». Eis. Pred 9, 118. — Wir
fo die im Wörterbuch von rrrinim, 3, 1406 ;4,764.
Pürlauf 1. So viel wie VorUtnfer, praeoor-
sor. Vorlüufe, masc Ben. l, IÜ47. — Beim
haben «einen vogt und einen fürsprechen».
Jesum. Ibid. 1,237. — Es soll «niemant in i%f.
gericht reden dan durch sincn furspreeh».
Tanzen «ist hochfart und üppikcit, — und j Enschingen, 1420. Weisth. 4, 44. — Etc. —
fürhuff der unluterkcit » T^r-int, Nsch. 60- — Ifaria eist eine fürsprechin und eine sünerin>.
«Falsch, nntruw , bschisz \\ urt jetz gspürt, — Kiiu , 602. — «Wann die Zangenkremer. die
das ist dem en<lkri.st g\it fürlouff». Ibid. 98. — I Scheick, die Fürsprechen undProcuratores, dich
Warnm Giidokß, 110, die ersto dieser Stellen | an dem RechtL-n umb/iehen, und Gelt von dir
orkbirt durch: was zuei'bt vom Fasz lliesst, , und deiner Widerpart nemeu . . .». Geiler, Ev.
lieht man nicht ein.
2. Schneller Lauf um einem andern zuvor-
rait ü&sl. »9 b. — «Die XIX. Schar der Namn
ist Sch wetznarren. Ich wil hic nit reden von"
zukommen. — «Die pfnrd ein fürlauff betten den Fürsprechen, die doch die ersten seind Id
gmacht, — wie sie inen entgegenkemcn — diser Schar, die sich berümen sie wolten ein
nnd aller Strassen weg einnemen». Marner* i Nnss ab dem Baam reden und es sei kein
Virg. e, 4b. ^ I--.--- . X . .
Fiirluufen,
(lurcli Laiifi'ii zuvurkommen ;
Brief so gut. sie wolten ein Loch darein
roiiiMi». Id., Narr. 55«. Etc. — «Vale fMaria'i
etwas füriaufen. es übereilt erreichen. — «l>u i/ürsprecArin*. (advocatrix). Braut, Bosenkr.
fürtaufeat die Anfechtnng, nnd elso bastn syn ! D. Oed. 16. — üngesehicdtte Liebhaber «mSf-
gewont». Geiler. Bros. l,4iäl>. — «Manclier sent ein /■ür«/)r«:Ä«» haben». Mnrner, Genehm.
fürloufft imselbs sin tag, — das goU in nim . G, 1 *. — «Das ist ein ampt des fwr^preekeu
erh5ren mag» Brant, Nseb. 47 (er eilt eo | das er die riehter berieht>. Pauli. —
iehri'-^'l mm Lfbensende)
Fürluitfer, Vurlöffer, Diener, Ausläufer. —
«Christus . . . allein unser mitlerund fürspred
ist vor gott». Wurm, Trost, e, 4 — Da&j-
leb «tet die boitfire nf und gie eaeb binns | podius : •FOnprech, adroeaCns, eaneidiens*
nnd vant d- n vorlöffer do 8itzende>. v.
Basel, 233. -- « . . . sü frogele diejuriöij/erm
in der dosen». Nie. v. Baeel, me.
Fürmund. Vonnund. — «Der Vogt, gwalt-
ha^ber und jturmundt». Brant, 2«iscL 70. —
— Heute noch in der Schwei' l' ^brauchlidi
Fürständer, Vorsteher. — «loh würd jnen
Kinder za fürständer geben». Zeli E, 8 *. —
«Icli liiii ein fürstender, ein landsherr!» fTe^jo.
Zchadcn, C, 1 a. — «Höret jr fürste$tderl>
«Vogt, gwalthaber und fürmmd». Uarner, , Ziegler, Register, 3 ^
«Die Vorgtm ier
Nb. 81. — «Die fürmynder oder Tdgt der
Kinder . . .*. Id.. Instit. 15 b. Eic.
FUrschos. «per calanmm resignare qaod
vu!t,Mritor dicitur fürscftoze». 128H. Strassb.
Urk.-B. .H, $4. Vergl. Verschiessen. Schotatio.
Ffir9<;bntx, etwas das wie ein Schuss schnell
vorübergeht. — Die Verklärung Christi «was Selenp. 108 — «Die ijnistlichtm Viitter stichen
des wnrtsi. Mrunfcls, Zehnden, C, 8
Fürtüch, Schnr7. ~ «Zwilche zti .>»^rken
und zft fürdiufierw. 1416. S. Thom. Fab. —
«. . . fürdücher nnd lienuier . . .». Pauli 164 —
«Het ein Fi an ein wiiai Tuch, niut einen
Ilafenluiupen oder ein Fürtuch . . .» Geiler,
nit in bleibender Weiss, sunder in eim Durch-
louf und in eim FüraduO», renebwand bald».
Geiler, Post. 2, 29 a.
Fürsehen, vorherbestimmen. — «... meinen
das Got unrecht handelt mit denen die er nit
predestiniert und füraicht zn ewigem Leben».
Geiler, Narr. !20b. Etc.
Fiirsehong, Predestination. — «Also hastu
was da ist Predestinatio, Gottes Fü/ruhMmg».
Geiler, Narr. 120 a
Fur-«ichtig. klug. — «Ir sollcnt sein für
etwan den Bcginen und Nuuucn und don Juni.'t'ti
Witwen die Rosenkr&nts an den Armen, oder
in dem Busen oder under dem Fürtuch'
Pauli, 29 a. — Dass die Frau «ir fürtüch uit
uf borg hinweg lihe» [sich einem andern gebe/
Marner, Geuchm., e, 2 — «Do lernt ich für
studieren bulen — in dem unnützen irrigen
bfich zu latoin der roegt fürduch*. Id
Schelm, b, 4 a. — Zn dieser Stelle, deren
Witz er nicht verstanden hat, macht der
^L'rau^l:^'b^^r dor Schelnienznnft. 1788, p. 31.
sichtig als die Sehlangen». Qeiler, Selenp. . die merkwürdige Note; «möchte doch ein
168 K Etc. I bibliographiaeher Utlenitor diesei Bveb biber
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^ 116 -
MK eigen, von dem ill«ar ICBhe migttftelitet
nichts habe ausfindig machen können». — «Man
findt der geach noch mer uff erden — die aleo
gevebiseh kfiiraeii werden, dfte sie da«
himiii- 1^ h ewig leben — umb Groden für-
düdk dörffen geben». Hwraer, Geuelun., s, 3 «.
«Wo frow Teniis ßrimA ist, — do selbest
wit7. nnd sinne brist». Ihid p, 2^. ~~ «Oot
sei gelobt, . . . das wir uunneu, münch und
p&ffim ' das fürHkh mögen fibergaffen, —
ich mein das selbig fürtuch schon, — das alle
ding maoht undergon». Mnrner, Luth. Narr
188. X^r figttrliche Sinn aller dieser Stellen
ist klar genug* Göll 966: «Praeeinotorinm,
Fürtuch*.
Fttrong, Nahrang. — «Einer der do ar-
beitet, dem gehört me leiplicher Füntng zu.
denn einem der nit so vil oder schwer Arbeit
thot». Geller, Selenf. 88 e. — Schmid, 209.
Fürweser, Verweser. — 1. Verwalter,
Magistrat. ~ Die Strafgerechtigkeit «ätut allein
za den Fürwesem nnd denen den das Schwert
befohlen ist». Geiler, Post. 2, 59 b. - «Er hat
du Wullen ein Ler ^eben alieu Eegenten und
FUtrvaescrn» . Ibid. 4, 61>.
2. Statthalter, Vikar. — «Der Bapst ist nit
ein Haupt, er ist nit mer denn ein Verweser
und Statthalter des Haupts, des Herren Jesu».
Geiler, £v. mit UssL 27 b. — GeistUobe, die
viel Pfrfinden haben «betriegen iren FenoeMr,
er hct die Arbeit nnd aio nemen den Lon».
Id*. Karr. 76 «.
Firwin, Vorwein. Von dem Wein, den sie
ausschenken wollen, haben die Wirthe zuvor
eine Quantität als Abgabe an den Herrn oder
t^en Vogt absaliefem. Sehens, 448. 468.
Seiffneurs & villages. 75. - Zu Selz sollen die
Wirthe dem Abt «/Hrwtn geben*. 1310.Weisth.
1, 769. — Wer cn Eberebeimmttneter «win
v.'ile hat, der sol geben von dem vodere einen
amen ze /Anrnne». 1320. Weisth. 1, 870. ~
«Der vogt bat das reebt, von iedem vasze dns
man schenket ... ein vierteil ßtnmm», Dott*
weüer, 13Ö0, Weisth. 5, 480.
Fttrwieeenheit, Vorberwisien, Allwissen-
heit. ~ «Darumb losz pots fürwiatenheit —
nnd ordenung- der fiirsichtikeit — stau wie
sie stut». Braut, Nsch. 58.
Für7.i;;lin, etu r Füi-zUglln, kleines Vorzieh-
tacb, kiemer Vorhang. — «Sie muss eiu Für-
itiffUm ffir dasselb Fensterlin haben, so sol
aber dannocht ein Lorhlin in demselben Für-
tMiglin bcin, das» man hinein g^csehen müg». I
Geiler, Geistl. Spinn. 0, 1^.
Fnsspor. Fnssspnr, Fus/.stapfe. Scherz, 469.
— *Vmspor, vebiigiuni», Uerrad, 181. — Man i
soll nicht «US den füsspure» nneere beiren
komen». Taulcr, 271 (47).
Füsetnch, FuBsteppich; fig. niedriger Knecht |
oder Magd. — Die Frau soll niclit unter dem
Mann sein «als ein füattücht aber iu gieicheit».
Oaldin Spil. 15. — Gott hatBva «nit gemacht
uss donFiisscn(Adanit>).d.s er .sie nit verschmähen
eolt und sie halten für ein FuMtuch, Die Frau
flol ein Gesellin sein, nft Meister, sie sol nneh
nit ein Fvsstuch sein». Gi iler. Emeis 17. ». —
«XHe Korsehwestern verachten die Ley-J
adiwastem nnd batten sie nls ^VtssMeAcr nnd |
fRwbengrfldel». Id., SiiebengT. A, 8 >. «Nil
das du sie (die Frau") ahvcL-^cii für i in fusttS^
wollest haben». Murner, Geuchm., e, 1>> .
«Wir selten nns den tSfel nit me lassen reltw
noch se;.i /«s^iiJcÄ werden». Pauli. 21n.
Fnsttefelin, Uebersetenng Ton pugiliaris,
kleine SebrefbtnfiDL — «Zaebiurias, dn er merket
'.vn': sie wolten, da begert er ein Fusttefelin . . .,
da schreib er darein und sprach: Johannes
ist sein Nam». Geiler, Ev. mit üssl. 187 b. >
Fnste, Art Sr!iiff. — «Vierhundert galeen,
schiffe und fusten», Adelphus, Türk. B^ ÜK —
Ital. fnsta, franx. ftiste. Dneange 8, 448. —
Brant, Nüch. 2.
Fasten, in die Faust nehmen öcherz, 459.
Ein Zeuge sah, dass der Schultheiss «sin
messer fustet*. 1382. Kon., Anmerk,, 790 —
«Er bette sin lang messer gefmUt*. 1409.
Kön.. Beil., 1028.
Gabel«<;lit, ^^^egabelt . gabelförmig; flg.:
zweideutig, verfänglich. — «Lud dorojnb gobent
sie im (Christo) off . . . ein gehümte Fhigr,
ein gabüechU Frog . . so vermeinten sie, er
müsst sich verschneilen und in die Gabel
fallen». Geiler, Pots. 2, 74 b. _ «gie hüben
im ein gegabüte Frag für oder ein gehürnte
Frag, wa er anss hin wolt, das er in ein
Strick fiele». Id., Ev mit ü.ssl. 68 «., lirös.
1, 73 a. — «Der gelert Doctor verstund wol
waruTOb der Herr die gegiMet« nnd gehümte
Frag an in legte». Pauli 19 ». — Quaestio
comuta, quaestio furcata, wahrscheinlich in
den damaliigen spits8ndigen Sehnldispntationen
gebrauchte Ausdrücke.
Gabeln, das Heu mit der Gabel umwenden
nnd auf den Wagen laden. — «Wer nit giM&t
— so die Brem zahlet, — der lauft im Winter
am mit eira Seil — und spricht: hat jemans
Heu feil ?> Geiler, Has im Pf. B, 2 b. Et«.
Gabhaft, freigebi^r - «Bis/, gabfu^ dim
fründ all zit». Brant, Cato, b, 4 «.
Gaeb. Gehe, adj., raseb, plötslieh. Sebers,
162. — «Ein geswindcs, gehes, clores licht
kam und umbefing mich». Kulm. Muiäwin,
Gottesfr.f 58. — Papst Greirur «satte uf den
Krutzegang an s. Markes tag für den geften
dot». Glos., 20. — «Behüt uns vt»r dem gehen
tot». Geissierlicd, Glos., 1Ü9. -- Attila «starp
zehant des gclun todes». Kün. 376. Etc. —
Wer ein gewisses (febei spricht «der stirbt
keine gdttn dodes». Gebete, 15 Jh. — «Die
jungen selten von den alten . . . leren, das sie
nit so gadi wüicu . . .». Murner, Nb. 244 —
«Den Hchum zu küwen sind wir gach, — dem
kernen dcncken wir nit nach.» Id., Schelm,
f, 4 — «Die fraw was gach und gelobt im
die hundert ducateu» Id . 1 irnsp. 48. —
Man suche einen weisen Ätzt, «der nit gehe
oder frevel sei artsnei m geben». Id.,
Gay ac 431. - «Ilitziir kijpff und gehe d&Un, -
die hören warlich in kein rat». Id., Luth.
Narr 08 — «Es m9cbt, leb förebt, ersQmen
got, — das jiiiitr- V rhengt würd ^eA<r todt».
Brant, La> cusp. lüQ ^, — Die Argumente, die
die evangelischen Sebweizer gegen die Mesae
vorbriiiyen, «dienent darzu wie snckpfiffen
sum gehen todt». Mumer, Mess, D, Q^.
QtMt, gahes, adr. plötcUeh; mir ist gack,
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- 11« -
ich habe Eile. — «Daz (die Hölle) in denne
gahes fiirslinde». Eis. Pred. 1, 71. — «Lazet
in niht sin ee gach, — Bitet schone einander
nach». Gottfr. v. Str. 1, 46. — «Es war den
brüdern also pack — Das sie in (den Türken)
liengteu nach und nach>. Adelpiius, Türk. F,
b «w — Einem gadk sein nach etwas, eifrig
darnach verlangten: tDaristirnot nnde gach,
— Dem g&i si lagende nach». Gottfr. v. Str. 1,
190. — «Dir ga ist nah des menschen riuwe».
Ibid. 9, 106. — «ZA berge was mir gaeh: Alts-
wert, 16. — «Lasz dir zu snffen nit sin gaeh».
Braut, Thesm. b,5 ». ~ «Wann jeder wüszt was
Tolgt barnoch, — im wer zn nrteiln nit so
gOM». Id., Nsch 6. — Wenn eure Söhne sollen
«stellen zucht und eren nach, — so ist in zn
dem wesen gaeh — wie sie von iugent haut
geleit». IWd. 9. — «Bn wm z« lovllien also
godi >. Ibid. 78. — «Zu dieser busz ist uns
uit gach». Kumer. Nb. Ii. — Salomen «liesz
naeh bulen im sin gedk». Id., GKnielmL m,
2 ». — «Also ist got dem hcrrcn goch — über
aeu verlomi kinot». Id» Bad. C, ö — »Zu
hilff den kindan waa im foeh». Id., Virg. E,
Ib. — «QeiL SieUieu vm in guA». Ibid. A.
4 Eto.
Oacb, Oocfi, Oftbe, Oihe, snbet., Eile; in
einer G(i}i^, eilig, plötzlich. — «Die Vernunft
blickt darauf in einer Oähe . . .». Geiler, Geiati.
Spinn. 0. 6 b. P, 1 a. ^ «So wil ieh eilents mit
der gach — die kntten lassen und den ordon».
Mamer, 4 Ketzer, J, 8 b. — Er «trang im
liafitiklielien iiaobi » mit gschrei und zwifal-
tiger gach». Id , Virg. 0, 4 a, — «Mit
grossem gschrei und bhender goch — der Ilha-
ess herfQrher aoeh Ibid. D, 6 b. — «Als
was r zorn crprcifft in gach . . .». Tbid A,
7 t>. — «... da er die zwen unwegsam sähe
— von dannen lauffen in der gake». Ibid. e,
4 — «Mancher hat usz gähe getan, — hctt
ers Doch zu fahcn an, — do geh er um wol
tosend pfund». Murner. Nb. 844.
Gaclicin, S. gahm.
Gachlingen. gelingen, gäheiiugen, jählings,
plötzlich. — «Sihstu nit teglich wie jeta diser,
jetz jener gehelingen stirbt, die do wenent sie
sient ge.suni?». Geiler, Bilg. 150 i>., Post. 3, 15 ».
Sttnd. des M. 20 a. Etc. — Unwissende Ratha-
herrn. «die vallen gächUug in unrat». Brant,
Laycusp. 167 t>. — «Das ir nit gähltch in der
hitz in dieser sach geeilet hant». Blumer, 4
Ketzer, Vorrede. — *Oehelich Alexander starb».
Id., Geuchm. G, 2 b. — «Mit seinen flüglen
gehehch — Hercnrius da nider wich». Id..
Virg. L, 4 b. — Dido bittet dass Aeneas «nit
so gehlich ziehe ab». Ibid. m. 2 b. — « . . . dass
8111 1 i'fT l ii gehcUch ist. sunder langsam»
Mamer, Gaj'ac 476. Etc. — «Es ist . gesehen
worden das die lent vor frenden g^tüngm
starben». Brunscliw., Pest 13 ". - * . . sie
meint er wer gelingen gestorben». Pauli lOö.
— «Wie seind sie eilend nnd Terlissen, haben
auch ^^sAImmm» abgenommen». Naebtig.. Psalter
181.
Gadern, Gaden. Seherz, 468. Plnr. Ch^kme
Gedemrr 1. Schlafkammcr. — «Ich habe . . .
z& essende und zh trinkende nnd ein schönes
»ekUfgadm; Nie. v. Ba»., 198.
8. Oertuegadm (S. (TorwM), AnUeidangs-
zimm^T des Priester?;, Salcrißtci. — «So man
den altar oz dem winkele getftt, denne so
mag den selbe« Winkel wol machen ift ^e
gertoegademtt .... So dirre winket genummen
wart, uochdanne so wnrt . . . dieicirche grösser,
wanne do wurt uzgonde der kor nnd dni §tr^
iocgadam». Nie. v. Bas.. 317.
3 Kauäaden. Bade. ^ «Ein geioatUMden»
am Monster, 1360. Ueber die fär diese Buden
erlaubte Grösse, s. Gasscn-nnd Häusemamen.
286. — «Alle goltsmidc. frouwen und man,
die j^cuifln« haltent ..». 1868 Goldsehm. -Zunft 6.
— «Es sol nahtes nieman klopfen in den
gedemem». 1Ö90. Ibid., 8. — «Die gademen vf
dem koufhuse». 1401. Tncherznnft, 21b. _
«Was die kremer in iren gademen verkoufent
. . .» 1494. Ibid . 39. — «Du kumpst gar selten
in ein Gaden, du findest des Aifenschmaltzes
darin, kumpst du in ein TwAgadm, ao hebt
man dir ein Tnch herfür : sehen, lieber Herr,
ab dem ist auch noch nie kein Eilen knmmen;
Affenschmaitz ist da». Geiler. 3 Marien. 15 b.
— «Bs ist vemflnMg wenn dn Kanfinann lot
das Gesind, den Oadenknecht auch Teil haben
am Gewerb. wann sie seint dester träwer».
Id.. BrSs. 1. 98 b. — Die mhd. Form bat
sich hni Geiler 11 irn l'iniirintiv erhalten: ein
angehender Kaufmann «zu dem ersten, so treit
er seinen Erom in einem Wenlin hin nnd her,
Streel und Spiegel ; van er etwas fiberknmpt.
so will er darnach ein Oedeiali haben, und
wurt damaeh ein Kanflnann». Geiler. Brte. 1.
92 ; 2) im Plor. 'T'v; nllcn Gäekmen mnss
man es tragen in ir Haus«. Ibid. 1, 95 —
«Die bro^aden» bei dem Münster. Brant. Bteeb.
Wilh.. 284. — «Der tuchman kan sin hus ver«
blenden. — das im das liecht kein tücher
sehenden — mög. das nieman kenn den faden,
— darumb sind finster ire gaden* Mumer.
Nb. 203. — «Bim goltschmidt sitzt er in dem
gaden». Id.. Mülc F. 6 b. — «Bin wortskram
oder gaden». Räthselb. c. 1 ^.
4. Stockwerk. — Um 1366 wurden die Glocken
der Thomaskirche «eines gaden oder einer biinen
hoher gehenket» Kßn. Arch v. S. Thom . Reg.
A, 377. — «Vil türn drjer gaden hoch*. Ringm..
Cäsar. 67 b,
6. Kammer. — «Ir wein und Hpeisegaden sind
voll». (Ps. 144. 13). Wurm, Trost. 65
Gaffeln, sich mit leichtfertigen Dingen un-
terhalten; auch gaffen. — «Als unser Jungk-
frauen thund ... die ob dem Brunnen stoad
ein .Stund oder zwo zu gaffelen, ein gnten Qe-
schwatz . . . do u^chten». Geiler. Post. 4, 8 K
Eine ehrbare Fran soll nioht «jeden göfftet*
an». Brant. Xsch. .34.
Davon; Qä,ßd, G^ffelsmul, Gaffer, Tangenicht^.
— «... die löffei, — die gassentreter und die
göffU. Brant. Nsch 61. — «Du gefTehmul. du
hasts gelert — das man gott den rucken kert» .
Homer, Nb. 44. — «Swelmen, lecker, bSse
kiin Ion, göffeUmüler . . .». Id , Schelm, «r. 8 ^.
Gaffelatirne. keck, frech, beromgoffendes
Weib, Bnblerin. Sehmeiler, 1. 874. Sehens, 464.
— «Xun ziorent die gaffchtirnen don tempel
irs leibs mit den kalbskrössen auf dem haupt».
Onldin Spil, fö* Der Heranegeber des Goldenen
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SpieU, 1882, sagt hierüber, S. 92: «Das an- bmnn, Oolgbruimen», — fi. auch SdmMller
klare GaffeUtimen andere ich jetzt in Gaffel- 39; Schmid, 218.
dimen, ru Gaffel, Zunft (Lcxer, Nachtr., 170), Galgen, Art Gewürz. Gküanga, Ducang;e, 8,
«Iso Znoftdirnem Bares». Diese eigenmäohtifa 1 401. Galamt Benecke, 1. 468. — «Galanga,
Aendenmg: war Völlig ^berftfiiisig-, um so mour | Oalgen: G«nd. 91 b. «€l<al^ ist nütz denen
Jti Gaffel für Zunft im Eha^s nie vorkommt, die Ja vil bläst befinden in l- m magen naoh-
Meine £rkl&xiuig wird bestätigt doioh das 1 dem sie geessen haben». Fries, 41 ^. — Bm
Xflflidibedtoiiteade Wort Hnrensurn, in ei&«m I Kranker «fand gesehriban : nim gcUgen ; vev-
^Traktat gegen Georg Mator (V.ihl. WUf, Varia sinndt es galgenholts, nam ein sppn von elm
88« 8^: Vorrede wider die Hurenstim Maioris. , gal^^en*. Id. 90 *.
- — «ut sie (die Fnv) lelektfiBrtig, feig oder
'geil, ein Oaffdstirti, 'will einem jeden Red
und Antwort geben, will mit den Knechten Qersd. 9ö "
<onlits6iwtoia oder vittiolnm». 15 Jh.
KaufhaTis-Ordn. — «Zegitifl, OagUeltiuUin*.
fr^Uea . . .» ÖeUer, Soliiff der Pen. 30 —
•rWan sie aber a^le Qaffenstimen seind nnd
Oall, TOB gellen, lantes Gel&ehter.
«Christns hat nit gelacht als r^io ein GallnsB'
Atzein nnd gauckeiechte nerrisohe Mensehen», j lassen, man hört es vor der Kirchen duss».
Id.; Ev. mit Ueal 216 «. — Will Jemand znm
Arzt schicken, so soll er dazu wählen «ein
Geiler, Ev. mit Ussl. 42 a. — «Eg geint vU
Weg die das Antlit nngestalt machen, als wan
l)e$)cheidne person, weib oder man. . nit, einer lacht über ein Zan, ein bübisch Lachen,
t ein gaffelstirn, kalbakeftohen . . .». Friee, 16 ] es laest etwan einer ein Gal, mna kört es et*
Gagein. auseinander gehn oder stehn. — wan fer>. Id.. Arb. hum. 81 ■.
«Die Schuh richten ... die Zehen . . . das sie
nit dort uss hin gagein, snnder das sie sich
recht nnd schlecht dem Sohnh naeh richten».
Oeiler, Bilg., 90 h.
6ahen.gachen,gohttn, eilen, begierigstreben.
Heute bei uns : Geller.
Galreige, Oallrei, Galerte. Scherz, 466. —
* Galreigen, pfcffer, fladen ...» Tonr. v. Dankr.,
V. 541. — «Der Sorg ist zu vil und bringt
keinen Natz, er macht des Pfeffers zu vil an
Scherz, 462, 464. — £r nahm den Helm «unde I die Gaürei». Geiler, Post. 3, 81 a; Ev. mit
hin zem orse gaJUe». Gottfr. v. Str. 1, 98. Etc
— «Vil gench nach diser gfencknisz golien»
Ussl. 200 * ; 219 a ; 7 Schwerter, G, 1 », Etc. —
«Etlich onch.so sie ob disch — usz pfeffcr gaU'
Hurner, Genehm, h, 2 a. (in die Gefangenschaft rey essen, visch . . .> Brant, Thesm. b, &*;
der Weiber zn gerathen). — «. . . dfcs sie mit ' Bisch. Wilh. 291. — Schraid, 218.
schiffen werden aahen — dich zu verbrennen Gamander, teucrium chamacdrys. Kirschl.
und ^u fahen». Id , Virg. U. 7 h, — En ■wilil, 625. — *Gam<utä$r oder blomanderUn».
dir gar nit gebfiren die seH sn aahen. . . die ! Bronseliw., Dist. 60 *. — «Camedros, Go-
gol . . verordnet hat». Id., Adel, K. 2 b.
(beschleunigen) — «Die hersohaft nach regieren
Kmüt. — das macht dersom der in nas wftt».
Id., Virg 4 b. Ete.
mänderlin». Gersd. 90 a.
Gammel, Geilheit. — «Also tödtet man den
9adbt».Td..Nb. 58. — tWir giktm fost In nnaerm | QammA oder 0«üe>. Oeiler. Esehengr A, 5 ».—
«On Füllen und Bra?- u L'f^litft der Gammel*
Id.. Post. 2, 78 h, — «Einem Wagenross dem
CMuidmp. lat galerita, frans, ealandre, geligt der Qmmät: Id., Br5t. 9, 11 67
Haubenlerche. Scher?:. 465. — «Der xisic und — Durch Krankheit etc., «wird üch der gam-
der galander». Gottfr. v. Str. 1, 231. — «Die mel bald geleit». Brant, am Schlnss des modoa
ffoßemder sang do sestont«. Altswert, 76. — i praedieandi von HSst, ed. Wimpheling, Sferassb.
«r>:o nflan<hr und die nachtgal*. Ibid. 20.
1513, 4». -
der karst nnd pllng (i. e.
Gaiee, alttr. gal6e. Galie, Galeere. — «Der die Arbeit) legt jni wol den gammel», Zell, E,
Tenodiger oa/«0ti>. Adelpkns, TBlk. B Ete.
— Brant, Nsch 2. 96.
Galgbrannen, Brunnen mit einer Vorrich-
tung um Eimer hinabzulassen, Ziehbrunnen
Das Wort kommt schon in den von Gries-
haber herausgegebenen altdeutschen Predigten
▼or, I, 114. — «Do was der Galgbronn Jacobs
pnteus . . . Die Samaritcrin bracht mir ein Ei-
mer und eiu Seil oder ein Strick, als denn
2 a.
Bei Schmeller. 2, 46, nur Spass. Mutliwille.
Ganeater, Gaueister, Gneist. Funke.
Scherz, 468. — «(9<UMester, scintiiia». Herrad,
198. — « til'-n las von dem fünkelin ein
vil kleines gatieisicrlin farende würde». Nie.
V. Basel, ms. —>«... under den ganetttem des
helHschen füres». Märlein, 16. — «Dis ist fie«?
heiligen geiötes minuej^lünsendeu gatteusteriins
etwenn in eim Dorf jeglichs sin eigen Seil sehürebrant». Titel eines Traktats. Claus r.
nnd Eimer hat, so was auch der Galgbronn Blov. — Der h. Geist kam auf die Jünger «in
tief». Geiler. Post. 2, 70 a. _ «Ein Eimer an füres gneist». Brant, Rosenkr. Wack, 2, 1099.
eim Galgbrunnen den man hinabzücht sc man Ganghaftig, gewöhnlich, usualis. Scherz,
Wasser aohopft, je me der hinabgot, je mer|470. — «Zeichen, die vor der zukunft...
der ander Etroer hinufgot*. Ibid 8, 71 h. — I Christi, ganghafftig sein sollen». Butzer, Weise.
Geiler braucht das Wort auch für Cistenie,
Beweis, dass es in ganz allgemeinem Sinn ge-
nommen wurde: «Da namen sie den Jberemiam
und warfen in in ein Galgbrunnen, da was
kein Wasser innen, aber Kat und Wnst». , heitere zu meinen gmgtteigen» (semitis meia,
Br5g. 2. 86b. - - - "
Dasypodius: «Puteus, ein Galghrunu. Schöiif
brann, Sod*. — GoU, 73: «Puteos, ein Schöpf-, «Wer do ganaet, do ein rehter zug ist, der
a. 3 fi. • Luther sa^'^t «der ban sei jetz gang-
haffU^ amb das zeitlich gut». Mumer, Adel«
Gangsteige, Pfad. — «Dinn gesatz ist die
I «eitere zu meinen gmgtteigen» (semi
IPs. 119, 105). Nächtig., Psalter, 816.
Gänsen, Ja":d auf \\ ildc Gänse machen —
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8oi die pfele die er gestelt, uszrumen ...
Omum, öder mit den beU^n ▼ogeln odor siu
Moek TOfella stellen. . .» U Jh. Alte Ordn.,
B. 18.
Garnen, geamen, verdienen, abbüssen. —
Ein Kämpfender schlägt einen nieder und
sagt: «du gamost es». 1882. Kön.. Anmerk.,
791. — In der Hülle «der efinder ^arne(> seine
Sünden. Verse. Briefb. — «Da feit dir ein
rachlichcr Gedank ein: sie muss mir es frei-
lich garnen, ich Vertrags ir niniiner». Oeiler,
Gcistl. Spinn. N, 4 ^>
Gamer. Fischer der mit Garneu tischet. 14
Jh. Alte Ordii., B. 18.
Garnleige, Stelle wo ein Vogler sein Garn
aoi^legt. — «Es sol keinre dem andern eine
gami^ entweren». 14 JJl Yogler^Ordn. Alte
Ordn , B. 12.
Garren, zwitschern. — #Die Schwalmen am
Morgen so garrm sie und schwetzen. und ist
on £nd>. Geiler, £v. mit Ussi. 119 b. _ In
der folgenden Stelle ist garrm etat gkrten^
kirren, um eine Cnnsonanz hervorzabrintrcn :
<jBr ist wol taub der das Garrm diss Kanren
nit hört ; sein OethSn. sein Girren tat ein ce
Jlacht nit schlafen». Td.. Narr 103 «.
Garst, ranzig. — *QarsU beringe, die lide-
lielieD sint (mag man ▼erin«liin), aber ein
zeichen dazfl setzen . . . Welker herinfr /& üher-
garsU ist», soll nicht verkauft werden. 15 Jh.
Alte Ordn., B. 18.
Garsten, ran/äg sein. Schmeller. 1, 944.
«Feiszte gräne fisch für dürr und garstet riudt-
fleiseh essen am fireitag». Capito, Treger« N, 2 a.
Gart, roasc. stininlus, Treibstock besonders
Inr Ochsen zu treiben. Sclierz, 473. — Dem
Fron» der Fracht bringt <soll man geben
essen and trinkhen ; (wo nicht), so soll er
seinen gart leinen an seinen wagen und soll
nemen einen saeldh äff den wa^en . . nnd soU
in traf^'cn 7.ft dem wein, und soll essen und
triückeu», Gildwiller, 13Ü4. Weibth. 4, 59.
Gartisen, Eisenspitze wie deren an den
«Garten» waren. — «Ein mole (siehe mele),
der jedweder siten ein spitz gartism hat».
Sundhufen, lö Jh. Weisth. 4, 155.
GaroaiE. Den Garmg machen, ein Ende
■woben (gar ans), tSdten. ächmelier, I, 629
— Dem Fürsten dieser Welt will das Evan-
gelium «den garuaz machen». Zell, m, 2
Chtrwen, Gerwen. bereiten, ausrüsten, bes.
vom Ankleiden der Priester gebraucht. Scherz.
474. — «So der priester sich gerwet ze der
messe. . .» Bibteb. 77. ^ In einem Tranm sab
der Gottesfreund dass «S Peter gerwetc mich
nnd wihete mich, und ich sang messe*. Nie.
T. Basel, — cDo ging er (der Priester)
nnd wolle sich gcrwen zft der messe». Eis.
Pred. 1, 200. — iier Priester <genDete sich und
ging dohin . . .» Märlein, 10.
Garze, Garzün, das franz grarron. Knappe,
Knecht der nicht beritten ist. Scheix, 473. —
Wie \iel Speere man im Tnmier zerbrach,
«Daz suln die gareune sagen, — Die hülfen
es zesameue trag"en». Gottfr. v. Str. 1, 71. —
Kommt der Abt von Lützel ntm I^ng von
Lutterbach, «so sul der keller unsers herren
garten geben ze essende ane unsers kosten;
den gerittenen knechten sol er geben ze e£-
sende und sol das reehnen nnsenn herren».
15 Jh. Weisth. 4, 106. Garze ist hier was za
S. Luckart «der loulfende knecht, der deu
pferden hilft rat ttin und dem koch onch hilf»
fet», und zu Hohenrodem «der loulfende kneokt
mit den honden». Weisth. 4, 25, 112.
Gastbnr, gnstfreuidlich. — «Bisz gagtbat,
lad etwan ... die guten fränd». BnnC, Cato,
a, 7 1^.
Gastrei liebelt, Gastfreilieil. — «Es st«( ye
nit die gastreihlicheit in grossen kosten an-
wenden». Brunfels, Zehnden, b, 3 «.
Gaterecht, einem Gatter ähnlich. — «Dar-
nach würt er ider Weber; lässig, faul oder
unachtsam, davon machet er bös, angleich
und gaterecht Tuch», schlecht gewebtes Tnek
voll Lücken. Geiler, Seleup. 166
Gatter, masc. einfache, ans Holzstäben
oder Latten ^reniachte Thüre. Scherz, 477. —
Zum Beveis dass sie frei sind, sollen die
Gottesbanslente von Sehwarzaeb cn Dmsen-
heini ihre Abi^ahen an den Vogt «dienen über
iren gattem^ und ensol sie nveman darüber
nötigen». 16 Jb. Weisth. 1, — Sebeiat
ein Zinshnhn dem Schultheissen von Nieder-
matstall «z& krank, so solle man den gattem
an deme bans zntbun nnd soll das bun lassen
laufen und soll e« jagen; fleugt es über dm
gatUrn, das es nit wider herein vallet, so soll
er es nemen; fisllet es aber M'ider herein, so
soll man es bessern». 16 Jh. WeisUi. 5. 6'4l.
— Fliegt das Zinühuhn «über den hu.<tiuiUr»i
so gilt es für gut Hofen, 14 .Th. Hanauer,
Constit. 18?. — «18 sch umb hollz zti dem
gatter in dem alten lichove. 8 sch. dem murer
z6 lone den^<«minz&mnren>. 1416. S.Thom.
Fabr. — *7,\xmgatter». Strassb. Hausname, 1310.
Gatzgen, gaxen. Scherz, 478. — Wcna da»
Huhn «ein ey legt, so iohreyt es nnd gategot
gar lang bis das es im irennrnmen wirt». Gul-
din Spil, 44. — «Ein Heuu die ein Ey gclej,'!
hat, die stot und gaxet*. Qeilcr, Bilg. 181^;
Post. 3, 71 b. — Schlechte Redner «gaxen
durcheinander, das niemand weiss was es ist».
Id., Sünd. des M. 75 — «Da gaxet er das
herausz und sprach ...» Ibid. 56 b. — «Ein
henne, wan sie ein ey gelegt hat, so fangt
sie an zu gaucksen». Pauli, 119.
Ganeh. S. Qouch.
Oaneberel, Liederlichkeit. — «Wilt du der
Göucherie nochgen. das ist nit christenlich
gelebt». Geiler, Post. 3, 83 Brös. 2, 45 1>.
Hnmer, Genehm., passim.
Onnclihcil. ancegallis phiinicea. Kirschl.
1, 569. — tGaeheil oder Kolmarkrat». Brun-
sehw.. Bist. 65 •. •GouMHl; Gersd. 92
Gauckel, Gonkel, närrisches Zeug, Pos-
sen. — «Mancher wünscht hüscr, frow and
nnd kind, - oder das er vil gülden Und, ->
des glich göuckels». Brant, Nsch. 28.
Gauckel(^eht, gauklich. schwankend, th^
rieht. — «l>ie selben sollen Pieschen haben
gmicMei htc Weisen ; alle Menschen sehen inen
zu und sprechen : wie ist der Mensch tronckea
worden?» Geiler, Sünden der H. 9h. —
«... leichtfertig, gouckdkcht von nerrischen
Weisen und Geberden». Id., Seleup. 183 —
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— 119 —
«Da tolt otieh nit ein kleia gouMUchi Hfint- 1 DettweUer. 1884. — «An dem j^e&ele». Bninath,
lin habrn, das da feiuenneder UMt tilgen». 1856. ~- tPi den >!n>< n ^e/tn». LiTnersheim,
Id. Bilg. 144 K Etc.
Oftnckelmui, Ganekler. — Barid «der da
gesprunfren liat vor der Arch, wio ander
Gauckdman*. Geiler. Sünden deü M. 46 «. —
1403. — «Ein drugebeltg hns». Bittershofeo,
1885. — «Uf den hirdtgtM: Sehvindratelieiin^
1295 Nord hausen, 1435.
Gebende, nentr., Binde, öcber«, 482. — «Si
«Wer artzcny sich niemel an - und doch kein i bette, ane gebende, — Ein sohapel utv von
prestt n li?^ilen kan, — der ist ein guter kie». trfr v. Str. 1, 241. - «Das gebend
gwickeiman». Brant. Nsch. 66. — «Dem hört über dem bruch» (Beinbruch). Brunschw.«
an ein wortcn an — was er sy für ein Chir. 97 b.
Geberd S. Berd.
Gebertecht, bartig. — «Also würt es ua-
sem gebertechten Narren gon, wan sie von
Sunderheit des Bartes giorieren». Geiler, Narr.
27 b.
Geb1etel>ro^ das den zu Münster geböte-
Schelm, f. 1«. Etc. — «Ein abenthürer, ein nen Frönlingen zn ^'obmde Brud. — «Das
gauckelman ...» Pauli, 16 — « . . . als^ob er gebietebrot so! sin also gros das man 30 müge
ireinachen von eime malter viertel». 1809. Au.
di'lil. 2, lfi3.
Gebirge. — «Unser frouwen tag als sä in
e
gouckelman». Ibid. 114. — «Sind ir der selbig'
geukilman — der sich des bschwcrenn nimmet
an?» Hnnier, Nb. 4. — «Das ich bin ein
gaukelman, — da mögt ir frilich rcclit an
bau». Ibid. G. — Ein politischer Kaimcgiesser,
«der mag wol sin ein geuckelman» Morner,
ein griickehnan were». Trübel, Erman. 2 b.
Gaackeln. Spiel treiben.Bewegungen machen
bei denen man das Gleiebgewieht verliert. —
«Man^aKcAWi mt mit den Gaben Gottes.. Ca qebürge ging». Gutl.-Ordn. IW. - «Un
piio, Tregor, K, 1 — Äbgauckeln, herab- , fmiiwcn tag über das «Wr^?. (Mariai
j*'"* •*"V'"''*u' -^f*®'' 8»ben|i,p,„,,u^.|,y„g^ Lu^, 1 £^1,^^ Str.
Staffeln die ein Jloiisch wider abgaucklet». Stadt- \rch ms
(Druckf. abgaacklet). Geiler, Brös. 1, 41b. - , Gebla»t."s Blost. Blasen. Wind. - «Etlich
I7^T<70ttr*«litl.Uberstflr«en: -wennrieweneni^ g<,„d ^„g^ mit gros-sera gebläst:
^vi.lhMi gar endlich den Berg auflaufen pyj^ TO* »
^li^M^^?« SiV^Älf^ Geböm.de. neutr.. collectiv. Bliama. -
fmeftel» «le ^f^n feilen». Id., Ha* im Pf. ^ 1^ ^
Ji! ^.H. Activ betrugen, fallen machen: ^.^^^ ^„^^ Wnneban
b. die btelle s. v. Bogel. — 3. LeiehtsiDuig ^ -
vergessen : «jetz sebleehsto an du wftllest das .l!:^
oder das thun. gleich ühergöcklest du den .An-
schlag . . , und weist nüt mer darumb». Gei-
ler. Ev. mit ümI 108 b.
Oanr ksen. Gatsgen.
Gebäre, pausend. Scherz, 482. — Er spähte
«ob er iemen funde da — Der im reht and
Kläre — y.t einer frage wire». Gottfr. v.
r 1, öö.
G«Imup«b, Geboren, sich gfebirden, sich be-
nehmen Scherr, 481. S. Bor^n — •'Er oebaret
rt . an gcbömrde nnd an allci; frült-
ten . . . » Koäheim, 14 Jh. Hanauer, Couätii.
268, 978.
Gtrbossel, Geräusch. Lärm. - «Ist es spä-
ter, so stond die Handwcrcksleat uff und ar-
beiten nnd maehen ein (febond, ein Gerom*
inel». (Jeiler. G< i-il Spinn. 0, 4
Dasypodius: «tomultuaria, Bossehmg, Auf-
lanf». — GoU, 107: «tamnltns, gross Gesebrey
oder Gebossel, Gewüll wie in eijier Aufrahr».
_ Gebotbriei; ^uAiOXXljptov (Matth. 23, b);
aiii geliche wül». Gottfr. v' Str. 1, 6§. Etc! Lnther: Denkr.ettel? Gebetsriemen, Pcrgament-
— Gütt 'geboret rechte also obe er sloffe». streifen mit Stellen aus dem Gesetz li.>ehrie-
Tauler, 40 (8). - «Unwissende Ifite geborent ^e^i welche die Juden an die Stirn und djen
rechte also obe sü es riehte durchsehen ha- * * * » ■ - .
bent». Ibid. 110 (22). — «Do gOxHrete leb gar
fröliche» Nie. v. Basel, 233
Unken Arm en befestigen ptlegten. — «Do
thettent sie (die Priester) ein> um! lertenf das
„ Volck das sie soltent Qebottbrief machen und
Geieeht. '.Were' öuch das der herre soltent die selben an Iren Hnten nmbher tra-
gebecht wer oder urluge hctte, so sol er ko- &en; 'ass dir eben sein als werent es Bisehofs-
men («um Ding) mit fiinf mannen». Metaeral, i ^i^^ doran die GeboU Gottes geschriben stua-
Ii. Jb. Wcisth. 4, 198 i dent». Geller. Post. 8, 86 — «Die Phariseer,
Gebeine (das), die Knochen. — Frsula war ^an" ^''^ ^'^st woltcn gan, sn bereiteten
so «mager worden» alse da« ir kume die hut ' »»^ bioh daheim in iriiu liii.^ei u. die ßoibrtef
obe dem gebeine bleip». Niv. v. Basel, ms. - Henbter, und blauw e SeSm and In-
Otto IT braolite nach Bom «Bant Bartbolo-1 ^'^-1 "''^ I'ssLAÖb,
mewe« gebetne», Eon. 482. I Gebracht. S. Bra^lu
Gebeiteam, abwartend. — «... in geheit'^ Gebreche Gebrach, neu aufgebrochener,
samer 1 1 n-uiütikeit». Tauler. 440 (76) nrhargemachter Boden Scherz. 485. — «In
Gebeitsumkelt, ruhiges Abwarten. — Dem , dem yehreche*. Hangcnbicton, 1387 — «Der
Grand nachgehn «in warer jräÄetfmimft««». i müniehe f^ebruch». Hütienheim. 1444. — «No-
Tauler, 24 (5). ' vale heimset ein nüwer Gebrauch (Gebrnchl.
Gebel, Giebel. Scherz, 482. Heute bei uns: nent man es in Schwaben» Geiler, Ev.
Giwel. — «Gesebehe . . . sebade an der eebSre mit I ssl. 81 b.
"hn'je. gebebt, ninren
1384. Hist. de S. Gebrechetzf durch zusannn MO rt chen her-
Thom. 394. — Die Häuser «hctteut steyncn vorgebrachtes Getöse. — lü74 !>iürzte eui
^eM». Kdn. 764. — Feldnamen: «nf ^«M».; Theil des Jobanoiterbaoaea ein «mit grosseme
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— 180 —
gebrochtse und enchröokenUelieme gebreche- i uwer bös f&Lsch Hertz«. Id., Post. 2, 21 ^. —
Nie. T. IiBiifeB, ms. | «Der ^aftncte und nuuigel ftlkirfflLtor». Wlmpk^
rxebreht, Geschrei. Scherz, 484. Vergl. , Chrys. 13». — *€Mnt§t M frachU, Bin^ttL,
Bracht. -~ loM «dein stürmen und din gros ; Cäsar, äö ».
90ftfi0M«». Tanler, 468 (Wi. — «Stille swigend OebrOstig. maagclhaft. «Ab dem stttek
an qehrecht*. AJtswert, 1ä6. — cDie gebrdU- (Artikel) so die li Ut. r j'^brüstig werent g -in.
holde», üangenbieten, 121dl. — «... es ward dass ol jr iegUcher bessern mit ä seh.». Uoheu-
mit offiaem gwehrei und gebreekt getobt», rodern. 1864. WeiHh. 4, 114.
Ringm., Cäsar. 122 a. Gehn. 8. Bö.
Gebreite, fem , grosses, ananterbroohenes Geböadniaa« fem., Bändniss, Bnnd. —
Herreognt. Scherz, 485. — «Deeem agri in «Haben wir nnn die gebütUnü$x des newen
ODO sulco, lieissent die gebrrito. Berstett, 14 testaments . . .» Ziegler, Niessang, C, 1 ^.
JIl — «lö fügri in eiixre geiireiten» Uberhaas- ; Gebore. Bauer Scherz, 487. — «Die geburen
bergen. 14 Jh. — Der Aebtissiu von Hohen- 1 von Buliowe». Ii72. Hanauer, Constit. 200.
bürg •gebreite* r.n Salzbad, 1300. — «Des — • . . das s& ander die ungelerten lüte,
olosters widcmetrfti, die do heissent die ge- die gebaren, mögent gewiset werden». Tauler,
bnite . . .. und sint der gebreiten drio». Fe- 369 (64). — Eis «sol ime geschehen also elm»
gersheira, 14 Jh. Weisth. 1. 708. — Die Vögte groben geburen». Id., 191 (^4). — «Wie gar
von Logeinheim «haut ciue gebreite ackers». wunderliche die geburen in den dorfern in
1404. Ibid. 4, 146. — «Herumb gap der kü- disen ziten lebent». R. Merswin. 9 Felsen,
nig S. Floroncicn die gebreite and die Btat, i 42. — Geld j^-eben «cim qfhnri'n, i1?r brohto
du er iaiie vvuacude was». Kun. G32. ein lia*ieu». Cour. v. L^aukr., v. 4di. Et©. —
G ehrest, sowohl leibliches al« geistiges ; «Als man slht. daz sich ettewenne ein f^un
Gebrechen. — «Ein .\rtzet derselb muss die uzer eime dorfe schämet daz er izzet. ho er
Sieehen nit verschmohen, er muss die Oe- ob eins herren tische sitzet». Nie. v. Stra^^sb..
breiten beschowen» Geiler, Post. 3, 105 b. — 262. — «Wer ein ^Aur« von dem lande heriB-
«In der Schofmesoh seind gesnnt gemacht kämmen . . .» Hugo v. Ehenh.
worden ... die Menschen von allen Iren Ge- GebaHftoh, Bfirisch. bäurisch. Scherz, 487.
bresten Libes halb, aber im Touf werdent ge- 1. Zum Bauernstand f^ehornnd, demselben an-
sunt gemacht die Selen vou allen OtAn$ten gemessen. — Starb einer, «was er g^urisek.
der Krbsnnd halb». Ibid. 9, ^ b. — «Da Ing j so trugent in geburen». Clos. 181. ^ Sie
jedt'nuan zu im selber, ob er entpfind sünd- «hette j^ar erber schin' :h!i: wite ^eiiirMJIe
liohcr Gebresten». Id., Seleop. 152 >>. — «Ge- 1 kleider an*. Nie. v. Basel, 68.
denek das dich din Neehster oveh mit dlnen I 8. Grob, anoli elnfteh. — Der slnnlielie
Qdtresten liden inu!>s». Td . Bilij. GO n Etc. Mensch «ist ze bürs^ und zft grop». Tauler,
Ctobresten, fehlen, mangeln. S. Bretten. — ^ 287 (49). — König Albrecht «was ein g«bih
«leh weis nit was im (einem Kranken) ge- ' ritehe man an den personen». Glos. 84. Kon.
bn':-.t.. Fries, 15 b. — «Ich kund nit findeu das 458. — <Dic kleine lere ... ist mit gebur-
ir ^e^ra«(*. Ibid. 16 b. — «Die ding haben den . sc^n werten geschriben, ane rime und ge-
dreien (im fearigen Ofen) nit g^broHen*. \ Bierde* Bihteb. 6. — «Wiltn bu tin gelul-
Wiraph., Chrys. 17 ^. Etr ten mer — dann ein grober gtimtiiuhtr iiibb
Geurestlicbeit, Mangelhaftigkeit. Schwach- . . .». Braut. Thesm. b, 6
heit. — «Nä lat got dUe lidunge der gebrea- Gebarsame, fem., die Banerschaft, bes. im
tenlicheit uf inaniiren menschen valleii». Tan- Oherelsass g'ebräuchlirh. Scherz, 487, — Kembs.
1er, 347 (61). — «... Welche göttliche Barm- 13«3; Rixheim, 15 Jh Burckh.. 142. 207. ^
hertsigkeit genugsam raüchtig und gross ist (ilmenhcim, Ricspaoh, T&rofchelni, 14 JIl
aü" ni«.%er6! Unvollkomraenheit, Gebrestlicheit Weisth. 4, 240. 209.
und Kleinheit zu ersetzen». Geiler, Pred. u. i Geburschaft Scherz, 487. l. Bauerschaft.
L 95"; Sclenp. 14«. Etc. ! — «Die geburschaft von Andelahe». 1200. Ais,
Qelirochtze Geprassel Vcrgl. brocheeen. — i dipl. 2, 74. — «Die geburschaft kieset einen
Das Ilau!» stürzte eiu «mit grosseme jfcftrocA- hirten . . .» Bühl, 15 Jh Weisth 4, 125. —
t^'-' Nie. V. Laufen, ms. S. Gebrechetze. <Gebur$duift^ adel. arm und rieh». Jfingstet
Gebrokel. ncutr . colicctiv, die Brocken. Gericht.
— Die Huudc werden «gespiset von dem ge- 2. Genossenschaft, nach dem alten Sinn von
bröckele^ daz do vellet von der herren tische», i gibüro, cohabitator, municeps. contribol^.
Tauler, 30 (fi). Schmeller 1. 187. - Ein Fischer der einem
Gebrach S Gebreche. ' andern Schaden zufügt «der sol sin roht ver-
Geltnicheii S. brachen. lureu hau und sin ^«rtdla/t*. 14 Jh. Alte
Gebruiit, Maugel. 8. Brust. — «Mittolmes- ürdn. B. 13.
sigkeit ist zu loben, doch die sieh mcr neig GebnrtUcher Tag. Geburtstag. Scherz, 487.
zu dem Gebrust weder zu l'oberrtuss». Geiler, ! — «Do man zalto nach unsors herren gebüt'
Scbifif der Pen. 101 «. — «£s ist not das man j tdkhen tag». 13ia Oart. de tfolh. 112. —
oft leibliehe Speiss widemmb nera. auf das i «Das hoehiit unser lieben firowen ffeimrüiekm
der Oebrust widenimb t r>et.zi werd». Ibid tags». J. Meyer, 1471.
45 — <Ir mögent nit hören meine Ked, and i Gebaweae, neutr., Gebäude. Schert, 488.
dornrab mögent ir oneh mein Gespreeh nit ' — «Das nnwe ffebuwem» der Johannlterldrehe.
erkennen; der Gehrust ist nit an mir .. Nie. v Basel, 317.
meine Wort seind uit schuldig daran, suuder, Geckensohnabd, Geck, thöriohter Mensch."
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— 121 —
— «Sag »n, lieber g a dmi t h iubd . • .» Fries,
CtodAt. S. Gethat
GedechtHch, zum Andenken, 7.am Gedächt-
niss. — Die Messe ist «cid gedechtlich opffert.
Maraer, Kon. v. Engl. 948.
Gedeckt, Decke — Man muss «streoken
sich noch der gedeckt'. Braut, Nsh, 21.
Gedemmer, Gehämmer, Lärm. — «Das
hjtnmelische Jerasalem, in dem man kein
Hammerschlag hört und in wellem kein Gt-
demmer ist». Geiler, H Marien. 39 * — «Uff
dem Erdtrich würt sein ein Tracken oder Qe-
treng der Völoker, von der ZoBammaniebfit-
tunir des Getöns. Getenvners. Gemödcls oder
Wüteos des Meres and der Flü«»». Id^ Post.
J, 8 b - Sehnifd, Sehwftb. Wört 194, hat
Gethcmraer.
Gedigene, neatr., Volk, bes. Bürgerschaft.
Seben, 400. 1808 war ein 8tr«it «swlflelient
den edeln und dem gedUgenen rfi Strrslinrir,
und geeigetent die edeln, daz äU Je» gedtg^nen
16 enlAfent». Clo«. 119. — «Das vo\g und
g^igenr /Pi Rom». Kön. 320. — «Die edeln
und das gedigene kriegeteat nmb den gevralt
z1!i Rome*. Ibid., 899. Btc
Gedihen, gedeihen, vorwärts kommen, fah-
ren. — «Wer daz gerne fürkummea welle —
Das er niit gedihe in di# ttwige httlle . . .»
Gedinge. ^Scherz, 4,dl. 1. Bald masc, bald
fem., Zuversicht, Hoffnung. — «Sit die weit
nnd der richtöm so valsch sint. so maner nn-
unser herre, daz wir iiiit grosso gediiwe dar^ii
hftnt». EUl. ^ed. 2, 14. - «Sun. hab g&t
gedinge, dir werdeul dine aäudeu fdrgeben».
Ibid. 2, 18.
2. fem., Bediugang. — »Gedinge, conditio».
Herrad, 199. — Ein Haus wird als Erblehn
vermiethet, «mit sol lieber gedinge ...» 1237.
Strassb. Stadt-Arch . Mand. u. Dnln.. B. 13
— «Mit alsoUeher gedinM, das da mir ge-
lobest ...» Nie y. Basel, ms. ESte. — «Gott
hat in Ewigkeit anüfeschla;j:en das er uns
welle geben ewige Selikoit . . aber nit bloss
on Znsats, snnder mit Oeding durch das Öe-
bett . . » Geiler. Post. 2, 8 »; Briis. 1. 5.5 h;
Narr. 18ö K — Pauli, 93 «. — «Natur, ein muttcr
aller diag, — entpfoeht und gebirt off solioh
geding — ir gcsckopff, das sie on allen wanck
— sich brachen müssen spis aad drank».
Brant. Thesm. a, 9 — «Uff sollioh geding
ein jeder har — kunt, das er oaoa von
hinnan far» (sterbe). Id., Nsoh. 83.
3. neutr., Versammlang, ZasammODkanfL
— «In dem gedinge. in conventione». Hcrrad.
197. — «Ouch sint wir übereinkommen in
eim offen gedinge ...» 14 Jh. Alte Ordn., B.
13. Etc. — Gedinij. Dintj, speziell die Ver-
sammlung der Uuber im Dinghof. Beispiele
ttundthig.
4. Vertrag'. — «... nnd so er ein Gedin/j
gemacht hat mit den Arbeitern uinb den Tag-
Pfennig, do hat er sie gesendet itt sein Be-
ben». Geiler, Post. 1, 99 ^
5. Gericht. — «Die wiber machten ein ge-
ding, — welch ander in die beste wer». Mar*
ner, Geaehm. D, 3 a.
I Gedurstig. S. geturstig.
\ Gedalt, masc, Geduld. — «Ich gioub,
wann ers gedultig litt, — am den gedult be-
loHTjn^ bit, — das im das potf versaget nit».
Muruür, Nb. III. — «Dem gtduit ist ietz der
boden usz». Id., Luth. Narr. 7. Etc.
Gediiratigkeit. S. Getürstekeit
Geehs, ueatr., Lockspeise. Vergl. Äs. —
Zu einer gewissen Zeit soll man «mit keime
vogelgam noch mit keime g»tk»e regeln». U
Jh. Alte Ordn., B. 12.
öevächt. Gefecht, Anfechtung. — «Wir
sollen dyehen und verschmehen das getäelU
des fleysches». Gnldin Spil, 32.
Gefäde. Verj?! Feden. — Die Bannwarten
I von Kembs sollen einen Missethäter dem Qe-
I rieht «als gefdd$ and gevasset antwnrten, ab
er (Ipihi ^evangen wirt». 1383. Burckh. 144.
. Gefälle, dM UmCsilen von Bäumen.
I «Were ee das daf^ and wind kftmen, das ein
qrf.'iU'-' nf 1 w,ild würde», jeder Einwohner
«mag es ufhawen». S. Johann, 1413. Weisth.
1 5, 477.
Gevrtr, Geferd. Qefert sein einer Sache,
I ihr gefährlich sein, darauf versessen sein.
I Sehers, — «An swelhem dinge er sieh
versach — Daz sin fröude wäre, - D'^s v-ns
er geoäre — Unde leite sinen tliz daran*,
i Gottfr. V. Str. t, 916. Ete. ~ «Na sind «tf
' dem spil rw ay roch . . . und ist man in gar
gefür, wie man sy und den käng Gfffeng».
' Guldin Spil. 33. - «Die Hund seind im (deni
IT'^sen) gefär». Geiler, Has im Pf. A ö i>. —
«iaeu ist gleich als einer Katze», die ist gar
gefärd Moiss zu fachen bei der Naeht». Id.
I Pred. n. L. 30 a. — «Die Hund wonen j^ern
' ander der ."iletzig, sie scind dem Blat geferd».
Id.. Narr. 8ö t>. — «Ich red nit hie von den
I verlassnen München und Pfaffen, die sein on
' das dem Tüfcl uff den Sohwantz gebunden,
den ist er nit geferd». Id.. Brös. I, 59 ». —
«Die Eonber die ... im on Underloss . . . nff-
setxlg und geferi sint In nmb sinen Sehats za
bringen». Id.. Rilg. llf)^. — «Die .Juden . . .
die dem Eerrea alwegen aller gefereH wo-
ran». Id.. Post, l, 7 s. — Die Bandwerker
«sind dem pfennig also gferd» dass sie sogar
an den Feiertagen arbeiten. Braut, Nsoh.
91. — Die Weiber «sind den pfsnning also
geferd. — das sie all zucht, erc hon? ver-
gessen». Murner, Nb. 386. — Sie warten die
erbeuteten Waffen «in das fewr geferdt». Id.,
Virg. e, 5 (Welches ist hier der Sinn -
Listig: «Doch sind vil narren also gfert, —
an den kein wasser hilft uf erd». Id.. Xb. 267.
— «Ir buren sind alweg den pfoffen grfer:
ivarsthaus, bb, 3
Geveagoiis, Gefliiiskalse, fem.. Gefangen-
nchmung, Getanffen«<chaft — «... umbe die
gevangnisse, die mir ruu ju G^eschehen ist...».
1302. Als. dipl. 2, 77. — Wird ein Haber von
KirchhiMm irefaniren, so soll iler Vulti «deme
uuohvulgeu der die gcvengnime getan Uet».
1329. Weisth. 6, 435. — «... von der pe>
fangnisae wegen so . . . Ullin von Iltzich tat
, an . . . Hennin Wolleben, einem burger von
[Kolmer». 1383. Cart. de Mulh. 145. Etc. -
I Der Dekan von Khinan versöhnt sich mit dem
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— 1« —
Rath voa ^iraseburg «von der getete and ge- 1 haben . . . zt faren» aaf den Fisclifaog (£iji
vmgnüsM wtgm, also ieh Biurlu^t«ii von ! mit Oarnen etc. aii8gerttstel«r NMhen). 1447.
Mülnheini . . . irm burger . . . vieng». 1354. Alte Ordn., B 12
Strassb. Stadt-Arch., ms. ~ < . . . das ir üch 2. Betragen, Treiben, Thun, Gewohnheit.
n&t ... in dise gevengni*ie lotMBt wisen» Haltung, Ordnung — «AI sin geverU d&i \^ a5
(Gefanjren Schaft). Nie, v. Basel, ms. — < Hilf rieh» Oottfr. v. Str. 1, 1&4. - «Min geberde
mir von niinre gefangnist . . . Daz du hüte und min yeverie». Ibid. 1, 122. — Er erzählte
lidig Nvirst vun dinre gefengnUte ...» Eis. «Von allem dem geverU — Daz er under in
Pred. 1, 232. — «Do hies der herra den rittcr br^io». Ibid 1, 114. — « . also ist dis gccertf
in gtkT hwere gevenymsse legen. . . Wcrest du do mau uiit uf wii achten». Tauler, 38(8)
gerne der gevengnisae lidig?» Nie. v. Basel. 142. ~ Die Pharisiier «hatten besundere Haltonges
— Ein strassb. Beamter hatte einen bischöf- und besundere Gefert in Geistgeberden und
licheu Vogt gefangen genummen ; der Bischof Kleidun^,'cu». Geiler, Post. 3, 103 o. _ Vor
begehrt von der Stadt denselben «on entgelt- dem Essen twuschen die Juden allM egen di«
nüsz der gefengniUs ledig zu geben» (Ge- Hend, das was ir Gefert». Ibid. 1, iiö«. —
fangennehmung). Brant, Bisch. Wilh. 241. — Johannes der Täufer «fing ein nuw Gtfert
«Vit geuch nach diser gfencknise gehen, — an. das vor nie gehört ^\as worden». Und I,
wiewol gefctwHÜJg ist ein leid». Mnrner, i 7 — «Sie wöllent in irem alten Ge/trt uad
Qenehm. h. 2*. — «... krieg entstanden I Leben bleiben». Id., Selcnp. 919 • » «DncoU
sind, und dornach geftvgknim und zueigen diu Lib also uffzieheu, das er alhvfp in eim
^er menschen*. Id» Instit. 3 1>. — «So , rechtea G^ert sei, nit das er jetz zu (eitft
der herr »ketellen urfirt die geftngknH»9 seines si, damoeh mager ... Du sagst wor, du haltect
volcks ...» Nachtig.. Psalter. H2. ~ «IMe din Lib in eim Gefert. aber in eim seliaat'
jndea, so nss der g0fen0k$mu waren kum- lieben wüsten Gefert». Id. Bilg. 162 ^. — «Uff
men ...» Bninf., Anstoss, 14b. — «ist du 'einen tag ein woehenlon — verMren. das ist
dann die freiheit der rlnistcn? so halt ichs ir gtft-rt*. I'.iant, Nsch. 51. — Eine der Ge-
fnr die höchste gefmgknuu». Zell, v, 1 <*. — , stalten, die Hercules saii, «hatt on £reud ein
Was den Körper ^leiebsem gefkngen hBlt, isn i emstlich gferi: lUd. 100. — «AU tt* nff dsa
en^'c Kleider: Die Franen sollen «lir nie seil sasz und macht sein gf^)r<| dft mft er
Bchürtzen mit Iren brüsten, weder mit heme- Murner. Ulensp. 6.
den noeh mit geMsen röcken noch mit kdnre ' 8. Wesen, populär fnr Gerede, Oeberde, et«,
ander gevengnüsie». 14 Jh. Alte Ordn , B. 21. — «Die Lerer machent vil Gefrrts dorns?».
Geferd, Geyerd, GevHrde, Absicht. — Geiler. Post. 3, yi " (Ähnlich n(»r]i heute bei
«Gedenck das solliches nit on Oeverd Gottes nna : vil Oferts maelie, beavcoup d embarras.)
geschehen ist». Geiler. Selenp, 34 «. — «Wir — «S.Thomas legt es us5; Nicolaus dt Lyn
wencn alle Ding geschehen on Geverd», von , macht sein Gefert auch darzu und «ein rteunig-
ungefär. Ibid. 110 a. — «Ein Mess die du on wert». Id., Ev. mit Ussl 116». - «Ein Zaubrer
Offert, on Fürsatz dins Willens hast gehört», der maeht ein wechsln Bild und beschwert
Id. Eilg. 24 0. Etc. — «Ich sandt ein botten das und macht sein Gefert darüber». Id., Emeis.
heim mit gferdeu*. Mnmer, Sehelm. b, 4 >* — 44 >> — W^enn einer «ob eim Bach stot und
«Der bader Avird /um richter werden. — und , mit eim Besen das Wasser hinder sich schien-
urteil geben mit geferden». Id, Bad, J, 1 b. _ ; ckert, su macht der Teufel in den Wolken
Adam «darumb nmetsigward — uszgesetzet, ; sein Gefert das es Regen würt». Id., 3 Marifll.
mit geferdt, — vom paradis uff dise <'rd> "28 f . — Der Teufe! «macht dir ein Gefert vor
Ibid. m, 4^. — «Ich dir hie schwere niii ge- dineu Üutren das du w euest das doch nit ist».
ferd ...» Id., Virg. 8, 7 o, — «Wa du sie' Id., Emeis, 89 «. — Man macht «des GeferU
neschweren woltst . und sprcchst dein viU und ist alles Narrenwerk». Id, £v. nit
Segen nit mit gferdev. — du würdest von in Ussl. 1181*. — «Der abentürer treib sein ge-
geschedigt werden». Id.. Luih. Narr, 17. — fert und sprang uff dem seil» Pauli, 38.
«Die kramer hant gut reich zu werden, — , 4. Trug, List. — «. . . daz nüt zft wendende
iro narren kouffen on geferden*. Id., Schelm. ' ist mit listigen geverden». Jüngstes GerichL
tf 2 ^. on geferd. ungtftrd, auf unüberlegte - Die Käutler «.sullent nieman durch gfverde
Weise, ohne Absicht, von ungefähr: Wer et- , uf keinre hande g&t wisen*. 14 Jh. Alte Ordiu,
•WM «itndet on geverd». soll es zurückgeben. ' B. 19. Die Bäcker sollen ilir Brod cn Markt
Braut, Xsch. 2?.) — «Etwa gerats eim on ge- tragen, und «nit durch gctcrde in iren hüsern
ferden». Murner. Geuchm. J. 1 ». - «Gott geh, lossen oder verbergen». 15 Jh. Ibid., B. 13.
ieh rief an ungefa t, — ja das mir nun ge- | — Das in den dentsehen ürltnnden so hSnfige
holffen werd, — es si der tüfel oder trott». i *one gcverdc* entspricht dem latein. sine dolo.
Id., Nb. 238. — «Die seien wer sie wollen i — W'enn «icht herinn gcirret war, — so i*t
anir erd, — frennd oder fbind. reeht unge- \ es doch on alles gefär». Brant, Layensp 170*.
ferd». Id., Virg. k. 1 — «T'nd Aver das ge- — «Darumb so halt dich on geferd*. Id.
sehehen on geferden ...» Id., Geuchju o, 1 « Thesm. a, 4^. - «Es ist kein gloub noch
— «loh kam einsmols «n als (alles i r/c/Vrdt ... tmw nf erd, — je einer sneht den andera
in doctor Steffans kamer . . » Id., 1 Ket/er. mit gferi». Murner, Xb. 253. — «.Als es stat
m, 1 b. — dem gestad w ar nugefiyd (forte) Jetzund uf erden, — so bracht man aUü gro?«
ein K'^b . .«» Id , Virg. G, 6 «. \ geferden — wie einer gang dem andern für».
Gefert, neutr Scherz, 4fl4. 1. Was /u einer | Ibid. 73. — «. . und sucht in also mit ge-
Fahrt gehört. — «Es sol ein geferte reht ferden — das er w ol must erschlagen werden».
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— 128 —
Thid. 216. — «Kein man so heilig ward off
erden, — den nit der fcüfel sneht mit frferdm».
Id , Bad. H, d «. ~ «... wein die wieer tmid
mgferden. — to kan der tüfel basz geberden».
Id., Genehm, t, 3 i>. — «Sie snchent so mit
groMea geferden — das uss dem ey ein gouch
musz werden». Ibid., i, 4 — «Mit list und
süberliclicn gtferden — sol ein nar geübet
werden». Id., IiQth. Narr, 1. Etc. — Tregers
Schrift ^ei|;rt «mcr gcferd als mnwisseidlät».
Capito, Tregor, G, 1
5. Zeng, Dinge. — «Sic beissen dio Fliegen
lind die Schnacken, \\\v\ (Ifi-^sclbig^ (referdt das
bieubt ir uuder die Augt'n>, Geiler. Gcistl.
Spinn N, 4 b. — «Die Hennen, wenn sie brüten
wollen, so gewinnen sie den Klock und den
Pfipfs und Boichs Gefert». Ibid.. N, 6 b, —
«Dq fibcrkummcst vil Äcker und Matten, Rent
und Otilt und des Geferts». Id., Brös. 2, 17 b.
— «Es sei Himmel und Erdtreich, Sonn und
Mon. was dos (ieferts ist». Ibid.. 1, 44'', —
HaachmaU besonders bei Murner, scheint das
Won keinen bestimmten Sinn ni haben, son-
dern nur ein bcquenie.s Mittel zu sein um eine
Lücke anszufuUen oder einen Beim zu bilden :
«Ein tefel was dohin gestalt, — daran der
olbor^' wns gemalt, — der ireist ergroiff die
mit geferden - und warff sie graos&m zu der
erden*. 4 Ketser, D, 1 b. — «Der nar ist wol
80 snosz mit geferden, — das w ir al din TOr-
borgen werden». Luth. Narr, 100. £to.
6. Oefehr. — «flo an lefb, eer nnd gut ge-
ferd infallet. . .. Capito, Treger, L, 7 ».
7. Schwierigkeit, Arbeit ~ «Wie man sol
das verston, das hat sein Gefert». Geiler. Post.
8, 72 «. — «Etlich haben zu vil Unglücks and
so vil Gefert^». Id., Brös. 2, 24 K
s ( nusch. — «Wenn ein Mensch ist an
einem End da ein gross Gefert oder Geschrei
des Volkes ist. . .» Geiler. Sclenp. 17ö ». —
«Do er (der Altvater) zn der Zellen kam, da
hört pr ein Gefert in der /-MI» Td.. Geistl.
Suinu. P, 1 n. — «Su kein \S \ ii nie iu dem
Trechter ist, so machet er erst ein Geploder
und ein Gefert . .» Id., Bilg. 150 ». Etc.
Oefezde, neutr., Einfassung. - «Daz gefetde
(eines Bmnnens) was wis marmelstein». Alts-
wert, 20.
Geffelecht, von gaffeln, unüberlegt, thörieht.
— «Sie ziinien ir Siind nit destcr mer, sie
seint eben als g^elecht als vor». Öeiler, 3
Iforien, 84 b.
Geflstf'n, pedore. — Wir w»d!en «tii^iekus
goekos in ^ie geßsten». Mnrner, Luth. Narr, 66.
Gefolgig. folgsam. — Die Gallier sind der
Druiden «urteilen und crkantniissen (jcfoigig>.
Bingm., Cäsar, 46^. — Mancher Aussätzige
Wirde geneeen, wenn «er einen gnten artset
hat und jm gcfölgig wer». Gersd. 73 b.
GefrAsz, Gesicht. — «Öchlieg dich iemantz
an einen baekan, dn sehliegest in wider in
das best gtptu» das er bot». Hnrner, Kön. v.
Engl. 916.
Gefreneni,g^ereil.<— «Ein lanfTcndt w nsser,
so das jfs /'r w w ssr*^ so stat es still». Bäthselb.
s, 6 «.
GefHden, Frieden schliesscn. Scherz, 496.
^ «... das wir an« si mit dem bischofe von
'^'n i ^sf nri; . . . nienier sulnt gefridm uns BoA
gesüneu». 126ö. L'rk.-B. 1.
GefHea. befreien. Vergl. frim, — «Wellst
mich vor dem tod ^iffgti^* Branti Boseakr.
D. G. 17.
Gefrönde. S. Frönde.
Gefrtir, fem., Frost - «Er hat getfidt . . ,
den feigenbaum mit der gefrür». Nachtig.,
Psalter, 197.
Gefrüste, Frost. S. Früste. — «Er mnss
iiden Hn^cl, Schnee und Regen, Kiff und Ge-
frAst* ilcr, Bilg. 67 »
Geffig, Gescliicklichkcit. Fertif'keit. — Ge-
bresten «die gebeut grossen gefug und . . .
nei^'un^'ß die gnade an verlierende»* Tanler*
143 (27).
Gefuge . schicklich , möglich , passend.
Scherz, 496. — «und were daz gefuge — Das
ich zwelf Zungen trüge . . » Gottfr. v. Str.,
1, 66. Etc. — Die Ättler suchen «ir gfügt
narung durch die laut». Brant. Nsch. 114,
GefllJEel, eolleot., Vögel. Scherz, 49(^. —
«Ich wil fish senden etliche tier vnd gefügel^
daz ir nie vor gesehen haut» (ios. 113. —
«Under allen tieren and gefügt . . .» Kön.
949. — Vogler nnd Gremper «die do wiltprete
und andere (ji'fügd . . . kouflfeut und verkouf-
fent». 13bl. Heiml. Buch, £o 41. — «Wer
spiset daz gefügelH Peter v. Gengenbaeb,
1486 — « . als gein dem sumer daz gefü'
gel t&t». Altswert, 21. — Von einem flüehti'
gen Mdrder beisst es. man weihe «den e9rper
dem gefögel nnd die selc da ?ie hin geworben
hat». Hattgau. 1490, Weisth. f>. bO& (Den
Körper dem Galgen und die Seele dem Teufel.)
— «Leicht fleisch von gefügel». Gersd. 16 b.
— «Das geädert gefügel». Nachtig., Psalter,
,980. — «Alle thier nnd gefigd», Bntaer, Dasa
Niem. a, 8 a.
GefUgen, passen, ä. fugen. — «Kein hant-
werck ist. dem nit ge^üa — das es am fyrtag
etuiis düiT». Brnnt, NscTi 91.
Gt'fiill. bu viel wie Fülierei. — Sardauapal
lebte «in woUnst, gfOB nnd Aderwatt». Brant,
Nsch. 29.
Gefure, Nutzen, Wohlfahrt. Scherz, 496. —
«. . . daz er der siechen and der eilenden
nutz und gefüre schaffe . . .» 1815. Strassb.
Spital-Arch , Brief-B, 1, 10 ■. — Die Bfgen-
leute der Äiitishin vun Huhenluirir schwören
«ir ere and ir gefüre z& fromende». 14 Jh.
Hanauer, Constft 249. — Die Hoher sehwS*
reri «/.f\ linnfliubcn des liofes nutz und ^i^fÜlrs»,
Quatzenheim, 1375. Weisth. ö, 444.
Oefttrtse, Nntxen. Profit. Pfir: Geftire. —
Per Schlirmcier von S Aurclien hnt «ilic nia-
«csotschalen su gefürtse». 1396. Hist. de S.
bom. 8M.
Ge^nbolt. S. gahdecht. — «Eine gegobdte
und gehürntc frag». Pauli, 73.
Gegenhatz. s, z. s. Gegenstreit. Will
Jemand auf der Strasse Streit anfangen, «dem
sol nienian gegetüwU geben». 1322. Urk. 2,
163.
Oe;?t*nkaflfen , entgegenMicken — «Die
Sternen die haut ein gegenkaffen zu der sun-
nen». Taoler, 415 (72).
Gegenwnrf, objectam. 1. Gegenstand. —
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«Ich red von nahen Ursachea der äiind. die Uurnlin ... in gegenwurttkeit der gifft, von
da sihest oder hörest, die da heissen objec- stand an sehwitzen». Fries, 179 — «Dein
ta, Oegentoürf». Geiler, Narr. 99 i. - I'f^r (Tregers} ^e(7cniour<i^Jt^i'< lündert oder fördert
Selige im Himmel «wirt sehen vil Qegenwurf uii». Capito, Treger, L, 3 -~ «Die rechte
als ob es nnr einer wer .... and ein jeglich heilsame g tgtmm i Uf fiuU gottei». Bnt«er,NemT.,
Dinp '^'^^^'^ (rffjenwürf gantz undersohidüoh». G, 1 «.
Id., öciiiö der Pen. 114". Etc. — «... in Gegerwe, Gegerwede, ucutr.,Kleiduu^, be-
vdiAer materien oder gegenwurff begibt sonders Pricsterkleidang, von gerwen, garwen,
dM man golnt/t werd». Wiroph., Chrys. 4 Scherz, 498. — Rohmsüchtige Leute «machen
<— «Der gtgetiwurj^ des glaubens oder das venster und elter und gegerwe, und welient
ding das wir glauben». Capito, Treger, B, 1 b. ' das man es Avissc» (sie stiften Kirchenfenster.
— «So an leib, eer und gut geferd infaUet, I Altäre, Gewänder) Tauler, 213 (37). — «Eine
Hallen sie auch ab, neigen sich dem wind schöne persouc, t^'ckleidet rehto als ein vwmh.»
nneh, uff gegcnwürff des ^^lucks». Ibid., L, 1 ". gelier in gar si:hüuome MWtiinvn» ftgenoede»,
— «Äiusweadige ffsgwuaürff bösz oder gats, i Nie. v. Basel, 316.
wol oder nbel ge&llens». Fnes, M | OehftlieB (sich), sieh betragen. Sdie». 490.
9. Einwarf, was entgCMABteht. Hindcrniss Vert,'!. behihcn. — * das er sehe, wie sieb
— «Die minne tftt versinken in den gemin-isine geste gehubent». £U. Fred. 1, 23ö. —
neten. RIe inne i»t ein gegmwurf, das Ist dfe| «Du dtt nnrnhest dieh bnas gMben dttmi du
ßünde; danne ist ein ander qegenwurf, das vor wasest> Geiler, 7 Schwerter, F, 2 —
fiint grosse und swere bekorangen*. Tauler, «Die die in den Betten logent und sich fibel
SM (ö6). — «Nnn all doreh solch gepott, ! gt^ubeitlt*. Id., Post. 2, 18 a.
seins achtens, we^f bereit ist un der n'-jm- G«*hftr.sten, verharschen. — Der Gottesfreand
vwrfft das die hurerei gelitten wurde, bchun geisseite sich bis aufs Blut, rieb Salz in die
hinweg was ...» Appell, b. 1 — «Dise Wanden and zog «ein httrin henmede» dar-
gegenumrff brincrst du für.. Capito. Treuer, über, «das es in den wanden geharsten softe»,
G, 4^. — «Es ist KU glaubeu, das sich des um dbu Schmerz zu vermehren. Nie. v. Basel, 210.
armen nnwissenden gemiit gen dfsen gefer- Gehas, gehässig. Scherz, 490. — <Si wu
liehen gegenwürffen halt wie das wachs cren im daiuioch gehcu*. Gottfr. v. Str 1, 157. —
dem tlammen». Blindenf. A, 3 «. — «Sich nit «Der kiinig ime so viant wart und so gehas.
lassen kümeren den gegemmfff des bapsts». | Eis. Fred. 1, 76. — «Ir süUen . . . wissen, das
— Brunfl. Zehnd., b, 22 «. i iich alle lüte g^uu werdent** Ibid- 1, 238.
Gegenwttrftich, objectiv. — tGegentoärfliefte Gehe. S. Goch.
Seligkeit» ist die. die «das göttliche Wesen ! Gehebe, wasserdicht, verschlossen. Sehertt
selber anin Gegenworf hat». Geiler, Fred* a. 499. 8. beheb. — Der Küfer «sol die va<^se ge-
L. 8ft *. hebe binden». Münster, 1335. Aii>. dipl. 2, 166.
Gegeownite, fsnu Gegenwart — Sicgiengen — «Die vaz gehebe machen. . .> 1322. Urk.
«7.R sincr gtgenwurte» . Gottfr v. Str. 1, 84. 2, 208. — Alexander «det machen eine glesin
Etc. — «... in gegenwürt aller thamherren*. stuben die allumbe gehd> was, und lies sich
Brant, Bisch. Wilh 245. — «Die da waren do inne an des meres grünt». Eon. 311. —
erber Itit — in gegenwürt und lange zit». Moses wurde «in ein gehdb lade» geiegi aaf
Mumer, Schelm, e, 1 — «Die engel die im den Xil. Ibid 261. — Die bei einer Peuers-
himmel ston, — sein gegenwürt nimmer ver- brunsi /u brauchenden «stendclin» sollen «wol
Ion». Id., Bad., J. 6 ». — «£r sol das alles in . gebunden und gehebe» seiu. 149ö. Alte Qrdn.,
gegenwürt der wiber thnn» Id , Genehm.. C, ' B. 18. — cEs ist ein sondere knnst za liegen
4 ^. — «In meins \ atti rs gegenwürt». Id . Virg.. (lügen), das es geheb sei und nit rin». Murner,
B, 3b. — «In gegenwärt dar zugen». Id., hu- Lath. 2(arr, 40. — «Bat: ein t'etslein, das ist
stit. 109 b. Bte. wol gebnnden, fast ^cfts6, on band nnd on
Gegenwärtig, gegenwärtig; - Wir «be- band, hat auch kein reiE Antwort: ein ej».
kennent mit diser unser gegenwärtigen ge- Bäthselb., o, 1 a.
sehrift . . .» Balsehwiller. 1413. Weistb. 4, Gehegede, nentr , diehtes Gebnseh. — «An
61.- Etc. — Beten «on gcgenwirligc Warneni- dein gehrgedf >. Ilindishelin. 1417.
nng, Bunder mit Ausschweifi'uug des Gemüts*. Gehei, Damm, Weg am Wasser. Schmeiler,
Geiler, Irrig Sobat G, 6 •. — «... das sy 1, 1021. — «Bl mtHnengehei* Qertwiller, 1967.
Got also on XjnA^xXüiz gegenicürtigldichm lieb — «Gobeliartz gi-Iwi/'. Niederschäffolsheim.
haben». Id., Geistl. Spinn., L, 2 b. Etc. ~ «in 1348. — Gehei kunute aber auch das elsässlsdi
anserm gegenwertigm Gebett». Id.. Pater Nos- ausgesprochene Gehegede sein.
ter, N. 4 — *ln gegenwärtiger zit» . Murner. (;<'}}cbU\ S. Heide-
Instit. 6 b, — Virgil hat «ein gegenwirtiga (reiu'liugeu, juhlings, plötzlich. — Ein Bau-
ewigs lob erlanget» Id , Virg., Torrede. Etc. meister «kunt selten dar, danne so
Gegenwürtigkeit, Oeir^'nwart. — «Das git er in (den Werkleuten) ein reirele>. Tauler.
Föur ir Liebe und .\uUacht mee entzündt 1^2 (34). — Den Papst Johann Xll «slog der
würd weder verlöscht von Gegenwürtigkeit tyfel, das er gclidingm Starp one rftwe und
der .\nfcchtnnc». Geiler, Irrig Schaf. D, 1 ». bihte» Kon 548.
— «Der Gedauck zam dicker 3Ial ist reitz- Gehelle, iieutr., i^bereinstimmuag. Einwii-
lieher weder Gegenwärtigsten*. Id., Has im > lignng. Soherz. 500. — Man soll den Batk
Pf. n, 6 *' Etc — 'In gegenwürtikeit sins «mit nnscrme fdes Bi^chüfs) geheüe seriien»
heres . . .» Kingm., Cabar, 17 — «Schiaageu- 1261. L'rk.-B. 1, 3öö. — «... mit einer epti^äin
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von S Stephan gfheUe und willcTi». Oberentzen,
1310. Burckh. 2üÖ. — : . . mit der scheffele
willra and gAeOe». 1815. Brief-B. 1, 10 <>. —
«10t der farsten wille und gehetle*. Glos. 44.
— «Hit der aller geJutie und beetetnnge».
Kön. 406. Etc. — «Ein Mensch der die Sinn-
liehkeifc litoset Meister on Oehdl seiner rechten
Vernmift». Getier, Selenp. 68 « ; Trost. EE,
2 — «Tollkoimncne Gehellung der Hcrtzig-
imgen mit dem Qeist». Id., Pred. u. Xi. 101 a.
Bte. — «. . . mft wfllen und geh^ das os-
piiels». Brant, Bisch. Wilh. 294,
ClAbellen. Scherz, 500. 1. Übereinatimnen;
snwellsti ntt dem gen., einverstanden sein
über etwas. — 'Er vant niht stätefi an in
rwein, — Si gehuüen so noch sns enein». .
€k>ttfr. V. Str. 1. 16. — «Alter tomd jngent — \
Selten gAeUevt einer tngent». Tbid. 1, 64. Etc.
— Luoifer wolte «an goU stat sitzen und
rette das mit den andern engttlBt das sfi ime
des gehellen .soltent und beholfen sin». Kön.
2&3. — Priam verlangte «einen friden ein halp
jor; des gdmIUnt die kriechen*. Ibid. 292.
2. An etwas gehellai. darüber einig werden.
— Als die Kurfürsten Badolphs von Habüburg
Namen nennen hörten» <do gditäknt sü alle
an in die do zAgegwi irorent» und veletent
in». Clos. 41, 23.
8. Einstimmen, einwilligen. — Sie «sprechent
alle jo nnd gehuUeiit darin». 1430, Tnchorznrfr
41. — «... das sü , . . dartxu . . . eigciulicii
^ewillet und gehoÜen hettent». 1447. Goldschm.-
Znnft, 28. — «Dersft gehal ouch sin vatter».
Glos. 70. Et© — «. . . mit gehelle Erlewins
von Dambach . . . der dis kouffes ouch aehoUen
het». 1867. Beg. A, 287. — «Wenn dn nun
die Stimm (Gottes) hörest, so lug das dn ge-
hellest'. Geiler, Post. 2, 91 « — «Der Kunig
Mhaü darin und folget ixem Eat». Id.» Selenp.
86 — «Maria die Mutter Gotts hat in die
Wort des Fh-cIh gehollcn». Id., Post, -i, 8 «.
— «Doch mus2 der man darin geheüm» (in
dM "Was die Fran thnt). Mnmer, Genehm.,
K. 1^. — «r>ie da vcr^villigen und gtheüen*.
Wimph., Mirand. 6. — «Ich wolt nit daryn
gduMm*. Pnnll. 46. Ete.
4. Act., bewilligen. — «Dis grfiuüent jn die
berren. . .» 1402. Bist, de S. Thom. 412. —
«Dis riet Pompeyas den Bomem nnd gehuBmt
et ijne die edeln». Kön. 331.
Clehellesam, übereinstimmend. — «Eievon
wart alter unde jugent — Gehelletam an einer
tugent». Gottfr. v. Str. 1. 64 Etc.
Gehengen, gewähieu. Scherz, 501. Vergl.
9ei^ettgen. — Der Kaiser *gehengeU ime auo
es sin wille wprp> ^f irlein, 22.
Gehengniss, Kinwüligung. — «Km gunst,
eine minne und ein gehengnisse ... zu allem
dem das gnt und guUlich ist>. Tanler, 462
(80). — Gute Menschen sind manchmal trüg
«wider alle irc gehenaniste*. Ibid. 146 (27).
Gehertze, Oehertzikeit, Beherztheit, Huth.
— «Denn gab hernach Frevel oder GeherU,
das er wider keck wfirt». Geiler, Selenp. 204 ».
— «Man spricht gemeingUch, den Gthertzigen
steet das GInek hei ; da sprechen die heiligen
L»'rer das vil me die Gnad der Gehertukeit
Beistand tbue*. Id., Pred. u. L. 97 Etc.
Gehertzt. Gehertrip, beherzt. S. die ohige
Stelle, sowie den Artikel Freidig.
GeiMvbtot. S. Gehübt. — «Wie meinstu, ob
nit ein ungeheubleter lerer sich billiger be-
klagte über den geheubieten doctor der nit
leret, das er sich nnUUiolt des Bunena an«
neme ?> Zell, 6, 3 «.
Gehiggen? — «Eigennutz, gunst, verlinnst
und gelt, — die vier gehiggm iels alle velt».
Braut, Epigr. Copie 218»
Gehlmmet, Traghimmel. Vergl. HtsiNwIfs.
Bischof Willielm wollte lieber mit Bewaffnoti^n
reiten, «dann das er andechtigUch unter dem
gangen wer». Brant, ^eh. Wllh.
281
«Ein gehimmelt spanbett», mit einem Bett-
himmel. 14B9. Inventar des Lndw.T.Odratdieim.
Gehirmen. zur Ruhe kommen, still wer-
den. — «Do gehirmt und gelag der Wind».
Geiler, Post. 8, 18«. — «Also das die An-
fechtung zu Zorn. Neid, Hass, Schleck . . .
gehirmt und gestület sind», id., Selenp. 70 1>.
Gehohen. 8. Böhm,
Gehörde, fem u. neutr., Gehör. — «Die
gehörde die höret». Nie v. Str. 272. Etc. —
Ein Tauber «hat nfit gehörde». Tauler, 8M
(43). — Die Ohren ergötzen «mit fippiger ae-
?iörde*. Heinr. v. Offenb. — «Der bresten der
gehörd seint mancherlei». Fries, 118 ^. <—
«Auditus. da? qehörd». Ger.^d. 88
Gehörig, auf etwas hörend. — *Gehörig
der minneclichen stimme >. Tauler, 858 (62).
Geborsame, fem., Gehorsam. Scherz, 503.
— «In der gehorsame der heiligen 6». Nie. v,
Basel, 262. Etc. — «... es wäre dann das
die QehorMome das gab». Geiler, GeisÜ. Spinn.,
L, 4«. — «ümb der Othoname willen». Id.,
Irrig Schaf, G, 4 a. Etc — «Die usx.lendischen
völcker, so wir under unsere yeAorsamc brocht
hahen». Mnmer, Instit. 1 >. — Der Obrigkeit
soll man «underthenigc gehorsame be'^'. • mi».
Id., Adel, D, 8 «. Etc. — «Gelübd der aehor-
«onie». Bntzer. Verantw., b, 1 b ; Wann. Trost,
6 a Kt( <T'ir Gehorsamkeit*. Wurm. 1. c, 7 «.
Oehorsameu, gehorchen. — «Man sol gott
me gehormmen dan den mensehen». Zell, N,
2 8 — «T>as Wort gottes. dem wir schuldig
seint allein zu gehorsamen». Wurm, Balaam,
e, ab.
Gehngede, Hugede, Gehöhte, fem., Ge-
döchtniss. Scherz, ö04. — «Ob du ieman ze
liep batest in dem herzMi, das du von siner
gehugede geböscrt wurdest». Bihtcb. 42
«Darumb sulleut ir die gehügde der h. hoclizit
also hfite begon». Eis. Pred. 1, 1B9. — D«r
Förster von Wicdensohlen eoll kommen «zft
mitteme homunge in den dinghof und sol
bringen ein ackes und ein sehselin, ze sollicher
gehügcdc das es 'das Hol/,) der herren lidig
eigen ist-. 1364. Wcistli. 4, 169.
Gehugniss, Gedttchtniss. — «Die obersten
krefte, gehugnisse, verstentnisse und wille».
Tauler, 116 (23). — «Erklere min gehugnist»
mit diner Mlichen gegenwertikeit». Gebete,
14 Jh.
Gehnlle, so viel wie Gehelle. — «Mit gunste,
willoTi und grfiuöe nnsors eapitels ...» 1898.
Kön.. Beil. 990.
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GebOre, angenehm. Seherz, 502. — «Dem haben da ohea mit einander gegeiUt, and bia
ist din nam alse gehüre — Da/ «r bessers ich on Gevert uff dich gefa!!en> I I Ev. mit
uene gert». Gottfr. v. Str. 2. 101. — <DeS|U68l. 221b. — Fantasten tgeüeiu wie die
MAflrm nammen Jhesos sol sieh nienuui be<{ jungen kelber». Homer, Nb. 47. — «Turnus
ncrcn». Verse. Briefb. — «Daz sage mir, der sach mit freuden an — Die pferd mit
zarie gehüre*. Altswert, 30. — Im Winter «ist geilen vor im stan». id., Virg., 0, 5 i>. — «Wie
ein^ arme Stube ^eAür>. Cunr. V. iiankr, V. 312. die kat/eu mit mfineB fflilm». Id., I«ath.
«Zft Gehttrwe, Gehürhe., 1315, 1392, Obei- I N»rr 104.
ehnheim. Kutbige Stelle. Vergl. Hör. Eiiuaal habe icli Jas Wort in der unzueh-
Gejägede, Gejegetze, Oejägt, Gejag, Jagd. < tigen Bedeutung geftinden : «Ist aber (die
Scherz, &05. — «Swer mit gejägede künde...» Frau) leichtfertig, feig oder geil . ., will mit
Gutlfr. V. Str. l, 197. ~ Er «leite sin gejeide den Knechten geilen, und ir Bett mit Salta
nider». Ibid. 1, 241. — Geht «mit getult besprengen, Wecholterstengel darein legten,
durch die geiegede von gotte und von den oder in die Deck abziehen, so bald sie dM
ereaturen» (var. daz geiegede). Tanler, 129 anfacht, so ist es geschehen umb sie». Geiler,
(25). — König Ludwig «reit an eim gcjegetz Schifi der Pen. .SO ». — Schmid, 225. — D»-
in eim walde». Clos. 70. — Esan «kam von . gegen i&t mir bei Geiler geüe» nie im Sinn
dem geyegese hungrig und mftde». Eön. 364. von betteln vorgekommen, obgleich der Aas-
«Tii üscme twiiige und bau sol unser hcrre I druck in Stras^sburg länget i:t Im iuchlicli \rar;
hau sin g^egede». LutterbaelL, lo Jh Weiath. i 1403 wird ein Güer aas ver ätadt verwiesen,
4, 106. " «Dae dritheil zins ond gejagte* des I «nmbe den Besehisa den er mit Qüwerk g^e<
Waldes ist der Äbtissin von S. Johann. 1413. trilien». Heim!. Buch, 136». Rrantsagt: »Der
Weisth. 5, 477. — «EsaUj der was dem Vatter . bettol hat onch narren vil» — aU weit die
lieb, der reit auf das Gejägt. Binamata spraeh | riebt aieh jeta u£f gü», Nseli. 68: und Hnr-
Isaac: mein Srin Esau, bereit mir ein bpeiss ner: «Des helsohewit gütM iat kein endt».
von deim Orejägt». Geiler, üas im Pf., C, 2 « ; ' Genehm., h, 4 b,
Sünden de« H. 16b; Bilg. HO*. — Die wil-i Daaypodins: wCfeüm. beden, uendieam*,
den Thiere saufen wenn es sie dürstet «noch und •geylen, la8civirc>
ircm geiag». Brant, Thesnu, a, S'^. ~ Sie 1 «Geiluige, luxuria». Herrad, 194.
nfthiten aieh «dea geiägde»». llumer, Virg., | GelacheT, Peitsche, Oeiaael. — Ein Fr5iier
b, 8 — «Es spi ein starek nnd mcchtig: «sol ncmen also vil howes als er uuder siner
geiegde der römischen bisehoffii ...» Id., Küu. geisehelen getragen mag». Marleaheiiu, 1338.
v. Engl. 907. — «Sie weiten mit dem hasen Weisth. 1, 738. Die Geisaler schlugen sieli
geieg haben». Id., Ulensp. 81. — «f bting des mit *gei9clteln von riemen ...» Clos. 107, —
geiägs und fischens» . Ringra., Caoai, 2 b. Etc. Sie «slftg sich mit iserin snidendeu geische-
— «Der sücht in krieg, der uff das ^^». tai». Nie. v. BMel, ms. — Man schlug Chri*
Adclphus, Murin. 57 b. _ «Rosz nml Iiiuul. ^tum «mit beaemen und mit ^adtolw». BU.
Vögel und gegügts». Bruafeb, Zchndcu, b, 4 ti. Pred. 2, 3.
Göll, 283: «Venatio, Jagd, Gejagt». Geisctaeln, geissein. — Paulus ward «vom
Geil, munter, lusiis;. nunhwillig. Scherz, dOö. den Juden fünf werbe gegeinchelt*. Nie. v. Ba-
— «Er wttb dü geil uude fro». Gottfr. v. Str. sei, Bek. Taul. 55. — «Daz geischeln dina
Ii 116. — «Wellestu dort (im Himmel) sin güttclichen libes ...» Gebete. 14 Jh. — Die
geile . ..» Ibid. 2, 117. — <Zf^ gar vil m&t- Juden, die Christum « viengent nnd jn peaecfct
willig und zft geil». Jüngstes Gericht. — «Da- < lent . .» Oswald. Etc.
rumb soltu wesen geil, — Und laz alles truren Geiscbelei*, Geissler. — «Do man z<e
sin». Altswert, 13. — «Wir wollen geU und 1 1349 . . . do koraeut gen Stroaborg woi äOO
gemelich sin — Ich und die gcspiln min», geie^der*. Clos. 105. Etc.
Ibiii. 42. Ete. — «Ein einfalt schäfln geil...», Geiweheluiig. Giii«5lung. — Christus ver-
Brant, Nach. 53. — «Da was der apothe-jguss Blut «in der geivMmtgen». Gebete,
ker oneh etwas geil und gemlieh». Hnmer, 1 14 Jh.
Ulensp. 131. Geisselmal. — Matthäus «nam den Herren
Geilen, spielen; sich geilen, sich erlustigen. , mit im in sin Hus und bereitet ein herrlich
— cDo geOa nnd sprang die toohcer des veibs : Hol, ein Ürten, ein grosse Wnrtsohnft oder
Herodis. als.i das es dem künii; Wdl gefiel». Gescllsoliaft. cunviviiim nuiirnura, ein Gesellen-
Adelphus, &hod., L, 8 a. — «Zizim . . . braucht, mol oder ein Uisseimol». Geiler, Post. A.:^ «.
aieh yetxo mit lagen . . ietze in woUeben, | ~ «Herodea liess einist ein kostUoh ffieael
essen und trinken geilet er sich, nach art der | moi zurichten». Id., Brös. 2, 53».
iugent». Ibid., E, l a. — Besonders vom Spielen 1 Im 3Iittelalter, tkeilweise noch im 15 Jh.,
jnnger Thiere gebrancht: Die jungen Hunde | war im EUass der Gebrmaeh, daas ein Sehuld-
tgtilen mit einander und auch mit den alten ncr und dessen Bürgen sich verpflichten
Hunden, aber sobald sie gross werden, birci- mussieu, im Fall der Nichtbezahlaug der
ten sie wider die alten». Geiler, Schiff der /in>e, sich an einem bestimmten Ort in einem
Pen. 106 — «IHe Katzen greifent mit den Wirthshaus einzufinden und da auf Kesten des
Topen darin in den Spiegel) und wellent Schuldners als Geisel zu bleiben. Erschienen
feüen mit dem Käulin das sie darin sehent». \ die Bürgen allein, so liess der Gläubiger ihnen
d., I)rfieckig't Spieg-el. AA, 4 «. — Die .Mau? trefflich aufwarten und der Schuldner hafte
sagt zum Löwen : «lieber Herr, verzeihent mir ^ die Zeche zu bezahlen. Der Gebrauch hatte
daa ieh also off euch gefitUen bin ... , wir | com Zweck, letateni doroh Farcht vor be>
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— 1« —
deateudcn Auäguben zu punktlicher Entrich-
tung' seiner Zfntoii sn beweisen. S. Stellea aus
Sehnt Abriefen von 1357 und 1433, Hist. du
Chap, de S. Thom. 95, und Grimm, Rechts-
alterthümer, 620.
Es ist klar hiernach, wie Geisselmal gleich-
Tauler, 329 m). — «Der heiüg Geist, vom
beiden (dem Vater und dem Sohn) gegeista*.
Geiler, Arb. huro. 116 «. - «Der Geist gastet
wo er will». Joh. 3, 8. Id^ Ev. mit UssL
114».
GriMt2;9berdo, religiöse reremoriie. — «Ce-
bedentend mit köstlicher Haizeit werden kouDtc j rimoiiiaua (des mosaischen Gesetzes), das ist
Siehe auch folgende Stellen : «Einer isset das I die ^esatr. der geittgtberdt» » . «Gieikfa»*
OUselmal oder Seiffer und isset küstlich». benlen oder cerimonien . . EusserlidM §3ü^
Geiler, Bros. 2, 13*>. — Die Bischöfe *dxt ^ geberden» . Zell, 0, 2 b ; V, 3^. Etc.
iren Stat nit mar Italien mögen als sie gern Geistler, Geister, Geisterin, Frömmler, \ '
theteii. darumb so mOs.sent .sie den Geissei ' der oder die vorgibt, sich einem geistlichen
essen, dem einea hie eiu Hur lassen dem , Leben zu widmeu. Scherz, 507. — «Begia,
andern dort, und Gaben darumb nemen nnd \ gcu^stkrin und gleissnerin». Guldin Spil, 81. —
alle Jar ein Collect von den Pfaffen uffuemen*. «Devotarii et devotariae>. Geiler, Navic. poe-
Id , Ev. init Ussl. 214 a. — In letzterer Stelle i nit. 8 b. — r)er Pharisäer iu der Parabel
kommt die Bedeutung der Bestechung dazu: «was ein abge.scheidener Geister, ein ApO>
die Bischöfe müssen den Qeissei essen, d. h. stüuler und GUssner». Id., Post. 3, 71 a. —
die die gewisse Vergünstigungen von ihnen ' «Judas ... als er genoranieu hctt eiu Kott
verlangen, bestechen sie durch Cleschc iil i oder Schar der Diener von den Bischoffen and
den G^iuöl mm ist ^ürüch zu nehmen tür . üleissuern oder Qeiatem der Juden . . .> Id.,
sieh dvreh eine Malxeit odor Shnliclie Mittel Passion, 89^. — «Es seind auch vii Mer
erkaufen lassen. Zur Zeit Geilers existirte, ' Geister und Geisterin, die do iiieinent sie sei-
za Strassbarg wenigstens, die Sitte des Geis- 1 ent im schawendeu Leben, und meinent sie
sebnals nicht mehr; nur das Wort war In f sollen desslialben nit herförgon das sie den
Feinem sprüchwörtlichen Sinn zuriickgeblie- andern dienen». Id.. Post. 4, « b. _ «Also
beu i Geiler, der nicht mehr weiss, was es ; thund auch unser (iemteritit die eon alle Tag
bedentet, venneht es anf seine Weise an er- 1 an Prediir, heiehten, gon zu Sjrchen, aber
klären: «ein Gtssdmol, als man in den Lois- wan e.s daran kumpt, so ziehen sie den Spiess
tungsbriefen das Hol versieht und versorget aui Häg ab». Id.. Emeis, 26«. — «Das ist
und iehribt das einer sei essen ein Gia»dmol, \ wider die stoltzen Domine and stoltaenFrowen,
das ist das er nit sol ein Zucher sein und ! Begynen und Geistern, in denen do kein De-
das Piennigwert essen, sonder er sol convi- ^ mut ist». Id.. Post. 2, 32 «. — «Ob er schon
valiter leben und sol das Gettellenniul essen. | ein Httnich ist und in seinem Gedaneken ein
Das WüTt Giesel, das wir in Bruch liaben, i grosser Geistler ist . . .. Id.. GeistL Spinn,
weiss ich nit wol wo es harkumpt uoch was ' N, 4 b. — «Der phariseische hauff, die abgot»
es sey. Ich weiss nit ob etwas sey das Gi/s- ' tischen geitzigen geisüer». Capito, Venram.,
sei heisset. Dorumb nenn icli ein Gissdmol A, 3 «. — Capito's Vater war ein frommer
•in Geselleumol oder ein Wollebeu, wie du Mann, «nit ein ^^emciucr geistler». Id., Tregor,
es dann nennen wilt». Post. 4, 23 I, 1 1>. _ «Wie kumpt es dann das yetat die
Pauli dagegen hat noch die Erinnerung an aller höchsten geistler die speisen für gemein
Uea richtigen öinu, P 41»: «Das heisset Gi- achten?» Zell, i, 4b. (Gemein, s. v. als gering,
seimal, das man etvan anf ein Stat oder auf nicht gut genug, unrein.) — Judas verkaufte
ein Edelmann mit, ein reidigen Hengst , Christum um Geld, «das thund unser geistler
leistet, die essen köstliche Mal, damit das aueh». Blindenf , D, l a. — üei&tglychsner.
grosser Kosten aufgang. das man sie dester Stciiihowel, 339,
fürderlich bezal and aussrioht warumb mani Goistlicheit, Geistlichkeit. 1. Geistliches
dann leistet». Leben. Frömmigkeit. Ben. 1, 497. — «Darumb
1419 verbürgt sich Graf Friodrioli von Zwei- lial) surg und grosse acht — mit geistlicheit
brücken, custos des Domstifts, für die Be- 1 aud mit audacht». Murner, 4 Ketzer, E, 2 b.
rahlnng von 400 Golden, die der llagistratj — «Hett ich mw geisUickeit im orden gohaltou
dem Bischof Wilhelm geliehen hat; im Fall . . .» Ibid., E. 1'' — «Das in durch ire
zu stellen in eins offenen Würts Hus welichs Narr, 1:30.
nna dann von den vorgenanten Heister und 2. Geistliehe, aseetisehe üebungen. — «Wo-
Bäte beseheiden nnd bMant wnrt». Stadt- rumb der geist die erlogen (jeistliehheitm m-
Arehiv. dichtet». Manier, 4 Ketzer, C, 5 K
Naeh Sehers, 563, nannten noch zu seiner 3. Religion, religiöse Oemftnehe nnd Oe-
Zeit die StrassbOTger eine reiohliehe Malzeit räthschaften. — «Warzuist es? was geistlieh-
Gisselsuppe cU ;- (religio). Murner. Virg., I), 7 — «Für-
CMet, Wind. — Als Elias auf dem Berg war zukünffiig gmtlic/teit . . . (religio) — er-
war, «do kam ein gruwelieh geM». Tanler. ■^«'Iireclv-t sie dazumal weit und breit». Ibid.,
3öl (66). i — Die Weiber trugen durch die Sudt
Geinten, spirare, aushauchen, wehen, ans- «irc geistlicheit» (dnoebant saora per urbem).
strömen. — Der Vater und der Sohn «in us- Ibid., C, 6 «. Etc.
blügender minne geistent den heiligen geist». ] 4. Clerus. — «Pfatleu, müuch, die geistUdk-
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- 118
eit». Munier, Schelm., c, 8 *. — «Die geist-
licheit von hns en hus — sol alle mt im
bettel troTi> It? . Lnth. Narr. 26. — «Haben
"wir . . . die ytuftiiiheit alle refoniuert . . .»
Ibid. 61. Etc.
Oeit, Geitigkeit, Geitz. ^ Du bist einem
Geld schuldig, aber <dn achtest sin nit, ge-
denkst wenig an sin Armut und Arbeitseligkeit,
und ob do schon etwan daran gedenkst, fio
get es dir doch nit zu Hertzen ; das macht
din Geit». Geiler, Bilf:. 1 «; Pred. u. L. 45 a.
— «Der Banreii HocMart und der Pfaffen
Geitigkeitw. GeistL Spinn., M, 9 a. Ete. —
<Geitigleit ist ein wartzel aller laster>. Adrl-
phos, Türk., C, 5 ^. — «Es werden me mcn-
Bclien Terdampt ninb der geitihtit frillen, dan
onib Voincr siind willen». Pauli, 128.
(ieiiig^ geitzig. — Wäre es auch für einen
ehrbaren Priester kein Unredit «tU Benefide
zn babcr, nemen doch die geitigen und
Liebhaber di»er zeitlichen Ding ein Kxempel
der Geitigkeit davon*. Geller, Narr. 71 >. —
«Je geistlicher, je geitiger*. Id., 7 Schwerter,
Gl 1 Ete. — •GtUige, die bald reich wollen
irerden>. Pauli, iß. Etc.
Geitze, Pflugsterze. Scherz, 608. — Die
Waldhüter von Pfeffingen sollen den Bürgern
«die ftiUM des pliages und das felgeholz z6
Iren wägen dienen». 1344. Wei.sth. 6, 378.
— «Ein Ackermann wan er zu Acker fert, m
Sat er zu dem Undeiiten an dem Pflug in
er Geiig, das er gernde schlechte Furchen
mach». Geiler, Arb. hura. 12 ^. — E3n Bischof
«sach einen bauersman, der verlassen het
die gdte seines pflugs ... uff seinem ackcr
ston». Winiph., iS^'nod. 9 ~ Scbniid, 226.
Geknöpfelt, vermischt. — «Das heisset ein
geknöpfelt Muss, do Erbsen und Gersten under
einander gerürt seind ; das heisset ein ae-
kiwpfelt Muss, da zweierlei innen ist; also
heisset das auch ein geknöpfelt Conscientz,
wen es ist sweierlei in ir, sie ist weit und eng.
und ist eng und veit». Geiler, Brüs 1, G4 a
Bilg. 40<>. — «Sie habent vil Guts an inen,
aber yil Laster darneben, das ist ein geknöpfelt
Leben». Td , Selenp. 228 »>; Holl. Low, C. 1 »».
— «Ein geknöfifdt m&sz, da geraten, erbsen.
Unten, bonen nnd allerlei znsainen gesoten
Ist. Pauli. 184.
Geknostecht. — «Hat er krumm Bend nnd
jdbi c s *ee* te Finger« als weren sie im einmal
abgeschnitten, so spricht man nit dat^ es ein
hübsch Mensch sei». Geiler, '6 Marien, 08
Gekocht, etwas gekoektes, Brei. Speise. —
In Pclnvaben macht mau «mancherlei geköcht
von habfcruiftsz». Fries, 36 — «Ein ander
gut geköcht in diser krankhcit». Ibid., 78 b —
«Syrup oder dergleioken oM^m». Adelpbns,
Fic. 146 b.
Geknmpft, t^cbimlt. — «Kin gekumpfet
Hess». Luc. 6. 'AS. (Ttiler. Kv. mit l'ssl. 114 l>.
Gekfirne, Korn überhaupt, Waizen, Gerste,
etc. — Die Müller sollen «das gdlüme nf die
woge füren», das? es amtllcli jrewocren werde.
15. Jh. Alte Or.lii , JB. 13. — Man soll «die
gense nit mit nia^ütkuchen sunder mit gftten
gekvrvr mästen». 15 Jh. Ibid.. B. 14.
Gel, gen. gelwe», gelb. — «Das eine glab
das ist swartz. das rLiuier gei* Tauler. 437 (76).
— «Die oppfeie hchmet also gd und also
schöne». Ibid 21 0 67). — Am Kreuz ward
«aller siu lip gei». Uugo v. Ehenh. — Beginen,
welche «schöne Mlioe göpfe» battc^i. Me. v.
Basel, 882. — »udwer danne safran». GottCr.
V. Str. 1, 817. — Er ward vor Angst »gelwer
denne ein wahs». Märlein, 26. — «JMe alten
Wiber mit den ^elm Schleiern sehen hemas
als ein gerefiehet fiCBek Fldscb Uta einer
gekn Brüc». Geiler, Narr. 28 t , Bro^. 2, 71 t>;
Post. 69 a. £to. — «Kalbfleisch in ptkr
bry». Braut, Bisck. Wflk. 991. — «Bin gek
brieg». Slurner, Schelm, i, 3a; Nb. 114. —
Sie «sind so ^ als saffran ist». Id., Genehm.,
t, 3 1». ~ «So bin lek gd reeilt wie ein tot».
Iii , Ml. 263. — Die Harpyen, *grl lassen sie
ir antlitz schawen, — das von dem hunper
ist so gd*. Id., Virg., H, 4 ». — Bin alter
Gouch «sol das har lassen — Icrummen. als
ob es noch gel (blond) wäre». Id., Geuchm.,
f, 3 b. — Er stellt die Seküfo «anff ein gdm
sand». Id., Virg-.. S, 5*». — «Ir haut ein sucht,
die nent man geh (Gelbsucht). Id., Nb. 268.
Etc. — Ein Heiliger der gut ist «für die yü^
sucht» ZcU, R, 3 8. — « Wiltu gdhn mac h en. .
Brunschw., Medic. 184«. Etc.
Gelangaa, Yexlangen. Sehers, 606. — «Man
sol gelangen gestillen — Mit dem gewissen
willen». Oottfr. v. Str. 1, 225. Etc. — Solche
die «den woUust und bösen gtkmgm dlMieii».
Wimph., Chrys. 3h.
Gelangen, Verlangen haben nach etwas,
gelüsten. — «Dich gelangt etwas zu beschauwcn
das du wol nit sehen dörflest, es gekmf^ dich
aber». Geiler, Sclcup. 43*. — «Das ist mein
Spis die ich su essen hab, noch deren hungert
mich, dornoch gelnst nnd gelangt mich*. Id.,
Püst, 2, 72 b; pred. n. L. 123 b. Bte. — Bine
Frau «wann sie hüt hat als das sie gelaugt,
— so wird es bald wieder verkauft*. Brant,
Nsch. 79.
Gelas. Betragen. Scherz, 509. - «"Kr hette
sine maze — An rede^ and an geiase . . .»
Gottfr. V. Str. 1, 40. Bte. — «Lr Bitten, ir
sinne, ir gelas ...» Tauler, 231 (40). — Man
hat Wohlgefallen «an kleidern, an wandeltinge,
an hoben werten, an gtHem, an wiah^t, an
friinden» Ibid 6 (2). — «Swer urteil, iwera
wort und geh» ...» Ibid. 69 (12).
OelKnfe. 8. €Mtmfe.
Gelden — Es «sol nicman varn zideleu
noch gelden in dem ban one des meigers wis-
sende». YolgeUkeim, 14 Jb. Weisth. 4, 167.
Gelecht, geöffnet, zerspalten ; von lochen.
Vergl. erledien — Gott «hat gemacht das das
Wasser, so ker entsprang von den gelechtem
Felsen, inen imermeder noebgelonfon ist*.
Geiler. Post. 2, 26 ».
Gelege, Gelegede, Vichlager. Vergl. L«gtr,
— «Ei dem yeUge». Aclienheim, 1808. —
«Binder dem gelegede*. Hohgöft. 1486.
Ge)eg«r, lüage. — «Das sehlosz Jaytza,
das von natur seines gelegers wol bevestigt
ißt. . .» Adeipbus. Türk., B, 4 «. — Von den
Städten der alten Griechen kann man «yet/o
kein nnTieigung ijBgdegtn nff erdboden s^eo».
ibid., C, 4 b.
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— 129 —
Geleiterter Wagen, Leiterwagen. — «Et-
lich gdeitert wägen vol lügen». Butzer, Weiss.,
i, 2 *.
Gelende, neutr Scherz. 510. ~ 1. Feld,
Ackerland. — * Gelende, ras». lierrad, 181.
2. Land, Gegend. — «Das ist gebotteil in
diBem gelende*. Conr. v. Dankr., v. 197.
8. Das Anlanden. — Ein Schiff das «sin ge-
letide do nam». Gottfr. v. Str. 1, 32. — «Nu
si z'IrUnde iuuaen, — ix geUHäe da uameu...»
Ibid. 1,190.
Gelernig, gelehrig. Schnieller, 1, 150? —
Saiomon bat Oott «ym zu geben ein gelemig
herte*. Bvtser, Dass Nien., c, 1 b.
Geliehen (sich) zn etwas, sich vergleichen
damit Sehers. 511. — «... in gelicher wisen
gdithei flieh unter herre Jhesus Kristue sft
eim gftten hirten». Eis. Pred 1, 233.
Gfüichseii, Glichseu, nachahmen, heuchein.
Seitens» 666. — «Si gtlUhaeU grose «nge-
habe . » Gottfr. v. Str. 1. 2*d. — «Per ist
mir ze allen ziten — Gl*ch$ende an der siten
— Und aUes emeiehende bt». Ibid. 1, 198.
— Lügen «mit geb'cht^frine gegen iemanne».
Bihteb. 52 — tUiiciism (äimulare) dorheit
noch gelegenheit. -- i.st offt die grdsst (Dr-
flielitikeit*. Brant, Cato. b, 1 b.
Oelicheeer, Gelichsener, Gleissner, Heuch-
ler. YergL GKueiur. — Man soll nieht die
Almosen geben «also die glicJuener tunt».
Tauler, 2lä (37). — Der gleichsner betet in
dem tempel». Qvldea Spil, 8i. — «Der schriber,
g^chsntir klag war gross». Braut, Bosenkr.
Wack. 2, 1099.
Gelichsnng, Heuchelei Vergl. Gleichtnung.
— Man soll aufrichtig beiohten, nicht «durch
gelichaunge». Bihteb. 20-
Gelieben, beliebt machen Scherz, 512. S.
auch lUbeik — «Swamit er sich inkonde —
CfdiOen ...» Qottfr. Str , 1, 107. — Man
meint durch Fasten «sich gegen gottpelit&Mi».
Wurm, Trost, 38 «.
Cieligen, erliegen. Seherz, 512. — Ist aber,
daz er da geeiget — Und das das nnreht ge-
Uget ...» Gottfr. v. Str., 1, 85.
Oeliger, Lager, Sbtt. Sehers, 618. — «11
8ch. umb geliger in den keller». 1421. S. Thom.
Fabr. Vergl. Ligerling. — «Man suchet Trost
mit senftrai G^gtr, mit sierliehen Kleidern».
Geiler, Pred. u. L. 8« « ; Selenp. 112 ». Etc.
— «Mein geluger wärt ich gantr. erfenchten»
(mit meinen Thränen). Nachtig., Psaltt r 16.
Gelimpf, Glimpf. 1. Anständigkeit, guter
Bnf. Scherz, 5ö6. — «So er mindert seins
nächsten glimpff nnd er ... > Ouldiu Spil, 80.
— «Neig dich tn dem das machet schimpf,
— doch halt mit wurten allzit j^/tmp/». Brant,
Thesm., o, 4 ». — «Der ist ein narr, der wis
will sin. — and weder glimpff noch mosz dftt
sehin». Id., Nsch. 11. — «Herr glimpfius ist
leider dot>. Ibid. 71. Etc. — Einen «um sin
glimpff und er bctriegen». Murner, Nb. 140
— «So lang ich dct mim aropt genug. — hat
ielk ver gott glimpff, ere und fug». Id.. Genehm.,
p, 3 a. — «Ein narr sin red schetzt schön nnd
klugt — so kan er weder glimpf noch fug».
Id., Nb. 278. — «Es hat ouch weder Aig noch
gUmpff». Id., 4 Setser, £. 8 ». Etc.
2. Vom Gürtel herabhängender Zierrat. —
«Da kumpt dan der GUmpf au dem Gürtel in
den Rücken». Geiler. Arb. hnm, 24 BrÖs.
1, 101 0. — «Die Frauen sprechen: mein
1 Glimpf kostet wol sechs oder acht Gulden,
nnd werfen in etwan über die Achseln und
hencken in an den Bücken». Id., Brös. 1, 101 b.
Ganz ähnliche Stelle bei Pauli, 71 «. — Das
Vocab. von 1419 hat : * GUmpf der Gürtel,
pendiae» i Ziemann, lü2. — « . . . wlewoi der
j gürtel hat kein glimpf». Brant, Nnch. 71.
Gelimpfen, sich anständig lenehnien. Sehers,
1 667. — «Diz begttnde ir gelaaßfe» — Ze
> bngenden ...» Gottfr. v. Str. 1, 214. — «So
kan ich ouch nit allsit püsif^m». Mnmer,
, Genehm , b, 2 b.
I Oetimpflg, anstellig, idonens. Sehers, 518.
— «Nft was ich von kind nf gar gelimpßg
I und gar alzömole riebe von sinnen». Rulm.
jMerswin, ms.
GeliBsen, laichen. Scherz, 938. — Man soll
das Graü in einem Fischwa&ser nicht mähen,
I sonst «möhtent sieh die visebe nüt Aurbaa
in dem selben grase verbergen und do inne
gelissen und den rogen gelossen». 1406. Reg.
I A, 307.
i Gell, hart. *GeUigpr Fels». Schmcller, 1,
891. — Eine Klose «in cime hotten gellen stein
uf eime hohen berge». Peter ▼. Gengenbaeh,
! 1436.
! Gelle, harter Buden. — iu der 6tcingeüe.
Entzhcim, 14 Jh , 1471.
I Gelle, fem. Nebenbuhlerin. Scherz, 613, con-
, cubina. — Es sitzen Frauen in der Kirche,
' «die z6 dem ersten betont, daz sich ir juBoi
hdte selber hingent». Eis. Pred. 1, 240.
Gelochen, von lecken, ansei nanderspalten.
— «Da ich in (den Flachs) ansach, sähe ich
das er gantz lauter gelochen und gehächelt
was». Geiler. OeistL Spinn. I, 6b.
Gelot, Gewicht zu einer Wage. Scherz, 514.
Lot, Blei. — «... als ouch einem ieglichen
burger nfislieh ist in einem hnse die gdote
der wagen zft habende». (Lnt. Text: pondora
librarum.) 1*^ Stadtrecht. Grand. 2, 6ö. —
«Oleimaese, wiamasse. eünmasse. güote, sester-
masse». Selz, i:^10. Weisth. 1, 763. — «Der
vogt soll mesz und gelote^ klein und gros,
seien». DeUweiler, 1880. Weisth. 5, 48a
Gelonfe, Geleufe. Gclünfe. 1. Eine TOa
einem Juden ermordete Jungfrau wurde in
der S. Andreaskirche begraben; man behaiip>^
tcte «sU tcte zeichen, und was grosses geleufe-
dar und hingent die alten wip vil wasses uf».
, Glos. 188.
I 2. Znsammenlauf, Auflauf. — Wird «ein
I geloufe in der stat . . ..» lö Jh. Alte Urdn.,
B. 30. — «Das gttaiffit nf den gaesen ...»
' 1495. H ill . P !H.
3. Hm- und heriauicn. — «Hiezu darffman...
I keins gdeUff» hin nnd här». Bntser» Weist.,
f , 4 a
Gelte, fem., Krug. Scherz, 515, -- «2 ^ von
I der gelten zft machen do man den knehten
wiu mit git». 1416. S. Thom. Fab. — Den
I Frönern gibt man «fleisch genbg und roten
win, in einer gelten mit zween bechern».
Hüningen, lo Jh. Burckh. 68. — «Die küfer
9
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- tao -
•oUevt dbetnen dHb . . . hintregtragen, es sy
in nöUen oder anderro gcsrhirrft». 1494 Alte
Ordn., B. 18. — Bei der Hochzeit von Cana
lies» Christo» «seehs güten voll weins, die
Schanekt er den hochzcitloiitt n>. Gnldin Spil,
69: — «Ein Iciibel oder gdU rol saffts».
Bransehw.. Diat. 58 b.
Auch, noch )uniti-> Kruff hie iinHI rla in
Deulschlatul, Schenke, Wcinbauü: Die Äbtisniu
▼on Niedermänster hat sn Sermenheim «eine
«die; der die halton wit, höret er Ilohon-
urg, 80 git er der ebtisiia sehs pituiii phcn-
Hinge» 1286. Hanauer, Con&tit. id.
Gelte, gelt, gelten, adv.. nicht wahr?
Scherz, 514. — cWer hat dich uusern rihter
gemäht? Gelte, du willest mieh ersUhen».
Kön. 261. — «Sich, gelt sie muss mich ver-
zeihen, bitten?» Geiler, Geistl. Spinn. P. 8».
— *Gelten, der hat mich lieber dann du?»
Id., Bros. 2. 301^. Etc. - <Wie <hii.kf 'ich?
CMt, sy küiiiieus dem LuiLor und ijLMiH ii aii-
hengern sagen?» Zell, e, 1 b; Schmid, 227.
Gelten. Ausser dem heutigen Sinn : kosten,
auch: vergelten, bezahlen. Scherz, .öl5. —
«Übel mit äbelem gelten». Gottfr. v. Str. 1,
6. £t4^ — Kaufte ein Reicher etwas bei einem
Kanftnann, «wolt er, so galt er irae die schulde,
wolt er.s nüt gehen, so i^eiorsto in der arme
man nüt derumbe bekumbern in gerihtes wise».
Clos. 198. — Verliert ein fiurger im Dienst
der Stadt ein Ross. «so sol man ime sin liongest
oder sin pfert gdtm» 139ö. Kön., Beil., 960.
— «Wenn wiltn den herren besalen und im
gelten? du wilt ze aller seit spilen anff die
laust». Guldin Spil. 58.
OelQbderer, eu dnreli Oelnbde gebundener;
ironisch. — «^flinch und nonnen, auch alle
torechte güübderer», Wurm> Trost, h, I K
Gelttppe, Vergiftung. Scherz, 617. — «Dis
adüppe was also cretan, — Daz siz mit nihte
knnden — Gescheiden von der wnndcn».
Gottfr. V. Str. 1, KU.
Gelüst, masc, rfcliiste — «ünordenliche
Lieb, Gelüst, Hasz, Neid . . .» Geiler, Pred. n.
L. 45 b - .])ie Teil des Leibes, da der Ö«-
lust der Unkeuscheii .seinen Sitz hat». Id.,
Irrig Schaf, V, ü a. — cVon soUicheni Gluat
des Teufels nach dem Waldeael der Geist»
liehen. . .» Id., Holl. Lpu, a, 5 »«. ~ cWenn
einer ein Diug in das Hertz und in fitust
bringet, so gcwont er da sein». Id., iirös 1.
42 ». — «Eins riet Vernunft, das ander filust*.
Brant, Thesm , b, Ib. — «Aman hat nii so
grossen gluat — das jederman in anbett. . .»
Id., Nsch. 69. — <Vil hant zu spil so grossen
gtust. . .» Ibid. 76. — «Der hat worlich do-
rLcht gluit ^ den Md die leiig zu lebea lost»
Ibid. 46.
Geniaeli. nevtr.. OemSoMiohkeit, Bequem-
lichkeit, Ruhe, ungestörte.'; Leben. Scherz,
618. — *(jemach daz ist der eren tot». Gottfr.
V. Str. 1, 68. — «Ach, gernder rftwe ein gftt
gemach». Ibid. 9, III. >- «Des libes gemach».
Bihteb. 48. — cLfite die irs Ubes ge$naeh
pflegent». lavier, 857 (6^. — «Wie sn «ieh
getröstent alles gemaches und gfites und eren».
Ibid. 47 (10). — «N& sol ich mit Cröden leben
und mit gfttem gemtu^. JEta, Pred. 1, 9d&,
— «... er gebe denne den Arrlanen (re UrImb
wider und liesse sü mir gemache. > in Bohe
lassen). Kon. 619. — Der Bischof «mäste die
I stifte mit gemeu^ Ion one aeltetKnnge» (in
Ruhe lassen I Und. «178. — « . . Ee das ein
Mensch darzu kommet das er die Welt ver-
lasset und allen seitlichen Omad» fibergibt. . ■»
Heiler. Pred n. L, 98 Bült. 17^1 — Per
Wein ist «ein milt ergetzlich süsz gemMh>
(mite relH^riam) Brant. Thesm.. b, 4 a. —
«Wer li( lu>r Krii'ir hat dann gemach , der i«t
ein Narr, id., .\sch. 77. — in Christo «ha-
ben t ir friden nnd gnt ^eimidl». Batcer, W«ias..
Gciuach, GemXchltub. adv., langsam, be-
hutsam. S. auch aUgemäeidich - «Dann gom
sie bald, dann vast gemach*. Br.m' Xsch.
12. — «Der wis man döt gemach aii ziti.
Ibid 38. — Hätte «learvs gemacher gton».
er wäre nicht umgekommen Ibid ^3. — €^^^
es (das Ki; gemechlich ü>y. der schal». Brant.
Thesm . b. 1 1». — Das Feuer «frasz die schiff
gemeehelich» . Murner, Virg , Q. 1 Sie gehn
•allgemechlich fusz für fusz». Id. Nb. i9<>. —
Das Gayacholz «nit gehelich sunder allge-
mechlich gesunthcit bringt». Id., öayac. -t37.
— « Ferst u gemach, so knmest da vro\ dar».
Pauli, 168. — «Hastu nit klare schriflfr. so
far gemaeh* mit dem Abstellen der Hiss-
brflnehe. Bntzer, Nener. L, 9 b. — «Iclj »ag
eucli. thiiiHl grmach . Diül., 2".
Gemachaani. gemächlich, bequem. — Der
Prälaten «prächtiges . . . gemaekaameB leben».
Butzcr, Neuer, h. — <. . . jr faul gt-
machsam leben». Capito, Ffaffh.. a, 3 «.
ÖemXcht. S. Gemeehede^ das Gemaehee.
Gemächt, neutr . penitalia. Schmeller, 1,
1564. — Gegen Nasenbluten ist gnt «das
Gmädit in essig henken oder kalt wasaer».
Gersd. M^. — Krankheit «in der leber, dem
hertzen, den gemeehten». Fries, 59 b.
Gemechede, Gemahl. Sehens, 518. — «Wie
getht der got minnende mensche mit sime
gemeehede?» Nie. v Basel. 2t)2. — «Also be-
|9ohaeb es das dise /.w ci gemechede fier jor bi
enander -worent . .» ibid. 105. — «Es woreni
zwei eliche. gemechede. . .» 3Iärlein, 12 — cDie
lelichcn gemechede». 1428. — «Ist da« zwei
grmcihcfh' finander widement . . . höser oder
hofe. . » Vd22. l'vk 2, — Hans Eöuchelin.
lüirger, und Kittlmrine. seiiip Frau, «ini-ister
.Martin Röuchelin, schälherre der stift jsft dem
jungen S. Peter, der egenanten elichen ge^
\mechede snn». 1432. Beg. B, 896. — Aneb
Gutl. Ordn., 160. Etc.
Gemechede, GemMebt, GemSch. nentr . da»
Gemachte, das Werk, auch das Machon, die
Ausführung. — «Was silbern aemechde maa
vergnlden wll . .» I48d. Goldtenm. Znnft. 71.
— «Iiii lobt er den Bau der Stein halb nnd
des Gemechta halb». Geiler, £v mit Us«L 4 «.
— (Ihristns spricht : «sie (die Henscben) sfiid
mein genuch» Murner, Bad.. H. 5 ^. - «Ma^r
des gemeshts in die vorderig eintcig ma-
teri wider brecht werden, so ist der «in
herr der der matcri ein herr ist>. Id.. In>tjL
28 b (ein aus verschiedenen Stoffen künstlich
nutinmeiigeeetiter O^genttand). ~ «... alle
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gemächt irem niacher SO willen sein mus6en>.
Blitzer, DttSö iSicm., a, 2 ». — «Der claret
mit honig, der ipocrasz mit cncker gemacht
^-erdon, sonst in andern stücken ein aemecht».
Fries, 44 b. — «Die wirt felscheni den wein
mit allerlei gemdcht: Dial., C. 1 ^.
Gemechelich. gemächlich, bequem, langsam,
ruhig. Scherz, 518. — «. . . das sanftegonde
pfert "vvcrc im vil gnnech elidier z6 ritende über
du hohe gebirge wenne der wagen». Nie. v.
Laofen, ms. — «Es was ein BSineTf der hett
ein frouwcn. die was aussen gar sittig und
jfemädüich^ aber in dem hausz waa sye eyn
eaBserin». Onldin Spiel, 17. — «Diewil er heim
ist ... so iti er gar gmuMiek um still».
Ibid. 4ß.
Oenede, sahm. Sehers, Heute bei uns :
gemäh. — «Do wart das ros abo §meä€f das
es gegen ime smeichelte». Kdn. 8(3.
Giemelielieh, einem Gemahl gedemend. —
«Ich bin r-'^^. -fh dem du dich vertrnwet best
in oemehcUdwr nüune». Nie v Basel, ms.
Gemeiner, Thcilhaber, Theilnehraer, associi
zu irgend einem Geschäft oder Handel. ScherT:,
Öl9. — «Heinrich Liitdenast und äiu gemeiner,
die sich aszdftnt vür arczetc». Kön.
Beil , lt)28. — Sehr oft in d» ii Zunft-Ordnungen
des lö Jh. — Gott hat «Mn un gcmacbet
Jartidpem, ein Gemeinerin^ i< h kan es nit
Mz tütschen». Geiler, Pred v. .Maria, b.
— «Daun bet%tiu »tch die gevmner zemen, —
fressen, snffen, brassen, schlemmen». 31 urner,
Nb. 179. — «Damit wir nit der tcufflen ge-
meiner geacht werden». Butzer, Neuer., F,
4 h.— «liQthm aohenger oder fsmetiur». Zell,
aa, 1 b.
tiemeinsame, Gemeinschaft — «Die gmei$h
same der hciliKen> !Murner, ifess, B, 2^.
üemeit, frobliob, heiter. Soherz, 521. —
«Er w8n so fro nnd strag vni gemtU*.
Tauler. 88 (18; — «Sie lachen alle und sint
gemeU» Alls wert, Ö2. Etc. — «Sie gingen
also weit and breit — in diser regio n gemeit,
— und dnrchsahend da alle w&ld». Mnmer,
Virg., V, b
Oefliaiidi. Scherz. 468, 6SI. S. Oamd, i.
Vergnügt, lustig. «Der was der aller schimpf-
lichste und gemeUchesU man bi den lüten».
Märlein, i6. — «Wir w6Uen geil und gemOich
idn». Altswcrt. 42.
2. Unthwillig. — «Da was der apot'heker
OQch etwas geil and gemliA», Uonier, ülensp.
ISl.
3. Frech. — «Daran ist schuldig vater,
muter. — was gabent i i h kclberfuter, —
do\ on ir sind so gemlicfi wurden - und fierent
jeu fantastenorden ?> Murner, M). 4H.
Gemeltze. Gemelts, Gemälde. Bild. Scherz,
r>?l. — Hpinnrli Blang^hart wollte ein Denk-
B\-d[ ^t.tien «mit zicrUcheme gmnelUe». Nie. v.
L^i;iMi, ms. — «Der heiligen gemeUze*. Rulm.
Mer&wiu, ms. — «Ein gemelUeyon dem jüngesten
gerihte». ms. — Kaiser Philipp «was ein
ketzer und hies alles cristenlich gemdtx abe-
tftn». Clos. Kön. 3»6 — Die Winkier
«hieltent ouch, daz nieman kein gemeUede solte
anebetten». 140(>. Winklcrpro/.ess, 40. — «...
doch fteai er sich des gemälda zohaat» (die
Bilder auf dem Schild des Äeneas) Mumer,
\ irg.. c. 8 ». — «Würde jcmaos in ein fremde
' tafeln molen, so meinen etlich, die tafel musz
dem gemelts widen ; die andern bcdunckt das
' das gemelts les sy wie köstlich es wöU) sol
der tafel widen». Id., Instit.. HOb,
Gemerke, Aufiuerken, ernstliche Prüfanr.
^ Benecke, 2, 1, »8. — Der Mensch soll sich
prüfen «mit tiefifem gmurke rins groades«.
iXauler, 17 (4k
I Gemltebkeit, Hnthwfllen. — «Die lachten
I der gemligJceit». Murner, Ulensp. 104.
Gemödel, Geräusch, Lärm, Unruhe. — «Do
der Blind hört die Seharen fDrgon and da«
Gerüsch oder Gemödel der selben die voran
I hin gicngent, do £rogt er was das wer*. Geiler,
! Post. I, 86 «. «Wo vil Lflt seind, do ist anoh
ein gross Gerümel und Gemödel, eins rüsperet
jsich, das ander hustet». Ibid. 2, 6^. — «Was
I dn durch die Oran oder Avgen von anssnea
I hineinschöpfest, bewegt auf in dir inwendig
ein Gemödel und Strudel». Geiler, Pred. a. L.
146 1>.
Gemües, Gemose, Mos, Sumpf, stimpfiges,
niDsiges Erdreich. — Ich «verbarg mich in
das dicke gras. — ia einem ffmÖ$s verhoi^ea
Murner. Virg.. D, H a.
GemiUle, Staub. Scherz, ö22, Gemülbe. — >
, «Moyses slftg iiae rftte vf das pemAlfe». KÖn.
263.
I Gemiiüde, ncutr.. Breite der HandHäche
mit der Länge des seitwärts ausgestreckten
j Daumens, als Mass. Spanne. — «Ein brot eins
■ gemündes wit alumb». Lohr, 15 Jh. Weisth.
, 5, 4iH).
Gemfirr. SohmeUer, 1, 1642, hat: «Stein-
gemorre, ron Mur, zerstückelt. Gestein, das
I von den Höhen in die Thälcr niederrullt». —
, «Wenn der walt denn (im Winter) stat türre,
I— so kompt es sehiUpen und gemürre*. Alts-
wcrt, 70. (Durch die. Kälte verursachlt > Zer-
brookeln des Gesteins?) Lexer, 1, 848, sa
dies« Stelle: Oemnrmel. Kann kanm passen.
Genaturt, von Natur beschaffen. — «Er
Seite mir ouch von gar vil krüter nnd steinen«
and wie iegliehes genatvret were». Nie. v.
Basel, 22Ö. - «Das Antlit ist ein Z&igoag
was ein Mensch ist und wie er genaUiri ist».
Geiler, Narr. 86^. — «Also seint etlichen
Menschen geitaturt». Id., Ev mit Ussl. 4'>;
7 Scheiden, K, Hu. — «... nach dem ein jeder
\genaturt ist». Mumer, Gayac, 476. — «. . . nf
idas er dcster basz vermerken möcbt ^ nruf
er getiaturt wer». Id., Ulensp 19. — «Wann
der lufft . . . Ifchtlieh genaturtm. . .» Adelphns,
Fic. Jß6b. — «Sanguineus, ein genaturter
nach dem blut; colcricus, einer genaturi nach
der colera» Fries, 20 b.
; Gene^^rlc, iiputr., collectiv, Näg-el — «16
I hubysin und gencgdc darzö.». Haslach, 1336b
Weisth 1, 701.
Genere, fem., Nahrung. Scherz, 524. —
Eine Frau «die uff einen pfaffeu wartete der
jr genere nnd gewere gebe, die bessert 5 B».
1469. Alte Ordn., B. 3.
CS^nesen. Scherz, 524. 1. Errettet, befreit
werden. — «Kein mensch noch tliier im flftt
gmtu^t (in der Sündfluth). Brant, Layensp.
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— 188 —
1681». — «Es 8olt in lieber sein g'cwesen — gemessen Ion — Maria zart der eren krön».
dasB sie vor Troi nit wcrcn gneseu». Marner, Id., Genehm., z, 2 " (wegen Maria verschon»
Virg., g, 4t>. — <£r wer vor inen nit genesen, , ich sie). — «8o lasz mich doch jetzund pe-
— wer Venus selb nit da gewesen». Ibid., messen das alle deine fründ auch narren
h, 4*». — «... sein wie alle gfangen gewesen, woren». Id., Lutlu Narr, 13. — «Der eer wii
— bisz w ir durch Lather sein genesen». 3Iur- . ich sie geniessen Ion». Ibid. Gh (sie mögen
MT, Luth. Narr, 76. — «Der bnntschnh sein sie gemessen, ich überlasse sie ihnen). — £to.
noch me gewesen, — man ist allzeit vor in ] Genieten. S. Nieten.
genesen*. Ibid, Etc. — tDa ward von | Genist-h, Gcnünt, Staub. «Als . . . der
den feinden so he£ftiglichen gestritten als von j Sonnenschein voller Stöblin und QaUseh ist»,
redlieben mannen in der bofhinng vmi sq-I Geiler, Eintu. 58*. — «Also dM du belimch-
versieht ires gmescns*. RiiigTn., Cäsar, 23 «.
«Sie künden nit finden das ir heil und genesen [ a. L. 8tt b
test däi dn Esch und Oatütt bist»» Id., Pred-
off solieher Kwitraeht stfinde». Ibid. 86
2. Niederkommen. — «. . . ich tra^JTf ein
kint, — Des eutruwe ich niemer genasen*
Gottfr. ▼. Str. 1,88. Etc. — Die Königin ^ge-
ncis vMi schrecken eines unzitiireu kindes».
Genote» Onote. gensv, angelegentlielL. —
«Du solt es alles vil genote — bichten».
Bihteb. 74. — Sie «bevalch ime daz gar
genau*. Hftrlein, 81. — «0 prophete, ^ra* g»>
denkest du, das du mich mi genote bcscho-
Köii. 444. Etc. — «Die schwängern trowen j weat?» Kön. HÜÜ. — Der Augeu «solt du gar
drincken das (gellllsohten Wein) dM st« vor i gnote wamemen». Gebet«, 14 Jh. — «Wer
eit genesen*. Brant. Nsch., 97 — Mittel «das der ist der einen irrosscn schätz het, der gar
die frauwcn Icichtlich genesen*. Brunsch., not löt das er in gar vaste und gar gnote vor
Dist. H8 a. I den dieben hüte . . .» Nie. v. Basel, Bek.
Geng, ahd. gengi. J. Leicht iri hond. rüstig. ! Taol. 2Q. — «Kiirtz ist die zit. Iftg für dich
Benecke, 1, 477. — Alexander «zu louften vast ^n6<(». Brant, Xahh carra. 4, 5 ». — «Wer ja
geng was». Braut, Nscb., 76. — Wenn der | ansähe oder umb in stunde, die dnrchanli or
Wein «machet ^ai«; r.nr red die zung> \A., \genot ane». Adelphus, Rhodis, G, 2^.
Thesm., c, 4 ». — Wer «ist zu allem bschisz
der sengtt, — der meint zu hoff sin aller
Jegenote. Jngenote, Ignote. Scherz, ö2ö.
1. Soglftieh, sofort. — «Die seilen iegenoU
lengst». Id.. Nsch. 9f^. — Der dicke Zizim. — Der senenden Tsote — Daz ir geselle wäre
Bruder Bajazetb II, uar nicht «deüter minder ' da». Gottfr. v. Str. 1, 2Ö1 Etc. — «So wil
geschickt und geng zu springen, reiten, jagen».
Adelphus, Rhodis. G, 2<^.
2. Gangbar, begangen. Schmeller, 1, 921.
ich ingetuAe z6 Mnmelriche faren». Härlein.
18. — «Du finge an an dem hühesten, und
lost es ingiioien an dem nidersten». Pred. In»
Ein Ackermann «der sin fracht seigt in lere golts. — Kiu Mönch, der das Kloster ver
sohantz, uff genge strosx and bösen grnndt». i lassen wollte, dachte : «möhteetn ingmnU
3. Mnrner, b, 5 «. ' enwcgkummen das »in nieman inne -würde».
3 V(/rübergchend. — «Dann warlich seind 1 Hugo v. Ehenh.
deine pfeil (Blitze) geng» (transeunt). Nächtig.. 2. Jetzt, dermalen. Die Uarksteine sollen
Pftalter, 19t. I bleiben «an den Stetten dar eü gesetset sint
Genger, Rrisender. — «Nun ist es der und »pno^estont». 1402. Hist de S. Thum , 4i:i —
Gallier gcMonheit, das sie die genger (via- > «. .. do^o<«der brediger doster ist». Kön. 7B.
tores) . . . still stan machen». Hingm. Casar, ! — «Do mShtent lüte heimliehe . . . erdrmlcot
89 b. werden, alsn icgcnoie eim beschchen ist». 1400.
Genibele, neutr., Nebel. — Ich sah «ein Winkierprozess, 69. — «Also man legnote das
ffros gentbek einer gar grossen vinsternisse». lied singet von dem snider nnd einre geisce».
Ni«. v, Basel, ms. | 140^. Kön., Beil. 1024. - «Man so! dir wel-
Geniess, masc.,£inkommen,£rtrag. Benecke, 1 len .. . nüt kleiner machen denne hie teyenote
9, 2. 804. — «Dienstgeld, pension, lehen oder I sint». 146H. Alte Ordn , B. 18.
•nderer genirss . . .». «Lcibsgomach und eigen «Gensdistel, endivin». Gersd^SO b. Sondins.
Kirschl. 1, 402.
«Gensorich, potensilla». Gersd. 98 b. Poten-
tilltt anseririM Kir: 1, 2.H1.
«Genfckrcss, iapi^tuni». Gersd. 92 b. Arabis.
Kirsehl. 1, 4».
Ornslfcht. transartigr.- DerAnf'sHtzigenHaat
< \v iirt gensilecht, als einer beropfften gansz . .
bi> erhöcht sieli mit kleinen bfllen». Getsd.
gema» . . .» Capito, Treger. K, 4 : L, J ».
— Solehe die meinen «gotseligkeit sei umb
gentese willen». Wurm. Bai., b, I bj _ Die
Abla&bkrümcr suchen nur «iren geniest*. Bu-
tser. Weiss., g., 2 " - «Der gmeu^ das ist
eigner nutz». Zell, d, .U.
GenieKsen, mit dem Gen.. von etwas Nutzen
haben. Ben., 2, l, 8V»1. — Hätte ich weniger ge-
schwatzt, « ich lu tl s. in warlich \)&v>7. genossen — | 7-1 b.
und wer duglicher mir erschossen». Murner, ' Gentzen, ganz machen, w iederherstellen.
Seheiin., i, 4 «. «Hag ich dan gar des nit — « . . . Ein paursman, der mit dreien krfi"
feniessen — das wir doeh beide vettern sind?» i tern in wein gekocht zerbrochene glider
d.. Luih. Narr, i<6. getUeet hat». Murner, Gayac, 4Ü4.
Sehr oft mit lassen verbanden: Schlechte Genübelt, von Nebel umgeben, verdunkelt.
Weiber sagen zu Murncr: «Mariam solt ir — «Jeiz ist im sein Yerstentnoss genübeii,
sehen an. — und ir uns lassen gnossen han». dunckel». Geiler. Narr. 158 •. — «Der Tempel
Mnrner, Nb., 127 luns wegen ihr verschont), ist der (jeuyhelt Thum, wenn der Nebel Xnig
— «Doeh wil ich sie (die ehrbaren Weiber) | iemermeder darumb». Id., Post. 3, 47 b.
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— 188 —
Goüiigede, Genüge. — Sie haben «irs her-
tesn gatügede, wunne . . .» «ZitUeher dinge
genügedc». Tauler, 449. 450 (78). Etc.
Genuj^habi^, genug habend, zufrieden. —
Obglflieli die Weiber den Oenohen alles abneli-
m e n , s 0 w i r d d 0 ch k c i n ß € r i c h , (7<rri u gJtabig, damit»
(sie verthua es wieder). Mamer, Qeaohm.i,2 «.
CtoBiig:Bame, fem., HtnlttiigUelikeit, vas ge-
nügt. — «Unser genugsam ist von gott, —
als in sant Paulas briefen stot, — das ander
Ist b«giii«iwflrk». Murner, Nb. 220. — «Die
genügsame dea dodta Christi». Id., Ueaa, I),
4 a.
Genahte, Fülle, Geniig«. Scherz, 52t>. —
Im .Talir 1261 «do wart grosse genuhte fnihu--
und vvine». daz ein ünie wines galt 2 ^ uiuie
der best i ^. Glos. las. - Im Jahr 1372
«des selben licrbesto» wart also grosse gctiuht
von wiue, das man dus gantzc jur eine mosse
veil vant umb 1 Kön. 870.
Genähte, Geniihtig, Genüge schaffend, Fülle
bringend. Scherz, 526. — «Ein genühte zit
viiis> . - . «Ein f/enühtig zit». ('los 44. —
«Das erthch do gmOhiig und frachtber ist».
Kon. 888. — «... wan es gar eine gmühtige
ernte was». Ibid., 6S5. — Die Stadt Troja war
«die gmühtigegU an spisen ...» ibid. 2'.)h. —
Man wftnseht «das got gebe genühtige gäte
jor». Heinr. v. OfFenb.
Geploder, Geräusch das die Luft macht,
-wenn fie dnreh eine flflssigkeit dringt. —
«Wenn man ein Vass füllen wil, so nimpt man
einen Trechter und gusset den Win dardarch,
der laufet lemermeder in das Yass. and wenn
es an das hindertet kampt. so kein Win me in
dem Trechtor ist, so machet er er&t oin Oe-
pMar und Gefert . . . Wenn da stirbst, so
machestu denn erst ein Gebloder und Getert,
das ist, 80 dir din Hertz bricht». Geiler, Bilg.
ISO«
Gepopein, plappern; heute bei uns babic.
— «Nüt weuent das daä wor gebet si, das man
TÜ«po|Mlrtmit dem munde». Tauler, 189 (34).
G^r, masc, keilförmiges Feldstück zwischen
zwei auderu oder ^wiöclieu zwei Wegen. —
«unas ager, ist ein ger». Wittisheim, 1312. —
«duo agri vulgariter dioti der gere zwischen
den zwcin wegen». Dinsthal, 1300. — «An
dem geren zwischen den zwein wegen».
Schanlitt, 1296. — «Am germ»^ häufiger J)W-
name. 1240 n. f.
Geraden, sicli recken, steif werden. —
«Wenn ein Mensch also gestorben ist, so ^e-
ragt er, er lat sieh nit mer biegen». Geiler,
Ev. mit U.ssl. 146 ^. - «Wann die Seel von
dem Leib gat, so ist der Leib kalt und ge-
raget». Id., Brös 2, 83 «. — Spricht ein Herr:
«es ist kalt», so sagt sein Schmeichler : «ich
hin schier geragt». Id., Ev- mit Us&l. 171 a.
Gere, masc, Schoos, vorderer Theil des
Xleides von der Hüfte ab; franz. giron. Scherz,
629. — «T6 uf dinen geren und schüttele dis
bSmelin ... Min gere vol der schönen biren
lag». Nie. V. Basel, 211. — David «nam eine
klinge und fünf steine in sinen geren und lief
an den rysen». Kön. ^» 8 (Im Glossar, 1101,
unrichtig durch Tasche erklärt.) — «Sie brach
tosen in Iren geren». Altswert, 23. — «Leg
die Hend in den Qertn und raw und schlaf».
Geiler, Bv. mit üssl. 881». — Eine Mutter
kann ihr Kind «nit allwegen uff dem Qerm
sitaen haben». Id., Hrös. 1, 81 ^. — «So andere
ersame Frawen se Predig, ce Hess und m
Vesper gond, so Ilgen die Menncr Iren Frawen
im Oeren mit dem Haupt und müssen inen
die Leuss suchen». Id., Narr. 77 >. — «Wenn
du einem Kind etwas geben so sprichestu
zu im: wolau, heb den Geren utT» (den untern
vordem Theil des Kleides). Id.. Ev. mit üssl.
46 «. — «Es warcnt zwo Frouwen, die eia
schalt die ander uud beleidigt sie mit vil
Schmochworten; aber die ander hub uff iren
Geren und sprach zu ir also: schilt redlich,
es siui itel Berlin und Edelgestein». Id., Bilg.
()0 ö, — Ein Schlaftrunkener «w ürd den kopff
schlagen in gören». Brant, Nsch. 76. — «Wer
brennend kol inn gören leit ...» Ibid. 36, —
«Die aglin usz dem geren schütten ...» Mur-
ner. Geuchm. e, 4 ». — «Ein kind, des ra&ter
OS am abentz uff ircm schosz oder gcrcn het».
Brunschw., Chir. 54 b. — Einer «srhütt (dem
Pabst) 400 Dukaten in den geren*. Pauli, 216.
— Gras das «kein geren vol dem garben-
samler> gibt. Nächtig., Psalter. .'^43.
Gerech, gerade. Schmellex, 2, 18. Zu gereek^
gerade, anreeht. — Christus machte «die la»
men gerech». Bihteb. 81, — «Was zft iinge-
rech stot, das sol er %A gerech steilen und
setisen da yegeliches danne hin gehört». Gut-
lei:tc ( 'rdn.
Gereht. Ausser der heutigen Bedeutung,
auch: gerade, richtig. Sehers, 588. «Wir
üch nüt den sichersten gerehteslen weg wi-
sende sint». Nie. v. Basel, Bek. Taul. 37.
Etc. — Man soll die Wagen besehen, «obe
die gereht sind». 1453. Tiicherzunft, n7.
«Geroige, oder uiilch» der Fische. 1478.
Alte Ordn., B. '28.
Oeroisig, reisend, wandernd. — Gott wird
dich tgeraysig umchen und auszreissen von
deinem tabernackel» (Fs. öl, 7, emigrabit te).
Nachtig.. Tsalter, 130.
Gerei»«©, Ütreit, Händel. — Werden die
Bürger vor das Munster berufen, so soll
keiner mit einem andern «dchein gertUae an-
fohen». 1322. Urk. 2, lti3.
Gereit, bereit, gerüstet. Scherz, 528. —
«künig unde hof die waren do — Zc sinem
willen gereit*. Gottfr. v. Str. 1, llö. — Adv.,
bereits. Schmeller, 2, 172. — «Wir müssen
uns nit anders lassen sein, dann als die wir
gereiä selig sein, wiewol das noch in der
IicfTnuiig ist.. Nutzer, Dass Niem e, 4 i^.
Gereit«, neutr., Ausrüstung, bes. was zur
Ansriistung des Pferdes gehört. Sehers, 598.
— 'Gereite, phalerae». Herrad. 1S9. — «Daz
gereite (des Pferdes) si beguuden — Bemer-
Icen . . . > Gottfr. v. Str. 1, 129. — «98
umb ein gereyte. darumb das der sattcl dem
pferdc nit uf den hals:& ritcn solte». 1423. S.
Thom. Fabr. — «Pferdedecken und gertü»,
Ringm , Cäsar, 29
Geremtze, Gerems, Gitter, vergitterter Kft-
ston. — «Durch einen engen spalt oder «in
dünne geremtze» blicken. Tauler, 22 (5). —
Meister Hermann dem Malor «von einem ^
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Qnd dfien liebten ze machende». 1424.
FraaenhaoS'AreliiT. — Es war «ein Mann gen
Strassburg kämmen uff die Meas, Gelt zo
sarolen mit einem lebendigen Lewen in einem
Chtremss». Geiler, BrÖs. 1, 49 *. — Man baut
den Heiligenbildern theas«t,fcrMi«QB4lkel^».
Batzer, Neuer. 0, 2*».
Dasypodins: <€f«rm$» der Stegen, Gengen,
Erckerea, loriea». ^ Heute Krm$$t Qdtrmt$.
Gitter.
Oeren, begehren. Scherz, 529. — <Oerenl,
80 Wirt iich geben». Eis Pred. 1, 23^^, — Sie
*gcrtcnt darumbo zft beden siten, das man ire
briefe hören solte». 139). Tuchor/nnft. 16. -
Je mehr man die ürtheile Gotte« «za gründen
färt — je minder man daryon eifirt». Brant.
fgch. 5H. — Pfeile, mit denen Hercules «traff
aU (alle») daa er atri^. Ibid. 74. — «Der edel-
mvn fferi siti ein fry . . der fBnt die krön
des kiiui^'s (jt-rl^. Ibid. 79. — «Der siblasz ist
SO gaotz unwert — das nieman darvon frogt
noch gert: lUd. 100. Ete. — Hie nnd dft
iQeh, bei Brant. begeren, z. B. Nsch. ß*'. —
«... welehs doch die stett und sinnen weren.
— die irir irrenden nolten jwrm». Homer,
Virt,'.. G, 8'>. — Da das Kind «fälschlich sins
ratters lieb hat gert ...» Ibid.. C, S >>. Etc.
Ififc dem gen. der Saohe : Sie *gerUta da-
rumbc der worheit» (in einer Streitsache).
13H4. 140S. Hist. de S. Thom. 892, 416. -
Jnlian *gertedes riches so scn*. daz er eristen-
glouben verloukent». Clus. '60. Etc. — «N5
bist du komen des wir haut gcgeret und lange
gebeitet». Eis. Pred. 1, 2:51. Etc.
Gerer. Schutt. Scherz, 5>9. — Niemand
Söll *gerere vuu tachcn. von kellern Lu!er wei-
tere hande erde es sie, in die Briische
schütten», c. lyil. Urk, 2, 35. — Bei dem
Einsturz eines Theils des Jühanniterhauses
waren einige der Brflder «in dem gerer und
nnder dem getreme versunken» Nie. v. Lau-
fen, ms. — «I sch den grünt und das ge-
Bteine und das gerer von den vier grebcm
zt tragen». 1416. — «2 von dem gerer usz-
zcfüren». 1423. S Thom. Pabr. — Wo man
cgrunt oder gerer von dechern in den gassen
vindet ...» Ift Jh. Alte Ordn., B. 2h. -
«Hinder einem ^'ru^sen Hänfen Holt«, Stein
und Gerer» tToilcr. Selenp. 2ol b.
Gerette. — «Wirt ein eckern und^ereMe.. .
nf den weiden, so sQlenc die bürgere . . .
werden zft rate amlb das eckemi. Selz« 1810.
Wei«th. 1, 761.
Gering, Gerings. im Ring, ringsumher. 8.
auch Bing. - «Man sitzt zu Geriitg darurab».
Geiler, Arb. hum 6^ K — «Die andern sessen
all fferin^ nmblier». Id.. Büg. 826 — «Bit-
ter, knecht und knaljen die zu gering
nmbstunden». Brant, Bisch. Wilh. 247. —
«Was stond Ir gering nrob den tiseh ?> Wimph.
Synod. 6
Gerne, comp gemer. supcrl. gernest. Scherz,
688. — Gott «git nns gerner Ion denne pine».
Nie V. Str. '273. — «Das ir n& dester gemer
erent den h. Martin . . .» Eis. Pred. 2, 11'».
— «Die hnnde. die doch aller gerncH v .n, at
bi den lüten, die lieffent z& walde». Kun.
328. — «Ettewas das ir aller gemett gessen
{ hettent ...» Nie. Basel, 1&6. — «Wenn»
; sli denne aller gemett bi irem richtüm werent|
iso tribet sii dei* dot dovon. Eis Pred. 1, älSO.
! Genaer, oarnariniDi franx. chaniler, Beii^r
I haus. Seberif 47S. — «Gebnreehaft, adel, arm
und rieh, — Sint in dem gervn rillf jlich».
I Jüngstes Geriebt — «Der nüwe aertker (von
|S. Thomae) wart gemachet a. d. 1411, und
.koste 7U IIb». Kön, 8. Tb. Archiv, Reg:. A^
1 377. — «Wan der Tod kumpt, der macht das
keiner an dem Leib den andern äbertrifft*
das sichstu in dem Oemer, in dem Belnhof
wol». Geiler, Arb hum. 130 b ; Bros. 1. 92
Bilg. 1-18 b. — « . . . bisz er färt in das
gemerhus». Brant Nsch. 32. — «Mancher feri
in das gemerhus* ler stirbt). Ibid. 97. — Ein
Bettler steckt «ein gemerbein in die schlacken»
(um als Krüppel zu erscheinen) Ibid. 6.\
Gerör, KöhrichL — «Die wilden thier des
ferört» (Ps. 07, Sl, fsrae amndiniev Kaohtiir^
*8altör, 1C5
Geronch, Geruch. — «EtUch ding aeiad
eine eeltarpflisa fUrelceB ivroiieM». Friee» 47 «.
Gerüchen, geruchen. Scherz. r>32. — 1. Ver-
langen, suchen — «^Adk«t aber ir — H«ia
nnde hinnen vam von mir . . .» Oot^. t. 8».
1, 4f4 — «Swaz ir darüber gerüchet — l'nd*
her zt mir gesbohet, — Das ist alles getan*.
Ibid. I, 108.
2. Das heutige g'eruhen, daigner. — «Maria^
wanne du die m&ter getes bist, — so gerieke.»
von nns keren dins kindes corn». Jflng^tea
Gericht. — «Die niinne die (Goit'i uns hat
ontöget, daz ex sieb uns gerächte glichwi».
ra». Pred. 1, 888. — «Qot hat greaae diag^
mit nn& grr'rht yn handeln». N;ii-li'iL', Psalter.
H34. — Wir «haben ansuchen lafiäen, das da
(Treger) in beisein weniger penonea . . . n
handeln grr'rhr^tt, t^ipito, Treg^er. B, H t>. _
<E. G. geruchen keinem wegs zuzogeben . . .»
Soppel. C, 4 a.
H. Seinen Sinn auf etwas richten, w8n*>
sehen, beachten. — «Ein narr ist, der ein
artzet sfteht, — des wort und ler er nit fe-
rucht». Brant. Nsch. 40. — «Wen dn ein
gsellen dir geruch$t. — oder ein truweu fruad
vscsAolist, - solt dn nit gl&ek des selben naa
— tnnder sin leben sehen an> Id.. Cato. c
3 b. ~ «iiiäz gerecht, wer gerechtikeit gt'
rueht, — des somen niemer brot Ua afteltt*»
Id.. Facetus, A, 2 «.
Gerttfe, Gernf, neutr., das Kufen, GeriicJit,
Bnf, Be^ntation. Soherz, 532. - «Das grosse
geschrei nnd das gnüfe das erschal in die
stat>. Märlein, 27. — Falschen «lyraöt oder
igerÜff machen» dass ein Gesunder aussitcig
m. Outl. Ordn. 172. ~ Christns «hat do
. Wüllen « in I.er peben nllen Rogenten . .
'das sie Mdlen fechten mich eim i^utcn Namea
und Oeruf». Geiler. Post. 4, (j b ; Selinp
12 Etc. — «l ü das . . . seiu Geruff, Üum
nnd Guterluinbd nszbräch durch das ganta
Syrien-Land». Id., Post. 2. 2 «. — « . . die
zu denen das geriejf kommen ist, das ich
falscher leer ein fiirbrinper sei». Zell, b. 2».
Gerühel. Lärm. Vrrrl rtlAWn. — «Es w ard
, eiii grosz gerüheU. Murner, Uleusp. 17. —
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- m -
*D&a was ein geruhü üb«r der gantzea »tat*
Ibid 84.
Gervhet, Gernchet , von mlien , rauh
machen. 1. Gtruhetes Zeug, saminiaitigei». —
«Ein swartse ^cmtote kMMtl». 1415. S.T1u»b.
Fab — «4-4 von einer roten fferuhften cap-
peil . . . bletzen». 1417. Ibid. — «16 sch,
8 ^ von dUB g&ten blowen gtruheten gewandc
zt bessern, vid. dem goltamide und der ber-
lenwürkerin». 1420. Ibid. — «Ein lang ^rertiAft
sidin löch». 1424 Tuchorzunlt, HO. — «Sän
ggrmktt semit d&cb». 1477. Ibid. 91.
2. GersnseH — «Die weib die in der Ju-
gend schöne antlit band, die band in dem alter
^wnMAlö and gerompfeB antUt». Guldia SpU.
Geruni, Raum. — Wer einen Sprung thun
wükf tritt saerst zorück, «dovon wart ime ein
gmm and ein mtht ffinftspringende». Tra-
Ter, 407 (70). — «das -wir alle diser edeler
gebart gerum in an» geben». Ibid. 282 (40)-
OorOnUBel. Gnftnseh, Unmhe — «.*. . so
"würt ein michel gerümwel in dorn men-^rlü n».
Tauler, 39(> (67). — Bei cintulti^en ileiiscben
«ist des leiden gerOmm^ also Ibid. 147
(27), — Kin Herr, das «srar vol fjnrvmeh
stecket». Claus v. Blov — «Wenn ein Thür
offen ist und ein und ausgeet wer da wil, so
hört man «it das Gedön und (Jerümmel des
K-lopfens, abor allein denn so sie bcscblusscn
ist». Geiler. Pred. u. L. 134 ''. - Im Geniüth
des Jlf^iT^' hen «ist ein solich Gerymviel, das
es alle& durch einander wüt und xablct». Ibid.
10 *. — «Wir iinben des (ierymmela und des
Ooff rr« TU e ne? gesehen». Geiler, Geistl.
ipu.ii III, Ü ^.
Gerümpe), altes, hin und her geworfenes
Oerath; flg., unruhiges Denken. — «Alt ge-
rümmel, das man für niht 7.ahlt>. 1482. Spit.-
Arch.. Teutschbuch, R lOb ^. - «Das seint
itel Oerämpel (Druckf. Gerümel), Sehüsseio
nnd Delier die noch in dem Haus aftervegen
lif en. den Gast aus di-ni Haus vertr< ibt'ti AhiT
selig ist der, der mit Fleisa das (Jerümpel Uiu-
veg thnt» Geiler. Baum der 8«! 85 b. —
«Es ist noch vil Gcrütnptl diT T'uru iti im
und es roass ein jeglicher sein Gerümytl wis-
Mn». Ibid. a b.
Dasypodins: «Alt Gerimfd von Kleidern,
G^hirr oder Husratb».
Geranpel, GerOnipel. von mmpeln. im
nämlichon Sinn wie Gcriimmrl «Ein Wolf,
so er gat und wil ein Schaf holen und fin
derfimp«! maeht mit dem Fuss . . • (u iler.
Elmei.«!. 23". Pici oder vi»'r Frlsen in
eißer Blatter luiirhen nier tjerum^ti, ilAU w au
sie vol Erbsen wer» Id.Nair. III — 'I' li
»ich das der Herr Jesu» mit l'-ussi i rut/ucht
und mit grossem üerümpd gcinrt würt /.u dem
Bischoff Caypha». Id.. Schiff der Pen. 84 b. —
Pauli. 17 b. S Bl^rvr^i
Gerune. das Kauneii, heimliche Kcdcn.
Flüstern Seherz, ö32. — L eber Tristan ward
«manic tferune». Oottfr. v. Str. 1, 155. --
•Sunderlicbes und süurlichcs gerune . . von i
der lüte gebresten». Bihtcb. öl. -- «Solt du
(ias . . . heimliche wort in dir hüren das in
dem heiligen gerune . . . wart gesprochen . . . > j
Taulcr, 463 (80). — «Der vigent hat sin
rune mit ime gennbet, vnd den hat er geloset».
Ibid. 244 (43)
Gerusamlich, ruhig« stiU. — «Da vermeinet
I er sein Hertz allergerusamHduat einnokereiB».
Geiler, Pred. u L 9 «.
Gerüte, Gerode. Rode, ausgereutetc Wald-
stelle. Scherz, 533. Sei^Mi. et villages, 140. An
beinah 100 Orten, 18 Jh. u. f. Nach Benecke,
2, 1. 748. ist roden^ Gerode, niederdeutsche
Form; im Elsass ist .sie so häutig wie r&ten,
QtrüU, — «Der da. ein nüwen Bruch ufTbricht,
der macht ein nfiw Otrüt*. Geiler, £v. mit
Ussl. Rl 1'.
Gei'üwen, reuen. S. Müwen.
Geröwen, mben. S. l^Hwn.
Gerxnvig, rnhifr. « . So er stirbt und
bringt die gerumge Conscientz mit im ins
ffiminelreicb». Geiler, Selenp 197 b. Etc. —
S. Ruwig
Gerwe. Scherz, 533. Adv.« ganz und gar,
völlig. — «Hie kam das riohe gerwe an die
Tütschen». Clos. 34. Rtc .Vil gftter
frühte . . . verdurbent aertce». Kön. 2AZ. Etc.
— «Der nnwe gebu (soll) gante and genoe fär
sich fron». Nie. v. Basel, 317. Etc — Wer den
Zehnten von S.Thomae pachtet, soll ihn *ger«e
in unser schüre füren and dovun nQtsidtet
nemen ...» «Untze m ir gerwe bexalet wer-
den ... » 1384. Hist. de S Thoro. 308. — «S&
Stent nüt gerwe stille, nawent hilbtt». Heinr.
v. Offenb.
Gei'wegadeni. S. Gadern.
Gerwin. S. Gariom.
GestiHt. j^csctzt. was noch heute bei uns
für ruhig gebraucht wird. — «Dan werdent
sü also wol getempert and alle prsosf ...»
Tauler, 41 (8). — «Die menschen werdent
denne die aller gesaste$ten nnd gcordensten».
Ibid. m (2.V..
Gesastekeit, (Gesetztheit). Gemütbsruhc. —
Wann der Mensch «in ein gtnaxtekeit kummen
ist an sine 40 it»r > Tanb-r, (17 (IH). -
«... In einer rechter besasUkeit und götte-
licher ordenange . . » Ibid. 81 (17).
Geüchell'ede. Scherz. 584. i Beschäftigung,
Arbeit — «Ir geeehefede nnd ir pflege» Gottfir.
V. Str 1, 236. — Sie «siill. nt in gfttem friden
ir geschejje i\ar. gei^che^tde). ein iegeliehes
also es yme got füget». Taaler. 3(14 fi)2). —
Man meint der Welt entsagt zn haben, «so
biibci denne His der kleider und solich ge-
Hchrfioir.. Ibid. 387 (67).
2. I i. ilh h überhaupt. - «Solich peschefede
Strassi Miiarn» u. dcrgl.i kau nit vii wercn
über eine halbe stunde». 15 Jh. Alte Ordn.,
B. ;u).
3. l'ing, Wesen, in verächtlichem Sinn. —
Der ^letzgerthorni war «vormols gedecket mit
Ziegeln und was ein ü\l gescheffedf . Kt»n. 721.
«I»asGe»eheide», Bannscbeide. ilut/ig. 1380.
Gesciiele. Einfassung. Gitter, bes. einet
Ofens Noch in Baiern : »Ofengetchül. Stangen-
werk um den ländlichen Ofen». Schmeller, 2,
394. — «8 .j dem zimbcrmannc der das ge-
scheUe mähte amb den stubofcn». 1405. S.
Tbom. Fabr. cl sch. amb die dämmern
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an dem gescheU umb den refentorofeu». 1418.
B»id. — Oes^tde ist hier richtiger als ge-
aeheüe ; Sfltmrll;^:- leitet das Wort von Schale ab.
Geschellt. l«(i8chc>ll«.Scherz,öH4, f. 1. Schall,
Lftrm. — Die Jäger kamen «mit miohelem
gescheüe». Gottfr. v. Str. 1, 40. — «Si nam
groz wunder liberal — Waz des geschellea
vere». Ibid. l. 47. — «So du Almusen gibst,
so solt du nit ein Geschell von dir machen das
da darnmb geeret werdest». Geiler, Bilg. 181 ^. j
2. Lännender Zuk, Strutenkunpf, Auflauf, I
Anfruhr. — cSwcnnc der mcistcr, ein geschcUe ^
lüder zh Icgeuuc, bcudei uuch dcu die imme
rate sint ...» 1249. Strobel, 1, ^9. — Im '
Jahre 1306 «geschach ein geschoUe zwischeut
den edeln und dem gediegenen» Glos. 121.
— Die Römer hatten unter einander «vil ge-
schöüe». Kön. 328. Im Jahr 1832 «erh&p sichl
ein geschöUe in Brantgasse». Ibid. 778. — f
«Was gcHchöllea ufstundc in dem dinghovc von ;
den hbbern .... das soUen sä ander einan- 1
der Hebten». Mölsheim, 1478. Weisth. 6, 434.
— Wann ein fftre uszg^nge oder oin geschölle
oferstunde ...» 1495. Alte Ordn., B. 13. — j
ÜB soll <vf dem gftt ein hnsz stan, da der!
probst und hf\bi'r sicher inne syen für ge-
9cheUe, ob sy jcpiant wolte überfallen». Brinig- 1
hoHsn, 1610. Weisth. 4, 48L — « Were auch . . . I
das . sich ein gmdM erhjebe». Brant, Bisch.
Wiih. 265.
8. Stelle eines Bachs, vo er ein stärkeres |
Kmi-^iioti hören lasst. — »Zft Rancwiler ges-
celle, lianlw i-gescelle», an der III bei Ebers-
heimmüster, 1H20. Weisth. 1, 669. I
Gesthiht ."^^cherz, 535 1 Neutr. u. fem., das '
Geschehene, das Erciirniss. die Geschichte.
— «Do noment stt die gedot des geseihtes fUr
sirli uiiJ erförent was iederman hctte {?eton».
Köu. 779. — «Es stat gc^cbriben in dem ge-
schieht der Römer ...» Ooldin Spil, 23. —
Sie «bcfroüibd sich des selt/aincn genrhichts».
Murner. Virg., H, 7 — «Vor ir aller augtisicht ^
— vom hime) kam ein grausam geschieht».
Ibid.. G. I — «Wer ich gestorben in der]
geschieht ...» Muruer, 4 Ketzer, m. 2 1». )
2. Fem.. That. - «Die gctiiter der bösen
geMhicht . . . > 15 Jh. Alte Ordn.. B. 30. — ^
« ... besserunge erkennen der geschidUe noch». !
1137. Tuehcrznnft, 57. - Ahiiiic]i. Gutl -Ordn.,
149. 152. Etc. — «... so ferre sollich ge- \
Schicht nf in brecht wurde ...» 1479. Tücher- 1
zunft. 91 (süferii or soU-hor Tliat übi'r\\ iesou
würde). — «Ein je^^licher burger, so verrc erj
eolich böse geschieht gewar werde ...» Iß Jh. 1
Alte Ordn.. Ii. :^H. So lang die bösen NViir-
ungeu «nit ussbrechcn in die Werck und Gc- .
tdddUm». Geiler Post. 3, 57 — «Redliehe |
LUtf. dio drii .\dt>l durch TuLreiidrii und Er-
bcrkcit und hcrlichc 6e«cA»cÄlen erfochten und,
erlangt habeot». Ibid. 1, 17 K — Die die ün- 1
fn? trciboi soll man «darumb straffen nach
der </c«c/«c/i^» (je nach der Thatj. Braut, Bisch, i
Wilh. 265. — «Sülchs werent nit menlieh |
geschichtcii* Murncr, Geuchm , D, 3 's. — «Gott
hie strafft die bös geschieht*, id., 4 Ketzer,
m, 3 ».
3. Schickung' Zufall. Ding. — «Do rrieng
die Tochter Phuraouis von Geschieht Gottes .
bei dem Wasser». Qeiler, Selenp. 199 ^. —
«Dorinn wil ich dich anderriebten — wi*
dich haltst in selben geschickten». Horner, 4
Ketzer» E, 8 Etc. — «Ein schiff ... das
sie von geschickt funden ston an dem Staden»
(von ungefähr. VergL nngesehioht). Adatnkns,
Rhüdis, P, 2 ».
4. Werk. — «Die hencker warten! It 0^
Schicht». Murner, 4 Ketzer, N, 8
Geschirre 1. Werkzeug. - «Swelhes ge-
schirre er (der -Bischof) bedarf zfi dem sesae
der bürge . .» los Stadtr. Grand. 2, 85. —
«Fürehockcn, füreleiierii und alle andere ge-
schirre so man bedarf» (zum Löschen) 15 Jh.
Alte Ordn., B. 13. — «Schiflf und geschtrre».
alles was zu einem Handwerk nöthig ist. 14
u. 1.Ö Jh. Ibid., B. 12 Etc — «Etliche Werok
verbringt sie (die Seele) on leibliche Geschirr,
etliche mit leiblichen Geschirren». Geiler.
Irrig Schaf, D. 4 1j — «. . Das er (Christus)
zöigt . das sein Menscheit wer ein Geschirr
Gottee, daroh welches Geschirr Gott würcken
wolt sollich Wnndpr/.pichen». Id.. Post. 3,
87 0. — «Dorumb so mag man dem Sper,
den Negelen, dem Grenta nnd andern Wonea
Gottes. Hochzeit maohen und Ri n/ und
Eer erzeigen, als dem Werckzüg und Geschirr
anser Erlösung*. Ibid. 8, 14 1». — MSpidge-
srfnrr. instrumenta hisoria . . . werden ge-
meiuiich missbrucht; daromb ist es sorglicher
zn verkanfen Spilgesdrirr denn Waffengesdürr*.
Geiler. Bros, 1. lOi «.
2. Gefäss. — «Der Tod scheidet die Ge-
schirr der Eren von den Gesehutem der Schan«
den». Geiler, Arb. hum. 1 iO ^
Geschlscht, glatt, sanft. Schmeller, 2, bOO.
— «Die evangelische warheit . . . würde
uns geschlachtf-r machen und underthonig-er
aller oberkeit '. Snpplic. C, 1 *. — «Alles mit
senflten gcschlachtcn Worten». Zell, Y, 2
Geschleifliich, sich nachschleiffen, nach-
ziehen lassend, gehorsam. — Trotz der
schweifen Gebote, hat sich das Volk «pe-
schleif tlich und willijr erzeigt» Zell. K. 2 ö.
Geschmack, Geruch. S auch Snmek —
«Das gantz Uus ist erfüllet worden von dem
Geschmack der Salben». Geiler, Post. 2, 1141>.
— «Es glauben etlich Doctores das dem Men-
schen in dem Paradyss, wan er wer bliben
in dem Stat der Unschuld, so het er den süs-
sesten Oesehmat^ von im geben, das er alle
Thier lief zu im zogen, so dise Ding war
sein». Id., Arb. hum. 140 >>. £to. — »Do
sä8«e blmnen anff dem feld mit irem
gschmack fristen das leben» Murncr, Virg. C,
8 ». — «Da gewannen sie (die mit Koth ge-
füllten Tonnen) iren natnrtiehen geae^mtidk».
Id., Ulensp. 68. «Der böse geschmack des
munds und der zen». Fries, 118 ^. — JSs
hatte Jemand einen Athera deraen «^enÜNMuk
keiner erleiden mocht». Pauli, 140 — «Wir
scind ein guter gesdmack gottes» (2 Cor. 2,
15). Brnnf., Anstoss, 6 <».
Geschmetter. Lärm, fig. eitles auffallendes
Zeug. — «Kutten, weilen, narrenkappen,
stricke und dergleichen, als sie dann ein
grossen hanffen des ^cfcAmetter« haben». Warn,
Trost« q, 4 h.
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- 187 —
Geschmack, Sokmack. — «I>er Quchmnck
vnd zierd Auoni« . . .» «Warumb -wolten
wir vil geschmuek und zierliche cleider brau-
ohen ?> Bateer, Neaer., U, 2 ä ». — «Klein-
etten oder ander OetdmMcK BStluelb., d, 4
Geschöpfede, fem. 1. Geschöpf — «loh
gelottbe aa got ... der schÖpfer ist . . .
ftUer geschöpfedf. Bihteb. 1. — «Bs spriolit
Sot in dem bftch der geaehöpff» (Genesis)
uldin SpU, 15. — «Nit als eiUch meinent
und spreetient. Oott wandet dobneo bei Thor-
anglen nn ! hi kümmer sich allein mit den
höchstea Ueschupften, iiüt den heiligen Eaglen,
ud nemm sich dt^r cidren Oegchöpften nit
an. Das ist falsch» Geiler, Post 2, 47 ". -
«Die Gtscliöpft hdiad nit anders denn wie ein
Boch>. Id., Ev. mit Ussl. Ih a _ «Das Buch der
ÖWt'Ä^p/f» (die Genesis). Id. Selenp 62 176 *.
— Die Natnr «gebin ... ir geschuiiffde» Braut,
Thesm.. a,9 — Maria zugleic Ii *geschopfeU und
muteristg'cwesen» (desSchöpferb Id., Ruscnkr.,
D. Ged. 12. — «Das bucli der gcschöpff'*
ißmuis). Murner. Adel, H. 2«. - l'as buch
^tr geschöpfft* Genesis . Fric;. 13 — «Gott
hat ein mitliden gehebl menschlicher §€•
tdutipffde». Adclphus, Rhodis. D, 4 — «Gott
seine geschöpfft andcrhelt mit narung«. Nach-
tig., Psalter, 866. — Manche predigen nur
«von den geachöpfften, wie und wenn sie ^rutt
geordnet hat». Zell. Q. H b. — «Anbeten ein
creatur and ein gescköpfft» Ziegler, BÜeblin,
B, 1 »
3. Gestalt. — «Sin guchepfede diu waa her-
liek>.6ottfr. V. Str. 1, 5a
Ckamdirei Scherz, 535. Vergl. Beschreim.
— Trdfen die Börger Übelthäter in den Gas-
ten, so sollen sie ihnen wehren, nnd sind sie
nielit aahlreich genui; um sie festzuhalten,
«so soUont sie nachfolgen mit dem guchrei
doroh die gassen ... Sie sollen naehilen und
offeulich mit luter stimme schreven : sjerichtjo
and helijoU 15 Jb. Alte Ordn., B. HO. —
«Ware es das sieh in der naeht ein gc sc Ii eile
oder ein mgmgeschrn erhübe ...» 15 Jh. L.
c. — «Wirt ein man gevangen uf gemeinem
gadufei beider hüfe ...» Sierenz, U Jh.
Bnrckh. 198. — Wenn ein Kaufmann bei
dem Preis seiner Waare bleibt, «so gwinnet
er ein iriit Geschrei* (Ruf). Geiler, Bros..
1.9:^1j; Post. 1. 4*>. — «Böse werck ein
bös guchrei». Murner, Schelm., g. 6 » (böse
Werke verschaffen einen schlechten Huf)
— »Da«; gsihrei wir einf^m Thier vercfleichen.
das ist SU ^^ei5chA\ iiui und su behend».
M, Virg., L. 1 b. _ «Dazwischen flog durch
dBe g^anrc stat — das ffschrei, das warlieh
flügcl hat». Ibid., e, 7 Etc.
Geschrift Scherz. 535. 1. Schrift, etwas
Qesehriebenes überh., Schreiben. — «Baltha-
sar sah eines moles eine hant schrtben ge-
»chrift an sint: want, das kuiule nieman «ge-
lesen denne Dauyel». Kon. 284. — Der Kanzler
soll altes was des KOnifirs ist bewahren «mit^e-
Khrift, mit insigolti». GuMiii Spil, 59. — Moses
hai «sein Gesatz in geschrifften geben, aber ich
(Christns) hab mein Oesatc, das Bvangelinm,
nit geben in Geschriften, sunder in Worten».
Qeiler, Post. 2, 46 ». — «Sin narrheit gibt
er in geuhrifft». Brant, Nach. 30. — «Het nit
Helen nlT Paris ^lli ein antvmrt geben in
guchrifl . . .» Ibid. 84.
2. Buch, Urkunde. — «Und wart die gt-
$chrift gar voUebroht von diseme kriege an
deme menda^'c noch dem osterdage . . . 1290».
Glos. 89. (£ls ist das Bellom walterianum ge-
meint) ~ Titus flbertraf «sinen vatter an
tugfenden, darumb setzet man des sünes narame
für den vatter in der gachri/t und in der ge-
meinen rede, das men spricht ; Ty tus und Vespa-
sianns worent frnme keyser». Kon. B47. —
«Fünf jor noch datum diser geschrtft». 1449.
Alte Ordn., B. 1. — Die Prediger beklagten
sich «mit geschrift und mit wnrtcn» J. Jfeyer.
— «Die Juden verliesseu Barcochba, wenn
er hatt kein Geschrifft, so würckt er euch
kein wunder/.eichen». Geiler, Post. 2. 45 b.
•— «Als wir das in den gsdirijjften lesen»
(ut nobis carmina dicunt). Brant, Gate, a, 3 K
— «Bücher und gschrijft man lesen sol. —
was du lisst das behalt ouch wol». Ibid., a,
3 — «Frowen sint, als die geschrifft seit, —
bös hüterin der heimlicheit». Brant, Nsch.
63. — «Man findt gar manchen narren ouch,
— der ferbet usz der gachrifft den gouch, —
und dunckt sich striffecht und gelert, — so
er die bflcher hat umbkert». Ibid. 56. — «Wer
weltlich und (geistliche y«.'ÄCÄnj^durchsucht . . .»
Murner, Genehm,, t, 1 &. — «.. . wiewol man
desshalb kein sonder ^escArr^ Anden kSnd . . .»
Braut. Bisch. Wilh. 262. - «Alle gfschrifft
. und recht uns zustimmen*. Capito, Pfaffh.,
I a, 6 b.
I 3. Die heilitre Schrift. — «Das seit alle die
iMBchrift and das ewangelium». Tauier, 376
|(65). -~ «Die beiligo geschrift ist kvmmen
usser dem heilige geiste» Kulm. Merswin,
1 ms. Etc. — «Die geschrift seit das der büstabe
tötet nnd der geist macnot lebende». Nie. v.
[Basel. Taul Beck 9. Etc. — Papst Nicolaus
«was ein barfusze und ein mcistcr der heiigen
g«Khrift: Glos. 26. — Der I9j&hrige Jesns
dispntirte mit den Juden «von der heilten
geschnft». Kön. 5i)0. — Gregor der s^rosse
«der hcilgen gnehrift ein hoher nierer». Conr.
V Dankr., v. 100. — cDie geschrift der heii-
gen e». Guldiu Spil, 24. — Die Juden haben
«allwesren geert die Bücher, umb der heiligen
Geschnfft willen die dorin stund». Geiler,
Post. bl «. Etc. — «Die geschrifftgclerten».
Ibid. t, 63 — «All land sind jetz voll
heilg'Pr geschrifft». Braut, Nsch 2. — *Ge-
sciirißt . . . von alter und uuwcr ee». Ibid.
14. — «Die heilit: gschrtfft krummen und
biegen». Ibid. 98. — «Der geschrifft ein nasen
machen». Murner. Nb. 9. — «Man nent uns
meister der tfcschrijlli — die heilig ist und
seel antrifft*. Ibid. — « . . und das es hab
ein bestant — usz der heiigen geschrifft su»
haut'. Murner, Bad., P, 1 b. Etc. -« «Die
heilig geschnfft». Zell, M, 8 «. Etc.
Oeschompft, geb&nit — «Ein geknmpfot
oder ges(kimpfi Mess». G-eiler, Ev. mit UssL
114 K
CNwehtttt, Sohntt. 1. Wall, Bollwerk. ^
«Deine Viu'eut, die selben werdent dich umb«
geben mit einem GutMU oder Bolwerck (Lue«
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19, 48); . . . man luiupt eichen Pf&I, die
whlegt man in das Krdtrich und schüttet dor»
noch Grund darhindcr und macht also ein
Gt»chütt: Geiler, Post. 3, 60 « ; Bilg. 175 o.
* «Bill graben, hinder den ein zann gantz
voll "n^K ge»ckütt» AHpIphus. Khodis, B, 4
2. Chaos. — tAbialuiiii sprach zum riehen
Mann . . .: to iit a>« usriiea üch und um ge*
festet ein gross mecbtig Getchütt, magnnm
chaos, ein gross Qeachütt, ein Sumpf oder In-
brach. Hab Acht, wo man nummen in das
Erdtrioh tülbt oder grebt, do ist es nit anders
weder als ob es allee ein «nsaiBmengesohütt
Ding wer, als wenn man ein Blnderniuss
oder ein Capitelmau naohl». Geiler, Post.
4t b; Beb» der Pm. 84 b.
Geschwär, Geschwür. *Gesclncer und
andere Sieobtagen». Geiler, Arb. hum ,
Biig. Sil b. ~ Wandel cee sigen gswär,
Bticli. brüch und schnit». Brant. Nsch. 56. —
«Eissen oder geMchtoer: Murner, Gajac, 404.
— «Der gants mnnd mit einem ^ md b w r be«
liftfft war>. Ibid. 410. — *GesckiDer im Hals».
Fries, IIU Etc. — «Die hnnd die über die
pe$ehw0r€ (deaLazarns) gefallen sind». Wimph..
Chrvs. l:< ». — «Job gang schloffen in allen
siueu platern und gMchwereti». Kari>thau8, dd,
S B. «Zoletat 10 daa 0e$chwär gebrochen. ; Gesengfd«^ Gecaag. — SeelmeaeeB feiata
der eytcr häraasz geflossen ist». Zell, a, B )>. «mit gebetta and ge§ei^/ed§», 147i>. Beg. AA»
— «Wie man sagt im Sprichwort : da die band dH.
haben, da sy das gmkwir trnokeit». Heifio, | «Qeaarwa, procinctus». Harrad, 188. Bfiat»
Zehnden, A, 4 t>. ung, Kampfbereitschaft.
Geüchweigen. 1. Schweigen machen. — , GeHesae, ncutr. Sehers, 636. 1. «(?«säM, cloa-
«Die Zill L' kan nieman ije schweigen*. Geiler, | eae*. Herrad. 1^9.
Biljr. 71 ■'; Sünden des M. 35". — «Lftg und, 2. Ort zum Sitzen. — «In dem walt, do
geschweig mit kunst dein niaud». Brant, Face- 1 waz ein gesesae bi einem schonen bnrnen»,
tV6, A, 5 b. — Fantasten. SehwftUer, «die Nie. v. Basel, 325. Die Aussätzigen «am
niemands kan mit Worten jT'ifAiret^f}!». Murner, Snellinge süllent kein gesess* haban hj 8L
Nb. 47. — Solche die nicht allein die evan- i Helenen», üuil.-ürdu. 141.
^elische Predigt «nit annemea, sondern mit h. Wohnsitz, Wohnhaus. — Dagobert ga¥
jrem müglicbeten lleisz understeen an geadnuei-t dem h. Florenz «sin selbes gese$se zA Kircheiro».
Wann, Balaam, a, 2 \ Kön., 635;. - Ein Garten «hinder der tuiichen
2. Schv eieren. S aach Schucigen — «. . . sie herren gse$8e» zu Mülhausen. 1318. Cart de
wurden solcher gottsiesterung wol guchwei- Muhl.. 128. — «Ein ho.s und geuise, das ge-
gen». Bntcer. Weiss., b, 3 ». , legen ist in der etat ze Mülnhusen». 1888. Ibid
Geschwe.»«terig. GeschAvisterkind. -~ «Pie 167
von zwenen brüdern erboren sind, die man , 4. Lager. Vergl. Sess. — Die Burger voa
onch ^McAumtertjT nennet». Hnmer, Inetit. 60 b. ' Breseia «gingent in das geseue für den Inniig
Geschwind, subtil, listig Vergl. Sk?«»«/«. und ertrolaMit Moh «nd die »tat». Clos re.
— *Ge8chmnde und spitzfündige glossen». i G«i8«tzede. G«»atz, neutr. 1. Gesetz, Statut
Capito. Treger, 0. 8 i>. - «Hobe ^efeKamuTe | ~. «Das gotteliebtjgmieMe». Tanler, 268 (46%
verlymbdungcn». Ibid.. a. 2 — « . der ge- — «Pio alte die hatte vil gemtstde*. Ibid.
achtcinden bäpst fündiiu» Brun!., Zehnden b, 444 (77). — Die geistlichen Orden «hant vU
4 K Etc. guatede». Ibid. 298 (50) — «Dee eoadliea
Geschwinden, obnmächtitr Avt rdeii Tt rpl. ges^etsede» Clos. 50. - Bonifaz VIII «mähte
Steinen, — «Unküscheit mag man nit In in \ il geseUede in geistlichen rehten». Eon. ä77.
finden. — redt man darvon« in wfird gtwhtcm- — Christas ward getödtet «wider die geaeiai»
den* Murner, Genehm., g, 2 «. — «... Bisz der natnrcTi». TTutro v Ehenh. «Das '>t
das ich sie im dudibctt tind. oder ouch das das Gemtzü de^ Ficibches und das GemUd
iXk VMat ffmhtotndt* . Ibid., v, 8 «. — Wenn des Geistes». Geiler. Irrig Schaf. B, 4 ••. —
einem «am schniden schnell gesnitult eins «Man findet in weltlichen Getatzden . .*
Schenkel oder ander glied, so kan er dab ent- ' Ibid. F. 3 «*. Pred n. L. 133 *. — «Nach dem
nflnden nit» (uenn man ihm na gewisses | als das Gesotz gehütet». Geiler. Christi Kün.»
Wasser jribt . Mnrner, 4 Ketzer, m. 9 ». — aa, 8 — «Es ist wider das Gesats und &9m
«Wer das nur schmackt (den Grindj, das iiu g^enieinen Nutz». Id . Bro». 1, 96 *». Etc. —
gesehwint». Id., Luth. Narr, 148. — «... daz «Die gesattd das wellen hau», dass man die
im gar «chier ^TMcAuxind dorab». Id., 4 Ketzer, Richter «rftff an». Brant, Cato c, 1 ^
a» 4**« •~ «Quendelwasser, für die nase ge- . «Durch mich (die Weisheit) iMg&aU mü reiit
halten, ist gut für g«ad»windetk^. Bruns«bw.
Dist 100 «. — «LasK im die kanptadtr, fein
im geschwindtt». Fries, 175
Geschwindigkeit. S. Gtswtndekeit.
j Oescbwirm. GeHchwim. naatr., Sobwaim.
Benecke, 3, 763, n werme. — Gott hat uns
<vuu dem Geschtetrm so viler . . . mensohen«
j gebot und brench, wider anff seiaaa wag . . .
' gefiirt». Butzer, Neuer , C, 2 ^ — «... ander
so grossem g*chwirm der Scheltwort». Capito,
Treger B, 2 ^ — «Ein gantz gesckwürm der
jezabelischen diener». Zell. D, 4 i). ~ «Das
ge»chwürm der opfferer und meszpfaffen».
j Capito, Pfaffh.. a. 22 b. -- «StilR, clöster, iui4
j was des gesdnoürwu ist*. Bmnf., Zabndea»
' b, 1 b.
Gesege, Gesegede, neutr , Aussage. S. auch
BetoM. - Der Krieg der Suassburger mit
Bisohof Waltber ward beeokfieben «von bider«
her lüte gesege die bi dibcn dingen zftgegene
I worent . . und sunderlicbe von geugeät des
groBsen Elnhartet . . .» dos, 80. — «. . . M«h
■ geseged» dM eganaalen bftelia . . .» GvÜ.'Mk
i 196.
I eaaeig, Bfohtang. 8. Stigm. — Bin Sohfitaa
«loszt sich bringan usa dem gtuig^, Biaai,
Nsch. 74
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— 189 ~
niliiton» Tfl., Nach. 24 Etc. — «Das rerBchri-
ten recht m das gesats». Morner, Instit. 8 ^.
~ Saturn hat »gesaU und ordnen^ inen ^cbcn>.
Id , Virg., b, 3 ». — «Was in fönfftzehen hun-
dert joren — je getatz gemaohet woren . . »
Id.. Luth Sarr, 102. — «Zalcucue der ijesate-
gä>er der Locrensier». Id., GavM. 447. £te.
— «Der BÖmer ^sats gehntonen». Ringm.,
Cäsar, 17 — «Plato, in dem buch das er
von den gesaUUn gemacht hat>. Ibid. 6 ^.
— «Bs waren die borger aoHelier ^etat« und
nnwen f,'cbot ungewon». Adelphn . BurV yp» "
— «Die ceremonien des geaaUes». Butser.
Nraer., E, 4 « «... von geistHehen iiad
ireltlichcn gesnt'en*. Zell, N, 1 ».
2. Das alte Testament, die jüdische Beügion.
— «Die alte t, dai alte geteUtde». Taoler,
240 (42). — Ein Jude sagt: <ee Sint vil in
unsere geseUede gewesen, die oaeh vil zeichen
baftt ^ton». Kdn. 864. — «Die priester des
alten gesatt». Capito. Pfaffh , a, 3 a. Etc.
Ge»etset. niiwe gesetze, nüwe aetse,
nentr., neue Bebpflaosang. An vlelea Orten,
18 Jh. u. f.
Gesicht. S. Ge»iht.
G «'Sicht, eig. GmücA«, Glieden»eh. — cWan
ein Man das Grün oder das Gesicht hat . . .
und sich windet». Geiler, Ev. mit UssL 21H b.
— Dasy podius: * Gesucht, Zipperle, morbus
articalari«> ; item Göll, 327.
Gexiht. fem. J Anblick. — «Wer sü alse
tot sach. dem was rehte wie er gnode von
der gesihte enptinge». Nie. v Basel, ms —
«Sin hertz möcht im allein von der gesteht
serbrochen sin». Peter v Gon^onb. 141^6.
— Dia Augen ergötzen «mit unnützer geaüU».
Heinr v Offenb. — «Närrin vil etnt atto geil
— das sie ir gsicht bald bietent feil . . . wor-
Uoh. gesteht bringt bösz gedanck». Brant,
NBeb. 8^ — «Es wm ein eilend geschieht
— und ein gantz \i\?i:< lA'.ch pesicht». Munur
4 Ketzer, N, 7 *. — Es war «ein kläglichs
pifcA« und angehewr». Id., Tlrg.. P, 5 •. Et«.
2. Aussicht — «Do i^it /rar luslliclio ge.^ihtf
von vensteren die do gunt über die ronre us
ih wege, 7.A wassere und cft walde». Nie. v.
Basel
?. Vibiuu. — «Do dirre mensche dise genthte
Ksaeh . . and werte dise ge&thU kume alse
Ige alse mrn oin messe möhte gesingen».
E Merswin. 9 Felsen, 4. Ete — «Mich wart
nf eine stände eine gar trruN^ eliche ge$ihte
^^\ms<^n sehen, von dor gesthle ich gar usser
mosieu ubele erschrack». Nie. v. Basel, 271.
Stc.
rfesihteklichen. adv , sichtbar — Dpt h.
Geist kam »gesthteklichen in eins füres wise».
Bis. Pred. I, 24«
Gesihtiß;. 1. tjichtbar. — Man muss «über-
treffen die ding die gesihtig sint», will man
die «angesihtigen» erkennen. Taulor, 3!*l (67).
2 Hübsch anzusehn. «Du ich z6 dem
ersten usging, do was ich gar iung und was
OUrh ettf'was gi'silUig» . .N ie v. Hasel, ms,
Gesinde. Geschlecht, Verwandtschaft. —
«Die geboren werden, die sehlagen des valr
ters und nlt der mnter guiniide nach». Monier,
Instit. IH b.
Oesippe. 8. 9i^.
Gesippt, verwandt. — «Ir haben mich ge-
sucht under meinen Verwantcn, uuder meinen
gesippten Frnnden». Geiler, Post. 1, 22»}
Baum der Sei, 24 b ; Arb. hum.. 142 «. —
«Die ge§ipte früntschaft». Murner, Geuchm , f.
3 n. — «Die neehsten gmj^ptm erben*. Id.»
Instit 48 *. Bte
Gesieder, noutr., schlammi^e.s Gewässer,
das nur beim Hochwasser flieset. Lexer« 1,
9)7. «Gegen der alten Oanseove Uber,
hindf 1 'lorn grien, das gantz gesiedet . . . Das
friedet in Bumans grien». 1441). Alte Oxdn.,
GeHlinden. S. Slinden*
Gesmack. Ü. Smaek.
CtoMsebe, OMaehede, nentr., Sekmaeh. —
Dn': Salmcntragen der Fischer am Pfingsten
ist <got ein gesmehe und der stat ein unere«.
1466. Mand. u. Ordn« B. 8. - *Gestneh€d4»
den Stadtkaeolitan aBgetbaa. 16 Jh. Alte Orda.,
B. 2H.
Geamide. nentr.. Schmiedearbeit Seliers,
6.^H - «Von gesmide und von golde . . , —
Ein wuniiekliches hüselin». Gottfr v. Str. 1,
224 — «. . ein kröne — Die was vil harte
schone — Mit gesmide geziert^t». Ibid. 1, 229.
— Die Güldbchmicdc sollen «kein kupferin
geschmyd vergalden». 1482. Goldschm.-Zunft^
71 - Das Eisen ist das stärkste «unter
auderm geschmeid, also zwingt es und zemet
alles gesvhmeyd» Gulilin Spil, 6.
Gesost, gesetzt, ruhig. S. ^sttut. — «Es ist
von uns begert . . . ^esott and kiel (kühl)
zu sein, kein Scheltwort gebrauchen». Capito.
Treger, B, 3 K
Oespan. S. 8pm.
Gespenst, neutr., vom altd. spanan. rcigen,
locken, Lockung. Verführung. 1. Trug. Scherz,
688. — «Gssfiefisfo, illeeehrae». Herrad, 196.
Träume Kommen oft «von des tiifels gs-
spenste». Bihteb. 8H. — «Ist es denne das es
ein gespentU von dem tBfel ist . . .» Nie. v.
B i (*I 15' — «Ich wart dem tüfel noch allem
sime gtspensU nie holt». Ibid., ms. — «Also
wfirde sfi . . . erlöset von dem täfele nnd
von sime gespenste*. Miirlein, 32 — «Das ist
des Tüfels Gespenst das uir unser Elend nit
mercken». Geiler. Bilg., 204 b. «Du entsagst
doni Teufel und aller seiner Gozierd oder
Gespenst*. Ib , Has im Pf, Ä, 2 a. — cDer
Teufel macht dir ein Gefert vor dinen Ougeu.
das du nienest das doch nit ist; das ist des
Teufels Gespenst». Id., Emeis, 3:> ä, _ «Ler
hie das nit bessers ist wider die Zauberei und
des Teufels Gespenst dann Oot anrufen». Ibid ,
46 Etc. - «Es ist des teufcls gespenst. alles
das was zu nachteil dem gotzwurt dienet».
Zell, S, H « — «Wie solten got . . , solche
gespenst nit . . . ein sohmach sein ?» Butzer,
Neuer.. H, 4 — «... die dem gütlichen
wort mit jrem gespenst und tandt . . . wider-
sprechen». Wurm, Balaam, d, 3 ».
2. Geistorhafto Krschcinung. - «Dieser
Segen (ein kurzes Gebet) ist g&t vor den
geben dot nnd alle Ompetut». Gebete, 15 Jh.
(rt '>pnnst. Gerüst, ohne Zweifel von spannen,
aufspannen, um gleichsam den Bogen eines
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— 140 —
Gewölbs /.u i>pannen. — cWean man ein Ge-
w51b will machen, so mass man vil Gerüst
danin! Trtaciien. ein gantz Gespen-it richtet
mau utt, und uff denselben behiltt mau sich
vntJE das das Gewölb gemacht wirt, so thut
man denn das Gerüst und dasselb Getpenst
hinweg». Geiler. Gcistl. Öpiim., Ü, 3 *.
Gespenstekeit. Trag. — «Die zoh im ougen
nnde sin — Mit ir getpemtdceU hin». Gorar.
V. Str. 1, 240.
Gespenstig, trügerisch. — «Din gespen-
stigin trugeaheit — Dia in so valscher siize
Bwebet . . » Gottfr. t. Str. 1, 82. — «Da si
den lim orkaude — Der getpeiM^m minae.
Ibid. 1, 162. £tc
Qesperre, nentr., Sparrwerk des Dnohs.
Scherz, .'iSH. — «Die alte kirche wart . . .
mit eime nüwen lache und gesperrt gebessert».
Nie. V. Laufen. GoUesfr. — «Das gesperrt
oben uf dem miinstcr». Kun 72'). - I>ie
Gärtner icöunen sich eines Theiis des Zehent-
hofli Ton St. Thomae bedienen, doch so dass
«den wenden, dem dachgexperrc und der mur»
kein Schaden geschieht. 1472. Heg. BB, i2ü.
GMpiUsch, adj. von Gespiele, Spielgenosse.
Freund. — «Ks leidet ein Mensch den andern
aas gesellischer oder gespMscher Liebe». Gei-
ler. Geistl. Spinn , P, 7«.
Gespons. S. Gespuntse.
Gespor, ucuir., Spur. — «Wenn die Hunde
kuroment auf das Gespore da der Hirtz ge-
laufen ist». Geiler, Fred. u. L. 5 «. — Hunde
der Türken, vuu denen mau t>agl «da» sie
die cristen am gttpor kennen». Adelphns.
Bhedis, A, 5 a.
Gegpulg, Gewohnheit. S. Spulgen. — «Un-
sere bürgere hant einen gapmg ■ . . » o. ISII.
Urk.. 2. 2»,
Gespnnst, fem., Gespinst. — «Es wirt nichts
guts aus irer Gespunst. sie dürfen nit ge-
dencken das nss irer Oespunat Samet werd
oder das hochzeitlich Kleid». Geiler. Geistl
Spinn.. P. 3 b.
Gespuntze, Gesponü, ma&c. u. fem.. Ge»
liebter, Geliebte, Gemahl. — «Wir mu8i>ent
oneh einen gespuntzeu liaben». Taulcr, 4.ö0
(7>Ö* ~ ^^1* oinöte dines ge-
9puiä*en warten one aller ereatnren beheff*.
Nif. V. Basel, ms. — «Lieber got und lieber
Ses^untse miner». Id. 208. — «Ich wil miner
eisohliehen gespuntsm iirlop geben». Id. 307.
— «Maria, ein gespomz des hcilgen geistes»,
Gebete, 15 Jh. — «Dein Gespons, J. Christus».
Geiler, Et. mit üssl. 24 » — «Ein liplich
gespons und gemahel». Brant, Thesm , a. 5
— «Ave, gespons des höchsten woits» Id.,
Verbum bonum, D. Oed. 22. — Christus ist
«der einig gesponts oder prütig'am und kein
ander, and die sponlz oder brud keilten au-
dem man erkent, sunst wer sy . . . nit ein
roino gesponte». Earsth . l>b, 4 a,—. edle
gespons Christi». Zell, X. 2 i'. Etc.
Grest, von jcsen, Gischt, Schaom. — «Wir
sehen wie in dem llcrbf^t der nuw Wein den
Wuüt und den Gest oben zu dem Fuss us-s-
Würft». Geiler, Arb. hum. 130^.
Gestanden, erprobt, im Alter der Reife
stehend. — «Der gestandene m6t>. Gottfr. v.
Str. U 128. — Budolph von Habsburg, «dor
von alter ^ ferehler getiandener maa go-
wesen». Glos. 41. — «Ein ^M<an<2m swert ist
goldes wert». Altswert, 7 — « . . . Nit allein
die unschuldigen Kind, auch die gestandm
Leut und Menschen die zu Iren Ta£,'cn kam-
nieu bciud . .» Geiler, Narr. 175« i Ev. mit
Ussl. 199. — «Schimpfwort die einem joagen
Gesellen wol anstond, die stond einem ge-
standen Man übel an». Id., Sünden des M.
52 b. — «(TfstaiidMi alte lent». Ad«Lph«8,
Fic. I.n5^.
GeHt«i;h, das Stechen, die Schlacht. —
«... dann er zu Murten in dem gtUek g»*
wesen <;y, do im so not an fliehen was ...»
Braut, Nsch. V4.
Gesten, als Gast behandeln, beM'irthen.
Scherz, 089. — Gott spricht: «ich gnte dich
mit wunnen ewecliche» Bihteb. 90.
Gestellen. 8. Stellen.
Gestende, neutr.. das Znsammenstehen einer
Menge von Leuten. — < . . . damit das gcloiffe
uf dön gassen und das mKmmI« bi dem fibra
nii me so gro66 . . . werden m9go ...» \4l9b.
Alte Urdn., B. 13.
Geatielt S. SUOen.
GeMto»se, ncutr. Scherz. 540. 1. Feindlicher
Zusammcnstoss. 8. auch Stoss. — «An deme
gestosse wurdent . . . Ewene ersehlagen». Glos.
122. Kön. .76.
2. Windstoss. — «Über eine wile komet
ein ungewitter nnd ein ^esMess». Eis. Pred.
.^ 214. Eta
Gestrack, strack, steit — Da der Prophet
zn Jeroboam «kam nnd in straft, da stredct
er den Arm H^^ und wolt den Prupheten
schlagen, da blib im der Arm also gestrack
und moeht in nit mee an im bringen». Geiler,
Emei•^ tl4 «.
Gestreift, gestreifelt, bant bekleidet. S.
aneh striffetht, — «Da tratst ein Par Hosen,
du seiiid Farben in, sie seind gestriflct». Gei-
ler, Post. .3, 92 b — Fig. «Ein Samarit&u, ein
oeÄrißtAer Jnd, der do was weder Jnd noeh
Hcyd». Ibid. .1,77«; 4, ». ~- «Die an-
fachenden Menschen, die habeut an eiu ge-
Hreiflet Kleid*. Geiler, Brüs. 1, 10«. — «Die
gestreiften leien, ^vilrh, ich gar leichtlich
un wissenheit underwiudcu die krankhcit zu
artsneien». Fries, B, H «vi — «Den gestreijßim
leycn mus/, man mcr uszlegung machen dan
den gelertcn». Ibid. 21 — «Gcstilieic doc-
tores und geatrtifUte leyen». Pauli, 74.
Gestricke, nentr . gestrickte Dinge, Netze,
Garne, etc. — Mau «sol kein gestrig machen
das cni^er sj danoo der model». 14fi5. Alte
Ordu.. B, l.
Gestüle, ncutr., Stuhl, Sitz. Scherz, .ö40.
— Vom Bischof eingeladene Dienstmann
«8Üllentersam^«fü/(' haben». l«»Stftdtr. Grand.
2, 78. — «Der Uudeu gestüle — Daz was von
blumen und von grase». Gottfr. v. Str. 1, 236.
«Etilicli {.stiinden'i in den uicdern gt-sttclen».
Braui, Bisch. Wüh. 255. — «Und set/.ten sie
uff ein marmeln gstul». Murncr, Virg.. m, 1
Gestüme, fem., Ruhe. — «Da ward orberisoh
so ein grosse gestüme und stille, daz sie (die
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^ 141 —
Schiffe) sich nit von Btat bewegen mochten». {
Rinirin., Cäsar, 26 «. '
Gestüniiglich, GeBtiim, Gestümig, ruhifif,
Stil], eig. Ktamm. — «Christiu sprach za dem.
Her: »ehweig, thuM, bfes still oder ffeatüm:
Geiler. Post. 1, 2B>>. Geiler hat das Wort
aneh als gleichbedeatend von opportonus, et- .
iras das surTeehten Zeit gethan wird t cPredfg I
das Wort, lig an, gestfm und ungestüm». '2
Tim. 4, 2.) Seleup. 87 *. Die Vulgata hat hier :
«opportune et iraportnne». Dasypodiiu kennt j
gestüm nicht, gibt aber importonos homo ,
durch «nngtötümer, anmwiger Mensch». — |
cWftld und aneh meer alle war §e$t1tm, — das
man ir kein-^ in h<Wpti nim» ^rorncr. Viru:,'
m, 6 — *Gestum war bald das raeer ge-
well». Ibid. A, 7 u. — € . . . Das ir dae meer j
gestiimig halt». Ibid.. A, 5 — «Man sol ge-
Biünnyklkh uud ungestüniigklich straffen». Zell,
A, ■^ ^. {2 Tim. 4, '>.)
Gestttppe, Staub, Staubkörnchen. S. auch
Stüppt. — «Was bihcbtu ein Ägel oder Ge-
9tHpp in dem Oug deines Broders?» Geiler,'
Po>t. H. r>l b. _ tWann der Sunn^nschein
eiAveiui liureh ein Spalt in ein Kammer . . .|
instrimet, so sieht man in demselben Schein
gar untzallich vil Gestüpp», Id.. Selenp. 1H8
— «Die bösen Geist in dem Lnft. der also
▼il sind also 0«$tüb in der Sonnen». Id., |
Bilg. 175 0. — «Hein Hertz ist ein Gasthaos,
alles Gestübt das da fleogt das geet da ans i
nnd ein». Id , Geistl Spinn., M, 1 ».
Geatnrm, Sturm. '-<... mit gewalt in
eime gortfirme». Tanler, 81 (17). — «In diMm
gesturme Avenlont die velse noeh hoher ge-
brocbeo». Ibid. 268 (46).
0«siie1i, nentr.. aas Suchen, Verlangen.
Scherz, 540. — «Men bindet gar wenigr men-
seben in disen zlten, die sich alleine got gent
one aller ereatnren gef&di: &ulm., Merswin.
ms. Etc
Gesuch, Zins von aosgeliebenem Geld.
Wucher. — «Gar lidlieh wer der joden ge- j
«tieft», im Vergleich mit dem der Christen.
Brant, Ksch. 90. — «Jüdscber ^«ueA, joristen '
bnefa . . .» Hnrner, Schelm., a, 6«. — *0
gott, behnt vor jtidschcm gauch — und vor
des apothekerb buch». Id., Nb., 102.
Geaficht. jede Art rheomatiseher Sehmerz, j
— «Das gesucht im rucken . . » «Das genücht \
ond Podagra in den iussen» Bronschw., Dist..
64 b; 4<5 a. — tCbiragra, Handgesücht». Gersd.
87 - «Hat einer das podaprra oder snnst
geiitcht, frage jn ob er nicht ein alchimist
ni». Fries, 66 b.
Geswaslic'h, Gesweslicb, heimlich. Ahd.,
•wäs, heimlich. — Sie haben den Feinden ge-
schadet tgeatoäsliche ond verstolnc». Gottfr.
V. Str. 1, 267. - «Gang ^enoetitcAe hin und
frage . . » Ibid. 1, 148.
Geswehseht, heimlich, verheiniliclit. —
«In disen hof hörtent üben hüben, der ist
eine halbe gestoehseht». Sulabad» 180(>. Weisth.
5,429. — Was anderrwo ein cvertlogen» oder
«verstolen» Gut,
Geswihe, Sehwtgerin. — Sehens. 636.
Heute bei uns : G'scliwci. — «Johans Judas
genoHu . . .» im. Kön,, Beil. 1036. - <Swe- [
her, sweger, ffmrik» • . .» 14&6. Goldaohm.
Zonft, 42.
Geswindekeit, Geschwindigkeit, Hefti^>
keit» List. Yergl. Surinde. Scherz, 686 —
«Hoehvart, geswiiuM^, bittarkeit ...» Tanler,
14(4). - * Geschwindigkeiten, nffiÄt?. nnd Y>ha'
risejische fündlin*. Brunfeis. Zehnden, c, 1
Oeawitterde, Oeawlatrlgede, Geichwister.
Die zweite Form setzt ein verbom geswistri-
gen, verschwistern, voraus. — «Mine gesufta-
iernde algemeine . . .> 1967. Deutsche Ürk.
12. — Süin!'' 'trofrcn dirmm fjesufistridf.Blhlch.
2ö. - «Erbi> von Dünungen, Gertrut, Grede
nnd Hans sine gmoMerde». 1389. Gotteshaus
zur Krone. — «Nieman sol dem andern sine
güier vortragen, es sy denn ein gesehwüsterde
dem andern oder ein vatter sim kinde . . .»
S. Lukart, 1354. Weisth. 4, 22. König
Heinrich «besaute herzogen Friderich und
sine g«swQ$Urde». Kdn. 461. Etc. «Din
gemcüsterde ond din zereTscMen». Conr. v.
Dankr., v. 327. — «Eberhart von Landesberg
und C&nrat der Barrcr. sin bräder, für sich
und ire geschunstrigdew. 1284. .Als. dipl. 2.
30. — Es «wareni drie geschwistergit. unii
ging das ein sterben, und viel das erbe au
die zwei geachm^tergtt . . .» Kembs» 138&.
Burckh. 141.
Geswnbt. vom ahd. gisochhan, deficere,
langnere, Auszehrung. Schmcller, 2, 623: die
Oesmeht. — Kolman Merswin «aneving mit
gestvtiht zö »erwende und Kft sieehendo». Ni«.
v. Laufen. Gottesfr. bx.
GetSiis, von tanzen ? Oefolg? — «Also das
er . . . uff alle (ietänse, Gepreng oder Stultz-
heit diser Welt verzeicbt; das beisst Getäns^
do eim ein gross Gesotter anhanget und uaeh-
f^ot», '^'rili r Selenp. 196 b.
Geteidittgen. S. Teidingen.
Getelos, üppig. Uederlieh, laselvus.petnlaoB.
Scherz, 541. — «Diu smähe, diu bose — Diu
böse gtteiose ...» Gottfr. v. Str. 1, 247.
Qetenitair. Montag. — «Lere uns wie wir
am andern Taj,' v.arh dem Sontap. das ist an
Montag oder Gctemtug disen andern Partickel
betten sollen». Geiler, F^ter Noster, H, 2 a.
Gethal. Gednt, That. — «Die Gethat und
der Nom die sollea einander entsprechen».
Geiler. Ev. mit UssL, 171 b. _ «Das Buch der
Gethäten der heiligen Apostlcn». Acta aposto-
lorura. Id.. Post. 3, 28 «Das Buch der
2%d<eii der Apostel». Id., Irrig Schaf, D, 5 ^
— «Wer sich bedenckt noch der gedat, —
des anschlug gemeinklich kumbt zu spat*.
Brant. Nsch. 14.
Getinsen. S. Tinsen.
Getöne, neutr., das Tönen. — Hätte «das
ore ein getane, so j^-^ehort es nicnier enkcin
getö»e*. Tanler, 229 (40). — Die Sterne «lauf-
fent omb und maehent das süss gedön». Gul-
din SpiL 79. Ete
Geionge. Getongenong. Heimlichkeit, Ge-
heimniss, mysterinm. — «Frone getouge, domi«
nica sacranienta». Herrad, 190. — «OctOM^
fttuujie, sacranienta». Ibid. 194.
Cratragide. Getregede, nentr. Sehen, 648.
Die iilteste Bedeutung' ist: *Getragide vcl
eigen, possessio». Herrad, 180. Schmelier, 1,
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€48» — Spfttori lUle Lebensmittel dienen-
den Früchte: »Wir siiit ouch d''? ührrk micn,
lant Straubarger oder ire helfer dehein ge-
^gtä» neuer ireti etetten . . » fBren« dämmen
ist der frirlen nüt gebrochen . . .» «Was sie
Setregeäe« uf irme eigene oder uf irme g&te
ttdent . . .* 1862. Urk. Buch. 1, 867. 868.
^ <Da8 korn and die bonen and was gedre-
r(e in der «chüren iet . . 1997. Bist, de
Thom. 886. - «Bocken« weinen« hebern,
ferste, senf, magesot, nasse oder wcticher
nande geiregede das ist . . .» 1456. Goldschm
Zanft, 46. Aehnlich : Tachcrznnft, 59. — «Brot,
■win korn und alle ander getregrde . . . Bie-
ren, l^irscn, und alleö ubä uuU alle andere
§ttn99de*. Guüeute-Ordn. Iö8.
Während das Wort noch in dieser allg^c-
meineu Bcdeutuiiij üblich war, brauchte man
es aach schon, wie heute, speziell für Ge-
treide : «W^eissen, rocken, gerste. habern und
ander getreyde». 1446. Alte Ordn., B. I. —
«Weier hande korn oder «clnmedeeB 'wöUe . . .»
1460. Ii. 0.
Getrat. eehnelL 8. aneh drat. — Der Snltan
kat geeehickt «mit neantzehen eegel ein ar-
nadt — von Alexandrien getradt», Adelpbua,
Türk., F, 4 b.
Getreme, nentr., Gebälk. Von Tram, Balken.
~- «Also gta tieffe . . . worent sie in dem gerer
nad ander dem g$trme verinnken» (des einge-
ttör/ton Hauses). Nie. v. Laufen, ms.
Getremrael, Geräoscb, Lann. — «Andern
kilft da 4dn OHremmd IM« da man Int Ist, et*
wann in cim Wald da das Wasser kor m-
eehet». Geiler, Bros. 1, 88 b.
Oetrenge, Getrengede, nentr., Oedritng.
— Sic «brechent sich us diseme getrenge».
Tauler, 4 (1). — Die Ausßätaigen sollen sich
nicht in «das getre ng e de d«r Itte» nisehen
Otttleote-Ordn. 137.
Getreppel, durch Trappen verorsachter
Lärm. — Das Schaf «förchtet das Getreppel
•einer eignen Füss*. Geiler, Irrij; Schaf. A, 6
Getrochlingen, heimlich. Geiler, Emeis, 70 «.
Getrüsche GetrÜBt Scherz, 542. 1. Schaar.
— ' •Gedrwche^ cohorb militum». Herrad, 189.
— Es «kam ein getrüst der vinde über in
(Conradin) und woltent in vohen>. Glos. 40.
8. Gedrängr. <(?e<rM«cA,tamaltus».Schmeller,
1, 676. — K iiiir Albrecht ward geweiht um
Uittemacht, «das deste minre getrüatee wurde» .
Clos.« 68. — HeetOT hatte einen Griechen ge-
ftagen, «und das er Irii mölite us dem ge-
<HM« briaEeOf do warf er den schilt an den
rfieken». K6n. 298. ~ Die Joden rnnstanden
Jesum «mit groHseino ijetrüete»» Vene. Brieft.
Getrliwen. S. Truwen.
Oetter, nentr., Gitter« meiet ^on Biien, wäh-
rend der Gatter von Holz ist — 1466 ward
TO S. Thomae «das iserin gelter zum heiligen
grab» gemaekt S. Tkom. Areh., Reg. A, f.
677. — «Ich stand hindcr dem getter und sich
dich». Fred. Ingolts. 1435. — Fraaenklöster
«mit eiseren gettem und koken miirea».
Zell, e, 1 a.
GetoBg. S. Tung.
CtotttrMa« WBtttmtt dttiftn, wageiL 8«ken«
d48. Man sollte «ein trahen vaesers nit
mit friheit . . . getürren nemmen» Tatilcr, iVtS
(44). — « . . . das wir getürrent t»präclteu:
yatter nnser ...» Ibid. i68 (46). ^ « . . . da«
wir die porten nüt getürent uftftn>. Knn 297.
— «Kam loh dich ansehen getar* Guttfr. t.
Str. % lOBk — « . . und doeh nSt epreckea
pater noster». Taaler, 268 (46). — «Ich
getar nüt begern ...» Mio. r. Babel, 147. Et«.
~ «Den geUtr nieman bitten». Eäs Fred. 1,
242. — « . . . der es getörste bestan». Gottfr.
V. Str. 1, 87. — Wenn «sich der bürgen du-
heinre zh Strazburg niht getfirste entwor-
ten . . . . 1264. Urk.-}?iirb 1, 424. — Der
Zöllner »gelurste sin ügeu nüt erheben». 'Fau-
ler. 340 (41). — «In manigem }QTt engetorste ich
nie gedenken das ich onsers vatters S. Do-
miuicub stin were». Ibid. 301 (52). — «Dis
selbe getorete er nüt gesagen>. Nie. v. Baael.
149. — «Daran getonte sü nieman geschedi-
gen». Glos. 56. — «Ein zil über das sü nüt
9«<t(r«t«nt wandeln». Jbid. i J3. — «Sus kunient
wol 4000 man in die stat, die vor nut ge-
turtterxt darin Inimen». Kön. 826. — ITaria
*gedurst das zart kiiidelin nit aurürcn». Pi ed.
Ingolts, 1435. Die Feuden *getürreiU nit
hinder sieh riehen», (hildin Spil, 46. Etc. —
«So getar im der Wolf nit genohen> GoiloT.
Büg. 2t) \ — «So sie irem Zorn ... nit
(^irren oder mögen genug ton». Id., 8elen|».
31 — «Die armen Buren, die getörren nit
witer gucken, denn ir Janckherr will». Id.,
Post. 8, 83 a. — «8. Paolos ^efortt sprechen ...»
Id , Prod. 11 T. a. _ «Ire eigne geschwornc
Gesalzt äörenä sie übertreiieu» Id , Holl.
Len, a, 7 — «Nieman ist . . . der worlich
sprechen tar, — das er si wis und nit ein
narr». Brant, Nach. 2. — «Wer vor frowen
und kinder wU ~ von bnlsekafft, bosheit.
reden vil, — der wart das von in widerfar
— desglich er vor in tribon tar». Ibid. ö2.
— «Ein narr Ist wer gesprodien dar,
das er sig rein von sünden gar». Ibid. 31.
— « . . . nieman getar — zu in sprechen: was
tustu narr?» Ibid. 47. — «Der ist ein narr,
der rümcn gtar. das im vil glücks za banden
far». Ibid. ^j. — «Er gdar weder got noch
der weit trugen». Ibid. 101. — Dienstbarkeit
ist der menschlichen Natur zuwider, «so sie
nichts than noch lassen gtkar — dann das
ein ander will . . . > Brant, Freih. Tafel. h02.
Etc. — «... Ich das auch reden tar, — nüt
schedlichers dann ein gierten narr». Mumer,
Nb. i9. — «Dem wolf kein gans nit truwen
tor». Ibid. 130. — «Noch heb ich mer denn
tosend per — die ieh ietsnnd nit sagen ilar».
Ibid. 11. — «Der ist ein armr (jans fiirwar,
— der sin gut nit brachen dar». Ibid. 64.
— «Ieh setste Abraham onek har, — so weiss
ich nit ob ich das dar». Murner, Geuchm., r,
3 b. — «Ein esel sich beriemen dar, — wie
im vi! glttdcs sttkaaden isr». Id., Nb. 41. —
«Wiewol es hoch verbotten war, — das da ein
knecht nit kriegen tKar: Id., Virg., f, M. —
«Ieh weiss nit ob ioks sagen mar, — oder
verschweigen gantz und gar». Ibid., G, 6b.
Ete. — «Usz was geist geturren jr sagen...»
Zell, s« all. «Bs wüMon wenig ... in dar
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-lis-
pelt straffen ^tiiTmod«r mögen*. Ibid.,y«3
— IHe BueTM •gedOrm^ wftnii ir sehon xreif^
selnd. ein anzal riittor niiwenden». Rinteln.,
Cäsar, 29 «G^wH ick mich nennen
«Inen «lllmher. wftnuib nit aaeh episcopus?»
Zell, O. 9 h _ Oisar tden trnüiscnen rytern
•ei« leben nit venrawen Miknr$t». Kingm..
Olmr, 161». — tBi dorK kein menseh ein
■wort nit reden oder lachen mit einem an-
dern». Adelphus. Türk, H, 6 — «... das
man die warheit gar nit sagen törete ...»
Zell. X. 3« — «Es haben ein theil thörrer
sprechen, das kein gott sei». Brunf., Anst. 9 b.
Ctotiretekeit. Gediirstigkeit, Kftknhttit,
Verwegenheit. — «Mit friheit nnd vermesse-
ner geiörtttekeit*. Tau 1er, 253 (44). >- «Do der
legatc ^^esach des bitehofes getürtttMt . . . >
Clos. öl. JElc. — tWaR das nit ein ^osse
GedürHigkmt und ein mächtiger Frcfel?» Gei-
ler. Pred. u. L. !)7 • Etc. — «Deslhalben . .
Tengler der gedürBtigJceit Herculis gar wol «n
verglichen ist». Brant, Layensp., 0, 5 a. —
«ManUohe krallt pedMi^teA». BingB., Ctoar.
119«.
Oetnrstig, Gediirsttg, TVratig, verwegen,
kühn. Scherz. 492. .^42. Ycrgl. Geiürren, —
«Wie kunte dirra konfman so gt^mtiff sin,
daa er dir softe keischen das er dir nnt be-
valch?» Clos. 54, Etc. — «Nft was Alexander
pcdürstig worden and starg*. Kön. 303. —
«leh bin so starck, so bestentig nnd so ^
tureiig, ich getar im -n^c'ii iimlL'i- :-rin iuiilicz
waz mir gen im gebrist», öoidin iSpii, 44. —
«Petras ... der vor der Hagt verleugnet
het, der gieng d;irn9r>h getüritiäkhen für die
Färbten und öhristen JBischoff nnd sprach:
wir mnMen Get mer gekoream sein dann den
Menschen». Geiler. Has im Pf., B. 5 b.—
«Ein junger Mensch ist nit also aedürstia die
andern zu strofen». Id., Bilg., 71 B. _ «Jlann-
hafftig und gedörstig*. Hrimsrlnv., Dist. ö9 b.
^ «Es waren kecke und geäörsUge menner».
Eingm., GIsar, 7 a. «Br Vftr eins l^ecken
g»iürstigen gemütes». Adelphus, Ro ! I, i a.
— «. . w elchen (Gesetzen) ob yeraaad ausz
f9äir$tiger frevetheit nnderslat so 'widerston,
d«r sei schuldig der Ungnaden g-ottes>. Id..
Barb. H4 b. — «Wie dörffen wir so gedurstig
•ein, das wir den heiligen leib Christi also
dörffen schmehen». Zie^lcr. Büchlein, D. 3 a.
Man wird *türstiger zu maulichcr verieh-
ung». Capito, Verwarn , A. H «. — «Sie seind
tfirttig, achten hoch von jnselb, nnd sittem
ait». Butzer, Neuer., B, 2 >>.
Oetwang. S. Ttoang.
Getwerg. S. Querch.
Qetwingen. 8. Twttigtn,
Qenrstts.sen S. ünasaen.
Gevattern, Siek benehmen wie Gevatters-
lette mit einem Kind, liebkosen. — «Bs
kamen uff einmal fWT imiLkfi a:\ m zu -amen,
nnd gefUUrtten einander und schimpften mit
•inander». Pnoli, 17. — Das JeensUnd er-
9c}!rint einer Klosterfrau «und gevetterUt nnd
Bchimpfft mit ir>. Ibid. 318. — «Die fraw
Sfätttii mit den Und, kfissets nnd kalsets».
>id. 344.
Qewüoha, Wackstknm, Statnr. — «Zaehens
was kleine (TsttecAi». Geiieri £v, mit UitL
165«.
Gewalt, masc. I. Gewalt^ Macht. — <I)ae
doch vU manik man — In michelm gewaite
kam». Qottfr. v. Str. 1, 7. Bte. — «Gelonbent
ir das der heilige geist noch den selben ge-
waU habe?» Nie. v. Basel, Bek Tau . i6. £te.
— Rom ist das mftehttgste Reich, «nook dem
nammen zft nemenc und nüt noch dem ge-
walte . . .» K9n» 317. — «Die liomer hetten
den gewaU von allen dingen». Guldin Spü.
•Hl. Etc. — « . . so valle ich in den gewaU
jre hende». Oswald, — «Ein torechter Regent,
der da etat auff dem Tach des OewuUs' Geiler,
Hi')ll. Lea. a. ß - «Mit dem Horn des Ge-
tfioii« stossent die gewaltigeii Herren», Id.,
Irrig Schaf, a. 8 — «Von dem Brummen
seines gütlichen Gncalts erbidemet das gantz
ErtreicU». Id., Baum der Seligk. ü7 l> — Der
Doetortitel «welchen Namen oder Gewalt einer
musz erlangen vom Babst». Id , Post. 2. 38 ».
— Ein Richter soll «den götlichen gewaii sehen
an». Brant, Moretus, b, 3 «. — Sie «btrachten
nit das höher geuxtU — dest höher wider ab«
her falt». Id., Ksch. 28. — «Den gtoalt man
nit lang /.it behalt — den man musz schir-
men mit gewüt* Ibid. 39. £te. — «Mins
gwaU» kan sieh kein man oberen». Mnmer,
Genehm., n, H — «Er hat mli allen gwalt
gegeben»* ibid , s, 4 ■. — Dass er «des gros-
sen getofäts missbrneh slek nit». Hnrner, Bad.,
G. I b. — «Halt glauben mir mit drim ge-
walt^. Id., Virg., 1 «Von keinem ge-
«Mtt entsetst irerden». Id., Lnüi Narr, 71.
Etc. — «Bi-^chitf}' haben nit grössern gewaU
weder andere priesier*. Zell, £, 2 — «Wer
sieh wider den gewOt setrt, der widerstarebt
gottes Ordnung». Gapito, Pfaffh., a, 1 ^.
2. VoUmaeht. Der König von Böhmen
hatte einem andern Fftrsten «sinen getoati ge>
geben an der walnngc» des Kaisers. Clos.
68. Ähnlich: Kein. 4«9. — «Der gewaUtbrief
und stimm, so der biseholF von Bamberg nff
den von TT. n stein gesetzt, ward zugelassen . . .,
aber der gwaU des bischoffs von Utrioh . . .
ward als attfomüioh aberlcant*. Brant, Bisch.
Wilh. 248. - «, . . so hant sie keieerUeheii
gwalt». Murner, Nb. 112.
Gewalten, mit Gen., bewältigen. Scherz,
544. S. auch gewaltigen. — Findet der Förster
von SundhaUheu Jemanden Uok bauen, «den
sol er pfenden ; mag er aber sin nit gewalten,
so sol er in ragen miner frowen» (der Äbtis-
sin von Hohenburg). 15 Jh. Weisth. 1, 678.
Gewalthaber, Bevollmächtigter. -~ Braut,
Nsob. 70. — Mnrner, Nb. 81.
Ctowaltlg, ansser der gewdhnlieken Be-
deutung auch: mit Vollmacht versehen. Scherz,
544. — Der Abt von 8ckwarzaok bat m
Dmeenheim «einen gm m äti gm eehnltbeissen».
15 Jh. Weisth. 1, 734. — Der AI i von Neu-
Weiler hat «zu dreien selten gewaltigen ban»
(privilegierten Weinverknnf). 16 Jh. W^tt.
1, 754.
Qewalticen, Gewalt anthnn, überwältigen,
violare. Sehens, 644, «Lnereeia ward ye-
waliiget von r]p^ kiinigs sun». Galdin Spil,
— «Also solt du . . * mit Vemnnfflt dioh
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— 144 -
gewtUigen*. Geiler, Süad. des H. 54 —
«Ir einer kam herfürhar gan — und wolt
den bruder gewaUiget hau. — Btiesz im das
•MWneiit in hth . . .» Hnner, 4 Keteer, L,
8 *. — «Wir narren stecken kein ander 7.il
— dem der uns narren geweitigen wü>. Id.f
Lntb. Narr, 2S. — «So du (Lather). . . die
heilig geschrifft . . wider iren vorstand ge-
walttgett . , .* Id , Adel, C, 4 e. Etc. - «Weli-
cher die geaehrifft mer gewaUige, Luther oder
die jn ein Ketzer schelten>. Zell, f, 8
Gewände, fem. Scherz, Ö44. Scbmeller, 2,
949: «Aekerbeet* terra versa et af^esta fnler
duos suIcoB, versura». Bei ans nicht in diesem
engen iSinn. sondern immer eine grössere Ab-
theilnng etnes ^ana; jeder dieser letztern
bestand ans mehreren GetcanJen: «die hohe
— , kurtze — , lange — , mittele — , ussere
<7eiiiafHfe>. 18 Jh. u. f.
Gewftrsnmkeit. Versieht. — «Mit gtrarsam-
ketl (cauie) bäh er au vor — was diu zeit
vordert und die jor». Brant, 3Iuretus, b, 4 ».
Gewärtig, wartend dassman befjrehrt werde,
zum Dienst bereii. Schmeller, 2. li Oti. — Der
]^Ieier von Sondhausen soll einen «Recken>
haben «domit er dem dorf aol gewärtig ain>.
15 Jh. Weisth. 5, 534.
Geweffen, Waffen Scherz, 546. — «Becken-
hnben oder ander geweffen». 1249. Strobel, 1,
561. ~ «Sin harnesoh und sin gexceffene*. 13
Jh, IMd. 1, 827. — «Harnisch und ijevxfene».
1870. — *Qeweff%ne; im ürk. 2, ö. 10.
Gewege, Gewielit. Seher«, 546. 1. Normales
Gewicht der Münze. ~ «T.st es da/ si (dir
Pfennige) in eime iibteren gewege gealagen
werdent . . .» (lat Tazt: pondaa}. le> Staatr.
Grand. 2, 72. - «22 mark silbena atnutbur-
ger gewegee». 1297. S. Joh. Arek
OewebNde, Gewftehs, bes. das der Beben,
Frtrng der 'Woinlese. — «6 umen wines. die
der meier mag nemen an gemhHäe oder an
cinsen». Salsbad, iStdO. weisth. 5, 480. —
Kein Geistlicher soll Wein feil haben in seinem
Baas, «es enwere denne das einre sin gewek-
tedt ▼erkonfen w olte>. iai4. Kön.. Beif 970.
— «So sol min herre han sinen winlaTi
sins geicechsedes». Bühl, 15 Jh. Weisth. 4, 126,
Gewell. W*lle. S. anch Gwelle. — «Die
Deck beschirmt vor der rng:esfi1ni)gkcit der
Gewellen, das bv nit in das Schiff gan;jen».
Geiler. Scbift" der Pen. 2H ö. _ «lia.s vieerge-
weU in hoch autYzoch». iliirner, Tir^'^, A, fia.
— «Das gros/, gewtU uns gar zerstreut». Ibid.
H. Hb. — .Dtej uid«r tehiff zuckt er (der
Wind) mit im, — und warffs in sandgewell
(syrtes) schedUch bin» Ibid., A, 6». Etc,
Gewell, vomitus, vom Verb, willen. Wüllen.
— «Ein narr loufft wider zu sinr schell. —
als wie ein hundt zu sim getoeU», firant. ^äch. i
82. — Ein Fresser «der bl dar Stegen leid ge-
weU». Ibid. 78. '
G«wen. gcuen, gähnen. Scherz, 547. —
Während einer Pest «wenne ein mensche ge-
wete, 80 viel er nyder and waa dot. Dovon kam |
die gewonheit. das men ein erfltxe für den '
munt macliet h>u nien gewet». Kön. 771. -
«Die Menschen werden Drang und Zwang ]
leiden nn4 g6wen vor Engsten», (sperren den
Mund auf). Oeiler, Ev. mit Ussl. 4 b. — «Die
Reichen gynen und gewen ewiglich und hant
Ao£»t und JKot noch Gat». Id.« Post. 2, öl
— KrShen: «So diek als der Han getot». Id^
Srl rip. 213». Etc. — Gemma: «Oscitare, gg-
Iren». Ebenso Dasypodius und GoU, 816.
Gewende, nevtr. 1. Das Fiseben mit Kdr-
ben die man nach einer gi •>\ ;-H'n Strecke der
Fahrt umwendet. — Die Fischer sollen «bi
naeht fBr gewenäe feren, wie Irfige man wU
vur tage vor ein geioende iu der wochen». 14
Jh. Alte Urdn , B. 18. — e. 1811. ürk. 9,
dB. — Zn dner gewissen Zdt aoU man aiekt
«mit getcenden faren». 1449. Alte Ordu., B. 1.
2, Theil des Buchs wo man mit Gewenden
fahren konnte — Die Äbtissin von Andlaa
hat im Breuschthal «drie 9i$ehgew«$»äe; 15 JL
Weisth. 5, 414.
Gewer. 1. Wehr, Verthcidignng- — «Ein
Low, wenn man mit im streiten \vill. er stel-
let sich auch zu Gewere, sü liat das Haalia
kein ander Qewere, dann es wäscht auff wid
laufft hinweg». Geiler, Has im Pf., a, 5^. —
«Vil stett sich brecht han in gewer, — und
achient jeta keine keisers mer». Brniit, Nselu
95.
2. Watten. — «Waffen oder (Jewer, arma».
Geiler. Brös 1, 99 — *Handgeu>er». Braut,
Bisch. Wilh. 244. — «Zwei spieszlin etliche
mit in namen, oder sonst gewer*. Mnmer,
Virg., Z. 4 b,
Gewerbe, neutr., das Werben. — Eine Jung-
frau «die was gar schöne und was vil ge-
Werltes umbe SÜ». Märlein. 9
Gewerde, Gewere. 1. Kigenthum, Besits.
Scherz, 545. — «Allerleige klütterotte und
gewerde da/, junge lüte gerne hant» Claus v.
Blov. Nie. V. BaaeL 70. — Eine Frau, der ein
Püaffe «genere und ^eiwre» gibt. 1460. Alte
Ordn , B. 3.
2. Getraide. Yergl. Getregede. — «Kom and
gemrd«. . .» «Die aeeke mit der gewerde . . .»
Die Müller sollen «schaffen das jederman sin
gewerde trucken heim kämme». 1452. Alte
Ordn.. B. 18. — «Die irdeneehen aergengU-
"Ii '"11 gefeile, es sigo bnrschaft oder ^^firerrfe»,
Claus V. Blov. (Zinse in Geld |oder in FruchtV
Ctewerf. 1. Art Abgabe. Scherz, 547. Seig-
neurs et villages, RQ. — «Doben im Land
heisst es Gewer/». Geiler, Post, 3, 108 to. —
«Stiir. Oewerf. fründtliohe Hilf, Ungelt, Fnm-
tag.Herrenwerck, Schirmgelt. Schätzung, East-
vogty, Pfleger . . » id., Irrig Schaf, A, 3»;
Prcd, über Maria, 11 1>,
2 Wurfgeschoss, — «Wider das Gh'-' darf
man nit . . . Gewerf schlenckem und bolrcn
wie in einem Feld». Geiler, Narr. 74 —
« (iewerff ein jeder zuher bracht. — das
wir als von den tliüruea brachen» (Stein zum
werfen). Murner, Virg., P, 1 — «So sich
einer mit geschütz oder gewerff nebet» (dum
jaculis ludit et exercitatur). Id., Instit. 113 >>.
Gewerren, mit Dativ, einem Schaden, Un-
rohe verursachen Scherz, 547. — Da hättest
Frieden and Freude «und gewurre dir niemer
niit, du dir n6 steteclichen mft.^ Qcwcirf:)!. nnd
in tracke sin und Uden». Tauler, 452 (78).
Gewilde» nentr., das Wild. Sehens, 648^ —
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— IIS -
«Gesehehe das die jeger beider herrenkement
Bit dem gewOde of ein gemeinen Mlirei, so
sunt si das gntilde uf derselben Strasse tei-
len». Kembs, lö Jb. Burckh. 149. — Die
Bflrger toa KMBngen «mögen jagen mit htm-
den, mit gvn, nllea pmo«Me*. 16 Jh. Weitth
6, 366.
Gewilt von Wik velnm. verschleiert. —
«So mag die Leyschwestor mit kochen, Schüs-
seln Neschen, fegen und andere Werck eben
als vil verdienen al.s die geteilte Schwester»,
i. e. die eingekleidete Nonne. Geiler, Bilg.
«Gewinnig giit>. 1 ona acqtiisita, die Mann
und Frau «mit einander gewonnen hant».
1882. ürk. 9, 199. Sehen. 64«.
Oevrissede, Gewiesenp, f>->Tn., da? TTr-vis-
•en. — «Gftte meiniinge mit luterre gevjiuene*.
JfingBtea Gerieht — «Bin enge nrenfelhafTtige
Oemssne snd Conscientz». Geiler TTöll Leu,
e, 1 — «Dein Oewistne strafft diob». Id.,
Br5e. 1, 7 h. ste.
Gewoo. adj., gewöhnt. — *. . . nmbeswelrc-
hande ding der rat zft Strasburg getoon ist
sA TihCende ...» 1988. K6n., Beil. 950. -
Eino Frao «was sin gewone» dass ihr Mann
ihr immer etwas brachte. Märlein, 13. — «In
alleine gewerb e sol uns Jhesns nanune ein ffe-
von*. Verse. Briefb. — «Was du gtwon zn
schelten bist, — db nit dasselb ...» Brant.
Cato, a, 6 a. — Tor dem Trinken wiaehe msn
den Xlnnd nb, «. . dann es geufon — ob
diftch ist, und oucb recht gethon». Id., Thesm.,
b, 6 b. — Die Kanfleate «sind getoon zn hau
all zit — wae man dfir oder wolfeil git». Id.,
Morctns, a, 6 — «Alle herren sind das gtcon
— das sie ir oren melcken Ion». Murner,
Schelm., c, 8 b. — «Wenn das were bi uns
getcoH . . das die ^-iber (in der Kirche) snn-
der ston ...» Id., Geuchm., c, 3 b. — .Em as,
als man war geuxm, - liesz mit der trummen
rnffen sehen». Id., Virg., C, 4 b. Ete — «In
ungern landen kein grösserer miszbruch gevccm
ist dann baden». Fries, 66 — «ich war nit
fmm KV enen nlleh». Ibid. 84 «...das
römisch volck wt gevoix den libcrwandencn
nit nach eins andern erkantnüsz, sunder nach
sein selb« willen sn gebietten». ^gm., Cäsar,
16 ». — «Wa.s gtwoix ist, aeht man destmin-
der*. Zeil, e, 4 a. — «Es lat nit gtvoon das
man einander anszblete, als länfFer die umb
ein kleynodt lanffen wollen». Capito, Treger,
K, 1 b.
Oewonen. I. Biner Sache qtvooMn, sich an
sie gewöhnen. — «Manig Mensch hat des
Schwadeniä gtw»^*. Geiler, 3 Marien, 10
— «Wenn sy gemeiner Speise pmsonm . . .,
50 ist CS gleich um sy als nm einen Esel der
Sfeuonei hat einen Pflug zu zjehen, der ge-
vonet es also das es jm nichtz mer zu schaf-
fen gibt». Id., Has im Pf., c, 4 a. - tWann
sie des süszcu gewonen, so gond denn andere
Werck heransz». Id., Sünd. d. M. 68*». Ktc.
— Wer Ritter werden will, muss zuerst als
Schildknappe dienen, «das er der hertikeit ge-
Wn*. Brant, Moretus, a, 5 — «Ich förcht.
*ie gwm des falls zu vil, — das sie einmal
lifibt Ilgen still». Hnmer, Nb. 31. Etc. ~
«Die iiit in der hellen gewonen der tüfel. als
wir dnander hie gemmen». Pauli, 63. —
c . . . wie die vorbei aueh des hanifbataen
gewonen». Zell, V, 2 ^.
2. Eine Sache gewont haben, an sie gewöhnt
sein. — «Ich hab nit vil kunkeln nnd spinnen
aetconet*. Geiler, Geistl. Spinn., L, 3 — «fch
hab es nit gewmt also gantz mich mit Gotfc
zu bekümeren ». Id., Has im Pf., b, Ä«. —
«Swer ist recht thun, ders nit hat gewoHU*
Brant, Nsch. 8. — Die Lause cder wetU ft>
womt hant». Murner, Nb. 118.
Oewort, Bnf, Reputation. ISn Yerliun-
der hat einem «gestohlen sein gut Gevoorit
das da nnder allen andern leiblichen Gfiton
dieser Welt gnr MstUdi ist». Geiler, Klappeim.,
B. 2 ».
Geworten, mit Worten ansdrttcken. — «Das
get ttbw . . . nlle ▼erstentniwe nnd das man
gtvmUm oder gedenken mag». Tftoler, 176
(31).
Oewiilk, Gewdlk. — «Der dnnst sich tn
dem gewälcke arbeitet». Adelphns, Türk., D,
1 ^. — Das Begenwasser wird «gesigen durch
das geunück; Fries, 44
GewUte, neutr., heftiger Lärm. — «Ecckiii
slahen oder desglichen ungewonlirh geteüte
machen», 1322. Urk, 2, 15H Die Aus-
sätzigen «sullent keincrlpy i)fift( n, hürnen,
trnmmennoch and ^«riife macheu». Guti,-Ordn.
188. — Verboten Nachu anf den Strassen
tfje^mitr 7f\ machen», mit Sohreien, etc. 1488b
Maiul. u. Urdu., B. 3.
Gezeug. S. Gesüg.
Geximber, neutr., was von Balken nnd
Brettern gezimmert ist. Scherz, 549. 1. Ge-
bäude, Bau. — «Demütekcit sol unser grnnt
sin, und minne sol unser gesimber sin». Tanier,
160 (29). — «Der grünt do alles das getimiMr
des menschen leben . . . uf musz gel u'.'. in
1 sin». Ibid. 154 (29). — «So vil ist des wnnders
an klefdem, an spisen, an ge/emmere*. Ibid.
1809 (53).
j 9. Gerüst. — «Man machte ein hoch getm'
\her . . demlF fQrte man des küniges brftder
I nnd züch in nackend ns . . .» Hinein, 88.
Gezög. S. 6far%.
I GesogenHdi, anstindig. Sehen, 660. —
I Beichten «mit schönen und geiogenlichen wot-
ten, das man verstan müge, was du sagist».
Bihteb 19.
Oezotter, unordentliches Gefolge. — Geiler,
Selcnp. 196 b. s. die Stelle s. v. Getäns und
das Wort «ottem, — Ibneher bedenkt nicht
dass er sterben mnss, «das er musz dantzen
an dem gsoiter — den westerwelder und den
; trotter». Brant. Nsch. 83 (das Bild ist dem
Todtentanz entlehnt). Zernke, 480. der Strohe!
vorwirft es mit diesem Wort sich zu leicht
gemacht sn haben, indem er es durch «sprin-
gen, tanzen» erklärt, macht es sich nicht
minder leicht, wenn er sagt . 'gzotter ist die
Reihe der am Tanz hinter einander Treten-
den». Er führt selber folgende Stelle ans
Murners Narrenbeschwörung an: «Treit man
das heilig sacrament ... — »?o louff der
ßriester nun allein , . — Do aber junoker
[ans her soohj — Der hett ein gantzes
10
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noch». Diese Stelle, so wie die zahlreichen
Stellen wo Geiler lieh des Ausdrucks toUem
bedient, die iniess Zarnke nicht gekannt zu
haben scheint, hätten ihm beweisen können, dass
der von ihm angegebene l^n nieht der erste
nnd richtige ist, sondern dass Quotter im
Gegenteil ein anordentliches, wie wir heute
aagen, vetäettdte* Gefolge bedeatet.
wprow«*. neutr , Gf'riith ^\>rV•'/p^!rr — «Der
mensche iat nüt dcnnu ciu gteoue tiun-h dab
got wörket». Tauler, 128 (26). — «Sist du ein
armes getöwelin durch das er (Qott) wfirken
wil». R. Merswiu, 9 Felseu, 6.
Gezttg, Gezog, Gezeug Scherz, nöO. 1.
Neutr.» Gefolge. Zog. — •Gesüge, magnus sump-
tas». Herrad, 194. — «Ir gezoch hiezen si do
— Stätliche wider ritcn» Guttfr v. Str. 1,
76. — <Wa si zft riteu mit ir gaioge . . .»
Ibid. 1, 257. — «Usiziehen mit reisigem ge-
rüge . . .> 1419 Kon . Aninork. 808. — «Der
biuhoff mit seim gum^; Brant, Bisch. Wilh.
906. — «Der »mmeitter reit mit seim ge-
zeug . . , Der 9t«tt fMMV li»tt uff 140 ^md>.
Ibid. 284. 285.
2. Nentr., Kriegszeug. — clfit graben« mvren,
turnen, «offen und gt-züge». Kön. H76. Etc.
Hb Masc, Beitzeug, bes. Pferdedecke, Ueber>
mg. — «Der gethtc (eines Pfwdee) ▼az aller
sere rieh» 0 itfr Str 1 — «Swebesch
gtJfüge mit ;^ügel und houbetschidel. Lederge-
aüge, Düehen gezüg*. 1461. S. TIloiB. Areh.
4 Neutr., Jagd- und Fischereigerätb. — Die
Schwertfeger «solent ouch vegen des jagere
gutte» (des Bischofs ; lat. Text : yenabola).
1«8 Stadtr. Grand. 2, 87. — «Watten, garne,
bemer, körbe oder vüchegesog». 15 Jh. Alte
Ordn., B, 12. — FIbrt ein Fiaeber ans, «es si
mit welre hande gezog er welle . . .» 14 Jh.
Ibid. B. IH. — «Die ligenden gezoge (sollen)
den gaaden gezogen rumen nnd entwichen».
Tj. c — «LaudjjTüiide gtzöge*. 1449. Ibid. B.
2. «Upende gezöge» bind Garne, die mau an
einem ge wissen Ort festlegt; «gande*. lolehe
die den Fluss hinaufgezogen werden; «land-
gonde*, solche die mau, uiüht in Nachcu, sou-
dem vom Ufer ans zieht.
6. Neutr., Handwerkszeug. — t, . , gwas er
ftsuges bedarf z& sime antwerke ...» 1275.
)6uUche Urk. 21. Äehnlich lJi22. ürk.
208. — Man fand «die figele and die seile
und anders gezüges vil». Glos. 87. — «Meder
mit iren senszen und mit irme gestigt das dar-
zo. gehörte». Kau. 827.
6. Nentr., Gespann. — Jeder Hnber TonSond«
hofen hat das Rcclit in den Wald zu fahren
«mit solchem gczoge als er zft ackern führ».
15 Jh. Weisdi. 4, IH.
7. Masc, freier Zug — «Wir sprechent
ouoh von eim frigen gezoge, das ein ieglich
man sei faren war er will». Uarlenbeim, 1838.
Weit«th. 1, 729. Pio Paueru vonBischwei-
ier «sullent iren fiieu. gezog haben». 1458.
Hanauer, Oonstit. 887. — JÜinliob, Heims -
brunn. 14 Jh Weistb. 4, 94.
8 Appell. S. Zug.
Oesuge, maso., Zeuge. — «Er wil zft disen
dingen — Helfe und gezüge bringen». Gottfr.
V. Str. 1, 25U. — «Hie siUlent wir ouch gotz
gezüge sin*. Tauler, 74 (lö). — «Die gezüge^
die ime es helfent jehen ...» Buffach. I8W.
Weisth. 6, — «Das wil ich mit gesügea
bewisen». Kou 423. Etc — 1322. Urk. 2,
III. Ete. — «Zn einem Gericht gebSrea
vier P'^rFonen, der judex, Richter, der rens.
Schuldig, der accnsator, Yerkläger, der testis,
&&£%». Geiler, Ev. mit üsal. 6«; Seleap.
5 b. Etc. — «Ich uim got zn einem grzü-
gen». Wimph., ilirand. 7. Etc. — «Zwei oder
drei gezeugen». Wurm, Balaam. b, 1 >.
Gezligni.«*», Zeugniss, — «Unser gezügmsse
haut ir nüt geiiummen». Tauler, 116 (2Z).
Etc. «-^ «Kach der gezeugnüzz Galieni» . Gersd.
58 — «Ich beger nit überflössige gezüg-
nüsz». Zell, c. 2 a. — «Zeig du an das gegen-
teil mit satter gezeugnüsz. so werden wir der
warheit statt geben». Capito, Tregor, F. 3«.
Etc. — «Selig seindt die da erforschen seine
gczcugknusscn» . Wurm, Bai.. Ii. 4 ».
G^üng, neutr., iingua, Sprache. — «£i
erfordert ein iedlich gezüng und spracb irea
eigenen louflf und fürgang ...» Übersetzer
«der ein gezüng durch das ander osalegt».
Bingm., Cäsar, B b.
«QeswineliH, gemini», Zwillinge. Herrad,
ids.
Olbig, ergiebig, anm Geben bereit. — «Man
würt zu vil gibig, also das man gibt do luan
nit geben solt, den Buben nnd Spilieaten».
Geiler, Seelenp. 182 b. — «... das aie dmvea
reich werden nnd das die Gfilten gS^ aeien».
Tbid. 227 *.
Gichtig, gihtig. einget.täiulig. Scherx^ 55L
— Rückständige Zinse, der ein Lehner *g*htig»
ist. 1397. Reg. A. 189. — «Es sol nyemant
den andern pfenden, <>5 sige denn amb gichtig
bchuld». Bisebweiier, 1468. Hanauer, doaatit
:iH7.
Oidtoaiiefata« Gickenschweias. Sohimpf»
namen um einen schlechten Menschen tm be-
zeichnen. Vergl. Guckiß gackis, eitles dummes
Zeug. — «Du must mir wol ein gickenheintz
sein .... oder ein leuriquack». Murru^r Kön
V. Engl., 959. — «Wenn ichs (ich sie> narren
heisz, — Schelme, geuch nndpietoiMto«ai»..j»
Murner, Geuchm., J, 1 b.
Giel, masc. Kehle, Rachen. Seherz. 551. —
Tristan dem Drachen «daz sper zem gieU in-
stach ...» Der Drache stiess «uz sinem veigen
gide» ein Geschrei. Gottfr. ▼. Str. 1, 124, 125.
^ Ein Bär cwit nf sotet er sinen ^iel». Alt^
swert, lö.
Glease, fom., Sinne. — Er «leite ai in die
giezen, — Vnde lie si bine fliesen». Gottfr.
Str. 1, m
Oiesaen, mase.. Arm eines Flnsses, natfir«
lieber oder abgeleiteter Kanal, .Scherz. 551. —
An sehr vielen Orten, bez Müiegiessen, 13 Jb.
n. f. — Die straasbnrger O intem , b. Gasaen n.
Hiiusernamen. 129.
Giesstass, mit einem Hahnen versehenes Ge-
fäss, nebst einem Becken , das sich in denZuunwn
befand, /n:n AVa^nhcn der Hände, etc. — «Ein
eriu giessfois aui drigen belnen». 1432. luventax
der Metsa von Liebtenberp. — «Andre die bet-
ten in irem Hus, und mnss gantz still nmh sie
sein, sie irret wann nur ein Wurm ia eim
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- 147 —
Holtz naget oder nur das Gu^au tropft».
Oeiler, Brös. 1, 28 b; 80«. - «Selig ist der
Arensch der das Wasser (der E^ ue) hat in
seim &MHfaM». Oeiler. Narr. ä08i>. — in
einem TeeumeBt vm deni Jthre 14M (Prft€
Archiv): «zwei raöschin Gieasfass, der ist ein^
«ehsmessig, das ander ist mit sweien Oren
liangenden». — «Sin Ueobt^ ein gieszfoäs, ein
beeken und ein haiidzv,Tl», Panü, Hr>}.
Öiffeiii begierig veriangen. — Eine Frau,
«tott sa arbeiteii, «so stand in dem banss
zu ft^b» ... — Als Wi It ?ie 8U dem dantze
plUnn». J. Murner, b, 'd — «Wer recht
tliiit . . . dem geligt der Ennger der Selen,
und angBtet nit noch giffet nit uff die Sachen
domit die Welt nmbgot». Geiler, Fo&t. 2,
51 fc. — «Br bleibt ewiglich gifen and hong-
rig». Id. Selenp. 1Ö4 b; Piiseion, 73 b. — «So
dir das Hertz nach Gut gaiff^*. Geiler, 7
Scheiden, K, l ^,
Giffen, subst, Begierde — «Wio vil «ind
dereu die . . . ein soilich Gxffm iiabeu uacii
der geistlichen Speiss?» Geiler, Selenp. 155 >>.
— «Als lang d«! noch ein Giffen hast noch
den schnöden Eri:crziichkeiteii diser gegen-
wärtigen Zeit. > Ibid. 118b. Etc.
Oift. fem.. Gabe, Schenkang. Scher«, 561.
— Berthold von Fürstenberg gibt einen Tlieil
seiner Güter «ze rehter gxft Bertholde dem
Mhftler . . .» 1277. S. Thom. Aroh., £eg. A, llö «.
— «Ginre dem man dis reht Ifhet oder die gift
git. sol \ on der lihunge oder von der gift
dehein reht haben». 1279. Bist, de S. Thom.
008. — «... das ieh die gift gelan bebe ab
dovor geschriben 8tat>. 18 lö. Brielb., B. 1, P .
10 ^. — «Die vorgenante gift .... stete z&
bebende . . . .» Nie. v. Lanftn. Oottesfr. 47.
— Einom KIo-trT ii'f sclj-nlv'te Güter «in selge-
retee oder iu gifte» wiüe». K.Ön., Beil. 972. —
cHet nifc Helsa uff Paris gi^t ein antwnrt
geben in geschrifft . . .» Brniit, Nsch. 34.
Gittbrief, Sohenknngsurkuude. — «Güter
and gelt die in dem gifibriefe geschriben stont.»
1330. Gotteshans der Sehsselsheim.
«Gihei canma», Herrad, 179. Gewöhnlicher
Gehet, Scherz, öOl, aöstns. Nach Schmeller, 1,
1020 : trockner Dampf oder Nebel im Sommer.
«Oilikelvech, opns polymitom». •Gikkelvech-
rode». Herrad. 184. 188, Sebmeller, 1, 701:
*Oikelvtch, mnlticolor».
Gil, luasc , Bettel. - «AU weit die rieht
sich jetz uff gyl — und will mit bättlen neren
sich». Braut, 5« seh. 61. — «All weit die rieht
sich uff den gü, — das jedermau jetz betlen
will». Murner, Nb. 87.
Glien, betteln. Scherz, 506. S. auch geüen.
— Einer «wil müssig gon und gilen». 14 Jh.
m^. — «Wann ein fremder bettler . . . lenger
hier güet» als erlaubt ist . . . 1478. Alte Qrdn.
B. 88. Eto. — » Die HSnehe gehen «heischen,
ffHen, fordern ...» Murner. 87. ^DtN
AeisGhen8,in2eiMi8t kein end». Murner, Genehm.,
h, 4*.
Giler, Bettler ? ]icrz, 606. — «Wo es sich
erfände das die gyler jemans kinde leben...»
15 Jh. Alte Ordn.. B. £8. — «Anns Triererin,
eine gHerin*, wird Misgenriessn. 1866. Bsiml.
Buch, f> 10. £tc
Gilce, Lilie. Seherz, 5ö3; ward ohne Zwei-
fel, wie bente noch, Jüje ausgesprochen. —
«Du rosenblüt, du gilijenblat». GuLifr, v. Str.
2, lOi, — Maria «ein g£lfie der ühvaltikeit».
Gebete, 14 Jb. — «Fftnninge gemfinsset mit
J II » n^ ln oder mit den ^»^«n». 1398. Eon.,
£cü. ^7. — «2 seh. 10^ nmb blo syden dftdi
z& den gilgen die nlr dsa Isttenerdfiebarn
str:iiif>. 141s. S Thom. Fab. «5Iiiri3, ein
edeie güg». Gebete, 16 Jb. — Strassb. Haus-
namen, 1801: «cor gilgen»^ mehrere ; «snr
roten gilien*. 1468. — «Sie trug ein gügen-
stengei». Altswert, 24. — «Er ^der auferstan-
dene Christas) ist mitten nnder inen (den Jüng-
ern) «^^f^standen als ein schöne Bos under den
Gilgen in eim Aoker». Geiler, Post 10
8. 82 a. Brös. 2, IIa. Narr. 85 ». Etc. —
Maria, ein *gilg in dornen minneklich». Brant,
Verbum honum. D. Ged. 31. — «Die gikm
des feldes». Adelphvs, Fassion, T, 5 ». — «Ein
schöne blnm, ein gilgin». Panli. 874. — «Blow
gilgm». Brunschw., Dist. 3^ ^, Eto.
GolU 48»! «loUtun. Qüge*.
GüTen, fri^Ucn, schreien. — Ein Zorniger
«röftet und güitt als ob er iemau slahen oder
stechen welle». Tauler. 881 (66).
Gim, gemma, Pfi^opfreis. — «So man pflan-
tzen wil, so hauwet man ein Zweig, heisset
in etlichen Landen ein Gim, von einem guten
Baum, und spaltet man den Stock der vor ab-
gesegt ist und stoast das Zwdg daiift md
bindt man Miess «nd Lst darfibST». Geilsr,
Arb. hom. 38 K
Olmpehnarkt. Yergl. Otm^iümeiAi. QrBm-
pelmarkt, Rathsmandat 14)^5 'tTin l w Or hi ,
B( 'i» — «Der Gi^^marckt darauf man feil
hat ^t Lampen nnd alt Hader». Oeiler, Fred.
n. L. 46 — «Ein GimpelmarcJct ist zu Strass-
burg». Id., Brös. 1, 8:^^. — üngelehrte
Aerats, die sieh «mit dem Bimmen eins dee-
tors ntr dem giti^^dmankt verkonffen». Mamer»
Gayac, 419.
Oinen, gftbnen, dMi Mnnd aufsperren vor
Verla ni;!^n nach etwas. Scherz, 553. — «Mit
allen unsern sinnen .... und ginender beger-
unge». Tauler. 138 (26). — «Dise verkerten
menschen ginent also obe sü mit dem winde
wenent geleitet werden». Ibid. 164 (30). —
Ein Hnnd, dem man Fleiseh anwirft, «lüget
obe man imc me welle gen und ginet ; also
tftnt die gritigeu menschen ; wievil den got
^tes dnt, so benüget sü nttti ett ginent alle>
weg'ent noch gutes» Heinr. v, Offenb. —
«äohwaigen und gincn, dem Roraffen zusehen,
Gimff, samel dein Hertz». Geiler, Narr. 181 b.
— «Das er den gantzen tag uff gient, — als
ob er fliegen vohcn wolt». Braut, Nsch. 75.
— «...60 man dem roraffen zugtent» Ibid 87.
— «Er gint und gafft here und ouch wider,
— und schlecht sin engen eben nider — wie
der hund r.u der metzig stai», Murner. Nb. 44,
— «Was gedachtestu, da du mit ginendem
mnnd . . . mich mit verwundern ansähest ?>
Wiraj)h.. .Synod. 9 b. — Ein Bauer stand vor
seinem Herrn mit aufgesperrtem Mund^ der
Herr fragt : «wie gmeatu also? du hast es
doch vor nie gethon ?» Pauli, 298. — «Welche
ding, als ere und gut, zu verschlucken . . .
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tie Btetigs ir ginenden Schlund afftbun». Adel-
phas, Rhodis, H, 4
Giner, Ginre, dat. Gimme, jener. Scher?,
653. — ^Ginre dem m&n dis reht lihet . . .»
1279. Bist de S. Thom., 326. — «Wilto das
dichgot begnode in ffinre breite oder in dirre?»
Kön. 889. — « . . . vil tnsent stnnt ist dir
bftst in giner welte>. Pred. Ingolts. Etc. —
Ein Mensch legt eich Bassübungen auf, ein
anderer 'WHI sie naebabmen, «da mOhte es
gar \vu] beschehen. alse gfit 8Ü ^«/mm« mensch en
-worent, das sä diseme alse schedelich der-
gegene irerent>. Nie. t. Basel, TavL Bek. 11.
— «Ettolirhc lütr- \\('llrnt dis und das tön,
ond weiient dis und gim iossen*. S. Jiers-
win, AB.
Gippe, fem., das franz jape, Kittel. Eock,
bes. der ärmeren Leate. Scherz, 553. S. aooli
Juppe. — Sigelin von Hfilnlrabn «sCaeh in
einen de hct ein gippr nn» 1HH2 Kön , An-
merk. 790. — «Zur gippen». Strassb. Hans-
nama, 1400. — «Keine ein grosser liem eft
dir . . . und bette ein scher /ntin. ein giplui.
angeleit . . .» Nie. v. Ötraesb. 2hi! — i»er
Oereelite «sieht den Tod an als ein üsszieher
einer serrissenen Gippen». Geiler, Arb. bum.
138 s. — «Zeitliche Güter, die geben ans nit
nie denn ein alt zenehUssen Ker oder Gippen».
Id., Selenp. im «. — Bei der Verklärong
Christi «hat herfiirgestochcn der rot Sammet
oder Purpnr der Gotheit n»& dem Zwilchen
Schantz oder Güppen df»r Mfnscheit». Id.,
Post. 2, 109 — «Die buren went kein
gyppen me». Brant, Nsoh. 79.
Pasypodins: Jüppe, linea tunica».
Gir, plur. Giren, Geier. — Man fangt
«Girr» nit abgeaogenen Katzen». Geiler, Narr.
184 wie zn den keiben der gyr
ll&cht>. Brant, Epigr. Zarncke, XXXVH.
Girlen, unruhig begeliren.sich heftig sehnen.
— «Wer disen durst (nach Gott) rehte bestot,
der qnelet nnd 0rUt gar vil me noch götte-
licher niinnen> erswiu, ms.
Girren, stridere. Yergl. kirren, — «Wiltu
das dein thfir nit girren^ — so soltn sie wo!
vor beschmieren». 3Turner, Schelm, f, 1 b.
Giratin, von Gerste. — «Wenestu das ich
diss rnehe fin^im brot mdge essen V> Hugo
V. Eher Ii
Giahübel. Geishübelf Geisbühi« Hiigel wo
Oelsen weiden. — «An dem ^WMM», an 7
Orten, 14 Jh. u. f. — Der Gishübel bei Scher-
weiler, 1B18, 1339, ist 1319 Geisbühel genannt
Git, Oeic« Hahencht. S. auch Geit. — «Die
vitter unser zit, — dammb das sie vcrblent
der git», nehmen für ihre Kinder schlechte
Lehrer. Brant. Nseh. 'J. - «Der fU tribt
manchen über see». Ibid. 86. — «... das
du üit samlest hie mit gitt*. Brant. Facetns,
A, 3 a. — «UflF erden t Kein maisterschafft
— «Ii«' mit git mp si behafFt ^ dann die kunst
der arzeni». Manier, Nb. 101. — «... ist es
aber usz geit geschehen, das dadurch reiohtam
erfischet werde». Id., Gayac, 401. — «Der
pfaffeu gett und Wucherei — die hon die ding
erstififtet frei». Id., Lnth. Narr, 146. — Kirchen-
gut rauben, «ist das nit ein gidt, — 80 kan
tchs nit erkennen». Id., Hess. 1
Gitig, habsüchtig, geizig. Seherz, 654.
auch geitig. — «Wie rieh ein hcrre ist, und
ist er böse nnd gitig. so bittet man in nnr
gerne, wanne die gitigen gent nieman BÜfe».
Eis. Pred. 1, 242. — «Jede fraw (die gefront
hat) soll nemmen jr hüllen vol komea; ist
aber dekeine fraw so gittig, daa sie ao
nimmct. daz die hülle brichet ehe sie knmbt
zfi hasz, sie sol ez bessern mit 30 soh.» Sand>
hofen, 15 Jh. Wefst. 4, 154. — «Den anraien
tins gütigen fliich». Brant, Cato, c, 3 b. —
« . . . do fing man an onch giU^i sin, — d»
stnnd oneh nif: wer min das din». 14,
Nsch. 80. — «Wen schon die püaffsn ... §iHf
weren». Morner, Hess, £, 1 *>. Bte.
€Htik«ft, Habsneht. Sdien, 564. S. sneh
Geit. — «Ich han gesiindet mit giUkeit^
mit zorne . . .» Bihteb. k. — «Hochfart nnd.
giUkeit und vntrtiwe . . .> Bis. Pred I. 188.
— «Geitikeit, aller sünd ein wurtz». Onldin
Spü, 58. — «Der gittheit laster*. Brant, Cato»
b, 1 b. — «Usz gmMt als (alles) iMtar
kunt» id Nsch. ttl. — «IMfilmr». Mvmar^
Uiensp. iii4.
Gitten. Jetten, jäten. — Br «besnidet sin
böme und gittct sin knit us». Tauler, 85 (18\
— « . . . das> ßül man alles abeboTvcn uud £&-
mole uiietten». Ibid. 86 (18). - «Solte man
daz unkrut (in den geistlichen Orden) tuyetteity
80 müßte man vil arbeit haben». Nie. v.
Basel, 394.
Glamme, fem., Spalte. Hohlweg. Scherz, Ö5C
Anderswo: Klam. — <Uf die glamme, bi der
glammen», häufiger Feldname, 13 Jh. u f.
— «Er tmg ee in ^s fSlsens giam: Alts»
wert. 16.
Glan, masc. Engl., glen, Thal (?). S< lim«: Her.
i,9H bat; die Giern, als Name einiger kloiner
Flfrnse in Beiern, eine ^Idn» im balr. Bhetn*
kreis (?). — «An dem ylon», Hohatienhate^
15 Jh.
Olantn, mit dem nieht mehr übUehen plvr.
Glentze. — Ich träumte «wie das ich eine alse
gar schöne firowe sehe, das ich die schönen
ftentee die von ir gingent in mlnen ougen
umc rlirjf^n mÖhte>. R. Merswin, ms
Glantze, Lange. Scherz, 554. — Bischöfe,
die ysenhnt und gUmttm getragen ha]>«i».
Wimph., Syr. 5 ^.
Gläsin. S. glesm.
Glast, mase.. Glanz, plnr. Crtof*. Sahara,
554. — «Von sime helme gieng ein glnfet*.
Gottfr. V. Str. 1, 13Ü. — Ihre Augen «bant-
mir in daz herze min — Ir gleste dicke gt^
sant». Ibid. 1, 236. — «ünder disen din|»«a
kam vorgonde ein schöne lieht und glast . . .
Dis ist der glaet der alle lieht het besch^fllNi».
Kön. 508. — «Sit ich den gUui han ge-
sehen. . . .» Altswert, 106. — «Der gUut» der
Sonne. Tauler, 136 (26). — «Die reben haat
die eigenschaft daz sü wahsent gegen dem
glast der sunnen». Oswald. — «Uss des Herrn
Angesicht ging ein Gkut, welcher Glast macht
das sie in entsossen». Geiler, Post. 9, 18 s
— «Dise Feifelterlin fliegen gern in ein
Liecht . . ., nnd je me Glast es gibt je me s>ie
herzu fliegen . . . und verbrennen sich daiia».
Id., 3 Marien, 22 Etc. ~ < der snusk
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^ 14» —
Slmt*. Brant, Nfloh. 3Q, — W«ia «du s^lmi Qleichsna^, Naoh&hmuog, Heucholei. 8»
es antlits>. Id.« TlMan.« K f** ~ *In dem Gelichtung» — «Wann dem nMQMlieB dtte im>>
«ohein nnd 7/fi,?f . . . von der sonnen c:l;mt/ > lieit nbf^et, so nempt er sich an einer ght/chss-
Addlphuä, k\c. 148 ^. — «Verbieticiet durch nung uad einer falschen heilikeit». Guldui
i glatt des golde«». Adelphne, Passion, T, ö a,
— «Umb mitternacht . . . erschein im (Cäsar)
«in giaat wie eia fiier». Ringm.. Cäsar, 118
€MMt«a, giänsaa. ~~ «So die hat glastet
•nd widerseheinet . . .» Gersd. 74
Glatt, gänslich, absolut. — «Der herr seinen
Jungem den weltlichen gvwult glatt abgeschla-
gen hat». Zell, p. 4 B. — «Die kireh, wie
bewert ist, glatt nichts zn gebieten hat». Ga-
pito, Treger, 0, 8 b.
GUUekl, kahL — £in Greis hat eine
«ptoffvM ttini». Brant, Nseh. 88.— cDieUnd
w iirdrnt vm beren gdöt, — dl> §htßtkt itthal-
ten den prophet». Ibid. 44.
OlMVeabrttehig, den OUvb«B bmhend,
vom Cilanbcn abfiillend. P'^ncn rlie <glau-
^mbrikhia werden», soll man auch keinen
^IftibMi hnlten. MnnuMr, AdftI, K« S ».
Qlaaren. Glaren, die Augen verdrehen.
— «£r giauret mit den Augen über sich»,
«toller, Bv. aiit üsal. 191 «. — «Er gluret mit
4en Angen ob sich und eieht den Himmel
sn». Id., Post. 4, 28 ^.
Glefe, (UeiTt. Sollen, 556. I. Leuet, Spiess
Spil, 8.
Glencker (?). — «Welcher alt^c'.vonder
frowenunderröok m&ßhen wil von glenck0m^
der sol unden nmb sechsthnld elen wit ein».
16 Jh. Alte Ordn. B la
Olene, Lanze, Spiess. Nach Ben. 1, 547, zu-
sammengezogen ans Glevene. «Sarissa (langer
Spiess) ein glän». Gol, 233. — Die Stadt Strass-
bnrg soll «Hinf mit glenen ein gantz jor» für
den Hussitenkricg unterhalten. 1422. Cod.
dipL S. Thom. — «Nach diaer red zaokt er
geaehwind tefn ghnen (hasta) gegen seinen
find». Muraer, Vir^\, K, 5 b. _ «Da stundents
mit den langen gknen, — and theten sich an
die eelült lenen». Ibid., d, 8 •. — «De miknn
er in zu rucke noch glenen . . .» Tbid , f, 7 b.
Etc. — Den Johannitern zn Bhodis ec-
seUen «eine fe1i5ne innekfrew, ein leUK und
gUen haltende». Adelphns, Tllrk , F, 3 f>
Glentz, Frühling. ^ «Summer, Winter,
Herbst and OkntM^ das sint die ZIten dee
Jors». Geiler, Bilg. 174 b. _ «Die dritt Kilch-
weih . . die was in dem Oientg^ in dem
Mertzen». Id.. Br. mit Uisl. 67 ■. — «Dise
Meist fem., selten maso. — «Do kom «s rif^ ^'pistliche Plantierang sol geschehn in dem
bisehoves here einre mit einr gleven gerant»
Oios. 88. — «In der flnht sohos im Pensania
noch eine glefen in den rncken» Kon S04.
— «Do steckete er ciüc giefc f ir dnö hua mit
«ime hftle». Ibid. 323. — «iMMioch brohte
man fier scharpfe glefen and satzete im eine
vornen an sin herr.e und die ander an den
rücken . . .» Hirlein, 28. — Der Stall des
Dinghofo von Hohfrankenheim soll weit genug
«ein daas der Vogt «sieh nf sinem pferde mit
siner gltven 14 sohuh weit umb und nmb ge<
wenden kan». 16 Jk. Weietk, 1, 743. — «Der
Btttter der nimt ee effimlUdi, der flekrelber
keimlich; der Kiittor mit der Glenen, der
£ekielber mit der federn». Geiler, Narr. 162 ».
9. Lensairtiter. — «Der rekle kvffs (des
GlenU der Jugend». Id., Arb. hum. 25 >. —
Pauli, 40 &: «der OlänU». — «. . . nun so der
glentz hcrfiihrpr «itirht» Mnrner, Virg., F, 2
— Hippucraie» sagt «das der glentz and herbst
geschickte zeitten seind, zu öfimen (Aderlassen)
und artznei zu entpfahen». Id., Oayac, 445.
Gerama : «Ver, das glenU oder der lueye.
est unum de ^natuor temporibus anai, qüod
incipit in martio». — Dasypodius: «Der (Jläntz
oder Frühling., — Göll. 33: «Ver, Früling,
Glentz*.
Gleein. von GIm. — «Ein älmn vingerlin%.
Oottfr. ▼. Str. 1, 281. — «Alles das geschirre
das zftm alter hiirt-'t sult^' rßesin sin», rioä.
17. Kön. 51S. Etc. — «Ein gluin lat&em».
1499. InTentnr dee Lndv. r. Odmtekeim. —
Bf
, uf zwei tuscnt glefen». Kan 6<H8, V^r dcim n Feinden beschirmt dich nichts <daa
— Die Sckweicer «ersl&K^nt des herzogen
Toikee Mderknip kindert ^efm und 600 ffts-
Ibid. 820. - 1401 bedurfte Strass-
borg «vü gelte, von der zwaatzig fjUßfm wegen»
4i« BUM K6ni^ Bnpreoht mit^k, un «Iber
kerg zft farende» R?g. JB.
Glefen. ä. AngUfsen,
Glofeaer, Lanzenreiter. Scherz, 556. —
«Vine« dieU th dei« gUßftm^* Brgeislieim,
1484.
Oleffen, kteSbii. — iGleioh als umb einen
der ein Eissf«!! . . . hat der da qkffet, so zer-
.atoast mau Krut oder Blomen, und macht ein
PiasUr darass nnd legt ee Im d«rftkei», Gei-
ler, Bros. 9, 64 b.
der Gleichen tiiuu, hiah. deu Anschein geben.
— «Du erkennst Gott wol, da thust aber ge-
ir«n Gott nit der Gleichen das di^ in lUMeet».
Aieiier, Has im Pf.. B, 6 «.
: Gleichig, gelenkig. — «Du würst niiumer
kein guter Fechter, wann da nit , . . bering
«nd nit gkiehig bisti. GeUer, Br^s. 1, 13 «.
ein gksin wand, das ist dein Leib«, und der
ist noch «U5der nnd kreneker den dn GIwe».
Geiler, Narr, 74 b. .Ein gläsin L-ulbon-.
Gersd. 27 — •Glestn heim mit langen rören,
genant alembick». Bmnsekw., Diit. 8«, —
Es war ein Wahnsinniger, des «bildet im in
er het gleirin füsz». Fries, 93 b. — «Wir tra-
gen eiu grossen soknts Ui etnoi ifimmm fe-
schir». Pauli. 141.
Olestig, glänzend. — «Ire antUc worent
also gar gUttig luhtende schöne anezftsehende».
Nir. V Base!, — «Das der Lyb also gUstig
iH \^ordeu aia die Sonn». Geiler, Post. 3, 2ä ^.
— «Das ist der weiss gle$tig Flachs der da
fantz fein, glatt nnd i|urt ist». J4^ Qeietl,
pinn.. L, H \ Etc.
Glett. Bleischlacken, litharge. 1333. Urk.
3, 319. — 15 Jh., Eaaftuof^rdn. — «<^t,
lithargyrum». .Gersd. 92
Glicbniaa, Ähnlichkeit. — Wenn einer das
Bild eines Heiligen malen lässt, «so must
(ee) sine yi^ters güchaAu l^fvm |at es e^e
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— 180 -
Heilige, «so musz sinr frowea ^ichntiu drin».
Munter» Nb. 819. — Oott hat «ater« Seelen-
krftfte «zu seiMr gkiMIt» g%hrmixM», Id.,
B»d., F, 3 b.
Glichsen. S. Geliehen,
Glichsener. S. Gelicheser.
ÖUdmaSH. Benecke, 2, 208, hat Gdidemäte
im gew5hniichen Sinn, die einzelnen Glieder
des menschlichen Leibs. In folgender Stelle
ist der Aasdrack mehr wörtlich genommen
for Mass, Proportion der Qltedor: Bt ist <nit
liehlichcTs zu schanen wan des menschen
leib vou rechter glidmats und proportion ge-
macht». Fries, 38 b.
Glimpf. S. Gdimph.
Glimpfen. S. Gdimpfen.
Glintz, Glanz. — «An dem glintt, an dem
«tetfM^intir». Balbronn, Bergbietenheim, 13 Jh.a. f.
GHsen, gliasen, glitsen, gleisen, glänzen,
schimmern; engl, to glisier, to glitter. Scherz,
öö7, 668. — Dm Gold «ist so gepullieret und
glisset, dM man Ton sfner Uorheit es Irame
mag angeschen». Tauler, 26ß (46). — «Fliegen
in der sannen glUetU». Altswert, 71. ~ «Du
siehst das sein Kleid weder gUM noeli wfist
ist», Grilcr, Schiff der Pen. -^0 — .. . . so
rnnss der Eechengrddel . . . (ieschirr reiben,
Kessel und Sebftsseln, es miiss als gliUen».
Id., BrÖs. 2, W) ». 'S. Thomas hat sie
(die Schellen) gegerwet und gcfeilet das sie
gUUen». Id., Narr. 43 — «fis ist ffirwar
nit alles golt das an dem '^fifr! ettwan
ffliset.» Brant, Nsch. 72. — Ein Tnnker *gUsst
in sim angesicht, — glich als vur tag ein
Fchmidtknecht sieht». Ibid. 7rt. — «Wer nit
mii hertz ist trüwer fränd, — sander mit
gßiMtwort dir ersehint . . . > Brant, Gate, a, 6
— Sie «meinten, was do glitten tet, — es wer
als gold OQ widerred». Muruer. Nb. 214. —
« . , . edelgstein, die do schincn und onch
gliUen*. Ibid. 113. — nott will die Menschen
reinigen, «das ßie glUzten wie die sunn».
3luriier, Bad., A, 2 >. — «Von gold die schönen
tücher gliteen». Id , Virg., C, 8 ». — «Man
ilndt jetz meister die dich leren. — wie da
din Wörter umb solt koren — srhliffend glat,
«id oMaettdi gerben*. Id,, Schelm., e, 3 «.
— «Se kftnnent sie die Wörter ferben, — ein
düt ( liLH text gaats fKKMNd gerben». Id., Nb.
88. £to.
Olimener, Oleissner, Henehler. Tergl. Oe-
licheser. - »I'cr glissener. der do frogete noch
dem grusteil gebot ...» Heinr. v. Offenb.
Qlilidien, aasgleiten. — «Zu irer leit solle
ire füsz glütachen». (Dent 9$, Hb,) Ziegler,
Bächliu, F, 8 b.
Gütz, Qlanz, Sehinuner, bes. des polirten
Metalls. — «Ist aber . , . das Knpfer der Laster
verborgen ander dem Glitt der guten Gestalt,
io sticht es duch hindea naoh herfor». Geiler,
Sclenp. 227 b. — «Sie setzent ire Sach äff
deu Glitz*. Geiler, Post. 2. 37 7 Scheiden.
I, 5 b.
' Glitsen S. Glisen.
Glitzig, glänzend, schimmernd. — «Ein
rostig Schwert gat nit als gern uss der Seheid
als ein glUeigs». Geiler. Arb. hum. 6» *.
Glockenspeisin, von Glockenspeise oder
Erz gemacht Ben. 2, 2, — «Vier örine
oder gloc kempiit ine rosz » . Adelphns, Barb.Sl
Glorieren, gloriari, sich rfihmen. Der
böse Geist «^vlll dich erheben in Hoffart, als
er bat ^hon dem Gleissner. der da glorimt
nss seinem Verdienen». Geiler, Arb. hora.
176b; Emeis, 27»; Narr. 14 b. Etc, — cPi-
latas gloriert, als noch vil mer thnn*. BUndtfuf.,
C, y^» - •Teil weisz wol das sy yetst groM
gloryteren» iiut/.er, Weiss., i, 2
Glorierlich. rOhmlich, ehrenvoll. ~ cflie
würt gJorierlich für den König getragm». Oni»
1er. Arb. hum. 180b.
Glosieren, aaslegen, deuteln, sobtilisieren.
— Olöstlin, dim., snbtile Dentang. — Ich
sollte «ettlich ding etwas glosieren». Brant,
Nsch. 101. — «... der ge chrifl ein nwm
I machen, — glosieren aach za allen sachen».
I Homer, Nb. 9. — « . . . nnd kfints glosieren
alles fni». IMd 2ri. — fDas sie kein sachen
j (Prozesse) nit verlieren, — das komt als samt
von dem ^otierem» IMd. 9». — Er «gtoobt
was im d *- ib glasiert*. Ibid. 83. — «Dan
i fahents an glosieren schon, — wie man ir reden
I sol verston». Mvmer, Sehelm., i. 4 b. _ Sie
' «wollen sich mit vil gloaierev aszreden ...»
I Id., 4 Ketzer, L, 8 — Sie wollen «aUed eine
glider besehreiben, ^ es nässt keine omI»-
\siert bleiben». Id.. Luth Narr. 19, — Kne
1 Weobselbank errichten iät, nach Murner,Waoher
I nnter einem andern Namen, es ist cein ^iflssKn,
ein nawer ranck». Nb. llHi.
Glottereeht, weit aufgesperrt (von den
Aagen). — «Als die Angeu der Mass oder der
I^itten die ander der Fallen lit gross nnd
glottereeht seind». Geiler, Post 8. 41
Olottem. 1. Die Augen aafsperren, groM»
Angcn machen. - «Er glotiert mit den Angen
und sperrt sie eben uff als ein Dieb am Gal-
gen». Geiler, 8 Marien, filb; Post 4. 89 —
Da wo Geiler sich entschuldigt, dass er Ober
Brauts NarreuschiÖ' predigt, sagt er : «ich
weiss aber wol wer die seind die es verkeren,
es seind die die glattem nnd sich berümen :
ja ich predig nit aus tütschen Büchern als
der and der». Narr. 13b.
2. Ein Fell das nicht hinreichend gegerbt
ist *gloHert noch, es ist noeh Fleiseh». Geiler,
Has im Pf., r. B a. _ ist glottem hier von
dem widerlichen Aassehen eines solchen Fella
en verstebn?
Glotzeoht, glotzig. stier blickend. — «In
leiblicher Bewegang wirsta in sehen nit mit
einem ansgestrewten Hals» nit mit dan Angtn
winckcn oder glotzedUm Augen ...» GeUer,
Schiff der Pen. HO b.
I Giaekhaft. gifleUinftlg. 1. GMek bringend.
— Die Spieler meinen «es sey ein star, ein
; hausz, ein wQrffel, ein zeyt glückhaffter dann
I die ander». Gnldin Spil, 64. — « . . die «F^üdb-
heutigen (günstigen) winde». Mnrncr, Yircr-,
H. 1 & — Aeneas kam «zn den glwkimffttgen
wählen des Elysinms». Ibid.,T, b ».
2. Glück habend, fortaoatas. — «Kein leben
äff erd so gluddiafft, — so selig als ritter^
sehafll». Bnnt, Moretas, b, 4 b. — «Kein
mensch mag werden also vol (reich), ~ da»
im sein reiohtam düg so wol, — wa er nit
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— 151 —
ist gluckhafftig (fortunatus) damit, — er werd
bald arm in kurtzer zit>. Id., Facetus, A,
7 »« — «Die Börner hatten ein haaptman, der
was gants glüekhajftig». Pauli, 80».
Glucknal, Glück. Seltenes Wort. — •Glückial
der sergen^liolieit ein zeichen ist . . .» Brant,
l^soli.
Gliienflig ?. Qlügendig.
Glof«, Klippe. — Iju Meer sind «gar vil
•orfflielter Ort, Flnlieii, Glufm und veUen».
ßeiler, Schiff I- r Pen. 4 •.
Glühen, Kligen« glühen. Sehers, 658. —
«Die kraft «s fBrea gat in den stein, daz
er rehte glügende wirt» Nie. v Sir. 296. —
Man mag «vergnldet silberjaiä^m und in hier
oder in harne I9«ehen*. 1868, 1890. Gol»dmi«-
Ch-dn. 7. — «Es ist nnt das das K51in pUiye*.
Geiler, 3 Uarien. Ib «. (Sprich: gliche.)
GlfigencUg, glfiendig. glühend. — cDaniel
und sine gesellen wurdent gestossen in den
glügendigen offen». Oswald. — «Ein kolen
fßüenJig ZQ behalten». Brunschw., DisL 3i5
— «Ein glütmdig und rotfiur goid». Adelphns,
Fic. 1381».
Glnnken, tönen, läuten, klirren. 8. aneh
Klonken. — Eine Glocke dip inan angrczog'PTi
bat tüQl nuch fort wenn man aufhört zu zie-
hen; «soll eä aber ein Wil weren, dai> man
sie also losst giuncken, so vergot der Ton».
Geiler, Bilg. l»9b. — «Da sie die Hend
heruss zocb, da glunckeUn ir die Bein fomen
und was kein Fleisch daran». Id., Brös. 2, öl b.
Ginneen, glimmen. — «Wan das Hertz nit
anders ist Aiseder ein heisse Glut, dann lig"t
die Liebe in dem Hertzen ze glunsen». Geiler,
Ev. mit Ü6»l. 88 — «Die jungen Ifensehen
in denen die TTnkeuschcit leit c\vii,'lichen zu
gluttsen als das Fear im £isscn leit verbor-
gen». Id., Selenp. 206« — Pfaffen nnd
Mönche «die dort her kumnien uacklen und
eehnofen mit gHuuenden Oogen and Backen
vnd geben einen Dampf Ton inen wie ein
Bachofen». Id . Bilg. 114». - < hristus will
«das zerbrochen ror nit gar zerkiui>cbt;u, noch
das glüngend toeht ansnlesehen». Bntcer, Neuer.,
P, Ib
Glnren. schielen. — «Eanb Bock, der gJu-
rencU». 1874. Sön.. Anmerk. 802.
Glut, masc, Kohle. Heute hei uns nur für
brennende Kuhle. — «Es mag nieiigelich . . .
in den weiden glüte dingen und koufTen . . .
waz glüte man fürte zft verkotiffcnde . . »
1855. Golschm -Zunft, 1. — «Also nam er einen
burnenden gtüt und warf den in einen mnnt».
£ön. 261.
Glute, fem., ArtWasservogel.totanus glottis.
nicht Olndce wie im Glossar zu Hegels Kon.
1104. — Man soll verkaufen «ein glute z&
4 -f». 1381. Heiml. Buch, f- 44. — 1426.
Alte Ordn., B 1. - 1459. Brucker. 230.
Gliiwig, glühend. — «Ein kalter Kol so
man den legt zn zweien glüwigen Kolen, so
gat er liederlieh (?) nn». Geiler, Selüff der
Pen. asb.
Gnaben, gnappen, wanken« iinsidier gehn.
— «Suaz fliege, fliege und trabe, — krieche
and gnabe»^ soll Gott loben. Gottfr. t. Str.
8, 10&. — «Da hindcest «nd gnappest uff he-
den Siten». Geiler, Bilg. 41 — «/Jan ist
das gnappen ir erloubt — mit dem ars und
mit dem hoapt. — und anipt und gnapt die
zart und rein». Mnmer, Nb. I4ä. — Schlechte
Weiber «wellent zu der kirchen gon, — den
mufptr anap^r triben schon». Ibid. 204. —
Schmeichler «infiMen vor dem tisch (des
Herrn) ston gnippen gnappen*. Thid. 188. —
«Das bücken und gnappen. über und under
sielk eehen» (bei der Hesse). Butzer, Neuer.,
H, 4 b.
Gemma: «varicare, schrankelen, hinken,
gnappen*. — DasypodilW: «vaeillo, Idi
schwanke, gvappe mit den F&esen».
Gnade. Grazie. — «Tor ir (Venns) stundm
drei nackende Töchtern« die hieeaen drei
Qnaden». Geiler, Narr. 44 ».
Gnaden, gratias agere. Dank sagen, Lebe-
wohl sagen. Sehers, 688. Ziemann, 108. —
«Ntin EfTiad dir got. zart baderin, — wenn
aller untlat iät dahin — und abgewaschen in
dem bad, — so zimpt sich das ich dir gmad*,
Blurner, Bad., P. 2 b. — «Domit, ir frnmmen
Basler gmein, — sy fich genadet grusz und
klein». Id., Geuchm , J. 4 r. «Darumb ich
freundlich dir gmaäm» (jamqoe vale). Id.,
Virg., ü, 4
Gneist. S. Qanester.
Gnippen. gnipfen, dasselbe wie gnappen^
meist mit gnappen verbunden. — «Buck dich
da, ^ipff da ... » Xell. v. M ''.
Göcklisoh (gauklisch), thöricht. — «Da ist
göctdigth Yolck das mit Narrenwerek nmbgot».
Geiler, Enieis. Hb
Goldstein, Probierstein. — Die h. Schrift
ist «der ^oldMmn ah dem man ein yegkllohen
geist beweren musz». Capito. Tregor, G, 4
«Ooldtwartz.. afodillns». Gersd. 88 ~-
Lillnm martagon. Kirselil. S. 171.
Gölle ? Güdeke macht trleichfalls ein ? —
«Wie sind ir als ein böser man! — uf min
gifBen red ieh das — nie kein man so gemlldi
was». Murner, Nb. 91.
Gollei*. lat. ooUare, frans, oollier, Kragen.
S. aneh Koller. — «Die QüOtr die die Prauwen
ji^t7 Tragen, das sol wol ston und tregt Nutz,
\<.aim sie decken inen die Hels und geben
warm». Geiler. BrÖs. 1, 96». — «Uff der
Gassen haben sie verdeckte Goller an ; als-
bald nie heim kuninicii, so werfen sie das
hinweg und zeigen ircn Hals liin nnd Arm
dem Knecht in dem IIus». Id.. Ev mit
Ussl. J4Ü 8. — «i)u sist wie man jctz die
kleinen Kind, fünf oder sehsjähr^^ iinitzt mit
Schleiern, Halsbant, Goüem. mit aller Leicht-
fertigkeit als weren sie XX Jar alt». Id,
Emeis, 82 «. — «Die frawen tragen samattia
verbrämte goüer». Pauli, 2öö.
Göll. 2b5: «Amiculom. scapulare, Goüer:
Golter. Bettdecke Schmeller, 1, 908. S.
auch EulUr, — «Ir (Pfaffen) hond den gotUet
so hart von uns (Banern) fibergezogen, das
w ir schier erfroren seind». Dial . C, 4 «. (Eure
Habsucht hat uns selbst das Bett nicht ge-
lassen.)
Gorgsen, ^ortzen, gurgeln. Ein Trunken-
bold and Fresser «lasst wüste Ecubseu und
poiyset nnd kotsei».' Geiler, Sfinden d. JL 10 >.
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- IM -
— cWir Mren att vM eneii und trinoken, bis
das wir es mit dem Finger greifen und nit
me mögea od«r gärckaen». Id, Selenp. 182
— Mftn mnM trinkea i%mit «ail die dniekeii-
spis — unR gnrtzrn marh in sehMtUch wii»
(ructas). Braut, Thesm, b, 3 b.
CWtierin, FrBmiitoriii. — «Beginen und
ander Götlerin, die die Paternostcr-Ringle an
den Helsen tragen». Geiler, Marr. 1Ö6 —
«Bs «eint etliche GifHerm, Beginen und Oleiss-
ncrin die allein darum b tm gont (zum Abend-
mahl) das sie sehent ander lieat xugon». Ibid.,
211 b. — «Es WM «Ib frftwe, «in ^MIsrAi...»
Pauli. 99.
Gotse^eu. Auariif der Verwunderaug. —
•&oÜKgmt wie sint ir eber elso nngeaMt!»
Tauler, 40 (8). Etc.
Ootsgabe. 8. Gotzgobe.
Götte, fem Ctöttel, Pathe. — «Den Lerern
. . . und den Gölten und Vater und Mutor mag
kein Kind ffenogsam bedancken». Geiler, Ev.
mit üosi. Ito e. — «Bs geloben fBr vns unser
Götkn und Pfettern bis wir zu Veruni ft kum-
men*.. Id., Bilg* 1S8 — «Unser götu bi dem
tottf — lernent ofR den Dnrrenlonf die-
selben kindli ili«'' -ic hcbori». ^larner. N'b. 16.
— ^Omd^Giitteifrau^ TaufgötUl». Id , Ulensp.a
Göll, 14: «promater, Omn.
Gottespfennig. Pruufgeld. «Da^ ( i ili n
QoUeaofennüi dir u%ab, lüi einer der etwan ein
Kauf wat, der gibt ein Pfennig damf». Geiler,
Ev. mit I'ssl. 206 J> ; Selenp , 120 ».
Gotsfart, Wallfahrt. 8chers, 563. ~ Papst
Oleto« «▼eriHuinet die die pUgerin berevbent
nf der guteverte*. Kon., 607.
Gotsgobe, Gotsgftbe, GoMesgabe, bene-
fieium, PfHInde. Sehers, Bttl. — Bin Legat
cverkoufte und vergrempele gotzgobm offen-
iichen». Clos., ÖO. — «Pfaffen, die g<iUgob«n
kettent ...» Ibid. Ua — Wir stiften «eine
owi<:f> pripsterpfründe und gotzgobe ...» Ein
Priebter «der kein ander pfrüude noch goU'
pofteket». 0«tl.-Ofdn., 194. — «PISrfinden, groese
gotzgaben ...» Dial.. A, 2 b.
Gotsbn», jedes Gott geweihte Haus. 1.
Kirebe. • «Der bisdiof sei nienui das frone-
ambaht lihm. rr ensi dannc des gesindes (de
famiüa) sine« gotuhmtes: le« Stadtr. Grand ,
9; 44. — Gott will uns nirgends lieber «er-
hören deiinn in rlRm gotzhune». Nie. v. Str.,
MB. — iSolien die Frauen gehn «s& gotz-
dienst sft poiMAssm, so sind sy bnld mild».
Guldin Spil. 72.
2. Kloster. — «... die ^jg^ter eins goU-
Jktteet» (des Probsto von (nenberg). 1864.
Wclsth., 4, 96. — tDtAgotzhus* von ^fiinster.
1889. Als. dipl., 2, 168. - «Das goUhu» eft
8. Morand». 14!0. Weisdt, 4« 89.
3. Begincnhaus. — «Vcrn Burgen pot-hus*.
1296. — «Der gotehm von Hohenloeh». 1800.
— «Des Siekelins pofsMs«««». 1888. — «Der
Bildin gotzhus». 1357. Etc.
GoBcb, Gnnch, plox. Geaoh. Fem. Qmchin.
— Qmdtem. — Omtckitd^ 1. Knknk. Seben,
479. «leh hörte den g<jn>:l\. gucken». Mär-
lein, I8i — «Der ist gelich einem aomd^».
Altewert. 68. • «BI &m gouA», VeUn«nie,
an mebreren Orten, 18 Jh. u. £ «Der
gouthberg' Kienheim, 1375. Küttolsheim. 1478.
— «Ein Gttuch leit seine Eier dem Gnai-
mttekle in sdn Nest». Geller, Nnir., 188 —
«Wie 6ol man sie verschöchen die G€u«h9
Ich sprich, mit der Hand». Ibid., 189 b.
«Es was ein nerrlMh alt Weib, das meint sie
ßOlt noch XX Tar Irbrn. -^-n-n ävr Gmgaui^i
het ir XX mal im Wald geguckt». Ibid., \&i a.
— «Wir Predi^r thnnt eben wie ein Ghsd^
gauch*. Geiler, Ev. mit Ussl.. 78 _
gouch singet guckguck dick und laug, — wie
jeder vogel sin gesang». Braut, Nsch., 48. 46.
— «Welch im feld gevich fahen wellen, — die
müssend geuch zu locken stellen». Mnmer,
Genehm., b, 4 o. — «Die predicanten haben
Sethon wie !li<" gemh in den dörifern thni,
0 guckt ein aauch einmal . . » Pauli, 272. Etc.
2. Thor, narr. — «Es tftt manigor g<jtiÄ
ab fiberhpre . > Oottfr v. Str.. 2. 11*7. —
« . . . han icli tumber goch bo veriehen ...»
Beinmar v. Hag., 8. — «Dovond seind sie in
irem Alter Göuch iliederliche, sehlechte Men-
öchcn), lär und wan von aller Erberkeit».
Geiler, Post, 2, 46 a. — « . . der ist ein
narr, goueh, esel, thor». Braut, Nsch., 77. —
« ... ich goueh und thor». Ibid., 68- — «Wem
nit der gmein nutz ist als word als eigen
nuts den halt ich för ein n&rs^en
goueft: IMd , 18. — Bin Narr «was er siebt
will rr liaii ouch, — das man merck das er
sy ein goueh». Ibid., 36. ~ « . . . bi uusexn
ziten ... Ist nfligestanden mandier goud^ —
der vor ein burger, kouffman wna, — will
edel sin ... » Ibid., 79. Etc.
8. Verliebter Narr, Bnbler. Venne sagt :
«ich mach ein goueh wrm ich ^•il> Braut,
Nsoh., 1». — XMt auf jeder Seite der Geaeb-
mat Mnmers; «Br weiss wol wie die fsncMi
singen», h, t «. «Wer vil weiss von <7eucA<Ty,
— dem gibt man biiiioh die cautzly». b, 4V
— «Die wiber manchen aeuduAen trofiflbn —
dermasz entblö«7en und beropfFen . . . » h,
8 b. _ «Bin geuchin waü in unser statt» —
die ßchedlldiengegvekethat». Muruer,Nb.,tMft.
GrÄ, grau. Sehers. 561. — «Swars unde
grd ...» Gottfr. v. Str., I, 161. — «Vor sor-
gen mooht ich sin worden gra». Altswert, 14
— Personennamen: < <9ruÄöftffte^matt<»» Wi^vers-
heim, 1294. — *GrcUockc8 boura». ^iiverau-
heim. 1329.
Grabeht, von Gräben durchzogen. — «Die
grabehie matte». Engweiler, 1821.
GrackelB, kracken, quaeken wie die
Frösche. — « . . . wenn die Frösche graekdn».
Geiler, Sünden des M., 36 — Die Sehmeieh-
1er «seind Frosch die kracken allwegnn wl
sitzen in dem Treck*. Ibid.. 33 b.
Gmft, fem., plnr. Grefte, Graben, meist als
Bann oder Güter^renze. — «Terra Jiot*
WoWere^U*. Neaweiler, 1167. — «üf die groß»,
EttBhein, 14 Jh. Grafbnstaden» 1481. — «A»
— zwischen den greften*. Oft. 1290 u. f. —
«unus ager mit greften: Gimbrett, 1304.
Gmnnintolt, GranmifttUcer. — «Teh wolt
dir i.'ar vil in TQtsch können sa£;-on, da? kein
QrammUeü in Latin sagen könde». Gmler,
Pest, S, 106b. . «... nie geoieialiak die
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16a —
Lerer sehribent and die rechten Qrtmma -
4ellen*. Ibid., 4, 4 b.
Gramsi hiift Feiadschaft - Der Stailt Con-
staotiaoDei «haben, tou irer wurdiki it uad
ir«lltottai wegen, die Tfliken nef d und jram-
Sehaft getrarren.. Adelphos, Türk.. 0, 4 «.
CIruiBeii, brammeii. — «Der tüfel ans wärt
«negrf&eii und g r at um », Terse. Briefb. —
«Das Harmelthier gmmmt nn I grnnnt nnd
mamlet allwegea in im selber». Geiler, Bilg.«
144 — «Da verMlitest Oott. du grannsi
^ ider in». Tbid. 87 b. — «Kein hoffertig Slensoh
ist gedaltig. sie granneHf sie beissen, sie schaa-
men aUwegen omb sich wie eilt Hmit». Ibid.
61 b. — «I'ieselben Menschen gewinnen weder
Raw noch Bast in irer Consoientzien • . . ,
denn sie leit in inen za ratzen and za groHiten
als lang als sie lebent». Geiler, Selenp , 38 a.
£to. — Eine alte Begiae «greinet, grannet
wie die teliwein, — die gern am gelter werent
«in». Mnraer, Luth. Narr, 155.
Gr&nse, Eüssel des Schweins S. auch Barns.
— «Ein Saw ... die naschet in den Eicheln . . . ,
and aber richtet den Granss nimmer ob sich
^egen den Boum». Geiler, Selenp., 43^.
Grantner. fem., Grsnerin. Art Bettler..
Rotwelsch. Zameke, 403 : sich krankstellende.
Oddeke: Epileptische. — *QraHtner». Brant,
Nseh., 82; Miinier, Nb., 6L *Qramrim.
Ibid., 61.
Grappen, grappeln, tappen. — Die Juden
«suchtent und graptent nach firuM- TTindliab,
ob er iCluistaB^ inen woit schnellen mit eim
WSrtÜii des sie in mfekteat begrüfen (er«
greifen). Geiler, Post., t, 106b. «Tn dem
ao bisz in ein floch . . . , neek dem grappcU
er». Mnner, Tnensp^ 49.
Gra'^erin, die das abgemähte Gras zn-
eammenthueade ITrao. — «Sich freuet, hertz-
Uebe ffra$erim, — mefn herts ...» Bmnt.
l>reih.tafel, 311.
Grnaeen« toben, wüthen. zornig sein. —
«So du meineet einen christlichen Ernst haben,
!«o hesta einen graa$mdm Bant». GeUer, Biig.,
141 b.
Graseheit. Oberlin, 86: troculentia. — «So
ein MeTi!;ch and sundcrlich die Klosterlät die
in einer Gemein bei einander wonen, so der-
selben eins ist geneigt zn GreutduU oder Un-
▼ertreglicheit gegen den enden ...» Geiler,
Bilg., 90 K
Gresemol, Gastmal, Banket im Freien, aof
dem Rasen. — «Sie giengen einist mit ein-
ander als die grossen Herren thon, die ett-
wann ein Onusmol wollen essen, nnd kamen
zn einem Brunnen und sassen da nider». Gei-
ler, Brös., 2, 61 b. — «Die Ffirsten und grossen
Herren, so sie . . . die Wyher fischen und
die Wilrar euch do seind und die Fiseh uflf-
lesen, so ligen sie tn Tiseh wie Mftder uff
den Matten; •i'd.s hcisst l-Iii Ortr^^srnoi. h^b ich
vom römischen König Maximiliano gehört zu
Ffeeslieim». Id., Post., S, 761».
Artalogisch nennt GeUer die Speisung der
6000 ein OroimoL Post., S, 77 «.
IMi Im ITn Jb. irer der Aiisdnielt in
Beiern bei den Jigem gelnriiiebUeb. Sduuelier,
a, 117.
Gratlen, steigen. ~ «Sie graüen uff alle
Ort». Geiler, 7 Seheiden, I, 6 b, _ Vierffissig
gehn : «Ein Mi)r Jic sich in ein Trog sperret
und uff allen fieren mraälei ...» Id.. Brite.,
1, 84 fc.
Graue, fem., graues Haar, Alter — «Wider
die grouwe oder das alter kunst brauchen».
Adelphus, Fic, 196 b. — «Haneher wSrt Ton
gräme wider weis». Pauli, 191.
Granen, ergraaen. - «Vermeidung des
alters nnd dee bald y gn ie m» . Adelphus, Fic,
158
Grebnien. 1. Begräbniss. Scherz, 568. —
«Sei du der nein gnbnk» sier — und opflbr
den göttern darfur». Mumcr, Vir;:;-., ^, Sa.
«... wie die grebnis ist, — also ist auch das
: gesang gerist». Id., Luth. Narr, 160. ->
«Wer hir nit :vil znr grebnis gon* . Ibid., 157.
1 2. Grabdenkmal. — «Manch grosz narr ist
j jetz dohin, — der sorg bett mt Äe ptbnitM
sin, — nnd lf!it daran so grosses gut, — das
. es noch maiiolien wundern dut». Brant, Nsch.,
88. — «Mancher hat vil grosser acht — wie
er im ein grehnisz macht » Marner. Nb.. 133.
Gredenwerck. weibische Thorheit. S. gre-
tisch — «Das ist ein Affenspil und ist Narren*
werek. Oredenwerck» Geiler, Post., 4, 14 a.
Greibenechinder. S. Oriebenschinder.
Greinen. S. Orinen.
Gremp, masc. n. fem., fem. auch Chremplerin,
kleiner Kr&mer, Kleinhändler, in Strassbnrg
I bes. klein L i Victualienhändler — «Die Kauf*
leut und die Grempen und andre dergleichen
die liegen den gantzen Tag zu «dkwoklm»».
Ol iliT, Kv mit Vssl , 109 »i. - - <Es ist kein
alte hur am Bin, -~ sie wellent alle grmpen
sin». Homer. Nb., 196. — «Hett sie em mdM
ein mfilen.'ftein und leg doch mit ton in dem
Bin, — so gschehe ir reebt der grempienH».-
L. c.
Qrempel, Qrerapelmarkt, Gimpel markt,
Markt wo allerlei Dinge feilgeboten werden.
— Die Yerkinlbr beim Tempel von Jemsalem
«haben gemacht nss eim Tempel ein Grempd^.
Geller. Post , 2, 18 •. — «Die Juden hatten in
den Vorhufen des Tempels einen Cfrempd-
marcU uffgerichtet» Ihid , 2, 80«. <Der
gimpel oder grempdmarckt, do man all holta-
schbch, sch&chlümel, jnng hnnd und katzen ...
feil findet». Trflbel, Ermen., i — Mit dem
Blut Christi «ein solichen sehandtlichen grem-
pelmarck treiben ...» Zell, H, 2 b. — Man hat
«US/, dem zeichen des tanffs ein ^remjMlHMiriefcf
gemacht». Zieglcr, Niessang, C, 4 — In je»
der Stadt ist «ein gympetmarckt uffgerieht nüt
ablasz». Brnnfels, Zchnden, d, 3 ».
Grempeln, krameu, Kleinhandel treiben. —
«Es were alles leidlich, wie sie es gremptOm;
wenn sie nur das Gesetz Gottes nicht um-
stiessen. Zell, 0, 1 — Orempeln. das schon
im mhd. vorkommt für Handel treiben, be-
deutet nach DasTpodiua «nundinari et nundi-
nare», also Rendel treiben auf einer Messe,
nundinae, oder auf einem Jahrmarkt. Qrem-
pOmarkt ist demnach soviel wie Jahrmarkt
und niebt dae nemUebe wie Oimpehmultt.
Geiler nnti rschcidet deutlich zwischen beiden,
auf dem Oimpelmmrktf der zu Strassburg, ein«
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— IM —
mal wöchentlich, stattfindet, wurde damals,
wie jetzt noch, meist alter Trödel verkauft,
während auf dem Qrm^tdmarktt wie Geiler
den bei dem Tempel beaeliTeibt, die Opfer-
thicre. Ochsen, Schafe. Tauben Post. 2, 80 •)
feilgeboten wurden ; Geiler versteht also einen
iriillieheii Jahmarkt darunter. Ormpd fit
daher nicht dasselbe wie Trödel. Zarnke. 448,
ist im Inthnm, wenn er sagt «ans dem Worte
€hrempd habe flÜcb die jetzige Fotm Gtrümpel
gebildet, die die Bedeutung alter unbrauch-
barer Sachen angenommen hat, weil die.
€hrmnfkr mth viel mit alten Saoben bftndel-)
tan». Oerümpel ist nicht blos eine «jetzige»
FoxU} wir nahen sie bereit« oben nachge-
wiesen ; si kommt nicht von Gremvel, sondern |
von rompeln, von dem Geräusch, das die alten
Sachen machen, wenn man sie über einander
lind hin nnd her wirft; so sa^ man aneh
BnmpelkamTncr.
£s scheint indessen, dass man zu Stra^bburg
nnek manchmal Grempelmarkt statt Gimpel-
markt sag^te ; bei Pasypodius findet sich:'
*Grempeh)iarkt, forum scrutarium» ; uuter scru«
tft versteht er «alt Gerumpel»- so dürfte bei
uns das Wort Grempeimarkt in dieser Bedeut-
ung eine Zusammenziehung von Gerumpel- j
markl sein. — Auch Frank sagt irgendwo
(Sprüchw. 2, 90b): «under dem alten Eisen;
auf dem Orempelmarkt*. i
Grenipelwerk, Greniperwerkt Handel wie
ihn die Grempen treiben. — «Die Jaden i
worent ro Termcht nit das sie soUieh Grm-'
peltcerk übtent im rechten Tempel». Geiler,
Post.» 2, 17 K — «Ist es . . . ein freie Gab .
einer Onttat, so gibs reieUieher nmb Liebe I
willen der Tugent, und nit in der 3Teinung
eines Widergeltens; es ist anders Grempd-
«pereXi nnd ein Kanf». Id., 7 Scheiden,
Ä ». — «Gremjieruerck friben schmeckt gar
wol, — firn und nüw man vermänkeln kan>.
Brut, TSteiL, 9h.
Gremperie. Kleinhandel, bes mit Esswaa-
reu. — 15 Jh. Alte Ordn., B. 14. — Die Aus-
sätzigen sollen «keinerlei gnmperige tliben».
Guileute-Ordn.. 159 Etc.
Grempler, kleiner Krämer. S. auch Gremp.
— «Die geisdicben weebsler und prcMfibr».
Zell, Q, 2 e.
Gremplerei, Kleinhandel. — «Die mesz ist
zu einem grewel worden durch solichc gremp-
lerei dip Tüart nn't brancbt hat». Zell, t, 2 b.
— » «Sich jjut greinpkrex crucrcn, als mit ab-
Imiz ...» Brunf. Anstosz, 8 — «Die
gremplereien des ablasz» Wurm. Trost. 89
Grendel. Grindel. Scherz, 669. 1. Riegel.
— ^Grindel, pe86ulus>. Herrad. 193, — «Wan
der Dorfmeier kumpt. das ist der Dodt, der
die Schlüssel bat zu dem fulen Grendel dines
Leips den er uffthut . . » Geiler, Arb. huni.
166 b. — «i;nd wan nnn der Holtzmeipr
knmpt nnd im den Oreimd nfföint ...» Id ,
8 Marien, 88 b.
*2. Hölzernes Gitterthor an einer Bannscheide,
Sehiagbaum. — «An den grmiä»; Ittenkeim,
1272. — «Der grendel uf S. Arbogasts brücke».
15 Jh. Alte Ordn., B. bO, — «Am obertor
cwisekent den zweien grmM$t^, B^^akeim, 16
Jh. — In mehrern Theilen Strassbnrga, tun
die Strassen nkEnipemn. Braatk Black. WiOi*,
m. Etc.
Oretiseb, bnbleriseh. ein von Mnmer gCf
schafr( lies Wort. Murner braucht sehr oft den
Namen Gret^ Orede (Margarethä um eine
sehleehte Dirne m beKdehnen, z. B. Oeuohin.,
f, 1 b; 1, 1 b ; y. 1 n c. 3 ß ; etc., und be-
sonders Gred Müllerin. Der Name, in diesem
Sinn, seheint ftbwhanpt bei dem volk fiblick
^rc^v^^;^^ zu ?ein ; auch Grilcr hat sich des-
selben bedient. Murner bildete davon das a^j.
gnHatA, greäiaA, für bnklerisek« weibiieh. —
fWribiscnc nnd gretische leute>. Zell, z, 8
— «Wenn ein Mann ein Gred ist» und Wei-
berarbeit thnt. O^er,' Brös. S, 49«. — S.
auch Eederlisslatt ii. Gredenwerck. — «Als
waltend ir mit gredtschen berden — gantz and
gar zu wiber werden . . .». «Das ir uf gredi-
sehe berd üch crtlpn». Mtirner, Genehm., m,
4 b. — Wir •greätscher sind den unsere wi-
ber». Ibid. n. 2 0. — «Alle ^redtlselbeii, wib*"
sehen man . . .» Ibid. b, U b.
Gricken, ? - «Die mausz mit ireni gruckcn
sich selbs genug verraten nnd anzeigt hat».
Butzer, Trof^'-er, E, 1 «.
Griebe, fem , nicht essbarcs Fett. Scherz,
569. — «Ein rint, das so gftt ist das es nn-
gevcrliohcn by 60 oder 70 pfand onslitz oder
grieben bat». 16 Jh. Alt« Ordn., B. 14. — «Es
stot in dem salter . min gebein ist mir dürre
und ich bin uszgesmeltzet als ein griebe».
Villingcr Ps. 10:J, 4 : sicut cremium, — «Er
verkauft Schnialtz und was er het, und nam
die Grieben in den Seckel*. Geiler, £v. mit
tJssl.. 69 — Die Verschwender «sehmeltzent
die Güter, Acker und blatten nnd Hüser, und
alles das si habent, dasseib verkoufent sie
nnd l^;ent die ÖrMm in den 8eekel>. Id.,
Post.. 2, 49 b,
Griebennchinder. der das Fett des gefall-
nen Viehs anssebmilzt - «Die OreAem- und
Schelmenschinder die leiden den Gestank auch,
umb des Gewinns willen, das inen der Nota
wcrd». Geiler, Ev. mit Ussl., 140 b. — «Das
dann der weinzepfer -w üll kumtncn alle mor-
gen drei tag lang, der schenck zu dem ersten»
der greibemt^iiätr datnadi . . .» Unmer.
Ulensp., 85.
Grien, neutr.. 1. Sand, Kies. Sandbank,
sandiges Ufer. Scherz, 569. — Der Perstf
«also vil ist also do« grünes in dem mere».
Kön., 3(i6. — Im liimmel sind mehr Freuden
«als grienet an dem m^*. Nie. Str..
— «An dem grien>, Feldname, an 15 Orten,
13 Jh. u. f. — «Die grient» des Rheins. Kön.,
689. — « Vogelgriene* am Rhein, Stellen für
das Vögeln. 14 Jh. Alte Ordn , B. 12. — «An
dem grien». Strassb. Hausname, 1371. —
«Wenn man einen Brunnen gräbt, so kömmt
man znleizt «uff ein Grien, da quillt dann
der Brnnn uff». Geller, Narr., III », — «Tama-
rii^ccn . . . wachsen vil in den yf fl mit dat
Beins*. Brnnschw. Dist., 119 b,
8. Calenhii In der Blase oder den Nieren.
— «Morbus calculi, da-^ grieu». 1396. Car^
hänaer-Catalog. — «Ziemliche Krankkeitw
die einen Menscken nit aohelUg nuMhent» «1»
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— 186 —
das Grien tiint, aber massige Wee*. Geiler,
Troetsp., 2^. — «Es tel das Qrim^
Baabt\'. ee, des Febr':-?;, näer andre Krankheit,
das sei». Id. i>elenp., 2Ü9 ^. — «Fiadst
da (in dem Blut einee Kranken) ■ehwarts
oder sandig- kömlin als das gn'rn, so ist er
malmg» Gersd., 77 «. ~ «Das grun in den
lenden». Brunschw., Dist.. 86 k ; 41 a. _ cWan
ein Man das Chrün oder das Gesicht hat ü ler
ein Fraw ein Kind macht und sich windet,
das ist nit ungeduldig sein». Geiler. Ev. mit
TJssl., 21ß i>. Weil in letzterer Stelle Grün
stellt statt Grien, erklärt es Scherz, &ti9, durch i
IhaoM, nnd «cht das durchaus falsch von |
ihm verstandene Alhfrarim hprhpi Nrich
Daäypodiui>. s. v. Ischias, uml nach Hoil, 327.
ist Gtmn «Ischias, sciatica, Hüft-weh, Oesücht».
In einem von Schroeller, 2, 112, angeführten
YooabuL von 1618, heisst es dagegen: «da«
grien, oalcnli. morbus». Sciatica und calouli
Bind zwei verschiedene Krankheitasustände;
da indessen der erste oft ganz ähnliehe
Schmerzen verursacht vie der zweite, so
konnten beide von der alten Medizin in ihren !
ft«tMm Erteheinüiigren leieht verweditelti
werden. Grien ist soviel wie Sand. Kies,
arena, calculus; darum dürfen wir hier sa-
niehaC, nicht an das «Hüftweli». toaden w
di e v 0 n Ni e re n s t e i n e n h erv orgebrach ten SehniMr-
sen denken S. auch Friseh, 1, 8^
€Mea, Gm. Blasen Sand, Ufamand. Sehen,
660. — Dus Schiff «lag an dem grieze*. Gott-
fr. v. Str, I. lüt. £tc ~ «Z& ^tM». Feld-
name. Oertvailer, 1277. — <Uf gritM*. Sohaf-
hausen. 1299. — «An dem pnit*. Xarlanham,
1869 Oberehnheim, 134&
Grie»«Hen. zu Olles malen. ~ «Den weis-
sen (Waitaea) gneum». 15 Jh. Alte Ordn..
B. 24.
«Griffelinff», Art kleiner Kamin. 16 Jh.
Kanfm.-Ordn.
Griffig, ergreifen könnend. - Die Seele ,
ist «gou fr^f^ and eniifenglieh». Tanler. 1
S88 (40).
Grim, adj., grimmig. — < . . der vertribetj
grimmen smertzen». Uottfr. v. Str., 2, lOBi. —
Werner von Hüneburg wurde «usser eime
grimmen wolffe ein senftmütig schoff». Nie. v.
Laufen. Goltesfr., 36. — «... so siht er dennc !
die grimwte» tülGel». £U. Pred., 1, 71. — «Vor .
langer was er grimme ». Altawert, 15. — !
* Gr tmme th'\ er > . Gebete, 16. Jh. — «Wie grimm
die Juden mit dem Herrn Jesu umbgiengen...» >
Gailar, Seluff der Pen., 07«; Karr., 18ft*.i
Etc. — Dass Gott «abloszt sinen grimme»
com*. Brant, Bosenkr. D. Ged., 18. — «Der .
grimm tind». Id., Faeetas, A, 2 b. — cHan
macht zam rin jeili thier, — wie hert.
wie wild, wie grtmm das ist». Id., Nsch., 28. 1
— «<?rMa Bomig gendi*. Hnrner, Gendini.,
e, 3 ^. — «Der grimme Mars> Td , Vir:: Z,
2 a. — «Ais ich die wort ausz yrmmem t>inn |
— in zorens weis warff her und lun». Ibid., |
F, 5 ^. — »Werffrnf 'las schiff in meeres Hut,
— wo es am grimmsten wuien ihot». Ibid., i, |
7 1>. — «Ein grimen zan den tempelknechten» 1
zeijren Humer, Luth. Narr, 65. Etc. — «Der!
grim hunger». Wimph., Chrys., 13 K — «Der j
grinme tyran Maohomet». Adelphna, T&yk., D*
8 b. _ «Unwllt nnd grym; — Fries, S8b.
Grimekeit, Grimru - «Also gros ist sin
sora and sine grtmekeit . . .» Eis. Pred., 1,
849. — «In forhten sin vf die grirnmOieit des
gemeinen dodes». Ibid., 1, 66. - «l'iser man
w ün gestraft von seiner grimmigkeit». Pauli,
160.- «Meiner wideirseelier^niiMHtM». Zell,
r, 1 b.
Benecke, 1, 574 : (rrtmecheU.
Grimmen, wüthen, in Zorn entbrennen. —
«Die jugend grimpt in waffen gar» Murner,
Virg., m, 6 — «Eneas mooht das leiden nit
— dass sie so grimjpUn her damit». Ibid. {, 4 b.
Grimmen. Icneipen, drucken — «Denn
schwindelt dir im Hirn, den gnmmet dich im
Bauch» Geiler. Has im Pf., d 1 b.
Heute noch bei uns für Leibschmerzen.
Grimmen, subst., Leibschmerzen. — Er
hört es nicht gern «wen man im : du narr,
spricht^ — und sein im sieher gifftig stimmen,
— das er darvon gewint das krimm». 3Iurner,
Luth. Narr. 65.
Grind. J. Kop^riUze. Geiler. Narr., 196 a.
— «Du vSrehst die md, nnd findst den grind*.
Brant. Nsch., 6. — «Laszt euch den wftst nnd
auch den mrind — bissia üwer oogen ziehen. ..»
Mnrner, Bad., 0, 8 *. — «Lfigen nur das ir
bshntsam sind, — kein (Frau; netnen, die da
hab den grind: Id., Lath. Narr, 54. — «Schücb
nit drab, ieh hab den grktd ... du «^nndtete L . .»
Ibid., 142. Etc. «Ein ungent für grind nnd
leusz». Brunschw., Chir., 126
9. Kopf. — «Der Hansvatter . . . sehleeht in
an den Grind das er umtiirmclt». Geiler, Ev.
mit Ussl.. 119 b. — «Ich weiss nit weiches
schier das best wer, ein Tochter in ein sem-
lich Klncfcr thnrt nder in ein Fraawenhaua.
Wann waruinb. im Kloster ist sie ein Har,l
so ist sie dennocht ein Onadfraw, aber wer
sif^ in dem Frauw enhaus. so ?;chlug man sie
unib den Grind und müsst übel essen und
trincken, man würf sie ein Steg auf die ander
ab». T^rös., 2. 10 i' — Wor sich beim
Essen tkratzet in dem tjrtnd — uii»i Ibg ob er
kein wildpret find . . .» Brant. Nach., 110. —
«Der stein der falt im uff den gruid». Ibid.,
6. — «So sie nun in jaren sind, — dau kratzen
sie sich in dem grind . . .» dass sie «alle kunst
nnd 1er vergessen» haben. Mnrner. Nb., 183.
— «Ich Ins im oben ab im grind». Id , Bad.,
E. 3 ». - Im GfM Insea. Id., Mb. 145;
Uüle, A, 3 b. £(0.
Noeh jetxt sagt das seliweiBer Laadvolk
sehr oft Grind statt Kopf; aiicll in Baiwn
und Oeatreioh; Sehiuid, 848.
C^rindliaiibe, der aber die ganse Kupfhant
vorl r. itete Krätze-Ueberzug. — «Die Huben
must du zacken; w»n eün Kind der Grind
obnen dannen thnt und im obenhin Inst nnd
man Meyancken daruff salbet, der wachsset
Uber Nacht wider ... Es thut sein nit, du
mnst die OrinMamb gar daanen znekea, das
ist die Wurtzlen harnss thnn». Gsilar, Bv.
mit Ussl , 81 ».
Grindig, Krätzig. — «Es heisst eben prs-
diget, wie man eim fr in d t s wi lanist, obenhip».
ZeU, T, 21».
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- IM —
OriadkoIbeB, dl« in dM TI«iMli «iiidriii««n-
den "WurKeln der Krätze. — «Also tief si in t
die Qrinäkolbe» iogeworUlel voa der £rb-
davon mft mtm w lit gMto sa«k«i,
wachssen für sicTi nit deeCMmfodM». Geiler,
Et. mit üssl., Ö7
«Oriadtkrat, tosbloe»», Oend., HK Kua-
tia arrensis. JOrsckl^ 1« 870.
Grinen, greinea, knniTen, brunimea, heulen ;
-wird von verschiedeBen thierischen Stimmen
und andern Tönen g^ebraucht Scherz, 568.
haben nnnllls Din^ gedeehli?» Pt. 9. 1, fssre
fre.rauerunt gentes Geiler, Ev. mii Tssl.
9>>. — Fig,: «Jesus gri$iarammet in dem
Geiet nnd MirMbt eteh selber», Jeh. 11, 91.
Geiler, Rv mit üssl., fit«. — «We flen bi-
sohöffea die da ieU ffrügramen und zeulLiapfui
in der ImUmi». Wunplin Qjrnod^ bK ^ «Ilifc
den senen ^rktgnmmm», Bnnaelnr., Bk^
19 «.
SteinhüweU 86.
Grit.ma8c., Gritekeit, Geis, Habgier. Srhcrz.
674. — Das Hündlein «weder engretn noch S71. — «Mit hoehvart, mit grite . . .» Taoisr,
«nbal». Gettfr. Str., 1, 28. — «Zwene
hunde gegennander grinent und billent». Tan
198 (d5). — «Der cristeaheite grit and dir
juden heimeliche sün den, die ewei erschlftgent
ler, (56). — «Der vigent get umbe also die jaden». R. Merswin, 9 Felsen. 61. Et.c —
€in grinender löwe». Ibid., 88 (18). — «Lass
die Esel grdi\€n». Geiler, Narr , 89 ». — Wenn
der Sauhirt «die Schwein xutiammon ^ii grit*. Glos., 70. — Pilatus «das volg . ..
bringen, so machet er ein Sau grtintn, so ronbete, von j/rttes wegen». Köu., 8liO[ — «
laufen sie alle harzu». Ibid , 127 b. — «Eine
Tür die verruckt ist uss irer Angel, die kirret
Gut. das einer «in grüe» wise nfhafSete». Mär-
lein, 80. — «Des bobf^stps und der oardinal
be>
Di«
sQben houbtsiinde . . ., hochvart, . . . gritekeü,
zornikeit . . .» Taaler, 8ö (18). — Kaiser
ind greinet». Geiler, Selenp , 61 — «Sie Leo «begert von gritekeit einre kröne die in
grinen and grannen über alles das, das sie einre kirehen hing». Glos., 3H. — «Von ^rtt»-
sehent nnd hörent, das gefeit inen nit». Id., itett dis bobestes». Kön., 601. Etc. — «Es stot
Bilg., 144". Etc. — Er «liesz in schrigen. in ans uf prittte»! noch sitlichem gftte». Hofe
^rMi«n. weinen». Brant, Nsoh., 105. — • IHe | v. Skenh. Eto. — «:^n Woriel aller Bosbeit
Geaehin sagt snm Goneb : «stand tob dinem I ist der Grit* . GeOer, Post.. 8, 61 « ; Emeis, 74 ^ ;
zancken, grinen, — vor Irni gatter mit den 3 Marli n. 24 ^ Ktc
sohwinen». Marner, Genehm., v.. 4b. «Wie I Gritig, gierig, habgierig; engl greedy.
die sebwein um mittemaent gnimid . . .»ISebers, 571. ~ «Zornige nnd hessige mwi
Id., Virg., V, 7 — «Sie greinet, ^'^rannet wie gritige» Menschen Tauler. 20 (6i. — König
die sehwein». Id., Lnth. Narr., i59. DiejAibreeht «was gar gritig noch g&te». Glos.,
SLephanten «förohten das sttw^rsmen». PanH, 1 84. — OetaTlanni «was vsaer messen grüig
303. — «Der lap hat aach sein gesancr eben ' °" "
als wol als die schwanen etwan ir grinen».
Kareth., ee, 4 b. — «Ein pfkffiMunagt ... hat
den pfaffen gescUigeM das er j i y mi». Zell,
H, 4b.
«Orininir« gannitnra». Herrad, 188.
OHb franz. gris; grau, grei*^, alt. Seherz,
570 — «Die getageten and die gnsen». Gottfr.
T. Str., 1, 40. — «Die flbrsten worent etwann
wis, — hattent alt rat, gelert nnd gris*.
Tinnh n-Pitc» Kon. 338. Et« — «Also tönt die
gritigen menschen ; wie vil den got gütes dftt,
so benflget sfi nfit, t8 gfnevt allewegwnt BMih
me pfttr.q*. Hoinr. v, Offpnb Etc. — «Also
habent die Ohitigen ein Hanger noch sitlicliem
Got». Geiler. Post.. 8, 6t Bte.
Glitten.? IHrlo nam '-^n vi! lani-1 dana
die riemen mochten gntten — ausz einer bäffel»-
haat geschnitten». Marner, Virg., B. 6 b.
Grol, plar. Grollen, Groll Fehlt bei Benecke.
Brant, Nach , 48. — «Miu narrheit loszt mich i — Der Teufel gibt einem ein «graasenliebe
nit sin gria, — ich bin fast alt. doch gantz ! anschaffne Gedenck GroUen», fipplger Er, nnd
onwis» Ibid.. 8 (sin gris, «ich reines Greises
würdig betragen). — «. . , griaz, du alter gul, Holl. Lcn, d, 2 —
wiebistn also worden fal». Mnmer, Sohelm , usz Unwillen oder
g, 8*». — *Also kent gris den gromen wol>.
Id., Nb., 12 (der ;alte Esel den jungem.
Besunderheiten, die va-^t bo^r. sind». Geiler,
«Wenn du das nit tkoft
osz einem Grollen»
BiljT ^- In den folgenden Stellen Mar-
norei kann dab Wort schwerlich etwas anderes
Grieen, gran werden. Seherz, 671. — «Ez bedenten als Ursaehe amm Groll, Ursache übet
machet manigen alten grisen» Gottfr. v. Str.. etwas aufgebracht zn sein od»>r darüber m
2, 117, — Im Winter «berg und tal grieent». klagen, Beschwerde. Im mhd. hatte mau das
Altsw ort. 70. Verbam grille, gral. grallen, ich gebe «iaen
Grisgraramen, mit den Zähnen knirschen, rauhen Ton von mir, sehreie vor Zorn, wovon
klappern; tig. erbeben. Scherz, 571. ~ «(?rM- das Sahst. Grel. Gral, Zomsehrei. Ben., 1,
grammtn, freraere», Herrad, 189. — «Do wart 573. — «Doch wil ichs in der sura als sagen...,
ein mnrmeln and ein raoen Qber den legaten, dan das wir noch im hertsen tragen, — das
nnd griegrwmtmtt alle Aber in». Glos., öO. — ist der recht grol». Homer, Lath. Narr, ISBL
• Der (üfr I der get üch noch also ein gris- — «Ich wil üch geben üwern Ion, — gwt
grammewier löwe». Nie. v. Basel. 188^ «Do .yrotie» hab ich nf aar teechan». Nb.« 970. —
-Wirt weinen nnd grtsgramm der eene . . . K8 ' «Wo sie fr rede nit nnderlanen. to wel er
bltt-n i;i>E
dos di'^ i t chten grollen sagen». Oeuchm.. f, 4 e.
criMrammendee überig werdent». i^s. Fred., |— «Wir knmment ieta off andre^stoUen, ^
9, 90. — «Da dann wflrt sein Weinen der und bringen hir Ae reebten
Ai5iT<^" '^nd grissgrammen der Zän. Geiler, obstat das ist kindorspil». 4 Ketzer, B, 8 *•
£v. mit Ussl., 101 * ; Post., 8, 97 *. — «Wa- — «Solchen argwiin ermessen wir dumaa das
romb griu gim mt iam die Heiden und 761elcnr | da dii« ^nOm (JUii««t tbsr dl« Mkibflute)
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— M7 -
"Crst Qss^ohSttet hast, nachdem da in de«
bapst Ungnaden knmmen bist». Adel, b, 1 b.
— «Ich -wil die rechten groüen bringen, — die
dMoatUeh sein en unsern dingen». Lnth., Narr,
4B. — «Er hat groüen in dem kopff tteekoi».
Pauli, iü:i
Gronen, üranmanu, ein Pferden nnd Eseln
gegebenar Name. « «Also kennt gris den
gromen wol». Mumer, Nb , 72. - •! ' tasten
ich yrü dileken ab, — mein guter gnmen
«terb darab». Id., Lntli. Nanr, 83.
Groppe, Art Fisch. «Sdileimerige fisch,
als groppen . . > I ries, 41 *. — «Dein Ding
iat-wie ein Oroppen. da iit der Kopf (grösser)
dann der Fisch». Oeil«r, Alb. hnm, 16 b. —
Mamer, Ulensp., 4tl.
G«ll, 878: «gobio capitatos, Grop».
Oroppen, greifen, tappen. — «Der Apt . . .
atnnd uff und gieng dem Jüngling noch
•ehwanckcn, wie drunckeae Oenss, wenn üe
vn! Wints seind, so sie gon an dea Weaden
groppen». Geiler, Post , '6, (>7
«Gros Kinde6> sein, schwaoger eaia. Nie.
V. Basel, Bek. Taui., 43.
Grossen, das frans, grossir, dick, schwanger
wwdeii. Scherz, 671. «Do aft die kfinigin
von den enpfengnysse geriet grossen . . .» Eön..
äOl. — Iii ^ero «wfihs ein froscb, nnd grö$ute
ime der Up also eime wibe», Ibid., 363.
sich Grössen, sich vergrössern, zanehmen.
— «Well gott das da (das römische Beleb)
•ach grösaest dich». 13rant, Nsch., 95.
Grössea. magnificare. preisen. — «Min sele
grösiet got in allen dingen». Taaler,S99 (69).
GrosBgehaltenheit. Achtung. Ehre — «Ein
hoffertiger Mensch . . . alsbald er sieht das ein
«adrer ner uffgeet ireder er. aameks tniret
er darvon. wan er sieht das darch dos Grost-
gehcUtenheit sein £er gemindert wärt, das mag
er nit erieiden». Geiler. 7 Sehwerter, F. 4 «.
Ein wahrscheinlich von Geiler geschaffcncB
Wort, am ein lateinisches su übersetzen, et-
wa BiagBipendivni ; ieh kaaa diesen Ausdruck
rwar nicht nachweisen, allein er würde dem
mittelalterliehen parvipendium, Yerachtnng,
eaispredien (Daeange b, 118); dass dies mög-
lich ist, beweist das von Daeange 4, 184, mitr
getheilte magnipendissimas^ «iUastrissimae et
nagnipendissimae penoaae».
Grossthagig, Uebersetr-nng von mngnificas.
— «Der natürlich Lew, niagniticus non solum
liberalis, ein reichlich grositkugig thler . . .,
mitteilig» OciIi>r, Brös., 1, 49 a.
Gröwen. gruv\ en gran werden; hier: grau
raachen. — Was sie auch von mir gesagt
haben «das guhcet mich nit amb eia bor».
Mnmer, Luth. Narr. ^2.
CMbelecht, nachgrübelnd, grüblerisch. —
«Je me sie beichten und sagen, je grühelechter
nngeruwiger sie werden». Geiler, Jiaum der
Sei-, 8 b.
Grüdelecht, Grüdlicb. grüblerisch. — «Sol-
licbe ungern wige grüdiechte Menschen ...»
Geiler, Irrig Schaf. F, 1 b. — cEs ist sollichen
grS Mid uH Menschen nütz das sie nit habea
ein EQ Tfl enge Coasefeatz». Ibid., G, 9 *.
Grüdf'hi, wühlen. — «... was die Esch sei
darin sie grudän . . .» GeUer, Eschengr., A, 3 i
Daher Eschengrüdel. Id., Bilg , 15 b; Selenp.,
U7b. — cYU sorglicher stüd^« dann iabset
mau früiiM». Karttk., ee, 4h.
Grammen, brummen. — «Mur^afff^n, das seind
die Neidigen nnd Hessigen, und ist nüt denn
grummen und grannen wenn sie heim kum-
men». Geiler, Brds^ 1« 69 b; Bil|p. 83 b; Arb.
hum , 64b.
Grün, frisch. — Fleisch, *grün oder ge-
saltzen». 15 .Th. Alte Ordn . B. 12. - Fleisch,
«halbs bdehin& und halbü grüns*. Blotzheim.
16 Jh. Weisth., 5, 371. -- «Feisste grüne lisch*.
Capito, Treger, K. 9 « — cQeeuade grOmf
wannen». Appell., &. 2 ^.
Grüaden. ergründen. — «Je me man dia
(TJrtheile Gottes) zu gründen gärt, — je min-
der man darvon erfärt». Brant, Nsch., 68.
Grandfe»tigen. S. Grundfaieit.
Gi-undfestung, Fundament. — Astrologie
ist «wurtzel und grundfestung der meister-
i sohalft» der A«rsle. Pries, 14b. — «Ein grundt-
Jestigung meiner Verantwortung». Zell, c, 8 ».
Grnndrur, Strandnng. — «Die Fürsten und
Herren . . . die da berauben die erbem Lüt
in eim Schiffbruch oder Orundrur*. Geiler,
Narr., 67 ». — Ehe die Schiffer unter einander
eins sind, «so nimbt die galee ein grvntrür*.
Brant, Nsoh., 96, — «Der narr verstat alck
nit uff für, — daromb er oflt nimbt ein fffwiP-
rür>. Ibid. 107. — «Wun das wasser wich,
so wurden die schiff au den gruntrüren be-
schedigt». Ringm.. Cäsar, 86 b. Sollte das
Wort hier nicht den Kiel bedeuten, den Tkeil
der Schiffe, der den Grund berührt?
Oraadrliraa, stranden, den Gmad de« flas-
ee«^ oflrr Meeres berühren. — «Wenn ein Schiff
grundrürt^ so nemen die Herren das Guti ist
rapina» Geiler, Arb. hnnL, 8U b.
I'a- barbarische Hecht der Grundrüre, das
heibst Bich der Ladung der gebtraudeten Schiffe
zu bemächtigen, ward mehrmals duroh kaiseir-
liche und päpstliche Befehle aufgehoben, unter
Andern von Friedrich II, im Jahre 1236, ea
Gunsten der Btras8biir«V Kaafleute (Strubel
1, 511); es brauchte abw laage Zeit am ea
ganz zu vertilgen.
Grflneht, grün, grasig. — «Der grüitMe
weg», ründeriiheim 1344.
Grünling;, ma&c, Art Bebe. — «An den
günlingen». Zeinbeim, 1881. — «Am grünling».
Insheim, 136B.
Graatveelea, grnndfestigen, fest gründen.
— «Die miane die ist gegruntvettent in dea
menschen». Tauler, 155(i;9). — Eine Minne
«die do nit ist gtgruntvestet in das volkomen
leben Jesu Gristi». Predigt Ingolts. 1486. —
<^fit Freuden des giii! t u Ertreichs würt ge-
gruntfettiget der Berg äjon». Geiler, Pred.
T. Maria, 6 a. — Gott der «das erdtneb ge-
grundfeaUt hat». Wurm, Balaam. f, 4 a.—
Wer die christliche Freiheit predigt, «and mit
götlicher gesebrifit ansisbreitet and getrew-
üch grundtfestet . . .» Ibid., g, 1 b.
Gröntzecht. ? — Von Speisen ist 7.u ver-
meiden «was feiszt ist, $rrAiiiff0dÜ,8ehlymig. ..»
Adclphns, Fic. 140 b.
Grantzebt, zum gruntaen, bnunmea geneigt.
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- 156 —
— Alte Leute sind oft ücblos, tgrunUdite
und urteilechte». Tsnler, 387(49).
Griisal, GruBcl, Grauen. Schrecken. — «Die
ander Ur&ach das wir nit den Tod betrachten,
ist der Grütal so wir darob eotpfohen» Geiler,
Bilg., 150 ^. — «Es ist ein Orusd zu hörea».
Id., Post , 8, eSb: Irrig Schaf, G. 6*.
Gmaam. 1. Grausen erregend. — «Es ist
worlich ein gruBtm band, — welcher gott
fallet in sin nand». Brant, Nach., 84. — Es
«l^eschach ein grusam donnerschlag'» . h\ .
Donnerst. D. Ged., 28. — «Do geschach jm
gru$am grosMr «ebad». Ifimier, Oenehm., v,
4*. — «Die firi'ht, Jrr -clireckfn grausam
was». Id.» Virg.t £,6^. - «Felsen, auch
graumnUkh stein — hond fr erfaren all ge-
mt in>. Ihiil . B, 1 a — iirr Aussätzig'e «hat
einyrtt«ami:ücÄ angesioht». Gersd., 71 Der
AossKtagen «gesteht sit grautam». Friw, 16Bb.
2. Erstaunlich «Das ist ein grusam gros-
ses wander». Murner, Geuchm , p. 4 « — «Ein
graunm^ werek so nnderston, ich gesehweig
za vollenbringen» Id., Statrecht, Vnrrerfp
— «Das gramam werck zeigt üch wol an —
das ich nit vil gMeUaffen han». Ibid, A. 1
8. Von Grausen ergriffen. — «Volg nach
dem Herren am Oelberg, dem nach seiner
Sinnlicheit gnuam was vom Tod», M graute
ihm. Geiler. Trostsp., 1, 2 — «Da weist
ich nit wie es mir gieng, — das ich ein
grausam gmttt empfieng, — hin und her mir
forchtsam was». Muruer. Virg., b, 2 b.
GriUel. — <Dü sah er (Chriistuh bei der
Toehter de» Jairus) die Todtenpfiffer hörnen,
wie man hic den Grysel hürnt und den Juden-
blost». Geiler, Po.st., H, 107
Der Gebrauch zu Strassburg den Crrüael
und den Jndcnblost (Blost, Blasen) zu blasen,
scheint aus dem 14. Jh. zu stammen; die
erste Veranlassung ward frühe vergessen, so
dass sich eine Sage ausbildete, die man in
Sehilters Anmerkungen zu Königshofen, p.
1113, nachlesen nia^' Schiller macht die rich-
tige Bemerkung dazu, dieae Erzählung sei
«nieht allerdings gewiss». Zum ersten Mal
wird der Sitte erwähnt anno 1389, wo Kö-
nigskofon, 3ö9, sagt : «man hurnete Ach keinen
JvdenbloB den ganzen Winter». Han ersieht
hieraus dass damals der .Tudenhlust nichtv
neues war. Nach Schilter wäre er schon l34ö
eiBgel&lut worden : ieh balte für wahrseliein«
lieber dass sein Ursprung einer spätem Zeit
angehört. Im Jahre 1383 wurden wieder, unter
gewissen Bedingungen, Juden in die Stadt
aufgei: nimen (Strubel 2, 434); '^o wie sie
eine besondere Kleidung tragen mussten, so
mussten sie ohne Zweifel auch Abends zu
einer bestimmten Zeit in ihren Hüusern sein,
und da^u wurde ihnen durch das Blasen das
Zeichen gegeben. Als sie dann 1388 für immer
wieder verbannt wurden, erhielt sich das
Uünieu, an dem die Strassburger sich er-
götzten und das sozusagen als ein Wahr-
zeichen der Stadt übrig blieb. Noch im vorigen
Jahrhundert wurde daa GrüseUtorn von den
Wilchtern auf dem Münster jeden Abend
zwischen H und 9 und dann noch einmal nm
Mitternacht geblasen.
Scherz, ö74, leitet Orüsel ziemlich sonderbar
von Krause, Krug ab, «quod navieeUae for-
mam habet», die Form eines Humpens. Es i*i
offenbar dasselbe Wort wie Grüaal und ward
zuerst vom Volke gebraucht, das sieh vor-
stellte der Judenblost habe zum Zweek des
Juden einen Schrecken, ein heilsames GrausM
einzutlossen.
Qrütelicli« gmaamlich, gmtenlidi, gras-
senerregend. — «Die grüsmshe angesibt Ar
liiisen geiste». Oswald. Etc Per> otienname:
Henselin ChrüsetUieh^ Layenbruder zu S. Margn
1884. — «Die gruserdidk Pin der Hellei».
Geiler. Sterb. Mensch, a, 1 b. - iGrusenlicht
Gedenck und Infeil». Ibid.. a, 7 b. — «Die
grusaUdk Pin des Fegfeaesn» Ibid., a^ 8 Be.
— «Unter allen graummUidten T'inren ist das
aller graussamli^im der Tod». Geiler, Schiff
der Pen., 119 1>. — Xerxee grilF Athen »gri^
lieh an». Brant. Nsch.. 57. - «Der gruselid
tod ist dir nahe». Wiraph., Chrys., 7 b. -
«Eine gemeine firaw, deren angesieht besalkk
. und grüSilirh :«t» Ibid., 3 — «(TraaO-
hcher grosser nussbruch» Ziegler, Niesson^
A, 3 •.
Grusma, Grausen Ist es ein Druckfehler,
oder ein Nachklang de& ahd. Verb. grüwis6nit
Ben., 1, 585. — «So mus ieh soleben ^tkims
han. — dasz mir mein har SV berge stw».
Murner, Bad , E, 1
Grüftflbar. menschenfreundlich Schmid, S45.
— <r>cr Mensch ist grü^sbar bei den Leuten,
tut sich umb bei jcdcrniam Geiler. 7 Sohei«
den. K, 5 b ; Steinhöwel. 69.
Griissbarkeit, «affabiUtas oder FzoBlIiek-
eit». Geiler, 7 Scheiden.
Giüsseln, Grausen empfinden. — «Er be-
wegete ir hertze zu grosser vorbte und
eime grüssdnde*. Härlein, 31.
Grnw«'l, Gmel, Grauen, Furcht. Gränel -
«Lass dir leid sein daa kein Bnven (Beoe)
noch Qrmod in dich will» Geiler, BrSSn %
80 a. — «Die andern Schwestern betten ein
Qruel ab ir». Id., fischengr., a, 6 b. —
Wäre die Messe von den Henseben erdiebtet,
so wäre es »ein gewisse abgöttt^ry ein gru-
toel und worer ban vor gott». Mumer, Mess,
A. 1 b.
rirtns « lieh, gräulich, gnrausenerregend. -
«Die verborgenen gruv^ieke» ortel gou>.
Tanler, 387 (67). — Bte. — «leb wil nber
üch senden ein gniwelich volk». Clos., 113.
— « . . . vil andere ding, das gruweUehe wert
sb sagende». KÖn , 484.
Grawelicbeit, Granen. Schrecken. — «Si
zerstübent alle von gruwelicheU.» Taaler. 1?4
(31).
Gruweln, graten ^ «Do ime vor griweltt,
daz gelust im nft». iauler, 23 (6). — Ein Ge-
töse «abe dem mir gar sereynnMimle wart».
Nie. V. Basel. 25H. Etc. — «Do geriet dem
K-ünige . . . sere gruweln». Kön., 468.
Gucken. 1. Wie der Kukuk rufen. — «leb
hörte den gouch gucken.» Märlein, 18. —
«Ein Gauch sitzt uff einem Baum und' gucket
einist; einer uff dem andern Baum dtrgudtä
zwei Mal.. Geiler, Ev. mit Ussl , 78 h. —
Die Prediger «scliryeu etwann wider einander
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- 189 —
«ff der Cantzel, der sa^^ das, der sagt das
•nder and das Widenpil, und schryen wider
d]iud«r Bit tauätn au wie zwen Qdch off
zweien Bennien wider einander gucken».
Id., Emeis, 37 b. — «Die £ntea schnattern,
die Oftneh gudeen*. Id.. Narr., 89 a. —
Fig-. locken, bahlen. «Welrher ir^onch bringt
niiwen fnnd, — der für ander geuch hin
kant, — so guckent sie als gucket er». Mar-
ner, Nb., 246. - «Pfiff sie, guekguek hensli
koxn, — so bald gu&kt er ir wideruinb, —
und laszt \ om gucken nümer ab — bisz er sin
l^umpt an bettelstab. — Mancher aucH bisz
in das grab». Id., Oeaohm.. g. 8o. — Etc.
«Der guekgftiieli hal fibiff mal «mdb*.
PauU. 188.
S. SehMen, selm, bUok«n. — «Wan er sieh
dan wil backen. — so beginnen ^He fr>;u^veii
mtekm: AltewerL 62. -< «Doruff gucken and
lugen als «In Dal vS ein Nus». Oeiler, Post,
8, 83 «. — «Dir armen Boren, die getörren
Bit witer gucken denn ir Jonokherr will.»
Ibid., 2, 88 a. — Bte» — Ist eine sehftae
Jangfran am Tisch, «so guck and In^r dir eben
für, — hüt dich gar eben, zucht d[ioh flisz».
Brant, Thesm., c. 3*. — Jnnge Leute machen
Hasik anf der Strasse, «o^ jucken weil die
m&tz herflir». Id., Nsch., öl. — Geistliche
«die in den eher allein dnnt gucken.» Ibid.,
87. — «Es heisst : guek für dich, lieber min.
~ ja wilta nit betrogen sin». Marner, Nb.,
187. — «Knmm hieher, narr, nnd lasz mich
gucken*. Ibid , 88. — «In rii«<>n spicgel kum
und guck, — guck har, guck dar, guck eben
drin. — ist die gestalt im spiegel din>. Mar-
ner. Geachm. 1, l a — Ktc. — «Darob die
fiuger gucken». Supplic , }}, 3
Gackler, Hanrei. — Geiler will nicht, dass
ein Ehemann za oft männliche Gäste einlade,
aas Farcht seine Fran möchte ihm untren
werden ; der vermathlichcn Einwendnng des
Mannes: «ja man Sprech ich wer einSchmürtz-
1er oder ein Sehmorotzer. wan ich nit etwan
Gest lüde», eiitgef,''net er folgcndcrniassen :
«ea ist besser o Bruder man heisa dich ein
Selunörtsler dan ein Q%K^ler, es ist weger
ein Schmärtzler sein in seinem Hus, dan brü-
ten fremde Ejrer aas». Karr., 78 — Das
Wort kdmmt vom Knknk, der seine BSer in
ikemde Nester legt . In Vogel, der sie ans-
brOtat« nennt Geiler einen QuckUr.
0&€en, verwenden, prablen. — «So der
mensch sich riimet utm güdet von dem das
er doch nit vermag und nit hat ...» Guldin
Spil, 46. — «Der Bich will aUwegen güden
and afftngen and voll sin». Qnler, Bilg.
132 b.
Güder. Getider, fem, GUderin, Vergeader,
Verschwender, Prahler. Scherz, 54.% Geader.
— «So müsz ich siu voxm g&ts ein güder, —
Do heischet der goldsmid, do der snider».
Conr. V. Dankr., v. 481. — «Die geuder and
die rümer ir gfiten werck». Galdin Spil, ö9.
— «Straft man ein Geitigen, so frenwt sich
der Güder; straft man den Güder, ao frowet
sich der Geitig». Creilar, Narr., löO -\ — «Ju-
das verklagt die Maria sie wer ein Güderin»,
Joh. 13, ö. Geiler, £v. mit Ussl., X78 ». —
Ein Chirurg soll «nit sein ein güder oder ein
weinschlach». Brunsohw. Chir., 9 >>. — «Al>
wegen m&sz ein Sparer ein gütr haben der
es kün verthun». Pauli, 123.
Gttdig, verschwenderisch — «Der ander
Gesell vor dem du dich hüten solt, das ist
der güdig Gesell». Geiler, Bilg., 133 b. _
«Die schelUgen and die güdigen, wie wol sie
eller sind denn XXV jor, noch sind sie in
Versorgung der gesipten manfrdnd». tforaer,
Instit , 21
GQdikeit, Gfidnng. Verschwendung, Ver-
geudung. — «Sie macheut aus dem Wnchpr
ein Interesse .... aus Frass ein Notdurft,
aus Gudikeit Herrlikeit». Geiler, Dreiedc
Spiegel« A, 6 t>. — «Es ist nit zu kostlich, es
ist kein Güdung da und ist nit über dein
GiiU, Id.. Brö8 , 1, 97 a. — Schilf der P«.,
lU» steht faischUch Geidikeü
€hnto, Steeknadel. — «Die Ouffen mit den
grossen Knöpfen ... die halten inen die Ding
sesamen». Geiler, Brös., 1, 96 K — «Sie
kromen etwan ein Heller irert Chijf^». Ibid.,
1, 92 «. — «. mit güldin Quffen kii l;iffet».
Morner, Virg., K, 8 b. _ <Ir kleidung an den
aehsein fein — mit rftlden guffen bnnoen ein»,
ni I 81». ^ Qofl, 876: «avienlae» Hilftie,
Guffen».
Goft, masc, Prahlerei, üebermnth. Sehers,
575. — «.\l8o lebt sie im gufte — Für (Aber)
alle wip uf erden». Altswert> 124.
Gngel, Eaputze. Gugelbub. Gug^^friU^ Spott-
name für MöncViP «Fr^aitz Schätzer von Kot»
wil Doctor, Mauricii Ougeifriteen intimus...»
Wimph., Contra turpem libellum Philomui,
D, 5 ft, S. auch Kugelhut. — «Der Altvafcter
nain die Gugd die er uff het und warf sie
an die Erd». Geiler» Geistl. Spinn, N, 6 b. »
Die Lutherischen sagen, sie wollen «ein gri-
meii ;£au dcu teinpelknccliten, guckelbuben,
gleiszner, zögen». Murner, Lath. Narr, 65. —
«Die Kesbettler und die gugelfriteen. — die
ir Kappen dahinden spitzen, — und allent-
halben lauffen, blit/.en». Ibid., 32. «Mftnelis-
kleider und guglen». Biindenf., D, 1 b.
Childin, golden. Scherz. 576. — «IGn arm-
brust und miu guldin horn». Gottfr v. Str.,
1, 53. — «Die guldin vas» dea Tempels. Taa>
1er. — «Daz gesohirre, das zft dem alter boret
(soin güldin oder silberin sin». Clus., 17. Vav.
— Das erste Zeitalter «was guldin^ wann im
anfhng der weit, da waren die mensehen
guldin in minn und liebe». Guldin Spil, 6. —
«S. Crisostimas der guldin mund». Ibid» 16.,
— Eto. — «Anrenm, guMin», Geiler. Brds..
2, 21 b. _ «Kill guldin Kopff». Becher. Id.
Ev. mit üsbl., 160«. — ^Guidine Blatten».
Id., Has im Pf., e, 6 i>. _ Eto. «Das
gülden Kalb». Brant, Nach . 60, - Jeder will
jetzt haben ein Wappen, «ein krönten heim
und guldin foid». Ibid., 75. — «Die guläim
weit», das goldene Zeitalter. Brant, Thesm.,
b, 4 a. — «Armut . . . was genem der gülden
weit». Id., Nsch., 80 — «Freiheit wont in
der gülden -weit». Id.. Freih. taf, ?^03. -
Etc. — «Jopas . . . ein guldm liarpft'en vor
im trug.» Murner, Virg., D. Ib. — «Als sieh
der guldm ast hie zeigt». Ibid., 6 •. —
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— 160 -
cKiu j^uidtn pieü au£z Tlir&cier Iaad>. Ibid.,
B. 8 ». — Etc.
GUItgebig, synon. von zinsbar. — Die
Römer machten «Britanniam zinszbar nnd
ffütgebig*. liingm., Cäsar. 5 b.
Gnm, 2k>nu — «So du flncheet, vfitest and
bocbest., . . . das ist nicht gestraft sunder
gerächt, du thust allein dincm Guv\ inid Wüten
ffenng». Geiler, £v. mit UbbL, 182 Frischf 1^
882, brfn^ das Wort mit gumyen ensaimnei].
ich Mciss nicht ob mit Grund oder nicht.
Gnnlike, Stolz, Hochmath. Scherz« 578:
tguitilüh, favor. gloria». Schmeller, 1, 9S0:
*Güniic}ieit gloria«. — Die erste Hanptsünde
«heizzet upigin gunlichu». Bihteb., 31.
Günnes, gönnen, — «Es seind etlich Männer
die güntu» iren Weibern alle Fread*. Geiler
Narr.. 77*. Bte. — flebr oft b«! Braut vad
Mumer ; ich gan, präs. indicat. Tantalus
leidet Hanger und Durst, «das schafft, du er
im selbs «It gm». Bnat, Nseb^ 61*. — •Ith
b ff ich SV ein erenman. — so lang mir golt
Gampen, aussoblagen, springen. — «Den derselben jjuin». Horner, Schelm , a, 8 ^. —
junge Eisel blitaet und gumpa». Gofler. £v. { «SoUehe reden ninimet an der den Sebwitsen
mit T^sl., 3b.-""""
«Welches Kalb der Trauer ülels gan». Id. 4 Ketzer, Vorrede.
Gfinher, Gönner. — £r sachte «wo er ir
gnte gümter wiete». Homer, 4 Ketser, 1«. 4 b.
— Etc.
Gttns. — Sin Priester stless eine Frau «an-
der Bintbn^etor abe dem giimze in die
trencke*. 1848. HeiiDL Bneb, fo. 8. Aiick KLm^
Beil., 1019.
Im Glossar zu Eon., 1104, stebt: «4
metzgen wil, das lasbt er blitaen and gumpm
off den Malten». Id., Sind, des IL, 18«.
— Beschädigte Rosse «wenn man sie anrürt,
so blitzen und gumpen sie». Id., Sas im
Pf.. D, 5»; Karr.. 216. — «On ünderlaas gon
wir zu dem Tod, und ^ir tantzen, springen,
gumpen on ündcrlosB». Id. Narr., 128 1>.
— «Sollich blitzen, gumpen und füllen (wie es
bei den Kirchweihen Gebrauch ist) gehört in | dasselbe wie giesse, d. i. fliessendes Wasser,
die Hurenhöser». Id. Post., 1, 24 — | Bach?» Das kann es nicht &ein ; wäre ^A«*« so
viel wie Bach, so hätte der Prieeter die Fran
vom Bach in die Trünke gestossen ; die Trank©
ist aber nichts anderes als eine Stelle da
Baebs; also: vom Bach in den Bach! Ueb-
rigens ist hier vom Eintsutergraben die B<ed^
den mau nie Glessen nannte.
Gnnsel, ajuga reptans. Kirschl., 1, 623.
«Guldin gunsel». Brunschw., DisU, GbK —
«Gulden gunted». Gersd., 90 *.
Günsteln. Gunst erweisen, schmeicheln. —
«So haben sie jnen erst darzu günttäU, Bie
angericht, sie gelobt» . . . Zoll, z, 81>.
Gurgeln, durch die Gurgel fliessen mit gur-
gelndem Ton. — Es sind der Pfaffen «K^er
al vol wein, — der vrfirt nnse gurglm «qsb
hinin> Murner, Lutli. Narr, 97.
Gurre, fem., geringes Pferd« fig. schlechtea
Weib. — «Do etarp die alte ^Hrre». Mtrl^bi,
«Das gabelrosz wibd ^HMfW», blitzen. — bis
zu dem für in poppen hitzen». Mumer, Nb.,
289. (die Gabel aul der die Hexen reiten). —
Ein Liebhaber «musz gumpen nnd oodl bUtaon».
Ibid., 227 ; Geachm . m, l«- — Wenn man den
Eßel «stupfft. so gumpet er». Murner, Mess, E,
2b. . «... er sprang und gumpet». Pauli,
160. — «... wie sie das almusen gumpen
lassen und den armen das ir vorhalten».
Hedio. Zehn den. B, 4 b.
Gnoipost, Gambe. Compost, compositum,
franz. eompote, Eingemachtes, bes. Gemüse
für dei Winter, Sauerkraut, zuweilen auch
Kraut überhaupt. Scherz, ö78. - Den frönern
Ton Obnenheim gibt man im Homnng n. a.
<!/uy!n'Ost und zwei gerichfe von müse». 15 Jh.
Weisth., 4, m — Der Klingler dee GuÜeate-
hensea soll «belfm den gumpoa sieden».
Gutl.-Ordn.. 176. — «Ein gumptststang mit ' 18. — «AiK^ers ist es mit den schlechten
gumpst». 1490. Inventar des Ludw. v. Odr. —
«Brod, gumhB nnd Us». BieUioffen, 16 Jb.
Weisth., 1, 685. «filrirh als do man Com-
poH in einem Fahs hat, ibt es das der nit mit
Steinen beschwert wart, so schwimt es ellm
durch einander embor, also verdirbt er, wiirt
obnen schimlig und mag in die Leng nit gut
bleiben». Geiler Selenp.. 114» — «Sie machen
au? rotem Gumpost ein Muss, und mußs jeder
Ackergurren, mit den magern Rösslin». Geiler,
Sebiff der Pen.» 10 •. — «Es ist gewonlich
das man die Ackergurren lasst weiden on ein
Zaum, die andern kostlichen Pferd, die iia^Lea
Zinm an». Id., Nair., 112 — «Es ist der
herr wie der kneebt, gnitl als ^urr». Bmnl,
Zehnd., c, 4 ».
Göll, 349: «equa, merrs, Struth, 6r«rr». —
Schmeller, 2, 63. führt aus einem Vocab von
man raten, was es sei». Id. Sünden des j 1429 an tGurr, runcinus, vidis e(^uu&». In
IL, 61). — «Es ist ein Sprichwort, wer sein | Baiem wird das Wort aucb f&r hederlieke
Fran loht und sein Gumpest, der wer ir hei- WeibsperHon <r'^braucht, ebenso nuwdlea bei
der gern ab». Id. Narr. 77 «. — Wahr- uns. — SchniuJ, üöü.
sager «die uff den Nagel sehen und Gumpest Gosel, geil. — «Schrepfft hindan das bose
Bletter doruff legen und Ocl darufF schütten, blut, Has üch so gusel machen dut». Mar-
und ein junger Knab. der muss darin sehen ! uer, üad., F, Ib. — Sie halten den Teufel
und sagen was er sieht», Id. Brös . 1, 19 a.
— «Roter gumpst». Mumer, Lnth. Narr., 24
— «Kappes, kraut do man den gumpest usz
machet». Gersd., 69 a. - *Gunipest ist weder
kranken noch gesunden gut». Fries, 40 —
«Ein gumpstbütl: 1516. Inventar eines Wirths-
hau&es. Str. Stadt-Arch.
«für den besten frünt, — daranb sie ajao
gusel seind». Id., Luth. Narr, 44.
Gtiteler. — Es war «eine gar riebe, schöne,
wolgefründete jungfrowe in derselben ^^;it
die was eine güUhrin, and ging vil zft bre-
dien nnd zft messen». Nie. ▼. Basel, ms.
Güten, -wohl thun. Scherz. B80. — <Kurz
Göll, 407 : «Yas olitorium, Kraotfass. Cum- 1 rede von güten minnen — Die gütet gtten
jwifMff».
I sinnea». Gottfir. Str., 1, 868.
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— 1«! —
Gntsoh<». fran?;. conchc. Ruhebett. — «Er
iigt am Ubeul uocU dem Ei>i>en uff der Gui-
und ruwet>. Geiler, Ev. mit Ussl., 106 >>,
Guttelecht, ein wenig gut. — «Wenn ein
SicchcrTschlofen mag, so spricht m&n, es ist
ein wenig guttekeht unb in worden». Qeiler,
Post., 2, ».
Gtttterlin. kleiner Gatter. Krug mit einem
Hals, Fl;isclichcn, — «Ein luiii^'tM, oin rpUter-
Un oder ein kruse« oder was triokgcschirre
es ist . . ••. 1466. Goldtelun.-Znnft. S6.
*T)lv Sdlb thut OS auch nit. sunst wan sie
(die Uexe) ein Gütterlin salbete, dasselb für
auch darren». Geiler, Eniets, 54 — Noeh
im nt. vilirin üMich.
Ciutterolf.Gefäss mit engem Hals. SclimeUer,
1, Wi. — «Ein guttenif griaaz, den gemeinen
leaten wol hpkant». Brunschw., Dist , 13
Onttliat, Wohlthat. — «Ks sol ein danok-
bar Menseh aieli erkennen das er Ovtthet
cmpfancrcn het». Geiler, \n-r., 122 b. — .
das er gedeuckt der Guttfuitm die im Qott
hatt bewisen». Id.. Post., 8. 7 b. — Eto.
Gntthüter. filth;i''-r — «Die Thier .t-
keuiien ire GuUiuUer». Cieüer, ^'ar^., i2ö K Etc
Guttbngig, woblthltig. — «Beuignitas, gut-
Ihugig . . .; wer den andern lieb hat . er
thut auch guts d&ni den er lieb hat, darumb so
kan ich es nit bass tatsdien denn guiäimgig*.
Gei'r-r. Hr.-.s.. 2, 38 n.
GuLz. Uutzerei, Bettel. Vergl. Scherz, 5bä.
— « . . . das die armen pfctUin nit uff dem
guts, uff der ünantz, uff dem raub dürfften
sitzea . . .». «Wer meinstu der anders er-
dacht hat die vil stempeneyen. die gutMertyenf
weder allein die hungrigen predi(:rer?»Zell,S,2».
Gatzen, betteln. ~ Beiche Abteien sollten
den Bettelmöuchen von ihrem Ueberfluss mit-
theileu, «das sy des guUau nit mer bediirff-
ten». Zell. H, 3
G welle, Welle. - «... Etlich Gicellen und
Wassertropfon die da kommen in das Schiff
■0 wir die Löcher nit verstopfen. Nimm zum
ersten die Gtoellen der Todsünden >. Geiler,
äcluS der Pen., 17 b. _ «. . , die GtotUen des
nngestfimen Hefw . . Id., Bilg., 30 «.
H
Habe, fem . Hafen. Scherz. 585. - «Sus kert
er wider zft der habe — Du er .Moruldes schif ,
da vant». Gottfr. v. Str . l, i". Vac ;
Haben, lialtcn. Scherz, .8.5. — Welcher
Fischer «fürba^scr bevohen w ii, der sol Itaben
an dem Veitwerde». 14 Jh. Alte Ordn., B, 12. j
— Die Feinde kamen von .Str t I nr^ «nnd
hubent gincsitc der kctzcrgrubcu». aim., öl 7.
Habergeis, hohler brummender Kreisel. —
Wer Gott «flicht ein ströin hart — und spilt
im der habergeiaz . . .» Murncr, Müle, A. 2 b.
Sprucbwörtiiche Redensart. Erklärung mir
unbekannt, obgleich man deren Sinn versteht.
Habern, Hafer, Scherz, — «Ein vier-
ling habem». Dossenheim, 128.3. Weisth., 5,
449. >- «Jede h&be sol geben zwene sesterei
hohem* Sigolsheim 1320. Ibid., I, 665. —
«Howe, habern und ander fftter was türe».
Kön., 6W. Etc. — «Niemans der weder hengst
noch pferde hat oder zühet, soll hohem in
diser stat kouffen wider z& verkouffen». 1491.
Alte Ordn , B, 28. Etc — «Avena, Hähern».
Gersd., 89 _ %Uaber ... ist ein speisz der
thiere nnd nit der mensehen». Fries, 38 b.
Il'iliorin. S Ilthrin.
Uabersiick — «Wenn sie dorn gouch bereit
den diseh — nnd hat im hertxspis dmff be-
reif — ht es dann als man mir das seit, -
denn ich sin hab gar kein bescheid, — so hat
die selbig spis ein gcsehinack, — und ist wit
über den htätrensack' . 3rurncr, Genehm., k, 4 «.
— «Wil es dan je beschworen sin, — und
hilflt aneh weder gnek noeh gack, — so sing
ich nit den habersack». Id., Luth. Narr, 22.
Man sieht aus Fischart, Garg., 38s dass der
Habenaek ein obscönes Lied war. Wann Mur-
ner auch in der Stelle der Geuchmatt auf
dieses Lied anspielt, wie wohl anzunehmen
ist. so ist dieselbe noeh obse&aer.
Häbig. S. Hebig.
Häbiglteif, Kargheit — «Kargheit, Zähe
und Häbigh it, die ist wider die Oeidikeit».
Geiler, Schiff der Pen., 100 b.
Hacker, Bebraaun, vum Hacken des Wein-
bergs. Schmeller, 1, 1048. Göll. Onomast., 58.
— Der Mijnche Fa.sten ist callein ein luter
uaseiibpiel; da;? das sie lisch für Heisch, und
uff einmal fressen, ein häcker hackt zwcn ta(f
Weingarten darbei, heissen sie pcfastct» . Butzcr,
Weiss., d, 2 ^. — Schwere Speisen sind nur
gut «den tröschern und hackem». Fries, 32 b.
Hader, Trödel, Lumpen. — Geiler, Pred. u.
L., 45 tt. S. die Stelle s. v. Gimpelmarkt. —
«An demselben Gunkel spinst du zimlich, un-
glückhaftig Hadem und KUohiniompen». Gei-
ler, Geistl. Spin., I, 3 b.
Hadermetz, zänkische Frau. S. HeJerlissIcut.
— «Es feit selten wenn mau zu einer Frau wen
spricht, sie sei ein Hadermetg^ es ist etwas
daran da^ .'^ie zenckig ist». Geiler, £7. mit
UssL. 16 u- Sünden d. M., 40^.
Göll, 31Ü. nimmt es auch als mase.: «Vitili-
gator, Hadennctz, der frern zanket und hadert».
Ebenso schon bei Frank. Sprichw., I. 35
Hafen. Topf cürin hafem lebes». Herrad,
18f) — «Fünf eren Äe/en». 1427. Tnclier/.unft.
34. — Der Koch sass «obe eime hafenc mit
mfise in der küchin bi dem fÖre». ICie. y. Ba-
sel, liJ9. — «Der löcherehte hafe durch den
die lougc tr<*s?os8en wurt>. Heinr. v. Offenb.
— Der I\Ieier soll haben «schüsscle und löffei
und einen /u^en». Metzeral. 15 Jh. Weisth.. 1,
19S. Etc. — «Von eime wageue mit Ite/enen,
do git ein wagen ein Jiafen». (Zoll). 14 Jh.
Urk., 2, 210. — *Häfen, kessel darin man
kocht». Riithselb., c, 2 ». — «Ein Jiafen go-
dülben ... in eim ömeiszhuffeu». Brunsehw.,
l'ist.. 00 b. — «Conficior dise stück under
einander in einem newen ha/en*. Gerbd., 29
— «Der haf mag den liafScr nicht fiirdem
zum verston oder reden . . .» «r>er hafncr ver-
kaufft sein hafen». Butzer, Dass Niera., a, 2 »;
2 b.— «... die gessen band das fleisch meines
voleks . . . und hand zerbroohen jr gebein und
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cerscblagen wie in oim ören hufen und wie
fletoehin mitte Awkafen» (Micha 8,8). Wurm,
Balaam, b, 3 «. — «Die fteitekhifm bfti den
Egyptiern». Sappl., A, Ji »
Hufonreff. fiafenkorb, Oesteil zum Aufbe-
wahren der Töpfp. — «Als ob man das Kinn
iu eiu Hafenreff liieng». Geiler, Navic. fat,,
B, 7 a. — Ein Glas «in ein hafenrtff* setzen
an die Sonne. Brunschw.. Dist., 12 b. _ «Ver-
deropfftc haffenreff» (IroniBch). Fries, 16
Haft, verpflichtet. Scherz, 688. — Ein
Schuldner erklärt, er sei für das empfangene
Kapital *haft worden reht wer zfi sindc gegen
mengeli lp n- i:-ll9. Reg. 42. Ktc.
Haftung, so viel wie Bifang. Bcher%, ö89.
Seigneura et Tillages, 11.— «Ein matte, heissct
die haftunge*. Weyer.sheini, \'^ Jh. — tln der
hoßiunge». Geispolsheinif 1430. |
Hft^l«cbt, dem Hagel ansgesetitt, — «Ein
hagelrrhtrr- Wro, Hrikr. Bilg, 59 a.
üagelkocheriu, Kcxö die Hagel macht. —
Geiler, Oeistl. Spinn., 0, 6 ». — vergl. Emeis«
44b; (jh :\ ^owie den Holzsrluiitt wo
drei Uexeu Töpfe in die Höhe halten, aus de-
nen Begen und Hagel emporsteigt. Merkwftrdig
ist der Ausdruck Hagel kochen; bei Grimm,
Uythul ,610, findet sich nichts, das ihn er-
klären könnte ~ Iftimer, Nb., bat HagOtieder^
und: «.Alte "Woilv^r sind so blind — das sie
Hertzenleid und Schmerzen — fügent zu eim
gantzen Land — dem aie den Böget gtottm
hand>.
Uagelscblechtig, vom Uagel r.erschlagen ;
fig. unbrauchbar. — «Dm allernnglück haftigst
(Kind) das wir nummon haben, das do hagel-
Khluhtig ibt, knoderechtig und hufTerig, das
selb gebeut wir Gott dem Herrn beim», thun
es in ein Kloster, Geiler, Post., 4, 30 —
Obst das «klein, titeinig, faul, liogckMechtig* 1
ist. Dial., B, 4 B. i
Pasypodius : *IIagehchlechtig. das vom Hagel ,
geschlagün ifit, graudinatus». Iu der Schweiz;
neisBt hagtUddätihtige» Obst solches, das liart I
und ungeniessbar ist. nnd c'xw hagehchlächtiger
Blensch ein roher, gruber Mensch. Bei Geiler ,
ist es im Sinn von unbrauchbar. I
Hagen, masc. . Stier. Scherz, 590. — «Ein
vaselrint und ein vasclschwin, das ist ein hagen <
und ein eher». Herlisheim, 1348. Burckh., 213.
Hagen, Verhagen, hegen. — Ein Jäger j
durchzieht alle Orte «do man verhag, wart |
und versteck ; — mancher vcrschcicht me dann
er jagt, — das schafft er hat uit reoht^eAa|^(». i
Brant, NBob., 78.
Hah«'I. Hohel, masc, TTacken an dem der [
Kessel über dem Feuer hängt. Lexer, 1, 1144. j
— cEin htüM*. 1499. Inventar der Kfiebe de« i
Ludw. V. Odratzh, — «Ein hohel*. 14.32 In-
ventar der Küche der Metza v. Lichtenberg. .
— «Eän hakd» In der Knehe der Tneberstabe. I
1427. Tucherzunft. .34 (Im Druckfohlerver-
zeichniss wird es durch Hobel verbessert !).
Häl, schlüpfrig, nicht trocken, blos, nackt
Schorz. 504. — »Hoek, lubricis. Hprrad. 198. '
— «Ein nüwe geboren icint iöt hei und krank»
Nie. V. Basel. 168. — cUnder der hekn hant |
(ist man) reht als ain goschonden kaut/>. '
Guldin SpU, 63. — «Ir weg sol werden finster i
! und häl: Nachtigall. Psalter, 8^. — «Welche
solch demütigkeit und armnt nit erzeigen...,
wiirts häl umb sie stepn>. Warm. Trost,
Halber, halb. — «Es ist kein busers Ey,
dann das fialber gebrütet ist». Geiler. Has im |
Pf., a. 4 - «Du sprichst ... ich ker aufh i
alle mal mein Hertz zu Gott. Ja, halber, eiß '
Handt hast du doben, und die ander Handt '
hienieden». Id., 3 llarien 15 — «]ilan(]i?r •
der licsz sich halber schinden — und im alle
viere mit seilen binden, — das im allein ging
gelt darusz». Brant, Nach,, 68. — Einem I
schlechten Vater wQnschen die Kinder dei
Tod, «doch im j.reschicht wo! halber recht*.
Ibid., 86. — «per bruder was if^er halber
tot». Mnmer^ Ketzer, c, 4 *>. Eine Frao.
die ihre Ehre vergisst «ist mer dann Ad^'-rr
tot». Id., Nb., 236. — «Als ich . . . mü&st schon
htHber bettlen gon». Id., Genehm., y. I >>
Halhpferd M mlfhier. — «Hengst, pferde
oder halbp/erde». 1323. Ork., 2« 183. — In des
e-sissf flehen Weisthöroem heisst es oft der Hm
oder sein V r;' l'omme zu einem Ding mit
dritthaib, iiebenihalb, achthalb, etc. fiou.
Zöpfl (die DingbSfe, Heidelb. 1860, S. 14i]
nimmt Halbross für eqnns castratns ; es i»t
aber ein Maulthier. Im Weisthum von Brensck'
wiokenheim wird aasdrQcklieb gesagt, der
Vogt komme «mit nünthalp ross, da.s i^it mil
acht roKsen und eim mule». Griram, Weisth.,
1, 718
Halde, fem., Abhanc rinrs 'Rfrf^fcs od«r
Hügels. Scherz, öyö. — 'Halde, clivus». Her-
rad, 180. — «Ein holden stapft er hin zetab.
flottfr. V. Str. 1. 126. — «Do ich kam die
iHÜde abe ...» Nie. v. Basel, 233. — «An der
holde». Feldname, selir oft. 13 Jh. u. f.
Halde, für Halt, Hinterhalt. Scherz, 6«!
insidiae. Schmeller, 1« 1100. — Der Hen«^'
floh nur dass «er dem kuig ein holde abp*
wan>. Glos. 61.
Haie, fem., die üu»sere Hülse der >'iu&.
Benecke, 1, 676: Verheimlichnng. — Sebmcl*
1er. 1. 1074.
Hallvr, Heller. Scherz, 696. — «Von dem
geladen karriche drie Schilling hohler ^ iZoll
1822. Als. dipl. 2, 128. — Man gibt cineie
Armen «vier haüer oder sehssc» Tauler. 464
(7H). — «Nüt eins halkrs wert». Nie. v. Ba-
sel, ms. — «Kaltau ist ein Arm von dem
Rein und lanfet ob der Stat hin geen Sani
.\rboi,'ust, da man ein Haller gibt iib»T zu
faren and wider herüber» . Geiler, £v. aiit
üssl. dl9«. — Oft aneh AeOer, z. B. Id.
Narr. 52 h. — «... ob man uns nimraer
haUer git». Jlurner, Schelm., b, 3 «. «S«
wolt ich nit ein häßer geben — nm die wal...»
Td . Nb 174. — «Wenn jeder nur ein haUer
leit, — so wolt ich ein vermiegen han*.
Uäle, P. 1 «. Ete. — An andern Stellen hat
Id.. HcUer.
Halm. Scherz, 598. — «After hcdme aai
howe». nach der Korn- nnd Heu 'Ernte. Gn-
sonhcim. i:520. Weisth. 1,674. — Können Ji>
.Mönche meine Gründe widerlegen, so «will
ich jnen den höhnen geben». Wnrm,TrMt,34
Halmen. Korn bauen nnd ernten Srherz.
ÖU8. — Lehnsleute, die ein Gut «vormols b«-
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— 163 —
scssen, gesnittcn, i?eho'vret tiTid gdiaJmet het>
teilt . . .> laijT. Keg. A, 1- 9, — «Wer ein
gtt howet und halmet^ das in den din^hof
xinset ...» DttitteeiiliehD, 1488. WetotlL 5,
471- Krr
Ualaberg, ma&c, Fauzer. öchens, 599, 600.
— Einem verwundeten «das fleiseh und dax
bcin — durch hosen nnd durch 7in?sierc schcin>,
Gottfr. V. Str. 1, 97. Etc. ~ Kitter Joh. Hau-
-wart vemaoht dem Bitter Conrad Hojer sei*
non «meliorcm haltzherg*. 1?^04. S Thom Arch.
— cYa&ten oder wachen . . . oder haUbtrge
tragen» rals Bnssflbnng avf der bloseen Hant).
Taakr. 129 fiS). — «Sü habent herinhemde
angetragen und halsbergCt und atse vil geras-
tet». Ibid. 465 (80).
Halsen. Ileilsen, umhiilscii, umarmen.
Scherz, 60(\ 64b. — Sie «küi>i>ete mich und
htÜMie mich». Nie. v. Basel, 23;;. — «So wart
des men'chen sclc ein heilsrti und ein nnibe
Yang von dem vaiter» Id., ms. — «Darius . .
hielt Alexandrum» Kön. bvd. — Aus.sätzige
sollcTi GcsuTulc nicht «nnibevohpii. heilsten noch
küssen» Gutl. Ordu. 151. — Kiiie Mutter hat
ein Kind, «sie haisetz, truckt es an ir Brost*.
Geiler, Enicis, m, 6 «. — Sic «wolt in ombfia-
lien und hahen*. Pauli, 107. Etc.
Halsherr, der Halsgercchtigkeit über seine
Eigenlentc hat ~ <£in eigen Mann muss thun
was sein Halsherr will». Geiler, Post. 2, 23 ».
— «Vor allen Dintren sol er . . . ("Jott er-
keouen als seinen SchÖnfer and HaUherren».
Ibid. 8. 81 b. — cEin edelmnn oder ein andrer
hauptman oder haltdten». AdelpbuB, Barb.
ül b.
HalesUhen^ aet., einen an den Hab sehla-
j^en. — «. , . also das er (der Teufel) mich
hcdsslahe in anvehtender bekorangen». I*lic. v.
Basel, 87.
Haisstarck, aus halsstarrig' zuf^ammcnge-
ao^en. — Wer so «m&twillig und haUstarek*
wäre, dass er einem Qebot snwider bandelte. . .
15 Jh. Alte Ordn., B. 28. « . . . in seinem
mut willen halszstarck machen». Mumer, Adel,
B, 3 b. — Liebe macht tfudsstarck». Adelphus,
3förin,2 ». — «Beiden halszstarken hilfTet keine
Verantwortung ... Sie werden ye mer und
lenger halssstärcker*. Bruntels. Anatoss, J3 a.
Ualsstärkcn, liulsstarriLT ni.ichen. — Sor-
gen dass die mit rjchulssUrckt werden, weiche
vermeinen das Evangelium mit dem aehwert
nff/ui ioliti"n>. ]5runf., Anstois, a, 1 ^.
iiaiö.-^lieifli, Schlag an dou Hals. F.acken-
streich. Scherz, 6U0. — tDie backen- und hals-
streich» die Christus empfing. Gebete, 16 Jh.
— «Der Halsstreich würt hinden zurück ge-
ben, über den Nack her». Geiler, Passion,
49 b. — «Die mit dem Hund bekennen Christum
...und doch mit den Wercken verleugnen . . .,
die geben dem Uerrcn die Halsstreich' . Id..
Schiff der Pen. öö « ; Narr. 93 « ; Arb. hum.
51 b. — «Von haisBtreich. spüwcn, gcschach
im V.,-. T^rant. Roscnkr. Wack. 2. Iü9<).
Ualasucbt, Halsweh. — «... ob dich die
HalRMdkl oder Kelcngcswulst des Frass nnd
Ffillerei bekümmert». Geiler, Passion, 11 ^.
Haltung, etwas das gehalten wird, Sitten
Gebraaoh. — «Doromb fiatten sie besnndere
Gebot iiTd Haltungen» Geiler, Post. 3, 106 b.
Etc.
Harn, Hanun, masc, Schinken. Scher«, 601;
engl. Hon.-' Am serlegien Wfseeebwein ISset
man «die^m^n an den siten». Sulzmatt, 15 Jh.
Weisth.4, 136.— «Einrückgrotdurohein wildo
sn, — nnd nmb die bmst nnd nmb die hammmt
— so schrib mir achthalb Schilling zusam-
men». Conr. V. Dankr., v. 43V. — «Wie ein
HetRgfer ein Sebwein bei dem Hamen sn der
Met?.ige füret». Geiler. Seicup. 88 ». ~ «Die
Mammen henckt man in den Hauch». Id., Arb.
bnm. 181 «k. — «Sie werden gon geen Rn-
prechtsnipA nr'cr gen Schlicken oder anderswo
off die grünen Heiden, Hammen zerlegen und
8€^W€inefuimmen essen, disem Hoehzeit ze
eren» (Auffahrtstag). Td . Narr 1(»9 b. — ,Es
lügen die Buben das mau Hammen darbei
sengt». Id., Emeis, 34 ~ «Auff den auffarts-
tag zerlegt man die hammen». Butzer. Neuer.,
0. 1 a. — «Sie band gelogen, das man möcht
hammen darbei sengen». Zell. K, 3 a.
(h II, 424: «Perna, der vordcrschw einene
Hamm*. Noch heute in der Schweiz gebräuch-
lich
Hanl. masc. ein Feldname. Niederdeutsch
ist der Hamm ein umzüuutcs ^jlück Feld.
Schmellcr, 1, 1105. Ist dies auch aufs Elsass
anwendbar? — «In dem ham». Hindisheim,
1318. Limcrsheim, 14 Jh. — «In dem hamme».
Nordhausen, 1808. Diebolslieim, 13-22 — «Pra-
tam dictum der hamme». Sermersbcim, 1412.
Hamen, Fischernetz. — «Ein Fischhammen
oder garn». Riithsclb., b. 2 •'. — «Du wilt
Fisch vohen mit einem güldenen Beren oder
Bommen». Geiler, Bilg. 196 ».
S. Frisch, 1. HiT
Hämmcn, mit dem Hammen fangen. —
«Wen der Tfifbl also hemmet mit dem Ham-
men, der kumpt kum darvon, er greinet, er
grumot, wintzlet, that selten gut». Geiler,
Arb. bnm. 64 b.
Hämmon, eig. einem Thier den Fuss (den
Ilamm) aufbinden, um es am entlaufen zu
hindern; dann ftberbanpt am Geben verbin«
dern. — «Wenn, ein Pferd ledig wirt von
dem Barn . . ^ nichts destminder kegt im
die Halfter bintennaeh. nnd mag leicht Mtnenf
so fachet man es wider». Geiler, Geistl. Spinn.,
M, 3 t>.
Handelbar. Handsam, das franz. maniable,
etwas das sich leicht behandeln, gebrauchen
lässt. — «Was ist es nun das dise Liebe in
dem Menschen krcftiget . . . und handelbar
machet? . . . "Wiltu nun eine soliche . . .
hantsume ausbereit Lieb iiberkomnieu zu Got
deinem Herren, so behalt t^eine Gebott ge*
truwlichen». Geiler, Selenp. 10 b; 11 «.
Handeln, mit den Händen betasten. — Die
Aussätzigen sollen die von den Leuten von
Sehiltigheim nach Strassbnrg getragenen Ess-
waaren «nit beknotzen, handeln noch anrüren».
Gutl. Ordn. 158. — Ks nahm einer ein glü-
hendes Eisen, «er h5p es uf und handelte es
wie er wolte». Hirlein, 88.
Ilandfan. S. JJantfane.
Handlich arbeiten, Handarbeit treiben. —
«Wok Gott das difls wol vaniMiien etUobe
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— 164 '
Personen, die nnder der Gestalt Gott und der
Andacht anzahangen, nät handtüch würckcn
Völlen». Geiler, Eschener., I), 1 — tflandt-
liche Arbeit». Id , Prcd. n. Lcr. 81 ^ Etc.
Handwirkung. Ucbersetiung des Wortes
Chirurgie. — «Chürurgia, das ist Hanttoirckung
in der Wundertonie». Bransehw., CSiir.,
— Gersd., 19«.
Uandzwehel. S Zwehel.
Hanekrot, roasc , das Krähen des Hahns.
Solu r/, n02. — «Zam Aondbnrt». StrMsb. Haas-
uanio, l4}98.
H«Bgisen, HengisMi. Scherz, 650. 1. Wage.
— «FJin hangi$en*, unter dem Küchengeräthe
der Metza v. Lichtenberg, 1432. — «Zum
hangiaeix*. Strassb. Hausnaroe, 1403.
2. Hangisen, Hengisel^ der Beamte der die
Wagen, Gewichte etc. überwacht, was an-
derswo der Hcimburge. — Der Abt von Münster
hat das Recht «in der statt Tnrokhoiin z5
setzen . . . seinen hengeisen». 1813. AU. dipl.
fi, 107. — «Der Schultheis sol setzen weibel
and hengisel». Tiirklu im, 14 Jh. Weisth. 4,
207. — «Der hengysel luit das recht, das er
alle kommesse und uininossc seigen und
BCichenPn sol». ^lünstor, \ Wd. Als. dipl. 2, 164.
llantfane, musc, Handtuch, bes. das Tttch
dessen sich der Priester bei der Messe be-
dient um die Hände abzutrocknen. Scherz,
610. — «Hantfane, raantile». Herrad, 185. —
<8 ^ umb ein schindelladen die Stolen and
die handfanen darin zft legende». 1418. S.
Thoin. Fabr. — Claus Kochersberg vermacht
der Kapcllo der Gntleiito u. u. «alb, humeral,
Btol und ^n(/afi>. Oatl. Ordn. — «Der Prie-
ster, angethon mit der alben, titolen und hant-
fan*. Gebote, 15 Jh. — «Ein rienion, desend
haben sollen zukamen gchefft sein, hat er {der
Priester) an den linken arm müssen henken,
und hat i^eheissen der Tuanipel oder das
handtfan*. Butzer, Neuer., G, 3 ».
«Hantveste, chirographum, privilegiam».
Herrad, 188, 19?, Urkunde. Scherz, 605, 610.
« Bischof Berthold liess ein neues Siegel
machen und verbot den Gebrauch des alten;
da wurden «otlich liitc zwivelliaft, linder welem
ingesigele man solle Aontoest«» versigeln; de.s
kam die stat fiberein. ander welem ingesigel
handimten i^^eniaclit wnvdeilt, 60 SOltent SÜ
kraft lian». Clos. 1H9,
Hantft^sten. I. Durch Handfeste, eigen-
händige Unterschrift, be.stiitii^en. — Die Strass-
burger Bürger, «versehen und gehantfetlei mit
friheit ...» 15 Jh. Briefb. B.
2. Festhalten, handhaben. — Die Schöffen
von Grendclbruch schwören «die recht ... zft
behalten und zft handfesten». 15 Jh. Weisth.
5, 415. — Der Grdil.schniicdenieistnr sidl
schwören, «was stück und artiokel in disem
bfteli Btont, zft halten and sft kantfestm:
14öfi. Galdschm.-Zunft, 80.
Hantier, adj. — In deni Memorial des
Grünen- Wurths »ind Bilder «uiiibe daz das
bfteh desto htmigenr si». Briefb. (Oottesfir.,
Copie.)
Hantgift, fem., Geschenk. Scherz, 607. —
Zu Weihnaekten vird jedem Pfleger des Spitals
für sein Gesinde gegeben «5 seh. sft hatä§ift».
1466. Alte Ordn.. B. 28.
Uant langen, Handreichung thun. Heutt^ bd
uns erhallen im Wort Handlanger. — I'.r
Kaplan der Gutenleuto soll einen Schüler
haben «der ime diene, hantlenge . . .> Gutl.*
Ordn. 196.
Hantqnehel.HnntKwehel, Handtuch. Scherz,
61U. S. auch Zwelicl. — *%ixi hantqtuhel* dem
Joh. V. Amarin gestohlen. 1300. Cod. dipl S.
Thora. - 1322. Urk. 2, 164. — «7 olea
halpdftches zft einre hantioehdn», 1415. —
«3ifs sch. 8 ^ umb ein handqioeheU . 1420. —
«Zwo AoflisweMe» zft w eschen». 1432. S. Thcm.
Fabr. Ete. — «Wiss hanttxoelen» . S. Lnkart.
1354. Hohenrodem, 16 Jh. Weisth. 4, S6.
118. £to.
Hantxeln, mit der Hand berühren, streicheln.
— «Mansuetns. quasi manu assuetus. der za
der Hand gewenet isb«nd lasset sich hantseln
and anrfiren als ein «am Tfer». G«{ler, Selcnp.
97«. — «Ob du'dicli s.dbst an deinoin Ge-
bortgUd unzüchUgUch angeriert oder ge-
hanUiet bettest . . .» Id., Dreieckigt Spiegel,
FF. 1 h; Arb. hnm 0^.
Uar, Uor. neatr., Flachs. Scherz, 614. ~ '
«flor, linam». Rerrad, 181. — «Der heurgartm*.
Mcistrazheim, Nordheim l ; J'i Krirers'
heim, 1351. — «An dem goldin /K»r>. Kunheim,
1404.
nSren ? — « . . wie ein hären vo\ v'icA
ist» (.lerem. 5, 27). Wurm, Bai., b, 3 ^. (Luther;
Vogelbauer.)
Hftj'ffn, Harpfen, die Harfe spielen. — ?!?
können «luten, harfen, gigtn. singen». Murner,
-Nb. 28, — «Sic Jiarpjß mir von dem krieg
ciniiiol». Id.. G n -lim . p, 1 n. Etc.
Haruat^rh, Hmiu sch. Haruisch. Scherz, 615.
— «Si gewunncn harnasch und gewant». Oottfr.
V. Str. 1, 04 Ktc. -~ Joder Bürger «sol hab«i
einen gfiton harnasch». Ii Jh. Alte Ordn., B.
13. — Jeder Zunftgcnosso «sol haben sinen
prantzen harnesch». 1395. Id. Etc. — Ein trä-
;;cr Bürger «wil sein Harnasch und Baotzer
herfürsuchen, das leit hinder dem Offen nad
ist rostig wordcn>. Geiler, 8 Marien, 35«:
Narr. 160 »>; Bil^' lGr)b; lyyb. _ «Ein hoffer-
tiger und neidiger Mensch ist bald in dem
Harnesch», ist bald erzürnt. Id.. Brös. 1, 53 •;
Narr. 187 «. — Es war ein König «und auff
ein Mal was er und sein Volck im Hami^»,
zum Krieg bereit. Id., Emeis, m. 5 Ev. mit
Ussl 160 ■. — «Cling /larnMcA und der büchsen
Avcrck». Brant, TJonnerst ]). God. 25. — Jede
Zunft hat zu liefern eine Anzahl 3Iänner «ii
irem AameseA». Id., Bfseh. Wilb. 244. Etc. -
Sic 'tniü den harnasch an him win». Muroer.
Nb. 106. — Ich «zuckt minen harnasch ab der
wond». Id., Qeaebm., p, I ■. ^ Auch: Har«
nisch. Id.. Schelm., g, 4 ; Tirtr., F, 2 «. Etc.
Harnaehar, fem., eig. HarmdMr (Hann'
besebernng). Sehers, 613. t. Plage. — «ff«
schare. calanritas> Herrad, 182.
2. Speziell Strafe für verweigerte Lehnt-
pflieht. Tragen eines Sattels, eines Höndes,
etc. — flraf Friedrich von Pfirt, der den
Bischof von Basel gefangen hatte, wurde mit
seinen Kindern and Dionttinanien rwnrthoUt
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- 16R —
zur Strafe <quc valgo hamescar dicitar . . .,
assamentes dictam poenam et per civitatem
via public» . . . denrentM». 1188. AJU. dipL
1, 368.
«Der riter mit der roten, — Der herre mit
der Jiariischar . » Gottfr. v. Str. 1, 181. —
BoU% aU£r. rote, das spätere vielle, ein Saiteu*
inttrament. Was BiEiriMdkar hier bedeuten magf.
weiss icli nicht. Hilter Gaiulin isst und trinkt
mil dem König und singt einen Leich; er er-
seheint weder als geplagt noeh als betCraffc.
Harr, Harre, fem , das Warten, der Verzug.
In die Harr, in die Länge. Scluneller, 1, 1147.
— Der ist ein Narr, «der stftts nflinimbt uff
borg und harr*. Brant, Nsch . 27. — Wmti
Gott dich lange nicht straft, «vcrlosz dielt mt
uff solobe Amt». Ib. 84. — «All hilff und rot
hat uns vcrion, — wir werden in die harr
nndergon». Ib. 106. — «So bistu seih& ein
groser nar, — der du ietx bist und bleibst es
in die Äar» Murner, Luth. Narr, 13. — Ge-
sehwüre csicli nit wol in die harr bergen
mugen». Zell, a, 4i>.
Barst, masc, Kopf des Bären and des
Wildschweins. Scherz, 617. — tVun dem her
und von dem schwin sol man unseriu herren
dem abbas von Münster} den hörst geben».
Iöä9. Alb. dipl. 2, 164.
Harst, masc, Abtheilung, Schaar, bes. von
Fnsssoldaten. Scherz, B17. — tEin harat . . .
gerante uf metzigcrouwe . . . Und kam denne
Wi ander . . fiarat von dem huffen». Kön.
688. — «Do kam ein harst von Sieilien und
vingent . . . Conradinum». Ib. 707. — Wenn
von des Rischofs Seite <<;rüsso harst fiisz-
knehl kommea*i soil man sie uiciib in die
Stadt elnlaasen. Brant, Biseh. Wilh. 871. ^
Efl kamen «die vi)n Kentzingen mit ircn
tronuuenschlagern vor mit irem h<w*t». Ib. 278.
Hftr«t6r, Krieger. Scherz, 617. Wernbar
von Hüiieburir. der <gar ein wunderlicher
' hartter und Wüterich was». Nie. v. Lauf., ms.
Huatrang, pcncedannm offieuale. KirseU.
1« — «Peucedanum, Hontnuig oder
SflbwebelwurtzeU. Gersd. d'd^.
Hart, meist fem., selten mase., gen. Herde,
Wald, bes. Rist oinos alten jjrosscn Waldfls
(Scherz, 617), steinigur, unfruchtbarer Boden
— «An der hart». An lU Orten, 18 Jb. u. f.
-» Die Hart im Obcr-Elsass. — «Die nidere
hart». Düttelnheim, 1306; «in der nidem herde».
Id. 1323. — «Die Lüsehart». Id 14 Jh. —
«Des Snpck(Mi ^larN. Dinsheim, 1351. — «Rehcrs
hart». Piubbhcim, 1420. — «Der mülnlMrt».
.Selz, 1310. — «Von der rechten «Gilten weyd
uff ein dürre hart abg^efürt». Zell, ti. 4
Hart«, sehr, comp, fmrter. ScUei/., 618. —
«lür ist zh discme dinge — Min gcmüte harte
ringe». Gottfr. v. Str. 1. 95 — «So er ic
harter danuen Hoch — luiiiue ic vastcr wi-
der zoch». Ibid. 1. lö. — «Do er sinon hört
eisach, do wart tr }uiitc fro> Eis Prcd. 2.
14. — «Diüer gabuu bedarf dci jueuscitc iiurte
wol». Taulcr, 102 (20).
Uarthttbig, eigensinnig. — Die Aussätzigen
«seint gcitig und harthäbig oder unmilt*.
1 72 b. — «... do einer uff seinem sinn
imthabig ston bUb(>. Uü, U 1 ^.
«Uarthttbigkeit oder eigenalnnigkeit, perti-
naoia». Zell, f, 2 ».
Harthalsig, hartnäckig. — «Daher kumpt
die Erstarrung, das wir so harthalsig bleiben».
Geiler, Sfind. des H., m, 50 '-^ ; Ev. mit Ussl.
4 b.
Uarthalssiiillieit, Hartnäckigkeit. — «Die
HarihaM^ceit der Juden ... die umb irer
Sünd willen leiden grosse Truck und Peinig-
ung». Geiler, Selenp., 84 » i 9 Marien, 9 b.
Hartlemig, der sebwer lernt. — «Die
Menschen die hart Köpf hand, die kaum ein
Ding verston . . . und die also hartiemig
sein, die band nit vil böser Fantaaeien, mit
i!en het der b> h fh^i§t sit gern se lohaAen».
Geiler, Emeis, 4U t'.
Uartmre, fem.; Büre, Spur des Wildes;
Uetze, Het^agd, in die Hart? Schmeller. 2,
136. — «Die hartrure von S. Eickart undBi-
dig ist ciK^en des elosten von Andelahe ; Ond
wer in der hart vert, . . . den sol nieman
pfendew. Maneiiheim. 1338. Weisth. !, 729.
Hartstirnig, f^ofiihlios. — «Die erst l'r-
sach . . . das ein Mensch ein hartstirnig, hart,
unmilt llerlz gewinnt ...» Geiler. Pred. u.
L. 57 b.
Hasehart, masc,, das franz. hasard, Loob.
— Der Fromme mubs verspüttot werden, sein
Thun muss «vor sinen ougen verspUt werden
also unsermc herren gcschach, . . . man muss
den hasthart dornff werffcn». Tauler, 405 (70).
— «ZA hatehart». Feldname, Goxwiller, 1432.
— Personenname : «curia dicta Ha»eharde$
hof». Dossenheim, 1333.-— tHasehart, der brot-
beeke». Ehenhcim, 1275. — «Johannes dictus
Sasehart», Säsfiolabeim, 1366. — «Henselin
Htudtart*. Wasselnheim, 1887.
Haspelei, Mühe und Arbeit mit Kleinig-
keiten. — «Vil Masffclien, do mit Federwot
umbzugon, die Bett vsscnsebttten . . .» Gei-
ler, Post 3, 80 ^.
Uäasig, 1. Gehässig, voll Mass, feindselig.
— «Da bist bolfertig gesein, maneben veraeb-
tet, neidig und hesaig*. fleiler, Ev. mit Ussl.
131 K Kto. — Solche die einem Freund
«sehr hä^ nnd ondankbar sdnd». Hnmw,
Vir- , T, 3 b. - Drances «dor Tumo allseit
hassig was». Ibid. 1, 3 *».
2. Verhasst. — «0 du bittrer Astt^wr tod !»
(Mors invisa.) Murner Virp^ , s, 7 »,
3. Hüsslich. — Alecto «das he^ssig hcUisch
Wunderding» Murner, Vi^«. Z, 6 ^.
Häs»lich, verhasst. — «Wir sehen das die
Juden bei ircm Giuuben bleiben, wiowol sie
darum verschmähet und häsalich sind in aller
Welt>. Geiler. Scherz, 619, führt diese Stelle
an, angeblich uui Selcnp. 186 j da fehlt sie
aber; wo sie stchu mag, weise ich nicht; es
ist eine derer, dir mir cntifan^-en sind. Iiier
ist iibri^'cüä eine andre: die Luge «macht den
Lügner heBÜUk allen Henseben». Sfind. des
M. 24 b.
Uuteln, sich leichtfertig benehmen, sich ge-
dankenlos ergötzen. — «Gar wenig übergond
das sie inen selber zu hart seiend ; ir sind
vil mer die dem Hatlen und Leichtfertigkei-
ten anhangen». Geiler, Selenp. 186 ». — «Da
ist kein Laeben. Kittern oder HcUlen, aber
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— 166 —
grosser Ernst». Id., PreJ. u. L. 119 —
«Alles ir Leben ist uüt anders dau HaÜen
und HatUnwerck». Id , Sünd. des M. 54
— «Huslich und hebelich in der nnce sitzen».
1469. Maud. u. ürdn., B. 8. — «Die burger
von Hageno\%'e ... die in der stat Hagenowe
Hätschen, einen sclUeppenden Gang haben, | haslich und hebdiA sitsent». 1477. Tucher*
schwanken. — «Dasselb bewegt denn ctwcn : zunft, 93.
ein solichon fromiiicn .Mann das er noch
hättciU; was die aaderu verwerfen das ver
Uebig, von haben, der was er hat behalten
will« sparsam, geizig, ktag. — «Wo meinata
wirft er oneh, nnd was sie loben das lobt er das es herkomme das wir also hAig und als«
ouch.. Geiler. Post. 2. 110 a.
Noch in Baiorn üblich. Schmeller, 8, 259.
Huts. 1. Hetze, Jagdansdruefe. «Wer
stets ^^nlaöl will sein glich, - stahn im achunn-
hate und im stich ...» Braut, Epigr., Copie,
829. — Vm Sehftlke zu jagen «nao ieh ein
Aotebetracht. — wie sie w8rden »aber bracht».
Mnmer, ]Sb. 18ö.
S. Streit, Kampf. Für die Flreiheit «Uel>
ten sie (die JTaccabäcr) manchen wilden hatz*.
Brant, Freih.-Tafel, 305. — Er «fieng ein hatz
zu Frankfurt an . . .» «Sie hatten einen gros*
sen hfüz». Murner, 4 Ketzer, m, Hb. — «. . .
ein wvbi>chcr man — der sich der wyber
Äateniinp: ji». Id., Geachm., J). H n. - « ..den
freunden heilfen in dem hatz». Id., Virg., F,
1 b. — «... des kampffes geben ein gesatz,
— wie sieb solt enden diser Aads». Ibid., o,
6 i>. Etc.
3. Eifer. — «All weil er aber ist im hatz —
und acht sie für den ^^rtesten SObfttZ . . .»
Uurner, Geuchm , E, 1 ^.
irnaw und zach sind gegen den armen Men-
schen ?> Qeiler. Post. 2, 87 ^ : Schiff der Pea.
76 b _ «Sie seind nit zAoh oder hiAig, sie ge-
bend aus . . ., aber sie suchen darin -wid.r
Nutz einzunemen». Id., 7 Scheiden, K, 2 *■
— Fig. «Bin stareke, zebe, M>U^ Oedieht*
niss». Id , Post fin — <Bisz hebig. und ni'
verthtt das dein üppikiich». Adeiphus, Passion,
T. 6 b.
Dasypodins : *nchig, tcnace».
Uebrin, Uäbet-iu, von Habern. — «Ein
hehrin garbe>. Heimsbrunn, 14 Jh. WeistL
4, 92 — Rebleute verlangen hcU)erin brot . . .,
das macht starck». Pauli, 325. -~ «//«ftm»
bi ot. Fries, 33 «.
«Ileckelkint.. Brunschw., DisU 78 b. —
Ononis. Kirschl. 2, bH'i.
«Hedericb^rnpistrum» Gersd. 94 ft.— Bnpha-
nistrum segctum. Kirschl. 1, 71.
Hederlissleat, Hederlissmau, iladerer,
Zänker. — «Also tbnnt nneh die tiederlisaleut
und Hadermetzen; wie man es mit inen aa-
Hätze, Häher. — «Mancher verlaszt feich fahct, was man sagt, darwider fechten sie
uff sin schwätzen, — dass er ein nusz redt Es ist ein weibisch Ding Hadern, Zancken;
von einer häUen». Brant, Nsch. 22 (dass er Hederliszman, es seind gemeinlich, unvolkum*
einem Häher eine Nuss abschwatzt). — «Ein ne Mensche». Geiler, Sünd. des M. 40 b ; 48 •.
frow ist worden bald ein Jiätc,
wenn in So wie Metz die Abkürzung des NanieiT»
snnst wol ist mit geschwätz». Ibid. 6B. Etc. i Mechtild ist tZiiemann, 248), so wird wohl Lut
Häven. S. Houwen.
Hauffecht, haufenweis.
«Der Teufel
das abgekürzte Lisbeth sein ; im Blenss ist
dies 1 i in noch im Gebrauch. Da Geiler be-
wirft dise Menschen fu^ffecht in die Salb», j hauptet. Madern sei «ein weibisch Ding», so
Geiler, 3 Marien, 18 ». — «Do zogent die Jn- 1 ist leieht erklftrUeb wie man zn Yerbindnni^B
den huffecht Avider heim». Id.. Post. 2, 81 wie Iladermetz, Iladcrliss hatte kommen kön-
— «Und ist des Biunders kein End, alles 1 neu. Ueberhanpt nahm man damals gern das
hufeeht mit einander». Id , Bilg. 166 «. — weibliebe Gesebieeht zum Typns Ton allerlei
Als .\ugustus «den zepter an sich nani
sin sorg und angst im h^ffeht kam*. Braut,
Nseh. 66. — «Gott . . . begabt dieh hauffecht
und rflif]i ni-t gnaden». Adeiphus, Khodis,
H. 4 — <i)ie Türken ... die sich under
die unsern haufei^ vermischet hatten>. Adei-
phus, Türk, E, 1 a. — «. .,ha^ff«eM wie die
schneegäns». Zell, H, 3 «.
Hansgesess. 1. Hauseigenthnmer. — «Octa-
Mängeln und Thorheiten; so gibt einmal Gei-
ler «Qredenwerk» geradezu für synonym mit
«AlFenspU nnd Narrenwerk». Post 4, 14 ^
üefel, Sauerteig. — Christus sprach : «bi«
ten eniä vor dem Sffd der Abgescheidenen».
Matth. 16, 6. Geiler, Prcd. u, L. 79 *.
Heft, fem., Ilalfter. — Ucr Teufel hat «die
Seel gebunden mit sieben Halftern oder «t
liess ein Gebot ussgon das alle Welt ! sibcn Eselheften». Geiler, Pred. u. L. 87«.
vianns
wurd be&chriben, ein jcglichs Hau8ge»e$8».
Geiler, Ev, mit Ussl. 197 »> • Post. 1, 8 b.—
«Jeglichs huszgeseaz (soll) ein gcschirr. . . voll
Wassers» bereit halten. Brant, Bisch. Wilh.
267.
2. Haus, Wohnung. — «In allen hnssgnesnm
des gantzen jüdischen laudb asz meuigkiich
ein ostcrlemblin». Murner, Mess, D, S s.
Uanarat. S. Husrat.
Uegecht, mit Hecken bestanden — Pw
grüne Worth «was ein wilder hegechter wert,
vol hursten und wilgböme». Nie v. Laufen, ms.
Hegen, Heien, mit einem Hag umgeben,
umzäunen, hegen, schützen. Sobera, 6:^B. —
Niemand <sol dehein omut hegen noch deme
^ ersten howe. nnde t>ül eine gemeine weide
sin». Maursmiinster 14 Jh Hanauer, Constit.
1 83. - Die Äbtissin von Krstein soll «den
«Heboch,» Habicht. Gottfr. v. Str. 1, 33. Lriigd /tttm öiben naht vor S. Jörgen ta^,
Scherz, 630. — Gewöhnlich : Habich.
und sol vor S. Jobans tag ledig sein, das ir
Hubelich, Eigenthum habend, naroentlieh i vichc daruf gienge». Bomausweiler» 1344.
ein Haus. Scherz. 630. — Wer 'hebclieh oder! Weisth. 5, 455. — «Etlich herren . , . JlsMm
hosclich hie gt -bissen were, (soll) kein lang- in, kunig Iludolf z6 leide». Clos 45. — Bl
messer . . . tragen». 14Ö2. iite Orda,, B. 2. | •heigeUnt in etliche herren uf». Kön. 450.
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- 1«7 -
HebL — Wer von Balschweilcr wegziehen
will, «das mag er wol tttn mit disen vier
stücken, mit einem stampf, einem sybe, einem
hehl nnd mit einem haueu». 1413. Weisth. 4,
49. — Zu Oildwiller, 1894, und zu Sulzbach,
1507, war es sUtt eineB Sthl» eiae Wanne.
Id. 4. 61. 72.
Heidiich, Hȟdehe, Gcliulz auf einer Haide
— «Uf deiaA«»d<icA*. lUerowüler, 1313. — <Im
h^d^*. Kestenhok. 1897.
Hoidenschwerk, Stickerei, franz. tapisserie.
Scherz, 633. — «Die grosse hcideMchwerk«
serg-e die in dem eher 1ian(g^t». 1418. 8. Thom.
Fabr. — «Ein lottcrbett BtollMlien mit
heideichverkUsUn*. 1460. Stadt-Ardi. — «Ein
Jan^fronw die wBrekt heidemeh Wenk, die
ander ^[>:;lt». Geiler, Bilg , 9 — «Dazu hab
ich. iu lULuem Hus hübsch heidenach Werck
T&oher». Ib. 17S — «Ein Jongfrow die vor
einem Bildner sitzt und heiiknsch Werck
würckt». Ib. 1Ö9 ^. — «Ein guter Bildner ist
nfit wert einem das die Kunst des £MlstM-
foercks nit hat>. Id. .Selenp. 104 a.
Seit dem frühesten Hittoialter bezog man
im OcciJeiit gewirkte Teppiche and gestickte
Klei<lerstüfte ans dem Morgenland und von
den iSara7.eueu in Sicilien. Lateinisch nannte
man diese Diogie opus saracenicnm, franz.
sarrasinois (Ducangc, 6, ()6). In Deutschland,
wo das Volk die Araber für Heiden hielt,
sacrte naa liddidsches Werk; der Ausdruck
kommt schon vor im 14 Jh. ; er findet sich
bei DaüypüdiiLs: «aulaea vel aulacum, ein ge-
würckek oder heidnisch Tuch, Decke oder
Sergen»; selbst Göll hat ihn noch, 404: «au-
leum, türkischer Teppich, heidnisch Werk».
«Ueidenech wnndkrnt». Brunschw , Dist.
74 a. Gcrsd. 91 ^. — Senecio »aracenieus.
Kirschl. 1, 477.
Heien. S. liegen.
Ueixet'leias, eine Art Tanz. — *Heiger'
lein, etn sehübelecht DantzUn, das ist eoros,
a Corona, do man nmbhergat in Rings weis»,
üeilert Post. 2, öO — «Xr meiuent ir kön-
nent ao beiden Henden, als do man «in Hei-
gerteiee macht, und künnent Gott ein Hand
bieten und dem Kichtumb die ander Hand, und
also nmbber dantsen». Ib. 8, 80 «.
HeijerUis, HaierUs. Benecke, 1, 9fil. Ein
Tanz zu dem uraprüngUoh gesungen wurde;
LeiM, Eirchengesang nnd Gesang Uberhaupt.
Was bedeutet aber Ueiger? Ich glaub*' Heiger-
leisa ist zurückzufuhren auf Hüeiek^ Heiraths-
gesQch. S. Waekemagel, Basler Dienstraannen'
recht, 34.
Heilbet'tig. heilgebärend, heilbringend
«... das er ... SU diser heübertigen zeit,
die ( rkant warheit . . . widerfechtet». Hedio,
Ahlcnung, b, 2
Htülcn, castrare. Heute bei aas: verheilen. —
«Em geheHter barg*. Salzmatt, 15 Jh. Wdsth.
4, 13b.
Hailfei'tig, zum Heil bereit. — «Alles din
volck wollest du bc.^cliirnien, A«t|/«rl^ machen,
eriü.-ieu». Gebete, 15 Jh.
Heiligen, heilig werden, heilig gesprochen
werden. — «Hcst du iit vil bebeste ire.sehen . . .
die in disen ziteu oder iu vil ioreu yeltetlgel biui
alsu hievor vü geschach?» . . . Wie kommt
es «das in disen ziten also gar lützel bebeste
geheiligent?* Bulm. Merswin, 9 Felsen, 19, Etc.
Heiligenvart. Wallfahrt. — «Ein hcügm-
vart . . tceu Roiue, zft S. Jacob dem verrern,
oder gen Üche>. Ittenheim, 15 Jh. Weisth. l,
784. — «Fort su den heiligen». 1472. üotxhus
zum Rehstock, ms.
üeiligtliat, wörtliche Uebersetzang von
saerifldnm. — «Es warent saeiificinm, das
sint Heiligthäten*. Geiler, Selenp. 108^.
Sonst sagt Geiler immer üpfer.
— Heillaat^ Salband. Seherz, 636, Haillende.
— «Xim ein heillant von einem tuch*, und
binde es am die Wände, Oersd. 88 b.
Heilmaehimif, sanetiSeatio wQrtlieh Sber-
setzt — «Darnach sihestu in an in sua sancti-
ficatione« das ist in siner Meümachut^», Geiler,
Ev. mit ÜBsl. 168 b.
Heilmecher. Heilmacher, Heiland. — «Jesus
Cristus unser heilmecher» . Oswald. — «Uff dem
ölberg, do unser Heümacher uffgefaren ist so
Himmel ...» Geiler, Schiff der Pen. 127
Bilg. 4 8; Ev. mit Ussl. 143 ««.
Heilsam. — «Wer da glaubt und getaufft
würt, der wfirt hateam», Qeiler, Sv. mit Ussi.
108 fl.
Heilsame, fem., HeilmitteL — «Darumb ich
ein bad begerc — das mir zu Jifilsam diend
were». Murner. Bad., C, 3 — «... zu heii-
same (remedinm) soleher kraaekheit». Id.,
Gayac, 402.
Heiisen. S. Halsen
Hoiltnm, Heiligthum, Reliquie. Scherz, 686.
— «Hiemit was ouch das heiUiim komen, —
Uf dem sie sweren solde». Gottfr. v. Str. 1,
215. — l>er Kirchwart von Mün-stcr «sol das
heilttinies hüten*. 1389. Als. dipl. 2, 167. —
Die Äbtissin von Esohan soll «lihen einen
kneht und ein pfert, das JteiUüm umbe den
ban z& fürende». Ruffack, 1349. Weisth. ö,
888. — «... vil grosses wolgeziertes heü-
iumes ...» Xic. v. Laufen. Guttesfr. 39. —
Papst Felix «satte uf das men of der heiigen
hemüm sol messe sprechen*. Kon. 618. —
«Die Ochcr heiltumsfart» . 1439. Vind. typ.,
docum., 22. — «Man weicht kein Altar, man
maeht ein Loeh darein and setzt Heitttm da-
rein und vermurt es darin». Geiler, Ev. mit
Ussl. 223«; Narr. J3üb. Etc. — <Ueütum-
fürer». Brant, Nsch. 88. — «Der wihebischofiF
blib mit . . . einer monstrantzcn mit heiUumb
vor dem münster sten». Id., Bisch. Wilh 286.
Etc — Statzionierer «die falsch heiltum um*
her füren», ilurncr, Nb. 62. — 'VTin t»r\L in
die Zelle Jetzers «weyhwasser .. ., In:il(Hmb . . »
Id., 4 Ketzer, C, 4". Etc. — <I>as würdige
heiltumb» des h. Rucks. Adelphus. II Rock,
B, 3 b. — «Schworen uÖ das heütwnb*. Id.,
Barb. 641». — Hätte Fries Überreste von
Aviccnna, er würde eie «in «rrossen eren hal-
ten, als wer es heiltumb». Fries», 64 b. Etc.
Ueilwertig. — «Stee uff und gce, wan dein
Glaub hat dich heilwerUg gemacht*. Geiler,
Ev. mit Lö.hI. 139 b.
Heiize. Uhne Zweifel Heize, capulus, GriCP
eines Schwerts, Scherz, 648; hier wohl: Schloss,
— €belthäter soll man «in isarnQ Juilgm oder
i^idui^cd by Google
— 188 —
plöcher» leeren, ncfspolslioirn. ! t .Th. Wcisth.
1, 707. — Vergl. «cumpedes teriei vcl ligiiei».
Borsch. Weisth. 1. 693,
Heim, Heimat. Hans — «Man spricht, ein
heim gezogen kiut, das ist u»äe alä ein rint.
Das ist in disem war, wan die menschen die
nüt sint nsfrancren irs heimen (neml. der Na-
tur) . . die siiit rehte als riuder . . . xu den
göttelichen dirij;» u». Tauler, 230 (40).
Heimbnr;?e. 12 Jli a. f. Scherz, 637. Seig-
neurs et viiluges, lU u. f.
Ueimesnehe, fem , Einfall in eine Wohn-
ung. Schorz. 641. — Johann von S. Ainariii
«bch&p und bezügete den frevel utid die heimc-
»uche: 1800. Cod. dipl. S. Thom. - Wer
Jemanden in seinem Haus überfallt und «Inir-
net er in (verbrennt er sein Ilaus) mit der
heimesiiche». wird auf 10 Jahre verbannt. 18
Jh. Strobel. 1, 325. 1270. ürk. 2, 7.
Heimet. i?. llcimui.
Heimisch, einheimisch, zum Hause gehörig,
eigen. Scherz. 638. Sehr oft in den .\lten Ordn.
und den Weibtli. — Ich kümmere mich nicht
um fremde Sünden, «mit den ikenwwfteii hftb
ich zu vil>. Murner, Nb 275.
Heimlich. 1, Vertraulich. — «Mit dem Ein-
faltigen hat der Herr sein Gespräch, Er ist
heimlich den Kinielti;^cn». Geiler, Selenp.
163 •. Ete. — Mau Süll seiner Frau gönnen
dass sie habe «ein Aeimliejhm mitheUfor».
Marner, Genehm., e. 2 ^.
2. Heimlich, leise — «Hiet vor heimlich
runen dich». Brant, Thesm., b, 6 b. — «Der
bischoff .solt . . . mit heinilicher stimm ge-
Bungen haboa». Braut, Bisch. Wilh. 290.
3. Geheim. — «Was du dust heimlich (se-
crete), das sag nit diner frowen». Brant, Fa-
cetus, A, 3 n. — «Gib heinüich als das du
gibest usz». Ibid., A, 7 b. — «Mancher der
lacht dich nn in schertz, — der dir doch
A«MiiItci^ ä»z diu hertz». Brant, Nsch. 69. —
«Das sint die urteil gotts heimlicft, — der ur-
sach v,oA^7. nionicn gentzlich». Ibid. 58. —
«Der güuch ist /(am^iCÄ», er kann geheim thun.
Murner, Genehm , f, 1 — «Wer hat üch
doch bevolhen das, — dn^heimh'ch und verschwi-
gcn was ?» Id., Schelm., g, 7 — Die Taufe gibt
theimlichc genad>. Id , Bad , L, 5 a.
4. Verborgen — «Von den Blatcrn am
heimlichen Ort>. Geiler, Brös. 2, 7 Etc —
«Der jud hat auch sein sacrament, — be-
schneidung am heimlichen cnd». Mumer. Bad.,
B, 1 ». — «Es bleibent auch den weiben in
den MmheAen orten eisenli * . .» Id., Gayftc,
406.
Ueimlicheit, Gehcimniss. — «Ench ist ge-
ben zo erkennen die Heimlicheit des Bichs
Gottes». Geiler, Post. 1,32 b. — «Ein Freund
offenbart dem andern sein UdmUdieit, das
man dem knecht nit thut». Id., Brös. 2, 25 «.
Stc. — «Der ist ein narr, der heimlicheit
— sinr frowen oder jemans .seit». Brant, Nsch,
53. — «Ein armer bhalt wol Iieimliclieit, —
eins riehen sach würt wit gespreit». Ibid. 42
(von der Sache des Armen redet man nicht).
— Der Gouch «sol glich ir alle üinc heim-
lieheit entdecken». Murner, Gcuchm., f, 2 b,
— «. . . solt es sein ein heimlicheit — sie
hotton OS dorn narren ntt geieft». Marner.
Lulh. Narr, 22. Eic.
Heimstnr, Aussteuer, Mitgift einer Frau.
Scherz, 641. = Zu Pfeffinprcn haben dio Töch-
ter, wenn ein Sohn auf dem iiuf bleibt, keinen
Theil am Erbe, «es sig danne an irer mftter
heims'iir». 15 Jh. Weisth f.. m^.
Ueimisuchen, einem ins Haus ciufallcii, be-
suchen, visitare. — «Swer den andere daheime
suchet», wird verbannt auf ein Jahr 127B.
Urk. 2, lU. - «Die Waiszeu und die Wit-
wen heimsuchen». Geiler, Sünd. des M. 89 ^ ;
l'ost 2, 16 «. — «Maria . . ist sran^en über
das Giibirg zu ir Munieu Elisabeth, uud hat
sie beschawet oder heimgesucht». Id., Ev. mit
ITssl 174 Etc. — Gott wendet sich von
dem ab «den er zu ziten nit heimsucht».
Brant, Nsch. 25 (durch Prüfungen). — Der
Kaiser fing an zu *htimsiirhen und zu besich-
tigen alle die stet in Lombardien». Adelphus,
Barb. 22 b. — Ein Arzt soll seine Krank«n
«offt heimsuchen». Fries, 17 b. — «Witwen
und Waisen heimsuchen». Blindenf., C, 1 «.
Heimat, Hetmet, fem., Heimat. Scherz.
642. — Er Hess sie «wider zft ir htimüten
keren». Gottfr. v. Str. 1, 8, — Sich trösuju
: «libes, gemaches und heimutes». Tauler, TA
j (lä). — «Sin geselle in sinre heimute do oben-
j an». Nie. v. Laufen, ms. — Der Bischof war
1 «verre von sinre heim&U», Kön. 659. Etc —
«Ein christener Bilger . . . der sich ^ekert
het zu suchen sin vetterlich Heimut der ewi-
' gen Seligkeit . . .. Geiler, Bilg. 21 »; 116
170 b ; 206 ». — Bei Murner, neutr. : «Ich
wcisz kein heimet das wir band, — dan ob
unsz unser vattcrland». Bad , k, 3 b. — «ich
mein die lieben heiigen zwor, — die iets in
ircm heimet scind». Ibid. k, 4
Heimwise, Heimat. — «Do ich keinen
Fründ noch kein Heimwise habe, noeh kein
blibcnde Stat». Geiler, Bilg. 168 b.
Heisere, fem., HeiserJunt. — «Aswer» der
stimm». Gcrsd., 73 b.
Heiserig, heiser, dumpf. — «. . . das was-
scr stund, — das es nit weiter tli essen kumd,
— und gab ein heiaeriffen thon». Mumer, Virgi,
d, 5 a.
HeiemUtikeit, hitziges, aufbrausendes We-
sen. — «Tjiite die do würkent us heismüttkeü
und US biitcrkcit und sprcchent swere wort . . .»
Tauler, 301 (52).
Heitere, fem . Heiterkeit, Licht. — «Dein
gesatz ist die heilere meines weges». Nächtig.,
Psalter, 315.
Hei. S. Hol.
Helbcling, Art kleiner Münze. — «Nit fall
ein Spetzlin uff das Erdtrtch, deren man fünf
umb einen einen Helbeling konft, das Gou
nit wisse». Geiler, Post. 2, 47 «. — «Wer
Gut hat der hat Eer, spraoh einst ein Frosch
da er sass uff eim Hdbhng», Geiler, £r. mit
Ussl. 144 «. Etc.
Hclbewort, was einen Helbliug, einen hal-
ben Pfennig, wcrth ist. — «Ein helbewert mat-
ten». Westhoffen, 1295. — «Ein helbwert bro-
des». 1440. Alte Ordn., B. 20. Etc
Held*», fem . Gestell von Pfosten und Lat-
. ten, iu einem Garton oder an einer Mauer,
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aa dem Beben gepfl&nxt sind Noch heute:
fiebhelde» — «Bin seholbAm tn den Aefdm
im gurten*. 1439. S. Thom. Knbr. ~ .6 ^
omb zwo Btütsen sft den helden im rcfental-
f»rten». 1441. Ibid. — cAn dem gehOth», Nord«
eim, 13Ö0.
Helen, part. gthoüeti, geheim halten, ver>
lieblen. — «Man teil ein rot (Rath) hcirolieben
Mlen». Brant, Cato, b, 2 — «Vil narren
haben in mich gehoilen*. Murncr, Luth. Narr.
1 ; (haben sich in mich versteckti.
Heifuit. Uelfentior, Elcphant. Schern.
644 — cTusent gcritteuo mit 20 hei fanden*.
K6n. 324. ~ cZuro lulfande». Strassb. Haus-
namc. 1302. — «Nim ein kleines Miicklin.
sich wiü Cii Feltich hol und so wit kau flie-
gen, und wie der gross Helfant kein Fettich
hat. Geiler, Bilg. 121 b; Ev. mit Ussl. 92 »>.
Etc. — «Das schäflin schwinit ofFt nsz an-
Htad. — da der hdffant ertrinkt mit schad».
Braut, Epigr., Copie, 211. — «Elcphanten oder
hetfatUen; Pauli, 357. —*«... glich wie
die beia de» elephaoteu oder Ae(^cmt»». Oersd.
Helfenbeia, Elfenbdn. — tEin rotes helfeH-
tein*. Gottfr. v. Str. 2, 108. — «. . . edler
throne, — den mit hdffenbein so selione —
— got hat «elber snbereit». Brant, Boeenkr.
I). Ged. 12. — Er «wescht den menschen
also rein, — als wer er nur den Ae^(m6et»>,
Vamer, Bad., m, il — «. . . gleieh ab die
L'uhschmid gefasset hand — schon hdffen-
bnn aas Morealand — in purpurfarb und
rotes gold». Id., "Virg-» o, B >. Eto. — cDle
tröge (eines Brunneni warent wiz helfenbein».
Ältswert, 20 — *Helffenbetn der leber gut
ist». Fries, 48 «.
Helfi>nb«inin, von Elfenbein. — «... und
Hat» der einez cederin, — Daz ander lulfen-
beinin». Oottfr v. Str. 1, 233. — «... als
bracht man ein silberin becken und einen
Mffenheinen strel ...» Brant, Bisch. Wilh.
2ÖÖ. — «... von den helffehhaynm hcuscrn
. . (Ps 4n, 9). Niichtiir . rsalter, 112.
Helle, Hülle. — Ausberdom : 1. Ebtse. —
Was vergoldet werden soll, «das sei mit
keiner goltfarben uffgelossen noch in der
htJkn gefärbt werden >. 1482. Goldschm.^Zunft,
71.
2. Enger, dunkler Ort — «Uf die helle, in
der hellen», häufiger Feldname. 13 Jh. u. f.
— «Apud infemum* Wilshausen, 1276. —
«In der A«Ucn>. £evicr Straesbnrgs, 1330. -
«Zar /reOen», «de infemo*. Strassb. Familien-
namr-. 12^7 ii. f.
^ Ueilebrant, der das höllische Feuer nährt,
tuen d*eiifer. — «... so dn von totliehen
Sünden ein heüebrant worden bi8t>. Nie \
Str. 378. — «Ich enweis anders nüt waono
das ieh ein ewiger hdMtrani muste sina.
Nie. V. Basel. 97. — R. Mcrswin meinte «daz
er ein ewiger heüebrmt müste sin», ^'ie. v.
Laufen. Oottesfr. 187.
Hellen, !nnten (hallen). — «. . . als die
Wort Lloös nach irer Eigenschaft ... an
inen selber Mim». Oeiler, Sclenp. 88 b.
Hcllewise, Höllenstrafc. ."^chei/, G4n. —
^ Engel führte einen Bischof «zü den Mie-
toufn, daz er gesehe die grosse not der armen
eelen». Eis. Fred. % 107.
Heilig, schwach, cntkr.iftet. — «Do kam
Jesus hin und was müd und heUig worden
von dem Weg». Qeilw, Post 70 s. — Der
Piliger «muss euch etwan me haben das in
wider sterck und krcftig, so er müd und
hellig gerot werden». Geiler, Bilg. 18 Sehiff
der Pen. 93 b; Bros, l, 18 n.
Helligen, abmatten, sch^vitchen Schmeller,
1, 1082, beigen. — Einem zur Ader lassen
<atso das jn der Aus des Iduts Mligtt and
blöd machet». Brnnschw., Chir. 2ö
Helmen, eine Axt mit einem Helm oder
Stiel versehen. — «Ich g:cdenck vil. Jo woran?
etweu an (ein) lieppenax, wii- hie gekeimt
ward». Geiler, Bilg. 66 — Wir wollen
unterlassen was die Pfaffen gethan haben,
«und etwas bessers thun dan das wie heppen
axt gehelmet was». Murner, Luth. Narr, 49.
Scheint ein Sprüchwort gewesen zu sein.
«Hoiwe, Helewe, palea». Herrad, 191. An»
dere Form für Haie.
Uendeling, Art kleiner MünxOi bes. in
Schwaben nnd Beiern gebrftaehUeh. — «In
Schwoben lot sich einer 1 i zalen mit eim
Mendeling» Helbeling denn mit eim ötraesbor-
ger Pfennig; ünaeK ist, er keimt in nlt».
Geiler, Posf. 2, 43 ».
in derselben Stelle, Ev. mit XML 61
beiest OB HeitddiitM Hatler nnd StnwsbmgMr
Haücr. ~ Nach Schmetler, ^ SI06 Bandmiiiue,
kleine Scheidemünze.
Hengieel. 8. Hangiten.
Tlen^lin. — «Die wintzer sollent vier heng-
Un bringen mit jnen, daz mans jenen ze dan-
ken hab>. Scnnheini, 1354 Weisth. 4, 118.
Nach Monc bedeutet Henglin zwei oder
mehrere Trauben, die mit dem Rebholz abge«
schnitten werden, dass man sie daran auf-
hängen kann : imt ti ^^'ackernagel, einen klei-
nen Korb zum uuiluiugen. Benecke, l, 612.
Mono könnte wohl Recht Imben.
llen/»niss. das Aufliäncren. — Hiob sprach:
«niia bclc hat crwelet ein hengnisse . . »
Tauler, 385 (66). (Hieb, 7, 15. Vulgata : snspen»
dium.) Zwei Zeilen weiter steht bei Tanler
Erhengniss.
Ueppe, Hippe, Handbeil — Geiler, Bilg.
66 a ; Mumer. Lntb. 2farr, 49. S. Uelmen.
Herbsten, Weinlese halten. — «Jetc mnes
man herbsten^ jetzund so moM man enien».
Geiler, Ev. mit üssl. 63 ».
Göll, ö8: «Vindemiator, Herbster».
Herheit, Herrlichkeit, Hoheit. Scher/, G55.
— «Da {Koaig) kämmest hergeritten mit
grosser herMt*. Tanler, 397 (69).
Uerhorn, Horn das beim Heer geblasen
wird, Kriegshorn, tuba. — «Er würt senden
seine Engel mit einer Trammelen, Bienftoni
oder Schalmei>;en und mit «dnor groston
Stimm». Geiler, Post. 1, 4 *.
Heringmenger, Hftringrerlclnfer. Hanger,
Münger, Int. niango. en^'I. monger, Hiadier,
lö Jb. Zunftverord. 216.
Herkömling, advena. Fremder. — «David
<^pncht: Herr, ich bin ein Herkömling und
ein Büger». Geiler, Fred. n. L. 37 i^.
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— m -
Heridiinilf, Be1iemelivii|r' — DI« GSkter
csn land and leut in herxchung hotten». Hur»
ner« Virg., G, 6 (sie beherrcohes).
Hert, hart. Sehens, 968. ~ «Was maehet
11 V Jt,-r!en hort/.c, daz sü dem menschen also
diirre and ako kalt sint?» Taaier, 68 (18).
Ete. — «Ir hertem hertsen, ir sollent welnea».
Glos. 110.— «So wil ich... disc starcken herten
ringe von miuea beiuen eutliessen». Sic. v.
Basel, 165. — Es «wert fieh nfit ght einen
herten wct; zu gonde». Ibid. 91. Etc. — «Do
mabto er buraen eutspriuffen us herten stey-
nen». Köd. 964. — «. . • «rre iras ein herUr
man». Ibid. 088. Etc. — Ein Klose «in eime
herUen gellen stein . . .» Peter Oengenb.,
. 14S6. Eto. — «Das eycen ist hmt . . .» «Der
artzat der nie siech ward, d 1 isi herl und
aamilt gen den siechen». Guidin Spü, 8, 38.
Ete.
Hert. masc, der harte Erdboden, Fussbo-
den, Erde. Scherz, 65Ö. — «In dem herde (der
Johanniterkirehe) gros heiltftm Terborgen Iii.. .
Der Itert ist noch zft estrichende». Nie. v. Ba-
sel, 817. 387. — «Wenn ein probst (von S.
Morand) irO, so mag er sinen phlug af S.
Jörgentag in den herd stossen, und &in guter
selbs bnw^en*. Karspaoh, 1420. Weisth. 4. 8ö.
Plnr., die Henbn, ans Sand and Kies be-
st licuder Buden, mit wenig Erde bedeckt. —
«In den herden». AltorC 12tt9. — «Binder den
heräeH». Hoehfelden, 1861.
Richer auch das folgende? «Der leit in
alles hinewart — Ueber manic ungevorte, —
Ueber velse nnd Bber herte, — Ueber dürre
und über gras». Gottfr, v. Str. 1, 237,
Von der Uagen, im Glossar, sagt: die Herte,
sing., steiniger Boden.
Herte, fem., Schultcrblntt- Schmcller, 1,
1170. — «Z&haut schlug in ein tüfsl zwisohent
die herten, das gettes liehorae von sinem
nniTi ! > . . vil. Elb. Pred. l, l^^2.
Uertt^keit. 1. Härte. — «In dem stcyn ist
hertikei*, kelt and feivr». Galdin Spiel, S.
(1882: schwilro statt fewr.) — Der Mensoh
«Wirt hert und ungeschlacht und feit mit
hertikeyt ttnS die lewt». Ibid. 8.
2. Hurtigkeit, Verstocktheit — «Unser herre
streitet sii anib die hertekeü irre hertxen».
Taaier, ö8 (12). — «S. Materne stroifete die
bürgere uiub iroA angloaben aad kertikeit».
Kön. 710.
«Hert«HMimt, deeember». Herrad« 179.
Seher/, Bl 8: HartmoHOt. Wegen des bartge-
frornen Bodens?
Herten, harren. — «DIser htrM la&g»
kloppfende das diser afrtat . . .» Tanler. 61
(11).
Hertmtttokett. Hartherxigkeit. — «Eigen -
willekeit, hertmütel-eit, swcr arteil, swere
wort ...» Tauler, ö9 (12).
Hertsflnger, der vierte Finger. — «Den
Ring trcgt der Mensch an dem ficrd. n Finirer.
der hoisst der Hertefi»ger*. Geiler, Ev. mit
Ussl. 102 > ; Emeis, 84 ». — «Za dem dritten
30 greift er die Piils mit dem Ooldfinger oder
Mertefinger». Id., Arb. hom. 69
Göll, 129 : «Digitoa annolaris, der GoldAn-
ger, MerUfinger^.
H«rt£igen, bebertst maeben, aoftnantem,
afficicrcn, rühren. — «Das Wort Gottes h^rt-
siget uns nit». Geiler, Selenp. 153 Ktc —
Arnold von Bresela bat me B6mer «wider
den bapst und keyser zu thun gdmtaiget und
gesterckt». Adelphu«, Barb. 12
Hertzi^nng, HerCsniff, Afiekt — «Der
' rr il;un'. ^'ebirt ein IIerfi!igung . . .; herwi-
dcrumb die selbig Rtrisigw^t wie sie ist,
demnadi bringt sie ein Bedoneken». Geiler,
Selcnp. 93 — «Das vierde worin diser VoU
kommen Frid stat, das ist Gleiehheliung der
Hertzignngen mit dem Geist». Id., Sehiff der
Pen. 101 a. — «Der Mensch -nl hertzlich bet-
ten mit Begirden und Uertngunge»; Id., Post
2, 7 b. — fDn spriehst: kan man nit wissen
wie vil der Htrlzungen seind und der Diiii,-
die eim das Hertz also berüren?» Id., Bruj».
1. 28«.
Ilesch, Schluchzer. UescJim, sehlachzen.
Schmeller, 1, 1184. S. auch Jest. — «Der ÜMtdk
oder klagken». Fries, 140 ^.
Heselin, adj. von Ilasel. — «Das ich in
mög die lenden schmieren — mit zwölf guter
heneneted^», Mumer, Kb. 86.
Tlo^in. adj. von Hase. S. Kurz, 226. —
«luiu heuin kesz wil ich dir schenken». Mar-
ner, Latb. Narr. 72. — «Ein JteüMis kMs
wil ich dir geben». Ibid. 132. SpracbwSrtlidl
für etwas das nicht existirU
Hesse. Kars, 2ä6t Seeg, Kleidan^. Eher,
nach Grimm, 4, 2, 1267, tiis Bein. — Die
kleinen Narren, «. . . dem grossen narren
Seesen — in den hosen, in den Aetsen». Hor-
ner, Luth. Narr, 93.
Uessig, gehässig. S. auch hduig. — «Zor-
nige and heeeige . . . menseben». Taaier, 20
(5). — «Nidigre, hessige menschen». Hugo v
Ehenh. — «Die naohstellige hess^fe Venns*.
Adelphns, Fie. 161 b. — Die TOxkea sind
den Christen «feind nnd hessig ge"«e>' n».
Id., Türk.. D,3 «. — «Das volck, das suvorhiA
den geistUohen hessig ist». Zell, A, 1 *.
Hetsch, masc. Lexer, I, 1279, mit einem''
— «£b sol der pfarherr ein heUehen lialtea,
der ist pMnden frei». Zatzendort 15 Jb.
Weisth. 1, 758.
tichmeller, 1, 1192: «das Mötsch, Kalb».
Hetschen, schleppend, sebwerfällig goha.
S auch hat sehen — «Schrib ich dann wif es
ingefeit, - und hetsch recht mit in wie sie
wellen, — mit grossen Sprüngen sa der bei-
I'^n ...» Murner. G- uchtu., J, 2»»
H«ar als fern. ä. Hure.
HemtiUr, Heasebreoke. Noob in der Sehweüt:
HeostiUDbL — «Die heuetäff, die kein kür.ig
hant, — und ziehen doch za veld allsaat».
Brant, Nseh. 102. — Ib. 88: Heoselired^.
Uiedisset, diesseits. — «Gott der Herr ist
so milt . . . das er alles das das hiedieett sin
ist ans za Nttta and Gebrach geben het*
Geiler, Bilg. 122 «. - «Was hicdisset Gt>ttcs
ist, das ist üppig». Id., 3 Marien, 21
«Hieffalter, Hiefen, tribaias». Hemd, 192.
HaLTel'UTini.
Uieffen, Hipfen, Hagebatten. Benecke, 1»
674. Scbmeller, 1, 1067. — «Batten oder hagen
oder hifeffen genant*. Broneebw., Bist. 44
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- 171 —
— «Was hat seinen basen vol stein and wiirt
gefunden selten allein, hat anch ein rotes
rdcklin an, thett manchem nichts licsz man
es ston. Antwnrl: hegen oder Ay||^«i». Bäth-
selb., c, 1 H.
Hielendig, dos hiesigen Landes — «Untere
hiekiidije übcrkcitcn». Wurm, Bai , i, 3 ».
Millen. Scherz, 670. S. auch helten. — 1,
Hallen, lauten. — Von einer bildlich ausge-
drückten Jdec sagt Tauler, «das dis grobo-
iiehen hOUt». Tauler, 126 (35). — «So hilUt
und lütet mir ... in meinen oren die . . .
8timffle>. Eis. Prcd. 1, 70.
2. Einhellig behaupten. — Bin Domintkaner
glaubt an die unbctlcckr«? Kmpfiinfrnis.s. <^vic
das dftu hiliet sein gautzer orden». Murner,!
Ketser, D, 4 ».
«Himelze, laqucar». Herrad, 196. Zimmer-
decke« anavespanntes Tuch, Tragliiiiimel. Seherz,
670, — «feh bin der gouch, nnn seilt mieh
an, — der ich so adlich f,'nckcn kau. — das
man bilüch mir zu lob — ein siden himmelts
draget ob». Mnmer, Oeuehm, B, 3 S.
«las Bild, Genehm . B, '>b
UiaderlLlaffen, Hinderkosen, vcrläumdcn.
Sehers, 672. — •Süidantlaffen, das leg er hin».
Altswert, 61. — Man «schadet simc nehcstcn
mit hinderkosen». Eis. Pred. 2, 5. Etc. —
«... so er seinen nächsten htnderdafft und
lagt und slaht aaff in das nit war ist». Gai-
din Spil, 80.
Hinderrede, Verläumdung. Scherz, 678. —
Von Neid kommt thinderrede*. Bilileb, .32. —
«Hoifart, atorn, . . . hinderrede, vientschaft ...»
Nie. Basel, 808. — Ein Böser, «mit hinder-
red und HefT^n <rros7. — gibt er gar manchem
einen »tos/.». Braut. Nsch. 1". — «... das
dut jetz triben jederman — nit hitidttnd,
absrhnid der erc». Ib. 97.
Hinderreden, verlänmden. — «Mit . . .
ftiaacheit und hinderreden*. Tanler, 242 (42).
-* «Die zange die gerne hinderredet». Eis.
Pred. 1, 199. — Der Wcidigc *hinderretkt wi-
uom luiclisteii». rjiildiii .'^pil. 80 — *Uivder-
redei» ist nüt anders weder ein Verschwetzang
der frembden Sünden des Mensehen dnreh
heimliche Wort». Geih?r, Süiilen dos M. 2f5
— «Wenn du einen hörest loben», so macht
der Teufel «das du in hmderredut*. Id., Bröe.
1,68 «. — Er *hindcrredet alle frist — manchen
^er nit angegcn ist». Brant. Ksch. 110.
Hinderradlg, TerlilnmderiBeh. — «Der knider-
redig neid». Brant, Layensp., f , .t b
Hinderst, hünderst. superl. von hinder. 1.
Der letzte. — «Dirrc hünderst Otto. Cles. 86.
Otto III, der letzte der drei Otto - 1343
war zweimal zu Strasöburg hohes Weisser;
«da« vorder . . . was . . . hoher . , . wan das
h^erste*. Id. 133. — «Der dirtc Ludewii,',
der der hj/nderate was von des grossen Kaiie
gesiebte». K5n. 421. Etc. — R. Mcrswin wa-
ren «die ussern sinne . . . die hündersten sehs
t&?e zftmole vergangen». Nie v. Laufen.
Oütt«8fr, 52. Etc. — «In disen hinäenfen sorg-
lichen ziten». Id. 190 - ! »er Meier von Ttt ii-
''•inj soll drei Mal /.um Ding lauten, «und
^an or das hünderst mol gelütet, so sol er
do noch beiten». 15 Jh. Weisth. 1, ItÜ,
\ 2. Äusserst. - Papst Urban bannte die
Cardinäle «und iren hobest Clemens uf das
hynderste». Kön. «Wen sä ingcnt, den
pinigetent and sohetsetent sä uf da« AAndorrte».
Id. 846.
Hinderstellig, widerspenstig, röckf,^Hn<jig.
— €l»iis macht sie hinterstelUtj. das sie förch-
teii sie vverdcu verachtet», (teiler. Schiff der
Pen. 12 ». — «Wie sich duch geben alle
Sachen , — nichts sol mich hinderstelUg machen,
— min will soll nimmer anders sein». Mnrner,
Virg, p. l — «Also miigen vil ieat ANidcr-
»telUg werden . . > Zell. P, 2 a.
HnideTBtirlii^, heimlich verletzend. (Heute
bei uns: htichelii'. — * Hinderstichige scbatk-
hafftige reden*. 1400. Tucherzunfl, id.
Hinderwidi, das Hinter- Znrftekweiehen.
— Die Berner Doiiiinikaner versprechen dem
Teofei «zn wcsen sein on hinderwich». Mur-
ner, 4 Xetaer, C, 1 ». (Unbedingt.)
Hinfart, fem., das .^^terben, der Tod. —
Stirbt eine Begine so sollen «in den nesten
14 tagen noen der Mneftart oder tode die
überieren swe^-rrrn . riii m Ipre welen». 1330.
Der Sehsselsheim tiutzhu;», ms. — «Du soll
wissen . . . das ich des hfitigen tagee . . .
sterben sol, und wellent z6 miner hinverte die
heiligen engele kämmen». Nie. v. Basel, ms.
Hinken, partic. gehunken. — «Die cristen-
heit hat nie gehuncken». Morncr, Luth. Narr, 83.
Hinlessig. hinlftse. hinlesslich, nachlässig.
— «Ein hinlessiger und treger mensch». Wimph.,
Chrys 14 «. — «Wenn ein Mensch also an-
facht hitdcsstg und vcrsumlich werdca ...»
Geiler, Brö>. 1, 40 ».—«.. . das sie ir Vater
Heli hinlesslich gestraft hat» Id., Narr. 3H>,
Etc. — «... das er suust so hinläsz ist —
das er nit gdenekt was im gc brist». Brant,
Nsch 69. — «... so er es hinle$8ig ver-
warlasset het». Mumer, Instit. 92 a. — «Die
Türken waren nit treg, hinlessig oder ver-
zagt». Adelphus, Rhodis, B, 6 «.
Hln1eMlg'k«tt, NaehlSftsigkeit. — Man soll
sein .\iiit verrichten, «on all hinkssih'it*.
Brant, Moretns, a, 6 a. — «... so er usz
sehnld nnd versnmnisi! oder Jtörlsif^^'f etwas
verwarloset .. Mnrner, Instit 10-'. - Das
jüdische Volk hatte sich «usz eigner hinlessig-
keif verraten nnd nidergewörffietn». Wimph.,
Chrys. 17 n. — «... das. - ' unsern eitern
Väter und vorfaren durch htnlesstkeit und un-
sorgsamkeit verloren haben». Adelphns, Bho-
dis, n, .Tb. — cDie papisten schreiben, er
König Wenzel) habe die boemisch ketzerei
nreh hinlesHgikeit tassen inbreiten». Capito,
TreL'tM-. r, 'J
ilinnaht, liiuaht, heute Nacht Scher/. t)74.
1. In der vergangenen Nacht — Die Sterne
«die stont iifi alsu schone an dem himmcl also
sü hinaht tut< n». Tauler, 337 (58). — «Gotes
äun hinaht geborn ist». Id. 230 (40). — «Do
ich hinnaht gedohtc ...» Nie v Basel, 2il.
— «Myn scie hat hinnacht in der nacht zh
dir bcgcrt». Gebete. 1.^ Jh, ~ « . . . was hab
ich htnnac?it gehört so wunderlich ?> Mur-
ner, 4 Kecker, C, 3 a. — «Wie habeu ir hin-
nacht geschlaffen ?» Pauli, löO.
2. In der kommenden Nacht — <Si nekomen
1^
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- 178 —
noch Midkl beide dar». Qottfr. v. Str., i,i200.
— «Wenne w|r htnnaht mettin gesingent».
Mio. V. Basel, ms. — Personenname: Hans
Kvmnodihinnaht, Schahmacher zu Strassbarg,
1427. — «Morn so mii.sscn wir fasten; bereit
ans hmnacht am Abeat etwas me dann sunst*.
Geiler, Narr. 154 ». — «Wenn du des gewiss
weipst das da heititiaeht sterben müsstest...»
Id., Prcd. u. L. 20 »>. Etc. — «Ir sollen hin-
fiadkt mein ga^t sein». Pauli, 140*
Heute: llinnicht.
Uinsch. S. Hümch.
Hinterhot (von Hoote, Bewachung, Hut),
Zntluoht — «Su er das srhlo.sz vcrlii.ssen hat,
^ wo finden wir ein lUttderhut'i^» Harner,
Virg., E, ö ».
Hinterschle^ig machen, abwendig, rück-
gängig machen. — «Sie hat auch nit hitUer-
ichlegig gemacht die Finstere, wan es was vor
Mitternachl . . ., die Grusse des Steins hat
sie auch nit hinUndüegig gemaoht». Geiler,
3 Marien, 4 ».
Hintorwertiglich , hinterwärts, hinterm
EücJien. — «Da man einem Guts ander sein
Angesicht sagt and Atnfflnoerli^fdb böses nach-
redet ...» Geiler, Sünd. des 31. 3 »; 38 ».
— « . . . das die ketzer hant beschissen, —
iWMd^rwerHidklinnt verlogen». Mumer,4 Ketzer,
Hinwurf, das weggeworfene, verachtete. —
«län gespött der menschen nnd himourff des
Volk6> (abjcctio). Nachtii;., Psalter, öl.
Uinxiig, das Hinziehen« Verscheiden. —
«Kam bald, mein Doohter feit jetzunden am
Ilimugk*. Geiler, Pu.st. 1, 27 a. — «Er ist
^m MinMug gelegen und hat augefangen zu
sterben». Ib. d, 98 «. — «Sin Brader Prediger-
Ordens; lag in seinen lotsten .Stii«%feii». Id.,
£v. mit. Ussl. 132 «.
HlnsttcheB, hinziehen, sterben. — «Ein gu-
ter art/.t darunib nit dücht, — ob joch der
krank kalber iÜHSücht*. Brant, Nach. 40. —
«Ich föreht da Hengst schon an hitmitidten». i
Bra:ii, Nsch. 88 I
Hippe, leichtes, dünnes Gebäck ; &)U\ippe, I
dftsseibe gerollt. Sehmeiler. 1. 1139. — «Der |
Wannenkrcmer tregt auch Hippcnrörlin feil,
das seiud OHatenrörlin, dis ist ein arme War, ,
es ist ein wenig Mel und ein wenig Honig». '
Geiler, Brös. 1, 109*. — «Es ist Hippen-
wercki sie seind wol süss in dem Anfang, aber j
da AtLTtst dioh nit uff sie lenen, wen es ist
hui und wan nnd ift nfit dnrhinder». Id., 8 '
Uarien, '6
OoU, 482: «Itria, Hyppen».
Hippen, anshippen, holbippen, beschimpfen,
lästern. — Capito, sich über «die Scheltworte»
in Tregers Schrift beklagend, fügt bei: «ich
wil gcschweigen so leichtfertig auaehippen».
Treger, A, I ^. — «J)u bestecst allein auf deiner
geweer, das ist auff smchen und holhiippen».
Ib., B, 2 b. - Vergl. Hippenbub.
Uippenbnb. Hippenhuben, Hippenmänner, die
weiche die Hippen in Korben oder sonstigen
Qeftsscn, Hippenfaat, auf der Strasse feil bo-
ten; sie galten für lüderlichc. zänkische Tauge-
nichtse i daher Hippenbub^ Schimpfname. M ur-
ner mnekt dM udij, hippoMOM^ BokmftliUeJi, |
schändlich, und das verb hippenbvben, be-
schimpfen.— «Der hippenbuben orden». Murner,
Schelm , e, 4 — «Wie sie einander richtent
nsz — als hij^i>enbuben vor dem hns». Ib., a,
5 ". — «Nie kein hippenbub schcntlicher ist
ussgerieffet worden dan der bapst». Id , Adel,
0, 8 •.—•«.. . Ibtrtin Lnthcrs grose Sachen
— zum hüji])etiftM nnd gaukcl machen». Id.,
Luth. ^'arr, 5. — «So beschirmet auch als«
ein ieder hipperUtub sin fasz». Id., Protest
Hü2. — »Er meint fillicht man sol sin antwart
als eins hifenbttben ailweg verlachen». Id.,
Briefe, 97. — «Der Luther, unser Atppenmm».
Id , Kün V. Engl. 990.
«Nun hastu doch den irumen könig wol
uszgericht und gehipeiAubt». Ib., 902. — «Wer
uff lutherisch predigen sol, — der schclt die
münoh und ptäften wol, — und /utooeiiM
aaeh iederman». Id , Luth. Narr, 127. —
«... das er mich aber in so offenlichem
druck hifenbubei ...» Id. Briefe, 100.
«Sehmeholiche wdrter nnd kippeiAiebadu . . . >
Id., Adel, B, 2 i-. -
«Als ob sich einer mit hüppcnlndtm in hader
Hesse!» Butzcr, Treger, B, i *.
Hill/-. S JIos.
«Uirtzung». Brunschw., DisL 70 «. Scolo-
pcndrium ofßeinarum, Kirsebi. 2. 397.
Hirz, Hirtz, Hirsch. Scherz. 676. — «Hir«,
cervus». Herrad, 183. — Sie hatten «einen
zitigen hire gejaget». Gottfr. t. Str. I, 40.
Etc. — «Also nft der kirU sich der frrossen
h&ndc hat er wert ...» Tauler, 36 (8). —
« . . . do begeret der Atrto b& dem bumet
der Wasser». Hugo v. Ehenh. — «Zft dem
htrz». Strassb. Haasname, 1334. — Personen-
name zu Strassb. : Job. Hin, Maler, 14Ö0. —
«Aristoteles fragt wurumb ein Hirt 3 andere
Gebein und Füss hab nnd Zen denn ein Lew*.
Geiler, Ev. mit Ussl. 159 b. Etc. ~ «AifiMi*
wiUlpret». Brant, Bisch. Willi. 291. ~ «Ge-
lauffen kamen ausz den weiden — die IwrUen ...»
Murncr. Virg., L, 1 ■. — *Hirtsenmardc, na-
schiit von eim i)ock oder hirizen ...» Id..
(tayac, 408. — «Ein hirtx^ gebissen von ciia
wolff ...» Bmnschw., Dist. 58 b. — cEs het
einmal ein edelman ein hirtzen, der was zam».
Pauli, ItK). — *Hirtee^fieisch . . . gibt bös«
naruiig». Fries, 81 b.
Hitzen, Hltsigen. 1. Acti\, erhitzen, er-
wärmen. — «... das er danne das fünkeliu
in der seien nüt mc hiteete». Nie. v. Basel,
ms. — Der Wein «kveffl[i<,'et das hercs arni
hiUiget das bl&t». Guldin Spil, 40. — «Zas
letsten so trinckenl sie Hippocras, oder Mal-
masier. oder sunst ein ^ uti n Trunck der do
hüeiget*. Geiler, Post. 1, 2b ->■. — Wenn der
Wein •hiUiget der Backen blied» (Blütb<>)
Brant, Thesm , c, 4 «. — «Der wein hiUigtt
zu vil». Murner, Gayac, 492. — «Der ofeu sul
gehHeiget werden». Brunsobw., Dist. 9*. —
«Zorn, lieb, fründtschafft und fröd des men-
schen lyb wermen und hitsigen». Id.. Pest. 13 ^.
2. Sich erhitien, heiss werden. — «Der an-
gelcscht kalk von nntor hittigtt», MumWi
Gayac, 412.
Uocherecht, höckerig, bucklig. S. auch
Mogereekti es tot liMaelbe Wort, hocktndtt
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- 178 -
mAg Druckfehler sein. — «Etlich sint ange*
sehafTen in der Gestalt, als einer hat ein kram
Angeeieht, der ander ist hochredU, lan oder
ronulecht». Geiler, Bilg. 220 \
WiHsMbHig, hoffllrtigr. — «Der tivvel ist
Jiochvertig». Bihteb. 10. — «Ozias . . . wns
an der erste biderbe, aber an sime alter wart
er hochfertig». K$b. 876. Bte.
sich Uocbfertigen, sich uberheben, hofTärtig
benehmen. Scherz, 678. — «Sitcr es dir fiir-
lihen ist. warumb Ivochfertigc&t du dich?» Eis.
Pred. 1, 242.
Hochgezit, Hochzit. Fest. Festlichkeit.
Scherz, 680. — Bei des Bibchofs tHocIigezitm,
«o er sine lüte geiadet z& tische . . . > l^s
Stadtr. Grand. 2. 78. — König: Marke grab
seiner Ritterschaft eine grosse "Hochzit».
Oottfr. V. Str. 1, 10. — «Wir lesen das ein
hochgezü war, der Juden». Tanler, 19 (5). —
«Wo got ist, do ist in der worheit hochgczü».
Id. 444 (77). — «Difi grosen Mdenrichen
hochgezites des wart ich ettewenne zft ahte
dagen oder zt fierzen dagen . . . gewar». £.
Merswin. Gettesf^ 69. Etc. Ein K5nig lud
«7.fi eime grossen hochgezit . . . vil herren».
Murleiu, 25. — «Ein man der ein grus Itochzit
weis ...» Eis. Pred. 1, 86. Etc. — Wer zu
Kembs Wein ausschenkt «zft den vier hoch-
ziten, der git dem meiger ze jedem hochzit
t seh». 15 Jh Bnrekh. 149. (Weihnachten,
Ostern. Pfingsten, Maria? Himmelfahrt). —
«Das Hochzeit der Ostern, off welches Hoch-
seit er solt und wolt gon gen Hiernsalem».
Goil r Tnst. 2, 19 b Ktc. — Man darf sich
freuen «wann es ist Iiociuit» (tempore fcstivo),
Brant, Moretaa, i, 6 — «Wann do kumpt
das hoch;eit har — als Jens ("hrist Maria
kind — von Gabriel ir ward verkindt». Mnr-
oer, 4 Ketser, E, 8 b. — «... das kleid —
das man nur rnr hochzeit dreit». Td., Bad . K,
Ib. — Herodias bewog ihre Tochter zu tanzen,
«so min herrward hoduit halten». Id., Genehm.,
n. 2 s. — «Bereiten hochzeit hie damit, — das
wir zu disch mit freiden essen». Id., Latb.
Mmt« 134.
Hochgezitlich.Uochzeitlicb. festlich. Scherz,
681, — «Ein hochgufitlkh frölich selig leben».
Tanler, 448 (77). — ^HochzeiOiehe tag sind
■i^orden fraszheit». GiiMiii Spil. 36. — «...da-
mit man im s^ waramb die hochzeitlichen
Tnir in dem Jar nf^setxt sind* . QetTer, Selenp.
104 0. Etc. — «Da fin{j man im niiin-tr] i.n
nun mal zn klencken, wie an eim hochzeitlichen
t«g». Bnnt Bisch. Wim. 846. — «Dnnt die
hochzeitlich kleidung an, — das ir zu bruloufft
mögt bestan.» Mnmer, Bad., D. 2 — Aencas
will dem Apollo anfriehten «IkoeAfeieNdtotag».
Id., VirK' . R. 2 «. — «Ein j^'ute speisz, die
lUMi ZU hochzeüiichen tagen essen sol». Fries.
84 — «Die Juden haben jn gesndit an dem
hochzeitlichen tag ... » (Joh. 7, II)* Brutfels,
Anstoss. 10 b. Etc.
IloebgUltig, viel geltend, kustbar. — «Diser
Geatnrio hatt ein knecht, der was im kostlich
nnd vast wert und hochgüUig und lieb». Geiler,
Fust. 1. 26 i> ; Sund, des M. 48 ». Etc.
HoekMltllebelt, FestUebkeit. — «Feyrtnge,
fasttage uud andere . . . hochteiüidmte»*.
Wurm, Trost, 28 b.
Hockecht, mit Hacken versehen — «. . .
hockenpfil , . die sint scharpit, hockedU^
spitz». Brant, Nsch. 15.
Hofeht, der Hofsitte c^einäss. — Der Mensch
soll alle.s Gott überlassen und ihm folgen,
•er sol es tftn hofeht» (wie einer am Hof
eines Königs diesem letztem folgt). Tanler,
.«^82 (57).
Hofelich, hübsch, anmuthig-, anständig, ele-
gant und witzier in Reden und Geberden,
facetus — «Ein iu)flicheFr&\v erweit sich ein
^'uten gerechten Spiegel, in den sieht sie*.
Geiler. Narr. 107 ». — «Die Natur sucht
hofeliche Ding ze haben, es mu&s alles fein
und ausbündig bereitet sein». Id., Pred u. L.
52 ^. - «Der Koch gab dem Fürsten ein
hojUdic Antwurt und sprach ...» Id., Narr.
165 «. — «Welcher begert sin höfelich, — an
leben und an sitten rieh, — der les mich, ro
würd er bericht — w as icli hie 1er in loim
gedieht». Brant, ^loretus, a, 1 b. — «Zum
ersten ist es nütz und fin — den die do bge-
ren hößich sin, — zu brachen sich . . . ade-
lichs gmnts». Ibid., a, 1 _ Sich vor dem
Trinken den Mund abwischen, ist «recht g"c-
thon, besonder ist es hoßich ere». Id., Thesni.,
b, 8 b. Bte. — «Berd hoffdicfi* (geberde
dich). Murnpr, Liith. Narr. VA}^. — «Zieren
höflich seinen leib», id., 4 Ketzer. L, 7 ». —
«Ir backen gleiten, hS^ich — schinacken,
glitzen als ein glas . . .» Id., Nb. 26x. —
«Frouw Venus mit höflichen sachen — ist
gantz und gar zu lüs gebachen». LI., Schelm«,
i. 2 b. — «Wo sie künncnd höfflich liepfon
I (lügen) — subtiiigklioh die manu betriegeu . ..»
I Id., Oeuchm., t, 4 s. «- «Das höflich erlich
kleid — das man nnr nu hoduseit dreit*. Id.,
Bad., k, 1 b.
Dasjrpodins vereinigt die verschiedenen Be-
deutuntren: «.ff^fltcA, eivilis, lepidns, ftMOtns,
I urbanus».
Hofelid^K, Hübschheit, Zierlichkeit —
rhrii^tus «was nit in sammaten Schüben und
\ kuätliühen Kleidern, aber in aller Demut und
i Einfalt, schlecht in einem ungeneigten (oiige>
\ nähten) Rock den er rti }intt, oder villichter
zwen- und nciswenn ungcrust und on alle
Hoflicheit». Geiler, Post. 1, t8
Höfeln, wohl leben, schmausen wie an den
Hofen — Der reiche Mann in der Parabel
«was ixesellig, höflet und lebt vol alle Tag».
Geiler. Post.. 3. 40 n.
Hüfeluug, Gastmal. — «Es lug aber ein
jeglicher für sich . . . das er nit me Fest und
Höfelung treib uff disen Taj:^ dann uff den
hochzeitlichen Tag der Wcihcuachtcn». Geiler,
Ev. mit Ussl. 85 ».
«Höver, pibtus». Ilcrrad. 190. Höcker. —
«W'ir machen uns ein Ho/er und ein hohen
Kucken als ein Kemmelthier durch Reich-
tumb». Geiler, Narr. 168 b, — «Hett Dyna
kropfi und fiofer ghan« — Sichem liett sie ge-
lossen gan». Brant, Nsell. 28. «Glbhns, ein
Hof er». Gersd. 84 «.
Dasypodius: «Gibbus. Hoger, Ho/«r».— Göll,
119: «Qibbns, Bgftr, Bnekel». — Sebmid,808.
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- 174 -
Hov«ro]it, gibboBUB». Herrad. 186. Bnek-
lig. — «KrnTnme and tamme» kt^trtet xwMge
...» Fries, 60 ».
Hoferecht. hoferfgr» bnddig. — «Er ist
ein hoferig odt^r gcl nu'pnriickic:». Geiler, Schiff
der Pen. 127 « ; Post. 4, *. — cEiner liat
ein krauiin AngeKicht. der ander ist Ao/tmM,
lam . . .> Schiff der Pen. 114 ».
Uöffel, Hefen. — «Brod ohne Uögel und
Saltz . . > «Zu vil Böfü maeht das Brot sn
socr». Fries, 33 i».
Uofleron. Schurz, 683. Verbum. 1. Ehre
erweisen, dnrch höfliche Manieren, durch Mu-
sik. - «Er erbot es in ^a.r wul uiiJ hofierte
in gröslich mit crlicher Kubte*. ^'ic. v. Lau-
fen, ms. — «Vil ander Itofieren und erbieten
geschach do>. Kön. 483. — «David, da man
die Arch trug ... da tantzet er vor der Arch
anhin und schlog die Harpfen und hofiert
Trott dem Herren vor clor Arch Also die an-
dechtigen Christeninenschen die hofieren der
Arch Christo Jesu und haben grosse Liebe . .
zu im». Geiler, Brös. 2,42 i». — Frauen soll
man am Tisch unterhalten «mit schimpfred
und Jwfieren schon». Braat. Tbesm., c, 3 «. —
«Die riehen ladt man zu dem tisch — und
bringt in wiltpret, vogel, visch, — und düt
on end mit in hofieren. — die wUe der »rm
Stat vor tiircn». Id.. Nsch. 20.
2. Den Hof machen. nächtWchö Ständchen
bringen- — «Es ist denn so du einer Frau-
wpn ob Tisrh hofierst und ir fürlegst S'peiss.
sie damit zu bc\\ e^en dich noordenlich lieb
cn haben». Geiler, Scionp. SlSa. — tHofieren
in Saitcnspil, uff der Lauten und Geigen,
ptifieii, bingen, schrien ze Nacht vor den Hii-
sern. gleich als die Hund hülen uff der Gas-
sen, das heisst eigentlich haficrenin Teutsch». Id.,
Narr. l'^9 b — cVon nachtes hofieren». Brant,
Nseh. 61. — «In der nacht kcfiiarm». Hnrner,
Genehm U, 4 a. — «Den megden vor dem
hu& hojicrcu». Id., Mb. It^. — «Wellent sie
hoffierenj singen, — so müssentä einen pfiffer
dingen». Id., Geuchm., G, 1 — Manche
brauchen Ciaret und Hippocras «schlecks
halben, das sie dem schnabel damit hofieren
wellend». Fries, 44 b. — Trinker «in böse
feber fallont, so sie also doni nml lujjierent».
L. c. — Kalbsaugen sind «ein ^Miter schleck,
ich hab alweg" gesellen das die lüt einander
mit hofienn^ wan man ein kalbskopff isset».
lUd BB b. — «Man hoffiert zu nacht vor
dem hnsz mit'sini^en, pfeifen, lautenschlaf^en».
Panli, 145. — Studenten sind geneigt «luer
anff hofieren weder studieren». Adelphus, Pa-
ter Nostfr. A. 4 b. — tHofterm und wolgc-
fallen denen sie ufi erdtrich dien«iu». Zell, p. 1 l*.
3. Die Notlidurft verrichten. — «Wenn das
Kind in das Bett geJtofiert hat» Geiler, Sün-
den des M. 82 b j Emeis, 81 b. (S. die Stelle
s. V. abeiithüren.) — Ein in einem Wirth^haus
schlecht beherbergter Gast, *h(>jjiert uff ein
tisch», ehe er morgens weggeht, l'auli, 228.
— «Der meder mag uff sein stümpff hojfitten^
oder sein noturfft thun». Räihsclb , d, 1 a.
llofierer, Hofmacher, Unterhalter. — Der
QoQch «muHz hoffirer sin, wo wiber sitsen bi 1
(hon wia» Mnmer, Oevolim., D, ä b. |
I HoTiaeb, HoTtedilieh, hofi^reralsB. bSlIieh.
I franz. courtois. Scherz, 686. — Tristan sass
! «so schone und so hovitchUchtt , . .» GotXSx.
I V. Str. 1, 84. — «Sin leben ist Aoewdb und
göt». Id., 1, 10.
Uoflecker, Schmarotser. — «I)ie parasitid,
aulici, die Hofieeker nnd Entzenstricker»
Geiler, Post. 2, 7S a. — «Lass mit dem tisch
I benügen dicii — so wQrst nit eim ho/Ucker
I ^ieh». Brant, Facetus, i:^9. — Der Tisch de&
reichen Mannes «der ^o vil hofflecker and
I prasser . . . speiset». Wimph., Chrys. 13 a.
I Hofred, Honvort, höfliche Beden, facetia.
Ein uolil Erzogener «siner schimpff und
, hofred nie vergasz». Brant, Thesm.. a. 2 ^.
I — ISne ehrbare Fran soll «nit hoffwort mit
jederman triben ...» Id., Nsch. 34.
, Hofzucht, feiner .\nstand. - Durch £:fTobe
Manieren «die Ao/^uc/i^ würt geschant». Brant,
Nseli. 109. — Schon frühe hat man «allein
bi hofzucht j^esM oron». Id., Thesm , a. H ».
Uogerelit, Jl i^^erich, höckerig, uneben,
bucklig. {Scherz. — Ein Tenn »das schor-
nechtig und hogereht ist» Tauler. l^S (31)
— «Ein Steinmetz der ein Stein soll in ein
Mur legen, so ist er hogrecht und anglelek.
I so howet er in vor in ein Winckelmess un«l
, macht in gleich». Geiler. Emeis, üü b. — « Si a
i kind das nur ein aug het, hinkt, ho^enA
I ist», thut man ins Kloster. Pauli. V. B.
I IlUbede, Uöhte, fem, Höhe. Benecke. 1.
697, hat es nvr einmal. — Der Herausgeber
Ir r r!.^ !s> Pred sagt,2, 4, es sei eine niedcr-
deutbohe Bildung. Im Elsass war es die ge-
wöhnliche Form» Yiel hivflger als Höhe. —
' «üf die JEEMed^*. Feldname in 25 Bännf r
li^ u. f. " S. Angustin «flüget mit siar«
; knnst über die höhede der berge». Kön. 384.
I « . . von der höhede des herges zö Hoht n-
I bürg». Id. 636. Etc. — «Die Stege was al^
gar . . . hohe . . ., das ich ir MM» nie
übersehen möchte». Nie. v. Basel, ms. — Ich
sah den Vogel «gonde uf des ncstes höhü£:
Id. 320, — «Leitet das sehif nf die MMc*.
Eis. Pred 2, 4. — «Tunt an die waffeDc
gottes, das ir mügent widerston wider dii^
höhede des töfels». Tanler, 817 (56). B^h. 6.
' 11; die Vulg-ata hat insidiit' diaboli; wanm
ist dies durch Höhede überzetzt ?
j Hohe!. 8. HaM,
I Hohem, erhöhen — Gott diQ «demot all-
zit gehöheret hat». Brant, Nsch , 89.
Hoh9,neutr., Hose. Kleid. Scherz, 696; Hose
ist aber sonst immer fem. — Lasst Jemand
kein Vieh zurück das als Fall dienen kann,
so nimmt der Herr «one ein das beste hohs»,
Dischweiler, 1408. Hanauer, Coostit., S87.
(Anderswo ist es ein Kleid.)
Hol, ncntr.. Hole, fem.. Höhle. Scherz, 689.
S. auch Hüle. — «Da wiste Tristan lange e
wol — In einem wilden berge ein hol. — Daz
het er . . . von uvcnture fanden». Gottfr. r,
Str., 1, 228. — «Uf die kling der holen die do
iriihet durch Northeim bar herab». KuttoU-
hciiii, 1.1^2. — «Ein grosses, finsters, grao
sams hol». Murnci, Virg, J. 2b, — «Sie £uid
den könig (Bolus) aoff eim hol*, Ib, «, 4 ^.
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— H6 —
— Es clag mit frisohem blat das hei — zn
aller zeit bespreuget to1>. Ib., a, 7 b. Etc.
Holder, HoUunder. — tZuiii holdere*, an 8
Orten, 13 Jb. n. t ~~ «Locus qui dlcitur hol'
dir». S. Johftnii, 1^79. — «ZA dem holdere:
Strassb. ITausname, 14 T!i «Bi dem htAdcr-
stocke*^ au 6 Orten, IHOO u. i, — Strassb.
HftQsnainfl, 1888. — «Bi der htHäerkurüe* , bei
70 Mal. 1268 u. f — «Der Ho/tfer ist fein und
grün wann er bläet and schmeckt wol. wann
er aber seitigr wfirt so stinekt er und bringt
SellwartEe Frucht». Geiler, Briis., 2, 90
Ärb. Imm.« 1^ — *Hdlder ist ein stnd, nit
ein kmt». Bmnseliw., Dist , 89 ». — Jemand
«solt under den holdersttiden in seinem gur-
ten graben», nach einem Schatz. Pauli, ^00.
— «Wa waohscen tU nuszbäuni and hcÜür-
wtOek, da ist nit guter laffi». Fries, 99 —
Sebmid, 28ä.
Holtschaft, Freandschaft. Scherz, 690 —
«... ob du das feto durch hoUtehaft oder
durch vienUchat't». Bihteb., 46.
Holtabock, dummer, grober Mcnieb. —
«Wenn eine hübsch ist von Antlit, und ein
gut Gestalt und gute Geberdeii hat, nit das
sie ein Mnnck ist, ein Holtzbock ...» Geiler,
Brös . 2, 49 «. — «das man der hoUäbö^ dick
mnsr. lachen». Murner, Nb . 2Ü4.
Holtzmeier, Waldanfseher ; fig. der Tod,
der die Menschen wie Bäume fällt. Geiler,
Arb. hum., 8 « u. f.; 3 Marien, 31 «; 38b S.
Orendel.
«Rund Uolwurtc, aristolochia rotunda».
Gersd., 89 *. Corydalis cava. Eirschl., 1, 36.
Hönde, dasfraiiB.boake. — •Hönde dedeens».
Herrad, 198.
H8ne, Hon, nbermüthig, zornig. Setierz,
692. <I]/. ist doch war ein wortelin: --
Schöne daz ist hime: Oottfr. v. Str., 1, 244.
— Lass Gott «wittern, loss maehen sehSn,
— dann ob du juch darumb bist hön, — so
S»obicht es doch nit dester ee>. Braut,
seh., 30.
Höne, Übcrmnth. — «Valo. Judith starck
and schöne, — döt des todes fürstcn höne».
Brant, Bosonkr., J>, Ged.. 16.
Honigzelten H()inq:kuchen. Leliknchen. —
«Heat wurt begangen der Pfaffen Fastnacht,
an welcher sie bachen Kücblin oder sfisse
Honigselten und Lebkuchen Erewonlich pflegen
zu teilen ander Ire Fründ und guten Günner».
G«iler« Fusion, 18 ».
Hör, neutr., gen. Horwcs, Horb, mase.,
Hnrwe, fem , Koth. Scher/, 693. Vergl. Oe-
hunoe. — •Hör, cfenum». If trad, 181. —
«An dem höre». Feldname, Wulfishcim, 1357.
— *Zti horwe». Hindisheim. 1322. — ZuStrass-
burg geboten «den horb» auszuführen. 15 Jh.
— «Zu horbc>. Mölsheim, 1482. — Einer sah
«heni Hetzclniarx (verwundet) sitzen in der
kurtoe». 1332. Kön.., Aimierk., 792.
Hordig, adj. von Hort, Schatz, theuer. —
«Da bist min hoher hordig schätz». Alts wert, 73.
Horecht, haarig. — «Esau was horecht an
den Henden und uff dem Nack als ein wildes
Thier». Geiler. Bilg., 110«; 21«. — «Ein
Jiorechtcr sumeii» einer Pflanse. Bransobw.,
Disu, 49 b.
«Horgans, folix*. Herrad, 180. Seher?. f94.
Uornach. Art Nachen — Brant, Nsch., 2.
— Zarnckc, 297: *hom nat:h, Schiff dessen
Schnabel vorn in Gestalt eines Horns in die
Höhe ragte». Oödecke, 3, von Hör, Schmutz,
«etwa Baggerschiff ?» Wahrscheinlich von Hör,
aber nicht Bagger&chiff, sondern Machen auf
dem man den Strassenkotb cur Stadt hinaus
Hornblasen, das Blasen des Hirten Morgens
nnd Abends. — Zv Behlenheim wird Ding
gnli iltnn an S .Toh. Bnpt, «zwischen den zweien
homblosen, das ist diewil da$ vih inne lit».
16 Jh. Weisth., 6, 450. — «Zwischen den
zweien hornhUtsen oder bi sunnenschein».
Griesheim, 1462. Weisth., 4, 257. — Niederhaos-
borgen, Schwindratzheim, 16 Jh. Bist, de S.
Thom.. 330. Weisth., 1, 739.
Hornlüte, Rotwelsch, Begleiterin. — «Jeder
stahyl sein homluten hat». Braut, Nach., 6<t,
«Eine Uorstshuvel», Kuthschaufei, anf dem
Hof zu lassen wenn der Lehner abgeht. 1291.
Stadt-Äroh.
Hort, masf., .Schatz. Scherz. 694. — Ich
«habe des alles» vollen hört». Gottfr. v. iJtr.,
1, 69. — «Du, der lebenden minne ein hört».
Id.. 2, 108. ~ «Do er siuen hört ersach, do
wart er harte fro». Eis. Fred., 2, 14. — «Des
achtent sü für riehen hört». Altswert, 64. —
«In dem h. sacrament lit der hört aller scli-
keit». Hugo v. Ehenh. «Von biichern hab
ich grossen hört» Braut, NhcIi., 4. — «Alles
was vor was ein hört, — das wurd zu einem
grossen mort». Murner, Genehm., m, H b. _ «Mit
schriben treib er grossen hört, — und kunt
doch reden nit ein wort». Ib., x, 2 *. — «Ach
Grediin. du min höchster hört». Ib., y, 4 k
Horung. ITerr.schaft der man hörig, unter-
tban ist. Scherz, 696. — Ein Einwohner von
Eborshelm, der nieht an den Gotteshaasleuten
der .\l)tei gehürt. ist den Fall schuldig «in
die horunge er denne höret». 0620. Weisth.,
1 , 669.
Uostig. — «Was guter grosser hostiger
Werde ein Mensch that, die selben Werck
geben einen Olaet». Geiler, 8 Marien, 99 ».
HottigVtLnn nicht dasselbe sein wie hastig sein;
dies letztere Wort gäbe hier keinen Sinn. Im
Mhd. erscheint tiohgt, hott als Superlativ von
hoch. Hat vielleicht Geiler diese Form in
altern Schriften gefunden, und da er nicht
mehr wusste was sie bedeutet, sein hostig
daraus gebildet? Man hat gc.=;elin dass der
Sinn von Geissei ihm unbekaaut war^ ebenso
kann er auch übcrschn haben, dm kott KU
hoch gehört; den Sinn jedoch hatte er an-
näherungsweise aus dem Cuntext erratheu;
sein hastig steht jedenfalls fQr hoch, ausge-
zeichnet oder etw as der Art.
Hot, masc, plur. Heden, Altwasser. —
«Der beste hot». — Zu gewissen Zeiten soll
man nicht fischen «in deheinem hote». — «Die
heden sint gezeichnet zft laichwasseru». 1449.
Alte Ordn., B. J.
Hotten, Hotzen, schwerfällig gehn, fort-
kommen Schmid, 282. — «Wenn du nun die
Stimme (Gottes) hörest, so lug das du do gc-
heliest und binnoch hottest und noohvolgest».
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- 178 —
Geller, Post., 2. 91 — «Die Sinnlielieit die i im heatigen Sinn, oft bei Oottfr. v. Str., Clo-
ahvegen bereit ist und hiaftob hoitd dem scncr, Königshofen — «Da hug im der init
trtaz». Id., Sand, des M., A, 6t>. — «Hat einer 1 einem sehwert nach der schultern». Hiogm ,
weder Gewalt, FrQnd noch Ganst, do will esICfisar, 98 — Die Römer *hiegen bänm ab».
nit hotten*. Id., Post.. 3, 102 a. — «Solt nun Tbid , 113 i. — «So bald man jr (der Hydn)
Zacharias erst gehotzet haben viermal gen einen kopff abhieg, so wuchsen jm siben au
Jemsalam». Id.. Ev. mit Ussl , 174 — Ein die »tat». Zell, y. 4 — «... dem hugen sie
Greis «ma<? nim fiotten oder iron». Murner. I ab sein haubt». Adclphus, Rhodis, B, 2 1>. —
Schelm., g, 8 *>. — Das Wort kommt ohne
Zweifel von ?u>tt\ Anruf der Fahrleate an die
Pferde wenn sie rechts gehn sollen : tHeintzlin
hotta, hasta Heintzlin», sagt der Koller zu
seinem Pferd. Geiler, Sünd. des M., 35 b. —
Eine Frau kam aus dem Wirthshaus nn !
«ging eben wie ein gansz der man den kop^
ab het Imtoen*. Fries, 16
2. Mit Auslassung des Gegenstandes :
a) Holz hauen. «Die stiit von S. Tbo-
In unserer hiesii^en KindenpiMfas heiwt ff > manc mag houtoen in dem walde» von Huges
Hottel ein kleines Pferd.
gerüte». 1279. Hist. de S. Thom.« 325
Uotzeln, eehfitteln. Schmelter, 1, 1105. — «Wer es, das einer zb vil hiewe . . »
«Er iiengan zu lachen das erAotr^^» Pauli. 292. "Wald^. Osthausen, 15 Jh Weisth., 1, 710.
HotzenbloU, eine Speise, was man franz,
vinaigrette nennt. — «Wenn dir ein kaltes
b) Steine hauen — Der Werkmeister de^
MQnsters und sein« Getellen sollen «nnczit
Hünlin iibertdeibt, su schneide.^t du es in ienianne howem liooll mMbeB». Id88w KifLt
ein Schüssel und schneidest radecht Zwibei
daran, .und Essich darüber und machest es
Vndcreinaniler, das heisset dann ein Hotzeri'
motz». Geiler, Haa im Pf., £, 6 Pat. Nost,
C, 2 b.
Houbeten. sich an etwas hängen als an
ein Haupt. Sehers, (>2I. — «A.Ue die sünde,
die man ir deneken kan, die hombelent alle an
die siben houbetsiinden» , Bihteb., 29. — Hand'
Beil., 1017.
e) Das Heu mähen, heuen. — > Einer der
Frontage zu Ebersheim ist <se homtmif. IttO.
Weisth., 1, 669. £te.
d) «Ein hawMdes sohwein», Wildschwein.
Odern, lö Jh Weisth., 5, 383. «Ein irildet
hawendei sohwin». Gersd., 37 *.
3. Ein Gut houwen, dessen Matten und derei
Heu benützen. — «Wer der ist, der ein g&t
werker, die an einen Kitter *h(Mbetent und | hovoei und halmet, das in den dinghof höret
helfe von ime hettent». Kön., 775. — «Dovon
brohtcnt sii in dem rote durch was sü wol-
.» Dantzenheim, 1438. Weisth.. 5, 471. EtCv
Hower, Hoiwer. Knecht der das vom Mi-
tent. und darumb so houbete mengUch an sä». | der gemähte Heu su Haufen macht. — Der
Idid., 788
Bürger von Selz fihoiwere, snittere,
1310.
Houbetloch, Öffnung- des Kleides durch die Weisth., 1, — Mau soll gebieten «den
man den Kupf steckt. Scherz, 623. 699. — houwem das sy machen das houwe zft gros-
HouheÜoch, capitium dalmaticie». Herrad, 197.
«Das houbetloch, an der carsukel, ... an
sen hülfen». Metzerai. 16 Jh. Weisth.. 4, 198,
HoDwetUrin, Hcutheurunf;. — 1373 «was
dem evangelierrocke» 1418. S. Thom. Fab. — | ein kouwiHürin, daz man die häoser enda^hte
Verordnet, dass an den Frauenkleidem «das ^ und warf man salz daruf. daz es das viL«;
houptloch sol sin da/, man ir die gebrüsto nit essen möhte.» Colni. Chri»nil<, 12
gesehen müge. wanne die houpilöcher suilent
sin nntze nn die ahsscln. bi ö ff pf,> 14 Jh.
Alte Ordn , B, 21 — An den Frauenkleidem
«die houptiädier sint also wit, — Das in die
ahsel liue lit». Altswert, 50. — Stirbt der
Hube. Hnber, Uübrecht, Hubwin. Sehen,
700 u. f. Seigneurs et villages, 232 u. f.
HHbel, Scher/., 704. 1. HilgttL — «Ou*«-
bd*. S. dies Wort.
8. Helm. — «Zft dem iserin hübet». Feld-
Mann vor der Frau, so nimmt diese vor aller . name. Dorlisheim, 1298.
Theilung mit Erben «ir gewant, das zu irem ' Utthen, häuben, Ausdruck der Falknerei,
übe gehört, und was gehovptlochet Ist». 1322. | einem Falken die Haube oder Kappe aufsetzen
Urk. 2. 122.
wenn er nicht stosscn soll.
«Der neun mol
Uoabetschidel, Kopfbedeckung des Pferds j ein £appen hübt, wird doch kein Falck do-
— «Swebesch gezüge mit houbeUehidel*. 1461. I ras«». Geiler, Navic. fac, Ii. 1 t». Narr., 23 ».
Arch. v. S. Thom.
Uonachrikeh Heuschrecke,
ken oder homchrtkel». Gnldin Spil. 72
heisst es in derselben Stelle : «der IX mal
«Matsohre- 1 eim Kappen eins Sperwers oder eines Fal-
eken Huben ufCietet ...» — Gehübt, eine
Hüuwc. Howe, Heu — 'Howe, habern Haube tragend, Haube im Sinn von Barett«
und ander f5ter was türe». Kön., 694. Etc. i Doctorshut : •CMiübt Karren, Büchernarren,
— 7Sm von einer Matte sn Hohfhmkenheim; | Hüblinsnarren, Baretlfnsnarren ; es sei mt Doe-
«5 pfennig und ain a^l vol tiouu-es das du tores die huhe Huben ufftragen, lud toint
heisset ein strioka». 1447. — «Swenne man i doch ungelert». Id., 2iarr.. 14 t>. <— « . . . «o
das howe maehen «ot an der matten . . .»(musKinan huben dann die hStzen». Braute
Nothalden. 15 Jh. Weisth-. 1.G& !. - Etc. —
«After howe und halme». Adelshofen, 16 Jh. (
Nsch , 44.
«Aiujr nvM/c uuu uaiiuo», .n.u«iB4iuieu, 19 ,111. 1 Uubicioii. Hufeisen, Scherz, 699. — «Die
Hist. de S. Thom , 382 1^. -~ S. BtäitL — l emide in der vogetige (von HaklachJ suilent
«Noch dem ersten howe*, nach der ersten den fürstern geben 16 hütb^m . . .»
Heuernte. Maursmünster, 14 Jh. Hanauer,
Oontt. 83.
Honwen» pnet. Hlawe, HAwe. 1. IBbuen,
Weisth., 1, 701.
Httbtdie, HfibaeUieit. — «Du nimpst war
der growen Hüptcke ... der Creator». G«-
I
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— 177 —
ler, Geistl. Spinn., M, 5 — cDavon spricht | geaind, Lumpengesindei. — Die GciBtllchon
die Geschrifft : pulchritado doniini exaltata > nennen die Layen «nachgültige leut und hu-
est super sydera, die Hübsche des llerreii ist rMmansgesmd». Supplic, B, 3 a.
erhöcht über die Steruea». Id., Sünd« de« M.,
86 Etc.
Hnche. llnhe, iieutr . Anhöhe, Hügel. —
«Under dea AuAen». Bernolsbeim, IH Jh. Itteu'
heim, 1497. — «In den Audi«»». Geispolshefan.
1344. Wahlenheim, 18M. — «An dem huA».
Molsheim, 1400.
Httdledit. «erlumpt. — «Er het an einen
serriuenen tnußet^ten Mantel». Geiler, E\ . mit
Ussl., 213 •'>. JViliz, (i7 1«.
«Hoffe, fernor». Herrad, 187. Scherz, 70B.
Hnife, mase. 1 Hanftn. «Mv ^fm howes».
M Jh., selir oft in den Weisth. — <2i weiter-
ht^ffen (Heus) als man uf Stangen treit». Balsch-
Hvehelit, anfsteigend. — «Sün AttcMhlbalb I willer, 1413. Weisth., 4, 51. — «Ein ffinff«
acker». Dorliblioim. 1298. meniger — ein sübennieniger huffm* Heus.
Höchen, aufsteigen. — «Ein huckender Gildu'ilIer,1394.Weisth.,4,60. — «Erhctteeincn
aeker». Wittersheim, 18S0. <~ «Ein hudumder \ Hüffen erden nf einer alisseln». Hftrlein, 38.
strans^>. Utweiler, 1383. — «Ein vierdezal, — «In den fiinff Schöpfen lag ein gantr.er
httehet uebeut des kcmpfen g&t». Wickersheim, , ift<^ ... der Siechen*. Geiler, Post., 2, 26
14 Jh. {Eto. — Bin Bettler «lehnet andern ir kinder
Hucken, liocken, sitzen. — Er «lasz es ab, — das er ein grossen Hüffen hab». Brant,
hucken (liegen) und nem sich anders Dings Nsch., 62. — Du, Bettelmönch, «bist zu not-
an». Geiler, Sfind. des 11, 19 : turfft uffeniocht, ~ und hast grosz Hüffen
Hncker, neutr. und maso., vermuthlich zamenbrocht». Ib., 61. — «Verlorner Huff, du
Stuhl oder Schemel, von hucken, sitzen. — ; schelmenrott». Murner, Schelm., k, ö t>. — «Der
«Ist das er dekein vihe verlassen hat, man | verloren hn^ hat dise art, — das si iceins
sol den lierren geben (als Fall'i das beste ; bschwerens von mir wart ...» Id., Nb.,
iiucker, so er gebisten luohto. Hcimsbruan, | 59. — Es «ward mir iu eim äc/itieAu^ heisz».
15 Jh. Weisth., 4,93. — «Hat er viohcs niht, i Id., Geuchm., J, 3 b. — «Der grösser der
so Pol man nemen ein vierortccht ding, ein cristenheit». Li, Lutb. Narr, 78. — «... und
bette oder ein hucker oder ein thür». Sierenz, , würff es uff einen huffen zuüanicn». Ib., 31.
15 Jh Burckh., 1^. 199. I — «Got bcgert ein barmhertcig gemüt, und
Hndel. 1. Kleid. — «Die ander Eer die sie nit den huffen oder grosse des gelts». Wiraph.,
dem Herrn anthctcnt ist das sie ire Hudlen, Chrys , 8 b. — «Ein predicant sol blind sein,
Ire Kleider, Röcke und Mentel dem Herren und sol nit in den Huffen werffiBn und SOl
auf die £sel legten». Geiler, £v, mit Ussl., . niemans schonen». PaaU, 269.
70 b. — «Knn ist der Leib nfit anders denn I 2. Heerhanfbn. — «N6 kam ... der Hufe
ein TTudeJ oder Mentel über die Seel». Id , dari^etlrungen». Gottfr. v. .'^tr,, 1, 53. Etc. —
Post, 4, 40 ^ — «Also lernt uns Paulas das i «Der rehte Hüffe» des Heers. £ön., 688. Eto.
wir die HudJen seilen nifttohürtsen nnd sollent | — «Der statt volek (soll werden) in seehs
g^egürtet sein über Jie Lenden». Id., Brüs., huffen geteilt, • . . der ein Huff bei bischoffs
I, 100 b. — «Die Blumen bekleidet er bass | burgtor ...» Brant, Bisoh. Wilh., 271.
denn Salamon beUeidet was; meinen ir nit I «... als oft nnser hufe» einer fürgelietf...»
das er euch Hudlen m'öi; zuschicken damit ir Ringm , Cäsar. '59 ^. (Oobors. durchgängig von
euch bekleiden ?» Id., Emeis, 71 K — «Ob im , Kingmann durch Huffen ubersetzt).
Vatter und Mutter oder die Oeswieter sv vil f 8. Herde. — «Were es des ein brest in einen
Hudlen au den Hals hieng-en und in Überret- huffen vihes kemo ...» 1435. Alte Ordn.. K
tcn das er me Kleidung anthet . . . denn er 24. Zunftordn., 346. — «Ein huffen schoff».
bedurft . . .» Id.. Bilg., 111 ». Räthselb., b, 8 a.
2. Lumpen — «leb bin an allen Enden zu ! 4. Gotraidcmass, so viel als Viertel. — «Dem
HudUn zerfallen». Geiier, Bilg., 73 ». — «... der du ( ' Fiertel oder Huffen Weissen schuldig
da gieng dersclb und licss im ein Seil hinab l'^as . . . > Geiler, Post, 8, 64 Vergf.
und warf im Hudlen, Lumpen und alte Warn- Schmeller, 2, 1.^4.
niasch hiuab, nnd sprach er Bult die Lumpen
umb das Seil schlahen . . .» Id., Brbs., 2,
— Die Weiber «wicklen vil hudlen in
die zopff». Brant, Nsch , 4. — Mau füili einem
Stutzer «die spitzen sin, — vil hudeln musz
Hnffeht. S. UauffecHt.
JliifTel, Wange. — « . . . daz giast ir uf
ir hüifdin, — üf ir klnne and ttf ix mnnt».
Gütifr. v. Str.. 1, 241.
Hüffen, häuffen, sammeln. Seherz, 704. —
man darin stoszen». Ibid.. 91. (Spitzen, spitze «Die zftgetrucketc gehüffete mofi?e». Tauler,
Schuabelacbuhe.* — «Sic legten deniach Au- i J85 (33). — «Vier sombern haberu gchuffcl».
de/n (centones) daruff (auf ein hölzernes Boll- 1 Metzerai, 15 Jh. Weisth., 4, 199. — «Wer
werk), damit das geschütz so von den plydcn I einem armen unrecht dut, — und domit Huffen
daher kcm, das getäfel nit zerbrach». Ringm., '■ wil sin gut ...» Brant, Nsch., 81. — «Such
Cäsar. 89 ^. Sclimid, 289. zu diner noturfft; doch wellst nit mit müg
3. Unruhiger, unordentlicher 3Icn8ch. — huff^en* (cumulare). Id., Faoetas, A, 8 ». —
«Nnn volan, der Hudel (die unruhige Nonne) «... ob etwes IhscTelk sa Statzheim oder
hat noch nit genug Lrescbneieket». Geiler, anderswo sich hnfftn WOlt ...» Id., BiSch.
Geistl. Spinn., M, ö b. _ «Die trunken Hüdel ■ Wilh., 280.
uid die rollen Krfig lanfent noeh after Wegs { Hfigelich, erfrenlieh, froh. Seherz, 706. —
Scln r 'rn und gellen». Ibid., (\ 4 a. «In A«flfrficA«r wolgetruwender zRversiebt . . . »
Uttdelman, Lumpensammler. Undelmans- ; Claus Blor. — Der Mensch «in hügeiicHer
12
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«ftTenieht gflonbet imt werde gaode 1»eselie-|
hende». Verse. Briefb. — «Sante Fr«neiBeo
wta der namme Jhesa also kOglich ...» Ib.
HfUehen, auhSlen. — Dm Oral) CM»t\
war «ein ussgehSbAiU» Hüslin in dem Felsen*.
Geiler. Post., B, 8 «. — «Wer nahe bei dem
. . . Staden des Reins gon will, der feilt gern
daxelfi . . . wenn so er wenct und haben,
to hat der £ein ander im gehükhct*. Id., Se-
lenp., 28S b. — «... ein hüpsehen apfel. den
hüÜetM er inwendig usz». Mnrner, Uiensp.,
124. — «Ein gehüUAter Öpfel, brut den in dem
Ofen». Gersd., 58 K
Httle, fem.. Höhle. Scherz, 705. — «Z&
Marlcolfea kük», £lein£rankeiikeim, tS96. — ;
«Bl der Mfen». Bramat« 1868. ^ «Ein kOe \
der mörderc». Tauler, 450 (7Hy — «Soli che
geflüheu in die weide, in die hüien». id., 4-Jl
(78). — . . . dass sie «iieli wider in Ire hOk
leitent». Clos.. 52. — «So flühent die löte nz
den hülof. Eis. Pred., 1, 71. — «Der wolf
mta dan romen »in Mtl>. Altawert, 70. —
Christus sprach: «die fühsse hant ire hüka».
Villii^er. — «Ich verbirg mich ... in die
hüle diner wunden». Gebete» 15 Jh. — «Nim
TS la^ Grab (des Lazarus) ein Büli, ein
groää Luch in ein Felsen gegraben, dorin mau i
eingantaGescUeehtmeeht legen, als gemeinek* I
lieh noch hütbeitag die grossen Horron solche
grosse Greber haben. . . . Ich hab ir woi ge-
sehen die nleo gemaeht worent, wenn manl
den Stein uffliub und dannen thet, so mocht
man hinab gon*. Geiler, Post., 95 1>. —
«Wenn der Lew tin Thier eiebt, so weleht er
behend uss der Hülin». Td , Bri^s , I. b'2 ^ ;
hilg., 21 K — Die Wunden Christi «das sint
dieHiOIm in denen wir nns Tersehliefen Böllen».
Id., Selcnp., 171 ^, Etc. — «Die fiichsz haben
ir hülin». Wimph., Synod., ti », — «In Aphrica
ist es gewonheit das sie Idoher nnd hfUen
nndfr dem crtrich haben, darinn sie . . . das
gctrait verbergeu». Ringm.. Casar, 116 b. —
«By naeht flohen sie in hütlen nnder die erd».
Adelphus. Türk., E, 5 '3. — «Die demi)ff lic
sieh erhebent in den hüUnen des erdtreiolib».
Fries, 99 — «Ich bin gewesen in Arabia
in 3Iorcnlaud in einer hülii}». Pauli, 70. —
«Ein hülm, die gieng ferr in das erdireich
hin«^». Id., 884. — Der Löwe der «in den
hülrv A met». Nachtig., Psalter, 37.
Uülen, hiulen, heulen. — < . . . domit sie
(die Bettler) künden Söbrigen, MUs»>. Brant,
Xsch., G2. — «Geistlich prptatcn jagen wellen.
— blasen, hüien, hochgwild lellen ...» Wenn
«die hnnd die metten singen, — mit hülen den
g-otzdienst Volbringen ...» Marner, Schelm,
i, 2 a.
HOlle, fem., Sehleier, um den Kopf gewnn-
dene.s Tnrh der Bäuerinnen, .'^clierz, 7o7. —
Jede Schnitterin soll «nemen au ir hüllen so
vü kornes so sie getragen mag . . . Brichet
ir die hullo. sn lu sscrt sie . . . 30 sch >
Wiedetisolilcii. löb-4. Weist h.. 4, IfiQ. — Ähn-
lich. Sundhofen, 15 Jh. Weisth., 4, 154.
HUltzin, Hültzen, von Holz. — «Ein hidtzen
bilde . . . überguldet». Tauler, 2ü3 (4ti), —
«Das ftttZtetn niarterbild». ISic. ,v. Basel, 82.
Papst Sixtus «satte uf, das man die messe
solte singen nf dm steinin alter, nnd nfit nf
eime hiützitme». Cluß., 18. — «Manasses . . .
det den propheten Ysaias . . . mit einre hüUmi
segen in swei segen». Kön., 277. Eto. — 1870
Murdc die Thomas Kirchs neu gebaut «mit
hiütsen biinen und siiien». Kon, 8. Thom. Aroh.
Reg. A, f> 877. — «Bin hOMtm gabel» <Hen-
gabel) Hlf). — «2 ^ nmh ein hüiUm schibc
in das bloch uff dem tnme». 1417. — «Ein
hundert kOtUen nageU. 1441. S. Thom. Fkb
«Ligneum, hültzin*. Geiler, Brüs., 2, 21 —
«Bei welhem Kemmeriin me verstanden soll
werden das Kemmeriin des Hertsens . . . weder
die hültiene Kammer und die hüiUene Thür».
Id., Post, a, bb; Bilg.« 74b- Schiff der Pen.,
ISO«. Ete. — Ihr schlechte Richter, «orthel
zn sprechen sind ir hültgen». Brant. Kpi-r
Zarnke, X.WVIL — «Wann man die hüU^tn
tafflen Ifit, — so voeht man dan den ntwea
an». Id.. Nsch., 112. Bekanntlich werden wäh-
rend drei Tagen vor Ostern die Glocken nicht
geläutet; an manchen Orten berief m»xL das
Volk zur Kirche durch Znsammenschlagen
von Brettern, auf einem Marren mit dem man
durch die Stadt ftihr. S. auch Zamcke, 467.
— «... in einem hültznen fr ^ri ir das auch
noch new was». Mamer, Gayac, 411. — Maa
«setet in auff ein jdOtowM thron». Id., VIrg., a,
7 — * Hültzin bretter>. Brnnschw., l>i>t .
7 ». — «Ein hülteine brück». Adelphus, Türk.,
E, 6 >. — «Steinen, MUUem tempel mit hendea
gemacht». Wurm, Trost, 2ß
Uumbel, Hummel. — *Zt den humbebi*-
Feldname, Soherweiler, 1351.
Ilumbelt. — «Ein humbelt salz nnd ein hmh
bell erweiss». Conweiler, 15 Jh. Weisth., 1, 754.
HflmpelTolk, gemeines Volk. — «Caupo
hcissct schlecht ein W^ürt, der das Pfennig-
wert gibt und die Fussgenger haltet . . . und
ander dessgUohen Stmt^dwOt*. Geiler., Post..
Ilümpelwerk, gemeine Arbeit, Pfuscharbeit.
— «Es ist etwan gut Gold und ist dennoclit
Hümpelwerk» . Geiler, Ev. mit üssl,, 4
Uiimplei', Pfuscher, Stümper. — «Ein jeg-
lich Werck seinen Meister lobt; wnn es aher
ein Hümpkr gemacht hat. so schilt auch da?
W'erck in». Geiler, Ev. mit Ussl., 115 a. —
«Der musz eüi pchmürtzler, hämpder sin, —
wer nit wii sitzen bi dem win». Brant, Nach.,
91.
HUmplerei. elendes Wesen, Armuth. —
r'i<> (u istliclu n besorgen, durch Verminderunr
ihre& Kiükuiumcns, «in solicbe hAtnpkrcjf wit
es zu der aposteln seit gewesen ist, sti kun-
men». Zell, x, 3 ».
Hündin, hündisch. — «Dü künden mensche!»
Tauler. 2 )2 (44). Var. : hündin.
«Ilnndsküihs.. Gersd., 88 K Bryonla diviea.
Kii>clil., 1, ;)S4.
(lliin(.Mil>r(>t. mit eime ringelin geseiehnet».
1370. Stadt-Arch.
Hünersedel. Stange uui der die Uühatr
sitzen. - «Etwan hiengeu die De^'-en am
Gürtel, jetz bin Ir man sie uiT die Erss übcr-
zwerck . . ., und sieht gclciclier eim Hüncr-
Hdü denn eim Degen». Geiler, Narr, 2S ^\
I «Bttnerserb». Gersd., 9ä «. Bransohw..
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— 179 —
JAst., 73 *. SteUaria (alsine) medU. Kii««]!!.,
1. lOS.
Hnngerberg, im Unter-Elsass 17 mal;
Bungerbühel 1 mal, Hungerbume 1 mal, Hun-
gerfeld 9 mal, Htingergraben 1 mal, Hungertal
1 mal. S. die Details und die Erklärungen,
Feldnamen.
Hnngerisch, hungrig^. — «Solsta mir ein
stück brots nar geben, — du liessest mich e
hungerisch sterben». Marner, Nb., 250. Gö- :
deke : «die Form ist sonst nirht nnrligcwie-
sen>. Sie ist eben nichts als ein Muruerisclics
Wortspiel : hangern, Hunger haben, and Hnn- 1
gern, Ungarn. Man sagt noch zu Strassburg '
von einem der sehr hangrig ist, er scheine
aas dein Hungerland zu kommen.
Uongertäcb, das vom Volk so genannte |
schwarze Tach, womit man in der Advent- 1
nnd Fastenzeit die Altarbilder bedeckte.
Scherz, 711. — «3 sch. 8 ^ omb seil z& dem ,
AiiM9«niiteh». 1417. S. Thom. Fabr. «Dich |
eolt leren das Hnngertttch das man u&pannt;
im selben 1er zu dem minstea Abstinenta and
Fasten». Geiler, Narr., 163 * — Sonderbarer
"Weise bczcichnef Id., mit di m N.iir.ni auch
den Vorhang im Tempel von Jerusalem : «das
Erdriah erbidmet nnd die Siein aenpialtent
und das HuniMrtmA Im Tempel aenrfss». Post.,
2,96 b.
Hflniadi« Httnseh, Scbens, 712. — «Da liest
mir bittern win brorht, «^nr^n hunprhen win».
Tauler, öl (12). — tljcr kunesdie acker».
Balbronn, 1298. — 138it Beben im Bann von
Zellweiler, «dovon git man 7wcne omen wins
einen edel and den andern hüniseh . . ., ein
omen /iMNSSdlef winos». — 1356 verlehnt Hen-
sel Zachonsnn von Weitersweiler an Junker
Cnno vuii Lupiensteiu zwei Acker Reben für
vier «amen wingeltes, zwene edel und zwene
hünsche». (Str. Be/ Arch., Capit. Novill.) —
«Gond hin in diu gaiitze Welt und predigenl
das Evangelium aller oder jeglicher Geschöpft, |
das ist allen Menschen nnverscheidonlichen, I
Armen und Richen, Edlen und Hünschen». \
Geiler, Post, H. 2'^ ^. — «Du sihst niemants
Person au, weder Hetzen noch Clansen, Bobst,
Bader noen Bisehof, Künig noch Eeiser, edel
noch hünsch». Ibid., 8, 105 a. — <. . , ob er
hün$ch oder edel sei von Qesebleoht». Geiler.
Selenp., 199
Hünsch ist ein dem linken Rheinufer, zumal
dem Weinlande, angehöhriges Wort. «l>ie|
Franken am Wttelrbein und der Hesel hatten l
im Jlittelalter zweierlei Wein, gowiiihnliclien
Laadwein and gaten Franswein j jener lüess i
9mm AwiMum, wahrseheinlieh weil er an-|
fänglich von Pannonien, dem Htinenlande, an
die Mosel verplanzi wurde, dieser vinumfran-
cieum». (Mone, Schauspiele des Mittelalters, 2,
176, wo in der Xote die Belegstellen.) Die
Benennani,' kam auf zu Ende des 4t**i» Jh. (iraf,
Sprachschal^, 4, 960, hat huniac drubo, ein
hünischer Trml n. An einigen Orten hiess
vinum hunicum /.a deutsch HunUwin, nach
Tauler hünscher win, hie und da heute noch
Beu)ii>''-h, Hcinsch, flenscA.Das Wort ward dann
überhaupt für synonym von gering, geuieiu ge- ,
aommen, und so wie man dem Aüiudto» Wein den j
Edelwein entgegensetcte (ein noeh Im Elsass
gebrauchter Ausdruck;, so setzte man dea
Adeligen die Hünschen, das ist das gemeine
Volk enlg^n.
Hünrewasser. — Als Ilolmann Mers^^in
krank w ar, gab man ihm <ein kleines zuckcr-
lin und ein wenig gebranlas MnrswMsers».
Nie. V. Laufen, ms.
Hünsch, Hinsch, pestartige Krankheit,
Krankheit der Pferde. Schmeller, 1, 1119.
1136. — Einem Büses wünschen, als «Gotgeb
dir den Eitlen oder die Beulen oder die
Hünsch, als dan die Bauern einem wünschen,
sichstu das ist iluchen>. Geiler, Sünd des M.,
88 b. — cDas dich die bül erwürgen müsz,
— die hiivsch und ouch domit die driesz».
Marner, Genehm., y, 2 — «Die bül and
hinsch mnsz auch hemss». Id., Nb., 272. —
«Grosse feifei and die hindschen». Id., Lath.
Narr, 46. -> Die aristolochia heiest aaeh
«flfiudUM, danimb das man den rossen die
hinsch mit vertiibea ist». Bronsdhw., Dist.,
72 b.
HUre, adv., heuer, in diesem Jahr. Sehers,
712. — «Hüte dsiz and morgen daz, — Hüre
wol, ze jare baa». Gottfr. v. Str., 1, 31. ~-
leh «bin doeh hOn nihtes wiser danne vert».
Reinmar v. Hag., 4. — Biscliof Conrad ver-
spricht den Herren von Laud^berg eine ge-
wisse Summe in den nächsten 5 Jahren an
bezahlen, «unde fahcnt dieselbe jar an noch
hüre z& S. l^Iichaheles mesz». 12ö4.A1b. dipl.,
2, 29. — «Disc verblibent und sint rdite küre
also vernent». Tauler. 146 (27). — «An die
stat do ich vernent was, do eolte ich noch
hüre kämmen*. Nie. v. Basel, Etc. —
«Wir bleiben anverändert . . . hür als fern*.
Geiler, Irrig Schaf, H, 3 Brüs., 2, 62 b ;
Post., 3, 19 a ; Bilg., 51 ■ ; GeistL Spinn., L,
G b. _ «Wir sind Johannes heur als fern».
Id., Brüs., 1, 32 b. — «Manchen dunkt er wer
witzig gern, und ist ein gans doch hür als
vern». Brant, Nsoh., 34, Überschrift. — «Man
singt dem ;Req[aiem heur als fem». Zell, F.
4 a (dieses Jahr wie Torigea Jahr). — S. aneh
Fem.
Hnren. «Die im Hnrhns die hat ein Bnben
oder /.wen, die sie übel schlagen, und huren
sie and sacken sie, und muss darbei übel
Aussen nnd' hat keinen guten Tag darbei, die
schlecht in sich selber und erkent ir Elend
und bessert sich». Geiler, £v. mit UssL, 147
— Zwei Frauen «haderten mit einander . . .
und hucrten einander >. Pauli, 96.
Muren ist 1. violare, 2. eine Person eine
Hure schelten. In beiden oben angefOhrten
Stellen dürfte diese zweite Bedeutung an-
zunehmen sein; ähnlich wird das Wort noch
im Schwäbfechen gebraucht (Schmid, 292).
Hält man indessen das Geiler'sche Citat mit
einem ganz ähulicheu zusammen, das ich s.
V. Grind angeführt habe, und wo es heisst,
das im Franenhaus sich anflialtendo Weih be-
komme schiecht zu essen und werde ult ge-
schlagen und die Treppen hinabgeworfen, so
könnte man unter huren und sacken kinpcr-
liche Misshandlungen vcrstchn, und bei hurm
an das alte Atirfen denken, das Stessen be>
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deutet nnd sieh im engl, to hurt ond fm franz.
heurtcr erhalten hat. Ich halte jedoch Jic
entere Erklärung^ für wahrscheinUeher. S.
Straasbitr? ef n Peaer ant. E6fi , 754. ~ « . • . nutze
das mun Jon tag hürnet . . .* cUntze zum
tagehorM». 14. Jh. Alte Ordn., B 13. — «Mab
aach Smkm. — aurm, im Sinn von sitzen, [ sol die ^melne atnbe wermen im winter
iLOeken: Er •hauret r Irii hafen». Murner, man den tag hümeU. 1465. Begincnhaus zura
Ulensp., 12. — Es «sein aucli vü sohwanffer i Ofteuburfir. — «Es waren Hasen in einem,
bnren — die jeta nff oatereier )k«r<n>. Ibid., | Wald, die borten den JH^er kOimm». OeUer,
Lath. Narr, 33.
Hßs im Pf., B, 6 8. — Vor dnin Hnn^ l. s
Hürenbeiss, UUwereubeiss, primitiae, Erst- 1 Jairuä sah Christas «die Todtenptiffer hurnen
ling« der FeldfrSehte, primear. von IImmt nnd | wie man hie den Grösel hStmt*. Id., Post., 8.
E^eiss, Imbiss, die erste 3Iahlzcit von etwas 107 ~ «Sie hat >.ich ver>chlofen nnd hat
in diesem Jahr. — Die Juden sprachen: «wir überhört das Hürnen des Wüchtcrti uff den»
aoUcnt geben die Opfer und den Zehenden Turn>. Ibid., 2, 74 «. - Es steht einer früh,
und die IIürenbeisB^ primitias, das ist vun den : auf, «sitzt uff den Gaul und reit hin zu dem
ersten Friichton». Geiler, Post., 3. 10.5 — i Dor, und ist im die Weil gar lang, und ist
IHe drei Weisen «scint primitisD gcntiuni ge- so zornii,' das der Portencr nit kummen wil.
sin, la^ Hi'werenbeisg oder Nuwcrath wie wir
eü tiaiiii nennen». Id., Ev. mit Ussl., 25
— iHise ersten Werck seind Hürenbeiss die
nn
Ta
spricht; wan wil der Wechter dalme deft.
.'turnen'^' Id , 3 3Iarien, 33«.
2. H örnen, die Gestalt von swei H$ni6rtt
der Tenfel Gott befrcrct ab/.uleclvern». Td , groben, fiir. doppelsinnii^ machen. — «Ein g-e-
Üaum der SqL, 5 — «Es .seiud drei Iluercn- gabelte oder ein gehürnle Erag». Geiler, Ev.
beiss hie zu Strassburg da man das Fcber an mit Ussl , 58 & ; Bröa.« 1, 78
iäsct, das erst ist die unzeitigen Rettich, das Hürnig, gehörnt. Btorri? wie Hornvirh —
ander ist die unzeitigen Gens, das dritt seind Manche behaupten von Ueu Schweizern «wie
. »r-.j.. _ Tj ^ L. ^.^ ^^.^ hürnig leut, — allein mit gwnlt
und auch mit streit — jr Sachen behaapten
überall*. Murner, 4 Ketzer, Vorrede.
Hnrnigeln, regnen oder schneien mit Har^
gel vermischt, craapeln. — «Ein Eii^cün . . .
lidet lieber ilun^'cr und Durii, Kcltc und Frost,
Sehne und Re^'en im Winter, so es hureniflßttt
die un/.eitigen Meidtlin>. Id., Bros., 2, 12 b
HUrig, diesjährig. — Uan soll verkaufen
ceine junge Auri^ehennenrnb 1 ^» 1881. Heirai.
Buch, 44. — «Ein firniirer hamel oder z\veu
hfkrufe: Wasselnheim, 1499. Weisth, 5, 443.
Hnrlebnsz, volkstnOnilicher Avsdraek fnr
Kanone. Hurlen. das franz. hurlcr; husc,
wahrscheinlich für Büchse. S. auch Kurz, umb das es frei sei, weder das es gefangen
286. Hente heisst bei nns Hnrlebnsz ein nn
ruhirrcr. leicht auffahren<ler Mensch. ~ <r)a.s ■
that die büchs der hurkbusz». Murner, Luth.
Narr, 7. — «Nnn som dich nit nnd sag« ber-
nsT, — ee das ich kum mit hurkbusz». Ibid., 86. 1
UUi'ling, von iu:uer, junger, diesjähriger'
Fiseb. — Die Fischer «sint übereinkommen, ;
das nienian keinen hürling vohen snl». 14 Jh
Alte Ordn., B. 13. — 1449. Zunft-Urdn,, 225
sei in dem Kcfig». Geiler, Post.. 2, 22 *. —
Spricht ein Herr: «es ist kalt*, so spricht
der Knecht : «es AtiTM^fei». Ibid., 4, b —
Schmid, 2«7.
Ilente bei uns AomtsMlii.
Hurniss. S. Hurnauss.
Unrat» fem., Gebüsch. Scherz, 714. — «Zft
der httfH; Feldname an vielen Orten, 18 Jb*
f. — «Daz er hurste vil . . . abebrande».
.Solt er nit die ersten Hürling oder die , »• - ""r"«« vu abeDranae».
.sehen .Selmlin- haben, er meint, er thet ^'>*^;/- Sfr-, 1. -f '.r Z^- Florencie . . .
' ' dalp die bonme nnd die hursten us». Kon.,
631. — «.\lle die hursten und bonme . . .»
.Miiriem. 13. — Der grüne Wörth war «ein
M ilder hegehter wert, vol hursUn nnd wilg-
böme » Nie. v. Laufen, ms. ~ «Ein hurst hol-
zcs.. S. Luckart, 1354. Epfig, 14^2 — «Ein
bletz mit hursten». Vendenheim, 15 Jh. — «6
hüb
ein 8ünd im heiligen Geist». Geiler, Bilg., 125 «
Hurnauss, Hurnnss, Hamlual, Hornisse.
— «... Du sehest ein Hurnaussen Xe>t, da
allerhand wüster Bremen, 3Iuckea und 1 ücja'eu.
so man finden ma<;, /usamen gesamlet weren
. . .* Geiler. Pred. u. L, TiS b. — «Ein un-
geruwig Jun- in einem Hau. ... ist gleich ^'l'^' V»^^ '•«''«en.. venaenneim. lo jn. - «o
t\M Hurmss in einer Kammer, vor deren ackerÄurs« sollen gen 1 4 v.^- 7.nse.. Storbach
16 Jh. — Er «schosB in ein hurst, und maint
er wolt ain tier treffen». Gnldin Spil, 76. —
Die Dornehurst. Eichhumt, Hngelnhurft, Hol-
niemans kein Kuw haben mag». Id., Selcnp.,
158 a. Schmid, 293. — «Wen dich die hurnia-
sen stechen». Murner. Kon. v. Engl., 910. —
«Manch humusz und manch bremenstich —
hab heimelich erlitten ich». Id., Nb., 1. —
«Hunig von ilcm ?iuniissi'h Brunscliw., Dist ,
derhurst, MassoUcrhurst. sel)r uft. 13 Jb. u. f.
— «... nit anders weder als Jagdhund die
umb ein Hurst lonffen do. under ein Rcpphun
70b. 1. .Die grossen "»d«.'«-'' 'Hl.^.'i^Z^V .^^H^.^.iT'h^
Karten bynlin» gemiseht. Zell, A, 2 «. — tKSfsr
hümil'isrln, wc*;peu>. "Wurm. Trost, 4 i».
Hürnen. 1. Das Horn blasen. Scherz, 713.
— «Swenne ieb anhebe, so hSrent mir, —
Und als ich hürtic, su hüniod ir». Gottfr. v.
Str., 1, 46. — «Pfiffen, hürnetx, trummen . . .»
Gotl. Ordn , 169. — Naebts bis Tagesanbmeb
die Stunden durch ITornblasen verkünden:
ander dort hinin, und der Jäger uff die Hurst
schlecht, ob es inenberuss wöll loafen». Geiler,.
Post., 2, 87 b.
Hnrstebt, mit Gebüsch bestanden. — «DI»
hurstehte matte». Wittisheim. 1373.
Hürt, Hürde, fem. Scherz, 714. 1. Aus Bei«
sig gemachter Zaon der Sebftfer, Sobafhnrde.
— Die Äbtissin von Andlau «sol haben das
«Am dirten tage nach S. Veltins tage z& naht, ^ dritteil der hürten uf Geissbühel . . . nnd hat
also man die dirta ^Mmtt bette», braeb an | onch die eptiasin ein kürt bintar dar kiioha»
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— 181 —
4ie soi ein meier behüten». Seberweiler, 15 Jb.
Wefstta^ 1, 675.
2. Flache; Geflecht, um Obst darauf zn legon
— «Ein hürd und upffei drnff». 1499. Itiveutar
4les Ladw. v. Odratzbeim.
3. 'Hürde», Art BelagamngtinMoluA«. 1859.
StTobel, 2, 325.
Hürwe. S. Hör.
lluser«', fem., Haushaltung. Scherz, R25. —
Zu Lügcluheim sollon die Vögte surgcu, dass
der Leatpriester *Hu»ere do habo». 1404.
Weisth., 4, 145. — Hat einer «kein hmere
■w eder f\r noch roach . . .» 1484. Tnchcrznnft,
2y — f]s 6oU «ein yeg-elicher cappolon (tier
Aosaätzigen) tegelichen mit siner Auwer« off
dem hofe gesessen sin in eime Imse dns eime
«sppelm ^ri'^ohört». Cr otl.-Ordn. , Ü'H,
Unseren, UausHur. — «... ettweau ein
Ifnntser Tag in den Seherlmterm Ligen und
den Kopf zu dem Fenster hinusstossen . . .»
<3eiler, Post., 3, 90 *. — «Vil Ordcnsleut,
Boichtvetter und Predicanten, wa sie bei den
T.iiten seint. so seiiit sie ernsthaftig, und heim-
Jtch ganu leichtfertig, sie hubeiit zwei Ant-
litter, Ittit eim uif der Gassen seint sie Catho,
im Husteren seint sie Nebulo». Geikr. Narr.,
135 b. — Schmid, 169: schwäbisch, Kren.
Hus^esess. S Hausgtuss.
Hiuüin, Abtritt. ~ «Wissent ir nit das alles
du do in den Uvnd got, das selb got in den
Buch hinab, und got donoch t-in Strossen hin-
weg nff dem Hü^n». Geiler, Post., 2, 66
— «Der KBoig ist eben ein Hensoli wie wir
seint, er g'ct auch nff das Hüslin . . . wie
wir». Geiler, Ev. mit Ussl., 159 b. Etc.
Husrat, Hanegeräth, was zur Hanshnltnng
gehört. — «1 sch. dorn schriber den /.rtsrof
anzftscbriben» (eiue^ Gepfändeteu). 1412. S.
Thom. Fabr. — «Des antwercks hiurat und
geschirre, es sigent iHschlafbcn. hantiiueheln,
kannen, pfannen, fletschen uu i ■iijdcrs>. 1437.
Tacherzunft. 64. — «Dis i i ä r husrat den
eins haben m&sz» (Möbel. Tit>ch- und Bettzeug,
etc. eines Aussätzigen). Gutl -Ordn. 127. — Ein
Gotteshausinunn zu Bofzheim «git zwen velle
(Fall) von sinem hturute». 15 Jh. Weisth., 1«
6H1.-. «Begird tettliolier Giiter, Beiehtumb, Qnt,
vil Cleider, Iluitszrals, Äcker, Matten . . .>
Oeiler, Trostsp., m, 2 ~ «Du hast X oder
Xn Bett ond so ril Humtt, dM irret dieh
gar fast an dem Weg Gottes». Id , Bilg., 112 ».
— «Woi Kleidunjir ^^"1 trur wul zustot, —
wem in sim hnsz ist vil huszrot*. Braut, Mo«
retns, a, 2 b. — Eine Ehefrau kann «den hu$t-
rtuU haiton zammen». Murncr, Geuchm., K,
Ib. — Die schlechten Weiber «den hussradt
nemroens mit der eschen». Ihid., B, 3 —
«Maniger armer . . . sein hamiradt oder ku
iui stall verkauffen niusz», um den Priester
x\x besahlen. Dial., B, 1 >. — «.. . mit meinem
«men hauasrälUn, wie schmal der ist . . .»
2ell, a, 2 FifT., Vorrath an Gelehrsamkeit
Hnsse, Hassen, draassen. — Ein Beicht-
7«ter ratliet einer Frau ihre nneheliche Toehter
in ein Kloster zu than, «wanne wissent. blihct
sü /iuMe, was sü denne erbet das ist alles
mit unrehte». Nie v. Basel, Bek. TfcnL, 42.
«Der faha bleib nlleine Atisfe stonde und
wartete, wanue die tiere herwider os gingent».
Clos , 66. KOn., 459. — «Do dotent ir frfinde
hit.^.'f 7C Irindc sii -tirh''ni' K5n , 85R. — «Bur-
schartt . . . m II husücn siu. — uit kumen zn
dem disch hiiun. lirant, Thesm , c, 4»
Hnsseckf, "^lantel. langer Rock. — «Es
woreut etwaa Schüben, jetz seind es HuaS'
ecken». Geiler, Narr., 28 b. — «AVelcbwr Wind
hat den Layen . . . ire Hussöcken vorncn zer-
rissen, aläo das mau iu äich das die Natnr
understat m varbeigea». Id., Sehiffdar Pan.,
40«.
Naeb Tsebadi, Cbron. helv., 1, 463 «, sei
die Modo der Ilusüclccn, d. i. langer Rocke,
im Jahre 1365 durch die Banden der soge-
nannten Englftnder ins Btsass nnd in oia
Schweiz gebracht worden. — «ITuseg^gen, eh«
mals ein Kleidungsstück des augsburgisohea
Franendmmers». Sebmid, 988. — Ftueb, 1,
478, si^bt die Erklärung bald in dem mittel«
alt. HoHsta, Houcia, franz. housse, sowohl
Pferdedecke als Mantel für Menschen, bes. für
Geistliche (Dncange, 3, 721); bald in dem
Theil der Frauentracht, der Casaca, franz.
casaqne, hiesa (Ducange, 2, 211). Die Oeninia
Gemm. und Dasypodius haben den Ausdruck
nicht; Dasypodius sagt bloss: «l'alla, ein
lauirer Frawetimiintel». Unter dem nämlichen
Wort Palla hat aber Göll wieder, 266: «Sohaab,
Httsed^ Frawenmantel». Da es demnach ein
Mantel war, so wird der T'rsprung nicht so-
wohl auf die viel kürzere Catacaf als auf die
lange und weit« fibasia anrnelaiuabren sein ;
und da Houfia im engl, housing heisst, so
mag Tsohndi nicht Unrecht haben, wenn er
die EinfShrung den Englftndem snsebreibt;
aas einem schlecht ausgesprochen on honsing
kuuiite in unsern Gegendea leicht Mussedc
entstehn.
HussiU'he, Haussuchung. — Hat Jemand
zu Ebersheim heimlich Eckcm aufgelesen, so
sollen «der büttel und niines herren Lotte
hussuche darnach dftn». J320. Weisth., 1, 670.
Hnsnng, Behusnng, Behausung, Wohnung.
— Der S'arr t verdirbt und musz sin husung
han — in ewigkeit in sinem grab». Brant,
Nseb.« 109. — «Dioganes . . . wiewol sin bhu-
sung was ein fasz». Ibid., 26. — «... die
weder land noch huauag hau». Mumer, Virg.,
C, b b.
Hütbitag, hcutzutag. — Ein Arml ri ter
erklärt, er sei zur Zuufi der Goid&chniKide
gekomnaa nnd dass er «noch hülbitage bi
inen were». 1447. Goldschm. -Zunft, 24. —
Christus will «euch noch hüieUtag» die Sünder
trösten. Predigt Peters v. Gengonbaeh. 1488.
— «Teil mein e;? snlt noch huibitai; uns Pre-
digern eiweuu dick gescliehen ...» Geiler,
Post , 3, 93 a. Etc. — «Wen w ir es nit gesehen
und erfaren betten, dass disz holta vil gesund
het gemacht, so solten wir es noch hütbeitag
mit unserem schaden erfaren» Murner. üayao,
439. — «Ich hab mich allezit nnd noch Am«*
betag erbotten . . .» Id., Briefe, 99.
Hutteber. — Gremper, die «trübel, erper
und hutteber» verkaufen. 15 Jh, Alte Ordn.,
B 13.
Hntaan, Hatsifaii, HuditseD, oiiainatop.,
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von dem Ton^ den die Vögel von sich geben,
wenn sie Eornig sind ; Hg. angreifen, schelten.
— «\^'enn ein Kutz ist under den Vögeln, so
kuUm »ie aU über in». Qeiler, Emeis, lä^.
— «. . . dM die WeH wider sie pflset und
pflltzt und ufif sie hutzt . . .» Td , Bilg , 119 b.
>^ «Jederman kutsiget über in». Ibid., 166 *.
«Alle Greatnren stoii wider den Sfiitaer . .
sie pfeisen und hudUtm Wider in*. Id., Arb.
harn., 112 a.
Hfiwe, Httwel, fem., Kaeliteiile. Sehen, 717.
— «Zur hüiD€i >. Sri 1 sb. Hausnainc, 1404. —
<Ze hüude: feidname, l^iedorbausbergen,
13 Jh.
Hüwel, Lippe. Hiufel, Büffel, altd. Hiußla,
heisst eigentlioli Wange. Wackernagel, Wör-
terbveh, 186. ~ « . . . und [krämmflnk das
Hanl und henckent den Hüwel über die lELtr
sehweeter in Bitterkeit». Geiler, Haa im F£,
P, 1 «. — «Dann würat du den H«we{ heneken
vnd tniTjg ain». Id., BUg., 181 «.
I. J.
Jagehorn, Jagdhorn. — cZnm Jßg^lom»,
Strassb. Uausnamc, 1343.
Jagehnnt, Jagdhund. ■»> «ünser herre hat
aine jagehunde überal». Tanicr, 128 [25).
Jtfkerie, Jägerei, Jagd. Benecke, 1, 767. —
Die Germanen «legen fr leben gentclieh uff
Jegerifft. Ringm., Cäsar, 47 b.
Jttgermeaae, kurze, schnell abgefertigte
Mesae, wie sie den Fürsten nnd Herren von
ihren Kaplänen gelesen werden musste, wenn
sie früh morgens auf die Jagd ritten. — «In
den Ffir8tenn5fto gat es faat aneh also m ;
wolan Pfaff, mach es kurtz, liss ein Jegermess
das wir au essen kummen». Geiler, Brös., 2,
68 b.
Jaracht S. Ahle.
Jarzeit, Jarguit, anniversarium. jedes Jahr
am Todestag irgend Jemandes zn feiernde
Messe. — «Stift Pfründen und Spend . . . das
man auch etwas von dir hab, da ein Jarseit
stiften, nnd des Gefertes vi! . . . Wie es dir
werden mag mit Recht und Unrecht, damit
dn das gut Werck ufihriohtest, das Jarteitt die
Spend . . .» Geiler, BrSs., 1, 68 b. ~ Der Bauer
«das jargzü will er han gar flissig». Murner.
!jb., III. — Aeneas will seines Vaters «yor*
«ett begon, — nnd opffenk anff die altar sdion».
Id., Virg., N, 6 b. Ironisch : «Gred Mül-
lerin jwrgeeit*. Id., Hnle, Titel. £to.
Ibeseb, Iblecb, Eiblsoiu — «Zft T^eedle».
Feldnani'\ Woslhaasen, 1861. — «Althea,
Tbüch». tiersd., 89 a.
lebt. S. Iht,
Jecenote, Ingenote. S. Genote.
Jenen, ich ßihe, jehe, prät jach^ gachy sagen,
behaupten, hesengen. Sehers, 728. — «Wir
hörten von ir schöne jehen*. Gottfr. v. Str.,
1, 11. Etc. — Bischof Walther klagt dass
seine Gegner *jdmt das wir wellen nnsere
hurgere triben uzer irnie rehf». V261. ürk.
Buch, 1, 354. — «äo iehent alle Meister . . .»
Tanler, 115 (88). — «... dl« tngende, der
man von im jadi». Gottfr. v. Str., 1, 17.
Commodns wwr so bOs «das man /odk er were
ein ficnt menschliches kunne». Clus, 28. —
König Adolph war ein Held, «dez joheiU im
die besten an dem strite». Ibid , 61. — «Er
ist iuwer sun doch, als erji?U». Guttfr. v. Str .
1. 69. — «Herre, ich gikc daz ir min herre
sint». Eis. Pred., fi, 7. — «Die gezüg^e, die
ime es helfent jehen». Ruffach, 1349. Wcisth.,
6, 883. — «Die müssen in das beste Jehen».
Altswert, 8. — « . . . nnd ronst man im nimme
du jehen^ snnder Junckher». Geiler, Ev. mit
Ussl., 196 b. — «Hans J etzer begunde wider
yetoi». Mnmer. 4 Ketzer, C, 1 *>. — «So will
ich euch lic \\ rrheit jehen». Ibid., J, 6 —
«Wenn Ichs dörfft, so wolt ich jehen: Homer,
Schelm., i, 2 s. — «Han mnse in (den Nonnen)
gnedig frouwen jehen». Td., Gi in-Vim.. H, Ib.
— «FUeicht möcht ich in warheit jehen . . .»
Id., Bad., F. 6 a. — «Was Dido würd rn inen
jeheft .» Id., Virg. C, 3 «. _ «Im spruch-
wort man gemeinlich gieeht ...» Brant,
Nsoh., 26. — «Aristoteles, der gicht, — die
gstalt der ding wandeln sich nicht». Ibid , 98.
— «Wa ist gotts straff, das jüngst grericht,
— dovon er (der Prediger) selten etwas gicht?:
ilurncr. Xb., 148. — «Gar bald ich zu dem
träger jah: — lasa ston die supp ...» Id^,
4 Ketzer, M, 3 «. — «So bald er seine jgs eilen
sähe, — stehnt al) -loni krieg, rr j<:!ie». I-l .
Virg., h, 8 — «Von stund ich zu mir selber
jahe . . .» Ibid , k, 1 a. — «... Juppiter daa
sprach, — es solt geacbehen daa er /odk».
Ibid., d, 4 b. Etc.
Jeten, sebreien. 8. ancb fiften, — «So wir
denn uff erden Wiren. — weinen, jelen, h&len,
schrien ...» Murner, Genehm., V, 2 b
Jenertoi, immer. EHgentbündiehes* Wort.
Simrock hat es nicht verstanden; in den Stell, n
von Brants NarrensehifE, wo es vorkonuut.
Übersetzt er es dnreh : wie toll ! — «Ave, uii
und brunn der garten, — na h [ rm durs^tet
und dut warten — das rnwig hertz gemertoi».
Brant, Bosenkr. D. Ged., 8. — «In spie^l
sieht er yemertoU. Id., Nsch., 60. — «Manchem
ist nit mit unglück wol, — und ringt damoch
doeb fewmm». Ibid., 108. — «Das tribt man
on end yemerdoh. Ibid., 91.
Jenen, Jendert, irgendwo. ~ «Ein gnt,.
vernünftig, witsig man, — des glich maii nit
möcht imen han, — in aller weit, al-; Socrates».
Braut, Nsoh., 114. — «Ich hab durchaaobet
nnd dnreblesen — ob imdurt wer ein man ge>
wcsen ...» Murncr, Nb., I. — «Ob ienderi ich
ein örtiein find ...» Ibid., 80. — «Wea er
sieb pendert sebnldig wist». Id., 4 Keteer,.
E, 3 "
Jenue? — Einen treuen Ehiuann nennen
die Ehbrecber «ein aeiffbrer nnd ein jenne*.
Adelphus, Mörin, 57 b.
Jerling, eiigähriges Pferd. — «Acht pferd
nnd ewen jetüng, angeslagen für 89 gmlaen».
1519. Stadt- Arch.
Jesen, gähren, schäumen. — Der Wein
«würd beiss in im selber nnd foebefe an im
Va^^«; 7 a jefen und sftdet nnd thoftTigentlieben».
Geiler, Bilg., 87 b.
I Jeat^ Sebluebaer. Sebera, 727, jesebnn sin-
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gultirt. S. auch Eeach. — «Klux odtxjest», . stieben zäher wie die immen». Braut, Isäch., 2
Gend., 92^. ! « . . . »le solt man AiMufuien». Ibid.. IIS.
Jetten. S. Gittm. ] — «Ein kindlin vor eim imenkorh*. Brant,
Jenchea. 8. Jüchen, \ Freiheitstafel. 309 — «Der immen oder bienen
Jewelten^Hberallnnd immer. — «Ojbelinge i natur ist wild>. Murner, Instit., 27 — men*
nnd Gelfe sint ieicelten ■nidcr einainler>. Kün.. ^piVrl «fand in dem hof ein hufen imm ston . . .
886. — «Die müiier heiteut leweUen geu cgct Imenstock . _^ Id., ül., 10. — Auch Bienen-
das gras» in den Fischwassern, «wie verre
schwärm.: «Wer da findet ein Immen in einem
nud wie vil sü das notdürftig bcdahte». 1406. Baum, der sei wes er -wöll. de» ist «>r .
Reg. A, 307. — « . . . do man solichs yetoelten Nem einer ein Immen uss in einem Baum, der
feil gehapt hat». 1496. Alte Ordn.. B. 29. ; thut kein Diebital». Geiler, Narr., 56 t». — Im
I^eln, stechen wie die Borsten eines Igels; ! Traum *immen umb ein fliegen» sclin. Tratimb.,
von einem zu ängstlichen Gewissen gebraucht. I a, 4 ^. — «Der beste bunig ist von den ymmm».
— Leute, die gebeichtet haben, «nfit dester- 1 Broneohw.^ Dist., 70 b. — «Die byenen oder
minder so haben sie kpin Boniesren snnder ymmen*. Adelphus, Türk., A, 3 b, — Zehnden
haben ahvcj; ein Igien, sie liaben noch uit von «kelber, ymmen, schaif ...» Dial., a, 4 ». —
recht irebeichtet». Geiler, Irrig Schaf, G, 2 ». I «Fischzehenden, ymmeuzchendcn . . .» Hrunf ,
Iht, Icht, etwas. Scherz, 728. Die gewöhn- ' Zehnden, c, 3 b, — Aach im Oestreichiscben.
liebste Form ist üt. — «Er sach si spate und Schmid, 299.
frü, — Swan es mit ihit mohte sin» (mit et«; Inbhiten, innerlidi verbluten, fi?. Gedanken
was, irgendwie). Qottfr. v. Str , I, Stil. — j oder Gefüble innerlich entweder gewaltsam
«Kanstn ihtet ihi damit«?» «irgend etwas), j nnterdrfieken oder eelimenslieh liegfen. Im
Ibid., 1, 41. — «Ist das sü i}d iiberbruclient, er.sten Sinn bei CJciler: «Er hat die Ked mit
das 8ont sü beKalenj wurt ihi über, das 6oi man i der er seinen Nächsten treffen möcht bereitet
in widei^ben». 14 Jh. Hananer, Constit., 270. 1 und bar im Hnnd, die yerseMnekt er nnd dürfet
— «Wann des gfites, das in den dinckhof ge- in». Pved. n. L , 116 ». — «Ich sap dir das nit
höret, xcht feil würd . . .» Limersheim, lö Jh. i besser» ist denn also inbivAen und in im selber
Weisth., 5, 413. Gte. — Fra^ nicht «von absterben». Selenp., S4b. Ete. — Im «weiten
dem xhte in dem nihte>. Tanler, 40 (10* - Sinn bei Brant; T>ip Xarren erwartet cwic:e
«Das sprach Judas nit das im von den Armen i &>trate, «das sie inUutend und selbst sich —
•rA* rageböret« snnder er was ein Dieb» ; in jamer nagent ewiklieb». Nsoh., 25. ^
(Teiler, Ev mit üssl . 71 _ «Der kan nie- ' Inbrncb. 1. Missbranch. — «... Xit wie
mandt icht davon gesagen». Id., Pred. u. L., unser Winschlnchen und Zutrinker thnud, die
17 ft. Etc. — «... ob von ungeschicht — ir Anmuten allein am Win nnd Znsnffen zu-
in hecher. drinckgeschirr vellet icht — das kummcn, das ein teufelischer nnmensehlicher
da den win nit snfer loht . . .» Brant, Thesm., Inbrueh ist in disem Land>. Geiler, Post., 4,
a, 8 b, — Wenn ucht hierinn geirret wär, — 14 b.
so ist es doeb on alles geiär». Id., Layensp., > -berz, 288, gibt das Wort nntcr Einbruch
170 » und übersetzt es durch consuctudu; sagte man
ligern, schmerzen, von dem unangenehmen aber damals eine Gewohnheit bricht ein, wie
Gefühl, das man in den Zähnen empfindet man heute sa^t sie dringt ein oder reisst ein?
•wenn man saures Obst isst. — «Es ist ein Ich hake elicr datür dass an Einbruch im
Frucht die nit «eitig ist. bissestn dar^, die Sinn von infractio, violatio Icgum, zu denken
Zän würden dir Hgem das du nimrae essen ist, das Scherz gleichfalls gibt; Einbruch in
mochtest». Geiler, Baum der Sei., 21 die Ordnung-, in die gute Sitte, also Missbranob.
cWann ein mensch das ander sieht snr essen,
ja sein zen ilgem, das ist aliein von ge>
dencken». Brnnschw., Pest,, 13 b.
2. Einfall, Invasion, - Die Türken «dont
ein inbrueh wann sie went». — Brant, Nsch.,
94. — «Narrheit ist ein sebedlieb ding, — das
S. Friseh. 1, 487, wo auch aus dem Vocab. gar bald und aucli gar ring — ein grossen
von 1482 angeföbrt ist: «zen ülgern^ obstupes- > witcn inbrueh tut». Älurner, Nb., 4. — «Ich
cere». — Bei Dasypodius kommt der Aus- . föreht der armen Christenheit, — das nns ein
druck nicht mehr vor. Gr war auch in ädiwaben I tnbrucA möcht geschehen». Ibid., 259.
üblich. Schmid, 298. j inbrueh — «Chaos, ein gross Gescbütt,
Ini, nentr., bSIzemes Oeflss als Mass fBr ' ein Snmpf oder InftmcA». Oefler, Post, 8, 41 b.
Korn, Salz, cti- I H^m Vogt gibt jeder Huber ^ Tlier ist unter Jh^^j hcT» eititrebrochcnes, ein-
u. a. «ein ymefi vol fbters». ArtoUbeim, 1-H20. ^ gestürztes Uemäner oder Erdreich zu verstehn,
Weisth., 1, 699. — «31 Ymin habem». Hün-' das einen grossen Sehntthanfen bildet; ebenso
ster, 18B9. Als. dipl., 2, 1G(>. «Jeder hub- ist Sumpf nicht sowohl in der Bedeutung von
hof sol dem meiger ein immi vol f&ters, der ; Morast zu verstehn. als in der mit versumpfen,
drü ein sestertfint, geben». Snndbausen* 15 Jh.
"Weisth., 5. 53.S. — «Ein m<i/(sr|mtii salexes».
Bühl. 15 Jh. Ibid., 4, 126.
versinken snsammenhängenden, von etwas
vcr.'^ HTikt^neni.
Indenkig. In^edechtig, Indechtig, memor,
Imme, Imbe, Biene. — Der kleine Zehnten t ein^^cd -nk. - .Km as sprach: jr gscUen mein,
«an schaffen, an Icmbern, an fronseu. an?/m5fn». — wie kündt jr nit indechtig sein — das "wir
Volgelsheiai. 14 Jh. Wei»th., 4, 15«. — «Die vil schwerers hond erlitten ?» Mumer, Virg.,
Immsw, Binlin, Apes, der ist auch vil bei ein- B, 1 «. — «Bisz indenckig das . . .» Adelphns,
ander, sie haben cii< künig». Geiler. Emcis, Fic, 148 a. Etc. — «Herr, bisz ingedetMig . • >
13 »i 29 b Brös., 1, 23». Etc. — «Die i Blindenf., B, 1 b.
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Allel. 1. «Bin 4>^d hahwn: Sierens, 16 Jh.
Burckh.. 193.
2. Infula, Bischofsmütze. — «Da sahen sie
ein enamen Man, ge/.iert mit einer bi^choff-
lichen Tnfeh. Geller, Pred v. ^hir\3.. 16 a. —
l'ie Bischüfe kamen «in Iren mjuien fiir den
fronaltar». Brant, Bisch. Wilb., S64. — «Die
bischöflich injeü». Ibid., 256. — « . . . das
der fürsten kinder all — die inftl tragen went
mit schall». Murncr, Nb., 118. — Der oberst
priofiter fiel damit, — Paatha«, den auch sein
%nfA nit — . . . besehimen mooht>. Id., Yirg..
E, 8 b.
Infeltig, innerlich. — cXre inveltig gebet tet
b6 tafes und nahces». Nie. r. Buel« ms.
Inflecht, Eing'eflochtoncs, Stickerei. — «Die
Juden hattent Umblöaf oder Söum undeu an
den vier Orten der Hent«l, als die Mentel ne-
bentshär srcschlitzt worent, das sie vier Ort
hatten, an welchen vier Orten betten sie blowe
ItOitekt^, Geiler. Post., 2, 7U k Etc.
Ingelstnn^, inspiratio. — «Eiiu- niiwe in-
geisiung des heiligen Geistes». Tauler, 8U (17).
— cDie hertzen viler menschen sein innerlich
dnrch die itigeistung gottes gelert». Capito,
Verwarn.. P, 1 b.
«Ingriin*. ni unschw.. Dht., 76 l\ — «Bcra-
vinca, Ingiyen». Gersd., 89 ^, Vinca minor.
Kinohl., 1, 522.
Inleiben, einverleiben. — «Alle Menschen
die dem Herren ingeleibt werden duroh ein
rechten Olanben, dnroh die Saerament». Geiler,
Brös., 2, 64 b; Holl. Leu, a, 8 a.
Inmasern. — «... u&a dem Schmer tzen
entspringt dann ein Etkum, ein Inifern, ein
Inmanem, das du denn atifohest in dinem Ge-
müt iuzufuleu». Geiler, Bilg., Iö7
Inmcuern heisst wohl innerUoh fleekigt, faal,
d. i. krank werden: man vergl. maae und
mansecht^ and halte innuutern zusammen mit
inftäen.
Insaai, Einwohner. — Der Kaiser berief
cetlieh erfaren itueu des lande». Adelphus,
Barb., 14 a.
Inetrupfen, einschrampfea. — «Wan ein
Gltd etvan au eimHensehen erkaltet, so itrupft
es in; wan wenn ein Dinggefrürt, so sihestn
wol das es zesammen $trupft». Qeiler, Ev. mit
Ussl., 151 — «Dise Liebe heisst darum ein
kalte Liebe, wan sie macht das ein Mensch
iattrup/t^ macht ein Ini:;ezogenheit und Ein-
trneken an im f>eii>s». ibid, 87 ^.
Innapfen, ciiischliirfmi, einziehen». - «Wir
haben alau m uns gcsupß Eer, Gut und Lust,
das uns nieman me darvon bringen mag».
Geiler, Ev. mit Ussl.. 165 ».
Joch, auch, wenn auch. — «Wie Sbel sie
mich joch stech, und wie wce sie mir jodi
thete, das wölt ich liden». Geiler, Bilg., 8d >>.
Ete. — «Verloss, ob es ioch dir behag, das
ding das dir schaden bringen mag». Brant.
Cato, a, 4 — Ein Schwätzer «redt keim
menseiien fit gnts noch, — er sl toeft nider
oder hoch». Id, Nsch., 22. — «Ob dir ioch
wolgefall die spis, — die dir entpialt in sol-
lich wise, — leg si nit wider in die blatt».
Id., Thcsm.. b, 1 a. Etc. — Gott will «kein
eusserlich opffer, es sey ioch brcnnupffer, fette.
oder blut . . .* Warm, Trost, 88 — Kaadie
haben die Irrthümer «angenommen, oder ioch
zugelassen, on verstandt ood gnugsame er-
kantnlsz». Capito, Tregor, H, — «Die
wort g^ottcs, die müssen wor sein, wie ioch
uns die sach auäicht». Butzer, Doäh Niem., a,
3 b. Etc. — Niemand kann dem Frommen
schaden, «es seien ioek veraehter, verspotter.. .»
Wimph., Chrys., 2 ».
Jochen. Jeuchen, act. : jag^cn, n utr. : eilen.
Sehers, 727. — «Ein Sürass ist gar ein thoreehl
Thier . . . ; wan mans föckt, so spant es die
Fettioh uff». Geiler. Emei\ n — «.41Ies das
darzu dich dein Will mit einem gehen Jöckern
oder Treiben neigt». Id., Irrig SclnC C, 4
— «Was Andacht wir Geistlichen habcnt sieht
man wol, wir ilent und jöiclien das wir num-
men bald darvon kämmen, hurr, hurr, und
stond im Chor zu schwätzen». Id., Post , 2, 5 ^.
— «An meinem seil ich draffter jeich vil nar-
ren ...» Brant, Nsch , 15. — «Wann du die
geis/, i^csetzet hast. — so haut wir weder rS
noch rast, — bisz wir sie werfent wider um
— und jeucherU dich, zu ziehen drum». Harner,
Nb., 30. — «Er jeuctU in uff dem felde her».
Id., Virg.. i, B i». — Cleopatra war «hinder
sieli /u ruck gejeuc/it». Ibid., c, 1 ^. — Hai
einer ein Thier *gcieuchet, das es sich zn todt
het gesprungen . . .» Id., Instit., 116 «.
Dasypodius : *jeucheii, fugare».
<S. Johanskrut». Brunsohw., Dist.. 109 k
Gersd , 9B b. Hyperienm perforatnm. KirseU..
I, 138.
Jölen, schreien. — «Pfaffen, Hünieh und
Nunnen, die nachdem sie wol oder übel ge-
trunken haben, siniren hoch oder nider, schreien
und jölen». Geiler, Seleup 186 b. _ «Sie
schrien und golen». Geiler, Bmois, 13 b. —
Schniid. 800. — S. auch jelen.
Jolich, von ja gebildetes adj . affirmativ.
— tSag uns doch etwas, ein joUchs und ein
bestimptes, affirmative». Geiler, Post^ 1» 7 b.
Jomerig, jammernd, klagend. — «Die »onw-
rigc begirde zaletc S. Dyonisius fiir einen gO«
brcsteu». Nie. v. Basel, Bek. Taal, 58.
Jorno.jetst. — «]>azn geben nns Anzeigung
die Propheten das . . jorim die Zit hie ist
das der Messias kummen sol». Geiler, Post.,
7 ».
Jorme ist wie dahne, (lohne {Tcbildet. In
letzterm gehört da zu dair, tag; das 1 weist auf
das alte Advorb. tähi hin, das eine Abkürzung
von tätatic, dalang ist und «den hiiuti<rcn Tag
lang», d. i. heute bedeutet; durch Beifügung
der Sylbe me entstand der Sinn heule noeh.
endlich. Ähnlich wie tälanc gab es ein jarlane.
das Jahr hindurch; jorme heisst demnach: in
diesem .Jahr noch, und iil»erhaupt: jetzt.
Iren, einen mit ihr anreden. — «äie wi)lleB
die andern Edlen nit trsn, und ddren (dürfen)
sie auch nit dutzen». Geiler, Narr., 137 l).
Mittelalt. Vosare; «Unam vosamns falao,
vereqne tnamns». Joh. de Janaa.
Irrsal, Irrihum, bes. relijsaiiser. — «. , . wie
sie sollent midcn und llihen die Irrsal oder
Irrung der Heiden». Geiler, Post, 2, 7 ». —
Das Narronschiff ist ireschriebcn «tiu veraoh»
tung und stroff der narraeit, blintheit, it
. kjui^ud by Google;
— Ifi5 -
und dorheit». Brant, Nsch. 1, 115. — Hahoiuet
hat die ReUgioii «mit sim mtmI g«sehftat>.
Ibid., 94.
Irraam, irrig, ia die Irre führend. — tDas
hat der irraam weg gethon, — dann ir kein
andern wisst zu gon». Mamer, Yirg., e, 6 «.
IrsKligkeit, IrrBal. — tirsäligkeit oder hin-
dernis7.>. Traumb., a. 3
Jrzen, mit ihr anreden. Yergl. irm. — Von
«inem annen lioehrnttthigeR AdeUgen: cdielQs
hont in vor hunger fressen, — noch int er
£ich so adelioh*. Murner, Nb., 211.
iMobelMer, Bisenfresser. — «Der ysendiMtfr
kenn ich mere — die krefftiglich ein gantzes
here — bi einer irten hant erschlagen, —
nad wftrd kein todter nie hin tragen». Mur-
ner. Schelm., a, 8 «. — Der Barfüsserprovin-
cial war «mit etlichen ysenbeissern gon Weis-
senburg kämmen». Butzcr, Weiss , i, 1 <>.
lessehmarren, Ismarren, Eiszapfen — 1408
zerbrachen viele Brücken über den iihcm
«von dem ysmarrm». Golm. Chron., 17. —
< Die Sonn zorsohmelt«t iMUchmarren zu Was-
ser; also wflrt Wasser za Imehmarren und
h«^rt, Mar die Sonn nit scheint». Geiler, Arb.
huin , lü8i>; Post, 1 i*; Brös., 1, 25 a.
Ete. ^ ESne Fraa sagt: «ieh liab ein itM-
Schmarren von dem daeli da herab genitmen».
PaaU. 139.
Istlidi, essentiatis, wesentlieli. ^ « . . .
Tut das die Furcht flottes wesenlichen und
istlidien Haltung der Gebott Gottes sei, besun-
• ler sachlichen». Geiler. Selenp., III b. Etc.
Itel. S^tiorz, 74;<. 1. Ailj., leer. — «Der ist
der gnade ein ital vaz». Guitfr. v. Str., 2, 114.
— «Wir cnlazen itel hemle — Nimmer wider
gekercn». Ibid , 1, 99. — «Welich ding on-
phahen sol, das mus iUl lidig und wan sin».
Tautor, 22<J (401.
2. Bios, lauter, nichts als. — «Die benke
and stüle worent itd golt». Kon., 972. — «Bs
reg^ente zb disen ziten zfi Italia itd blnt>
Ibid.t 412. — Man soll zu Strassborg die
Dächer nicht mehr mit Stroh deeken, sondern
«mit iUU» aiegeln». 1394. Reg. A, 357. —
«Confecte ... sol man machen von itelin
zacker one ammelung». 1470. Alte Ordn., B. 2.
31it Personennamen verbunden, bezeichnet
«s ein Familienglied daü keinen andern Zu-
namen hat : Johannes IMmmUH^ zum Unter-
«ichied von Johannes Schönmansse, 1403.
Iteln, leeren. — «Also vii also der mensche
geitdt ist, so vil me ist er enpfeDgUehen».
Tauler, 93 (19).
Itewize, masc, Sehmaeh. Scherz. 743. —
«So Wirt mir mein her Tristan — Mit itewize
and mit arkeit — Dikko under ougen geleit».
Oottfr. Str., 1, 194. — «Der küme min
brftder m 'ilite — Des iteicizct^ unde min
mit eren ledic und ane sin». Ibid., I, 23. Etc.
Itlewissen^sehmähett. Seherz, 749. — Beim
Leiden Christi «alle erbermde wartytfäetoisMl».
Gebete, 14 Jh.
Jach, nentr. Scherz. 744. 1. Ackt-miass.
Juchart. — «Der frijnde ^sint SO juch. der
iegliches drie sesier rocken und drie sesier
liabern». Lutterbach, 15 Jh. Weisth., 4, 106.
Der Meier von Logeinheim «het von sime
ambahte ein /ucA, lit ze Hagenen, und ein
juch, lit übers dor^ and tiü /ucft, Ut in Illen-
Tal, und ein halp morg'cn darnmb» 1404. Ibid ,
4, 146. — Die Acbtiösiu vun Ersteiu gibt «ein
juch holtzes uf die bürg». Heiligkreuz, lö Jh.
Ibid., 4. 144. — «Ein achteil eines juches , . .
Ein halb juch». 132J. Cart. de MuUu, 137. —
«Bin juA holtaea» za HfilhaOBCn, 1378. 0. e.,
285. Etc.
8. Fem., Froaarbeit anf einem Juch. — «Das
nünthalp dorf sol tftn zwo juche, < in. zl\
herbste and eine zft merzen». Marle&heim,
1838. Weisth., 1, 788. — Gewisse Lehnsleaie
zu Lohr waren «schuldig dri:^e juche z& tfin,
eine z& lenzen, eine zft herbste und eine zft
brochmonde». Um sie abzulösen, ^\ ard über-
einkommen, dass «die lUte für die juch sül-
lent geben 6 4 zft iren Zinsen». 15 Jh. Weisth ,
5, 489. — «Wer z(k Eckeboltzheim oder zft
Wolfesheim het einen pflftg zft acker gande,
der git den herren 30 sch , das heissentyiicA-
Pfennige». 15 Jh. Hist. de S. Thom., 329.
(Vermathlieh weil sieh die Bauern damit von
der «IWh, dem Frondienst, losgekauft hatten,
wie zu Lohr.)
Jnchzen, jauchzen. — «Dorumb so tucAae,
schry oder bill, — so bitlft e« nit und iet
umbsunst». J. >inrn r. n, 3 b,
Judenblotit. S Gruael.
Jndensehnl, S]magoge. — «Do ist er (Chris-
tos) dornoch kommen in die Judenschul und
hat seine Jünger . . . giert». Geiler, Post., 3,
37 >'. Ktc.
JUdischeit, die Judenschaft, das jüdi'^rb»^
Volk. — «... und sült also erlösen die Ja-
discheit und sie frei machen». Geiler, Pust.,
4, 13 b. Etc. — «Opffer, zehend, fleissig bet
— die jüdiacfieit vor zelten det>. Murner.
Bad.. B, 1 a.
Juff, Leichtsinn. — «Was nur der Luther
sagt und sohrelbt, — sein gesp5tt nnd juff
darusz treibt . . .• Murner, Luth. Narr, III.
JuAbub, leichtfertiger, liederlicher Geselle.
Sehmeiler, 1, 1808. — «Da sehllteit ans jat^ff-
bubsn, trosser, die aller leiehtfbrtigeten».
Butzer, Treger, C, l b.
Jaffen, IciehtsinDig reden oder mit etwas
umgehn. — «Darnach iuffestu mit den h. ^a-
cramenten». Murner, Adel, C, 2 a. — «Da »u/-
featu: hie t lul ioh, hie träte ich». Id., E5n.
V. Entrl.. 967.
JUfl'iscU, leichtsinnig. — «Wa.s da also
iuffisch und spötlich dem christlichen künig
widerredest ...» Murner, Köu. v. Engl., 945.
JnflPkind. Yergl. Juffbub. Zarncke. 408,
führt an: *Ju_[!ki)id, adolescens jierditus et
dissolutus. Pictor». — «Silerus der vcrlag sich
nit, — im narrenschHF fftr er oaeh mit, — und
jujfkind und mctzen vil». Brant, Nsch., fiß.
Jufftäding, leichtfertige That. — «Ein Narr
. . . wftnt — er si witzig, so man sin lach
- nnd ein jufftMing usz im mach». (Gegen-
stand des leichtsinnigen Treibens). Brant,
Nsch , 87. — Luthers Unternehmen ist «tii^'
sdeditig von einem geiMtlieben man». Murner.
Adel. B, 2 ^. — «Diso dein ;u^V{«iin<? belangt
mich alle in». Capito, Treger, P, 8«.
Jn^rt, Juchart, Ackemass. ^ «Titjron
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— 186 -
desselben leib gestrecket was, — nenn jugert j
felds gezog-en basz». Mnrner, Viig.« T, 3 o. '
Junen, Hütwelsch, spielen. — «Mit räbling
junen ist sin kouff» . Brant, Nach , 62.
Jangen, veijungen. Scherz, 746. — «...
Liebe soll «junge» und Aiawen*. Gottfr.
Str., 1, 179.
Jüngern, verjüngen. — Der Xensch soll :
sein altes Kleid abziehen, auf dass er «iüngert '
sich mit /acht und eren». Murner. Bad , D,
1 a. _ cDer schlang Mcb bat geifingtrt aioli». '
Id., Virg , F, 2 a.
Jnngis^eschaffen. ju^,'i;ri(llich aussehend. —
tEin wunderbarliche artziiei, zn reinigen das
angesiclu und die hut allenthalben, behalt auch
die leiit i anggeschaffen*. Fries, 116 b.
Junkhern, verb., einen einen Junker nennen
- «Ich hab es dick gehört, wenn die Kauf- 1
lät bi einander scind, so nennen sie etlich mit
tarnen. Cantz. Claus. Hans etc., und Junkher|
ÖBSwald ist ein liüffcrtit:er Scliisser, und spot-
ten sein das sio iu junkhern, aber er vorstot
es nit». Geiler, Brös., I, 83 i.
Jnppe, Kittel S. auch Gippe. — Jetzer
klagt dass er den Mönchen Scideuzeug gege-
ben : «bett ich ein zwilchen iupp dorfiir, — |
ach gott, dosclb geschnitten mir», ^funier.
4 Ketzer, L, 6 b. _ «Er hielt sein vvilprcd
ander der juppen Terborgien*» Id.. (Jlcnsp , 81.
Jttsael. jusculum, franz. jn<*, Brfihe —
«Gedeon lesrt das Fleisch in ein Kurb und
den Jussel des Fleisches schiitt er in einen |
Hafen*. Geiler, Pred u. L , 86
Just. Scher/, 749. S. auch Schutt. 1. Augcn-
bUoklieb,mitbcsondrer Betonung des plötzlichen
Eintretens oder des raschen Voriibcrcrehns ;
dann auch plötzliche Aufregung. — Einer be-
nimmt sich «also das er in den just und in
die rificrc kommen ist>. Nie. v. J'.asel, ms.
(JtMt, Tjost, bedeutet oft Zweikampf; hier ist
es vielleicbt Inr Kampflust. Eifer Was i?t-
fiere sein mag, weiss ich nicht; ein bei Tur-
nieren üblicher Ausdruck?) — «... so einem
Heniehcn sollicbe fiertzigungen einfallen in
einem Just, und er nit darein verwilliget . . .>
Geiler, Selenp., 212 i>. — «Wann ein Fraw
geht in ir Stub, die zu fast warm ist. so M ürt
sie im ersten Just betriebt, rümpft die Nas
. . .» Id., Trostsp., AA, 4 ö. — «... so !
laufen wir darüber hin wie ein Hau über
Glut, der witschet in eim Just hinübrr, auf,
das er die Flügel nicht verbrcau*. id., Se-
lenp., SOS K — «Als S. Paulus veixnekt |
ward . . . was er dnrumb nit seb'g, wenn i
dieselbe Seligkeit waü allein in eim Durch- 1
lauf und Just, lief durch in hinweg und ver-
schwand stracks». Td., Post , 2, 29«. — ,
«Bistu zu heftig in Handhabung der Gerech-
tigkeit . . abo das du durch gehes Treiben
uder Just des Geistes über und über ausfarest,
HO milder und massige dich». Id., Irrig,
Schaf. C, 2 i>. — Die Obern «sollen an eich I
halten und nit «tracks im Ju^t der Bevegang
»trafen», id., 7 Scheiden, 1, 1
Wir sagen noch jutt für so eben: er ist
just kumme, wie im frans., il est vena tout
juste ... ,
8. — c, . . nach der }u»t vas irminnec- 1
lieber lip». AltAwert, 25, — «Das ist n& der
gemein just». Ibid., 62. (Die Jmt. der Just.
das was fax recht» gnt, juit, gilt? Die Mode?)
K.
Kabes, BLabas, Kohl, Kraut. Heute noch :
Kappes. — <KrQtmerkct. ruhen, kahus, oloy,
rettich ...» RappolLsweiler. 1302. Als. dipl.,
2, 78. — «Ein viertel kabeskrut galt ... 3' «
seh.» im Jahr 1.^25 CIos., 135 — «In den
kabusgarten*. Wcbthuffen, 1886. Bebel uheim.
1851. — «Das kabeslant». Trachtersheim, 11
Jh. — «Kabuslnni». Krautergersheim, 14 Jh.
— «Der kabeszeiienden». Ruffach, 1349. Wcisth.,
5, .^HG. " S. auch Käppis.
«Kaböbel», Art Speaerei. 16 Jh. KaufbaoS'
Ordn.
Kachel, irdener Topf von geringem Werth.
— *K(uMen, h&fen, wasaerkrfig». Braot,
Nsch.. 58.
Kaf. masc. — «Wir spreehent oach das s5
den kaf zwiisohcnt dem wert und der be-
decketen brücken mit gemeinem kosten sölient
wider machen al.s er vor alter harkommen
ist. und sol ouch enkeinre obewcndig de«
obern kafes graben one den andern». 13i2f,
Kntschcid wegen eines Streit« in Betreff einer
Mühle. Hist ^. Thom., 353.
Kaffen, Kapben, Kapfen, gaffen, schauen.
Sehers, 749. — «Dane wart ouch ougcn niht
gespart, — Da kapfete vil maniger ilar>
Güilfr. V. Str., 1, 62. — Sie *kapfen niwau
Irlant an, — Da nemen ir ou^en wunne».
Id., 1, 115. Etc. — «Daz lustlich ankaphen
daz si hat». Nie. v. Str., 2tl2. — Die Seele
«het ein eing wideneigen und widerhapffn
in den grünt irs Ursprunges». Tauler, '^02 (ft2>.
— «Die mit demütekeit herinkaffcn woltent».
Id , 44 (9).
Kaffetze, Kaftze, fem.. Kapsel. Schrein.
Scherz, 749. — «Die frowe, die in der kaffeixen
uf dem sessel .saz . » (Ein Marienbild in
einem .'^chrein). Märlein, 27. — Adeloch ist
«zä S Thomau begraben in dem erhebeten
holen steine der do stet in der kafzer nebent
dem fronalter». Kön.. 729. (Das fibssar, llOt*.
erklärt das Wort durch .Sarkophag; schon der
(Dntext zeigt dass dies nicht richtig iat; die
Kafze ist der Wandschrank, der Schrein, Wi>
noch nicht laug der steincruc Sarg sich be-
fand).
Kai, Kahve, kahl. — cKaroIus der cahrc.
CIos., 34. Köu., 890. — «Heintzman mit dem
kahccn kopfe», Todtengriber sa 8. T^oni^
1412
«Chalewe, calvitium». Hcrrud, 190. Scherz.,
754.
Kallen, singen, schwatzen. Scher? 753. —
Das Vögelein «daz kaüete . . . luu solcher
fibermftte ...» Gottfr. v. Str., J, 11. — «Diu
meit wart sich wider den man — So rchte
liepliche machende, — Smierendeunde lachende.
— Kalhndc umle kusende ...» Id., 1, MS.
— «Ich hab ufl't under rote^i r-'scn — re-
klafft, gekailen und gekoseu». .^.urucr, Schelm.^
i, 4«.
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— 187 —
Kaistat, Golgatha. — «Sie haben in hinas> Kantengiesser, Kannengiesser, die zinnene
gefört gen Golgatha, das aasgelegt würt die Kannen etc. verfertigten. ~- «Dn solt thna
KaUtat oder Haoptstat, Calvarie; nit nmb der : als die Kantengiesser, die schlahan zweiZeloben
Ilirnsclialeii willen des Hanpt Ade. den etlich ufT ilu-- rJesrhirr». Geiler, Narr., 105 b.
&agen da begraben ligcnd, aber uiub der Ent- ivuphut. Kaputte an der Kappe. S. aucli
lianptnng willen and Uffhencken der vev^ Kappe. — «Zft dam JCgqA^t». StraMb. Hani-
dampten Menschen, deren Gebein da lag Mos name, 1307.
and entdecket». Geiler, Passion, 86 Kappe, fem., capa, franz. chape, Mantel
In der lateinischen Ausgabe der Passion der Geistlichen, Katte. Scherz, 7ö9. — Sia
0, 4 «, i&t calvaria im Sinn von Schädel ge> , trugen tlinkapptn und solho wat>, vie Wall-
aoiDi&«t:ealTaria capitis Adae,damaatiqi]oniin I (hbrem gezteint. Gottfi*. Str., 1,98. ~ «Hfnre
iM erant calvariae. Die Gemma Gemm er- def unrehtc und det ein fcappt an und bihiltc
UIrt calvaria durch Ealbeit und fügt bei:, sin unrcht; der tüfel kam und nam den mau
«etiam est locus in quo decapitabantar la- 1 . . . und lies die Iratte gante». Tknler, 450 (78).
troTi^'^' -ic dictns proptcr ossa calva. ein Ent- - <]'i> weltlichen stifte vohent ane swartze
houpi:i;tat*. Dies stimmt so genau mit der kappen zi\ tragende, zhm zeichen eines ane-
Geilerschen Stelle, dait es die Vermuthnng vuhenden rüwen». Kön., 511. — «Ein rote ge-
begTÜndet, entweder er selbst oder doch der | rohete kappe». 1417. — «l ff 6 sch omb zwo
Übersetzer des lateinischen Textes ins Deutsche, uncen goldes zft der cappen». 1418. S. l'honi.
Job. Adelphas, habe sich der Gemma bedient. Fabr. — «Ein Münichskott hat da binden an
Kalten. 1. Kalt machen. — «Liebe armet der Kappen die Gestalt eines Schiltes» . Geiler,
und kältet: Gottfr. v. Str., 1, 180. — «Forcht, , Has im Pf„ A, 6 i>; Schiff der Pen ,40 b. Etc.
truren, has/ kelten den tib> dee Mensehen. — «Wir went kein kutten tragen — noch
Brnnsehv«, Pest., 13«. I^lf* sie hab dann schellen oueh». Brant,
9. Kalt werden, erkalten. ~ «Nfi begande 1 Nsch., 101. — «Die kesbettter and die gugei-
Ir herze hilten». «Tuttf'r. v. Str., l, 1H9. - fritzen, — die ir Avipp«n dahindea spitsen . . . »
« ... das ir hertze dorren und kdien mag>. iMomor, Lath Narr, 32.
Tiraler, 34 (7). I Kappe. Kappon, Kope, masc, Kapaun.
Kaltsinnig, kaltblütig. — «Ich sihc . . . das Scherz, 7G0. — Im Elsass, sowohl auf dem
da zornig bist, darum mir gcbnrcn wil, kalt- Land als zu Strassburg, Colmar, Mülhausen«
ainnig zu sein». Horner, Adel, k. 1 *. etc., wurden sehr häufig den Zinsen in Geld
Kaltwee, kaltes Fieber. — «Wenn dich der Kapannen beig-efiigft; sie p^ehörtcn nicht zu
Ritt schüttet nnr ein Tag und das Kaltwee i den, dem Herrn zukumnicndca Rechthühnern,
hast, so ist alle Hübsche hinweg». Qeiler, . den sogenannten Garten- oder Rauchhöhnem,
Br'üs.. 1, lOn «. Etc. 'sie waren ein eigentlicher Zins in natura ent-
>'uch bei Gull. ' weder von liiiasern oder von Feldstücken,
Kalwen, kahl werden. — «Von frost mftz und waren an Martini zu Uefem. — «lö untzen
die beide kalwen». Altswert, 7ü, i pfennige und fünf kappen* als Zins für eine
Kiimelthier. S. Kemelthier. ] «Hofestat» neben der Martins Kirche. 1287.
Käne, Kinne. — «Wenn es (das Metall) \'on Stndt-Arch Mand. u. Ordn., B. i:-!. f" . —
dem Feuer zer^chmoltzeu. ist» so lonft es durch . Heinrich Babensun vermacht dem Elisabethen-
die Könen oder Binnen hernss in die Formen», j Uoster v. a. «56 cappen geltes». 1971. Cod.
Geiler. Post , 2, 3 i dipl. präd. Etc. — «7 sch. und zM cne cappen
Kante, Kanne. — «Thust du den Wein in i ewiges geltes». 1300. Cart. de Mulh , 102. Etc.
ein Kanten^ die Kant ist villeieht nnden l — Jede Hobe von Kleinfrankenheini gibt jähr-
bauchecht ebnen spitz, so hat er dieseih Forni». lieh «acht quart gfttes rocken und Ueojppm;
Geiler, Ev. mit Ussl., 15». — «Wenn vier lüuT. Weisth , 6. 461. Etc.
oder fünf Menschen kommen zu einem vollen Kapaunen als Oesohenk: Dem Zunftmeister
Vass mit Win, eins hat ein halbmässigcn der Schuster soll man «zft S Martinsnaht einen
Kantai, das luuler bat ein Kanten die zwü kappen geben». 1877; dem der Goldschmiede
Mass fasset oder drei, und alle füUent sie ir «zwene cappen und ein viertel wins».
Kanten vol». Id.. Pre<l. ii. L., 3.') h, - Per ?tadt-Arch. Goldschm. -Zunft. 31.
Bischof schickte den Rathsherrcn «acht kanten Bischof Juhaun vou Lüt/.elburg «asz einen
mit wein». Brant, Bisch. Wilh., 261. — «Wenn cappen zu eime mole». Kön.. 676. — «Darumbe
der dunder blix zerschlieg — alle hefen, kan- neme ich nüt fünf Schillinge ald (oder) ein
ten, krieg». Murncr, Nb., 66, 264. — Ulen- kappen, als ich einen (Schilling) an «lese: ald)
Spiegel «natu zwo kdutcn». LI , T l., 83. 134. ein han». Nie. v. Str.. 2^5. {Kappe ist hier
— «Wir feyren uff den Stuben, in den kanten, nicht pallium, wie S. 476 gesagt ist, sondern
in den bret, und an den dants». Id., Adel, Kapaun). — «leb wil eneb bereiten das Reieb
H. 1 — J'ie <se>sent nider zn dem tl'-ch, Gottes ... das ir mit mir essen und trinckcn, .. .
— e sie ir kendlin betten gwischt». Id., Nb., . nit das Kappen da ze essen seind, aber da
£90. — «Bin kante mit gutem wein». Pauli, I wirt ein Krsettignng sein». Geiler, Emeis, 79
136. — SprüchM'ort: «Wan man nnsern hergot — «Ein Klostermcnsch mag sich nier verder-
sicht in der kanten am boden, ist der wein ben an schlechter Speiss, dan einer au Kapon
aoBS». Räthselb., b, 3 1>. — «Grosse zinnene und Wiblpret». Id., 7 Scheiden. K, 4'». -
kanten*. Brunschw., Hiir , 124 t>. — «Kin kandt «Einen Kopen berupft man oben uff dem Kopf».
Toll weins» im Traum sehn. Traumb., Id, ö «. Id., GeistL Spinn., 0, 1 ». — «Der kap^ von
— «Eia halbmeesiff ktHtUn», Pauli, . den lateinischen «apo genant». Bransohw.,
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- 188 —
Pisty 81 — •Capponen eines iars alt, seind
. . . leichter dowvng». Fries, 39 >. '-^ «Bin
gebratener kappen*. Pauli, 49.
Fig, Schimpfwort: «Solt ich nit am Freitag
gon mit den Gesellen in das Frawcnhus, man
*precli. ich wer ein Kapp*. Geiler, Brüs,, 2,
58«; Sünd. des M. 45 «. — «Ein gcsuttner
htfpen: Brant, Bisoh. Wilh., 291. — Bleich
wie «an sant Martins tag — nmb den kamp
die feiszten cappeu». Murner, 4 Ketzer, C, 7
— «Dee glich dett oaeh gyr (jener) cardinal,
— do er die kappon asz in /.al — all tnir tlrci
das nit beleih». Id., Müle, D, 6 — «Wilpret,
«opMfi, ist alles do». Id.. Genebm., k, 4 • ;
Gayac, 426.
Kappia, Art Kohl S. auch Kabes. — *Kap-
piskrxU ist . . . ein böse speiss, undenwig*.
Fries, 40 «.
Kar, neutr., Art irdenes Küchengeschirr.
Scherz, 7tj(l — 'Binekar, alvear». Herrad,
180. — «Ein hundert kar git 2 kar» (Zoll).
1322. Urk., 2, 210. — «Ein groz nüwc kar
in die Küchen». 1417. S. Th n Fab. — «Ein
h^chiisselkorb mit karen und Schüsseln». 1432.
Spiul-Arch. Teutschbuch, 108 b. — «Kerlin»
•der Fischer, kleiner, hölzerner Trog. 14 Jh.
Alte Ordn., B, 18. — «H hfiltzen kerJin», im
Hausrath eines Wirths. 1516. — «Ein Hafuer
^ . . macht ein Geschirr das man brachen sol
zu Wust und zu Unflot und das man darin
Feget thu . . . kern dann einer und spreeh zu
im: varumb machstu uss dem einen Leinien-
klotz ein Fegetkar?» neilcr, Bilg., 78 -
Die Fresser «heisz ich rumdcnhag, — lärs
kärli, schmierwanst, fülldenmag». Brant, Nach*,
HO. — Er «schnit jn ein molkcnArar von herten
rinden des bruis». Mnrner, Ulensp., 9. (Eine
Schüssel Molken).
Dasypodius: tKaar, Napf, catinus». Göll.
400: «Gabata, tiefe ächUs.scl, Kaar». Schmid,
305.
Karacter, auf einen Zettel geschriebener
Zauberspruch. — «Etwau lieucken sie gute
Wort oder Caracter an die Hels, das m. für
•das, das da für, und ist als Gauckclwerck ;
was Krafft wolt das Brielliu uder die Wort
Brietlin haben ?» Geiler. Bros., l,68«. —
' . . unsrlüub allerlei . . mit carart^r, setren.
iieuiaerbuck». Brant, Nsch., 64. — Ein jiraniver
Narr, der «volget alter wiber rot, -~ und loszt
sich sef^en in den dot — mit krac.ter und mit
uarreuwurtx». ibid., 40. — «Ir habt uns bibz-
her mit ewem iaracktont . . . erschreckt».
Dial B, 2 b.
Kare Ii. S Karr ich.
Karcher. S. Karrer.
Karg, nicht freig-ebi«^. Scherz. 761. — «Wcre
ich ein bibter, ich wer der aller kargeste . . .
■gottes Uchame z& gebende . . . Ich wcre karc
Jpegen allen weltlichen menschen, . . . ich ^^hc
in alz&mole nüt». Nie. v, Ba!>el, 2^b. — Die
Amtleute sollen «nit karg sein da der herr
milt ist». Cfuldin Spil, 39.
Kärliu. duuiu. von Kar, Geschirr, Gefäss.
S. auch Kar. — Bierkürlm, ironisch für Bier-
trinker, ähnlich wie Weinschlauch. — «Thü-
ringen. Myäben, Saxeti und anderwo, wu die
reiften •üerkMin seint*. Friee, 46 b, — «Diy
hültzin kerlin», in einer Küche. 1516. Stadt-Arch.
Karmesierer, Art Bettier, nach Gfiddte,
solche die angeblich von £om kommen. Mar*
ner, Nb., 61.
KarnSffeln, Karnöffelspiel, Art Karten»
spiel. — «Also einfach and schlecht kartet
mau uit mer; man hat erdacht Karnö/elspil,
da stechen die miadom die merera and die
undem die obern, un^l macht man einerlei
Keiser, die schlecht man umb, als da die zwei
stechen eia Künig, und die sechss die zwei
den Oberman, und das Karnöffel sticht es als-
aameu. Also gat es in dem Re<;imcnt auch
xa». Oeiler, Bros., I, lOy i»; Arb.hum., 140 ^.
— «Die andern Spil das seind die, die da nit
gantz uff dem Glück ätoud, sunder sie heischen
auch ctwann Vernunft, als im Thurn spielen,
I oder Kamöfften uff der Karten». Id , Bros , 1.
U)3 »> ; Narr. 159 «. — Über dieses Spiel ond
dessen politische satirische Bedeutung im 1<3.
Jh , s. den Aufsatz von Voi^'t in BaamOTS Bin,
Taschenbuch, 1838, 402 u. f.
Karpe. Karpfen. - «Zwene karpen und ein
; sli£ren>. Conr. v. J)ankr., v. 42ö. — «Ein faalp
hundert karpen». 1469. Alte Ordn., B. l.
I Rarren? — «... an der Fürsten und Her-
ren Hof, do man die Karren oad gelen Sappen
isbt». (ieiler, Post., 1, ö
Karren, in einem Karren fahren. — Ei
* chilt ein narr den andern narren. — der
djoh uff sinem weg i\nt karren». Brant, NscL,
42. — Die Latherischen, die «umbgefaren mit
dem narren, — in der keltea umher lume» .*
Muruer, Luth. Narr. 156.
I Karrer, Karcher, Fuhrmann. — «Es iit
ein arm eilend Ding-, das einer . . . wil lieber
des Euuigi Karrer sein oder der Euss waxtea
im Stall und misten, dann bi dem Künig ia
seiner Kammer sein». Geiler, Bros., 1, 16».
Pauli, 11 1>. — •Kardier». Braut, Bisch. Wilh.,
1292.
Karrich, Karch, masc , lat. carruca, z'wei-
rüderiger Karren, unterschiedeu vom Wagen,
der vier Räder hat. — «Wappen, karriehe oder
bürden» (Holzesy Wiedensohleu, i;-i64. Wcisth.,
4, 1Ü2. — «Jeglicit wagen oder karich^ der
win zft Sulzmatt kouffet, git von jedem rad«
cintMi heilbling zft zolle, heisset der räder^oü»
15 .Iii. Weisth., 4. 137. 1322. Urk., 2, iiio.
Etc. — «Der faren wolte uf eirae karriche . . .»
Tauler. — Die Kautieute liessen «ire karridi
und ire wegene stau wo sü benahtetent».
Glos., 60. KÖn., 778. — «Die karriche süUent
. . . laden und füren 60 garben». 1402. Iiis?
do S. Thüm., 3'J6. — «4 zwen kerriche mii
vegotten von der kirche zft fftren». 1416. S,
Thom. Fabr. — «Ein karrich mit sande>. 142.5.
Ibid. — «Die brotkarriche hinder dem münster»,
1288, 1506, wo dj V m Land kommenden
Biicker ihr Brod feil boten. — «Der karrich-
pfat». Gressweilcr, 13 Jh. — *Karrichw€g
Karrichtai». Weitbruch, 1881. — «Wan du in
den Karch gespannen würst, so solt du nit
blitzen wider Gott». Geiler, 3 Marien. 19 «.
— «Yil Bettler seind die do hie und dort
müsseiit untrlückhaft Leut sein, den Karch hie
ziehen, und dort den Wagen». Id., Post,
8, 40 h. Etc. «Bin karek und aach dnm
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— 189 —
nrei pferd». Morner. Virg., z, 7 b. — «Es hat '
kein Jcarch nie so g^crant». Ibid , 0, Ib. —
•Aehilles karch im gfallen hat». Ibid., p, b^.\
•~ «Man findt ein gouch uff disen tag. — der
trieg den osel mit dem sack — und darzu '
lasest kerch mit stcia». Harner, Qeuchm.. Q, I
8 — Zaweilen anch bei Mamer Karren, t. B. i
Nb. 141 ; Virj;.. p, 5 b. Etc. - «Was ein karch
oder ein \»-agen ziehe» Bäthselb., c, ä a. —
tlm bricht Banst bald der kareh and pflüg*.
J. Murncr, b, 8 ^ — «... \va kuecht Laweln
der karch über das beiu gaagen». Fries, la b.
— Ein eng«r Weg «dardareh man ^'^ar kam
eintzigc kerch füren niocht>. Rinfrni., Casar,
10 b. — «Viertasent, die af reisekerchett strit- 1
teni. Ibfd , 87 fc. (Kriegswagen). — «... wie'
*An jnngs kindt, das sich nit zu weit von der
banck oder voa dem stotskercMtHf daran es ,
gon lernet, lasst abfBren, damit es nit feile»,
/.r-l!. r. 4 l'.
Karspüle, Karspelen, was aas den Karen i
oder Kfiehen^emrren ausgespSlt wird.!
Schmcllcr. 1, 130.5; 2, RGfi. Grimm. 5, 231. —
«Wao du über Tisch gon wilt, fal nit darin
•b ein Hand in Kanpäen fatt*. Geiler, Bröe.,
1, 32 b. — «... als ein Hund der Karspekn
in sieh sohwapiet». Ibid., 2, S4 a. — «Die saw
sol nit maseat entn diewil sie Kmrgpäle UndU.
Fries, 31 b.
Karst, Hacke. — «Der arm mann im feld,
im -waid, am pflag, am htnt 8ein arbeit ge-
trttwlich vollbringend >. Wurm. Trost, i, 1 b.
— «Der karst und pflag logt jm wol den
^aounel*. Zell« K, 2 «. — Neptans «dr^edt-
ijg^r kant (Dreisaok). Adelplms, Fidiiiis,
138 b.
Kart, lat. eardaiu, Distel zum kimmeii der
Wolle. — «Die scharpf kart maebt ein weich
Toeh». Geiler, Arb. harn., 83 a.
Karten, mit Karten spielen. — «Der meint
.lor fritair si erdacht — ■ das kleiner arbeit
^ott nit acht, — als das mans holtz im spiel» i
brett sehlag' — und karten sitzt ein gantzen I
tag». Brant, Nscli., 91. i
«Kartenkrat oder Babenstrei». Bransohw.,
Diel.. 77 Dipsaens ftillonam. Kirsehl., 1,
3r~. — S. Kart.
Ivai'tig, schmutzig i fig. geizig. — «Dein
Sdfel wfisehestu so si karUff sein». Geiler,
Arb. hum., 128 b. — Geizig: Geiler, Brös., 1,
öO ^. S. die Stelle s. v. Kawetscher.
K*niB^, Sehadenersatz. Scberz, 763, Kerung,
amcndatio damni. — «Claudius . . . wer der
i»tat ein karuttg and strsjff zu gelten schuldig*.
Bingm., Cäsar, 109 a.
Käserise. Gefäss mit Löcliern im Boden,
DIU die überflüssige Milch des Käses aosrieson
£11 lassen. — «Zwo keteriten», in einer Kflehe.
loU"^. ^'rnflt-.\rch.
Kättmässig, wie Käse schmeckend. — Die
Speitnng der 6000 «was ein reeht Grasmol
de*i Konii^-^s aller Könige und ein wunderbare
SÄtti^ug. Du sprichst : wo was dsr Win und
der KSs (die ein Herr gcwöhnlieh seinen
I.outon irab) ^ Teil antwurt: das Brot was |
kcusmäMig, glich als wenn ein Hüter gut Uow
ao spricht er, es ist ftitermftssig ; wenn
SplM was also bereitet and gemacht ron
Oott, das es inen sehmaekt als sie wolten>
Wenn ein Muter den Kinden gnt Wissbrod
gibt, und das die Kind Käss daza heischen»
so spricht sie, der Kftss steckt in dem Brod».
Geiler, Post.. 2, 76b
Kastvogtei. — Geiler, Irrig Schaf, A, 3 * ;
8. die Stelle s. v. Gewerf. — Der Kasten.
Kornkasten eines Herrn oder einer freist liehen
Anstalt, war der Speioher zur Aufbewahrung^
des Gfilt- nnd Zehnt-Getreides; Kastenvofft,
der Verwalter dieses .Speichers und der dahin
gehörenden Gefälle; Kastvogtei bezeichnete
sowohl dieses Amt als die Abgabe, die die
Unterthanen zur BesoldlUig des Vegtt za ent>
richten hatten.
Kasnkel, Kannkel, fem., oasnia, franz.
chasuble. Me.sscrewantl. Scher/, 2l2. — «Die
kasukel ist michel und alambe ganz, und ist
gesehaffen als ein glogke». Bihteb., 77. —
Liebe «ist gottc worder denne alle die glocken
und die orgelon und das hochgesenge und die
XaasddMn». Tanler, fl98 (fü). — «Ein swartze
peruhote Jcasukeh. 1415. S Thum. Fabr.
«16 J umb svde die kargiM z& negende*.
1418. Ibid.
Kat, masc. u. neutr., Kolh — «Wenn er
dem Boss den Zaum uff die Oren legu so muss-
es wa das Boss bin wil vnd feit als bald über
ab in den Kat*. Geiler, Emeis, 43 b. Etc.
— «Dein Maul steckt vol Lugen und Lecke-
reien, nnd ligst ganz nnd gar in der ICof*
lachen». Td.. Brös , 1, 19 b. Etc. — Heirathet
einer nur um des Geldes willen, «so findt er
nit dann mist nnd kat». Brant, Nsoh., 64. —
«Kill jeder redt das er verstat. — es sei körn,
strow, mist oder kat>. Id., Epigr., Copie. 233.
— « . . . das er die snw selbs mssen mfisst.
— US/, dem lat recht also wiist>. Murri' i
Schelm., h, 3 a. — Wollte ich widerschelteu,.
«ich wasche mich mit anderm kat». Id., Nb.,
8. — Wer tkat mit K-at will dannen triben, —
der muBZ von not dreckig bliben». Ibid., 171.
— «... so von wftst nnd oneh von hat —
jung und alt beschissen ist». Id., Bad., A, 1 b.
Kto. — Den Geitzigen «lustet sich zu er-
wfilen ... in irem mist, gerad wie die sew,.
und iren hit und unflat /u rittcin». Wimph ,
Chrys., 10 — «Der frawen kleider, die sia
uir der erden in dem hat nsz hofbrt nach-
schleiffen*. Biithsclb., c, 3 b. — <T)er priester
gieng durch allen dreck und kat». Paali, 56.
-~ «. . . also fiiUen sie wider in den kat».
Wurm. Trost, 53 b. — «Wie das kat dnr i'asscn
würd ich sie ausztilgen». Nächtig., Psalter,.
48. — «Die irdisch JUdlaeh». Adelphas, Mdrin,
2 - «Ist got in der kailachen» f Pauli, 111.
Qcnima: «Merda, ein Dreck oder Kat».
Dasypodins nnd Göll, 116: Kaat.
Katelle, masc, lat. catcllus. Hund. — «Wo
kumpt dann der KtUelle hin, das ist der
Hunt?» Geiler, Bilg., 109b.
Katig, kothitr — «Die Geitigcn gond ein
dornigen Weg, die Unküsohen ein kotigere
Weg». Geiler, Narr., 178 a. Etc. — «... er
bleib recht kotig oder rein». Xumer, Bad.^
E, 3 a.
KatebalgeB, sieh zankMi wie Katzen.
«Sie logent ücli beiden zu wie ir einaader
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190 —
beissent und kaUbaJgeiit», QeU«r, Fred. n. L.,
144 b. — «... du bist imermeder öberzwerch
zu katebcdgen uud zaiickcn mit im>. Id., Sund,
des M., 48 ».
Katze, Belag-erangsmaschine. Scherz, 705.
— «Hie vviirt rehte die kaUe au die murc
sedr&ngen». Tauler, 341 (59). — Bei der Be-
lagerung von Schwan an brauchte man *kaUen*.
dos.» 98. — Die Strassburger zogea vur Ge*
mar «mit werken, kaUm und nnderme g^ttge».
Jvön , 789.
Katzcngeschmeiss, Art ragoüt von übri-
gem Fleisch. — «Es ist noch Fleisch, man
hackt es noch wol, man machet noch moI
etwas darauss, als man etwan ein Katien-
gschmei»» machet». Geiler, Hm im Pf., C, 6 a.
Katzenffeschrei, dasselbe. — «Von den
gestrigen Oleibten des Nachtmals macht man
darnach am andern Morgen ein geröstet oder
gegrettet oder vergattert Byessen oder KiUM«nr
feschrei». Geiler. Pat. Nost., C, 6 «. — «Dein
leib ist zusammengesetzt von widerwertigen
Dinffen, das ist von den vier Elementen, das
iBt Hite, Reite, trocken und feucht, so must
du dich leiden, es macht ein gantz Katsm'
geadtrei in dir». Id«, Has im Pf,D, 2*.
Auch bairiseh bedeutet Katgengeschrei «in
kleine Würfel geschnittene Braten- und andere
Überbleibsel, in einer gelben Sauce aufge-
kocht». Schmeller, 2, 346. — In der zweiten
der Gcilerschen ^Stellen Iiaben die Fortsetzer
von Grimms Wörterbuch, 294, das Wort
für unharmonisches Zusammentönen von
Stimmen g^enonmicn, wie man hcut/.uta;;
iCatzenmusik sagt; aus dem Context gebt
aber deutlich hervor, dass die Bedeutung die
nämliche ist Avic im ersten Citat, nur li<^ürlich
genommen. In der Küchensprache gebraucht,
war das Wort selber figrürÜcn ; die zusammen-
geworfenen Brocken mochten oft so f^ut zu^am-
meostimmeu wie das Geschrei mehrerer Katzen.
Kntsenritter. — «Das drit Jagen ist Jagen
im Sand 'in der Arena;, da etwan die Jtensclien
mnssten mit den Tiueren fechten, mit Beren»
Lewen nnd andern nngezemten Thieren ; das
ist auch verbotten ; die ist von Götz Genadeu
nit me in Bruch, dan das noch KaUenriUer
«eind, da man etwan mit dem Narrenwerek
umb gat». Geiler, Narr., l-lCi a. _ «Es seint
vileriei £itter . . . K<Uzenritter die seint die
besten; da bindet man ein Katzen nif einen Tisch
ttnd lat ir all*' vier ledig', und bind dem die
Hend an den Kücken, und mit dem Mul muss
■er die Katz erwflrgen». Id., Emeis, 84i>.
Katzenritter wurden t^jiottweise überhaupt
^eyjenigen genannt, die örtentüche Vorstell-
nngen von Thiergefechten gaben. 1449 gab
ein KaUenriUer zu J;eg^eu>burg ein solches
Schauspiel. Schmeller, 2, 34Ü. Diese Leute
waren für ebenso ehrlos gehalten wie die
Gauckler, Freiheitsbuben, etc. Noch zu Anfang
des 16. Jh. wurde bestimmt dass der Vater
den Sohn enterben könne, «so er ein Kattm-
ritter wcro der dcsglichen sich unterstanden
hette mit andern Tiercu zu bissen und zu
fechten». Scherz, 765; Sohmeller, L c Die
Stelle aus der Emeis zeigt worin der Katzen-
i^ampf bestand.
[ Katzenwadel, Equisetum amense; nod
I heute zu Stra.ssburg' zum Putzen metalluen
i Geschirrs g^ebraucht. — «Wenn man ein ziiuiei.
j Schüssel . . /I ;a <t wil reiben mitSchafthew
odcr mit Katzenwadel, so reibets man etwea
durch». Geiler, Brös., 1, 62 b; 2, 80».
«Katzenzagelkraut». Brunschw.« Diit,
79 b Dasselbe wie KatMewioadd.
Känfflg. S. Kouffig.
Kttnfier, Krämer. — Was ein Hann seiner
eiteln Frau von Kleidern anschafft, «gar bald
es vor dem KOuffler hangt». Brant, Nsch..
80. — «Wann ich kleider bulen will, — der
tind ich bi den köuflern vil». Murner, M).
144. — Ironisch, die Geistlichen: «Dise won
hand die keufler nit angesehen, die einsa
underkauff hand gemacht nsz dem UuuS*.
Ziegler, Niessung, D. 1 b.
Kanfmanschatz. S. Koufschatz
Kaufächlag, Abschluss eines Handels durch
Handschlag; Handel überhaupt. — «Dnrct
das Gebot du solt nit Stelen, würt streng-
lichen verbotten aller unrechter Gewerb und
Kauf schlag». Geiler, Dreieckigt Spiegel, CC.
3
Kanwe, fem., Seil an dem man ein Riad
zn Markt führt. — «Koufet ein man ein rint,
ist nit ouch daz binlseil oder die ifconisc tia
am rinde?» Märlein, 8.
Kawetscher. Geizhals. — «Du gibst ei»-
Allmusen, das man dich nit für ein kart^;ea
Katoetscher Hab». Geiler, Brös., 1. 60 b.
Vielleicht Local-Ansspraohe für Quetscher^
Geiler hat quetschen s. die» Wort) fBjr pressea.
arme Leute bedrücken.
Kebes, Kebsfrau, fem., Kebsweib. Sehen.,
7n9. 770. — «Keiser Friderich lies* eütea
kebeasünt der was gcheisscn Menfrit». Glos.,
149. — «Ü8z Angebung und Gcscheflt der
Kebsfrowen Herodiadis». Geiler, Post . 1,4
— «Ich Iis von Alexander das ... er am hol
ein Köpsefrouw hat». Hnntcr, Genehm., e, 3
Kebeslich, unehlich. Scherz. 7(59. — «Die
märe sageut, ich habe ein kint — Erworbee
kdtesUche». Gottfr. v. Str., 1, 23. — Ihr be-
hauptet «min mftter, die mich tr&o, — DU
triige mich kebealiche». Ibid., 1, 76.
Keflg. Kefflch, fem n. nentr. 1. K&fl^. —
«Zum kefjich*. Strasi>h, Ilausnaiiie, 14^9. —
«Alle die weil das Vöglin in einer Keffag ge-
fangen ist, so ist kein Kug da». Geiler, Pred.
v. Maria, 10 «. — «Wan du das keffig uffthuM.
so wischt es (das Vögelein) herusz». Id.
Brös , 2, 40 b. — €. . . ich jetz in der kefrtg
han — den f>^el, der nit weichen kan»
Murner, Luth. Karr. 114-116. — «Ein weit-
schenck het ein atzel in einer keffig*. Pauli.
371. — «Ein atzel in einer lefßti». Ibid.. 1?
— Es ist da «kein kefji^ die da 1er stodt,
sonder auch f5gel darin gesetzt seind». Polii»,
Pred., B, 1 «*.
2. Vergitterte Zelle, z. B., im Gcfangiü>>
— Die Thnmhüter sollen die (gefangenen «in
andere Jcilf/ legen, so dicke das not ist . . .>
Sie erhalten «von einem käfig zGL rftuiende.
1 sch.» 15 Jh. Alte Ordn, B. 19, 21. — «De^
bruder liessents murren in — in eine krf^
mitten in». Murner, 4 Ketzer, 0, 2 a. — Mjia
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— 191 —
macht für die Heiligenbilder clioaser, gerems
und hejffig». Butzer, Neuer., 0, 2 ».
Kegel. 1. Grober Mensch. — «Die Dint;
£toud übel das ciuer also eiu Kegd ist uud
ein Filtz». Geiler, Ev. mit üssl., 22l>. —
«Tiiomas was ein grober Filtz und ein grober
Kegd und hat ein dicken tollen Eopf>. Id.,
Post., 3, 10 — fDu findest niauclien groben
kaxgen Kegü^ der nieman nüt gibt». Id., Bros.,
7i b. _ «Es ceind vil Kegel im Gewalt,
uss deren Mnnd kein gut Wort gat. als ist
es wtt, wu, wa, wa». Ibid., 2. 73 — «Das
stbest dn wol in den follen Ktffdn^ die stets
fol seind nnd haben die Pieschen stets an dem
Maul hangen». Ibid. 2, 68 >. — Ein Bauer,
der «was ein grober Ktgd». Pauli, 205.
2. Sterrus (von der coniseben Form'. —
Komnu eüi Sau in einen Qarten uud fmdet
«ein Bauren Feicl nnd Kegel, denn so stosset
sie das Hanl oder Eanss darein nnd hat nie
Lust an dem Bauren-£e^e2 dann in Vicloten
oder in andren l^lumen». Geiler, Selenp., 228
SLi^elriss, Kegelbahn. — «... ob dem Spil,
im wuitdras, oder am Dante oder Kegelrus».
Geiler. Post., 1, 21 b.
Im Bainsehen ist JSmmii eine Linie, Beihe;
im Allgäu sagt man noch jetat statt Kegel-
bahn das Kegelriss. Schmeller, 8. 134.
Ke^en. — «Wenn ein Pferd ledig wirt von
dorn Bann . . nichtsdestminder keget im die
Halfter hinten nach». GeUer, Geistl.-Spinn.,
M, 3 b.
In der ähnlichen Stelle, Arb. huni., 11 a,
steht statt kf-gt, schleift. Kegen scheint mir
dasselbe zu sein wie unser heute noch üb-
liches kejen, fallen, das sich ebenfalls im
aUemannischen Dialekt erhalten hat, wo es
ausser fallen auch werfen bedeutet Hebel,
2, 'jnr.
Keib. 1. A&S8. — «Die Mucken fliegen dem
Hnnig noch, die Wolf den Kabtn*. Geiler,
Narr., 85 <>. — «Der Wey fliii,'t liocli, schreit
pfei pfei pfei^Iioh als achtete er gautz nüt
der gantzen welti aber van er ein Ket^
sieht, so falt er darufFnnd raubet». Tbi 1 , 1H7 b,
— Es war «ein jomerlich Angesicht das der
Körper solcher grosser Adelicheit (Christi)
2'phandelt wart als etwa ein schnöder Keib
und Schelm, wie wol es in Waiheit kein Ca-
daver oder Keib gewesen ist, umb der Got-
heit willen die noch darin vcrbortrenlich was».
Id, Passion, 107 ß. — «U duiLiches Fei und
stinckeuder Keib, was erhebstu dich, wie bla-
sest and bleiesta dioh also nff in Hoffart i>
Ibid., 11 K Etc. — «. . . wie zn dem keiben
der gyr flftcht». Brant, Epii;r., Zarncko.
XXkvIl. — Es lä«8t sich einer ein kostbares
Grabmal erriohten, «do er sin f^ättn graben
lat». Murnrr. Xb., 133. — 3lan hat mich zer-
rissen «grusamer dann nie Hhc ein toden
ketben». Id., Protest., 600 ; Adel, b, Ä «. —
Mnii bcliauptct, Murner habe zu Freibui^' ^'o-
prciigt «das man den leib christi lobe>aii -
als er von dem crflta was abgestigen, — h In-
der dem zäun solt lassen ligen, — al-> ein
andern doten keiben^. Id., Luth. Narr, 18. —
Man soll Luther begraben «da andere heiben
Ugen vergraben». Ibid., 147. — «Die grossen
thier. als lewen, bereu, reissen gross stück
usz einem keiben». Pauli, 68. — «Üwer (Hor-
ners) red ist nit dan von genscn, ganeheo,
Schelmen, kethtn*. Karstbans, bb, 1 ».
2. Schimpfwort. — «Seind wir Keiben, so
seind ir Schelmen». Geiler, Ev. mit Ussl.
218 b; Brös.. 2, 16 «. — «Simmerbotzwnnden!
Singen mir die keiben nur eiu sillcMIii mer
einieherlei liedlios . . .» Morner, JsLalender.
Kloster. 10, 90ft.
Keibeln, zum Aass werden, stii k n —
«Wan ein Mensch in das Keibenbett kuropt,
das er anfallet au IwAelm, dann als bald als
die Secl ir Einfifiss nit me hat in den Leib,
80 fahet er an zu stincken». Geiler, i Marien,
42
Keidel, Keil. — «Thu als einer der Holtz
howet, der muss je über ein Weil den Keidel
oder den Wecken, den er in das Holtz muss
schlagen, spitzen, wil er änderst das Holtz
von einander spalten». Geiler, Baum der Sei.,
21 b.
Keiler, Keiller, Keller. Scherz, 782. (Sehr
oft aveh Keller). — Wein kaufen, «nf dem
winnierkto oder uf dem wasser oder in ketlern*.
15 Jh. Ordn. des Strassb. Hofs der guten Leute.
Stadt-Areh. «KMer». dnrebgängig in den
Alm Ti IVi: liprn von 1427 u. 1466. — «Die
KeUenneistcrtn» des Beginenhauscs zum Offen-
barg. 1465. — «Man steckt ein Strowvfiseli
für ein Hus, und das betütot das man Bier
do schenckt im Kegler, und nit das mau Strow
do schenckt». Geiler, Post., 2, 26 b. — «Wenn
ein Hus gut Ist, und aber einen büsen Ketller
oder Offen hat, sü spricht man : es wer ein
gut Hus. wenn der Keiüer und der Off gut
wer». Ibid., 2, U «. Etc.
Kele, Kelle, fem., Kehle. Schlucht. Hohl-
Nveir. — «Zft kelen, uf Ii- '.rile». an etwa iJO
Orten, 1270 u. f. — «Der keiwig», Kehleweg,
Hohlweg. Molslkeitt, 1868.
«Chelg^tB^ gnla». Heirad, 1%. Gier der
Kehle.
Kell^rin, eetleTarja, Magd fiberhavpt. —
• Im' V Kdlerinr^fn^ des Qutleutehauses. Gutl.-
Ürdu., 180 u. i. -~ Die Männer sagen zu den
Frauen: «wir seyent herren und ir seyent
kellerin . . . Atigustinus spricht: die frow ist
nit gemacht usser den fiissen das sye soll
deya kMerin sovri>. Gulden Spiel, 18. —
«Wer ircsach ie die Irllerin kostlicher
gieug Ueuu die liaw» V ibid., tJo. — «Für ein
Gesellin sol ein jeglicher vernünftiger Eemau
sein Fraw halten, und nit als ein KeUerin
schnöd nnd ring». Geiler, Post, 3, 6 *>. —
«Maria hat sich genant ein Kellerin des
Herren». Lac. 1, 48 id., £v. mit UssL, 180 ».
Ete. — «Die JfceÜmii nnd kleine kind — die
geben jm i^deni Geistlichen) erst rt clite büff».
Braut» Nsch., 72. — «Der mciätcr mit der
kelterin schimpfft». Pauli, 140. Ete.
Kemcltipr. Kümi-lthier. Kamcel. — «Zum
Krmdiier». öLrassb iiauaiianie, 16 Jh. — «Wir
iiiai licn uns ein Hufer und ein hohen Rucken
als ein Kemmelthier durch Ileichtumb». Geiler,
Narr., 168 ^. — «Die Künigiu Saba ist nüt iren
Kümitielthieren, die da Spetserei, nnendtlioh
Qoid und £delge6tein trogen, zu Jherusalem
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^ 193 .
eingefaren». Id , Schiff der Pen., 125 Etc. —
tGefärbt als die bor von den Käm^UhUren».
Gcrsd.. 72 b. — Im Traum •EmeUhier sehen».
Traurab., a, 4
Kernen, Kemmin, Kemllt» Kernet, neatr.,
KaTnin. — Ein Enlbebcn warf «gar vil eier-
kenunin und wüpfelc abe den hüsern». Glos..
13»). (Kunstreich g;ebantc Kamine). — Ein
Erdbeben «warf vil kmin abe». Kön., 862. —
•4 4 das kernen zft fegen». 1412. — «7 von
dein kemmen z& fcijon». 1430. — «Das altf
kemüt uf dem refentor». 1424. S Thum. Fabr.
— «Wenn die Kemrnet nit gefegt seind, so ist
kein Koch so iriit der suber kan kochen, es
feit aliwegen Bass oben herab in die Hefen».
Geiler, Bv. mit ITsal., 298 1»; Gelstl. Spinn , 0,
4 ». Etc. — «Ein hol ror oder kernet, darin
thot man kolcn». Brunscbw., Medic. 172^.
Bestandtheil eines Ofens in einem Laborato-
rium. — Eine Ratte «kam - in kemmet, da
hieng vil spccks». Pauli, 1H4 - «Ein bott,
bei einem kemmet ila man ein feur macht, als
in ilcn landen da otwan kein st üben sein».
Ibid., -II. — * Kernet feger». Ibid.. HO.
Noch bei OoU« 898: cCanunns, KKmmin,
Kämuut».
Kemenate, fem., heir.bares Zimmer mit ei-
nem Kamin, bes. Schlafziiiinn^r. .Scher/. 773.
— Der König Hess ihn «füren ze kemenaten».
Oottfr. Str., 1, 88. Bte. — Zn einer Frm
kam «ir unelich man in ir it^m^ato». Mrirb?in,
18. — Das Hofgesinde des Abto von Ebers-
beimmitttster kann nnr vor Gericht iresogen
werden in des Abts •kemenate». V.Vä). Wcisth .
1, 672. — Wenn der Hofherr kommt, soll der
Meier die GeHille «beschlicssen ... in eine
kemenate, und soll davor sitzen und soll also
wol behüten, das nütz nüt verloren werde».
Bofcheim, 14 Jh. Weistb.« ], 6H0. — «Znr
kemenaten». Strassb. Hausnamn. 1424.
Kempfe, der für einen andern einen Kampf
ausficht, franz. Champion. Scherz. 774. —
«£«ini>/«,agoni8ta».nerrad, 190. — «Sus wurden
dargesehalten — Den Kempfen zwcin zwei
schiffelin». Gottfr. \ . .^tr., 1, 94. — Die 7 Höf.'
der Waldmark von Sigolsheim sollen «umbe
den eins siben kempfen geben, ist das jeman
dekeiner slahto unroht imIot dekeiner slahte
gewalt an der gemeinen waltmarcke tftt».
1320. Weisth , 1, 666. — «Wo ein der bof
(von Mittelwihr) Iiedarff zwüschont dem Eine
und der First, so sol iler vos;t den herren von
Saat Diedolt (S. Di6) einen kempfen gewinnen
one jrcn schaden, der jn jre reht helffe be-
haben». lö Jh. Weisth , 4, 23.S. — «Z6 dem
kempfin». Strassb. Hausname, 1S50. — Strassb.
Personenname : Jakob Kempfe, Rathsherr, 1259.
— Ritter Johannes Kempfe von Buchswilrc,
ISOO. — Bitter Yolmar Kempfe ift Nnwilre,
1868.
Ken«, Sanne. Scherz, 775. — «Was die
göltsmide wirkent von kenen, schalen . . .»
1363. Ooidschm.-Zanft, 5. — «Zar Kenen»^
Strassb. Hansnamet 1995. — «Ein fiederin
kene*. 1357. 1408. S. FIcderin.
Kenel, Kanal. Vergl. Kdne. — «Liebe ist
der Km«X oder das Nüschlin dardnrch der
SebmertE i&ut». Geiler, Sv. mit Dssl., 983 K
— Was die Eathsherren «nssgiessen dnrch
iren Mund oder durch die Federn als dnreh
ein Kenel . . .» Geiler, Arb. hum , 24 ».
Kener, Kanal. Scherz, 775. — «Per bihter
ist ein kener durch den das sacrament flfiaet
uf un.s». Nie. V. Str., 284. — tVon dom bamco
(Christus) entspringet ein kaier, das ist der
b. Geist». (?)
Reaerlin, kleiner Kanal. Rinne. — «Wenn
du das Feuer bettest und die Ertz darein
k'<rtest . . ., so wiirt e» herau8liios>on durrri
die Eünssli oder KennerUn*» Geiler, Ev. mit
üssl., 86 b. — «Die Hend der Amen sein die
Kenerlin durch die das Silbererta lauft*. Geiler,
Arb. hum., 161 K
Kengel, Kiel. Sehers, 775. — Maria m5ge
vi^rloihcn «den seien der übe hiesint Vi irril ,
— I>as öü glichent eime lihten vedei kettg^ie ' .
Jiin^'stes Geriebt. — «Wann einer Kendel in
der Nasen hat und sie hinin supfet ...»
Geiler, Ev. mit Ussl,, 22»». — «Hangt den»
Kind ein Kengel zu der Nasen nse, man apottet
sein nnd spricht : O Kengelhans, wo kumpst •
du har ?» Id., Bros., 2, 46«. Etc — «Meissel
von waehs oder/edsrtoi«i». Bronsehv.» Chir., |
68 b. I
Im mhd. kommt Kengd für Stengel vor:
l.ilji'nkonirel P.onccke. 1, 79ü. — (toH. 2<''".
361, hat: «Gaulis pennac, Keil oder t'eder-
kengd*. Hierans sehliesst Frifush, 1, 509, «der
Rotz so (l(^n Kindern ans der Na<o hängt >
werde Kengd genannt wegen der Ahnlichkeil
mit einem Federkiel; das- wort selber, meint
fr, komme übercin mit Canalis, Künel. In
Haicru M ird in der Tbat Kanal wie Kemgi^
KeiM ansgesproehen; Sehmeller, 2, 303. Dies
k.inn nun weder anf einen Blumenstengel noch
auf einen Federkiel passen, während die Form
des ans der Nase heraushängenden Rotxee
sich leicht mit der eines Kiels vergleichen
lässt. Vergl. Schmid, 309.
Kensterlin, canistrum. Schrank. — «rnont
kenaterlinum» . 1376. S. Thom.-Aroh. — «Xia»
den slüsscl und gang über das kennteriin . . .»
.Nie. V. Hasel. — R. Merwins Handschrift fand
man nach seinem Tod «in eime beslossen
keiu^rUn: Nie. Laufen, Oottesfr., hb. —
«20 umb ein sloss an dns kensterhn' 1417
— «2 um die koleu in das kenslcrltn z&
tragen». 1423. 8. Thom. Fabr. Etc. — Das-
Orab Christi «was gemacht als ein Kemterlin
da man Kleider in thut, das mau den Herren
übcrzwerch hinein leit, eben als man ein Rock
in ein Kensterlin loit>. Geiler, 3 Marien. 11 * .
— «Er muss sie (die Büelier) in &ciii Hirn be-
schlicssen, nit in das Kensterlin, sunst so wer
ein Trog oder Kmsterlin da vil Bücher ia
wcren, cerlicher denn du». Geiler, Narr., 15 •.
Etc. — Ein Bauer hatte einen K.ts «in einem
kemterlin: Fanli, 36. Etc. — «Zwei keneUfUn*
in einer Küche. 1516. Stadt-Areh.
Ker, masc, das Umkehren. Scherz. 775. —
1. In geistigem Sinn. — Willst du «hocbgexit
beben eines innerliehen fares, so slaeh das
ns«awendige kunlich abe» Tauler, 185 (33}.
Etc. — Ich will ceinen gantzen ker von allen
dingen nemen». Nie. y. Basel, 996. fite. — Gott
gab Wemher vea Hünebni^ «etneii krafttgan
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ker von allen sundoiu. Nie. v. Laufen, Oot-
tesfr.. »6.
2. Das Umkeliren dos PfhiL'^ - W»^r aof
ein ihm ciiUogcueH Gut fährt, /.uiiit «von
io<lr m lere Dettweller, 1380. Weitth.,
ö, 479. Etc.
Kerbe, Kerbholx. — Ich «hab offt an ein
herb trrroilt, — ilo niomans kein bo.7.alnnf,'
thet». Muroer, Schelm., b, 1 b, — cMit minen
fersen «ilt ieli das — was va. der habm
zciclinrt was». Ibid., b, 2 a. _ «An «in JCgrb-
hoUg reden». Ibid., b, 1 K £te.
Kere, fem., das ümkeliTeD, die Wendnofr.
— «Er nara ooch oin « k(-re . . ., — Wol balrlo
hin und baldo wider», üaitfr. v. Str., 1,^. Etc.
Kerlich, was sich leicht um- oder verkehrt.
— «HofFart ist . . . waltrcml and keriich, wann
sie ptligt sich in manchcrioi Weiss m verän-
dern, au vcrkern». Geiler, 7 Sclnvorter. K, 4 ».
Kern. 1. Getreide Scher/, 778. Dinkel Für
I>inkel kommt das Wort selttMi un Eisass vor;
es kann auch Waizen gemeint sein. — «22
viertel korns, halp rogko und halp kerne»
J31i. Ober-Elsass. Als. dipl., 2, 109. — «Nit
wellest in eins andern crn — mit dincr siclieln
BchnidenAem».Brant,Facettt8, A,di). — Durch
die Schuld der Verlt&afer ^ehient es, dass der
Wein, der zehn PfnntI iralt. «jet/. piltct dris-
»ig gern — als geschieht mit weissen, rocken,
kern: Braut Nseh., 99. Wdl hier Kam neben
Weitzen und Rocken Ktcht. meint Zarncke.
486, es bedeute Spelt oder i>inkei, in der Pfalr.
fprfine Kerne genannt ; letzterer Ausdruck war
aber und ist im Elsass iintl der Schweiz nicht
gebräuchlich; Kern ist hier nur als rcmplis-
aage, um einen Reim an haben an dem ver-
hergelienden srern.
2. Da» Korn des Getreides. — «. . , und
legen off kernen so vil — das es nit tragen
ni !'' die niyl» (Mühle). Brant, Thesm , a, 8».
A, i'ig., das Innerste, Beste, der das Mehl
gebende Theil der Körner. — Es «komt die
em, — den kernen cseheiden von der tili*
gen». Mnmer, Nb., 189. — «Sprfiwer, Wien,
fcsen. kern». Ibid , 17i). — c. . . ob sie ob-
servanzer sicn, — oder ker» gemischt mit
klien». L. e. (oder HSnehe eines nicht refor^
niirten Oi (K ti.s). Qttd^ denlct hier, itnnöthiger-
weise, an 8pelt.
Kerrlln. 1. Kleiner Karren. Qeiler, Arb.
hnm , in S. die SteÜe s v. Beime.
2. Vorrichtung auf vier kleinen Rädern, in
die man die kleinen Kinder stellt, tan sie gehn
zu lehren — «Die jnnf,'en Kinder gcbrnchen
die Kerriin, daran sie leren gon; wann der
K Li ren inen entweieht, 80 Ihllen sie». Geiler,
Dros , 1, 29 a.
Eine Abbildung findet sich bei Pauli, 73 ^,
wo eine Kinderstube dargestellt ist. Anch
Mnmer, Gcuchm., i\ 3 a.
Kersestal. cendelabrum, Leuchter. Scherz,
778. — «. . . ffitor der itorsateOm». lt««8tadt-
reeht Qrand., 2, 85.
KeBseler, sohwarae Seesehwalbe. 1381, AI-
gatia l^-TS. :Ktti. - UöO. llrucker, '230.
Ke»te, Ktistauio. — «Ein acker mit kesten-
Mmmm». Kienbeim, laaO. — «fin kuUnwaiU».
AndUii, Ut5. — Das Dorf EMU»Mm, 11 Jb.
u. f — Die Menschen «lebctent vor also vihc
und u.'iseiit gras und eichein nnd ibHCen in den
walden». Kön., 903. Etc. — «Ein vierteil
ke&ten git 2 -J» Zoll, lö Jh. Alte Ordii., B. 13.
— Im Winter «triebet man ketten in das für».
Conr. V. Dankr., v. 316. Etc. — «Ein kertt»-
pfann», um Kastanien zu braten. 1499. Inventar
des Ludw. v. Odrat/.htim. — «Gott hat widlen
das Maria wer als ein Ketten undor den Juden.
Ein Jfest die ist nssen gana meh nnd inwendig
wachset sie darin; also da« jüdiscb fn scblecbt
was raoh von Sünden, aber die glat Kesten
Maria ist In Inen gewachsen». Geiler, Pred.
über Maria, 15 — «... eine ntiRz nach
getitalt der ketten». Murner, Qayac, 41ö. —
«Castanens, ein fastenfteusi». Oersd., 90 —
«Kesten . , . <reben grobe starcke narnng nnd
scind büs zu dimen». Fries, 37
Kestegnng. Seberz, 780. 1. Knsteinng. —
«Es sol ein iegelich niensehe sterben nuwent
iu der kestcgungc siacs libcs». Eis. Pred.. 2,
112. — «Ein Mensch rouss Bescheidenheit
brauchen in der Kettigung des Fleisches».
Geiler, Selonp.. 201 ». Etc. — «Fasten ist ein
kettiijinuj k's Heischs». Kutzer. W(^iH8., m, 1
— «Ob ir aber selbs frei fasten wollen, an
kettigung des fleisehs . . .» Wnrm, Trost, 88 «.
2. ( ' liriLratio. Strafe. Pein. — «. . . das er
die gautz form der schuld mit kettigung nnd
peen betalte». Wimph., Chr^., 12 b. — «Urob
keine schwacheit oder streit oder anderlei
kestigung . . . den herrn lestcm». Ibid , 8 ^.
Keatjgen, eastigare. 1. Strafen. Scherz, 779.
— «Wen got minnet den kettiget er». Nie. v
Basel, 138. — Gott spricht: «die ich liep hau,
die stroffe ich und kettige ei». Claus v. Blov.
— «Weier nit wolt gehorsam sin, den mag
der meiger domit wol kestigen mit der bcsscr-
ung». 8. Lnkart, 18M. Weiatb., 4, 93.
2. Peinigen, foltern. — «Wennc ein meistor
einen kettigen wil ufF dem thume. . .» 1322.
Urk., 2, 106. Etc. — Jlan «ketteget stt (die
Juden) sore mit dümende». Glos, Iä7.
3. Kasteien. ^ «Den Hb fiben nnd hxtigm:
Gebete, \h Jli. — «Darumb so bii I n tu dem
Leib ab und kettigctt in das du in mögest be>
halten». Geiler. Bv. mit üsel., 35 b. Bto. —
Man lobt uns «als die den leih gcktsligt hant».
Mnmer, 4 Ketzer, C, 6 a. — Der Arzt liitins
hat «einen vollen nnd feissten aehentag weiter
denn disc artznei n<!zmis80t geköstiget» (cruci-
avit) Murner, Gayao, 440. — «Sich zu einem
brennopfer kastigen», durch das Gelübde des
Cölibats. Appell, a, 2^'. — «Das ist nit ein
fasten die gutt erwUlt hat, das man den
gantzen tag die sccl kettig oder das banht
hart zubind». Wurm. Trost, H7 a.
Ketschemantel, Mantel mit einer Schleppe,
die man nachkctscht. — «Zft dem kettehe-
mantä»^ Feldname, Waldenhcim, 13ä7. 1410.
Ketsehen. 1. Aet . sehleppcn, mühsam tragen
oder ziehen. Scherz. 780. — <. . . do wart der
hobest US der kircben gekettchet und gesla-
gen . . .» Kon., 527. — Einige Adelige «ibrf«
schvtit mit Gewalt» eine Frau in ihre Trink-
stube. 1418. Kon., Anmerk., 882. — Die Korn-
sftcke sollen die MSUer «ebe den hflsem
tragen, nit die Stege herabe höUeken noob
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w«viMi>. 1468. Alto Ordn., B. 18. — «Ein I mn htU fronebttttol». 14 Jh. Hwaiier, Constii,
Katz ketschet "ttwan ein junges Kotzlin bi 254. (Hier scheiat das Wort einem altern
dem Or>. Geiler, Pott., 8, 91 K — <£s ket- ^ Text eatnommen, der vielleicht bis &af Herr»d
«dM 0f;wuu ein Onelii ein irr5f8ere iMt hfiiftiifreielit).
%vprlf>r sie ist». Td , Emeis, 8 «. — «Ziehe nnd Kienast, Fichtenast. Scherz, 783. — Per
keische die Hoffnung nach dir». Id., Bilg., Förster voa Sigolsheim soU n. a. in den Hof
96 b. ^ PauIoB sairt: «ir essen oder triveken. | bringen «ein bürdalin Mösle«». ISüO. Wdsth.,
so thun es der Ecr Gnttrs So kummen l. 66R. (Pi'^hten&ste, um Ki^rnspän.-^ davon zu
unsere Doctores 'nd kettch u und ziehen das 1 machen, die, entweder au die Wände geheftet
Wort KU aU«n gnttm Werdcoi und an allen | oder anf eiserne Tr&ger gestellt, an Belevelt*
TMnircn das doch S. Panlus allein zu csptn hat imn- ihr Stuben dienten). Unser hcuti<rr? Wort
geredt». Id , Brös., 2, 3tf £tc — «Das tribeut Kienholz. — «Sapina, ein kynaat»» Gersd^
si rtirt in die na«bt. — mit Mseften, sehleiiENi,
grossem bracht». Brant, T^oscTikr Wark , 9»
1009. — Das Saorament *kelschen oder tragen
nff der gassen». Ziegler, Niessnng, B, 2 ».
?. Neutr., mit'/ichen, nachziehen, -ich ?chlr-]i-
pen. — <£s mochten die iuud gon entweders
mit dem Vattor oder aber mit der Mntter,
als dann solUch Yölcklin ahvpn-en mitlcetschet» .
Geiler, Post., 1, 80 b. — «Sie ziehen den Mantel
irer Lieb niemer off an Gott, sie lossen in
immer wider im Dreck Wetschen». Id., Bilc ,
46 b. — «Was der Bischof mer bracht weder
Nottvrft nnd das er stosset in die die im
nachketschen und in die Huren, das ist alles
sammen Oiebstal». Id., Ev. mit Ussl. 212
— «Sollt nun Za^rias erst asjbMsl baben
vir Hilen gen Jtfnsaleiii». Id., Post, 4, 9
— Sehmid, m
Kettereelit. — «Alle kleinen Ding sdnt ait
zu voraclitrn, wann also l-'^ttcrccht sein und
leichtfertig in geistlichen Dingen, das mag
Bit beston, es nimpt ab». Geiler, Sttnd. des
M-, 51 ^
In Grimms Wörterbaeh, 6, ö3tf, heisst es :
«Was ist das? von Kater, mbd. Keter^f»
Ich hin nicht im Stande zu sagen was es
ist, nur glaube ich schwerlich, dass der Kater
etwas dabei sn tbnn babe.
Rßtxern, Jemanden einen Ketz er sr!irlten,
verketzern. — Man hat uns «geleätert, ge-
bnbt, gehHMsri*. Appell., a, 8 b. — Man soUte
tmein predig und mich ungeJcetzert lassen,
oder aber mich dorch schriOft der ketzery
ftbenseafftn». Bntser, Wdss., i« 1
Kib, Kip, Eifer, Leidenschaft. Scherz, 786
— «Der last ond oach der fröuden kib*.
Oottfr. V. Hagenau, ms. — «Es ist die avnir
94 b. ~ «Fesser vol ümeii und barts», von
einer Mauer h r ib^rcworfea und angesttodei
Ungm., Cäsar, 6^ K
«Chienbomi, pinnt». Hemd, 194. Sehen,
78;i Kien, Fackel — «JSeNaaHM, pinns».
Gersd.. 98 b.
«Kletthwte, terpentina». Gersd., 95
Kiesen, prät. kos, kus. wrihlcn. Scher/,
788. — «Derselbe rat einen andern rat l-tetes
sol». 196S. Ürk.-Bneb, 1, 894. — Id , 1834.
Ki !i , Beil., 932. — «Ouch suUent die geburea
kiesen einen banwarteu». Kogenheim, 14 Jb.
Arcb. y. Nied.-Els. — «leb solto den tot dofir
kieun obe ich es mir liesse neraen». Tauler,
410 (71). — «. . . und koa man der alle jor 2t
in den rot». Clos., 198. — Bin Yormond «d«a
sie vor gerihtc lusent*. 1279, Deutsche UrL,
82. — Die Bürger «sattent einen nüwea rat
nnd hmtmt darin erbere bnrgere». Cloe., 181
— «. . . wer also gehosen wirt . . .» 1834. Kom
Beil , 932. £to. — «Wann man den bischoff
SrArMsef nnd n(f den attar gesetat . . .» Brant,
isch. Wilh , 242. — cDcm cscl helfTen klasren
die — man zu prelaten kieset Me». Moraer,
Hfile, D, b b.
Kiffel, Kirnbi^c — «Wan man eim ein
Zan uös wil ziehen, so dat es eim gar we
wan man es einsmals bemssefihet, ao lait
man im den Kiffd und den«oIbcn Blunder
darmit hinweg». Geiler, 3 Marien, 11 ». —
«Samson ... mit einem Kißfd eines Bnels
erschlug tansent Mann». Tu . Selcnp , 50 ».
Sto. — «Es gesohwalent die Kiffel, wackletea
die sen . . .» Hnrner, Gayao, 409. — «Der
fressigen löwcn kiffeU. Räthselb , c, 1 b. —
Den Ansiatzigen bluten, von geringer Ursaek.
«die nas, der kifd, aanfleisdi . . .» Gersd.,
ein klein gelid, — bringt doch vil unr(i und 74 ■. — « . so rim der küffd oder kinbadt
anfrid . . und macht vil zanken, krieg und 1 zerbrochen ist». Brunschw., Chir., 100
M». Brant. Nseb., 99. — Bath für bSse
Weiber: «lup^t das ir uff dem kib beharren,
— bisz ir in (den Mann) machen zu eim
narren». Mnrner, Genebm., 0, 1 «.
Kibekeit, Zanksucht. — «Biliche Kibe-
heU . . . aft sankende and zft kriegende». Claas
T. BIOT.
Kibig, leidenschaftlich, zMnKi'^rli . riis
«man nit widerstritig ond kibig si». Tauler.
886(68).
Kleber, astrair"'" • cirer. Kirschl., 1, 186.
«Zizania, roti(»cA«ren oder wioken». Gersd.,
96b.
Kiden, nhd qurdan, engl, qnoth, pprechcn.
Scherz, 790. Einige Formen des alten Worts
batten sieh bei uns Ms ins 19 Jh. erhalten.
•— Der Ibtlsein von Hehenborg Buttel, «dem
KUTeln, KIMn, Kipeln, von KiffA, die
Kinnlade bewegen. Scherz, 781. 1 Keifen,
zanken. — «Das dise getat (eine Erbiebnong)
nflt von kyffdn der noebkomen» m5ge be>
zweifelt wcr lf n. 1237. Stadt-Arch. Mand. «i.
Ordn., B. 13. — < Je ein Thier kiget mit dem
andern nnd InjUt, on die Omebs». GeSer,
Em ] , If) b. _ «So strofiBn und kifflen sie,
und meiuen jederman solt thun noch irea
Gefallen». Id., Bilg., 140 b. ~ «Das ffinfl
Zeichen ist Zorn; sie fahen mit einander an
zu kipdn , . ., nnd ist nichts dann sipein*. Id.,
Baum der Sd., 6 '-^ Ein Mann niebt «i^W
nacht und tag» mit M inor Fran Braut, Nsch.,
35. — «Die ander kißet an dem bett» — der
eeman selten ftid do het». Ibid., 88. — «Nid
It^fiA, nagt lang alt». Ibid., 5ft. — «SU gien-
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gen ... 7.U kiffen ander einander*. Mumer,
UIciisp., 11.
2. (Quälen (mit sich selber zanken). — Tritt
frommeu Menschen eiu Hindcrniss entgegen,
80 «enblibent sä nfit deruf mit laiigcnio ky/e-
Imde». Tauler, 146 (27). — «Ich bin in mir
seibor in grosseme lidende, mid ist ndiwu
das mich tag und naht kifeÜ und in mir selber
nagende ist, ich solle mich von der weite
keren». Nfe. Basel, VSi, Habt ihr Ge*
\vi^^( t]!-/\vrifpl, so «blibcnt niit diTIllfe mit
laogcme üwermütigen kifeinde». Clans v. Biov
— «Sie seivd inen eelber alie schwer das sie
weder Fröid noch Mut mögen haben, und
sitzen über inen selber zu nagen und zu kyf-
fäem und mögen weder Qott nuch der Welt
dienen und mögen nienen bliben». Qeiler,
Post., 4, 40 », Etc.
Heute: Kippeln.
EAtflig, ziinkisch. — tSic fdie Frau) ist
kifflig, sie ist zcuckecht und kiffelt dir den
Hals ab». Qeiler, Bilg., 213 b.
Kilche, Kirche. — «Das Fundament ist das
erst das man macht an einer Küishen*. Oeiler.
Bros , 2, 20 b. Etc. — Öfter als Küche, kommt
bei QcUer Kirche vor: das orstere ist aber
Iftndiseh vnd noeh in der Schweiz gebraucht.
Davon :
Kilwih, Kirehweihe. — «Die Joden band
gfehaben dfi Kiltoyh im Tempel an Hiernsa-
lern». Geiler, Post, 2, 106 a. — 'Si> laden
ander Leut auch darzu ze gon uff die Küwy».
Id., Narr., 103 «. Etc.
Kihre, Kilb, wird noeh oft bei uns auf dem
Laude gebort.
Kindoar, der Kindheit gemist. — «. . . wie
ich manchen in mein Icindtbaren jaren reden
gehört hab>. Cajiito, Tregcr, H, 1
Kinen, aufbrechen, keimen. Vergl. Uffkinen.
— «Die Zibeln wachsen und kienen uff einer
dfirren Bünen». Geiler, Irrig Schaf, D. 1 i>.
Kiiiirlin, Kaninchen. — «Wilde Thier, die
seint zam gemacht . . als Biitzen, KingUtt
und derglefehett». Geiler, Narr., 67 e.
Gemma: «Coniculns, animal est, ein Kunig-
Im». — Dasjrpodins: •Küngtle». — GoU, Ö54:
«JTfifi^iai». — Hente Kmjti«.
Kippen, bcisscn. — «Wer da siinttet -meines
Yatters, des Augen müssen die Kappen auM-
Uppen: Geiler, Sünd. des M., 41 _ «^^g
nun die hüner hie und dort kipten und
schluckten düe bissen brots . . .> Murner,
riotisii., 10.
Kirren, Stridore, einen scharfen Ton von
sich geben, besonders von Thürangelu und
Rädern die nicht geschmiert sind. — «Wenn
sie die Schlüssel hören klingeln und das Thor
kirren: Qeiler. Bilg. 9 — «Ein Tür die ver-
nn l.t ist anss irem Angel, die kürret und
greinet*. Id., Selenp., 61 i>. — «Ein geschmier-
ter Eareh gat sann, der snust Mrre< so er nit
pr il^nt wer». Id.. BrS8.,8, 47 — «Per Low
furchtet ein kirrenden Wagen». Id., HölL Low,
F, 5 >. — «Dises ist der Wind der da bewegt
und kirren macht auf den hohen Thümcn die
Hän, die Fenlin, die Engel und Kreutzliu;
80 der Wind wäct, so kercnt sie sich umb
und Mrrmi»* Id., Sohiff der Pen.» 37 K — «Die
armen Menschen sint die Eollwcgen die nit
gesalbt sint mit zitlichem Gut, aber sie ktrrM
vor Hunger». Id., Bilg., 118 b. - «Ein düren-
sngel gar bald kiert, — wann man in nit
mit öl euch schmiert». Brant, Nsch., 59. —
«Die hasthären sn nacht affheben, das sie nit
Mrren*. Panll, 186. — S. aueh girren.
Kirsti, Kirsche. — «3 Boh. Uttb win und
omb kirsen*. 1406. 8. Thom.*Fabr. — «Biren.
Urssn nnd alles obs». dtitl.-Ordn., 1K8. — «Bt
dem kinAoum>, FcMnnmc an 12 OrtPu, 1240
0. f. — «Bi dem swartzen ktruboum». Want^
senan^ 15 Jh. ~ «Bwltirsegarten». Inbsbeim,
1412. Molsheim, 1441. — «Zum kir^rhnum»,
Strassb. Hausname, 2 mal. 1403. 1404. —
«Schwartze kirsen>. Brunschw., Dist., 109 «,
— MKirsen sein zweierlei, ettlioli sfiss» ettlieb
suer». Fries, 86 b.
Kirse, eig. Kurse, Pelz. S. auch Kürte.
Eine Strassb. Wittwe verpfändet den Carmp-
liteni u. a. «ein kirsen*. 1459. äpit.-Arch,, B.
144, f> 43 a.
Kirwart, Kirohwart. Sigrist. Seherz, 790. .
— Der KQster von Munster soll «den kinoarien
geben zft enbissendc ztt allen Ihm h- czitcn . . .»
«Der kirwart . . . sol des heütbms hüten.»
1889. Als. dipl., 2, 197. — IMe Äbtissin von
Eschau gibt «jerlich ein vierteil weissen eirae
kir%Dart z& Buffach. das er dovon geben sol
ofelotten». 1849. Weisth., 6, 888, — «Das
kirwtrtblatM», dem Kirwart angewiesenes Feld-
stück. Baldenheim, 1859.
Kiiaigt. kiesig. — «Wenn ein Brunn ein
guten Grund hat, ein kimgtm Omnd • . .»
Geiler, Brös., 1, 24
Wir sagen noch Kies statt Kies.
K5«i«slins:, Kieset. — «Ein Stahel ist hart
und der KissUng i&i auch hart; was ist her-
ters und kelters weder ein KtMling? Wan der
Stahel hie lieget und der Kieeling dort, so
gibet es kein Flamen, wan man aber den
Stahcl und den Kissling uff einander schlecht,
so gibet es ein Feuer». Geiler, 8 Marien, 6 b;
Post., 3, 56 a ; Selenp., 922 b. «Bebroehen
wigt man als gering — als ob man schnellt
ein ktaekng». Brant, Nsch., 34. — «loh wolt
vÜ e . . • Bw9lf hdingetein verdonwea». Vnr^
ner, Nb., 178; Adel, .f, 4 b, •— « . . da er ein
harten kisiAing fand». Id., Virg., A, 8 «.
Etc. — Eine AnaaM «guter kiteling». Pauli,
98. — «Grosse wisse wasiten oder k^ßäUnge».
Gersd., 30 b.
Kitten, Uehem, lachen. — «Als bald si
heim kummen, so soll das Wort Gottes niit
mec, kittem und lachen und seind güuchclecht
wie vor>. Geiler, Post, 1, 83 ». — «... das
er mit thorecbten Freuden ausbricht, lachen,
kittem, hahaha, ist guter Ding, gauckelecht,
nerrisch>. Id., 7 Sch\'. t i lei , (i, 2 — «Das
KiUem und Lachen wird sich wenden in
Weinen». Id., Post . 8, 69 Ete.
Kita, neutr., daz junge der Ziege, Ziege,
Bock. Sehers, 791, 852. — «iCimn, hoedas>.
Herrad« 186. — «Hedns beisst in dem DBIaeh
ein Bock oder KitzUn». Geiler, Post., 4, 16 b.
~- «Als der Hirt die Schaf thcilt von den
Kitzen, zu der lincken wirt er die KHUm
stellen, das ist in die ewige Verdamnuiin».
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- 196 —
Id , Ev. mit Ussl., 177 b. — Isak «der kilsen-
fleisch für wilprct asz». Miiincr, Geuchm., K,
4 — «Die lemli, küs and kelber ...» Id.,
Insttt., 31 a. — «JTIMn^MMft ht gcsand».
Frios. :?1 1, — «Es ist kiiii besser essen dann
ein alte hcaa gebratco in einem küsin». Ibid.,
99: — «Bin wolff het ein feiset kütUn ge-
&n}ron>. Pauli, 119.
Kitzen, kiucln. — Ein Schwiitzer *kiUt
lieh nnd lacht wenn er wil». Brant, Nseh. 92.
— Spriichwörtlichc Hodensart: sich kitzeln,
sich (üben, »ich Kchnieicbeln. Beispiele, Zarn-
ekc, 3;i5.
Kla, Klo. e:en Klowes, masc. diin. Kliilin.
Klaue. Scherz, 791. — «Wir welleut niit oiuon
KUnoen eines f&sses hie lossen». Kön., 263. —
Eb «Avnhssent dem kunige klowen an den fin-
fTorn». Ibid., 282. — «Er ist in den Kloen der
Teufel». Geiler, Schiff der Pen., 110 ». — «Da
schlag im der Low den Klonen off den Kopff».
Id., Bsnin der Sei., 27 b. — «Dem Yoffler {st
trenufT ilas er (his Vi'ipcllin anff dem Kloben
erwüsch bey eim Klewlin». Id., Holl. Lea, b,
1 b. _ «Bin imti Kalb, dem ietz die Honilin
wachsen und die dötccUfi*. Id.. Bros.. 2, 7fi b.
— Ganinieiles, «da in der adler i^ücket het,
— mit schnellem flog and knimmen khAen . . .»
Ifnrner, Virgr.. 0, 5 ». — Ein Adler hat einen
Drachen erwischt, «und hat in under sich ge-
/oben, •— gar hart gefasset in den kUhen».
Ibid., n, 5 a. — «Ein weihe ... so er ein
taabcn facht . . ., mit seinen llowen fasset
Ble». Ibid., n, 4 b. — Ein Adler «der einen
schwanen zückt, — mit seinen Uavcm zammen-
trückt». Ibid.. f, l l». Etc. — *Klocnschmaltz
von den fdszen der rindern». Gersd., 37 ^. —
«Ein Jungs kälbiint dem die hörner herfür
stossen nnd die jUäfo» (unguae. Ps. 68, 82).
Naehtig., Psalt.. 171.
Klaffen, schwatzen. Scherz, 791. — Von
der ersten Hauptsünde kommt •Uafen oder
kleffifxer krieg». Bihteb . 32. — «So klaffet
mau ouch gerne, und geschiht dicke daz man
wenifT war nimet was man seit». Nie. t.
Stra.ssb., 264. — «Lont üwcr klaffen nnd nwer
uslegen und üwer disputiren». Tauler, 187
(2(i). — «Si kertent sich nüt an der wibe
klaffen». Nie. v. Basel. 140. Etc. — «Warumb
frowcn nie klaffent dcnno man». Kön., 235. —
Einer sagt, «was die pfafTen durch den da«;
qeUaffmt von der helle», sei nicht wahr. Eis.
rred., 1, 73. — Beim Tanzen sündigt man
«mit singen und klaffen». Guldin Spil, 71. —
«Nit das ich unnützlich viel sehwetz and
Haffe». Gebete, 15 Jh. — «Es stat nit in an-
scrm gwalt — was je,<lcr narr red, klaff . . .»
Brant, Nsch, 43. — «Usz eim holen hafen
kiafen*. Mnmer. Schelm., c, 4 — «In selber
schedlicli sind die aflfen, — die ir eif,'en laster
klaffen», id., Nb., 56. — «Darumb ir münch
and anoh ir pfeffisn, — lassen ab das f^bet
nnd ciiwor klaffen*. Td . Lntli. Narr, 3R. —
«Wer gern klafft und nachrcd, der ist keinem
menschen hold». Id.. Lath. Leren, B, 1 b. Etc.
— Mancher I'reiliu'er «vernieinf er wöl mit
seinem hUiffen uns all erschrecken». Dial., B,
5 n.
lUaffer» Sohwiuer. — «Du wellest jedem
^ kla ff er nit — glonbcn sin sag zu aller zit»
Brunl, Cato, b, 2 ".
Klagbar, klaghaftig, zum klagen geneigt,
klaffend. — «Er ist nft Uagber, er nint I/ieb
nnd Leid, süss und sanr gleirli von (Jott..
Geiler, Pred. a. L., 99 K — «Der heissei ein
' klaghaiftiger Menseh der da nfit Itiden wül
i von den andern . . .. und bat cwi<rlichen je-
, derman zu klagen: der thut mir dis, der jhens».
: Id.. Selenp.. 2ii9 — «Liebe macht qm eli^
hafftiff». Adelpbiis. Murin, 2 «. — «Ich Jbitt
ausz claghnßtigem ireniiet, als der mit dem
gowaltiglich gehandelt». SappKCi., A. 4 b.
KIafrtiafti2:koit, Xeiirnng zum klnj,'on. —
Die kla^'iiafiigcn Mcnächeu «betrüben ein g&ntz
Gemeind mit im JOr^dk^fli^Mf». Geiler, Se-
lenp., 226
Klant, Rotwelsch. Gödekc, 115: Kirchweih.
— Brant. Nsch , 62,
I KJapf, Qeräosoh, Qokrach, Schlag, Donner-
I schlag. S. aneh Dotma^i^. — Das ganze
Land «hört den klapff». Brant. I lnll!ler^t.. I>.
I God., 24. — «Yc höher der bogen wärt off-
|getaogon oder gespannen, so vil wfirt der
schütz und klapff schneller», Adelphns. Pater
. Nostcr, X, 8 i>. — «Den buchsenklapf (einer
I türkischen Kanone) hat naa geUrt . . . by
i hundert welsch meilea» von Bhodls. Addphnt,
1 Rhodis, B, 4 «.
Klapperecht, klapperig, Hchwatzhaft. »
«Darnach ist er (der weltliche .Mensch") vor-
bosus, klappereclU». Geiler, Brüs., 1, ö3b —
I — «Item, die Wdber seint aneh ki^^perif
I Id.. Narr, 13.' a.
Klapperei, Geschwätz,, Schwatzhaft igkoit.
— «Also macht das unnütz Geschwetz und
Klapperei einen Menschen hessicklich und
feintselig seinem Nechsten». Geiler, Sund, des
M.. 75 Etc.
Noch bei Göll. 561 : «Garrulitas, Klapperei».
Klapp«rer, Klappermann, SehwftbEer. —
Eine Bcgine, die «zfl vil swetzerehte oder ein
klamererin were». 1330, Gotteshaus der Sehs-
selaheim. «Der ^apperer sagt bSsaa
eim nnd thut es darzu heimlich» (heiler, Sund,
des M , 46 ^. — «Lug. bisz mit red sittigge-
mäsz, — das nit ein klapprer man acht dich».
Brant. Cato, c. 1 ». — «Ein klapj>erer bald vil
lüt vertreit». Id., Nsch., U6. — «Ir klappereren
(fem.), knkatressen». Hnmcr, Schelm., d, 7 >.
- «Kr liiesz ein klapperer, ein schwetzcr . . .»
«Ein klappcnnan oder ein scliwctzer», Pauli,
85, 181.
Klappermanl, geschwätziger Mensch. —
«Es ist nit gnug. sprich ich, es sey dann das
er auch seiner Zungen Gewalt hab und nit
ein Klappermaiä sey, das da nit ein klein
Arbeit ist, snnder ein gross Volllrammenheit«.
Geiler. Klapperm., A. 2 «. -- (leiler niinmt
das Wort auch abstrakt: «Verbositas, Klap-
permd: Brtts., 1, 68 b.
Klappern, kloppcrn. 1. Geräusch machen
durch ancinanüerschlagen tönender Dinge. —
«Da schrei alle menge nnd jy^ppsrlen mit dei
Waffen». Bingm , Cäsar, 55''.
2, Schwatzen. — Eine Begine, die den an-'
dern lästig würtlc, «also da« afi B6 VÜ kk^
perU». 193». Qottashaui sur Krone. — «Meiniu
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dariunb da« do wol kktppcm nud sohwatxea
kanst, 80 boI dieh daramb alle W«lt hernt'
den» (?). Geiler, 3 Marien, 51 a Ktc. - *Dise
klajj^t, die tiappert, die Lügt». Brant, Nsch., i>3.
— In der Kirche «ist ein ktappem und ein
schwiit/en . . .» IMd . 46. — Für einen, der
in die Kirche geht uiu m schwätzen, waire
66 besser «er blib j^antz überall doheini, —
und rieht das klapperbenckli ztt — und sineii
jjeusincrckt anderswo». Ibiil , Ö7, — «Die well
musz jetx geklappert han, — und triegen, lie-
gen jeden an». Murncr, Nb., 2»4. — Narren
«die klappern in dem gott(j^hus>. Ibid., 44. —
«I)as klapptrbetikli* . Iii . Schelm, d, 6b. (Zu-
saiuiueu kauft achwauhafler Weiber.) — Za
lehwatzhaften Priestern : «das miil solt ir mit
beten weschcn, iiiul rieht das klapperbenkiin
7.0, — dufsen oder andersohwo», id., Mb. 44.
(Vor vielea Häusern war eine Bank, wu
.\benda die Nachbarn znsamincnsfissen.) —
Wer «mit Idapperwort \'\\ triegon dut». Brant,
Moretoe, a, 1 — «Bindet zu die Jdapper-
tc.-'rhrjT- . (Klappcrraaul). Murner. Nb., 4il. —
•Klappern und schwetzen». Pauli, IHI.
Klapparrede» Qesch^vätT.. — Sich nicht
kümmern nm «ctlirlier uiiuiiizi.T schwatzmeäler
iUuppareiU». Bimifels, AtlsIuss, a, 1
Kleberalitf an etw as klebend. — ^^tbtrehU-
liite», die an den weltlichen Dingen kleben.
Tauler, 168 {3^)).
Klecken, ausreichen, genüg« n, niit/cn. —
«, . . ist bie ein Kind das kat fünf gera-
tene Brot and Ewen Fisoh, aber was Meekt
oder erschüs.st ifas onder 80 vil Tolcka?»
Oeiler, Post., 2, 76 b.
Hat sieh nur im Ai^. erUedSieh «kalten.
«Der Kteffelbach». Andlau. im VonMe/-
fein, klappern, rauschen. Scherz, 794.
Kleffer, Schwätzer. S. auch Klaff er. — «Sage
ane, Ur«ela,du rehte*J</(frm...» Nic.v. Basel, ni».
KlefAg, gcschwüt/ig. — «... ob da zo
kiefiff and ze lätprehe werc . . .> «KlaiFen oder
küfäger krieg». I if t h , 40, 32.
Klegede, Gekl<-geUe, Klage. Scherz, 7Ü4.
— «Ist aber die klegede von erst für den vogt
kunt . . .» 1279. Hist. de S. Thom., 826. —
Dem Kaiser «kam grosse klegede für von Pi-
latus . . .» Kön , 340 Ktc. — Sie «süUcnt also
beachcidculicho füren das keine gekUgtdc von
in knme . . . Geschehe aber keinre bände
kUge<{>- . .. 1402. Hist de S. Thom., 397. —
«Nach dem das die klegede wiset . . .» 1413.
Kön.. Anmerk , 817.
Klei, KltM;;o. fi iii , i ii:,^. rlay, Lehmboden.
Scherz, li}Q. — *Ztikleie»»^ Feldname, Wintzen-
lieini, 1977. — «In der kleigen*, an 15 Orten,
13 Jh u f.
Kleiben. 1. Mit Lehm verwerfen — «33
seh. 4 ^ zft kteibetide die 8ehilre>. 1387. S.
Thom. Fahr, — «Also -woreii in der Wüste
der Alivetter Zellen, und konien drie oder
vier zusamen, die halfen einander, einer hnw
Widen ab, der ander He^elhiir.si, das etwan
ein Zell in eim Tag gantz assbercit wart, und
schleipfent die durch einander uud kleibteul
die mit Leimen zn, und das Tach m as Sl Ih'u-
bcn ; also was es Hssgcriclitct». Geiler, i>ilg.,
Brös, 2, 31 1».
2. Mit Lehm ausflickon. — die Kaston
«ft Mffjfrewde». IS88. — «1 seh. die easten «ft
verklciben». 1435. S. Thom. Fabr.
3. Das Weisszeug mit Stärkemehl steifen.
— Die Magd soll sorgen «das sü buehet nnd
kUibt*. Gull. Ordn , 184. — «D«» ist Angst und
Not . . . die Bett usszuschütten . . dornoch
die zu Ideibe»». Geiler, Post,, 3, 63 b. Ktc.
4. Kleben. — «Ocdenksiu iiit, wie sie dir
liaii — so manches brieflin Wtfj'itif au ■:*» Murner,
Luth. Narr. 17.
Kleinfüge, fein, subtil. Scherz, 794 — Nack
der Auferstehung war Christi Körper «also
kleinjügey er bcdorfte cnkeiner stat me, er
were durch ein stehelin mare wol gevarn».
Nie. V. Str.. 804. — Gott «der ist also ein-
vcltig uiiil also hkinfihjc. das er sich in dem
abgescheideuen hertzeu wol ontkaltcu mag».
Myst. Traktat. Altd. Fred , 190.
Kleinot, Kleinöter, Kleinat, Klelnet,
neutr , Kleinod Scherz, 795. — «... da
roinln ifcMnof« inne sin». Oottfr. v. Str., 1, 148.
Ktc. <T>ic tüpherc, die kleidcr, die kfeinote».
Tauler, 3S (Ö). ~ «Donc menschen git . . .
got ein solieh kleinbter, das ist alsoliche
frftido .... Id., 2fil y^'^). Ktc. — r>cr Bräuti-
gam «hcissct der brut ein cleinbter schenken».
Nie. V. BasH, I?. k. Tanl , 2H. — Dem Kdttig
gelüstete nach dem Kscr eines Bürgers, «wand
es ein alsu schöne kleinöter werc». ('los . 54.
— «Spcr und kröne gottes, das ein iiros
kieinötter ist des richcs». Kön., 438. — Die
Ooldschroiedo mögen «gantx tUinot . . . kouf-
fen . . , oder gebrochen ckinutn ». 1 J(!({.
Uoldschm.>Zaoa, öl. — «Kin grosz eteinöter».
Peter v. Glengenbaeh. J486. — «Das beste kdst-
liehe kleinöter». Hniro v. Ehcnh. — «Da kam
ein Jad zu ir (zu der Tochter des Kaisers
Theodosios) and sekaaelct ir für ein gross
Kleinat, als es auch was, zwo Ketten damit
S. Feter gebunden was von Ilerodes» Ooller,
eV. mit Ossi., 211 •. Etc. — «Ein k.Mlirhes
Uriiint>. Mtirncr, Kon v. Engl., H%. — «Wenn
wir nun da» kletnet bringen, — gott geb wie
CS uns gang in andern Dingen». Id , Geaekm.,
C, - «^I<'eht ich das A'/tft'N«^ üborkumen».
Id , Luih. Narr, 125, — « . . . wenn sie das
cleinot nimmer haben». Id., Nb.. 90.
Cleiselin, Cleuselin, Abfall, Splitter, kleine
Stücke. Schmeller, 1, 1841: «S%i»«in, Hole
spalten». — «5 sch. uinbe 2';4 korp mit kolen;
3 ^ die dei$elin darvon einzutragen». 1432.
S. Thora. Pabr. — «5 -«J, «fetMeb» von den
kolen, 10 ^, cleuselin \ <'n den ziegeln ln«e-
tragen». Ibid. — *Ciemetm von 7 knndert
weilen zh honwen». 1485. Ibid.
Klenken, klingen marheii, klin-ren, Irintcn.
S. auch glufJ(en. Scherz, TUii. — Manciies Uerz
*kknkH dir suze manigen klanc». Gottfr. v.
Str., ?. l»^t?. — «IHc grosz glock des münsters
klenken» (litürmenl. 15 Jh. Alte Ordn., B. 30.
— «Es kummet etwan das einer ein (ilocken
lontct ein halbe Stund oder mimler. die Glock
kuiuiiK t in dtiü Schwanck. und darnach so
hiüHt er sie laufen und gat darvon ; nicht
Ii stenniiider <lic Glock lütet und kleitcket das
niau wcnet es sei einer daran». Geiler, Brös.,
2| 24 a. — «Da fing man im minster an IX
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mal za kiett^^ien wie an einem hochzeitlichen
tag». Bnint, Biseh. Wilh., 915. — «Dwr brader
lüt sein g'locklin schon . . ., domit er inen
ttU züit klenckt». Murner, 4 Ketzer, E, 7 ». ;
Klenker, Rotwelsch, nach Oödeke verstellt '
Gebrechliche. Solche die mii oner Sohfllle '
geh II ? — Mtirner, Nb., Öi. i
Klepf* 11. klopfen, die fflooke anschlagen. |
— Um die Huber zusammenzaberafen, sol! ;
man «ein glocke klepfen». Bosenbiesen, 15 Jh.
Weisth., 1, 690. — Man beraft sie, indem
man «ein seichea läöpfh. Stouheim, 1412.
Id., 1. 687.
Kleppern, klappern wie die Storchen. —
«Wölleut ir nit gloubon dem Uan das er krägt
vnd dem Storeken das er klepptrtf* Geiler,
Post, 2, 108b.
Kliben, kleben. — «Ob die minue moohi an
mir cUbeity — So wer nin htn firendenrioh».
Altswert, 63.
Kligen, Klien, plur., Kleien. — Wenn die
Pfleger der Pfründen zum h. Geist Fracht
malen lassen, so bleiben ihnen «die Icligen».
1358. SpiU-Arch. — Den Müllern ist verboten
•Migen z6 malen». Ift Jh. Alte Ordn , B 13
(aas Kleien Mehl za machen). — «Sprüger
und kligen». 1424. S. Thom. Fabr. — «Die
kliijen die man den swynen git». Oswald. —
«Kern gemischt mit men». Murner, Nb.. 176>
— «So hiet uns Anthonias der eehwein, —
bisz sie gemestet werden fein — und nm feist
werden oa die kUm — vil bass daa sie im
stal ligen». Id., Lnth. Narr, 66w — « . . . den
kernen zscheiden von den kligen». Id., Nb., 189.
— «Oben rael und undcn kligen». Ibid , 204. —
«Fnrfor, üygeH». Oersd. 91 — «Das räch
brot da noch vil kiyen in seind . . . gibt nioht
gute uaraug». Fries, 33 a.
Klimse, Spalte. — «... Da anhanget bös
Erdtreich zwischen den Klimm der Wurtzeln».
üüiler, Arb. hum. 24 b. — «Wann die Töchtern
ligent ze stopfen mit dem Messer oder mit den
Spindeln in dem Fenster oder in den Klimpsen,
das ist ein gewar Zeichen das sie büs Fan-
tasien in inen hon». Id., Bros., 1, 17 b. — «Die
feigen Weiber, wann sie mieesig gon . . .,
stopfen dnn mit dem Heiear In ein JOurnen,
und knmt dan ander Ledcerie hemaeh«. Id.,
£mei8, 95 K Eke.
Was Oeiler Uemit meint, Ist nieht leleht zn
sa^'on. \'ip!Ieicht will er nur dad jri:'h indeu-
len, dass Buiohe scheinbar gedankenlose Hand-
lungen Zeichen eines eerttrenten Oemttthes
sind. Oder war es ein damals übliches un-
züchtiges Symbol ? Man könnte dies ans dem
5ftern Wiederholen der Bemerkung schlicssen.
ChUmse, allemanisch für Spalte. Hebel, 2,
251. Auch noch in der Schweiz; z. B. das
Klimsenhorn am Fliatos. Item in Schwaben,
Schmid, SIT.
Klioi^e, Schlucht. Scherz, 797. — «Uf die
Ming der holen die do zühet durch Houtheim-
bau». Küttolsheim, 1892. — «Uf der Miii^».
Morsbrvnn, 1344. Ohlungcn, 1304.
Klingeli>r, Diener dos üntlcutehauses, der
mit einer Klingel durch die Stadt geht um
Almosen nn sammeln. OntL'Ordn., 174 m. t
KUngnln, klingen irie Meiall, oder aneh
raosohen wie eine reine, ungetrübte Flüssig-
keft. — Ans Qottes Hensen «fliesseat vier
klingdnäe bcche». Gebete, 14 Jh - «l'er
klingeWach*. Birke, 1374. — «f;er khngelburne^
die Uingdßeaie». Beitweiler, 1280 — «Reinisek
Gold klinglet m o!, vt ist aber nüt cjest besser;
Ducaten wann man sio kitngUt oder schlecht,
sie tonen nit». Geiler, Brös., 1, 8 — «Wenn
ein Bronn ein guten Grund hat. ein kissi-nfi
Grand, so quillt und springt das Wasser uil
das es recht iUtnj^fot und ein Lust ist». Ibid., 1,
24 — «Bier und Wein soll man hoc^ ein-
schencken, das es Idingkt und sohnmet». Id.,
Narr, 208b.
Klingelsoren, mit Schellen versehene Ohren
der Nnrrenkappe. «Dn wirflit mir n« den
kolben für, — die narrenkapp, als ander toren,
— und streckst herfür die ktingekctm: Hor-
ner, Nb., 264.
Klin^elstein, metallner Kiichenmörser, so
genannt weil er beim Anstosseu des Stössers
klingelt. — «Ein messin klinfAMH». 1499.
Inventar des Ludw. v. Odratzh. — «. . prhütt
das in ein subern klingeUtein . . . » « Kib di&e
stück in «im MkigMem*, Gcrsd., 26 b; 52b.
«Clinganiire, aatnltwi». Herrad, 18H ^7).
Klo. S. Kia.
Klobeloneb, KnobUnsk, — 1147, Pertonen«
name. Etc.
Kloben, Falle om VSgel za fangen. — Der
Teufel «voglet auch mit dem KhÄ'Cn. Ir wisson
wol was ein £io6 ist} es ist ein geepaltaer
Stecken, da gat ein Sehnnr dordi; nnd sitsea
die V(){,'el darnff, so zücht er dann die Schnur
und erwischet etwan ein VögeUn bei dem
Fetiehlin, oder bei dem Köpflbi, etwann bei
dem Kleuwctin>. Geiler, Brös., 2, 91 ». — Eine
schöne Frau «ist das kützlin und der klob,
dodurch der tüfel sucht grosz lob». Brant,
Nsch., 88. — Wer csitzen will allein vast
üben, — den setzt der tüfel uff &ia kloben».
Ibid., 87. — «So der tüfel \ o^el facht, — das
wib er tn eimkutzen macht — und setzt sie nff
den kk^en har». Marner, Geuchm., t, 4«.
Kloder. 1. Schleim aus Mund und Nase. —
Maria sah dass Christas «verspeit was und
sein Angesicht foUen Noder was, und mocht
es im nit trücknen». Geiler, Ev. m. Vb^l. 9(3 b.
— «Wann du nnn die Süsse aUwegcn bettest
in dem sokawenden Leben, nnd dem Kloder
as der Nasen a!lv,-^-^Lr n aiihicngcst, ich muss
es eben ein Kloder nennen, wann serolicke
Menseken etwann Bote nnd Wasser wdnen,
so würdest dn versanmen viel Qnta». Id^
Brös., 1, 20 K
2. Wfiiter Flecken. — cWann man uff
Pergfamen schreiben soll, so mussesglat sein,
1 nit runtzlccht. es ..uiss auch sabcr sein, waun
so Khder daraff legen, so Sprech der Schrei-
ber : was soll ich daruff schreiben? . . . AUo
wann in deim llertzen so vil wüster Kloder
Ilgen, wüste Begird, wfiste Oedenok . . .» Gei-
ler, Brös , 1, 17 b,
Klöifelot, fem , von kleffeln, klepfen, höl-
zerne Klapper, amChar.'.ci.a„ stiitt der Glocken
Sobraucht. Man sieht aus folgende.* Stellea,
ass sie anf dem Thnroie angebtaeht war.
Ve^gL SckmeUei, 1, 1337. Sebweinerisck:
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KieJeU. — <6 ^ von der üögeloiten uf dem
▼Bspertoxne tA bessern H Jf nmb swen kloben
zR der hlöffelottm uf dem durne>. 1416. S.
Thom. Fabr. — «3 seil, von der düiffdotte^ th
machende äff dem turne in die puraselieTe».
1417. Ibid.
Klöppel, Klöpfel, Hammer ? Art Marter»
werkseug. — «Die töde, . , . die Moppele, die
kolbcn, die ^vunden» (der ersten Mtrtyrer).
iaulcr, yi3 (54).
Klone, Klause. Scherz, 798. - Eine tdota»
bei dem Schloss Landaber^;. 120Ü. — Kloten,
bei vielen Dörfern, 18. Jh. u. f. — «In Afosen,
in klüstcrn». Taulcr, 128 (25). ~ «Tn der
cio*m do ist eine alte dosenorin». Nie. v.
Basel, ms. Bto. — «Die cioss» von 8. Chdien.
Kön., 746. — Er lies» «dnc dose buwen
und bleip darinne». Eis. Pred , 1, 7ii. — «£ine
angemeäiliolie dbs«». Pefeer Oengenb. 14B6.
Etc.
Closenerin, Klausnerin. — «Dis ist von
Urselen, einre heiligen eloMiwrAi». Nie. Basel,
ms. Etc.
Klotx. Scherz, 79ü, 1. K'umpen. — «Ctoe,
massa». Hemd, ISsT. -- Gotl aalun «einen
IdotJf \ejmcn oder erde also g^ros er einen
menschua wolle raachcu». Köii, 235, — Der
h. Nicolaus warf einem Edelmann «zu einem
venster in einen grossen klotz goldee». Eis.
Pred. 1, 802. — «Als wir von Socrate« dem
He3-ilcn lesen, der Liiien grossen Klotzen Gol-
des ins Her warf, uft' das er davon un^eirret
wer». i9eiler, Selenp. 197 >. — «0 Narr, meias-
tn, das du von einem .in !orn Kloteen Erden
und von einem andern Adam gemachet seiest
dan der Undertboa?» Id., Narr., 118 b. _
tTr seid geschöpfft von dem verfluchten Lei-
menkiaUen menschlicher Art». Id., Post, 2,
83 «. — . «ESn haftier vas eim erdJdoU macht
— ein crlich gsehtrr, sunst vi! vcracht ...»
Braut, Nbch., 58. — «Wie kau ... der arm
leimenklotM wider seinen schöpfFer $o trutzlich
hanrleln y> Wurm, Ralaani, G. 2'». — «Lühe
kioi^e vjii euu gcrwer». liruiiscUvv., Di.st., 14
(Heute Lohkäs).
2. Kugel. — Walen, Kegein «und des gleich
was mit dem Woe» zngot». Gnldin Spil, 3. —
'hliklotz», Fliutenku;;el 3. diis Wort. — «Es
musa ein Büchs lang geladen sein ee sie uss-
lat, da ist Pulver und der KMm, er blib all-
wegcn in der Buchsen wenn man sie nit an-
zündet». Geiler, Bröa., 1, 83 i>. — ^Bleildöt£
ir etUeh warffen bin*. Homer, Virg., Z, 4 i>.
— •CloU, globns genant». Adclphus, Fic.
168 1>. — «So da geschossen bist mit eim
Bathiodetot»; BruQ.sch\v., Chir.. Sl a. Gersd,
38 V — Sie warfen «heisse klöte (glandes) usz
gegossenem leiten ... uff die hätten». Kingm.,
Cäsar, 40b. — Kinderspiel: «ein kloa$ wird
durch Inntro irewelb und schwibbog'en und
kruiiiiije weg mnbj,'etriebcu». Wiiaph,, Crys,,
9 ^. Etc.
3. Kreisel. — «Ein Klotz der lauft gar wol,
wan er nnden spitzig und oben breit und
gross». Geiler, Narr., 206 — cSpiel mit
dem Jdta*t das ist min rot, — würffei, Spiel-
brett, fittch wie den dot». Brant, Cato, a, 3
(troeno lade). — «Qleieb als die Idod ein
Uou behend — werffeu, der sich umbher
wend. . .» Mnmer, Virg., y, 2 b.
4. OßwUchs. — «Hettest du f^in Klötgen uff
der Achseln, der dem gantzen Leib schedlich
wer, und züg an sich davon andere Glider
leben selten, da seblttest ia biaweg». Oeiler,
Brös., 1, 95 a.
5. Eages Zasammenhalten, Bund. — «Was
verderbt das p'antz Tütschland ? nüt enders
weder das e.s nit ;,'estückt und zcrhowen ist;
das thnt allein die gross Macht so die Fürs-
ten habend ; das thut anoh der gross KlatM
der Stett, als der schwebisob Bant, and der
Klotz dcrSchwit/.cr die sioli loeaiBmea halten».
Geiler, Post., 3, 97 b.
M6gUob dasB Geiler hier das Wort Agflrlieb
in dem Sinn gebraucht, in dem es spriicr auch
bei Göll. 377, erscheint: «Uva apnm, ein
KtOtMen Immen so an einander hangen» ; es
ist indessen viel wahrsrh inlir^er, dass er den
Vergleich von dem Zubaiuiacnkiutzen der
Mildi genommen bat; siebe daa folgende
Wort.
Klotsen, coagulari, von der Milch, äg. hich
zusamraenthun, vereinen. «Die Pharisei
und Siiducei klottten sich zusammen als Milch
iü die do E.-5sig, Liipp oder Renn geschütl
würt». Geiler, Post,, ^, 8H b. _ «Wen., ein
Obrer ein gantz Gemein einsmols wil an-
jrriffim, 80 schafft er wenig oder gar nüt, wenn
sie klotzen ^ic\v zusammen und seind einhellig
und widerstond im». Ibid., 3, 97 b.
Klnekerin, Glaekhenne. — «Die jungen
Hunlin, so sie die Kluckerin . . . ertzogen hat,
so bald sie grösser werden, so zancken sie
mit der Hnter amb ein Gersteükdrnlin». Geiler,
Scliiff der Pen , 106 b
Klnff, Kloft, Spalte. Furche — «Das du
wänest das am Herbst soUont Safranblomen
im Acker uffgon, do kein Kluff im Acker . . .
I gcwcäeu xAi durch das gantz Jor, das i^t ein
I lere, wano und hole Hoffnung . . . Aber wenn
\Kluffen fni im Krdtricb zilet seind und von
' einander zerteilt und da» da zu rechten Zeiten
<;eiiäcket hast, so macht du Hoffnung haben
das Safranblamen do wachsen». Geiler, Post.,
3, 61 b.
Klufft, fem , Feuerzange. — «Ein klufft»,
1499. unter dem Küchengeräth des Lndwig v.
Odratxheim. — In ein Laboratorinm gehareu
nii Ii <\ vin clufften>. Brunschw., I>;st., 8».
Kibfugel. — «Uf den klüfogelPf Feldname,
Ergorsheim, 1461.
KlUgel, Knäuel Heute bei uns Klfinel —
In einem Räthsel über die Garnwinde ist die
Bede von «dem klügel» den mau in der einen
Hand biilt, und der sich durch das mit der
andern abgewundene Garn bildet, lläthselb.,
I a, S a
Kltm-^r, Spallo. — «Wir verstreicbcii die
KiuUöeii hin Üreck und Kai, da die Suiin
! iren .^cbein hinein solt senden». Geiler., Kr.
j mit l'ssl 16 »>.
! Dasypodius und Göll, 387 : «Rima, Spalt,
Idume».
I Klüpfel, Klöpfel der Glocke. — «Ein glook
, on klApfel gibt nit ton», Brant» Nseh., 48. —
«Wer meint das im ganta nflts gebreat
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- wo -
and er gluck hab affä aller beat, — ileu trifft
der Idüpfel duch 7.ulest>. Ibid., 2d (O* trifft
ihn ein UnglüduMlilng}.
' KIfiMler, Selimeioliler. — «Ootevianns wanl
fjcnaiit Aiiu'ii-tii oiiit kiimiiicii i\h\ Schrei-
ber, iixcZulUmkr und nenncnt die andern auob
Uerer d«s Reiehs». Geiler, Et. mit Ural.,
911
KlüHüln, klagen. S. auch Jarüsd», Eigent-
lich mit den Finj^em im Haar spielen, wahr-
scheinlich das mhd. klinr.en. spalten, speziell
die Haare urdnen Fig. schmeicheln, liebkosen.
— «Das Schmeicheln, KHMen und Liebkosen
der AVolt, die da einen Menschen anlechlet
und im klüslet Mic ein J^Iutcr tut gegen irem
Kind». Geiler, Sclcnp , 19'J ^. — «Christus hat
niemandt den Kut/.cn gestrichen noch Fcderlin
abgelesen oder gcMüntilet» . Id., Post., 2,
117 0. ~ «Wenn die Frauw dem Man Icind
ist, so isi verloren alles das der Man thot,
er JUAsel ir wie fast er w51, so ist es nQt».
Id., Brüs., % 29*. — «Man mnss in hüb.sch'
lieh thun . . . and meinen man soi in kktueln».
Id.. Has im Pf, C, 4 ~ Ein Narr «mit
Worten im los/.t Jeinsen, ~ des soll man im
niitr Kolben iuscn». Brant. Nscb., 86.
Klttaelun^, Schmeichelei. — «Ein semlichcr
der mag nit I'ciiitentz wirrkrn . . . rinili der K Iii-
xelung (verdruckt CtüssUiitf) wilIcU| sie (seine
Cicliebtc) kun im schmeicheln und im wol
dienen» Hoilcr, Brös.. 3, 12
Oberltii, ^iQ. hat den Druckfehler nicht be-
merkt : er macht aus Clwsling adulator, ama-
sias, was gar keinen Sinn gibt.
Kltttschen, zerbrechen. — «Der dritt Spross
ist klüiisclim oder brechen oder tibergeben
den Willen*. Geiler, 8ohiff der Pen. 75 «.
Klfitterer, Ornbter. — Nieolans von Laufen
weiss nicht was er thun soll; er bittt-t den
GoUestreand ihm 2U rathcn, «also das ich
nit in der Xltttorvr walt knmme». Nie. v. Basel,
291. — «In der Uütterer ualt kummen» scheint
eine sprüchwurtlicho Ucdensart xu sein. Klüt-
tom, pfhschen; flf.spitsfindiirdUntersochongen
anstellen über kleinlirhc Dinge, irnilieln. —
UcinricQS dictus Ctutterer, von Allenwilier,
12H7.
Klttttern, nachlässig schreiben, viel ans-
Itischen, Dintenttecke machen. — «Es ist gar
gut zn schreiben uft* ein Papier, da vor nit
uffgcschriben ist, und noch sauber ist. Es ist
bös daruff zu schreiben wenn vor daruff klüt-
tert ist und Item daruff stond. Also in ein
lautere Seel ist gut zn schreiben, dann wenn
sie mit Todsünden beschissen seind*. Geiler,
Bri.s.. 2, 77 b.
Frisch, 1, bÜA, fährt aus Stettlors Annal.
helvet., 88, die Worte an : «sie bekÜUterUn
inen selbsr «las Nc8t>. Der erste Sinn scheint
daher bctlccken zu sein, so dass das Wort
auf Eloder suräckznfflhren ist; dies kann
kau m zweifelhaft sein, ^Aonn man die noüpr-
sche .'^tfllo mit der ähnlii-liou znsanunonlialt,
ilit- icli iiiil.'r Kloilrr ;,'-oi;<'beii habe, l'or spe-
ziellere Sinn ündi'i siel» in dem Ausdnuk KlU'
Icrbuch, dessen sich, nach Frisch, die Kauticutc
bedienten fclr das was sie beute bei uns BroniU
Ion nennen.
Klütterot, Kleinigkeit v. geringem Werth. —
«tiürtclc oder nicsscre, büchelin oder hcilgciin,
oder des gclich von aller ieige ÜMUndU nnd
gewerde daz junge lüte gerne hnnt». CIub
Blovelden. Nie. v. Basti, 70. — «Kin hftt «ad
SOS allerhando UvUteroiie» wurden einem ge»
raubt. 1401. — «Dem glaser, allerlei HmUtr^
zft b( nrn». 14«6. S. Thom. Fabr.
Klütterxettel, auf den man fluchtig etwas
anfeehreibt. broailton. S. Klüttem. — Der
Spitalschrt'ib'T ><<]], fiir Kinnnhnicn nnd Xw^-
gaben, einen *KtxUU:rwudiciU€del» liabea. ib
Jh. Alte Ordn., B. 14.
Klux, Kluck. Schluchzer. — €l>as ist
^ wonlich wan die Fruwen . . . den Klux hauii.
so können sie nirgen bliben». Qeiler, Bilg.,
57 b. — «Es ist, sichsto, wenn sie der Kluck
ankompt, als die Hennen wenn sie brüten
wollen, 80 gewincn sie den Kluck und den
i Pfipüs». Id , Geisti. Spinn., M, 5 <>. — *Kkut
foderjest». Gersd., — «Slngnltns, der
hesch oder klugkeH»^ Fries, 140 k — *GIhx
loder gest« singultu« genaoi». Brunachw.,
I Dist., K
Göll, 328: «Singttltiis, der Kk^». — Heute:
Kluckser.
Klnxen, das Verbum davon. — «Im ge-
schnell eben als einer Hennen, di do unibgoi
mit kiuxen und gaxen bitz sie irc Eier ver-
regt und drnmb knmpt». .Geiler, Post. . 8. 71 t>.
Knasfteln, prasseln — «Der Wcchter ufl
dem Thum, dieweil es briut und kiUissUtt so
hört er nit uff zu schreien and stfirmen».
Ociler. Arb. hum., 103 b.
Knechtheit, Knechticbkeit, Knechtlicheit
Knechtschaft. — «Waboi mag ich wissen ob
ich gefangen sei mit der KucchtUeheU der
Sünden ?» Geiler, Selenp., 145 b. _ «1% igt
oin iiioi^H Knechtheit in wx-ltliolien ftcsohctTten:
der KnechtheU kumpt der Mensch ab der it
diser Welt nilt lagert». Geiler, Holl. Ldw, k,
') 11. — Hütt schickte die Juden «in kneehtieh-
kett — und in das iooh der dienstbarkett*.
Brant, Freih. Ufel, 808. — «Wan schon kein
gwalt wer, auch kein hcrr, — kein kruchl-
lichcit uft' (M iitMi mehr . . , mucht ich mich uiehi
frei achten recht, — so ieh nooh wer der sie-
den knccht*. Ibid , 309.
Knechtiscb,dionstbar,8klavisch.— Die Juden
«noch leben wie das knechtisch vieh»(sie ent-
behren der Freiheit). Brant. Freih. tafel, 409.
Knüllen, Knüllen, zerdrücken, zerspringen.
— Der Frosch «bläct sich so hoch uff das er
von einander kneüU und zerspielt» Die
Hoffärtigen «btäen sieh so lang bis sie mf-
kncllen». Geiler, 7 Schwerter, F, 3 ». — Will
mau einen alten Zweig biegen, «so kitcUt er
cntswei». Brant, Nseh.. 9. — Es ertappt einer,
während des K^^ iis eine Laus, «^Ue er dann
uff dem telicr kmiU». Ibid., 110. — »KMä,
jadenspislin, nnd serbrioh». Knrner, Nb.. 196.
— Kino Frau «truckt beide dumen zusanion.
iiU wolt sie lüsz knellen». Pauli, 33i. —
«. . . . das einer nimx hnüOt nnd QifiM>hlng».
Ibid . (14
Kniehel, Knöchel? Beule — »l>ic Schnid
und Zimmcrlüt iiabcn Bülen und Knichd W
den Uenden». Geiler, £v. mit UssL, 91 ^.
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- 801 -
Knieweling. Scherz, 804, nach Twinijois
VocaL ; tKnteweliny, ucrca, Lßdcrhuse, 8tictcl».
— <Zh mittem mcyea bat ein vogt sft rehlj
zwei knicweUnge und d-i brot und uincn eirucr
win8>. Ileriisheim, IBi:{. Burckh., 212.
Knisclien, zerdrückon. 8. auch zerktiitsdten.
— «Je mer das pfefferkömiia hnmlu wirt,
je mer es sein krafft gibt>. Pollio, Pred.,'
B, 3 b.
Knittel, Jvuöchel der Hand. — «Do zuckt;
er die band arider m im, da waren im die '
knif!''! t,---iiil'-'lt.. Miirncr, Ulensp., 121.
Kiiocliel, KiiUc-iiüJ, UolzkluU. — <lu harte:
knöcM und öät gehören harte sehwftro äxt,|
(laniu auch mit harten stroiclicn '^'\\n ...»
«Wann auch hye vii heiter kiiücM und her-
tzen hindt, wider die ich geredt hab . . . .»
Zell, y, 1
Kuudccht, Knoderechtig, kiiutig, vull Kno-
ten, niisügcstaltig'. — Geiler, Post.^ 4, 3() «.
S. die Stelle s. v. Hagelsclüechtig. — «Die
Fugen oder Gleichen . . . sind etlich knodec/tt,
als die eilenbogen und die diecher». Gen>d.,
2 ü»* «Die littger werden lorumm and knod- ,
edtt». Id., 73 1>. i
Knoden, KusskiiiUhcl. — «In diis Wiisser
de» zeitlichen Gutes watten ein Thcil uienächcn
biUs an den Knoden», deiler, Post., 4, 4iib;i
'S Marien, 63 — «... i^i'm-IiwuIsI iiiwon-
dig des kttodem des liukeu luäz». Murucr,
Knollen, Schimpfwort: roher Men»ch. —
«Zu diser Zeit (Fastnacht) sprechen die gro-
ben KnoUen: wir hon nit gern lang Predigen, i
viL Uber lange Bratwürat*. Oeiler, £v. mit j
Ussl., 35 K
Knopf. Scherz, 805. l. Knoten. — Ein gros
ses Seil «tlas vol knöpfe was», ('los., —
«Ueischelu von rieiucn, dio. iicucnt knöpfe
vornan». Id., 107. — *Kuopf an den Kiemen
der Geissei». Geiler, Schiff der Pen., 72 ». —
«Der Flachs ist lauter on alle Knöpf». Id., |
Gcistl. Spinn.. L, 3 ». — «Wo der recht Weg '
iat, stout ctweu Widenböum, do bindet etwau
ein Bilger die Bst zusammen anden an and 1
machet ein Knopf daran, und der bedüt dann
daa onoh Bilger darfiir sint gefarcn». Id., liilg., i
116 e. — Amatha «macht ein knopff nnd hieng
sich dran — an einem balekin uhen an».
Moruer, Virg., y, 5 *. — «Der pteil het knüpff*. I
Ibid., H, 7 b. _ Laoeoon «weit aufldsen ire (der
.Schlange) knöpf*. Ibid., K, 1 b. Her Fadon
20m Heften der Wunden «soll gci/.wiruet sein. '
on alle knopff». Brunschw., Chir.,21 ». — «Das |
Patnr Noster (Uoseiikran/.) hnt korncr oder
knoyjf» an der Schnur. Adelphan, i'at, Nosl.,
B« ä 1^. — Die Bibel ist ein Schwert durch
(las «wol sol Qszgelf iIiL'r \m rden dieser Arno/ü^,
ob er ächou von JIci culc i«clb.s knüpfft wcre».
üedio, Zohnden, A. 4 -- «Wie ein horten
knf^§ hasta mir aaff getboul» Ziegier, BüobUn,
Q, 2 b.
2. Knauf. — 1353 warf der Wind «abe den
kirehen and gluükcuhüi>oru vü ÜMop/e und
Icrfitxe»- Cloe., 1S6. — «8 scb. \^ iS» knöpfe
an dt-ni ätuupfelle /.n tresclielnde lUd zft mo>
leude». U18. S. Tüoui. Fabr.
B. Knospe. — Bhodls heistt so, weil <do
der grund der stat crei^abcn ward», mnn
<rosenknöpfßin oder stock» du fand. Adelphuä,
Hhodis, A, 4 ».
4. Schwcn tknopf, poramoau. — Das Schwert
des Turnus /.erbrach, er «den /.no^^ in seiner
band — allein mit halbem Schwerte fand».
Muruer, Virg., r, 1
KnOpfelecht , zusammengeknüpft. Vergl.
Geknöpf eh. — «.^oU un^. ein Orden gefallen,
so müsst CS ein knöpJUclUer Orden sein, das
ist nsB allen Orden etwas das ans IQgllcii
wer, es müsst in dem Orden sein». Qeiter, Bv*
mit UiM>l., 221 K
KnoppelB, knfipfen. ~ Es thut einer «/.wen
Buntschu an . . . und knopptU die hört (hart,
fest) zu». Geiler, Bilg., Ü7 ».
Knorrecht, knorrig. — Ein junger Baum der
*knorrecht j^pwachsen ist, und sieh ninicr an-
ders üiclieu laszi». Geiler, Ha.-» im l'i., C, ä
Knü, Kniiw, Knei, gen. KbUwch, Knie.
Scher/., HOC). — Ich lag «uf minen knüwen^.
.Nie. V. 15a>ol, 94. — «Er viel nider uf sine
knü». Id., 98. Etc. — «Ein Knüw ist der Lust
in der Gedecbünuss des bösen Werks; das
ander Knüw ist das Werk der Unkenscheit.
Samson, der arm Menbcli, lag OtWU off beiden
Knüwen*. Geiler, Äarr., 1W>. — « . . . do er
am Ölberg nff den Knüwm hat gebettet». Id..
Piist, 3. 2»'. -- «Wann du £r>>t dienst, beid
knwo im buck». Braut, Kacetus, A, 1 ^. — Er
«lit nff den tmuwan** Id., Nsoh , 101. — Zwei
Facillctlin «hat er an die knüw gebunden».
.Murncr, Geuchm., x, 1 ; e, 4 1». — Einigen
Geuchen «bindt man ire Iwjf mit siden binden».
Ibid., h, 2 ^. - Im Blut «zu gon bis über diu
Anfi, — das wer ein stoitzc luthcrei». Id.,
Luth. Narr, Vm.
Knüllen. S, Kndlni.
«Knülli»», Art Vugul, Machoteti puguax, von
den Voglern auf den Markt gebraeht. 15 Jh.
Alte Ordn., B. 12.
KniitMchen, erdrücken. Vergl. Klütsdten. —
«Das liidcn wil ... dir das Herl/ ertruekon
and knüttchm». Geiler, Bilg., 20U >>. — Die
Felsen «hHUndOen (das Schiff) sogar /.u trym«
uien ...» Brant, Nsch., 10.^. — «Wann man
ein narren knütmihet klein, — als mau dcu
pfeffer dnt im stein, — und sUeae in daria
i( h I in<r jor, — 80 blib er doch ein narr
al» vor». Ibid., 68.
Dasypodins : «tnndo, ich knüUeke».
Knüwel, Kniiuo! — «... wie man ein
knüwel garns sul füllen». Murner, Gouchm.,
D. 1 a.
Knawen, knonwen. knien. — «Also bc-
schach es . . . das er für eiu crucil'ix knuwete*.»
Nie. V. Basel, 81. Etc. «Wenn man das
cvanLTeliuni in der messe lisct, so! man ston
und üil knuwen uder sit/en». Kiiu., 521. Etc.
— «Die Weiss haltet gemeinlicli die Christen-
heit, das die wisen Christen knütoen uft' beide
Knie für Gott den Herren; aber nit die ncrri-
schen Christen die sich bcschammen uff beidi-
Knie ze knüwen und knütven nit mer dann uff
ein Knie nnd gat der Degen neben nss hin
und .-perrei ich das niemands vor im gon
kan». Geiler, Brös., 1, 30 «. Etc. — «Ein vor-
stnl . . . dural der hiichoiF . . . knSwm mAcht
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— 202 —
... Da knuetet er für den fronaltar*. Brant.
Bisch. Wilh , 2ö9. — «Do sah er vor Maria
fron — unser n b rüder knauwen schon >■ Mar-
ner, 4 Ketzer, J, 6 — . oad kneuufteH
beide nider». Ibid., K, 8 ». — Chrietns «der
knüwt da vor ein br < !iis-i i fus/, m Bad.,
£,!>. — Wir «innigklich für dich knuwen».
Ibid., P, 3 «. Ete. dainfiiMt ernider. . . >
Pauli, 'd. Ete.
Kücheln, etwas kuchen in geringer Quan-
tität. — Eine Mutter kann ihrem Kind «das
Haupt recht Ic^tjen, die Trelicn und denSchweis^g
abwischen, kocJiku uud dessglcicfien». Geiler,
Ev, mit UbsI , i/6 b. — «Ein Tocluerlin kan
nummcn ein Feuer holen oder eia wenig
köchdn* Iii , l'ost., 3, U l>.
Köder, /.üher Schleim, Speichel, Schnupfen.
Ködern, solchen Speichel auswerfen. Vergl.
Kloder. Schmid, 82i2. — «Mit grossen Säftzen
sterben wir, so das Köderlin in der Kelen
rühelet, und in unserm &at und Köder er>
stieken mfiisen». Oetler, Arb. hnm., I9d Etc.
— «Ob zwischen essen dich anstosK — der
hüten oder koder ...» Brant, Thesm., b,
9 *. — «Der «ehe schlym« rots und koder».
Adclphns, Fic., U7 b. — Ein alter Mann «lieng
an XU hustcu uud zu ködern». Pauli, 148.
Kofel, Fels. Bergspitze. — Sohmdler, 1,
1229. Ich habe das Wort in Ireinera andern
elsässischen Schriftstück gef ui if u. — «, . . der
äm felsen (peferam) verwan ] Ir l^at zu einem
sce viler wnsser, x\\\'\ df^i: ^-o/W (rupemj in die
waäserbruuuon» {l'a 114, b). Nuchtig., Psal-
tei^i 896.
Koge, hölzerner Schlägel. — «Ein Kiefer
der mit der Ko^en uff dem Fase, so er Reif
antreibt. bumberUbnmb maehet». Qatler, Sttnd.
des M., m a.
Koke, fem., grosses, breites Sohilf, ftwna.
coque. Scherz, 807. — cZw fafan». Straseb.
Haosuame, 1466.
Kol, maec., Kohle. Sehers, 808. — Sehwara
•als ein kol>. «ottfr. v. Str. I.TO. — «Reht
als ein glünder kol*. Id , J, 153. — Die Seele
«enphohet do ein minnen für, oinea minnen
holen». Tauler, 37 (8). -- «Wan man einen
kalten kolen hebet an einen bürnenden, so
wart er ouch burnen», Helnr. v. Offenb. —
«M III wemit sich bald bi grossem koU. Brant,
>.'suii. 21. — « . . . sich beramen wie ein kvh.
Ibid., 112 — «Schwartz als der /lo/>. Räthselb.,
b, 1 b. — «Eioglüender Brunsckw., liiat.,
33 ». Etc.
Kolbe, niase. 1. Keule. — «Mit A(j?6e/i lusen
in dem bor». J. Murnor, d, 7 b. Sprüchwort.
«Wen einer ein Hund wil sn Tod sehlahen.
so warnet er in nit vor, aber er tregt den
Kolben uff dem Haupt, und da der Huud ligt,
80 sehleeht er in». Geiler, Narr., 8ö >.
2. Schenkel eines Vogels. — «Geben mir
ein koWen von dem (gebrateuciu kranich».
Pauli, 4S.
3. Streitkolben, cestas. Göll, 234 : <StreitkolLy.
— «"^'wen kalben (cefitus) warff er in die mit, —
die waren stardc, gross . . .» Homer, Virg., P,
1 8. — Er «crschlng^ ein «grosse schar — mit
einem bi u- n kolben gar». Ibid., h,4 <>. Etc.
4. Nar^ < oeti; knrser, an einem Ende mit
einem Narrenkopf versehener Stock, eines der
Zeichen der Hofnarren. S. das Bild, Brant.
Nöch.. f» b, 3 tj; d, 1 «; d, 4 l». Etc. — «Do-
rumb werden die Narren mit dem Narren-
Ttotben nm die Köpf geschlahen». Geiler, Narr.,
35 ' «Der Nun II v iirt Qot mit dem Kol-
ben ewger Verdampniss lösen». Ibid , 25 —
«Der narr der trug den Mben hein». Brant
Nsch.. 101. 'Tti "^oU dnrfiir ilen praller
singen, — uit unib den Harrenkolben ringen» ■
Mnrner, Nb , ö. — «Da selgt er mür den M'
ben ^'lich, « sin narrenkappon, aine oren».
Ibid.. 7. Etc.
ö. Grindkolben. S. diesen Ausilruck oben.
6. Rutzkfint'^n, soviel wie Kenpel. — cSpricht
S. Hierunynius in einer Epistel zu einer Witl-
wcn mit Nammen Furia : du forchtcst villeicht
das dein furianisch Geschlecht abgang, and
deinen Vatter nit einen B<^koBten werd hahea^
der im uff der Broft kfiooh ...» Geiler,
Selenp , 13a b.
7. Festliches Gelag. — «ISineet het der Ab-
salon einen Kdben oder Wirtschaft und lud
seinen Bruder Amon darsu, und der Wirt der
den iTolften gab der lud Iren Vater David
auch darzu». Geiler, Geistl Spinn., P, 7 «. —
Sie «fahen an umblaufen als ein Qarnwiad,
da zu dem Tantz, da zu den Höfen da naa
denn den Kdhen gibt». Ibid.. P, I *.
Diese eigenthümliche Anwendung des Wortes
KtXbtn seheint nur in Strassburg üblich ge-
wesen sein. .Scher/. 808, fährt eine Ma-
giblratb-Verordnung von 1635 an, wo e^ unter
andern! heisst : < . . . wie allenthalben auf den
Stuben und Würtsheussem von den Borgern
Kunigreich, Kciben und ander Zcrnng, Zechen
und Prassen getrieben wirt» ; den Wirthen
za Straasburg, so wie denen «in Ruprechtzaw,
SehUdloken, llkireh oder an 8. Osswald», wird
verboten solche »Kunigreich noch Kolben oder
dergleichen angelegt Gesellschaft zn halten».
1640 erltoflt das Gapitel von 8. Thomft. ia
seiner Qualität als Herrschaft des Dorfes Eck-
boisheim, ein ühniiches Verbot ; es heisst
darin : «nachdem uns glaublich angelangt, wie
ir 7.U Eckebolxheim mit andern hechten, onch
Hirssen oder Kolben, wie mans nennet, mit
einander so Wuchen und Waehon anoferarUeh
halten ...» Scherz, 103.
Königreich war ohne Zweifel ein Gelag wo
einer zum König oder Vorsitzer gewählt wurde
un<l als solcher, wie heute noch bei den deat-
scheu Studcnten-Commcrsen, über die Qaaa>
tität des Trinkens zu gebieten hatte. Der
Umstand, dsse dabei wohl meist zu viel ge-
trunken worde, mag Veranlassiing com Ver«
bot geworden sein.
KMen ist viel schwieriger za erklären.
Dasypodins hat: «eompotatio, ein Sehlegel
oder Kolb-in. das ist wann man ein Gastung
lasst umbgehen», also eine Gesellschaft deren
Mitglieder sieh der Reihe nach bewirthen. In
Grimms Wörterbuch, 5, 1609, wird zur Er-
klärung angenommen, dass «ein in der Reihe
umgehender Kolben die Meldung oder Mahaang
verrichtete, wie in Dorfremeindcn ein hernm-
Sehendcr Klöppel, Hammer oder Pfeil oder
ergl. aar Yersammlang lud», flia liast sieh
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— 908 —
indessen keine Spur dieses Oebrauohs in Strass-
barg aud der Umgegend naehwekeni and
bitte man wohl «a Eokbolsheim etwa« so
leicht rersN'rlinres wie einen ITirsekolben lu
diesem Zweck hcrumgeschickt ? Su lang uns
die alten Gebräuche nicht besser bekannt
sind, ist es rath«am sieh jeder Bjrpothese an
enthalten.
Ich bemerke nnr noch, dass in Grimms
Wörterbuch, 5. 1601, 'He »fiii'r> <leiler.
Geistl. Spinn., P, l ^, /u Kalben im lSüih von
/Co^6aU-spielen. d. i. Ballen mit einem Kolben
schlagen, gezogen urird. Dem Context nach
gehört sie aber offenbar xu dem Sinn Gclag;
auch ist es nicht denkbar, dass (ieilor in zwei
anoLittelbar aufeinander folgenden Predigten
das Wort in swei vemhiedenen Bedentangen
and zugleich in swei 'g«is fthnUehen Besieh*
angen angewandt Utte.
Kolea, an Kokten verbrennen. » «Wen eft
(die Förster) vindenf ^rriin lioltx holende . . ■>
Ammerschwihr, 15 Jh. Hanauer, Constit , Ml.
Kolier, Koler, Theil der Rüstung, Koller,
Krasren S. auch GoUer. Scherz, 809. — I'imti Jo-
hann von 8. Amarin ward «einiboUer» geraulit
1300. ~- Kein Geistlicher soll an Strassbnrg
«beckclhuben. coler», u. s. w frag'en. I.)l4.
Kon., Beil, 970. — Es kault einer fiir eine
Dirne «für das koller rotes wat». Murner,
Müle, F, 2 — Die Läuse haben «kciserliohcn
£ uralt, — das sie stigen durch die falt (des
emdee) — nf da« golkr oben sitsen». Id..
Nb., na.
«KSUiieb, Kfltifntfioh». 1401. Toebensnnft,
21 «. — 'Kölsche zierti i. ! 140. S. Joh: i-
Areh. — Art Barchent, ursprünglich ku Kölln
reffsrtigt and beaonders an KissenflbereQgen
bcstimnit Xuch heute bei uns: Kel.sch.
KoitoiHs, masc. Kohl- oder Krautstrunk.
Noeh bei uns : Krütdorsehe. — «Wer ein
garten haf da vier kolton^f^fv inne geston, . . .
der sol geben ein ganenhun». Wolfewilcr,
1488. Burckh , 84.
Comelle, Messcrk'iiige ? — tBrotmesser oder
gewüulich Scheidemesser, du eins mit dem
beffte und mit der comeüe nit aber einen
spannen lang». 1832. Urk , 2, 160.
Komplieren, Complero, altfr. complir, ver-
richten, vollenden, liacanf^o, 'J, 4'JO. Scheint
ein Ausdruck, nicht der StutKor wie Gödeke
meint, sondern der Pariser Studenten gewesen
aa sein; dem litnrg-isclien Gebrauch entlehnt:
eompleta, completorium, franz. complies. die
nach der Vesper za singende letzte der horae
eanonicac. Demnach ironisch: die Nacht mit
Schwelgerei verbringen, — Lüdcrliche Stu-
denten than nichts anders «dann dt Ixnn-
plieren». Mnrncr, Nb., 48. (Zit, die kanonische
Zeit, Stande). — «Lassen sie (die No..nen)
doeh einmal ramplieren, — das posteriornm
anch complierm*. Id., Lath. Narr, 86. (Poste-
riorum, ubscua).
Contrafaiten, Kontrafeetea, eontrafacerc,
franz contrefaire, imitari. Dncan^fe, 2, 573.
Abmalen, besonders das Portait uiiichen. Con-
trafact, abgebildet. Contrafaciur, Kunterfee,
AbbiLdong, Bild. — £in Bitter liess seine ver-
•terbeiie Fn« «ui taflen hmtntfeüen». Mur-
ner. N'l) , 2l2. - « die in heimlich hnt
malen Ion — aud contrafectcn wie er was*.
Id . Oenehm., d, 2 a. — «Ein bildang . . . von
Enea abconterfet*. Id., Yirg., M, 5 >' *TT;ui3
Wächtlin hat recht bei eim hör contrajaii
künstlich und wol* die innere Anatomie des
menschlichen Körpers. Gersd., Holzschnitt.
— «Ein coatrafact anatomy der inneren gli-
dcrn des mensehen*. Id. — «Die contrafactur
der in?trnmentcn» Id , 21 ^> — «Kin biipst,
bischoif, wo der uiL mcr halt dan allein den
titel der oberkcit, so ist er nit anders dan
ein schin und kunterfee». Karsthans, cc, 3 «.
Kopf, dimin. Köpflin, mittelalt. cupa, copa,
fr. coupe, Becher. Sclicrz, 814. — «Oaeli lue."»
er einen koof dar tragen, — Von rotem golde
geslagen». (Jottfr. Str., 1, 121. — «Sie
nanient im den }coi>ff dai ii.s,- er trank». Gnl-
din Spil, '68 — «Ein kiiphfitn vol saUefi> (klei-
nesGefllss überhaupt). Riespaeh, l4Jh. Weisth.,
4, 4 — «. . . wie der Goldschmid das Gold
hemmoret und schlecht, daruss er wil ein
schönen Kopf oder ein Kleinat maehen». Gei-
ler, Narr., 175 h. — «Wenn man gen Baden
wil faren, so ncmen sie silberiu Becher, Scha-
len nnd Köpf mit inen, t^&s sie dort Hoffart
und Kurtzweil mit treilion». Id , BrÖs , 2, 35 *».
— «Kin Köpjlin Maltasicr das in ein Vass mit
Wein gelossen würt ...» Id., Post,, 2, 67
— «Ob jcmans ... dir frolich büt ein kopff
mit win, . . . cntpfach den . . .» Brant, Face-
tus. A. 4 — «Ein hübscher silberin kopff».
Pauli, 287. «Gleich als ein vatter ein
galdin luij^ sein tflnen «n letz gelassen hette
und bcfolhen. so offtsie dransz drinken, das sie
sein Sölten gedencken». Butzer, Neuer., K, 8 i>.
Honte nnr noeh in dem Wort TvuoMi^t
Obertasse.
Koppen, einem nachschlagen — «Hast du
Kind die . . . dir nochsehlagen oder in die
Art koppen . . .» Geiler, Post., 3, 83 a. -. «Ei.
sprichst da, es {Am Kind) kopt 'xn die Art und
wört ein recht Gesell». Ibid. I, 22 l». — «Es
kopt genioiii^'lich alles in sein Art». Frank,
J, 56 — Mein Sohn *kopt jetz mir noch».
Brant, Nsch., 8
Köppetsknab. Scherz, 816, leitet es ab von
Kuppeln, Icnonem agere : darnach erklärt es
ßtrobel, 116, durch Solm eines Kupplers; es
kann aber einlach Kuppler bedeuten: Knab
ist nicht immer dasselbe wie Sohn. IHe Er-
kliirnng Zarncke';^, 332, nnd Gödcke's, 153,
darch Badekuccht, ist zu weit hergeholt. Bei
Hamer vergisst übrigens OSdeite was er bei
Brant fj^esng't, er nimmt die Köppelsknaben
für aufriihrcrischo Untergebene. Es sind im
AUgeueinen gemeine, lüderiicho Gesellen dar-
unter 7.\\ verstehen — Hat einer nur Geld,
«ob er joch si ein köppelsktuU>». Brant, Xsch..
80. — «Es ist jetz daran kamen — das pfif-
fen, adel, barster, frni .men, — setzen an köp-
pelsknabeti iich, — dio in uit siat an ercu
glich». Ibid. 76 — «Böse naekent MppebjbM*
ben». Murner^ Nb., 105.
Koren, küren, wählen. — «... iu alten
joren, — wann man »»'olt ein hcrren koretif
— so lugten sie nan zu eim framj .en». Mor-
uer, Nb., 205.
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— 904 —
Hörpel, todter Körper. Benecke, 1, 863. —
«Do hette man gesehen drei gantise tag gni*
vil kÖrpel ilcr Tüikcn am stallen lic^^i ii . . .»
< Vierdhalhtntiseut korpei in der &ui, uft den
iiiuren. . . wurden gefunden». Adcl{>huH,Ttirk.,
E. (3 '> ; l\ 3 i>. An andern Stollen b%i Adel-
phus kor per.
Kosper, kostbar. — Hariu Mtigdalcna schüt-
tete Christi) «ein kosper salbe uf sin liuubet».
Nie. V, Üiv., 282. — üedenkc, ilcir, duss du
uiiK «köl't licit mit dimc kosjtern bl5te>. K|
Merswiu, U Fcbcu, ö2. — «Ein koaperer uajif».
Nie. V. Basel, iö2. — Karl IV machte zu
Prag «einen ko$pern altt t in S. t'lorciicicn
erc». Kön«, 484. — Kelch und Mun»tranz, von
dem Holdsclimied *ko»perH)AeH gemacht».
GwMiii Spil, 2M.
KutllüMi^hf tripa, heute bei uns Kutlclu.
— «Da einer ... an dem Morgen frä ein
Suppen iöst oder Kotfteisch hie zu 8lruss!iurg
...» Geiler, äüud, de» M., 4 — «Au dem
Morgen frue ee das do dich errüspert nnd der
Kudcr noch in dir ligt, so nnistn Kuttcu und
Kotßeiseh zu Morgen csi^uu». id., liiös., i,
42 — Ks «Kchmackt so wol — als kotfteisch
thut». Murncr, Lulh. Narr, 133. — «lliit dich
vor liusen und vor HkoC/Ieüc/i und leberwurst».
Brunschw., Uist., 68 i>. — Pauli, 164.
Kötze, Rückkorb, Korb der Packesel. —
«Unser Herr hui ull ^iuclu heiligen Kucken
unsern Mist der Sünden ussgctragen ... in
zweien Ktdten, nit anders weder wie einer
mit eim Eitel Mist ussfiirt in die iiobeo». Uci-
Icr, Tust., 2, 42 b.
-i Kotze, jueretrix. Grimm, 6, 1901. -~ «Die
fnlsehe kots lugt mich jetz an*. Hurner, Nb.
103. - «Wil die kotz und falsche lung —
ist gesund, oucb frisch und juug . . .» Ibid.
2üO. — Sie >eind bürg worden angeewuigen
— für die laisehen kotam langen». Id., 11 ulc,
F, 2
Kotzen, sich erbrechen. — «Du stost am
Morf^-^cn frii uff /o kot:cn, du bist am Abent
volgeweseii da^ du es nit magst, behalten*.
Geiler, Ev. mit Ussl., 201 * \ Slind. des H..
10 " ; Kmeis, 71 ». — «JJisz guter ding und
hots dornebcu». Murner, Schelm , e, 2 —
Sollte man glauben vu «ein jeder on alle
bcweruns^ wider den andern »szkotzet oder
speuwet, bü wer iiieiiiuus mcr seiner crcn
sicher». Id., Adel, k, 1 — «8ie trinken t^g
und nacht, das sie hoUen uft' den tisch». Fries,
30 — «Wall sie trunken sein, so spüwen
sie und kotgen». l'auli, 162. — «Wan katzen-
bar eim mensehcn inkompt, macht es speien ,
und hOtett: Karath., aa. 2 >. —«Ein mäoklin '
vszkottm, und ein eamel vemcblneken». Zell,
A, 3«i p, a b.
«Kotsendidi», 1477. Tueherzunft, 92. Gro-
bes Tuch, aus dem man die Kotzen genannten
Kdcko machte. Scherz, 82if.
Konfflj^, kUnffl^. leicht zn verkaufen, ver-
käuflich. Voll den Käufern ^r' ^uclit. — Auf
den Jahrmärkten kehren sich die weiscu Kauf-
leuto «x& den kouß'igestcn gowerden». Olan»
V. litov, — Die Rosstiiuschcr, «wan ein (ifi^rd
kciu schwante bat, so binden sie im einen
in, der maeht 08 dan kevffig», Pauli, 2d3.
Konf schätz, Konfmanscbatz, KoofioM«»
sohftft. Scherz, 766. 1. Waare. — «Swer einen
lA/mdtats US cime scliiffe in da.s amlcr legt
. . .» 1" Stadtr. Grand., 2, 62. — «. . . abo
das man win und korn und ander kouffmatuchaft
in Ii siiii fuite». l'los., b7. — «Aller kaujf-
viaitschiijfl, den luau iu der statt r.u Str. veile
hat». 1322. Urk., 2, 219. — «Die kouflütc die
win oder ander koufmanschatz den R> m al>*
fürtcnt». Kon., 481. Etc. — <Der wi^n kuutiuau
kouffct . . . nmb ein kleines gbt einen grosses
koufachaez . . .» «Er Hisset sieb euch wie er
sincu koufmanschacz gcwore». Eis. Pred., i,
118. 119. — Die J'>iir<;cr von Odern sollen
«keinen zoU geben von allem ioM/nuMsc^at;».
15 Jb. Weistb., 6, — «laen, stahel, ziu,
. . «iiltz, ^Hsaltzen vjzehe oder was kouf-
mauschatJB das ist . • lö Jii. Alte ürdu., h.
13. — «De was gros ftoK^noitsefta/r». Altewert,
V20 — «Ein frumnier Kaufman . . , aol feil
haben gute Kaufmanachatz». Geiler, Broe., 1,
94 «. — «Br felsohet sein . . . KaufmtuudUit
und menget Gutes und IJiiscs nntor einander».
Id , Ev, mit Ussl., ü5 j liilg.. 1 7u h, Ktc. —
Salomon «ling an kouJf'mamchaU uszlcgen».
AI urner, (ieuchm., d. 2«. — «Icli aehts iloii
höchsten koufftnanschatz — wenn si mir redt
früudliehen schwatz», ibid., C, l ». — «. ..das
alle sacrameut der kirclion für ein kauffman-
schätz feil ;,'eiia^^en wcrJcu». Id., Luth. Leren,
(',11». — < als in kauffmatiachaizen ge-
sehen wnrd, das etwas hie wolffler ist duia
andertwo». Id., Inst., 122 K Etc.
2. Handel, Geschäft. — Der Sohn sollte
koufaumschalz Icron». ^io. v. Basel, lit, —
«Der eine gieng in sin dorf, der ander in sis
kiHschaU*. Tauler, 3(18 (.^3). — «Ucr Kauf-
man treibet seiu KaufmanadMLi nnd seinen
Handel, so lang der Marckt oder die Mess
wert». (leilcr. SVIiiff der Pen , 50 «T>o ein
Meuscb nit lasset das Gewerb oder Aoi^nan-
sduUjgy das nit mit Qott nnd on Sand getriO'
ben mag werden, als s i i in r in seinem Kau/-
mtmsdtatz umbgat mit \V uclier». id., Selenp.,
218 Bto. — «Ich kenn vil die ich nit will
nennen, — ilie triben doch w Wil honffmanschatz,
— und M;li\\i|^t darzu all rocht und gsatz».
Hrant, Nsch., VK). — «Welcher b^ert zu han
die ler — « ie er uff koußmanschat:: sich ker.
— der ler diu ptennig kennen wol». id.,
Morctus, a,ö *. — «Es ist ein armer koufnum-
scfuUz, — der in hie ein pfcnning bringt, — durek
den er in die hellen sinkt». Murncr, Nb., 196. —
Die Juden in der Wüste «hatten kein ursach
kmtfmannkait zu treiben». Wimpb., Uhrys.,
14 b. -~ Türken, die eine Stadt einnehmen
wollen, lieliauptcn den Einwohnern «sie wol-
len iu anders nit tbun, allein sie woltea
kaufmmufdutts darin treiben». Adelphns, Türk.,
B, 2 i'.
Göll, 2ÖÖ, hat noch: «Mereaturam facere,
kaufnumst^ttU treiben».
Krachen. — Kam der Herr oder sein Vo^
in ein Dorf, ^o war man ihnen sehnldig «gute
betten nnd Arod^snile Itnlaeben». Hohenroden,
VAbi : Hrinighoffen, lö Jh. ; oder •krachetit
bette und wisse linlacheu». S. Lukart, 1354^
Qildwaier, 1394. Weisth., 4, 113. 42. 25. ea
Digltized by CoogU
» SM» —
— Scherz, 822. — Das in den Dörfern g:e-
braiicht« Wciss/cn«,^ war schwerlich sdur fein:
nea ffewasolien und getrocknet, war es steif
mnd krachte; dieses krachen galt als Beweis
seiner Reinheit.
Krajcen, Hais, Schlund. -* «Du honbet
(eines Hlnchs) Imit er slsehsnt - Mit dem
PTchürne von dem kragen». Hottfr. v. Str, 1.
•iä. £tc. — Stutzer tragen Hüte wie «einer
gense hragm*, Altswert, 69. — Der Fnch«
sagt: «ich hab den fllahn) bi dem kragen
schon >. Brant, Zammcfügang. D. Ged., 26. —
«Neid und gcitz richten Ir sehrsgen, ~ wie
jeder füll seinen l-rnfjni>. Td., TiSjrensp.,
167 h, _ «Der pans berupßt man iren kragen».
Mnrner, Nb. 63. — Wir «füllont nnsern kragen
wider». Ibid , 152. — «Jo oinor den andern
furter bit — das ers mit kiiblin in hin schit,
— <len welnbaeh durch den kragen rieht, —
domit er im sein leben bricht». Mnrner.
Schelm, i. 4 ». — «Das gütlin und die farend
heb, — das muBt durch iren kragmt ab».
Id., 4 Kelzor, L. 7 b. _ cAlso bcgeren wir
tan kranigskragen, das uns der wein lang
darin wol diej?». Id.. Oayae, 467. — «Qot
geh doch was die pfeffen sagen, — sie rieh-
tens als in iren hragen: Ii. Lnth. Narr,
107- — «Sie Hepont (lüften) in Iren gelen
kragen» Id., Geuchm., e, 2 K Etc. — «Den
knufm herfBrstreeken» wie die Oftnse. Adel-
phi]««. Pat. Nost., A, 4 K — Ein bei einem
Edelmann essender Münch schneidet einem
crcbratenen Kapann «den kragm ab und legt
in der frawen für»; dem Herrn gibt er den
Kopf und sagt: cdie crnedige fraw ist die
nech.st nach euch, und (ias neehst nach dem
köpf, und hat ihr billig den hnüm sngeköft». i
Pauli, 49. • I
Kragk, Art Schiff Wcd. r Zameke noch
Godeke wissen es sn erklären. — Brant
Njieh., 9.
Kralle. Km alle, Glasperle. — «3«/^ seh. von
den kraileniiehtstöcken su übcrsilbern und über-
golden». 1489. 8. niom. Fabr. — «Ein pater-
noster von . . . Irallni». 1451.
Kram, Krom. 1. Waare, besonders kleine.
— Geiler, Brös., 1, 09 >. ~ 8. aneh das Wort
Gaden.
2. Etwas das man *gekramt», d. h. gekauft
h it um ein Geschenk damit ini machen. —
«Ein Vatter. der nff ein KirchAvri ist i;;iii<,'en,
der bringt .seinein Son ein Ktrchweikrom» .
Geiler, Arb. huni., 58*. Etc.
In meiner Jugend sagte man neeb BaOtnm,
MeMskrom.
Kramantzen. 1. Nugte, «itle Geberden,
Cerimonien,HütlichkeitÄbezeufimng'cn.Vcrbonpr-
nngcn, Umstände. — Die Aeltcrn lehren ihre
K inder * Kramantzen machen, sie geben inen
nicht zu essen sie müssen inen vor Bossen
end Kramohifen machen und sich krümmen
und bicfjen als wolten sie den morischgen
Tantz tantzen*. Geiler, Brös., 2, 76 «. —
«Also bald dir ein Kind wört, m rlehtestn es
dahin, und wenn es sich lot> ijestellen kan,
io sprechen sie denn : der kan KramanUeti
machen, da wnrt etwas vis, es wfirt ein ge-
lert Mann». Id., fiv. mit Ussl, 148 a. —
«S. Ludwig, der da was ein künig in Franken-
reich, der bei die Gewonheit wa er «r ein
Kirchen rit oder gieng, so zoch er sein Hut
gar ab und macht nit ein Kramantien als
wir jetzund thont». Id., a Marien, 3i) a. —
«Die alten erbem Lüt, die do nit vii Kraman-
t*en machen». Id„ Bilg., 102 b. _ Dem
Papst «vil cramanteens machen, vil eor an-
thnn». Zell, 9, 1 b. — «Was darffs vil kraman-
*m? wer ist der do nit Wissens hab, wie
cwer schitiicr handcl hie angefiwgt SSV?»
Capito. Treger. K, 4 b.
2. Eitler Zierratb. ^ «Whr sehn wol das
die wiscn Pilger Schnfir an den Hüten liand
also die Ept haben, aber nit also von Siden
und KramanUen gemacht, wie jet« Sftt Ist».
Geiler, Bilg , 64 »,
Heute: Kramantzies mache, Cerimonien,
uunothige Umstände machen. Friiieh, 1. 886,
hat: Grammatzen. — In Grimms Wnrterb.. 2,
637, wird auf nigromantia. altfranz. ingre-
mance (woher grimace) hingewiesen; warum
nicht eher und natürlicher auf cerimonie?
Kramantzen, verb., Kramantzen machen.
~ Kas Hiindlin geht «herum zu kramantzen
und zu wedeln und fröUch sin». Geiler. Bilg.,
146 b. » o f
Kramen. 1. IlaTuldn, feilschen. — «Er be-
zalt in mit der Müntz umb die er adromet
hat». Geiler, Post., 2, 29 b.
2. Auf der Messe oder dem Jahrmarkt je-
manden ein Geschenk (Kram) kaufen. —
«Wammb kromeatu jetz in der Sfffl» des Mans
Frowen ein Krömlin? allein dus du sie dir
geneijrt machest zu der Unkeuschoit: und
kromest dem Man auch . . Daa Kremen ist
als ein Todsiinil». Geiler, Bros., 1, 92».—
«Darnach von Frankfurt kumt die mesz. —
zu iromwj keiner nit vergcsz». Mnrner, Genehm.,
Bt 3 b. — «Ach lieber herr, nun kroment mir,
— komt mit dem guten jor herfür». Id, Nb.,
b5 (Ncnjahrsgeschenk). Etc.
K r a mme n, kratzen. vS auch kritzen. —
«Dn bedarfest der Katz nit die Klowon küs-
sen damit sie dich krammet». Geiler. Emeis,
83 b. — «Kratzen, krammen». Hurner, Geuehm.,
I B, 4 b.
Krän-, KronHugelin, nux voniioa. — Zu
einem gewissen Pulver gegen die Pest thue
man «XX gerstenkSmer sMiwer kraenngelin ge-
pulvert». Rniiisrhw.. iVsf., 21 b. — Wrtiu ein
Pulver gegen die Pest schwitzen machen soll,
so thot man dazu •trowenöglm*. Ibid., 80
— Das folfTonde ist ohne Zweifel dasselbe:
*kronöuglin* sind gut gegen Gift. Fries, 179 «.
— «Doronici — graniculi — nux contra pes-
tcm, kronöugelin*. Gersd., 90>», 91 93 a.
Krank, Scherz, 825, — 1. Schwach. —
«Wol her. bistu ze krank derzft . . ., wir hel-
fen dir». Gottfr. V. Str., 1, 41. Etc. - «Kas
waz ein kräng fundamcnte». Tauler. 74 (15).
— «Ir kranken an dem glouben»! Eis. Prcd.,
1» Sä. — Die Feinde «besoszcnt Lingolfeshcim,
das doeh ibwift was». Glos., 74. — «Der Geist
ist bereit, aber das Fleisch ist krank*. Geiler,
Brös., 2, 66 *. Et«. — «Als nun die Sequa-
nisehen an in selbes die hrmdcgtm waren».
Bingm,, Cftsar, 48
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— SK»
2. Gering, schlecht. — « . . . wer »ber das |
daz gelt. . krenker würde. . .» 1271. Cod. dipl.
präd — Der König gibt tkrankm iolt». KÖo.. •
475. Etc. — «Nfeniftii k«in ffolt ▼•nrir..eii toi, f
diiz krenker sy, den hienoch geschribrn stnt».
13tM}. Qoldschjn.-Zanfi;, 5. — «... noch dem .
die reit ro\ oder hranff stont ...» IMi. Biet de 1
S. Thoin.. 393. — «Seind die g-titcr zfl krank, dns
sie (die Geldstrafeu) nit getragen mügent ...»
Bibelnheim. 15 Jh. Webth., 1, 725. — <Drio
ackcr, weder die besten noch die krenkesten*.
Ittenheim, 15 Jh. Weisth., 1, 731. — Die
Gärtner sollen den Zehnten liefern «wie die
frocht of ircn ackern, weder die beste noch
die krengste, uiigeverlich Avehssct». 1467. Reg,
BB, 135. — «Die Bernarder die solten noch
ir Regel krank schlecht Kleider tragen». Gei-
ler, Bilg., 42 «. — «Lauter gold, das Wirt nit
fein durch den zusatz, sonder ye schwecher
und hmwker: Blindent, 8 — «Wann
dein brader ediwacher ha1> tet «ad ifcratidts
vermiigonK . . so nimm nit wuelier von jm».
Wurm, Balaam, b, 1 b. jgte.
Kraaken, seliwaoSi werdea. ~- «Do geriet
ich ettewas fiMle JtrfMftm». B. Menwia. Oot-
tesfr., 6H.
«Gräpel, Crappel». tat. erappella, Art Ge-
bäck worauf die MUnstcrcanonici ein Recht
hatten. Libcrcoqninae. Scherz, 826. Heute bei
aas: Kraj'f.
Kvapfc. Kinpfe, masc, Haken. Scherz,
826 — tCroei>Jeitn. uiicinnus». Herrad, 185. —
*Vii:Y lonherre so! machen soh« kröpfen in
das liowc. 15 Jh. Alte Ordn.. B. 18. (flaken,
um bei einer Feuersbrmist das Heu aus deu
Scheunen oder von den «Heubiihnen» zo rcis-
sen ) — «Die hencker betten nit so tieff mit
krapfen in seine sciten gegraben . . .» Wimph.,
C!ii V.. , r, ^
Kräpfig, mit einem Haken versehen. —
Der strusb. Bath kommt mit Bertiiold Brlin
Oberein, dass dieser der Stadt jährlich «fünf
gute krepfige armbrust» liefern soll. 1275.
Deusohe fjrk , 21. (Armbrnst. die aaf einen
Stock gestälat aad mit eiaem Hakea gMpannt
wurde )
Kratta, Korb? Ben-, 1, 877. 667. ~ «Was
si<^ rlrni ersten ab hat gcnummcn, -- das
niusz dann uff den dritten kunimen, — der
sehiccht ir fol den kratUn dran, — das mmi
sie für dea wacher han». Murner, Qenohm.,
i, 2».
K ranse, iCruxe, Krug. — «So dein Hertz nit
vor Gott stat, so stat es in deu Häfen, Küohcn
und Kachle., in den KroMen, Kennlia and
Fleschcn». Qailer« Irri? Sebaf, H, 9«. -
Pauli, 18 a.
Göll, 396; «Carehesinm, Kopf, Krav», Cq1>
Ullas, Kräusslin*. Allemannisch Chruse. Hebel,
8, 254. — Bei uns nur noch Blumekrüsd,
Blumen vase.
Kraweln, kreweln, krabbeln. 1. Kriechen.
-- «Wenn die Krebs gegen dir kriechen und
gegen dir j|r«t0elsii . . . > Geiler, Bilg., 209 ».
2. Krauen. — «Es tut im (dem Ferkel) wc-l
das er (der Rabe) im also krawlet». Geiler,
Geistl. Spinn , V. 1 °.
Krabeaa, Krebia. 1. Krebs. 14 a. 15 Jb.,
oft in den Ffseherordnungen. — cZiün EMn**,
strassb. Hausname, 1380.
2. Brustharnisok. Scherz, 8S^J, — «Ein
hn^it* ward erbeatet. 1461. — «Oew«r die
allein sein zu br-ch-rmrn und nit zu schedi-
gen, als da sein ein Baulzer, Krebs, Isinhut,
Sokilt, ein gantzer Xftrise, Armsohinen». Gei-
ler, Brös., 1, 99 b; 2, 55 ». — «Ob einer schon
hat Bantzer, Kragen, Krebs und Haroasch aa
und gaata wol gewtpnet ist. noch so iat es
nit genuicr, er muss auch kabea eia Schwert».
Id.. 7 Schwerter, F. S •.
Das auch von Luther gebrauchte Wort
•'Eph. 6, 14) findet sich noch bei Göll, 281:
«Thorax fcrreus, KrebSt Bru&thamisch>.
Krechelen, so viel wie krackein. gaxen.
~ «Do vohest etwonn an zn hrtAdtn oad za
singen wie ein Teil Hennen, und ferscMM aad
krechlest je so lang bia man das ^ findet».
Geiler, Bil?., 181 K
Kregt. Krey. Krf^e. Krelge, Kilhe. Scberz,
827. — «Wonne ich niese so vert mir us der
nasen eine swartze krege». Bis Pred., 1, 240.
— tLoeae qni dieitnr hregeidtadem: Traeh-
tersheim, 1293 — «Der kregemoink^*. Achen-
heim, 1812. üambsheim, 1432. — «Der kregen-
bühel». Zellweiler, 1395. Lixhausen, 1472. —
«Das kret/genUxh» . Serraershcim, 180H. — «Dn
bist ein seltsamer Vogler, du hast ein weisse
Kreim gefangen». Geiler, Narr., 62 b; 941;
Arb. hum.. 70 Etc — Du wirst «gezelt der
kreigen glich, — die selber gern hört singen
sich, — domit sie bald den kes verlor>. Brant,
Thesm , a, 6 >. — «Des sprichworta hab ich
olTt gelacht, — das ein kreig kein talen macht».
>Iurner, Schelm., a, H ^. — «Galgenschwenckfl.
krejenspit*. Ibid., f, 3 ». — «Ein schwartte
krey ...» «Bappen and Ireien». Paoli, Ml.
68. — 'Ich hab min tag gehört ein krey lig
gern by der andern». Karsth., aa, 3 h.-.
•Kreygenaugen oder agleistaraugen oder wart-
zen an den beadea oder fQiaea». fimaaeinr.,
Dist., 28 b.
Krejen, Kreigea, Krttgen, Krähen. —
•Wann ein Han kreyet, so hörstu wol das es
kein Henn ist». Geiler, Ev. mit Ussl., 67 «;
Brös.. 1, 67 b; Narr., 59 b. — «Im Haukreigm*
am Morgen). Id., Post., 1, 8 b. — Der Hahn
.sajft: «ich krey und weis nit wie ich stou».
Brant, Zammenfügung. D. Oed., 25. — Beim
Wein sitzen die gantze Naoht «blas die kataeo
kreigt*. Id., Nsch., 91. — Eia Hahn «der da
kreiet ...» «Die lianen die zu nacht knititu*
Pauli, 304. 20. — «Er höret die hän kreigtn*.
Ziegler, Büchlin, B, «
Kreme, fem.. Krambude, Laube mit Buden.
«Die Krem vor S. Martin». 1298. -~ «Under
den Jarmen frowe Ifetaelia hns und die htmt
die d runder stot». 131n. — Sie «kummen et-
wann vor den Kremm zusamen \ und so mos«
er ir eia Blasbalek Icaafea ...» Geilar, BrOa.«
I, 95 b.
Krenglich, schwach, elend. — «lieben
kint, es stot kreiit/Uche aaib Qaa». Nie v. Ba-
sel. Taul Bck., 87.
Kreuken, Krenkern, ßekrenken. Scherz,
828. I.Schwächen. — Traurigkeit *krenket in
(dea Henacben) ab g&ten werken». Bibteb..
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79. — «... daz bobestam vaste verberget
und ijekrenlet wui t». Kon.« Ö93. — Sie wurden
*gekrenic€rtt van sä ire rittere ... in dem
BtiilB Torloren hettent». Id., 411. — «Der
tüfd gewalt von ansers herren gebnrt ge-
Irmkrt wurde*. Eis. Fred., 1, 76 — «]>er
■eUftf hat die »rt, daz er dem menBehM, die
wile er sloffet, behrenket allen sincn sin . . .
äo der mensebe in tötiicben sündcn lebet, do
tmM im die afinde sine sinne». Id, 1, 64.
— «Da vast (fastest) zu vil und krenckst die
gUder». Marner, 4 Ketzer, L, 1 ». — «Der
schneiet . . . knnckt inen im glider». Ringm.,
Cäsar, 118 «. — «Meine angen habend sich
gekretidu nach deinem heil*. Nachtig., Psal-
ter, 316 (Pa. 119, UI8»defeeeniiit Luther: aeh-
MB sich).
2. Versohleehtern. — Ich «habe daz ertrieh
gekrtnket^ das^ es unfrucbtber worden ist»
Cios, 118. — «Das golt in allen landen ^-
Irmtet imit» (dnreh Zitsatz). 1472. Goldsehm.*
Zunft, 54.
Krest, kleiner Fisch, QründUng. — «Eben
•le etwft eim geiehieht der am Fisehmarkt
lol Satotkressen koufcn und bringt der Fisch-
Ifai die onch Kressen heissent». Geiler, Fotit.,
2» 101 a ; 3, 69 >.
Kreasig', Kresse. — Kine Fran «bracht den
allerhübsten salat, kressig, lattich . .» i'auU, 32.
Kretze, dueelbe wie Kötze. — «Christus
. . . hat unsern Mist ussgefiirt, dns ist unser
Sünd, und in zweien Kretztn. Wann mau Mist
an einen Berg wil füren, so legt man eim
Esel zwen Körbkretzen uff». Qeilar, £v. mit
TJssl., öO • ; Arb. hum., 21 K
«Kreatzwurt z, lu lucum». Oersd , 89 b.
«Seponaiia, KreuUwurU^ oder m&delger*. Id.,
95«. — Oentiena enieleta. Kinchl., l. 515.
Kribisü, krabiss, kindische, unverstandlicbo
Formeln. — Man hat das Volk glauben
aeehen, die Teufe sei nioht g<ig, «ea irer
dann \ot krybi$B krnhys^ darüber geaproeheii».
Ziegler, Niessnng, i>, 4 Q.
Krid, fem., ital. la grida, franz. le cri,
Kreide, Eriegsgeschrei , iiberhanpt Signal.'
Schmelier, 1, 363. — «Die Krid oder das ge-
mein seichen das die fcind angriffen, weret
nit mcr durch f;ebotL des kcisfrs, das man
gevvüu war verstou und mercken bv an/iiuduDg
der hüser*. Ringm., Cäsar, 66 ^.
Krieche^ Zwetsche, Pflaume. Scherz, 881,
eerasa. — «üf kriechen», Feldname, Wasseln-
heira. 14 Jh. — «Prunus, ein krycchbaum*.
Gersd., 98 — «Pniaa damascona, welsch
trysdken». Ibid. ^ «Die «ehwartcen oder bloiren
kriechen, die sich von dem >tei& aehelent».
^nschw., Post , 10 b.
Kriecbor, kriegeriseh. Dasypodins: krieg-
bar, beTlicosns. — «Hannibal, der kriegbar
man». Marner, Nb., 186. — «O Minerva, ein
jangkfraw schon. — kriegbar^ wollest ans hie
beiston». Id., Virg., m, 5 b. — «Thustu dein
manheit bei dir tragen, — und hast was
kriegbars in dem leib, — den kamplf doch
selber mit im treibt». Ibid . ni, 2 ».
Krieghtift. streitiij, uneins. — «Wirdt die
Abtei (von Masmünster) ledig, und wirdt die
samenonge krie^u^t», so ernennt der Bisohof
I von Basel die Äbtissin. t6 Jb. Weisth., 4, 84.
Kricssf. Kirsche. — «Jetz n i ku:id er (der
j Teufel) KrieucH bringen, er macht sie aber
nit, er weiia aber wo eie in Landen zeitig
sind». Geiler. Emeis, 55 a.
Chriesi sagt man noch heute im badisohen
Oberland nnd in der Schweis.
Krlmme, Krümme, {gekrümmter Halcion —
Eme Frau «steckt die kuukel in die kritmnen».
Brant, Epigr. Copie, 223.
Krimmen, Leibschmerzen. S. auch Grimmen.
— Heilige, welche Krankheiten heilen, unter
andern «das krimmeyi*. Zell, t, 9 ^.
Krimvogel, Raubvoj^el. — «Zum Ariw-
tfogel», strassb. Uausname, 13O0. — Personen-
name : Cnno Krimvogel, straaeb. Bftrger, 1800.
— Junker Krimvogel, 1352.
Kripfe, Krippe. — Den Pferden des Herrn
soll man gfeben «warmen stal und ein dürre
kripfen», Mittelwihr, 15 Jh. Weisth., 4, 231.
Bte. — *It werdent Unden . . . das kint ge-
leit in die kripfe». Hbgo v. Ehenh. — Maria
I «leite daz kindelia in die kripffe». VilUnger.
I — Jeans «der liebe l^ppfdemAe*. Nie. v. Ba-
sel, ms. — «Jhcsus der krippfeknahc». Verse,
, Briefb. — - «Maria . . . wand in in Tiichlin
und legt in in die Kripfen*. Geiler, Ev. mit
lUssl , -tb; Sünd. desM, 85 b. _ }[eu aus
] «der knpjif zu Bettiehein* (falsche Reliquie).
Brant, Nsch., 62. — Liest man dae Pfbrd «in
lerer kripffen naschen*, SO wird es maf»pr.
Murner, Luth. Narr, 33. — Nach der Ein-
nahme von Constantinopel verwüsten die
Türken «die Altäre, so sie nit alsbald moch-
ten zerstören, sie fOr hripfen braochend».
Ad. lpliiH, Türk., C, 6
Kripfen, ergreifen. Scherz, 882. — «Ist daz
ein krieg oder ein missehel ufentat onder
den bargern und ein z&louf da wirt, niemand
kripffe deheine waffen*. 1970. Strobel, 1, 326.
Ürk . 2, 8.
Krisam, Krissem, Chrisma. — «Die ander
.... newerung am tanff ist, das wir des crt-
eam», öle, saltz ... nit achten noch brauchen».
Bulzer, Neuer., M. 2 b. — «Man hat das volck
beredt, der tauff hab kein gonad so nit krissem
da sei*. Ziegler, Niessung, D, 4
Tristan. — «Das h. Sacrament, . . . rlris fla
gefasset ist in eiu muusLrautz oder crtsiaii*.
15 Jh. Liber vitae, ms. Stadt-Arch. Das in der
Monstranz beflndliohe dnrehsiehtige Kriatall-
glas mit der Hostie.
Kritzen, Kritzeln. 1. Kratzen. — «Ein
lutenschleher mit sim hriUen», Marner, Mb.,
S97. ->«... an alle end — schreib der gonch
irn nammen an, / rii-t und kramt das alles
dran*. Id., Qeuchm., x, 2 — Es •krittlet
uns im leib der magen» vor Hnnger. II,
Luth. Narr, 34. — Da «hast din gantzes leben
sitzen ~ ein würmlin, das din hert/. tut
kriUen». Id , Nb., 247.
2 Kitzeln. — «Das kritsen kramen in der hond,
— das winckel loufen, heimlich fragen . . .».
Marner, Nb., 156. — «Sie cnszt mir in der
hend ir griesz». ((irüsse.) Id., Geuclim.,
t, 3 b. — «Es kritzlet selber mich im sinn —
das ich so hoch dran kummen bin*. Ibid , o,
1 a — «Hör wie eriMet sich der sehalok . . .
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- 908 -
wer sich selber kiulet fil . , .> Id., Schelm,
g, 8 ».
Rrö^r. — Im obern Theil des Wappen-
8ehild«s des Wemher v. HQnehnr^ vnr «ein
Jcniqer mit ciiin^ wissf^ii swatiPiilialsc». Nie.
V. Laufen, ms. (Es war ein gebogener Schwa-
nenhals, der vom obern Thell der Bmet aus-
Kromatbeeiw, Wcchtholdcr. Kramctsbeere,
Jnnipenu eornmnnis. KinebL,9»588. — «Pfeile
voiiW( <rk(itterholt7. oder KromafbeertHK Nach*
ti^^. Psalter. .3;K).
«Kronen, garrire». Herrad, 18S. - Seberz,
8;w.
«Croner, craTrnlns». Ilorrad. 183.
KrODÖ^t'litl. S. Krcifiniaufjrn
Kropp, Hackoii S. Kröpfe. — «Ich kan nit
ciiu joilen den Unglauben mit cim mistkrojaen
ns/. dem hertzen reiasen». Ziegler, Bficfann,
F, 4*.
Kröpfe S. Kröpfe.
Kropfecht, mit oinoni Kropf brliaftnt. -
«Zur AroofeMm tannen». Kergbeim, 1369. S.
Pült, 16 Jh. TSinTie. mit einem Irropfahnltehen
Aaswachs am Stamm. - «Sic lialuni einen
ungeschaffenen kropfechten König . . . erweit>.
Geller, Bitg., 10 *. — «Im Albreehtatal. gelegen
in i\om obern Eliasa (sind) vil kr^pffecMtr lv.t>,
Pauli. 296.
KrOie, OeUrSse. — Man h< Gott vor «sin
niilt/,, sin hirn, sin krösz ...» Brant. Nsch..
8ä (Flüche). — «Es gilt dir sele, üb, hut und
krösz». Murncr, Schelm, g. 6 a. — «So flncht
er lirhnam. hut und krösz^. T! \b 131.
Ki'üsen, plagen, sanken. Grimni. 5, 2410. —
«Das Avürt ein balgen vnd ein Jfcrfiwn!» Mur-
ncr. Luth. Narr, 97.
Krö89, neutr.. Gekröse, die Innern Theile
eines Thiers — «Nun xicrent die gaffolstirncn
den tempel ires leibs mit den kalhskrössen auf
dem haupt». Onldln Spiel, 63. (Spöttische Bc-
/cirliiiung eines mehr oder weniger monströsen
ChigQOQS.)
Krotaeier, GekrSse in Eiern iirebaeken. —
«S. Berhart straft sein Milnich und andre von
den Eiern, das man die also martern muss.
jetsnnd so siedet man sie veicb, dann hart.
\H7, gcbachcn, ilaTiii [rLMtraten, Jetsund kross
der». Geiler, Narr., 4a ^ ; Sünd. des M., 4 b. _
Folgende Stelle gibt die Erklürnng -. Abends
«wenn es XT ifchlecht, sn mnss man inen (den
Betrunkenen) <^in SpeekhupixMi niachon, und
läer in Anckcn sclilahen umi steckt denn et-
Avan Kopf und Kröss im Hafen daran, das
f?«en 8ie>. Id.. Brös , 2, 41 b,
lvr«»Ht(>l. Krüstelin, Knorpel. Schinrllcr, 1,
1385. — «Ein knorbel oder krogtelbein da» die
naslöchcr teilet». Qersd. 8 ». — «Carthilago,
(las siiul ilie krüstelin der nasen oder oren».
Brunschw., Chir., 18 K
Krott, fem., KrSte. Seher«, 883. — Oassen-
und ITäriPcrnammcii. 2!!. — «Ein Kmt mag
nit guten Geruch leiden». Geiler, Hund, des
M., 46 — «Sie seint gleich einer KrtMm,
(lio lobt vnn dorn Ki t reich, und wan dfr T\rh-
gartcn blügct so tliicht sie duruss. sie mag
denaolben Oeiohmaek nit leiden». Id., Narr.,
18G e. — «Abo tragen sie (die VerULnrnder)
das Gift in dem Maul, wie die Storckcn dii
Schlangen und KroUm tragen». Id , Sünd.
des M., 2» ». Etc. — « .ein dottenbcin.
— daran wnrm, schlang, krotten nagen».
Braut, Nsch , 8H. — ImTraiim »krotten sohen».
Traumb., a, 4 b. — <£in kndt het einer schlan-
gen ir nett ingenumen». Panli. 857.
Krottenstein. versteinerter Fis Vi/ ti n. dem
damaligen Volksglauben sufolge im Kopf der
Kr5te geUtdet, als Sehmoek und Znnberalttcl
gebraucht. — «Du hast einen Kroitfmnttim bi
einem Ring gefasset . . . Wan einem ein Bom,
ein Ku geschwilt, so sprechen sie : lauf vad
hriss dir den Krrritemtein geben odor lelhea*.
Geiler, Ev. mit Ussl., 122 «.
Göll, 90: «Chelotiito.s, Krott^nstcin».
Crowel, Klaue, Haken. Gabel. - <Crf>wfl
vcl mistgablc, tridens». Herrad, 182. — Die
Märtyrer licKsen sich «den b'p mit kroteebt
cerxerren». Claus v. Blov.
Krache, fem., das franz. cruche, Krug. —
«... relit als der ein klein Irüeheli maht^
an eine groze krttchcn*. Nie. v. Slraasb., 306.
— Personenname: Conrad. Nielans. Jobanaw
Kruche, Hausgenossen, 1866. — «Caris died
Kruehe». 1376.
Rniekeleeht, krfiekenartig. — Das Binn-
chen «wcre krinnm und kruckelecH und knor-
recht gewachsen» (heiler, Has im PC, C. 6^.
Krufr, Graft, fem. 1. Höhle. — «üf die
fjrrtfl». Feldname, Lipsheim. 1268.
2. Krypte. — *Kru(ft, crj'ptn». Herrad. 19^
— In der S. Aorelienkirrho zu Strassboi^
bat man «da? jrrab Cder Heiliiren) bin wegthon
und diü krufft verschlagen». Butzer, Neuer.,
P, l K
8. Katakombe. — «Bapst Gayus . . . floeh
des keysers Dyocleciani durchchtunge uii<i
lag verborgen unter der erden in der kn0 s&
Rome». Kön., 616.
KmflloB. Grimm, 5, 8480, macht ein f Oodeke.
zn ^Inrners Narrenb., 27.^, schlägt untruhti^-
vor, aber gleichMls mit einem ? Ziemaniu 1^8,
bat Kraft. H8be. Kraft ist aber so viel wie
Gruft. ITöhle. spelunca, crvpta 's. da.s Wort
Kruft); dies kann nicht zur Erklärung dienen.
Kurr,, zu Murners Lutb. Narren, 2.'»), firigt:
siditc Kruft nicht vielmebr eine Nebenform
von Kraft sein, kraftlos somit schwach,
schwächlich bedi^uteii V Von einer solchen
Nebenform ist al)cr nirlits bekannt. Da itide--
sen krufths bald mit scellos, bald mit ou-
mächtig xasammcngestellt ist, so wird wohl
schwach, besonders schwach am Gewissen,
gewissenlos, die Bedeutung sein. Käme das
Wort nur einmal vor, so könnte man an einen
Druckfehler für kraftlos deuken; Mumer hat
dieses letztere: twie schwach und krafftlos
ist des teuffcls . . . list». 4 Ketzer, B. 4 —
Der Pfaffe «ist ein so gar kn^tio» man. —
nnd lachet unser wiber an». Hamer, Nb..
273. — «Per krufftlos babst Calixtas». Id
Luth. Karr, 136. — «Der scelosz nnd der
hruf^ou man!» Ibid., 119. — «Der Jtm^Nfo«'
und nmechtig man». Tbid . III, (So im Ori^M"n.il.
Kur/- bat einen Druckfehler: der krafftlos.)
«Rrumbelin^s;, Krumbel», gokrttmnter
Acker. In vielen Binnen, 1240 a. L
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- 80» -
Kramni. — Leo IX gab der Kirche zmn
jungen 8. Peter c^rossen jerliehen aplos af
die krumbe mitwuche». Kön., 557. — «Der
krumme Mitwoch», der Mittwoch in der Ohar-
wochc. Geiler, Ev. mit Ussl., 2 «• — Ich habe
vergebens nach dem Ursprang dieser sonder-
baren Bezeiehnunisr geforscht.
Kruiiniiit w uchr, Mittwoch di-r Cliarwoche.
Seherz, 835. ö. Krumm, — «Ain man »itset
an der hrommihmt^ snm Jansen S. Peter
and man du den uäsct/igen einen \ mH^i git. . »
Gatleate-Ordu., 187. Eto. — Kuiuu der von
Sehens Torgesehlagenen Etsrmologien ist an-
WCiiflbar.
Kruse, Becher, Schale. Krag. Sehers, 8Sß.
S. Kraute. — «Der ein kleine trüte stfesse in
das grftndolosc iiior, das würde balde vo!»
Tauler» 181 {H2). - «27 4 dem beoherer von
den sehösselen and hmten: 1457. S. Thon.
Fahr — «Ein siiberin krüaeUH» 1446 Stal-
bach, f o. 94 — Wir «geben da gar manchen
stosr. — der kannen, krusen, (leschen gros?.».
Brant, Nach., 78. — «Salben sollent gehalten
werden in krusen und irdinen gefäszen».
Qersd , 60 — Ein Heiliger «wolt usz oinor
krttsm trinken, da was der tüfel vor in die
krusen geschlofteii». Pauli, 4i9. — «Zwentzig
k-ruaen» Inventar eines Wirthshanses, 1516.
Stodt-Areh
Kruäecht, kraus. — «Rund, krusecht blät-
ter». Brunschw., DisL, 34
Krnselecht, gekräuselt. - Das Haar ist
•kruseleckt um höl/.lin buuden». Murner, Nb.,
876 — «Kncbelbart \ixi<\kruslecht har». Ibid., 48.
KroseJa, kräaseln. Vergl. Klüsen. — Die
KSehin «die wol «weinzig gantzer jar - mir
krüslet hat in niinsm har». >Iurner. Nl).. 72.
Krnteu, «herbescere, zu Kraut werden,
grünen». Dnsypodins. — «Wenn das Korn
w achsett ron erst knOUt es». Geiler, Bilg.,
182
Krtttaefart, Krntsegang, Prozession mit
Kreutzen. Sclu r/,, 821) - Die TrieslLT sollen
«setzen krüUeverte. vasten uud betten». Clos.,
118. — Gregor der grosse «satte nf den
krutsegang an S ^larkes tag». Td . 20. Kön.,
529. Etc. — Am Ptingsteu war jährlich zu
Strassb. «ein erütte^mg». 1466. Alte Ordn..
B. 8. — Die Dominikaner zocrcn ans «mit
einer erlichon proccsHio in crutsganges wis».
J. Meyer.
KiTltzelblum. Polygala. Xnch im Elsass
üblich. — *'/Ä\ krüUelblumen». Feldname, Kolbs-
heim. 1374.
Küchel, kleiner Kuchon, wie sie noch im
Elsass zur Fantnacht gebacken wurden, äprüch-
wörtlich: einem Küchlen backen, ihm schmei-
cheln. — In der F i ti uht *?:Ü€hlen reicht man
in manchem hu6>. ijiaut. Xsch , III. — «Strau-
ben oder küchUn bachen». ilurner, Luth. Nnrt,
87. - «Sie wnrdent warlicli ji t/und lachen
— wen ich in küchel hett gebachen ». Id.. Schelm.,
f, 4 — «Er kan villicht in kein kSÜMe
bachen». Id.. Geuchra., b, 3 0. Etc.
Küchen, keuchen, hauchen. — Der Ii. Geist
ist «sichtbarlich erschinen ... in dem Atham.
da der Herr sprach nach seiner ürsteode an
beiucn Junge in und kuchet iu ir Antlit: ent-
pfahen den heiligen Geist». Geiler,Brd8.,Sv88
Kader, schlechter Hanf, Werg. — «Ich hab
bishar itel Kuder gespunncn, nit guts, lere
mich gut Flachs und WmII spinnen». Geiler,
Bilg.. 49 b} QeisU. Sninn , L. 8 b. Etc.
«Jnwier. flaehs,1ian(r». Mnmer, Genehm., D. 2 «.
Kugeleht. kupelforniij;. — Zu einem Brand
soll man «kein kugeklUe bütten darfüren, dann
es sollent lange bfitten sin, dnreh deswillen,
das de.ste me eyraer in die bütten mögent».
1495. AJte Ordn., B. 18. — «Der drit gnldiu
Knopf ist htgdeOit als ein Engel, als die Welt
ist; was kugelecht ist das ist beweglich».
Geüer, Narr., 224 0; Bilg., 60 b, Etc. — «Ein
kugeleht blat» (Tonsur). Erant, Uoretus. a, 3 b.
Ku;^(>Ihut, Knlhut, Kaputze, mit uder ohne
Zipfel, s§,M ohl von Geistlichen aU vuu Welt-
lichen, von Männern und Frauen getragen.
Sehers, 839 Vergl. Gugel. — «Ein roter kugd-
h&t mit schinevehe». 1300. dem. Joh. v. S.
Amarin genommen. clJiui capucia, vulgo
zweige latgelhuU». 1408. — Bei der Prasession
am 8. Lneastag sollen die Bathsherren gehn
«harfus in grouwcn menteln und kugelhüten».
(.Jlos., 117. — Die Uahometaner tragen «wite
rdeke also kntien one htgMüie». K5tt., 588.
— Kin Stutzer «hu! riin n t^'ensekragen — ge-
macht uz sinera kugeUnU». AUswert, 52. —
«An dem kugelhuteipfel», Feldname, Königs-
hofen, 1413. — «Ich det minen kuUtut für mino
ougen». R. Merswin. Gottesfr., 66. — Die An-
führer der Engländer trugen *kuihiUe mit
stumpfen zi))feln». Kön,, 817. — «Junker Wer-
lin Schupfelins kulhüi». 1418. S. Thom. Fabr.
— Die aussiitigen Weiber sollen tragen «einen
growen kuihiU one zipfel». Qutleute-Ordn.,
157. — Stirbt ein Aussätziger, so bleiben den
andern u. a. «sine kulhutt». Id., Uii). — «Einer
het gar bald den Book, den Mantel angeloit
und den KugOmt aagestrenft». Geiler, Bilg.,
im "
Kühelin? — «Wan ein laasa beisat, so
würt ein blatter da, ein MWi». Paall, 74.
Külle, Kaninchen. - «Künglin ober MOmi
Heisch ist gut». Fries, 31 K
Kniter, Bettdecke S. auch Kuter. — «Aitter
und lilachcn.. Gottfr. v. Str , 1, 248.
Küm, adv.. com\). kumer, mit Mühe. Scherz,
840. ~ Alte Leute «werdent vil itumer bekert
denno die junj^en». Märlcin, 11. — «So man
ie verrer ^Mt, so mau ic kumer wider komct».
Bihtelj., 1».
Kamber. mase, Mühe. Scherz, 840. — Gott
sprach an Adam: «dn solt dine narunge mit
kumber und arbeiten gewinnen». KÖn., 238.
Man stiftete «mit ^^ossem kumber einen friden».
Id., 860. — «Die snnne sehinet dnreh das
glasevenster on allen kuviber». Villintjor. -
«Von dem kumber den die saltzherren von des
saltahnses wegen band, geben wir jeg^iehem
z6 wihenachten . . . vier Bester saltses»» 16
Jh. Alte Ordn., B. 13.
Kumber] ich, kfimmerlidi, mflhsam, be-
schwerlich. — < . . . werft das grap herte
gefroren oder anders zft vil kutnberliche z&
machende ...» 1412. Hist, de S. Thom., 409.
«loh söge fioh das der Bich schwerlich oder
14
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— »10
leümmerUch würt ingon in das Kicli der Him-
mel». Geiler, Post., 1, 29 •>. - «Soliche Men-
tehea verden berter verstrickt ia iren Sonden
nndGebresten, und mü^cn IMMMn«rljdk«r darron '
bndii werden . . . ^ hl , SrMff der Pen.. 4l' >
Bte. — «Solkb uszuehen (einer Kugel) mag
kammerUA geschehen on ein weHmaeiinng»
(der Wunde). Gersd., '^7 ^\ — cDan ob ir bc-
"weieen die Schlüssel des reichs zu haben, das
^eeh MbmiMrIidl sein mag ...» Wunn. Bai.. •
d, 3 — «Pie weit wcdsz das nien.aTi 1n>!iter
feindtsckafft anninibt und k-ümmeritcher nach-
last» als die Geistlichen. Hohenl., B. 1
KQtnich, Künmicl — «VVec encli dif f^n
Keheuden geben von Baohmintz, Kümich unti
Dillen». Geiler, Sebiff der Pen.. 83 — «Rö-
mischer kümich ...» *Matkümich». Fries
Sß*»: 80 b. _ «Müntz, enibz und kümich»
VI r/ [ uden. Zell, Y. 2 k. .
Kümich, Kamin. «~ « . . . wenn ich vil
Semmet oder ffimidk In elm Kloster sieh».
Geiler, Ofcistl. Spinn., 0, 4
Knmlich, anmuthig, bequem. — «Becht thun
BD tomtfidker Zeit nnd Statt*. Geiler, Christ
Kün., bb, 2 a. — «Die Gnad nimpt nit war
was ir nütze oder kumbUch ist, sunder . . .
was vilen nntse sein mag». Id., Fred. n. L.,
ßö - tin widcrwertiffcn Pinr^cn (soll der
Mensch) etwas des seinen oder von im sel-
ber darzulegen, aber in anmutigen und Ä:t/rn-
liiJifin Sachen nüt von int selber behalten, das
ist mit eiiu Wort, Aitmutigs ungern und Widrigs
gern thun». Id , Selenp.. 18 b. Etc.
Knmlicheit. Bequemlichkeit, Behagen. —
«Des vicrd Zeichen warcr Mcssigkeit, dassclb
ist Mcssigun^' in aller fleiselilichor KvmlicJiftt,
also das er messiglicben brauch was dem
Fleiioh kvmlfeh ist, baden, lassen, reine Kloid-
unp: . . . > Geiler, Selcnii , 'i1 \ Yac
GolU Si): «Opportanitas, Kummliehkeit der
Zeit und Ort».
Kümmerlich. S. Kumberlich.
Kumpf, stumpf, breit — < . . . das ich nit
so dum. stumpf und kumpf sig als ein Pferd».
Geiler, Bilg., 2ÜH b. — «Die Äri/mp/m Bant oflen;
die Schuch waren etwan zu spitz, jot/.und so
seiut sie stumpf wie Kalbsmüler« Id., Narr.,
28 b. — «Die Frawen sprechen : die ktmpfe
Schuh Wüllen zu gemein worden, ich wil an-
fahen spitze Schuh tragen». Id., Brös , 1, 52 »
— Die Neger «soind klein nnd kartz leibs.
kumpfer nasen ...» Pries, 53 »>. — «Jetzt
kan man die schftch nit kumpff iinut^ machen,
and mo einem kalbsmaul gleich dan einem
sohfleh». Panli, 115.
Kundschaft. 1. Zeui,'iiiss, Kunde. — «Wan
man Zügen hört und Kuntichaßt». Geiler,
Fred V. Maria, 2 b. — Die Eltern Christi ha*
bcn ihn «onch gesucht under den Erkantcn,
das ist under denen deren sie Kuntschafft
hattend». Id., Post., 1, 21 b. ^ «Sit ich solch
kuntschafft von in weisz, — so geb ich umb
narren ein schweisz». Brant, Nsch , H. Oödcke,
Irrig: Zustiiumunir. Ich kijntite «noch
manche knntschaffi fürhcj hrin<^en» Murner, i
Genehm., d, 4 — «Das maus ewiyklichen
hat — für ein wor kuntschafft discr that».
Id., 4 Ketcer, F. a. — «Die düeher and dos '
blutes krafft ~ gib ich dir za worer kunt-
»chaft». Ibid.. F, 2 ». — Maria «will jetzund
min kuntaeh«^ sin, — das iehs gemeint von
' hertffen gnt». Td., Hb., SSO. — « . . . desz gibt
uns kutUschafft weib und man». Id , Bad , P,
a — «Der musz ein luter kunttchafft hon . . ^
das er kein nar w91 nimer sin» (er mnse da>
' für bekannt sein). Td , Luth. Narr., 157 Etc.
2. Die Kunden eines Kaufmanns oder Wirthä.
• — Den ^6&sten «treit der wirt naoh hmitehaß^
zu> Brant Vsrh ,19. — «Wir tragen all uff
noch kuntuchaxfit Ibid., 78. (Je nachdem die
Kunden sind."!
Ranft, Ankunft Scherz, 845. — « . . . Ja
biäta von der kunfte miu — Werder, dau du
wandest sin». Gottfr. v. Str., 1, 62.
Knnftxeignng, Vorzeichen der Zukunft. —
Christus sprach: «Es sei denn das ir sohent
Zeichen und KunfUöigungm . . . Zeichen die
do etwas zukünftiges betütcn . . . hei»sent
Prodigia. Kunftt6igvngm, knnftzöigende IKng».
Känigel,Kiinigelin,Künglin. LKauincheu.
Seherz, 845. Heute: Kinjele. — «Ist das min
herro zc hofo ritet, bodarff er des !ntpries(ers,
so sol er mit jm riten, und sol sin gofasset
ze fuehaeme werke oder zc künioebne und nit
niderer.. (Werk. Wildwerk. Pel/i Buhl, 15
.Ih. Weiöth.. 4, 125. — *¥An kuniyehnt kursenc».
1.U8. Str. Ilrk.-Buch, 3, i»68. — «£Bn^«l»,
Kaninchenfell 15 Jh. Kaufh.-Ordn. — «Ein
blawer kureat gcfütert mit wemminen und
kiingelin», dem Juh v. S. Amarin gestohlen,
1800 — Wenn der Schultheiss von Ammer-
schwihr mit dem Abt von llurbach Sbcr Gc«
birg reist, soll er drei Kleider haben, wovon
«das schwächest sol sin kungeUn: 11 Jh. Ha-
nauer, Conatit, 346. — •KungUn oder Kfillen-
fleisch ist gut». Fries, 31 ^.
2. Zaunkönig. «1^ klein Vögelin, heisset
ein KüntgUn oder Zannsehlnmpfiin». Geüar,
Narr., 81 — «Ein Künglin ist das aller
kleinest VÖgelin das man findt». Geiler, GeistL
Spinn , 0, 1 ». — «Das KBrni^ oder tna-
schlipflin». Pauli. \>*\'.
Dasypodius: *Kungiin, Vogel, regaliolum,
regulus»
Kunkt'lat, fem., der fiir die Kunkel bereiiotc
Bündel Flachs. Wolle, etc. — «So ist etwan
der Flaclis under die Wollen vermeischt, also
das die Woll und der Flacha ein KMokeUU
würt ... So bint man dann die Kwnihättt mit
einer Sehnnr an die KnnkeU. Geiler, Bfl|f.,
49 ÖO
KnttkelmKrieeh, einem albernen lUrehen
ähnlich, wie !i Weiher sich solche beim
Spinnen in der Kunkclstubo erzählen. —
Manche predigen von den Heiligen «ao kia>
disch Uli ) ^ kuvMmärüek das ein aehand i^*.
Zell, Q, 4
Kiinmüti;3:keit, Kühnheit. «0 Pctrc, wo ist
din Künmütigb'it do du sprachst: und ob sie
all gcergert würden an dir, so will ich njt
gecrgert werden». Qeiler, Schiff der Pen.,
83 b.
KUnne, ncutr. Scherz, 845. 1. Geschlecht,
Art überhaupt. — «Gebom von wibes kunne».
Gottfr. V. Str., 2, 113. — «... es si wolieher
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künne'Vihen das si . .» Taulcr. 2 (IV — «Alle .
bochgezit . . . weler kunne üie »int». Id., I
114(28). - «Oot uns sincr gnodeu g^uniie —
Amen sprcchent alle glöabige kunne*. Memorial '
(Gottesfr , Copic^. — «Das Stuck getar auch j
widcrfarcn Personen die einer künn sind ;
damrab sollend sicli jung Töchter nit allein |
hietcn vor Knaben, sunder auch vor jungen
Tüchtern». Geiler. Holl. Low, D# 6
2. Das Mciisclicngeschlecht. — «Dn bist so ■
gftt — ob alle zmemclienkunne» . GoUfr. v. Str.,
2, lOö. — Man sagte von Commodus, «er were
ein vient menschliches kutmes*. Glos., 28. —
«Wie aaser herrc urteilet alle kunne der mcn-
sohen». Jüngstes Gericht. — «Die vientschaft
zwischcnt dem tüfcl und dem mensdilichen
kuntte». EU Fred . 2, 26.
Knust, Kcnntniss; auch in dem beute allein
übri;,' i^eblicbcnen Sinn. — Durch den «geist
der kutist . .. wurt der uicuschc kundig'». Tau-
1er. 247 (43). — Christus wits einer, riiurisäer
«uf sin eig^cue k!i7i<;t». Id., 261 (46). — «Joni-
tas vand die kunst von dem gcstirne». Kön.,
241. — Benedikt XII ward siierst «appet in
eimc kloster von sinro kunste wegen». Id.,
684. Etc. — «Wer in die helle kuramet, der
bei nit kuntt noch noch wisbeit». I^Iaricin,
iJO. — Die Seligen «lesent in dem spiegci der
gutbeit allen wisd&m und alle kunst*. Eis.
Fred., 1, Ib. — «Wenn ich hett alle Kunst
{-/vio-j*:. I Cor. 13, 2), und wer als witzig das
ich Uuit daä Gras wachsen, on die Gnad
Gottes ist es nöt». Geiler, Briis., 2. 30 —
Der h. Geist «erfüllt sie (die .Tiinercr) foller
KuH9t und Verstcndtniss. das sie die heilige
OeaekrUt verstunden». Ibid., 2, 86 «. Etc. —
Za rechtem ürtheilen gehört *Jcun9t. Übung
und aiun». Braut. Layensp., let/.tes Blatt. —
«... die kunst kein ere me hat» Id., Nsch ,
lUÜ. — Ketzer «verlossend '^ih uff eigne kunst»
Ibid., 38. - «Wo man von kumten reden dftt»
Ibid.., 4. Etc. - «Die kunst und wissenbeit
goltcs». Wurm. Bai. g, 4 ^.
Kuntleat, Bekannte. — «Job sprach: mein
Bradcr hat er weit gemaebt von mir und
mein KuntUut sind weit von mir abgesogett».
Geiler, Schilf der Pen., 63 K
KiipÜin. S. Kopf.
Kupp«;!. Koppt^l fr. nne conple. Gruppe,
besondert» vou Bäumen. ~ «l'f Kuppelbtme».
Feldname, Künheira, 1294. — «Ztl Kuppel-
linden*. Localität 7.U Strassburg, 1406« — <Z&
Koppelte ügen* . Kerzfcld, 1478.
Kar, Wahl. — «Als nun der tag derbischöff-
lieber chur sieb nibert...» Braut, Bieebof
Wilh.. 240.
Riirbelin, Kttrbelin. kleiner Korb. bes. für
den Fischfang. — «Welre wil bevohen mit
'ioii kürbdin . . ■ Wer dem andern sine . . .
hurhclin oder sine riiso cnwe};\vnrffet . . .» 14
Jh. AU<> f'rdn., B. 12. — In dem Banuwasser
von Türkheim kann «ieglicli bidcrmau einem
f i.^rhon vischen greiffende. ana(obn6)MrMim*.
I I .T?i Vs'eisth . 4. 200.
Kui'tiuan, Kordewon, Corduan, oder Bocks-
leder. — Die Knecht des Abte von Hftnster i
erhalten jeder (irci Mal im Jahr «zwcn kur- !
duan Bchühe». 1339. Als. dipl., 2, 163. In einem
spätem Text steht 'khunceer^ ?rhh\\c,*. Weisth.,
4, 184. — «Bückhia oder cordewonische schue».
Scherweiler, 15 Jh. Weisth., 1, 675.
Kiirfecht ? — «Ist das wis'<< fleisch» eines
Aussätzigen •kürfeeht als sand», so iöt es eia
schlimmes Zeichen. Gersd., 74 i>.
Küris, Kiir i'^s, — Ein j^ittor «rüstet sich '
und ihul den Kuris au>. Geiler, 3 iiarieh,
3ö a. — «Ein gaatser JKBrter». Id., Bröe., 1,
99
Kiii'isaer, gehuriiibchter Reiter. — Dem
Bischof «thet basz das tr mitten und&r den
kierisi^er r^it, dann das er andechtiglich under
dem gehunmcl gangen wer». Biant« Bisch.-
Wilh., 281. - «5000 rdsigcr kürimr*. Adel-:
phus, Barb., 10 a. — «JDänsMr an rosa».-
Kin<,'m., Cäsar, 7 a. Etc.
Kur^at, mase., Art Mannsrock. Ducange,
2, 719: nirsctas, tunica. Scherz, 848: Kursot.
— «Km tilawer kursat gefiltert mit wommiuen
und küngelin». dem Job* v. 8. Amarin
geraubt.
Kursen, Karss, dimin. Kürsslin, Pelz,
Pelzrock. — «Eine kursene, pellis». 1316.
«Una pcllls, in vul«:ari dicendo ein kunigiline
wembiuc kursene». 1318. Strassb. Urk.-Boch,
3. 268. 268. — «... sieht er eines Ffiftffen
Kutzhut oder ein Kürssen einer Frawen, so
spricht er: wer mein Bant/er alsu leicht gsein».
Geiler« Narr., 80 *. — «Wenn ir also kom<
men und Iniiij^cn euweren Kinden (Töchtern
im Xtubi r) etwa.s und sprechen: diss Beltz»
lin oder KürssUn oder was es üt, g«h5Tt
meinem Kind zu, es ist weich . . ., zart, es
mag kein hartes erleiden ...» Geiler. Has
im Pf., B, 3 b. — 3 Marien, 37 a, steht A'jVscä
statt Kürss : «hetten sie so vil vehiner Kir-
schen umb als sie letzer Beltz umb haben».
— «Zu Strassburg sein vil beginen, die tragen
gewunlich mentcl und küFBen von bell« dar-
undcr». Pauli, IBi.
Kortz ab, kurzum, franz. bref, mit einem
Wort Sphr häufig bei Murner ; fehlt hei Brant.
— »KurUab, icti hoa gcthon ein cid», ilarner,
Schelm., g, 5 'kurtz ab, ich musz sie
oucli beschweren». Id., Nb. tX» — <KHrti ab,
sie hcttent.s zugerist . . .» Id., 4 Ketzer, J,
5 b. _ «Das wil ich. kurt» dA glauben nit».
Id., Luth. Narr, IVJ. Etc.
Kartseling, masc, kurzes Feldbtück. —
«An den kurUuM»ffm»j in vielen Bftnnen, 1278
u. f.
Kurtzvvilen. sich unterhalten, sich amu-
siren, Ben., 3, tj7l. — Will einer «riten für
die ringmure, da die fruwen by einander wcrcnt
und bv einander kuri~wäetent, das sol er tun
one swert». 1322. Urk., 2, 160.
Kiirzner. Ilotwelscb, Art Bettler. Niobt er-
klärt. — Murner. Nb., til.
Rüsche, Küschekeit, Kensehbeit, Scherz,
849. — «Die c/uwsc/u unsers herren». Bihteb.,
77. — «Di» hiut die wege der tugcudc, als
ksitehekeit des lichamen, armftte und gehor-
8amekeit>. Taulcr. 291 (50). — Christus «ist
ein Zeichen der kiisciiekeU». Hugo v. Ehenh. —
I «l>ie Klosterfroven ieb jets mein, — die in
! ku.sch und üuch in rein — gott dem herren
sind ergeben». Munier, Genehm., U, 1 b.
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«Küsche des leibs». Id., Gayae, 446. — *Kü$eh-
eit». Id., Adel, b, 4 ».
Knter, Kutter, Küte, Decke. 1. Bei fest-
lichen Gelegenheiteu lu den Kirchen auf-^e-
häogt. — «2 -jj von einre gabeln zft machen
domitte man die kuttem ufhencket». 1414. S.
Thom. Fabr. — «eh. von zwein roten
Eiden kutem zft underziehende und zd blet-
sende». 1417. — «Die grüne intter«». 1418. Ibid.
9. Bettdeeke. «Teg^amantam dietnm ein
grfinc kuter». 1288. Strasßb. Ürk.-Buch, 3, 69.
— Ein Bett «mit eim pfolwen nnd zwei ii-
lae1i«ii nnd ein jtMlert.PnffiiigiBn, 1344. Weiith.,
5, 874. — Sardanapal «negete selber sine
kutem und küssio». KÖn., 276 (nicht Polster,
wie im Glossar, S. IUI, steht). — <6 sergen
und drie kuttem*. 1440. Inventar der Metza
V. Lichtenberg. — Der Löwe fürchtet sich
«wenn man im ein Kuter oder Sergen über
die Äugen wnrft». Geiler. Brös., 1, 57 b. _
«Wenn die KcUcrin uns das Bett sol machen,
so musB sie gar eben lugen das sie das undcr
Lylach rechts leg, das die K&t gegen dem
Bett sein, und das ober Lylach lätz mit den
Nät gegen der Küten oder Serpren» Id.. Post.,
3, 40 — «So man nit zo bzalen hett, —
Bie nement kuter Yen dem bett». Bnnt^ Nseh.,
27.
Ktttt, Schaar. — «Die Taub fliegt in eim
Katt, in eim Haufen, das heia« ieh ein KüU'.
Geiler, Bros., 2, ^. — *r>cr Mensch ist ein
gesellig Thier, als Tuben seind, die mitein-
ander in einer Kütten fliegen». Id., Poat., 8,
88 b; Narr., 44 «; 221 ».
Dasypodius: *Kütt, Herd, grex».
Kutte, Quitte. — «Citonia, KiUieHbomn».
Gersd., 90 a. — «Kütten oder qnidichen»
Brunschw., Dist., 77 b. — 'Kütten' mit Zucker
betdtet. Adehjhus, Fie., 142 «. — «Gelb als
ein schöne BMten». Fries. 65 — •KüttineH
stercken den magen». Ibid., 87 K
Kuttel, Eingeweide — Sclileehte Weiber
zeigen gern ihren Leib, «nnd lit doch dinn
der hatäwmnt*. Brant, Nseh., fi5.
Kut7, Killt/. Elle. S. die folgenden.
Kutzeustreicheu, sobmeiohelu, indem man.
um sieb einem Tomebmen Herrn angenehm
s'.u machen, dessen Kautz streichelt. — «Lieb-
kosen, kuteemtreiclten, schmeicheln, federlesen,
den ftjjusen Hengst streichen, oder wie du es
nennen wilt>. Geiler, Sünden des M.. 81 o. —
«Assentiri ist da man allein mit Worten
hiltMenstreicht\ adulari ist da man mit Worten
nnd Wercken kutzenstrekht». Il)id., 31 K Etc.
— «Mancher durch lie^jcn würt ein her, —
das er den kutzen strichen kan>. Brant, Nsch.,
96. — Schmeicheln «das heisst den kutzen ge-
strichen». Brunfels, Zehnden, b, 4«. —
«Schmeichiang, huUenttreithmg . . .» Wimpb.,
Chrys, II «».
KQtseii8tretehe«>, Sobmeiebler. — «Diepa-
rasitici, aulici, die Hoflecker nnd Kutzenstrei-
eher; Getier, Post., 2, 78 «. Etc. — Blurner,
Nb., 61. — «... also gesebiebt allen Schmeich-
lern und kutzenstreichemi . Pauli, H9. — Es
ist mir unbegreiflich wie ein so gründlicher
Kenner Gcilers und überhaupt der ältcrn
deataebea SpraeJie wie Aug. Stdber, in der
Alsatia von 1862, 149, den Au&druck «ei-
nem den Kutzen streichen» von «kotze,
kiit/r». kutze, kutte, eine Art Bock, herloiten
konnte. Er brauchte nur den Huiz^-chnitt,
Sünd. des M., 31 anzusehn. um den Sinn
des Worts zu erfassen : rechts liest einer
einem vornehmen, den Falken auf der Faust
tragenden Herrn die Federn vom Rock ab;
linke sitzen auf dem Fenstersims zwei Käutze
oder Ihilen, die ein andrer «paratitfene» cu
strs i Im In sich bemüht.
Kutzhüt, caliendrum, almutium, Jvopfbe-
deckung der Canonid. Sebera,851. — Probst
Friedrich Bulinrt vermacht der S. Thomas-
Fabrik u. a «melius caliendrum, »inen besten
kutdt(tt*. 140a Hi!>t de S. Thom., 130. —
• Eichhemelin kutzhut». HU. Ibid.. m. ~
«Ein fehen kutshut». 1499. Inventar des Lndw.
v. Odratzh. — «Die PfolÜBn . . . sitzen da und
haben kut:hüt von Müsen gemacht ufT den
Kiipfen». Geiler, Brüs.. 2, 59 »; Narr, 30
Schür der Pen., 40 »> ; Ev. mit Ussl.. 222 ». —
«Die weichen kutzhüt, die sie in dem winter
umb das maul schlagen». Pauli, 185. — Es
ist besser Christo dienen in seinem Wort
«weder dem teuffei im ibttoAwt». Zell, S, 4
Kfiwel, Kübel. — Wer in der Goldsobmied-
I ii) «ein hSnad zcrwirffet, zerhouwet oder
verbürnet . . ,* 1466. GoldscIunied.-Zauft, 36.
Kfiwen, kauen. — «Die spise ... die l»te«t
man zft dem ersten» Tauler. 122 (2t). Etc.
— «So vil ein Speiss bass qt^wet ist, so vil
leicbtlioher sie zn verddwen ist». Geiler, Narr.,
öO Etc. — «Etlich die kütcen in dem mund,
— - und werlTen das zu stund — uff dischlach,
Schüssel oder erd», Brant. N8eb,109. — «. .
bisz du verschlucket habest vor — alles das du
^-t<tc«nd bist». Id., Theäui., o, 2 a. — Wir kü-
went alle Wörter do — als unser kii das ha-
bcrstro> Murncr, Schelm., c, 4 ». — «Der
hciliijen geschrif^ seind wir so fro. — als
wenn du küwteat bonenstro». Id., Nb., 0. -
Ich «nim das gotzwort von im an, — als
wenn leb hüwi entxian» Td., Seibelm., a. 5 a.
— Gott bereitet den seligen eine Speise «die
ich . . . nit küwn mies als ich thu hie». Id..
Bad., L, 9 — Die Weiber bebandelten einen
so, «das er noeh dran zu küwen hat». Id.,
Geuchm., i. 1 >. — Das Pferd «kemt den zanm
ansx frechem m&t». Id., Virg., k. 8 b. Etc. —
« . . gib im linde kost rn essen, auf das er
uit vil kuxoen durff». BrunschM , Cliir., (50 Et«.
Kttwnng, das Kauen. — «Ich weiss wo!
das du nit redst von der leiblichen Jäiamiy
der Speiss». Geiler, Narr., 210 b.
LA, Leb, L<»wc, LKw. lau Scherz, 922. —
Sie «blibent Uwe und kalt» Taulcr, 125 (24).
— «Eine levoe kalte minne» Predigt Ingolts.
— «Daz tJknt sü also kwekhdien, blintlichen
und treglichen». Tauler, 'dO (h). — «Wer ez
müglich daz er alle tage abneme an minnen
. . . nnd ie lewer nnd Insur würde . . • Nie.
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— S18 -
V. Strassb . 27fi. — «So ein Meuseh ist eines
läwm Geiltet, wm er tun oder angreifen sol
. . das tut er also läwUch, er g^reifet sich mit
hefuglichcu an . . ., und wull doch dabei un-
trem merklich wider Oot tun; die Leut sind
weder heiss noch kalt, sundcr läw'. Geiler,
.Stil^np., Vurr,, 3 Etc. — «Gült spricht: ich
weit . . . das du werst warm oder gantz kalt,
— aber die wile da law wiit sia . . .» Braut,
Kscb.. 82. — •Ldf . . M iebwarm, . . . läwUiM*.
Brunschw., Dist.. 8 1>; 54 ». — *LctDb wasser
macht Unwillen». Id., Pest., 11 K — «Mit
leuwem vaseer begossen». AdelpbvB, Rhodle,
G, 2 l\ — «Das kalt lewe f,'omuriiu'l» der Ge-
bete. Zell, tt, 2 ^. — Eine «gar löutce begird».
Bateer, Wefea., b. 1 ■.
Labeloe, ohne Labung. — «Die kMose
dürstige selc». tt. Mersw,, ms.
Laben, säuern, fig. beschadigren, kränken,
schwachen — «Ach gott, rufft er (Jctzcr), nun
lafi£t mich ab (von der Folter), — ioh bin so
Mhvaob, das ieh nieli loft». ]fiinier,4 Keteer,
L, 6«.
Lachen, neutr. Scherz, 85Ö; vom ahd. Lah-
han. niederdeutsch noch Lacken. — i. Zeug
überhaupt, Mantel, Itccke. — Kin Pferd «ge-
ziert mit goldin spangen und decklachen».
Adelphus, Bhodis, F, 6 b.
2. *AUarlacluin, vestes altaris». Herrad, lö6.
8. «Bette xm^^bettdachen* (Leintücher), öottfr.
V. Str., 1, S09.
4. DisMachen, Tischtuch. S. Dischlachen
«Zwo diichlaelim>t dem Job. v. S. Amarin
gerenbt, 1800. — 1822, Urk.. 2, 18«. — Zur
Zeit des Bannweins zu Riespach, «sol der huf
berre der firoawen die den win schenket drigc
eilen fMadUodkm geben». 14 Jh. Weiatii., 4,
4. ~ * Dischlachen», als Tt Itfrill. S. Luckart,
1ÜÖ4. Woisth , 4, 22. — «VVisä tisdüa^en't für
den Herrn, wenn er ins Dorf kommt. L. e.
Etc. — «Ein dischlachen. 18 ollen lang», 1422
dem grünen Wörth vermacht. — Jede neu
ins Beginenhaus zum Offenburg aufgenommene
Schwester soll «2() eilen dischlachen» mithrin-
Sn. 1489. — * Dischlachen», IliJÜ unter dem
nsrath des Lndw. v. Odratzh. — «Lang
rfMoMocAen», lölti^ Inventar eines Wirthsbaofles.
8tadt.-Ar€b.
b. Lkäa^en^ LHachen, Leilachen, eig. Lein-
beben. Scherz, 9:56. — 1) LeinM-and überhaupt.
— «2 geh. umb Itlachcn r.h fütern die listen
an den lettenerdüchern . . . Kin linlachen, die
carsokel drin zft v^indende». 1418 S. Thom.
Pabr. — «Wenn jung Frauweu alte Haus-
irri'iner habent, die hinder dem Ofen sir/.en,
deaen müssent sie die Küssen wärmen und
XddUaeJka«*. Getier, Bv. mit Uael., 1B9 b. Wenn
J-eichlachen nicht ein Druckfehler ist, so dient
CS, wie so manche andre Ausdrücke, zum Bc-
wets das Geiler sieb am Etyntologlsiren zu
pfiröt^nn i)fleg*tc: Leüarhen .schien ihm ein
Lachen tur den Letclmam, den Leib zu sein.
- «In geistes weis er umb sich nam — ein
lilaehen umb sich geschlagen». Murner, 4
Ketzer, C, 4 — «... das uns von allem
gnt uff erden — nit mer mm dan ein leilachen
werdeut — darin man nnswa leib bedeckt».
Id., Bad., I, 1 «. — «Bock, leinlachen, Schleyer
. . . Fries, 16 b.
2j Leintuch, so viel wie Bettlaohen. —
«Kultor und idaclten». Gottfr. v. Str., 1, 248.
— «12 lilachen», gesohfttst anf 1 pf. 6 soh.,
130U dem Job v. S. Aroarin geranbt. ~ «Ltn-
lachen», als Todtfall S. Luckart, 1364. Weisth ,
4, 22. — «Krachend > oder «wiss linlache»*,
tat den Herrn, wenn er ine Dorf kommt. (B.
Krachen.) — «7 Wachen», 1432. «16 lüachen»,
144Ü. S. Thom. Arch. - Spit. Arch., Teutsch-
bncb. f» 108 b. — machen», 1499, InvenUr
des Lnd. t. Odrateh. — «8o man an dem
Morg-en zu Predig Üifrt, so ist es kalt und
luau zücht das Leüadiai an sich». Geiler,
Emeis, 7 b; Selenp. 198». Ete. — «Ifaui soll
offt frische It/lachen zu den betten tnnv
Brunschw.. Pest., 12 b. — «Sein die leilachen
nit suber gewesen?» Pauli, 150
6. nMadae h rny eortina». Heirad, 184. Seliari,
1827.
7. StuÜaehen (s. das Wort), wollene, von
Frauen gewirkte Stuhlüberzäge. Scherz, 1689.
— «Kin stuilachen, umbe 4 sch ». 1300, dem
■Fl Ii \ . S. Aniarin geraubt. — «Topecum, in
vuigari ein heidenschwerk ttvüaehen: 1867.
8tr..-Bes.>Areh. — Jede die eieb ins Begjnai-
haus zum Offen hni:: will aofnchmoA MMMat
soll «18 StuÜaehen» mitbringen. 1^.
Ladimiii, Laohctterin. Hexe. Sebere, 880.1
— «... ob du ie gcloubctost an hn\'^r und
an lachenerin*. Bihteb., 40. — «Dovon üo hüte
sich uien<jrelleb Tor bösen alten wiben, wanne
es sint allessament lacherinne» . . . «Do gehörte
es ein unselige laehenerin». Märlein, '20, 10.
Lachern, besprechen mit Zauberformeln,
besonders in Krankheit. Scherz, SW). — Beich-
ten «ob du ie gesegeut und (/elachent würde».
Bihteb , 46.
Laohter, Geliebter, engl, langhter. Scherz,
880. — «Hie wart ein roichel laditer van».
Gottfr. V. Str., 1, 48. Etc. — Aus Frassheit
folgt u. a. «unmessig ladUer*. Bihteb., 34.
Lage, Loge. fem. n. nentr., Hinterbatt,
Falle Scherz, 862. — IMr ! iiger bereiteten lir
warte und ir läge». Gottfr. v. Str., 1, 184. —
Man toll «die Uige und das nebe wamemen
die der vigent dem menschen anleit». Tanler,
95 (19). — Der Teufel «in allen sinen läge»
. .» Ibid , 4o3 (70). — «Das ist der schedfr-
liehen logen eine, do der böse geist einen
menschen doz& bringet», dass er dem Beicht-
vater seine Sünden verscbweigt. Villinger. —
Riinbcr «(He im nochschlichen und im on
Underlass uff allen Orten Logen legen». Geiler,
Bilg., 176 1>.
Lägel, Logel, L^Un. Scherz, 862. — 1.
Kleines, tragbares Waschen, aus dem man
trinken kann. — »Lagel, lagcna». Ilerrad. 187.
— Jedem Huber von Brensch wickers heim, der
fftr das Hnnsterkapitel Wein naeb Strassb.
führt, «wenn er ^'eledet sin födcr wins, so
soll man ime geben ein viertel wins in sin
Ittgd^. 16 Jh. Weisth., 1, 714. — «Lfihent mir
ein tegelin, daz ich dis gfttcn wines darin ge-
dete». Märlein, 12. — «Die winme&ser oder
vorhgel*. 1453. Alte Ordn., B. 28 (so genannt,
weil sie von jedem Fais ein Litfü voxnns
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^ «14 —
nahmen?) — «Conradns dictas Wcuserlagtl,
miles de Kodcsheini». 1316. — «In dem legele»,
1350. «in dem logti*^ 1358, f eidn«ne sa Wil>
fotbelm. «Wmb Sohiflteat sehen disa
Iii r ( !ir Sirene) «ich dem Schiff nähern, so
werien üie im eogegen ein lere Itägd^ dieselbe
Btapl M vnd fftvekttlt und apilt dtmit».
Geiler, Schiff der Pen , II i\ — «Wann dejm
tttf dem Meer süss Wusscr brist . . so uta-
eben sie ein LegUn oder ein Fkss von Wachs
. . . und lassen es in das Meer abhin». Geiler,
l^N. mit Ussl., 92 a. — «. . . mit den eimorn.
hgeln uml ftesehen». Mumer, Ulensp., lOB.
2. Zuber. — «Er nam ein Ingtl uf .sinen
hals nnd malk die rindcr». ilarU in, 9, — «Ein
logel lisch». 15 Jh, Kaufhans'Qrdn.
Logen» Logen, naohBtellen, «uflanem. Sehe»,
868. — . . dem gst tf tagende nach». Gottfir.
V. '^ti.. I, 190. — «Der vigcnt läget dir iin
nnderlos». Tanler, (19). — «Disem sol man
lagen mit allem ffisRe, nnd so man es vint, so
sol man es überwinden». Ibid., 307 (53). —
Die Feinde die dem Mensohen «so wunder-
liehen iMenl». Ibid , 416 (TS). — «Dar bdsen
geiste schalkehtesvngebfinsTiwiillaheabj^».
K. Merswin, ms.
Laich, Leich, Gesang, Lied. Scherz. 905.
— «Er lüsete . . . einem leiche, den ein har-
pfiirc tctc». Ciutitr. v. 8tr., 1, 50. Etc.
«Lakeritz», SüssboUc. 15 Jh. Xanfhaus-
Ordn. Scherz, 860. Llqnirilia, Daoange, 4, 126.
Läme. S. Lemme.
Lander, fem., Geländer. — «Zft den landei-n»,
Feldname, Scherweiler, 1318. — Di» Tacher
sollen «kein tfteb anslahen an kein lander an
keim sonnrü^! il- • Tucherzunft, 27. -
tüohe besehen an den stiUon, an den landern
. . .» 1488. Ibid., 4S, ^ Die Tneber sollen
«dehcin t&ch an der lander denen noch strecken
anders dann siu rehte mosse». 15 Jh
Landsasz, ein im Lande angesessener. —
«Fürsten nnd herren so mit ime (dem Hischof)
geritten als Umdaäu ...» Brant. Buch. Wilb^
LftvgMi, reichen. — «Ich hab so grosse
sorg und angst, — wo dn mir nit dein hende
langst, — das ich fileicht möcht gar verfallen».
Mumer, Bad.. L, 3 »
Langschweifl^, einen lantrcn Schweif ha-
bend. — «Vilc und langsdiicci/f^e worte»
machen. Zell, r, 1 ».
Lan;u:wid. verdorben Landwid. Landwi^,
fem. Schern, Ö75 : luiigale. Dulangc, 4, 146:
<iongalc, longnm lignnm quod est intcr rotea
priores et po.steriores». — Fahrt Jemanti r.u
unrechter Zeit mit einem Wagen in den Wald
um Holz zu hauen, «so sol der forster die
langtoit ergrifcn oder das karriehgestelle» . S.
Piilt, 15 Jh. Weisth., 6, 3»98. — Die im Wald
Holz httiien, «koninient si domittc über den
ichachweg, man sol si niht mo pfenden^ habe
man si abor mit der Umgwide off dem iregrc
sie söllent pfant pchen» Ohnenlioira. !5 Jh.
Ibid., 4, 241. — Kommt einer so weit «das
der Erster die kmdwide nit ergraHFet», so ist
er frei. Bergheim. 16 Jh. Wvi.. 4, 248. —
Fährt ein Huber ins Holz, so &ull er «den
banwart mit im f&ren, nnd den an die l(md-
totfd binden, im frebcn ein brot 1 pf., daz er
sin damit hüte Uiewil er das holz howet».
Bixheim, Ift Jh. Bnrokhn 906. — Will einer
von Kembs wegziehen, so soll der Meier dem
Wagen nahgchn «und sol den niin.stcu ving'cr
in die Jantwtg stossen ; miv^ er in bchan, so
sol er widerkeren und beliben, mag er in aber
nfit beban, so mag er varen wa er will».
1388. Ibid., 144.
Langwirig, Langwerig, lang dauernd. —
«Du bist noch starck, noch gesuut und einer
Ibid, 100. (Die Tucher, so wie die YÄTheT,\langu}erigen H&tüv^ du magst noch gar lang
hatten längs der Stockwerke an r bmchtc Gänge
mit Geländern, auf denen äie das Zeug zum
Troeknen aufhingen.)
Landfar, Fahrt über Land, Reise — «Wer
jetz solch reisz und luntfar dät — das er /.u-
näm in Weisheit stät . . .• Brant, Nsch., ti7.
Landfarer. 1. Beisender. — «Als das be-
schriben die Landfarer, die die Qeleg^enheit
desselben Lands erfaren ]iabent>. Geiler, l'obt..
1, 3 a. — «Es seint Landfarer, die daraftor
vagieren die Land besehen nmb weltlieher
Eer willen». Id., Narr., «1 «; 183
2, Landstreicher, Qaaksalber, Gaukler. —
«Es eeint etlieh Personen aiigesohiekk zu
Artztcn . . ., als da seint Empiriei, die Lami-
farer, Landbescheisser». Ibid., 11? a. — «Ein
landfarer . . . was mit dem lotterbolts umb-
<,'eloufc'n . : ■^^urTte^, TMcnsp.. J>6.
lÜ2b ward ihaeu verboten auf den slrabs-
burger Jahrmärkten an erseheinen. Peliaei-
Ordn.. 76.
Landliinfig, gewöhnlich. — «Rs ist nit
lantlatffig das einer seinen Sun Herr nennet».
Geiler, Ev. mit Ussl., 15Ü o. — «Es ist Ge-
wonheit und lantiüufig bei ench», id., Post.,
LandrüDmig. Lantrwnig.
leben». Geiler, Bilg.» 86«. — «Eer deinen
Vatter nnd Mater auf das da langwirig seiest
uff disem Ertreich». Id., Kv. mit l. t.sl . 195»,
— «Langwerig sein», durare. Moruer, Gaya«»
416. — •Langxoirige ond tieff ingewoitielte
:i i!i it . . .» *Langvnriger brauch». Zell, 8,
3 >> ; k, 3 ~ «Er würt ein langwürigen samen
sehen» (Jes., 53, 10). Bataer, Neaer., D. 8 b.
Langwirige, lange Dauer. — «Du hast im
geben Langwirige der tag» (lougitudo dierum,
Fa. SO, 6). Naebtig., Psalter, 49.
Langwirigkeit. lange Dauer. — «Der Palm
hat Langwingkett, er würt fast alt». Geiler,
Ev. mit Ussl., 216 b. _ «. . . pas noch Lang^
vririgkeit der Sünd sei auch Langwirigkeit der
Pen». Id., Selenp., 2l7b; Schiff der Pen., 7 i».
Lantramig, Landrttomig, das Land räu-
moiui, verbannt, flüchtif^. — «Gien^e» ein
iiaubbuäitzcr «abo uu^cerbet oder wurde latu-
nmig. . .» 1415. Reg. A, H75. — «Wo sie dich
bennig hielten, so mustu landrumig werden».
Murner, Kön. v. Engl., 908. — «Sie wurden
verjagt und landrömig gemacht». Adolph us,
fiarb., 19 — «Der genanten geistUoben bo^
ten etlieh langest m^sstti landtrtumig werden».
Butzer, Neuer., Ii. 4 ».
Lapbaftig, was mau läppen oder schlappern
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kann. — Speisen «weich laphafftig, als Sop-
pen». B&thselb , a, 8 a.
Lappe, dummer Mensch, Laffo ; davon :
läppisch — «Wer du tribt ein lavpentand ., .*
Marner, Nb., 194. — «0 gickenhMBtseii, lieben
läppen !» Id , Luth. Narr, 94.
Lappecht, mit Lappen versehen. — Die
jont^en Geistlichen kommen zum Examinator
«fein erbarlich gekleidet, nit mit eim lapethttn
byrct und aszgeschnittenen selifiheii wie sonst»
Zell, D. 4 a. — Pfaffen die «daher gondt mit
•aszgescbnitten schücben and lametm bareten
wie die lantskneebt». Dial., A. 9
Larvi;*ch. verlarvt, Falsches unter einem
guten Schein verbergend. — «Der falsch, larf-
/web md nnebristlioh bann». Warm, BaL, i.
1 ». Etc. — Ein falscher Bischof «ander der
larvischen gestalt». Zell. T, 4 t>.
Las, La8s. Lasz, lassas. Scherz, 876. — 1.
Müde. — «Sin Hb ist laz*. Gottfr. v. Str. 2,
114. — «Der Has macht den Wolf also müd
aad Uiss, das er nicht mer mecAifc». Geiler,
Arb. hum., 64 b. — «Narren müssen ein botten
han, . . . der sig nit laas». Urant, Nsch , 77.
2. Träg. — «Er ist von naturen so gar
(rege und Uu; Jüngstea QehcbL — «Fal, lau,
trig, nnbeetenUieh ...» Geiler, Narr., 87 •.
F.A. — <I»in will ist also lasz erzogen . . .>
Murner, üad., £, 5^. — «So gott ans stäts
gati thot und das unser natnr angenem ist,
80 wnden wir lasz*. Butzcr, Weiss., c, 8 ^.
Lasbeit. Lässigkeit, Trägheit. Scherz, 877.
-- «Böser Wille oder lashett. . .> Bitheb., 38.
- «Einem BÜLrer . . . das er nit darnidcr gelig
Von Müde, so lu aiigcstosset die Lwisheit, dem
t.st Not ... das er hab Hoifoang in Got».
tieiler, Bilg.. 25 >«. — «Wilta nnn mereken wo
das Dempfen der Lassheit and Lewigkeit in
ür wachset, ass dem der geistlich Sehnee und
liagel kumpt»^ .» Ibid.. 81 «. Etc.
LasseiK^cfr Ader lassen. Sebers, 878. —
Kill l^bl^^ «so du lassen wilt». . . . «so du
oeios^bast». Gebete, 15 Jb. — «Wie Mero
nt sim meister (Seneea) ton. — der mit
lassen schied darvon» Murncr. Nh., 243 —
«Im glents und sommer soll man lassen uff
der reehten siten, nnd im berbst vnd winter
off der linckcn>. Gorsd., 17 «. Etc. — «Der
laszlag soll klor und liccht sein». L. e.
Lassen, Lan, Lon. er tat, er lot, wir —
6ie lond, gelon. Durch <räniri^' bei Braut nnd
Murner. Beispiele sind ubertiüssig.
La8ter,Sebande,Schmach. Lästerung. Scherz,
879. — Wer «sin selbes lasier siht. . .» Gottfr.
V. Str., I, 28. — Christus hat viel *lasters
und smochheit gelitten». Tauler, 159 i'iD). —
«Dis ist ein groz lastet, das dis ein beiden . . .
ventnnt». Ibid , 337 (68). Ete. — «Er wolte
lieber sterben wan solich lasier liden». Glos.,
48. — «Gott lasse uns das UuUr nyme ge-
teheben. das ein wip über uns riebse». K$n..
5^74 Etc. — «Üwcr laster und uwcr leit (ich)
Bit me mag vertragen». Märlein. 19. — Auf
>ie «velt gross seband, laster und uner». Gul-
•Jin Spil. 82. Etc. ~ «Dins fründes laster nit
Usz schrig». Brant, Cato, b, 3 b. — «In selber
schedlicb sind die äffen. — die Ir eigen latter
UbSni». Mamer, Mb., 66. — «... &b er ab'
züg sein altes klcid, — das er mit schand
und laster treit». Id., Bad., D, 1». — «Mir
ists kein laster oder schand, — wann ich
im streit schon nit bestand». Id., Virg , k,
6 n. — Luther hat l'iiulus «in das halsisen
und uff den latUrbanck (Pranger) gestellt».
Id., Adel, B, 4*.' — Der Kaiser «rüstet sich
das laster und schmach zu rechen». Adclpbns,
Harb., 16 — «Böse scbeltwort und iMltr».
Ibid., 19 b.
Latinischen, ins Lateinische übersetzen. —
«So seint der tütscben werter so vil, — der
sieh keias l a tiM h m Immh vU — wie kttntea
wir Mnnnauw toiNwaeihm? Miinitfr, Lnth. Narr,
43.
Latz. BmsIlatB. — Han tr> die Bfteke
offen, «das man sech die schändlichen lati, —
der erberkeit zu schmach und dratz». Branl,
Layensp., 168 «. — Hat ein Qoodi kein reines
Hemd, «so stosz er ein facillet vornan in den
late und lasz es ein teil dusz, so wenet jeder-
man es sei 4M lieaibd». Mnmsr, GsnehiiL, e.
4 b. £tO.
Lanbertaff, Lonberta^, Löwertag. 1. Lau-
berhiittenfest. — «Dry Mol im ,Ior müssteut
(die Jttden^ darkommen zu den drien Hoeh»
siten, nanlieh m Ostsm, sa Pflngsten nd
zu den Laubertagm am ^rbst». Geusr, Post,,
2, 17 «. Etc.
9* Feiertag flberbaiijpt. — «An etlleben Or-
ten da haben die Kefierin ein Laubertag nff
S. Vincentii Tag, aber in unsem Landen da
haben sie das gantz Jar Fassnacht». Geiler,
Narr., 183»». — Die Disciplin in den Klöstern
«ist nun in ein Kurtzweil und Lomrtug ver-
wandelt». Id , Selenp., 185 b.
Laucber, ein chirurgisches Instrument. —
«Ein hol ciserin instrument. genant ein laucher,
wie ein storckenschnabcl . .» um die Wunden
«aofEEUdennen . . .», das Fleisch auseinander
zu balten. Brunschw . Chir., 19 b ; 27 b , 28»».
Länff, plur., Vurfjiinire, Jlreiirni.sse, Zeiten.
Schmeller« 1, 1449. — tKriegsieüffe». Eingm.,
Cftsar, 66 b. — «... in den gesebwinden Uüßnt
so daznnial vur augcn waren . . .» «...sobald
die geschwinden leüg sich stiiteu . . .» Butzer,
Weiss., m, 3 • — «Als naobgeends kriegs nnd
ander seltzam lettff und imnig-cn ingefaUen
scind ...» Wurm, Trost, 4 « — «Jeder be-
denk dise gesehwinde Ini^. . ■> Pollio, Fred.,
D, z o. - «Seltzam seind yetsond die kS^».
Brunf., Anstoss. 15 b.
Lanm, Lom, Dampf. — Man musz das Hols
kochen «mit wenig lom» (vapor), . . . «den hafen
wol verstopffen, das kein lom darusz gang».
I Murner, Gayac, 417. 418. -- «Der Laum des
warmen Wikssers». Brunschw., Dist., 16 —
«Vapor, laum». Qersd., 86 ».
LausenwiM'k. l'ie Hoiliijpn «habend alle
Sünd gemitten und haben os nicht also genouw
ausgeziffert das sie allein weiten meiden
TodsUud ; des Lnussrmcercks seind sie mfissig
gangen». Geiler, Sünd. des M., 8
Oberlin, 87, sagt: •Lau umm trdt , peecatam
vonialc». Welch sondrrbarcr Mis«!rriff! Der
Satz ist klar genug: die Heiligen, die über-
haupt alle SGnden meiden wollten, haben
nioht mftbsam ontersveht was Todsfinde sei
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- 916 —
nnd was tägliche oder lässliche Sünde ; dioees
ÜDter.suchen, Ausziffern veTgIcioht Geiler ver-
ächtlich mit dem Laasen.
Lanstern, lauschen, lauern. SehmcUer, 1,
1Ö24 Heute: lüstern. — Manche «büchcr oder
predig (werden) nur obenhin gelesen oder mit
touben oren gehört, bisz das etwas heraus?:
wischt das uns fjcfellt, daruff wir gelaustert
haben, daun so richten wir die oren uff>.
Zell, b, 2 «. — «Wie ein fachs uff die hünlin
laustert . . .» €. . . wie genau sie uff mich ge-
kmUrt haben . . .» Ibid., v, S « ; X, » b.
' Laoeterer, Auflanerer. — «Et Beind gefun-
den ia mciiii vulok gotlose laiutrer, wie die
Vogler». (Jerem. ö, 26). Wurm, Bai , b. B >>.
Laiitlnreelit. 8. Lutpretht.
Lauteuist, Ltiutonspiclcr. — «Tcli hab ein
Zautem^m kant sa Augspurg, der was ein
kSBtHeher Meister». Oeiler, Bros , 2, 77 b.
Lavander, Lavendel. — «Die badheiubder
sollen stcttes by lavander ligen». Marner,
Qenehm., f, i — «lOt balsam nnd ktvcmder
rouch*. Ibid., m, 4 *. ESte.
liäw. 8. La.
litwlielt» Lftwiii, Lanwikelt. Laebeit. —
*Lautoikeü uusers Geistes». Geilf : . Ptcd. u.
L., lÜJi «. — «Uff das sein Läts^uü nit merck-
lieh «raeheitte ...» c . . Der lein Zeit on
Forcht in solichcr Läwim verseret...» Id.,
Selenp., Von., h &. Etc.
M, svweilen Lee. Lehe, neutr., gen. L«we8,
pl. Lewer, natürlicher Hiisel t)der kün-tlii her
Erdaufwarf als Qrauzmarke. Scherz, 686. 8»3.
— «üf das U, bl dem Imom^ uf £e Imer*, sehr
oft als Feldname, 18 Jh. u. t — S. auch
Bracker. 274.
Leb. Ij«mre. 8. La.
Lebart, liiebart, Leopard. Scherz, 886. —
«Zum lebarden»t strassb. Haasname» 1399. —
Pelle ven «letoifen». 16 Jb. Kanfbaiu-Ordn.
Lebert^al, Art Speise; Lcbersalat? was matt
ia der Schweiz saure Leber nennt ? — «Jeta
se irdlleiit sie . . . gebaebens. jetz gesottene,
dann gebratens, jetzund Galrey, jetz ge-
pfeffert, jotzaad Leöersal». üeiler. jNarr., t>.
IiebafldMit. Iiebendigkeit Sehers, -
«DleleMljeMldttr varwen, vivacitas colurum».
Hugo T. äienh. — <Zu Andacht gehört Leb-
üMtU dee Leibs». Oeiler. Arb. hnm., 179
— «Es ward nie kein Meister so kostlicli und
knustreioh, das er möcht der Natur glichen
in Farben oder Leb^iduU: Id., Post., 3,82
Lebenig, lebendig, - Ein Geräderter der
noch *lebenig* ist. — <Lebettig vihe». c. 1S40.
tJrk , 2, 199.
Lebertiu, von Lcopardenfell. «Ein dap-
hart mit eime WterUn 0ter». 1418. S. Thom.
Fabr.
Lebi^, lebend, lebendig. - «In mittel der
irübnisz wirst du mich Wiig machen*. Wurm.
Bai., a, 4 b. _ «Sie haben verlassen die lebigcn
Wasser». Ibid , i, 4
Lebkachener, Lebkuchenhändler. — Chris-
tas ist gestanden unter seinen Jüngern «als
ein Lebkttchemtr ander den Dorfknaben, die
sorin^ am in stond und ir jeglicher gern
Lebknehen von im hett». Geiler, Pest., 3, 10 ».
LehUch, lebendig, lebhaft. — «leh bin noeb
Üblich^ gesund und brist mir nichts». Geiler,
Narr., 76». — «Die innertiehe Übliche Wirk-
ung», die das Leben wirkende Kraft. Id..
Schiff der Pen., 115 — «Eine gesunUichc,
Übliche frowe . . von einer IMiehm fnrb».
Brunschw., Pest., 12 a.
Lebzelten, Lebkuchen. — «Was Vcrgleid-
ung und Einigung ist diser Lebzelten oder
Kuchen mit dem Sacrament». Geiler, PassioB,
7 b. Etc.
Lecker, gulosus. lascivus, ncbulo, luder-"
lieber Mensch, Lump. — «Ein Muter hat eia
San, er ist ein Bub, ein Lecker, noch so günt
sie im das er gesund wer». Geiler. Emeis. Tri ^.
— Der Herr des Aesop «ward bös und sprach
fzu ihm): Lecker, sag an, ist das ein Mensch?*
Id , Brö8„ 2, 89 b. Etc. — «Schelmen, lecker ...»
Mnrner, Schelm,, g, 8 b. _ «Das ist der bösen
lecker Ion» Id., Nb., 116. -- «Du bub. da
lecker \» Panli» 98. — *Lf^ttn/bub€»; Fries,
164 b.
Auch Feinschmecker, gourmand. Geiler.
Post, 101 b. S. die Stelle s. v. EuffoUc.
Leckerei, schändliches Thun, besonder»
Hurerei. — Ein Pfaff kam ins Haas einer
Jungfrau «und nam sich an es wer in aller
Erberkeit, als man denn Ait Leckerei verdeckt».
Geiler, Emeis, 16 a. — «Du bist alles Mut-
willens und Leckerei foll». Id., Brös., 1, 41 *.
Etc. — «Was man anfacht, leckerei oder bä-
berei, so will der münch der ander daraa
scin>. Pauli, 47.
Leckeriech, lüderlioh. gemein. " «Sie
blibent in den alten joren — wie sie in jagend
sind erzofjen, — leckersch, diebsch . . .» Murner.
Schelm., f, 3 «. — «Leckersdie nnd bü bische»,
wort», ünmer, K8n. v Engel , v»04.
Leckermüri^el, Loberbissen. — <0 wie
smackent die leidsermüraä so wolU Taoier,
86 (18).
«Ledde, arf^'illa» Herrad, 182.
LeCsi, Leftae, Lippe. — «Dis volck lobet
mieh mit den fefaen». Fred. Ingolts. — «Thn
off myn hcrtz und niyne kfftzen*. Gebete,
15 Jh. — «Dis Volck eeret mich mit den
Lefteen, aber ir Hertz ist wit von niir>.
(Matth. 15, 8). Geiler. Post., 2, «4 «. Etc.
— Halte das Trinkgesohir mit den Händen,
«mit senen, iefftwen, halt es nit». Brant, Fa-
cetus, A, 5 — Es «werden mein leffleen ia
(Gott] allzeit loben». Id., Epigr. Copie, 226
— «Die Ufttm zamenbiegen, — die zen Ii uff
einander fieiren» Murner, Nb., 134. - «Via
knebei zwischen die Irften fögen». IbiJ., aö.
(Die alten Anegfaben nnd CKideke haben hier,
per T'rnckfidiler, bef/.eni. — «Do lei::! er eiuen
tinger uff sein beide l^ffUeH». Id., 4 Ketser.
n, 4 ■. — «Hit den l^ßtt» «olt din zen be-
schliesscn». Id., Geuchm , o, 1 t>. - «Die
l0Uen entpfingent eysaen davona. Id.. Gavac,
409. — Der Tenfel hat nit erlangt «das Job
mit sinen leß't:cn sündete». Wimph., Chrvt.,
8 a. — «Knollen inwendig der ji(^m>. Gersd.
71 b, — Ich will «nit irer namen gedcnckee
mit meinen leftzcn*. Nachtig , Psalter, 3.'>. Et<-
— «Ir betten mit »len Uffuen\» Capito, Tre^r,
H, 4 b. ^e. — «Füg die lefftzen der wanden
aaeamen mit deiner hant». Broniehw., Chir..
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— Ä17 -
21 Etc. — Ist Jemand von einem wtttbenden
Hund gebissen, «so ist gut das dn die Idfüm
des biss breniiesl mit einem eis«n>. Fries,
180 8.
Dasypodins, rjull, 122: «Labium, Leftze».
Ijegpn. f-r leit, geleit. Darohgäagig bei
Braut und 31 urner.
Leger, roeist nentr.» zuweilen niasc. Sehens,
8!t4. — I. Ort wo man liegt — «Sein leger
war nit liade bitt». Räthselb., a, 2 «.
2. Das Liegen im Bett. — «. . . daz nieman
genäme — sin l^er an miner siten». GoUfir.
V. Str , ], 914. — €. . . in dneni leger und
slichTagen» (Knokenlnger). 1446. 8« Tbom
Arch.
3. Feldlager. — Bfsehof Johann xog 1360
vor Schli Tr-^T ult «und hctt ein leger «In». Clos.,
100. — «Der (iriechen leger bringt euch leid».
Horner, Virg., B, 8 >. — «Er rie(ft ans allen
bpfftig zsamen. und gibt der legerstat kein
namen» (Lagerstätte) Id.. Luth. Narr, 6i.
Et«. — tlieger», zuweilen *L(ii/rr», bei Ringm.,
Cäsar, und bei Ädcphus, Türk. Cliron. und
Khodis, fast anf jeder Seite.
4. Einlagening, Quartier. — «Also logcnt
der lierren volg zfl leger in dem lande, zft
Velde und in .den Stetten». Kön., H9ü. — Der
Herzog von Ostreich verbrannte alle Iiorfcr.
«das eilte das volg (die Engländer; keinen
{^»r noeh spise möchte haben in sime lande».
Kön.. Hl'i.
5. Eiiüager, Herberge. — «Die banberren
hant madit aft 0 joren eins elnoi legar sft
BIschoveswiler zü haben». 1468. Hanauer,
Const., aSO.
6. Belagerung. — «Daa leger (vom Girsberg)
werte von S'. Ail(ilfostnf::c nntz zR iler liht-
mcsse». Clüb., :'.'), «. . diewile der leger
vor der bnrgc werte . .» Kön., 799.
7. Ort wo das N'ieh lagert. — «Bi dem
Uger*^ mehrmals, l26'o u. f. — «Das rosse-
leger», Oeispolshcim, 18 Jh.
Legerherr, Kaufmann der ein grosses
Waarenlagcr hat. — «Christus der Herr ist
der gemein Kaiifniiiii, ^'esoizt fiir iraiitz
menschlich tieschlecht, er ist unser J^gerherr,
die var Gnad hat er dfire erkauft*. Geiler,
Arb. hum., 4H
Legem, lagern. — «Narrheit hat gar ein
gross geselt. — bi ir legert die gantse weit».
Brant, Nsch . 47.
Lei, Art. Man soll die Todsünden beichten,
jede «nach irer ley. Geiler, Irrig Schaf, G,
j! b. — 'S. Viiloiitiisb Siechtag ist aticli der
lei». Id., Brös., ü, 42 b. — Kein Thier Irissi
«das ander da-i seiner Lri ist, abOf Wol das
einer ander Lei ist» id., Klapperm., B, 3».
«Diner was wol gemacht von got in seiner
ley. Pauli, 24y. — «Es ward ein neuwe un-
gchörte ley der pein erfuaden». Wimph.,
Chrys.. 17 «.
Anderlei, andre Art, etwas anderes. — «Ks
iassent sioh auch ctlich yetzund huren, wann
schon das Evangelium ein fürgang habe, so
werds docli über füufftzig jar ein OMdetUi
werden». Bruuf., Anstoss, 16 a.
JBtet'dkcrkt, von irgend einer Art. — Gott
bal verboten «bilder sa maeben smdbsr%
gestalt». Ziegler, Beg. a, 2 >. — Ob *eimdier'
tei nrsaeh . . . nlfbraelit mdeht werden, dammb
man etwas . . . Ordnung gottes verwandlea
lauge, kan ich nit glauben». Zell, x, 2 1>.
Vergl. dcincriei, meinerlel, seinerlei.
Leiben, iibri^'Iasscn . Scher/., 1>0]. -Was
sfi düvor geleihct heiLcn, das iiuuient sü do für
sich und verwüstctent die laut» Kön., 374. —
Bei dem Heumachen gehört dem Keller «was
die gabele leibet» (was die Heugabel auf der
Matte übrig lässt). Bösenbicscn. 15 Jh. Woisth..
I, 6iK). — «äo dein Nechster dir nummeu ein
wenig schuldig ist, kum hundert Pfennig,
dem A\ ilt Jii nit die Esch uff dem Herd fatAeR».
Geiler, Post , 3, 102 K
Leiben ^ Ein weltlicher Henseh «setsc
sein Sacli doruff: wenn es i>ich nummcn ge-
libet, es geseelet sich ettwenn>. Geiler, Post.,
ä, 81 o; 4, 27 b. ^ Hensehen die nur nach
siniilirhcr T.ust streben nnd der Seele nicht
wahrnehuieii. sagen: «der Pfaif sag was er
wöU, het es sich geletbet, es geseiet sich ctwan*.
Id., Ev. mit \hh\.. IH ». — In eben diesem
Sinn: «hat es bich yeitebt, eb geselct sich et-
wan». Id., Narr, 54 — «Leiden möchten sie,
es leibte sich, wie es sieh loch selete». Hedio,
Zchnden, B., 4l>.
Stöber, Al.satia 1862, 148, schreibt: «hat es
sich geliebt^ es gesellt sich etwan». Aus den
angefahrten Steilen ersieht man, dass diese
Auffassung nicht die richtige ist; es steht
zwar einmal geUdtt, ein ander Mal gelibet ; das
erste kann aber nur einer der besonders in
den Predigten über das Narrenschiff so häu-
figen Druckfehler sein ; das /.weite ist Local-
Ansprache für geicibet. Ferner beisst es ge-
seelet oder gexelet. und nie gescJt oder gesellt.
Der Sinn ist: hat man den Leib gcpüegt, so
wird Gott schon für die Seele sorgen.
Geseien, mit einer ^ele versehn, beseelen.
Beuecke, ä, 24A.
l.ieichen. Schmeller, 1,1418: mit einem lai-
chen, colludere, couspirare. — «Wann die vcr-
banncr nit n)it den verbauten leidieten, so
^^ien^c es anders zu». (Die die Andere in den
Bann than, begehn'^die nämlichen Sünden wie
die gebannten, sind nicht besser als sie.) Zell,
H, A I'.
Leichen, täuschen. — «Vil narren, affeug
esel, geueh. — die ich verfitr, betrttg und
leijch*. Brant, Nsch.. 15.
Leichnam. S. LiclMtnen
Leichtfertij^keit, Kleinigkeit, Vergl. Licht-
/'ftigkeit — Um «geldtschulden und andre
kichtfertigkeiten* in den Bann thun». Warm,
Bai-, d, 4 b.
Leiden, Leidij^cn, betrüben. Scherz, *J06.
- «Diz leidcte si beide*. Gottfr. v. Str., I,
171. — «Als ein geleidigeter man» legt er sich
nieder. Ibid., 1, 187.
Sich leiden, sich gednlden, sich in ein Schick-
sal fügen. — «Drum, licbs Wcckerlin, litle
dich, — da komst in der linnd himeircich».
Mumer, Nb , 104.
lieidenhaft, leidend, geduldig.* «Kein
leidenluiffUr ding uiau Hudt — dann das papicr
und Pergament». Brant, Epigr. Copic, 210.
Leidenbiftlg, Icr&nklieL - «Die gemein«
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- 218 —
lieh leidcnliaftigen Menschen . . . mögcnt leicht-
Ucher . . . weder andre gesunde . . . vom bösen
Peind gofaszt werden». Geiler, Irrig Schaf,
D, 7 b
Leidigen. Leid, Schmerz verarsachcn. —
Die Knuikheit «peiniget ans ie hefFiig^cr lex-
4iget ie bitterlicher. ...» Murncr, Qayac, 403.
Leidlieb. 1. Kläglich. «Cyclop and Faa nit
Mdlkh pfiff*. Bnnt, Nseli., 16.
2. Erträglich. - «Gar lidlich wer der Juden
gesaeh ...» Braut, tisoh., 90. — «Tat er
(Roboam) als sin vater dat» — so wer er in
(den Jaden) doeh IndUoh nit». Hnnier,
Mb., 13S;.
Leidwende, Znwendnng von Leid, Absiebt
Schaden zu thun. Scher/.. yi3. Benecke, 'A, ti88.
— Einen fälscbiich anklagen «dnrcJiA^tcawtc».
1322. Urk , 2, 100.
Leilachen. S. Laclien.
Leinen, lehnen, stützen. — «... als einer
der sieb uff ein Stab oder nff ein Stecken
leiMt ; dich nit leinen uff fleiucn Fleiss, auch
nit allein bloss und blut uff den WiUen Got-
tes ... ; dammb so seit dn Gott vol getragen
und dich ulT in leinen, und datinuclil des dei-
nen nit uuderwegen Ion». Geiler, 1, 22 £tc.
Znweilen stebt aneh lenen bei Geiler.
Leinwat, LeiIn^ .a;ld. — «Da kauft .Toseph
ein rein l/cinuKUtuch^ den Körper Christi darin
sn verwickeln*. Geiler, Passion, 107 ». — «Wir
hont die cniiel ufFgeschnittcn, — du Irin lcn,
vornan, in der mitten, — do sichi man dann
das rein b'itMMrt — das sie dohin geneget hai»
Mumer, Nb., 142. — «Wie komt lintoat und
sanunat zamen ?* Ibid.^ 144. — Sardanapal gab
den Weibern «au spinnen, — das im nit tin-
wadt niucht zerrinnen». Sluiner, (icuchm., ni,
4 ^. — «... der fünft bringt har ein schon
Kwwei» («m einen £« bestechen). Id., Nb., 138.
— «Kleider von kdstlieher I^tvol». Tranmb.,
a. ö
Dasypodins, nnd Göll, 978: mLtinwU, lin-
teum».
Leip, Laib Brod. Scherz, 862. — «Sigulub
qni vnigo dieknr le^ ...» «ünas smotteip»
(Iclcincr Laib) Liber coquinae.
Leis, masc, Lied. Scherz, BIO. — Die Geiss-
1er «sungcnt einen teit . . . Der teia waaalsns ...»
Cios., Ivb.
Leistnngsbrief^ Urkunde durch die mau
sieh verpdiehtet für Jemand Bfirgsohaft zu
leisten. — Geiler, Post, 4, 28 «. — 8. Qeis-
aelnuä.
Leitig. — «Die sclmider tant gar wite stich.
— da würt die nat gar leitig von*. Brant,
Nsoh., öl.
Zameke, 884, weiss das Wort nicht so er-
klären. Güdcke, 89. sagt: «weitstichit,% \vilii^'>
Warum? Das mhd. gekitec, bedeutet leicht /.u
lenken, Ben., 1, 977 ; Brant wollte wohl sagen :
wenn mau weite Stiche macht, so ist es leicht
die Naht durchzuführen. Mehrere spätere Aus-
gaben des 16 Jh. haben M^, was eine Er-
klärung des nicht verstandenen Worts sein soll,
es aber im Grunde nicht besser erklärt. Oder
wäre es nur ein Drnekfehler für leidig? Die
Naht leidet Manj;cl, sie wirrl fehlrrhau?
Lellen, die Zuuge Uerausstrecken. — i)er
Fuchs «do er so lang gelief, do ward er müd
. . und strecket die Zunge hernss und fieng
an zu {dKni und zu keuchen». Geiler, OeistL
Spinn., X, 1 ^.
Im Bairischon ist heute noch LeUer ein ver-
ächtlicher Aasdrnck für Zunge. Schpieller, 2,
lß4. Man denke aueh an den basler Lettf
künni
Lembelin, L&mm!ein, Lamm. — ChristttS,
der das «senftmQtigcste lembelin was». Taotor,
168 (31). — «£)is ist das lembelin gottes ...»
Kön , 508. — Zn Strassburg mehrere Hinser
»zum liciligen lembelin*. 14 Jh. u. f.
Lembei'in* von Lammfell oder LammwoUe.
^ «Ein swartaer daphart mit eime Bwarts«n
lemberin fftter» 1418. S. Thom. Fabr. —
«Lew^rm t&ch». 1 »33. Tuchorzunft, 44.
Lemme, Lame, Lämigkeit, Lahmheit, Läh»
mung. Sdierz, 913. — «Wo wir lam sint . . ^
daz er uns dieselb lemme neme*. Eis. Fred.,
1. 74. — «Die Um gesehaeh in selten vor, —
do du struchtcst in dem tor». Murner. Xb.,
31. (Da du bei deinem Eintritt in die Welt,
deiner Oebnrt, einen Vnfell hattest.) — «. . .
dir 8oI nit wol sein das du bei bolichcr 2«inm«
begerest zu leben». Id., Gayac, 483. — «LäsM
der glider». Gersd., 40 b. — *Lämigkeü der
glider . . .» «Lemms». Brunscliw., Disk. 99
39 a.
Lenden, Gelenden, landen. Sehers, 914. —
«Dn gnaden b& — do man mit frön den lendet».
Gottfr. V. Str, 2, 103. — «Wo bliben oder
wu ^c/endortdise mensehen,den die unsprechen»
liehe fröide . . . endecket ist ?» 'J'aulcr, 384
(66). - Pharaos Tochter •lenäete das iedeün
und vant das leint (Moses) do inne». K6n., 261.
ir treffen nicht «den Staden do man len-
den sol . . . denn keiner weisz wo er eulend».
Brant, Nseh., 104. — «Den anfang man ab-
wend, — man wciszt nit wo der uszgang Und».
Ibid, 106. — «. . . und wU das Jnppiter so
ban, — ' in welschem land in lenden an». —
Mnrner, Virg., m, S h — «Sie lendten an dem-
selben ort — da diese statt stund an dem
port». Ibid., a. 6 — <Do lendeten an den
staili'n. . . derfeind galeen». Adelphus. Khodis,
B, ö i>. — «Die gantz summ seiner disputatioa
tmdet dahin . . » (gehtdaninf hinans). Ca^io.
Verwarn (\, 4
Lendlicb, ländlich, im Land üblich. — «Wie
lendUeh ist, hab ich geschworen». Ifnmer,
Nb., 272.
Leuegolt, Lengold, falsches Gold. Scherz,
940. — «Es sol kein goltsehmid me keia
lenegoU ufFstrichen. sunder es sol wn fin. ni
golt . . . gemacht» sein. 1482. Gold8obm.-Zuu^
lO. — *Leng<M^ das seheint als ob es Oold
sei, und ist es aber nicht». Geiler, BrOe., 1»
luö a ; Arb. hum., 139
Lengen, in die Lftn^e aiehen. Sehers, 940.
— «. . . daz aber ich niht lengen wil, — Der
rede wurde al ze vil». Gotttr. v. Str., 1,
Etc. — «Do sieh diso ding gerietent lenzem . . .»
K. Merswin, Üottcsfr., 63.
Leren, Ichreu, für lernen. — «Wer sich
recht 8pic{?elt, der ter* wol — das er nit wis
>ich aclilcn sol». Braut. Nsch., ü. - nxikZ
doch suust wol sin ein her, — und luuen ein
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- 819 —
4er fBr mieh far». Ibid., 5. «Jetst han die
wibschcn man geUrt Ibid., 7. — «Ir
Darreu, welleu voa mir leren — anfang der
wisheit . . .» Ibid., 44. Ete. — «Dabi ein viser
mag wol leren — wanach ein jeder selber ringt».
Murner, Schelm., g, 6 — «Lägt das ir den
•weg: 1 1 / r<fn, — fragt dcster mer, so in
ir nit». Id., Bad., K. 3 — «Er es uszweiuli^'
hat gelert*. Id., Genehm , h, 2 — «Jliu
alte kanst wil ich wider leren — wie man
die narren sol beschweren». Id.. Luth. Narr, 8.
Zawcilen auch lernen : Brant, Nsch., 49. Ete.
Murner, Schelm., ^, 4 ». Etc.
Lorfrowe, Lehrerin einer Xinderschaie. —
Zu Strassburg, mehrere H&QBer wo •Lerfnuttn
sit/.en» 1427. Alniendbiuli. — «.So kroniot
denn der kiade kr/rom — Dem knaben ein
tMche, der tohter eine hnbe». Oonr. v, Dankr.,
V. 154.
Lariche, Lerche. — «Im kndicnsange»^
Feldname, an 7 Orten, 1295 u. f. ~ *Leriehen'
berg. Lerichmbühel» . tiuhrmals, 12B5 n. f.
Lerlicti, belehrend. — «Nit allein üic Leer
des Herren und sein Wort seint uns lerlich,
sunder anrh das er gclhon hat und «ein Werck
»eint uns ierlich». Ocilcr, Ev. mit Ussl., 152 «;
Narr., 11 ^. Etc.
Lernen, für lehren. — <Nan will ich, aller-
liebster snn, — dich Unim was du sdUeet
thun». Brant, Cato, a, 2 a. — . . das ich
dich jetz kan lernen schon». Murner, Sehelm.,
a, 4 «. — «Sie lement mich vU bieberei*. Ibid.,
d, 6 a, — fMit disen m orten solche weisz —
lenU in der doctor do mit lleisz». Murner, 4
Ketzer, G, 6 a. — Johannes 'lernt den men-
schen vorhin wol, — wie er sich darzu rich-
ten sul». Id., End., L, 4b. — Ich habe «sie
gtdernt züchtig leben». Id., üeuchm., C, 3 ».
— Die Apostel haben uns «vil ding- . . . gcUrnet,
die nit in den zeitlichen gcsclirifften stou».
Id., Adel, D, 1 ^ — < . . die cristcnheit, —
was sie von Cristo lernt und seit». Id., Lath.
Narr, 82. Etc.
Hie und da: leren, x. B. Sehebn., d, 6";
e, H A.
JLerong, Lemnng. 1. Unterriehi, Lehre. —
«Jeder wolt im lernung geben, — \vie er doch
Bolt prelatisch leben» Mnrneri Nb.,ö8. — «Ir
lenwm^nnd ir prophecv» (von Moses und den
Propheten). Id., Bad., m, 5 lostit.. 2 b -
«Ich wil in fenuiy, regeln, geben». Id . Geuchin.,
n, .4 a. «Zn Pavy, wo dne kanst der artznei
in hoher Urung ist» (ubi maxime florefc hoc
Studium). Id , Gayac, 441.
2. Gelehrsamkeit, Kenntnisse. — Studenten,
die schlecht t'clebt liaben, «schämen sicli dann
der lere — und ueiueu iernung sei uucre>.
Murner, Nb , IUI.
Lesse, Aderlass, — Gcp:cn Pestilenz «ist
ze wissen das die Usse labt gut ist, besunder
zu rechter Sil Tolbraeht». Bran86hw.,PeBt, 86 °.
Etc.
Let, Lettiob, Lehm. — Hat man einen
Baum {gepfropft, so «bindt man Miess und Lei
darüber». Geiler, Arb. hum., 20 b. i;ie
Jaden in Egypten «massten Ziegel machen
n.ss Leimen oder Lettich». Id., Post., 4, M o.
Lettern, das Wasser mit den Händen be-
wegen, plitsehem. S. aoeh i^^em. — «Wer
do tonft ein Kind, in dem so er das Wasser
uffleitrei und spricht . . . .» Geiler, Post., 2^
26 t>. — «Du siehst and hSrest aaeh wol daa
Weschen und Lettern des Wassers, das er do
thui mit den licndcn, indem er ein Kind touft».,
ibid., 3, 36 1>.
Lettner, Lecforium, Qacrbiihne in den
Htifts- und Klustcrkirchcn zwischen Chor und
Schiff, franz. jub6. — Der Sirassburger Rath
beauftragte einige seiner jMitglicdcr, dass sie
«uff dem lettner stünden bei den uiessen*.
Brant. Bisch, Wilh., 242. — «Und warent disB
die verordneten herren of dem jefner . . . .*
Ibid.. 346. fite.
Letz, (cig. links) verkelirt ; in verschiedenen
Beziehungen. Aach im Schwäbischen, Schmid,
3Ö4. Sehers, 918. — Man hat jetst «die orde-
nunge also gar hize umbgekeret». K. Mer.swin,
9 Felsen. 21. ~~ «Er leit das Hemd letz an>.
Geiler, Selenp., 201 b. — «Was er thnt.oder
lässt. das isi alles letz». Id., Sünd des M.,
48». — «Ein recht Mensch, wan es im kts
und übel gat, so erkent er Got den Herrn
darin». Id., Brös.. 1. 88 f. < . . und ge-
schieht dcuöelbcu Mcuschüu als dem Vatter
und dem Sun mit dem Esel geschach .... wie
sie es anfiengen so was es lete». Id., Bilg.. 208
— «Dn findest wol Menschen die so letze Kopf
habent das kein brüderliche Straf noch Manung
nüt hilft». Id., £v. mit UssL,23 <>. — «Ein letzer
Mensch, was er an&eht das gat 7ete naher;
fiel er uff den Rücken, er fiel die Nas entzwei».
Id . Brös , 2, .'18 — «Wenn ein Arzet za «im
Kranken gat und wil im Artzny geben . . .,
so sol er es darumb nit undcrwegen Ion das
er wild würt und sich letz stelt». Ibid., 2,40
-~ «In das Hochzeit da warent tU hinein
gnni^en. die nit das Brutkleid hcttcn, wann
etilen hellen sich bekleidet mit Fech als die
Thuraherrcn in Crutuow mit letzen Boitzen in
der Vorstat... Sie kummon ie die Chor-
herren unter den Gärtnern mit den letzen
Belize n ; es scind die die usswendig erberlich
erscheinen, aber inwendig scind sie^zuckend
Wölf. Ich mein nit die armen Leut mit dem
htzen Bcitzen, ich mein die usswendig zögen
grosse Heilikeit in der Kleidung, in Weis
ondGeberd, und ist aber nüt darUnder*. Id.,
Ev. mit Ussl.. 153 Q. - «Die armen liabcn
kein Fründ ; hotten sie so vil fehiner Kirschen
umb als sie letzer Beltz nmbhaben, so hing
man inen auch an». Id., 8 Marien, 37 a.
Lctzer Beltz, verkehrter, falscher Pelz, das
Gegenthcil von Pel«, ohne Zweifel populäre
ßpöttisclie l^e/eiehnnng für die i^cringe Klei-
dung ärmerer Leute. Auch bei Fiöchart kuuimt
ironisch lätzer Bolz vor (S. Wackernagel, Job.
Fischart, Basel, 1870; 25, Note). Was Geiler
unter den Domherren in derKrautcnau versteht,
ist mir nicht jran/, klar; in diesem damals
meist von Gärtnern bewohnten Quartier ;;ab
CS kein Chorherrenstift ; die Domherren sind
vielleicht die Gärtner^ selber; warum aber
werden sie so genannt?
«Die sehenken (Geschenke) macbens alles
schlecht (gerade), — wer es Ids, so wiird es
recht». Murner, Nb., 1^9. — Es «gilt im glich.
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let* oder reelit». Ibid., 90. — «Dftnmb so ist
es bnbcinvprk, — und gut uft hU und fiber-
zworg*. ibid., 132. — Die Weiber kleiden sieh
so «d«8 ieh offt es nit hab gewiszt — weteher
tiifft'l sie doch Icret, - das sie sich als Ifis
verkeret». Id., Qeuchm., v, 1 ». - £« hatte
einer «so ein I^mh Kopff, das er ntetnans
niclits lies/, zu lu-li wL-rdon» Pauli, IHil. —
«Kccbt und ktz inachen». Kareth., cc, 4 1^. —
<Wol zn erfttren ist. -wer die sebriflt reeht
oder h(^ us/.k'<;t>, Biitzcr, Tregor, P. ;5
Letze. 1 . Lectiot zu Lesen vorgeschriebenes
BibelstSek oder Gebet Sehens, 919. — «Also
man Mnnalit las in (kr lelzen» Taulor. Wi
(äü), — Da «sülleut wir fünf leccien leren»
(Tar. letzigen). Id., StfS (68). — «Man leset hSte
in der letzen von der zit. . .» Nie v. Stiüsj^b..
275. ~ <Daz bhoh do die leUm inno »tont».
Hugo V. Ehenh. (LeetionariomtL — cDo suchest
ein rolloct oder Letgen in eimBueli». Geiler,
Baum der Sei., 15l>.
9. Leetion, Sohutaafgabe, Lehre. — «Ne-
ment dise kintliche letze von gottc». Nie. v.
Basel, Bek. Taul., 18. — <Dis ist gar eine
gAte letM alse sA eime langen br&der in eime
orden von simo, cUer gegeben wart». Id.,
ms. — «Die Schüler in der Schul, weiche ir
Leiten wol gelert haben». Geiler, Arb. hum.,
18 — «. . . Dersolb unser Meister hat uns
Letzen gegeben zu leren». Id., Bilg., 106 K
— «Joristen ... die ettwann gnte Cfesellen
haben, die jncii lang gedient haben. Letzigen
von inen gehöret haben». Id., Bros., 1, 1Ü9 ».
— «Die letzen gab er ans nff erden, — ob wir
7.U zeit benötigt werden — dass wir in himel
crmauen iu, — das er wel unser vatter sin».
Horner, Bad., o, 5
3. fiCM'hcnk, besonder;? Abscbiedsueschcnk.
Scherz, 9lij. Schmid, 555. — «üip (das Ueld)
dem oomendare and den brftdeni eft IHte das
sü unser p:edonkent>. Nie. v. B^sel, 3:^7. —
«Der tüfcl ihr cnweg und lies mir die letze»,
nämlich einen absehealtchen Gestank. Ibid.,
90. -- -I'er in frorndc laut wil, der lot ein
letse hüudcr sich, darnmb daz man sin ge*
deneke». Villinger. — Christas hat ans «das
kleinotes "^incs h. fronlichanis zft ktcc ^e-
lossen». Hugo v. £henh. — Christus «liat uns
gethon als ein gctrnwer PrQnd, der so er will
abscheiden von seinen Fründen, so isset er
mit inen die l^tze*. Geiler, Post., 3, 23 —
«Er wolt inen die L^e iossen, als einer tbat
der scheiden IM ! 4, 2-5 — «Behalt»
als die Letzen dcincä liebsten Freundes, wann
nnser lieber Herr hat die Wort sa dem aller-
lotsten geredt». Id.. Schiff der Pen . 97 J\ —
«Die Sünd lasst allwog hiutor ir ein büse
Xef«». Id., Arb. ham., 11 «. -~ «Der löblichen
statt Basel in freyden zu einer klz beschribcn
und verlassen». Murncr, Qcuchm., Titel. —
(Disz bach, ir Basler merekt mich eben, —
das hab ich üch zu Jetzcn ^rfbcn». Tbid , J,
4 u. (Ohne Zweifel hier ironisch doppelsinnig,
Leetion and Abschied) Das Testament,
«das f'liiistiis hat zu letz gelob, - am luielit-
mal mit den jüngcrn thon». Id., LutL ^'arr.
106. ^ «Gleich äs ein vatter ein gttldin kopff
sein sfinen zu leiz gelassen hotte . . .• Butzer,
Neaer, k. 8 b, — . Das Abendmahl bat ans
Christus zu einer «frenndtlichen Uiz gelassen >.
Id., Weiss., gl 4 h. — Ein Student hatte eine
Bnlilerin; «sn dem letzten da wolt er die hetz
mit ir essen>. Pauli, 21
4. Schutzwehr, BcfosUgungswerk, von letzen,
abhalten. Sehen;, 918. — Die Bäri^er zogen
«uf die moren und an die letzen, do in hin be-
scheiden was». Kon., ähnlich, Ö17. —
«Es sol jeder ziehen an die tore oder UUem*
wohin er beordert ist. 1495. Alte Ordn., B.
13. — «Jederman uff dieselbe stund an sein
UUe bescheiden was» . . . Zwei Berren «ritten
an die porten und htzen, und besehen ob
jederman mit seiner anzai da weren». Brant,
Bisch. Wilb,, 289. — Sie zogen «gegen den
pfennigthurn r.Mh Mzen*. Ibid., - «Wie-
wol vil leut im harnesch und an den UUen
was. so lagent doch dnreb nsz nnd nsz all
hiiuser und fenstcr vol leut». Ibid., 285. —
Die Feinde «wereten den unsern das sie nit
in ire UUe nnd basty keinen». Bingm., Ci-
sar. aß a.
Benecke, I, 943, Ende.
Letzen, Scher/, 919. — 1, Verhindern. — Kö-
nig Konrad «wolt den hof sft Prankefort
ktzen nnd irren». Glos., 3Ö. — «... so UUet
iu der dot so sere, daz er weder sinne noch
kraft hat». Eis Prod., 1, 65.
2. Verletzen, verwunden. — Es worden
«etwie menig beugest geletzet» KÖn., «90. —
Die Schützen «soltent nawcut ahten, wie sä
des bischoves volg mit gcschiitzc let^etmt»
Id., 659. — « . . . Das du nit letzest an dem
Stein deinen Fuss». Geiler, Ev. mit Us«l..
401» ; Emeis, 84 b; Selenp., lüO ". — «.. . dai>
der vigeud uns nit letz». Brant, Rosen kr. D.
Ged., 7. — Mancher wird «geletzt von hitziger
speisz». Fries, 20l>. — «Wer einen schaden
thun will oder ycmand letzen ...» Adclphns.
Barb., 54 >>. — Kftmen alle Menschen zusammen
um Jemanden «zu letzen», so könnten sie di eh
dem nicht schaden, «der von im selbs nit gt'
letzt würt» Wimph , rhrys., ^ «. Etc.
3. Beleidigen. — «Hett ich nit gesündet,
hett ich nit geletzt Gott meinen Herren». Gei-
ler, Schiff der Pen., 21 b. — Ob sie «auch grob
und unger.ocrcn sind, — sint sie doch nit
gänt/.lich blind — das orberkeit von in wcrd
geletzt». Brant, Nach., 109. — Die Frauen «ich
mit willen letzet nie». Murner, Geuchm.. J.
3 b.— «Uab ich die frummen driu geletzt . .»
Id., 4 Ketzer, 0, 8 b. _ David wollte Satti
«nie lef:n\, so lang in got im ampt doldefc».
Id., Adel, k, 1 K Etc.
Letzgolt, Absehiedsgesehenk. — «Die Xkt'
treu, die die Welt den iren zu Let:gcU lässt».
Geiler, Selenp., li»8b; GeisU. Spinn., M, 3^;
7 Seheiden, H. 6 h.
Letziuig. Verletzung. — Man muss leiden
«Schmach der Wort, Schaden zeitlichs Gut<
und Letzung des Leibä». Geiler, Arb. huni..
I IS Bilg , 0 >>. Etc. — «Ninmans eo kUm§»
Murner, Luth. Narr, 4.
lieublitt, kleine Laube, Abtritt. — «Die
hiibsdkcA Frewiln, die so ein gross UlEMhen
haben nff iren Leib, and de gon dennoAl
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tveli «ff dM LaMin, nff du heiiiiliflli Gö-
nn h Geiler, Bröi, 9, 79b.
Leuflg. S. Louffig.
LenkMi. S. Laugen.
Lenstel, die äassere grüne Schale der Nnss
— cDie Lemtd ist aar . . . and ziihet im den
Ifnnd ranrameB, deiiii wirft er die NGss
hinwri:> Geiler, Bilg.. 208 ». Etc.
Leutiteln. Nüsse schälen. — «Ein Nuss die
flfeli leusUet eb sie reebt zeitigr iet, Ist ein
Zeichen das sie wurmesaig ist». Geiler, Brös.,
U dS *. — «So einer . . . grüne Nüss ... Is-
sel OBgesehelet oder gelmttkt, so verhSnt er
den Mund daran». Geiler, Bitj;., 208 ».
Aneli Schwäbisch. Scbmid, 344.
LeamMeB. S LtffMwI.
Lentscli, Ijötseh, eine Art Hund — «Ein
filier verlegener . . . lasscr Leuttdi oder Dorf*
blind». Oeiier. Bilg., 140 ». — 8prQebw5rtIieb :
«Sie hant nit Ii n christcnlichen Ernst, sie
sint weder liuuil noch Lötach». Ibid., 144
— Der Aanariter «der was ein Hnd und ein
Heid und weder Jud noch Hoid. t r was weder
Hand noch Leutsch^ und halb Hund und halb ]
Xewladl». Oeiier, Bv. mit ITssi.. 187 — Fan-
ler Tapdieb : «Wem seind die fulen Leuisch
nütz ? was soUent sie die da müsbig gond
uff der Gnesen nnd den Hören nneblnnfen ?»
Id.. Brös, 1, 92 b.
Lew. S. La.
Lewe, Low«, Fisebbeeke. Lexer, 1, 1P84.
— cEs gol dchein vischcr . . in disem bürg:-
bann dehein lewen machen . . . Von Jeder le-
wen bessert er 80 8eb.> 14B1. Alte Ordn., B.
3. — «Ob einer Uxcen machte in sime ciiTcn
Wasser, dem mag ein vischer wol hclflfen die
nscbreeben». 15 Jh. Ibid., B. — Die Fieeher
8(t!l T «kein rüder, noch keinen lotoen. noch
kein tluächiff, noch keinen falen fisch setzen
in das gsdero» 14 Jh. Ibid., B. 19.
Lewekeit. Lauheit. Scherz, 922. — «Sü
stont in iMtvockeit^ in kaltheit*. Tauler, Ii (4)
fvar. iMwfott). — Mtt soll *k»ikeü leren mit
kraft aberwinden». Mio. r. Basel, TanL Bek.,
lö.
lilbea? W«in man den Wein im Fass
«wil W)cn nnd den Puntcn (Spundlochs offen
latiäcn . . so focht er an sa schumcn». Geiler.
Bilg., 87 b.
Liberei. libraria, Bibliothek. — «Ptulomcu?
Philadelpbus der in der Stat Aiexandria ein
XAerei bei ni^K^ebt». Oeiier, Narr., 16 —
Sin unwissender Tüichcrnarr sagt : «uff min
UÖTif ich mich vcrlan». Braut, Nsch., 4. —
«XiAry*. Homer. 8ehelni.,f ». -~ >. . . bSeber
die ich gesehen hab in etlichen alten liberien»
Brnnschw., Dist., 2 — Jakob von Flocken-
siein bat der Owebiebtblieber «ein gantse Ip-
bery*. Ringm., Cäsar, 8 — <Auff huherey
geneigt) nit aufr/id^rry». Adelphus, Fat Nüst.,
A, 4 n. — «Hand, federspil, das ist jrUBercy».
Dial . a, 2 «.
Göll. 206 : «Bibliotheca. Liberei».
Liberal, Ltverig, Livrfie. — «Die Plener
Christi trafron seine Farben in iren Kleitlern.
»ein Lieberem. Geiler, ^Jarr., 20;t ^. — «Ea ist
ein böser Diener der sieb beschämt die JAnerig
•eines Herren an tragen». Id., Selenp., 84
Libein, Erleiebterang venebaffen. — « . . .
als den brotbcckern mit disem ratslahen ^cK-
bert würt . . .* 1467. Alte Ordn., B. 84.
Libemag*. Erleiebterang. Sebers, 996. —
Die Bäcker danken dem Rath für die neue
Ordnung, «dshnne ir uns etlich Uberung gcton
hant». 1467. Alte Ordn.« B. 94. — «Ersnebet
Schlüpf uff alle Ort, wie er mag-, das im
Luft und Liberung werden mög». Geiler,
Selen p., 118 0. — «Bleib bi dir selber, sneb
kein Libcrung, Mann Liberung macht das du
darnach mer ungeschickter würst dann vor*.
Id., Brds., I, 34 b.
Libl5cblin. — Wein, der gut werden soll,
thnt mau in ein starkes Fass «das wol ver-
schlagen ist und let im kein LMö^Hh*. Od*
ler, Bilg., 87 h.
Liblus. S. Liplos.
Lieh, liiche, fem. Sehen, 906. 987. ^ 1.
Leib. — «Tr rosevarwer mnnt wart bleich.
— Ir lieh diu kom vil garwc — Von der vil
liebten varwe». Oottfir. v. Str., 1, SO. — Der
Kock «tct sieb nabe aft der lieh». Ibid., I,
löO. Etc.
8 Der todte Leib, Leiebe. — «Die Uehs eft
gral r tragen», 14f'<'. Tacher/unft. 25 — «Von
einer itcfie zft tragen», erhält ein Träger ii ^.
147S, Alte Ordn., B. S8.
B. Leichcnbegängniss. Heute bei uns: Licht.
— 1^52 starben zu Strassburg so viel Men>
sehen, dass tflgliob «in iegeiiehem kirspel
üch/' worent 7 nli r R.. C\vs., 12C. Etc. —
«Wart eine geboten zä cinre Uche die das
antwerk angat . . .» 1862. Tnebersnnft, 26.
Etc.
Lichamen, Lichenamen. Licbomen, Leich«
nam, Leib, flebers, 906. — «Der Udimne nfis-
set die liplicho spist Tauler. 43 f?) — Pau-
lus sagt, ihr sollt sein «ein licham und ein
geist». Ibid., 895 (AI). » leb «minen lidkomeN
gar strenge . . . ane^riffcnde wart> T\. Mers-
win. Gottesfr., 58 Etc. — Christus «nam die
mensebeit an sieb von dem reinen Ummern
unser frowen» Eis Fred., 1. 66 — Bas Sa-
crament «unsers herren licliamen». Tauler,
458 (79). — «Do vergab im (gab ibro Oift)
der priestcr mit crottes lichamen». Glos., RH.
Etc. — «Darum glorißcierent und tragcnt
Oot in eurem Leichnam: 1 Cor. 6, 90 Geiler,
Selenp., fi3i>. «.\llcin mit dem Lithuam
sollen wir hie wandeln, aber unser Gedanok
und Begirden sollen sein in dem ewigen Vatter«
land». Id , Post , 2, 78 " — «Die schauenden
Menschen sind die Augen an dem Leiclinam der
beillgen Christenheit». Id . Pred. n. L., S8
Etc. Es kam eine Pest, von der alle Menschen
«krancke i«tc/inam haben>.Murner, Virg ,H, 2 «.
«Lichkar, locnlns» (SargV Herrad, 189. Oe-
fäss für den Leili S Kar. Scherz, 907.
Lichnam, Leichnam, adv., sehr, ausseror*
dentUeh Wabreebeinlieh dem Schwören bei
Gottes Lichnam entnommen. Im Karsthans
(Kurz. Luth Narr, IHV)) ist der Ausdruck ohne
Zweifei nur eine spöttische Anspielung anf den
Missbrauch, den Murner ilamit g-etrieben:
«Lieber Murncr, nim dich selb an disem ort
bei der nasen, wil aebten, dir stinek der aticm
liebnam fibel». — Studenten die «äff sebnlen
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—
. . . Udm<m vil verzeren küaneu*. Maruer,
Nb., SM. — > E« cktinit mielt Itdktuam bitter an».
Ibid., 19 — «Das rüsslin louft gar lichnam
wit». Ibid., IM. — «So manoher l^mam guter
gseU». Ibid.. 74. — Er «hat ein U^am guten
mageu*. Ibid., 179. Etc. — Sie lehren »mich
vil biobery, — die selber kau ich Itchium
fry>. Homer, Sehelm., d, 6 — «Do ist auch
leichnam gater wein» Id., 4 Ketzer, F, 4
— «Es vcrdrüs/.t uuä itchnam übel». Maruer,
Genehm^ D. 1 u. — «Ich trüwt ir also lich-
nam -tt ol». Ibid . y, 1 1j. — «So sind der gbot
80 lichnam llU. Ilud., k, 3 b. — «Desgleichen
rittcr Peter frei — wer leidinam gut zur lu-
therei». Id., Laib. Narr» 66. £to. — Einer
meint er sei hfibseh, «und ist IneAam nnge-
Bohaffen» Pauli, 327.
Llehof, Leicbhof. BegräbnisspliLtz. Scherz,
907. — IdOO «malit man einen n&wen lichof
bi der steinhiitfen» des Münsters. Glos., 121.
— Nachdem die Domiuikancr Strassburg ver-
lasBen hatten, wnehs «gras und neesein in
ire kirohen und lichofe». Kön., IM. — «18
sch. umb holtz s& dem gatter in dem alten
Udumc». U18. 8. Thom. Fabr. — tÜmVOof»
hinter dem Künster. 12U0 u f.
Lichtern, erleichtern. — «Soitu christlich
leren predigen. — du wisztcst basz zu leren
mich — wa dine esel Udttem sich*. Marnnr,
Nb.. 137.
Ijichterung. Krleichterung. — «In pein ist
mir ein UcJUrung worden». Mnmer, 4 Ketcer.
D, 1 h,
Lichtferig, leicht fahrend, leichtfertig, un-
sicher. ^ «. . . wenn da hast Zeichen die do
Uchtferiff leind, non evidentia sIgna» G«iler,
Post, 3, öiJ''. — «Das gibt ein aiizcig und
nrsach — das sie haut ein lichtferig gcmät>.
Brant. Nsch., 12.
Lichtferikelt, Lichtfortigkeit, Ei^'enscliaft
leicht zu fahren, sich leicht von einem Ort un
den andern zu bewegen, Leichtigkeit, Leicht-
sinn. — ' Licht f er tigktit des Leibf>>, eine der
Eif^en-schiifLen der Seligen. Geiler, ÜchiÜ' der
I'en.. 116 »>; Bilg.. 223 a. — Sehr oa hat
Geiler aach das Wort als gleichbedeutend mit
Leichtsinn. — «Es ist ein lichtferikeit wo
mun von snichcii dintren seit. — als ob man
goU wolt swingeu luit». Brant^ Nsch., 6ä. —
«. . . Kg wol Ittr dich das da ms sehnld
lichtveriJönt — nit wider sigst Eft selietten be-
reit». Braut, Catu. c, 4 a.
Lid. 8. Lit,
Tiiderin. vnn Leder. — T>er Piljxer «bestel-
let jiu einen iiäenn Sucli*. Geiler, Fred. u. L.,
F, 1 b.
Lidern, iirlj., von Lcder — «Z-tti<rr«tf eimer».
bei Feucr»t>riiiisten zu gebrauchen. 1495. Alte
Ordn , B. 13. — «Ein lidem Kolben» eines
Narren. Panli, 41. — «Ein lidem sack». Ibid.,
86.
Lidern, gerben. Gelidert sein, flg., in etwas
bewandert, beschlagen sein. — «Ich sprich
das es gut wer das man die Haut des Häslins
gerbet und in ein Was.'^er le<,'rt, das sie auch
geUdert würde*. Geiler, Has im l'f., C, 6 b.
— <Nnn Wirt Zeit das da aach in das Low
(Lange) gelegt werdest and gante gdidert . . .
Dieselben wenent sy seyen wol gdidert . . .
Selig ist das fißslin, dem sein Haut abo ge-
gerbt und gdidert ist worden». Ibid., c, 6 b ;
d, 1 >. — «Oft und dick seind meisler wor-
den — (solche) die nit also gdidert waren
das sie doch künten eins erfaren — ob logica
nach rechter lere — gretmullerin geschwiger
wero». Murner, Nb., 27. — Jeder merict es
einem T'nwissenden an, «dai er nit gants gC'
Udert i.-t.. Ibid,, 1-2.
Lidig. 1. Ledig. — «Wolich ding enphahen
sol, das mus itei, lidig und wan sin». Tanler,
22U (40). Ete.
2. Leidend, passiv. - «Er sol sich liden in
. . . Udigar gelossenbeit». Ibid., 83 (17).
Lidion, Lohn des Gerindes. — «Kneeht
dingen uiiii) ein schni"»dcn Lon, und den Lidlon
vorhalten oder verziehen». Geiler, Arb. hum.,
32t b. — «Er sieh f9rter des miest schämen,
— das sin Udlon hett kein namcn». Murncr,
Sohclm., d, 3 u. (Durch Schlechtigkeit erwor-
bener Lohn). — «Was ich gcnummen hab von
dir. — für mincn /«d/o« gabsto eamir>. Hu»
ncr, Gcuchm., z, 1 «.
DasypodiaB: •Lidlon^ meroes«. — Sehmeller,
2, 4:59.
Lidmagen, Verwandter. Scherz, 929. —
Wird ein Lchngut vakant, «so soll mans lihen
den nehsten liduiagei}» des frühem I«ehners.
Sierenz, lö Jh. Burckh., 200. — Ist ein Got-
teshausmann von Neuweilcr durch Arniuth
genobhigt sein Out sa verkaufen, so soll er
«es bieten einem Kdmagat oder neven von
erst. ir. .Th. Weisfh., I, 753
Lie. Liebe, Laube. — «Übe liehe». Feld-
name, Wintsenheim. 1377. — «Zft den Uen».
Melshcim,
Liebckeseler. Licbkoser, Sehmeichier. —
Die falschen Lehrer, «die liebckeselcr ufstigcnt»
und verkehren die Wahrheit. &. Merswin, 9
FelöCü, 59.
j Liel>elos. — 1. «Also sü vormoles hies die
srhöuc Urscla. also möhtö man sii nft wol
heissen die Uebcluse, maiTcre. bleiche, wanne
wer sü ancsach, so schein sü rehte also werc
SU US eime grabe genummcn». Nie. v. Basel,
ms. — 2. Eine Stimme sprach : «ich bin die arme
eilende liebeloae lidonde selc, die dir in der
xit uüt volgen wolte». Nie. v. Basel, iiö6. -~
3. « Jemmerlieli nnd eilende and UtMof. Ibid.,
ms. - 4. «Das aller liebeiofeste icmerlicheste
marterbildc». Ibid., ms. — 5. «Ach ir armen
Uebdosen hoffertigen frerelen wip!» Td., Bek.
Taul.. 46.
Beneckc, 1, 1015, liat das Wort aus dem
Erec Hartmanns von der Anc. v. 5323 : da«
liebeloae wip; er schlägt vor, lijpiMe zu lesen
Käme der Ausdruck nur dieses einzige Mal
vor, so könnte man allerdings an ein ver-
schriebenes denken; in den Traktaten
des GotieslreunJes lindei er sich aber, wie
man sieht, öfter; auch da ist man, beim ersten
Anblick, versucht ihn für li^oi au nehmen,
denn Ursula wird dargestellt als wtre sie ans
einem Grab genommen, und in der zweiten
der angeführten Steilen ist es ein Todter, der
spricht. Allein der Sfdireiber hat d«n Unter«
schied von ftjp (Leib) nnd UA sehr wohl ge-
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'kaniit; Up ist immer richtigr geschrieben;
einige Zellen selion nach der eisten Stette
hcifist es: «sie sah mit ireii Hplichen ougen».
Zu der Stelle n" ö würde übrigens Uehdos
im Sinn von Ufios nieht passen. Das Wort
scheint mir iilinlich gebildet wie freudlos,
trostlos, der Freude, des Trostes entbehrend;
liebtos wäre: der Liebe entbehrend, nicht ge-
liebt, und r.war weil nmn unlieblich, nicht
liebenswürdig ist, eni w eder we>;cu eines häss-
liehen Aossdiene oder wo^'en eines bösen
Charakters. Lcxcr, 1, 1903, führt mehrere
Stellen »n, wo es cohne Liebe» bedeutet.
Lieben. — 1. dem Dativ, behagen, ge-
fallen. Scherz, 931. — So wie man dasjenige
verachtet was nicht zur Ehre gereicht, «alsc
liebet daz, daz ere hat — ünde sines lobcs
niht irre ;,'at» Oottfr. v. Str . 1,3. — «Et-
lichen lUhtt die bruderschafi also wul . . .>
Clos., IIb. — Ich lebte «also das mir die weit
nüt vil liebele». Nie. v. Basel, 221. — «Was
mir mine m&ter dirre dinge tet, so liebete es
mir doch nüt». Id., ms. — «So dir allerbascst
lieht zu vastcn». Oeilcr, Pred. u. L , 9? —
«Dem wisen Itvbt einfaltikeit». Brunt, Nsch.,
21. — «Jedem Hebt sein weis-/, gantz wol».
Id., Layensp., 167 — «Ein frier herr schcnckt
wem er will, wie im adiebt». Id., Nsch.. 68.
— «Er sprach: nun hören was ir solt -
thun, in discn sachen ieben (üben), — wil
euch das von mir gelieben». Murner, 4 Ketzer,
B, 4^. — «Die armen wiber mieh erbarmen.
— das man sie zürkr aho die armen, — ich
weiszdases inen ganiz mtitebt*. Id., Geuchm.,
C, — Es «WM inen frei . . alles zu
versuchen was inen geliebt». Id., Gayac, 410.
2. Sich liebreich einem nahen. — «Wenn
ein Kriech (Grieche) f.um Tempel kam, so
liebten sich die Vögid m im». Geiler, Emeis.
42 a. — «Wollen ir dau feintschafft zu im
aben, — so er sich gern wolt sn eneh Uehm» ?
Hnmer, Luth. Narr, 44.
Liebgehiibon, Liebgehabt, geliebt - «Das
ist mein liebgehahener Sun, in dem ich ein
W.-Iu'efallcn habe». Matth. 3. 17. Goüer, Post,,
2, lö «Wann es heut der Maitag ist, an
dem man spülget Maien und Bäume aufzu-
richten und stecken für die Heuser der lÄcb-
gehabten». Id., Pred. u. L., 112 b.
Liebhart, Liebling. — «Wenn du Gottes
lAebhart wprest, so wor im lieb was du tho-
test». Geiler, Brös.. 2, 82 f. — Was das
Eschengrfldel thut wird für unrecht gehalten;
«aber ein ander Kind dan iist der Liebhart, das
thut cbt'n das selbig auch, das gefalt dir wol».
Ibid.. 2. ai h.
LieblelU'n, liebkosen, schmeicheln. - *Lich'
lelleiiy kut/casireichcn, schmeicheln». Geiler,
Sünd. d. M., 32 b; Post., 104 «.
Liehlellpr . Srhmeioliler. — «Wenn die
grossen Herren fallen m i^roase schwere Sünd,
so machent die Lxfbldlcr ein Spmnff darana».
Geiler. Sünd. d. M . ^> b.
Steinhöwel, LS^i. iiat Liebkallcr.
Liebtat. Liebcsthat. Geaohenk. Scherz, 932.
— «Daniel kein Udidat nemen weit». Brant,
Nsch , 100.
ItiederHcli, naebl&Mlg, leichteinbig, ferlng*
fö^?< ""^ «Wie man Gott sol dienen nnd die
Sünd meiden, seint wir vcrsumlicb und lie>
derlich».^ Geiler, Narr., 126 a. — Es gibt ge-
lehrte Ärzte, die aber <liederlich seint den
Siechen zu behüten>. Ibid., 117 » ; Brös., 1,
10 •. Eic. — «Ich weisz das mich'^niemandt«
. . . so liederlich verbannen mag». Wurm,
Balaam, f. 3 o. — «Sappen und brieff gar
liederliih an den höffcn erworben scind». Zell,
e, 4 u. Etc. — «Um geltschuld oder ander
liederliche Ursachen willen» einen bannen.
Wurm., Bai , c, 4 h.
Liederlicbeit, Nachlässigkeit. — «Lieder-
licheit, Versanmniss nnd Farlcssigkeita. Geiler,
Arb. hum , lo3 ^. Etc.
Liegen, er leit, lit, er liegt. Stets so bei
Brant nnd Mnmer.
Liene, Lehne. Gelän ]i r
'T'fdii iienc».
Feldname, Geudertbeim, 13Üti- Brumat, 1356.
«Liere». Art Wildpret Odem, 15 Jh.
Weistb. 5, 383.
IJesch, Liehst. Ricdgfras, carex, Schilf.
Scherz, 934. — «Uf das liesch». Waldolfisheim,
1317. Hürtigheim, 1334. — «Zft Baldemars
liesch*. Zchnackcr, 1303. — Wann Ding ist,
«solleut die banwarte bringen in den hof Sc-
heden und liesch. das der appct und die huber
sufir gesitzent» Grusenheim, '320. Weisth., 1.
674. — «fJas liehstebrueh». Bietlcnhcim, 1437.
— «Der liehstef^rügd» Olvisheim, 1619. —
«Er nam ein zerbrochenen Korb, was aus
Liesch gemachet, man nennt Binssen, darauss
man die Feigenkürb maelit». Gdl«r, Sftnd. des
M., 30 b.
Liet,Lietbem,Letten.Scherz,934 — «Ledde,
qnod quidam nominant IM». Herrad, 18S. —
Ist ein Grund, anf dem man ein «Provey» er-
richten will, schlecht, so soll mau ihn «mit
gutem lietem verslahen». 1322. Urk., 2, 148.
— < . Leimecht und Hend beschiuen mit
Ltethem ...» Geiler, Brös., 1. 29 b.
Llffernng, Erleichterung. Vergl. LSbertmg,
«Kund ich im nit ein lifferutig <,'eben. — das
schwitzen brecht in umb sin leben». Murner,
Bad., 0,9; — «leb bit . . . umb eine arme
kurtze zeit, — die meiner lieb ein lifferung
geit». Id., Virg., M, 2 b.— Ich hab «den
schmertzen damit lifferung geben». Id., Gayao»
413 — <Su weifiz ich noch ein wasser mer
— das im ein lüfrung künne machen in
diser so peinlichen sachen». Id., 4 Ketxer, G,
4 a. _ «Wann hie Tumo begeret würt — nur
noch ein weil zu leben fürt (ßirder), — scins
lebet) 8 ein liffenmff Idein . . .» Id , Virg., i,
6 0 (Aufschub).
Ligeling, Ligering, Balken auf den die
Dielen einer Brfieke etc. gelegt werdea. Sebers,
934. — . J ^ h . umb XL schnbig boltz zft
eime Ugdtng uf die brocke inxta molendinum».
S. Thom. nibr. — «Wer dielen naehts nw
bnoken Züge, ligeringe abhfibe . . .», beaaert
50 pf. 1322 T>k., 2. 161.
Ligerliug, Kellcrlager, Gebälk auf dem die
Fässer liegen. VergL OeUger. — Es ist ver-
boten neuen Wein auszuschenken, «er sy
dannc 14 tag uf dem ligerling stiegen». 1464.
Alte Ordn., B. 2. — Wann des Probate von
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— 284 —
Nenweiler Bann wein <uf den UgerUng komt
. . .. 16 Jh. Weisth., 1, 764.
Lihtnatttikeit, Leichtsinn. — «Fröidc und
trurikcit, . . . 8orgv( Itiki it und läUmüUkeit*.
(Gegensätze). Taulcr, 2H0 (40).
Libtsenft, alles leicht nehmend und sanft
gehn lassend, leichtsinnig'. - «Din vatlcr und
mfttcr also Uhtsenftf menschen sint und got
uit vil envörhtcnt , . . Nie. v. Bas., ms.
Lilachen. S. Lachen.
Linimcl. Litnbel, Stück Schuhlcder (für
welchen Theil des Schuhs?). - Zn Scherweüer
gibt jeder neue Hnbcr (loni Ochsner der Äb-
tissin von Ändlau «vier limmel und der magd
zwo Bolen». lÄ Jh. Weisth.. 1, 676. — Zu
Oberbergheim gibt or «Jeni woibel 4 limbel*.
15 Jh. Ibid., 4, 1^. — Zu Bicrtcrlingen. «dem
meier 2 solen ond dem weibel 4 linibel». 14
Jh. L. c. - Ein Lchrjunge der Weber erhält
jährlich vom Meister u. a «zwey par schöbe
und uf yedcs par sehShe 4 lymbel». 1484. Tu-
chcrzunft, y?. — «14 pfcnnigc umb limbelleder».
Conr. V. Dankr., v. 454. — «Was sint die
Bietzen und Limmd domit man die Sehoh also
blctzen muss ?» OiMlor, T>i\<^., 96 o. — «S. Mar-
ens kam gen Alexandria und wolt da Christen-
{Xlauben predigen ; da was im ein Limmel, ein
Bletz ab einem Sclmli oder ab dem Solen,
was es den was, gefallen, und kam zu . . .
Aman und wolt den Limmel widcrumb lassen
aufsetzen». LI , Ev mit Ussl., 7S e. _ *Schuch-
lümel», aaf dem Gimpelmarkt feiL Trübel, Er-
man., 2^.
Frisch, 1. 105. hat Limbel, «Diminutiv von
Itemb, limbuB^ welches noch im Obordeutachen
Dialeet gewöhnlich für Saiiin».
Li tu mein. — «Wol gäimmdte Schuh». Oei*
1er, Bilg., 90
Lin, linnm. Lein, Flaehs. ^ Der Ungarten».
>[arlenheim, 1271. — «Die linkutde». Lips.
heim, 1324. Fegeislioim, 1346.
Lind, weich, zart, sanft. — «Was seit ir
uss^'anjxen ze selipii ? einen Menschen bekleidet
mit Umlem Gewand t' ncmen war, die da sein
bekleidet mit Undem Gewand, die sein in der
Kiinig Höf». Matth. 11, 8. Geiler, Ev. mit
Ussl., 7 b.— «Das ist der lind gering Weg
hinnach ise feren in ewige Seligkeit*. Geiler,
Sünd. des M . RH
Lingen« gelingen Scherz, 936. — «Alles
des, das er began, — Da lang im allerdiekest
an», Oottfr. v Str., I. 72. »Ich sprach:
loin heil, nu lingc'.» Alts wert, 14. 96.
«Sie lassent fnen nit Un^. algemaeh das
sie das Miltz nit stcfh ; es .seint die die ein
gut Wcrck anfahen, aber es gat als lang-
sam naher, als da einer vIF Ochsen reiten wil
oder ilcn. Nit alsi». Bruder, las.s dir limpn.
biss wol endlich, die Zeit ist karts». Geiler.
Narr., 189*. — In der lateinisehen Ausgabe,
kk. 2 ist die Stelle deutsch <,'e^'eboii nhne
lateinisch erklärt zu sein .Mhd. hat imgen die
IBedentangr von gelingen, guten Fortgang haben ;
hier muss es alu r in einem andern Sinn ge-
nomnicn sein, etwa in dem von: etwas sich
angelegen sein lassen.
Lingi;r, leieht. bequem, zum Gcliiii:. n fiihr-
end. — «Das Schweigen ... ist gar ein Ung-
iget verfänglicher Weg zu einem waren geist-
lichen Leben» . Geiler, Selenp., 168 » ; Foit,,
1, 4 b; 3, 70 8.
Linsot, Leinsamen. — *IhMtmd» Qezsd.,
51 «.
Lintwnrm, Drache. ~ «Zum Untwurm*.
Strassb. TIau.sname, 1398.
Linwat S Leinwat u. Wat.
Lipbevil, Lipjerefil, Lipfel, Leibfall, nentr
Scherz. W2. !>^7. — 1. 15egrabniss, bes. die kirch-
lichen Cerimonien dabei. — Ein gewaltiger
Börner war so arm, dass man bei seinem Tod
nichts bei ihm fand «domittc men in begraben
möhtc und sin lipbevil begon». Eon., 9^2. —
«. . do begingcnt die cardinale sin lipbeti^.
Ibid.. G05. — Begraben <mit sclme^ic, Ji/ rVI,
wahskertzen ...» 16 Jh. Alte Ürdn., B. 20.
Etc. — Was dem Kaplan der Gntenlente «von
lichter und wahs gel)en wiirt, es sy by Up-
bevUhen and an andern enden ...» Gutl.-ürda.,
186. — «So bald das Leibfall und Geläut au
seind. gedcnckt dein Nicmandt iner>. Oeiler.
Schiff der Pen.. 123 — «Am Samstag da
begot man das Lüpfel und Begrebnnss nnsett
Herren». Id.. Post.. 2, 117»'. — «Wie dein
Luther sein leibfal begangen wiirt». Monier.
Luth. Narr., J4b.
2. Anniversarium, Jargezit. — <Be|:et euch
einer ienians der sinen lipgefil, so gant vii
mit im zft opfer». 15 Jh. Tuchcrrnnft. 108.—
Der Biirj^'cr Peter Möge schenkt dem Thomas-
Stift 41 8 um sein und seines Sohnes «Itp/ö
sft begon» ; weiter unten: «jorgezit». 1483.
Reg. AA, 104. — «Du richtest inen uff ein
Jarseit und begast inen ir Leipfd». Geii^,
Emeis. 8 b. — «Uff mitwoeh froe hielt mm
das leibfaü (Bisch. Albrcchts) im Mdnttw*
Braut. Bisch. Wilh., 251.
Lipfel ist ans Lij^eßde entstanden, ds>
Bestattung des Leibs bedeutet, vom ib l. /i/Aa«.
mhd befeüven, commendare, der Isjrdc über-
geben. Am Ende des Mittelalters war aocb
der Ursprung dieses Ausdrucks in Vergesson-
heit geraten, so dass Geiler, seiner Oowohahe^i
gemäss, ihn zu deuten versaeht nnd Xei^tf
daraus macht.
Im lö Jh. nannte man in Strassburg Lipf^
Recht das Recht der Geistliehen der Pfiiir-
kirchen, von dem w a.s bei den I^eichenbegänf-
nissen solcher die anderswo als auf dem Kircli-
hof ihrer Pfarrei begraben sein wollten, gr-
geben oder geopfert wrn l len vierten Thf;l
als Portio canonica oder ultimum vale aa be-
ziehen. S. Schilter, Anmerk. ku KSnigshofn.
1131. Im vori^-en Jh. sa^^te man b» i nn-
« einem das Lipftl halten» für den Leidiej>-
sehmans halten.
Liplep sclinattern. sehnattern wie die GäD*«.
S. die von Gödeke, 117« angeführten Stella
— Den Weibern «wol ist mit geschwitt —
und liplep sehnftdcrD, tag nnd nacht«. Biaat
Nsch., 63.
fjplos, Liblos, leblos; einen lipiU» tlias.
ihn tudten. Scberz. 5125. — «Were es das eis
man einen liplo» tcte oder eine andre mi&äc-
tat hette getan . . .» Kembs, 18K8. Bnrekh.. 14a.
— «So eiiirr von) h-ben zum tod ireriebt wür;
oder sich selbs Usloü thet . . .» Ulriet, 15 Jk
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Weisth., 5, 494. — ürk.. 2, 161. — «Die Be-
lide« hant ir foofftzig man — in einer nacht
liblosg gethan>. Murner, Gpuchm., S, 4 ». —
«Da grimmer und unmiiter maa, — der mei-
nen Bon hftt MNoff gelbM». Id., Yirg.,
K,5 b.
Lire, Leier. Ben., 1, 1005. — . . dem ist
eben ah oim esel der ein liren hört, er hört
wol den klang der Seiten, weitet aber jiit die
welody*. Fries, 15
Idrk, link, verkehit. — Ich bin «den Urken
iin^erchten weg . . . gatifren». Nie v. Basel.
206. — «Die verdüraetcn der Urken siteu .. . »
Jüngstes Gericht. — «... zü der rehten oder
z6 der lirkm hond» ]\Iärlein, 26 — «... zt
der rehteu hdui daü crüzc und z£i der Urken
titen einen han. . .> Kön.. 391.
LIas, Fischlaich. Scherz, 9HH. Man sei! so
fischen, «dass die Itsse uud rugeu nit umbge-
cogea werdent» dnrdi die Oania. 1449. iite
Ordn., B. 1.
Lissmeu, weben, stricken. — « . . . Der ge-
lUsmet Bock Christi der kein Nftt hat». Gei-
ler, Bröf^ , 2, 45 ß. — «Es was aber noch da
ein uiigeui'itcr Eock, oben gar durcbwebet,
OD ein Not, sunder gelismet». Id., Passion,
9H "■ Siind. dos M , 48 b ; Narr., 3.^ b. — «Nit
ich und iijciii» gleichen zertrennen den gelw-
maten rock Christi». Zell, B, 4 ».
Heute noch in der Schweiz gebränchlieh für
stricken S. auch Scümid, b5Ö.
Liaanen, lispeln — c. . . Der ligt ir stetigs
in den Oren zc listntn und S« bluen». Geiler,
Ev. mit üssl., 1U9 b.
Liat, kunst, Arger List, Arglist. Scherz.
939. — «Ere und lop die Bchepfent ]ist, —
Da litt ze lobe gescbutlcu ist». Guttfr. v. Str.,
1, 3. — Ein Harfner, «ein meister siner iMte».
Ibid., 1. t'O Etc. — Es kommt »der vigent mit
jiincu behenden listen*. Taulcr, (6). Etc. —
«... do sie ein öden bösen litt, — ein bösen
Aind erdichtet han» Mnrner. 4 Ketzer. A, 1 b.
— «Ein wib sol brutlicu bbuaderen litt: Id.,
Oeaehm.« K, 1 a. — Venus «die mir hat ingen
disen litt». Ibid., d, 2 — «Hie ist kein
solcher litt noch tand». Id., Virg., S. ö ». —
a., virg., b, o ».
litt», Uu 4 Ket:
«Der tiiffel mit sim argen a«(». la.* 4 Hetzer,
A, 2 " - «In disem buh«c)ien arpren h'.nt . . .»
Jbid , i, 4 — €... du» lueiüanb luerck den
argen litt». Id., Luth. Narr, 16. £te.
Jiistmacher, artifex, Künstler. — «Dergftte
lii.tnHichare*. Oottfr. v. Str., 1, 70.
Lit, gen. Lidea, Lid, nentr. Deckel. Schera,
940. — «6 .J Yon eime silberin kcnnelin
am Ilde zft bessern». 1420. S. Thum. Fabr. —
m& »ch. nmb zwei 8los and ein hantbabe an
da!« douflU* (Deckel des Taufbekens). 1415,
Ibid. — «Ist der Deckel uff dem Hafen and
daa Lid ob der Kannen, so verrfleht nit das
darin ist». Geiler, Narr., III b,
JLite, Abhang. — 1. Hüfte.— Die Seiten ihres
Rocks «linkenl Qf ir UUm: Oottflr. t. Str.,
1, 160.
2. Bergabhang. — «Au der /tt€ii*. Feldname
an 14 Orten, 1296 Q. C — •2A folmKU». 8.
L«eonhard. 1312.
Ltökelin, kleine Laube, Abtritt, äoherz, 941.
— Di« Wirtlia Milteii ««II« nentife TifMi daa
biächoveä lobelin». les. Stadtr. Orand., 9, 90. —
«H sch. eime murer . . . daa USb^n z& decken
nnd den gang zfi dem l&belin*. 1419. S. Thom.
Fabr. — «Ein gemein löbelin das drige stüle
hat», am Weinmarkt. 1440.
Lobesan, lobenswiirdig. — «Noch ist ein
kiinig lobetwt, - des ich doch schier ver-
gessen han>. Mnmer. Genehm , S, 8 b. — «...
der leib Christi lobesan». Id., Lnth. Narr, 18.
— «Die geschrifften lobctan, — die nns die
evangelisten schreiben». Ibid., 80.
Locat, — 1. Locatus, procarator. Ducangc, 4,
1B9. — «Chrysostomus spricht: das Crütz ist
... ein Locat der Jungen, ein Uffentlialt der
Armen». Geiler, Arb. ham., 46
2. Helfer eines Schuliehrers, meist ein bae-
calanreus; Gnler, Bilg., 108«, wird er Pro-
vi?5fir genannt — »Ge«tert wa«; einer ein io-
cat, in der Schul em Bachaut, hat so ist er
ein Pfarrer». Geiler, Narr., 104 «.
Boi Pauli fi2 b, ist Locat ein Schnllehrcr.
Loth, Lohe, neutr., Ocholz. Scherz, 942.
945. — «Uf das loch, bi dem lohe». Sehr häu-
fig, 13 Jh. u. f. — «Ein hurst holz, heisaet
das ameiaaetdoch* . Serraersbeim. 1297. —
«Una Silva dicta göttetUohe» Auenheim. 1358.
— «Ein bösch der das iöA«2 h eistet» Kindwei-
ler, iü^l. — «Agar lignifcr in dem löhelin».
Kolbsheim. \m.
Loch, Hintern. — Flnchen efe foll^t du
deinen Kindern «nit gestatten, sunder »ulL sie
strofen mit der Ruten und inen das Loch vol
howen». Geiler, Post., 1, 14«; Ev. mit T'ss!.,
181 a. — «Also lapft sich Ulenspigel binden
uf iiiit dem loch». Mnmer, Ulensp , 4.
LÖchereht, löcherig. — Einer «schütte
Wässer in ein löehereht vas». Märlein, 8. —
Christi «hende sint lödureeht» von den Wund-
malen. Peter v. Gengenbach. - Christus «ist
der löcherehte hafe durch den die iouge gegoa-
sen wurt der göttelichcn gerechtikeit». Heim,
v. Offenb. — «Die lödunchUn Sokuk ...»
Geiler, Bilg., 200 b
Lockecht, gelockt. — «Von gDflioheii wun-
dern da ist ein loekeehter stern endliMW»
(ein Komet). Ringm., C&sar, 124
Lodeln, wackeln. — Bin Zahn «wan man
in als lang lüpft bis er lodlet, so feit er denn
selber uss». Geiler, 3 Marien, 11 ». — «Etlich
betten ... lange Kleider an, zotterten inen
nach und hiengen inen über die Achseln ab,
und kamen eben lodien ungegürt und uuge-
Bchürtzet wie die Mam von Badem». Id., Bv.
mit üssl., 153 a.
Lodlecht, wacklig. — «Du sihest das die
berürt seint [vom Schlage getroffen), seint
weich, lodUeht ...» Geiler, Et. mit UaaL,
l.o2 «.
LijflFel, LöfFelholtz, Laffe, leichtsinniger
Mensch; fem. Lößm ; Lüiflerei, leichtsinniges
Treiben. — «. . . Als ein Löffel ein Närrin lieb
hat . . .» Geiler, Geistl. Spinn., N, 8 *. — «Da
hast gewont bi dem Knecht in dem Haus,
mit einem Lvffelhdii» . Ibid., M, 8 •. — «So
flndt man löffd mancherlei, — grosz und klein,
' onch jung und alt, — die Inßtr^ ist manig-
ifalt». Murner, Nb., '66. — *l)er löffei sint noch
«ff erden— die ent Im nlier Nf|Uirerdtn,
15
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— ond ttint wie sie in ju^nt taten — wie
dM die löflin hat geraten». Ibid., 33. — cDie
jnngen W/Wwent regieren». Ibid., 93. — «Der
Strafet Got in seinen saehen — der nie kein
2^«2Aott« kont maehen». Mnrner. Schelm., g,
1 8. — Das Kapitel ^Löffel sehnidrn« Id.
Nb.. 82. Das Bild, ibid., 33, zeigt einen Narren
der hölzerne Löffel, Kochlöffel schnitzt; wenn
also Xlurncr. Nb., sagt, ein thörichter Mensch
sei «zu löffelhoÜ£ geschickt», so heisst es wohl,
er ^ei so hölzern und so dumm, dua man
Kochlöffel aus ihm schnitzen könnte. — «...
die Wffel, — die gassentretter ...» Brant,
NmIi., 61.
Loge, nasse Stelle, Sumpfwiese. Sehmeiler,
1, 1466. — «Ein löge an der steinsfurt, 2 Jogen
an Bartswerdel, 1 löge an gensewerde, ein
Mittelhg am brficli». Wibolalieiiii, 1606.
Loge. Lage. S. Lage.
Logel. S. Lägü.
Logen. S. Lagen.
Lom- 8 Lawm,
Lomel. Lanei franz. lame, KÜBge. Beo., 1,
929. — «Frag: wammb ein messcr ein mcsser
heisz. Antwort: das es ein hefft hat, dan on
dMaelbig so hiesz es ein lofmeü und nit ein
Bieseer». Räthselb.. C. 3 a.
Lonbftre, belohnend. Scher/.. 946 — «So
gfttv 80 toiiidre — Triiiwe under fründen wäre,
— Warumbe lieben wir sie niht?» Gottfr. v.
Str., 1, 170. — «Es ist eine gobe von gotte
und gmr tfbenlle mouen lonftsr». Nie. v.
Basel, ms.
Lorbanm, Lorbeerbaum. — «Ich hab ge-
sehen einen goUlotmi der was greulich, und
hat sich hernsz gemacht wie ein gränender
lorbaum*. (Ps. 37, 36). Botzer. Weiss, e, 4 ». '
Lorbone, Lorbeere — «Er ist ein poet, der
mit einem tor&onmAraiilt gekrönt ist». Karst-
hans, aa, 0 «.
Lormann, GaneUer. — «Zu Basel nnd da-
selbst oben nennet man ein solchen ein Lor-
mann*. Geiler, Sünd. des M., öö )>.
Bei I^nli, 108 b finde ieh : «der gut Herr
glaubt dem Lauren* ; es ist von einem diebi-
schen Abenteurer die Rede, so dass Laure und
Lorman synonym sind. Ebenso bei Frank. 1,
1^9 ^< : «Bürger und Bauern macht Gelt zn Lau-
ren*. Fisehart, z. B. in der Vorrede zum Eulen-
spiegel, hat i^eichfalls das Wort, so wie auch
das Verb, laureti Was mag aber die Wurzel
sein ? Loren, schreien (Ziemann, 226), oder
iHre» (S. weiter unten)? Marktsobreier oder
Taugenichts? — Das Wort ward auch Name:
1587, Christoph Lorman, Sattler zu Strass-
burg; 1857, Lorman, Gerber zn Hagenau ;
1478. Adam Lorman, von Wittersheim ; 1508, ,
Wendelin Lormany von Schi^indratzheim.
LoM, porea. Voe. opt 86. — «Drom bUbe
er ein groblan, — das heiszt zn gutem tiitsch
ein loeSj — und blibent im sin oren grosz».
^lurner, Nb., 41. — Der «nnser louu so adlieh
schetzt, — das er si off ein küssen setzt».
Id., Schelm., e, 1 b. — . «Du würdst ein weisz
lote mören finden — an dem gestad . »
Id., Virg., a, 3 — «Ein weisse losf mit
dreissig schwein». Ibid. a, 4
LMwa, Uren, hordheii. Sehen, 040. ^ Er
I thsete sere . . . einem leiche». Qottfir. v, Str.,
1.50 Etc. — Man soll <lo3en z&» Gotles Stlnune.
Taaler, 4ß3 (80). — Die Jünger sag'en: «Herrc,
dis wip r&£fet uns nach, lose*. Tauler, 85 (Q.
Etc. — Sie *loseten ob sü ütsit Mrten». 14».
Kön., Anmerk., 811. — «Darum prcd-sfet man
dir, das du losest was man sag und dem Gemüt
da bleib». Geiler, Ev. mit Ussl., 126«. — «Dt
wilt losen, zuhören, es sei Seitcnspil, Pfeifen,
Sprechen». Id., Selenp., 43 &. Etc. — «...
warumb er nit als billlch der gantzen Idrchen
Umet, als die gantz kirch im losen soI> Sfunier,
K5n V. Engl , — «Sie loset, was sie mit
einander retten» Pauli, 364. Bte. — «Zowa,
wer klopfft so an der thiir?» Karsth., aa, 3 b.
— «Nit alle menschen losen dem evangelio»
Bmnf., AnstoB^ 7 >. — «Vermaledeyet ist eis
yeder, der dem menschen mehr «(^weef wedsr
gott». Id., Zehnden. d. 4
Noch heute in der Sohweii nnd in Sehvt-
ben. Schmid. 362.
Loser, Hörer. — Maria «menschenlo^crtme»,
die auf die Menschen hört. Mjrst. Ged., 14 JL
Losiment? — «i' wer Fraw . . get zu dem
also und aUo, sie stat auch oft nnd dick bei
im 7.C reden als ob sie ein heimlichen Anschlag
oder Losiment mit einander maohten». Gdler,
Sünd. des M., 47 «.
Vielleicht dasselbe wie Losung, Parole (mot
d'ordre), die den Soldaten anoh nur im Oe»
heimen gegeben wird.
Lötsche, Hütte. — «Das Fest der Lnnber-
tag in dem die Juden vor iren Häusern lÄ-
sehen oder Hütten von Laub machten». Geifer.
Post , 2, 104 • ; 2. 25 i
Lotter, liederlicher Mensch. — «Lug das
' du dem Lotterbetlin nit entsprechest, das da
nit ein Lotler seiest». Geiler, Ev. mit üssL,
48 b.
Dasypodius: tLotter, nebnlo».
Lotterbett, Ruhbett. Scherz, 954 — «Ein
lotterbette*. 1442.Str Bez.-Arch. — 1499. Ludw,
V. Odratzheim. — •Lotterbett pfulwen». 1440.
— «An ettlichcn Orten ist Gewonheit, do das
Lotterhett stot, das ist obnen doran am Tisch;
ettliche aber halteut das Teil bei dem Ofen
obnen doran am Tiseh». Geiler, Post., 8. 43 \
— «Dorumb so snchent sie Eer in ir KleiJ-
ung . . . und hoch am Tisch und lugeut das
sie uffis Lotterbettli kumment». Ibid., 3, 37 t>.
Etc. — «Ein edelman lag nif dem lo4terft«ttiM*.
Pauli, 117.
Lotterbnb. nebnlo. Vergl LotUr. — «Wie
kan ein loterhuh . . . anders reden» ? Mnxner,
Kön. V. Engl., 970.
Lotterholtz. — «Als die Buben thun mit
dem Lotterholtz; da machet einer ein Heiland
an und wettet mit einem, und wie er Avettet
so gewinnet er allwegen, er kan machen das
es daran bleibt oder herab gat; darum b i-t
ein Sprichwort: hüt dich vor dorn Hi^ilaud».
Geiler. Ev. mit Ussl.. 5H <> ; Post., 2, 74 b —
«Es ist gleich als die Gauckler, da nimpt einer j
ein Heilcnt an da Höltzlin, und gibt dir es |
in beide Hend und wettet mit dir es gang
herab, und welches du \vi!t, so verlSrstu all-
wegen». Id., Brös., l, 73 ». — «Ein landtiarez
. . . WM mit dem IsftsrMif vmbgeloalw».
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- Sf7 -
>fnrner, Ulensp., 96. — «Wenn du (Lather)
liergieichen wort mer treiben wilt, so stot dir
ein lotterhoUt bssz in den henden dni ein
fbder». Id., Kön v. En^l . 967.
Gnmm, Deutsche Mythologie, 642. sagt:
«leh Termothe das Umlaufen des LotterMzes,
welches Spruehsprecher (Lotterbuben, Frei-
harte) tragen (H. Sachs, IV, i, 58 a), geschah
aveh um zu weissagen; Fragm. 16 f, heisst
es schon : tlouf umbe lotterholz, louf umbe
gedrate». Aus den Geilcrscheu Stellen, die
Grimm auch in der 2tcn Ausgabe der Mytho-
logie, IO>3, nicht anführt, lässt sich nicht auf
Weissagen sohliessen, sondern nur auf ein.
vermittelst eines besondern Mechanismus,
hervorgebrachtes Gaukelspiel. Man sieht auch
aus Geiler, dass das Hauptstück des Luttcr-
liolzes eine Figur Christi des Heilands war.
Lotterlieh, unzüchtig. Scherz. 954. — «Spot-
liche und lotterlkhe w ort und geberde». Bihtb.,
60.
Louffel, Löffel. 1. Läufer. — «Derwagen-
man und der löffei», unter den Dienstleuten
des Königs. Guldin Spil. 87.
2. Wcttlauf. Rennbahn? — Manche .louf-
fent also in eime louffde iiber 20 oder 30 ior*.
Tauler, 816 (54). — Sie «gont lang« ior umb
rechte also in eime löffü$ nnd kommflllt oüt
fürbas*. Ibid , 32 (H).
liöafflg, Lenfflg. Scherz. 888. — 1. Geläufig,
zu allem geschickt Scherz, 944. — Sic «wo-
rent gar wise und löuffig noch der wette louf».
Kön., 78^. — «Wer do ist ein leufig man, —
der solt das gnt and h6n Terstao». Mniner,
Nb., 187.
2. Läufig werden, davon laufen, — «Wer
es d as eim ein hülfen vihes Utißffig wfirde . . »
14.3\ Alte Ordn.. B. 24.
Louge. Lonwe, Lange. Heute bei uns:
Laub Auch im folg.? «Zft lauge*. Hörth, 1304.
lieichstätt. 1.^44. — «In der lougen». Venden-
keini. 1-^90. — tH^T Umghof» Melsheim, liJli.
«Mit louwen machent ir üch glitten . .
jnit scharfer louw bestrichen», liurner Nb..
142. — «Mit solcher lougm woieh er fleh».
Id . Bad.. C, 1 «. Etc.
Lougen, Lonken, Löken, Leaken. Lenk-
mtm, läugnen, Widerreden. — «Diu rede ist
ane lougen: Gottfr v. Str., 1, 111. Etc
« Das wir dis niht enlökent. darumbe henken
wir unser ingesigele an disen brief». 1265.
Deutsche ürk., 8. — «Der burger leulete . . .
Boit sime eide» Glos , 54. — «Der würt was
o«eh do und loukmte es». Kön., 452. — «Ich
mag dis dinges nüt wol gelöcl'en». Nie.
V. Basel, 87. Etc. — «Nun mag niemant
temekm snsere kirehengötzen und bilder wer-
den . . . anbettet» Rutzer. Neuer., 0, 3 «.
Etc. — «Gott ist gtarew, mag sich selbs nit
Uucknen*. Zell, O, 4
LiÖogen. S. Lügen.
fjocerne. S. Lutzerne.
l«nck, locker. Scherz, 956 — «So der sne
Teilet, so ist er lucke*. Märlein, 11. — «Der
Q«rtcn werd denn wol gebauwen und geget-
tM. das der Grünt luck und feiltt und weich
werH». Geiler. Selenp., 223 »». — «... die
sdUent luck in das glasz gelegt werden».
Brunschw.. Dist., 15«. •— «Dein 7ucA und ge-
ring büchlin . . .» Capito, Treger, B. 2 ».
«Der luck sandt musz hinweg geraombdt wer-
den». Id., Carlst., B, 1 «. — «Lug wie gar
luck stot der weltlich gewalt der geistlichen».
Zell. f. 4 b. . «Welche ding aller lückett und
dünn Bcind . .» Adelphus. Fic . 16«)»
Lücke. Lücke, spez. offene Stelle im Wald.
-- «Wenn wir schelck ietz fahen wellen. —
schelck mieszent wir furd Ivcken stellen».
Murner, Nb . 54 185. — «Ich weisz das ich
min luck verstand — wo böse wib zu schaffen
haut» Murner, Gciirhm , z, 4 a. — Die Lücke
verstehn, Jagdausdruck : sie so besetzen dass
das Wild nicht durdikoiiiBieb kanii. Yen^.
Ben.. 2. 2, ö«?.
Luckuug. Lockerung. — «Pferdsdreck ge-
schlagen mit einem hültzin gertlin biss KB der
luchtng . . .» Brunschw., Dist., H *».
Liider. — Der Meier von Sierenz boU geben
«einen lachs, ein lüdofn^ ne 8. OaUen mesa».
15 Jh Burckh., 192.
Lnder, Schlemmerei. Lockspeise, franz.
leurre. dann: Bosheit, Lüderlichkeit — «Sie
liessent niemant zu dem bruder, — das man
nit merckt das üppig luder». Murner, 4 Ketzer,
G, 8 b — .Der bruder wisst vorhin das
luder'. Ibid., L. 1 « (das böse Vorhaben).
— «Sonst wult ich nit ein schnell drum fre-
gen, — wenn sie schon all im luder It Jreu».
Id.. I.utb N'arr, .Hfi. — «Der tausentkfinsller, deri
tculei, wui kan lüder legen, under denen gei-
tigfceit dai hm^üMet ist». Wnnn, Troet» q,
4 • ^
Luderen, liederlich leben, schleuiiueii. Scherz,
956.^ - «Spilen und Üdem . . .» Gebete, 14 Jh.
Lnderer, Schlemmer. Scherz, 9n7. — tLu'l
derer, spiler . . .» 1411. Kon.. Beil.. 1029.
LMcmge (Luderei), liederliches Loben,
Schlemmerei Scherz, 957. S. auch Luder. —
«Weier priester in lüderige oder in einem
onküschen lebende wandelnde ist . . .> Nie.
V. Basel. Bek. Taul , '^H. — *Luderigt, sweren,
schelten . . .» Jüngstes Gericht, — Leute
die. statt zu arbeiten, «gilwerk, spilwerk,
Zipfel werk und ludtfigt». naohgekn. 16 Jh.
Kön., Beil., 10.^9.
lisdem» betrüglich reizen, locken, frann.
lenrrer. ~ «Ich sol mit spielen Qnd ^ircieni».
Geiler, Bilg., 120 ».
LnTelndk» Henekler. Sehers« 96R: Ltmä"
Sehen, convicii ereniia — «Do sprach man . . .,
er were z& eime rchten torcn und zft eime
luveUdte worden». Nie. v. Basel, 82. — «Sie
nennen sie Pastntzler, Gleiisner, Lufeii^em»,t
Geiler. Narr.. 203 b.
Lttffe. Hüfte. — «Die Alten seind alweg zu
Tisch gplf^ir* n uff den Lfifen*. Geiler. Post.,
2, 7H i^; .i. j'J ». — «Sic sint /.c Tisch gelegen
als die Mader thun die in dem Gras liegen
uff (^cr\ Tie fent» (l)rackfehl(!r für Lüffen).
Id , Ev. mit Usbl., 5i) a. — «Es beschickt auch
ettwen das do lieber uff den Lüffen ligst wenn
du Preces machest . also verbirgest du
dein Faulheit». Id., Selenp., .S9 b. — «Ein
Menseh kan betrachten ^sich der Conteroplation
ergeben^, so er uff den Lüffen ligt, der ander
so er sich mit dem Bücken hindenan leinet».
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Id^ Brö0., 1, 10 b. Ev. mit Ussl., 175 ^ steht:
«. . . M die nff der Mattea ufF den Hüffen Ilgen
80 sie essen». Huf ist die ächte altd. Form.
Frisch, I, 613, der aar das obige Lii^ent ge-
kannt zn haben wdieliit, uftonbt es durch
Leibs-End erklären eu können; es ist aber
offenbar Druckfehler für das häufiger vorkom-
niMide Lüffen. Dieses selber, nicht nur weil
es mehrmals erscheint, sondern gerade weil es
in LiefferU entstellt werden konnte, ist seiner-
Mits nicht Drnekfehler für Hüffen. Hingt es
Bit laufen r.n8ammen?
Luft, masc. Scherz, 9öä. — «Der luft wurt
dnrchsnnnet». Tmler« 1103 (52). — «Alles das
do lebet in dem wasser und in dem lufU».
Rön., 235. — Eine Stadt war «gar ungesnnt
vom bösem lüfte». Eis. Pred., 2, lOB. -
«Er hörte eine Btimme in dem lüfte rft-
fende». Märleiu, 28. ~ «Der luft was edel
und sart>. Altswert, 19. — «Die wölken stont
swüschent dem luft und dem himmel*. Oswald.
— Die Vögel schweben «entbor in dem Luft»,
Geiler, Brös., 1, 44 b. — «Es ist ein Zeichen
des Ungewitters wenn der Luft in r!nr II li'^
ist dick». Id., Emeis, 83». Etc. — «Wann
io dem lufft ein adler flfiht.. > Brant. Nseh.,
64. — «Es sind gesehen wunder vil im lufft
. . .» Id., Donnerst. D. Ged., 23. — «... so
ist der It^fft eneli hie zu starck.» Mumer, 4
Ketzer, N, 4 «. ■ »Wasser, fiir, der lufft und
erden — die müsseut im verbottea werden>.
Id., Genehm . k, 3 >>. — «Wenn schon der
/H^i mit murmeln wilt . . .» Id., Virg., L, 8 «.
— Eine Stube «vor allem lufft beschlossen».
Id., Gayao, 480. Btc. — «Die vögel des luffts
liabrn ir nester». Wiraph , Synod , 6 o. _
•Lufft der olar ist». Traunib., a, 5 b. — «Als
das fenr den lif^ T^nigefe, also reiniget onoh
f??c sonn den lufft*. Brunschw., Pest, 7 ». —
«So die son uffgat, so bewegt sich der lufft».
Adelphus, Fic. 139 b. _ «Der htft nmbgibt
das erdtreich nnd das wasser». Pries, 28 b.
— Ein Seiltäa/.er «will in dem l^fft gon»
Panli. 89. «Die woleken dee ktgPtB^» meh-
tig., Psalter, 40. Etc
Lnftisch, zn Latt gehörend. — Gott hat
dem Menschen «maeht geben ober alle an-
der irdische und wässerische und lufftische
geschupft». Butzer, Dass Niem., a« 3 a.
Lilipen, LSncen, Liig«ii, brBllen. Scherz,
961: Turn. — «Der löwe, wcnne er lüget mit
einer stuume, so erschreckent die tiere also
•ere das sü nidervallent . . . Also kämmet
der vigent lügende». Ttivhr. 15^ (29). — «Der
viant loffet umbe also ein lögenge löwe». Ibid.,
89 (18). ~ Die TUere «hftbent z&hant an und
lügetent». Blärlein, 29. — «Ein Ku die löuget
und es blerrt ein Schof». Geiler, Post, 2,
108 a. — Polyphem «br8Uen det und lügen
glich Mie ein ochs ...» Brant. Nsch., lOö.
Logen, sehn, zusebn, schauen. Scherz, 958
— •Luge z6 dir selber». R. Merswin. 9 Felsen,
5. Etc. — War irgendwo Streit, so tlngete
er das es gerihtet würde alse das kein krieg
dras wfirde». Nie. v. Basel, 99. — «Nft l&ge, I
und besieh das din bihrer wider kumme». ;
Id., ms. Etc. — Er «woU lügen ob es wor
were». Glos., 47. ^ «Do eohiekote Jneop
sinen sun Joseph us das er lügen solte,
wie es stunde». Kön., 256. Etc. — Die Habet
sollen *lügen das es (die Zecbr Irs Vogts;
bezalt werde». Übermichelbach, 1467. Bur^L,
174. — «Sehen nnd lügen das alle ding ge>
halten werden». 15 Jh. AlteOrdn., B 14. Etc
— «i)cr Tufel lugt das er dein gute Werck
Verderb im Anftng». Geiler, Brös., 1. 60)>.
— Christus sprnch : ^htgmt r^as ir nit ver-
achten eins uss disen kleinen». Id., Post.,
2. 59 *>.— «.. . Wan die Frauwen vor den
Spiegel ston und sich mutzen und die Leftaen
uff einander bissen und betten vor dem Spie-
gel, nnd lugen das sie in der Kirehen des Mol
nit ze weit uffthugen . > Irl., Emeis. 74
— «Also thunt unser Pfatlen auch; ir grösfiU
Sorg nnd Fleiss den sie ankeren, ist das sis
teglichs an dem Fischmarckt uff und abgond
nnd lugen wa die allerbesten Fisch feil seien,
das nemen sie fleissllchen war, nnd btge»
daruff als ein Dul uff ein Man Id., Süui
des M., 7 Etc. -> Er soll •lugen das er der
bicht sich noh». Brant, Nseh., 41. ^ «Weu
maTi im recht lugt lU der wunden, — so säh
man wie er wer gebunden». Ibid., 62. — •L»§
jeder was er andern t5g». Ibid., 69. — «lof
und sich für dich genow». Brant, Thesm, s,
4 ^. — 'Lug^ straff dich selb ...» Id.,
Cato, 0, 6 b. ■ die wachten und lu^ta
umb sich tag und nacht». Id., Bisch. Wilh..
269. Etc. — «Nun raten £U, lugt und bedenckt».
Hnmer, Nb., 4. — «So lujeiit den ir kro-
ment mir». Ibid., 38. — < Darum so »oll ein
wiser man — vor lugen, was er usz well gas».
Ibid, S48. — «Wen jeder lugt wer er do
wcre . . .» Id , Schelm., n, 6 — <Lug nv
das ein solchs gesohee». Id., 4 Ketzer, C, 6 *.
— «Ein jeder goneh eol alle zit Imgm^ du
er reine hembder antrag» Id.. Gt nehm., e.
4 b. — «Die lugen zu und nemen war das sie
in urteiln nit verfam». Id., InsUt., a, S Et«.
— »Lug und besichtig die wunden wol».
Gersd., 19 ^. — •Lüg das nit etwas zu ril
sei». Adelphus, Fic , 162 — •lAgm ta,
lieben herren I» Zell, B, 1 « — «Einer Iw;
selbs was er zu schaffen hab». Pauli, £6 —
Zwei die einander hassten, •lügten einander
uff die ysen». Ibid . 85. — -rsd'grn durcli
die offenen fenster». Brunschw , i*isL, 3ä ^
— Sprichwort: Einem anf die Eisen lugen,
ihn genau beobachten. Die Jaden häben
Christo «nff die Isen gelugt ob sie in möcli-
tent begrilfen». Geiler, Post.. 3, 78 »; 2, 63 t>;
104 t>; 3, P6b; Ev. mit U-^sl , HM o ; Arb.
hum., 64 a ; Narr, 142 b; Bros , 1, 18 » ; 82
70 a. Kommt von der Gewohnheit der Beittt
auf die Eisen der Pferde stt eehn. nm ihm
Gang zu beobachten.
Lngend, Löge. — Der Teufel ist «ein vater
aller Junmd*. Murner, Nb., 238. — «So biebsch
ist jetzuud alle jugent, — das sie nüt kün-
nent dann die lugend*. Ibid., 135. — «Wer
von gott schribt und von tugend, — dertribt
kein spottred oder lugend». Ibid., 281.
Ltt^iüiaft, Lttgenhaftig, lügnerisch. —
«Der lügenhafft Mund tödtet die »See!' Geiler.
Siind. des M., 24 — Gott «hasset die lüae»-
hßffUgem Znngaa». L. n. Ete. •lM§tiJirfl»tt
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i«iiel«k». Miuiiert Sdulm., dt 1 — ffl» Ut- 1
gen «er si ein lugenhafftig ni?in> Id., Nb.,
5Ö. — «Ich red nit von don higenhafftigen
ertsten ond den uigalattMi». Id., Gayao, 41». —
«Ich weisz das eawer zang lügenhafftig ist».
Wimph., Synod., 6 ^. — ^ <£in yeder mensoh
. . . tH^aüiafftig ist». Hedio, AUen.« n, 4 b.
— «Falsche propheten . . und hin^nhafftrrje
geist». Zeil, ö 't. — Mit cabiasz und Räu-
den Jm^nMafU^ÜO^ begmbt». Worat, Troit,
Lnllen, saugen an der Matterbrust. — «Wir
alten Menschen sug'en noch lȟtlin wie die
jongen Kind nnd liegen daran xa IMt»^ der
tatt BD der Fleiehen, der MI «n UnldUeheit,
der an dem zeitlichen Gut . . .» Geiler, Br6e.,
8, aai>i Narr.« l4bK
Ii«m, L«eine^ loblalf, eehlapp. — ' lUe Blat-
tern «sich etwan erstrecken und {tMUrerdAB»
(iani fiont). Mumer, (iä) uc, 40ti.
Lumbem, Lnmern, ho viel wie lumeln.
— cS. Martinus hat die Oewonheit . . . das
er seine üead und seine Aagen ewiglich ge-
gen den Himmel nffhub und bettet, und bleib
nnüberwiintipn im (Ipmiit, wann er hat seinen
Geist Uli uutiiiiigci uiitr iuif^m lüssea von
dem Gebett». Geiler, Post., 4, 28^; Ev. mit
Ussl., lyi •». — Limem, Irrig Schaf, fl, 8 »>.
Lomel, Lende. — «Lumbi, die lenden, der
hmeU. GersiJ., 84 i'.
Limieln, liummen. «chLaff sein, sdüottem.
— <IMe Frftiren beben groeee 8orf dM die
Haut die man sieht, lias strack sei und
glatt, so sie von ir selber ium^, ier nnd welok
tot». Geiler, Bv. mit ÜmL> ISO ^ «Weteber
lang gross 9ren hat die da lumlen^ ist ein
Zeichen eins stumpfen Gemüts». Id., firös., 1,
18*. Ete. «Bin jeder alter gouch sol die
ior nit ansehen, das im die hut lun^ . . *
Homer, Geuchm., f, 3 b. — «Das fleisch ist
bin, eo hmment hit» (die Häute). Ibid., n, 4
— «... das nit dann ili'' hnnr da lummet*.
Id , Gayac, 484. — «. . . die bein alieiu die
lumricnd hut hat bedecket» (lana cutis). Ibid.,
407. — «Und wenn sie sich abziehen gar, —
so kmpt die hut in hin und har>. Id., Geuchm.,
vi«, (lampt. Druckf. für lumpt, !uii>f).
Loment, Lumet, Lymnt, Leumbdou, Liimb-
den, Lenmat, Leumund, Ruf, Gerücht, Scherz,
it2ü. — «Sw a/. in den Humet wirt gezogen .. .»
Qottfr. V. Str., 1, 211. £bc - Ob man geneigt
iet dee Nftebsten «bSeen btmeden se merende».
Bihteb., 61* — «... nmb wa?. bösen lümuta
das wer» . . .» 13S0. Gottesh. der äehssels-
beim. — «Die barfiassen koment in einen bö-
sen /yn»«* und rftf». Kön., 706. Etc. — Ein
Priester «eins gftten lymuU». Guil.-Ordn., 194.
— «Sie lugent numraen das sie einen guten
Leumbden und Namen haben vor den Welt-
lieben». Geiler, Selenp., 227 ». — «Es ist we-
ger er komm zu Schanden und zn Spott und
gar nmb seinen Lümbden. weder das er Ver-
derb an seiner Seel». Id., Post., 2, 61 «. Etc. '
— Eine Frau, die keinen «bösen bpnut uff
ir hat». Brant, Cato, c, ö i>. — <£• ist wider
dün li/mut, ere». Ibid., b, 1 1>. — < . . . des j
wider ir ere, glimpf, fug und guten lymden
ist». Kurner, Genehm., f, 3 J». — «. . * das |
de bSeee ttwdsm weren». Id., Inttit., IM b.
— «Es sey ein gemein trrrücht, gesohrcy nnd
lumbä . . .» 2^11, B, 4 t). — mLymut oder boch-
achtung der menschen». Wimph., Chrys., 6 b.
— «Geferlicheit seines leibs, seines lei/mut$,
seins guts>. Zell, o, 1 - «Wenn einer die
worheit nnd seine neehsten leumut nit mer
acht . . .» Bntzer, Verantw., e, 4 »«.
Lnmlecbt, schlapp, welk. — «Die Sünd
macht den Menschen IttnUeeht, das er nüt
steifs noob dapfers anfacht*. Geiler, Br. mit
Ussl., 162 : Schmid, »66.
Liimpfftesch, gemeine Person. — «Die
htmpertetd* gieng vor in das wnrtzbaoea . . .»
Fries, IS«.
LUnde. — Wenn im Münsterkapitel keine
Gräpel ansgetbeilt werden, «tnnc dantnr maiori
miiditro Q»ortirii) dao Uktim et nüneri ^t
lündm*. Llber eoqninae.
Lttndiscb, Lttnacb, von London. — «Die
Bernarder die selten naeb ir Be^ kruel^
schlecht kleider tragpn, aber nun ist es dozu
ktiiamen das sie lunäisch und mechelsoh Tuch
tragen». Geiler, BUg., 4i> ' - «Einer der ein
beschabens Mentelin anhat oder ein Rock der
fadeuscheiü ist, der mag eben als wol darin
üppige Eer suchen als einer der da ein lün-
dt9chen nnwen Book oder Mantel antregt».
Id., Brös.. 2, ö4». — • «Die nnreformierten
Münich, die da gond als steifF uis/.g-e.^trichen
in Unadun Böcken». Id., Has im Pt, ^ 5
— «Sn NkMeb Tneh dae gat nit also ots ein-
ander, es bleibt steif ston». Id., Brös., 1, lOl •.
— «Die buren weat kein gippen me, <— ee
mnes ein Mfiied^ und tteebelndi IdMt». Brant,
Nsch., 79. — «Ein grün Uindisck tach>. Mur-
ner, Uleasp., lOU. — Sie «iat Ir limiest, lürisob
sehneiden». Id., Sebeim., i, 8 • (ebne ZwtüA
für lündisch; hier: vornehm).
Das zu London fabrizirte Tueh war damals
wegen seiner Feinheit und Solidit&t ganz bei
sonders <^'epch;it;'t : feit dem !5'"*" .Th, kamen
grosse i^uaiiliLateu davon nach iieuUsctiiand.
Vergl. Schmeller, 2, 4h0, und Schmid, 366.
Das aus Mecheln und überhaupt aus den
niederländischen Provinzen hatte gleichfalls
einen bedeutenden Ruf. Zarncke, 4ü7, erkliirt
daher Imdtdt dorch «aus Leiden». Schmellers
Angaben lassen aber ftber London keinen
Zweifel übrig.
Langisr. lungenkrank. — Geiler, Post., 8,
78 8. Mfh^BW^tt.
Lnnsch, Luntsch, trflges Weih — .lia^i
ist wider die faulen Luntsehtn und faulen
feigen Weiber die tbnnt nfit*. Geiler, Sfiad.
des M., 11 ». — «Hartha sprach, Maria wer
ein fuler Lunsch^ sie sei imermeder müssig
und wolt nüt thnn». Id., Marien, 4 Bv.
mit Us«?! . 179 »
Lüpfeu, in die Höhe heben, fig, entheben.
— «Da sie ein Stein wolten uffheben den
drei Man wol betten mögen ufftäpfen». Gei-
ler, Arb. hum., lU9b; .< Marien, 11 Ev. mit
Ussl.. Iü9i>. Etc. - «Also lupfft sich U1«|-
spigel binden nff». Murner, Ulensp., 4. —
«Kan schon ein herr regieren wol, — so findt
man doch so manchen list — bis/, er vom
ampt ffüüj^ftt iet». Id., Kb., 58. — Dem Papst
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Adrian «kam ein flieg oder niucl:en in den !
baUz . . und iiieag sich aUo liari. aa sein
k«l6B . . das sie mit keiner kunsk ,,. ge-
lupfet oder von dannen toAeht werden meeht».
Adelphus, Barb , 2tf
Lüpp, Lab dM die lOIeh grerinnen maeiit
— «l)ie Pharisei und Saducei klotzten sich
zasammen als Milch in die do Euig, Lüpp
oder Renn geschfitt wftrt». Geller, Post, A,
SS ' . — Pio Menschheit Christi ist gemacht
<nit darcii meniicben Somen. aber darch das
L&p des heiligren Geistes» Id., Bilg.. 918 b.
l^ iS} podius : «coagulum. Rennen. Lüppe».
Lüppe. Vergiftung, Zaaberei. Scherz, 9tiS. Im
folg wahrseheinlionbildlfeb: «Wazdie lüte do-
tentmit spotte und mit lüppe...» Eis Pre!., 1 , 76.
L&ppen. salben,verzaabern,vergil'ten. Scherz,
902. — Verwundet mit einem Sollwert «das
tödig und geluppet ist». Oottfr. v. Str, 1, VT.
— «Pyeria hat vil jungen gmaht» — den ist
gelüpt die innir wol — das sie dieh bren-
net wie ein kol» Kra.it, Nsch,, 63.
Lnppea, lüpfen. Der if'iasche ioppen, ihr
enspreehen. 8. die Gitnte bd G6deke, I59. —
Dem boten «goben wir versaltzen suppen, —
das er dem fläschlin wol möoht luppat». Brant,
Msch., 78.
Ijupperige, Giftmischerei. — K-, v, ard einer
gestraft «omb das er mit luppmge umbeging».
ia68^ Heiml. Bnob, f> 7.
Lür. S. Lurre
Lore, Schorke. Schiuellcr, 2, Yergl*
Zamatm. — «Diso evangeliseben htrm . . .»
Horner, Hess., B, 2 a ; E, 3 — «0 ir luven!»
Id., Kalender. Kloster, lO, 207. — cMich er-
Barment die . . . Bemer, das sie dnrob dises
lurenwerck in den . . . Abfall kommen sind».
Id., Mess, D, 4 b. _ Wahrscheinlich gehört
aneh bieber: «da mnst mir wol ein gieken«
heintz sein . . . oder ein leuriquack». Id ,Kön.
V. Engl., ^5!^ (schurkischer (^Quacksalber).
Loren, schläfrig blinseln. — «Do. Ibist OOoh
nit ab dem Bett gesti-^cn. da sitMSt noch
ZU luren», Qeiler, BiJg., 153 K
Lttrincb, sebnrlriseE Bine Bnblerin lässt
sich ihre Kleider «ItyrMeH eehneidea». tfnxiier,
Schelm, i, J »
Lorken, stottern. Scherz, 968. — «Dasime
sine znnge verbrante nnd dnmoeli nllewegen
ktrhete». Kön., 261.
Lttrlistand, eitler Tand. Vergl. Lormam. —
«Der miszbruch ist so mani^'falt — das man
ietz in manchem land — den bann halt für
ein UMütand». tfnmer, Nb., 76. — «Lesen,
betten on verstand, — als die nnnnen gsungen
band, — das mag wol sin ein lürUstand». Id.,
Sebelm.. c, 4 «. — Ein Bemer Priester, der
die falschen Wunder der Dominikaner sah,
sprach: «es ist ein lyrUstand». Id.. 4 Ketzer,
k, 2 a. — «Das lürksbad» Id., Nb., 18-J, cap.rfi.
*Lures, Lirts, Leres*, kindischer Ausdruck
fdr dummes Zeug Wenn ein Thor lang
schwatzt, €so ist es Lüris, Liri», Leres». Gei-
ler, Siind dos M., 77 « ; Post., H. 41 a ; Selenp.,
2;^5 a, — •Lyrcs, Leres magren». Id., Post.. 2,
99«. — «Du gast mit Narrenwerck umb. da-
rumb bistu blind, und gnst mit liiMt UUii nmb>.
14, Bros., 1, 54 b.
Lnrrfi, Lür, '^fischung von "Wasser und
Wein; geringer Wein; eig. Kachwein. —
•Lurre, aolnns». Hemd, 187. — «S^fitt eis
Becher vol Win nn lr r ein Becher vol Wasser,
so blibt es weder Win noch Wasser, snader
ee wflrt das dritt daruss, das ist lAr: Geiler,
Bilg , ')0
Graf, ä, 214: Lura, Wein aas Trestem. -
Dasypodins : «Lern, LeurmUraiA, vinn»
cundarium. so man Wasser an die au&i^e-
truckten Trester schüttet oder halb getrotte
Trenbel». — Gell, 480t «Lora, posca, eio
Leurtrank für das Gesind». — Wir nenoeo
noch beute einen geringen, wässerigen Weis
Lctppelier.
Lurtsch. I^t rs dasselbe wie lerz. hn.
link ? Oder von lurzen, betrugen ? Nach Sehen,
»62, ist es trftg, fsnl. ~ 8aobt man in derl
Schrift die Stt TIimi auf die Tmther sich bereit,
«so ist es lurtseh und nit also wie er ssgt».
Ifamer, Adel. B, 4 b. — «leb merek dasksta
pfeil mc: in lern köcher sein, und a urst bsH
iurtsch werden». Id, Kön v Engl., iMiä.
Lns, Loos. Seigneore et villages, 17. — 1. An
Feldstück. — «Die iflisi, in den Msmn», mkr
oft» 18 Jh. n. t
9. Ums, bes. für Hatten. — «ünnm hu prsti».
Ingenheim, 1271. - «Duae partes prati quä«
dicuntarfai#M»- Trnohtersheim, 14 Jli. — *£U
lu8, ist ein mannesmatte». Hommenbeim, 1861.
LuHbUhel, häufig im Elsass als Flurname,
S. die von Aug. Stöber vorgeschlageae Si-
klirang, Bevoe d*Alsace, 1872. p. 516. Vnnsi
macht (In Wortspiel damit: Lausbühl, Kopf:
«Der Imbühei ist bedeckt mit hüben . . .*
(der Kojpf der Stutzer). Nb., 277.
Luseln, LUsseln, lispeln. Vergl. Lismen
— «Zu dem ersten nnderstet er das etvsa
belmlioh mit inblnuen und eim hudem in te
i Or». Geiler, 7 Schwerter, F, 4 b. — «Wena
sie dein Eefraw ist, so ligt sie dir in des
Oren en Iftssfen, ond wil die und jbeoe Imbes,
da ein berlinen Mantel, da ein Krantz, da eis
Agnus Dei, etc.» id., Bros., 1, 100 ^,
LiUMMi, angenehm, lieblieb. Sehen. 9SL
— «Lassame stete, amoena loca». Herrsd.
180. — «Sinü wort sint lussam . . .» «£>o vsx
das bilde imsa»». Gottfr. v Str., 1. 86. M.Btn
Lassen, fjuzen, im Verborgenen lauschen,
auf dem Anstand liegen. — Die Priester wol-
len «beitzen, reitzen, Uuaen. jagen*. Mnmear,
Nb., 124
«Lttszirefttgel», Sumpfvögel, TonXitu,Snmpit
Morast (Sohmeller. l. 1690). 14 Jh. Alte Ords.,
B. 1:-'.
Lüssling, Rotwelsch. Nach Gödeke, 115:
«Ohr, Kragen des GetlngeU, Hals». — Brut,
Nsch , 62.
Losten, gelüsten, sich freuen. — «Der hst
worlieh dorecht glost, wen hie die Issf
zu leben Itut». Brant, Nsch., 45. - Elt eSaa
•lustet sich zu erwülen ... in irem mist*.
Wiraph., Chrys., 10 •.
Lastig, Lust habend, begierig. — «Wti
lustig ist das zn suchen . . .» Mumer, Kös.
V. Engl., 9.T4.
Lnstlicb, Lust erregend, lieblich, anmuth:^.
— «Kin Moleri wann sie sieht ir Kind weiaes,
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- »1 —
so wil sie es tTdsten, so saigt ito im «tvit
luttlichs». Geiler, Narr., 75 «. — «Da guten
gelen Soppen uud Schleckessen, und andre
luaüiehgfnchten». Id., Selenp., 199 ^. — «Die
Sünden . . . da sie etwas lustUch unri bi^^ir-
Uch gewesen sind». Id., Pred. u. L., 4ö ^. —
«Wt« kompt das, das man die Unküscheit
mer fliehen sol dann die nndi m Sünd? . . .
Daromb das sy mer luttlicher i&t in ir selber
dann all ander Lasier». M., Hm im Pf., a,
0 « ; Bilg., 151 a. £to.
Lastlmsspiel, Loatelsapiel, mit Würfeln
and Karten. Scherz, 939. Lexer, 1, 1937:
Listelin. — «Ein spil das heisst lustlins, und
ist gar ein hecziges und reichseudes (var.
kitaigM mid reyssendes) spil, damit man ver-
gibst essens nnd trinkens und Schlafens, und
« ist gar ein kurzweiliges spil . . . (Es gehurt
dazu) das erst, das der spiler vor im vil gfits
und gelts sol haben ligen ; das ander, das marr
geren da gilt und bezalt; das drit, das man da
Bit topt und schilt und tlucht; das fierd, das
man pcren beyt oder bargt ; das fünfft, das
man uieraan betreugt noch veruntreut ; das
•echst, das man vil forteyls git and den vor-
wurff vorausz ; das sibend, so nmn n-pren halt
was darein geschlagen wirt». Guidin äpil,
56. — ' Wie ausführlich auch diese Beschreib-
ung r.n sein scheint, so sieht man doch nicht
klar worin das Spil bestand Der neue Heraus-
gtbn sagt, S. 90: *Lü8tlin$ ist die Bezeich-
nung eines Brettspiels, sicher nicht des Wfir
felns. obwohl es Ingoit hier einreiht*. Haiic
er geiMer aageselien, so hätte er gefunden
dass er auch hier rn voreilig war. Ingoit
las&i uns, allcgorisirend, das Spiel mit Christo
spielen, und zw&r «mit dreyen würfeln, das
seind drey krefft der sel>. Auch in einer
Münchner Bathsverordnung von circa 1440
wird Lüstleina zum Würfelspiel gerechnet,
SchmLÜor. !, 1525. Ebenso bei uns: «dehei-
aerley lüstelias spile mit wiirfifeln ...» 14Ö4.
Alle Ordn., B 8. — Auss. r den Würfeln ge-
hörten zum Spiel auch Karten. Es scheint
dass es dabei nicht so harmlos zuging, wie
mui nneh Ingoit sidiKeeMn könnte, denn unter
ricn ZU Strassbarg verbotenen Spielen wird
luelirmals erwähnt: tLimteii, buckels oder an-
ders». 1441. Alte Ordn., B. 9; 1468, 1484; o. c,
B. Auch zu München war es verboten;
Sehmeiler, 1. e- — «... Es were dann das
man ... des lü$tliH$tpid pflegen, und eins
halten, das ander lossen möchte, wie sich die
Karten je zutrüge». Supplic, c, 8«. Der Text
bat irrig Ftäßituspiel
LiUtbrecht. — 1. öffentlich bekannt, ruchbar.
Scherz, 964. — «Er vorhte daz es lutbrecM
wurde, darumbe treip er die sache heimliche*.
14(X). Wiiiklcrpro/.chs, 72. — «Alle dise Wort
sind crschnlien. lutprecht worden, ussgebreitct
oder ussgoruft». Geiler, Post., 4, 91>. — «Solt
ieb das Wunderzeichen jetr. thun, so würd es
Bit klor, UUpr^lU und offenbar werden*. Ibid.,
1, 841». Ble. — « . . . ak sein ratseU&g lut-
brecht waren» Hingm.. Cäsar, «. — «Er
t»eaorgt . . . das die sach lutbrechtig würd*.
IMd., 188 1». — Das Wort Gottes «ist lautbrecht
worden imd enehoUea». Wann, Trost., 67 h.
S. Laut, hörbar. — «Oleidi so der flusz an
die stein schlechr (schlägt), — und macht ein
murmelsgetön taut brecht ...» Mumer, Virg.,
1, 8 — Cäsar Hess einen Thell «tos Heers
«umb mitternacht lutbrecht (magno tomultu)
mit allem troszdas wasser uffenziehen». Bingm^
Cäsar, 60 «.
8. Prahlerisch — «. . . obe du ze lutprdiM
werest an allen dingen». Bihteb., 62. 40.
Loten, die Laute seUagen. — Sie können
fluten, harfen, gigen, singen». Hurner, Nb., 28.
Lntenlei Kura, 288, macht ein? Vielleicht
zusammengesetat ans Lute, Laute, und Lei,
Leich, Ton, Gesang; daher Geleier. Jedenfalls
bedeutet es etwas wie geschmacklosen, lang-
weiligen Tand. — «Meint ir also ins mnss so
dappen, — das ir mir solchen hitenlei — und
ungesaltzenen haberbrei — wollen eim ver-
dienten man — sein baretUn greiffan an?»
Mnrnf^r, Liuh Narr, 94. Solitc man IHlolltt Statt
mir solcheHi lesen mit solchem ?)
Lntertrank, gewürzter und mit Zucker
versüsster Wein Scherz, 966. — Zu Fast-
nacht erhält jeder der drei Pfleger des frauen-
hauscs u. a. «ein vierteil foCerlMMiike«». 1^8.
Hciml. Buch,f> 19. 1322, wars «zu S Mnrtins-
tag» Urk., 2, 170. -> «Gent dar iutertratig
und wini» Eis. Fred., 1« 884. — <Lutertran-
kes 18 mossen*. Conr. v. Bankr. v. 544. —
«Wenn der Wärt im vilerhand Win fürsetzt,
Malvasier, Lutertrank ...» Geiler, Bilg.,
iKöb — «Entzüch dir Spi» und Trank . .
die hitziger Natur seint . . als da seint hiarck
Wein, Galrei, Pfeffer, Luferirank». Id., Narr.,
44 b. — Gott macht «ein rein lustlich Trink-
gesohirr darin man Malvasier and iMtertrank
der ewigen Seligkeit in sol thnn». Id., BOg.,
78 »».
Überhaupt jedes starke Getränk hiess Lit.
Ziemann, 224. ^ «Claretnm, Imttrtnmk; To*
cab. opt, 29.
Lütt ? (Laute ?j — «Man spriciit von einem
kartsweitigen Menschen, er ist vil besser denn
ein LüU oder ein Meienpftff». Qeiler, Bilg.,
218 b.
Lützel. Scherz, 966. — 1. Klein. — cAlso gar
lütsd alpo Pin tropfe wassers wider dem
gantzen mer>. Nie. v. Basel, 120. Etc. — Der
zum Kaiser erwilhlie Fürst, .ie lütgeUr der
ist, ie minre misschellc und krieg under in
ufstot*. (Kleiner Macht». Kön., 424. Etc.
2. Wenig. - 'Ltuil, paolnlnm». Herrad,
187 — «... wie luxzil ich getruwcn woltc . . .»
Reinmar v. Hag., 15. — Denen die während
der Hesse ans der Kirche gehn, «den wirt
der messe nüt oder aber vil lütd». Bihteb.,
84. — <lr ist vil geladen und lüttel erwclet».
Eis. Fred., 1, 84. Ete. — «Niemau kan vor
inen genesen; es mnss sich alles liden; do
faren sie über diss, do über gins; do hett das
zu lätgel und dort glns sn vii gethon; knrti
sie berafflen je Icrnnn» Geiler, Bilg., 140 b.
— «Zu lützd uud zu vil verderbet alles Spil».
Id., Pred. u. L.. 30 Eto — «Es sei doonfil
recht oder lütsel». Murner. Bad., H, 3 s.
Lntzerne, lucer na, Laterne. — Die Frau
«enzünte eine lucemen und suchte den Pfen-
nig». Xanler, 110 (81). — Jeder Ztrarmwlohter
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— 9BS —
«loH «In härnn luiben, und wann nahte« ein
fnre nezfreht, ... ein bürnend lieht in die
ItUsem tün». 16 Jh. Alte Ordn., B. 18. — «Ein
glesin lutstm». 1499. Inventar des Ludw. v.
Odratrheim David Hprioht: therre, din
wort ist mir ein iuUerne minen fdßsen». Vil-
linger. — «Zar lut£emen», strassb. Haasname,
1381. — «Wenn du ein Lichtlin in der Lutter-
nen treist. das ziindt dir e«ht eines Sesters
Wit». Geiler, Bilg., IH ^ , 3 Murien, 13 n. -
«Jesus sprach an seinen Jüngern: ever Len»
den tollen telii begärtet, irad blilUi«iid Lu-
cemen in euwern Henden». Lao» lH, 85. Geiler,
£v. mit üssL 212 «. — «Sjr sind rieioh einer
Intuieiidfn JÜuevni». Id., md v. X.« 79 —
Aber auch: «Ich bin der fnch ein Laternen
fartreit». Id., Narr., 59 _ «Die znnfft zut
Uttsernen*. Brant, Bisch. Wilh.« SU. — «So
er doch lüchtet hür als fern — wie ein dreck
in der lucem». Murner, Schelm., e, 8 «. —
«Oranlich warfF er . . . ein Itteem^ die er aach
brach gar». Id., 4 Kf*t7fr, r>, 2 «, — »Lucerne,
in der die flamme aUo dem wiccben ibi
Jetemperiert and gemischt, das sie nit nsz-
rinok das öle, sonder allein versnoht und
sapfft ...» Adelphas, Pic, 151
Lfitcle, Wenigkeit. — «Dir: i-r-te Stütze ist
YUe der Gaten, die ander L^Me der Böten».
GtOer, Plred. a. L., 881».
LniMTB. fi. XittivrNf.
M
Macheion, Lohn für gemachte Arbeit. 1322.
Urk , 2. 161. S. aach Meuktrkn.
Macher, autor, Verfasser. — Dem Bischof
von Strassburg ist «der nam des machers (des
Bvehs) bekant* Murner, Adel, k, 4 b. —
«. . . dan ich seins bachs kein tnacher sander
ein dalmetsch gewesen bin». Id., KÖn. v. Engl.,
Macherlon, Macberlan, Preis einer Arbeit.
— > «Der OoldsQhmfd nem den Gürtel nft für
den Macherion*. Oeiler, Nav. fat., B, 7 —
«Mancher sack ist also gar — zerhadiet
•ebentUdi hin und bar, — fiengf ieli in Bit
blossen an, — daa ich Ttflftr dnt imeiWria»».
Murner, Nb.. 51.
Mnelitk unter anderm auch facultas, Vor-
mögen. — «Wir haben drü '\farhten der iSeelen,
die Memori und Verstentnuss und den Willen >.
Oeiler. Narr., 152 ».
Marken, scheint für ßich kein selbst.stiindiges
Wuri zu sein, sondern nichts anders als das
Verbnm Mengen, volksthumlich, um es mit
JB^Kken reimen au lassen, in Machen verwandelt.
— «... van sie es gar wild durcheinander
hacken und macken*. Zell, Collat , C, I ^
Madecht, voll Maden. — •Madeckt wunden».
Bnmtehw., DIst., 80
Madel^er. gcntiana cruciata. Kirschl., 1,
frlö. ächmelier, 1, 1568. — «Kreuts wurta oder
tMuM^er». Oend., 96 a.
Mftdpr ? Meder.
Mage, Möge, Verwandter. Soheri, 972. —
«Vater, mftter, Meyt, man ...» Gottfr. v. Str.»
1, 66. £tc — « . . und sint diz die magti
bmdere und bruderkint und swesterkint,
öheims kint, mumenkint, vetternkint, basen-
kint, und aüf» die naher sint danno di(^>. 1249.
Strobel, i. aoS. — «Wolt aber uosene möge
deheiner uns ungevolgie sin . . .» 1262. Urk.,
1, 377. — «Vertmehte armer magin und armer
lute». Bfhteb., — Wohlgefallen «an kleidern,
. . . an fründen. an magen*. Tauler, C, (2). —
«äo sü gütes gnng haut, herschaft, frünt und
möge . . .» Id., 449 (78). — «liefen, die de
Kirchen und Kapellanien haben zu verleihen,
und ettwann die Pfiriinden verleihen den
Vettern, frea Ohen lud Magtn, der vor drei
oder \ner Pfründen hat, und nit einer wert
ist». Geiler, Bros., I, SR b. — «Das teind ge-
wesen seine Nefcn, Mögen (Druckfehler JflMfeCIl),
Vettern. Öheim». Id.. Post., 2, 104 a
Mttgern, mager machen. — «Die Gleissner
die megem ir Antlitz». Matth. 16. Geiler,
Kv mit TTs?l.. 35 b. — «Die Wacht der Erber-
keit megert das Fleisch». Sirach 31, 1. Id.,
Selenp., 200 b. Datypodiut : «d^tm, nncnure,
emacrare».
Mttgemng, Subst von m&gem. — «. . . wie
vil mer dann wir allcrsrTini ilsten Menschen
untere Körper Megerum und Kestigung umb
(%rlttna willen gern tollen annemen». Geiler,
Passion, 11 ^.
Mageschaft, Verwandtschaft. Scherz, 973.
— Niemand erinnnte et, «wan eine von der
magtchaff» (rottfr. v. Str. 1, 179. — «Frünt-
schaft, ges' lirschaft, mageschaft*. Tauler, 269
(47). — «Die liie CLribto verwandt ttint
wcsen der ^rmscheit halb, Mogschaft
GesippschaiL halb . . .» Geiler, Post, 2, 104 «j
Ev. mit UssL. 6H — «Verwnndtseludll, mof"
schafft .... Zell, N, .B b.
Magesomen, Magesot, Masot, Magsamen,
Magsaat (Möge, Mohn), zur Oeifabrikation be-
nützt — Darias schickt an Alexander «einen
sag mit mageeot ... Du best mir vil magesomen
gcscndt:.. Kin., 307. — iai2. Urk., 2, 137.
— Der Schiirroeier vou S. Thomä bat für sich
«die mo^tflltdkaJm und swene aehiter «1090-
90ts*. 1H76. Eist, de S. Thom., 894. — «Rilf
vierteil »uuiMOtes z& oley zh machen». 142H.
8. Tbem. Fabr. — Man toll die Gänse nicht
mästen «mit ma^^ntlr.ichen* . 15 Jh. Alte Ordn.,
B. 14. (Viereckige, aus den nach dem Aus-
pretten det Oels übrigbleibenden Magsamen*
Besten verfertigten Kuchen, noch heute zum
Mästen des Viehs gebraucht). — «Ein Fögelin
. . . dat gnng zu essen nnt, Masotkuchen,
Nusskemen and Hanfsot . . .» Geiler, Post.,
2, 22 B -- «Ein sack vol magaomen». Panli,
293 — «Jtffliytttihnrt, pnp«v«r». nmniehv.,
Dist., 87 b.
Magetlich, jungfräulich. Sehens, 974. —
«Durch minen mageüichen namcn. . .» Gottfr.
v, Str., 1, 17. — «. . . ao wurt sü wider reine
nnd maffaidf. Tevler, 881 (4G).
Magetnm, Jungfrauschaft, virg^initas. Scherz,
976. — «Niwan der eine, dem da wart —
Der ertte roienblftme Ton ulnem magitim»,
Gottfr. V. Str., 1, 203. — «Das magkim iet
1 ein kottbnr leben». Gebete, 14 Jh.
6 ge*
oder
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Magesoge, Erzieher. Seherz, 976. — *Mage-
«gm, paedagof os>. Hemd, 182.
Magnatenstein, Magnet ~ «Der da nempt
ein magnatenstein af die wag, so xJicht er die
vag aaff, and der in legt nnder dio wa^, to
löcht er sy herabc>. Ouldin Spil, 35.
Muhein, sich verlubea. Scherz, 976. — tSÜ
hatte Hieb goiu verlolMt und gmn^tU: Nie.
V. Basel, ms.
Mahelsehatz. Brantgabe. Scherz, 976. —
Mehtlschaz, arrhabo». Hcrr.üi. rj l. — «Daz
mahekchaU fingerlin er atiez — an minen
ftiiffer». Hyst Ottdiehte, 14 Jh.
Maio S Meige.
Halatri«, Malatxei, Maletzie, Malacie,
Maltswel, Anssats. Seliera, 9ft9. — «Der
siprhtn^TP der mdlatrie*. Gntl.-Ord., 181. —
«Von riuHid an . , . ist abgewichen von im
die Mcdlatzei nnd ist geretnlgt oder gesnnd
WunltMi». Geiler, Post . 1, 26 a ; 2, ^f' " —
Ein I'oichtvater, der nicht weiss «wa.s under
jeder maletey — und gschlcoht der sünden
mittels sy». Brant, Nsch., hß. — «Das solt für
ussat« werden gut, — heilt mcnsohlichs blut
die malacy>. Murncr, Bad., m, 4 1*. — «Er
wiiBt die rechte artzenei — die ans vertrib
die «tMÜMTM*. Ibid., m. 5 «. — Krankheiten
«als da .neint geschwultz, maltzcy . . .» Id.,
Qayac. 404. — «Man vermeint das die blättern
und die malUey verfrlndet oder nachpuren
sein». Tbl 1 1^6. — «Lepra, das ist diaato^t-
geu oder uszsetzigkeit». Qersd , 70 ^.
Ifalia, llaloB, MAlottg, Malte. Haltelg,
anssHtzig, altfranz maladeox, mittelalt. niala-
ttts. Franz. maladrerie s= löprosorie. — Wäre
«■ Qottea Wille gowwen «das er mich malloc
hette gelossen werden . » R. Merswin,
Oottesfr., 61. — «Der maLoze mensche von den
gMttiiden ist geaoheiden». Eis. Pred., 1, 62
— «Do kam ein mensche 7:6 im, der waz
makmg». L. c. — «Der malatzcn-, mahtzen-
hus». Bei 12 Dörfern, 13 Jh. u. f. — «Ein
ptaUaUiffer Mann, der do nit schlecht maüatsig
■WM, sondern was vol maUateig . . ., do er
den Herren sah , .> Matth H, 2. — «. . do
ist diser Medtz assgangen and hat angefangen
ni predigen». Geiler. Post. 1. 26«; 2. 66 b.
— «. . .in dem Hus Simons des Maialzen,
der maüzig was gesin . . .» Ibid., 4, 16 —
«Essdttd vil darvon (ron dm Blattern) iiuill«^
v.'nrden». Murner, Gayac, 40R. — «Die zehen
maieUigen zu denen Christus sagt ...» Id.,
Luthers Leren, B, 4 ». — «Geb dir gott den
ritten darzu uff die nudetsig nas». Id., Mcss,
B, H b. — Das Nirgengut soll man «zu dem
ersten in den spittal geben. — dcnmaltzcti auch
daneben». Id., Luth. Xarr. 27 — «Erkuiuhmg
ob einer maltgig sei oder uit», Geräd.. 71
— «Kranke, blatcrige, mnligige brüder Christi*.
Warm, Trost , 32 b. ~ «Lame, blinde, mtäUen
. . .» Faul!, 284.
Dasj'p't liu'; <j)iaUitg, leprosus». Göll kennt
das Wort nicht mehr. MalUig hat sich jedoch
in nneerer Sprache erhallen; ein wuMtiger
Mensch i!<t ein aufgedonseneri mit krankhaft-
bleicher Gesichtsfarbe.
Maloebt. fleckig. — «Da (Geiziger) darfest
nüt FriaohM «m«», «i ael dann ▼erdorben
öpfel ; dio malecht sein issestu, bis die andern
auch Fleeken fiberknmnien». Geiler, Brös., 2,
46 — In einer ganz Hhnli l.i i: Pfeile findet
sich matecht dies Wort) ■sXmu malecht. Man
braucht letsteres nicht für einen Druckfehler
zu halten ; es ist das Adj. von Mal, insofern
dieses die nämliche Bedeutung vic Mase hat;
S. z. B. Abermal, Slnttermal.
Maledien, maledicere, verwünschen. «
Mancher «loszt sich jung zu priester wihen —
der dann .'•ich selb dut maledten — das Ot nit
lenger gebeitet hat». Brant, Nsch-, 22.
MälMloii,MalMhlom,TorlegeRehiofB. Selten,
983. — «Ein maleslos an die alte lichoftiire.
1414. 8. Thom. Fabr. — «10 4 amb ein mal-
sdklof an die bflehor in der treueammer». 1417.
Ibid. Etr 'Leit man ein mcUscMosz schon
I darfUr — und blüszt all rigel. tor und tür ..»
I Brant, Nach., 34. — « . . malschlösser an die
1 ketten . . Id., Bisch. Wilh.. 282. - Im
folgenden nur Bchliesse : Bücher «ku&tlich ge-
: bunden mit mahchlossen beschlossen >. Pauli, 831.
' Malstatt, Gcrichtstätte, Versammlungsort.
I — Die Vasallen des Bischofs sollen sich rüsten,
und warten «uff weiter verkündung der mal'
\ statt und hcrbergen». Brant, Bisch. WUh«,
: 260. — Der Bischof ward gebeten «das er
uns zeit und maistat hie zu Straszburg . . .
I benante». Appell., b, 3 — Der Strassbnr^er
Magistrat hat Treger fllr «in« Disputation
«zeit und maistat heim gssetst». Capito, Vor-
warn., C, S
Malttfei. 8. MakOrie.
Maitzig. S. Malas.
Mandelreis, eine, wie es eeheint, besonders
beliebt« aiiaae. ans Mandeln nnd Reis zube-
reitete Speise. — «Gottes gegenwfirt würt
sein sein speis, — für die es (ässe) er kein
mandelreis*. Murner, Bad., L, I b. — «Frönt-
lich wort sind der geuch spis, — die er anncm
für mandelrtH». Id., Geuchm., K. 3 « ; B, 4 b.
Schelm , h, 3 * ; Luth. Narr, 137.
Mane, Mone, masc, Mond. Scherz, 985. —
«Ouch schein der man« tn d«r sit». Oottfkr« v.
Str., I, 18b. Etc — «Der mane verwandelte
sinen sohin»- Bihteb, 84. — «Die sonne and
der mone nnd die Sternen». Tanler, 89 (7). —
«So ir zeichen sehent, daz dio suniie. der man
sich furwandelt . . .» Eis. Fred., I, 70. ~
«Naoh dem vollen monen des abrollen». Glos.,
!7. Kön , bl2. — Man seh «drig»" -miTien nnd
drigemone». Kön., 267.Etc. — «Do der müne wart
schinend« . . .» Mixlein, 29. — «Zum Jfon«».
Hausname, Strassb , 1329 Colmar, -
«Wann ein grosser Klotz Blei bei dem Mon
were, wan er herab fiel, so behielt in das
Ertreich>. Geiler. Arb hum., lo9b; Bilg.,
135 b. Etc. — «Under dir (Harial dermo« dftt
stan». Brant, Rosenkr., D. Ged., H. — «Dar-
zu hilfft enoh der unstet mon». Id., Zamefugang,
D. Oed., 27. — «. . . domit dn siest dem mon
gantz Pölich.. Id., Xsch., 95. — «Wie die .'^unn
und ouch der mon — nach unserm willen
sollent gon». Mnmer, Sebelrn., g, l •. — «Mit
Sternen, sunne und dem mon». Id., Nb., 213,
— «Mit mones schein». Id., Virg., E, 9 i>. —
«In der nacht bei hellem mon». Id, Luth.
Narr, 181. Ste. ^ Im Tranm üo «sonn b«i
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dem mm sehen». Ttvnmb., a, 5 >>. — cWan
der mon vol sUdt . . .» Adelphus. Fic, 164 «. —
«So der mon nüw würt . . .» Fries, 28 >>. Etc.
Dasypodius hat nur Mon: VoUmon, Ring
nmb dea M<m, etc. £ben40 GoU, 22 : «Lana,
Jtfon».
Manigralten, Mani|?vttltigen 1. Bunt zu
sammensetzen. — Minne «treit von lästerlichen
titen — OmumOswOM einen tak*. Oottfr. v.
Str., 1, 169.
9. Vermehreu, muiuplicare. — <Got hat
die heilige e . . . nfgesat, das sich die men-
schen... süllent manigvaUigen». Nie. v Basel,
Bek. Taul., 44. — Die Schmerzen des Lazarus
sind «gehuffet und manigfaUiget worden».
Winijih., Chrys., 1.3 b. _ «Wenne sie ir gebett
maiugfaltigen,SQ w ill er sie nit erhören». Pollio,
Pred , B, l b. — «Ein schrifftlich erroanong.
durch den droek gemait^iftdtigt». Hohenlohe,
A, 2 «.
Manmeclitig, nubilis, mannbar. — Die
Töchter sollen «nach zwelff erfüllten jor man-
mechtig geloabt werden». Horner, Instit., 20 «.
Mannen, einen Hann neluncn, i?ich verhei-
rathen. Scherz, 9tf7. — Die Bürger von Pfef-
fingen «mögen af einander wiben und mamun
noch recht harkumcri, iin^. r ^vnlchem herren
es inen wolgefalle» l'iH Weisth, b, aT6. —
Ähnlich, Kembs. 13^3. Burckh., 144. — «Es
was ein Wittwen die wolf hit widerumb
mannen». Geiler, Narr., 113 ». — «Der jüngst
Tag würt knmmen unbedocht . . ., so man
weibt und mannet and sich vermäheiet*. Id.,
Post., 4, a.) i* ; Arb. hum., UJU — «Sie wei-
hen und tnannen nnder den adel». Paoli, 121.
— Auch in der Schweiz.
Manot, Hunat. Scherz, 995 Seit dem 14 Jh.
ist Honat bei uns die gewöhnlichere Form.
— *Memot», fierrad, n\i, — «In dem nehstcn
manote noeh dem ongette». Kirehheim, I'A^m.
Weisth. 0,4-^4. — «Innewendig^ tineni manode
naob minem tode*. l-i'dö. Be^inenhaus zum
Wolf. — «In dem nehtten numodt». Hist de
S. Thom . 9ü. — «. . . über ein jar und einen
manod». Attcnschwiller, 14 Jh. Weisth , 4, 10.
Etc
Mansliiht, Manschlag, Manschlachtnng,
hünücidiuui, Murd Scherz, 993. — «... Daz
ir 7.Q manslahte — Immer gewinnet ahte».
Gottfr V. Str , 1, 143. — Beichten ob man
begangen •mamlaht». Bihteb., 23. ~ «Ich han
vii manigen mort und manteMag gestiftet».
Eis. Pred., 1, 225. - «Von dem Uenzen precn
uss die bösen Gedcnckcu, MansdUachtungy
Eebrechung, etc.». Geiler, Ev. mit Ussl., 5b «
Mansiegig, Manschlechtigi mörderisch,
com Mord geneigt. Scherz. — «Do spro-
chcnt vil liites : dis wore ein mamlegiger ho-
best and ein blütvergiesser». Kön.. 5)6. —
«In der nlten e gebotten ist: dn solt nit eum>
schleck werden» Eis. Pred., 2, ö. — «fas es
nit werd zu einem Hass, der die Sele macht
matudUtechtig». Geiler, Bilg., 1, 37l> .
Mansk'hti't-, Man!^di)erhter, MannschlSch-
tiger, Mörder. — «Du Kayin uszging, do wart
er ein maneMiter an sinem eigenen brbder*.
Pred. Ingolts. — «Dn das der Künig hört da
ward er erzürnt und sandt sein Her und tödtet
die ManscMeehter und zündet an ir Stat».
Matth. 22, 7. Geiler, £v. mit Ussl., 158 —
«Welcher opfert ein ochsen, ist als ein nuum-
Schlacht iger». Jcr. 66. 3 Wurm, Trost, 23 «.
Mansmatte^ Matte die ein Manu in eiaem
Tag abmfthen kann. Sehers, 991. Seigneun et
villages, 173,
Man werk, Feidmass, was ein Mann in
einem Tag bearbeiten kn&n. jnmnle. Betenden
im Ober-Elsass üblich — «Nün manioerifc reben»,
Sierenz, 15 Jh Burckh. 185. — «24 mantoeri
matten». Diespteh, 14 Jh. Weisth.. 4, 5, —
«Ein halbe mannetoerc matten . . . ze Wal-
prechtswiler». l UO. Cart. de Mulh, III.
Hftncelkorn. Manaerkon, Molserkom
(hente Mol/ r), Mischung von zwei verschie-
denen Kurnaiiea, die ciu mansus, eine Hube,
als Zins zu liefern hat. Scherz, 996, 1073 —
«Annonamansnrnalis, vnlgo dicta manselkom».
1814. Hist.de S.Thom., 66.— «Ein malter Korn
von manzaikorne». 1341. Hanauer, Conslit , 2u8.
— «2 maltcr manMalkonu$» . £irchheimt l«tö9.
Weisth , 6, 484. — •MMsaBbom (wovon) dns
dritteil si Avcisse nnd die zwozal wiche».
Sandhaosen, 15 Jh. Weisth., 1, 677. — Jede
Hnbe von Breosehwiekersheim liefsrt n. n.
«vier viertel manizerkomt. 15 Jh. Weisth., 1,
7U. — MulUerkom,, das ist das zweitel weis-
sen and das dirteil rocken». Adelshoffen, 16 Jh.
Hist. de S. Thom , 838. — Jede Hube von
Eciibolsheim «git 15 Hertel mulUerkomeg*.
i6Jh Ibid, H29. — «Ein malter muluerkorntu».
Achenhoini. 1429. Weisth , f), 486. Etc
Marderdreck. !Nücli jetzt gilt er im EU&ss
für wohlriechend — «Balsam oder mard^
dreck, der schmeckt onch wol und kost näU.
Murner, Genehm , D, 4 b.
Mtire, Mere, Erziihlung, Mähre, Neuigkeit,
Scherz, 99b. — «Dem warent die mar« —
Sorglich nnd angestbire». Gottfr. v. 8tr. 1,
'X). Etc. — «Do die wffre kunig Rudolf fürk am
do duhte ez in ein gespotte». Glos., 45. Etc
— «Do diso mere David horte, do lief er von
dem viho das er hüte». Kr'-n , 'J6H Vac. —
«Ich wil dir zä dem ersten sagen g&ie mert,
die dich wol erfrowen mag, des iel das d«
bist uf eime gerehten gcworcn anevange einet
grossen lebendes». Nie. v. Basel, 22«. — «IHM
mere habe ich... gerne gehöret». Nie.v. Baeel,
Bek. Tau! . 25 — «Al!c die stat wart sin vol
mere» (voll Gerede über ihn). Ibid., 27. Etc. —
Sie «sitcent doheime und bagcnt alle die meren
und wissent alles das in der stat beschiht».
Hugo r. Ehenh. — Eine Fran fragt ihre
Ma|,'de : «wa.s sind nücr mar in der stat?
So sprachen sy: wir hören niohla fremds,
wenn dae jederman von eneh redet». Guldin
Spil, 81. — «Es ist nüt eine viere, es ist
wor, wanne ich befiant es selber», liic v.
Basel, Bek. Tani , 41. — «Dis dneht mieh dn
wunder mer». Altswerl, 21. — Nachdem nwr
fünf Predigten gehört, «do er iv&ste tmd saoh
was der mere was, do gedoehte er ee were
gcnftg:». Tauler, 242 (42). (Was der Mere i^t.
was an der Sache ii>t . ~ «Nenwe ilfer sagen,
das gantz Gemüt beflecket ... Da meinst es
soll dir wol dienen das du der nüwen Meren
so vil weist». Geiler, Sünd. des M., 69 b ; 70
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- 986 —
Etc. — tloli vörcht, es kameii bald die tag
— das man me nuwer mär werd inn — dan
iu>& gefiall . . .> Brant, Nsoh, 14. - Et aacht
wie er «bring vil nüwcr mer barfBr». Ibid.,
87 — Ein schlechter Prediger sagt teinfasz-
atftliUand — und all nüw mere im tütschen
laad». Hamer, Schelm., a, 5 «. — «Wie dacht
das üch 80 frembde mere, — ob der tüfel apt
»ohon were». Ibid., i, 2 «. -~ «Darumb so
hSren dfs« mär . . .» Id., 4 Ketser. B, 2 b
— «Ilettent sie gewiszt die mere - wo doeh der
jangbrun were . , .» Id., Bad., L, 4 — cAber
•ag du mir hie die m«r — durch wolehen wind
ilu kommest her». Id., Virg., H, 7 b. _ «Als
OOS die alte landmer sagt». Ibid., z. 6 b. — Id.,
Oeaebin.. v, 4 a ; Nb. 72; Luth. Narr, 90. Etc.
Mar;^zai, Zählung nach dem Vcrhiiltniss.
Scherz. — Zu Strassburg «starp raiure
lites itodi marggale, alse man sprach, wanden
in andern steten». Glos., — Das baare Geld
der Jaden theilte der SUaaab. Bath «ander die
ttttwerg noeli wutrenä*. Ibid., VM>. — Sie wur-
d>^n «gcschetzet ieglicher noch margzal, also
er ein ghl bette geschriben gen*. KÖn., 811.
— Ftiiren die Kneehte «minre denne ßO gar-
ben, SU m ! man in noch margzal abeslahen»
von dem f ohrlohn. Il02. Eist, de S. Thom.,
897. Ete.
M&rleebt, märchenhaft. — «Das einfaltig
voick (verlässt sich) u£f die aagegrandten
wUMedUtn ding». Zell, P, 3 a
ÜMIIiel, Marmelstein. Marmor. Scherz.
1004. •-«... von grünem marmtl». Qottfir.
Str., 1, 880. — > <Dm gefesde was wie
marmelstcin» . Altswert, :^0. — cWann hio vor
osejrtten die Eömer ein kanig machtent, so
braelit ntaii im tyn fnomulatein, dareuss er
im ein grab machte, darumb ilis er ge-
dacbtnosz hett seins tods». Galdin ijpil, 9. ~
«Ifftria Ifofdalenft hat aneh innerlieh ein köst-
liche Salb getragen, in dem steiniu Marmel
irea . . . Hertcen» Geiler, i Karlen, 57
See. — «Die «ttl UHR nfit ein kostlioh grab,
— oder das man grosz m jr»i hab». Brant,
Nach., 8H. — «. . . das ich ward safer und so
rein — als ein weisser mamOUrin*. Hemer,
Bad. m, Hb. — Ein Tempel «auss grossem
schönen marmdttein»* Id , Virg., m, 3 —
•&3k krag von fiuiniiebf«Mi». Pauli, wi.
Marmelin, Marmelsteintn, von Marmor. —
Der Eetrich, «swie herte marmdin er si . . .»
Qottfr. Str., 1, 230. — «Ein marmeUUynen
g^aj)» Kün., 5f''8.
Hertel, ULartyrium Scherz. 1C06. 1. Die Pas-
sion CAriati. — «Stent af dareh der reinen moreel
'?re». Geisslerlied. Glos., 106. — Christi •martel
uad orstende*. Kon^ ^i». — Christas, «do er
Bohete sinre martü ...» Bis Pred . 1, 0^.
2. Blutige Verfolgung - «Der judon marleU.
Glos., 1U3 — «Darchehtung und martel die
dar keyser DyooletiaBtiB und sine nochkumen
den cristcn -lotont». Kön., 3 »13.
3. Fein, Marter. — «Bis miiste er alles in
grosser . . . maiid der . . . bekorungen ns-
lidon». Nie. v. Laufen. Gottesfr., 18H — Cato
5pr»cb: «e ich wolte das . . . Julius . . . mir
Sro««e sMvifl enedetle, e wil loh mich selber
öten». Kdn., 888. — «HetfeMta Alle die maHü
gelitten ...» Tauler, 44 (9). — «Das fBr nnd
martel der hellen». Hugo v. Ehenh. — «Do
gieng diser dar . . . und klagt sich wie die
in der Stat im solche Jlfarf«! hetten angeton».
Geiler. Bilg., 77 i».
Martelbiid, Gruciftx. — Man sagte «daz ein
martelbüde zft Offenburg geswitzet bette». Clos.,
11«. — « . . so siht er wie das hiiltzin v\ar-
Idbiiie sich gegen ime neiget». Nie. v. Basel,
82. Ete.
Marteler, Marteror, Miirtyrer. Scherz, 1006.
— «Hettestu alle die martel gelitten die alle
marteler ie gelitten». Tauler. 44 (i)). Etc. —
Schwören «bi den krönen aller marteler». Clos.,
— Papst «Eaticianus sftchte der heilgen
martüar übe». Kdn., 616. — «Der heilig mar-
teler Nicomcdis». Conr. v. Dankr , v. 172 Etc.
— Die Dominikaner behaupten, die vier zu
Bern verbrannten «seien «iiartor«r all vorgott».
Murncr, 4 Ketzer, Vorrede — «Der lüffel bat
also wol seine marteler ais unser her got».
Id., Luth. Leren, C, 4 a; Gayac, 483. Ete.
Blartclich, marterühnlich. Scherz, lOCn, —
«Do dirre gevangene ritter wol uf ein halbes
jor in grosser martdtieher pine in der geveng-
nisse gelag . . .» Nie. y. IkissI, 14:5.
Marteln, I. Zam Märtyrer machen, als
solchen töden. — Pepst C3rTiaens «fftr mit
il.OdO mcyden gen Köln und ward mit in
gemfurUU». Clos.« 17. — «S. Jocop der minre...
wart ffemarteH» Kon., 337. Etc. — «Die heiligen
die do gemartelt wurdent . . .» Hugo v. Ehenh.
I 2 Peinigen. — «Yormolss marUUent die
I heiligen Juden nnd beiden: ulk stillent dieb
martelen die ocli vil heilig schinent». Tauler,
J HOö (52). — In der Hölle «zerrent and mar-
tömt die tafele die arme sele». Eis. Pred., 1,
! 67. Eto.
Martsche. S. Euntofü. Ben., 2, 1, 81, macht
dazu ein?
Mas, Ma««z, Speise. Mahlzeit, engl., mcss.
I Graff. 2 ,9<i4: Max. Scherz, 1008. — «Er enbeis
Idozwisehent nie masstB noeli trankes» Nie.
' Basel, 130. — «Mit grosser zucht ninibt er
das masz». Brant, Thesm., a, 2 — «So man
genomen bat das ma»8, — so sag man deo
gratias». Id , Nsch., III.
Maee, Mose, fem., Flecken. Scherz, 1010.
— «. . . das wir die mosen mit worer rfiweii
abgeweschen». Eis Pred , 2, 20. — «Alle süni-
lichen moten und gebresten». Claus v. Blov.
— < Wan ein weis Mensch stot vor eim Spiegel,
sieht er ein Mosen in dem Äntlit, er weschet
sie ab». Geiler, Narr.. 13 «. — «Diser welfe>
lieh Lenw oder welttioh Mensch würt erkent
in etlichen S pro eklen und Mosen die er an
im hat». Id , Bros., 1, 62 «. «So bald ein
Mensch ein Sünd tbnt, so bald entpfkebfc sein
.Seel ein ^fas^ic*. Id., Selonp., 2ti7 — «Paulus
sprach: ich trag die Massen meines Herren
Jesu Christi in meinem Leichnam». Gel. 0«
17. Id., Solenp , 6 5 Etc. — «Blumen ganti
on tnosen». Brant, Bosenkranz, D. Ged., 6. —
Maria die «kein sündenmas verseret». Ibid.,
14. — »Wesch uns von dem mos der siinden».
, Ibid., 8. — Die Dominikaner trachten «das sie
1 Marie strichen an ein mauen and ^ fleek
I der Banden». Huner, 4 Ketser, A, 1 b. cSe
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1
wir dir (Oott) anser nuuen klagen». Id., Bad.,
C, 3 b. — «Gott hat tins selbst in^ hari i^f,-
biasen, — abzuwesohea un&er masen». ibid.,
B» '2 aw Bke. — «Die nuuen und flecken der
hat». BrunBch . Dist., 103 K — «Was mosen
und mackei er aa im hat . . .» Adeiphus,
Bhodia, Vorrede. — «Man sol got kein thier-
lin opfenm, das ein g-ebresten het noch mos-
sen». Paaii. tiO. — «Die mass 8oU du nit
nnderstoQ abzuweschea». Ibid., 270. — «Kein
mackei und kein moss darin stot» (im N. Test.).
Ziegler, Niessung, C, ii «. — Narbe : Benecke,
8, 1. 85. — Wunde die «odumm«« oder zeichen
geheilt werdfin mn^>. Brnnschw., Chir., 17
Das Wort ist uuch im AUciuanaischen, Schwä«
bischen und Bairischea üblich. Hebel, S, 968.
Bchmeller, 2, Schmid, 375.
Masecht, fleckig. — «Kein guten Opfel isset
er ider Qeizige), mui getuf keinen ans dem
Keller bringen, allewegen mnss man anslosen
die masechtm and die anfahen zu iauloa».
Qeiler, £v. mit Uiil, 06 » — «Blsw und
nwsecht umb die äugen». Paoli, ttSl.
Masot. S. Moßumen.
Massen. 1. Mit dem Gen., mit etwM Ifosz
halten, sich dessen enthalten :
lo intransitiv: «Darumb wir jetzund^ vatter,
went der scholmensnnlft off «rden maeMn».
Murner. Schelm., k, ö a.
2o reflexiv: «Der wirt gclieissea wol ein
fIroBB, der eieh mit bulcher unzuoht mosM,
— so im gut essen bschert das heil». Brant,
Nsch., 110. — «AUwil ir üch der stück nit
ma««en, — so müssent ir mich schriben lassen».
Murner, Sc^plm , K. 7 t*. — tWollet umbgottes
willen euch viassm umb gelt also zu messen».
Hehenl., C, 2 b. Wortspiel: me»»en, Messe
lesen. — Du mag'st dich «ns7 brüderlicher
lieb deiner froiheit ttiosaen und dich noch ein
eeitlang derselben enthalten». Zell» m, 1 a.
2. Activ, beschränken, aufhören machen.
Ben. 2, 2, 211. — «Wenn ir die Sachen werdent
flUMMn, — eo ^vil ich von mim bsehweren
lassen». Mnrncr, Nb. 44.
Massgenost», Tischgenoss, von Mats. — «Er
weit aneh reden zu seinen JfosifniotMn nnd
nam war wie jeglicher g-ern obenan gesessen
wer». Geiler, Ev. roitUsäl, 14Ö ». — «Du tien-
gent an die Massgenossen die mit im /.u Tisch
Bassen, zu sprechen >. Ibid , 176 ^. — Ein grober
Esser «ist ein böser mmsgenosz». Brant, Nsch.,
110.
Massleidig, verdrossen, überdrüssig, Eckel
vom Essen empliiuicnd. — «Ais die Juden, da
Bie in der Wüste waren nnd waren des Uim-
melbrots masskidig, sie hetten p^ern Fleisch
gesseu». üeiier, äünd. des M., 4 ^. — «Du
bist massleidig worden ob der Kunkel*. Id.,
Gcistl. Spinn., M, öD; Bilg., 54 b; Brös., 1,
öy a. — «Die hungerigen, so sie irc gcwon-
liohe speisz unterlassen, mmdeidig werden»
(vilcscere) Murner, Gayac, 42:^. — <Da ein
mensch maseleidig ist in dem magen . . .*
Brunschw., Dist., 34 »>. — cDer eehwanlz (der
Thiere) macht ein masrleidigen magren». Fries,
H3 a. — Messen «mit numleidigem magcu und
dorehB gelte und gelte willen gehalten». Zell,
I Maeeleidigkeit, Verdrossenheit, Eckel. -
«Vor discr müden erschlacrenen Matsieidigkeii
hut du dich mit allem Fleiss>. Geiler, Bilg.,
1 10 a. Etc - Kraiüie «die mit massleidigUt
und verdrusz beladen seind». "Wimph., Chryg.,
11 ». — *MaszleidigkeU zu essen». Fries, öi^.
MInliell, mäeelg. — «Ich lob wermässm
sagen kan> eines andern Lob (moderate).
Braut, Moretus, a, 2 — «Hab liep die fora
des gelts mässlich». Id , Cato, c. 2
Mttiiswerk, Knnst des Masswerfce. mes-
sende Kunst, Geometrie. — «Man liest voa
einem der was ein grosser Meister in dar
Kunst des Masswerks mit dem Zirkel*. Geiler,
Pred. u. L , 11 »>. — «ich lies von einem der
lag in der mesaendttn Kumt . . , das er ver*
gass das Essen». Id., Sünden des M , 11
Materlich, Materisch, roatcrialis, materiell.
— «Zwei materlicfte ding mügent nüt an einer
stat gesin» Tauler, «3 U9). — «Die maierlirK
sach <Ursaohej des spils, das ist armut*. Gol*
din Spil, 2* ' — «Dise materischen Tempel seil
gemacht ... umb der Selen willen». Geiler.
Bv. mit Ussl., 12Ö t>. — «Sie haben in mit
materlicher oder irdiseher SaUNtt ipeealbet*.
Id , 3 Marion, 5 b. Etc. — «Begen nnd wind,
die an die matterlichen heoser Stessen» . WimpL.
Chrys., 14 a. — Matth, i», 61 redet Cluriittt
nicht «vom materlichen tempel, sunder von
dem tempel seines oörpers». Zell. C, 2 —
«Der materliehe tempel». Wurm. Trost, 46 fc.
Matscbrech, masc, Heuschrecke Scherz.
lOlö. — Plagen durch <kever,mat&chrecken...*
ClOB., 113. — «Die ahteste ploge: do komeit
grosse matsehrecken* . Kön., 263. — Colm.
Chronik, 11. — «Zum matsdhrecken.» St.ras»b.
' Hausname, 1404. — «Ich saoh aasz einai
loch springen maCselkredpm eder hftwaoiunkal».
Guldin Spü, 72.
Matsmi, masc. u. fem. Sehers, 1013. L
Strohmatte. — «Ir cleider worent asser loubf
und grase gemäht also qnesten und malzen».
Kön., Hl. — «24 soh. umbe die maUent^ den
chor». 1386. — «30 soh. 6 ^ von den maUen
z& machen in den chor.». 1442. S. Thom. Fabr.
— «Alt motzen» und anderes «gerümmel».
1432 Spit. .Arch., Teutschb., !Ü8 »». — . Sollest
du uff einer Matzen ligen, si wer dir zu hart».
Geiler, Brös., 1, 107 " ; Emeis, 2^ b; Bilsj,. 6? b.
Etc. — Schlechte Weiber gehn in die Klo?t-r
wo sie «matzen schütteln in den zellen».
Murner, Geuchm , k, 1 b. _ cAlle mattem «ad
' bretter, die er in der fcirehea fand. . . w»
Pauli. 43.
2. Grobes Gefleeht Aberhavpk — dfoteini..*
so lang als des turns wend, usz aakeneilea
gemacht. . .» Ringm., Cäsar, 89
Dasypodlns: «JToIm, matte». Göll, dOA:
«Storea, matta, malzen». Bei GoU ist das Weit
schon masc. wie auch heute noch.
Hatzknchen, ungesäuertes Brod der J«dea.
— «Wie sie sieben Tag sclrm essen, noge-
teissmet Brot und Matzkuchen*. Geiler Narr.,
Uli a. «Also ist heimgegangen Gredeoa . . .
und hat gemaehet Matärndum; Id., Prai. t.
L., 8b to.
Der StrasBb. Name fBr dieee Knehea in
noeh immer HhImnw
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- »7 -
Mtmlwerf. Maulwurf. Wir Bagen aoch Mül-
Werfer. — cWie die maulwerffcn in den garten
Und in dori wisen oder matten 7.m vertreiben
seind» Kathselb , d, 8 *. — •Mtäicoiff» Ibid ,
b, 4Jb. ~ Die 0eit7.igen «haaffen als uff ein-
ander gleich einem blinden moulwerffm*.
AdelphoB, Pafision, T, 5 «.
Munwcn, minnen. — «Setz ein Katz in ein
Vogolhaas . . sie bleibt ein Katz und maw
fe€t aiwegen». QeUer, Has im Pü, B, 2
Meder, fem. Mederin, Miber. Sehers, 1017.
— Der Bürger von Scltz «hoiwere, snittcre,
meeUre». 1310. Weisth., 1, 763. — Jede Hube
▼On Artoleheim gibt «dem appete ein mcder
nnd ;cwenc snitter». 1920. Ibid., 1, 698 - <YÄn
jeder aol ein tag t&n . . der meder mit biuer
segen». 8. Peter, 16 Jb. Ibid , 1, 688. — Der
Hcr/.o^ von östreich hatte «bi ime of 300
me<lcr mit iren sensf^n». Kön.. 827. — «Do
heischet der tröseht do gip dem meder». Conr.
V Dankr. v. 464. Etc. — «Do nnn das Volck
mUer was gclegea ... und also zu Tisch
Ini^n uff den Lüffen, wie Mäder uff den Mat-
ten. . .» Geiler, Post , .3. 59 " ; Arb hUBL, 7
Etc. — Brant, Freih. tafcl, 8U.
Göll, 59: «mcssor, mäder».
Meerstern, das den Seefahrern Norden an-
7.ei$?ende Gestirn, der grosse Bär. — «Sfaria
sprichet zft tüschc ein mersteme». Bis. Pred..
2. yi l (In alten Kirchenliedern ist Maria Stella
uiaris genannt). — «Zu dem andern so weisen
die Sternen die Irrigen und besonder die
Schiffleut ; und das thnt der Mörstem oder
der Wagen oder die Henn mit den Hünlin,
"»•ie ir es heiisen, ^egen Aquilo». Geiler, Ev.
mit Ussl.. 206 — Gewisse Lehrer meinen
«<las der Tron Christi und Marie seiner Muter
und die Woinng der üsserwelten sei gegw
dem Wairen und ^e^tn dem Meerstemen, pe-
E^en Aquiio, gen Kul abbin.* Id., Pred. üb.
Haria, 5 b. — «Sie faren on ein Gompnee nnd
den Merttemen.» Id.. Narr , -J^Q «.
Meertriibel, getrucknete Trauben, die man
damals aus den griechisehen Inseln bezog. —
» Wir jet« wenn wir fasten «o ist unser Col-
ia.ui>n ein gut Stück Fisch oud so vil Figen
und MertrüM, Mandel undd esgleichen bitz das
dir der Magen füll würt». Geiler. Bilg,, 130 «■
Die Verkäufer bei dem Tempel von Jeru-
MÜem nnhmen von den Käufern kein Geld,
»'-nrMlpr snst kleine Schenken und Gnl)lin, aLs
Murtrubd, Figeu, Üpfcl und Biren, Nuss und
soliehe Ding». Id., Post., 2, 17»; 80«. —
• Z«hn mertrübd, zwey lot aiiMdioltB . . .» Adel-
phus Fic, 144
Meerwnnder, 1. Fabelhafte, angeblieh des
ileer bewohnende Unpehcncr. deren Existenz
noch im 16. Jh. von NiemanU bezweifelt war.
— Am dritten Tag vor dem jingsten «erha-
bent sich die fische in dem wasser nnd in
dem mere und alle merwutuier». Eh. Fred.,
I, 90. » 8ft (die Sirenen) sint glich eime
merwunder, wen sü sint weder fleischen noch
Tischen.» Pred. Ingolts. — Siren i^i ein sol-
cher Fisch oder Merwunder im Meer, da.s hat
ein Mpnechenantlitz wie ein Fraw». Geiler,
Schiä. der Pen., 11 h. — «Ein Meenouttder,
Ii«lUgo, äM hnt «tirta OwUsehnft
mit den Vögeln, etwan mit den Tischen». Id.,
Narr., 167 l*; Arb. hum., III b.
2. Ungeheuer überhaupt. ~ Benedikt IX
erschien nach seinem Tod «eime erbcrn manne
alse ein mertcunieTi das obenan holte eines
esels köpf m l tv^s undenan ein !i re». Kön.,
666. — «Zum »ierM?u;MJ<r», Stra»=.b Hausname,
1873. — «Ein Ungebnrt, Zweithieruntr, ein
MeertDunder das da zwen Köpf hat» Geiler,
Sünd. d- M., 68 ". — «Item das die fraw et-
wnn frembde inbildung hat, als dan ofit selt-
zame merwunder geboren werden davon».
Fries, 60 — Gleich wie ein merwunder bin
ich vilen worden» (Ps. 70, 7, prodi|niiin>.
Nachtig., Psalter, 178.
Der Ausdruck ist noch in Strassburg ge-
bräuchlich um etwas anffaUendea^nnglanlillohes
zu bezeichnen.
Megen, Mejen. mähen. Scherz, 1019. —
«Wir roügen sniden onde mäjen — Daz selbe
daz wir dar gesäjen.» Gottfr. v. Sfr , 1, 168.
— «6 <^ den cappitcigarten z& megende».
1417. — «11 sch. von den matten z& megen.»
446. S. Thom. Fabr. — »Meiet men die
matte . . .» Nothalden, 15 Jh. Weisth., 1, 683.
— «. . . werent die matten gtmegt . . .» Ries-
pach. lö Jh. Ibid., i. 6 — Man braucht
«meder ze meigendt.*. Metzerai, 15 Jh. Ibid.,
4. 198. — «Sebir die lember — und mege
omet» Tonr. v. Dankr., v. 257. Etc. — «Ich
bin ahgemtyet worden als Hew ; . . . das Gras
das man abme^^ das dorret gleieh». Geiler,
Brös., 1, 27 ». — «Jetz so haMct oder metfet
er (der Tod) ab das Gra;^, die Kind, mit der
Siehlm oder Segessen». Id, Arb. hom, 19 >.
— «. . . mein kom in dem samen megen».
Brant, Epigr , Copie, — Ich glaube es
ist Feiertag oder es regnet, «du bettest sonst
darfiir gemegt . . * Er «irrt mich nit so vil
der regen, — als das ich offt on lust must
aw^». Id., Freih. lafel, 811» 312. — «Do ich
jetzund narren seien wil, — wil ich für ein
dri tusend meien». Murner, Nb., 12. — «Eva
hat ein somen geseyet, — daran man noch
uff erden meyet» Id., Genehm., t, 4 b. — tAll
glury und auch geistlich freud. — die Tho-
mas von Aquinas gemeyt (gemäht, geerntet)
— hat für sein Ion im hiiiMnelrich . . » Id., 4
Ketzer, F, 4 b. _ Ein Müder, «do er also
meiet . . .» Pauli. 238. — «Das gras meyet
man ab». Nachtiir., Psalter, 362. — «Nicht
müuen da sie uil gesäet haben . . » Brunfels,
SSehndeD, b, 8 *. — «Er far zu ackcr. oder
meg auff der naMni . . .» Ziegler, BiiehUn,
D, 2 8.
Megre, Magerkeit. — «... der tut als ob er
hüner spickt, — die von wugn sind eistiekt».
Murner. Nb .215.
Mehelvinperiin, Ehering. — Nach dem
Tod des Jrmti' ^ Meibt der Fran ihr «tMAei-
mngerlm» 1422 Lrk., 2, 122.
Mehelich. ehlieh, Yermlhlten geziemend.
— «Er verbindet su in . . mehdicher minne
züsamene». Nie. v. Ba.scl, Bek. Taul., 'i2.
Meheinng, Vermählung. — Juno «hettallo
mehelung zubereit» (rinenla jogalia). Morner,
Virif., k, 6«i 6 b.
Meide, nas«., Hengst. SüuUt l^^^' "
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probest von S. Arbogaste der lihet ein meidin,
den der schaltheisse ritet nach dem wagene»
Ider Stadt Heerwagen). 2" Stadtr.. Grand., 0
intd , 2, 214. — Ein strassb. Rathsherr soll
«ein ross haben oder einen gateti meyden von
10 marken wert», c. IdU. Urk., 22. — Wer
m Stranbur^ «SOOO pftinde weit hat, der eol
einen meyden haben nrab 20 pfunt». 1360. Kön ,
Beil., Uöij. — Jeder der vier Heister und der
Amneiiter sollen haben «einen mcttfew nmbe
t?0 gülden». 1371. Ibid. 941. — «So ich sii
(die Johanniter) sihe vor mir gonde und ritende
nffe hohen meiden, alse gar weltttehe . ■ .
mit knrtzen kleidern and mit langen mcsscrn
. . .» Nie V. Basel, 287. — Der Vogt von
Fegersheiro «sol haben einen meiden stände
in dem ditighove», während sechs Wochen.
«Der banwart sol denselben meiden alle tage
. . , uinb den ban ritcn, den bau zft bohfitonde».
16 Jh. Weisth., 1. 709.
Meien. S. Meige.
Meien, Maibauni. — «So man der geachtn
ein meien stecken soU füg er eich sventaig
mil nff den Sohwartswald, ai\d aiudi die höeh<
sten dannea an fteeken». Mnrner, Oeoehm.,
e, 3 b
Meienpflff? Geiler, Bilf., 9181». S. die
Stelle >. \ Lütt.
Ueieuücli, Meiisch, zam Mai gehörig. —
«. . . eines kfllen MeyniMAen tonwes . . .» Nie.
V. Basel, ms. - «Grüner ab ein «w^iieft gras».
Gottfr. V. Str., 1, 37.
Meieren, Meioran, Majoran. Orlgannm vn!-
gare. Kirschl., I, 682. — «Meiorana, meyeron*.
Gersd., 92 ^. — «Salbei, meieronen, rauten . . .»
Pauli, 98. — «Der heher fragt nit nach der
geigen, nnd die snw nit naoh meioran», JPries,
17 •>.
Meietag, Meigetag, der erste Mai. — «An
dem danrestage naoh dem meyeiage». 1819.
Reg. C, 42. — «Den nechaten samestag nach
dem ffioye^fi^/». 140J. Als dipl , 2, ^12. — «14
tage vor dem meygetage und 14 tage* darnach
soll man das Qrae in den Fisehwasiem nleht
mähen I4(i6 Reg. A, H07. — Reinbolt Buman,
«genant meigetag*^ strassb Bürger, 14<JU. —
Der Meier von Ohnenheim «sol der gebnrsame
gehen an dem meygetag einen schelen» 15 Jh.
Weisth , 4, 2 lU — «An dem l'ritage nach dem
meyeiage* 1371. Cart. de Mulh.. 284.
Meige, Meien, Maie, dimin Meielin,Straass.
— *2(> ^ ambe meMen die dedieationisecclesiae
nostrae». J418. 8.Thom. Fabr — ¥or Empfang
des Sacraments «magstu (eine Nonne) dem
herren machen ein rosencrentzliu oder ein
rosenmeielin» . Gebete, 16 Jh. — «Sie schicken
einander MeyU^ Blumen, Brief und Rosen-
krentxle, Ringle». Geiler, Narr.. 129 — Die
Biihlerinnen li»eken «mit ringlin, krcnt/en.
meyen*. Murner, Geuchm., g, 4 — Sie hat
«ein grünes meylin mir gemaeht . . . Domit den
meyen ich verj^alt» Ibid., x, i a. — «Kin geist-
lichen meyen zu stecken geistlichen luten uff
den meytag». Panli, 8dl. «Tr sollend ein
hochzeitlichen tag mit mmjen auffriehton»
tPs. 118, 27). Nachtig., Psalter. *J05.
Heigem, handeln wie ein Meier, regieren.
^ «Ist es Sach das wir in also lond ms^em
und das Volok an sich ziehen, so werdent
kummen der Keiser und die RSmar». O^Ier»
Post., 2, 48 H ; III b.
Meigerscbaft, Meieramt, Verwaltung. —
«Der mensch mus antworte geben von SOinw
mmgerschaft: Tauler, 219 (88).
Meigevogel, kleine Sehwalbe, sterna nigra.
1459. Brucker, 2H0
Meigmnsa, Art Mass. — «Sohioket dir einer
nnmmen ein jfoigmitu oder sunt etwas kleiBM,
(In sprichst: dMMk dir Gott». Geiler, Post.,
3, 59 ».
Mein, mase., Falsehheit, Frevel, Verbreelieii.
Scherz, i)77 — « wol behflt — vor allem
valschen meine*. Gottfr. v. Str., 2, llO. —
«Also ist es auch umb einen Münieh; was sie
thun sollen ist inen /n vil, und wenn sie zn
Capitel sollen faren, so ist Mft nnd Arbeit,
Mein und Mord in allen Gassen, wann sie
giengen lieber andcrm NarrOttWOrek naeh».
Geiler, Has im Pf.. A, 4 ».
Mein und Mord ist eine, aus Vorliebe für
Alliteration «gebildete Redensart, die schon im
Mittelalter gebräuchlich war < Ziemann, 243),
und die nach SchmcUer, 2, 58G. noch in Nürn-
berg vorkommen soll. Jlfein und Mord m alten
Otmen. sfirfiehwörtlieh für viel Urm, Notli
und Müh.
Meinerlei, von meiner Art. — «Wann ich
het einen 8nn der da wer von mir, ieh leb,
er lebt auch, er wer m$kmki». Geiler, Ev.
mit Ussl., 18 «
Meinswerer, Meineidiger. Seherz, 1021. —
<Ir lügener, ir a uüuwere n ...» Oeisslerlied.
Glos. 108.
Meintat, Verbrechen, bes. sacrilegium. Sehen.
978. — «Einer seito von stelcn, ein^^r von
rouben . . ., einer von meindat*, Maricin, 13.
«Meinttttig, sacrilegns». Herrad, 199. —
«Der meindetige bilgerin . . . wart do gehea-
kct . . an den galgen>. MSrlein, 2S.
MeisHel. charpie. — Ein Pflaster streichen
«an den mmsel». Brunschw., Pest.. 82 —
«Dn sott ein wuiMet in die wunde Stessen . . .»
«Die meifssel sollent gebunden vv-iTdrn mit
eim faden, das dn sie wider herusz mögst
sieben». Oersd., 40 89 >. — «UneamMtmn,
ein Meissel von SV hl bissen gemacht, se man
in eine Wunden siusst». Göll, 348.
Meisselin, Instrument des WondarstU,
Sonde. - Der Kranke muss leiden dass man
seine Wunde «uffbrech oder mitm^^Wm darin
stech» Brant, Nsch., 4f).
Mfi^seln, mit der Sonde untersuchen. —
*Eiu »clicrcr meisselt. schnid die wund». Brant,
Nsch., 20.
Meisseltretig. eigentlioh meisseldrätig, von
Meissel und drehen. — «Wann man ze vU
klein spint. so wiirt der Faden meisseUretig
und das Garn bricht». Geiler, £v. mit UssL.,
IS b.
«.IffjiA'eZ ist eine Stellt an l iurrn Flichs-oder
, Wollen-Faden, wo sich dieser, wegen zn star-
I ken Drehens heim Spinnen, ansanmeagstellt
Imt. Mniseldrat, maiseldratiyes Garn. Gam mit
dicäcm Fehler». Schmeller, 2, 628.
Meisselwnnde, Wende in die man charpie
ithet. SehmeUer, 1, 186A. — «Sleoht oder
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— 980
•tioliet einre dem andern eine mwMriimmi« . . .»
1091». Als. dipl., 2, S04.
Meisterlos, übermüthig^, unbändig. — «Ein
Hausvater, so er siebt das das Gesiad so feig
ist und «MMerfo« wl\ werden . . .» Geiler,
Snnd. d. M 40 ^.
«Meisterwurtz». Gersd., 89 Astrantia
major Kirschl., 1, 467.
Meit, Mfit, kleine Münze, geringer als der
Heller. Scherz, 1G19, 104^^. Nil ein meit, nichts.
— «Die sele genüst des nit ein mütt». Brant, ;
EpigTT. Copie, 216. — «Das schadet dem mel
nit ein meit». Harner. Ulensp.. 26. — Gott,
«wird sie alles machen Ion, — and in weren
nil ein meit». Id., Lnth. Narr, M. — «Und
- ja j
». Id.,
Nenea Lied. Kloeter,
^ben nit ein har, — ja nit ein meit uff erden,
- urnb alle oberkeit
8, m. £to.
ll«itlla, Hftdehen. — «ISner der ehi Meit-
Uh lieb hat un l al- > larin ertruncken ist,
alles das er dem Meitiin ze lieb thut, das
hanget alt an deraelben Idebe». Geller, Emeis,
9() ». <Fs sc ind hübsche iTeMtfcn die Flam-
men an den Kleidern haben, die nudenau bis
obennsz gemotzt sein». Id., Brös., 1. 69 b. Eto.
Strassbur^nsch: Jfaicifl^ IfoMkfo; oberlin«
disch : Mauiii.
Hei, Melb, gen. Melwee )[ehl. — <8 Bester
ro^gren in meltoe ze brot». 15 Jh. Berentzwiller.
Burckh., — «Eine groze (?) vol simel-
melwt$». Bihteb., 76. — «Mit melb ombgeen».
Traomb., a, 6 «. — Am S. Lucastair s^jH «man
baehen lassen xc viertel meltoes und das brot j
zu einer spenden armen löten und gotxilfleem |
nsatcilen». Piacard, Anf. 16 Jh. j
Helbif^, staubig, beeohnratet. — «Mancher
knmbt virüjig 7M Jcr bicht, — der gnnls wisz -
Verden meint». Brant, Nsch., 37. i
Meie, Mole, naie. n. fem , Stock mit einer
eisernen Spitze, 7.um Treiben des Viehs !>er
Knecht der das Vieh hütet «sol tragen einen
«Wim, d«r sol han an iewederme ende ein isin.
dM sol er setzen . . . nnder sin Idnne und uf
sinen ffiz. ob er slafFen vrölle, daz in daz isin
stf h\ daz er en^vache». Leberau. 13 Jh.
Weisth.. 4, 263. - Der Knecht der die Ochsen
des Meiers von Wiedensohlen hütet <bu1 haben
eine mele nnder sime kinne stände und uf sinem
ffts gande, daz er nüt enslaffe» 1H64. Ibid . 4,
160. — Zu Sundhofon soll der Knecht haben
«einen molen, der iedweder siten ein spitz
gartisen habe», eto. 15 Jh. Ibid.» 4, löb.
HeHM«, eiserne Spitae dee *Mtk». — Der
Knecht «sol haben einen stab der zwei melisen
kabe, eins nnden und eins oben, und sol den
•tab nf einen As eetsen nnd nnder sein kfinne,
das ernitentRchlafe» Dettweiler. IS^'O Woisth.,
5, 482. — «ü£ das melisen». Feldname, Uetten-
keim« 1H.S5. ~ Personenname : Gotfried Mditen.
Zotzcndorf, 1320.
Melm. Staub. Scherz, 1026. — «Uf dem
mdme». Feldname, Bemolsheim, 18Jh.Sehaf-
kaosen, 1342.
Mencken Mincken y Fehler für wencken,
winckcn ? S. diesen Artikel. — «Die kindli ;
tribent affenspil . . , des hoffierens mencken :
mineken, — ond kunneot weder essen, drincken». ;
Himiar, Genekm,, 4 |
Mene, veetnra. Fuhr, Frondienst mit fahren.
— FSr den Weibel ron Herliskeim soll man
«alle jar von dem holz eine mene mit vier
Pferden füren». lUtö. Borekh., 214. - Wer
an Oberhergheim «einen Pflng hat, der sol»
dem Abt von Murbach «zwo met^e (Gn>. 14
Jh. Weisth., 4, 187. — Zwei Huben sollen
«tiltt eine «mm. nnd sol die mene sin nUn
viertel rogrgen oderzwelf viertel habrenswere».
Heimsbmnn, 15 Jh. Ibid., 4, 93.
MeaeweiT. Fuh^^\ e^. Naeh Hone, 1. 896;
Karrenweg in den Weinberfren ; nach Benecko,
A, 639: Wef,' auf dem das Zugvieh getrieben
wird. — «lier meneweg». Gambsheim, 1829.
Bläsheim. 1437. Barr, 1445. Etc
Mengen, glätten, heute mangen. — «Ein
langes hembd was schon gemengt. — das im
sin liebe geuchin scheookt». Horner, Geaelun.,
v, 4 ».
Menig, Menge. Mennig. — •Menig. I mit
man die Öfen (erbt*. Gersd., 68 ^, — «Miniom,
menge*. Ibid., 98
Menige, Mennige. Scherz, 1027. 1 Menge
— «... [in der menige ond unter lüten».
Gottfy. Str., ], 173- — «Do lag^ eine grosse
menige der siechen». Taoler, 19 f6). — «Sü
wondent daz er mit in ginge in der menige».
Eis. Pred., l. 8o. — Edelsteine, «wer die
schanwet in der menigen». Altswert. 46. Etc.
— «Alexander Aurelias . . . wart von der
menig keiser geheisscn». Glos., 98. ->«... De
meinest zu striten mit der menige von Persa».
Kön., 806. — Man sagte «es kerne ein gross
Volk in das lant, die menige tet inen türen
ond tor off». 1420. Kön., Anmerk., 826. —
«Da folget im naek ein grosse Mennige des
Volcks». fJiII r, Ev. mit Ussl., 35«; Post.
8, 88 <>. Etc — Der £ath beorderte «sehn
mann, die dem Überfall der memg waren Söl-
ten». Brant, Bisch. Wilh , 241. "i!7i. - Kennt-
nisse werden dorch «die edel kunst des buch-
dmekens in die men^jr alles volks anssgrespreit».
Id., Layensp., CS». — «Die menig der basel
oder rephüoer». Wimph.. Chrys . 16 ». — «Der
find menige». Bingm., Cäsar, 20 a — «In bey*
sein einer prossen mentg volks». .Supplic. A,
3 a. — «Die ursach von der tnentg und vile
genommen nit schlensst». Zell, d, J _ «j^n
rapp nnder der memg wisser sehwanen».
Kar.sth . cc, 4
2. Gcsammthcit des Volks oder einer Zunft.
— Ordnoogeu «die der stette ond der menige
nfitz nnd gAt sint». 1487. Alte Ordn., B, 28.
Etc — «. . . was der ganzen menige zft
Strasborg . . . nütz . . . were*. 1484. Toeher*
annft, 96. — Man soll «die menye des ant-
werckes besamein» Tbid,46. — Zonftspenossen
die zo einer Geldbusse verurtheilt sind «sollen
keinen andern gezog nemen oder witer für
andere gcriht ziehen anders dann für die
memuge des ^antzen antwergs». 1472. Gold-
schm. -Zunft, yy> Etc.
Menkein, Vermenkeln, vermengen, vermi-
schen. Scherz, l0j»8. — Die Fischer sollen
keine Fische *menkeln» auf dem Markt, c. 1311.
Urk.. 2, 34. — «Welcher müller ful korn oder
wibelessig korn nnder gAt korn schüttet ond
es MSNAstt ...» 16 Jh. Alte Qidn., B. 18. -
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Es wftrd «iiier bestraft «nml) des er ergen
ivin uniler gfiten vermenkelte* . 1H53. ITeirnl.
Bach, 6. — Die Bäcker soUea das Mehl
das lie für Jemand baekeii BoUen «nit onder
ander lüte gfii tftn noeli umnMn; 1447.
Alte Ordn.. B. 1.
Fig., unruhig daaGeufitli Tertrirren. — «La
din raschen, din mmtebi, dia wimwanren
ein». Tauler, 408 (?!).
Menk«l«r, Kleinhändler. - Ks ist verboten,
•das (Ichnin menckeler an den Ryn noch über
Byn noch anderBwa sul in das laut gegen
den, die hünre, gensc, kese und eyger oder
ander kouffmanschafft in die stat bringen wel-
lent zu feilen köffe . . . Wellent die menekeler
iht koufifen in gemeinem mcrckete, das siillent
aü tun also ander unser barger, and nit in
den gassen noch ander Strossen*, c. Ült. Urk.,
Mennij;. von einem Mann gemacht. — €£!i'ii-
«Mitmipe oder tmmmmgt doch*, von einem
oder von zweien pewcbt 13ä7. Tucherzunft,
6. — Wahrsoheinlich auch hieher : c£ui fünff-
mmigtr — ein t^mntniger haffeo» Hea«. Qild-
« willer, 1394. Wcisth . 4. 60. Ton 6 oder 7
Heuern gemachte Haufen.
Mentag, von Ifen«, was einer in einem Tag
mit einem Gespann bearbeiten kann ; Feldgnt,
kleiner als die liube. Scherüi, U'JÜ. Seigneurs
et villages. 178. Mit Hontag es verwechselnd,
hat man ps dnrch Innadium übersetzt: «16
lunadia». Kembs. \h Jh. Burckh. 139.
Menwelwnrtz. Rumex crispns Kirschl, 3,
Sl. — *Mefmdu)urU oder wilder mangoldt oder
sythersehwnrtz oder streiffwartz». Brunschw.,
Merate, Merot, fem,, Abendesssen. Scherz,
lOftt. «In earniaprivio elerieomm datnr
merot . . .» «Nocte datur >/iero<».Libercoquinae.
— «Zur meraten». ätrassb. Hausname, ld06.
Hei*e, Herre, Mer, Meter, das lat. major,
majus Scherz, lUSO. 103.i. — «S. Jocop der
mer»». Jaeobvt major, der ältere. Kön., 8H8.
— «Das merre spital. hnspitale majus», 1317,
im (iegeabat?. z\x dem von Phyna gestifteten
boapitale minus. — «Die pfleger unsers merren
Spitals». iHUf). B, 124. — «Die merre
Stift», das Domstift, als das grössere der vier
strassb. Kapitel. — «Johans herre ze Lichten-
berg und teohan der nurren stift ae Straaz-
barg». 1347. Cart. de Halb., 911. — cDas
capitel gemeiiilich der vierren stift zu Strass-
borg». 1451. Hiat. de S. Thom., 4:^9. — «Der
efiater (enatoB) der merren »tifte». OnÜ Ordn.
— «Do nft die dftnilierrcn der vieren stift be-
fundent. daa dirre bischof Lamprebt was z&
Bobenbergr biaehof worden, do . . . maehent
ifi ein capittcl und erwelent zwene an das
bist&m». kön., 677. Hegel bemerkt in einer
Note zu meren stift: «hierunter sind ausser
dem Domkapitel, die von S, Thojnae. von Alt-
und Jung- S. Peter begriffen». Kr nimmt mere
für mehrere, und vergisst dass das Domkapitel
allein das Recht der Biscliofswahl hatte, die
andern hatten nichts dabei zu ihun. Im Glos-
sar, 1114, heisst es dagegen richtig: «die mere
»üftt daa Hocbatift«. — Der kleinste Stern iit
f *tnerre denne allez ertrich» Nie. v. Str., 897.
— «Ire wcrg sint verre jncn-e und besser
denne alle die . . .» Tnoler. Ib2 (32). — «Un
einre minre minne In ein menv minne . . .»
abnflirssen. Ibid., 323 (Ö6). - «Wer do wil
sein unüer euch der Merer, der sul sein uwer
Diener». Geiler, Post, 2, 41 b. — «... Das
die mindern Gelider die Merern ... nit be-
neiden». Id., Pred. u L., 110 ^ — «. . . Der
merer Theil der Mentehen ...» Id , Arb hum.,
IHO b — «Esau, der merer Sun», der ältere
Sohn Id., Bilg., HO » — «S. Jacob der merer^
es ist der den man malt mit den Muscheln».
Id , 3 Marien. 6 Etc. — «Das mer teil w ärt
selbs zu im (dem Antichrist) loufi'eu*. Braut,
Nsch , 99. — «Es zücht die sträbkatz mancher
man, — der do das mer teil noch musK Inn».
Ibid., 1499. f) k, 8 — Es «hat so manche ketser*
ei — , i>,;iU/,en uns den frumraen brei, — das
der merer teil der Christen — nit meroknn
kSnten. oder wiaxten — welchem doch tu
g],mhrn were». Murner, Schelm, g, ö b. —
«Der merer teil (der kranken) wird geanndin
drisaig tagen». Id., Gayae, 482. ^ •Billteh
mir zuhanden stat — wie es dem merern huf-
fen gat. — den Cristos nimmerme verlat*.
Id., Lotb. Narr, 82. Etc. - «Welcher der
merer wnll "^piii. der sol der andern allen
diener sein» biul., A, 4 ». — «Der merer
haufT der beiden . . .» Brunf , Anstoss, 9
Mergeln, mit Mergel dangen Scherz. 1032.
Lexer, 1, 21 «Ü. — «Weiher von hübern oder
von hoffliiten uss des andern acker merken
wil, dem sol es niemand weren, und wenne
einer also uss des andern gfit ein jnchartin
gemergUl. su sol er ime zweine sester rogken
dovon geben». Kiespach, 14 Jh. Weistb. 4» 6.
Mergein, plagen. mitHfibe md Arbeit ftber-
laden. Schmcller, 1, 1648. — «Wie dick hat
man aie (die Baoern) Hir gericht und recht
nmbtriben, nnd bite «ff das marok hinein pw-
mergelt» ! Zell. Y, y •>. — «Sie seind doch schaff,
wiewol ueegemergelt von den bösen hirten».
Capito, Trcger, H. Ä
«Merhiraz oder weisz Steinbrech» Brun-
schw., DisL 92 0. Lithuspcrmom utticinale.
Kirschl , 1, 566.
Merken, von Mark, gränzen. — «Die dGrf-
fer die an disa dorff merkhetU*. Sundhofen,
lö Jh. Weisth, 4, 1Ö2.
Merlin, merlus, merula, Amsel. Schere,
1038. — «Die troschel und daz merlin, — Und
ander waltvögelin». Oottfr. v. Str., !, 2H1. —
«Der meriöheberg*, Batzendorf, i33ä. 1454.
Merre. Merbe, lÖUire, Stute. «~ «... so
lieCf der hengst nit nach den merren». Murner,
Müle, A, 4 ». Pferde laufen dahin «da die
weiden sieb». Id., Tir|r., m, 6 —
«Mit merrenmikh nert er das kind. - dieana
bei wilden rossen lind», ibid.. 8
«Merrich», mergrnlns. Tauchente. ISBl,
Heiml. Buch, f> 44. 145», Braoker, Ü80.
Mertrübrl 8. Mterträbel.
Merwunder. S. Meertninder.
MiM'zenkalb. im März geborenes Ivulh. dtis
für besüiidcrs fett gilt; hiiulc sagt man bei
uns: brüllen wie ein Märzkalb. Fig., gemeiner,
ungezogener, nngeaehlnebter Meniob* In den-
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— MI —
selben Sinn : Mereenkinä. — tMlne snn. dl©
merttenkmd, — wer sie strafft dam sind sie
flad». Unrner, Schelm., f, 3 — «Ich hab
der mertzenkinder vil, — der keiner straffen
liden wil». Ibid., h, 8 — * Mertsenkinder ieiua
eenant, — das ist der inthcrisch stand».
Id., Lnth Narr, 129, — «Schlaffet dann das
wtartHnkaUt, — nnd ist der win im also gesund
. . .» Id.« Nb., 68.
Hess, Messig, Messing. ~ «Wirt Gold ver-
mischt mit Mess oder Kupfer . ., so spricht
man es sei . . . nit rein» Geiler, Pred. n. L.,
62 — «Bost TOD mm oder kupffer». Fries,
8S — cTaeift, raneh tob ealmei. so man
MCMtjr ansz kapffer machet». Brun8ch\v , riiir,
128 «. — cKupffer, Zinn, bley oder mets*.
Ziegler, BüehUit, B. 4 «.
Messen, Hesse halten. — «Wollet umb
Gottes willen euch messen amb gelt also zo
me««m*. Hohenl., C, 9 — «Alt ir kaust ist
mf'ssr)t Da hatt man ein gantce woeli ge-
messen*. Blindenf., C, 4 b.
Messin, von Messing. — «Ein messin über-
gnldeter ring». 1390. Ooldschm.-Znnft, 7 —
«6 nnd U-! vmb ein metnn roncbras».
1417. 8. Tbom. Fabr. — «Jfetnn pfennelin».
1446. Sem. Arch. — «Ein messener lichtsti rk'
14d9. Lodw. V. Odratsheim. — «Ein Fingcrliu
das niestAi oder kapferin ist mid flu vergäl-
drr , .» Geiler, Post.. 8, 52«». — «Zinnen und
messen Gfbchirr». Id.. Narr., 79 ^. — *Messin
trat». Bronschw., Chir.. 100«. — •Muten
drctlin». Id., Dist., 11 ».
Messmeister, Oeometer. — «Sprechen die
Metmeüttr das ein jeglich Ding das do gantz
rund und sinunrl ,. rjeilcr, Rüg., ^'-O^.
Messlag, Jahrmarkt, weil da eine Messe
anfgeriehtet wird; wegen der Belustigungen
die dabei stattfinden, wird das Wort auch im
Sinn von Belustigung genommen. — «. . . Als
unser Jvngkfrawen thund ... so sie ob dem
Brunnen stund ein Stund oder zwo zn gaf-
fclen, ein guten Geschwätz und ein Meutag
do uffrichten mit den jangeii OeaeUen . . •»
Geiler. Post., 4, 8i>.
Heute: Messdi, Jahrmarkt
Mettin. horae matotinae, franz. matines«
die nach Mitternacht bcginnench^ü Chorgesänge
der Klüsterleute. — «Es ist mancherlei Zeit,
es ist Mitnaobt, es ist Mettin am Morgen, es
ist der Han kreyet, es ist Vesper». Geiler.
Brös., 1. 25 a — «Wann ein Ley am Morgen
früe zu der Mettin gieng, das ist ein gut
Werck, und er ist es nit schuldig zu thun».
Ihid., I, 79*. — «Nvn sein doch vil Klöster
die geordnet seint uff das schowend Leben,
und die boa vil ze schaffen, vü ze singen,
lug JtfellfMn, es ist das lengste Ding, ir
Siiif^cn ist on End; wie sei: ' lÜe da geschickt
zu eim »chauwenden Leben ? eo das sie nss
singen so seind sie mfid, mer hellig dann
heiBg». Ibid., 1, 18 1. — «Nit thun als die
Bocher thun; spar dein Bochen, bis in die
finster Mettin». Ibid., 1, 36 — «Freuw dich
Brnd< 1 lind nit crschuder das man in den
drei jmsUrn Mettinen noch Ordeniuig der
KIrahiii TMt Uopfot und rusplet, vui es
wf>rt nit lang, wan lal<i gat Rüg hinnoch
und der helle Tag kuinpt». Id., Narr., 84 b.
Finster Mettin, in der lateinischen Kirchen*
spräche tenebrae, die horae matotinae am
Gründonnerstag, am Charfreitag nnd am dar-
auf folgenden Samstag, wo die angezündeten
Kersen nach nnd nach bis aof eine ausge-
löseht wurden. Tu der Ffnstemfss erfolgte
dann in vielen Kirclu ii ein T.änni ii und Schreien
des Volks, dessen Bedeutung Goili. Daranti an-
gibt, Bationale diiinomni elfieionim, Strassb.,
14H(j, ^ 178 a : «Voriferatio et tumultus po-
polaris qui tanc fit, oonorepatio est Jodae
proditoris et tomultus eokoirtiB quem cum
^l;\diis et fbstibns Judas contra Christum ad-
duxit » «Postea öt cum mauu vel alio
instrumcnto (wahrscheinlich mit einer Rätsohe,
wie noch hcuiirinft<r in einif^on Gegenden) qiii-
dam sonitus ante luniiius revelationcm, qui
sonitus representat terroris eorum incussionem
vel ex tnmnltn cohortis vel ex terrae motu».
Auf solche Gebrftnehe scheint sich die Gci-
lersche Stelle zu beziehen. Das Wort bocken
ist ia doppeltem Sinne genonunenj dem Con-
tezt neeb ist Bacher Uer ein üebemflthiger;
bocheti hc'isst aber auch toben, lärmen, wüüt
thun i also : warte ntit deinem toben bis die
Finstermettla koniBt da vm§ es dir erlavbt
sein
Mettiuteicrn, i^telia matutina, Morgenstern.
— «Da mich die Mettinttemen lobent, wa
waresta?» Hiob 7. Geiler, Bv. ait VuL,
lln ».
Metsblank ; blanc. albos, frftnzösischer
Name kleinerer SilhcrTniinzen ; MetsbUmk,
Metzer Münze, die der Nachbarschaft wegen
anch zu Strassburg gangbar war; nm 1460
galt sie zo Strassb. iS/« BUppart Sehers,
10:^9. _ «Die mänsser nnd wensseler, die si
bancke sitzent und husgenossen ^iiit, sollent
onch nit me dann von zwölf uutibkmken einen
Pfenning zft gewinne meinen nnd an ewencsig
blappfijirien onch einen pfenninL'». Tlin 14(0
Alte Ordn^ B, 21, 2h. — «Alt ntetsblankm
oder Uder nlte mUntcen». 1488. Oeldsehn.«
Zunft, 74. — «Do brochten sie im iar einen
Zehener, einen Metsplancken, oder ^a.s es
denn was, der do zehen Pfennig galt». Geiler,
'Post, 3, 106 «. — «Fünf Sielen . . . il.iH ist,
I wenn maus nssrechnet, aUo viel uls vier
I strossburger Grossen, oder fünf Meisplaneken,
do einer zehen strossburger Pfennig tbnt».
Ibid., 4, HOb.
Metse, Theil des zu malenden Koms diu
der Müller als Lohn behalten dsr£ Seiion,
1038. 8 auch Multter. Der Fromntller
von Balsriiw ;tler soll «von den hfibcrn nit
mer ze metsge nemen, dann von dem mat vol
einen gestrienenen sestor kom>. 1418. Welsth..
4, 60.
Metse, fem., Zuber. — c£in Metze oder
Bfttte». Geiler, Oeistl. Spinn., 0, 1 >.
Metzeln, tödten, schlachten. — Viele wnrden
«getötet und gemetziei wie die hüner». Adel-
phus, Türk., C, 6 «. — «... die euch stelen
und metsicii wdUon». Bntsor, Weiss., g, i • s
k, 4 »
Motalfoo, hoato nttcon, leUnehlen. —
16
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— M8 ~
€. . . wie mestechwein, die wir meUaeH wölien». i
Horner, LqIIl Narr. 47. — Zu Florens war
ein Wirth «der hat die ^("^t zn tod geschlagen,
and sie gtmeteiget und nir Schweinefleisch
verkonfft». Fries.HI «Scheren and meUigen
die schaff». Zell, V, 3 b. — «Ir habt euch be-
kleidet mit der wollen, und das fay&zt ge-
nuUgeU. (Ezech. 84, 3). Wurm, Balaam, i, 4 >>.
— «Gott wolte zuletzt des mettigens and
mördens ein end machen». Capito, Treger,
D, 4 b
Mewea, das Maul beim Kaoen bewegen wie
gtwfttie Thien. -~ «Sn Oelii, der die Speiss
nach dem Essen mewet, . . . das ist It im so > r
mit dem Maul also tutoei \ in Schwaben spricbet
man im Tdrigen». Otiler. Sttnd. dei if., 7 «.
Was ist Y Irir^f n ? — «Ein Äff sitzt etwan
ond m^»ei und kuwet eben als ess er, und
hal do«h nfit in dem Uul». Id., Snei», 00 b.
— Der mexcet die SpeiM TOllilD, nuillut».
Id., Sünd. des M.
Dasvpodios: «mmmm, rominare».
Hichel, adj., jyross, zahlreich. Scherz, 1042.
— «Manie man — In mickdem gewalte kam».
Oottfr. V. Str., 1, 7, Etc. — «Ein michel teil».
Bihteb., 48 Etc. — König Konrad «besamete
ein michel volg». Glos., aS. — «Es koraent
der lüte eine mkhel raenige». Eis. Pred, 1,
81. Etc. — Es kam «der tüfel eine mi^l
seliare». HKriefn, 13. — «Des findestu da ein
micJid teil». Altswert, 13. — «Des siihcn wir
einen mtcheln strit». Ibid., 17. — «Do habent
sie gefangen «in mieftsl Vile der Hsdie».
Grill r. i'( sr , 8, 66 — «... Und gieng ein
m«cA«^ und ein grosse Schar mit im». Id., Et.
mit Dfisl^ 6ft b. Et«. — «Noeh sind der ein
michel teil .» Mumer. Nb., 49. — «Der äffen '
ist ein micM teil . . .» Ibid., 56, 184. — «Des
beilgen orütz ein micMl stfiek». Id., 4 Ketzer.
D, 1 »; L, 4 b. — cDer ist nn gar ein michrl
teil». Adeiphus, Murin, öß — «£jQ michel j
teil Ton &beln». ZeU. Q, 4 *. Etc.
Adv., sehr. — «Amorat . . . sante gegen den '
criäten einen mt^J grossen harst». Kön , 855.
Miess, Moos. — «Wenn man einen Baum
pfiropft und miess darnmb schlecht und mit
Bast verbindet . . .» Geiler, Sünd. des M , ö3 ^> ;
Arb. hum., 28 b.
Dasypodias: «üfiiss«, muscus». Schmid, 886.
Miete, Mielewan, Oabe, Lohn, Geseltenk
um einen zu bestechen. Scherz, 1043. Zu-
weilea: MüU, — «... daz er deheine mieU
— Hdlite gel>ieten oder gegeben». Oottfr. t.
Str.. 1, 101. — Liisst der SchnUheiss von Sei/
eine Qoldbusse nach «ane miete und ane miete-
wem; do sei »neli der vogt abelan». 1810.
Weissth., 1, 76^ — T>{r- ^rr:\<'^h. Rathsherren
sollen vun Niemand «dehemer slahte miete
nemen noch miettoon*. 1849. K^n., Beil., ^37.
— Achnlich in allen Ordnungen wo von Be-
amten die Rede ist. Etc. — «Mute künde ouch
hievernachen swigen mid klaffen». Kön., 606.
— «Einer hett flösse diTii;: zu handeln, und
der schickt g^en Korn grosz mut und scheuck».
Ovidin Spil. 36. — Die Rathsherren sollen
«dehein schenck, müte noch mitwon nemmen».
1482. Kön., Beil. 947.— «üfieton. Gaben, munus».
Geiler, Er. mit Uiel^ 6 — Falieke BiAe
«nämen gaben, sohenok und miet» . Brant, NsoIl,
49.— cJftM, friinteohafft, all worbett ambkert*.
Ibid., 48. — «Sic knnnmt it^tz ein fund er-
dencken, — mit paben, miete», grossen sehen*
cken — tumherrenpfriind eim kind erwerben».
Jfurner, Nb , 94. «Ein frummer Römer soll
sich Schemen -— gaben, mieten, geld zu nemen».
Ibid.. 237. — «Wan die pesttlenta regiert, in
vil landen den ertzten grosz f?ab i:n I mifht
geschenckt würt». Brunschw., PeaL, A, 2 ^.
— «Nicht umb solt, gut oder mfe« . . .» Adel-
phus, Mörin, 64 b.
Milchlinf^, Säugling. — «Den mädUingen
milch iri'l i II, den 8tarektitt Staiok tpeiti».
Batzer, Neuer., F, 2 ».
mitoQ, HlliDW, eig. Hehlthan, andk Thm
überhaupt. Scherz, 1044. — *MiUou. rubigo».
Herrad, 195. — «Das ist rehte ein böse mä-
tom der die frvbt verderbet». Tanler, 887 (49).
~ «Tn dem mütouvr^. F'^ldname. Trnnhrira,
1413. — Bacchus «giisz uns diu safft und rnti*
tou> in» (ros). Brant, Thesm., b, 8 b.
Der Minne bnch, das hoh«^ T ied — «Alsus
sprach die brut in der mmnen buche . . .»
Taaier, 465 (81). — «Züch mich hernach dir
... als geschriben stat in der nnruir h-'rh».
Guldin Spil, 73. — «Das bftch der nnnnenäen
aele». Pred Ingolts.
Minne, kindischer und bei älteren Kindern
geringschätziger Ausdruck für Mutter, Gross-
mutter. — «Ir alten nunne und etten . . .»
«Eins ist din rninn«, eins ist diu ett». Conr.
v. Dankr , v. 139, 824. — «Sprieh: wa ist mein
Vatter, wa ist mein Mutor - nit sprich: wa ist
der Vatter oder der £tte, oder wa ist die Mater
oder die Mbmf es ist ein sekandtUehe Oe-
M onheit hie und wer ein unerhört Ding in
dem Oberland». Geiler, Ev. mit üssl., 19Ö
Miselsncht, Art Auasatz. Schmeller, 1, 1671.
— •Mütelsucht. niürphea>. Gersd , 80
«MiBsbachene.s brut», schlecht gebacken.
1461. Alte Ordn., B. 24.
Hisabau, sclilecht au.sgeftihrter Bau — «Da
thant sie ful Tagwerck, da arbeiten sie un-
truwUcli . . .« und wen sie etwan ein Misshuw
machen, so gedar es niemaa sagen». Geiler,
Va'. mit Ussl.. 148 »>.
Missdienen, schlechte Dienste leisten. —
«Du meinst es sol dir wol dienen . . so
miMtUM es dir». Geiler, Sfind. deo H., 70
Ev. mit Ussl , 87 b; 7 Scheiden, H, 6
Mieeüienst, Qegentheil von Dienst,Bohiechter
Dienst. — Man weiss niekt «was Itteast oder
Misadienat ist. was SSnd ist oder was nlt SAn4
ist». Geiler, Christi. Kün., aa, 3 «.
Minsekswen. sekleekt bauen. — «Miasebuwet
Johannis rii^ gftt . . .» 1291. Str. -Bez. Arcb.
Missehagen, schlecht behagen. Scherz, 1062.
— «. . . wan es den oren wiiat^agH», Gottfr.
V. Str., 1, 28. — « Behagen noek mii$9'
Hägen . . .» Tauler, 4.SI (74),
MisHebelle, fem., Missehel, masc. (selten),
Uneinigkeit, Streit Scherz, 1032. — «... 6 wir
deheine misseMle mit in gewnnnen». 1261.
Urk., 1, 855. — «Kriege und mi$seheUe die
wir mit einander hettent». 1279. Eist, de S.
Thom., 826. — «Die mMsdMb unke da« cftt
tft Damkaek». 1816. Spit Ank. — «. . . a«
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- 948 —
keine mitseheüe nsder in werde». 1355
Goldschm.-Zunft, S. — «Do erhob eich die
■wtod>eg> zwischcnt dem . . . bischove und den
borgorn» Clos., 73 — *Do erhab sich aber
grosse misaehelU und krieg». Kön , 82ö. Etc.
— «. . . umbe den misBehd der leidir zwischen
ans onde nrh ist». i261. ürk., 1, 864. —
«Dnrch miszheü und zwitracht — werden oach
grosse ding zerstört». Brant, Nsch , 95. —
«Mancherlei zwitnoht imd imuhd», Adelphns,
Barb , IIb.
Minsehellen, nicht zasammenstimmen. —
«'"•'cnftc und ritterlicher pris — Dia misM-
hcUcni alle wis». Oottfr. v. Str., i, (>B. Etc.
— «Wer da verwilUget (in die Anfechtung)
der «ntpfindet nicht, wer aber misthaUj der
entptindet e«». Qeiler, Brös., 2, 42 b.
nneins. — •%w% da weist das
zwei menschen misteheUig w»reii gegia einaii-
dem .. .» Bihteb.. ö6.
Missehellnag, Uneinigkeit, Streit. — «. . . das
dn miueheliunge machtest under iemanne ...»
Bihteb.. 55. — «Von der missehellunge wegen
die sie hant gehabt». 1850. Tuoherzunft, ö.
— •Krieg' und mi!f?hrUung*. Guldin Spil, 65.
— «Das ist ein Zeichen der Uneinigkeit oder
der Miuhdlung ^wüschen Outt und den Men-
scheti». Geiler, Selcnp , 8! b. Etc. — «Die
misshcUung seines vvorts und iebens». Snpplic,
B, 1 «. Etc.
Missehtften, schlecht bäten. Scherz, 1062.
— Haben die Förster •missehüM . . .» Leberaa,
18 Jb. Weisth., 4, 263, — Den Wald tmisse-
küten». EbersheitT], 1320, Ibid., 1. 670. —
«... da da dich ie mit worten mtssehüt^st ...»
Bihteb.. 48
HisBC^eben, liiuirnen — «Wer das der erste
bftber dem nochganden hfiber den kouffwolte
misf^ehen, so erztiget er es mit dem knchtc
nnd mit den h^bem». Oberhergheim, lö Jb.
Weisth , 4, U2.
Hissemalen, sehlecht malen. — «Wart ein
mnller m rede gesetzt ambe wiMa m rfw i . . .»
14 Jh. Urk., 2, 20Ö.
Hiesemelig. Lexer, 1, 2068 : missemeilig, i
durch Flecken verdorben ? — Wenn der Keller
der Aebtissin von Eschau die von den Müllern
von Aehenheim zu nährenden Sebveine •müse-
melig vindet, so sint sie beasenittg sebaldig».
1428. Weisth., 5, 487.
Miseescheren, schlecht scheren. — «Wer
oach das dheinre mUtesdiüre and eime sin
tftch verwarlosete . . .» «Der abo mi$*e'
»Choren het . . .» 1862. Tacherznnft, 8.
Mi ssetreten, einen Fehltritt begehn. Scherz,
1054. Wenn eine Frau ^nmsetrxttet, des sint
di« Mdeni fro». Kle. Fred., 1, 240. — *Miss-
drit er an einem Sprossen (der Leiter), so feit
er vil schwerlicher denn er aCf ebner Erden
fiH. Geiler, Bilg., 175 b; 156 b.
Mii4.<)etro<it, Trostlosiglfeit — «Sft vcllent
in mUicirost und in zwivel . . .» Taaler, 55
(in.
Miseetröeten, den Trost benehmen, ent-
natbigen. Scherz, 1('54. — •MissetHisten ander
Iftt« wt gotte». Bibteb., 83.
< MI sKe w«i»w»,eeblecbtirebea. lid7.Taeber-
Konft, o6.
Missetrnwnng:, Misstranen. Mangel an Ver-
trauen. — «... umb die inisseiruujunge die Sit-
her ufgestanden ist . . .» Nie. v. Basel, 800.
MisHewirken, schlecht arbeiten. — «Were
es anch das deheiu goltsmit jemanne miMt-
teirkete, an welrhande stüekem dis were . • .»
1361 Goldschm -Zunft, 4.
«Miasewarht der antwercke», schlechtes
Arbeiten. 14 Jh. Urk, 2, 20 1.
Missfall, Missfalien. — «S Augastinas, der
do hat gehabt ein Missfaü aller der Ding da-
mit dise Welt nmbgat». Geiler, Selenp.,
197 b ; Post., 1, 31b; 2, 61 b. Etc. — Die Do-
minikaner wollen Maria «in erbsQndlichen
mistvaU bringen». Murner, 4 Ketzer, 0, 3 a (sie
wollen sie, als in firbstode empfiuigMi, mise-
fällig machen).
Hisfiglanben. 1. FaUeber Olaaben. — «üiab
des Unglaubens oder MiugUiubens willen ward
verblendet von Paulo dem Apostel Elimas, der
da was ein Schwartzkün Stier». Geiler, Ev. mil
üssl.. Höb; Narr, IH2b. — «Luthers leren
alle zeit anfencklieh wol nnd Ueplich infUret,
und doeb entlicli stu ht uff den miteglaubm».
Murner, Luth. Ler., B, 2 b. — Ketzer ist einer
«der ein misgglauben hat» Bntzer. Trcger. L,
4 b. — «. . . mit miuglaubtn und allen lästern
die weit überschütten». Id , Neuer, D, 2 b.
2. Treulosigkeit, manque de foi. — Der
Kaiser that den Mailindem «grossen schaden,
als sie dann wol verdienet hetten mit jrer
nntreuw und musglauben». Adelphus, Barb.,
24b.
Missgflnder, Hissgönner. — «Feind und
miazgünder». Bingm.« Cäsar, 121 a.
Mieabftiidel, sehleehte Handlung, Stbide.
— «Dorumb das er ^lie Worheit hat von dir
geseit und das das du thust, deinen Misshcautd
und deinen Tnlseb». Geiler, Pest., s, 102
Misshandeln, schlecht hamleUi — Ein
christlicher Fürst ist «in stäter forcbt . . . das
er . . Bit mtti^mäU*. Butser, Dnet IQem.,
C, 1 b.
Mig^'handhmc:, schlechte Handlung. — «Soll
I ich aiiciu euLguiten der andern mieshandlung?»
ZeU, d, 1 «.
Missnennen, falsch benennen — tSo es
aber nit geistlich, wie kau mans also mw«-
nennen gelsUieh ?» Warm. BaL, (; 8 b.
Missscbmacken, nirht schmecken, widerlich
sein. — «Es misttehtaacket dir alles und ligst
also in dinem Oemät sa sebwelkem». Geiler,
Bi\j , sob ; 7 Sobeiden, I, 6«; Fred, von
Maria. B, 3 K
Missthnn, einen Fehler b^bn. — «Die
Schuld, das klein Miastun des Kinds ist nit
Ursach das du es also . . . darfiit sohlaben».
Geiler, 7 Sebeiden, H. 4 «.
Misswirkuig, ■eblinme Wirkung. — «Be-
tracht die grossen schweren Sünden und Miea-
wirkungen böser Werk>. Geiler, Bilg., 67 b.
Mistbellerlin. kleiner Hund. — «Die kleinen
Hündlin.die Mistbeüerlin machen mer Geschrei
dann vil Jaghund». Geiler. Narr., III b; BrÖs.,
1, ö4 b. — «Eilelfrawen . . die mc liebe off
die mistbeüerlin, uff die kleinen bondlin legen
als ofi got». Pauli, 180.
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MUtehk, mistig, kotlug. — •MwUdUe stet- ' alle Tag. aasgenonunen die Sabath« die Mtm-
tan». Bmuehw., Disb, IM «.
Mitalle, gänzlich, ganz and gar. Scherz,
105Ö. — «Er verwandelte der mite — AI sin
feyr and die liooliEaltlielieii Tag». G«iler,
SpIpttp , 201 a.
Moaachin, Monat. — «Am nündeii Tag des
■iniie rad line sito — Unde wart mitaüe ein Momdiim des Abrell«!! . . .» G«ller, TowL^ 9.
ander man». Gottfr. v. Str., 1, 16. — «Wenne
dio fünf tage uskomment, so bist da denne
mOMh reine». Nie. v. Baeel, Bek. TanL, 64.
Etc.
Mitewi^t, feni., Zubummensein, Oemein-
sehaffc. — <lh:r fründe fründes bilde treit —
TTnd in dem tiei/c vient ist, — Daz ist ein
freibiich mUewtst*. Gottfr. v. Str., 1, 206.
Mitsamkeit, Geselligkeit, AUIde. Beaaeke,
2, 1, I9:i — *Dcr tempel Cicmencie . . . seinen i and hat Frawenjjestalt». Geiler, Narr., a!l9 «
lU ».
.^ionster, monstram. 1. Etwas seltsames,
angeheaerliches. — •0 waa greiaan MontUr
das ist, mit der gr^'OEsen Znng^en ^osse Ding
reden, and mit kleinen Ueudün kleine Ding
reden» sscil. thanj. Geiler, Narr., 59 g^ea
die Prediger deren Werke ihren Worten aklit
entsprechen.
2. Ungeheuer. — «Lamia ist ein
(Cäsars; biLiea mi ungemesz, seiner müsamkcü
halben, erkant ist». Ringm., Cäsar, 121 >.
Mittehellen, mithellen, übereinstimmen,
Scherz, 1056. — Es ist ans nützlicii «daz wir
eoliche gftte ding geluui > nt and der heiigen
geschrift m iU t M l t n U , Midi r. Laufen.
Gottesfr., 191.
— «Sie macht den Menschen zu einem Ub*
tbier, das wer ein MemUr»* Id., Arb. Tnm^
lUb
3. Master. — «Gott gibt uns ein Montier
ewiger Seligkeit». Geiler, Selenp., 120 ».
Mörcben, kleine 3Iiinzo. Scherz, 1064. —
«Ein nobel wigt mehr rechter wähl — dana
Mittel r. Art Wollenzeug. — «Ein mitteler tausend mörekm an der aahl». Bmnt, Bnigr.,
tftch.. I JOI. Tucherzaoft, 20. - 15 ^ amb i Copie, 224.
wibäeu mitteler ander das crützc» au einem
Messgewand. 1418 S Thom. Fabr.
Mitteling, eigentlich Miethling, presbyter
mercenarius, Priester der keine Pfründe hatte,
sondern für seinen Dienst eine bestimmte Be-
zahlung, Miethe. erhielt. — «Nit was ir Meinung
Mürderige, Mord. Scherz, 1064. — Eia
Wald ward abgehanen, tmörderige halp die
in dem selben beschach». Hofen, 14 Jh. Hä-
naaer, Constit, 18ö. — «Wan nwrderig ussert-
halb der landschafft geseliielitv so ist es nit
schantlichen» bei den fJermanen Ring-m-- Cä-
das sie wolt zu den München and Pfaffen , sar, 47 >>. — «Heisst das mi murüf^re^ and endt-
gon, jetz za dem Leatpriester eder JCftte
Tina. . .» Geiler, Post., 1, 14 ■.
Model, masc. Modell, normales Mass, Furm.
Sdiera, 1059. — Die Masse sollen gemacht
sein «noch dem model der darzu höret». 14
Jh. Urk., 2, 223, — Die iibcher sollen keine
engere Game und Körbe branchen «danne
der mofld ist». 1425. Alte Ordn., B. 1, — Klagt
ein Muller von Bischw eiler, ein Nachbar habe
ihn «überbaat», so «sol man den überbawe
empfinden und suchen, nnd den model ncmen zwo mortn^ und von den ferlln die do von in
christisch regiert?» Zell, D, 4b.
Mordig, mörderisch, schrecklich. Scherl,
1066. — «Sie t&nt iren mordigm schaden hie
mitte». Taaler, 22 (6). — «Grosse wtor^im
bekorungen». Ibid., 313 (54). — «Der mdrw
Tüfel». Geiler, Bilg., 35 a.
More, Matterschwei u. Scherz, 1063. —
Man soll sorgen dass das Wisefarch «schöne
sy, das es ouch keia more sy>. Sulzmatt, 15
Jh. Weisth., 4, 136. — «Ein keller sol bnben
von der nidcrsten mülen über sich bisz au
die oberste». 1458. Hanauer, Constit., 831. —
— «Wein entpfahet die Masz, Modd oder
Form wie dann das Geschirr ist». Geiler, Ev.
mit Ussl., 15 *. — «Aeh wer sein buch ein
model fein, — das man alle bueher i^Qm da-
rein». Mnruer, Luth. Narr, 90.
Modilen, die rechte Form nnd Qr9B8e geben.
— «Wanne die meder das houw nhbringent,
so sol der meiger das houw moäuieii» (zu
Haufen maehen). Grieepaeh, 16. Jh. Welath.,
ö, 888.
Mog. Verwandtschaft. S. auch Magen. —
«Das kind sin ellem btrogt und mm». Brant.
Nseh., 88.
Mole. S. Mde.
kument. sol er eins spisen», Fegersheim, \b
Jh. Ibid, 1, 709. — «Ein jtfbr machet XSl
Ferlin i was sollen sie der Moren vil gntz
than das sie sie gemacht hat ?» Geiler, Emeis,
82 a ; Selenp., 228 » ; Post , 3, 47 ». Et©. —
Man hat einen Unwissenden überredet er sei
gelehrt: «wenn ichs dann sache gantz über-
all, — so kan die mor mer in dem et&U».
Mamer, Schelm., d, 1 — «Die mor im stall
masz krönet worden». Ibid., e, 1 — «Vü
grttber sind die selben all — deau unser
moren in dem stall» Id., Nb., 69. Etc.
Morischer Tum., ^iohrentanz, bei dem viel
Sj^rQnge gemacht werden. «Da d&ntaast
nipr den morischqen Bants vor einem Herrea
daa vor dem Sacrament, und blitzest und
Molisen. — «Her Bertholt Swarber hat zn j gampest mer binden und furnen vor
lehen das mdt/sin an der münzen». 14 Jh.
Urk., 2, 280. — Die eigentliche ¥orm .öL wohl
Mttliteni vermuthe, das Wort bedeutet den
Stempel, mit dem man in dem Mün/ljof auf
Gold aud Silber das Mal, Zeloheu, praßte
Die dafür bezahlten Gebühren var B. 8wan)er
als bischötiich'^s Lehn
Mon. S. Mane.
Monfeiar, Neumond. — «Judith . . . Tastet
Menschen dan vor Gut». Geiler, Ev. mit UssL
26 «. — «... Sich krummen und bicgeu als
weiten sie den moriachgen Tons tantzen». Id.,
Bros,, 2, 76»; 1, 80 e. Das g am Ende des
Worts scheint zn beweib eu dass der Taixx aas
Spaaien. von den Moriscos gekommen war.
Aach Fischart, Garg., 1582, f". T, 4 a., kennt
noch einen Tanz, den er den Moruoer nennt.
~ Das Wort kommt indeisen eher aus Itelien \
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- M6
mit Spanien hatten damals die eisässisohen j Za grösserni Lnxns h&ttejerlaueh noch das
Q«lehrten keine Verbindang, desto mhr ftber englische to mourn bttifBgtn können. Das alles
mit Italien ; hier nannte man moretca ein,
meist von Mohren getanctes Ballet, das be*
sonders als Intermezzo bei Comödien diente;
irgend ein strassb. Humanist mag das Wort
nitgebraobt baben. Btirokhardt, die Ciil>
tur der Renaissance in Italien, 2, 36,) Man
kannte es auch in der Schweiz; Utz Eckstein,
in setneni Ooneiliiim (Kloiter, 8, 743), sagt:
Spring mit dem bapst den MortsckentantM.
Mor&e, Moraeut, Horndes, adv^ morgen.
SdwK., 1068. — «Di» materie die dozft ge-
höret, die siillent wir morne '^R^fti». Taoler,
169 (80). — «... das wir morne »oltent kum-
men sft der brunlouft». Nio. v. Basel, 83. Ktc.
— «. . . das 8Ü heim r.ogetpnt mid mom uf
die pfaltze kement». Glos, Kon., 761
hat aber hier nichts sa schaffen ; momig ist
einfach ein von mom gebildetes Adjectiv. —
«Der mornig tag würt bringen dir . . .» Mnr«
ner, Virg., h, 8 ». — «Wir sollen nit sorgfeltig
sein uff den wumiigen tag».^Branf., Zehnden,
b, 6 a,
Morniger, einer der Alles auf den momuien
Tag venobiebt. — «Die Sorgtfoheit der Jtfor*
nigcr die ir Pcnitenz ivcrzichen, mom, mom,
und nimmermehr hüt*. Geiler, BrÖB.,J8, 78 *.
Hörselsteis. 8. HiBrMlsteAi.
Morter, Mörtel. Scherz, 1068. -- *Morter,
ctmentnm». Hcrrad, 198. — «Die einen tra*
gent steine, dift andern tragent mOfter*. Taaler,
190 (34). — Ein Ort «mit steinen und mörter
uszgerüUet», Adelphus, Khodis, B, 8 —
«Der erste der morne Trüge z5 nch knmme > ! Mauern nm die Weingärten «von st< inen und
Märlein, 34. — «Der bisehof sprach : knm
morne wider». Eis. Pred., 2, 116. — «Es si
hüte oder morn». Altswert. 48. Etc. — Wer
weiss «obe da dieselbe andaht mom« best die
dn noeb bflite best gebebet». Pred. Inf olts. —
«Einer stirliet hüte, der ander mr-r/ie». Hiiiru
V. Ehenh. Etc. — «Do er also moment sterben
•olte . . .» Cloe., 60. — cMnrmte frll . . .» HS'
on mörter». Nachtigall, Psalter, löl.
Mörtlicb, mörderisch, schändlich wie ein
Mörder. — *MörÜich schwiir dst nftu M dem
win*. Brant, Nscb., 86.
Moe. Mom, nevtr., Moor, Snmpf, Morast.
SiMicrz, 10Ö9. — Der Truchscss hat ihn er-
mordet und «in dis mot getragen». Gottfr. v.
Str., 1, 180. Bte. — Wenn der Ornnd eines
ningen, 1429. Buri^h , ö6. — «So mortides Brunnens «ein Moss ist, so ist das 'Wasser
ein mercktag ist ...» 16 Jh. Alte Ordn., B.
14. — Nicht ISnger «dann momdet den tag».
1469. Ibid., B. 1. — «Morn zu der Stund so
moss diner Sei geschehen als da denen hast
gethon, da mnst sterben». Qeiler« Bilg., 196 b.
— «. . . Solt sie mom sterben oder in ein
frembd Land faren ...» Id., Selenp., 94 u. Etc.
Geiler hat zuweilen anch morgen. — «Ver-
sAehs nit hüt und tnom». Branl, Facetos, A,
Sb. — Es «sint narren vil verlorn, — die
ftUtit singen morn, morn, mom». Id , Nsch ,
88. — «Es war . . . heat böser dann eiom».
Id., Layensp., 16© b. — «Der rieb man tranck
als ein gsell, — und asz des minndr^ in der
hell». Id., Nsch., 19. «Man well momäes
wider ihmn». Ibid., 118. — ^Momäm frfih».
Id., BisA. Wilh., 280. — «Heut oder morn».
Homer, i Ketzer, B, 1 q. — «Heat ston wir
nff, mem fbUea nider». Ibid., N, tf^. — «Der
ersten gibt er nrlob hüt. — mom soll die
ander im onch uüt>. Id., (reuehm., F, '6^. —
«... nie dann ein fürsichtiger dut^ — der sein
ding 5^n<;Hmmen ^bindt — uff das er« momes
wider hndt». Id., Bad., J, 3 «. Etc. — «Heut
disE, mom ein anders». Wurm, Trost, 61 a.
Etc. — «Menschenwort . . . beut geseilt» mom
widerrufft». Zell, c, 4 K
Dasypodius ; »morn, cras».
Momig, der Bornise Tag, der morgende
Tag. — «Horn wfl xtk es tbmi ; und wenn
der mornig T&g würt, so sol er aber .sprechen
wüst and sieht man» nit afbpringen». Geiler,
BrSs., 1, 24 >. — «Da sie hinweg glengeo, dn
massten sie über nin kleine Moss gon . . da
gesteckten sie und künden weder hinder sieh
noch für sich kämmen». Id., Br. init Ussl.«
215 — VÄTt Narr ist «wer zeigen dut ein
gute ötruBz, — und bübt er in dem pfiitz und
mosir». Brant, Nach., 28. — «Usn loafft da-
raffter uff den gassen, — im mm«» (£oth).
Ibid., 112. Sohmid, 390.
Mösch, Messing. S. auch Me8$. — «Bot
möseh sohinet ettewenne also golt, aber es ist
ime rerre». Tanler, 189 (32)
Milsch. Vocab. opt., 11, hat: auricalcum,
mdscA. Kann dies aber zu folgender Stelle
passenf Es ist eher an eine Art Pele sn
denken. — •. . . ein siden rock — mit ?nö8ch
und hermel ^Hermelin) anderzogen». Murner,
Genehm., x, 4 h.
Mosig, Müssig-, morastig. — Crem n V a r
umgeben «mit wassertlüssen and tieffenm<mjren
b&den». Adelphns, Barb., 99», — Kurpfen
«usz den weihern and müseigen graben selnd
nit gut». Fries, 41 «. — S auch rietig
Mncker, munter. — «Was noch also friseh
und mucker ist, das ist noch ungestorben».
Geiler, 3 Marien, 11 «. — «... So »tostu dan
gern auf and willst mueker (und wneker . . .»
Ibid., 44 a.
Müde, Müdigkeit. — «Ich gloubs, das im
die inirdi' tet, — als -ob er nie geritten hett».
morn wU ich es thon». Geiler, £v. mit Ussl., 1 Murncr, Nb., Sil. — Ob sie wäre «vor müde
178 b. — «Kein menseb so booh bie fenmenj nider gsessen». Id., ¥irg., 0, 2 »
mag, — der im vcrhcisz den momden tag>
Brant. Nsch., 89. — «... so kumpt dann erst
der m&mig tag». Ibid., 88. — Zarnke ist en
subtil, wenn er, bpi tii^Hf^r Stelle fragt:
«sollte mit dem Worte mornig noch ein Doppel-
sfain bezweckt werden ? im Gothiseheifc heisst
-Müllen, Miidigen, ermüden. — «. . . als sie
«emüdet waren . . .» «Durch wunden gemüdiget,
nben (sie) an binder sieb sv lanilbn». Ringm.,
Cäsar, 26 b, 13^.
Mndern, niedergeschlagen sein, kräakeln,
von den Vögeln — «Bin BotbrAstlin oder ein
m mnum betrftbt sein, »hd. moma moestiein». | BnatmeisUn wenn sie ... in der Stäben sitsen
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za mttdem und load sich fahen, du Iflt «la
Zeichen de? Todes». BrÖs., 2, 11
Haif, Mupf, den Muff schlagen, Muff
Brechen, Muffen, spöttische Geberden die man
hinter dem Kücken Jemandes macht 'Was
ißt den Muff schlahen? & ist da du laug ein
gelobt hast und Oats von im gesagt ander
sein Antlitz, und alsbald er den Rncken kert,
•0 rümpfest du die Nas, die bcwcgätu mit
Q«bflrdeii und schlechst im also den Muff nach,
oder machest im Eseisoren mit der Hand oder
ein Storckenschnabel ; das heisbet dcu Muff
geschlagen . . . Den Mt^ff schlahen ist mit
Oeberden die Nas rümpfen oder Eßclsorcn
machen». Geiler, Sünd. des M., 40^,35«;
Post., 3, 39 b. — «Sebent ao toben sie im
(Christo) den Mupf geschlagen und in ver-
spottet». Id.. Püst., 3, 4^ « ; 4, 41 »: 3 Marien.
54«. — «Ii cimlich schlecht tie dam goooh
dan muff». Murner, Nb., 37. — €. . . so schlecht
er dir daran den muff». Id., Schelm., b. 1
— «. . . und schlecht all wttit nff üch den
muff». Id. Gr>nchm . F. 9 ». — «. . verachtest
uns, schieclibt uns denmw^». id., LutU. Narr,
116. — «Die duMBtton, die sprechen: mu^».
Id, Nb., 241. — «. . uff in dätm oder wurf-
ftn: Id , Geuchm., H, 4 «. Etc.
Geaima: «Valgia, est oris retorsio in deri-
sione, Pin Muffsddahung. Valgire aut valgiare.
i. e. iabia retorquere, den Muff in Gespotte
mit dem Hunde schlahtr- Valgia, valgiare,
Docftnc^e, 6, V29. — Man * it Muff für das
firanz. moue genommen und " an ein Rümpfen
der Lippen uml Nase gedacbi; so auch Stöber,
Alsatia, 1Ö62, 152: «den JInnd, Mvff (davon
Muffel) verziehen». Da es aber heibst: einem
den Moff nachsehlagen und dies nicht mit der
Nase oder den Lippen (geschehen kann, so
•oheint mir es müsse zunächst eine Bewegung
mit dMT Hand gewesen sein, und statt Muff
mit üMMte ausammenzubrincreTi, möchte ich es
eher von dem mittelait mufftda. ir&üz. moufie
(Doeange, 4, 5<töi, Fautiumdschuh «Muff), ab-
leiten. Dieser Ursprung ward freilich später
so sehr vergessen^ dass schon der Verfasser
der Gemma Gemmamm nur noch von einer
spöttischen Venemanff des Qeeiohta sa reden
wusste.
Hnffeln, die Lippen bewegen. — Das Häs-
lein «allwegen mufflet es mit den Lellsen».
Geiler, Has im Pf., B, I «.
Frisch, 1, 673, leitet das Wort von MumpM.
Mundvoll, ab, einen Mundvoll nehmen. Ich
bringe es lieber mit Mt^ff in Verbindung. S
oben. — Heute heistt m^dm bei nne, eaten
mit starker Lippenbewegnng.
Hügel, Art Trinkgeschirr. — «Eia mugel,
ein gntterlin oder ein krnse. oder was trink-
geschirre ist». 1456. Goldschm. -Zunft, 86. —
«£in dein my^elgleseUn». Brunschw., Pest.,
87«.
Mögen. Scherz, 1070. 1. Plagen. — «Min
dohter ist sere gpKuget von dem tüfel». Eis.
Fred., 1, 87. — «Er fm»fft/t nne niemer me».
M&rlein, 14.
2. Aergern. — «£a mügei (einen Reichen)
das er einen armen nochgebnren het». Gebete,
14 Jh. — «Das begnade etteUebe dei Inmigi
knehta aega a t^ pam . Eb. Fred., 2, 18. — «Dise
vfsten was des grofen von Fcrsftv, nnd müU
IQ, d&B men ime t>ine vesten verbrocliea hette».
Kön., 807. — <£s mitget ein hnnt das der
ander in die küchen get». Heinr ^ Offenb.
— «Das hat verdrossen und gentugt die Ge-
schriflgelerten». Geiler, Post., 2, 4y «. Etc.
Mnl, nentr., franz. mule, Maulthier. Scher«,
1072. — «Von eirae mule» gibt man 4 ZoLL
Stadtr. Grand., 2, 64. — «. . . uf ahte toaeut
pfi'rde und mule . . » KÖn , «>13. — Ein rei-
sender Student hat «ein mui voi bücher» ; bei
einem Steg fällt cdaa mmt mit den buchen
hinabc in da«? wa'?s(»r». Hugo v. Ebenh. —
Der Probst von 6. Morand kann iu dem Fürst
«holtz holen mit vier muUn». 1420. Weisth^
4, 86. ^ T)er Vogt kommt nach Eschau «mit
sehz ros und eime mul». 1H41. Hanauer, Con-
stit.. SXn. — tDer vogt sol kumen mit attim-
halbe rosse, daz sulent siben pfert sin ond
ein mul». Selz, 16 Iii ; Weisth., l, 764. Seig-
neurs et villages, 63, wo auch ein Irrthom
Zopfls über Ilalbpfert berichtigt ist. — I»er
Vogt soll «kommen mit nündehalben roo, da^
ist mit acht rossen und mit einem auite».
Breuschwickersheim, 16 Jh. Ibid.. i. 71.^. —
«Das ich nit so dam, stumpf und kumpf aig.
als ein Pferd und ein Mul die do kein Yei«-
stentnusB hant>. Geiler, Bilg , 20i ^ : S^lenp.,
67 b. — «Wer sin mui umb ein sackpnif gii
. . .> Brant, Nsch.. H6. — «Ein mul lebet ienger
weder ein pferd oder esel». Brunschw., Pest,
iä ^. — «Ein grosse schar karnal und müier»
Adelphus. Türk , B. 6 a
Mal, Slaul, Mund. — Ein Zeichen dftss einer
genug getrunken hat, ist wenn «jra die ougen
gerotent überlouffen, so er das Glas noch ajn
Mul hat. — Geiler, Post., 1, 26 Wenn
eine alte i rau liai «ein blow stinckend Mui. . .»
Ibid., 1, 29 B. Etc. - «Der musz mäl bea,
vil me dann vii, — der jedems mul Terstopfen
wil». Braut, Issch., 43. — «Sein mul (Poiy-
phems) spatziert zu beiden oren». Ibid., 104f
1U9. — «Das muZ w Urft er uft schmehelich, —
als ob er Sprech : kenstu mi mich ?» Mar-
ner, Nb., 47. — «Hetstu ein mml gen Rom
hinin, — woltst on bezalen trincken ■win>.
Id , Schelm., d, 4 0. — «Din unreins mui nit
al/it wesch — mit frummen erbem erenlüten».
Ibid , i, 4 — «Ee das ein man das mul ge-
wischt». Id., Geuchm„ h, 2 «. — Wenn ihr
«euwer böses muU nit eisten». Id., 4 K^sar,
Vorrede. Etc.
Hnlecht, maulartig. — «Die VS urtzel des
Baums ist muUeht», sie gleicht einem Hund
«mit dem er die Füchtigkeit von dem £rdt-
reieh suget». Geiler, Arb. hum., 2u
Muleht, daa Ibnl hängen lassend, mürrii^
— <E;n Hwormütig ungelossan muklu blnnt-
zenkar». Claus v. Blov.
Halen, das Unnl hingen lassen, frans,
bouder. Scherz, 1072. — Jlanche behaupten,
«sii tragen keiuen Ungunst gegen jrcm nehmten,
aber sü gont sust mulen». Heinr. v. Offenb.
— «Blibl er (der iinnn) dnnn uff sineni schlag,
— so gang du (f^rau) muien nacht und t«^>.
Murner, Genehm., B, 4
Mttleni mit dem Hnol snehen. — «... Ate
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ein San die gat muten *jandiu efm Bmu».
Qeiler, Ev. mit UssL, ! 7 5.
Mulflhej Mulve, Etwas das Niemaad gehört
oder Niemanden zu gehören scheint, herren-
loses, verlassenes Gnu Ben., 2, 1, S32. — «Wo
ein mulfihe got nf der Strossen, das sich nie-
lUtn annimet, du» wirt eiine schuttheissen».
«. 1B4U. Urk.« 2, m, l^^ Uier scheint Füie
wönUoh ein^Yieh, ein^Pferd, Rind oder dergl.
zn bedeoten. Au' den von Scherz, 1073, an-
geführten ötdUen ist sa sohlieaient daas man
SU Slranbnrg sogar die ohne Erben lud ohne
Tc-taninnt mit Tüd abgehenden Personen Mul-
fihe naautc. — 1406 wird zn I>achbteia ein
MiÜveacker erwähnt.
Mülich 1. Mühp, Knmmer machend. — «Ir
Sit ein harte miUteh man, — Warombe rüret
ir mich ?> Gottfir. v. Str , 1, 150.
2. Mühsam, schwierig", — «Zürnent nüt,
aaue wissent, es ist üch ettewas miuich &a
rotende». Mc. v. Basel, Bek. Taul.. 17.
MUUot, HiUt, Mulde, Mehltrog. — «Nim ein
groBz mAUot^ do man dick inn knet . . . ; leg
den siedien in die mSU . . .» Bnuutehw., Chir.«
92 K
Mttletreicli, Schlag auf den Ifud (Maul).
^ <Wer einem ein viulatreich giti der heoaeit
5 sch.* lÜU. Xacherzonft, 47.
Mttltser, ao vil wie Metse. Sehmeller, 1,
5fj''t): Malter. -- «Ein ie^Hch müiler sol pim n
gerechten halben vierling und einen gauucn
vierUng haben damit er mMz«r nimpt». Biscb-
Aveilcr, 1468. Hanauer, Constit., SdU. — «IfMttMr
sester zb den mülen».
MnlUterkorn. S. ^foMMilfaor».
Mam, Muhme, Cousine — « . Darnmb
seind Maria die Muter Guttes uud ii^üsabeth
zweier Schwester Döchter gewesen nnd ge-
sch'Aisterde Kind mit einander, und Mumen
und nit Basen. J^iLisabeth was nit ein Bas
Kwine. Meines Vetters oder meiner Muter
Schwester das wer mein Bas, nnd meins
Vatters Bruder das wer mein Vetter». Geiler,
POfit., 4, 8 a.
Man sieht hieraoa dass damals das Wort
JfeANie, das in der nenern Sprache geneinlioh
Tante bedeutet, den Sinn von B;i=r hatte,
während Base für Tante gebraucht wurde.
«Etlieh hotten nngesohttrtst lange Kleider
an . . . nnd kamen eben lodltn, ungeg-ürt und
nngesehärtaet wie die Mu» von Baden*. Gei-
ler, Ev. mit ünil., US *. — «Wenn eine junge
Tochter oder ein Enab nmb den Tisch gat
nnd ze Tisch dienet, stot im bassan dann
einem nnlnstigen und einer Mumen von Baden
die den Eyerkuchen ander den Arm n«m».
Id., Brös., 2, 76 b.
Die Mum von Bodm] seheint eine wegen
ihrer nnchlüssigen Kleidung und unordent-
lichen Manieren zum Sprftchwort gewordene
Person gewesen zu sein. In Mumers Ulen-
spiegel kommt das Wort Badmum vor (s.
das Wort). Bei Geiler ist schwerlich an eine
Hebamme zu denken; die Mum von Baden
wird als angesohürzt beschrieben, während
jene ihre Arbeit nur ^geschnrzt verriöhten
konnte.
Hameln, murmeln, heimlich sagen. — «Die
noohbum mumlen all, — er hab mit ir teil
und gemein». Brant, Nsch., Üb. {tin Mann
theile mit seiner Frau den Preis ihrer Schande).
Mnmelu, mummen, vermummt einhergehn.
— «Die iiaszaaeht will sie gon spatzieren, —
80 mnse iehs mumkn nmbharfleren, — das
kost denn ouch v ol zw elff'tliidb pfnnt, - we
dem der in das tnunüen kompt»* Mumer,
Genehm., B, 3i>; Müle, A, 8*.
Mttuji-iei, Vcmiummung. — «Also hofifen
wir werde allen erwälten gottes gefallen, da
wir die bäpstliehe miNMrsj. ..nbgeetelt hnbeii*
(die Prio-torklr-dung). Butzer, Nertrr., H, 3».
Mnmmart, Mommel, von mummen, einen
dumpfen Laut von sich geben ; Kobold, Po*
pan/, mit dem man die Kinder bedroht. —
<£in Kind stot uader der Thüren und wil
hinnss . . ., so spricht die Muter: nit gang
hinuss, der 3tummel ist duss, der Man ist
ilass, die Gens bissen dich; so uberredet sie
das Kind dns es hin blibfe». Geiler, Bilg.,
166
Vgl. Grimms Mythologie, 288. Mummel hat
die nämliche Bedeutung wie Butz. Dasypodius:
«maniae sive maniolae, nngestaltige Bild-
nussen, Bntzen, Böck, aof die man den Kin-
dern trÜAvet, die Mummeh. Mittelalterliche
Glossen (Grimms Mythol.. 512) erklären das
lateinisehe larva anter andern dnreh MmmM;
larva war bald Gespenst, bald ^Taske, diese
letztere Bedeutung aus der ersten entstanden.
Von Mmmmel kommt daher vermummen and
das folgende Wort Mummelspiel.
In unserm heutigen Dialekt werden beide
Worte verbunden : But::emummel.
Mummelspiel, Maskerade. — «Man hat
jetzund ein Spil erdacht, das heisset das
MummeUpil, dA6 man mit^chcndlicher Leekeni
umbgat». Geiler, Ev. mit Ussl., 24 a.
1628 verbietet der strassb. Magistrat «das
Verkleiden nnd Mummenffehen, so etwann bei
Hochzeiten und Gastereien geeohehen». Po>
lizei-Ordn., 86.
Mammolthier, Ungehener, monstrum; von
Mummel abzuleiten. — «... Also seind die
armen Sünder, die geboren kein recht Kind,
^[;^l)lm, 'thler, monstrum, Wonderthier». Gei-
ler, Er. mit Ussl., 102 K — Beginen, die gern
lustig sind, sagen von denen me ein ernstes
Leben führen Möllen: «Wie kan eins also ein
Munaff sein, ein Mnnck und ein Mtanmelthier ?•
Id., Post, 8, 80 1, 17 •.
Mnmschaft, Verwandtschaft. — «Henck
dich weder an Mumscht^ft noch an GespiU
Schaft, Anmut der Natoren halb». Geiler,
Sclenp., 227»,
MonaflH — «Er sitzet da wie ein Munaff
oder ein Manltier den gantzen Tag und redt
nichts 80 er doch reden sol». 'rciler, Sünd.
des M., 80». — «Es sind Muiiuj)'en, nei-
dig Menschen, hessig, gond grummen mit
ircn Nechsten». Id., Hüll Low, A, 6^. —
«Maria die Muter Gots ist die allcrschönste
gewesen an Leib und Seel; solt man ir nun
haben geben (zom Mann) einen Manchen, ein
Munaffen ? das wer nit gut gewesen». HL, Ev»
mit U!,sl , 200 a ; Post, 8^ 80 (8. die Stelle'
^ bei MummeUM&r),
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Wackernagel, der
in
seinem T-Psebnch, 4.
Aoig., 180d, die ztUetet hier angefiüurte Fre-
digt G«{len nltUiellt, weiis nfeiit btuer
ich, woher Munaff kommt: im WÖrtcrb., 2 4,
•a(^ er: «aus Mand&ffe? Maalafife?» Dem
Btan fafolf« Ist « ein phytiseh h&ssUeher
und priptiE: Tohrr, mürrischer Mensch ; nnd
auä der ZasammensieiluDg mit Munde and
Mummdthier ist SQ fchliessen, dtM Mmk^f
überhanpt ein monstram bedeutete. War er
urbprüiiglich der Name einer Affenart? Göll,
864, hat : «Simia prasiana, Mmm^;
Slüncheit, Münchsstand. — «... wer aber
haszt die müneheü all . . .> Miirner, Nb., 88^.
— «Doetorat, wHind uiMm t gßApt . • .» Id..
Adel, J, 3 b.
Mniek, monstmin. — «Bhi ünthier, ein
Uadlni^ oder ein Mu/ick'. Cjcilcr, Arb. hum.,
XU : — Johannes der Täufer «was ein
HeoMh. Sit «bi Vih« oder ein Mwneft, er was
ein McDseb der menschlich tebt noch seiner
Vernunft». Id., Ev. mit Ussl., 17 a. — «So nl
«faier vore t$m Mundce, ein Wüst, und ein
solicher grosser Herr dich nit verachtet ...»
Ibid., ^. — <Wa£ ein Munck ist in der
Jugent, da wUrt selten etwas uss>. Ibid., 148 >.
— «Wenn eine hübsch ist von Antüt nrtd ein
gut Qestaii und gute Gcberdeu hat, mi dab
de ein Munck ist, ein Holtzbock, ein Munaff
. . .• Id, Brös.. 2, 49 — «Sprichst du: sol
aber einer ... ein Munck sein nnd nüt reden ?»
Id., Siind. dM JL, Sl — S. MmmmtUkiir und
Munt^.
Waekemifel, der dne Wort nar not der
Stelle Geiler, Post., 1, 17», oder 3, 80 a, zu
kennen scheint, wo es neben MummeUhür vor-
kommt, ninnit letcteres Ar Unrmelthier und
erklärt Munck. im Wörterb., 2Ü4, dnreh «Mor-
melihicr, mürrisch trager Mensch*. loh be-
daure einen so trefllieiieai Master wie Wteker-
nagol berichtigen zu müssen; auf< den unter
MummelUUer angeführten Citaten ist klar zn
ersehn, dass es nicht Murmelthler ist. Munck
hat allerdings einen ähnlichen S'iim wie Mum-
meUhier\ && bedeutet wie dieseb em munstruni,
ein dnrch sein Aeusseres wie durch seine
Sitten Widerwillen einflössendes Wesen.
Bs wird bei uns nur noch in der nnsammen-
gcsetzh n Form Mutikedisael gehdr!« aifir-
rischer verdrossener Mensch.
Hflndeni, ermuntern, erwadhen. — «Wol
uf! es ist vll michcl zit, das irir uns wAn-
dtmU». Eh. Fred., 1, 68.
MwiilToll, dindn. Mtadfifollii, Bissen, «naer
heutiges Mumpfcl. — «W'-nn man issct, so
küwet man vor den Mumitjol, fünf oder &ehü
Mal sohlecht man mit den Zenen daruff».
Geiler, Bros.. 2. 62 b. _ «Es ißt der Schlecker
Oewonheit das sie den guten, ja den besten
JAmd/el oder Bissen behalten bis zu dem
letzten». Id., Arb. hum., fi4 ß; Irrig Schaf, A,
H Etc. — «Wer von eim mund/ol gessen
hat — und Icit den wider in die blatt . . .*
Brant. Nsch., 109. — «Hiet dich euch . . .
das du nit den leisten muntvol treist». Id.,
Thesm., c, 2 b (da^s du nicht der letzte seist,
der iast). — «Der musz oSt grossen hunger
lidan — and maaelien gaten mm^ot miden . . .»
Mnrner, Genehm, k, 8b, 3«. - ^fan t^ibt
jedem ein mündfelin brodes nnd ein drinckün
wins». Id., Mess, B, 3 b.
Fipf , pin*^ Kleinigkeit. — «Do mus?; ein
guter meister sin — der im ein munävol gut»
breeht i». Mnrner, 8«helm., i; S e. — «Ba
wir von genoh ein mundfol wissen, — so
band sie uns beseicbt, beschissen». Id.
Geuehnt, F, 1 — Ein Exorcismus «der in
ein mündpftin leids thet». Id., Luth. Narr. 29.
Muntzeln, mit Geldstücken spielen. — Den
zwÖlQährigen Jesus fanden seine Btata nicht
«ob dem Spil, im Würtzhus, oder am Dantz
oder Kegelriss oder do man münUlei». Geiler,
Post., 1, 21b.
Huoe. S. Mut.
Mupfen, den Hnif naehtehlagen, spotton.
— «Das feit nit, da- Mupfen roastn alwagaii
haben». Geiler. 8 Marien, 5i
Mir, Moor, Morast. «I^der die Prodi-
Tanten Bcint . . gleich den Fröschen, die
ligen mit dem gantzen Leib im Mur und in
dem Dreck und haben nit mer daaa daa Kopf
httssen». Geiler, Narr, 591); Selenp, 124«,
128 Etc. — «Wir faren in schiuraffenland,
— und gstecken doch im mur und send».
Brant, Nsch., 104. — «Wir aookaa gwiau la
dieffem mur». Ibid., 1Ü5.
Hnrecht, morastig. — «Die unkeuschen
Mensehen die fürt der Tüfel einen klebrechten
murechten unfletigen wüsten Weg». Geiler,
Biig., J3:ib.
M&rfvgelin, Art Ente, anas faligoia. —
«Zft 6 ^ die bestall» zn verkaafiBn. 1881. AI-
satia, 18';7, 299. — 1469, Brackar. 230.
Mnrken, kleine Stüeke Brodes. Scher^ 1061.
Hanta : Stflaka troekeaaa, karten Brodea. —
«Der tfiwritwi waren vil mer wan die kindar
möchten usessen». Murner, Uiensp., 9. — Dia
Besorger der alten Erfurter Ausgaben dea
Ulensp., denen das elsässischc Wort unbekannt
war. ersetzten Murken durch Hüben ; trota-
dem das« die« nioht im mm ii ^len zum Sia&a
passt (?« ?er von Brod die lii iici, hat Lappen-
beig, -»51, der gleichfalls uusera Dialekt nicht
kannte, es zur Erklärung gebraucht.
Mnrlache. Morlache, Kothlache, Sumpf.
Morast — «Hast du ein Stein in die Mur'
lachen geworfen da die Frosch in grackehi ...»
Geiler, Sönd. des M., 36 — Frösche in «den
MuHadlm*. Zell, S, 2 ». — «In dar Iinere3a.
sehen tn'rlitchrn Stocken.. Id., Collat., B, I .
— Solche die uuverheiraUiet mit Weibern leben,
«nennen die e« ein wtiriaeh». Wann, Bai., b,
2 b — «Ff&taan und marMi»». Xiagm., Cliar,
25 b.
Mnrmeldiii, Mnrmelthier. Ben., 8, I, 977 :
Murmcvdin. — In ein Fruuenkloster gehörte
(keine swappelmetze noch murmddme, die ein
merentragerin ist». Claus v. Biov.
Murmeln. 1 .Murren. SchorzJJ 0^52. - - Do wart
ein murmeln und ein runen über den legalen».
Clos., 5U. Etc. — Es «wart ein gros mtmaeiiMie
in der kirchen». Kön., 628. Etc. — «Do be-
gunden sü murmeln gegen dem berren». Eis.
Fred., 1, 81. — «Ein gtiter liebhabender mensch
gots, der Ut sich üben on murmln». Galdia
Spil, 7. — «JCunaeiis vidar Gott»* Qailar,
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Lea, b, 4 >». ~ «& itt glftiib«ii, d»
. . . den Heller nit hei, das er gemurmlet
kab . . .» Narr . 69 ^. Eto. ~ cEr geb
ui firi und mUtdcUoK ommmmln . . .» Brant,
Jfnrrtus, a, 2 1>. — cDas jödiech volck das
itxi uus wol — ob goU weU das luaa mur-
mbt Bol». Id., Nseh., DU, 98. — «So ir sun
munntfjft wider mich ...» Blurncr, Scheliu.,
k. 5 Virg., p, 3 *. £to. — «Der odU murmJel
wider den baren . . .» Panti, 81.
2. Im heatigen Sinn: «Wir wöllcn tlasscl^if^
singen, blörren, — and das murmeln (der
Pfiffen) nit me b6ren>. Horner« Lntb. Nmrr,
37. — «Dir Psalmen on allen verstand und
geist murmeln oder heulen». BaUer, Weiss.,
b, 8 b; b, 3 b. — . . de« ey mieb ein !&•
fiterer . . . beimUeb g mmmtta baben». Zeil,
a, 8 Etc.
Mumeluiff, dat Marren. — «Die eol allee
g'elossen sin sunder alle murmelunge*. Taaler,
410 (7 t). — «Ewer murmelung ist nit vider
an«, eondem wider gok». Warn, Bai., g, 4 K
Morpfeffer, sedum acre. Xirsrhl., l. 285.
— •Murpfefftr oder marträbel oder katzen-
trtbrt». nraneebw., Dlet, 86 1». — cCrassala.
Mwrpfeffer». Gersd , 90 n
liarscb, morsch, mürb. — - «Er hat ein
Mblangen aogerlak, — die bHnd and mtHweb
geschlagen ist». Morncr, Nb,, 169.
Mitrsel, das franz. morceaa. Sehers, 1088.
— Dm denksl «an die gftten mArMi» die da
beim Abcntfmahl genossen Tauler, 133 .
— Jlfursd, >ame einer strassb.PatrizierfaroiUe,
1270 o. f.
Müraelstein, Mörselstein, Mörsel. Küchen-
oder Apotheker-Mörser, von Stein oder Metall.
Letzer, 1, i208. — üni 1870, so Piea, warf dem
gfrn^sb. Ritter Goss Engelbrccht «ein fmuw
mit einem murȟ$tein den heim von dem hou-
bet und da» roes se jtot». Kdn., Beil., 1044.
Glossar, 1116: «ein Stück Stein». Dies "wäre
nicht; einmal grammatikalisch richtig ; es hätte
beiwen mfiasen: ein Steinnareel, eder ein
mnrscl Steines. — «Ein mürselstein*, 1432
unter dem K.üchengeräth der Metza von Lich-
tenberg. Spit. Areb.« Teateebbueh, f», 108 1».
— «Wie macht man ein SenflT? Man thut die
Senftkornlin in ein M6r$eUtein^ und nimpt ein
Stdssel und zerreibts reebt wol, and nimpt
dan Brot, Wein nnd Essig, und so ist er dan
aasgemacht». Geiler, d Marien, 48 ^. — Qott
hat Christum «sersebnitten nnd serstossen in
dem Mürselstein alles sines T.ülens» Id , Bilg.,
18 Stc. — «Ellich . . . zerätossen das hoitz
in einen m&rseU. Murner, Oayae, 4l7. —
♦ Vtm f::rmpin saltz und sto!?z das klein in
eineiu mor»ä». (}ersd., 26 <*. — «Nim rosöt,
thone in ein blyen morad und ribs lang mit
eim blcicn stössel bisz es bleifarb würt».
Fries, b b — «Thu dise stück zesamen in
timtm mörselstein und stosz sie wol ondarein»
indrr». Gersd., 27 ä4 68 n — «. . . ge-
pulvert in einem warmen mörseistein» , Bran-
adiw^ Pest., 15 ^ «Stosa eie in einem aiir-
MliMe». Ibid., 31 «.
Mflrwe, teuer, zart, mürb. Scherz, 10Ö2. —
«SiM Movohenden menaeben natare ist noob
^lao mürwt*. B. Kenwin, na. — «Ungelosaene
mürws oidin neneeben . . .» Nie. Basel,
236. Etc. Die Stelle aus dem Hymnus auf
Johannes den Täufer (Ülichtovaens. Eluoida-
toriam, 66 b): «antra deserti teneris sab annis,
civium turmas fugiens, petisti», übersptTit
Geiler: «er hat das gemein Volck geflohen ,
nnd ist gangen in dbi Wflste, do er noebden
gewesen ist ander den si flr w s n Joren». Posl«
4, 4^.
His. nentr. Sehe», 1068. 1. Brei von Ge-
müse, Erbsen, Linsen, etc. — Den FrÖnern
gibt man «in der vasten häring und onoh
mfiser die ab den vastMi gehSrent» Sennbeim,
1354. Weisth , 4, liS Fillt ein Frontag
auf einen Fasttag, so gibt man den Frönern,
statt des Fleisebes, «gaftg müues*. HGningen,
14-^9. Burckh , 69. — «Zwei ^rcrichlo von
müse*. Ohnenheim, lö Jh. VVeistii, 4, —
«Jacop hette ein lynsln mus gekoebet». K8n.,
2^4, ~ «L'f dem bühel do Merbotc iln/ mus
az». Feldname, Uandolsheim, 1240. Bezieht
sieb wob! aaf eine liagstverklangene Lokal-
sage — «Erbsen und Gersten und Linsen
machen ein Müss; Geiler, Pred. v. Maria,
8 b. ^ «Isa das lf8i# oder die Snppen». Id.,
Siind. des M., 28 Etc — Einer »dem so not
zu essen sy, — das er blost in das müs and
bry». Brant, Nseb., 106. — «Da trag man
dar ... ein kalt habermusz, was brosem von
brot gebrant, «und darüber dresenei. und mit
malvaeier begossen*. Id., Biseb. wilb., 891.
— «So macht man warme sachen kalt, —
bis das das mus in die eschen feit». Mumer,
Scbelm., g, 6 b. . «Des keisers saeb seit Ir
nit ritten (rütteln), - ir möchtents sattfit
gar verschütten». Id., 4 K.etzer, B, 8 K Eto.
2. Brei mit geringen Fl^cb. — «Ein hmgf^
mms und darr.u eine grttne sosse». Sttlamatt,
16 Jh. Weisth , 4, 136.
8. Milehbrei als Leekerbiesen. — Am Nea-
jahr erhirlteii die Münstercanonici «crappellen
et miichfnmer». oder «pro müchmus 2 Lib.
coq. — Dem Vogt «soll mens wol bieten mit
gfitem milchmuss*. Ent 'heini ' lt');i Hanauer,
Constit.. 283. — •Müchmüss». Geiler, Bilg.,
101 b.
4. Kost überhaupt. — «Nieman sol zweno
lerknehte in sinem muse und brote haben».
1^90. TaelimonfL 18. — «Es iszt mir din din
mus und brot — der schein, der dicb damoeh
verrot». Murner, lib,^ 60.
Mae Der blindm Maus spielen, so viel wie
Blindekuh spielen. — Wenn die Herrschaft
fort ist, so labüen die Dienstboten ihre Arbeit
liegen, «louffen all dnreinander als ein wfitent
Here, diedu dicdu, und spiient der blindeti
Müss oder etwas anders Gauckelwercks*.
Geiler. Bilg, 8«. — Der Tod, «wie wol er
der blinden Müi» mit dir spielt . . .» Id., Arb.
hum., 140
Göll, 896: ^BtMemämpa». Heate: min^
miessdn.
MttS, Mause, Federwechsel. — «Ein hau
sitst in der muse ...» Brant, Nseb*. 74.
Mus. Müslin, 31uäfleiscb. Muskel. — «Die
musz die die augbrawen bewegt*. Gersd., 4 b.
— Im mensehUebien L^b sind «628 wsMin,
damit ein gUd mit dem andern verbiadang
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* 860
hat». Fries, 24 b. — «Lftoeiti od«r «Mut- 1
fleisch». Brunschw., Chlr.. 67 «. — <Wunden
an den enden der nöLsfleueh». Ibid., 6) b. £tc.
Mns&r, Maasfalke, zum Beitzcn abgeriolitet.
— «Oueh was da schöne vcderspil . . he-
beohe, muxäre . . .» Gottfr. v. Str., 1« 88.
<Mii8echt, muBcnlosus . . ., nooh dw form
einer mos». Qersd., 1 ^.
Müsecht, mus- oder breiartig. — «Rür
CS undcreinander, also das es müaechtig würt»
Brunschw., Medic, 183
MUsel. Schftit. — Der Barggraf von Strass-
barg sol dem Becherermefster cdiemMgvben,
daz er dem bischofe und ouch mime herren
(dem Scholtheisse) ir becker gebe». 1883.
Urk., 2, *^08. — Der BeoherAmeiftar nimint
jtUirlioh «80 müsele zweier mitire, die viehtin
Hint von dem holtze das sa Strassburg komet».
14 Jh. 0. c. 267. — «Die mM, isrw man |
teller and becher machet». 1H87. 0. c. 209.
Mttseasig, von Maasen angefressen. — Brod
«das müsesgig ist». 14 Jh. Urk., 2, 266^
Musbus, Speisehaus. Esszimmer. Scherz,
10^3. — *Müshus, domas». llerrad,
Mussecke, Art Rock oder Mantel. «Du
sollest dich kostlich kleiden und vilerlei Klei-
der haben, Mmaecken, Schüben, guldiu Ket-
tiren». Geiler, Brös., J, lOOb. — «Die Umb-
schleg obnenam Hals, das leti^ hnienMtusecken
muss herass gon». Ibid., 1, 961». — «üss
Frankreich bringen sie die Moudtem^ nnd ist
Narrenwerck». Id., Ev. mit Uesl., 220 u.
Mittellat. a. Italien, moxeetta, franz. mouette,
Kleidang der Canonici. Ducange, 4, 664. In
Italien. Urkunden des Iß»-" Jh kommt mueecta
vor ; ibid., 594. In Strassbarg war es demaach |
eine aus Frankreich irekommMie und deri
geistlichen nachgebildete Layentracht.
MUsseln, von Moss, Sampf^ Moor, nach
Moor riechen, schirolig "werden, franz. noisir.
— Ein Geiziger <kcinon frischen öpfel getar
er essen, weder was müsskt und halber fal
ist, die muss die Kellerin nsslesen». Geiler,
Post . 2, 3 a.
MUssig, einer Sache müssig gehn, sich ir
enthalten. — «Ich rat dir das dn altMrFrtQwen
müssig g&ngest, Avann sie seind falsch und
nni^etraw». Geiler, Brös., 2, 30 — «Wenn
man ... sie warnet, sie sollen des m9$sig
gon ... so würt er dem nimmcrme hold der
in in Trawen gewarnet bat». Ibid., 3. ö2
Etc.
Mttssiff. S. Mosig.
sich MUsaigen, sich entsohlagen. Scherz,
1085. — «... die diseme . . . sieb m&8$igent».
Taaler, 11 (3). — «Nft lidige dich und mös-
sige diob . . . aller oreaturen». Mio. v. Basel,
388.
Muster, Mnsterang, von lat monstrarc.
äusseres Änsehn, Form. — Es «würt als (alles)
uff die ii bereit, — das es allein ein muster
hab». Brant, Nsch., 50. — «Die manier, solch
musterung, — zu rosa ein schöne ordenung,
— Ascanius die Latinisohen lert». Mamer,
Virff., P, 6 b.
Musterlich, ein gutes Ansehn habend. —
Er «sollt die huffen ordnen ond sehieken, das
sie MMsMrtfeft und guter ordinwu bei den
fenlin stttiideii». Brant, Bisch. Wilb., 27S. —
Di bewaffneten Bürger «liessen sich ... in
der statt mtuUrlich sehen». Ibid., 2Ö3.
Mnetm, ein gutes Ansehn geben. — «Micli
hat gnnustert doctor Brant, — und den Clag-
spiegei recht genant». Brant, Klagsp., Titel,
▼erso.
Mastern, prüfen. ITszraustern, aasscheidcn.
— «Wie meinstn, seit man die höchsten, räth
in der Christenheit ezuniiueren und
ob nit offt grosz bansen mftitent
werden» ? Zell, n i ^.
Müt, neutr., modius, Scheffel. Scherz, 1087.
— «Von dem müt einen gestrichenen sester».
Balschwiller, Ml 3. Weisth.. 4, 50. — «Ich
sol (bin schuldig) hundert miUU weissen».
Eis. Pred., 2, 8. - «Wie vil Leib Brot ein Mtit
Korns geh, das miisson auch inen ire Kneftht
verrechnen». Geiler, Ixarr., t>4
Mit. 1. In allgemeinster Bedenton^: Sine.
«Scblach U8Z dim m&t burschafft . . .» Brant,
Thesm., c, 4 — «Das ist eins rechten wiset
mut, — den in Bim gdidit uns zeichet nss —
der hochgrlobt Virgüius». Id., Nsoh, 115. —
«Wer sinem fründ üt Übels düt, — der all
sin hoffunng, trfiw und — allein gM«tict
hat uff in, — der ist ein narr nnd t;-ant2 Ol
sinn». Ibid., 13. ~ Der Vater sagt zum ve^
lernen Sohn: «min berts, min lib und all mis
mu< — entpfohet dich, min flei'^rh nnd blfct».
Mamw, Schelm., If, 8 c. — «Darum b gib ick
eneh einen rat, — das fr im früntlich eatge-
gengat — und im verhcissrn et lieh gut, —
ob ir umbkerten im den inKt, — und brecblea
in uff nnser seit*. Id., Lnth. Narr,^ia8.
• Der dü hat ein wanckeln mtU, — mit
klapperwort vU tri^en dftt». Brant» Horetoi,
a, 1 b. «Sie sprnob: ich bin saaot Barbd
gilt, - 7M linr du tregst ein reinen «nU*.
Murner, 4 Ketzer, E, 6 b. — So dn «doic^
din vfttterliehen — «rkeiiit wib Ar din
fleisch und blflt». Id., Schelm , K, 3 -
Helena «sab sich umb anss trübtem mu4, —
als vle dann ein efseliTOkne thftt». Id., Vixf^
5 ». _ Es ward «kein brri uff erden nie so
gut, — den ein böser falscher müt — nii
lügen nit versaltcen knnt». Id., Schelm.,
ö ü. __ «So ich min erb und als din gut —
verzeret hab in argem mut . . .» ibid^ ii,
Ib. — «... das lebs gemeint von^ heneet
f^ut, — gedichtet han on ar^rcn rnnt . . .»
Id , Nb., 2d0. — «... sin dorechten und oneä
geacbsciien m«#.» Id., Genehm., s« 1 *. — «. . •
wie der wolffe thut, — so er mit hanrenrt^^s
müt — zücket ein schäflin von dem staL» Ii,
Virg., f. 1 b.
2. Lust. — Der Bischof liess dem Bati
melden, «er hett müt bald hinweg» (zn gchai
Brant, Bisch. Wüh.. 262. — «JeU ist aU frejd
und müt dahin, — seit das ich mun ein Ü*
sohoff sin» Mnrner. Müle, D, 5
8. Freier Muth, Wohlleben. — »Wenn der
Mann «sitet in Mem «lAf, — so halt sin wib
i im hus und put». Mnrner, Geuchm., K, 1 •
— «Mancher halt ein freien mut, — das hjm
er von der beiigen gftt». Id., Nb., il<^ IM»
Bte.
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161
«Mtiterkrat>. Branschw., Dist., 84 b. Leu-
Mnthemtmi parthenieom. Kireohl., 1, 494.
Hütern, nicht mehr frisch, abgfcstanden.
Heute bei unä : muderig. Nack Lcxer, 1, 2215:
müUrin fleisoh, von einem Matterschwein. —
«Die metziger söUent sich mit muUm fleisch
halten glicher wise als mit dem pflnnigen».
14.iD Alte Ordn , B. 24.
MatüMM, augeiahre Sohätzttug. Soherz,
1008. B«Beeke. 2, 1, 2u7. — Um dettttteher zu
sein, <su wollen wir mütinmz and gleiohnisz
von ieipiicheu Bubstantzea aemen». Wimpf.,
Chrys., 5 ».
Matsche. M&tochel, Laib Brod. Scherz,
1092. — «£e meinten etliche AUvetter waa
eih Bruder Mse alle Tag 7:wo MuUchen and
ietliche Mutscfien ein Pfund tlu t, das wer des
Tages zwei Pfund Brot, üä Maren die Brü-
der fro and meinten wan einer des Tags ein
MutS'h^n het, so raocbt pfi nit Wülg'essen ;
aber was i futid das loi, ua& weiss mau ßil,
ol> es ein Apuiecker-Pfund ist oder ein Metz-
gers-Pfund». Öeiler, Emeis, 26 b. _ «Die
grossen Heiligen . . die in der £inöd gelebt
hond, ZQ dreien Tagen ein alt MütsAA fivot
Seggen hond . . .» Id«, Bros.. 1. bl «. — «.. .
ie irünlen m in dw würtshos gon, — wedteu
und mnilUüttUm essen». Munier, Mess, B, 9 l>.
Hntmn, achmücken, hübsch kleiden. —
■ cWm die Franven vor dem Spiegel «ton und
sieh mutzen . . .» Geiler, Emeis. 74 b
«. . . Wie sie sich ufi den Uantz mutzen sol-
len. . ., das wisaen aie wol». Id« £v. mit
Ussl , 121 — •Muttnarren. ^'iernarren». Id.,
Narr., 27 — Keine Frau *ou den spiegel
etwas dntk ^ ee rie eieh sohleigeren reohl
darvor — und mutzen ...» Brant, Nsch., «0.
— «Man sieht was huchfart arbeit hat ~
wie man sich mutz, schmier, neslel, bris . . .»
Ibid.. m. — [Mp >Iiit?or lelvren ihre Tochter
gich «huffertig muUen» Murner, Nb., I;i4, a2.
— «Sich zierlich mutzen». Id , Schelm., e, 4 «.
— «Wie sich die wiber waschen^ wuUzen^ —
also thunt sieh die man uffbutzen> Id.,
Genehm., n, 1 ij; c. 8 ti «Dicwil die spontz
. . • tegÜch sich mutzt und ziert au der hoch-
ceit . . .* Ktrsth., bb, 4 — «Der Treger
hat \&ng an seiner Kirehen gmutah. Bntner,
Treger, Q. 2
InittiuL, meeseo, in Seheflbl tuam. — «Die
knechte die das saltz müttent; 16 Jb. Alte
Ordn., B. IH. — Die Salzmfttter sdiwören
jedem «recht zu müHende; 14 Jh. Ürk., 2, 229
Miktwilleclich, freiwillig. Scherz, li)9i. -
«... und sol man wissen, da/, wir mut%oü-
ledidie überein sint kernen ...» iao-2. Als.
dipl., 2, 78. — Johann zu dem Wolf ist *mut'
wiUeciichen und mit bedachtem sinne» mit dem
Thomasstift übereingekommen ein Beginen-
hans zn stiften — Hartmann von Ratren-
hasen «veriaoh . . . da^ er mütwüUcLidt und
unbctwungan» verknnft hnl . . . 1843. Cnrt.
de Moih., 181. Etc.
Miktwlller, der mit fireiem Willen etwas
thut. — Beim Spielen ist zu betrachten, zu-
erst die Armuth die dazu treibt« dann «die
gerson^ der spiier, der wAMbr». Onldin
N
Nachburechaft, Naehbarsobafl. — «Wenn
jeder ietz ein husfrouw nem — die von der
naehpurzchafften kem . . .» Murmr, Oeuchm.,
F, 2 «. — «Das hört alle nachjgmrsf^uiifft». Ibid^
t, 2 »> ; id., Müle, A, 6 «.
Nachfar, Nachfolger - «Bant Peter und
seine nad\farm*. Murner, Adel, E, 1 ^.
MmÄfolgig, nadifolgend, adj. und adv. —
«... in Ho^hvolgtgen artickeln . . .» Zell, I,
I 1 b. — Die Liebe «alle forcht und nachvolgig
peen nsatreibt». Ibid., ti, 4 «. — « • d«-
I durch die liebe, und nachvolgjg die rüge der
' Seligkeit verhindert würde», ibid., 0, 4 h.
Nachgebnre, Nachbar, Nachbaur, Nach-
bar. Scherz, 109H. — «Nie wart so bitter noch
so sure — Ali» der surc nadigebure*. Oottfr.
V. Str., 1, 206. — Einer «ladet alle sine frnnft
und sine nockgeburen». Tauler. I6ü (80). — •
*Jiod^feburen die den von L&tiohe gehör»
tent». Kön., 912. — Sie lud «ir gfiten nazk-
' geburen». Conr. v. Dankr , v. 406.' — «. . .
alle ire nachgeburen» . Altswert, 4. — Die Al-
mosenpfleger Süllen «nochfrofc'! bv den noch-
burm» der Armen tbun. 15 Jh. Alte Ordn,,
B. 18 Ete. — Die Frau, wenn sie den Pfen-
nig «funden hat, so fröwet sie sich mit iren
HeuMureH*. Üeiler, Post., 2, 4Ö •. — «Martha
was vtlHehter als ein NoiMwin geladen nnd
griff zu, als denn die Nochburen thant so man
kleibt und einander helfen». Ibid., 2, 114 >>.
Ete. — «Dft allzeit den nachgeburen diu —
das du werdest lieb geachtet von in». Hrnnt,
Facetus, A, tt k». — « . . das er ein guter
nachpazMT sein weit». Id.. Bisch. Wilh., 2ö2.
Etc. — «Ein naehpur thut dem andern das
. . .» Murner, Schelm., a, 8 ". - «Böse un-
trüwe maAfurn». Id , Geuchm., C, 4 b. —
«Von unsern nachburen, unsern fründen ...»
Id , Luth. Narr, 78. — «Lieber Hans, nim eben
' war — wie unser nachijurtn tritt dohar».
id., Nb., 24H; Mttie^ F, 4 b. £to. — «Kein
naätgebuer istbe! in gewesen». Wintpb.. Chrys ,
16 b. — «Der naclibuer verlies?, sin nachbuer».
Brunschw.« Pest., a, 8 ». — «Es waren zwen
iMMUwfwn in eint dorff . . .» Fanli, lOÜ —
«Aeh liebe nachbaurin . . • Ihid , 19. - «Dn
hast nns an einem gespöt gemacht unsern
iMeAa««fMi». Naehtig., Psalter, 10». - Sie
verlassen «ire arn-e frennd ttttd nookbnreil»*
Batzer. Weiss., f, 4 ^. Etc. .
GoU, 68: «vieinno,;i204MUai«r». HentelJTedl-
öer.
Nacbgeadig,^nachgehend, folgend. — «Zier-
ungen die allein zieren und keinen Nets
bringen, seind dise nachgendige Stück . . .»
Geiler, Bros., 1, «5 i*. — «... Die wil ieh
each erzelen in nachgendiger Zeit*. Ibid., 1,
HO ». — «In der nachgmdigm Macht . . .»
Ibid., 2,11*.,
Nuch^^jrüdeln. nachgrübeln. — «So einet
solt predigen und im ein Sinn fürkomptk der
nff die Materie die er vor im bat nit dienet»
das er denselbeii muhgritUU allein von LnstM
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und AnmntM wegen, loliche Fürwitz ist ein
Stück der Unmessigkeit». Geiler, Scienp., 69 •.
Nachgtiltig, gering, verächtlich, gedanken-
loi. Scher/,, 10»». ~ Im Kloster soll man
•be^irdc haban zft lidiger arm&t, zft nochgül-
Uger koste, zQ grobeme gewande». Clans v.
BTov. — «Das seind naehgütige Leut die sich
mit einem Finfjer lasbcn fiiren und die damit
geaag haben das man auf sie düt (deutet)
mit efm Finger» Qeiler, 8 Marien. 22 -
«Ein Mensch der da fiirfaren wil, der sol ein-
fältige, schnöde, naehgüUige Werak nit ver-
eohiüftMa». Id., Ev. mit Ussl., 84 b . «Oeist-
lichr Leut in den Klöstern sollen tragen
nachgüUig§ . . . grobe und ruhe Kleider». Id..
Selenp., 39 a. ~ Rechenpfennig ist ein tutch-
giltig Ding». Id., Brös., I, 1U7 b. Etc. — «Man
findt gar manch nochgültig mensch . . . das
es Bloh nienian lehicken kan — in allem das
es vühet an» Brant. Is'sch.. 69. — «Es stot
vor euob nadtgiUigm menschen, die knm
dreier haller wert seind. ein priester*. Wimph ,
Synod.. B. i b _ Schiffe «usz strow uod an>
derer nad^üUiger matery gemacht*. Ringm ,
Citear. N» fi. ~ •NaehgüUige leut und hudel-
mansgesind. wie sie (die Geistlichen) uns
(Leyen) nennen». Supplic, B, 8 ». — Das
Werl Gettei wird «nfie aller noekgültigest ge-
predigt». Zell, F. 4 b. — Man sagt einem
Canouious, der predigte, «er soit sich des
nochgültigen dings abthnn». Ibid.. S, ä —
«Die allcrverachtetsten, mtukfflUt^lm . . .»
Brunf , Aasloes, 4 b.
Daeypodlns: «NtuhaülUg. viiis, plebejus».
. Nachleibeten, Nachleibung, was nachleibt,
Überbleibsel. — «... Und würt inen dennoeht
Blehts darren weder die Nachleibeten und das
allernachgülii^^e>t» Geiler, 7 Schwerter, G, J b.
— «Alle Abschnitzlen, alle Nachleibungen die
über bletben . . .» Id , Schiff der Pen.. 69 b.
Etc.
Daaypodios: «Deberlaseangen, Hadilmbtchen,
reliquiae».
Nachleseig, was nachgelassen, erlassen
werden kann. — Hindernisse der Ordination,
die «mit gelt noMeMtg» sind. Zell, x. 1 b.
Nachtfarer, Zauberer. Ntichtvar, Hexe, weil
man glaubte die Hexen fahren des Nachte
auf BmeoftieleB oder gewissen Thiereu durch
lij I.iifre. — «. . . Und wann sie schon
Nachtfarer sein, Zauberer, und können uff
wilden Tbieren fbren ...» Geiler, Arb. hum.,
7 b.
Macbtitcliatt, Solanum nigrnm. — «Sola-
fcnim, nadiUt^U. «Morella, Katzenberen oder
mchttcJiettheren*. Gersd , 94 ö. \\ > b.
Nacbxotter. ^'achfolgc^ plar Qefolge S.
«Ottern. — «Wan der Mensch hat widersagt
dem büsen Geist und allen seiaen Mach-
tottem . . » Geiler, £mei6, 46 ».
Nadtendig. naokt. — «Wan einer in Wasser-
not ist. 80 kunipt er vil beider uss, so er i
nackend^ ist, dan so er ein Bürde uff im
treit». Geiler, Narr., 222 b; Ev. mit Ussl..
72 b. Etc.
Dasypodius hat: «nados. nack^», aber auch, i
unter Luperoi: «die Plaffeii die dasselbig Fest i
(die Laperealla) iMMibnid^ begingen». |
< Nacketag, Nacktheit, Armnth nn KleMtm.
I — «Min naticetage enwirret iiiht»- (rLittfr. v.
\ Str., 1, 67. — £8 sollen su Kirche kommea
j alle die, die «weder sieehtagen no^ muH
\ tagen* verhindert. Eis. Pred., 2, 106.
I Nackmentelin, weisser Kragen, um dea
Nacken zu bedeeken. — Ein Goneh aeU «etwa
drier finger breit an die hembder d6ch setzen
Ion, als die wiber mit den n afik ment^ m tbant*.
Murner, Genehm., D, '6 b.
Nähig, nahe. — Eine schwangere
die «der geburfc nähig iat>. Zell, A« 4 b.
Naht. Bis ins 15 Jh. dUdte vaa
statt nach Tagen, nacli N u hten; ähalidk
das engl, fonnight. iichera, llOiL — «Drii
vierzehn no/U, das lint sehe wneheii*. 1«
Stadtr. Grand , 2, 69. — Zu Hugesrüte i.^t
«ding ze mitten meien und über vierzekn nakt
dernoch». 197tf. HIst. de 8. Thom.. —
«. . . wan ich gemant ^^ erde innewanoi^r siebea
nadiU» . . » ISM. Arch. Bez. Str. — «... in
den sfiben naM«n . . .> 189§. IMd. — I>er Ahl
von Blünster hat Weinbann «dri stniit in den
jar. ze winahten 14 nakty ce ostem 14 naht
und ze pÄngsten 14 noAl». 1830. Ale. dipl.,2.
IH8, — «Meiet man tlit; matte nihf imieThalp
siben nahten vor sinjehteu, oder in den aibea
nahten danach . . .* Nothalden. \h Jh. Weistlu.
1, 683. — Der Volen von Gildwiller soll au:"
die Hatte gehn «vor meyen drei eibea nacht
and darnach drei siben mkM». l -iM. Ibid.
4, 59.
Nathweide, in vielen Bannen, 13 Jh. o. L
— Naeh Mone, Zeittehr , 15, 406, IBr Va«^
oder Herbstweide. Da das Wort immer bei
uns mit einem t geechrieben isi, so ist ei
wohl eher ^ne Weide, wo dem allgemeinen
Gebrauch gemäss, das Vieh auch des NachU
blieb, also wahrscheinlich eine eingehegte.
Nanüch, namhaft, vornehm. - Die Phaii*
ii er w ar e n "Ii c iiamUduim oder fümeiQstnn*.
Geiler, Post , 1, 8 *.
Nar, ahd. «Mira, Oraff, 2, 1102, Nahranf.
— Solche die ins Kloster gehn um Ootte-
willen «und nit mer dareb ir nar*. Brau.
Nfich , 78 (blos nm ihren Unterhnlt sieh zu
verschaffcni. — Reiter und Schreiber «begont
sich noh mit gUcher nor, — der act^dt
heimlich, der offenbar». Ibid., 77.
Nardispicat, nardus spica, lavandula spiea.
5. Spikenardi. — «0 Maria, blnm der rosen,
— zimmet, ölboum, usserkesen, — mtrdispieat.
zypresz . . > Brant, Rusenkr. D. Ged., 17.
Narrecbt, närrisch, thöricht. — «Ir wisseai
nit was ir bitten, wenn also narrecht seiod
ir das ir die Worheit nit erkennen». GeQer,
Post., 4, 14 • ; 3, 46 Selenp.. a b. Etc. —
«Des ist an wvndem nit daran, — das narrea
narreeht kinder hau». Brant, Nsoh., 9. ~ «Yen
fiorrse^r artzny». Ibid., 66. Eto. — «ISn
fiorrecAt^ und ungläubig verheiesung goa
miszfelt» Hohenlohe, G, Ü *.
Narrei S. Netrri.
Narren, Nerren. 1. Narrheit treiben —
Luthers «büchlin zögens uns wol an, — das
er auch redlich norrm kann». Mnmer» Lnth.
Narr, 168, 6.
H. Znm Narrea mMhen. — Bi •km» diA
a
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— 858 —
fiel ächter an — sa narren eioea wisen man».
Miinier, Nb., 5. — »Künig. kaiser, fürsten.
herren, — lont sich Irmeltriitiu nerren*. Ibid.,
149. — «Er sah du er xwürent genart wai».
Id., ülensp., 88.
Narri (Diu>s wohl Narrei ausgesprochen
werden), Narrei, Narrheit. — <£in strick am
hals wer eim gesand, — nnd w&ger dann
sollich füUery — triben. es ist ein grosz
Morry». Brant, Nsch., 19. — Wenu die fürsten
«nmrreii bei in halten, so leren rie marry».
Murner, I'lensp., 18. — «Der beckcr sprach:
was aol ich nun mit der narry tbun ? «Ibid.,
85. — «Wiltu narry triben .... Ibid., 76. -
Ein Spielmann «nam sich narrey an und gau-
keiteding». Adelphns, Barb., 25 ». — «... sie
1i»bentee fOr narry. Fries, 66^.
Nart, Narte, masc, Trog, Zuber, Kübel.
Scherz, 1111. — «In ooena domini recipinnt
minlstri portarii nimm narten, in quibus (sie)
lavabantur pedes». Liber coquinae. Auf
dem fiflcluiiarkt soU jeder Bändler «vor sime
naHen tton». 14 Jh. Alte Ordn., B. 18. - «Die
viaehenarien am Tischemerket>. 1415. Kön..
Anmerk., 822. — «8 ^ amb einen nortm».
1412. 8. Thom. Fabr. -> «Abaeuk ... het
geriben oder eingebrockt Brot in ein Kcrlin
(Kier iu ein Karten^ und wolt binausgon nff
dM Feld*. Geiler, Sfind. de« U , 88 b
Nartenwein, der in dem vor dem Fass
atehenden Kübel sich sammelnde, aus dem
Hftimei tröpfelnde Wein. — Hat man Zahn-
weh, so soll man «die Zen nüt unbeschrau-
wenem Nartentoein weschen*. Id , H Marien,
Ä8 b. — Nachdem Geiler von der Art geredet
■wie gewisse Zanbersegen gesprochen werden
salien, sagt er: «das ist als falsch und I^arien'
weimtropf». Emeis, 49 •. — Dem Volksaber-
glaaben zufolge that der Xartenweiu seine
Wirkung nur wenn er unbescbrauen war
(». diese« Wort). — Stöber. Zur Geschichte
des Volksaberglaubens, 50, liest die Stelle
£mei«, 49 «, so: «das ist falsch, and Nörten
ein Wtimtropf», und bemerkt dasu, Note 2:
«der Satz bietet wahrscheinlich eine zn Gei-
ler« Zeit übliche sprichwörtlich gewordene
Sehersrede». Stöber hat die Stelle nach der
Ausgrabe von J5I7 abgedruckt, während ich
sie nach der von löl6 gebe In letzterer ist
sie jedenihfl« richtiger, denn Nörten ein Wein-
tropf heibst nichts. Indessen auch .so wie ich
sie £nde scheint sie mir verdorben zu sein.
Dem Contaxt zufolge (s das Wort unbe-
sthrauen) mm% ein Punkt stehen hinter «das
ia( als falsch*. Von den Zaubersegen von
denen er zuerst geredet, geht Geiler auf den
über, J> Ii man beim Holen des Nartenwein'
trog/f zu sprechen hat. £s ist also hier nicht
an eine ipraehwörtllehe Redensart zu denken.
Dasypodius : *Karte. alveus». Noch heute
»ag-t man bei an« Hardt für die Zober der
Fischrerkittfbr.
N'aswi», ( iiioii feinen Geruch habend, im
1C,«A ; bei Brant und heute noch : neugierig.
— «Btlieh die «int also nas*wi$s — die vor«
hin schmeckten au die spiss*. Brant, Nsch., 109.
« Natter woi^ts». Brunschw., Dist., 9ab. Po-
ygonum Bistorta. Kirchl., 2^ 26.
Naawe, genau. Scherz, 1U3. — «In disen
sin ist sere nauwe zft sehende». Tanler, 46
Na wen, navis, franz. nef, Art Schiff. Da«
sjpodittsr 'Namen, phaselns». — Brant,
Nsch., 5?.
Neber, fNehiger, Bohrer. Benecke, 2, I,
282, Nabeger. — «Ein scharpffer «iihtQer
ber». Brunschw., Chir , 20». — tEin mMgtr
I oder ein börer». Bäthselb., C, 1 b.
I Neberleeh. mit einem Bohrer gemaehtaa
Loch. — «Kriegly sprach, er wer in den
j Bimmel geschloffen durch ein Neberloch».
I Geiler, Pred. v. Maria, 8 b. ^ «... Ob der
Luther nicht auch jura durch ein neperloeh
■ gelesen hab». Murner, Kön. v. JEDngL, 931. —
I Luther hat die Bibel «dnreh ein iMfMfiocA ge»
lesen». Ibid., 071 (er het sie so gttt wie nieiit
I gelesen).
I NecMen. Vebti«, Nechtig. in der ver-
gangenen Nacht, gestern Scherz, 1114 1115
— «Es bat vil maniger nduin S. Uartin ge-
lobet mit grossen tranken». El«. Pred., 2,
llü. — «Fünf Schilling nam diu lieber ette,
— Die verspiUe er nedUeu im brette». Conr.
Dankr., 448. — «Man «prieht er kam
neckten spet». Geiler. Poft., :\ 0», 98";
Narr., 79 " — «Die siben Staffeln wil ieh
knrtxKeh sagen die mir ne^g seind über-
blibcn. und die vier die ich nechtig sagt auch
erzelen». Id.. Bros., 1, 41 ^. — «Ach gott,
wir Bind »11 der selbmi IQt, — die nMiten
liefen uud fallcnt hüt». Mumer Nb., 198
Negelblum, Nelke. — «Es schmeckt kein
negelblum so gut ...» Murner, Loth. Narr,
10:1
Negen, Nnjen. nähen. Scherz, lllö. —
•Neien, sarcire». Herrad, 199. — Die Beginen
sollen sich beschäftigen «mit spinnende an
der kunkeln, mit negende .. .» lHd'>. Gottes-
haas eom Wölfl — Die LiUen des Feldes
«spinnent nüt noch negent». Tauler, 275 (48).
— «Ein eser . ■ . mit siden gen^et». Clo«.,
M. — Sardanapel *negete selber sine kutern
. . .> Kön.. 275 — «IH ff 14 sch. 8 ^ der sy-
dennegerin omb syde und zfi lone von dem
messgewande zft «ehnidende und zft negende*.
14-8. S. Thom. Fabr. Ktc — cNcyerin. Snei-
der, Kiirssner, die sollen etwan ein FierteUar
in dem Hns neyen bei den Frauwen . . .»
Geiler, Arb. hum., 92 b. Etc. — «. . . mit hun-
dert Htichen n^^ea». Brant, Epigr.. Copie, 2i7.
— «Spitzelatzen . . . vf die hemder negen lan>.
Mnrner, Nb.. 48. «So kan sie negen, fegen,
spinnen». Id., Ueuchni., k, 1 i>. — Ein Schiff-
iein «mit leder eamengenegt*. Id . Virg., S,
.Tb. — «Das neyen so grosz arbeit nam . . .»
Id., Geuchm , x. 4 <>. — Ulenspigel «fing an
zu neyen» Id., Ulensp., 63. — Er sol in ein
hut geneyet werden mit einem liund . . » Id.,
lnstit.,188 i>. Etc. — «Schneider... diewerckten
und neyten ...» Pauli, 363.
Negerin, Nejerin, Näherin. — S. die Stellen
bei Negern. — Kein Hemd anthun «es si dann
vorhin von der negerin in falten gestrichen».
Horner, Geuchm.. D, 4 4 1'
Negot, Näharbeit, irgend ein Stück an dem
man an nfthen beschäftigt ist — Die Magd
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964 -
«wurft die Negot ander die Bank». Geiler, ' Liebe halb so er bat zu Qott*, Geiler, Post.,
Bilg.. 9 •
Heute würde man sagen Nejet.
Neidhart, Nithart. Neid. Neider. — fWas
2, 67 b. Etc.
Das alte neisi lässt sich noch erkennen im
allemannischen näumis, etwas, ncuune, irgend
hast du mit dem Neidtfutrt zu schaffen, so da j wo (Hebel, It, MB), and im sohwittiseTiMliOB
alle Taf; stirbst, wie wol da noch nicht tod > neuM, etwa«, neuer, jemand,
bist?» Geiler, Arb hnm., 9 — «Der weiss Nejen. S. Negen
Man spricht : der Nithart hat den kleinen e^
tödet>. Id., Narr., 181 K — •Ntidhart»namn».
Ibid:, 113 b. — «Der nithart ist noeh nit
Nejerin. S.
NcniliGh, nennbar mit einem Namen. Sehers,
1117. — «Es ist nnn eft eagfen wie der do
dot». Brant, Nach., 54 (zwischen Pfaffen und one nammen ist nocli siner gotheit, wio der
lÄjren). «Der nidhart ist sanst ander in», do nemUeh ist worden in siner mensohheit».
Ibid., 76. — «Wir «üelieiit onser seien heil,
— so zeigt er ' 1 r Prediger) mir sin neithart
ftil». Hurner, Schelm., g, 3 *. — «loh weiss
dM ieh ein nUhart heb — mit disem bneh vif
mich geladen» Ibid., a, 4 ». — «Gar kmirn
ein buch gemacht werden mag. der ticiäthart
nras« es durchfaren*. Fries, 7tt « — Mancher
ist «sein selbs feind nnd neithart». Adelphns,
Mörin, 2 ". — Personenname ; 1342, 134ö n.
£: Claas jy^ytAari, strsssb. Blirger, BetheiiMiin
für die Wfiirn»'r
Ntii^irlichtäit, Neigung. — Öfters bei Tauler.
— «Büse Neiglicheiten und böse Gewonheiten».
Geiler, Bilg., lOÖ Schiff der Pen., b». Etc.
Neisen, suchen. Vergi. emetseti. — «8fe niisz
gon urab ze neisen als ein Saw in dem Wust». ' nespilen
Hugo V. Ehenh.
Nepteri. nepeta catarica. Kirschl., 1, 634.
— «Nepeta, menta non ordorifera. nq^ten».
Gersd., 98*. ^ vKAttiikrui: BraMohir.,
DIst., 93 «.
Nerschen, Narrheit, Spasz treiben. fNehrl-
scheit. Narrheit, Ben., 2, 1, 81«. ) S. wneh
narren. — «Den halt ich für ein wisen man
— der zn ^eit auch neraehm kan». Murner,
Luth. Narr, ö
Neschen. S Nisneh.
Nespel, Mispel. — «Ein Apfelbaum hat die
Art das er öpfcl treit und nit Ne$pelenm.
Geiler, Post., 2, 108 *. — «SohloheHt n^meln,
Bmnschw., DIst., 16 b. — «Biren,
. Adelpluiv, Fic, 142 «.
Geiler, £v. mit. Ussl, 108». — «Du findest | Nespelboom, Mispelbaam, mespilus germa
Ifenselien die sieh in gemeinen Wereken eins ' niea. — «KA dem wesys B en w ». Wilgotheim,
Klosters brachen, es sei spinnen, neyMi
wüschen nnd neiuen and rysen den gantzen
Tag . . .> Id., Bröf.« J* 87 Hier ist «tsifssN
wohl so viel wie UDTtthig suchen ob etws«
zn thun sei.
Neiss, ensftmmengezogen aus ich ne weist,
nesciü; immer verbunden mit andern Wörtern:
i:^ JIi Wahlcnheim, 1385. Bte. — «Serbu.
nespelboum». Gersd., 95 K
Nestbel (fhlseh für Nespel\ Uipel. —
«Ü[!ff !, hieren. nestbellen nnd weliclktimj ohM
das iHt». lö Jh. Alte Ordn., B. 13.
Nestel, Nftttttia, Naatale, Dncange. 4, 608,
das franz. lacet; sprüchwörtlich: etwas ge-
iSr'emu-rnio/i, um irgend etwas. — «Also i ringes. — Man «liesz inen nit ein nestel noch»
einer der Güt den Herren «oÄsiwnisi* b»t.,.» I (nichts . Brant, Biseh. Wilh., 262. — «Dil
(iciler, Bilg, 19 Etc. [nestrl und fünf hnllf^r was die houptsiimm»
Neisswas, ich weiss nicht was, irgend etwas, i für die man gebannt werden konnte, ilurner,
Scherz, 11 IH. — Die Joden «nmwa« misseton Nb., 76. — fc.in Pfarrer gibt seinem Vikar
hettent*. Glos., 103. Etc. — «Do ist neistoas «ein baren krStzer, ein par 8ch&, — ein dntzet
dem menschen far die orcn gevallen, das hat nestel ouch darzu». Ibid., 164. — Eine Fraa,
irae die oren verstüpfet>. Tauler, 244 (4H), - «die er funff Ivciserthura fjlich achtet, wiewol
«Es ist alles netsums in mir das mich tag und i im einmal nit mer dann ein datzet nestei da-
naht naget und piniget». Nie« Basel, r58. romb gebotten -ward». Id., Genehm., e, 2*.
— Er nahm ««nntft«toa« spisen von dem tische».! — «. . und kümert mih 1 eh auch nie vor,
Kön., 420. — Do kam im «mmm«m» (für en- — nit nmb ein ntstelnad^ zwor». Id. Lath.
nSMWM) in dem sloffe für». Ibid., 592. Ete Narr, 90. — «Die nadel oder sieit eine«
— «Convivium ist itmum me denn soeletas». nesteh». Bmnschw , Chir.. 54 b. _ «Und so
Geiler, Post., 3, 77 a. £to. er solt sein gsellen all, — mit den er prasst
JNtftssiomH, etwa, ii^end wie. auch Jenais. mit riehen sehali, — jeta rieffen amb ein
— «Tn Maria der Mater Gottes ist gewesen ' nfstel an, — so schliegends im den mnff
n«tsfiioen ein besundereJungfröwIicheit». Geiler, daran». J. Muruer, b, 1 h
Ev. mit Ussl , 180 h. — «Het jemants neisawenn \ Nesteln, mit Nesteln schnüren, franz. laeer.
iiss den Höabtem an in gegioabt». Id. Post.,
2, 110 Etc.
— «Man sieht was hochfart arbeit hat, —
wie man sich mutz, nestei, bris». Braut, Nach.,
Jffiatfsissr, irgend jemand. — «Noehdem alse j b6.
nei$9wer . . » wart getriben . . .» Terse. ' Netzen, pissen. Scherz, 1119. — Der Knecht
Briefb. I ging in den Stall, «also ob er netzen wolte».
.NfiMKW, irgendwo, anch irgendwie. Scherz, ^ Kön., liyd. - «Wer do nf/ref anderswohin in
1117. — «Uns dünket . . . das sü neiiwo in i dem summer denn in den stein by der profeigeo,
derselben gegene . . . mdgent wonen». Nio. der bessert 2 Jf*. 1456. Goldsehm.-znnft, S7.
V, Laufon Nie. v Basel B.ö. Etc. - «Nit Netzot. Harn. Scherz, 1 1 19 Kin Nachbar
soltu das also verston das ein Mensch in Gott klagt dass ein Bader «spölote, netgote ... in
verkert werd, das er Gett werd wesenlieh, sinea noeh sohttte». 1385. Rar. AA, 87.
sinder udiMNO svfeUigklieh der Gedenek oder N«iml, N«w« BM^ von den altd.
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— 955 —
Feldiraoht, wm Mf dem Felde gerathen, ge-
wachsen ist (daher aneh Vorrath) ; Erstlinge
der Fruchte. — «Ich ^vil eben thnn wie man
sa Ostern that» wann man Ertber bricht, so
M noeb Ifuwnii ist und HUrenlMiw nli ir es
«innen, primitiac». Geiler, Emflii, 17 -
«JfuwrcU, Hürenbeiss ist gar anfaMOl (ange- 1
nelmiMr) dnnii eo es gr^mMS wttrt, dv tOiestl
es an den Ertbern wol ; zu dem ersten so
gibt man kaum zehen oder zwölf Ertbern |
mmh ein Pfenig, darnaeh Iranfit da ein gantse |
Mifissel foll nmb einen Heller». Id., Bros ,
t. 76 >>. — «Die erste Frucht, das ist der nuuj
Matt die Hürenbeiss. die sind allewegen wer- 1
der dann die nochgonden Früclit.. Id., Bilg.,
151 — «Solichen neuen liat pdigt man zui
schencken den Crossen H«rr«B». Id., Hm im
Pf., E, 4 b. 1
Heute braucht man den Ausdruck um über-
haupt etwas zu bessIttkBsa das iiodi den fieix
des Neuen hat
Neware. S. Nuwent.
Nicke, fem — Der Fuhrmann soll «die
mieke legen zwischen die hörner* der an einen
Wagen gespannten Oolisett. Bergheim, 1369.
Weisth , 4, 245.
Nicken, schlafen. — «Liebes kint, sloffestn
nnd Metht ein finnig . . .» Tftnler, 382 (67).
— «Lasz mich doch nun «in wnäg nkmen»»
Murner, Nb., 191.
Niden, neiden, beneiden. Sehers, 1189. —
«Der tüfel der nidet daz got den menschen
liep hat*. Eis. Pred., 1, 188. — «... ob da
ie delieinen menschen . . . genidetest. Bihteb ,
60. — «Der der do genxdet wärt, dem thut
es nit wee ; da mubt einen lang niden, ee du
im ein Bül in den Kopf nidest* (ieiier, Post,
4, 39 b. — «Das David ein solch lob von den
wiben vor im versprochen ward, that tiaul
dem gouch so we, das er in nidt^ Itlss in den
kod*. Momer, Qeaehm., D, 1
Nidere, iem., 9m was niedrig, unten ist,
Niedrigkeit, Niederung. — cNioraan mag be-
griffen noch befinden die süssen ding in der
l5hi, er losse denne die sitasen zergenglichen
ding- in der nideri». Nie. v. Basel, Bek. Taul.,
56. Ähnlich, Bnl. Hersw. (Jundt, Panth^isme
popoL, S15.) — Christus sprach: «ir seintron
der Nidere, so bin ich von der Hölle». Jeh.
8, 28. QeUer, £v. mit Ussl., 47 K
Niderfellig, banftllig. Scherz, 1122. — Ein
Stiftshans von S. Thomae das *niderfeUig
bede an lantfesten und an allem gebuw», ist
nicht bewohnt «nmb sinen nU^rfmtgm seha^
den*. 1480. Reg. B, 226.
Nidergang, Untergang. — *Nidcrgang* der
Sonne. Geiler, Pred. v. Maria. 5 Etc. —
*2iid0rga»^ der sonnen*. Humer, Qayac,404,
414. —'«.., stt bürgerlichen nffruren und
nidergan0 des eignen vatterlands*. Id., Adel,
A, 2 *. — •Nidergang der Ordnung». Ibid.,
iL, 8 b.
Niderheit, Nirdrii^kcit — «Gottes Hocheit
und des Henscheu Xiiderheü: Geiler, Selenp.,
46«.
Niderlos, raasc, Niederlassung. -- «Sn mag
wol dis die stat sin do wir unsera niderio» i
keben sAIlent». NiAi y. Buel, ms» J
Nidem, erniedrigen. — Hoffart tmit kleiner
kraft genidert wart*. Gottfr. v. Str., 1, 87.
Etc. — «Die sich selber erhöhent, die werdent
genidert». Tauler,* 31 (6). — Gott sprach zur
Sehlange: «dovon do soltn genydert wtrden xmi
mit dinie übe ufj^ der erden hin kriechen».
Kön., 237. Etc. — Christus spricht : «wer sich
hie hShet, der wart dort gmidert: R. Mersw.,
ms. — «Der ist gesin und noch blibt von
Ewigkeit untz Ewigkeit der allerhöchst Gott
. . « het sieh pettuurt». Geiler. Bilg., 16 b.
— «Wer hochfart tribt. den nidert got».
Brant, Nsch. bd. — «Sich hat der schöpfer
aller ding — genidert von des himels ring».
Id., Roscnkr., Wack., 2, 1099. — «Du hast
nns genidert ein kleine weil*. Nächtig , Psalter,
91. — «Bs were ein schand, solten wir uns
also nidem» Zell, n. 3 i> — «Darumb hin
ich verfolgt, angefochten und genidert worden».
Capito, Treger, G, 2 b.
Nidertrftchtig. humilis, im physischen Sinn
niedrig, im geistigen demüthig. — «Es waren
(in Palästina) mdertrechtiß Hüser und hettcnt
breite Techer*. Qeilerf Er. mit Ussl., 150 >>.
— «Sdien da wie der hohe Thum nmgeben
ist gewesen mit der nidertrechtigen Manem
der Demut*. Ibid., 180 — «Die vier . . .
Füsslin (des Htndleins) die de strack inilsr-
trechtig sind» Id , Bilg, 146 b. _ «Denen
stot es SU, denen das bereitet ist von meinem
himmelsehen Vetter, nnd die do nit hoehfertig
seind, snnder demütig und nidtrtrechtig*.
Id . Post., 2, 41 — «Es sült ein Züchtiger
mit nidertreehltigen Angen ansehen was man im
für hat gesetzt». Id , Narr., 50 «. — «Sein
Gebet sei züchtig und dcmietig, die Stim,
das Gethön sei nidertrechtig nnd sflSS, die
Wort warhaftig*. Ibid., 56 a. Etc*. — «Ein
turn (der war) nidertreditig und dein*.
Bingm , Cäsar, 89 >. — Cäsar Hess Schiffe bauen
«ein wenig nidertreehtiger dann die wir in
nnserm mör gewon seind zn bmchen». Ibid.,
35 V — «Die unachtbar und mtltrtraeM^
stat der Lüticher». Ibid., 88 1>.
Dasypodins: «hnmilis, niäer M Iddig', hnmiles
arbores, niderträchtigp Bäum, nit hoch*. —
Göll, 129: «humili», mderträchtig, kurtz» Gunter
den Epitheta a corporis habita);'160: «hnmi-
litas, kiderträchtigkeit, Demut». — Ausser dem
in der heutigen Schriftsprache allein gewöhn-
lichen schlimmen Sinn, hat das Wort bei uns
auch noch zuweilen den von herablassend.
Nidi^f, giftig, gehässig. — Weiber «sind so
nidig bÖse t rächen, — das sie alle switmohtf
machen». Murncr, Nb., 22(».
Niellen, wühlen. — «Wir ligeu also in
disen sitliehen Dingen zu sndlcn und zu niel-
len .. eben als ein San in dem Mist ieit>.
Geiler, 8 Marien, 15 •.
Schwäbisch, nulen. Schniid, 410,
Niendert, Niennn, Nienent. 1. Nirgends.
— «Er saeh das er niendert hin mit im knnt
kämmen, und kort wider heim» Geiler, Ev,
mit Ussl., 94 «. — «Ich hab dich au allen
Orten gesucht nnd heb dieh nknen ftanden».
Tbid , 179 Ffc. — «Besieh die negcl eben
und fin, — das nienon wüst darunder schin*.
Bmat, Tliesm., n, 4 a. —•«... dne er sieh
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- »6 -
menan schicken kan — zu allem das er vobet
ÜB». Id , Nsch., — Bettler «die nienant
kein kirchwih verligen». Ibid.. 62. - «Die
riUer und barger, so niendert hin verordnet»
wftren. Id^ Biteh. Wilh., 9tlK. Etc. — «Jucken,
dn iii nienan beis/.t» Murner. Nb., 197. —
«Kraueu, do mich meudert bisst». Ibid., 1
907. — «... und alles troBt hast mendert
kein». Id., Geurhni K 1 « cStand still
and rür mich uiendcrt au», id., 4 Ketzer, D,
2 •. — «Wie wenden sieh all ding behend, —
fiM sie doch niendert bleiben Avend* ! Id , Virg.,
6 b. — cDie narren seind uns niendert
gleich». Id.. Luth. Narr, IH.
2. Nichts, mit der Eigenthnnilichkoii dass
die zu dem Wort gehörige Präpubiiiuu da-
hinter gesetzt wird. - «Ding die man nien-
dert zu bruclK^ii kr\n denn zo Narrenwerck, sol
man nit verkauicn». Geiler, BrÖ«., 1, 94 ». —
«Du spiiehst: was bedarf ich denn zu Predig
ze cr m wenn mich Gottes Gnad Irret, so ist
es tuetidert für das ich Predig hur» ibid., 2,
Ji6 — «Dn spriehect: wie sol ieh es erken-
nen wann es von Oott ist oder nit? meudert
in magsiu es basb erkennen denn darin . . >
Ibid.. 1, 6H b. — «Er schlief . . . und wüssct
nienen von». Id., Po^t.. 2, » Etc. — «Zu
vil sorg, die iät menan filr>. Brant, Nsch., 2^.
NicsHen, geniessen. S. auch muaen. — Ein
Legat forderte «daz Vierde toll aller der nütze
dtö die prelaten in den nebsten vier joren
mitten sultcnt». Glos.. 50. — Der Meier von
Berten/ w iiier soll «vier jur^inrtcn nieasCH». 1420.
Weiiith., 4, 13. — Wer Uuier oder Zinse ver-
kauft, erklärt daae der Käufer sie cbesitsen.
nirs^fn und nützen» solle «in aller mosse und
wuc», als er es gethaa. 14H. Reg. AA, 2H.
Ste. Ste. — «Oliven ... in unsern landen
wenig genützt werden, aber yedoch nieasent
•le zu Seiten die rychcn». Frie», «ki — «. .
dem gnt naohetellen und das nieaaen wider
götlich . . . gresatz». Hohenlohe, A. 4 b _
«Alle speisen die man nieaaen mag .. .» Wurm.
Trost, M^. — Christus hat «uns da« brot.
das sein eigner worer leib ist. geben zu
nteaaen». Butzer. Weiss., g, 3 Etc. — «Wer
diss bret (unwürdig) neuaaet, neuaaet jm solchs
xu ewigem go rieht». Ibid., t,^ 4 «. — Frucht
«die man mag ni«mf frü und spat*. Bathselb,
a, 9 b. _ Li der Wüste «die Juden sieh ge-
bruchten und noaaen der kalten wasser».
Wimph. Chrys., 11 K
Ni essung, Genuss. — «Zimliche nieaaung
(von Käse) nach atKlf rer .speisz». Fries, 35 ».
— «Die nieaaung nieiuer probsiei». Capito.
Treger. P, 3 — «Von der waren nieaaung
beid leibs und bluts Christi». Zieglcr, Titel.
sich Nieten^ Genieten, sich bemühen, sich
einer Sache bedienen. — «Du solt diek rehte
der wehe genieten, und solt danne din leben
bessern». Nie, v. Basel, 221. — «Weune sich
der riehe man sines richtnmes und sinre eren
erst genieten solte und fröde haben . > Eis.
Pred , 2, 14. — «Hit Creiden gros/, sich
jeder niet — jetz reden sehen, laeken ze wile>.
Brant. Thesm., b, 6 ». - »Socrates und ander
lerer — iren Jungem zu zeiien rieten, — sich
offt der Spiegel nsefm». Id.| lAjensp , 167
Nim, Nimme, nicht mehr. — S. z. B. die
Stellen s. v. Jehen und Itpem, ete. — «Wm
ich jetz nim mnc: thun, — wil ich eotpfellea
UeinLz luim sun». Brant, Nsch., 8. — «. . .
bisz das die sei nim blilMn mag». Ibid.. 3S.
— Man lässt «den win nüm (rein) bliben,
— grosz falsclieit dut mau mit im tribea».
Ibid.« 97* Etc. - «Nun ist er üch zu wit g^
lofTen, — das ir bezalnng nimm künt hoffen».
Murner. Nb., 141. — Coriolan «sehwar Korn
seit bliben nim». Id.. Geuchm., e, 4 a. — «Ads,
so mag ich nüm beübon« Ibid., c. 4 ^. — -
«Eneas wolt sich seumen numm». Id., Yirg^
q, 3 B. ~ «. . do ich so gantz kut wnttea
nimwrj,. Id., Schelm., k, 1^.
Nisseln, NUsseln« Nenchen, Niaehea, Hl-
schein, mit Neiaen verwandt, gierig snchea
etwas zu geniessen. zu erhaschen, zu ar-
beiten. — «... 7.U willen und zu nssseiM ii
Essen und in Trincken und in flei. schlich«
Lösten». Geiler. Oeisil. äpmn , M, H b. _ «[^
disen süwisehen Lastern ligt ein aoli«ber ar-
mer Sünder zu nefichen. nit anders weder eil
Suw in Hülsen». Id.. Post. 2, 51 a. — «. . .
und hat die Eellerin onaofherliek sn ndadtem,
das sie nit mag zum Gottesdienst am Feirtag
kernen». Id.. 7 Scheiden, k, 1 — «Weas
der Tüfel kumpt und umb den Sack g«t w»
achett und dir in gern ^vo!t stelen.. . So gang
er denn wie lan^ er volle umb den Saci
nüachelen». Id , Bilg,^ — «Es seind nl
>T.'nselM'n die licn gantzcn Tag . . , im TTius
msthen und »eisen, und wann es Nacht wurt,
so haben sie kein Vatter Unser noek g«bettet>.
Id.. Brös , I, 67 a.
Nistet, neptis, Nichte Scherz, 1126. —
«Brangäne. hofsche niateL sprich !» Gottfr. r.
Str., 1, 131». — €HiIf mir daz min nisteh'n -
Wider mich getrüwe müsse sin». Ibid., 1,
174. — «Irmeline von Bam, Ottrdrvda ize
niatel». l'dlr>. Spit. Arch.
Niwau. S Autoent.
Nobiskua, ▼erdorben ans Abyaans, Hölle.
— «Kin Strassen, die er nimmer kant, — sie
ist in tutbiahua genant, — dinn ist es warsi,
diis7. ist es kalt». Horner, Nb.« HS. — «Di«
wil der arzt studieret dusz, — so fart der
kranck in nt^iahua». Ibid . lÖO. — «Ich halt
das sie in tu^iahaus — dort sehen zu den fenster
usz». Id., 4 Ketzer, B. i » ^ 'Darumb so
faren sie dahin in nobiahusi. v> o der flamea
zu dem fenster niHiehlecht». Pauli, 179.
Nuch, Nohe. raasc, dim. Nöhelin, Xöhil
schmale Wasserrinne. 1. Auf der Ga&se lisg»
der Häuser nnd am Dach. — *Tachenöhe uui
nöhe die zu wasser gont». 1322. Urk., 2, 149.
— Ein Nachbar klagt dass ein Bader «spüloie,
netzote und ander w&st das von badeatuben
ginge, in sincn noch schütte». 188o. Reg. AA.
37. — «Die nöhe /.5 fegende». 1418. — «gscL
die nöhe ze machen». 1423. S Thom. Fabr.
— «8 -I umb ein iserin nöhelin uf das hültCD
dach vor der suütLen*. 1412. Ibid. — Dti
Rath verordnet dass «alle nöhe solieii
one tachnöhe und die uöhe die zfi wasaer
oder in graben». 1427. Almendbucb.
8. Auf dem FeldOb — «Zum mAm. Oiw-
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heim, 128B. Iniieiiheim, lä72. — «Nebent sige-
brchtcs fiofte». HoUhcim, 141U. — mAh dem I
nähü bi den mülcn». Rnsheim, 1471.
Nochh«^it. Nähe — «Verre von der nO€hkeit
gotz» Tauier, 60 (12). Ete.
Nodelbeiii. S. Kolhein.
Nobe, Nahe, neutr., Last. — < . . Die läge
und du Mofte . « . die der vigent dem men-
seheD Mleit». Taaler, bö
Kol, masc, Gipfe] <^inrs Bergs oder Hügels.
— «Uf dem noUm». Feldname, häafig, 14 Jh.
a f. — «Uf dem hurgnoUen*. Mandolsheim,
i3(X'. — «Tcber Lamperilieiin «oMm». Veaden>
beim, i4 Jh.
NolMn, Nod«lbelii, beinerne Nadelb&ebee.
Schere, - Stirbt eine Aasaäteige, so
bleiben den undern Frauen u. a. ihre «enüre,
noüttin, seefeel ...» Gatl.*Ordn., 16tf. — «Der
selbig Mf^nsch hat (Ii.> Gaben lieber ilann den
Geber, aU eine das üodeUtein oder einer die
groldin KetUn lieber hei weder den der sie
gegeben hat». Ociler, Brös., 1, 20 ■
Notde, Nole, fem., Nadel. Scher/., —
«Oeiseheln von rfemen, die hettent knöpfe
voran, darin worcnt nnfJru pestecket». Clos ,
IV t. — € . . als eiuer noiden püntelin gegen
den groesen hinunel». Taaler, <M4 (69). — In
Egypten «betrftg sich Maria . . . mit jre noUn
und mit ire spilien». VilUnger. — «Von or-
dent wegen eint die mdniehe nllo eehnldig
ein nold'' hi in zft tragende». Märlein, 2J. —
«Kin isuart/. siden snbr mit silberinnabi«»*.
S Thom. Fabr. «Kleine mkn*. 14tl2.
Goldßchm.-Zunft, 7.5. — Die Boscher der Qold-
•ehiniede sollen das verarbeitete (iold «ver-
BAohen noch den nolm . . .; «ihd wer et das
ypinanrl mit dorn noUnitrich fauf dem Probier-
hlcin) nit benügen wolt . . .» 14ä2. Ibid., 70.
Nolbart, eig. B^hard, dann Layenbmder
in einem Klostpr. — Eines Pfaffen Kellerin
«bei eini noHuirt ist gelegen». Brant. Epigr.
C<»pie, 2^7. — «Wann man nnn merekt das
aber ich dem nolhart hab die wanden ge-
wacht ...» Horner, 4 Ketser, O, 3 — «JDie
MoUkari sind sonst aiendert so — gut» dann
das man mit inen thu — solche niarter bossel
arbeit; — orsaeh, sie haben rucken breit,
— nnd mögen solches wol vertragen». Ibid.,
Nome, Nttme, £aub, Beote. Scherz. ikHO.
— Sie «triebent tegeliehen krieg mit Mom«
und mit braiidt'». Kim., 694 Etc. — Der
Teufel hat regiert «also lang bis ich (Christus;
kmnrnen bin nfT das Erdtrteb nnd in Aber-
wunden hab nnd in beroubt seiner Num und
die assieilt in menger band Stäben der Ken-
sehe». Geiler, Post., S, 64 — Das Heer
kam «mit grosser itnmi in das Lager. Ring'm.,
Cäsar, fii). —. Casar hat «sein ritter und
kneebi mit merektieber mm nnd gewinn rych
peiti-tf-^it». Ibid., lOy b. — Sie machen «ein
nume udcr ein raob darosz». Zell, l, 1 a.
Könen, drängen. — «Ir ligend imroermeder
an mir xo nönen nnd wellend uss mir trotten
fin Jo» Geiler, Po.st., 1, 7 ^. — «Do .sie also
an im lagen zo noneH und zu turnen ...» Ibid.,
%, 74 K — «8o «in Bettler ettwnnn jememieder
an eim Menschen ndnt nnd mänt nnd hört nit
uff nönen . . Tbid , 3. 70 b
Nönlicb, eindringlich. — «Wie vil me .wärt
. . Ooti . . . üch erhören, wenn ir also an-
stümeklich . . . nörüich, anliglich ... an Im
Ilgen zu bitten». Geiler, Post., 'd, 71 ».
Noniajg;, Himmelfahrtstag, nona dies, weil
dieses Fest neun Tage vor Plingsicn fällt
Scherz, IIÜJ. — «S. Lucas ewangelio, des
mendages vor demMOii«((i^>. Tanler, 50 (11). —
«Der schone tiotitag*. Glos., 22. — «Dri tage
vor dem nontage (soll man) mit crütaen goa».
Kön., 770. Eto. — «Christus sprach an dem
Nontag zu sincn Jüngern : gont in die gauLze
Welt und predigen min Wort allen Creaiuren».
Geiler. Bilg.. 29 » ; Post., B, ^ Bio.
Norderfelt, in vielen Bünncn, 13 Jh. u. f.
Die die Dörfer umgebenden Felder waren
meist in vier •Reviere, nacli den vier Himmels»
gegenden, abgetheiU.
«An Norderlange», die Nordseite entlang.
Uttenheim, 1240. Dachsiein, 13ä2. Brgersheim,
18Ö0.
«Nordei't, septeatrio». Herrad, 179. Schersi
1181.
N«issekeit, Yerdriesslichkeit. (Tcrgl. unser
, heutiges Ntes^ verdriessliohe Person.) — «Din
nönsikeit machet dich verre nnd frömde von
1 sinen fü.^^spbren». Taulor, 271 (47).
i Nöaselich, verdriesslioh. Vergl. Schmeller,
1. 1764. ~ «Etliche lüte sind also ndssstoib
das goi in die rioheit benemen mfts». Tantor,
^72 (47).
Noflsen. In Hegels Glossar, 1116: ans-
' pf&ndtn« mit Verweisung auf jiöten bei Scherz.
1 1186 (?) — Die Brnckenknechte der Ehein<-
; brSek« haben von reisenden Herren Geld er-
zwungen «und sie genösset onc urlop, wissende
nnd Wille meister und rata». 1408. Kön.,
Beil , loa».
Not. «Libesnot und Herrennot», sprQch-
wörtlioh gewordene ZusammensteUung aweier
Ursaehen die, nnter gewissen ümstitnden,
Einen verhinderten einem Gebot zu gehorchen,
oder ihm gesiaiieten es zu ül>ertre(ea. Schern
662.
1. Zu fjewissen Zeiten soll man zu Strass
borg nicht fischen, «es were denne Mfesmot
oder hemtmot», 14 Jh. Alie Ordn., B. 13.
2. «Wer daz den probst V Iii i')]' tiberg) U&Atiot
oder hcrrennoi irrete» aom i>iag zu kommen...
Hohenrodem, 1964. Weisth., 4, 114.
M I'i ' Huber, die durch *libe$not oder
herrennot» verhindert sind im Dinghof su er-
seheinen, nahten keine Geldstrafe. Werant»*
hausen, 1420. Weisth., 4, 3. Ittcnheim. Schwind-
rataheim, Dürningen, 15 Jh. Ibid., i, Ittt,
789; ft, m.
4. «Diel band not, das ist Jierrennot, hungm$*
not und »chdmennot» (Viehseuche). S. Johann,
1413. Weisth., 6, 478. — Libesnot ist Krank-
heit; sie entsoikiildigi (n* 2 u. 3) die zn eintn
I Ding Berufenen, wenn sie nicht erscheinen.
I Auch die Hungersnot (n» 4) gehört zur Libes-
I not ; so ist letztere zn verstehn wenn (n* l)
den 'strassb. Fischern gestattet wird, in sonst
! gebannten Zeiten, zu fischen. Der Sinn von
( Memmut ist weniger klar; in «inignn Ding^
17
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^ 208 -
hofroilcln des 16 Jh. ist das Wort durch
Herrengeschäft crsct/t: Stotzheim, Ingwers-
heim. Weibih , 1, 687 ; 5, 411. In den Stelleu
n* 3 könnt man, auf den ersten Blick, an ein
vom Herrn g-cbotencs Geschäft denken ; welcher
An aber müsste dieses göwesen sein ? Jeden*
fiUs kein Frondienst, denn im Interesse der
, Herren selber waren die Dinghofversamm-
lungen nie auf Froutage festgesetzt; aach
nicht Kriegsdienst ; za solchem war ein Geist-
licher wie der IVobsi von Ölenberg (n'> 2)
nicht persünlich \ erpHicht^t. Man denke femer
nn n* 4, wo die Erklärung durch Herrenge-
<)chäft absolut nicht annehmbar ist; es ist da
die Rede von drei Nöthen, von denen die eine
oder die andere einen Bauern so herunter-
bringt, dasB er sein Haus verkaufen muss; in
diesem Fall kann die Herrennot nur eine,
durch die häufigen Fehden der Herren veran-
lasste Kriegsnoth, eine Verwüstung des Dorfs
and der Güter sein; so ist sie auch in n" 2
und '6 zu verstchn. Dafür scheinen folgende
Stellen zu sprechen: «verbrinne (ein Hubhof)
von des horren sunderlichen urInge . . .»
Mctzoral, 15 Jh. Weisth., 4, 199; und: «wer
das (ein Hubhof) abbrandte oder zerstöret
wurde mit landturligen . . .» Snndhofen,
15 Jh. Ibid , 4, 153. In diesen Fällen, so w ie
in dem von n* 4, war dem Bauern gestattet,
für einen Neubau Holz im Walde zu holen.
Herrennot wäre demnach eine durch die
Herren über die Landleute gebrachte Notb.
Auch das Fischen zu Strassbnrg, ir 1, ISsst
sich so erklären : war die Stadt von Feindon
umgeben und daher Mangel an Lebensmittel
zu befürchten, so wurde der Fischfang aoeh
in Zeiten erlaubt, wo er sonst verboten war.
— Die spätere Bedeutung von Herrennot,
Herrengeschäft, stammt aus einer Zeit, wo
das Aufhören der Fehden den ursprünglichen
Sinn in Vergessenheit gebracht hatte.
Not, comp, nttter, nöthig; Einem ist not
nach etwas, er verlang-t erns>tlich darnach.
— (Gott ist vil nötter einem Sünder ... die
Hant seiner Barmhertzikeit zu bieten». Geiler,
3 Jlaricn, 17 Etc. — »Wem noch vil
Pfründen bie ist not, — des esel feilt me dann
er got, — vil seek die dnnt des esels dot»,
Brant,Ns6li., 82. — «... doiniso tiot/.n fliechen
was ...» Ibid.« 74. — •Ach gott, bett ichs
verstanden bME — ein mal do es mir nUtter
wa.s, — so hett ich selber euch g'eton — das
iob dich ietz k&n lernen schon». Murner,
Sehelm., a, 4 «. — «Dorum was im sebwigen
Itötrr ! i III tyriakisch». Id., Mess, I), 2 «. Etc.
Notdurftixkeit, Motb. — «Da solt eren den
artzt. wan der aller öberst hat itt gesebaffen,
von der nollürftigkeit w eg^en». Fries, Ib a. —
Salbeiwein «sol mau uit trincken zn iustbar«
beit. snnder allein zn natmftikeit». Ibid.,
-15 •'. — Gott hat die Israeliten «erlöst von
iren notdurgtigkeiUn», (Ps 1U7, 2.) Warm.
Bai., b, 8 b.
*EiH NütdiirftHtiil (Xachtatnl) mit eime
kässin». 1432. Inventar der Metza von Lichten^
berj?
Not«», adv., unj,'ern Scherz, 1138. — Den
Tod «lidot nöU ein iegelick man». Gottfr, v
Str , 1, 142. Etc. — «Des vcrdrüsset Bü« und
tPnit destc minro oder deste r?öfpr» Tanirr,
44il (77). tich iiininie mich dirre groftöcn
wurdikeit gar nöfe an». Merswio, 9 Felsen. 6.
- «.Sii woltent nöte wider iren willen sin
meistere gewesen». Clos , 12'J. Etc. — «Wie
nöte er es det. so det er doch das». Kon.,
379. Etc «Ich bin also rehte fltdfe in dism
kloster». Hugo v. Ehenh.
Nttten, nöthigen, zwingen, - «... Dir
selber ein Gewalt anthun. dich sclbs nöten in
der Vülkummenheit». Geiler, Brös . 1, 15».
— «Der Himmel noch der Töfcl mag dicb
nit nöten und zwingen das du Tod.sünd thn-
gcst». Ibid , 1, 24 1>. Etc — «Das ist uns allen
werlich ein schand . . wie jeder Teutscb
ein fleschli hat, — wie wir zu drincken ein-
ander nöten — und mit suffen selber döten»
Murner, Schelm., i, 3K — «Mit dem gebisi
und dem zaum söchst du ire (der Maöiesd^
backen nöten*. Nachtig., Psalter. 76.
Nöten? Was Kurz, 237, citirt, kann nicht
zur Erklärung dienen. — «Was gat dich docb
der nöten an, — das du dise lügen hast ge<
than?» Murner, Lnth. Narr, 72.
Notfest, tapfer, fest in der Notb, standhaft
— «Der notfeste und bescheiden bor Stein ung
ritter». 1336. Als dipl., 2, 163. — «Kunrat
von Kirkel . . . der gar notveste was» CIo«.
188. — Ein Ritter, der «was manhaf^c und
notveste zft den eren>. Marlein, 32. — «... du
man euch (die Berner) halt für erber lilr. -
die notvest bi dem rechten ston». Huruer. 4
Ketzer, Vorrede — «Nnn lug« biSB stät nml
bleib notfut». Ibid , J, 4 K
Nötlicn. 1 . Gefahrvoll. — «Ich besorg war-
lieh es kuni an tag — das brächt uns angst,
nötliche klag». Murner, 4 Ketzer, H, 2 ^
2. Nothwendig. abgenöthigt. — «Ich «il
zum ersten protestieren — und ein ndfliel
reden üeren». Murner. Luth. Narr, ö.
Notrede, gerichtliofae Klage. Scherz;, 113ß
- Kein Gotteshausmann von Ebers hei mm ünster
soll wegen seines Gats «ze keiner notrede stau,
wände in diseme offen dinge . . . tJnde ist,
das . . . des abbetcs hoveg-esinde g-eznrnent,
darumbe ensullent si ze keiner notrede staa,
wände in mines herren kemenaten». iSMl
Weisth., 1. 672.
Notweron, act., vertbeidigen^schützen gege^c
Angriff. — «Er wene sinen Up no«wrrou^
. . .» c. 1311. T'ik , 2, 29. 132?. Ibid., \{r2
Nübelnng, Verdüsterong. — *JSübtimm§ der
äugen». Gersd., 14 b.
Nüblig, Nibelig, düster, nebeliir. Schmel-
1er, It 1713, nidl^ — Im Früiüing^ ist dv>
Wetter «nnderweilen kalt, denn ist es heuer,
ein Weil nüblig, also ist es gewonlich uastit».
Qeiier, Pred. n. L., 12 _ Träumen vc>8
«Infft der tMUg ist». Tranmb., a, 6 b _ «.
weit von dem schweren nibiJigen luffi ». Adfi-
pbas, Fic, 140 b. — «Lafft der niöeli^u ist».
Ibid., 141 b.
Gull. '2n : «coelum nubilosnm, nüblig WeUer>.
NUcbterlicb, nüchtern, massig. — « Abbrnc!^
tbnn allerlei speisen und tranoks, da:» m^a
nüchterlich leb». Wurm, Trost, 34 b
Nnoimen, nar, zusammengesetzt »na nii
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mehr. — «Es wa« numme doA da weseii do».
Altowert S8. — «Eb gang svat wie «■ well,
rrht* r flas er nummen möcht vil Gnt« über-
kunuiten*. Geiler, Post , 3, 81 «. Etc. — «Nim
miMMii darza wer dir heUfeii kau». Hiiniert
Ulonsp , Ki.
Nünnvliii, Art Wassorvogel, mergus albel-
las, «zn 5 ^ die besten» zu. verkAiifoii. 1881.
Alsatia. 1«>7. 2;)9
«Nuschf!, libula.. Herrad, 189. Scherz, 1140.
Nüsfhlin, lliiino. Kanal. — Geiler, Ev. mit
UssL. m 0. ä. die Stelle bei Kaul. — Da«
Toeab. von 1482 hat: «IViimA« oder Rinne,
canalis». Fn'sdi.. 2, 24.
MÜM, Ki8, Ei der Jjaas. — «0 Mensch, dein
lang Haar da Lense und JWBm In wachsen,
ist das (lein Schatz?» Geiler. Narr., 28 «. -
«. . . und wiesch ir hoapt mit solchem flis,
— das daruff nit wüchse lAs noch wif>. Mor-
ner. Bad., F, 4 o.
Nnsz. crena eatapaltae, Scherz, 1140; der
Elnacbnitt in der ijrmbnut, in welcher beim
Spannen Jie Sehne gatogen wird. Zarncke, 418.
Nach Gull, 235. üchüint. diu Nu&z ciwat> an-
deres gewesen zn sein: «ancas (Hacken), die
Noss; epizygis. das Loch am Armbrnst, darinn
die Nasz liegt, der Naszbmnnen». Godeke,
145, meint: der I)rüf.kn ui der Armbrust.
Aus den von Scherz citirten ätellon ersieht
man indessen, dass der Pfnl ans der Nnss
flog, diese kann also nicht der Drücker ge-
wesen sein, sondern eher die llöhlong, in die
man den Pfeil legte. — Einem Sehflteen «bricht
der bogen, senw und husjs*. Prant, Nsch , 73.
Nüssen, geniessen. S. auch I^^kasen. Scherz,
1142. — «Gclicher wise also der lichame
nüsut die lipliche spise». Tauler, 43 i8) —
Wer eine Speise nicht behalten mag, kann Oi^.
wenn er Cedernholz «nfisset». Ibid., 40.3 TO)
— «... das ich dirre gfiten spiscn und dis
gfiten wines z6 vil nüase». Nie. v. Basel, 229,
~ «Die so das almosen HÜ$imit . , .* 16 JIl
Alte Ordn., B. 13.
NUtheit, Nichtigkeit .... Der da stets
abnimpt and sich der Ivütheit nähert, darnmb
da« er ans nät gemaeht ist». OeUer, Sehiff
der Pen., 86 ». «Das in das er hoffbt ist
ein Nütheit, ein Lerheii. üia Wanhcit». Id.,
Bilg.. 22 b ; Post , 2, 89 «
Nützit, Nnt.<<chit, NUschint, Nichtzit, NU-
ten, Nütz, nichts. Scherz, 1141. — «Ky herre,
es enschat nützit». Taulcr, 450 (78). — Leute
di lei einem Brand «züsehent und nüUit
tnnt .... 15 Jh. Alto Ordn., B 18. — «, . .
von schuld oder von libesnot, wie das gcsche.
nützit uszgenomen . . .• Molsheim, 1472.
Weistb., 5, 424. Etc. — «Es were nüt»chU
Aviirser . . > Clo.s.. 42. — «Sie soltent nutschit
darumbe verlieren*. 14 Jh. Alte Ordn.. B. 13.
Etc. — Dem Kaplan soll man «von den ge-
fellcn die inie zftgchörenl nüt-ichint nomen
noch abbrechen*. GatL-Ordn. — «Ucttcn ir
Olanben als ein Senfkörnlin . . nütgü ward
euch unmüglich». Geiler, Selenp . 105 Etc.
— «... So geb man nichts daraui. es hütet
mdUsit*. Id., 7 Scheiden, H, 6 b. — «Nieman
ist dem n&U gebrist». Braut, Nsch., 2. — «. . .
daramb ist nützt undötlich*. Ibid., 10. >-«...
gwalt nnd golt — on 1er der tngent mütmt
solt». Ibil, 10. T'tc — «Wenn er (der Esel)
schon gaiu/ nuten kan, — noch dennocbt sitzt
er oben dran». Murner, Mülc, F, 7 h. — «. . .
das er dri tag licsz herschen mich, — and
mir darin gantz nuten redt». Id., Genehm., A,
3 «.
Nnwelende, ncatr, neu urbar gemachtes
Land — 'Nuwelende, novalc* Horrad, 181.
— «Uf dem nuut'kyide* . b'eldname. oft. 12% u.
f. — «An Hermannes nuwtkndt: Hindisbeim,
13tt. — S. norena cdaln die hdnme und die
bürsten us and mähte ein mMdtnit und ein
kornvelt». Kön., 631.
Naw«llii8«n, nenlleh. Sebent, 1148. — «Wir
tnnt iich kunt . . . daz ietzent nuwelingen
unser herren . . . übereinkomen sint . . .» I3ö7.
Taohemnft, 6. ^ Bei einer Feversbninet rer*
brannte viel Korn, •^^nn es nuwelingm was
in die schären gefürt >. K6u., 756. Etc. —
«Waz hat daz kint sündeu geton, das $uim$-
Ungen gcborn i.st?> Prc:\., 1244.
Navvent, Newnre. >iiwaa. Nüvveu, nur.
Scherz, 1142. 8. auch nummtn. — Die Minne
«gebirt niwan smerzen». Gottfr. v. Str , 1,
168. Ete. «Waramb hiesch er niutcen von
dem minnestin sins vingers V» Nie. v. Strassb.,
264. — Niemand soll fiscl^ea <ntuMt4 mit nn-
sers herm des abbetee (von MGnster) nrlop».
1334. Als dipL, 2, 1»;4 1 'i^m Menschen soll
genügen *nuwefU das sele und lip mit ein-
ander bllben möhten». Tanler, ÜOB (53). Etc. —
«So wil ich mit arlobc noch nuweiit eins mit dir
redende »in». Nie v Hasel, 2öö. Etc. — Vor-
mals sang man das (Tioria •muoeiU ift wihen-
nachtcn». Glos., 20. Etc. - « . . also sü
nuwent woren sehs standen do inne gewesen».
Kön., 288. Etc — «Es was ein grafe . . . der
hette nutoent einen san». Märlein, 9. — «Die
ersten waten in das Wasser nutunt bis an
die Knoden». Qeiler, Post., 4, 40 b. Etc.
0
Obenthürer, das nämliche Wort wie Aben-
teurer (s. diesen Artikel i. nur volksthiimlich
ausgesprochen.
Oberhand. Ucberhand haben, vorherrschen,
den Vorzug haben. — Einer hat «nier einer
Krafft dann der andern, und eine hat Ober-
hand mer dann die andern . . . Die in ver-
nünfftiger Kraflft Oberhand haben, die verstond
das sie das und das solten thun ... In denen
hat zorniichc Krafft Ueberhand gehabt». Gei-
1er, Bros., 1, 18 b.
Oberkeit, Obrigkeit. — «K> ist kein un-
gliickhaffiiger Ding weder Oberkeit und Prclat
sein» Geiler, Brds , I, 14 >. - Einer Iftsst
sich nicht erweichen »durch Tröwungcn der
Oberkeit». Id . Prcd. u L , 67 b. — Wenn
die Obern nnr «iren eignen Nutz suchen, denn
hört uff zu ücin ir Oberkeit». Id , P.ros , 2,
ö3 a. Etc. — tOberkeit halten hat wol lug, —
aber zn vil ist nier danngnng». Brant. Epigr.
Copie, 225. — «Der sine, die stür und uuoh
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die bet — die oicr/:«f erdichtet het». Murner, 3 Eitel, nichtig. — «Die Welt ist nit an-
ders denn ein waner öder Flass, si flöst hin-
weg stets on Undcrioss». Geiler, Bil^r. 196
— «Es wundert mich bei eer und eid — der
grossen Mm Üppigkeit». Humer, 4 Ketzer,
G, ö *. — «... das «r vil hat des öden gut».
Im« beroten nnd bebolfeii mit irdettBchem I Id., Yirg., T, 4 — cDia sergenglich öde
g&tc sigcnt, 80 sint euch sü uf die zit . . . ge- weit». Id., Nb., 66. — «Ade, far hin, du öde
horsam». Nie v. Basel, 348. — «Das mügent weit». Id., Lath. Karr, 148. — «Gott hat nit
Nb., 109; Bad., Q, 9 «; Lath. Nan, 68.
OberthUr. S. Ueberthär.
Oberton, Gegentheil von Unterthan, Obrig-
keit, — «Die undertone die sint nüt me ge-
horsam . . es besohibt wol ... so ia ir ober-
ii wol beheben mit wlonbe
Ibii! ,
Uberwind, Südwind. — «Da weist wol ob
geaoht der aulhiehtbareii öden ding». Naebtig.,
Psalter. lOH.
«Odermenge». Gersd., 89 *. Agrinionia £a>
ee Obertoind ist oder Nordwind oder Weatwind j patorium. Kirschl, 1, 240.
oder Ostwind». Geiler, Post, 8, 86«.
- dheit, Leerheit. ^Oedheit de« Hirnes,
Oberzile. oberste slle, das Alphabet, oberste Erlernng des Houbte» (.durch ea vil Fasten).
Zeile der Vorschrift nach der man die Kinder Geiler. Holl. Leu, c, 3 «.
»ehrt iVir>n lehrte. Scherz, 1149. — «Das ist die
oberste eile, die dric und zwentzig b&staben».
Nie. T. Basel, Bek. Taul., 17. — Karl der
grrosse «stifte also menige kirehe also manig
bftstabe ist an der obermen des abeees». Kön.,
Odiich. adv., eitel, leichtfertig. — «. . . nff
daä ich nit ödlidi in dem glauben prediget ...»
Murner, Adel, E, H b.
Ovelate, Ofelote, Oflate, verdorben «na
oblata. Hostie. — «Der priester teiiet die
407. Etc. — «Dise Ding hab ich euch für , ovelatuu in dru . .» Bihteb., 8B. - Die Aeb-
wöUen sobriben als man den Schülern für- i tissin von Bschaa gibt «jerlich ein vierteil
eehreibt, das heisst die Obereü, da malen sie f weissen elme kirwarten th Bvffaeb, das er
diivi^j >ToI'rri •>(■<] ofelotten, was die kirrhr^ und
die elter, die darsft gehörent, bedurfent».
1849. Weisth., 6, 888. - Ein Qeihngener be-
hauptet das Sacramcnt empfangen zu haben
«in einre halben ostien einer ofiolen», die
dureh ein Wnnder su ihm in den Thurm ge-
dic Buchstaben ab». Geiler, Emeis, 74 «. —
«£s BOl keiner trincken, er solt ein Obersü
haben, damit er nit cn vU trineke» (yorsehrlft).
Pauli,
Obi», übe», Obst Scherz, 1149. Zuweilen:
Oto. — «Obii^orte, pomarinm*. Herrad, 180.
- «Dfirres oder grünes obess*. 14 .Th l'rk,, kommen war. Nie. v. Basel, 148 — «Do sach
2, 210. — Tractieren «mit hünren, mit kese, i er daz f.t der ofelotteti ein grosses crütze us-
mit odM«>. S. Lnkait, 1864. Weisth.. 4, 2Fi. l gewahsen was«. Ibid , 126. — «1 soh. nmb
— *Ohr<i. krut, gras und andere friihte». K'on., offdotten». 1403. — «16 ^ umb oflotten*. S. ,
236. üic. — Der Monat August «liset das obea Thom Fabr. — Eine Medizin «genummenjiff-
und füret es in». Conr. v. Dankr . v. 260. —
Adam und Eva «verbnrgent sich in demjpa-
radise do sn das ofos bettent gessen». VU-
linger. — «Das o6es . ■ schinet also gttl and
also schöne ...» Tauler, 215 (37).
Ocb. eigentUeh JVdeh. sehmaie Binne. —
«... das wasscr das man in den dcA«n inbcr
liesa». Bingm., Cäsar, 89 — Qch wird noch
avwdien im Elsan fBr Noch gebraucht.
Oede. Scherz, 1152. 1. Schlecht, ehrlos. —
län Priester, «der hielt dicke gar öde geselle-
aehaft von pfaifien und von leigen. die |;ar
vil unfftre begingcnt». Nie. v. Laufen Gottesfr .
88. — «Ist er ein lichtfertig öd Mann, su
zücht er lichtfertig öd Gesind». Geiler, Post.,
^, 41 — «Darff ein schelm sin also öd, —
also biibsch und also schnöd ...» Murner,
Schelm., g, 6 — «Der Öile schentlich man».
Ibid., d, 6 b. — «Du öder^ schnöder, böser
man». Id., Genehm., y, 4 — «ürsaeb «nebt
einer ofßaten». Brunschw , Post., 20 — «1
hostia oder o/Aule», £&Uuelb.. d, 7 b.
<OflBiihiia»,Baekofenhaa8,BlelEereL Schere,
11(4. Za Strasab. und auf dam Lande. 18 «fh.
a. f.
Ofentir. Oaneklerkflnste, listige Strefdia.
S. auch Abenthür. — «Ich hab des vil ge-
nomeu war — das mancher treib sölieh
Ofentür, — die sn aim ansdhlag im gab ttilr».
Brant, Nsch , III.
Ofentilrer, merkwürdige Form, die noch
direkter als Abenteurer (a. dieaea Artikel) auf
das alte «MMNtMirer, frana. aventarier, xvrfiek»
führt.
Öge, Üge, fem., augia. Göll, Onoma.st..
53: *mig€, pratnm». 8. aueh Owe. — «Uf die
öge». Aeiienheim, 13 Jh. — «In der ügm*.
Friedolr:l;i';ni. 1404.
Ohte. S. Akte.
igelecht, mit Ingen oder Punkten ▼er*
ein öder man — der sinen frün<l wil faren ' sehn, getüpfelt. Schmellcr. 1, .nO *0 «igdM k t
lan*. Id., Nb., 59. — «Das in gott sehend den i boweln duch». 1477 Tucher/.unft, iW
d<kn man». Id., Lnth. Narr. 114. — «Valsehe,
böse, Ode zungen». Id , Schelm . a. —
Oigen, Oagen, Ögen, Eng^n, von Ange,
zeigen, vorweisen, sehn lassen. Scherz. 71 :
€. ..mit bösem ödem willen». Id , Bad.. F. äugen. — «Als ob der priester (bei der Mease)
3 •...«,.. in diser öden bösen that ...» Id.,
4 Ketxer, m, 4 b. Etc. S. auch Schmeller, 1, 28.
2. Leer. — «Dise Wort sagt Sophanias von
eim öden verlassnen Hus». Geiler, Narr , 76 «.
— «Scind wir niichtern und öd, so seind wir
blöd als vor dum iubibü». Id., Emeis. ß £tc,
spreehe : als ieh in httte «ig», also oiget er .
sinem vatter sine wunden» Bihteb., 83. —
Die Leute ^ögent (var. uugenl) ir alniusen,
und wellent das es die lüte wissen». Tauler,
212 (37). — «Wer e«« daz . . . got sine er-
bermede wurde öuycnde . . .» Nie. v. Basel, 337.
«Unfruchtbare and Me land». Hnmer, — Christus sich «z& manigen /iten rit öigen
I wil». Id., ms. — Die Fünfmaunea der Xocher
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^ 161 ^
«wenne sie abgant, sültent onch bi Iren ciden Frank, 2, 109 b _ «Vil hallen und klappern
ieil anfanden fdnfmannen ögen . . die pfen- | macht unwert». Ibid., 2, 192 >>. Frank tat
nige, die des jara gentllen tmt in die b&hse». sogar, 2, 199 b, ein wie Neidbert geMIddtoi
1861. Taoherzunft, 7. — Der Zonftbote soll Snbst.. Knihart, Schwätzer. Dass bei Geiler
den Meistern «des handwerks hasrat oigen Okaiteten für (^calkUn steht, and bei Brest
ud sdiiren». 1487. Ibid., OB. — Gatenbcrg I okalt für olMlIt, wird darch das bei Braa-
snir^o <(l;i>^s er die presse die er hüitder jm »chwig vorkommeiide okailm bewieeen (e.
heu uieiuaii oigett, zoigete». 14^9, Vind. typ., oben).
docum., 8. — «Fraa Küsche, tuge diti art>. ölapfel, Olive. — «Die Frücht ei|;iier 01ori
Altswert, 69. — «Din trüwe da eugest offen- and die Orossinachaiig Gottes Glort sein OeU
bar». Ibid., 105. — «AUo aach mag einer den äpfd and Lorber». Geiler, Arb, ham., 48 i).
Schalck hinder den Oren lüt lanp: verbergen, «Olbende. cainclus». Herrad, l)S9. .Scherz,
er öigt in hindennoob, and stiebt berfilr». \ 1159. — «Zor olbende*. Strassb. Haosname,
Geiler, Post., 61 — Der Ehbnieb, «ob f 1896.
derselb schon nit vollbrocht würde mit den Olei, öl. Scherz, 1161. — •(Mei, oleum».
Wercken, als do man Wis und Qeberd zöigt i Herrad, 191. — «Den siechen . . . daz heiliff
ond öigt, in und mit Undereton, daa selbe biel- oky geben». Glos., 90. Kön., B8I. Eto. — «Ich
tcnt sie auch für Todsünd». Ibid , 'i 56 b. - sol ime (bin ihm schuldig) hundert messen
«. . . Do einer ussbricht in Zorn and den. öigt oleya». Eis. Pred , 3, 8. — «Magesut zfi olei
und zöiget mit Wisen nnd Oeberden . . .» sft macben». 1498. S. Thom. Fabr. — «Ein
Ibid., 58 b. ole%hu3 mit eime oleistampf». 1480. Strassb. —
Meist mit zeigen verbanden : eidlich an- Sie «hatten oley in iren ampellen». Pred.
xeigen. — «Die h&ber sollent reeht sprechen Ingolts. Etc — «S. Johannes dag als er in
und by den eiden rügen, r.oijrcn und oigen daz o/e// gesetzet wart» fR Mai) 138Ü. Gotöhaus
waz sy wissen . . .» Wercntzhausen, 1420. ; der Sehsscishcira. - Ein f^ew isses Haus za
Weisth., 4. 2. Etc. — «. . das rchi das sü Mülhausen «zinset 15 scb. und eine masze
jnen getriget and gesoiget hette*. 1448. Sem. olee»». 141.3. Cart. de Mulh., 468. — «Peter«
Anh. — «Het eher der meiger nf nieman «e Paulus, die z& Borne rasten, — Sich, den soltn
elagende noch keinen gebreste des hofes ze ' mit oMmA$e Tasten» (7) Goar. t. Dankr., ▼.
djMKfe . . .» S. Gilgen, 16 Jb. Weistb., 4. i VM.
100. — in der Beehtispraebe blieb die formel | Oleibe, das übriggebliebene, der Beet.
za Strassburg im Gebrauch bis im 18 Jh. Scherz. 1161. — Bei der Weinlese soll der
171.3 schrieb J. Uertenstein für die juristische I Büttel von Bosbeim «obendes in dea
Facultät eine Dissertation de joramento ex- reben sin . . . das er besehe ob kein oleib«
hibiiionis. g^crmanice Eyd aeygens und zeigen, blibe» 14 Jh. Hanauer, ("onstit., 278. — Ein
Okallen, sinnlose, verrückte Dinge reden, i Wirth zu Bischweiler soll, bevor »ein ange-
— «Die Frowen redtent als ob sie owiseten ' stocbenes Fass nictu l er ist, «kein oleib
und roseten und okaiteten» Geiler, Post., 8, | schenken». 1458. Ibid., 329. — tLesent uff die
28*. — «E^ stat nit in unserm gwalt — was Stück oder Oietbeten die do über bliben
Jeder narr red. klalT, «fentt». Brant, Nsch.. 43. jseind». Geiler, Post.. 2, 77 78 t>; 79 ». —
— «Bnrretschblumenwasser . . . vertreibt «... wie man pflegt zu thnn an der Fürsten
trurikeit und okallen, darumb es der aller ' Höfe, deren Oleibten des vordem Tages von
höchsten Wasser eins ist für die melanchulev' j Rephünern und Cappaunen werden erst fiir-
Branschw., DisU, 88 ^. — «Engeliüszwasser getragen am Morgen-Imbis«». 14>, Pat. NosU,
ist gnt fär döreeten sinn, melaneoly vnd 1 0. 9 — «... daramb eneh mit den deubten
<^aÜeH». Ibid.. 57 b. ^ Fries hat das Wort und fragmenten benlegen laset». Adelphas,
nicht, redet aber, 4ö », von «melancolisohen Türk , D, 1
sehwerea liuitaaeyen», in welchen Znst&nden Oleigen, die letzte Olvng geben. Sehera,
man Dinge sagen k iinro, die die Zahdrer 1161. «V rni ls oldgeic man nnwent
für Unsinn halten musstcn. i priesterc und gro^be herrcn ; dovon kam das
Zarnke druckt, bereits nach den iiltesten 'Sprichwort ns: sol iiien ouch bubon <Mgtn^*
AnsL-nl r n zu Hrant, Nsch., 43 (s. oben), o I Kön., 522. — «. . . aUe sieobea €Uigm . . .»
kcUt in zwti \\ urten, und bemerkt, p. 377, o Ibid.. 526.
sei wohl Druckfehler für od — oder, wie i Ölgötze, Etwas das blos dnrch Salbung
mehrere Ausjjaben des Narrenschiflfe haben, ; geheilifrt wird, sonst aber werth- und nutzlos
währeud eine audcro geradezu oder setzt Ver \ bleibt. Heule bageu wir von einem dummen
gleicht man Geiler, so ist anzunehmen dass Menschen, der auf Fragen keine Antyyorten
okaU zu schreiben ist. Schon die älteren zu geben weiss, er stehe da wie ein Ölgötz.
Heransgeber Brants haben das Wort nicht ; — Agricola, 79 — «Du vermeinst, so ein
im lir vi r-r;ui(k'n ; auffallend ist, dass es auch i bißi'luifT weihe nnd salbe, so mög er wol öl-
Zaruke nicht kennt. Im mbd. lässt es sich i gölMn machen». Murner, Adel, C, 8 t>. — Die
nieht nae'uweisen. in unserer Aaspraebe o, I Lntberlseben nennen «die prieater esel nnd
•ist eine von dem Wort, dem sie vorgesetzt öi^öf*eH>. Id.. Lulh. Narr, 65. — «Es stat
i«t, unzertrennbare Partikel, mit privativer i mauiger ölgöte auf die Kantzel nad wil den
oder negatiTer Bedeatnng (s. vnter oiow nnd | Lnther . . . anszriebten». Dial., B, 2 ■. —
owisen, aurh omä-chtig). l>as Wort g^ehort zu , «Un.ser r%tii*«i und beschorne knaben» Capito,
kalten, aitd. kallön, reden, engl, to call. Be- ! Pfaft'l ., a, 3 \ — «Die bcschornen pliUtlingen,
noeliO, 3, 780, «Ans aweien llnad kuBm». ■ «^esalbtea dij^^iCim». Bran£, Zehnden, b, 4
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- Mi —
— Man hengC es ee an die Ölgötzen». Ziegler.
OmKcbtikett, Omacht. AnuM-liti^Krit, Ohn-
maebt. Ein Flacher «hebt gott t>in vmdchti-
heU . . . nr>. Braut, Nacli , 64 (er wirft Gott
vor, das nicht than zu kftnncn i^ as er ver-
langt). — «Sinoopis ist ku tütäch omacht:
Fries, 128 h. — ^OmeekUg^t des hertsen».
Brunscbw., Dist., .öO — «Ooschwiiideii und
a/metMikeü: Id., Medic. 17Ö
Ornat. S Amm.
Ome. ncQtr , Angst, Schrecken, nach (lern
altfranz. oimö. so viel wie 0 weht — Wisse
«das« die weit in eine om« atot, sitternde vor
dem himelschen vatterp». N'fr ■• T^n el, ms.
— «Bessert sich denne die weit nüt, so stet
aber die weit in eime ome, in einer aittem-
den vorhte». Td.. 330. — «Dis ist die us^a»-
rechnete hiuderste zit, vulgariter daz orne, in
dem die cristenheit vil iore gr^estanden ist».
Nie. V. Laufen, ms.
Omechtig, aiuüchtig. S. auch amatig. I.
Bewnastlos. «Das schweisebad bat ein
starke art. - da manchem in omechtig wart»
Maroer, Bad., 0, 1 1>. — «Do ein mensch
MMdklM ist oder do im geschwint . .*
Brnnschw., Dist., 20 b. — *Amäiektig Ugen».
Tranmb., a, 2 »
a. ülinniächtig snm Guten, schlecht —
«Winruffer, du onmechtig man !» Murncr,
Schelm., a. 8 ^. — «Der kraft'ilos und <meeh-
Uff man». Id., Luth. Narr, Hl. — Der Papst
«der onmechtig lesteriich abgot». Ibid., 186.
Omeis. Onmeig. S. Emeis.
OoeinsdasletHt. der Vorletzte. — «Die
sehfit und oyieinsdidetst Hisach ist dise . .»
Geiler, Kv. mit Ubsl., Ibü 'j — «Die Menschen
sollen bitten oneindieietst Bitt: nit für uns in
kein Bekorung». Id , Brös , 1, 55 ii. — «Das
sechst und on eins daa letst ist . . .» Ibid., 2,
78 a. — «Ich sprieb dornoch zum fierdcn und
Oft eins das tetst ...» Id , Post.. 2. 8 b.
Onentsitzlich, der sich nicht entsetzt, un-
orscbroeicen. — Die Apostel «dorftent predigen
das Evangelium . . . allen Menschen oner-
sohrooklich und onetUsiUlich». Geiler, Post.,
8, 25 b.
Oncrschroclilich, nnerschroeken. 8. die
eben angeführte Stelle.
Ongeasen sein, nicht gegessen haben, —
«Die Frau ist villichter lär und ist mit iren
iviudcn ongessen und ongetrunken schlofen
gangen, so ist er voll>. Geiler, Post., 9, 47 >.
— «Er gieng wol drei Ta^ ungessen da» Id.,
Ev. mitUssl., 72 t>j sünd. des M.. 85 b; Bilg..
17 b. Etc. — Pauli, 34 a.
On;i;eti unl(en sein, nicht getrunken haben.
S. unter ongessen. Geiler, Post., .3, 47 «. —
«1.1 1 rächt wie er (Christas) xl Tag und xl
Nacht ungeiun und ungetruncken gefastet het».
Id.. Bilg., 17 to; Sund, des M , 85 b.
Onvemossiget, von Masc, Flecken, nnbe-
fleckt. — «Maria die Muter Gottes ... die
onvermosstget gebliben ist». Geiler, Post., l,
18i>.
iir, von aos, aeris. Erz, bronze. — «... So
bin ich gleich als ein Oer und ein Cimbel».
(1 Cor. 18| 1.) Geiler. Briis., 8, 29 b.
Scbwäbisoh: Eer. Sobmid, 166.
Orden, ordo, eicr. GesetB, Regel, Ordnasf.
1, Kir r ^r, ^visse Klasse von Menschen. —
*li%tUrortkn», die Eittenohaft. Brant, More-
tns, a, 6 •* — «Der fttgt in narrMi ordm vol,
— wer antwort ee man firogeft in*. Id., Nseb.,
88 : 78; III
8. Stand ~ «Niemaas balt sin eigen «nbo,
— Sit das der tüfel abt ist worden». Murncr,
Nb., 96. — «Wer sin band legt an ein pflof
— und tut sim orde» nit genug . .» Ibid..
128. — Einer unkeusohen Vestalin «halff nät
ir geistlicher orden». Id , Genehm., H. 2 >. —
damit sie war gewarnet worden — n
kommen in etlichen orden>. Id., Tirg: , m, 3^.
— «. . . und bist auch nit vermehiet worden
— dein fttoden mit ebelidiem ordm». Ibid..
H, 7 h.
8. Ordnung. — «Mit disem orden sol dit
liehe getragen wurden in die kirehe: cvsnt
das wywasser . . .» K^l istergeb , 15 .Th.
4. Lebensweise. — «Das ist jetzund dex
weltUeb orden, — das alle ding sind kötffieh
worden». Murner, Nb., 136. — «Die pureii
sind ietz schamper worden — and fierenteis
schentlichen orden». Ibid., 884. — «. . . dsi
geschähe do menschen esel waren, — jetz so
sie aber geuch sind worden, — so ist es vit
ein ander orden*. Id.» Genehm., h, 2 «. — Iht
«fierent ietz fantasten orden». Id., Nb., 48.
öre, neutr., Handhabe, Stiel. — Die Förster
von Münster sollen «all jar geben in de« ab-
betes kuchin ein a^kcs und ein sehselin, anti
sol man in geben die alten wider; and wenn«
sie breohcnt, so sol man die öre in wider
geben». 1339. Als. dipl.. 2, 165. — «Ist dsi
&re (der harte) gftt . .» S. Pült, 15 Jh. Weistlu
5. m (S. BarU.)
Orenlcitzlig, die Ohren kitzlend, angenehK
zu hören. — «Es schadet oit das die Matene
nit ist orenkütslig, sie ist aber fiMfc loiiM».
Geiler, Emeis, 68 «
Orgelrore, Orgelpfeife. — «Und pöffent dii
die org^rörM — In des hohen bimels aperes»
(Sphären). Conr. v. Dankr , v. 517.
örin, Erin, von Erz, ehern, von Broazt-
S. auch erin. — «Solliehen Menschen ist der
Himmel örin und das Erdtrich oi: i iti». Geiler.
Pred. u. L., 137 b — «Zuhaut ward der Kä&i£
sornig und hiess Rostpfannen und erm Bite
entzünden». Id., Selenp ,88 b; Narr., 79 b. fit
Orschmer. 8. Schmer.
Onmer. S. Smer.
Ort. neutr. Scherz, 1167. 1, Ecke, Winkel
— «Das ofenhus an dem orte». Glos., 95. —
«An Kremergasse or4». Kön., 7öü. — «SchM^-
fencckes ort», r.n Strassh , 1410. — «OrfAtt«»
Kckhau.s, oft, liK}8 u. f. — «Uf das he^eiis
ort». Enzheim, 1376. — «Uf des waldes ort»
Weyersheim. 1338. — «In Düttclnhoim ort»
Bläsheim, 1437. — «In Kriegesheim ort*, la-
nenheim, 1466. — «Die vier ort des heilgis
rrützcs» Gebete, 15 Jh. - «^fan büg-etesis
einem Bogen und zücht beide Ort zusammen».
Geiler, Arb. hum . 41 b. — «Das ist traagcs
in die fier Ort der Welt». Ibid.. 44 « Etc. -
«Do seind die Jünger hingangen ... an 4^
Ori do der Herr hat mit inen gessea daa kw
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- 968
Nftebtmol». Id., Post., 3, 26 1>. Bfcc. — «Wer
durch liebkosen und tronwort — die worlicit
i«tzet an ein (in den Winkel) — der klopfft
den endkriit m die port». Brant, Nseh., 100.
— Der Weise flberlegt ob «er red ein wort.
— das nit glieh wäg uff alle ort» Ibid., llö.
— Sie «setzt sieh an ein wt allein» Mnrner.
Nl., 143. — Ein Kissen «mit sidendrasen an
den orten: Id., Geuchm., m,'dK — Der Teufel
«hat das nitlu ile Heb gehabt» saadmr die
örier wid die nsserate teil». Wimph., Synod.,
9. Ende. — «Also bewftrt er werde und
wort — von morgen bisz zu taj^es ort». Brant,
K«oh., 115 (bis mm Sobloss des Tages, bis
zmn Abend). — «Hab das ein ort (eines Fa*
dens) in deiner lincken liand. und der Kiech
das ander ort zwischen seinen zenen». Brun-
sohw., Ghir., II b.
3. Stelle. — «Kein gonch würd dises ort
gewinnen». Uarner, (xeacbni., D, X ^. «Wir
haben das ort selb« erspehen». Id., Yirg., d.
8 b. — OTiiii hat in warheit mir ^reseit — wie
ir das ort mir haben bereit*. Id.« Luth. ^'arr,
48..Ete.
Örtern. Eroiteu, erörtern, untereuchen,
prüfen. Vergl. Scherz, 11^. — «Wobei sollen
wir sie erkennen, richten und ortera, dann bei
der h. schrifFt?» Butzcr, Weiss., a, 4
«Alle gläubigen sollen alle ding so den glau-
ben und gotstfenst belangen, erkennen, Mem
und urteilen». Id«« Neuer., A, 4 — «Ich wil
nit zu fUrwiuig sein in ander leot geschick-
iieheit tn erfhren und nss mßrtem». Capito,
Treger, P, 3 ^. — I'io rrir-'t("'r schwirren «die
kir^ensatzuugen zu halten ^ wo sy disem eid
naeh dnreh der Idrohen satsnng erortet werden
j^oltcn, so würden jr grar wenig sein die nit
ins bapsts bann waren». Id., Pfaffh., a, 4 >.
Ortemng, Untersudrang, Prüfung. — «Das
musz mit urteil und orterung geschehen irer
wort und leer». Bntzer. Weiss., a. 4 1>. ^
«. . . dass des bandels Merung eim gemeinen
eoncilio angepiiro Id., Treger, B. 2
Ortlin. 1. Bimin. von Ort, Winkel. Auf ein
Oerttin eetten:
a) Etwa.s absondern, in einen Winkel legen,
um es sorgfältig aufzubewahren oder zu einem
besondem Zweek zu bestimmen. >- Das zur
OsterniHhlzeit bestimmte T-nrnm rli.ir. n die Jo-
den «aft ein Oertlin in ein Ötellin ncbent uss
ond ««hlotseiits üi». Qeiler, Post., 2, 114 ». —
rhristus spricht: «was da einem thnst uss
den allerminsten, das hast du mir gethon;
▼arigfM das nit; lass in doeh einen sein, und
leg es anf ein Oertlin; bist du reich, so gib
vu, bist da arm, so gib wenig*. Id., Brös., 2,
46 — Vergl. Brös., 2, 47 • : «Leg vier oder
fünf Qaldin an ein Ort, und gib den amen
Weiaen ein Guldin . . .*
b> Eitwas als wertblos In den Winkel legen,
:,'erius:schät/,en. — «Wer t ii . sich gantr.
uff ein Oertlin setzen und ubergeben will, der
•riangt gross ünrnw und Unfnden». Qeiler,
7 Schwerter, 0, 5 ■•, — Die Heiligen haben
«sich aelber auf ein Oertlin gesetzt, verachtet,
f&T nftt gesehetat». Id., 7 Sdieiden, H, 8
S. Dimia. rea Ort, Stelle. ~ «Wea ich
nit selber her wer Innmnen. -> wer wolt mfa
örtlin in han gnumnien?» Murner, Nb , 9. —
«Darumb bin ich zu den gesellen kumen, •>
und bab dis 9rÜin ingennmen». Id., Lnth.
Narr, 43 Ktc.
Ortlin, eine Art kleiner Münze und kleinen
Oewiehts. — «Die arm Wittwe. von der jias
Evangelium seit, die nummen zwei Oertlin
bat». Geiler, Post., 3, 53 — «Do ist nit me
ztt beKaien .... gebest dn im joeh tasent
Pfont fiir ein Ocrtlm». Id. Bilg . iJ 1' - «Per
Gewinn ist nit gesetzt uff ein Oertie oder uff
ein Fierteil eines OertKe». Id., Br5s , 1. 96 •.
— «Er het mir uss einem Oertlin . . ein
gantzen Zentner gemacht*. Id., Bilg,, 83^.
— Der Wein «gilt jete knm ein Ortdin».
Brant, Nsch., 71. — *K 'ii heiler würd von
mir gemacht — der luicii nit für ein örtel
aeht». Id., Epigr., Copic, 218.
Göll, 510: «Scxtans, der sechste Theil assls,
etwann anderthalb strassburger OerUe»,
Ortst«In. Eckstein. — «Der Stein den die
Zimmerliit verworfen, der ist worden ein Ort-
»tein des Winckels». Qeiler. £v. mit Ussl.,
69«.
«Osterfeld», die auf der Ostseite eines
Dorfis geliegencn Felder. 1370 a. f.
Osterland, Morgenland. Scherz, 1171. —
Petrus «besas den priestcrstfil in d n o^.tcr-
landen vier jor». Glos., 15. — «Die KUnigin
des OsterUtndee w6rt nfbteen an dem Oerieht».
Matth. 12, 42 Geiler, Ev. mit Ussl , 43 1«.
Osterlang, längs der Üstseite. Die Oster-
lange, die Ostseite. Scherz, 1171. — «Bin
iicker ist osterhing nebent des meigers anc-
waude*. Diittelnhcim. 1H64. — «Unusager vor
dem berg osterhing». WoMsheim, 1498. —
— «An der Osierlnnge, häufig, 1240 u. f.
Osterlnft, Osterwind, aoster, Südwind. —
«Der wild Habicb. wenn er den Oaterh^ nit
hat, so stot er gegen der Sonnen und schwingt
sich, macht im also ein warmen Luft*. Geiler,
Bilg., 11 K — «Der warm Oslerinfid ist der
heilig Geist der do anwehet die heiligen
Apostel am Pfingstag». Ibid., 11 ».
Osterspii, Vorstellung am Ostertag. —
Pauli macht .seine Sammlung u. a. auch fiir
die Prediger «das sie oiter^il haben zu
ostem». Pauli, 14.
Ostor-stok, Osterkerze, cereos pascalis, die
grosse am Ostertag geweihte Kerze. Scherz.
1173. — Papst Zosfmns «satte nf, das man
an dem o.sterolMMid den oaterstog sol segen».
Glos., Id. Kön , 522. — Diejenigen haben ge-
irrt «die Kertaen uss dem Oeteniodt machen
weiten und in iren Hfisern brennen für Ge-
Senst, wann der Segen des OslerUocke gat
t nft die Ding, er hat eine andere Meinung*.
Geiler, Emeis, 52 «.
Oatert, Ost. Scherz, 1174. — «In dem felde
das do beisset ze oslsri nssc». Sehnersbeim,
IH31.
«Oaterwint. subsolanus*. Ucrrad, 178.
OaCir, ohne StQtze, ohne Regierung, ohne
Aofsiclit. vokiiit ^eherz, tl7.'). — «Das rieh
stunt osiür aue keiser 20 jor*. Clos , ^. Eto.
— Die Gbarfürsten haben den Kdnig an
wählen, wenn das Beieh «aslBr siet*. Kftn.,
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426. Etc. — Der Spital des Grünen-Wörths
stand tin dem M»ef«age vier ior mtüre». Nie.
V. Laufen, ms. — Geht zu Stratsbur^ ein Saiger
ab, 50 ist sofort ein anderer ein/.usetzen, «ufF
das semlich seigerampt nit ostür stand». 14 Jh.
Uric., 940. — Sterben die Aussätzigen des
Hauses von Iiikirch ans, «nnib das dannc
dasselbe hasx nit 1er and oatür stände und
kein unf&re darinne beseliee, so sol man einen
frömden mensolien darin nemen*. 15 Jh. Ontt-
Ordn.
Ongbra, fem.. Augenbraue. Scherz. 72. —
c. . . daz man ein ougbra zb der andern ge-
leite . . .» Bis. Pred.. 1, 76^
Oogeablicken, mit den Angin blicken,
äugeln. — Die Weiber lernen «am sieh gncken,
ougenblicken». Murner, Nb., 184.
Ougenschalk, lig. Schalk der im Au^re sitzt.
Ooalus malus, Marc. 7, 22 j Luther: Schalk-
ange. Bl ist ««in böse verborgen angcl in
dem mensehen, dn leit <nigat»thalk». Tanler.
107 (81).
«Uncfuift, sndarium, orarinm». Hemd, 190.
Oawe, Owe. 1. Au. Scherz, 1177. - «Des
morgens in dem touwe — So slichen si zer
ouwe, — Da beide, blttmen und gras. - Mit
dem touwe erkület was». Gottfr. v. Str., It
235. Etc. — «Uf der omom do logent die von
Offenbur|:> K un., 488. — «Nemus Mnnoltes
oice». 1145. Ais dipl.. 1. 280. — «Die metsiger
(Mse*. 1B49. S. Arbogütes oiss». 1416. Bei
Strassburg Etc. — «. . . wie grien im nif^i reu
sind die outocH». Murner, Geucbm.. k, 2
2. InseL — Die Äbtissin von Esebau nnd
ihre Bannleute machen eine Einung «über
oiMnen. weiden und almende». 1857. — «Insula
Asoowa (Eschau), insnia Znsenowe enm ha-
rcna in qua aurum colligitnr>, f^chören dem
Kloster Eschau. 118Ü. Str. Bez. Arch. (Wiirdt-
wein, Nova subs. dipl., 10, 90.)
Ouweg, Fahrwasser, Thalweg. Ton otwie
im Sinn von Ahe, de. Au, Bach. — «Man
sol ouch in den wassern den rehten omcwe nf
t&u>. 1261. Urk., 1, m.
Owis, awise, Thorheit, Abweiebnng von der
gewöhnlichen Weise — cDise Wort worent
gesehen von inen als ciu Ue&pött, ihc^9s oder
Torheit». Odler, I' i.. 3, 6».
Owisen, aus der Weise kommen, thöricht
werden. Geiler, Post, b, 23 ». S. die Stelle
bei flfattcM.
Pacem, Kuss. Faem dar«, küssen. Weil der
Knss ein Zeiehen des Friedens nnd der Ein-
tru 'i* ist, hatte man schon frühe, mit An-
spielung auf Job. 14, 27 : pacem mcam do
▼obis, pax fUt gleichbedeutend mit Kuss ge-
nommen. Der Ausdruck pacem dare für küssen
kommt häufig in mittelalterlichen Schriften
vor, nnd war besonders in der Kirchensprache
gcbränchlich. Ducange, 5, 156. Die Geistlichen,
die es mit dem lateinischen nicht genau
nahmen, machten aus dem Acc. pacem ein
selbständiges Wort» das dann wabrsobeinlich
dnrch die Schüler in die Redeweise des Volks
eingeführt wurde. Mnr so erklärt es sich wie
Geiler sich desselben in seinen Predigten be-
dienen konnte. Unter Paeem verstand man
Sewöbnlieh Beliqaien enthaltende Tafelchen,
le, w&bread der Messe, enm küssen dar-
gereicht wurden, seitdem dn- ci<,'rii11ii:bc
Friedenskuss ausser Gebrauch gekommen war
rotte 156). — «In der Schul da gibt man
einem Knaben ellwan ein Pacem, wenn er
elwns rechtes thut. Wir hatten Got den Herren
erzürnt; aber der Herr Jesus hat uns das Pacem
gegeben». Oeiler, Brös., 2, 64 )>. — Das Schaf
bedeckt «seine Scham mit dem Wadel: nit
thut also ein Gciss, sundcr zcipt seinen Untlat,
I als solt man da das Pacem küssen». Id., Irrig
I Sebaf. A, 6 ». — «Das Faem in der Mess
nemen». Id., Höll Low, D, 8 b. — «Da bracht
I der dechan dem küntg . . . das pacem luit
I eim güldenen breiten pacem^ was des kiir "g«».
Brant, Bisch. Wilh , 257. — «Der bischolf
solt geopffert haben, geschache ouch nit, doch
bracht im der evangelier das pacm*. Ibid , 290.
Pampel, pampinas, franz. pampre, Wein-
rf nke. — «Wan wir ein Weingarten versuchen
und bcwerc i wollen, soltcn wir das ansehen,
ob er hübsche rcbbletter hab oder pampda
. . . weit nszgespreite ?> Wimph., Chrys.. 5 b.
— «Reblaubwasser von pampdien gebrant».
Brunbchw , D' t., 101 •,
Pardel, Panther. — «JPsrdtf, beren, tiger-
tier». Brant, Thesm , a, 2 ».
«PaHsfikörner». Brnnschw , Medic, 177
Gersd., 21 — S. auch Beri$hönter.
Parlis, Perli, Pärlin, nentr., verdorben
aus Paralysis, plötzliche Dthmnng, Sehlag-
fluss. Scherz, 1134. — IJaiser Ludwig «rurte
das parljfs das er abe dem pferde viel». £ön.,
I 478. — «Der Schlag sehlegt sie, das ParK*.
Geiler. Narr 5*^' ' - «Den hat das Parti
i geschlagen, er was paralyticus». Id.. Ev. mit
[ üssl., 30 b. Etc. — «Paralysis, das BerUn»
(DruckfehlcrV Id., Bilg., 81 a. ~ «Das pärlin
[ oder der schlag*. Gersd., 16 K — «Paralisia
oder BtfU, Parti»». Brnniebw., Diit, 89
i 43 B.
Parpelen, Variola. — Mnrner, Qayae, 414.
— S. auch Purpdn.
I Partecke, Almosen das die Sohuler vor den
HSnsem dnreh Singen begehrten. Sebneller,
1, 406. — «Der schuler verstats nit ; lasst jn
nach purteekcti gan !» Dial., A, 4 — «In
den schulen, da ich nach patieekm gangen
bin . ... Blindenf , C. 4 b.
Part holz, Spiess. Partiseu, Partisane, franz.
pertnisane. Schmeller, 1, 407. - Der das Vieh
hütende Kneoht «sol tragen ein porMoir, und
sol das isen eA berge keren an syn kinne, ob
er schlieffe das es in stecke, das das \ ili nit
gestige in keines mannes matte». HerUsheim,
1843. Weisth., 4, 164. Vergl. Mdt.
Part^lfal, Partzifand. Unterherold. ~ «Der
Partzifal ist im (dem König) vorgeritten».
Geiler. Ev. mitrssl., 20 «. - «Diso Prediger
. . . »eint <:rleich den Herolten und Pareifoäm
an des Küuig.s Hof, die echreient die Ge-
schichten der alten Ritter nss». Id., Narr.. 59 b.
— Braut, Msoh., 62, hat Partttfamd, Andarsw«^
Digltized by Go
— »86 -
noch kommt Fwstvcuü vor (Anzeiger
fix Kunde der dentseben Yoneit, 1869, p. 167).
Das ist parsuimnt, fourtuivtmU ^% ^er dem
Herold folgt, UDterberold.
PftteniMter, BoReoknii», mit deeeen Hfilfe
man die fatemoster zählt. — «Die man tra-
gent paUmosUr alä ub eä seyca gayslen».
Ovldin Spil, 68. — «Ein paUmo$ter von a^e-
ateio, krallen and silber». H51. — «Die hüb-
sehen Frauwen haben etwan Agnus Dei an
den l'at^r Noster hangen, da .seiiid Spiegel
an, und wenA du wenst sie sehen das Agnas
Dei nn, so sehen sie in den Spiegel». G«ler,
Brös.. 2, y b — «Beg-incn und ander Götlerin,
die die Pater iVoaier-ltingle au den Helsen
tragen». Id., Narr, In6«. — «Kisemopfcl die
sie an den Pater Xoster tragen, das sie avoI
schmecken, und wenn mau gegen incu gat,
so than sie den Mantel off, und gat ein gantzer
Bauch von in». Id., Brös., 1, SH> «. — «Es ist
fanden worden ein Pater IfotUr, da sein Ber-
linknöpf an». Ibid , 2, '6h Etc. — «Ajii /»a-
ternoster hangt gemeinlich ein agnas dei oder
bysamapfel». Adelphns, Pat Nost., B, 8 —
«Das paternoster haben die kroraer, von holtz
gemacht und vüu anderer geringer matery,
fUi». Raths elb . a, 6 a. — «Korallen pater-
noster». Pauli, 102 — Die nürtembcipcr
Bauern, als ihnen verbuien ward auf den
Kirchwoihen mit Waffen zu erscheinen, «Hes-
sen grosse patemoaUr machen mit grossen
ringen, nnd zogen grosse seil dardnreh und
hanckten es an die hals, un f m u: >ie uff die
lürchweiben zogen, so wurden mer lüt au dot
Sesdhlagen von den patentester dan vor mit
en geweren». Pauli, 294.
Pelzen, pflanzen. Schmeller, 1,389. — «Noe
der erät waz der den wein belczet». Guldin
Spil. ed. 1472. iDie Aus^. von 1882 hat da-
für, p. 40: «wer den wein des ersten fuiiden
hat. das was Noe.)
Pen, poena, Strafe, auch wieder ein von
den Geisiliehen in die Yolkssprache einge-
schwärztes Wort. — «Bchut mich vor der
Penen der Hellen, vor dem ewigen Füer».
Geiler, Bilg.. 203 b. Etc. — «Solch peem bv
leiden sei bereit. Muni er, Virg., i, 6 ». — «So
man ein pen ufTselzet .. > Id., Instit , 97 b.
Etc. — «Sie haben die penen us/.gemessen bei
eim qnintlin». Zell, M. 2 a Etc. — Die Christen
«ubersehen allerley Scheltwort, schmach nnd
letbspenen». Capito. Trej^'or, G. ». — «... bei
keiner pem verbotten ...» Butzer, Weiss., 1,
tt >. — cDq sprichst, wanimb seind die pen
und s'ranmu- ^Viniph., Chrys., 7". Elc
Ferment, Pirment, Pergament; adj. per-
wt«iUm. 8. aneh Berment- — Es ist einer nur
Doctor, weil «er hat ein pi/rmenthut (Haut)
du »tat sin recht gcscUribcn au». Brant. Nsch.,
76. — Es «ward fundeu in eim alten per-
wuiUin costbuch . . .» Id.. Bisch. WUh., 262.
— € Ferment*. Mnrner, Instit., 80
Personieren. vorstellen, repräsentieren. —
£b sagt einer gegen Murner: «ich glaub, das
da aaeh wot noch weist — das dich der doctor
per$oniert, — der pulver für die fidoh nmb-
fiert». Horner. Luth. Narr, 18.
PMerle, Petvrli», Pefearailie. — c . . So
dick du Aommen eins HelbUog wert PeterUn
kanfest . . •> Geiler, Sfind. des U., 21 b. —
«. . . Als so man Pelerle an ein Land sftgofc
. . .» Id , Selenp., 1&4 'i. — Sprüohwörtl : es
will einer *Peterlin uff allen Soppen sein».
Id., Brös , 1, 17 ". — <Manchcr verzert in
petterk me — dann in usz siucm tag eutstee».
Brant, Nsch., 70. Ein Prozesskrämer hat mehr
Kosten als ihm sein Tag, Prozess, eintragen
kann Da Petersilie etwas wohlfeiles ist, so
will Braut .safj'en, man habe so viel Kosten
für Elcinlgkeiten, dass man, wenn man auch
gewinnt, dennoch Verlost hat. Oödeke, 136;
«Peter'^ilir, uli^r in petitorio, Prozeasform» ;
sehr kimsiiicli und ebenso unrichtig. — Peter-
ling». Brunschw., Dist.. 98 a. — «Aterlm . . .
ist für sich selbs nit zu niosscn. aber ZU bes-
^ernng anderer sspeisz». Fries, ü9 b, — cEJin
esel ward vor dem leven verklagt, das er
drei oder vier peterlinbletlm on salts hat ges*
sen». Pauli, 217.
«S Peterokrnt». Brunschw., Dist.. 116 b.
Uersd., 93 b. Parietaria officinalls. lürscbl^
Pfaffenkrnt, Pfaffenrörlin. Taraxacum of-
ficinate. lurschL, 1, 396. — ^l'fajfenkrui oder
mertzrablomen». Bmnschw.. Dist., 9K b. —
«Rostnim pereiDam, ffe^mrMin: Gersd.
94 a.
PfafTheit. 1. Clerus. — «0 pfaffheit, lasz
dirs sin geseit . . .» Branti Prophezeiung. Stro-
bel. H4. — Dabei «war die pfaffheit der
stifftcn». Id., Bisch. Wilh., 251. — «Dar kö-
rnend alle BtiSt und mannciöster und gfyjf-
Arnim» (die CMstUohen der versobieden«iK&
chen). Ibid., 2b5. — «Der habst. die pfaffhtit,
sacrament . . .» Murner, Luth. Narr, 55.
2. OeistUeber Stand. — «Ic-h wolt das einer
lernt latin. — oder liesz die pf^^ftiat sin>*
Murner, Schelm., c, 4 «.
Phalenze. Pbalce, fem., palatium, Pfalz.
Scher X, XtHO. — «Der voget sei niht nhten
wan in des bfseboves phäbtse». 1** Stadtr.
Grand., 2, 59. - «Die phallenlze*, 13H5, das
strassb. Bathbaus, Pfalz. — W^as iu den Ding«
böfett des Klosters nieht kann gerichtet wer-
den, «das sol man ziehen . . . uf die phalee
zt Ebersheim vür den abbet und vür den
voget und vür die meigere». 1880. Weiatb.,
1, 672 Etc.
Pfar, Pfor, Stier. S Far. — «Grob fleisch
von jif^iiT'.ii . . .» Fries, 12U b.
Pi'uuentreiber, ii.appler. — «Kopplerin,,
pf&werUriber . . » Brant, Nscb.. ftS. — Locbersl
latein. Übersetzung hat die Stelle nicht. Im
lateiu. Text der Predigten Qeilers über das
Narrenscbiff, L, 2 > : meretrix et lenones sire
nebulones; im deutsehetti ISO»: Kuppleron.
und Zammenfüger.
«Pfawenkrut oder Pfawenspiegel». Bran«
schw., Dist., 99 b. ^ Polygonnm pertiearift.
Kirschl.. 2, 28.
PfellVr, gewürzte Brühe, WiMprctsauce.
Scherz, 1203. — Der Zoller von Münster er*
hält j&hrlieb an Martini «rinderin fleisch mit
eime krnt und swinin fleisch mit eim pheffer».
1339. Als. dipL, 2t 165 — «Galreigen, pjeffer^
fladen . . .» Cour. t. Dankr., 6A1. — «r
18
— 966 —
muss das Häsliu in einen Ffeffer machen
Pfeile, Pfellel, Pfeiler. 1. Seidenstoff voa
Der Pfeffer wirt gemacht ans manigerlei Spe- verschiedenen Farben. Scherz, 1205. — «Bnm-
cereien. das ist aus vil Gewürtz. aus Ziniraet, pfeUd, Grünpfelld, BotpfelleJ*. Herrad, 184
Imber, Neglin, Plcfferkörnlin». Geiler, Has im — tWuup/eUe und geiidale». (iottfr. v. Str., 1,
Pf., E, 2 «. — «An ein fol Fleisch macht man I 12. — «... der selbe pfelle wäre — Grüner
ttine gele Brüe; man macht kein p:elen Pfeffer dan ein meyisch pras». Ibid., 1, 37. — «Der
an ein frisch Fleisch, aber au Ürosenilin die
^'^estern überhüben». Id , Narr., 28 K - «Sie
nemen etwan schweinin Fleisch und machen
es in ein schwartzen Pfeffer, das einer went
«8 lei Wildpret». Id., Has im Pf , C. 2 ». -
«« . . ein flgen p/^er mit klein mandlen über
Mrtsenwildpret . . . Item ein schwartzen pfeffer
.» Brant. Bisch. Wilh., 291. — Prozess
pfelle» schmiegte sich an. den Körper «ab em
pfelle beste sol>. Ibid., 1, lö3. — Warom
wickelte man den todten Christus nicht «in
pfeUer ald in semit ?» Nie. v. Str.. 301 . — Der
reiche Mann «was allezit gekl i l i mit pnrpar
and mit pfeUer». Eis. Pred., 1, 24tf — Stirbt
ein freier Hann zq Münster, «so sol man im
Ititen mit allen glogg'en, und sol man le^en
süchtige <nit denckent das sie sint der has ein plieler über es und sol man im kertzen
der in der sehriber pfeffer kant». Id., Nsoh., J geben nach der begrebde». 1S89. Als. dipL.
70. - *Ffefferhnj>. Ibid.. 7H, 110. - «. so 2, 164.
bant Rio mir ein guuch bereit, — ein schwärt- i 3. Feldname, meist für Beben. \JLa Baien
zen i;>/e/«r dmff gespreit». Mnmer, G^enehm., | lieitst Pfäkr der Setdelbast. Se&meUer, L
F, 1 a. cDa w öllcn wir sie rüsten und 420], Rothen W' iu fachende Reben ? — «agri
viniferi dicti der j^utior», Dorlisheim,
— «An — in dem pf^er*, Adelshoffieti, 18Hi
Mittelbergheim, 1321. Marlenheim, 1H59. Ktc
— Vor dem pheUer». Wingersheim, 14 JL
PfBKweit, Pfemieweit, Pf«iuiiiKw«rt. L
Etwas das nur einen Pfennig: werth ist» mi
baohen, — und ein pfeffer an sie machen».
Id.. Lnth. Nsrr, 48. — «Brat den pfeffer, er
ist ijut». Ibid., 137. — «Ein jjnter schwartzer
Pfeffer and wildbret darin». Pauli, 53. — «loh
wiiklSrer dnrron safen und sebreiben, aveh
mer w ilrz, wie man sagt, an den pff^fr thnn>.
Hedio, ^ehnden, C, 4 — «Ein Keffer über ; man für einen Ffemiiff bekummt. — «Ebi
eJii kftwzung gemnelit». Rfttbselb., 8 b.
Dasvpodius: <Vfeffer, jus nigmm».
Pfeifholder. S. jf'eifelterUn.
PTelMB^ Pflaen, sfbflare, «beben. 1. Von
pfenwert Knobeloveb». Oberhergheim. 14 Jh.
Weisth., 4, 142. — Einer sollte kaTif-ü «eia
Sfenneteert olejes». Märleio, 21. — Die btrassb.
Keker «snlleBt ein ffamteert unibe eiaea
dem Ton, den gewisse Thiore von sich geben, pfennig bachen». 1370. Alte Ordn. — «Vir
— «Lass alle die die umb dich wonen über | bittent Gott so läwlich, als wer es amb ein
dieh pfttiim wie die Schlangen, sebweig da i PfennigtoeH Biren sn thun». Geller, Poet^ 3.
und loiderpfeis nit». Geiler. SVl np . 22". — I 71 i). — «Komt nun 9in pfenwert cicr har . »
«Thn das best und lass die Geuss pfeisen und 1 Murner, Nb,, 196. — «Kouf ich nun ein pfeih
die Hnnd bellen». Id.. Br5s., 1, 7l Narr., i «ssff biren, — die schönen künneas firker
94 a. — «Discr Stab Hoffnung . . . i'^t <]n Not ' schieren, — die bösen lont sie diudea li^en».
für die Genss diser Welt die dich atipfi^en». i Ibid., 203.
Id , BiUr-, 196 *.— «.. . Wenn dieb alle Crea- 1 2. Oering« Wsare. — «Die greropen, Ot
tnren anpßsen . . » Id . Geistl Spinn , N, G a. das sftitz zftn pfenntoerten verkooffent». 15 Ji.
— «Die M olsehen redner lert man pfeissen, Alle Ordn., B. 13. — ^ «Bös Gelt, bös War;
ihr mülcr za mit pfriemen beissen.» Brant,
Freih. Tafel, 308. Die Schlangen «mit
pfeiaen ire zungen Kpit/.tcn». 3Iurner, Virg.,
E, 1 b. — Schlangen, «die alle pfeitMim mit
dem sfhlnnd». Ibid., y, 4 b _ ifan mnss «die
bös Pfcning, b5s Ifmk^wmrt». GeUer, Btm.,
1, 20 a.
3. Speziell, wohlfeiles Essen. — «Caap«
heisset schlecht ein Würt der das iy^mu«^
teert gibt und die Fussg&ngcr haltet » n,Mler.
gensz pf eisten lassen». Adelphus, Passion, A, Post., 3, 77«. — «Einer isset das Uisselmal
6 a.— «Die schlangen, so man sie drit, pfeism \ oder Seiffer und isset kostlich, der ander isset
'^ie» Nachtig.. Psalrr^'- U3 — Eine Kröte i schlechte (einfache) Mal, der drit isset das
und eine Schlange «ciie pjysteu gcu einander». Pfeningvoert* . Id.. Bros., 2, 13 b. — «... «Da*
Pauli, 357. - «Magdalena kort sieb nIt an | er nit soll ein Zneher sein und das I*fenin§-
wert essen» Iii , Post , 4, 2.H o. — «Ich gloob.
kern gott iet/. sclbs uff erd, — er würd ob
das pfeiscn des hofferttgen gieissnm». BUn
denf., A, 2 b.
2. Von dem Ton dea Dampfte der aus geld uns nimmer wert, — er miest on g<rid
feuchtem }1 fahrt, wenn man es anzündet, schmal pfemri-rt e>s«en». Mumer, Nb.. —
— «So niaii grua Holtz an das Feuer legt, Wärt ihr uiciit im Kloster, «ir kratzt die ören.
80 dampft es und pfHUt»» Geiler, Ev. mit j — und miesten schmale pfennigtoert essen».
Ussl.. ^8 b.
Id., Schelm., i, 2 — «Man würds uns
Von dem Ton eines breunenden Gegen- uieraermer vergessen, — und müsten scbroal;
Standes, den man ins Wasser stosst. — «Die pfenwert essen». Id., 4 Ketzer. J, 3 *. — Die
Fnncken (von) Gots Gnaden die st reimen in Wirthin fragt Ulenspiegeli «ob er über dA5
dich, ond da erlöschest diei>elben Funcken ; mal wolt sitzen, oder ob er das pfeningwert
durch pfeisen und pfitzen der Xatlaekea». Id., wolt essen». Id., Uiensp., 4B «Ober das Mal
Brös., 1. 19 b; Bilg., 14 sitzen», heisst hier an dem gemeiii«<im«?
Pfeisnnj?. fig für Verläumdang — «Heim- Wirthstisch essen; «das Pfennigwert e6i>ea>.
lieh Pfismui wider min EbonmcMisohea» oder sich einzelne "speisen reichen lassen and die-
Verklappern», Geiler, Bilg,, 201 K j selben portionsweise befahlen. S. di«
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— 267 —
bairischen Polizei-Ordnungen bei SchmoUer,
1, 316, angefübrten Ciute. Nach den Ueiler-
sehen 8teueii sa sehÜMMn, war mit dem
Ansdruck der Begriff einer gprini^en Tractirnag
verbaoden; der feste Preis fiir das gemein-
•Miie Mal, die table d'böte, wie wir es heute
nennen würden, war für ärmere Reisende zn
theuer, so dass diese vor/o^^cu sich etwas
einfacheres geben /.u lassen, mit einem Worte,
aar das I^etmigverth zu essen. Da dies, wie
«B sebeint, nidit in den Kram der Wirthe
passte, so war ihnrn, in Baiorn wenigstens,
von der Obrigkeit geboten, dem der nach
«dem Pfennwerth Muran» wollte. dassellM m
geben «und was er essen nnd trincken wöll
fragen, auch darauf die Zebrung untersctiied-
Ueh und nicht in Pausoh» sn mac licn. Die
Ansapräche Geilers lassen vermnthcn dass in
Strassbnrg ähnliche Gebräaohe bestanden. —
«Das pfennigwert zercn». Pauli, 144.
4. Uberhaajit jede Kleinigkeit. — «Ein
pjennewrt mntten». Pfettfeheim« 1848. Bfai
Stück, das einen Pfennig- einträgt. Scherz, 12<'8,
bat eine Stelle aas dem Jahr 1890; schon
1840 finde ich : «pars prati, dieto drin pfuum-
wert» ] in demselben Jahr: «pratnm dictum
ein Ueilblinewert». — «Zwei pfennewert matten».
1415. — «Ein pfennewert matten», 1477. —
«Süben pfennetoert matten, fünf pfennewert
holtzes». i846, Sehafhansen. — «S. Thomas
legt es aus; Nicolüus de Lyra macht sein
Oefert auch dazu und sein P/m««ffio«rt».
Geiler, Ev mit üral. IIB •. — «. . . Vaebt
er die holtzechu ufF der srassen. — do er ein
pfenigwert drecks moht fassen». Braut, Nseh.,
46 — «Es redt iedermMm idn p fnUgtoert
dazu». Pauli, lür).
Pfergel, Phergel, fem — «Uf die phergel*.
Feldname an 12 Orten, 18 Jh. u. t — «In
dvt phergd bi dem wiher». Oberehnheim, 1324.
— «Hortns dictns die phergele» Dinsheira,
1328. — «Ein acker. (rfiiant die pfergele».
Soherweiler, 1622. — In campo Hages PW^^».
Wolxbetm, IflHB. — «In des Hnmbrebte
pfergeU». Oberehnheim. I8(18
Pferit, Pherit. Pferd. Scherz, 1810, 1222.
Seit dem 15 Jh. meist Pfert. — «Dn enkund
ich min pfärit nie gehaben, — Ez onwölte
allez nider für sich, — Zc iungest gelac pfärit
und ich». Oottfr. v. Str , 1, 40. Eu. — Der
Schaffner von S. Thomae soll nAoh Höges»
gerfite com Ding kommen «mit vier personen
und vier pheriden». 1279. Hist. de S Thoni ,
8S<i. — «. . . iederman mit eime pherit». )6ö7.
Ibid , 86. — «Ein pferit git 4 ^» (Zoll). 14 Jb.
Urk., 2, 220. — Jeder der 4 Meister nnd der
Ammeister sollen haben «ein pfent umbe 40
gülden*. 1B71. Kön . Beil , 941. — «Hin wagen
«ad vier pherit». Kembs, 1383. Burckh.. 147,
— «Der bischof sol sine pherit stellen in die
bSfo». Bieren/., U ,Jli. Ibid , 196. «Ein pferit
am 4 mark». Ibid., 19H. — Jlält der basler
Domprobst Zafabrt za Hiiningen, so «sol des
meyers bntte die pherit enipfahen und so!
jeglichem h&ber eins heimfüren». 142i}. Burckh.,
66
Pferrich, masc, franz. parc, Pferch für das
Vieh. Scherz, 1210. — «Der pferrich» bei der
strassb. Metzig, 1287. — «Bi dem pferrich*,
oft auf dem Land, 13 Jh. u. £. — «Alexander
greif mit sinre hant in des pfsrriA e6 dem
rosse». Kön., 803
Pfetter, Pathe. Scherz, 1211. — Papst Hy-
ginus «Mtt* otteb vf, daz men z& kindetonüsn
sol nemen pfetter und göttel». Kön., 511. —
«. . . Denn geloben für uns unser Gdtlen and
Pfettem». Geiler, Bilg., 128 a _ «Der tauf-
^«tter: Mnmer, Ulensp.,8. — Die zu taufenden
Kinder «den Pfettent . . . befelben». Butser,
Neuer., M, 2 b.
OoU, 14: «Propater, Pfetter».
FfotaMi, kneipen. — verzückte, «wen man
sie brent mit Lieebtem oder sie pfetzet, so
entpandent sie es nit». Geiler, Emeis, 42 b;
Bilg., 88 b. — «Die weil man des Fleisch nit
pfeteen mag, so ist es nit genug gebraten».
Id.. Brös , 2, 80 b : Has im Pf., d, 4 K Etc.
Pfetzpfennig, Ooizhals. entspricht dem
franz. pince-maille, grippe-son. — «Der was
ein Pfetspfenning nnd betdu Oelt lieb». Geiler,
Emeis, 37 i>.
Pfifferling, essbarer Schwamm, agaricus pi-
Seratns. L. — ^Pfifferling ist ein nachgültige
peiss. und srrossen Kosten und Fleiss legt
man daran das man sie nit me dan schlecker-
baftig mache». Geiler, ^^üni des M., 4^. —
«Boletus, Pfifferling». Gersd , »6 a. Bmnsohw.,
Üist., 97 b. — «Schwammen oder Pierling*,
Fries, 40 «.
Dasypodias: «Pfifferling, fungus, boletus».
— Göll, 4hS: «Fnngi, Pfiff erlinga^wammm:
Fig etwas gcrintrcs. werthloses. — «So
geb ich dir nit ein Pfifferling darumb». Geiler,
Has im Pf , A, S — «Da geb ieb nit ein
Pfifferling oder ein Bon umb alles Klosler-
leben». Id., 7 Schwerter, G. 6 b.
Pfinig, finnig, mit der Pfinn behaftet —
«Hastu ein lams Ferlin das pfinig ist, ... es
ist eben recht, sprichstn, ich wil es sant
Anthenien uffopfern». Geiler, Ev. mit Ussl,
192 — «Wie dieff der gonch mag pfinnig
sin». Hnnier, Genebm , 8i>.
Pfinn, Krankheit der Schweine — «. . .so
seh man im ins mul hinin, — wie man be-
sieht die p^Imn dem sebwin». Huiier, Genebm.,
V, 2 a.
Pflpflg. Schnupfen. — «Sie haben den geist-
lichen Schnoppea oder Pfitßg». OeUer, Schiff
der Pen , 74 b.
Pfipfs, eine Krankheit der V9ge1, franz.
p6pie. — «I'iie Hennen, wenn sie brüten
wollen, so gewinnen sie den Kluck und den
Pfipff. GeUer, Getstl. Spinn, N, 6l>. Heute:
Pfifzer.
Pflsel, PfbUsel, Schnupfen. — «Einer der
den P^hI hat, der schmaekt nit». Geiler, Has
im Pf. A, 2 b. — Der Senf vertreibt einem
den Naspfnüsel». Id.. 3 Marien, 43 b, Göll,
821: «Coryza, Pfnüael, Schnupix n»
Pfnü8d ist noch im Oberland und in der
Schweiz gebräuchlich. Hebel, 2, 270.
PflsCerige, Pliisterl^c. Bäckerei. Scherz,
1218. — Im Wald von Hugesgerute kann das
Tbomasstift Hols baven lassen, n. %. «z&r phis-
trigen und zer kuchinen» 12T9. Hist. de S.
Thom, Ö2Ö. — «18 ^ von eime schlösse zft
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machen und sohlüsael sft der pfistmgem»,
1408 S. Thom. F»br. — «Die pfisterige» von
S Thomae, 1430. Eeir 226. — ".Bi der
pfiaUrigen». Wege, 1824 Marlenheim« 1386.
PAtBca, Bo viel wie pfeisen. 8 dieses Wort.
Pflantzcr. Phlenzer. mtisc . Phlantze, fem.,
plantaiium, neu angelegtes liebstück. — «Bi
dem pflxjntzer», an 16 Orten, 1268 u. f. —
«rffc der tftriiherren phlenzer von StroBbarg>.
Scherweiler, 1312. - «In der phlanUe». EpSg,
1294
PftaatsiereOf pflanzen, onltiviren. — No&h
nelim «von der Bebe vier «vri^ und stez
die in vier ort eins arkers ni)d pßgmriartU
die gar schone*. Golm. Chron., 2.
Pflfttserot. Plataerftt, Art Xaelien, Eier»
knchcn? — <Ora ad pyla^reivf fedimdas . * .»
* Flauer at*. Liber coquinae
Pllegel, Dreschflegel. — «Rächen, pflegel.
■wanne, gäbe! . » Wolfswilcr. U38. Burckh.,
83. — «Zum pJlcgeU, strassb. liausnamc, 1340.
— «Wo ist min pflegel?» Karsth., aa, 2 —
Einem wünschen «das sein arm zwen drtuk-
pflegen weren». RAtiiselb , d. 5 l>.
Pflegen. S. Vitigm.
Pflettern. plätschern. Vergl. Lettern. —
«Johannes Baptist» sprach : ich tauf in dem
Wasser, aber mein Pflettern ist niender Ittr».
Geiler, Kv mit Ussl., 9 «.
Pflichten. 1. Verpflichten. — «Wer bei inen
brnderschafTt hat, — der sol sich nit roer zu
in pflichten». Muruer, 4 Ketzer. C, 7
2. ? — «Mein sele han ich gcbadt mit
diobteni — und den leib mit wasser nfiiehtm».
Hnraer, Bad.. 0, 4 Ist pfiidOm hier Snbst.
oder Vcrbam? Als Verbum scheint es keinen
Sinn zu geben ; nach seiner gewohnten unbe-
kflmmerten Weise, hat Hnmer wohl unter
Wasserpflichten die Pflichten verstanden, die
er als Badender zu verrichten hatte
Pflichtig, verpflichtet, durch die Pflicht ge-
boten — Nicht 11 iilerlaiisen «das man schuldig
und pftichtiff ist ze tun». Geiler, Selenp., 212 «. '
— «loh soll nit undcrwegen lassen ze thun das
ich pfiieiüi bin*. Id.,Höll. Leu. f, 6 ». - «Diel
Gebott, die da behatten Pflichtigen ünderwnrffl
gegr-n Gott». Id.. Cliristl Kiin . bb. I Etc
— Es ist Niemand dem Gott «si pfiichtig üt».
Brant, Nseh , 58. — Br wäre «seins frevele
halb pßichtin IfT .statt, ein abtrag zu thnn».
Id., Biscli Wilh., 243. — «Ere ... so wir
dir . pßichtitt weren au «rweiaeii*. Homer.
Adel, B, 1 b.
Pfligen. Pflegen. 1. Gewöhnt sein. — «Ein
crctruMcr warer Friind eins siechen Menschen
pfi^t grosen Flcisz anzuj^eren . . .» Geiler,
Sterb. Ifenseh, a, 1 - «Es was nit des
Tantr.ens als man hie pfiirjt'. Id . Brö.s , 2,
53 ». — «Sacrament und andere Ertzney der
Cristenheit pflig (imperat) ze praaohen». Id.,
Pred von Zachiins. 5 a. — «... als sant .^n- '
thonius pflag ze tun» L. c. — «Am selben
Ort pflag man den Zoll zu nemen». Id., Post.,
2. 5H B Etc — «Man entzieht dem krancken
die speise, zuerst den Vierden teil als er pflag
zn essen>. .Alurncr, (iayac, 421 - Getani^t-nc
wurden als Sklaven behalten, «denn man sie i
nit fßag su d&t«n*. Id., lutit., 5 — «Dia ^
le^en vor zelten, wie wol nit lang, under
beiden gestalten pflagen das saerament zu
niessen». Id , Kim, v. Enpl , 922 Etc.
St. Einer Sache pflegen, sich derselben be-
fieissen. — «Dn solt Bat darin pflegen dina
Bihters». Geiler. TlUg , 197 b - »Das man wis-
heit pfleg und böl, — mag gantz nit ston in
einem stfil*. Brant, Nseh.., 1«. — «Wenn sie
groszer wisheit pflegen . . » Ibid., 48. —
«Schand, so jetzo pflegen alt und jung, — hat
vom Cham vast seinen Ursprung* Id., Layensp..
168 b. — Der betrunkene Moah «keiner witsen
pfla<f* Id , Thesm., b, 4 b — «Baekt antwort
ich allait j»^» Id, Botenkr. Waok, 9,
1099.
Pflihter, Kneoht Sehera, itSü. WBl der
Abt von Ebersheimmünster zu Schiff fahren.
•80 sol er nemen 7,6 Wissewilre einen stier-
man, zfi Rancwiler gescelle einen jiMOter«...»
1320. Weisth , 1, 669.
Pfluggreudel, Pflugbaum. — Ein Brod,
gross genog «das der knabe uff dem pflug-
frendet sitzet* nnd über dem Knie abschneiden
ann. Oberhergheim. 1489. Weisth., 4, 199.
— Ähiili d Sulzbach, 16 Jh lUd, 4, 72.
Ffluwfederi Flaumfeder. — «Ein pfytm-
federin bett . . .» «J^Hwa/edmii kflsain. Idtt.
1440. 1446. Spit. Arch. Teutschb., f«, 106 b.
— Bez. iStr. Arch. 6 Joh. — Sem Arch.
Pflnnipfen, fallen. Heute bei uns plumpsen.
— <Pflump(f't uns ein schone frowe in, —
das sie mir in dem hertz gofel . . » Mur-
ner, (icuclim., C, 1
Fflun, Flaum. Heute bei uns Pflam. —
«. . . das siden küssen, ^ Inter rein «b pfimt
geschla^'en, -- als hcttens dnben aamentragaft».
Muruer, Gcuchm., m, 3
Pflottam. — «... Du habet dan so vil
Kind das sie dir am Hals han^Pn und tjff dio
Achseln bchissen und pfliittem». Geiler. Emeis,
16
PfnnHol, Schnupfen. Noch im Oberelsass.
— «Fituiia odor Ffnmel*. Adelphua, Fic,
140 l>
Pfop. S. Far.
Pfosteleebt, Idsinen Pfosten fthnlieh. Gailer,
Bili^ i tf V -S die Stelle i.v.niderträchtig.
Pfiengeu, drücken, awängen. - Die Weiber
«legent iren leib in einen engen notatal dea
pannnvollcn rocks gepfrengt und geprissen».
üuldiu Üpil, ü7. — «Der Mantel sol wit sin,
das einer ... nit gepfrengt darin also stedc
also in einem Sack*. Geiler, Bilg., 42 —
«Der herr ist nahend denen so gepfrengt
seind im hertzcn» Naciiti^'.. Psalt., 81. —
«Woit sie der bapst zu hart pfrengen . . .»
Wurm, Trost, 5 b.
Pfrengniss, Pfrengnng. Bodrängniss, tribn-
latio. — «Ich hab den herrn von meiner
pfrengkniss angcrufft». Nachtig., Psalt., 808.
— «Ich bin entrist worden von der stimme
deä l'tiindä und pfrengung dcü sunders*. Ibid.,
134
Pfrimme, fem., Ginster, die verschiedenen
Arten Genista. — «Zft den pfrimmen». Feld-
name. Uttweiler, 1383. - Es hat einer man-
cherlei zu bezahlen, u. a. <do umb wellen, do
«mb pfrinm*» Conr. v. Daiikr., i80.
llß: «SehnhmaclierpfrieTne ?> 'S» siad ans [ idemlich sonderbare Heüraii^. JFYUIemoiij,
PfriromeDreis gremachte Besen, wie man deren mund, FüHemunt, etc . so wie das häufigere
noch heute bei uns braucht.) — «Genesta, , Ffulinent, führen, wie Frisch richtig bemerkt,
pfrymmen». Qersd., 91 t*. — •Pfrimmenblustöl» . auf ein von den Bauarbeitern verdorbenes fol-
Ibid., 2ü - «iyrymMMMUAt, flores genistae*. l olmentam zurück. S. auch Benecke, 4, 4:^5.
Branschw., Dist., ^ I Pfalsen, das Wasser in Bewegung setzen,
Pfründe, Pfriine. Scher/.. 1217. 1. Lebens- um die Fische an eine gewisse Stelle hin/.u-
outerbait, Nahrung für Measoben und Thiere. treiben. — Es soll niemand in den Stadtgräben
das der hirt das vyke fSr sin pfründe «vischen mit pfutsen, dann die rooren and
darin triben niocht>. Oberentzeti. I4HI Weibth., lantvesten vast davon zentOSien W«rdeiil>«
4, IbS. — Der Meier von Zutzeudorf soll zwei 1 14&0. Alte Ordn., B. 1.
Farren halten, «die der jj/rumf frei sein «ollen, I Pftalwen, mue., Pfühl, KopfkiBten, yom
die haben macht hin/ugehn w o sie wollen, i lat pulvinar. — «4 pulvinaria, pfulumt nun-
and brechen kein einung*. 15 Jh Weisth., l.jcupata». 1820. 8 Tbom. Axch. — «Er lech
7ö8l — Der Sehnltbeiss von Hohenburir «0ol i (lieh) dem man einen pftdwen und liei in Ilgen
haben ein rinf usirunde an pfriiude und anc (scliiafen) in dem huse». Nie. v. Basel, Bek, Tuul.,
lone» (ohne dem Hirten Nahrung und Lohn j 63. — Läast einer kein Vieh als Fall« «man
sn geben). 14 Jh. Hanauer, Constit.. y4K. — | eol ime »in bette nemen oder einen j»/Wipmi>.
«Were da/, ein gutzhnsman oder ein ;rtzhns- Sennheim, 1354. — «... bette oder p/ii/ic«!»
wip ze den ndten kämen, das si jr iipuarung \ od»: küwin». S. Lukart, 1864. Weistb., 4^ 1 18.
Bit haben mdehtent, die söllent kommen gen ; 22. — «5 lotUvbettpfiUMm nnd 6 hM^tpfuluen*.
MQnstort il uihI sol man jnjr »u><p/rü«(/e geben 1440. Str. Stadt-Arch — «Zum j fulwen*,
unlz an jreo dot». Ohnenbeimt 15 Jh. Weisth., atraasb. Hausname, 1442. — «Die ariuen Leat,
4, 249. 1 8o sie kleibent. die wdUend nit daa ire Annut
2. Bestimmte Portion von Nahrung, als r.nhn oftVnbar werd. dovon so bcstrichent sie ire
oder Almosen. — «j^niiidevel Ion, Stipendium*. Bett und Pfuitoen im Uus>. Geiler, Pobt., 8,
Hemd, ItiO. — Denen die «die aehdren er- ^ 6.^ b. — t. . . Die raaehent jyWliVMt nnder die
werfen, sol man geben gantz pfründe, als I Houbter der Menschcn>. Ezech. i:^, 18. Id.,
einem meder». Metzerai, lö Jb. Waistb., 4. Dreieck. Spiegel, AA. (i Etc. — «Du musst
198. — «Die armen 12te die do pfrümdt haut Feder lesen, nnder die Arm legen Küssen, sein -
des heiligen freistes zu nnserre fröwcn münster der Pfulu>enstrecker*.\A.,'^eLTT., 64 — «Chris-
. . .» (Es wurde eine gewisse Quantität Brud , tus schlief uff dem Stierend, uff eim hültzener
an sie vortheilt.) 1868. Spit. Arch. ! Schiff pfultotn». Id , Post., I, 28 >>. — «So ist
8. Wohnung nnd Kost in einem Spitai, i kein verfangliclicr Fürsprech nit den ein
iratiz. pension. — Wollen zwei Aussätzige sich FhulwenaUdf das ist ein frumroe Fraw die
zur Ehe nehmen, «so hant beide den hof und zu Nacht schlafet bei irem Man uff dem Fhul' \
pfriine verlorn». Gntl. Ordn., I5ü. Etc Hei wen». Id.. Ev. mit Ussl., 208 «. — *Eiu Phul-
Closcner. Königshofen u. später, ist ijniHdc tcenaUel überredet den Man was» sie wil; das
meist nur noch geiätliehe Präbende. I ist die Eefrnw». Id., Emeie, 17 b. — Sän
Ffuohzon. Pfützen, Pfot hen, pfuch rufen, .'^chnicicliler «nuis/. kiinnen pfulvcm nnterstro-
zischen, sjxttten. — cNit acht das alle Welt ^en — eini jeden undcrn ellenbugen». Braut,
über dich /> fuchset and das man dein äpottet>. «(seil , 21. — «Bet mit betstat, strosack, Jj^wi-
Geiler, 3 .Marien, 5 « rias die Welt ^gen . . .» 1516, Inventar eines WirthsluillseB.
wider sie pliset und pfuUt und uft bie hutzt». g^r. Stadt-Arch.
Id., Bilg., 119 )*. — «. , . yets ffiMiktt es wie Pfompfen, stopfen, drücken. — «Manp/Wm|i/
ein schlang». Karsth , aa, 2 *. od'''' ntoss es denn in sie. so es noch denn
Pfogel? — Fremde Fischhändler kaufen ^.u )^„ni m sie gon, denn ire Küpf seind zu nl
Strassb. Fische «nf dem merket und in pfu- ungeschickt». Geiler, Post., 8, 10*. — «Bin
ffliR». 14 Jh, Alte Ordn . B. 18. hrncker, 'JOA. gepfumpft Mess». Ibid.. 3, öl *.
Pftelment, Fundametu. — «Niemants mag | pfantgemUnte, Fundament, eine der son
ein ander Pfulment legen weder er gelegt derbasten Entstellungen eines lat. Wort«,
liat«. Qeiler. Post , 4, H n — «Einer spricht Scherz, 1218. — Constantin Hess zu Rom «eine
ein I^ment. der ander ein Fundament. Ein I schöne kirche buwen, und trüg selber ufsime
Fmidanient i i nie glich dem Latin dan FfuI- halse 12 rückörbe mit erden herns. do men
metU». Id., Ev. mit lh?,\ . 216 «. — «Hoffen dar. pfuntgemünte solte machen». Kön., .H68.
langr leben das ist . . . ein ful Pfulment». Id , | pnize. Pütze. Scher», l^. 1 Bninnen.
Xarr., 75 b. l _ ,pf^e, puteus». Herrad, 179. — «Ein hei-
DMjrpodius: *}'fuiment, fundamentam. Ein lisch bnrn, ein pfüUe». Märlein, 18.
Pfttlment von i'lahlen. fistucatio». — Frisch, j u. Pfütze im heutigen Sinn. S. anch Bütten.
I, 3nf;, führt auch Füüemont. Pfundemund, ^ — «An der j»/ä/~i^"», lianfitrer Feldnnrno. 13
VoUmund, VuUement &n. Im Yocabul. von 14H2 Jh. u. f. — «Zc phimä» ; .Mimdolsheim, 1260.
heiset es gleichfelis: <Folmundi oder Grund- l«zft pfüteeU, 1843. — *Der pfuL-pfuh. Rten*
frst, *'ni 1 11 11, Iii um». Ziemann. 23fi, hält dieses dorf. 14HI.
yoUmunä oder FiUlemund für die arsprdngliebe . Plamer, vielleicht entstellt aus einem alten
Form; er seheint sieb die Sache so vori^tellt i Ansdraek blä mär, blanee üftrlein, frans.'>eonte
ZO haben. da>s. wenn man die Gräben fiir ein blcn, Schnieller, 1, 320, einem etwas Idaues
f undameni gräbt, man der Erde den Hund vormachen, etwas vorlügen. — «Weiter so
nolthiit van. ihn dinn wieder sn fUlw. Bine | kumpt ein heitelmllsieh, dar mneht nns «in
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- 970 -
vor V0ft ■eltii« hflUtamb». Dlal.. B,
PlMi. S«hen, 18S8. 1. Flftti. — «Der Pkm
do die verhcr sullcn gvn ix weide eaehen . . .»
les Sudtr. Grand., 9, 77. — «. . . das wir
dann alle . . . siehen ttf ein jplMi sft den an-
dern hantv t rl i n , ,» 16 Jh. Tucherzunft,
102. (Der MÜBsterpiatz.) — «<S TkmotupUm»
m Straub., 1246 n. £ — «Der kMUplm:
Dablenheim, lä6I. — «Almend. genant der
puUdfilem». fiangenbieten, 1406. — «Dom och
fürbMaer worent noeh Ewen Kirelihdf oder
«wen fiereckechte Plätz oder Flän». Geiler,
Post., 2, 17 K — «Gang ass bald ufi die Pldn
oder Pllite, plateas». Ibid., a, 44 — «In
den Winckelen der Kirehhöf oder der Flm- '
]MUs». Ibid., 2, 5 tt. — «Ich masz jetzand nflt
diaen plan — ein sohnm von böten wibern :
han». llumcr, Gruchm., z, ! «... das i
sie den allerwisüteu uian — hiehar hat brocht
uff disen plan». Ibid , p, 2 — «Wie grosz
Avürd sin der selbig plon, — da deine gfatter
möchteot ston?» Id., Kb , 6. — «... aufif
einem grflnen plan». Id , Virg., Q, 7 •. — «S.
ilATxplan» zu Venedig. Adelphns, Barb,, 51 «.
— «. . uflf der stell plön - war mau hören
der iröIfT gethön». Bingm., Cäsar, i<:6 >. —
«... oft dem Mm do man dantiet». Pauli,
235.
Beate neeb fn Straesbuir: Thonut^pl om,
Steße<>j^}rni .
2. TuriiiLT- oder KamplpiaLz,. — «Der bechis-
plon»^ Heiligenberg, J5it>. S Bechten. — «Da
thust eben als einer der da stechen will uff
dem Mlon; so reuueu die 7,wen uff dem hloti,
welcher aber sich förchtet der weiset das Boss
nebenaas hin». Geiler, Bros , 2, 38". — «Wie
manche Schlacht auff disero pian» Aeneas ge-
lieferi hat Murner. Virg, q, 2 — «Sie
wichen allesampt darvon — und machten
Turno einen plon*. Ibid., q. 8 — «Sie Helfen
fänff mol unib den ploi\*. ibid., r, 2 — Ich
«lasz mich kein eiatzigen man — bringen
uff ein andern plan>. Id , Luth. Narr, 88. —
€. . . Das mich kein man — nit bring^en mooht
von selbem pim». id., 4 JCetzer, m, 2 b. —
«Da kam der Florentiner nff den plon mit
seinem hämisch und gewer». Pauli, 117. —
Der Bisohof ward beredet dass er «uns vom
plan veriagte». Appell, a, 3 b. — «Iren keiner i
noch darff uff den jiloii tMtten». Batxer, Yer- 1
antw., e, 4 |
8. Den Plan behalten, daa Feld behaupten. I
— «Do bchSbent die Kriechen den plon und
tribent die Troeyer hynder sich». Kön., 290.
— «Hoftnebt allein sig nff dem plan». Brant,
Thesra., c, 4 «.
4. Fig., auf den Plan bringen, ans Licht
bringen (anfB Tapet). — «... so breebt ieh
widi ! uff den blau — das vorhin gantz ver-
gessen wer», ilurner, Luth. Narr, 139. —
«Was die müneh ie haben tbon, — das bring
er wider uff den plon*. Ibid., 127,
Plappart, Blaphart, Art kleiner Münze.
— «Und ist ein Tag inen nmb drei Happsrf
zu thnn die sie verdienen». Geiler. Po.st.. 3,
65 — «Wie kan Gott der üerr also gantz
und alee gross nnder dem Saerament seu das
eins TJapperi^ breit ist ?» Id., 3 Marien, 16 b.
Eto. — Der Bath schenkte dem Bischof «hun*
dert lib. in nenwen piapartm*. Braut» Bfieh.
Wilb., 291. <Seob6 UaphaH gibet dv ■■
ein mass». Humer, Nb.« 268.
Ooll. blO : «Drey Cnratcer, ein HappoH».
Plasse, eig. Blasse, weisser Fleck auf der
Stirn der Pferde, Kühe, etc. S. auch Biesslm.
— «An der stinen hat ce (das Pfer^eia
grosso velise pUumn ston». Muner, viig.,
P, öb.
Plaster, KSrtol, teni. plMre. — «Zft ffas-
iere». Feldname, Westhoffen, Uttt; Wangen,
1366
Plat, Art Harniseh. Sehen, 1829. ~ «Alse
solt man ein plat tragen — In henrart Ud
in reise» Altswert, ö8.
Piateislin. Art kleiner Fiseh. 8. aneh Blatt-
i$el — D' Werber machte «^irh aas dem Staub,
«er bprach er wölt platetszhn kauffcn». Mnr-
ner, 4 Ketzer. 0. 2 o. — •FUxUyuilm nennen
etlioh halbfisch». Räthselb , b, 1 ». _ «f'2a^
yarbnseind ein verworffene speisz». Fries, 41 •.
Plttttling. S. PletUng.
Plerr, Nebel von den Augen, bertue Schmel-
1er, I, 4Ö1. — Solohe die sich «mit allem
stoltz berimen. nnd doeh das plerr vor den
äugen haben» Capito, Tregor, B, 2 ».
Pletling, Plättling, Spottname für die
Priester, von der Tonsur oder Platte. — EU
Teufel sa^t 7.u einem andern : «ich hab gehab
iu meim Gewalt ein Wucherer . . , und da
ich meint ieh wölt in entlich zu uns bringen,
so kam zn im ein IHelUng, das ist ein Pfafi.
und hat in bekert». Geiler, Ev. mit üssl , 8
— «Die beschornen plättiingen. gesalbten dl-
götzen». Brunf., Zehnden, b, 4 ».
Pleug, Plag, Plnw, kleinmüthig, furcht-
sam, das altd., schon bei Otfrid vorkommende
bktff. — «... auf das ein solcher Mensch nit
eu vll pUug und kleinmütig werd». Geiler.
Fred. u. L., 104 ». — «Ist mein Meinung za
reden von den kleinmütigen Menschen die da
snnst gutes Willens sind, aber zu vil plug
und forchtsani». Id., Irri^' iSchaf, B, 1 — «Ir
seind itzendan pluw und dörfent die Welt nit
Btreflbn». Id., Post., B. 19 i>. Eto
Pk'uKheit, Plögheit. Pluwheit, Klein-
müthigkeit. — «Ander Lüt, die villichter aas
Ptugktit imd Ktetnmtftigiceit oneh alao tnn
mochtent . . » Geiler, Post.. 2. 10 ». — .
Und wurt von üoh getriben die Forcht and
Phnsheit, das tr darnoeb mSgen frei predigen».
Ibid., 19 — «... Er widerstreit der
Fleigheit, Eischlagenheit seins Gemüta .
Id , 7 Seholden. I, 8 >.
Plndern S. Tündern
Plnme, J^'eder, fr. plnme. — «Zar
strnssb. Hansnarae, 14<Kt.
Plunder. S. lUnruh^r.
Pöfel, Pöpel, pupuius, Pubel, Volksmenge.
Sehmeller, l,iiS4. ~ «. . . wo nit . . . vom nieh-
tig^en pö/el schwere bewi c^nny: . . . wirt aafr
bracht . . .» Capito, Verwarn., B, Ib. — «, . .
das wir denn hdren wollen mit wenig lentaa,
on ein pöfeh. Ibid., B, 4 b. _ «üffrürig heisit
der da unnütz pöpet an sich henokt». 14,
Tregor, a, 8«.
.»
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Pomerantse. 8. BmiranUe.
Popeln, plappern. Hcnte bei uns : babrln
— «2vüt weuent das gebet &i, «las man \ii ge-
popeUt mit dem mundo. Tauler, 189 (34).
Fort, masc, Bord. Ufer. VergL Bort, —
•Wtt Bieb der üppigen weite glichet, — Der
get uf dem porte der hellen». Jüngst. Ger. —
«Die Menschen seiad in eim eorglichen SUt,
sie goBt «n Wneeer nlf dem Fort*. OeÜer,
Narr., ^9 h. _ «Es i.>:t s T ^-Hch stets am Port,
am Rein uff und ab gon, du möchtest ettwann
darein fallen*. Id., Brös.. 1. 70 b.
Porte, fem., ]M<rtns, Hafen Scherz. \2'M.
Bei Geiler, Braut, ilurner. ist es bald masc.
bald neutr. Kön. hielt es für fem , wohl weil
er einen Hafen fär ein Thor am Meere hielt.
— «Kalis, das do isft eine porf« des mores
V i !rr Kngonlant». Kön., 475. — Ungarn «isi
eine porte an dem mer>. Ibid , 71ö. — «Da
wird Gott dein Sdiflfinan sein, bisz du knmpst
zu dem Port des ewigen Heils». Geiler, Narr.,
75 a. — «AU port durchsuchen wir und
gstad». Brant, Nsch. 104. — <. . . damit wir
an dem end und port ewiger Seligkeit Lenden
mügen». Id , Heil, leben, 19o «Sant Pe-
trus schiff, nach Christus wort, — es werd
snletsi kommen an port», Marner, ^b., ^58.
— «Wir schifften von dem port hin dan, —
nnd liessent t ut und ertrich stan» Id. Virg.,
0, 7 J». — «. . . da BohifEfc ich sicher an das
port*. L. 0. Ete. — Die Sehiife fiihren «von
dem port». Ringm., Cäsar, 26 — «Die stat
Nigropont . . . hat ein gar sicheren port an
dem mör». Adelphus, Türk., D, 3«. Etc.
Porte, fem., porta, Thor. — «Die porte dirre
stctte . . .» Stadlr., Grand , 2, 85. — «Au
diseni tiche worent fünf pforten . . . l»ie
fünfte iHfrt« . . .» Taaler« SK) (d). — «Die porte
bi 8. Anrelien» (Weissentlrarmthor). Glos.,
75 Etc — Babylon «bette hundert crin por-
ten». Kön., 246. Etc. — «Die portm des mün-
sters». 15 Jh. Alte Ordn., B. 80. — «Die port
die stot do offcu>. Peter v. Genffcnbach —
«Die stat hett vier porten*. üuldin 8pil, äü.
— «Die Himdporte». Nie. v. Basel, ms. —
«Do lieffent die tyfelc alle und bcslosscnt die
heUeporten». Kön., 503. — «Er fürte in . . .
für der hellen porten . . » Märlein, ]'r>. Etc.
— «Die Port des ewigen Lebens ist nit brei-
ter weder das Krents Christi* Oeller, SehifF
der Pen., 7 t-. _ «0 Maria, port geschlossen»
(porta clausa). Braut, iiuäeiikr. D. Gcd., JH.
~ «Die porten Europe offen sind, — cn allen
alten ist der wind». Id., Nsch , 94. — «. . .
der klopfft dem endkri^t au der port». Ibid.,
lOO. — <. . . die porten der statt*. Id , Biseh.
Wilh., 242. Etc. — «Ein jede gans, wenn sie
durchgat - ein port, das houpt sie niderlat,
— usas foroht,Ste stosz sich oben an» Murntr, ,'
Nb., 6& — «... von allem ort — Ucffen sie bald 1
Irin an der port». Id., Virg., d, 2 b. — Sie
giengen thln da der porten thiire \v;i.s>. Tbid.,
T, 4 Etc. — «Indem sie zu allen purLen uäz-
braehen . . .» Eingm., Cäsar, 25 — Con-
stantinopel «hat cilf j7ort«n>. Adelphus. Türk.,
G, 4 «. — «Orpheus trat für der hellen porten».
Id , Hörin, 56 b. — «Die porten der hellen ;
vormdgent nit wider sie*. Capito, Tregor, P, [
j 4 — «Die porten des tods». Nachtig.« Psal-
ter, 33. — «Unser portm soiiid ilbal verwart*.
: Blindenf , Ä. 8 b.
Portener, Isfort ner. — Hort ein Priester
die Beichte eines Armen, «so knmmet der
portener balde lonffende und sprieliet: wol
offent balde, min horre oder min frowe ist
hiOi die weUeut üch haben». Mo. v. Basel,
BoK. Taul., 88. ^ Brlewin von Bambaeli,
*portener» (portarius) von S. Thomac l ^B?.
Reg A, 287. — «Des kutiigs (bauij portner,
der hiesz Abner». Guldin Spii, 8(1.
Po»tützler. S Apo8t(U$ler,
Pracht S Bracht.
Pracht ig. S Braehtig.
Priol, Prior. Scherz, IUI. — «Were ich
priol in disem Uoster». Vie. v. Strassb.« 988.
«Ich hau einen priol, einen provincial. einen
meister ...» Taoler, 8 (8). — «Kedent mit
üwerm priol, das er üeli eitonba eino brodigo
zft tBndc». Nie. v. Basel. Bek. Taul., 28. —
«Die prwlin und der convent des klosters ze
S. Margredea». 1384. Eeg. A, 830. - «Din
priol oder prialin oder din oberster in der
samnnnge» Hugo v. Ehenh — «Z5 dem prid»,
strassb Hausnaine, 1j8H. — Strassb. Personen-
name : Heinz Pnol, 1322. — Priol der seoko-
1er, Endo des 14 Jh.
Prisiii p, ma. brasile, bresillum, fr. bresil,
in einer deutschen Urkunde von 1368 Brisi-
lien, Duc, 1, 764, rother Färbestoif. — Bln(t*
färbe «von hanenkamp prml^ gemacht». Mur-
ner, 4 Kotzer, E. » «. — «. . . prisHitn
und hanenkamp». Ibid., N, 1 >.
•PrmlienholtM», BrasiUenhoi«. 15Jlu Kanfli.
Ordn. 8 Prieüie.
Privey. Profey. Privet. Abtritt, verdorben
aas dem lat. privata, franz. privö; Daa. 6,
454. Sehen, IMH. — «Die privet/» eines neben
dem S. Clarcnklostcr auf dem Kos-iinarkt ge-
legenen Hauses soll diesem und dem Kloster
gemein sein. 1887. Bog. 287. — Über einen
/'V -i Häusern gemeinsamen Abtritt soll in der
Mauer «ein swibogen» gemacht werden, hoch
genug dass man daraater «uff den stfil der
prifeyge möge gesitzen und sich ufgorithen
und sine notdurft daruffe gethn». 14U2 Reg.
A, 12:^, — «Ii 7< sch. von der profeyge usz-
zhfüren». 1446. S. Thom. Fabr. — «Wer do
netset anderswohin in dem snmmer denn in
den stein by der profeigen, der he.sstrt 2 4».
U.^6. Coidschm.-Zunft, 37. — *Provey».
Urk.. 2, 148. — «Ist dein Freund in Todsfin-
dcn bcf^riffen un*! also gestorben und zu der
Hellen gelaren, so iraur nüt, er sitzt da er
sitzen sol und nienen rechter; ein l>itb t^ahört
an den Galgen und ein Morder auf das Had
und ein Bauernvciel in die Privet oder .Sprach-
baus». Geiler, Trostap., L, ;< » — »Ein ^ruter
getruwer Sun der do das Huss eines Vatters
nit veriot . . dommb da« ein Profeig dorlnn
ist, wenn diso I>ing seind allernotdürftigest
in eim Hus». Id., Post, 3, 70 Etc. — «Ein
sprachhuss oder ein prophei», Pnnli, 8S7.
Göll. 301 : 'Forica, ein gemein JVqfiy». —
Heute noch zuweilen Priveet,
«ProbeitlM»« Propst«!. imBeg. A, 48 b.
Proeen, Froeassion. — «... so man aon
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— 272 —
soll mit der Frocfsz gon». Geiler. 8 Marlen,
16 — Sie «gingen mit eim kreatz in einer
jmwcv#». Brant, Mseh. Wilh., 961. Elo.
«Zehon rnsent woib and man, — die mit pro*
cesacH i^auiuien gan>. Mnrner, Bad , P, 6 a.
Prossein, sprossen. — Ans dem Kopf <vil I
ädern nssgond, als nsz einer wnrtzel prosaJmt \
schösz». Gersd.. Holzschnitt der Anat inir
Psaiterie, ArtSaiteninstrnment. — «Wie mag
OBSdftiiae orif^Swen pfiffen.Mel oäwpudterien?» ;
Jüngst. Ger. — Gott loben <in harpfcn, in der
psaiterien, auf den sayten». Gnldin Spü. 84. |
PoblicAn, publicanus, Zöllner. — «Wonimb
iffsrt iiwer Meister mit den Fubh'canen und
mit den Süudtfin ?> Geiler, Pü&t., 3, 106 b. Etc.
Pulver, Staub, vom lat. pulvis. Scherz, 1347. i
— «Darius sprach z& Alexander : sich mich ane
. . , nn habe ich an mir keinen gewalt nnd
lige hio in disem pulper, wie hoch herre ich
wu». KöQ., 310. — Die Steijie stossen sa-
8«mmen «so sere. das «tt alle zA pmher werdent».
Eis, Pred , 1, 71. — »!>r»r Mensch sieht das
er Pulver und Erde ist» Geiler, Pat. Nost.,
0, 1 ^; Arb. hum., 17 — «Sie wöUen sich
also entschuldigen und ziehen das Pulver und
den Misl der andern Versäumnuss und Ge-
br«8ten herzu, die iren damit zu verdecken
als ein Katz iren Kot», Id., Selonp,. 228 «. —
Archimed «maeht im pnJver kreisa und sU».
Brant, Nsch.. 65. — Der Mcnsoh «von dem
Edver der erde eraohafi'en» . Adelphas, Bhodis.
, < e. — «Will ieh reden au meim henren,
so ieh bin ptäver und eaoli*. (Qen. 18, 87.)
Wann, Bai , g. 2 >>.
Pmipomai.? — «Das einig Uetn bidUin,
das now Testament, wiirt die grossen j)Miiip«r-
nal alle zu hauffcn stossen» (die Bücher der
Scholastiker und Canonisten). Zell, y, 4
Pnncte, Ponte« masc. Spand, Spnndlooh.
— -üm den Wein sn fülBeheD, «stoszt man
zum puncten in diis fasz» allerlei Zeug. Brant»
Nsch., 87. — «Füll der fleseh den puntm an».
Hnmer, Nb.« (fO- «Wanns mir an den
punten got, — sin ^v^^rT^'r heliTen nit ein lot».
Ibid., 2IU — «Der ji/uiU ist harausz. sehen
an das der bodeu nit naoher fare» Zell. A,
4 — Ein Weib «sasz in einem fasz, nnd
schrei zü dem punektenloch usz*. Pauli, 28.
— «Der inmt und die aa]^nl6olier> eines
Fasses. Bäthseib., s, 2 ».
Pnnteebt, punctatns, gepflockt. «Der
herre sol antwnrtcn an dem Vierden jarc ein
f&ter rotes wina nnd einen punteehten stier
der eptissin». Metceral, Ih Jb. Woistb., i, 199.
Pnrpelerht, an den Blattern krank. —
«Vergiftet dich der bös Geist also das er dich
usssetzig und maitzig macht mit Unküscheit,
das du purpeltcht nnd vernnreiniget in dinem
Grund ...» Geiler, Bilg.. 17
Purpein, Blattern. — «Dich kon rneii die
Purpein an, das wirokt Oott*.QeUer,Biig.,H4 ^.
Dasypodins: «Awydtoi» vati vel vaiioU*.^
Göll, 3dl : «Yari, vavioU, AwpctoN» Kiadsblat-
teru».
P3mctet paneta, fr. point, Spitze ; brabänter
Sp r/*- _ Eine Zieche «mit einre brobenscben
p^mUn*. 1440. Str. Bez. Arch.
Q
Quackeln, quaken. — «Frösche . . . die
quackein und schreien». Wimph.. Synod., 10
Qnater, fr qnatre. — Vier Aogen aif dem
Würfel «lieist ein quater*. Quldin Spil. 49.
Queck, lebendig, lebhaft, geil - Luther
sage von den Pfaffen nnd Mönchen, «sie sein
feiszt und darzu queck'. Murner. Luth Narr.,
^2. — «Es sein gar teiszto uarreu queck, —
und han gewurtzlet in dem speck». Ibid., 92.
Qaehen, waschen nnd reiben, bes. den Kopf.
S. auch twahen — «Die kint die woltent das
CS tii' iiier ßamestag würde, darumb daz man
jn nut etwieege». Sie wollen nicht «daz man
jncn qwtM mit longen». Heinr. v. Offenb.
Qaekbnme. lebendiger Quell Scherz, 12ö2.
— «Bi dem quekbume». Feldname, an 12 Orten
124() u. f.
Qnekolter, Reckolter. Wachholder Scherz,
12oö. — «In dem gucgoller». Feldname, Knors-
heim, 1310. — «(^egholterhühel» Obcrehn-
heim, 1D3». — tDie Meekolteracker». Kerzfeld,
14 Ib. — «Als Istdoms spricht, so gebart ein
Reckolderbaum¥e[i<^v, und wenn man l re imende
Kolen in Meckoläeresch legt, so bleibt das
Feuer darin ein Jar lang». Geiler, Arb. hnn.,
10 B; Rilp , IH b, 197 b. _ ,pa legt er (Elias)
sich schlaffen under ein Wcckoiter Studen».
Id.. Brö8„ 2, 71 Schiff der Pen., hU «. Etc.
Beckolder kommt noch im allem und im
schweizer. Dialekt vor. YVeckhoider ist die
untereis. Form. Schmid, 431.
Qnelen, neatr., sich mit Schmerz sehnen,
streben. >- Manober bat kein Verlangen «ffir-
bas zft quelende noch ewigen dingen». Tauler,
277 <4tfj. — Wer den Durst nach Gott «rehte
bestüt, der quelet ond girlet gar vil me nocb
göttelicher mienen und noch gcisttichcme
durste, denne kein wassersüchtiger mensche
ie gequelete noob Upliobeme donle». Bnlm.
Merswin. Ms.
Qaer, Qaerch, Twerch, Zwerch, quer.
Scherz, 125J. lö«3. 2134. — Die alte King-
mauer von Strassb. ging *guerku über
Sporergasse*. Kdn., 716. — Qner 8ber Naebt,
vom Abend bis zum 3Ior^en: Man soll den
Stock hüten *quer in die nacht». QUdwiller,
li94. Weisth , 4, 59. — «Zil geben.ttöer^toMvJk
und über nacht bitz uf den dirten tag». Gries-
heim, K-14U. Ibid. ö, 448. — * üeberquerJi
Über die nacht». Kolbsheim, 1415. Ibid., o,
429. — Busse «über dri tag 2 sch., und über
querehnacht aber 2 sch.» Düppigheim, l6 Jb.
I Ibid., 5, 420. — «Ein querduuker». mehrmals,
128Ö tt. f. — Qnerohholz, Querbalken : Schiffe
I «mit langen boeken and querchhöUgtrm». Kdn.,
Gs9. — «8 unib drii breite q-irrrlihölUer:
; 1412. S. Thum. Fabr. - «Der querchmeg»^
sehr oft. 1290 u. f. «Das futr&ttftiiaim».
Baldenheim, 13:i9
• Twerh, obliquus». llerrad. 179. — Die
I Schuhmaeher sollen an die Schuhe keine
schmälere «snebel machen denne über ein
i tuxrchdumm». 14 Jh. Alte Ordn., B. 21. —
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«An dem twerchiande* . UttwiUer, 1383. — «An
den twereheln». Ohlungen, IStiti. — «Eine lache,
der man ipriohet das mittel twereh». Kilstfttt,
1948. — «Das mittel qiunh*. 140t.
Tn jedor Mühle «sol der boden ein iwerch-
finget über den reiff gon». 1462. Alte Ordn.,
B. IS. — «ZweriA» fiber naht». Olviehdm,
1498. Weist h . fi. 469.
Qaerch, Üetwere, Zwerg. Scherz, 542. -
«Dax vertane getwerk^ — Des valandes ant-
werk ...» Gottfr. v. Str., I. Etc. —
Dietricli von Bern «mit Ecken dem rysen
streit und mit den querhen*. Kön., 38U.
Qaeate. Scherz, mi. i. Qürtel. — Adam
md Eva roaclitent queste» os lovbe». Kön.,
2H6 — «Tr cleider worent osser loube ge-
macht also qwsten und matKen». Ibid., 317.
(Oloiiar, 1110, Maeh: eine Art SekfiRe.) —
Adam und Eva nahmen Feigenblätter, «banden
sie Eesamen nnd machten daraas perisomata,
QuesUn. and bedeckten domit ire Scham».
Geiler, Sünden des M.. IjJ b, i« b _ .Werde
nit Belbs recht nnd wol wil, der sucht und
findet umbundumb das er saninilet Loab zu
eim Quetten, das seind Entschaldigiingen do*
mit er mderatoi aeine Seluutt ttttd Boahdt an
▼erdedten; aber der Qtuttt iit an lehiiial». Id.,
Poat., 9, ae a.
9. Seil« GeieieL — «Wenn du dich so lang
hast geweschen mit der Quetten, mit der Baten
off dem Rücken . . .» Geiler, Bilg, löö «.
3. Almosensammeln, fr. quete — «Der
bettelmünch bettet und quest nichts ist dann
ein betrug». Brunfels, Zehnden. d, 2 a. —
Schweblin ^vidmet seine «Ermanuiig zu den
auiUtiomeren»^ «den wirdigen andechiigen ^
nerren von wegen der amen nnd spitalen i
quest hsitrn ndpr almftsen Bamlcn».
Qaetüchbaucb, Spottname ftir Vielesser. — [
«Ans diser Zal leind auch die die da Koisäck I
vor inen tragen, ich mein die feissten Quetsch-
bäuch, die den Sack ires Baachs gefüllt haben
mit Hünern. Bebhünern, Capannen». Geiler,
SeliifF der Pen.« lüH a.
Qa«t8chen, drfleken. bedrängen. — «Matthens
der da was ein Pnblican . . . und lagt wie
er möcht die Lüt quetschen and vil daruss
bringen». Geiler, Ev. mit üssl.. 184 b. — «Haa
Fasten ist nit dorumb erdocht, das es eim
wol tun sol, sonder das es den Leib quetschen
und nndertraolcen eol». Id., Post, 3 a. —
In Egj'ptcn «musstcnt die Juden Ziegel machen
und gequetscht sein». Ibid., 2, 25 ^. Etc. —
Die Mailänder waren «mit hungersnot gar
fiMt . . . gequ^aeka». Adelphns, Harb , 32 «.
4)Dfoken, lebendig machen, erregen. Scherz,
1254. — Alles das «minne in dem herasen
kwikket». Gottfr. v. Str., 1, 261. Etc.
<|iiiiiBlii, Qvlnae. Qnintin, Qninait, Qaent-
chen. von dem mittelalt. quintale, quintetlum,
der fünfte Theil. Scherz, 1264. — «i5'/^ lot und
ein halp quinsen». 141B. S. Thom. Fabr. —
Brode «deren jeglichs sol wegen 15 lot, 3
quinsin». 1440. Alte Ordn., B. 20. — «Du
findest gar vil Menschen die da meincnt sie
baben überkommen wäre Keatigang des
Fletoobea, «ie breohent inen aelba ab an Essen
nnd Trinken, nlao daa fle allein eiMii bei
den i^mmen ond Gewicht». Geiler, Selenp.,
204 s. — «FrÜDtacbafft, wann es gat an ein
not, — gant vier und zweintzig uff ein lot«
— und well die besten meinen sin, — gant
siben wol uff ein qunititi*. Brant, Nseh., 13.
— «Es was ein quintün und ein lot». Mnmer,
Genehm., x, 4*. — Sie «rient rieb irer
innrkfrawschaflft, — die doch nit geb ein
(imntltn saflft» Id., Luih. Narr, »öi. — «Sie
haben die penen uszgemessen bei einem
quinüin*. Zell, If, 8 — Häufig bei Bmnaobw.,
Fries, Gersd.
Dasypodina: «QifMfo'm draebma». Hanta:
Quintel.
Quintieren, auf der Quintcrne, Art Laote«
spielen. — Manche Pfaffen «wis.sen als vil
von kiroh regieren, — als müUers esel kan
{i0M»Mf«N>. Brant, Neeh , 79.
QTiippis, verdorben von cippns, Grabstein.
— <i>er gross and hart Stein und der i^utp-
pü» der vor Ohriati Grab lag. Geller, B Marien,
5 8, lob,
Quodei-, ueutr. — «8 sch. dem murcr zft
lone den gattern inzAmuren uml umb das
qwoder das darneben etet». i41S. S. Thom.
Fabr.
R
Back, masc. 1. Rache. — «Dise Straf ist
warlichcr ein Roch denn ein Straf». Geiler, 3
Marien, 37 ^. — «So ein Mensch den Moeh
rautwi Iiiglich ... in seinen Gedeneken be«
haltet . . .» Id., Selenp., > Ktc — Weiber
«hant so grosses roch im hertzen . . .» «Das
eoleb radk im meneeben lit . . .» Ifnmer, Nb.,
117. - «Anas Zorn bewegt un I Errimmem
raeh». Id., Virg., Y, 1 *>. - «ijr seizt sich unbe-
sonnen nider, — und selurtib im zorn and
roch herwider» Id.. 4 Ketzer, A 4 n. — Es
«ist der edlest roch uff erden, — wann einer
möoht gerochen werden, — das er durch gott
dnreh miltigkeit — an vergeben sei sohneli
bereit» Ibid., N, H b.
2. Strafe — «Wer nit wol stirbt, der findt
sin roch*, Brant, Msck, 8<. — «Des liden wir
vil plag und rodk». Ibid., 86. — «Laiaen mir
den roch nnd ich würd es vergelten, spricht
der Herr». Wimph , Chrys , 12 — cDer räch
des bittts dräier diener ...» «Der got des
manigfaltigen rachs'. Nachtig., Psalter. 202,
239. - Gott braucht meinen Zoru <xu einem
roch bcincr feind». Zell, f, 1 K
Jtacben. S. Jteehen.
RMehig, raehsfichtig. — «. . . daa der feind
und rächig zerbreche». Nachtig,. P.salter, 21.
Racklich, rachsüchtig. — «... da feit dir
ein rachiither Gedanek ein». Geiler, Geiatl.
Spinn , N. 4 h,
Baehaai. 1 Eachgier, — «Der zornlichen
Kraft eeind wir ungewaltig, jetz mit Ver-
messcnhcit. nun mit Hachsal, denn in Ungednlt».
Geiler, Bred. u. L., 19 ^.
2. Strafgericht. — Ein Gewitter, das aus-
brach, aohrieb man der göttlichen «Fürsich-
tigkeit imd Eoehiale> cu. Adelphus, Türk.,
i>, 1 b.
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Ractaseliff, raohtttc^tlg. — «Da kanst der
racJueligen Gedancken nit ledig werden».
Geiler, GeistL Spion., N, 5 i>. — «Sic trouten
den rachseligt» feinden gottesr. Bmnfels, An-
stoss, 4 t).
Rachtang, Vertrag, Übereinkunft. Scherz,
1257. — Der Propst Johann von Ochsensteint
zu gleicher Zeit wie Conrad von Bussnang
als Bischof erwählt, sUnd «durch rachtung
gütlich abe>. Köu.. — * Dia rachtung von
Speier*, liiäi, Vertrag zwischen der Stadt
Strastbnrg und Bitoliof Wilhelm. — «Ein
früntliche rachtunge und Übertrag geschach ...»
Gutl, Ordn., litz. — «. . . Bifi man in ein Ver-
trag mit «inander gtt und maelidt man ein
fule Maehtung». Geiler, Narr.. 141 ^ — «Man
macht je als lang wann es die Früntschaft
angat, bis man etwann ein Ra^twng mast an»
nemen». Id., Ev. mit Ussl., 61 — Brant,
Bisoh. Wiih., 2b8. — «£inpactoder racfUufu/».
Adelphus, Barb., 14 — Der atraasb. Rath Mt
den Bischof «ermanct seiner . . . vordem roch-
tungen und bündtnissen». Appell, b, 1 K
HMhvng, Baehe. — «Wen einem MetiBoheii
etwas geschieht der götliche Liebe hat, der
würfet alle Raehung hinweg und verseicht
es». Geiler. Brös., >>.
Rad. \. Rad der Sonne, der Sonuenki rpr^r
wegen seiner runden Gestalt. — «Wen eiu
Mensch blöd Augen hat als ein Ül oder als
ein Fl:^drrn;i;s, so mag er nicht sehen die
Sonu lu iruiu Rod, es thut im za vil we . . .,
aber den Sonneiisehein an einer Wand, oder I
an dem Abent an einem Berg magattt sie wol i
sehen». Geiler. BrÖs» Ji, lö
2 Die rota im Kloftter. S. Medfetuter. — \
«Wenn sie ;die Nonnen) an das kommen
und man zu inen Gnad Fraw spricht, so thut;
es inen wol». Geiler, Has im ti.^ ~.\
«Wenn dein Freund am Redrad oder an der
Winden zu dir redent, wie wol da sie nit
siehst, so weist du doch wol das sie da seind» I
Id., Gcistl Spinn., 0. 4 I>.
Radbrechen, rädern. — «So man ein Mör-
der radbrichf oder köpft . . .» Geiler, Post !
Radecht, radförmig, rund. — Geiler Has
im Pf, E, Ö S. Eotzenhlotz.
Raderin. — «Du seiest ein Raderin. Chor-
meisterin, Weinkellenu, oder was Ampts du
hast» (im Kloster). Geiler, Has im Pt, D, 2 i».
Rota. franz. tour. doutach Rad. zuweilen
Winde, lüess in den Frauenklöstern die in der
Mauer angebrachte, einem Thürmchen fthnliohe
und sich drehende hölzerne Vorrichtung durch
die die dem Kloster nüihigeu Dinge herein-
geschoben wurden, so dass der Aussenstehende ,
nicht in die innorn Käunie blicken konnte; i
dabei war zugleich das vergitterte RedfenaUr. ,
(S. dies Won und Rad.) Raderin war die die
Aufsicht über das Rad hab. ude SchAvcster.
BXdlin, Art Reiter-Evolutiun. — Die berit-
tenen Bürger «machten ein redliu uff dem
Roasmarkt». Brant, Bisch. Wilh. >«h. ^ Die
Reiter «maehten redlin da zuhand, — ab ob |
man in den kriegen rnnt». Mnmer« Vinr.. P !
ö a (orbes).
Bagluals, Spiess-Ente, anas acuta, «die;
besten zh 8 ^> zu verkaufen. 1881. Alsatia.
1 867, 299. - - Kdckfhals. Alt« Ordn^ B.
1. 1459, Brucker, 260.
Rain, maso., abhängiger Rand eines Ter-
rains, meist an einem Waldsaum. Scherz, 1288.
— «Am ratn», sehr häufiger Feldname, oft
mit besonderen Bezeichnungen, 13 Jh. u. f.
Ram. fem., Rahmen, Stickrahmen. Vergl.
Rammfn. S. auch Rem. — «Si worhten fros-
wen an der ram — Von golde und OWeh tob
siden». Gottfr. v. Str., 1, 66^
Kamen, streben. Sehers, IMft. — «8& aiat
schuldig . . . zOi roNMiMl« noehToll«koia«Bli«lt>.
Tauler, 100
RUmlicb. geil, brfinstig. — «Wie rdMlU
sind ir /.sanimen gesessen, — und band du
fleisch mit einander gegessen* (nämiich Uöncb«
ond Weiber). Hnrner, 4 Ketzer, m, 1 «, -
«Lapis lyncis ist ein stein, der wärt von woUEh
seich 80 sie rämUch seint». Gersd , d9< ^.
Banunel, so viel wie Oammd, e. dies Weit
— «Einer der starck ist un t hübisch, wer er
aiech, so gel^ im der ,^»ime^>. Geiler, Snad.
des M , 8» fr.
Rammen, Rahmen. S. auch }fam n. J?Tr..
in der folgenden Stelle ist da^ Wort uar dei
Aliiteration wegen gebraneht: «Ich bin tM
geboren, ich bin des Nammen«? und .'^rammen*,
aber nit des Flammens und Rommens^ oii des
Flammens der Togent noch des JawmisiiS dR
Werck. Rammen ist ein Wcrckzeag, dvc We-
ber Rammen* Geiler, Narr , 1&7 ^.
Ranft, Rand. — «üat^ Tel bort, eoroan«.
Herrad, Iö5. — Dem Fröner gibt man eine»
Laib Brud, «den aol er setzen uff &«ünea ftsi
und sol obwendig seinem knüw einen rm^
abschneiden». Gildwiller, 1.^94. Wf>isth., 4,
.'>ti. — «An des Geschirs obren Üanfft warea
Spiegel». Geiler, Dreieck. Spiegel, Aa, a «. —
«Lisz doch den ranfft in seinem buch». Mar-
ner, Kön. v. Engl, ysi. — Es «sut am ramit
dabi in dem olxxiij biet». Id., Hess, P, 3^
— Ein Kessel mit einem *rat\ff"t us'-wendiir».
Brunschw., iledic , 172 b. — Die Trmkhomer
fassen die Germanen «umb den r€u^ bü
Silber» Rintrni., Ciisar, 48 a.
iluuk, üiegung. Wendung. — Ladet eia
Hnber im Wald «so vaste, dasz er einea
ranckh nimmct für das dasz er ?ft M ege kno-
mei, alsz maugeu ranckh er thuet, aiz laang«
8U sch. sol er bessern». Snndkol^ii, iö Jb.
Weisth., 4, 164.
Ran», Rüssel, Maul Vergl. Grans. Schert,
1284,. — Einem Schwein «an slnen rwu»
schlagen Niederburnhaupt, 13^2. Weis^tli.. 4,
7ö. — «Die Sauw . . . richtet den limtss mm-
mer ob sich gegen den Boom, dannvn h&r
die Eicheln fallen». Geiler, Selenpw« 4i|k,
2dS " ; Post., 3, 79 b.
Rapp, Rabe. Scherz, 1261. — Plae«ii : «n^
pen, müse ...» Glos., IIS. — Noah sanit«
«einen rappen us der arehen». Ron., 243. —
«Zum rappen». Strassb. Hansname, 1307. —
«Die schwartzen Rappen schreien cras. cr^.
morn, morn, so sie sitzen uff die Keiben».
Geiler, Narr., 189 a. — «Ein Bapp fand
mols Pfowenfedem^ die gevielen im g^r -«ro!
und bedacht in wie sie dumocht hübsch
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- m -
weren denn sin schwartze Kappenfedern».
Id., Bilg.. 11»; Emeis, 11"; Selenp . 36«.
£to. — «Wer singt oras oras ff lieh wie ein
rapp*. Brant, Nach., 88. — «. . . der rapp dreit
dar [iirrli ^i liwartze wol». Iliiil.. 97. — «. . .
dem rapjfen m&sz instTichen>. Muruer,Qeuchm.,
h, 4 ^. — Im Traiini «rappai oder kreeo
sehen». Traamb., "R 1 «. - Im Jahre 1182
maehten «die rapptn und ander vogel junge
in dem jenner». Adelphus. Rarb., 53 b. —
«Zwen Schwänze rappen». Pauli, 241. — Gott
gibt Speise «den jung^en rappen* Nächtig..
Psalter, 377. — «Du erzeigest einen rappen
ander der meoig vissen «obwaaen». Karath.,
a, 4 » «Die n^am tragen anob aehwarcs
kappen» wie die niiffen. Hedio, Zehnden,
C, 2 ».
Rappeln. S. Bmpm.
Knpusa machen ? — «Disz sol ordenlich,
durcii die oberkeit. on rumor, oa todtaehlagen
and rapuiM madien geaebdien». Batser, Ter*
entw., d, 1 a.
Raspeln. S. Respen.
Hä8i4, Resz, scharf, gesalzen. — «Die ander
Eigenschaft des Pfeffers ist . . . das man in
nit an räu maeh». Geiler, Haa in Pf , E, 2 b ;
Et. mit Ussl.. 176 — Specereien «die rest
seint and scharpff». Adelphus, Fic, lön a. -
Bother Wein der *re$» . . . und surlicht ist».
Ibid , 152 b. — Spomrcss, scharf, stechend
wie Sporn : «Nachdem ich mit der tpomressen
\varheit der zehendhengst und wucherstier
zarte oren kum ein wenig antastet habe. . .»
Hcdio, Zehnden, B, 4 «». — Fig. : «Helias was
ein ernsthaftiger, räaaer, hitziger Bo^chirnicr
der Eren Qottes». Qeiler, Post., 29 t> ; 4, 7 ».
Dasypodins: «rdM. snisne». — Scbmid, 425
Bneselii. Rassen, mit Würfeln spielen. —
«. . . I)a treibt man niit anders weder das
man spilt und rasslet», (ieilor, Bros, 1. 91 b.
— «Spilen und rasseln ist dir wol gemess».
Id., Bilg., i>. — «... spilen uud rossen
— mit karten, wfirfflen ...» Brant, Nsch..
76i. — «Spilen, rasslen spät und frü». Ibid.,
76. — «Mit spilen, schweren, sauffen, brassen,
— Von einer nacht zur andren ratden . . »
J. Mamer, d, 8 b,
Bojiwln stellt immer mit spielen snaammen;
Zarnke, 422, bemerkt richtifr, der Ansdrack
sei Cranz passend für das Umschütteln und
HinroUen der Würfel.
Rassen, toben, heftig zanken (ver^rl Ttäz-
xin\. — «In allen Widerparten i&t tapsen und
kriegen, vigentschaft. nid und has». Claus v.
Blov. — Der Teafel «füret sü under siuer
reuuetbaner ... in die helle». Ibid. iFeind-
lich< - Tv ricgspanier).
RaMslei-, Spieler. — «Er ward ein anküscher
Mensch, ein Spieler, dn Reatler: Oeiler, £v.
mit üssL, 83 b.
Raten, Ratten, Unkraut. Scherz, 1268. —
«Ratin, zizania». Hemd. 189. — «Da kam
des Menschen Feind und sect Ratten oder
Unkrant darauf mitten uuder den Weissen».
Geiler, Ev. mit Ussl., 31 b _ .... Hie nff
£rdtrieh. do bös und gat ander einander got,
•Ii Fnr nnd Hfittredc, Weisaen und RaiUH
nnder einander ist*. Id., Post., 9, 98 ^; Selenp.,
188 ». — ... alles geistlieh recht abzuthun,
and ein ratlenhauffen darausz machen». Hur-
ner, Adel, B, 2 a ; H, 1 b. - «Rattenkrut, daa
in dem korn wachsen ist mit kleinen ptirpnr-
färben blunicn und zu latin zizania f^enuit»,
Brunschw., Dist., 106 «. -~ Nigella, ratttn^
oder das wies das im kern waeheat«. Gersd.,
m a. — «llnkrnt. rotten nnd wieken». Adel-
phus. Passion, A, 5 a.
Rttertich. S. Rätisch.
Rnti^ehe, Rathgeber. Scherz, 1267. — «Aller
sorgüre ratgebe got herre». Gottfr. v. Str.,
1, 68. — - «Wer wolte disem gftten getrftwen
ratgeben nüt geloben» ? Taoler, 21 i (»7). <—
Der h. Qeist «was sin heimetieher ntgebe».
Merswin, 9 Felsen VM] — «Dirre keyser
volgete sinen bösen rotgeben», Kön., H48. Etc.
— Christna ist «ein grosser rotgebe gewesen
in siner lere». Hngo v. Ehenh — «Ad%'ocatu8
heisset in Teutsch ein Fürsprech oder ein
Batgebt, Geiler. Pred. v. Maria, 2 b. _
« . . das der Ratgeb bösen Bat gibt». Id.,
Holl Leu, c, 2 a. Etc. — «Wer was sin
(Gotics) ratgeb zu der zit do er all ding schuf» V
Brant, Nsch.. mq — Dn hast «dioh selb zu
einem mtgeben gemaehet». Mamer, Adel, B,
1 b — «... den bösen radtgcbfn . . . nit
wilfüron». Ibid., a. 3 b. — «Penitentiarius,
das ist der eonseientzen ratAfed». Zeil, 0, 4 b.
Rätisch, Rfttterschen, KKtarach, Ret-
telsch. Räthsel. Scherz, 1967. — * Rätische,
Probleme». Herrad, 186. — «Wenn du im,
als ettwon geschieht, dein Sach in einer
Rätterschin fürgibst und tunkel, so kan er dir
nit raten» (ieiler. Selenp , 181 ^. - «Darumb
spricht Paulas: wir sehen hie als dnroh
einen Spiegel in einer Bdtersefr». Id., Sehilf
der Pen., Zl a _ «Samson der gab in ein
Retterschen uff . . sie künden es nicht er-
raten». Id., Bröe., 1, 49 ^. Ete. ~ «leh würd
. . . anfahen zu reden mit räterschen*. Nach-
tig.. Psalter, 193. — «Es ist ein reterach : rat
was ist das . . .» Pauli, Sd. — ^SiUdaA
gedieht». Räthselb , Titel.
Göll, 200: «aenigma. Räters».
Riitschen, schwätzen. — «Es will jetz
rätschen jedermaq». Brant, Nsch., 42. Die
Erklftrnng SSameke^s, 876, ist gans nnnöthig;
die Gftdeke's, 78 : aushorchen, ist üaiadl. Das
Wort kommt von Kätsch, Klapper.
Ratschlag. Berathnng und Resultat der«
selben. - TMe Kathsherren «brachten iren
ratschlag*. Brant, Bisch. Wilh., 2ö9. — «Als
sie nun theten den ratschlag, — Eneae da ttit
stille lag». Mnmer. Virg., m, 4b.
Ratsälagen, Rath geben, beratben. — «Da-
rum oder darauff radtschiay ichs». Geiler,
Geistl. Spina., 0, 4 «. — Die Juden «rotschiu-
gent Yon dem Tod Christi». Id.. Post., 1, 84 b.
— Die Tanonici trathscMagien erst, wie man
die wal anfahen wolt». Braut, Hisch Wilh.,
247.
Ratschläger, Berather. — tRadstldeger des
rechten, juri.scou.'sulli». Murner, Instit., 4 ^
Ratschlägig. im Stande guten Rath zn
geben. — «Za reden war er (Drances) wol»
gesehiokt, — daan reich, doek kein kriegee-
giaek — hei er, und war doch rkaUM^i^,
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Marner, Virg., m, 1 (ConfUiis hftbUni ao&
futilis anctor.)
Ratten. S liaten
Kätter^chen 8. Bätiseh
Katoeo, beUsen, nageii wie die Eattea. —
«On dM bat rr ein ewif^os SaUen and Nagen
der Conscient/ iu im seit vr > Geiler, Selenp.,
192 b. — «£ti mag etwoa eiub in seiner Cuns-
eientc nngerawig sein and ein Bissen, Nagen,
rottende Conscicutz haben, und noch dennoch
in Gottes Gnaden donüt sin*. Id.. iiiig., 2d K
i£«uchfar, rauchfarbig, gran. — «... Und
so hab ich so vil ächaben oder Mentei, spre-
chen die riehen Wiber. einer ist mechelsch,
der ander vuu der Kosen, der dritt lampertisch,
der fierd üu roud^ar brucksob, der fünft weiss
ieh wobär» Geiler. Post., 6, tsUi b.
Es worden hier mehrere der damals am
meisten gei»chaUdn Tucharten genannt, Tuch
aas Mechien, aus Brügge; die dandrieehen
Webereien gehörten zu den berühmtesten.
Ein iombardiscber Mantel war wohl ein bei-
dencr; in unsern Gegenden besog man die
Seidenstoffe groasentbeile aas Italien. Was
aber ein Hantel «von der Hosen» war, das
wird sich schwerlich erniiiteln lassen.
Uauchgebig, rauchgubead. — «ÜSin insel,
iet Liparen genant . . mit feben die nmdt-
gebig sind» i Vuikikitej. Murner, Virg., b, ü 'j.
liauticb, Kiiu^.s, An Kartenspiel. — «Wir
Tlltsehea spilen kein ander SpÜ dan der offnen
l?a«,?c/j». Geiler, Narr , »5 M. - «Ktlich Spil
»tont allüiu urt Jciu Uluck, als uff dem Wür-
fel apilen, würft einer vil, su hat er vil; dess-
gleicben off der K.arten, als das Spil ist der
offnen Bauss und Schaittzen». Ibid., Ibd
liunaa Kouml uoch in eitiem Vocub von
IQiö vor. ächmelier, iitö. Ohne Zweifel das
dnfaehste, primitivste aller Kartenspiele; nach-
dem man die Karten geniisclit und lieruinge-
gebeu, zeigte jeder der äpielenden die scinigen
vor; der den das Gldok am meisten begfinstigt
hatte, d. h. der am niei-tfn Punkte zUhlen
konnte, der gewann. iJuraul deaiet auch das
Wort Schantz. cbanc«, bin; s« diesen Artikel
Bausaen. ä. JiuMat.
Rawelos, ruhelos. — Rudolph Kage, Ritter
von Vendenlu'ini, «genant i2auv/os«». Gest. JÖ04.
«Kttazin, rabics», Üaserei. Herrad, lb&.
Bechen, prät. rocft, part gerodtm. räeben,
strafen Scherz, 1207. - «Das eine ^ebot racÄ
güt hü sere, das er nohe uf fünf tusent ior
nieman in bin rieh wolle lossen». Nie. v. Ba-
sel. Bek. Taul., 4H. — «An dem 9ü ta? räch ;
gut iJiciriches bosheit, das er gches burb>.
Clos., 31. Paris «racA sineu brftder und er-
sobos Palamedem». Kon., 244. — *Di& rochent ,
donoch die Römer . . .» Ibid , ö46. - Gott
hat «cbrecher und hoffart in der alten e gar
grdsliobe jferoeium und riebet es uoch bute .
dis lages». Nie v. Basel, Bek. Taol., 40. Ete '
— ITerzojr Tvudulpli <ni</i ilen iiberlouf» I.T)h"
Inschr zu Colmar. — «Die wysen hubeiit uit
alles das gerochen das wider sye geschehen
ist», (iutdiii .'^pil, :^2, — «l>u bist voller Zorns,
Haääeä und Unwillens; darvon so wir wenen
wir strafen, to roeAen wir». Öeiler, Sitnd. des
If ^ b. — «... wann einer mitoht ^sroohsn j
werden». Mnmer, 4 Keteer, N« 3 b. Ete.
Kecben, rechnen. 1. Beobnen, berechnen.
— «... die andern redtten ir verlost, — den
sie den tag betten gethan». Braut, Nsch., 4.
— « Marinas noob dem mer die weit rächt»,
Ibid , li6. — «Piinins rdcM das mit sehritteii
asz». Ibid., 65. — «Ptolemeus rechnet usz . . »
Ibid., bö. ~ Ibr «künoent recken wie vü luasa
— ir zu naebt getrunken hant». Hnrner, Nb.,
21. — «Sternen sehen, rechen, messen». Ibid.,
18. — Em üouch hagt. «ich will kein sehen-
cken rechen mer«, die Liebe erfordere alles.
Id., Geuchm., y, 1 ^. Etc.
2. Einen für etwas halten. -- «Das dich die
grobbeit nit verfur — und man dich redt eia
wildes thier». Brant, Thebin., a, ^ ^.
Recheuschaft, An z\i rechneo. — *£s musz
ein wilde uarun^' .sin, -~ den sattelpfenning
bringen in. — Uat der sattel solche krafft,
— das nimt ein selzara rec/b«fMcAa^<*. Murner,
Nb., 63.
Hecht, comp. reehUr, riobtig. — «Gnug ist
das wir wissen, wie gar rechter die sebrifft . . .
vom Lother ist nssgelegt ^vurden weder von
disen». Zell, 0, 3 — *Mechu freibeit*. Ibid.,
X, «a.
Rechtfertig, rechtschaffen, rechtmässig, ge-
rccbL Scherz, 1277. — «Unser berre furbütet
nibt reeMiier<<^ g&t zA gewinnende*. Mftrlciu,
22. «Gott ist rechtfertig oder gerecht».
Geiler, Ev. mit üs«l., lU? ». — «i>ie Heiligen
die dahin kommen dnrch Mittel ires rechtfer-
tigen guten Lebens . . .» Ibid., liu t». _ Es
wurde gefragt, ob jemand «frembd gut bei
im hab». Antwort : «es ist alt rechtfertig*.
Pauli. 2^. — «Vor deinem angesicht würt
keiner rechtfertig der da lebet». Nachtig.,
Psalter, ;i6b. Etc. — •Rechtfertig ^^ lirt w er
da glaubt». Wurm, Trost, 2)1 d. — •Mecht/ertig
pfanienee*. Appell, a, 2 b, — . € Wir seind nsdkl-
ferti<je worden durch den glanbna». Batsen
Weiss., b, 4 «.
Rechtfertigen. Sehers, 1977: eorrigere.
1. Cxrriijieren. — Am päpstlichen Hof A ur lo
viel Missbraucb getrieben, weil die Briefe oft
nicht dnreb die Kanclei gingen, «do maa
alle bobestbricfc sol besehen und rehtfertigen
0 sü au das logcsigei kcment». Kön , bUO.
(Glossar, 1118, Islseb: aasfertigen). — «Was
ziiweilLii in «^ros?cn Stetten ... zu rechtfertigen
und zu rcluniücreu war». Winiph., Synod., 2
2. Eichten, gerichtlich behandeln. — Güter*
Streitigkeiten sollen «niena^erecAt/«r%t werden
denn im dingbof». Obermiehelbach, 1457.
liurekli.. 171. — Wer sich verfehlt, «sol ge-
rechtfertiget und gestroffet werden*, i^b.
Alte Ordn., B. 18. Ete. - «Herr, nit «tmlis
mich in deinem Wüten, noch rechtfertig mieh
nit in deinem Zorn». Ps. 6, 2. Geiler, Selenp.,
25 — Der Goucb «sol euch nit M itcr ire
Wörter rechtfertigen*. Murner. Geuchm., e, 1 K
iiestrafen. — Einen Cl)olihaier soll man
«rillten und tedttfertigen». IdUß. Eün^BeSL^
4. Zurechtweisen. — «Was hast Ju mich
za rechtfertigen? Slelifta nit wer ich bin?».
&anth.,<aa, 3 — . so die undertonen
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- «77 —
die oberkeit rechtfertigen, wohar inen der ge>
walt kam* Ibid., ee, B b.
5. Roctificicren. reinigen. — - Gewisse Krau-
ter uud Edelsteine *rechtjcrligei\ den lufft».
BruQSchw-, Pest., 8 ». — «Die (gebrannten)
waBter reotificieren und rechtfertigen, da« in
der brant asxgezogen werd». Id., Dist , 16
— ' tRosiDarinwasser reck^mrUgtt und storakt
dea geiat». Ibid.. 103 >.
A. juatifieare, bftvfif bei Bnlaer, Capito, ete.
Rechtfprtip:keit. Hrrechtig-kcit. — «... Das
Eieinet lieditjeriigkcit . wil kein Kaufman
ner feil füren». (4eii> t k . mit Uasl.. 65 .
Rechtfertigung. 1 Gebot, Statnt — Zacha-
rias und Elisabeth •wandelten in allen Oebot-
ten und Bechtfertigungen Gottes». Luc. 1, 6,
nach der Valgata: «in omnibus mandatis et
juBifieationibns Doinim». Qeiter, Selen p., 81 «.
Das griechische Sn(atU){ia, das die Vulg'. durch
jostific&tio übersetxt, i»t im Sinn von Gebot
an nehmen. — tO herr. leer mieh deine redut-
fertigungen\* Nachfis , Tsili' i, :>nK . . ,
dammb das sieseine rechtferttgimgen gehalten».
Ibid , 871. — «Vom gebott, den oerimonfen.
den recht fertigungen» Wunri. Bai , c, 2 ».
2. Im biblischen Sinn, hautig bei Butrcr.
ete.
H. Rechenschaft. — «Dammb lo denck das
gelb jetzand, — ee das zu der reeh^ertigung
knnipt». Marth r. Üiui.. F, 1
Recht[|;eschaffen, rechtschaffen. — tHeekt-
geechaffene anebt». Bntaer, Weiti., e, 1 b. Bte.
Recbtigung, Rechtfertigung ~ «Nicht das
er oder sein arbeit meines schwachen lobs
oder mMigmiff , . . notdarflktir wftren . . .»
Bran*. T ave!i«j> . C, 6 ^.
RiHhtmachuug. — «David spricht: Herr,
ich hab mtfB Hertz geneiget zu thun dein
BeehtmachungeHt dir domit zu widergelten».
Ps. 119, 112, wo die Vulg. aneh wieder hat
(s. Eeehtferttgu7ig) : «ad faciendas justifica-
tiones taas*. statt: deine Gebote. Geiler.
R«ehtwin, dem Herrn von Beebtawegen so
febender Wein Vergl. Fürwin. — «Das j^'otz-
ns zft S. Morand bat den recht wm in dem
bann a& Bntwiler; wo man schencket do
gehört von yedern boden ein halb viertel
wins». 1420. Weisth., 4, 39. (Einige Zeilen
weiter unten : Bodenvin ; s. dieses Wort.)
Beeke, Hengst. (£ig junger, starker Mann,
Held). — «Der nteiger sol gebanden sin, das
er ein recJcfn ziehen sol. doniit er dem dorf
sol gewartig sin». Sundhaosen, 15 Jh. Weisth.,
5, ft34.
ReeknltPTv 8. Quekciter.
Redbiukeit, Beredsamkeit. — «Kriechische
redbarkeit in tUrkische barbary gewandlefc».
Adelphus, Türk., C, 6 ».
Redevenster, vergittertes Fenster in einem
Kloster oder einer Klose, Sprachiritter. S.
aneh Bad und Baderin, — Eine Klosneriu
«ipraob dnreh daa reilneMfer: nft knmment
ouch nüt me her». Nie. -v. Basel, ni- — 'Da-
mmb uwer Bedfenster und Winden t>ein wol
beaebloisen, daa man Heb nit sehen mag und
ir auch niemans». Odlar, Arb. kam., 88*;
Has im Pf., D. l ».
M«cebe> beredt Sehen, 1861. — Im U
«was wol gelert und redegrbe von kriesoher
und la^e spreche». Kön . 536. — «EittMrdar
zn allen Zeiten und in alle Din«r mnss oder
will geredt haben, der selb würi ge&ohetxet
für redgeh*. Geiler, Seelenp., Vorr.. 2 b. —
— Wird einem Arzt nicht Geld angeboten,
so wird er stumm, «der vor mit gelt redgthig
was». ^Ilurner. Nb.. 100. — «Es soll ouch ein
jeder gouch sin . . . redgebig». Id., Geuchro.,
n, 2 e, 2 ■ ; Lnth. Nanr, 188.
Redeliih. Scherz, 1282 1 Vernünftig. —
«Der natürliche willc und der red«WcÄ« willc».
Nie. V Str., 990. — «Der mensche ist ein
redeliclu: crcature». Tauler, 15.^ (29). — «Da
mäst noch e durch alle creaturen, sü sint
redelich oder unredclich, bekoret werden».
Nie. V. Basel, ms. Etc. — «Wea sü in bitten
reht und redelicher dinge . . .» Bis. Pred.,
1, 79.
2. Genügend, hinreichend, passend. —
«... Ob die saebe reht und rtdeUch wirt ge*
rihtet ...» 1''^ Stadtr. Grand., bd. — .»Mag
men es von etzlichen redelichen sachcu nüt
geenden ...» 1268. ürk., 1, »95. — Kein
Geistlicher soll zu Strassburp Waffen tragen,
«es enwere denne duz es meister und rat
einem erloubetent von redelichen Sachen».
1814 Kön.. Beil., 970. — Eine Klosnerin soll
schweigen, «one allcine grosse redeHdie not«
dürft». Nie. v. Hji.sel. Hek. Taul , 69. T'io
Schrift Defensor pacis «bewiset mit reddtchen
sprficben der b. geaehrif^ daz ein bobeat
under eime kciser sol sin». Glos , 70. Etc. —
Die Churfürsten entsetzten König Adolph
«von redelicher saebe wegen*. Kön., 455. Etc.
— Jeder Zunft^-enopse sol •redeliches hant-
gewer» haben. 149.^ Alte Ordn.. B. lA Etc.
3. Begründet. — Der Zunftmeister soll die
Fänfinannen fragen «obe «ie der gexug (Zeuge)
nnd untat redeh^ bednnk» ein oder nit . . .»
Fitulen sie «das die untat nit fOiisÜeh ly .>
1400. Tcchen&uuft, 18.
i. Beebtmftflsig. — leb habe «z& kouffende
geben eines redelichen kouffes für mich und
raine erben . . » 1404. Beg. B, 4(). Etc.
n. Tüchtig, wacker. — «So vil du befftiger
wiirst angefochten, und redUcher wider-
streitest ...» Geiler, Irrig Schaf. C5, 1 ». —
Ein Tropfen Wassers, in ein Fuss ^'ethan,
«verlenrt sein Wesen, nnd wirt recht und
redUdk gar an Wein». Id., SohifT der Pen..
44 b. _ «Do lugt man das man redlich lieg
(lüge) — und etwas nüs i neues) bring nff
die ban». Brant, Nseb . 87. - Die Bürger
«sollen under inen ordnen XL rciUicher rescher
gesellen zu fusz, jeglicher mit redlichem har-
ncsch». Id., Bisch. Wilh.. -UM. Etc. Ii i
sollt «mir den harnasch redlich fegen». Uurner,
Nb.. 270. - «Schenck in, gesell, schenek re*
iicA in». Ibid . — «Lasz redlich betifjel
uff ai regen». Id., Müle, C, 4 «; Nb , 2 ii. —
«Der selb fmmm redUch bieder man ~ mit
<;eU ein brieff durchreden kan». Id., Schelm.,
a, 0 f . _ «Ich hoff mich so redlich au halten,
— das sie mich witer werden aebaiten». Id.,
Genehm . c, 1 ^ Etc
Rederich, beredt. Scherz, 1281. - «Vil
•tnnlg nnd tü rwbrMI . . .» «Idatig unde
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nderich» Gottfr. v. Str., 1, 67. 196. — Siel
«grttssten mich so firSntelioh, — tut^cntlicb i
Hü'! ri^ficnrich . .* Marner, üeuclun , h, 'J a. !
Redgebe, «die Tugeüt der Hedgeb uud i
Sprech licheit». Geiler, Passion, 2.' *. |
Gull, 551 : AfTabilitas, BtägtbigkeU^ fireand-
liehe Auääprcchung». '
«Redmässig». massig im reden, fähig «be-
soheidenlich r.n allen Dingen Red m geben».
Geiler, Sünd. des M.. 8* •». — «.. . Medmässige
Wort . . .» Id.. Pred. o. L.. 127 »>
«Redmässigkeit, . . . modestiain dioendo».
Geiler, Sünd. des M., 83 a. — Redmässigkeit
«ist da ein Mensch rechte Weiss and Mass
MreisKt zu halten in allen, aetnen Worten».
Id., Pred. u. L , 128
Refental. Refentor, Refender, corrumpirt
auB Refeotorium. Scher«, l^Bö. — <Dierer/m-
tor^i^», 1416. «Der refentorofetn, Hin. -
«Das alte kemüt uf dem refentor», 1424. —
«Stüle im refental», liöO. S Thom. Fabr. —
«Were ieh priol in disem kloster, so were
min gewalt in dein dornienter und in dem
meutere. Nie v. Str., 2t>2. — «In unaerre
•wester reventar (sind) swet bildellii». Tanler.
338 (58). -- Ihr sollt euch bcf^nü^ani «mit
der gemeinen spise üwers reventores*. Claus
▼. Blov. — Geiler, Selenp., 228 b; Narr.,
80 ; 127 a.
Reff, Korb, Kuckkorb. Scherz, 128d. - <£in
reff gleser git 1 Zoll. 15 Jh. Alte Ordn.,
B. 18. — «Vier ref vol loches uf eime kar-
riobe (coUeu) 1 Pf.> i3-i2. Urk., 2, 210.
Bemlsbire« Art Birne. 8. nnoh Bin. —
•Ein Füchslein «ripTur für oin Birnbaum anhin,
da Mengen gel liegeUbirm daran». Geiler,
Br5s.. 9, 71 1».
Regenvogel, Brachvofjcl, «zu 6 4*
verkanfen. 1381. Alsatia, 1867, 299.
RegBlerra, regnare, ngleren — Joseph
forschte «wer de regnierte» in Ep^ypten.
Tauler. 8 (2). — «Und denne das dise ierar-
chie regment». Ibid., 418 (79). — «Des himels
louf, der Sterne regnierfn* Nie v. Laufen,
Gottesfr., 174. — «Da die eomevnen regniercHt
und fibel. das ist das aller ho^t regnieren*.
Onldiü Spü, 6. ~ Heiliger Geist «der dn
lebst und regnierest mit gott dem vattcr nnd
snn». Gebete, lö Jh — «Das himraelsch
Yatterland, das wir frölich diirin i^itpfangen
werden . . . und dü evviglicli regnieren mit
allen lieben Heiligen ...» Geiler. Bilg., 7 b.
201 ö; Narr.. 70 ü. Etc. ~ .Darunib billig du
regnierest in des huchhten guitcs rieh». Braut,
Bosenkr. D. Oed., 10. — «Eben als möchte
got nit on uns regnieren*. Wimph,, Mirand ,
4. — «Vor /.eiten do Saturuus regniert . . .»
Adelphns. Fic , 159 t>. — GkfteClu «den jr nit
wölt über euch lassen regnieren» Zell, Z, 4 a.
Rehsei. — «15 sch. umb 2 hundert rehsei
cfi den zfinen». 1424. S. Thom. FU»r.
Reicbsen. S. Richesen.
Rejen, Regen, regnen. — «Lasz fGott)
kalt machen, schney^en, regen». Braut. Kpiirr
Copie, 2IH. ~ «Ich acht es sei firtag gewesen
oder es hab vileicht geregt. . .» Id., Freih.
tafel, 311. Etc. — «Wir bittent f^^ott und leserit
mesSf — das es refft wit und breit». Marner, ^
Nb , 164. — «Gott hat nicht recht gethan —
das er ans hie hat regen la^ben». Id., Schelm.,
g, I ». — «Lasz redlich bcngel uff sie regen».
Id., Hüle, C, 4 A; Nb., 231 (prüglc hie tüdi-
tig). Etc.
Reigftl, Reiher. — «Die lut die lantr «^chin-
bein habcut und ein langea hak, (sind) dem
reigel gleich, wan diser vogel hat lauge bell
und ein langen hals». Fries, 89 ■"».
lieiheu, masc, der obere Theil des Fussca.
wo sich das Gelenk an den Unterschenkel
schliesst. Schmeller, 2. 84. Scherz. 1325. -
«Der reihen der füsse». Brunschw.. Chir , 1 11 ö.
— «Navicttlare ist das schiffbein. das brett,
oder der ryhen n£f dem fnsz>. Gcrsd., 85
Rellicb. eig. reichlieh, freigebig. — «Gib
Almusen. bisz ryltch». Geiler, Irrig Schaf, C,
2 0. — «Ein warer und volkamner reäccAcr
Mensch gibt naeh dem als er vermag reüiekt
Gaben», Id., Selonp., K6 b Etc.
Heilioheit, Eyücheit, Freigebigkeit, «h-
benlitas». Geiler, Arb. hnm., i!tl a. — «Wa*
rin stat wäre und volkunine Beilicheitl . . .
Das erst ist. da ein Mensch alle seine zettUehe
G&ter noeh allem seinem Vermöge n rt^KA
und frölich teilet mit allen armen M< n -i heu».
Id., Selenp., 80 b. — •MyUcheit und Bannher»
tsikeit in Llhen and Almnsen gaben*.
Irrig Schaf, A. 6 ». — Maasolus Iies^> ein
Grabmal machen «mit grosser guerd nui
riUeMt». Brant, Nseb., 83.
Rein, Rain. — «Ich buwt uff sie als
ein stMn, — do wa« es nun von sand m
fvAi». llamer, Gevobm., y, l
Rftiup. Rrinheit. — «Tr «rhnnt rrn^r weni^
üwcrr««». Murner, Nb , 144. — «üet er...
der reinen hemder nit, doniit er «in rase
anzeig . .» Id.. Geuchra., e, 4 b. — «l^
selbe retthe scheint von mir . . .» Id , Bad.,
N, 1 — Gott hat «mir rein nnd geaiiBtlidi
wider geben». Ibid., 0, 4 «. Etc.
Reinen, reinigen, rein machen. — «Daz icK
ir . . . rume und reine ir straze». Gkrttfr. v.
Str.. 1, 69. — Die Minne «hete ir beider sinfle
— Von hazze also gereinet . . .» Ibid^ 1, »öl.
(k>tt spricht: «ich reine dieb von nnndea».
Bihteb., 90. — «Zehant wart er gereinet von
ussetzikeit». Glos., 18. 30. — Bei schlechtem
Wetter sollen die Fröhner «in den hof gos
und baut reinen» (Fassband, R:iife zarecbt
niacheu). Seunheim, 1H54 Weistii , 4, 118. -
«. . waa der bader het — sich selber vor
gereint . . .» Murner, Bad., Ä, 2 *. — «I>i?
selbig Wasser ist so gut — das es dich alsc
reinen dat. . .» Ibid., A, b. Etc.
«ReiafiMn». Qersd., Tanaoetum vtl*
gare.
ReinkisHÜng, Rheinkiesel, Art Apfel. —
«Man bringt hie uff den Harckt allerlei öpftl.
Reinkiesling und Ertbertötling. es seind sl»
Opfel. aber die Ertbertötling gelteu vil mer
als die Iteinkiednig». Geiler, £v. mit llmL
160«.
Reis«, Kriegszug, Heerfahrt v^^cherz.
— «Swanne der bisohof vert in des keisen
reUe . . .» (lat Text: expeditio imperatori» >
If^ Stadtr. Gr iinl . 2. 84. — «Er besande -
Eine reiee in sinem lande ~ Mit magnn wai
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mit mannen». Gottfr. v. Str., I, 60. Etc. —
Die Schöffen Toa Haslach csallent ouch ledig
sin aller reysen. ann des das sn des nahtes
wider heim luügent komen an ir bette». 1836.
Weisth., 1. 701. — 1334 kam zu Strassb die
Gewohnheit tmt, «das die antwerglüte nfiFe
wegenen Titont eo n»ii nszo^-et In reüen,
wanne vormols g-in^r^nt sü if. ffis- ri( s . 126.
— «Donoch fftr er eine andere rdae gen Swe-
ben». Ibid., 46. Etc. — «Eine reyu Ar Gemer*.
K8n., 789. Etc. — Zu Strassb., «wenne man
eine reue vert, so soL man bezalen für die
mnn nsschicket». 1895. Stadt-Arch — «Es sei
einer wie schlecht er wöU in der Beis, so
kan er ein Schwert in einen Stessen». Oeiler,
Brös., 1. 100 «. - «Die die in die Hein ziehen,
■oUent das heilig Sacrameot nemen, aber nit
dM hdlig Ol, wann eie nit sieeh seind noch
knack». Ibid , 2, 71 Q. — «So man in der
Bii$ liegt, zu Felde, da iät kein» Schlecks zu
pflegen». Id , Pred u. L, n9b. — «Die Flie-
gen fliegen dem MilchhHf*»n nach, die Wolf
den Ohskeiben, nnd daz Voick in der liets
dem Raab». Id., Narr, 18H - «Es ist ia
der Beta Oewonheit, wan ein Reisknecht et-
was stilt, da sie kein Uencker hond. da ma-
chen sie ein Gassen und rnusn er hindurch
laufen, und da stechen sie alle nach im». Id.,
"Bv. mit üssl., 106 *. — David «sendet üriam
in die reise». Murner. Bad , 1 ». — «Man
zücht in die reist , . . Waä thut man in der
fiter? . • . Man verbrent dörffer und gewint
Btet». Pauli, 88. — «Wann in einer reisen
eins herren . . . yemandt wero der ein brani
tkit . . so aoU der herr des die reiss ist,
schweren ... das er das nit gethon hab mit
seinem wissen». Adelphns, Barb,, 64 «.
Dasypodius : «Milit'ii Iii- Ilri<, ,!pr Krieg:.
MiliUae, adv., zxkBeiSt im üriege. Commüito,
Kriegsgesell. JlfttreiMr».
Rf i»en, reissen, spannen. — «Die anabnist
reisen*, c. 1911. Urk., 2, 40.
Reigen, ricscn, abfallen. — «Olori diier
Weit ist ein fallender, ein redend» Blum».
Jes. 28, 4. Geiler, Narr., 183 ».
Reisen, Krieg führen. — Die Türken wür-
dea Tielieicht «mit gewait über an» raittm:
Brant, Layensp , 170 — Ihcja ward sentSit
«ilarcli l.ri<'L:en und sohedliehes fti$m*. Mar-
ner, ächeim^ h, 8 b.
Rftiaig. Sehers, 1989. 1. Was su einer
«Reise» gehört. — Wer sich nicht selbst als
Oeissel steilen kann wegen einer Schuld, soll
«einen erbem kneht mit eime reyaigt» pferde»
schicken. 1454. Ret,'. BB, 25. Etc. — «... Mit
dem reisigen Sper, den ich fürt, da in dem
Krieg, da in der Schlacht . . .» (icilcr, Xarr..
80 a. — «Der Kdnig Dagobertus schickt nach
sant Florenteen wTderiinib, und sohiekt im
ein grossen rmi^f» Hcnß'st». Id., Bv. mit
Ussl., 216 >>. — «Das manlthier . . . wärt
etwann IBr ein reisigen ganl gMuditet». Biin-
denf, A, 1 b.
2. Beisiger, berittener Krieger. — In der
Stadt, wenn die Männer ca Fasi geha, sollen
sie lange Kleider tragen, nur «so sie riten
weüent, so mügeut sie riten in reisigen wam-
beeeheo», Otanes Wams, wie die Seiter tra-
gen\ 14 Jh. Alte Ordn., B. 91. — Sie «sagten,
si achten die reisigen nit über 600 pferd».
Brant, Bisch. Wilh., 286 — «Man darf wol
dingen reisig knecht — die iren dienst usz-
richten recht». Murner, Nb., 160. — Bei den
Galliern sind «swei geschiechter, eine« gast-
lich, das ander reisig» (equites). Bingm., UUar*
46 ^ «Ein theil der kriegerwas niBBTOik...,
das ander reisig» Ibid , 6 i>.
8. Beisiger Zug, besonders B«iterei. — «Als
nnn des bischoffs reisig gezeng . ■ . sich . . .
versamlet ...» Brant, Bisch. Wilh , it84.
«Ein reisigen zng braeht sie ndfe ir, die ir
im hämisch gützten für». Mnrner, Virg .
8 a.— «... doch müssen wir zum fuszvolek
han — ein reisigen /ug. der reit mit». Id.,
r. itli Virr. 64. - ^Reisiger zng», so übersetat
iiut^iiiann durchgängig exercitus.
4. Reisig roaehen, zum Krieg rüsten, zum
Krieg bewegen. — Lntber habe den Adel an
die Beschwerden erinnert, um ihn *reisig zn
machen» gegen den Papst. Murner, Adel, a. 2 >>.
Reisknecht. Rei8knab.Rei8lMib,IteiBmaiui,
Reislenie, Soldat. Kriegsleute. - «Wenn einer
kern da vil Rei.sknetht spilton und fluchten, und
du woltest einen strafen, er möchte ein Degen
in dich Stessen». Oeiler, Brds., I, 68"; Bv.
mit Ussl.. lOB — «Nun was (zu Capernaum)
ein römscher Statthalter, Houbtman oder Land-
vogt, der hiem mit Namen Centurio, denn er
liat linder im hundert Fussknccht oder Reis-
knahen, militesj wenn er sig juch zu Fuss
oder zn Ross, der heisset miles in Latin,
ond in Tütsch ein Tusenter oder eigentlicher
ein Seishtab oder Kriegsmann». Id., Post.. 1,
26 b. Ev. mit tJssl., 3U «>, steht hier, statt
Beisknab, Meisknecht. — «Da namen in (Chri-
stum) die Meittnaben in das Hns kiaein and
verspotten in«. Id.. Narr., 1^)3 o. «Von den
Roubern ist er ^Uhristus) beroubt worden, das
ist Ton dea Beisbuben, die do spilten und das
Los würfen nmb sine Kleider*. Id., Bilg.,
214 — «Die Gewer die ein Beiaman bescliir-
men oder die damit er sich wert . . . sein
dem gemeinen Hütt nfitslich». Id , Brös., 1,
99 i>. — «Ein guter Raubtman der lugt das
sein Reislüt gute Schuh halien> TMd., i. 102 u.
— «Die reisigen Leute, die gewaltigen, die da
berauben, bekümmern und überboldern die
armen Lcut . .'.» Id., Schiff der Pen., 69 b. —
«Schribcr und glichsner sind noch vil, — die
tribcn jctz wild rütcrspil, — und neren sich
kurtz vor der band. — glich wie die rnsjslaiedu
off dem land». Brant, Nsch., 77.
Reist, Rist. Bündel Hanf oder Flaclts.
«Sich da den Flachs, die erst Reiat». Geiler,
Geiötl. Spinn.. L, 6 b — «Die lengsten . . .
Btsten Flachs die legt man asswendig nmb«
her». Id, Bilg., 51 b.
Reitebore, Sänfte. Vergl. Bossebore. Scherz,
1S92. — «Do meu ia fürte nf eiare reyts&orsM
. . .» Kon., 358.
Relle, Werkzeug nm Gerste, Erbsen, etc.
zu enthülsen. Scherz. 1293. Lexer, 2, 403:
Schrotmühle. — «Ia der reUen». Feldiname,
Ohlungeu, Ii Jh.
Sam, hOlaemes GostelL Yergl. Sam, ^
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<8 ^ amb zwo remen iu deü undercaromerers
eammer». 1417. S Thom. Fabr.
Renilinff. adv. von Rammel, brünstig. —
tDie Ürimme dcr^WöIf kummt von des willen
das sie remlktg seint». Gdler« Bmeis, 41 K
Heute bei uns remlig.
Renn, Rensal, Lab. — «...MUflh in die do
Eflsig, Lüpp oder Benn gcsohfitt wärt . . >
Geiler, Post, 88 ^ - Thvtt man in die
Milch •Eaued das bitter ist, das macht sie
MBamen laafeii*. Id.. Bv. mit Ussl. 76 ^.
Rennen, gerinnen machrn. Schmeller, 2,
1U>. — *Gereut milch ist nit löblich» in
Zeiten der Pest. Bronselmr., Peit, 10*.
Rennsehiff, solinelliegelndee Solüft — Braut,
Nsch., 2.
Repa, Reppis. Wein der in einem bcsondcm
Fass bereitet wird, indem man anf Muskat-
traoben und einiges Gewürz Trfibwein gicsst
Scherz-, 1294. — «Den drüpwfn mögent sü
(die Wirthe) in ein repsvas schiinen.. Iiö3.
Alte Ordn., B. 28. — Znnft-Ordn.. 646. —
Die Wirthe «Rollent ir reopitwUM seidieAen,
nf daz sie die ungoltor bokenneii>. 1459. Alte
Ordn , B. 1. 1461, Zauft Ordn , Ö53.
Reren, rören. rinnen, yergiessen. Seher/..
]'29i. — «Ich Hiich »lo .selber das das
bl&t von mir abe ran do dis . . . gewerte
nntze gegen dem tage in blAt nrmäe . . .»
Nie V. Basel, Bek Taul , 13. — <Ieh habim
glas vil tüfel gesehen, — wenn ieh dranek
nnd reri min trehen*. Viinier, Nb.. 96.
«Reroub. ti Mibiao» Rcrrad. 18^). Scherz,
1818. Re, Leichnam ; die dem Getödteten ge-
ranbte Bente. dann filberhanpt jeder dnreh eine
scbiindlicliP Tba' orworbfiio Gewinn. Ben, 2,
I, 776. — Eine schlechte Frau bringt ihrem
Mann «den rämub hein* (heim). Brant, Nech.,
85.
Resch, rasch, auf der Stelle. — «Alsbald
als sie hören das dich der Oebrest bat aiigc-
stossen, resch $o fra<ren sie wie es amb das
Gut stand». Geiler, ö Marien, «Vil
griffen den pflüg an gar roidk. — und enden
übel doch zulest». Brant, Nscb . 81. - «Die
gartner . . . soUent ordnen 40 rodlicher rescher
gesellen va fnsr» Td , Biseh. Wilh . 967.
Respen, Raspeln. Rappeln, zusammen-
raffen, beute bei uns rapsein. — Ein Kaufmann,
wenn er ein Schiff laden will, «so resptt er.
so samnet er hie unde do daz sin schif vol
werde». Taaler, 62 (U). — «... Die ir Sach
allein daranf setzen das sie vil Guts casammen
ra*pe/n». Geiler. K\ . mit Ussl., 186 — «Also
logt ein solcher Mensch wie er vil Gütz zu«
sammen raapeU nnd anf sein eigen Teller
niste». Id. 7 Srli il-n, I, 6 Etc. — «Die
Knecht haben zusammen geraspelt alle die sie
haben fanden». Id., Post., 8, 96 •. — «Ulen-
spi^'cl sein dine: znsamen raspelt nnd wandert
davon», Murner, Ulensp . 72. — «Sie haben
Hffg«rüppi^ was sie nnr bedanekt hat wider
nit>1i Tiiü^on sein . . .» «Man mnsz :Mi'::unen
raspeln was man findet». Zell, C, 1 U, 1
RiMB. S. Bäs».
Resse, Schärfe. — «Senffte ... so vn mi -hct
ist in der subtilen rssse ...» Adelphus, Fic,
156 — «Unsere rusae uud sclierpffe . . .»
Butser, Treger, B, 4 *>,
Retzeln, Niichlcse halten im Weinberg -
«Wenn mau spcglet oder reUkt in dem Herbst,
ist doben im Land Gewonheit das man ein
Glock lutet, do findt man hin nnd her allemol
ein Trubel». Geiler, Post., 2, 110 «». Schmid, 481.
Renbig, durch Raub erworben. — Gold
oder Silber, das verdächtig ist *reMbig edar
gestolen» zu sein. 18S2. Urk., 2, 154.
Reubs, Reip.H. Rülps. - «Da laset er «äst«
Beubten . » Geiler, Sünd. des M., 10 —
«Uss dem Mul eines solichen Fressers da gond
uss wüste Iteipsen ...» Id., 3 Marien,
Reuehen, räaoberu. ~ «Ein gonch reuehem».
Hnmer, Oenehm., F, I — Zur Meaae gddit
«das ?f ir/"7i». etc. Id.. Kön. v. Engl.. 949.
Reoptsen. S. auch roubsai, — Wer «m^itael
Bber dem Tiaefa. eo frSmde iftte «f der »tnha
sint, der bessert 2^ also dioke er daa t&t».
1461. Ooldsohm. Zonft, 37.
Reuter, Riter, RHer, Sieb oder Wana«
für das Korn. — «... Das sir- nr.. -r:a
Wannen oder Schufein oderJBAtem machea».
Geiler, 86nd. dee H., 19 — «Wer etndira
\\\\ uijr l'Jicher, der schöpfi^t WA'^;<cr mit
einem Siebeckin oder mit eiuer Mettern». Ii-,
Narr., 14 K
Rentern. S. Bitem.
Rioben, Biebern 1. Bereichern. Sehers,
1M9. - liebe ieh Oott, so tidiH er minie
niinne». Bihteb , 91. — «. . . also daz nn^vt
Semeiner burger nüt würdent gearmert asd
ie gewaltigen geriduft». 1961. ürk.. I, X&
— «. . das dipscib stat (Gebweiler) geridiert
würde au iüte und an giite . . .» 1^6. AU.
dipl . 2, M.
2. Reich werden. — «Daram ir keiner
vKhen mag, — SO er das uf ein tag vcrzert
— dovon eieb wol ein hnndert nert». Mvner,
Nb., 152.
Richen, strafen, rächen. Die Werke «damü
man .sich richet oder Schaden zutlegt dm
^lensrben». Geiler, Christi. Kün., bb, 8b. —
Daä Schaf * richet sich nit, ab ein Hund». H.,
Irrig Schaf. A, 4 K Brös., 2, 88 1», steht
nehen. — »Nit wunder ob gott selber rüht.
— gott niags die leag vertragen nicht»,
Brant. Nsch.. 85.
Richesnn, Richten, Reichsnen, Richsenea.
regieren. Scherz. 12Öö. — «In disem mtt-
sehen do rictosi nnd regnieret got». Tauler.
288 (49) — «Dise wise riehiet eere in
menschen». Ibid , H88 (67). — Tiberins «rici-
sete 18 jor». CIob , 27. Etc. — «Noch . . . Ncm-
roth richesete zh Babilonie Beins». Kön , 2i6
— Tiberius <riehsente 23 jor». Ibid., S39. Ew
— iiild des Glücksrads: «ze obrost ist ain
küng der sitzt in seiner majestat und spricht
ich reichsnun; zh der linggen band einer vrh
herab und spricht: ich Q^rrichsnot ; uni
z& der rechten band ainer der fert biaaii
und spricht: ieb wil reü^aium; io leit aiaar
linden iin dem ruggen und apriehi: ieb bin
on reich*. Guldin Spil, 18. — «... der
fhime jiins:e man (Karl V), — der «rat st
reichsen fanget an». Murnor, Luth. N"iirr. '%
— Geiler hat einen Catalog gemacht «aUti
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— 881
vor regierenden and richssnendeti bischoCf, so
ye gertihsnet haben» cnStrusburg. Adelphas,
Fat Nost., A, 2 b. — «... wie lang jeder
(Kaiser) gereidtunet . . .» Ringm., Cäsar, b b.
Ricblicli, rachgierig, rasch im Strafen. —
«Sobald dir ein&U ein nnküscher oder tych-
Kdter Gedanek». Geiler. Irrig Sohnf, B, 8 «.
Ktc. — «An manchem ort ich gschribcn find,
— wie das die heiligen richig sind». Murner,
Nb.. 116. — Die Bern er Dominikaner «wollen
mit den heiigen schimpffen, — wiewol ich
sich und öfHich lind — das ettlich usz iii
rkUieh sind». Id., 4 Ketzer, k, 2 b. — «Wiber
Bind ridUicAe thier, — lichtliob sie nit ver-
xihen mir». Id., Genehm., b, 2 b.
Richlicheit, Reiliobeit, Rachgierde. —
«Str^ in, aber nit uss Zorn, wan dan so wer
6» ein JMfeteil». Geiler, Et. mit ümI., 66 «.
— Man soll die Kinder strafen «nsz Liebe,
nit osz Zorn oder usr. Mülkheit». Id., Narr.,
d2 « : Bilg., 144 b.
Richsenen. S Hichcsen.
Uicbänung, Reichsming, Regierung. —
Aristoteles schreibt «das dreyerlcy iwyejltf-
MHM in den lealen ist*. Gold. Spil, 6.
Rick, mase. t. Tereehlingang der Einge-
weide an denen das Tlorz hängt. — Tristan
zerlegte einen Hirsch : «Den herze rick er do
gtwimOf — Ich meine, an dem das heree
hicnc . . . Zft sinem ricke kert er wider, —
Uiltz unde langen lost er abe ...» üottfr.
V. Str., 1, 43.
3. Fig., Band, Fessel. — «Din früntlich
blick — Hat gewalt mit der minne rick».
Altswert, 9.
Bickel, nentr. (ris do vean). — «Lange,
leber. ridtd . . .* 14S6. Alte Ordn., B. 94.
Zunft-Ordn., 8öO
lUdem, wittern — Einem alten Mann
aridem die Glieder». Geiler. Bilg., 70 b. —
*Sidem and entferwt werden und andre Un-
Sestaltnoss ... der Geberden eiues zornigen
[ensehen». Id., Seienp., 214 b; Siind. des M.,
39 a. — «HwIsrN und siitern der glider».
Brnnschw.. Dist , lOH b. — Ein Chirurg soll
nicht *rydern noch zittern». Id., Chir., 9*3.
Rieser, Käfer. — «Das überteil des hew-
ichrewen hat gessen der ry^er; (Jeel 1, 4).
Warm, Trost, -i ^.
Rieme, raasc, Art Rader. Scherz, 1303. —
«... so ist do weder rieme noch rftder die
das schif miit?'eTit ufcnthalten». Taulor, 63 (12).
— «... rüder und riemen . . .» Braut, Nach.,
98. — «Schiff die dryfach geordnete netnett
hetten ...» «Sehiif mit drien Ordnungen der
^^trlremis). Bingm., Cäsar, 89 114 a
Riesen oder Reisen? — «... Neissen und
$en den gantzen Tag». Geiler, Brös., 1, 67
die gance Stelle s. v. «m^mh.
Ich weiss nicht wa.s der eigentliche Sinn
dieses ricun ist; jedenlalU bedeutet es etwas
wie unruhig handtieren.
Rie«tf*r, Fli an einem Schuh — «Die
Limmel sini iul a.üweg genugsam, sunder es
ist etwan not da.s man eaeh Bietl«riitn hab».
Geiler, Bilg., 96 ».
Da mir keine Quelle bekannt Ist, ans der
man lieb fiber die SeliiieterkiiMt cn Oeilers
Zeiten belehreu könnte, m vermag' ich nicht
zu sagen was Limmel und was Riesten ist
und wodnreh beide sieli von einander unter-
scheiden. Hente nennt man in Btraiebarg
RiesUr ein Stückchen Leder mit dem ein Bist
im Schnh zogeflickt wird
Biet, nentr., nrsprangUoh theils sandiger,
theils feuchter, meist unfruchtbarer Boden.
Scherz, 1304. — «Im riet*, an sehr vielen Orten
13 Jh. u. f. — «Pascuae quae rietum ab in-
colis vocantur». Schlettstadt. 1105. Grand.,
Eist. d'Als., 2, CXCIX. — «Ager cultus et
incultus, qui vulgariter apnd eo^ (^Colurnba-
rienses) dioitur rit». 129i. Als. dipU 2, 47.
— «Das ritt», grosser, mebrere Dörfer ent«
haltender Bezirk im nördlichen Unter-KIsass.
1266 n. f — «Almenda dicta das üenftet»,
an die Bänne von Weyersbeim, Gries, Bieeb-
weiler gränzcnd. 18 Jh. u. f.
Rietig, auf Riet- oder Sumpfboden ge-
waebsen. — Eine Ladtuir «aussen hat
es anschein, innen ist es mossig and fyeMf ».
Dial , B, 4 ■.
Rife. Riffe, mase., Reif. — «iZt/e, pruina».
Uerrad, 176. —•«... nft riffen^ nik sne . . .»
Tauler, 251 (44). — «Äi/pn, froste . . .» Glos.,
112. — 1334 kam «so f^rosse kcltc und riffe,
das der win an den reben erfror». Kön., ^9.
— «Bitz, rijf, kelt . . .» Brant, Nseb.. 9b, —
«Ir vil sich gen dem hagcl neig^en, — die
lachend uff den riffen zeigen». Ibid., 90.
(Kautieute, die auf ein schlechtes Jabr boffM).
— Ein Saufcr thut «als ob er darzu wer ge-
boren, ~ das durch in ward vil wins verloren
— und er war ein ta|,'licher riff*. Ibid., 18.
STetl der Reif den Beben schadet). — Ein
nfer, «der eint rCfa» magen bat« nnd
meint er miesa vil wins verdorben». MvrMr,
Nb., 69.
Rilflaa, ital. rufFo, engl, mflan, tehleebter
Mensch, bes. Kuppler. Scherz, 1304. Dacange,
5, 819. — «L&derer, spiler, rippelreiger nnd
rt/jüon. die sich tage und nabt nit anders be-
gont denne spilendes . . .» sollen bestraft
werden». 1411. Kön., Beil., 1029. — «Etliche
kartenspil . . . haben den ackcrman, den
edelman, den wfichrer, den pfaffen, die toypel,
den riffian, den urirt, und ge\sint ie eins don
andern ab: dem edelman der wftchrer, dem
wfichrer der pfaff, dem pfaffen daä täppeiweibt
dem täppclweib der riffian, dem riffian der
Wirt». Guldin Spil, 63. — «Wie kan ein loter-
bub und riffian anders reden». Murner, Kön,
V. Engl., 970. — «I?ibi.>^ch, riffigenisch und
lesterlich». Ibid., 895. 959. — »Rn/fianer,
lecker nnd buben». Wimph., Synod., 5 b. —
«Kuchenbnben, Meletrigier, n0aurK Zell,
A, H a.
•Bili. stiva». Herrad, W*.
Rigeloch Lexer, 2, 429: Et'ge, Reihe. Linie.
ETine Reihe bildende Löcher ? — Eine Uofstätte
beim Alten S. Peter «die da Ut an dem tnme
also die rigelöcher prant und die hinder murc
an dem kelre untzc an den weg ^egoa don
rigelöchem». 1292.
Rihte, recht, gerade. Die Ribte, g^erade
Biobtnog; adverbialisch gebranebt. Soherz,
1806. — «Das vUde . . . loiillftt dit fieku
19
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- 888 -
fbr». Tanler, 198 (SS). — «So man eime ein
wort spriohet, die richte er xehene wider
sprichet>.Ibid.,319(55). — <NA Bchribet hylarias
dSm Btneke mit den man in dis riebe die ridUe
kQmmet>. Ibid., 34t (59) — >f:itt]i;'.ens, «un-
berihtet und unboreit, do niue vulgete er
gotte». Ibid , 400 (69 . - «Kere do rMe sA
gotte». Ibid., 432 (74).
Rilich, reichlich. Srhery,, 1305. — Zins und
Sold «waren beide rilich». Gottfir. v. Str., 1.
- Gutt will Otts «also rüitkm denken».
Tftuler. 4:J (8).
Kilidieit. S. lieiUchdt.
Riu)i>f»>n, Rümpfen. 1. Zasammenschnim-
pfen. runzeln. Scherz, 1332. — «Der slauge,
so er bevindet das er beginnet alten und
rimpfen und stinken ...» Tanler. 8;^ (171. —
Eine Sterbende «wart sich ettevvas rimpfende
und ettewas gruwelich sehende». Nie. v. Basel,
ms. — Wollte Gott das.s der Weiber «aiitlit
als gerumpfen wer ab iru kleyder gev alten
und gerumpfen sint». Onldin Spil, 67 — Man
wird hart mit dir reden, «das da die stirn
darab rimpfest». Pred. Ingolts. — «Manclier
rympfft sein stirn darab». 3Inrncr, 4 Ketzer.
0, 8 — Der Wandarzt soll verhüten «das
die wanden des angesicht« nit gerumpfen wer-
den». Brunschw., Chir., 54 «Das etzwas-
ser , . . damit ich . . . die zarte baut hab
gemaeht vümpffen: Pollio, Pred., B, 4 a. —
<.\Ilo die mich sahen, haben über nücll dl*
gerünuafit: ^'aditig., Psalter, 51.
8. Eekel, Widerwillen enpündev. — «Je me
da» beächiht das sich die nature . . . darabe
rimpfet . . Hie v. Basel, ras. — Beiche,
die das ftnfen und Heisehen der Armen «nftt
gerne hitrent, und sich ab in rimpfent so sy
nohe by ja siot . . .• Heinr. v. Offcnb. —
«Er hat ein Missftllen ab dem Wasser nnd
rümpft sirli i irab». Geiler, Schiff der Pen .
21 *. — «Sie rümpfen sich ass g|-Qgge{u Smertzen
. . .; hat Bit Chnstas unser Herr sieh gerümpft
ab diser bittorn Nassschalen .sins heiligen
Lidens am Olberg» ? Id., Bilg., 212 a. >- «Du
solt dieh nIt darab Hknpfem es in dem Qots>
dienst uss ze geben» Id.. Ev. mit Tssl.. 106 ».
£tc — «Des rimpfft er sich and wolt sin nit».
Murner, 4 Ketser, L, t b. _ «GoC geh, wer
sich doch rümpf darab» Id.. Luth. Narr.,
31 . — «Der boszw icht rumpfft sich nit darab».
Ibid., 113. — «Ab disem argnment band sie
sich gerümpffet, wie ein schlang, die in alle
uinckcl suchet zu entschlapfTen». Id., Mess,
K. 3 - «Man findt die sich darab r^mf^^'ini».
Zell, f. 2 ''. — Ein Wirth setzt Blünchen sauern
Wein vor, «da rumpffen sie sich darab». Pauli,
162.
Rintr. Sclierz. 1306. 1307. 1. Eiserner Ring
um Gefangene fesseln. — «Iserin ringe und
keten domitt (die Gefangenen) gebunden wo
ront». Clus., 87. — «Als mengen gefangenen
er autw urtet, die in ringen ut der bürg (Freund-
Btein) gent. der sol er ieglichem einen geben
. . . der des gefangenen hüte». K^41, Als.
dipl., 2, 171. — Einem gefaugeueii iiitier Hess
man «gar starke swere ringe an die beine
slahen». Nie. v. Basel. 11-2. Ktc. — Ein Gliin-
bigcr mag «den bchulducr thuu in diu ring
setsen. so ferre er gtt für den oosten sei» der
iif die gehet die der herren ring und gefangnen
bebicten». Hattgau, 1490. Weisth., 5, 509.
9. Kreis. — Die Gcissler «leitent sieh nider
an einen witen riti'j Die wile gingont die
brudere um den rtng in zweu und xwene*.
Clos., 107.
3. Sammelplatz wo man sich in einen Kreis
anfsuUt. — Den Zünften ist geboten, bei
Feuer. Anlauf, etc., «uf den ring ze zogeade vür
das münster». 1362. Taoherannft« 8; 18€d.
Golschm. Zanft, 4.
4. Kreis in dem die Richter sitcen, Oeiiaku-
versanunlung; meist mit Ding zosammenge-
stellt. — «Welr man . . . jar unt tag on-
versprochen hnber ist gewesen und gedinge
und ringe ist gegangen ...» Bof/lieiiti,
Weisth-, 1, 681. — JJic liubcr öchwuren «dem
hof gehorsam zft sinde, zA dinge nnd ringt
xft gan». Schwindratzheitn, 1.5 .Jh Weisth .
1, 740. Etc. — «Die ze Hing unibhcr äoüsent
und im zulosetent . . » Geiler, Post, 8, 21 fe.
— «... So werden sie dich ambli|peni. se
Ring umbher » Ibid , 3, 69 ».
5. Turnierplatz. — «Sus si Tristan geleitet
— Ze hove und oach se ringe» Gottfr. v. Str.
1, 70. — «Swcr 80 ir wellet, oder ir — Der
rite in einen rinc mit mir». Ibid., 1, 1^. —
Grosse Herren hatten «einen hof vor einre
vastnaeht hargcleit, nnd l&rent dn und ich
beide mitteinander uf den fing und stoeheot».
Nie. V. Basel, 171.
6. ümkreis eines Hauses. — Wer eines
«innewendig de/, ringe» sines huses oder sines
hof es frevelioho angriffet ...» (lat. : in&a sesU
domns). 1«» Stadtr. Orand., S, ft6.
7. Gebälk eines Hauses, für die vier Wände,
— Wenn der Meier von Bittershuffen baaen
will, «so mag er in dem forste ein ring anden
und oben howea rft eimo drügebeligon liu-v».
1385. Weisth., 6, 513. — WiU einer zn
Johann bauen, se «sol er fordern sein roeht . . ^
das ist der underst ritig und der ober.>ite rimg\
das ander sol er gewinnen so er be&to mag».
16 Jh. Weisth., 5, 478. — «Das mindhalbe
dorf hat das r.-rht in dem walde, obe ein
ein husz buniet. dasz sie sollent hoQea des
rwidk eiehin und wasa aft der erden gat>.
Marlenheim, 15 Jh. Ibid.. 1, 728
King, Oering. Scherz, 1306. 1. Leiehb
faeilis — «Hir ist ze disem diage Hin ^
miite harte ringi'* Gottfr. v Str , 1, 9n. ßt^.^
— «So ist der luuf ir sere geringe*. Tauler.
828 (40). - « . . Es ist kein ringerw Wez
Gottes Gnad zu behalten». Geiler. Rrös , 1.
20 a. — «Die dir das Himmelreich so rinf
machen, sie betriegen dioh». Ibid., 9, 80 *.
Etc -- «Ks ist 7.VL sncbeTi ein liht dine. -
aber zu bhaiteu ist nit ri»g'. Brant, Moretiu.
b, 2 0. _ «Vil rinftr wer eins beren «on.,.,
dann tuldcn was ein narr dir dut». Id . NscL,
38. — «Das gifft gut nng und leichtiich an».
Murner, 4 Ketzer, k, 4 >>, — «Mass Tnnsnltaea
ist (Irring». Id.. Schelm., g, 5 — « . . d:e
fart in ward genug, — das es in gauLz gluck-
lichen gicng». Id., Virg., a, 4 b. — gibst
das gelt (dem Arzt'i rinqcr so du krank bist,
daii wait du wider gesund worden bist». Frie^
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17 >. — Ein Berg« dessen «ofEstyg trer ring
nad Mäht». Btagm., Ciiar, 18 «. — «.. . da-
mit er dester ringer trieg — ^ ns im von vin-
den zugebracht». Adelphas, Uörin, öö 1>. —
tHan hat UM das gebott gots vil ringer an-
gezeigt, das jr pfaifen alle ans vorhin so gnr
schwär gemacht». Dlal , a, 1 >>.
2. Rasch, schnell — «Die 1er tillcr ^'uten
ding — soll man aszspreiteu gar gering».
Brant, Cato, c, 4». — tNit wölbt von
ungc\\ isseiii luig — in t'ri"if» "^^^^ J^or"
kriegen gering». Ibid., a, 8 ». - «Uie jugeut
ist zQ bbalten gering, — sie mercket wol ufT
alle ding». Id., Nseh., 9. — Ein Priester doi
im Chor seine Phicht nicht thut. der «mach
sich hinnuMt gmng». Id , Facetus, A, 1 b. £tc
— Sie «sind zu liegen (lügon) bhend and
n«^». llurner, Nb., 221. — •. . . die «wel
ding — verwandlent sich bchenJ unJ ring».
Ibid.. 166. — «Also verendert alle ding —
der höohste gott behend nnd Wim». Id., Virg ,
J, 1 a, — «. . . die jüngeling übcten sich zu
roftz gering». Ibid., x, 3*>. — «Sind wir frö-
Ueh, gnter ding. — so frenwent sie sieh ooeh
gerinff*. LI., Geuchni , er, I b. Etc.
ö. Gering im heuligen Sinn. — «Wie halten
ir das also ring, — als wer es nur ein
schlechtes ding». Unrner, Bad., D,
«Hett ers (das Heiligengut), sin pfribid wer
ringer' (weniger wcrth). Id., Nb., IIG.
«Wann ein münts oszgangen ist. — so ge-
bieten sie dem armen man — du er sie
ririp'-r n^rac an». Ibid., 20:^. Etc.
Kiuken. 1. Theil eines Thiirschlosses. —
«4 ^ umb einen rinken an dtii rigel z6 der
gössen kirchetiiren». 1417. S. Thorn. Fabr.
— «. . . Alsu würt der Schlenipt in den
Bincken gethon, das erst nnd da.-? letzt nn*
eammenkammen». Oeiier, Emeis, bO ^.
2. Sehnhflchnalle. — Johannes der 'Rlnfer
sprach: «er ist der . . . dosen Schuhrinckifii
oder Kiemen ich nit würdig bin uft/.ebiuden>.
etiler, Post., 1, 5 — Ein Bund.schuh, der
«mit starckcn rinken wer verrii^lct» Murner,
Luth. Narr, 99. — «Den buntscliuh, den si
hon verschlackt, — mit leder rmken ger ver-
zückt». Ibid., 1H2. — Ein Bundschuh «mit
dreyen grossen rmcken». Adclphu», Barb.,
47 •■.
Binkeln, Hinken. 1. Die Scbuhschnallen
anf> oder xnmaehen. — Johannes der Tftnfier
sprach: =ic!i bin «it würdig im ein .'^"ilinli /a\
rinckelen». üciler, Ev. mit Ussl., 9 «. — \V ird
eine Fnn über einer Schlechtigkeit ertappt
und dann «undcr dem Antlit rotfarb, so büget
sie sich zu dem Erdtrcich das Pater Xosler
DiFzuheben, oder ein Schah rinehen^ das man
mein die Rute kumm daher and nit von der
Scham». Id., Arb. hum., 93 b, — «Wer ein
schuch im rinklct mm. — di r niüs/i sicii etwa
dmoken lan». Marner, Ueucbm., s, 3 «. — £ia
Sehnh «der wol gerivMet wer». Id., Lnth.
Narr, 89. 25.
2. Eingeln. — Er ^ringle das ander facil«
letli umb den arm». Marner, Oeuchni., e, 4
— Ein Schlang «der siben mal «ich rintjhn
kunt». Id., Virg., N, 7 b. — «, . . so sich
tin 8Mb nit tvMH samen». Id.; Nh., IN)?.
3. Fig., drehen, verdrehen. — «. . . die
leren Chriati nlf eoleh mSrd nnd blatver-
giessen rinklen*. Mnrner, Kön. v. Engl., 969.
— «. . . daö üies (das Evungelium) vertragen
und rinkUnt off ein mort». Id., Lied. Kloster,
ö, 668. — «Sie sagen dir kein götlich wort,
— sie rinklen es dan uff siben mort». Id.,
Luth. Narr. 24. 83.
Kipfel, Jfalte. — «. . . Das alle Miiifien
oder Fnlten aller Ding in dir gantz und gar
vergangen». Geiler, Bilg., 4b.
Kippelreiger, Schimpfname für Hurer. —
«Lftderer, spiler, rippelreiger nnd riffion, die
sich tage und nalit nit anders begont denne
spilendes, l&derndeä und rtppelreigendet . . .»
1411. Kön.. Beil.. 10:29.
Bippiecht, gerippt. — *RippUehi boweln
dftch». 1477. Tucherzunft, 90.
Kis, Kisach, Geris, kleines Gehölz. Sclierz,
I28& 1808. — *JRi»ach, arbnstnm». Herrad«
192. — «Zft dem eiehin ri$e: Snisbaeh, 1919,
- ^Ivts r fns». ein Waid bei Selz, 1810. —
«Am hegerts». Itieinheim. 1427. — «Z& yem».
Wellenheim, 18 Jh — «Das uxum^triB:
Hangenbictcn, Eönigshoffen, 1387.
Riäch, Fiiichcrnotz. — «Wann ich wöu ich
fahc ein üsch, — So kompt ein hewschreek
in mein riaeh». Adelphas, Ludus novna.
Riaen, Geriaen, herab-, heransfiillen, von
kleineu Dingen gebraucht. Scherz, 1308. —
«Die brosemen ... die von aime tische
füen . . .» Nie. v. Str t 96b. — «... das was
Pin kräng fnndamente und ein risende sant».
Tauler, 74 ^^iö). — «Von der bittern affalter
risent sur cpfel». Eis. Pred., 1, 244. — «Lftgent
das ir nit ahen'srnt wie die lliiget in dem
meygen». ricd. Indults. J>ie llüUer sollen
«den reiff gehebe machen, das nüt darais
geriien möge». 14&S. Alte Ordn., B. 13. —
«Er knnt die himel so bewegen — das eie
gaben einen regen, — und rist das wasser
klein herab». Murucr, Nb., 214. — Solohe
«die den riMnden stein haben» (ealenloe). Id.,
Ciayac, 479. — Oersdorf nennt sich einen
«zu.samenlc8er der abrisenden brucklin der
artznei» Verso des Titels.
Rist, Rücken des Fusses oder der Hand. —
«ü»5< des fßsses». Oberbergheim, 1429. Weisth.,
4, 189. - Kill rHaster legen «äff die rfttt der
handt». Bronschw.» Fest., 2J6 b.
Riaterwerk (Riste, Bflsehel gebrochenen
1 Flach8C>\ ircsponncner Flachs. S. auch Heist.
- Von gewissen Gütern zu Karspacb gibt
man dem Vogt n. a. «aen knnkeln risUrweri».
' 1420. Weisth., 4. H6
«Ritaere, cribrum». Herrad, löö. S. Reuter.
Ritern, wnnnen, sieben. — «Were es daa
man die magesotschalen aber werbe riterte...»
1396. Hist. de S. Thom , 894. — «Die Kellcrin
scuben oder reittertt Weitzcn, und cntHchlief
ob dem Weitzen». Geiler, 7 Schwerter, 1«', 6 K
Ritt», masc, Fieber, von rätteln. Sehers,
1309. — «Ob ir ein vieriegigi n rlUm liettent
ein ior oder zwei . . .» Tauler, 242 i42). —
«Do stics in ein rsUe an, das er starp». Kön..
- Mnn «asrt, «man sitllc ein hant vol
nagel koutteu nngcdinget nnd die sant Gallen
opfern, du bj gfkt IQr den riHeii*. Bogo v.
984
EhMb. Eto. — «ÜB mug lefelit eht Uehi
Julilin (una febricula) dich schülteu, so ist
dein Hübsche hinweg*. Üeiier, Brös., 1, 106 K
— «Dm dieli der BiU sdidtt». Ibid., 1, 5«b;
Sünd. des M., 39 a — «Gott geb dir den
Hüten». Id., Sönd. dea M., 38 1> ; Emeis, 22 «.
99 ft. Et«. Einer der damals gewöhnHehsten
Fläche. «Ks L^oschicht auch 'iffr tip?,
Bohmertzen der blättern, das die menscheo
gEe) dem fsber «der rütm Tergliehen».
urnrr, Gaj'ac, — <Tch zitter, (T:is mich ;
der rUteti schit». id., Luth. Narr, Ib. — «Der j
heiBM ritUn: Bmnschw., Dist., 34 b. — «Der j
viertägige ritten*. Ibid., 351». Gersd., 74 — ;
cNach dem essen stiesz in ein kleiner ritten
an». Pauli, 94. — «Das dich der rit schütt!»
Ibid., 2ö2. - Eine Fraa flucht ihrem Mann
«den ritten in sin blut». J. Horner, b, 8 b.
Bittra, «ig. ratten, rftttdn. — «Des Iceisen
sach seit ir nii ritttn*. Himer, 4 Ketser.
B, 2 a.
Rittig:, fieberhaft. — Ein Kranker wird
«nidcrgcschlagen und rittiff; Bransohv.,
Chir., 4ö b.
Rittschit, von Kitt und bchütten, schütteln, .
Fieber. — «Sie sittern in den ausgeschnitten 1
Kloi'!f rn als ob sie das Fieber oder den 22»«-
schtt habcu». Geiler, GeistL Spinn., 0, 6 ».
Bo, Bon, Bow, gen. Bowe«. Bonwes, roh.
— Tücher «die wir noment ro ungewalken».
1412. Tacherzunft, 28. — Eine «blinde rowe
minne». Tanler, 2d2 (44). — «50 Kratköpf die
do rouice siut.» Gull. Ordn. — «Ein zentcncr
rouwe» waltgarues». 1477. Tncherznnft, Ö8.
— Wegen schlechten Wetters «die trübel
rou nnd unzitig blibent>. Glos., 133. — «Das
roui fleisch». Geiler, Klapperm., A, 5 to. Etc.
— «Wann du ein routien Gcdanck hast . . .>
Id., Bros., 1, 70 — «Gessen hab ich ein
gouch, ein rouwen». Murner, Geuchm., p, 1
— «Sttlieh schweingStsen fressen die hering
row usz der thunnen». Fries, 40 ^. — Ein
Axzt fragt einen Kranken: «lieber herr, was
speist essend jr in enwerm Und am liebsten ?
Sagt der gut herr: routoen speck. Da gab jni
der selbig artzt nicht anders dann rowen
spe«^ davon ward er gesund». Ibid., 68 ^.
BobÜBtzlin. — «Sin fJnli des Täufers)
Spis . . . sind gewesen Hüwbchrecken, locus-
tae, als gemeinlich die Lerer sehribent und
die rechten Gramraatcllen. Aber etllch jetz
wollend i3roääen doruss macheu, weiss ich was.
Und Johannes de Monte spricht das loeostae
heissen Bobüntzlin und sigent Winter und
Sommer grdn gesin ; der auch ein grosber
Fliysious ist gesin. Ich will bliben bei den
HÖwschrecken». Geiler, Post, 4, 4 _ Ev.
nüt Ussl., 170 a, in der entsprechenden Stelle
helssl es nnrt «aber etlich wollen Brossen
darnss machen». Da ich bis jetzt den Joh. de
Monte nicht auslindig machen konnte, so wei&s
ieh nicht recht was er unter lUbüntzlin ver-
steht Im Biiirisrhcn sagt man liohinzel für
iia^muel, campanula rapunculus, deren Wur-
zel aaeh bei uns zuweilen als Gemüse oder
Salat gegessen wird ; das werden die Robüntz-
Un sein. Schon im Alterthum hatte locusta
den doppelten Sinn Ton Henselireeke und
einer Art Kii. hi nkraut.
Bodi, neatr., Thurm im SchaohspieL Sehers,
tB14. — «üf dem sehoeluEabelspu der fetnig
hi ime het die künigin und dernoch die alten
und die ritter und rocA und renden*. Kön..
388. — «Das iwft mftss still stan, so all stein
gand har und dar; so e? :;1 er mag in die
weitte kummen, so hat es gewalt ferr und
nadi se gan». Onldin SpU, 46.-8 aneb
Schachsabel.
Rooh, maic, Raobe. — «Es ist gesdiribea,
setsen mir lieim den IM, nnd Ieh -will €s
io. n vergelten». Geiler, Irrig Schaf, A, 4
Rodel, rotula, EoUe. — «Bücher warent
zu der Zeit wie JBoeM xnsammcngewickelt,
und waren Binden von Birckenbeumen; ich
hab ir gesehen». Geiler, Evangelibacb, öl ^\
Post., S, 57 «w Er. mit Ussl , 66 a, steht fUieh>
lieh Regel statt BodA.
Roller, franz. roulier, Fuhrmann. — «Sn
RoUer der hat vier oder sechs Boss an einem
Leitseil nnd fert dahin, und gat der Wagen
mit den Rossen nienen anders denn wie der
Roller die Boss weiset mit dem Leitseil». Gei-
ler, Emeis, 31 »; Ev. mit Ussl, 19 t>. -II ^
Etc. — «Der roüer odfr furnian». Pauli, 126.
Bölling, Relling, is^ater. Heute bei uns
Boiler. Bölling, nooh im Sehwarzwald üblidL
— «Den Murner ninrnnr und ein katzen. —
wir wollen in zu duL imt lalzcn, — der ro*-
ling hörts nit gern vUlioht . . .» Murner,
Luth. Narr, C'i. — «... so lacht der reiiing
uns daran*. Ibid., 113. — «... es »y em
katz Uder ein HSUiktg*, Karsth., aa, 2
RollwasreTi, 'Reisewagen, Fracht wag'en. —
Ein Kautmauu «musz haben Eosz und zu
Ziten ein BoÜMogen oder ein Schiff». Ci eiler,
Post., 2, 4 «. — «Sicht er denn einen Roü-
toagen, der ouch den selben Weg müU, so
württ er den Mantel oder den Sack daraff
und spricht zu dem Boller : lieber, füre mir
das». Id., Bilg., 114 a. — «Weuu da gen
Basel wollest and kämest su eim RoUwa§m
der das >Tanl gen Hagenow het gekert, er
Sprech du inusst ein audrcu Wagen äuchea».
Id., Brös., 2, 21 b. _ «Wenn du gen Baden
farf'^t auf einem RoUwagni als ferstu gen
Jidigi ail/aden oder zu Uocrbadcu oder gen
Blumbers, dieweil der Wagen sanft j^at aof
dem Land, sü bistu nit juif d^m rechten Weg
zu Baden, aber wenn er gai ijucherliboch ad
und ab, das ist der recht Weg gen Bftden».
Id., Ev. mit Ussl., 97 K
Markgraßaden ist das heutige Baden-Ba-
den, Oberbadm Baden im Aargan, JSImmbm
Plombiere».
Brant, Nsch., 2. — «Es Auren einmal iüt
uff einem roßmigen», Paali, 338.
Romen, ramen, nach etwas fielen, trachten,
arbeiten. — «. . , . Es semd ander die leg-
I lieh romen und wercken mit der Rühhaven
der Penitentz». Geiler. Arb hum . 24 4».
liiMiau soll wohl heissen liiihrhaa. Rühr-
hacke, Aekerwerkseng um den Bodaa unie»
rülirPTi
liupteu, Rupfen. 1. Au^rupien. ~ Xöaig
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— 885 -
Adolph drohte, er wollte «kole and latiohe
in dem garten zu Stroszburg ropfm». Glos , 6(J.
2. Das Haar, oder die Federn ansraufen. '
— Mail soll es rüg'en, wenn «einre vogel
rup/ete uf dem merkcte». 14 Jh Alte Ordn..
B. 13. (Braoker, 280.) — «Sieh dort, jene
ropfen ein Huen». Geiler. Hu im Pf., c, 3 a.
— «Die federn von dem gouch geropfet».
Momer, Geachm., h, 2 — c. . . und rupfft
do Die kein feder was» Ibid., i« 1 «. > «wer
gelt Tiimpt do keins ist, — und rupft mich
do mir har gebrist . . .* id.. Schelm., c, 3 >.
8. Raafen, bei den Haaren nehmen. — «Wo
rvrei mit einander zft Unfrieden wärden, als
das sie mit einander zft ropfen oder dergleichen
kämen . . .» Ncugartheira, Ifi .Ih Weisth.,
5, 460. — «Sie -würt geiatzet von dem Tüfel,
er übet sl«, sie sehvmet, sie topft sieli selber».
Geiler. Ev. mit üssl.. 44 Etc. — «. . . und
rupfft sie mit dem har he^'usz*. Marner, Lath.
Narr, 87. Eto. — «Mit zanken, schlalieii,
ropffen, bissen . . .» J. Uamer, b, 8^.
Röptzen. S. Houbgm.
Rorafr, ehmals «ine latirisehe Figur tm
strassb. Münster.
1. Die Figur im Mfinster. — «Was thnnt
die (Geistlichen) die also . . .schwig^en, sehen
dem Boraffen zu? Sic sein mit dem Leib in
dem Chor, aber mit dem Oemilt vS dem
Merckt». Geiler, Narr., 181 — «Do werden
pi'rüaden wol verdient, — do man dem ror-
offen zngient». Brant, Nach., 87. — Iteadier
riihmt sich, er sei auf Univer.'^itäten gewesen,
und dass er «den rorajfen gsahen hett -
und metcr Pyrr de Conniget». Ibid., 8«. Gö-
deke, 184« meint die Erwälinang des Boraffen
naeh «welselien» Städten (Sienna, Orleans,
etc.) gestatte keine Bezieluinit: auf den strass-
borger; er bleibt aber den Beweis schuldig,
dasB ee anderswo ähnliche Figuren gab.
Strassburg war allerdings keine Universität;
man darf es indessen bei Brant nicht zn ge-
nau nehmen ; er nennt den ihm bekannten
Roraffen, da ihm gerade kein anderes Wabr-
zeiohen in den Sinn kam.
2. Geiler fjebrancht auch das Wort, um
\ verschiedene Arten von Thoren zu bezeichnen,
indem er den BondlBn unter anderm fm
einen in einem Röhricht sitzenden Alfen nimmt,
der da zum Zeitvertreib Kohrpfeifen schneidet:
«Die weltlichen Regenten das sind Affen, und
ttit schlecht Affen, sunder Roraffen . . . Hör-
affen^ Regenten die im E,aL sitzen, als ein
Äff uff dem Thach sitzet und nüt anders thut
dann Ziegel herabwerfen, so lebt er wol. Die
in Räten sitzen seind also Roraffen, die
Pfeiflin machen wie sie wollen, und mit ircni
Bat so schlahcn sie nider alle Krberkeit*.
Brös., 1, ö7 b; Höil. Low, A, 7 «. — ^Bm-
affen, es sein die alten Narren und die unge-
schaffnen Weiber, sie gond umb brangeii und
hond guldine ^ettlnen an den Helsen». Id.,
Brös , 1,5« b.
3. Als Schimpfwort gebraucht ; Eine Frau
sagt zu ihrem Mann : <Sor^fff wiltn midi mer
sohlahen» ? Fries, 27 b. t
4. Name einer strassb. Kanone. — «Der
roraf hat im die bretstel geben». Jfwner,
Luth. Narr, 122. — Der Glauben ist «doch
noch nit als starek als unser Bmoff. der nar
oder ketterün von eisen, die Stessen doch
dicke niuren unib». Id.. Kon. v. Entrl., 979.
Rorpfbse, Art Vogel. — «Der rorpfose
und der psitaens . . .* Conr. v. Dankr., v.
146.
Ki'inoub. S Reroub
Kos. Kay, von radius ? f^anz. rayon, Ho-
nigseheibe. " «Sie brachten im ein Stttek
eins gebratnen Fischs und ein JZpfiiyref*.
Geiler, Ev. mit Ussl., 86 b.
Man spricht noch bei ane ▼on Honig üm dm
Rosen, d h im "Wachs.
RÖ»(!h, rasch, tlink. auch Rench. Scherz,
i;U9. - «Der herre fftr . . . us der stat mit
rötehen dienern». Kdn., 48S. — «So kumet
die fiDle (Magd), wer sfl mag. — ünd dinget
man die rosche. wider». Conr v. Dankr., v.
191. — «Er solt uffiston rös«A nnd bald*.
Pauli, eb.
Roscham, Schamröthc — «Der bischoff,
ein wenig mit roscham cntferbt . .» (Paulu-
Inm rubore suffosos). Wimph., Synod , 9 ^.
RöHeleht, einer Bose ähnlich, rosenfarbig.
Scherz, r^20. — «... Daz mir nrloup gebe
die rösdehte* (seine Geliebte). Gösli v. Ehenh.
V. d. Hagen, 1, Ml. — «Wer myne gesuU
nnd mjn mnndt als rfieeüsdht als aller roten
rosen schin . . .» Gebete, 15 Jh. — «Siehst
du in den Spiegel, ob du noch röselecht seist. .,»
Geiler, Gcistl Spinn., N. 6 b; Dreieck Spiegel.
AA, Sb. — Der Tud spricht: «ich meiere ab
das grien Grass und die bliegenden Kosen
der kleinen Kind, die HUleekUgen Kindlein».
Id., Arb. hnm., 7 b.
Rösse. fem , HanMste, tt. ronisaoir. Sehen,
1321. S. auch Bett, — «Zft den rfinm». Dam-
bach, 1841.
Boaaebore, Babre, fltnfke von Bossen ge-
tragen, eines vorn, das andre hinten. Sehers,
1321. — Ein kranker Kittcr sa^'t zu einem
andern: «ioh wil mich lossen nffe eine rosse-
bore legen and wil mit dir». Kie. v. Basel,
140.
Rossen, rasen. — «Dornmb meinten sie,
er rossst also, et esset in Airorem conversus,
und wfltet nls ein unsinniger Henseh». Cleller,
Po?i 20 8. Etc.
Kü8Heu, rösten. 8 Rösse. — Hanff oder
flachs, so man den rdnen ist in fnlen stine-
kenden wassern . . .» Brunschw., Pest., 3 ».
Rossisen, Hufeisen. — «Swanne der bischof
vert in des keisers reise, sol ieglich smit
geben vier rosse-isen und die nagele». 1«^
Stadtr. Grand., 2, 84. — Während einer
Theurun«,' ^^ait «ein ros^tsin I sch. und ct-
wonne ö sch.» Cios., ö8. — Nero «det sine
pfert beslaben mit güldln rvMysm». Kon.,
M^^ Etc. — «Zum nwsisMi», strassb. Raos-
name, IÖ81.
Rosslanf, Stadium, Rennbahn. Scherz, 1321.
— «Bi dem rossdouf*. Konig^shofFon, 14 .Th.
u. f. — «Der See Tiberiadiü . . . der da ist
gewesen lang 140 HossläuJ, do je 16 ein fran-
zösische MUen thand». Geiler, Post., 2, 7ti « ;
Ev. mit Ussl. 64«. 84«. Geiler übersetst
stadiom dnroli JBatriiai*/, weil daa Wori^ ana-
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- a« -
serdem dass es das Mass einer ^wissen Ent-
fernung wnr, zugleich auch Rennbahn be-
deutete i SO weit ein Boss in einer bestimmten
Zeit laafen kann. — «Bio bruelt bei drdtsig
rctrt.'rtfn: lang». Adclphus, Türk., C. 6«.
Kutbeinlin, ein Wasbervogel, totanus fos-
ens, ZQ 3 ^ KU verkaufen. Ijffil* Bojern, 16
Jh. Alsatia, 1867, 299 :m.
RotbrUstlin, üuthkchlchen. — «Ein Bot-
brüsthn oder ein Heisslin, wann sie gebaden.
10 hopfen lie nnr in der Stäben bin and her
nnd knnnen nit fliegren bis du in die Feder-
lin truckcn w, ! l-n.. Geiler, Bröi., I, 90 ^ 2,
Wb; Schiff der Pen., 69 K
Ooll, »69 : «Babecnln. SotbrütOm:
Röte, Flachsröste. Vcrgl. Rosse. — «An
der rütcn». Gingsheiiu, 1294. Melsheiui, laOü.
Etc
Rotand, rand. — «Sinwel rotund sleiii>.
Adelphuä, Türk., D, ö — «Die eck der äu-
gen werden subtil rotund». Gersd., 74 i'. —
«Ein rotunde wund lieilt nngemer dan ein
Isttf^». Fries, U ».
Ron. S. Bo.
Koabsen, iiüptzeu, rülpäoii. Vergl. lieuOs
— «W&n einer vil spritzcte oder roubset und
Kengel in der Nasen hat». Geiler, Ev. mit
Ussl., 22 Narr., 78 », steht: «nit biös ufl
der 8tnben und füll dich das du roulisest».
Boiüiten ist Druckfehler für roubsen ; Sehers,
IBib, macht irrthiimlich ein eigenes Wort
daraus - «Eructatio licii^set ufeto^sen zu
subtilem tütecb. aber nach der süwiächen
jpnsserxaniren heisetes Icoppet oder j7«roup«e(>.
Frii-, \m I'.
KüubtzeD, liüips. — Sie «liesz ein röubUen
ir cntwieehent. Brant. Nsch., — Er «laszt
ein röu^zen das es kracht». Murner, Schelm.,
e, 2 a. — «Die schweren röptzen usz dem
magcn». Brunschw., Dist., Ö9 i>.
Ronch, Geruch. Scherz, 1325. — «Vom
rmtche des cederholzcs wurt verwendet das
vergifinissc der slangen». Taulcr, 403 (TU).
— «üinuan von wehsset ein edel roucA«/m,
ein zwigelin dee edeln vyrouehes kdrnelin.
Das w \ ronch hat gftten rouch». Ibid., 4 (1). —
«Wie niüst hat er (der Wein) »ein rou€h*.
Brnnt, Thesm., b, 4 l^. — «Sit das im schmeckt
des schmäres rouch». Id., Nsch . r>4. - «Mit
babam und Invamler rouch». Munter, Geucbiu.,
ni, 4 a.
Rouch, Kauch. — «Wie rouch den ougen
ist nit gut . . » Brant, Nsch., 92. — «... wie-
wol er ietz hengt in dem nNicA». Harner,
Geaclun., F, i «. Eto.
Roaetaeln. nach etwas rieehen oder schme-
cken Im folg., nach dem Fasü : Der Zinüwcin
«Sül nüt wcssern, noch rouchtie» noch sobim-
boltzen». Gemar. 14 Jh. Hanner, Constit, SB&
Rübesot, Kiib.samen. — «. . so der räbe-
80t gewännet und bereit wart . . .» 1402.
llist <le S. Thom., 412.
Rübling, Würfel. Kotwelsoh. — Bnnt,
N«ieh., 62,
Ruch, Gf'riK'h. Ruh, Ru. rauli. Scher/.
1327. £in Baum ist «se winter dürre und
ffemch au«e|rriibnde» Nie. Str., BOb. — Man
soll voniehen «das rueh und oogelieb si».
, Tanler. 866 (63). — «Fanen ron semeCdftehem.
ruck und glat» Olos., 105. — «Ein liiiriii
hemede, daz wa so ntckf daz es ime sere wo
det». Eis. Fred.« 8, 119. ~ «... in den
ruchen wilden walt». Altswcrt, 19. — «Ein
strenger ruher dornehter weg». Nie v. Basel,
ms. — Gott «fOrte in den ruwmt weg nnd
die lidende stresse». Nie. v. Lauf. Qottesfr,,
.33. — «In iueu ist kein Sauffte, es ist alicä
sammen rttch». Geiler, Irrig Schaf, D, 3 —
«Imperator and imperatrix seind rttcAe, harte,
surrende Wort». Id., Pred. v. Maria, 4 b. —
«Man sol gütig m in, man .sul nit alle Ding
zu dem rucfiattfi keren». Id., 3 Marien, 28
Etc. — Es «Btrig^ maneher olF so ruA, ^
das in der hengst schmitzt in den bocb».
Braut. Nsch., 96. — «Ich bin so zart und
also rein — das ich kein rt*eh tuch kan er-
liden». Murner, Nb., 143. — Ob der Bund-
schuh «schon ruch leder ist». Id., Luth. .Narr,
1U3. — «Tragen ein ruch herin kleit». Ibid.,
1^0. Etc. — «Die hat würt scharpff nnd fMcA»,
Gersd., 74 •. — Der Weg war «steineelit and
ruch ; . . . weren wir den ruhen weg ge-
gangen . . .» Pauli, 31. - Es wird in der
UöUe «gar rueh eagon». Ibid., 271. —
t. . . welclir L'nt V, finlig geachtet hat, das
»ie aku ruch und ächarpff antastet würden».
Zell, f, 1 b.
Ruch, masc, Fleiss, Ernst. Sehers, 1326.
«. . . daz er mit alleme riUAe — Dem libe
unmftsse sftche». Guttfr. v. Str., 1,4. — «Sin
nüwes ambet hftb er an. — Mit lüseklichem
HSc^*. Ibid., I, 51.
Rnchen, Sorije haben. S. auch Gerüchen.
Scherz, 132Ö. — «üot der wil unser rhchen».
Gottf. V. Str., 1, 130. — «Wer der man were,
das rühtent sü nüt» Kün , 735. ~ Von den
Druckern «der currectur eilich wenig rucA«n».
Brant, Nsch , DD. «SchäntUchs gewinne*
er nit ruch». Id., Moretus, b, 3 1». — «loh
wölt gern hören, weicher verstendtgor nupar-
teyschcr (li.>/. r'tch (das Bannen wegen Geld-
schuld), ob er nit wöit sagen, er endtchris-
telet». Warm, Bai., c, 1 b.
Rüchtig, ruchbar. ~ «... wo rüchtig würde
wie man jm . . . urlaub geben». Sapplio.,
A, 3 a.
zn Rucki^n 1. HiTitf^rincks, hinweg. —
«Sie schlug alle Scham .^u Rucken». Geiler,
3 Marien, 66 b. - «Wer einen will tu mde
angan — und schlagen, ee dann ers im
sag . . .» Brant, Nsch., 96. — «Wer gibt im
ilanii sin eren u uier, — <iie du im absehweltzst
zu ruck?» Murner, Schelm., i, 4 b, •> «Wa
einer nimpt das gelt mu ruek . , .» Ibid., d,
2 b. — «Heimlich verborgen and gu mefc...»
Id., Luth Narr, 69. Etc.
2. Verlcehrt. — Ein L&gner, «der selb von
gott tu ruck hat prediget». Mnrner. Nb.. 10.5.
Rücliiu, liüeken. vuu Kuggea. Scherz, 1328.
— «44 rückin garben*. Blä8heim,Al4 Jh. Ha*
naaer, Constit , 282. — «Ein rüggine garbe».
Heimsbrnnn, 14 Jh. Weisth., 4, 9.i. — *Bychm
^'uihcn. lioscnbiescn, 15 Jh. Ibid., 1, 690.
— tMückitibrot: 1670. — «Znweüen v«r>
Iconfllent sfi das brot amb das ea Hkkln mm,
and kaallleal wiaabrol danmib». 1408: Bist
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- tm -
de S. Tliom , 419. — «Nim ein bodein von
«im rückinbrut . . .» Branechw., Pest., 27 b.
Kiide, Buda» «Mtbies» B&adA, Scharf auf
Wunden. Sehen, ISaS. — tSude, Scabies»
Herrad, 186. — «Das Hofgcsiud deckt iren
Herren ire Sünd darcb die Wort der Schmeiche-
lerel; das Hofgesind seind der fierrea leine
Haben and Baret die da der Herren Rud
decken, daramb seint sie lieb. Wan einer ein
grindig Haubt hat, so hat er linde Baret
Ueb». Geiler, Narr, 128 b — «Wan du zu
dem Ootztisch gost . . ., so krat/. uit in der
Rud der Siind» Ibid., 211 o. — «Da vörchst
die rud, und findet den grind». Bmnfc, Irisch..
6. — IMe Blattern Sind «zn seilen breit als
ein rüde . > «Ein jede bSse rüde . . >
Murner, üayac, 4(»3. 404. — «Alle böse
rudm ...» Brunseh w.. Biet, 68 b. — «Grindt
oder rutU». Qersd , 81 b.
Rüde, Art Jagdhund. — «. . . wind, rüde»
nnd bracken» Brant. Nsch., 73.
Eüdenband, Art Halsband. — «Die andern
(Weiber) machen rüdenhand — wie die Iiuih)
im üngerland». Murner, Nb, 113. — gleich-
wie man eim (Hund) ein nkd«$U>amdt anlegt,
der mvis wider sndem der et fn an^drelcgt
hat.. Zell, N, 3 b
Benecke, 2, 1. <)9H, hat aus einer Handschr.:
«rnicli niiict also scre an Amelriehen, der
ridebant bracht in das lant von ünr^ern ab
dem sant». Der Verfasser de& Wörterbuchs
weiss das Wort nicht ku erklären. Es ist zu
bemerken, dass auch in dieser Stelle Ungarn
genannt wird. (8 oben Murncr ) Büdeband
war ein ledernes Hiindelml.sliand. wie es, wie
es scheint, in Ungarn üblich war und in
Straeebnrg nachgeahmt wnrde. Dae bei nne
dazu dienende Leder wurde aber nicht direkt
ans Ungarn bezogen; wir hatten, wenigstens
im 3h^ Ungersgerwer, nnd in der Fabrik-
rechnung von S. Thomae für 1412 steht:
«VIII ^ nmb einen ungerscben riemen an
das veaper|rlöckelin>. Weldiea die Bigentbüm-
Uohkeit dieaes Ledere war, ist mir nicltt
"bekannt.
Rüdig, räudig — «Ein rüJtf; rosz, da.s lydl
nit lang — das man mit strigeln umb e&
gang». Brant, Nieh., 106. — «... sie loltent
wol den gantzen stal — rydig niaclien überal».
Murner, Schelm , h, 4 — «. . . dan ich so
rfldfo, lehebig was, — das mir doch kum
mocnt werden basz». Id., Bad, 0, de.
Rnfflan. S. Hifßan.
Rnfolk. Art Fisch, gobio capitatos. — 14
Jh. Alte Ordn., B. 13. — Die Pharisäer «meinen
dn (Christus) habest geredt w ider ire Ordnung,
da^ Ulli duran li^,' das sie AI iissen. Neunocken
i Neunaugen), Mufoicketi, Groppen, wann die
Fnden aieen kein ungeschUpten Fisch». Oeiier,
Poet . 9, 65 — «Das heissen Lecker, die
nff den Stuben . . . ligen m lecken, do einer
ein Hcring^snas nem fOr ein gantzen Hering,
oder ein Fuss von einem Antfogel für cIb
gaat7. halb Fierluil ciueä Antfogels, uder aber
ein Bufolcken-Lehcr, nnd Hessen eiro dat^
ander aUcsammen». Ibid., 3, 11)1 b. — «Schlei-
merige flschc, als groppen, grundcln,n^oIel9en>.
Fries, dl «.
Rüge, Kuhe. Scherz, 1820. — «Das gant/.
Volk von Israel kam z& gAten rtigeti». Peter
V. Gengenb. — tDie ewige rüg». Gebete. 15
Jh. — «Unser fleisehlieh m^v . . .• Supplic,
c, '' — «Die nacht. <li<' j^ott dem menschen
zur rüg geordnet hat» Butzer, Weiss., d, 2
— S. auch JUdiee
Rügen, rohen. Scherz,1329. — «An dem sybon-
den tage rugete got». Kön., •:?86. — «Sag mir
. . . wo rügest du, das ich dich müge finden».
Pred Tnirolis. Jakob «rugete do uf einem
steine». Üswalt. — Am Tag soll man arbeiten,
«in der nacht rügen» Wurm, Trost, 32 a. -
Christas «da er hat bei Jacobs brunnen gerügt».
Ziegler, Bnehlin. D, 8 • — «Der geist gottes
rüget nff den ilcniütitren». Butler, Weiss , b,
1 b. — s. auch Butoen^ ausgesprochen : rigen,
wie noch heute.
Rüg«'n. Rnp.jpn. rudern — «Do rügtent die
.Mann dab »io wiücrkertcnt zu der Dürre*.
Geiler, Post., 2, 19 *. — «Der rüget daher, so
rüget diser widersins. so £ra( das Schiff iiber-
zwerch uud gat denn uuder«. Id., Kv mit
Ussl , 143 b. - Das stürmische Meer macht
«das sie nit rügeti oder scJialten moohten mehr».
Mumer, Virg., A, 6 b _ «... da schiekten
wir uns erst zu rügen, — die schiffleut all
das ziehen fügen». Ibid , H« 3 b. — Menetes
«fieng an ufB( hohe meer zn rü^». Ibid.. 0,
2 «. Etc.
RUger. Ruderer. — «Geübte rü<)er und be-
richte schiftlüt» Ringm., Cäsar, 83
Rnbe, Rauheit. — Man bessert einen Men-
schen eher durch Milde, denn «mit zu fll
Streiigikeit und Buhe» Geiler, H>dl. Leu, b,
3 — «... des Wetters ruhe und hert».
Hnmer, Oenehm , 8 ».
RUhoIn. Rüweln. 1. Brummen, wichern: —
«So der Tüfel kurapt, gegen dir louft zu
rühekn und au brummen als ein Ber und als
ein Low . . .» Geiler. Bilg. 31 b. - .T»or
Teufel geet umb als ein brummender rt/chelen-
der Low». Id., Has im Pf., A, 6 " — «Wann
ein Boss rühelet. so hörst du wul das es kein
Esel ist». Id , Ev. mit Ussl., 67 » -- Sie *rüw-
lent zamen wie diescliwin». Muiiier, Nb.. Ift8.
— «Die jungen löwiin rühUn» Nachtig., Psal-
ter, 266. — «loh hab gwühtU vor senfftzen».
(Ps. 37, 9: rugiebam). Tbiil . Ol Fiir.. murren:
«Sie Kchnawent horumb und rühlent durch
murmeln und biRscnt mit klagen, fluchen und
schelten». Geiler, Selenp.. 4S '>.
2 Rücheln. -- «Mit «rrossen Siiftzen. AchUceu
sterben wir, su das Kudcrlin in der Kelon
rüheiet». Oeiier, Arb. hnm., 122 «. £to.
Büchein ist noch schweir-eHseh für wiehern.
Humen. Sclierz, .\etiv. 1 .^.iiiltern, —
«Daz ich ir au iagelichera tritc — Bume und
reine Ir etrase». Gottflr. ▼. Str., t, 69.
2. Verlassen — «Dovon mfist der bisrhof
dutfiche lant rutnen*. Clos, öfi. — «Der wulf
m&s dan rumen sin hül». Alt«wert, 70.
Neutr. Durrh wetrra Timen Raum schaffen.
— Vor den stras&b. Thureu la^' bo viel Koth.
«daz man sti nüt moht han zftgeton. man hctte
danne darzA gerumet mit bickeln». Glos., 88.
Wl Datir. 1) einer teehe RiAm geben, ihr
Fiat« machen. «Die Uecendan ffeaoga (der
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flselittr toUen) den pranden gesogen fifm«ti
tind entwichen» M Hi Alte Ordn.. V>. 1'.
i) der Seele rumen, ihr Kaiuu geben, fiir sie
aHeln soiveii. - «Wan ic1i7«tW6iiiit der Ifite
genossen TiBbc. so wil ich ininre seien itHMii».
1871. Teat.?(le8 H. Babeosua.
9) dem Beebt ihm genug thiiii. —
That ein Haber das Gebotene, «su g&t er ane
besserang davon and rumet sime recht».
Niederbnrnhaapt, 1382. Wefsth., 4, 75
4) mit etwas aufriinm n rs wef.'tliun, diivoii
ablassen- — «Die diseme r&ment und sich
ime mfifisigent, und bilde abelegent». Tenler,
11 (3)
Komen, so vil wie runen^ rannen, zuflüstern.
— leb «bett dea sebiffea nit ▼ersambt, —
hett mir der eael nlt gerombt». l^aat, Nach.,
76.
Rnnoriach, lärmiff. — «Dia ungestlimen
rimörischen acbaren der reiaalgen*. Wimph.,
RnmpelgeiKt, Gerftnaeb maebeades Gespenst,
r. 't rL;pi8t. — Hätten wir «nit geacht (Irr
rumpelgeistf die gewisszlich des teuffels seind,
die sieb die mSneb nndertweilen . . . haben
beschweren Iaf;sen . . ., and darnoch nit me
erschinen seind, so weren wir viles grossen
irrthambe . . . wol Ober». Bataer, Weiss., g.
2 b.
Rnropeln, Rumplieren, engl, to romp, lär-
men, poltern, sieh gttrinsebToU belustigen —
«Mus^ iffin f}>'nimple': sein, — so far docli
her, rncui ketti rU ui> Murner, Lath. Narr, 14U.
Lasst die Nonnen «doch einmal rumplieren».
Ibid . 35. — Ein Mönch «laufft jetzunder rt/m-
plierfn> Ibid , Öl- 53. 14Ü, — «Da sie 7.u der
hausirtluir kam, da rumplet sie an der thftr».
Pauli, 1Ü9.
Rümpfen. S. Rimpfen.
Rumriche, Rcichthum an Rahm. — «Glorie,
Hochachtung oder Sumriche sei Gott in den
Allerhöchsten» Geiler, Post., I. 10 «.
Rnndtafel, Kitterspiel, Turnier; ein von den
Dichtern eingeführter Ausdruck, den sie selber
den franz. Romanen von der table ronde ent-
lehnt liatten. Scherz, lH;-t4. Ken , 3, 18. -
«Mau mag wol swert fürea in discr statt, so
man ritet by tage sn pfingesten r.n der runt-
dafel . .» «Maniirlich sol fricle liinne han die
runtaveU». 1322. Urk.. 2, 16(>. liJO. - «Vier
wooben noeb der ORtem. an der mittewoeben
so die runtofeJ oder die nlll^f^chß ist zu Stros-
burg*. Clos./l<i2.£ön.,776.S. auch den Schwör-
brief von I83t6, o. e , 99B, .
Ronen. 1. Nentr.. raunen, flüstern. Scherz.
IBM. «Dem selben rune zehant — Daz er
se tinen herren ge> OottAr. v. Str., 1, 148.
Etc. — <fiot der runet (den Menschen^ dicke
and vil in Ire herzen», dass sie sich bekehren
sollen. Balm, Merew., D Felsen, 86. — cDo
wart ein murmeln und ein runen über den
legalen». Clos., ÖU. — <üüt vor heimlich runen
dieb . . den oren ftmen bringt argwan».
Brant Thesm , b, 6 i^.
2. Act., auflüstern. — Mahomet behauptete
«der beiige geisl bette ime dieselbe gesetsed«
gerunet». K'ön., 532
RoBS, Rtinst, dim. liuuülin, kleiner Bach,
abgeleiteter Kanal, bes. f9r Ufihlen, Binne.
Scherz, 1335. — *Runst, rivus. Ahcrunst. al-
veus». Herrad, 17tf. 180. — «An dem niii#»,
an vielen Orten, 1H Jh. n, f. — «Der alte rmm*,
BHrg:heim, lÜiS; Gcrtweiler, 148 ' «Holt«,
veldt, wasser oder wauemtm, und gemeiAlick
alle die reebt, die wir in dem tbal nant . . .*
Luterbach, 13H7. Als. dipl , 2, 2n2. — «Wun
nen, weiden, holtz, veldt, wasser, «Ki«s«miii-
«m>. Bergholz, 1456. Ibid., t, 889. — Der
Abtis.sin von Andlau fült zu Viche «von iege-
lichem mülrunse 4 sester habera». 15 fk.
Weisdi , 5, 414. — Niemand soll den Prebit
von Olenberg: l.indprn «nff dem waaser möl?5
afl seh Iahen oder waaserruna zh maehea»
Beiningen, 15 Jb. Ibid., 4, 99. «Heinriek
von dem Euti$e*, Or^jclcr im iffinster, 14H0
Beg. fi, 226. — «Will dir dann nit Qnsd
werden in dem Bronnen, wie will es dau
dir werden an dem JRmiss ?» Geiler, Geisü.
Spinn.. M, 2 — «. . . äo würt es heran»-
fliisscn durch die Rünssli oder KenaerVa*.
II, Ev. mit Ussl., 38 t>. — Die Advokaten
können machen «das usz eim sächle wart m
sach, — und usz eim rünsli werd ein bttsb».
Brant. Nsch., 7ü. — Zu einem Advokaten:
«US7. eim sechle machst ein sach, — und üsi
eim rün$lin schwellst ein bach». Mamer, Nb.
78. — Ich (Murnerl habe, beim Sammeln meint"
Sprüchwörter, «nit usz frömbden runsäni
wasser entlehnt, sunder mina bnumesa ansk
erseltipet> Karsth., bb, 1
Noch im schweizer Dialekt.
Rnntzelet, Rontxleebt, rontiUeht. — «Dt
must auch runtzeUt und raaper werden». Gei*
ler. Geistl. Spinn, 0, 1»; Bilg., 220 —
«. . . Als wen ich nem ein altes wib — nit
einem mm i nWd k t m lib». Mnmery Sebela., 4,
8 b.
Rontzen, Rontzeln, rnntzeln. — «... wie
sie dich wellen mit nasewruntsen veigagpen . . »
Mnrner, Kön. v. Engl., 967. — «. . . oü
deinem ncamnmimk^ «sa giftigen atidiek . . .«
Ibid . »45.
Rnpp, masc. Raupe. — «Was der rum bsit
übergelassen, hatt gessen der hewschreck».
Wurm. Trost, 4 «. — «Die rujg^ien achadea
dem somen». Wimph , Chrys.. 4*.
Rnr, Hieb beim Fechten, von rtirc treffen,
touoher. — «Wenn der bös Qeist ^mit dem
Sebwert der Hoebfsrt) verwondet oder trift
und die Rur gibt . . .'^tr icks so da die erst
Bttr des Teufels empfangen hast, ao get die
ander Bur bernaeb». Geiler, 7 Sobwerter. ?,
.3 -- «Er Boll nit ahvegen Pfeil schicsses
der ^traf, etwan den Bogen oder das Armbrnst
eim bieten oder ein Sur seigen alao aaa
sc.hirmet> Id., Narr , 15() s. Der Sinn dieser
ätello ist: man soll nicht immer nur aotfon
strafen wollen, sondern soweilen aleb daaiii
begnügen einem andern zur Warnung, w ie »
die Schirmer oder Fechtmeister tbuiL, dea
Hieb an aeigen, don er sieb durob aeui Be>
nehmen aussetzen könnte Da Scherz den Trai-
tat der 7 iichwerter nicht gelesen su babea
sebeint, so ist ibm die Stelle ans den Nwr.
dunkel cfcblieben ; die Erklärung die er» tSBS,
dafür vorschlägt, ist durchaas verfshlt.
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— 980
Rnr, Grnndrnr. Strandnng. — «Wir suchen
gwinn in dicffem mnr, — das wiirt uns bald
6in böse rur». Braut, Nsch., 105.
cRuracke>, das Umrühren des Bodens mit
der Haeke. eine Fronarbeit zu Artulsheim.
im w«i8tb., I. tm.
Riiren, treffen. — «. . . Welchen der Teu-
fel ruret mit dem Schwert . . .» Geiler, 7
Sdiverter, F. ö b. £te. «Heilit jeman das
Ich in nit rür, — der «rang^ zun wisen für die
thiir» Brant, Nsch., 14. — «Uiemit üiat uarren
vil gerürt, — die diser csel mit im färt>. Ibid.,
77. — Wenn der Schüta «den EW«ek BlUUt
rüren wil». Ibid. Eic.
ROriaen, Pflogschar. — «Der Bawman der
das Erdtreich wil bereiten mit dem Pflug, der
mnss iiit hinder sich sehen, er macht sunst
krumme Furch oder aber das Rürisen gieng den
Pferden in die Fösa». Qeiler, Baum der Sei.,
Rüsche, Binse. Scherz, 1337. — «TTf die
rüsche». Nieder- Altorf, 1376. — «Die rüsche-
lodW». Iiikirch, 13ö7. — Das rOmsMocft».
Waltdorf, 1302.
Rüspein, RDspern. räuspern. ~ «Diogenes
het gern nssgespnwt und sieh geriutfiltt*. Gei-
ler. Bil^'.. 71 — 'Büspel dich redlich, würf
ttss die grossen wüsten Klotz durch ein wore
Bieht aller diner Sünde». Ibid., laS *. — «Heisz
(den Kranken) siebi vnst rflqMm». Brnnioliw.,
Pest., 6 ö.
BSen, Fisehrease. — «Ein Fiseh kann selber
in ein Rüss hinin schlieCfen, aber nicht selber
heros« kommen». Qciler, Brös., 2,22 — Brös.,
1,41 ■>. steht in fthnliebem Zasnmmenhuff Bmie.
- «Ein visch der in der rt/ssen lit, der schweigt
l^antz still*. Brant, Epigr. Copie» iüii.
Rvneen, Rnsnii, Knvmen. aebnureken.
Scherr.. l.iH.S. — fEr det also er schlieffe und
rms*ete gar vaste». Märlein, 20. — «Do üeng
der Hansvatter und die Fraw an zu ratuaen.
oben als schliefen sie». Geiler, Narr., CO a
IJJlf 3 Marien, 52 i*. — «Wenn er an da»
B«tt kempt, so entschioft er gUeh nnd soUeft
das er russet. Und die Frawcn fohen auch
an zu ruuen. Wenn die F'rawen russen, so
ist es ein Stichen ihis der Mnn nit doheim
ist ; und so er widev heimknmpt, so hören ,
sie denn nff russen*. Id., Poül, 4, 40 —
Msn kann «wachend tun als ob man niss».
Brant. Nsch., 36. — «Der hauszvatter fieng
a.11 /u runBen, die fraw sclmarchelct, als ob
«it^ - I I offen». Psnii, jM6. — Schmid, 42«.
Kust. Rost — «... das sii abesohärtenl
«teil rtut» Tauler. III {^2).
Rust. masc, Ulme. — «Uff den rüst, bi den
r II fiten*, Feldname, hüufic:. 1240 u. f. — «Zn
dein rutt*, strassb. Hausuame, 13Ö1. — «Ein
walt der hcisSet das rmteehe*. Feerershcim,
lö Jh. «Ulmiis, ItuHthaum*. Gersd., yö
Blutern, räuspern, ächerz, 1338. — Des
Oottesfrenndes Beten nnd R. Meriwln «dicke
nnd vil enander wort/eirhcn gobent mit sun-
«iorni rtiHteru4e in der kin hen». Nie. v. Laufen.
Nie V. Basel, 62.
Rn^tin. adj. von Rftst. - «Ein rvstiner
stumph». 1364, Wiedensohlen. Weisth., 4, 162.
lUtttv, smranten. Sehen, ia89. — «War
ratm wil in den gemeinen weiden, f^bt) von
jeder rüte 2 -J». Slorbach, 15 Jh. Weisth., 5,
414 Etc.
Riiwe, Rinwe, fem. n. masc, Reue. Sehens,
13^0 — «Sin aliiu lierzenriuwe — Die wart
aber do niuwe». Gottfr. v. Str., I, 259. —
«Wer mit bihte und mit rüiee in daz mnnster
gat . . .» Glos., 90. — «So mocht ich leben
snnder riume». Ältswert, 9. — «Wer disen
rütoen het, dem werdent . . . alle sine sündc
vergeben». Tauler, 21 (5\ Etc. — «Ein star-
ker grosser rüwe wart in mir nffistonde». K.
Merswin Gottesfr , 57. Etc. David «hette
donoch also grossen ruwen . . .> Jvou., 269,
Bte. _ «. . . mit gantzer bithe nnd mit
warcm riiwen». Märlein. 2ö. — «Den rütoen
nit sparen» biß es zu spat ist. Eis. Pred., 1,
6.Ö - Du hast «keinen sunderlichen rütoen
umb dine siinde». Pred. Ingolts. — «Ein
starcker ruwen». Gebete, 15 Jn. — «. . . Drü
Teil der Penitentz, Beicht. Ruw und Gnuf,'-
thun». Geiler. Narr., 100 ». Etc. — «Manchem
kumpt sin ruw zu spat». Brant. Nsch., 18.
Hat einer all sein Gut verschwendet, «so
kumbt im dann der rmoen stosz». Ibid., 67.
Rüwe, Rüg. Ruhe. — «Er sinem Hbe nie
- Tiilwe einen halben tair tjewan». Gottfr.
V. Str . 1« 65. Etc. — «So suchent sU ussen
daz sü rwiee vinden. vnd rindent nflt». Tan-
ler, 382 (76 . Etc — «Die ewige rüwe und
die ewige freude*. Glos.« 114. — «Do mein-
dent 88. sfi wollent rüm hsn». K6n., 86tf. —
. . so mäht du . . . zft keime jreworen
friden noch zft rüwen kämmen». Nie. v. Basel,
ms. Bte. — «Ewige Ruw nnd Frid den kein
AutT nie fresah» Geiler, Narr.. 10:} b. _ cAls
bat dein Hertz nienen kein Bttg weder in
Gott. Id:, Pred. v. Meria, B, 4 a, Bte. —
«Der weder tag r\orh imcht hat rme — wie
er den wanst füll und den buch». Brant. Nsch.,
18. «- «Sneli dir nit rüg». Id , Faoetos, A, ö
-- «Friden nnd rAw». Capito. Treger, L, 4
Etc.
Rnweln. S. ItuhOn
Rüwen, Geriiwpn, BerUwen, renen, be-
reuen, Reue empfinden. — «Werc es das es
dich rüwefide wnrde ...» Nie v. Basel, ras.
Etc — «Mich fjermi noch nie daz ich den sin
— An ein so schuno wip verlie». Beinm. v.
Hag., 11. — «Daz gerou in». Cloe., 14«. —
«Es bernii uns beide nhv übele . , .» Nie. v.
Basel. Bek Tanl , 42 — «Du berau es bü und
wurdent trurig». Hn^o v. Ehenh — «Wann
ein Snnder ruwH nnd demfitiirlichen bettet,
warumb soU in Gott nicht erhören?» Geiler,
Bros., 2. 29 — «Es seint etlich die wol
ruwen ir Sünd ...» Id., Narr.. 75 ». — «Es seint
die die es rutcet wann sie eim etwas haben
geschenckt». Ibid., 187 Etc. — «Wer bu wen
will das in nit ruw, — der bedenck sich wol».
braut, Nsch.. 18. — «Schencken und beruwen».
Ibid., 9S. Etc., — «Ich find ietz nieinant flen
es ruw — das er dio geiss dir würfet um».
Murner, Nb., 31 Etc.
Rfiwen, Rn^en, Geruwon, ruhen. Scherz,
1341 8. auch Bugen. — Als er ans Heer kam,
«da ruwet er». Qottfir. T. Str., 1, öS. ^ «Er
weite Siek TerberKen de Ben tso gtrUmm
80
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- 290 —
«tMwa». Ibid., 1, 186. — und getrüwe Ibid., B, 1 « — Die Kranken sollen «cantz
lud blip bi dir ielber>. Tftulcr, 418 (72). - newig bleiben». Id.. Gayac, 427. - Ein -ge-
«Lont in ruwen eine wile». Eis. Fred., 1, 80. rüutiges und froliches leben fiiren». Winiph..
— €Do vcrdrosz Bine httere, das er al»o vü i ChrjB., 2 K ~ Bajazet «lapr rttewig, still und
Ar «md niemer gtruweie: KSn, 858. Etc. — tehlaffend im laad Paphlaironia». Adelphas,
«Wir louffen stettes zft dem tode on alles Bbodis, E, 1 «. — Kii 1 ses Gewissen kann
llffhörea oder rutoe»^. Hugo v Ehcnh. — nicht *rüung sein». Zell, ü, 1 ». Etc. — «Es
Das Fleisch truwet nit bis es den Geist be- wcrd gleich unrütoig wer Bit rüwig sein
trügt». Geiler, Narr., 109 — «Ein andeciitige well». Capito, Treffer. A, 4 «. — «Offenbar
Seel rüget nienen bas weder in Got». Id., igts das wir ein rübig gehorsam gemein ge-
Pred. V. Maria, B, 4«; IViU^.. 132 >>. Etc. - habt». Ibid.,> L. 2« (ausanaprechen : rüwig).
«Lass ruwmt vor den leren moudf — ee dir — tDas wort gottes in jni scibs ist senft-
daa trineken darin Inimbt». Braut, Thesm., mütig, macht auch ruwig alle die so es an-
c. 2 ». — «Wenn sie rMJfCi, so mustu blitzen», nomen». Brunf.. Anstos.s. ;')!■. — <Ma;^ auch
Mumer, Müie, A, 6 i». — «So wil ichs auch der mit gott kriegt, leichtlich rüwig werden?»
lets nmm lan». Id., 4 Ketzer. G, 4 Etc. Wurm, Bai., h, 1
Rnwen, Reue, nach Ben. Ü, 1, 760, ncntr ,
bei Brant und Muruer aber masc. — Nach
der Fastnacht «vacht man dann den ruu>en o
an». Brant, Nsch., 118. — «So stoszt in dan ' ^
der ruwen an — das er latinisch sprach nit
kan>. Murncr. Xb,, 182. — «Ich bitt dich
lasz den dreok nur liegen, — so blibt ver- Saohoa, verursachen. — «Die Ursachen die
boriren und versehviKen — nancliB armen die «finde aatAmU . . .• Tanler, 864 (68). —
ubeTthat, — der doch dammb ein mwett bat». «Wer das Sakramente wQrdekliclien cnphohet,
Id., Schelm., d, 2 a. in dem sacket es barmhertzikeit». Ueiur. v.
Rnwer, Rawerin, reaig^r Mensch, Büsser, Offenb.
Busserin. Scherz, 1340. — «... AI.so luscluich SHehor. 1. Actor, Kläger in einem Process,
es das dirro bihter ein grutiser ruwer wart», der, der die causa, die Sache, angeregt hat.
Nie. V. Basel, ms. — «Die ruweri» Maria | — «Man hat den Richter gut zu beschissen
Magdalena». Peter v. Gengenbacb. — cDerJdas einer ein Sach bald gewinnet, aber der
ruwerinM Kloster» zv Strassbarg Kön.. 741. Sächer lug wie er das hab gewunncn gegen
— «Wie barnihertzig got den gfiwuren ruicern fiolt«. Gi ili^r. Post.. 2, 10 H, lli2 "; 4, 2 -i.
ist». Verse. Brietb. — «Der Tüfel^ cim Ruwer , — Der Bichter «sol die saoh ansehen, aud
dw sieh beaaem wil, dem seigt er die Karts« nit die Sä^itr». Panli, 85-
well diser Welt, spilen. tantzcn. etr.» Geiler, 2 rrlieber. — «... so er geweit hett der
Narr., 701. — <£s wa»Kilchweihzudeni<uU7erN». din^r sadicr sein». Ringm., Cäsar, 10^ K
Id., Brös., 2, 17 a ; eigentlich sollte ea heissen Sachlich, causalie. ursächlich. — «. . . Daa
zu den Jluwerinuen, Eeuerinncn; so heissen inüssent ir also verston, nit das die Foreht
zu Strabsburg die i^orurcs pueuileutus dcä Gottes wescnlicheu und istUchen Haltung der
Magdalenenklosters, in deren Kirche Geiler Gebott Gottes sei, sander »achlicheny est . . .
oft gepredigt hat. — «Gott hat all ruwem causalis non formalis non easentialie». Geiler,
zugeseit — ablasa nnd ein barmhertcikeit» Selenp., lllt>.
Brant, Naoh.) 84. Die nämUolienyer8«,L*yen»p., Sack. — Hie Äbtissin von Andlau soll /u
168 ^. { Kintzheim haben «einen keller, der ir irn win
Rnwifr, renisr» büasend. Sebera, 1341. — 1 und sina samene« daramb wfirt ime aht omen
«Ich waa do in diseme ruwigen kere wol uffe wins uszer dem jüngsten sack». Weisth...o, 400.
15wiieben». E. Mersw., in^. — «Ave, tal und Sack, meretrix. — «Ettlick duut sich in
brann dar garten, — nach dem durstet and bubenrott . . .. die andren hencken an sich
dnt warten — das nixcig herta iemertoi». säck*. Brant, Nöch., 9. — <Man findt jVt/.und
Braut, Kosenkr. D. Ged., 8. wol einen sac^", — der doch weder naciit noch
Rnwig, Rnwelich, Geruwig, Riewi;?. dagk — arbeit oder dienen kan, — noch will
ruhig. — «Donooh do wolte König Eudolfi er siden ideider han>. Morner, Schelm., i, 3
ein gerumg leben hon». C1oRm48. — «. . .nlf' — «Da 5de mSnebAnr oder aodfcl* Id., Lnth.
das sy deste geruwiger sin raogent gottc> N'arr, 142. Etc. — «Jctz hat ein sacl» mehr
dienet ab Volbringen». U<i-'>. Beginenhaub köstliche Kleider als ein frommes Weib. Adel-
anm (Mbnbnrg. — Ihr bleibt ohne Tadel «und i phns, Mörin, 57 >>. — Brennt ein Franenlutna,
lint rüwig in der sachen». Nie. v. Basel, 280. so laufen «die s^Ä; heraus/» Häthselb., d, 4 «.
— Yerkänfer äet/eu den Käufer «in vollen Sacken. — «Die im Hurhus die hat ein
nnd ruweldi*hen gewalt» des gekauften. 133H. Buben oder swen, die sie übel seblagen, und
Cart. de .Mulli., 152. Ktc — «Glaub nnd biss huren sie tind «aeib»n sie. und mass darbei
rüwig'. Geiler, Narr , 110 ^j. — «Klostcrleut übel fressen». Geiler, Ev. mit Ussl., 147».
... die sollen rüio^ sein, wann sie hon dei J >as Wort sdrA'jji bietet die nämliche Schwiorig-
Welt Urlob geben». Id., Brds , 1, 16 ^. Etc. keil dar ^ie huren (e. diesen Artikel). Man
— «Ir aeind doeh fwieig allesam, — was I könnte plnndem darunter veratebn ; Sadmem
ncmcnt ir enoh krieges an ?» Murncr, Tiry:., 's. diesou Artikel' kuintnt fiir Räuber vor und
1, 6 h. — Im weUoheu LauU, «da uns die , sprüchwürtlich den Sackman machen für be-
g0tt«r hond gezeigt — ein nueig weaen».l ra«bea; ao bei Hnmeri auehbei Ktolg8]iolb&.
Digltized by Go -v^i'-
— «91 —
S. aacb Frisch, 2, 140, nnd Schmeller, 196.
«Sackinan machen». Im UoUändischcD ist
sacken heate noch plündern; engl- to sack,
ähnlich das frans, saccager. Andrerseits sagen
wir heute noch sadtm mr zn Boden stfiraen;
früher könnte das jetzt nur intrans gebrauchte
Wort auch (raoaitiv üblich gewesen sein :
niederwerfe«. Niederwerfen nnd beranben
könnte beides zu obiger Stelle passen, ziimni
wenn huren äohlageu wäre; huren heisstaber
aneh eine Frau eine Hure seheltea, und dies
muBS f^lcichfalls die Bcdeatnns' von sacken
sein. S. Frisch. 1, 196. Es sind bosoiiders
einige Verse Murners zu beachten: «Ein frow
Wirt nimmer bass geschendt ~ denn wenn
mans fSr ein sodkerirendt»; Ueravf folgt dne
Aiifzählung von Frauen die ihre Ehre Preis
gegeben haben und deren jede als Sack be-
seiebnet wird Bei Sebmid, 292, findet sieh
ferner: «'!cr I'farrer zu Urspring ist vor pines
Bauren Hans zu Obenzeit g^g-angen, hai ihn
geschelmet, gelanret und sein Baurenweib
gehuret und gesacket» [Himer, Kirchenvisit.
von IböA). Wenn man annehmen darf dass
in der Qeilerschen Stf^Ue die Buben die eigenen
Kinder der meretrix sind, von denen sie gehurt
nnd guadä wird, so tritt die Sdunaeb der
Person noch schrecklicher berror*
Sackman. S. Sagman.
Sackwin, Sehers, 1h16. — Die Wirthe
«sollent keinen trosenwin oder saekwin in iren
kelren . . . haben». 1469. Alte Ordn., B. 1.
— «Es ist Saekwein, Drusenwein, gewesierter
Wein». Geiler, Arb. ham., 121 K
Dasypodius: »Saekwnn, fecatum vinum; ali 1
pt 1 u dipiiihongum scribnnt». In Schwaben
und Frauken ist Säekcr der Tresteddnmpen
der naeb dem Keltern der Tranben fibrig
bleibt. Schmeller, 3, 1%. Saektoein ist das, was
aus diesem Klumpen, aus den Drusen, noch
gewonnen wird. Vergl. auch Lür.
Sacrnmentliüuschen, populärer Narac des
Tabernakels wo die geweihten Hostien auf-
bewahrt wurden. — «Wankein geconsecrierte
Hostien da wer im SaenimeiiihifMint so mächt
der Priester noeh einist Hess haben, damit
dem Siechen das Sacrament wilni > Geiler,
Bros, Ji, 71 0. — MSacramentheusslin». Murner,
4 Ketaer, E, 6 b.
S&g. 1. Rede. — «Du wellest jedem klaffer
nit glouben sin sag . . .» Brant, Cato, b,
— Wer «hört gern nüw mär und sag». Id.,
Xsch., 14. — «. . . do du redst ein grusam
sag. — nnd warntest vil vom jüngsten tag».
Murner. Nb., '60 «... ling Dido an ein
solche «o^ — zu ir Schwester . . .» Id., Virg.,
k, 4 b. — cDq hast aneh alle dine tag — mit
rechter wiszheit bracht an tag». J. Ifurner,
d, 4 «. — «Hör au min sag. und kaust du,
so widerleg sie». Capito, Treger, 0, 3 «.
2. Gerede. — ^Do ward zu Bern ein grosso
»ag — von dem geist and seinem wesen»
Hnmer, 4 Ketzer, C, 7 » «Inwendig ward
ein grosse klag, — gar manch geschrei und
kleglich sag*. Id., Virg.. F, 2 b. — «Und istein
grosse sage und ein gemürmol WOrdeil . . .
von im». Bruafels, Anstoss, 10 b.
S. Sprüeliirort. — «NqsIi der alton sprach
nnd sag, — nnglück und hör, das wechst all
tag» Braut. Nsch . 57. — «Predigt ir schon
den gantzen tag. — so blibt es uff der alten
sny, die der hirt sagt von sin kelber: —
wer es war, sie tetens selber». Knmer, Hb.,
21. — «Mancher äff. nach alter sag^ — TW-
borgen uüt behalieu mag». Ibid., öH.
Sagemere, Sage, Fabel, falsches Gerede,
•^'.'lii^rz, 1348. — «Dis sol men haben für ein
tabule und für eine sagemere». Kün., 231. Etc.
' — «An kein fagewter dich ker6». Altswert, 2.
Fal «ich gedruckt: sage mer. — «Es istwarlioh
nit Predigen oder Sagmeren, sunder die Wor-
heit». Geiler, Kilg., 84
I Sagen, er mü, geaeitf häufig, bes. bei Mnmer.
' Sagit, Art Zeng. Saga, saia, sainm, fhma.
i saie. Ducangc. G, 2i). — «Wer der ist der
einen »agü^ der 12 eleu laug&n ist, ver-
konfll. . . .» 1424. Tucherzunft, 3». — «Bin
' bnrsat oder sagit*. 1411. Ibid , 92. Etc.
I Sagman, Sackman machen, plündern.
Scherz. 1345. 8. aneh Sacken. — Die Deutschen
«mahtent sagman» zu Rom. Kön., 618. — Die
Feinde «lieffent in die hüser z& roubende und
sagman zfr machende». Ibid., 881. — <Wann
mau Wirt den klöstern find — und wolt mit
I in gern sadbrnNi machen . . .» Mnmer, Lntb.
Narr, 21ö. — «. . . wie man sackman gern
wolt machen, — die klöster brechen, das sie
krachen». Ibid., 95. — «Das sein besunder*
, liehe kiiaben, die gern ein sackman wolten
I haben, -- ir hend in frembden gütern weschen».
! Ibid., 26.
Saher, masc, Binse, junons. «Die saher'
matte*, an 20 Orten, I28n u. f. — «Das saher-
lotJi' Ziit/eni]orf, i;^27.
Saler, franz. salade, Helm; vom mittelalt.
salerinm, Salsftss, salibre. — «Du sibest wol,
'• wann man da sticht, wie sie SaJeren oder
Helm uffhaben». Geiler, Brös., 1, 102 t». —
«Ein Isinhut, ein Saler*. Ibid., 1, 101 b.
«Salhe. Salix». Sahlweide. Herrad, 188.
Salm, Psalm. Scherz, 1354. — «Ir gebet
und ir salmen». Gottfr. v. Str., 1, 89. — Papst
D&masns «satte nf daz man das gioria patri
zh den sahnen sprechen sol». Glos., 19.
Salter. plur. Selt«r, Psalter. Scherz, I3.')4.
— «Davon sprichet der wissage au dem
saUer . . .« Binteb., 9. — Bs steht gesehTieben
I «in dem salter Tauler, 336 {&8). — Sie lesen
I «vil seltcre>'. Ibid., 27 (ü). — Er «leite einen
mlter für sich und vant einen vers ...» Mftr-
Icin, 11. — «Der saUer der vor her Jacop
Zwinger lit», im Chor von S. Tlioniae. Ulö.
S. Thom Fabr. Etc. — «Also spricht Davit
in dem saiUr ...» VilUnger. — «Wir bettent
der weiter vil nnd der pater noster». Pred.
^ Salspfanne, Saline. — «Eine grosse menig
f(8alx wax) usz den nächsten saiUspfaimm m-
samenbracht». Ringm., Cäsar, 93 b.
Sam, adv., als, gleichwia Scherz, 13ä8. —
I Wir sollen «sprechen sam der siinder sprach».
Eis. Pred, 2, 11. — «Er «dftt zft glioher wise
aam ein wiser meister». Ibid., 2, 3. — «Sie
steltent sich sam weiens toub». Bnst, Bownkr.
Waok., 2, 1099.
8Mi«mii, SaHMU, aMiuialn. 8ek«r% 1366.
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— aw -
— Die Vögel *sammenent nüt in die leliQre».
Tauier, 276 (48). — cWo lidi zwene oder
dric in ininem namen gesammt . .» Eis. Pred.,
1, 79. - Die Äbtissin vuu Aadlau hat sku Kintz-
hiin einen Keller, «der ir irn win nnd zins
samene» 15 Jh. Wdsth., 5, 400 Etc. — «Sie
Sauden über al ir lant — Und sameUtU ir
nierschaft.. Gottfr. v. Str.. 1, 25. Ete. — «Kr
samete ein michel here>. Clos . 40. Etc. —
«Do iiam^UrU sich die von Carthago». Kön.,
884. Bte.
SMöPnthaft. iTTsgesammt Scher-/. 1356, —
Die Hnbcr sollen «den zinsz smHettthafftUch
und mittenander genozlieh Zinsen». Watfewiller,
1397 Weist h., 4, 120, - Alle *snmmnithaft
und iej^licher ins besnnder». 15 .Th Alte Orda.,
B, 13, - Hat Jemand «saltz, das > r
Haft verkouffen \\\\ »15 Jh. Ibid.. B. 28.
Etc. — «Er was auch darin beschib, das er
einem noch dem andern beraff und sie nit
iommethaft oder alle sammen ein Mols fQr in
Hess kummen». Geiler, Post,, 8, 64 • : Passion,
22 — «Sie seind «armMntik«^ tn dir kommen».
Wimph., Svnni , 3 w
Samenung, Samlane. Scherz, 13Ö6.
1. Versemnlnn^. — HorgRn batte «geboten
— eine slarlvO mmemtngf». Ooftfr. v. Str., 1,
22. — «Zö Mentre was ein gespreche und ein
samenunge der pfitflieit». K9n., 481. Bte —
Ein Geistlicher sollte prediffcn «in einer
samenunge der bischoffe». Märlcin, 31. — Eine
Nonne betet Kr ibre ventorbenen Eltern:
«fuge sy z6 der bunmeleebeii «omlimf*. Ge-
bete, 16 Jb.
9. Klostereenvent. -> «Der ebbet und die
sammenunge. von Nnwenburg». 1294. Str. Bez.
Arch. — «S. Franciscus, S. Dominicas . . . heut
Ire MmeiittN^ . . . gestiftet nt gemeinsame».
Claus V. Blöv. — t. . . Tn disom urfeile en-
meinet mau nüt das man üppige r&chelose
Ifite in der mmenungm nfit nrteiien sfille, so
verpionge ireistliche zuht». Taul' r 27 ((!). -
Wird die Abtei von MasmÜDSter «ledig, nnd
wird die samenvngt kriegbaft ...» 15 Jh
Wcisth., 1. H4 .T>in priol oder priolin
oder diu oberster iu der Mmnmge». Hugo v
Ebenb. — «Die prelaten (Vorsteber) djser
samlung*. Gebete, 15 Jh.
3. Beginenverein. — «Die »ammtmmgt die
man nennet zum Offenburg . . .» «Wann man
eine pfirflndenerin in dieselbe sammemmge en-
pfobet . . .» 1465. Cod. dipl. praed
4 9>xuammenrottnng, Bande. — «Die geselle-
schaft und sammenungt» der Eogltodeir. 1862,
Cart. de Mnlh . 263.
Saiumergott. — *Samer Got. es ist war!»
Geiler, Emeis, 31 »; Sünd des M . 21 ». —
«Samer Götz Lung, du eiitirest mir es sein
niemer !» Id., Narr , 172 '> Samer. eig. «am
wiir, elliptische Betheurang : so wahr mir
Gott helfe. Wackerna^'el, Wörtcrb., 248. —
«Ach aammergot, lieber nachboor Stcffan, ir
müssen ab disen krütern baden». Fries, 57 ^.
— «Margraff Heinrich Jochsatnergot». Adel-
phus, Barb., 9 »■. Herzog Heinrich X von
Baiern, dfin diese Formel irol.niufig gewesen
SU sein eebeint. Sebueller, 8, 206.
: Sandeht, sandig. — «Ein mndehter acker».
Innen heim, 1306.
«Sandryen bolts», Sandelbola. 1470. Alte
Ordn , B, 2-
Sanfte, snavitae, Sanftheit» SSssigkeit. —
Es «t'ebirt in im ein ewige Sanfte und Heitere
des Gcmüu». Geiler. Selcnp.. 197 b. — c.. Der
j da sucht die lauter Barmhertzigkcit Gottes,
nit bcsnndre Gnad der Sanfte* Id , Irriü^
Schaf, E, Post., 3, 91 b. Etc. - «Die
Sanffte der Salben». Id.. 3 Marien. 17 b. —
«Was du vor in gro&her Senffte und mit grossen
Fröden hast gedon . . ., das würt dir darnach
sanr.. Ibid., 16 K Etc,
Sangwill, rothgefärbtes Zeng. Drap de
sanguine. Ducange, 6, 60, — «2 »ch. /.wegen
beginon zh vertrinken, die brohtent deroe
werke einen Mnawine» mantel von eiare
armen dohter». 1414. 8. Tbom. Fabr, — «Eüi
san'/irim 1- niiintel mit eime wusea leuberin
ftiter*. U18. Ibid.
Sappen, znsammenraflini. — «ünd lugt w ie
er mög gross Gut zubummen suppen» Geiler,
Post., 2, öl a; 4, 24 a. — «... Als man in
eim Sebiff tbnt, wann man ni Land will
faren, so ziicht man rlie Kiemen ein, und sapj-^i
jederman zu im sein Bürde und was im xu-
gebDrt». Id„ Narr, SO »; BrSs,, 9, 53
Sark, plur. Serbe. Sarg Scher?,, 1361 -
tSarc, sarcophagtts». Henrad. 190. — «An dem
sarte», Feldnaaie, Holsbeim, 1884, «ZI
serken», 1372 — «Ein jrrap mit zwoiren
gereken». Nie. v. Lanfen, ms. — «18 dhge
terke ofieftbebende bi dem wibeotelne». 1417.
8. Thom. Fabr.
Satt, fest, sicher. — «Der «otte gang» eine»
Pferds Wimph.. Chrys , 6 >>. . «Bfn feber ist
ein sattt harte kost, die jrar ve«;t ht». AJ- I-
phus, Pat. Nost . A, 4 b. — Christen «sollen
mit satten dapfferen dingen nmbfon». Zell.
P. 4 ». — «Wollest . . . wider antworten, wo
du etwas satter gegenred haben magst».
Capito, Treger. B, 4 ». Etc. — «... ei» satt
sighafftig die warheit ist». Hedio. .\blenunr,
b, 1 — MissbriUiche «die noch iit irem mtUn
brauch stond», SSeg^ler, Niessung. C, 3 b.
«Satte, cftiiistrum», Korb. Herrad, 187.
Sattung, Sättigung. Benecke, 2. 3, f8. —
«Die sattung des magens . . . fie der menadk
I i<fy>f ^n!,-en hatt von eilen und von triadkea».
Träumt)., A, 1
Bandistel, sonchns asper. KirnchUt It 408^
— tScariola, setodistd» . Gersd., 91
Sausteig, Schweinstall — «Der dich h*-
schliiss in ein Suwsteig und du wüsstest «b-
du ewiglich darin soltest sein . . .> Geiler.
Ev. mit Ussl., 6 b. — Iu einer bchlechren
Haushaltung «die Tischlachen hebt man sehen
uff. die Kiichin eiebt als ein Sowtteig; Id^
Arb hum., 100 b.
Der Ausdruck war schon im Mittelalter ru
Strassburg im Gebrauch; Dasypodin- nv.-)
Göll haben ihn nicht mehr ; doch timlet lumu
ihn iiofh im IHen Jh.
Scbabab. — «Paulus von jm selb und an-
dern schreibt: wir seind wie ein körig (Keh-
richt) und yedermaii^ 'cfmbab worden» (1 Cor
4, 18}, Bntaer, Verantw., a, d «Wir
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vSIlen ^leteh d«hi wutm uAn «ad ddns
^rloiclien sihabab» Capito, Treger, F, 1 —
€Wii Hingen %vüi der weit schabab . . . sein».
Id , Carl St. H, 2 — Wir sind eyedcrnians
sehabab*. Hcdio, Ablen., b, 2 b. — «Vergibz
mein Dicht, 6u soll es sein, — Iiis/, endlich
wir der Welt schabab — Mit Friden werden
glegt ins Grab*. Uoohseitgedieht» 1689.
Die Stelle des Paulas, wie Butcer sie gibt,
1. st der orsft'U, 152.? erschicucaen Ausgabe von
Luthers Neuem Testameut entaommeu i in den
spAtern ist Sduibab darok Fegopfer ersetst
Luther scheint Schabab für hebräisch gehalten
7.U haben i in einer üebcrsetzung des 119«'"
r ainis (s. 1 et a., 4*) bemerkt er stiin lluen
Vers, wo er Kcrich (spätor Schlacken) schreibt:
«das hebräisch Wort Schabab i.st dent«ch
worden, und heisst verworfen l'ing, als Kc-
rich, äohlMkeiu Spene, Soiiaam, Spreu, Tre*
Stern ete., und wnt also: du bsst sie giAabobt
wie das Kerich. und was ye it rir in v egwürfft,
da» sie nichts nutz synd deun Temme (Dämme)
and were mit jn zu füllen, das men Aber sie
laufTe ; wie wol sie vil anders wcnen, als
sein sie allein aus/erlesen ; sie sein schabab».
fo b, 4 i>. Das Wort scheint erst dnroh Latliers |
TTebersetzang ins Elsas£ gekommen za sein ;
früher habe ich es nicht gefunden, fienecke.
2, 2, 60, hiilt CS für den zum Substantiv ge-
wordenen Imperativ von abschaben, «Bezeich-
nung dessen das man nielit haben will, ab- '
weist». Aehnlich Schmeller, 2, 352. nach tiem
der Imperat. ein Adv. geworden und hgürlich
bedeutet «am Ende, zu Ende, xu Grunde»,
üb es ursprünglich ein Imperat Avar. Iiis.^e
ich dahingestellt; jedenialU kuiuuit es von
abschaben, wie wir noch heute von einem j
abgetragenen Kleid sagen, es sei ahsreschabt-. '
Der Sinn in, wie Scherz, 1866, richtig deutet,
despeettti esse. Der griechische Text hat |
zz^'.'^r^^m ; dieser Ausdniok ging in die Yni« |
gata Uber, und wurde vbeimaapk im IBttel- 1
alter gebraucht für alle. Art VOn qnisquiliae,
sordcs. Ducangos, 5, 206. I
Schab«, Motte — «WQllent fieh SehfttK ;
machon im Himmel, do weder der Rost noch '
die Schaben sie mögen vertzeren». Geiler,
Post., 3, 79«; 2,4«; Emeis, 00 b. Etc —
«Die »ehesten letsen die weil». Wimph.^ Chrys.,
4 h.
Schabet, das was man von etwas abschabt.
— •Schabet von einem rindshoru . . .» *Hirt£-
honuehdbet». Gersd., 29 " ; 94 — «Helffisnbein
schabet». BrunschAv., Medic, 177 ». — Charjiic
wird gemacht «von reinem schabet von altem i
weichen letne» tuch». Id , Chir., 38 K \
Sachen, anf Ruub ausgehen, flg. zn ge-
winnen suchen. Scherz, l.-t»;?. — «Gcvedcre
Khacliblicke (Isot's) — Die llngen da snedicke
— Schachende dar nnde dau». Gottfr. v Str.,
1, 151. — «Ir hcrr.e und ir ougcn — Die
sihachtirn vil tuugi'n — Uude UepUohen an
den mau*. Ibid., 1, 163.
Schacher, RKnber. Scherz, 1967. ~ «Brj
si ein diep gewcsrn. oder ein Schacher, oder '
ein morder ...» Eis. Fred , 1, 230. ~ Pauius
sagt: «ich bin in engest gewesen von vaseer,
Yon tchaehem , . .» Ibid., 2, 115. i
SebadiMiel, verdorben: B^ktJktMt ao*
gar Scbafoagel, Schachspiel Scherz, 1368.
— *Sduuabel, soaoarium». Herrad, 185. —
«Nu er in die kemenatea kam, — Brangäne
ein .«charhsabel nam . . » Guttfr. v. Str , !,
löG. hjic. " «Do mähte ein meißter das
schochzabelspil. . . . Dis sshodizabdspilbrH
was viereokeht . . .» Xön., S8i. — •Schade-
zabeispil». Altswert, 89. — «Das nchaftabd^
Hptl . vor der stat tzB Truye erfunden
ward». Uuidiu Spil. 4. - «Das schaff mq^ ist
also geordnet das aft dem spil gehörest 16
stein von der einen parthey und 16 von der
andern». Ibid.. b. — »Schoffeabeh, vom strassb.
Magistrat erlaubt. 1447. Alte Ord., B. 28. —
«Es ist uff Erden wie in dem Schochzabel ; do
beraubt einer den andern und .stut ciuer an
einer Stat do ein andrer ^ult tton; jetz so
nimpt ein lütter ein renden. jeta so nimpt
ein Fend einen Ritter, ein Alter nimpt dn
Roch, stelt sie au sein Ort; wann das Spil
uss ist, so stosset man die Stein alle in ein
Sack, da ligen sie ander einander on Under-
scheid, dann das der Kunig etwan zu dem
allerundcrst^u ligt>. Geiler, Arb. hum , 180 b.
Narr, 16 »». steht fehlerliafi ScJiaffzabd —
Murner, Ulensp., 86. — In Baiern hiess das
Mühlcnspiel (Nennerstein) Sehafzagei, Schaf-
schwauz. I UM sonderbare l'mdcutung des
schon frühe unverständlich gewordeueUiSd^A*
«a6el. Sohmelier, 8, 884.
Schad, adj , compar. Sehader, schädlich,
— «Es iüt nienier achadcr dem Ackerman denn
so man im den Soraen verderbt; ein Sester
vol ist im scJuKler dann wann man im dric
Viertel ucm kü es gewechst». Geiler, Bilg.,
167 «.
Schadeber, schädlich Scherz, 1869. — «Ein
(slosenerin solte also leben, obe es beschehe
das ir alle cristenliche reht underzogen würde,
das er ir noch danne gegen gotte nüt
were>. Nio. v. Basel, Bek. T^nl., 59. — «...
das dis adUuUbtr loch and ffir aergkiga*. K9n.,
528.
Schaden, mit dem seltonen praeterit conj.
schied. — «. , . das wir der narren uti« e;it-
lieden. — uff das sie uns nit weiter schieden^.
Murner, Nb., 4.
Schaffen, mit dem seltenen praeterit. conj.
schief, für schaffe. — «Man .tchafft mit einem
guten wort - vil me nutz an allem urt. —
datui man ietz schief mit hortigkeit*. Muruer,
Nb., 166. — «Lieber sehelm, st^vkffttu das
dein . .> Id., Schelm., f, 1
Schafhus, Schafstall. — «Wer nüt inenget
dureli di*^ tür in das sehafku» , . der ist ein
diep». Tauler, 105 (21).
«Schafstige, caula», Schui&tall. Herrad, 194.
Schaft, Brett in einem Schrank oder an
einer Wand, um etwas darauf zu legen. —
«Man legt den Fladen auf einen Schaft . . .
also unser Flad ('hri>tus ist gelegt uff den
obersten Schaft des Himmels». Geiler, Schiff
der Pen., 112 b; Bilg., 219 •. — «... So hastn
deine Fensterscheft und Benck voller Papir
geiulit». Id.. Narr., lö i>. — «Die achafft in
den heusern stond aoeh vol biatten». Hedio,
Zelinden, C, 2
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894 ~
Schafthen, eqaisetam. Geller, Bv9i*, 1,68 b;
2, 80 a. S. Kattemoadd.
SchafWesch, der Teich Bethesda beim
Schafthor; Tranke der Schafe. — «Dise Schaf-
wesch ward genant in kriechischer Sprach
probatiem piscina, a probaten qaod est ovis
latine, und in hebräischer Sproch Bethsaida,
quod est domus oviam; ich uenos Schaf teesch» .
Geiler, Posl., 9, S7 a* 8 Ibrien, 88 Smeis,
60 b.
Schalk. Scherz., 137-^. 1. Alte Bedeutung:
Knecht. — «Uwer last und awor leben, —
Die gebet ir und habt gegeben — Ze 8<Aalken
linde ze eigen». Gottfr. v. Str., 1, 85.
2. Später und heute: lisii- r Mensch -
Der Biichof von Mainz cder gar ein listiger
n«4 «bk tditig was». Kdn., 417. Bto.
Sohlükeht, Schalkhaft, listig, trügerisch.
Seben, 1374. S. auch schelklich. — «Die leiden
Ollgen sint «dbolfaftte». Tauler, 464 (80). Etc.
— «Der bösen geistc schalkehte behendikcit».
Nie. V. Basel, 198. — «Alse dcnne der herre
gar weltwise und schaikchU ist». Ibid , 87. —
BiUe Yorw&nde sind «alles der adtdghajftigen
nataren behelf mit des tüfeis roU. nie v.
Basel, Bck. Taul., 69. - «Diu Olge ilt Mka»^
haß». Eis. Fred.. 1, 84.
Sebalkeit, Listigkeit, Betrag. — «Die gehal-
keit die sü (dieTeufell darzft kerent». Tauler,
416 (72). — Bonifacius VUI «kam mit schal-
keit an das bobestlim»* Kön., 677. — Das
Städtclien Wangen gewannen die Engländer
«mit schalgkeit und nüt mit gewalte». Ibid.,
818.
Sdialkea, betrügen. — «Die liebe . . .
sduOekt Hiebt». (1 Gor. 18, 4). Hedio, Ablen.,
b, 3 noiif nlohc, a 1
Scbalivhaftig,trügeri6ch,boshaft.,Böä6wicht.
— «Also ist erfüllt worden die Geschrift die
do spricht: und mit den Schalkfmftigen ist er
gcacntet worden». (Jes. 53, 12;. Geiler, Passion,
E, 3 Etc. — «Ein unnützer schalckhafftiger
knecht». Zell, F, 2 «. — «Der sehaJckhafftig
Pfennig, geitz und eigennuts*. ^äbel, Lob,
b, 1 °. — tSchaHdihaffligMidt kandeln». Wurm,
Bai. b, 3 a.
SehaJklisfMgkeit, Boibeit. — «Denen die
in der schakkhafflitjkeit iros fTirsats beharret
haben, w ürt die liell billich verordnet». Wimph.,
Chrys., 7 *.
Schall. Scherz, 137} l. Liirm, .Jubel. —
Trinker, die «woreni an grosseiue schalte».
Märlein, 8.
2. Böser RaL — «So werden wir alle —
Ze spotte und fc schalle». Gottfr. v. Str., 1,
174. Etc. — <. . . das du ieman durch vientschaft
ae böser rede brohtost und ze schatte». Bihteb.,
61. — Keteer traektelen wie sie einen Pre>
di^crmönch «zft schalle müfrent bringen».
Märlein, II. — Verfehlt sich eine Frau, so
bringen die andern .sie <z& schaBe und z&
schänden.. Eis. Fred.. 1, 2-40.
Schulten, schieben, stosseo. Scherz, 1375.
— «Sus wurden dar geschalten» r.wci Schiffe.
GoUfr. V. Str^ ly 94. — «Tristan, ir meister,
do gebot — Dax man ze lande »MtUe» die
Schiffe. Ibid.. :. ^r,n, — Ein FIoss «abe den
grien seh(Uten», üon., 690, ^ Der Fisoberi
' der «faren oder schalten wil» von üfer. 14 Jh.
I Alte Ordn., B. 12. — Ein Schiff «vom If^ndo
I schalten: Kembs, l.'iSS. Burckh., 145. — «Kr
hat das Schifflin ein weniglin lossen von dem
j Land schalten in den See binin». Geiler, PosU,
1, 82 0; Schiff der Pen., 108 — Der Stein
«ward alwegen nebenuss gesehaltm und ver-
worfen». Id, Post., 2, 48 b. i— Eine Frau
spraeh sn ihrem Mann: «dein Yatter nnd dein
Muter werden g'antz unlustitr . . .so weiten
wir sie recht von uns schalten» Id., Ev. mit
Ussl., 1% b. — «Warum wolt ich die Schelmen
beschweren, — so sie keiser, künig halten,
— mit würde uff ein küssen schalten?* Murncr,
\b.. ßl. — «Ich hoff mich so redlich zu hal-
I ten, — das sie mich witer werden schalten
I — nnd draff en grösseren eren setcen*. Td.,
Gcuchni., c, 1 _ «Die feind du an die por-
, ten stiessen — mit bäumen, die sie schalten
Hessen». Id.. Virg.. z, 1 ■.
«Schäme, larvn». Herrad, 188. Sehers, 1882.
Vergl. Schiern.
Sebame — «Ein schemte hinder schranzes
, schüre». Knörsheim, 1310. — «An der «cAotn».
'Nieffern, 14 Jh. Wangen, 1311. — «An
srhinnrut'-. .Mutzig, 1319. — «In der schummen*.
Bibeiuheim, 1828. — «Ein »chamackert seham-
«MiMcKer», mehrmals, 1809 n. f. «Das
schammenlant» Ingmarsheim, 1311. Etc.
Schamelich, Schenelieh, schmählich,
! schändlich. Sehers, 1376. — Er trug «die
^ schamelich e bürde». Gottfr. v. Str., I, 64. -
«... in der Kwercstcn, schemelichesten, pia-
lichesten wise». Tauler, .S85 (66). Etc. —
«L&ge umbe dich and sieh an wie si die
gottes geben so sdkemrfMke nnd so sehentliehe
fiirtftnt». R. Merswin, 9 FH^-^n, 30. Etc. —
«Man und wip alse gar scltemtneliche und alse
gar schontliche mit iren kleidem gonde sint».
Xic. V. Basel, Bek. Taul., 47. Etc. 'Schern-
meliche ding». Eis Pred.,2, 21. - Bitter «sollen
sich sehimen aller unerlichen und schamliehen
ding». Guldin Spil, 30. — Solche «die ir eigen
Altern . . ., das doch schamlich ist, lassen
bellen». Geiler, Dreieck. Spiegel, DD, 1 b ;
Fat. Nost, C, 1 b. £te.
Schamper, sshandbar, sehlndtieh. Sehers,
1375. — Der strassb. Eath verbietet *scham-
per lieder» zu singen. 1471. Mand. u. Ürdn.,
B. 8. — «EttUeh mannespersonen, die gots-
vurcht nit habent, tragent unerber sduimper«
cleider». 1493. Alte Ordn., B. 2. — Die Aus-
sätzigen «Süllen nit schamperlieh reden von
unküscheit». Gntl. Ordn., 162. — «Lügen,
Stelen, den Leuten ir Eer abschneiden, ödere
schampere Won reden». Geiler, Post., 4, 18 b.
— «Ovidios, der schönere Lerer ...» Id., Karr.,
191 a. — . «... Darnmb reeht in nnserm
Tütschen heissen sie schampcr, schantber, als
' geberen sie Soliand». Ibid., l43 Etc. ■—
«Wüst, scfuimper wort . . .» Brant, Nach.,
' 70. — «Wer kan der aller schamperst sin, —
dem hättet man ein glas wiu». Ibid., 71. —
«Sit das der pur ist sehamper worden . . .»
I Murncr, Nb., 261. — «Der ichampern lieder
I sind so vil, — die man zu kirchen singen
I wil». Ibid., 79. — «Je schumprer ictz, ie bes-
I sers ist». Ibid., 91. Etc. — «Er hat sich gehüt
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▼or »dumpem und imsllditigen exempeln.» \ wttrfel geben elwe? sinek drei». Fnak,
Pauli, 14. — «Nsehred und »dumper red». 1 Spriohw., l, 14 ~ «T^u hast gcthon als die
Hohenlohe, C, 2 >. Spiler thand ; ee äi hiuig werden, so gond
Dasypodius: *'champer, scarrilis». sie sitlioh daran, ein Pfennig schlagen sie in,
Schanbelat, Schamblat, Art Seidenstoff, and einen nach dem andern, and wissen wie
Benecke. 9, 2, 80. — «Eine tnnica aehanödat.» vil sie schlahen. Aber wann sie drei oder
Str. ürk., H, 2i'.8. vier Schantzcn verlieren, so stossen sie es
Schandbarkeit, Schändlichkeit. — «Es ist einsmals an hin». Geiler, £v. mit UsaL« 75 *>.
des der Ifenseh . . . sieh tenket «IF Sehant' Des Kartenspiel, die ofliBiie B«ueh oder Bevw,
herkeü des Gcniütcs. uflf Unzacht der Oie* hiess auch die Schaut:, vrcil dabei gleichfalls
denck . . .» Geiler, Selenp.. 122 b. Eto. Alles nur vom Ulück abt me:. S. das Wort
Schandei, Scbandelkortz, Schandellieti. | fioMdk. Ans der oben ang führten Stelle
das franz. chaudellc. Talglicht. Scherr, IH7ö. iGeilers sieht man woher der Ausdruck «in
— «2 sch. 4 umb sehandeln in den rofen- 1 die Schanze schlagen» kummt: vum Geld, das
tal». 1419. S. Thom. Fahr — «Als die bösen man beim Spiel e&isetzte, sagte man, es irird
Buben ein Liccht etwan machen uss einem eingeschlagen. — «. . . Dieselben müsst man
Bubscknitz und setzen ein Stampfen von einer in die Schmie seblaben nnd daran wagen».
Sdumdel daruft"». Geiler, Ev. mit Us.sl,, -liri i> Geiler, Sünd. des M., 79 a. — Die eitlen Wei-
— «Kimm das Exempel an einer Schamid- ^h^t suchen «Üppigkeit in Kleidern und kalten
kerUm ; ireou da ein 8e^mäieBi«dtt vif- 1 tII daniff, ja eo Tif das eie Oott in die AdWmtr
steckst . , ,» Idt Br5s., 1, 105 o. — . So schlahen, sie achten nit das sie Gott erzürnen»,
bindet man etwan . . . drei SehtmdcütchUr Id., Narr., 131 ~ «Als sie hübsch was,
zesammen, da löschen sie nit alsbald». Id., | da hei sie aach irer Sc^n(« gelngt und daruff
Ev. mit Ussl., 202 ; Arb. hum.. 14. «. gcp-iffcn». Id.. Ev mit üssl., 142 — «Wer
Scbandenmasei', ächandfleckanstreicher. — hohen dingea btcllct noch, — der mnsz die
Murner, Nb., 61. edkan/r oach wogen hoch». Brant, Nsch., 36.
Sekank. S. achailte. — «Wer gelt bringt (zum Sniel), der lug wol
SdwBZ, mue. n. fem., Art ffemeiner Roek der tduanU*. Ibid., 76. — «Bin jeder lug vor
wie die Bauern ihn tragen, zwuchener Kittel, siner schantz, — ee er sorg wie ein ander
Scherz, 1376. — Der Münxkneoht erhält im | dantz». Ibid.j 59. 38. 42. — In der Kirche
Sommer «einen «dWntf«». 14 Jh. ITrk., 2, S49. soll der Goneh «siner «dkojil« Ingen, wie er
— Der Klinplcr des Gutleutehauses erhält «5 I brieflfly der geuohin in den stul leg». Murner,
sch. für cinau sduintz*. Gull. Urdn., 179. — Geuchm., c, 8 «. — Adam, als er den Apfel
Eine Frau klagt, man habe ihr genommen ass, «ein grosse schantzen übersach». Id., Bad.,
«ein nxx-<xt$chaniz*. 1451. — «Keme ein grosser L, ö l>. — «Sie het den arsz in die tchant»
herre /.ü dir . . . und hette ein schcmeUn. ffeschles^en» Id., Schelm , g. 2«; Nb., 127. —
ein gi|)lin. iin»;eleit . . .> Nie. v. Str . 262. — «Du gewinnest do kein schantz, — Wiewol
«Ein berück Person als ein Künig ist, dem i der würfl'el stot so gantz — Uff dem esz . . .»
simf»t ein kSttUeh Kleid zn tragen seines Adelphus, Lndns voths — «Ein jeder lAgt
Stands halben, und nit ein Tiauemschants» .\ ^f '\mv schant: und hangt fleissig eiii n- m nutz
Geiler, Öünd des M., 4 b, — «Sie leiten zwil- ane» Id., Khodis, G, 3 b. — «Müssen wir
ehene Seek oder Schänte« an nnd thetent I dann, unsere gQter sn erlangen, die seelen
grosse Penitcntz*. Id., Post., 2, 109 b. — «Der , darzu auch daran wapen, so vil eilender con-
do ist din eigen lands. — von dem nim für scientzen in die schantz üclilagen» ? Zell, n,
ein roek ein achantz, — landsroan schantzman 2 — Sein Seligkeit in die schantz schlagen»,
ist das wort, — das ich hab von den alten Butzer, Dass Niem., b, 2 b. _ «Unsere vätter
gehört». Murner, Nb., 198. Schantz ist hier haben die achantt äberseben». Bmnf, Zehn>
nielu Chance, wie (iödeke meint .\gricola, den. d, 3 ''.
226 b, hat das Spruchwort: «Landsman, Schands> j Göll, 296, im Kapitel de ludis, hat : «Jactus,
man, weistu ires, so sehweige». Sehandsman lein Wurf, BduaAM».
ist der der die Schande des andern aussagen ' Schanaen, Hasardspiel treiben. — «HaJ? drit
kann. Mnrner macht ein Wortspiel^ er will ■ spil ist schatiUen» (würfeln). Guldin Spil. 52.
sagen : nimm von deinem Landsmann auch I Schnpel, franz. chapelet, Kranz. Sehen,
das Geringere (die Schantz) als etwas Gutes , 1377 — «Von einer linden er do brach —
(Kock! an — «Der künig von Ninive dett i Zwei schapel wol geloubet». Gottfr. v. Str.,
sich kleiden in ein aackachantz». Bruneekw., | 1, 46. Etc. — Kein Bräutigam soll seiner Brant
PosL, 5 a (saekförmiger Kittel). «ein schappel hoher kouffen danne umb 10 £f.>
Schanz, fem., das franz. ehance, von cheoir, Urk., 2, 128. — Sie hatten «rote raemteftojifMl
fallen, mittelalt. eadentia, Fall; sper.iell Fall nf irnio lunibete». Nie. v. Basel, 213. — «Ber-
der Würfel bei dem Würfelspiel; überhaupt, 1 lebte achappdn und krönen». Jüngstes Ger.
unsieheres Oluok. Seherz, 1876. — «In dnhte ' — «Krauts und «dhafiel, und was sft dem tans
disc schanze — Vil wol nach sinom willen . . . gehört». Gnldin Spil, 71. — «Were es
wesen». Gottfr. v. Str., 1, 91. — «Dir (Maria) das ein biderman sein kind beraten wolt. das
viel vom himel ein selig schanz, — Du hast mfige er hingeben wa er hin will, einen
das spil gewnnnen». Myst. Oed , 15 Jh. - knaben mit seinem schwert, ein jnnckfranen
Christus «%viU uns halten was wir im in mit irem »cfutpei». Mulkirch, It» .Ih. Weisth.,
sdn Sfhantz schlagen». Guldin Spil., 57. Etc. 1. ti9i; — «Manie wunneklich schapclckin —
— «Er kau kein b6s •ehanU werfen, sein i Von bl&men . . .» Gottfr. v. Str., 1, 12. —
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— 900 —
«Das lorachapdekin», Lorbeerkränzlein. Ibid.,
1, 66. — «... Da bot im der kanig ein grü-
nes achappeüin». Clos., PA. — «2 ^ umb schep-
pflin». 14h0. S. Thom. Fabr. (zum AasBchmücken
der Kirche). — «Die kint die hettent lieber
dafi man jii ein ^^ricn scfi^ppelm ufsatte, dennc
daz mau ja awehet mit lougen». Beinr. v.
Offinib. — «raii Sdkupfid ist bald gemacht
•wenn man die Blumen bei einander hat».
Geiler, Fosu, 3, M <*. — cWan eia Keiser ein
Streit gewan und wider gm Rom «oeh, so
macht man im ein Trimph und sat^t im ufT
ein Schajmel von Lorberbanm». Id.^ Arb. hom.,
48 b. — YfliiBf «was geaiert mit eim Itotm-
uchappeU Id., Narr.. 4i " — €. . . Mit wol
geblümten schappeUn» Jüngni., Cäsar, 114 b.
— €ln^n (vini»), vüen v^ oi bekant, daramb
das man schappel darasz machen ist, so man
zn dem dantz gat». Brunschw., Dist., 76 >>.
Dasypodins: •Schappd, Corona». — Noch
hie und da in SüddentadUand bei dem Land*
Volk. Schmid, 44{j.
«Maper, vellus», FelL Herrad, 167. —
«Er Murdt sich herablassen wie der regen
auff das $chäpper» (Ps 71, B). Nächtig.,
Psalter. 177. — cDer teluipper Gedeonis, auff
den das taw am ersten allein Ael» (Jndio 6.
iJ7). Ibid., 17ö.
Schapper, Schapler, Scapulier. Scherz, 1377
— «Etlich liit sohent wie daz predi<;cr in
wisen rucken nnd achappem . . . uf den kilchutY
giengeut». J. hleyet, — Mdnohe sollen nichts
7M clg'en besitzen, ^es werent rocke oder
schapperone . . .» Claus v. Biav. Nie. v. Basel,
70. — «Das man dir ein Weil und ein Schapper
uffthut», das macht dich nicht zur Nonne.
Geiler, 3 Marien, IIb; Pred. u. L., 82 «. —
«Was Winds (der Eitelkeit^ durchweht den
Äpten Ire seidine Schäpler und subtilen reinen
Kotten?» Id., Schiff der Pen., 40 b
Schar. 1. Abtheilunf; ; »ich i^cliaren, bei
einer Abstimmung. Scherz, 1378. — «Wenn
man in eime gedingc ist nnd man sieh tcharen
wil . . so sol nieman un die schar gon durch
bette Wille oder durch früutsohaft». 14 Jh.
Alte Ordn., B. tB. — «Es ist in offenem gedinge
erkant und ist euch mit der adiar gewonnen
. . .» 1447. Ibid , B. 12. — «Drei tehar der
pferd sie betten gemacht, — drei haobtlent
iocn da erdacht >. ]\Iurner. Virg., P. .") i» Etc
3. Herde. — «Ein herdt oder $e/iar schaf
iat ein veraamlung oss yilen bonptemt. Mar-
ner, Tnstit.. (>l ». — Der Wolf «ein schaff
frisst U8Z der sohar». Id., Luth. Narr, 34.
SchnrIadL S. Mniol.
Scharlant, nach Schmeller, 2. 459, Land das
nicht gepflügt, sondern mit der Scftar, dem
Spaten, umgegraben wird. Pfettisbeim, 1276.
Schftilat. Schurlach, Scharlach. «I>cr
tcharlatburne». ätrassb., 1295 u. f. — *ikliarlat
tfieh von Gente». 1401. Tnobensnnft, 21 b. —
*Scharlach. rcallitricum*. Gersd., 91 b. — 8alv|a
sclarea, Kiiöchl, 1, 627.
Scharre, Fels, Gestein. — «Ze acharren*.
Niederliausbergen. 13 Jh. — «ZÖ acluirrun».
Zehtiacker. 1313. — «Inder achorren*. Eckwers-
heim. 1408.
Setanrreii, eeberren. — «Das hnndelin . . .
scAor in das ertrioh». Nie. t. Laufen. Nie. v.
Basel, 69. — «Do ging er nf einen acker mit
rüben und «dhorre ein rabe und na die». Kön^
452.
Sdwmach, Schermester. Sehens. 1380. —
*(ScÄar«ac/», novacula». Hf i i n ! , 1 SG S liarfcr
«danne ein n^nach». üoulr. v. Str, i, I2ä.
^ «Ein Boharpfbn «dlttrMMA». Tanler. H78 165).
— Man soll geduldig sein «undcr dem schar-
pfen sc^rsacA dea leidens». Guldin Spü, 30.
— «Ee bitft nit, leb muse nüc dem Etapnlver
darufF farcn und etwas mit dem Schnr^ach
hinwegschneiden». Geiler, £v. mit Ussl., 56 ^ \
Narr., 55 «. Ete, — «Deine sung ist eeharpff
als ein schatsach*. Wiraph.. Synod.. 7 —
«Deine zunge hat wie ein seharff uhar$aA arglist
gebranebt». Naehtig., Pniter, 180 — «Daa
gotswort sebneidet wie ein «dbanaeft». Zell,
4 b.
Daeypodina: «A^jlarMMlk, Sebermesser, sova^
onla».
Sebartecht, schartig. — «Wolfsmilch . . .
mit einer achartechten gäen blnmen • . Bmnaebw.^
Dist.. 125 Euphorbia cyparisias.
Schate, gen. Schatweg, masc. u. fem. (Bei-
spiele vom fem., Benecke, 2, 2, 88). Schatten.
; S. auch Scftettewe. — «Daz der meije bringen
; solte — Den achate bi der sunnen». Gottfr v.
I Str., 1, 10. Etc. — 1 ., vptus ist in unser
Sprnch pin DunckelhciL oder Schott», fJ eiler,
acliitt ilcr Pen., 35 -- Wer «nit die zii t>ins
todcs kennt. — die wie ein achatt von h innen
I rennt». Brnnt. Nsfh tiG. — «Was liilfft der
I weit ere, iub und rum ? — es it>l nüt dauu ein
achäti gesin». Ibid., 89. - «Wer bett und
weiszt nit was er bett, — der blost den wind
und siecht die achet*. Ibid., 47. — «War du
gast Voigt dir der dot, — die achat dins liba
I er nit verlot». Id., Cato, c, 5 — «In liDsteni
I nechten, in dem sc/ia< ...» Murner, Virg., r,
n c. Etc. — «Meine tag habend abgenomen
wie der «dlot». Nacht., Psalter, 256. Etc. —
«. . .dessen einscAo^t gewesen alle oerimonien».
Zell, k, 1 ^> Etc. — «Der »diitte ven der
sonnen», üäthselb., b, 4 b.
8elintteclit,8ebattig. — *8<^iaHetkte stett€n>.
Brunschw,, Dist., 125
Sclmts, f eldmass, bea. für Beben, u im
Ober>Bl8a88. Sebers, 11181. — Zn Tesenbeim
«ligent vier achatee ^beni. gebeni 11 bch.»
! 1382. Weisth., 4, 128. «£iu schaU rebe«
1 gelegen se Watwilr». 1896. Cart. de MoUl,
135. — «66 achatze reben /G Suntheim». :845.
Ibid., 198. — «6 achaU mit rebeo» ■ Türkheim,
1864. Beg. A, 971.
Die Bedeutung fm lct sich in den Acta
murensia, 12 Jh. Leute, die aus Bufibch nach
IHnri gekommen waren, beeaasen in ihrem
Hcimathsort unter andorm «16 partes in viiibuv
, que ibi vocantur akasa, et est qointa pars
I iUioB que diotnr manwork, ... et ad JfiUbm*
heim 14 akaza*. Quellen der sohweixer Qeaeb..
Basel 1883, B. 3, Th. 2, S. 96.
Schätzung, Abgabe. — «Hie zn Strasabun^
heisst es Schat-ung». Geiler, Post., '^^ 103 b.
Schanbe, iSuhubc, ächoube, Bock, Mantel.
Schmid, 4.) 1. — «... So andere reiche Lenl
[«0 Til Beltsröck nnd S$luuAen über einander
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anlegen, das sie die kam mögcnt getrageo . . .• { sunst gantz rotzig were, — grindig, lieff vol
Geiler, Seleop., 14tf — <I>as ist Gewonhdt { Ifisz. und §^b$g». Haroer, Mhelm., 6, 1 *.
ao der FürstPii Huf, das die selben die Ade- «... ich so rüdig. achebig was. — das mir
ligen) za Aot oder zu Hof riten al& üq naind, | doch kam mocht werden bas?.». Id., Bad , 0,
mic Holtaehvliem, PstttofTlcn, oder sammcten |4 Oayac, 404. — Ein von einem Wolf ge-
bissener Hirsch ward «vast 8chebig an eim
hindern lauff» Bransehw., Dist., 58 — «Die
lieben fröh lich, welche zu ziMtcu so sie Bche-
Schuben, was sie denn anhaben und wie sie
gond, und legen sich nit anders an, sonder
aLs äio bcind ahu ätii^end sie uif das ßoäs und
riteut also zu Hof». Id., Poat., 1» 2ti Ute. 1 big4 angesiokl haben, von ircn maaneD ver
— <Yil gant gar stolts in Khmben har». Brant, j sehmaeht werden». Pries, Ittt «. Ete.
Nsch., 12. — «NcAve granw schuhen». Id., '
Bisck Wilh., 248. — Dia Fürsten, «in köst-
lichen sameten und mardern achuben*. Ibid.,
aö:\ — «Köck und mentel, beltz und achubett».
Hurner, Geachm., h, 4 — «Ein achub und
rock macht ich ir au». Ibid , x, 4 — «Nun
bringent sie lett Bchttben har, — mentel, rock
und Schleier klar». Id., Müle, F, 2 a, _ cDann
liL'bt sie uff den inaiitel schon, — wann sie
die achub will lallen Ion». Id., Nb..
Wenn der Esel «schon gants nllten kan, —
2. Fig., arnl^^'Iif^'■, übgcschaben ; engl, slisb-
by. — Die kirchlichen Fatroneu «lond dem
armen schebigm Pfaffen nicht, er mag sieh
kum des Hungers erweren». Geiler. Brüs., 1.
85 — In diesem Sinn noch heute bei aus
gebraucht.
H. Fig.. sittlich verdorben. — Ich habe nur
die aasgelesen «die so aehöbig sind mit berden.
— das sie zu scholmen wdllent werden».
Horner, Schelm., f, 4
Sehebigkeit, Krätze, AaMehlng. — «Alle
noch dennocht sitzt er oben an — und hat böse rudeu und sclubikeit vnd bletaer . . .»
ein sammot aehuben an», Id , Müle, F, l b. — | Brunsckw., Dist, aö ^.
«. . . das er den auch niög herzu tiiibou — | Schecke, gesteppter Leibrock. Scherz, 1389.
uff liolien rossen fiu-lisin v ■/?'ri('i('»>. Id., Luth., ' «Ikint^cwant, buchbli-Llicr, spii/.e Iiubeii
Narr, -10.
iKiii cdtdniiiii hfl sich adelich und lauy:c sthtcken kuuiL-nt lu Elba» vuii
angelegt in einer seidinen achuben». Pauli.
iäO. — «Ein her, der hat ein damasline achu-
den ersten Etii,'elciidern 1300». Kö«.. 876. 487.
Schedig, schädlich. — «i>ie achedigstm giff*
ftm an, nnd hat ein rot baret nff». Ibid.. S51. ' tigstcn gleisener». Bntcer, Weiss., 1, 3 a.
— Ein Ritter «kam in einer nuirderin daniastin Schefliii, Schevelin. das fmu/ javcline.
adMuben*. Ibid., 117. — «Schon achaubcn au- 1 VVurfspiesa. — «Gewer damit man flehtet und
tragen». Zeil, q, 8 b. — «Die hoffertigen . . . I ein Mensch das ander ertödtec, als da seind
seind die kaufflewt nitt, und werend schon ' Schwerter, Hellebartcn, Lnntrcn. Pfeil, Arm-
die aehauben noch als kostlich». Blindcnf., B, ' brüst, Büchsen. Schefliw. Geiler, Bros., 1, 99 K
«Es warifcn ettlich spiess nnd MA^Ii{y»».
Im ■ Ringm.. ('äsar, 13 b. 39 b.
Scbeftlin, dimin, von Schaft (s. dies Wort).
Auf ein Scheftlin stellen:
1. Etwas som Kauf auslegen. — Die Mütter
Ichren ihre Töchter «ir brfiatlin vff ein aekeftUn
schicken». Murner. Nb., 184. 91 1 Sehellll., i,
8 tt; Hille, C. 3
2. Etwas bei Seite legen — «Damm setz
ich alle witz und verannfft vff ein «dhj^Uiii».
9*.
Schauer, Hagel. Schmeller, 2, 449
Traum «grossen achauer sehen ...» 'Schauer I
BChlahen. sobn, Itatliselb.. A, 3 1^ ; U, 1
Schanerfener, Blitz, von ächür. Gewittcr-
Bchaner. Gott wird Piagen senden, «reiff,
bagel, denner und wftaiir/«iMr>.BTant, Lnyensp.,
168 b.
Schaafalt, Beispiel, Vorbild, eigcntl. das
vordere Ende eines Stückes Tcdi, das nach
aussen gelegt wird nnd immer da^ h&uc za \ Id., Luth. Narr, 3.
sein pHegt; auch Anblick, das frans, spectacle, , Scheibelecht, rund wie eine Scheibe. —
Schauspiel. — «Nim den Schaufalt, das solt «Die sclieibelecht Hostie die ist rotund . .
sein der geistlich Stat, Bischof, Babst, Cardi- acheibeleeht als ein Deller». Oeiler, BrÖ».,
der Sdidiifult 62 **. — «Ein achetbtlecht Tentzlin, chorus ud
Der Rath traf i modum ouronae, ein Reihentanlz». id.« Post.,
tüil, Probst, Dechan, ctc
ist ful». Geiler, Emeis, 20 ^
Anstalten tdas mengHch in guter ordnnng 1 2. öO «. Bte.
und prachtUchem achaufalt solch inreiten des ächeibenliut. 8. Schoub.
bischoffs . . . sehen möcht». Brant, Bisch.
Wilh , 272. — «Wir werden t&glich ein schau
2»cheid!«chaf. — «Die schebigen rudigen
Schaf, die die andern Schaf verderben, dieselb
faU der weit iintl den engein». Capito, Treger, heissen Seheidachaf * , weil sie von den andern
L, 4 «. — «Wir mögen wol der weit schabab
nnd der engel «dbot^off sein*. Id, Cnrlst., a,
8 b.
Dasypodins: *SdMufaIt, specimen».
Schebig, vom. lat. scabiosus. ]. Kr;ii/i<;. —
geschieden werden. Geiler, Has im Pf., D, ö ».
Schelbonm. Scherz, 1388, hat aas dem Le>
xicon des Dasypodius: Schelb, transversna,
limuR ; also vielleicht Schelbonm, Querbalken?
— «Km .sJuthi'iiiii /(i der Icitern in dem burn».
«Also ist es auch mit denen die achebig sind , 1417. S. Xhom. Fabr. — «2 seh. amb 3 achel-
nnd sieh kratnen; so fil sie sieh me lornteen, | &ottMe und amb 8 latten zh röstende kA dem
so Iii sie nie bisset». Oeil. r, Holl. Low. D, glasefenster» (Rüsten, das Goriisi niarhon).
1418. Ibid. — «Ein achelboum zb den beiden
im garten». 1489. Ibid — «6 «cMfIftoiMRe».
8 b. — «0 dn grindiger, achtbiger liarr, war-
umb krat/Astu dich nit?» Id., Narr.. 96 «. —
Will man beiiaihen, «die ersten fragen die 1441. Ibid.
man thut, — die ist wie vtl sie hab des gut , Scheich, Scheie, Scheler, Hengst, Beschä-
— und ob ir ai der seokel schwere, — ob sie I ler. Sehers, latftt. — «Die vögete solont geben
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den dorüütcn . . . einen nchdehen*. Logeln-
heim, 1404. Weisth., 4, 146. - Der Abt von
Harbach boll «einen schelhen den burgern
dargen ze aneganden meigeii». Welter onten :
«einen folen oder scMkr*. Oberhcrfrhcim, 15
Jh. Ibid.. 4, 138. 13Ö. - «Der mcyger sol
der gebursam geben »n dem meygeUge einen
scheltm, der 5 pfonde wert si». Ohnenheim,
14 Jh. Ibid., 4, 240. — Uer Vogt soU dem
Dorf geben ««inen 8eMtr», Dettweiler, 1880.
Ibid., 5, 482.
Schelet. S. Sehelot. ^ ,
Schelfe, Schelfete, Schale der Bfttnnfrfietite.
— «Der Äffe, wenn der ein Nuss aufbeisset
in der ^-r&nen Schelfe^ und aUbald er gewar
w ürt der Bitterkeit der ansseni Binden, «0
würft er die Nuss von im und snohet nit die
Süssikeit des Kerens der in der herlen 8<MS
verborgen ligt». Geiler, Pred. n. L., 19 •. —
«Sich an diu grosse Narrheit, du erweist die
SchelfeUn für den Upfel, din Sei ist der Opfei,
der Leib ist die Sehelfelen*. 11^ Narr., 188 K
Etc. — *Granatöpfclschelfen. . . . iAtlfet» .
Bninscliw., Chir. 127 »>. 77
Dasypodius : 'Schelfe, putamen». — Göll,
485, hnt: «Tanica, 5cM^<n**> — Schmid, 457.
Schelken,ScbelkelD, jemanden einen Schalk
ueunen, schmähen. — «... So dich einer . , .
geeehendet. geschelckt und offenlich geschmäht
hat». Geiler. Post, 2,62»». — «Wenn man
einem in das Antlit sagt : du bist ein Lecker,
ein Buh. denn so heissct es nicht hinderreden,
sunder achelcklen oder leatern*. Id., Siind. des
M , 1^ a. Etc.
Schelklleli. Scbalklteh, liinterlietig, trüge-
risch. Scherz. 1374. S. auch SchaUceht —
«Üppige und scheUdiche wortc». Gebete, 14 Jh.
— fiaao sagt an Esau; «din brftder kam
schelgliche und hot dincn segcn pcnomen».
£öa., 254. — *Schalkiiche gedencke gegen
ieman». Bibteb., 64.
Schellig, w ahnsiiiiii;;, toll, verrückt. -
Sie sprachen von Christo «er wer »cftellig und
wer besessen». Maro. 3, 91. Geiler, Post, 2
53 f». — «Nicht biss schellig und unsinnig als
ein wütender Hund». Id., Ev. mit Usst, li)5
Bio. — in der Fastnacht, «welcher dann nag
sin schäUig gant/. der meint er hab billich
den krants*. Braut. Nsch., 112. — Manche
Frau Ärent sieh «wann sie ein narren binden
kan, ■- das er wirt gantz ein §didlig man».
Mnrner, Nb., löl. — «... das fleh der töfel
gibt den segen« — so er deeh anders apt ist
worden — in ewrem SO schelligen orden». Id.,
Schelm., i, 2 <>. — « . . das ich gantz scMitg
bin nnd wat>. Id., Gevehnt, t, 9 «. — «Wie
kiint ir also selieUig sein, — dns ir nit sehen
bftsz darein?» Id., Bad., D, 2 ». — «Von diser
red sie »dieUig tfurens) ward». Id., Virg., N,
4 — «Ein sehelltrj r man mag kein geschefft
handien, denn er \ crsiadt nit was er dut».
Id., InsÜt, 96 «. Etc — «Wie tlun mein
gmüt so scfieUigkUdi?» Id., Virg., JI, 8 —
«Die hochsinnigen . . . werden gewoniich i
9du^». Adelphus, Fic., 188 - «Sie werden (
halber schellig darüber und wissen nit oh es
gut oder bosz sei». ZeU, r, 2 b. — Sie köniiens i
weder heben noch legen, ea macht lia
and wanwitzig». Brunf., Anst., 6 «.
Das noch bei Dasypodius vorkommende
Wort haben Einige von der Schelle abgeleitet,
ilie zu den Abzeichen der Hofnarren gehört«,
lu seinen Predigten über Brants Naeb., theilt
Geiler die venoliedenen Schaaren der Narren
jede in eine gewisse Anzahl von Schellen.
Schellig ist aber eher das Wart sdWEee, du
bald verduUt, lehan bedeatel» bald von Büuae,
wüthend.
ScheUigkeit, Tollheit, Wahnsinn. — «Un-
sinnigkeit oder ScheUigkeit*. Geiler, Post., 3,
132 1>; Irrig Schaf, D. « - «Die schuld iit
unser adusUtgkeil». Muraei , Bad., G, 3 —
Anna glaubte nieht Dido wolle sich tödten,
«und trawt ir nit aoeh sduUi^ceU: Id^ Virg.,
M, 5 Etc.
geheim, mase. Seiherz, 1390. 1. Pest, Seuche.
- «ScÄWw«, peMilcntia». Herrad, 18H *h[
ander disen ohseu dekeine, der von alter«
oder Yon andere swaeheite, an (ohne, anage-
nommen) den siechtagon dez schelmm unnütxc
würt zum phluge . . .» (lat. Text, morbus con«
tagii). 1« Stodtr. Grand., 2, 82. — Im Jahr
1540 .Knni ein gemeinre schelme und eia
sterbe« under die lüte». Glos., l;-ü. — <Schd-
fiwnfMt», Notii auf dem Lande durch eine
Viehseuche. 1413. Weisth., 5, 47K. — «Do
schlegt einen der Schüm, do die I'estilentr».
Geiler, Selanp., Vocabul. von 1482:
*8ehdm oder gemeiner Tod, pestiientia». Frisch,
2, 172.
2. Aas. — Naeh der Sfindflnth ward die Erde
«entreinot von den flotm srhnhi^ji die alle
erdrunkent». K.ön., 244. — bie «uiisseui ouch
die schdimm die an dem wegedot log. ut». IhvL
244. — Orte wo man das Aas begrub : «Der
tdtehnacker». Behlenheim, 18 Jh. — «Der
ieMmenM»«f€. SeherweUer, IM2. — «Die
uchelmengrube» , bei Strassb. tin ! an 9 and.ra
Orten, 16 Jk u. f. — «In dem ad*olm£iücirchi*f.
Imbsheim. 1488. - «Gedenek warzu du gtr
Uald werden musst nach deinem Tod. ein
Minckender Schelm^ ein Ass der Würm».
Geiler, 7 Sebeiden, H, 3 Ete. — Vergififti^?«
denijjffe der grebcr oder s^elmen des todten
vichs». Brunschw., Pest, 3«. — «. . ww
man die nas vor einem ncMmen verstopfft . . .»
«Gr. b.M- voll schdmetibein». lUindenf., B, l ••
— ttkJwlmemcIUnder». Pauli, liJO.
3. Se^mpfwort: schlechter Mensch. —
«... So du bist ein Eclrcrht-r, «in Dieb .
ein SchebOf ein Bub und em Leclccr». Gtikr.
Post, 8, 102*. — «Dn lamer Schdm, dt
blinder Schelm*. Id., Sünd. des M., 35 «. Etc.
Scholmengrube, Gmbe wo das Aas ia
Thiere vergraben wnrde. — Geiler, Biig.,
y'j2 i>. - .In die scheJmengrub darvon -
mustn von dcu wercken s ton ».Körner, Schelm-,
g, 8b; Nb., 222; ülensp., 68. — S. mmA
Schelm.
Schelmenschinder, Schinder des gefallenea
Viehs, Abdecker. — Geiler, Et. mit VmL
[j40b; Bilg., 172 - Murner. ülensp., Ä
S. auch Schelm und Grteben$chinder.
Die Strassb. Schelmengrube war tot äm
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jetzigea Kroneaburgerthor, ehmab unn eit des
Oalgens.
Schelmig. aasartig'. — Geiler, 8 Hariea,
46 b. S. die .Stelle s. v. butUndig.
Schelot, Scbelet, Schale der Baumfrächte.
der Zwiebel, etc. — «Ein Zöbel ist eiu itel
Scheht und Haut ; wenn man ein Haut herab
macht, so ist ein ander ila». Geiler, Bros..
9 58 b. — «Bio ScheUU» iigeu iüader der
Thfir». Id, Arb. hniii., 101 b. Ete. — ^Öpfel-
wÄeiet». Brunschw., Medir., ISl b - «Wasser,
von den gryenen nu$z»cheioien gebraut». Gersd.,
TBK
Scheme, Schern nie. fem ., Schemmin;?. ma.sc,
ein Fclilname. Zu Sduime oder zu Sdmm Y
Jedenfalls zu Schemen — <Uf der »chanen».
HittelkanMU, IHOI. — «In der sdumme»,
Kurtcenhanten, 1316. — «An — in dem Khem-
minge». Reichstiitt, 1309. Hangenbieten, 1.1Ö7.
ädiemel. 1. i^'eldmaas. ~ «Mn halb gcheme*
matten». Trneh«er8liei]]i,llMB. - «Drieiidl«iwlff»
Matten. Ebersheim, 1860. - «Fftnf adtemü
mit reben». Printzheim, 1337.
2. Feldname. — «An — in dem schemel».
Fridolsheim, 1286. Mntzis:. 1361». Etc. — 'Hiius
ager, heisset der »chemei». Dorlisbeim. Iö3l.
— «Tinea bi befa OrimoitsfcAeaMi». Nordbdm,
im.
Sehemelleb. 8. Sdkamdkik.
Schemen, Schemmen. — «Dimiiia frehta
tehemetuier in Geberbacb». Ingeuheim, lä71.
— «Ein schemminder aeker aebent dem grase-
Avcg^c». Mittelhausen, 1294. — «Ein zweitel.
heisset sehemit*. Ibid., 1296. — «Unus ager, ist
ekaec^emende ; dimidius ager dictus schemeruie».
Meinolsheim, 1829. — «Ein schemede lialp
acker». Schwindratzheim, 1300. — «Ein ackcr
der scliemmct nebent des sun von Kiinheim»
Kienheim, 1316. — «Ein acker mitten in dem
berge si^emmenäe nebent Jaeob Streber».
ScTincrßheim, 1343. — «Duo ai,Ti in Wachen-
tal und achemet einrc fiir». Küttoläheim. IH43.
— «Ein acker, «dbemet in dem velde». Sebiltig-
heim. 14 Jh.
Schemig. schäm liüii. Scherz, 1892. — «Die
frowe, die erber und schemig was ...» Mär-
lein, 17. — Eine Brant «sol gar billichc blüde
und Mchemmig sin». Nie. v. Basel. Bek. Taul..
29 - Ihr Weiber, «war luint ir u\\ er «c/iTm-
mige g&te wibesgeberde getoa? wie hat sü
der tttM so gar enweg !> Ibid., 48. — «Das
Schaf ist unscncdlich . . §dyumig und forebt-
sam». Geiler. Irri? Schaf, A, 2 «.
Sdwnden. l. Zu Schanden machen, confnn-
dere. — Ein ilönoh «von dem sich die Teufel
beklagen, das er sie geachentiet». Geiler, Irrig
Schaf, C, 4 b. — «Noob dannooht sind ir
(Seheimen) bargesteit, — von mir geschendt
in aller weit». Mnmer, Schelm., k, 8 K —
Selicinhcilis:c, «das (ich gott scIiend, — wie
das ir {rumme leat verbleudtl» Ibid , g, 7 i>.
— «Oot sdkend denselben allefonts I» Id., Lnth.
Narr. 48.
2. Einem Schande bereiten, beschimpfen,
llstem. — «Ein bind, dem man seinen Willen
laszt, das geschent sein Muter*. Prov., 29. 16.
GeUer, Narr., dl i>. Etc — «Der ungerecht ge-
HMuda Vit, nndwdrt dpeb salbst ^csdUbrt
bi wil*. Brant, Nsch., 44. ~ «Sie dunt . . .
all weit getdtmiden und euch gott». Ibid., 71.
— «. . Also schendt und lestert man prot».
Id., Layenüp., 168 b. — «Du habest den die
lüt and land — mit dinen büsen wortAtt
gschandt». Mnrner, Schelm., d, 7 «.
ScbenduDg, .\t>--orniss. — Christus spricht:
ics ibt unmüg^lich dub nil kummeii sol Sehend -
ung, we aber dem durch den tu kompt». Gei-
ler, £v. mit Usst., 117 ».
Schenk, Geschenk. Gabe. Scherz, 1393,
Die Juden sollen 2«iiemaaden «miete, »chencke
noch mietewaa geben». 1888. Kdn., Beil., 980.
— Die Beamten schworen «von niemans dhein
schenck noch miete ncmen». 15 Jh. Alte
Urdn., B. M. Etc. — Grosse Kosten die die
Stadl Surassb. «dick gehebt liat in scAmete»,
den keisern und knnigen so bie gewesen sint».
\h Jh. Briefbuch B. — Der Bräutigam schenkt
der Braut «einen nocb vii bessern und edelern
schang: Nie. Basel, Belc. Taul, 80. «IQ*-
ten. Gaben and Schencken die verkeren manchen
Richter». Geiler. Ev. mit Ussl., 6 «. — «Sie
nement kein offenlichen Wucher darvon, als
Gelt, sonder sust kleine Schencken und Güblin,
als ileertriibel, Figen». Id., Post , 2. 17 «.
Etc. — «Allein usz fryem hert/en gat ~ die
»cHmek, die jedem wol anstat». Brant, Nsob.,
99. — «Scbendb nenen macht rerretery». Ibid.,
49. - Man liat «dem m v, rn crwelton bischoff
tiiu limli Jürstetuchenck ^Qihekü» . Id., Bisch.
Wilh.. 242. Ete. — «Knm ich für herrschafft
mit der schencken, — so darff ich» offlich nit
gedencken — warumb ich solche gaben büt».
Murner, Schelm., d, 3». — «... gaben,
schencken, früntlich bitt . . .» Id., Nb., 136.
— «Sie will das für ein achencke hon». Id.,
Virg., R, 4 1j. Etc. — «... wan man inen
»dkauiken und gaben gibt». Paali, 91. — «Mit
gaben nnd sdbMeftm . . .• Adelphus, Barb.,
54 I'. — Ein Herr .schenkt seinen Dienern
kleidör etc., «und sie liugen hader über der
schenck an». Butzer, Neuer., k, 4
Schenke. 1. Eine gewisse Portion Weins.
— «Ein schenke wine«, der drye eine alte
messe (Mass) tAnt». 1466. Qotsbiu anin OSeii-
bürg.
2. Einem «ein «cAanifc»» machen, ihn znm
Wein einladen. — «Wolt iemans einer fröm-
den Personen ^aof der Zonftstube) ein schenke
maeben ...» 1487. TaehenEOnft, 66.
ScheuHel ? — «Da vi! sehensei seind, die
ander dem schein des evaugelii, gern eusser*
lieh rumoren weiten . . ., wider die predigen
wir>. Butzer, Tre^'er, B, 3 ».
Scheutzlen, durch Spott einem Schande be*
reiten, hämisch verspotten. — «Den lasz idi
für ein esel goa, — der nimmermer kau
schimpff verston, — nnd sehimpfft und schents-
iel iederman>. Murner. Nb., 41. — «, . . und
houd darza eiu böses maoi — und wollen
sdkaiittoi alle weit». Id., 4 Ketser, Vorrede.
— I)r. Wif^and «ticng zu Frankfurt schentzkn
an — den piarrer und saust manchen man».
Ibid., A, 1 0, — Er «spot und fcAcniifal omter
leben. Iliid., B, I — *. . . das er ander
leut al&o verbouet und nit gnug scltentelen
kau . . > Bataer, Tr«ger, B, 1 b.
~ 800 -
Scheppelin, diminat. von 8ehappel^K9nM%,
— »Die Alt«n haben den Tod gemalet als ein
Junckfraw, deren Antlit was verlieuckt uad
mit Blut vennasigefe, und het ein Scheppelin
äff von Wermut, und was ordenlich aUo ge-
malt». Geiler, Art. ham., 123 o; Narr., 26 b.
Bte.
Scher, Maulwurf. — t. ..Dorin Wgon sie /n
S rädeln Tag und Nacht wie ein SeJicr oder
[olwerflf im Erdtrich». Geiler. Post., 8,46
Narr., l«7 b; Ev. mit Us^l.. 119 b.
Schere, vou sciioren. abmähen, kleiner Theil
•incr Matte; wohl so viel wie Stög (s. dies
Wort). Scherz, 1394. — «Ein Khere matten».
Truchtershcim, 1343. — «Vier sdteren an
Osterburne». Krnolshcim, 1369. — *Füat scheren
matten in der siegeimAtte». Weitenweiler,
1440. Etc.
Scheren, schcoren, prät. schar. — Der
römische Kaiser Otto «mAot all tag sin
bitcken». Brant, Nach., 60.
Scherhaus, Barbierstube, wo man sich die
Zeit des Wartens mit Spiel und Musik ver-
trieb und überhaupt zusammenkam um sich
zu crgötien. — Ein unsteter Mensch «mag
nieneu blieben, dann laoft er iiierlün, dann
dorthin, dann laaft er ans dem Hans in das
ScherJtaua und spilt im Brott, und lauft von
dem Bretspil wider heim, und lauft also hin
vttd her eben als wer er sebelHg». Geiler, $
Marien, ^ ; Post. 4. 40". — «Sie laufen
auf die Stuben« in des Scherers Maus, und
Bohlahen ein Weil auf der Laoten». Id , Bt9s.,
1, 41 n.
Die Sitte, im Seherhms zu spielen, ward
noch 16S8 verboten. PoUzei^Ordnnng, 88.
Scherse, Schale, bes. der Nnss — «Der
Schersen ist so vil das man den Kernen nit
wol ersehen mag». Geiler, Post , 8, 36 b. ^
«... Und wenn sie lan^; jrenescheri, so fmdent
sie under eim gantzen bester von Schersen
kam ein Nnss». Ibid., 8, Öl
Scherter, Schetter, Art Leinwand. Scherz,
1396. — «Ein kuter von scherter»f dem Job.
V. 8 A marin geravbt. 1800. - «1 sch. nmb
scherter das wisse gewant zft bletzen». 1416.
S. Thora. Fabr. — «Roter sclterter die stftl-
leehelin zt fütemde», 1417. Ibid. Wisser
und roter scherter under das messogcwand»
1418. Ibid — «Ein swartzer gemeiner rock
mit eim ««Wertem fittter». 14^*9. Ludw. v. Odr.
— «Es ist s-cwpsen ein richer Mensch, und der
was bekleidet mit Pnrpur, Sammet oder Da-
mast und mit wissem ScherUr». Geiler, Post .
3, 40«. — «Seine Hembder warent von &7*<?r-
ter und von weichem Tuch». Id., Ev mit
Ussl., dO b. Etc. - Colchicum «damit man
roten sehetter ferbt». Brnnschw.. Dist. 100 b.
ScherKongefleder. ~ «Als da.s Sclicrtzen-
Mfieder ausstreckt under der Schalen wan die
öon scliüint. und wan man im nit me dan ein
wenig uff die i?'übii rürei, t>o zücht es feiti
wider hinein». Geiler, Baum der Sei . 13 b.
— Es meint einer, er habe durch seine Ge-
schenke sich der Treue seiner Geliebten ver-
sicliert, «so ist es nun ein teherUf^tgfider* .
Murncr, Geuchm., y, 1 >>.
Ziemann, 3ö7, führt an, aber ohne Belege:
r *8thtrw999dmr, ahd. §eertif«dera^ KMrigel, Echi-
noraetra, Perca fluviatitis, Bürstlinf;-. ein Fisch».
Frisch, 2, 175, hat nach dem 154U von Aiberus
heransgegebenen Lcxicon: 'Scherjrfedder, echi-
nomptra». Dasypodius kennt das Wort nicht.
In einer S. Galler Handschrift des 9«« .Ih„
Glossen zur h. Schrift enthaltend, steht mccr-
difedera für ostrca ; dies wird die urspriiu;'-
liche Bedeutung sein (Graf, Althuchd bpmch-
•dutz, 3, 448). Dieser Sinn hat sich, nit eiii*
ger Abweichung:, bei Geiler erhalten, wo das
Wort nicht durch Fisch, sondern darcli
Schnecke zu erklären ist, wahrscheinlich eine
Art Helix. Der Voc«b. opt., 46, hat XiOUgt
(eine An Seelisch,, SeherzevUeg.
Schettewe, Schatten Scherz, 1.396. — «Er
sach zwischent ime und deme lichte a!«?
ein schettewe eins menbchcn gar swarz». Mar-
lein, 30.
Schettewen, schattieren« — «Ein gnektttt-
wet sidin tftch». 14M. Taehensnnft, 39.
Schenlich, das die Pferde scheuen macht,
abscheulich. — «Das Schiff ist scheuUeh des
grossen Reithengsten». Geiler, Schiff der P^ .
10 a. — «Disz alles seind je scfietolich und
grewüch aberglaubeo*. Batser, Nener.« Cl, 4K
SdienticbeU. Snbet von seheiiUoli. — «Die
fünft Ki<..'enschaft des Schiffs istiSdbMttcMail...»
Geiler, Schiff der Pen., 10 K
Scheimi^, Abeehen. S. aneli J9ekMmm§. —
' «Sie haben mich jnen /.a einer sdteyhmg
macht*. Nachtig.. Psalter, 2SSL
Behibelebt, Seliibeiig, mnd wie «ine Sobcibe
— «Das Kinne was runt SLhibehht* . Altswert,
'ib. — «Die schibelehte matte», in ö Bannen,
14 Jh. — cDie sdUbeleAte almende». Bohr, 18
Jh. - Der Aassiit/.ipm «äugen werden rot
und schybeUchi» . Gersd., 74 _ «Sin welle
tdUftclM! oder rotnndo graben». Ade^ikH^
Türk., D. 6
•Schicken, geschickt machen, zurichten. —
tDas Schweigen schicket des Menschen Gemit
zu ontpfahon {göttliche Genad» iler, Selenp..
Iö8 - «Der heilig Geist schickt unser Ge
mfit recht in im selber, damit es sich in gutes
Dingen recht hab». Id., Arb. hum., 65 ^. Etc.
Schief, neutr., Splitter. — Jeder Euber
«gibt 38 heUbteil flachs, und sollen die also
schon sein, wo ein schief darausz fiele uf ein
tichM-arzen mantel, als manch 30 sch. soll er
verfallen stin». (MPweiler, 16 Jh. W«lalk., 5,
515.
Schiern, so viel wie Schäme, Larve, Schein,
.^cherz, 1401. — «... das eins zör kirchen
i;inge durch schiemas willen». 1400. WinkJer-
prozess, 62, — «äie lünt das durch aüucmmcs
willen». Ibid,, 41.
Sehiene, Scheibe. — Er gab den Pfennig
«sjmc suue uf eine iserin schiene». Marie ;n,
16.
Schlepp, SchiofTe, Schuppe — «Der \\'a\-
lisch . . . iiat ein Kipp der ist als die
nen erin Schilt und gesamen gofii^n mit Sdue-
pen . . ., je ein Schiltlin oder Schiep \»ilr:
dazu gefügt der andern». Geiler, iSund des
M., 14 i> ; Arb. hum., 41 — «... als eia
rüde, mit dürren achieffen die haut überzie-
hent . . .> (ardens squama). Marner, Gajac,
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— 301 -
403. Heate bei ans Sehiffterle. — «... da^
wir rtit flsebspeiBs ... des teaftli . . . Bles-
sen, au Ii -lir anhangen sollen seinen «e^t'eppen».
Wann, Trost, 3ö *Chtachiepte £fich>.
Ibid. — «Do ein menseli stMeppen gleich den
kleien uff dem honpt haben ist ...» Brunschw..
BUiL, 19 ». 46 K — «Uff dem haubt vil kleiner
mkBiMn elf die klyen seint . . .> Oeirsd., 7t b.
Schiere, bald. Scherz, 1401. — «Sin schöner
Up ... — So schiere solte an im zergan, —
ünde ein to frühes ende han». GoUfir. Str.
I, 18. Etc. — «Donoch schiere l:<-m er j^cn
Borne». Clos., a'6. — «E& stot leider an daz
dem dinge anders wil -werden Man mfts
schiere mit Icrcu. niit bri ilii^nn. Tnuler, 452
(78;. — «Das Bolt du schiere beiladen was got
mitte meinet». Menwin, 9 Felsen, 4. ^ «Ich
vöbrte ich müsse gar «cÄiere sterben». Nie v.
BaseL, 143. £to, — Christas hat Zachäus
«gar iOitre bekeret». Eis. Pred., 8, 101. —
Je mehr einer «Helfer hat sincn herren zft
bittende, so er ie schierer wirt erhöret». £ls.
Pred.p 2, 106. — «Do koment die fisgonden
bnrgere den im noch so eil «dUsrsstemShtent».
Clos , 83.
Schiessewage, Schnellwage. SehMstoage,
Schniellcr, 2, 47a, Wage die leicht aufschiesst.
aufschnellt -- «Es sol dehein kreraer dehein
schiessetcoge haben». 1470. Alte Ordn.. }{. 2.
Schiessrain. S'chützenplatz. — «Am Schies-
rein *do n»au urab Gaben schiisst mit Büchsen,
so stelt man ein Scheiben dorthin, und wer
den Zeuger in mitten trifft, der hat ein Schiit/;
er muss aber nit eben den Zweck treffen,
wen schiisst er ein Span weit vom Zweck
oder zwü Spannen, oder trifft nummen die
Scheib an einem Ort, so hat er dennecht ein
Schätz*. Oeiler, Brös., ), 94^.
Per alte strassb Scliiessrain bestand untci
diesem Namen bis zur Zeit der Eevolation ;
nahe dabei wurde im Jahre 1764 der Contades
angelegt.
Scbiferecht, splitterig. — Der Aussätzigen
Hant «würt schüferedU Qod moh von laageti
rudcn>. Gersd . 74 b.
Schiferlin, Splitter. — «Hab acht ob keine
bcinlin oder schiferlin liegen» in einer Kopf-
wunde. Gersd., 19 b. •
Schiffbrüchen. SchifFbrnch leiden. — «. . .
in welchem glauben ot'iilM n / vcrachtunp
gesch^fibrüdU haben». Marner, Adel. H. 4 «.
Bcktirbrllchig, Scbiflnbmeh bereitend -
«Das untrew bdsz adiiffhrüchtg meci ■ "^f (inier.
Virg., B, Si — «Scylieom, das schij'brüchiy
«?t». Ibid., J, 6 ■.
SchifTung. Seher/., 1402. 1 ^f fr 1 sich ein-
sosehiffen. — «Als er do schiffunge vant, —
Br für «e Britanie in das lant». Oottfr. y. Str..
1, 55.
H. Flotte. — «Dieweil die feind mit irer
»diijfmmg du ni6r an allen orten inn hatten ...»
Bingm., Cäsar, II' ' — -I'ie Venedi^^er
aehiekten eine grosse schtff'ung wider die Tür-
ken». Adelphm, Türt.« — «Ein ge-
wappnet» ketnik^fimg*. Id., Bhodii, A, 6 «.
Etc.
3. SeUChhrt. — Unitig, Schaden, der «die
tekjftmgs auGrte», die Sehiffiahrt anf dem
ScliiCgraben, 1408. Weisth., 1, 691. — «Die
hispanisehen schiff ungen*. Brant, Laycnsp.,
C, ö <). Brant hat an die, 1507 erschienenen,
qaatuor Americi Vespacii navigationesgedaoht.
— Henetes vergass «der sehiffting za wehren»*
Horner, Tir^r., 0, 2
•Schifeiifte, naufragiam» Uerrad. 190.
Sdiileeht, aeheel. — «BÜn lauer oder sdhyl-
<;c^«r mensch» (Inscos, tig. einiogig). Mumer,
lustit. 120 K «
Schilibire, Art Birne. — Jeder misst die
Zeit nach den Ereignissen, die ihn besonders
betreften; so z B. «wenn einer ein Buren
froget: sv weller Zit was es im Jor do der
Künifr im Land was? so antwortet der Bnr:
die geleu Schilibiem worent eben zitig». Gei-
ler. Post.. 8, 55 b ; BrSs., 8, 66 «.
Schilteht, schildarticr, rnnd, oder mit einem
Schild versehen. — «Dar, schiltehte ort da der
galge uffe stot*. bei Strassbuig. 1297. Stadt-
Arch. — «Es wer nit not . . • schütecht lüsz
in beltx zu setzen». Mumer, Schelm., d, ö b;
Luth, Narr, im. löO, schtHlüs.
Schimbelt/en, nach Schimmel schmecken.
— Der Zins u ein «sol nüt . . . schimbellsen».
Gemar, U Jh Hanauer, Conit., 856.
Schimpf. Scherz, 1407.
1. Scherz, Spass. — «Swaz sehimp/es ir e
wol gezam . , .» Gottfr. v. Str., J, IH. Etc.
— Tiberius «was ein ^Yintrenker, und het dri
namen, Claudias Tiberius Nero ; do nannten
in die spillüte : Claudias Biberius Mero, dureh
schimph». Clos., 27. — Darin:^ «schickt an
Alexander Spielzeug, «das da doiuitte dich
solt üben und adumpf haben». Kdn., iK)6. —
«Wennc kü das sprochent, in were schimpf
oder erucht, so erschraj; ich». Nie. v. Baseii
ms. «Sie treib mit mir gar g&ten schimpf».
Altswert, 27 • «I>er schimpff ist worden
pcurisch». Guldin Spil, 56. — «Es ist ein er-
samer Schimpfe da ein Mensch mit seinen
Schimpfworten macht die Leut lachen». Geiler,
Sünd des M., 52 b. — «Es ist kein &liimpf
(leichter Spass) in den Himmel zn kommen».
Id., Geistl Spinn , M, 6 Etc. — Bist du mit
Frauen am Tisch, «so trib all schimpff und
freidenspil». Jirant, Thesra., c, 4 ». — «Zu
sdiimpff und ernst und allem spil — Undt
man hie narren wie man wil». Id., Nsch., '6.
— «Wer kind und narren sich ninibt an, —
der soll ir sekimgff für gnt oaoh hau». Ibid.,
68. Ete. — «Ich heb von diser weite tand —
so luiinchen schimpff nnd ernst gethen».
Murner, Geuchm., b, 1 b. - «Mich bdunkt des
seAmiß^s sei letz gnug». Id., 4 Ketter, J, % >».
— « . . Ob mir das stand zu eren an, —
das ioh so manch schimjpffred hab tan, — so
ich doch bin ein geistlieh man». Id., Nb., 978.
Ete, - «Wan di r schimpff /u dem allerbesten
ist, so sol man uffhören». Pauli, 72. — «Spile
nnd aekimpffe oder andre knrtxwylige dinge».
! Adelphus, Fic, IdH». — «. . 1 ivun ioh dir
ein kurtze schimpffred sageu musz». Fries,
4ß^. — «Bin s^A/ümpffredige gesehieht». Ibid.,
23 fi.
2. Turnior.BiiteräpieUim Gegensatz zu Ernst,
wirklieher Kampf. — «Er Ar sft schimpfe and
K& eneete»« Hie. Basel, 80. — «Bitterlicher
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— «» -
aehimpf ist gar zfimole zt enie«t geworden».
B.I[enwin, » Felsen, »7.
Dasypodios: •Schimpf, jocos».
Schimpfen. Scherz, 1408. 1. Scherzen. —
«Sdumpfen und spotten — Daz kund ich alles
also wol». Gottfr. v. Str., I. 105. — tEs seint
ait all Narren die schimpfen, wann es gehört
einem Weisen etwan zu Zeiten schimpfen*
Quiler« Marr., 186 — «Da hast geschimpft.
dir was nit Emst». Id.. AtIi. hnn., 10» b.
Etc. — Ein sclileclitor Prediger «lacht nml
tchtmgfft mir von der bellen». Murner, Schelm.,
5 *. — «Wer dem ungelerten will schreiben,
der njas7, schimpfen vil». Ibid., k, 6 «Es
ist nit gut mit. wibon schimpffen». id , Geuchn; ,
b, 8 ^. Ktc. — «Es ist nit schimpfen mit aqna-
fort oder dergliehen xu distillieren». Branschw .
Dist, 14 •# — «Ficr junckfrawen... sehimpfften
mit einander». Pauli, 17. «Wolan, das ist
geschintpfet, damit jr sehen das ich nit mer
Bornig sov>. Zell, H, 4 1». — «Ea iat nit so
at^impjffen mit dieser red». Tbid . M, 4 ».
2. Zum Scherz fechten. ■- Er «tet der glich
also ob er mit ^imo swcrte wolle vor dem
künige schimpf K-mi. 444
Schimpflg, Sciuniptlich. scherzhaft, kurz-
weilig. Scherz, 1408. ~ «Der ritter nam sinen
sun und fürte in s& den lüten th allen JcAunp-
figen dingen». Nie. r. Baael, 79. — Er redete
«mit dem würte schimpliche*. Kiui , 45H. —
«Der was der aller aehimj^fiichesU , . man bi
den Uten». Miriein, i6. — «Wer trinkt fiber
masz. der wirt schimpfflich als ein äff» Quidin
Spilt 40. ~ «Man spricht, ein schimpfiger Qe-
fort dor iTut Kurtzwile kan maehen. der ist
dem ein Eullwagen mit dem er £rat» Geiler.
Bilg , iJläJ — «... Schimpfikhe lied mit
Mässikeit». Id., Schiff der Pen", 30 b Etc -
«Es zimbt sich daa der jüugUng sy schimpfig
. . .» (jocosns). Brant. Iforetns, a, 7 b.
— tWl-..' twan Kchimpfig». Id.. Cato. b, 1 i»
— «Waeiu erlich gselschafft ist, — schimpflich
sflobtig zngerist . . .» Mamer, Schelm, h.
ij - «Tch hab mit willen nnd mit wissen
— mit Stichwort keinen menschen bissen. -
allein ein idiimpüich straf geton*. Id.. Nb..
279. — «. . . und ist dis buch getaufft . . .
Scliiuipf und Ernst, wan vil schimpffUchcr.
kurtzweiliger nnd leolieriichcr exempel darin
■ein ...» Pauli, lH, — «Ich wil ein« chimpf
UMb mit jm reden». Zell, H, 4 >>. — Oapito
hat mehrmals s hunpflich im heutigen Sinn,
z. £. : *schimpjiicih ist es das wir von juden
iolten gelt nenten, Chrietiim an predigen».
Treger. M. 1
ächin, Schein. 1. Erscheinung, £r/.eigung
— Paulos bat Gott nm «hiUfes schein». Mur-
ner, Bad,, H, 3 — «... so ir begerent
hilffes schein». Id., Virg., R, 3 «. — Dido «in
und alle gesellen sein — ehrlich emptieng
mit hüffiea «eh«*n». Ibid., A., ü ». — Yonm
«du «art nnd frttndlieiie hertsenleld, - dn
allerliebste kranckheil min. — min Zuversicht
on hilffes schin. — on hilff und niiu hußnung
hie uff erd*. Id.. Genehm , m, 1 >>.
2. Im Schein von ct%va.s sein, sich als solche«
zeigen. — «Ein jeder der uiu Icig wil sin,
-» mag er nit lin im rittera «oHm, aig er
doch ein guter faszknecht». Braut, Moretus, b,
6 «Da dn nmlonlBit im narren «dhrä . . .»
Murner, Nb.. i'' — «80 du nmloui&t in cscls
schiu . . .» Ibid., 40. — «Verheissen dünkt
mieli adlieh sein. — so leisten (bezahlen) gat
in panren schein». Id., Schelm., b, 1 b. —
«. . . das er durinn ein herr mocht sein —
under dem obMrrantaer «dhaMi». UL 4 Xetier,
E, 5 b.
3. Schein thun, zeigen, erweisen, offenbaren.
Scherz, 1687. — Gott will «dem sünder schin
t&n» mit seiner Gnade. Verse. Briefb. — «Der
ist ein narr, der wtg will sin — und weder
^■limpff noch mos/, dut schin*. Brant, Nselk,
II. — «Wie Touch den oogen ist nit gat, —
was essieli oneh den senen dut, — des glich
der trag nnd ful dnt /tchin*. Tliid.. 92. —
«Darnach uns armen hilffes schin — t>ult thun
die freuntlich keiserin» (Karla). Hurner, 4
Ketzer. A, 1 « — «. . . dan wirt dir uot dun
hilffes schein». Bad.. B, 4 — «Tha uns,
Herr, deiner gnaden sehin». Ibid., E, 1 b —
< . . das ioli in tbet auch hilffes schein». Id.,
Virg., M, 6 J». — «Ir, göttin (Husen), thnnt
mir hilffes schein, — Und gebont mir BU fingOB
ein». Ibid.. Z, ö «.
4. Schein werden, scheinbar werden, sieh
zeii^cn». - «Das wart an Saul mit David
schtn». Braut, Nsch., &ö.
Schinber, Scbinberlich, scheinbar, m die
Augen fallend, offenbar, sichtbar Scherz. 1409.
- «Ir gemeine herses wäre — Dia wart so
scUnAibrt . . .» Gottfr. v. Str., 1, 107. —
Papst Innocenz machte «löbliche werp: die
noch z& Kome sshtnber t>iat». Glos.. 26. —
Der Körper des h. Florenz ist zum Theil an
S. Thoraae, tnm Theil zu Haslach, «do er
schyn^er zeichen dht und onch zü S. Thoman».
Köa., 611. — «Wir haut (empfangenes Geld)
in unsern schinbem nutz und frummen bekert
und angeleit». 1404. Reg. B. 39. Etc - «Da«
ist so schtnbcrlicfic ietze . . . wie . . menglieh
dem andern das sine abebrichtet». Tauler, 82
(17). — Die Yemnnft mag die gdttliche
Wahrheit «in dcheinen weg niemer schir.hrr-
lieher noch sicherlicher bas behalten, wan-
ne ...» R Herswin. ms. — Der Teufel kann
«zft einem mole gar schinherUche zft dir käm-
men auezftsekende aise übe er were ein sehouer
cn^'cl». Nie. Basel, ms.
Schinden. — Dem Votrt soll mwn coben
«ein geschunden bett . . üarut er ligeu mag».
Hollfrankenheim, 15 Jh. Weisth., 1, 743. —
Den Bannherren, wenn sie nach Bisehweiler
kommen, soll man tgesehunden bette geben».
1458. Hanauer, Cunstit., ;:.'3n Ti^ ui Kurclit
des Bannherrn gibt man «ein gescimnden bett».
Gffwefler. 16 Jh. Weieth., 6, 616. — Seheint
de^!>elbe zu sein wie das was man im Hbrr-
Elsftöii krachend Bett nannte; s krachen.
Warum aber ges(hunden7 Die Erklimng von-
Scher/:. I4UU, lectns minus molUs, satitt ido-
neus, scheint nicht genügend.
Schindmesser. — Alte Lonte vergessen
oft «dasB sie die .\xt uff der Achseln tragen
tein Axt ist wie ein L, thut fünftzig), uud
daa aia daa aiMtdmum in dem mm'
Digltized by Go -v,i'-
— 308 -
hand». Geiler. Narr., 30 a. _ <Dm
im ars hnn». Braut, Nhch., 8.
Frank, 1, 29 ; 2, ö? i; «das Schindmeuer
im HiDderu tr»gea>, alt sein, dem Tode nah
•dB. Diece Bedensut iit ohne ZweifM auf
einen Gebrauch der Met/.ger /;arückEuführon.
~ <Da« fierd alter keisset seuiam, and ist
das lotet wbM der grub, «nd das «e)WiMlM«tter
im an>. Fries. ^ ^
ScWnevebe. Stoff der *Vehe», Pelz, zo
ioin Rcheint. falscher Pelr.. — «Ein kogelh&t
mit scfiinevehe», dem Joh. v. S. Amarin ge-
raubL 1300. — «Ein sehinfehe veder, die was
Under des ilechons rot!r>. 1418. 8 Thom. Fabr.
Bcbinbnt, breiter Hut um sieh vor dem
Soiitiettseheiii tn ItowahToii. Der Pilger
brancl r meinen Schinhut fttr die Hits mid
8nuneu>. Geiler. Bilg., 62
Allemanisch Schiehut. Hebel, 2, 272.
Scbinthuiis, Sclilachthaas. -- »Per narrcclit
Mensch will uit glauben da« in der Teufel
fürt in Banden, bis das er in bringt zum
Schinthus, da in die göttlich Straf für den
Kopf schlecht». Geiler, Baum der Sei.. 97
S<Li]if [i i Ii Güdcke. 146. der Pflock, wo-
rauf die Armbrust beim Anlegen ruht. —
tSnem Sehfiteen «ist vennekt etnloder »dUpff:
Brant, Nsch , 73.
Schirmeu, fechi^u, uig. parireu ; franz. es-
criiner. engl, to skirmish. Scherz, 1411. —
«Wol schirmen, stark»» rinppn>. Gottfr. v. Str..
1, 31. — tSehimient va&ie al umbe üch mit.
dem swerte des heiligen gottes wortes». Tau-
ler, 322 (66). — «Es kompt das zwen mit
einander tchirmen mit zweien Schwertern, der
ein ni'M 'i; wol dem andern ein Schlappen
setzen und im ein Or abhauen, oder im den
Knopf oder das Crfits in die Zoen stoseen
das im da.s Mul blutet, aber er thut es nit.
er zeugt, et» im, oder so es daran iat so schlecht
er mit flachem Schwert dar». QoOor, Bros..
1, 103 a. — «Einer der do numnion h-^Ihf^r
schirmen kan, der selb wiirt ee gebciilagmi
weder der do gantz nüt kan . . . Aber einer
dor do nssgelert hat und tchirmen kan, der
selb wart nit liderlieh gesohlagen». Id., Poit.,
'3. lOf^ ' — «. . , Und stellen in für sich als
ein Uelbart mit einem breiten Isen, denn
ballen sie in fftr das Antlite, denn für die
Seiten, do schlag-en sie damit umb sich . . ..
und schmfient doiuil uff alle Ort». Id., Bilg..
39 a. — «Unsere armen Jungen, wann ir sie
ze Schulen schicken . . ., sie solten studieren,
so laufen sie den Huren nach, sie leren schir-
men, sie Hpacieren. sie spilen. sie springen
Stein stossen etc». Id., üwr., 69 » ; Sünil. des M..,
52 Bte. — Ans dem Klagspiegel kann man
lernen, «wie man darusz schirmen mö>^ und
fechten, — das» man bei gut bleib und bei
eren*. Brant, Klagsp., Titel, rerso. — Ein
Priester, beim Gotte.sdienst, 'Sehirmet hin un !
here (mit den Armen), als ob er uff der fccLi-
sehul were». Murner, Nb., 42.
Schirmer, Fechter. — «Seite ein mensobo
ein scAifwr werden, und wolte es nüt leren,
er mühte trroshen scliaden tftn». Tauler. HO»
(68). — «Es m&s ein kempfe oder schimur
vU smifllie ▼erlbleii . . . ebe ev "
lege alle wol geleren kan». Claus v. Blov.
— «Als ein Schirmer der mit einem glitzigen
Schwert ein Apparat maeht». Oeiler, 7 Sohver-
ter, F, 4 ». Etc
Gemma gemm. : «Gladiator, ein AdUrmer,
Fechter». Dasypodius kennt das Wort niolit
mehr in diesem Sinn.
Schirmgeld. — Geiler, Irrig Schaf, A, 8
S. tVic .'-'rrlli- unter dem Wort Gewerf.*
ikJitrmgeiä war üiuo Abgabe, welche die
geistUehen Anstalten an den strassb. Magis»
trat sn entrichten hatten, um dessen Sohinns
und Schutzes zu geni essen.
Schirmmeister, P'cciitmeister — «Es was
ein schirmeister, der het in vil Stetten sohnl
gehalten». PanK, 198. — «220parMWrsMMMfar»
(gladiatores). Ringm , Casar, luH ^.
Sohirnutreich, Feohterkünste. ~- «Glaub
den wtbem im gmad nfit, — wiltu behalten
lant i!Tif^ Iii», — denn wann sie mit dem schirm-
Stretch kunuiien, — bu heistots den gouch vom
nest genummen». Murner, Genohm., k, 2 «; k,
4 0. «Ich ker mich ietc sa dem sehimur
und Verfechter der leren döotor Lnthers. und
/.ühe harfiir seinen erhteu schirmstreich' M ,
Luth. Karr, £. 2 ». - Die Qeberden der Prie-
ster bei der Messe, «die sie selb nAimutreidi
nennen». Butzer, Neuer, H, 3
Schlachtmonet, November. liLalender, 1484
Weil man im Nov. Sehweine iSr den Wintttr
Schlacht'^'
ächlulerii, Sluferu, bchlafrig werden. —
«Sie legen sich schlafen ee sie «dkfaf^Mt»,
Geiler, Seienp., 186 b.
8. aveh Sloferm.
Schlaff ('udfg. schläfrig!:. — «Es fliessen alle
Sünden uss Müssiggon, darumb soll kein
Ifenseh also hinlessig nnd tdUaffendig sein».
Geiler. 3 Marien, 18
SchiafTendi^keit, üchlafrigkeit. — «Gar vil
Mensclien \\erent beruft das Brot sa sssen im
Rieh der Himmel, und aber gar wenig wcrcnt
deren die sich ricliicten das sie dar kcment,
prupter illorum torporem, umb ir Schlaffendig-
k9it, Lassheit, Liederlioheit oder fnllieit willen».
Geiler, Post, 8, 48
S*!i!af?, Zuschlag'preis, Kaufpreis, Scherz,
141Ö. iJio Verkäufer hatten bereits die Ge>
wobnheit sn hohe Preise sn fordern nnd mit
sich markten zulassen; Schlag, Preis um den
die Waare zuletzt zugeschlagen wird. — «Dat
halff ab, ist ietz vast der schlagk*. Brant,
Nsoh, ö2. Dat halff ab, niederdeutsch (s. den
vorhergeh. Vers); man bot die Hälfte, und
erhielt dafür die Waare — «Man kan ietz
nüt verkaoffen me — mau hab dann gott
gesohworen ee, — nnd so man lang man
schwört in und usz. — so wurt ein visdier-
schlag dann usz». Ibid., 51 Die Fischhändler
scheuten im Bnfe gestanden zu sein, zu hohe
Preise zn setzen; sie schwuren nichts nach-
lassen zu kunnen, und schlugen dennoch zu*
letzt wohlfeiler zu — «Underköuffer, proso«
neten, — die uff beiden siten reden, — die
sindt vertragen (?), kouffschleg machen, —
und liegend das die baleken Icraehen». Knner,
Schelm., d, b s.
Fig., daa naii sieh foet vorgenomnea bat.
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Vorhaben. — «loh wolt der weite tsnd be-
schreiben, — do most ieh iiflF dem sehlag
beliben» Mnrner, Schelm., k, 7 -K
Schiftgel. Zaraeke, sa Brant, 412: «eine
Pordon, so viel mm mit einem Male kauft»,
niuleke, zuBrant, 136, zu Murncr, 81: «Zuber»,
was eher passt, obgleich mir das Wort in
dieeem Sinn xa Strassbar^ nie vorgekommen
ist; Schlegel ist eine Kenle. ein grosser,
schwerer Hammer. - «Der vug^t . . . nnd
advocat mns/ /.u sim disch — darvon ouch
lutn ein BdMglt visch». Braut. Nsoh., 70. —
•Wer do isst ron fiwerm tiseh, - der nimt
▼om fChitq
II Tl-.i.Mt»,
Hnmer, Nt , Öl.
Sehlageo. iS. üiagen.
Bdilaa^. 8. Slang
Schlappen. Schlappern. iriprip: nnd mit der
Zonge Geruuech ntachetid essen oder trinken,
wie Hnnde nnd Katzen than; fig , plappern.
SchmcUcr, 2. öHO. — Man soll «ordentlich»
essen, «nit ubo in sich schlappen wie ein
Hant». Geiler, Sünd. lics M., A, 4 — Das
BvangeUam wird in der Messe «nit gelesen,
sonder fiber einander gesiMapperU . Bntzer,
Neuer., H, 3 ». — «Singt ond Ifsi t sie (die
Psalmen) mit hert7.en, nit henit und schlappert
sie übereinander, wie die hungerige jafrlinnd
thun» Hobenlolie. 0, 2 — Gebet da-; <nn-
verstcntlich hingeschlappert würt». Wurra,
Trost, 32 H
Schlecht. S Sieht
Schlechten. 8. Slihlen
Schleck, Oeschleck 1 Gelüste nach gutem
Essen, i^aux. gonrmandise. — «Ist es Saoh
du der iStXhtx dieb treibt, das da gern das
und das essest und trinckest ...» Hpilpr.
Emeis, 7» «. — «Nit sind ir hinosgegangen
tn die Wfiste, das ir hond wellen sehen einen
Menschen . der do anhing den Lüsten und
dem Sehleck», id., Post, 1, 6 — «Umb des
Oescfüeck M illen*. Id.. SSnd des M.. a, 4 ".
)!. Leckerbissen. — Moses «het wol mögen zu
Hof sein gelegen und die guten gelcn Suppen
und Schleck essen und andre lustliclion Tnicli
ten». üeiler, Selenp.. lü-* *>. * Da ein Mensch
8rKl«di essen will nnd da« Volbringen, Qotl
geb es sei wiiler Gott oder nicht . . • Td .
Sünd des 31., 7 Ktc. «Ks ist schand.
wer dnraffter laufTt — ond fremden schleck
mit nnzneht knufft* Kraut. Facetus, A, 4 ».
— «All schleck versuchen ist nit gut» Morner.
Genehm . F, 2 n. — «Dann snchent wir all
sehleck herfür, — hoffitren, sprechen: frouw,
da« ncmt ir» Ibid., E, 4 — «Wer nit von
ossi-n settig würd, — der füll sich untlich
mit keim schieck, — er esz dann einen grossen
... ich darib nit sagen». Ibid , F, 2 >>. —
Man frug einent «sag was ist der best frhh'rl ?
Er sprach : so sag ich auflf mein eid. iim ich
nie bessers gessen bab dann einen al, lies7
ich mir in rinfr cmn«!/ braten». Fries, 41
— Kalbsaugen aiiul «t-iu •jutcr scMeck'. Ibid .
82 h, Man kann in der Fasten «unsern
bösen begirden rath thun mit anderen «dUedbm*
als Fleiseh. Zell, k. 2 ».
8. Fig., (M wiiiri — Der CleriiS «der will
den armen mau erst schinden, — ob er onch
mflelit sin «dUedUm taden«. Manier, 110.
— «Heiligenpfleger, nement war, — das uwar
keiner nit verfar. — um ein sdUecklin geb ein
sehleck, -olt ir von der weit hinweg».
Ibid , IIS (um irdisches Ont das ewige preis-
geben).
Schlecken, lecken, gern etwas gutes essen,
schmarotzen. — «So du dir lassest kostliche
Ding koehen . . . on Not, allein das du einen
Anmut darzu hast und das dich der Olust
darzu treibt, das ist geschleckt*. Geiler. 7
Schwerter, G, 2 ». — «Adam und Eva
schleeketen von dem Baum in dem Paradies».
Id., Sfmd. des M . 14 •. Etc. — «... der
licrren kncclit und ander, die zn hoff gont
sehlecken . . . das er sich mit deller schlecken
ner». Brant, Nsoh., 96 — Der Geistlichen
Gfurthnheit ist «die warheit schwigen deller
.ichlecken», Horner, Nb,, 11. — Ein Pfaffe,
der das Heiiigengat nicht angreifen soll,
meint er sei arm, nnd hett zu schlecken kum
die finger». lljid., Il6. — «Die wiber künnen
das verdecken, — den gouch in einen pfeftVr
stecken — so süss, das wir din finger sohle-
eken — and wenent das wir blener essen».
Id. r.eiichni . F. 1 — .0 guter schUVts!
die finger schlecken !> Id , Lath. Narr. S4. 66.
•Ion wfl dir ein speis kochen .... du
must die finger darnach schlecken». Fries,
34 b — «äoiiche seltzlin werffen sie otwan
ander die schäfflin domit sie die aangMi sdhl^
cken*. Zell, q, 4 *>.
Schlecker, Schleckcrmanl, gonrmand. — \
«Wenn es (eine gewisse Speise) etlich schtccker i
wiszton. so wiirdent sie es müssen haben*.
Fries, 38 — «Bin her hat ein kelterin, dfo
was ein srhif'ckerin». Pauli, 224. — «Dia
schlcckmäler» essen gern Aal. Fries, 40
Scbleckerfaaft, Sehleekerliaftig. i Be-
gierig nach gutem Essen — «. . Das ist
das ein Mensch fliehe die Tisch dio eiuea so
scMeckerhaftig machen ; von ersten muss da
sein ein Supp oder Muss, Hering, gebachen
Fisch und grün Kraut darzu. darnach Pfeffer
und dann Gaircy, fiinf oder sechs Trachten;
wie möoht einer da messig werden 1» Geiler,
S8nd des M.. IIa Bte. 8Meekerhaftige
nicnsclicn beirercn selfzame speise». Pauli.
4ö. — «Fraw, wie sein ir so schUckerhaMiß?
wammb haben ir mir den al fressen?» Ibid.,
19.
*2. Angcuuhin /n osseii, leckorhaft. — «Bin
Mensch, der von zarter Complex ist und nit
grob Speise erleiden mag. das ist ein anders
dan da ein Menneh der mfHeeherhnftigen Spei-
sen gcwont hat, und ist nit unrecht». Geiler.
Sünd. dea M, 4b; Selenp , 200^. — «In
«cMecifeAajftm speisen seind sie ersogen». Adel-
phus. Tfhodis. T. 2 a, — «Köstliche trachten
und schleckerhafftige speisz». Pauli, 16ö.
Schteeklich. adj. von Schleck. — «Er sol
lugen . . das er die Speiss brauch, nit allein
umb schleckliches Lusts willen, daramh das sie
wol sehmackt . . .» Geiler, 7 Sehsiden. K,
4
ScMeirericb, ScUeffsrileh, sehUfrlg. —
«... die schle ff er liehen menschen zu erwecken
. . .» Panli, 14. — «... so jr vileicht nit also
ttmgtntk seit». HobMU^ A, 9 — S. 8kg€ri§,
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Schlegel« Keaie, Hammer. Den Sohlegel
werfen, eine Art gymnaatisehen Spiels. Ans
den von Zarnckc. äSö, citirten Stellen ersieht
man, dass der Ausdrnek »prüchwörtUoh, einem
KV Oefkllen lügen, bedeutet. — «Wer t{1 redet,
der redt dick zu vil, - und musz onch schies*
sen SU dem ul, — den schUgel werffen verr
md irifc». Brant, Nseh., — MSakgthoerfer,
i orenblaser>. Murnrr Nb.. 61.
8chleicberliu|s, ein tüch heimlieh weigschlei-
eheider Wind — Böse Gedanken «eelnd die
Schieicherling die von dir selber ussgon, lüe
Tmntaelen solt da beichten». Geiler, Brüs., 2,
51 1».
Schleif. S. Sleif.
Schlelgern. schlagen, strafen. — «Der Am-
meiKter sei rcdtieh dariiff sehlalien nnd die-
sflben weideJich zu ^^rhlriqrrn. ufF das sie
wissen das sie Vauer und Muter in Eren ha-
ben sollen*. Geiler, f:v. mit Ussl., 196
Schleii^ern, verschleiern. — Kein Weib «on
den Spiegel etwas dnt, ~ ee sie sich «cA2e«-
gern recht darvor — nnd matsen, gftt vol
US/ ein hör». Brant, Nsch., 60.
8cfalemmeu, unmässig gemessen. Neutr. :
8. die Stallen bei dem Wort demmen. Activ :
«wa wir went daa friUtäok uh lmm tm», Mar-
ner. Nb.» Iö2.
Scblemp, Sditewpt, masc. S. auch Slempe.
1. Die Schlempe an einem Thürschloss. —
Geiler, Emeis, bO »>. S. Binck. Auch iu Wür-
tanberg. Seluald, 466.
2. Scliloss an den Büchern — «Oiildpne
SchlempeH an den Büchern». Geiler, Baum der
Sei., 2U b.
H J'chnalle. — Die Frauen «treiben vil hof-
fart mit dem schiempen» des Gürtels. Pauli, 261
Schlenker. Slenger 1 Schleuder. — «Da-
vid thet fünf Kissling in ein liderin Saok und
thet einen in die Sehlenker». Geiler, 7 Schwer-
ter. F, 5 Hüll. Lee. b, l a. — «Mit arni-
brosten, schkttcktm und steinwürffen, usz dem
thurn nnd selifittan. . . veiiagten sie den
feind». Adelphus, Türk , D, 6
8. Groese Wurfmasohine. — «Der Tyrann
■ward comif und Mets den Jungen itt alii
^chl^tii lirrn legen und in über die Mauer aus«
werfen in das Wasser* . Geiler, Brös., 2, 8
— Sie «warlfen avsx dem Mhlois nnd der
stat grosz stein mit werffxeng. $chienckern und
»Odern instrnmenten* Adelphus, Barb., 27 b.
— «Der tiran gebot man sott Pelagium in
ein schltndrcr In^^en. und in zu dem sU veiffen
über das wasser*. Pauli, 377.
Sdilmlieni. l. Sohlendem, wegwerfen. —
— l^ir Schlantre die S P:ni!o in rfrr Hn:n! bleib
li»iit^eu, da er Uultz raäulet, die schlengert er
in da« Für». Geiler, Narr., 157 — «Ich
isprich, sie ist aU wol din Kind als die andern.
<]n adUenckerst es aber eben von dir wie einen
Sand den man in das Waatar wirft». Id..
CUa im Pf.. E. 5 i>. Etc
3. «Die Arme hin and her i^dtknckernt. id..
debiff der Pen., 80 b. — «Darumb so aol man
t-ias h. Sacramcnt mit beiden Ilenden tragen.
uuU nit in einer Uant als ein Sperber und
ZKiit der andern Hnnt «eMMtcibini». Jd^ B Ha
40«.
SdUenkerwerfer, Sehleuderer. — «Schützen
nnd NMmdbsrtMrftfr» (fanditoree). Bingm.,
Cäsar, 20 a.
Scblepper. Eotwelsoh. Art Bettler. Nach
Gödelce: «aagebUoh geweihte Priester, dieaieh
von einem Knaben ftthren iMwen». ^ Mnmw,
Nb.« 61.
Sehletterlim, SehlStterUtt. Jemanden «ein
SrhJetfcrJii\ nachschlagen», spöttische Geberden,
lieblose Bemerkungen gegen ihn machen. ~
«Also seind gemeinlioh die Töditer die in den
Kremerledlin fsitzcn, die richten jedcrman uss
nnd schlagen jederiuan ein SchUtUrUn nach».
Geiler. Eir. mit Ussl., 220 a; Post., 3, 71 a ;
Bros., I, 81«; Sund, des M., 28 b. Etc. —
Schmeichler die einem hinter dem Eüoken
«ein Seklötterlin schlagen oder seelsorMi be-
wegen». Wimph ,Synod., 11 — Einer «kunt
iederman ein Schlotterlin schlagen». Pauli, üöS.
— «8ol<dier SehUtterlin soll kein fimmmer
ohrist achten». Blindenf , A. 2 ».
Heute sagt man «ein Sehletterle anhängen».
— Bairisch ebenso: einem einen S' hirtterling
anhängten. Schraeller, 3, 460. Zur Erklärung
des Wortü erinnert Schmeller an d&& schwe-
dische sUxddra, liLsterh. Mir scheint die Sache
näher zu liegen. Erisch, 2, 201, hat: * Schlotter
der Kinder, crepitacnlum», was wir heute
Klepper oder Bätsch nennen. Da es bei Geiler
immer heisst ein Srhkttprlin nach«rh!n<Ton, so
halte ich den Ausdruck lür verwaudi mit die-
sem Schlotter, nnd glaube dass er das Geränsdl
bedeutet, das man durch Schnellen der Finder
hervorbringL Dies wird theils dadurch bestä-
tigt, dass zuweilen Sehlötteriin geschrieben ist,
theils durch Brös., 1, 31 wo Sehlötteriin und
Schneüig neben einander stehn : «er möcht
dem wol ein SehneUig geben und im ein Sehlöt-
teriin schlahen». Als man in der Folge den
ursprünglichen Sinn vergaas. ersetzte man
nachschlagen durch anhiingen; man dachte
an etwas, das man einem aas Spott an den
Rfieken hingt Naeh Sehmeller findet sieb
-chon bei Tlans Sachs «Harbant, Sclüütterhin* .
Also einem ein Maarband oder auch einen
Zopf nnhängen, wie es jetst noeb ungezogene
Kinder thnn.
Scbleti. ^ Geiler, Selenp., 209 K S. die
Stelle bei dem Wort FOrgrif,
Schlichten. S. Slihten.
Schlicken, sohlaoken, verschlingen. Be-
neeke, 2, 2, 8M. — ^XmMIMdtmde, langwirig
gerichtsübung». Wimph., Ctuys.« 2 a.
Schliefen. S. SU^en*
Scbliff, geschliffene FIftehe, ^tt und ge»
fährlich wie Eis — «Wir faren uff unibues
schliff». Brant, Nsch., im. S. auch Sleife.
Schliffen, sohleifen, auf dem Eis. — «Wie
aS dem ?latt dmnron seM^sn». Homer,
Geuchm., B, 4 ».
Schiinden, schlingen, schlaeken. — «fieMm^
den oder schlucken . . .» «Sohmenliebes seUÄi-
ikn». Fries, 1^2 i»i 32 b.
Schlindrapp, von sclilinden, Terschlinr^en,
und Rapp. Rabe. — Wer beim Essen schlechte;
Manieren hat, «den selben man ein schlindrapp'
nennt». Brant, Nseb., 110.
«Sohlindvng, Intasfflntio*. Qeitdn S6 «.
.8t
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— 806 —
Schlipf, das SohläpfeQ» Ause^leiten. — Ein j Scblaraffe, Faolenser, der gern gut lebt
Solifitee feUt, er «dnt am anseblag: man- 1 ohne zn arbeiten. — mSMuraßm, die inen
chen scMipf». Brant, Nsch., 73
kein ander End und Seli^rkcit setzen dai n 5i-e
Schiipfem, Sdüfipfern, schlüpfen. — «Ein , Welt*. Geiler, Karr., 216 — «Man bpncht;
Bchlipferiger AI tMtpfert oder selileift einem 1 sehen nmb den uMtuterafflm: Brant, Nseh.,
»llwegeii uss der Hand; je herter man in hobt. 100. — «Das schluraßenschiff». Ibid., 104.
je mer er uss der Hand «cMüD/«rt>. Geiler. Has , Schlnraffen, müssig gehn, faulenzen. — «In
Im Pf., C, 2 b. Et«. ~ Die Sehlange *9r^pf«rt • dem Henmonat so man Heu maoht, und ein
ir durch alle glider». Mnrncr.Virg-, y. ! " Teil müssig gon zu sehluraffen und sich irren
Scblitt, nicht blos Schlitten im heutigen lassen die Uitz der Sunnen und die Macken
Sinn, sondern fiberbanpt Fahrceni?, Wagen, i nnd Bremsen ^e tie biasent . . .». Qetter,
«VehicTilum>, Vocab. opt, 21. Pics ist die Bilg., 147 ^
Bedeatung in folgenden Stellen: «Wem sack- SchlnraflV.ulaud, imaginäres Land wo es
J Alfen firend, Inirtavil git, — vnd acht der , einem wohl geht ohne Arbeit. — «Sagt man
arpfF nnd Inten nit, — der ghört wol uff der von Gott, von den HeiÜK'en oder von dem
narren achlüt». Brant, Nsch., 55. Vergl. 99: Himmelreich, so ist inen eben als sagt maa
«die mag das sehiff dann nim getragen, — sie 1 von SehJauraffenkmd . . ea iat inen neisswaa
müssen an den narren wagen». — «Das recht ein fremds Ding zu hören». Geiler, Geistl.
zn gon . . ., das tihe zu triben und einen Spinn., P, 9 a. — Geiler nimmt das Wort
scfilitten zu fieren». Mumer, Instit, 88 > (der sogar im >^inn Ton Paradies: «S. Stephan. .
Iat. Text hat ve!vicnlum\ — Augustus «wie sähe in das Vatterland. in das ScMurafenhind,
er drei mal hat triumphiert, — gen Rom auff da sah er Jhesum stüii». Narr., 21H — «Wir
iehlitten eingefürt». Id., Virg, c, 7 b.
faren in scMuraffenland». Brant, Xsch., tOi. —
Schlitten, fahren. — Behöt «mich vor dem Wenn Weiber die Ehre verloren haben, «so
ß essen narren, — der daher schlitt nß dem sint sie im scMuraffenland». Murner, Kb., 90.
rren». Mnmer, Luth. Narr, 11. — «...der — «Sie hon oneh ein in 8<Murttffenl€utd, —
also für geschlittet her*. Ibid., 10. Ete
daronib sie so 711 1 leben hant, — da ist leb>
Schlossweis«, weiss wie Schlössen, d. i. kuchen iede waut». Id., Luth. Narr, 89,
wie Hagelkörner, blendend weiss. — Bei der | Za rnke, 466, hUt i9cAiucI«ra/fe (s. oben ^dUiir^
Verklärung Christi, «hat die Seel hcrfurer | äffe) für die ursprfingli>he Form, «entstanden
fetrnngen in den Lib und hat gemacht das ' aus iclüudern^ schlendern, nachlässig arbeiten,
er Idb also gelestig ist worden als die Sonn welches schon frühe zusammengezogen ward
. . ., und dfl.s seine Kleider do sehne- oder ' in sluren*. Dies ist nicht rirhtig; die Aus-
MtkbmwUs worden sint». Geiler, Post., 2, 29 ». | drücke sluren und Slur, Faulenzer, sind hU^t
— Eine weltlich gesinnte Nonne sorgt über- : als schludern; sie haben sich bei uns erhalten
massig für ihre Bequemlichkeit, «es mass als in ÄmiwscWurtf«, müssig omhcr^chlendorn, und
schlossweisse t»ein, siarck, zart, kein Stöublin ScMuri, träger Tagdieb, ischiudfra, Schluderaß
noch Federlin ufif dem Wilcr. kein Flecke sind nur Erweiterungen S. auch Wacker-
am Schlapperen, kein Huataeliu am Bett».
Id., Fred. u. L., 82 «. Etc.
Schluch. S. Sluch.
Schlucke. S. Slttcke.
nagels Wörterb., 266. Als man anfing « in
au zu verwandeln, sagte man auch Si hlauraf.
Neben Sluraff erscheint auch frühe schon
Slar^; zu Strassburg, z. B. im Jalure 14SÖ,
Schlnnk. — «Die die allein do gond ein Haus «zu dem Slaraffen*
ScKuncken schlahen, füllen, fressen und suffen. Schlut, Schlamm Schniellor, 2, 638. — Gott
die seind kein Matz einer Gemeind». Geiler, hat mich gezogen «ausz dem schlut des ^
Post, 2, 4 a.
SMunk, banstus. Schluck, ist das Subst
von stinken, schlucken. Der allgemeine Sinn
von Schiunken schlagen ist, dem Zusammen*
hang nach, nicht sclnver zu fassen; woher oder < i li : ( !!<^n». Ibid.. R9 «.
aber der offenbar bildliche Ausdruck, das 1 «Schmackang>, Gerachssinn. Pries, 25 «.
lendes» (de Into), Nachtig., Psalter, 99.
Schluttc Physalis alkekenj,^. Kirschl., 1.
584. — «Safft von den sciUi/Utent die man nent
alkakengt». G«rBd.,66 a. — •Alktikengi^schluUe»
weiss ich nicht.
SebmaltE, Fett. — «Danmder heb die P^
Schlupf. 1. Enger Durchgang, durch den deines Hertzen. unl enpfach SchmaUz der
man sozusagen hindurchschlüpft. — «Das , Liebe». Geiler, Has im Pf., d, 4 — «Wann
!Klotter ist Im cn eng nnd ein Kerker; das [ da ... ein ronhen Oedanek hast, so knmpt
ist die Sa Ii umb deren willen alsD ist der Tüffel und würffet Sclmaltz daratj, und
alle 3chlü£f zu vermachen». Geiler, Seleup. schürt Feaer za, das das Heffeiin sieden wärt,
61 b. Ete.
das bebst dann ein ffesehmnüwter Ge*
2. Schleife an einem Band oder Seil — | danck». Id., Brös., 1. 70 ^ Etc. — .Ww
«Wer mit schalcksleuten beladen ist, der sol | treuffen sie (die Pfaffen) mit uue>erm *rfnntdtr
den Bchhipf abschneiden vnd sie lassen gon». I Brant, Eirigr. Copie, 288. — ISn Narr «sehtniert
Murner. Ulensp., 67. — «An dem ermel sollen sich wol mit esels schmalU* Id., Nsch . :6.
swen schlupff sein, uff yedcr siton einer». — Wer nicht lügt, «der selb micst jetznai
Gersd., 46 a. hungert sterben — vnd in aeim ^gen m ftwiJn
3. Schlinge. — «Die Vogler, die dsi schlupff verderben», Murner, Schelm., g, 7 b. — «War
nnd strick legen». Warm, Bai., b, 3 lieh hie nach lieben werben . . ist in eifnem
84dlllipf«ni, aasgleiten. — «So wir etwa schmaltz ersterben». Id., Mille, 7 a. ^
§ah^«m vnd inen . . Zeil, r, 4 h. j Warden die Prftlaten «geaotten luid gttbnMv,
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— kein qaintlin schmaltz der geistlicheit —
voa inen fiel in Sicherheit». Id., Nb., 138. —
^^hmäts Ton Jensen, beren, mensehen, item
scfmuUc von ; Ii ' n klawen» 11 . Gayac, 408.
— Die Predigerkluster von istrassbarg, Schlett-
Stadt und Zürich «seind drei schmaltggrubm
so gut. — darin man hat ein freien mut».
Id., 4 Ketzer, C, 7 ». — «Schwynen aehmalts
oder gensz oder enten ichmalte». Qersd., 47 ".
— «Mancherlei achmaltt, hüiur$«AnMiU, «cAtcet-
neschmeUtz, fuchs, beren, katzenachmälU». Fries.
80 ö (in der Jlcdizin gebraucht)- — «Ich hab
nnser hosz* versorgt mit wein« brot, saltz,
flefseli, «elbMtr«». Penlf, 19t. • «We des
banmül wcchst, braucht mnns 7n r?pr «^peis/.
anstatt des aeimalu udar butters». iSuchtig.,
Fbalter, 967. — Gewisse Würmer «so man
sie tnirVr't, SO gebent sie ein schwartzfar
geti sditiicdu*. Brunschw., Diet , 92 «. — ZirJm
wnr selir dick, aber ihn «hindert das gc-
wieht . . . defi i^maiU gar nichten». Adel-
phas, Kliodis, O, 9"- — Ein Qankler «bringt
offri'<' /uxalis usz morcnland». Murner, Nb , 169.
bcbnalUen, Fett an etwas thnn, heute
sehmehen. — «Das ist die Frdd des Haber-
mfts, das es wol geschmcüt-t ist. nit verbräm
ist. nnd kein Flieg darin ist». Geiler, £v. mit
Ussl.. 9ö «. Etc. — Lügner können «gute sach
mit böser achmaltgen». Mnrner, Schelm., g, 5 b.
Schmarotzer, Schmorntzer. — •Schmorut-
'/er und schmaltzbettler». Mnrner, Nb., 61. —
Bei Geiler, nur im Sinn von Geizhals :
«Einem geitigen Menschen, einem Kaafinan,
eim Zucher oder Schmarotzer wiirft er (der
Teufel) für ein Logelin mit Gelt, dan sein
Saoli stot Tagr und Naeht -wie er nur m5g
Gut überkommen >. Brös., v*, 67 b. — Ein
geiziger Probst bat einen Domherrn ihm sei-
nen Sehafher fOr einige Zeit zu äberlaasen ;
als pr r);iiin vf)'i Tetz terra verlangte ihm auch
«den niinstcu i icauing zu verrechncn>, ant-
wortete er, «er wer ein frum Man, sein Herr
het im vertranwet;, er solt im auch vertrau-
wen, es tntmKeh das kleinlielie Yemehnen)
Aver gar Srfun.arotzers und Stümpers». Emeis.
{18 «• — «Mau Sprech, ich wer ein Schmürtzler
oder ein SOmonUtr wan ich nit etwa» Gest
lüde». Xarr ,78«. - Pauli, 60 b ; « . . Schmti-
rcUer, der weder Gott noch der weit nichts
mitteilt».
Vor Oeilers Zeit ist mir das Wort nicht
bekannt ; es inass aber längst bei dem Volke
üblich gewesen sein. Ziemann, 402, führt aus
dem von Massroann in seinen Denkmälern
herausgegebenen Wahtelmilre Smariae an und
erklärt es durch Schmaroizer. Letzteres ist
offenbar auf die nämliche Wurzel zurückzu-
führen wie das gleichbedeutende Sdkwfiftrier.
Nach Schmcllcr. ^, 476. bedeutet im bairisohen
Dialekt schmireein auch licute noch SO viel
wie geizig sein. Im spätem Spraehgebraneh
hat SchmaroUer nur noch den Sinn von para-
siticus, einer der sieh von einem andern zu
Gast laden Hisst, weil er zu geizig ist um
auf eigene Kosten zu speisen^ so dass also
aoeh hier fie ursprüngliche Bedeutung su
Grunde liegt. Die Etymologie, die Frisch, 2.
205, vorschlägt, bezieht sieh nur auf diese
letztere speziellere Verwendung des Worts
und darf daher bezweifelt werden ; die von
SehoK, 149S. Tenuehten haben gar keinen
Werth, Woh« aber der Ausdruck ''•! wie bei
manchen andern volksthümlichen Eedensarten,
wird sich diese F^ge woU sehwerlich ge-
nügend beantworten lassen Bevor jedoch
das Grimmsche Würtcrb. nicht bis zum Buch-
staben S vorgeschritten ist, erlaube ich mir
nicht etwas bestimmtes hierüber zu sagen.
Setamatzen. ein Geräusch mit der Zunge
oder den Lippen machen. — «Isz still, nit
scAmot« mit diner spise». Brant, Thesm., b,
9«
Schmecken. S. Smacken
Schmehe, Smilhe. Schmach. — c. . . das
er sein hausfraw wider fiindt, — on ehcbruch
und untugends schmehe». Murner, Virg., i, 7 b.
Schmeichen. S. Smeichen.
Schmeisben, cacare. — «Gras und Krüter
nnd etwair Mittel, die da wachsen (auf den
Bäumen) von dem Sdmeiitgen der Vögel».
Geiler, Arb. hum., 2ö b. _ «E.s tl' !: ein
schwalb zu dem t'enster in, und »dmeisaet
im (einMn König) in die augen, dass er blind
ward». Pauli, 281. — Auf das Kreu? <rli^r
kirchcn, do schmetBam die vogel uff*. Häthaelb.,
b, 8 b.
Schmer F Ferner.
Schmetterling, Backenstreich, von schmet-
tern, schlagen dass es einen lauten Ton gibt.
— Die Mutter «gibt dem Kind ein SikmeUur-
Ung an ein Backen, das es nmb dfirmlet».
Geiler, Bilg., 141 b ; Post., 2. 61 i».
Wir sagen noch heute «ein Sehmetter aufs
Loeh», fBr ein flehlag auf den Hintan.
Schmieli^^ -rhinimllg — Brod dui «•dkadSS'
lig» ist. U Jh. ürk.
Schmier, Scbmiemnn^. i. Das Sehmieren.
— «Ich . . , der solich schmier elff mal er-
litten hab . . .» Murner. Gayac, 409. 406. —
«Ich sah ir vil sterben in mittel 4er n im m
rung». Ibid., 410.
2. Fig., Bestechung. — «Man findt der statt
noch me dann ein, do man hanttt^miermtg
gern uff nimt». Brant. Nach., 48.
Sehnrieren. 1. Das heutige schmieren, mit
Fett bestreichen. — «Wer müs wil fahen noch
seim sin. — der aehmier die fallen doch vor-
hin. — Es ist ein Sprichwort heur als fem:
— wo man schmiert do fart man gern».
Murner, Schelm., 1", 1 — «Den karren achmie-
ren*. Li., Nb., L^9. — «Das eisin achmirten
sie mit schmer». Id., Virg., Z, 8 b. _ «Den
bnntschuh sdbmiersn». Id. , Luth. Narr., 130. fite.
2, Salben. — «Wenn Iii Herrn ein Ding
nit eern thun, wann sie aber mit Affenschmaitz
gn a m Sa r t werden, so gat es naher, si hon
nit gern das man inen kratzet and streit».
Geiler, Brös., 2, 52 «. — Die Pharisäer be-
schlossen man .solle Christum gütlich angehn
«und im das Mul weidelich beachmürben mit
Affenschmaitz, das ist mit Schmeicheln». Id.,
Post., 3. 104 " ; 3 Marien, 15 b ; Narr , 196 1»,
— «Mau sieht was hoffart arbeit hat - wie
man sieh mutz, «dkmAr . . .> Brant, Nseh.,
86. — Sic iüchmicrm sich mit affeiisrlini iltz».
Ibid., 7. — «... so wir uns so zerUich achmieren
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als die weiber>. Murner, Gayae, 461. — «Sehe- 2. Schlagen, verwanden. — Es csthgelt
ren, mit lavander achmieren^ — ein priester- mancher offt so ruch — das in der benpt
liehen stat za füren, — bodiit wio man in \ »chmitzt in den buch». Brant, Nsch , 96.
halten sol — das er vor gut uuch rieche wol>. Dasypodius hat »ckmüzen nur im figiuL
Id., Bad., F, 6 i*. — Der Priester ist «mit Sinn von ^Mere diota in «liqii«m, moraere,
köstlicher salb geschmieret, — däs er der cavillare».
Christen sei regieret». Ibid., U, 1 ^. | Schmollen, lächeln. - <. . . Wilta lachen
AlFenschmalz war eine, vorgeblich aus die- so sie dich dfisMnUieh amekmdlmf» GeU«r,
sem fernher kommenden Stoff bereitete und Narr., 197 "
von 3Iarkt Schreiern gepriesene Salbe oder ächmorotxeriscb, kärglich, erbärmlich.
Ponude. Einen «mit Affenaehmalz schmieren» Vergl. SchmaroUef, Sagtmui den Prälaten
hh^n, ihn mit etwas absonderlich kostbarem sie sollen predigen, so erwidern sie ; «Ja da*-
salben, um ihm damit eine Ehre anzuthun, ' würd echmoroizerisch zugüu, wir seiad g^ros«
dnher 80 viel wie sclimeicheln, mit dem na- , mcchti^ fiirsten; solten wir do schon vor
tGrIich sichergebenden Nebenbegriff, ihn zum allen menschen wie die schmutzi<,'cn bachanten
Affen machen, für einen Xarren halten, be- und dorffpfeftliu ? das wer wider iürstlicheu
trfigmi. pracht». Zell, q, I b.
9. Kit arzneilichen Stoffen bestreichen. — | Scbmorutzen. schmarotzen. — tSehmoru-
«Ir blotercrtzet . . .. welcher tiifel, welcher f^ms ich miehnimmcr schäm». Mnruer, Schelm.,
goiich — hat üch gelernot also schmieren, -
und so manches mensch verfieren?» Mnrner,
Nb., 36. — Solche die csich mit quecksilber
d, 3 ^ ; e. 4
Scbmorutzer. S. S^lmnroteer.
Schmotzen. schmunzeln. Scherz. 1423. —
hond lassen schmieren». Id , Gayac, 407. Etc. Der Neidi^^e «lachet oder schuioUet spotlichen»
4. Fig., angenehm, einschmeichelnd machen. > wenn man »einen JSächsten lobt. Goldla Sfül,
— «Gibt er glatte wÖrter dir, — so Iftg, dii|80.
euch din Wörter schmier». Murner, Nb., 186.
5. Fig., schmeicheln. — Gin Wobldiener
imne *sdiimSeren jedem wol tln eHrn». Brant.
N i li , '21 — «Lob din ober», sclmier in wol».
Mumer, ^b^ 96. — cDo u mich gnu^am
hatten guhmiri . . .» Id.. Oenelim., b, 2 a.
Schmirbe, Schmier, Schmierun<; um etwas
zn verderben. Vergl. Schmirwen. — «So vil
mensohen nimmer ttflrben, lieiz mna selion
Schmucken. S auch Smücken. 1. Drücken,
drängen. — Sie wollen «die worheit in ein
winokel «cftimidtm». Voraer, 4 Ketzer^ L. 4 i>
— «Das man villeicht sa^rt't von mir. — ich
KhmucJU die warheit hinder tür». Id , 20» , öO.
^ «. . . das ir die himelkfinegin — vrdllent
in "rbsiiiid siJmucken». Id., 4 Ketzer, 0, 3 ^
— «Die andern stelten sich herfür, — mit
sehwertem für des selilosses tür, — mit grot-
die falschen schmirhen — die man maobet in I sem gwalt zusamen ^Atmidtt». Id., virg..
den win». Murner, iJb., 302. ^ • k T^^- , -
8e]iiDirtB«B, sehmerzen. Soliraeller, S. 667
'Das ?chmirtzet in scr usz der masscn»
F, 1 ^. Die Mütter «ir kindlin an die brüste
«eftmfldbfai — vor sehreeken ...» Tbid , j,
7 ö. — Cäsar ^schmücket die elffte Icg-ion zu-
Muruer, Virg., n, 2 t>. — Eeib dich mit einer ' sameu, das den feinden kein grosser anblick
Salbe bk c&s dioh die hnt »AmirUeU^ Fries, ' erzöigt wftrd«. Bingm., Cftsar, B1 b. — «Etwaa
108 b. — «. . . wo je jemant bei euch diescher- «cATO«cit«n sie sich in ein winkel . . .» «Sie
pffe götlicha worts gesthmürtet bette ...» $chmudctm sich» in eine Höhle. Pauli, 39.
Pollio, Pred., A, 2 3. Sieb schmiegen. — Cupido «xa ir (Dido)
Scbmirweln, nach Schmier riechen, ranzig frenntüeb sehmiidfceN thet». Mnrair, Yirg, d
sein. — Maria Magdalena «nani ein Alabaster- 8
bfiebs mit kostlicher Salb, nicht die da sdbnwr- Verstecken. — «Hindern hcfen bi der
ipfijfit^ GrWrr, Kv mit Ussl., 68». wand — hatt sie ein hafen hin geschmuch».
Schniii wen, schmieren. — «Wir lesen von | Murner, Nb., 67. — «Sin hend thet er liiuwi-
S. Bernardo das er eins Tags . . . fing an j der achmucken». Id., 4 Ketzer, G, 8 b.
sine Schu zu achmirtoen». Geiler, Bilg., 96 b | 4. Sich ducken, klein maclicn. — «Die fünft
— «Ein Isenhut oder ein Amboss. man müsst Eigenschaft des Leuwen ist, wenn man eüt
gar lang dieselben schmieren und achmirtoen. ' Hündlin vor im schlecht, so achmudcet er sieb
ee das Schmär dorin tnag». Id., Post, 3, 10 und fürchtet sich, und wenet man wol im
— «Der Herr achnauwet sie an do sie in auch also thun. Also ein frummer Mensch, so
salbtent und ac kmir tB etm » (ihm sebmeiebeltea). j er sieht das Qot die Sünden straft, su förcbt
Ibid , 2, 20 er sich und ducket und deniiitieet -icli». G«i-
Noch iiu Zairischen. Schraelier, 3, 474. 1 1er, Bros., 1, uO a. — tSo du iurank bist, so
Schmitzen, SchmUtzen, SnitiMi. 1. Be- achmuckcAt du dich und bleibest dabeim». Id ,
schmutzen, üg. schmilhen. — «Es was nit j Sünd. des M., 17 b. — «Das ge!5chicht oft du
wüste Salb, als wir Salben haben die da ; wilst beten und lugest das du bleibcdi ob
S^mützen». Geiler, Post, 9, 114 b. _ <I>U| einem Heuflin su8amenge8d^muckt umb das^t
tckmitzest uns an unser Eer». Ibid., 2, 22 <>.
— «... Wenn man dich achmiUet mit einem
Schmachwort. . .» Id., Bilg.. 69 >». — * Schmitz-
loorl oder Schmochwort». Ibid., 60 » — «Mit
disen Worten ich niemands wil geseJmitJit
haben». Zell, r, 8 — «Mit vil hitzigen
idmätnoarUn . . .» Capito, Tregor, A, 3 b.
Kleider bei dir beleiben das da nit kalt wer-
dest». Id., 7 Scheiden, I, 6 «. — Ich «\rÜl
mich recht in w inckel schmucken». Brant, NseL,
76. — «Jeder rim hat sich müssen achmud^
-~ noch dem man in hat wellen drucken».
Ibid., 1. — « . . dan so schmuclU es i^ek,
1 dan thut es sich uff». iütfsUu, aa, 3 b.
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6. Verspotten. «Sabinni . . . vott
SöMni^r red geschmückt und gWOhlUDplIltret
'waiii>. liinpQ., Cäaar, 26
i\ Sich aus dem Staab nM]i6B. — «Lond
ir den barfÜBz disen bitz — und sie euch
lond nnderdraeken, — so mQszt ir euch weiter
»dtmucken». Morner, 4 Ketzer, J, 1 i'.
Sehmfiekerlicb, schmaok, hübsoh and leb-
haft. ~ c. . . MAmOdbriiek inherdntten'alB
da ianger rr - ll». 3Tarncr, Geachm., f, 3 »>.
Sehmtirtzen. ~ «Die Güter die dein Neohster
hat, die dicli schmürUtn^ die da im vergundest,
in darvon beneidest . . .» Geiler, 7 Seheiden,
H, 4 a. Etc.
Sehmürtten ist offenbar das Verbam zum
Sabatant. Sekmürtiüeri hatea einen besondem
auf den Oetz besügtiehen Sinn, oder Ist ee
iil) rliaupt um m: viel wie schmerzen, ärgern?
äcliniürtzler, Geizhals. S. Sctimaroteer. —
'«Man spreeh, ieb wer ein Stkmürtsier oder
ein Schmorotzer wan ich nit etwa Gelt lüde.
Es ist besser, o Bruder, man hiess dich ein
Schmürtsler dann ein Onckgler; es ist weger
ein Schmürtsler sein in seinem Hus, cian brüten
fremde Eier uss». Geiler, Narr., 78 », — «Der
musz ein schmürtzler . . . sin. — wer wil nit
sitzen bi dem wia*. Brant, Nseh., 91. —
«Wäger ein scftmyri^er in eun hne, — denn
brüten frömde eyer usz». Ibid., 36
S<:hmutz. l. Fett. -— «Wenn der Äscher nit
scharf genug ist . . ., so bleibt der Speck
und der Scfmutz in dem Fell stecken». Geiler,
Has im Pf., C, 6 «. — «0 guter tchmute! die
finger schlecken!» Murner, Luth. Narr. 24.
2. Koth, Unrath. — Ein Narr will beichten,
sagt aber er habe nur geringe Fehler began-
f,'en : «Lichnam ich hab vil gcthan, — doch
nun (aar) das teglich scAmutsen gschmeisz —
und was ein jeder von mir wein». Harner,
Nb., 270. Gödekc: «schmutzen, lachen; lächer-
liche, grerinsrfuf^ire Übertretungen ?» öciimu-
tzen lieisst aber bei uns nicht lachen; auch
ist das Wort hier nicht Verb., sondern Sahst.:
eü iüt auf Schmuts^ Xotli, /.uritck/.uführen.
Ben,, 2, 2, 433, hat : gesmeiz, 1. Unrath, 2.
Brot, im heutigen Sinn. Ich glaube es ist hier
an beides znsammen zu denken : Schmuttenge-
*c/iwicisz,pe\vülinlichesschnuUziges Oeschmeisz,
Schmatz, Kuss. — «Er hat mir ein Ktmütz-
lin geben». Pauli, 148.
Schmntzefat, Schrnntzip. 1. Fett. — Der
Aussätzigeo Blut ist «feiszt und achmuUdU . . »,
«feiszt oder schmtUfig», Qersd., 74 75 —
Bauern wetteten einmal, twelcher sein i;lnsz
oben schmutzig juachl, der soll das mal für
sie alle bezalen». Einer von ihnen ciranck
das gl&szlin alwegen gar nss, da ward der wein
oben nit feiszt». Fanli, 889.
2. Unsauber, elend, voräclitlieh. — «Die
sclimutsigen bachantcn und dorffpfefflin». Zeil,
q, 1 1>. — «Es kommen vil »dumittiger, anacht-
barcr, deren nie keiner für ettwas gehalten 1
ist, und prediget». Ibid., y, 4
Sehmntzen, schmunzeln, so dass das Wasser |
zum ^lund herauslnnft. Heute sagen wir i
schmutzen für küssen. — «Da ward ülen.spi- 1
i^ci schmutzen, vor lachen kunt er kuni ent-
halten». Morner, Ulenep., Vi, «So wollen)
' «fr redlieh selilemmen, das nu die mfiler
f^mutzen werden». Ibid.. fi2. In dieser letztern
Stolle erklärt Lappenberg, 465, das Wortdoroh
gchmuttig werden ; der Bina iet abar der nün-
liche wie in der ersten,
Schmutzlen, den Mund zum Küssen an«
bieten — Die Dirne tschmutzlet feiaan monos
schein». Marner, Lath. Narr, 133.
Selmabelweide, Speise. Ben., 3, 558. — Die
den Banrli z im Gott haben «lassen jnen nit
sagen, förchten der schnabeho^e». Brunfela,
ÄnstoBB, 8 SielBrehten ea möelite iluien an
Nahrnng fehlen. ^
Schnall, Snall, das heimeilen; im Sdinaii
sein, zurückschnellen. — «Die weil man Am
Fleisch nit pfetsen mag, so ist es nit genug
gebraten, was es ist noch im Schnall und
widerstot dem Pfctzcn>. Geiler, Brös., 2,80 b,
— «Noch ligt die k agel in dem «cÄnofl».
Braut, Epigr., Zamke, IXXVII.
Schnaphan. — «Es seint dreierlei Ritter;
etlich ueuien es den Lüten heimlich in einem
Wald, halten sie uff als die Sc/mtl^em . . .»
Geiler, Narr , 1B2 b. — «Die Renter und
Schnaphen* hailcu rauben nicht für Sünde son-
dern für Ehre. Id., Sund, des M., 26 a. ~
«Eqoites, qai insidiose rapiont, Schna^phen:
Id., NaTiOk fat , E a, 4 h. — «. . . der scmuif^um,
der do rit — uff dem halsackcr wogend sich».
Braut, Nach., 86. Biehtiger wäre «off den», da
der Sehnaphan sieh dem Halsgeriebt aoseetst
— «Die Schnapphanen haben ein Sprichwort
oder Reimlin : Rauben und brennen ist kein
Schund, — Da» thun die besten in dem Laad».
Frank, 2, ÖO «.
Frisch, S, 211, erklärt Schnapphan durch
»Beutemacher, Partheygänger oder Räuber,
welche mit Büchsen, so ^hncn am Schloss
l»ben, anseien gen and etwas tn ersehuappen
suchtr [i>, /arnke, 433, meint diese von Frisch
^'eurcbene Deutung, «dass (wie nümlioh Zarake
sagt) das Wort ursprünglich eine Flinte mit
zuschnappendem Hahn, dann den mit einer
solchen bewaffneten bezeichnet», sei die wahr-
scheinliefaMe. Er, der sonst sehr geneigt ist
andre wegen Uebereilong und Unachtsamkeit
zu tadeln, setzt sich hier dem nämlichen Tadel
ans. Frisch sagt kein Wort davon, dass die
Flinte Schnappiwhn genannt worde. Das Bieh-
tige bei ihm ist das« die, die aof Beate ana-
ritten, Schnapphähne hiessen, weil sie etwas
zn erschnappen suchten Man vergleiche die
Stelle Joh. Pauli's, 17 wo er erzählt dass
einiu'e Edellcnte, die einen jungen Gesellen
äahen zum Kiclitpiatz führen, ihn zuerst be-
freien wollten, es aber unterliessen als sie
hörten «er habe auf der Strassen etlichen
Kanüeaten die Seckel gesofaüttelt»; sie sagten:
wie konnte er .>iich unterstehn etwas zu thun
das nar «dem frommen Adel zostat? wie
weiten wir dann noeb etwas «ndmappmU
— Nur den Sinn von Hahn hat Frisch zu weit
her geholt ; ei> ist nicht an Flinten zu denken,
sondern an Räuber, die^ trotiig ond stnät*
süchtig wie Hähne, alles wagaebatappea was
ihnen entgegen kommt.
Der Ausdruck wurde auch in allgemcinerm
Sinn ^enoinmea. Geiler sagt einioal : «Da be*
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810 -
darfst dich nit förchten voi- r!en Scfmaphanm beissent vmb and vmb*. Id., Epfgr., Copie«
uff den Gafisea, die das Uar buffen, tio thant
dir kein Soluden». BrSi., 8, Id •. ~ Und bei- Mneblecht, gesohnftbeltt mit einem Sohna-
aahe mit denselben Worten, Pauli, 140: «Hast bei verselin. — Schnebler, idem. - iMan sa^rt
dn ein hüpsches Weib, so darfst da ir nit , nur das in alten zeiten — woreat der scJmetd-
forohten vor den atiuMfhamm die auf der ledUailevten, — iehkansttttfürein wnnderhan.
gassen gelin und das har büll'rn tunl ir h )f- ' so man ictz findt ein schnebler man, - dor
leren». — Zamke« 438, maclit itie/.u da« Ge- \ mit seim maoi erreiohen l^an — den iummel
■tAndnisB, er Terstehe nier die Bedentnng des nnd all stornen dran». Mnmer, Schelm., f. 4
Wortes nicht. Es sind hier, bei andern, Schnede, Wendeltreppe. - «R> ist ein
z. B bei f ischart, unter SchnapptHÜmen müs- : Schneck do oder ein Stegen, do ich mag hinab
sige äbemfithige junge Adelige zu verstebn, I gon». Geiler, Post., 2, 14 b.
die sich eben so wcnii: sclicueii in den Strassen Sclmeck. S. Sneck
der ätadt eine ehrbare Frau zu verfolgen, alä äcbneickea, neugierig suchen. Vcrgl. er-
im Wald einen bürgerlichen Kanfinann zu be- schneieken. — «Also felnmefcesi da von dem
rauhen; in heider Be/.iehung SckrmpphäJine. ^ einen r.tx dem andern . ., eben als ein Hund
Schnarchtiln, ächuarchen. — «Der hausz- der auf einer Spur lauft». Geiler, Gcisti.
vatter fieng an zu russen, die fraw «c/»narcAei4». Spinn . M, 6 — «Wir lesen von Dina, die
Pauli, 34Ö. — «Den tag mit scAnardMii vor- , ein Tochter war Jacob des Patriarchen, die
zeren*. Butzer, Weiss., d, 2 b. : gieng uss schnekkfn und wolt lugen Mie die
SehBorpf. — «Das Forderteil (eines Schiffes), Junckfrau wen und Krauen dosselbOB Lnndea
der Srhttnrpf oder das Vorend heisset prora giengen». Id., Brö» . 1, 41 ". Etc.
im Latin». Geiler, Post., 1, 28 ^. Schneickerecht, Schneickeiig. neugierig.
Sehmollor, 8, 496, hat tchnarpftn, zusani- — ^Sekiieickerecht, wondergern, das folgt der
roenschrumpfen ; also das Endo wo du Soliiff > Versaumlicheit nach». Geiler. Brös., 1. 40 i>.
immer schmaler wird? ! — «Wenn du also vcrsumlich und schnetdx'
Schnatten, masc, Schnitt, Narbe, Wunde, rig bist worden, so kummea viol Sfind d«r>
— «Ich sprich das Christus seine Wunden, , nach». Ibid., 1, 42 «. Etc.
und nit allein die bchnatten, aber die Wunden Schueickerei, Schneickerheit, Neugierde,
bot wellen behalten». Geiler, Post., 8« 18 b. ; — «Curiositas, Schneiekerei» . Geiler, Brös., 1,
« . . Von seinen Schnattm sind wir ge- 40 «. — «Die unsittliche Schneickerei der
heilet». Jes. 53,5. Id., Brös., 2, 64 «. — «Wenn Sinne». Id., Scleup., 179 " — *Schneickerhe%t;
man ein Wunden heilet, so bleibet ein i9c/itia/(«n ; wann ein Mensch anfacht sein selbs nit mer
da». Id., £v. mit Ussl., 91 — Das Bett warnemen, so muss er anfahen andrer Lüt
muss so gemacht sein dass einem die Näthe warnemen, wann ein Mensch muss etwas zu
der Tücher «nit wee thun und im nit Schnatten thun haben». Id., Brös.. 1, 42 a.
im Leib machen, das er sehe als ein Wes- i Schneiden, nicht sniden, geanUtem^ sondern
tericher Eftse». Id., Seienp., 201 b. — Würde | anaiten, gemattet, einen Baum, eine Hecke
man die Ehebrecher mit der Geisse] bedrohen, beschneiden. — «... liaz man die este ab
«mancher der würd vil «cAfiotfen han». Biantii den boumen «nottot». Pred., her. v. Giios-
Nseh., 86. — Sinem die Bnthe geben «bis < haber. 2, 129. Sehmeüer, 2, 584. — Die Haber
gchnatten in sim hindern ston». .Murner. Nb.. von Sundhofen können im Wald «nenimen
248. — «Wirt einer mit raten auszgehawen, akumin holtz geachueideU»»^ herabgefallene,
das er groos ud tioff tdmaUen gewint und abgehavono Äste. 16 Jh. Weistb., 4, 164.
das Mut under dof bnnt gorbuit...» BnintObw.. i Schnell, SchnelHg, Schnelling, spöttisches
Chir., 9a I Sohnollen der Finger. — <£r möcht dem vai
Dasypodius, und Göll, 988: «5!eAiMlte,vibez>. ) ein /9ebiieUtsi gebon nnd im oin Sebtdffintti
Schnattern, klapperTi Srhnattertafel, schlahen». Geiler, Brös., 1, 81 " «Wana
Klappertafel, an die man am Karfreitag schlägt, ich dich ans erbieten man, — so sciiloohst
wthrond die Glocken Bohwoigen. Yergl. Klöf- ' da mir oin jebMÜM^ drnn». MamM^Nb.« SSH
fdot.— Thi "»r inner gehn «mir rhnebcln an — Bairisoh sagt man oln Bt kn ^w , SobmeUor,
den sch&hen uud holzseh&hen, und gan einher 3, 491.
sdbiMrtsrR, man dorft kiin tfimaHmttfd tu dem Fig., etwas onbodootendos ; nidit ein fithntM,
karfreitag, wen man Bj hei; an dem weg», nichts. — «Sun st wolt ich nit oio $chncl
Qnldin Spil, 68. l dmmb fregen — wan sie schon all in dem
ScluuMifoB, sehnanbon, stark atbmon in ! Inder logen». Humor, Lnfh. Narr. 86.
Folge angestrengter Arbeit, hart ur! reiten Schnellen, 1. Act., schnell an sich reissea.
«Soliohs zu beweren, braucht es vUsc/tNut^ens». ; — «Wir sehen nicht mer denn uff ansei
Zell, H, 8 b. I eigen Gesndi, das es uns alles uff onaon
Schnanwen, das Maul aufthnn zum Beissen. Deller kum, und haben wir schon ( r tt den
— «Ein Wulf wan man in anrürt, so $chnauwet > Herren lieb, oder anders, so sshtuUen dock
er herum* Geiler, Bv. mit Ussl., 91 «. — Hof' I wir gleich das an fuis». Geiler, Brds., %iBiK
fdrtijre Menschen «sie grausen, sie bissen, sie 2. Schnell heraussagen, herausplatzen. —
Bchnautoen alwegen umb sich wie ein Hund». ^ «Ich w olt w arlich geschneUt han, — nnd oss
Id., Bilg., 61 — Ein Zorniger «umb sieh der schul red lassen gan», vor Zorn über die
achnnwet als ein hunt». Braut, Nsch., 87. — schlechten Weiber. Mnrner, Geuchm., s, 2
«Man hndt etlich die bochen fast, — treiben — «So du nit wilt ie lassen nach, — s«
mit pracbt gross tiberinst» — mkmmitmit und sebnsl bei got ioh es «lies SMopt - wa ioder
— 81t
narr hat seinen stant». Id., Luth. Narr, 23.
— «Wie meinst da, wann ich yetzand
«eftneOeii wölt von disem gesind ?» Zell. Q, 2 >.
3. Von einer Schnellbrücke : «Bald licsz
icli ufi die brocken sdm^kn, das er mast in
ein Wasser feilen». Hlliii«r, Genehm., B, 1
Schnetzelwerk, von schiiitzlen, in kleine
Stücke schneiden, unbedeotende Kleinigkeit.
— «Sie meinen es sei genug so sie sich allein
vor den unkeasohen Wcrckcu hüten, sie
meinen das ander sei allein SchntUüwerck,
sei uir S md, man döif ee nit beiehteil».
Geiier, Selenp., ^ a.
So1i]i«w1mui? — Li ttmen KUtotern «ist
nüt dann »chnewkA sa leekeii». Manier, 4
Xetiser, C. 7 «.
Schiiock, Schnacke, Uüdce. — «Zerlassen
ein schnock und verschlucken ein kamelthier*.
Bruufeltt, Zehnden, b, 4 ^. — Im Traum
•»cknocken sehen». TMttinb., B. 1 K
Schnöd, R^ering^, verächtlich. — Ein Mensch
«gedenckt das in seine Sünden gantz achnöd
gemacht hond md schnöder weder Ewli».
Geiler, Eschengr., a, 4 <». Etc.
Schnoppen, Schnappen, Schnupfen. — «Sie
haben den geistlichen Schnopnen oder Pfiptich,
sind gauts oneutpfintUoh». Geiler. Schiff der
Pen., 74 ^. — «Der Fnelis spreeh : ich lüsb
Jets den Schnupfen, ich schmeck jetv. nit>.
Id , £v. mit Ussi., 78 K — «Im winter von
▼11 eesen nnd trinekeB die »dmoppen er-
wachset» (pitnitf! . "VTiirTt- r. Oayac, 444.
Schnotter, Schnuüer, iSchnudel, der Schleim
In der Nase. — «... das im der SdmiMer
oder Kengel nit zu der Nas herusshengt».
Geiler, Post, 2, 10 b. — «... dem got zu
der NaSMi an dem Morgen heraus wüster
SchnutUf. Id., Sünd. des M., 9 b. — tJr
hicug ein grosser schnuäel us der na.sen».
Mamer, Ulensp., 110.
Schntif<!n, Schnüpfen, athmen. schnauben.
— Es »niiuL vü schHu/etia und viel kichcn...»
Hurncr, Nb., 266 (es kostet viele Mühe). —
'Sehnnf ein wenig and erbluz dich». Id.,
Eön. V. Engl., VOt. — «Dis sebwitzen ge-
schieht in der beicht, — ßo er (di i ^'ündor)
geladen inhor keicht, — nnd achnufft recht
als ein alter bere . . .» liarner» Bad., 8
— «Mit schweisz, mii Iqrdien, «eftnApjfMi.. .»
Wiroph., Mir., 4.
Schnur, Schwicgertoehtcr. — «Da sah ich
Ilcnibum die schon — mit iren hundert
schnüren siehu». Murner. Virg., F. 3».
Schnarre, Mault ryiniiiel, — «Sie haben
leichtfertige Ding feil, als S^nurren, Bechen,
Bloibelg . . .» Geiler, Br&s., 1, 9b i>.
Göll, 2itö: «Crembalum, ein 3chHurr>.
SchBorren, zornig reden, murren. — «Do
on schuld tut ab mir achnurren, — und über
mich will al/il lainren». Manier, .\b., 254.
ai&7. — «WoU er aber zornig aghnurren, —
and -wider mine sanUgnoisen raarren . . .»
Id., Schelm., k, 7 — Ob iemans wolt mich
aneschnurren ...» Id., Nb., 2i>9. — «Mit un-
geschicktem achnurren (wird) die Süsse der
Üeb verbittert». Oapito, Carlst., A, 4 ».
Schöchelbo»8, iiotwelsch, Wirthshans. —
Ein Bottier, «durch alle «oMeMteeff er looft»*
Brant, Nach., 62i.
Seholder, Srtrag eines GHSeksspIels. (8. ein
Rathsmandat gegen das Spielen, 1484). G3-
decke irrig: eine Art drückender .Steuer. —
«. . . Ein Schleck, der kamt vum ScAoÜer,
den der Knecht uffhebt von dem Spil, von
dem büseu Gut». Geiler, Narr., 101 *>. — «Die
grossen Gewaltigen die . . . auf den Stuben
von dem SduMer etwan ein Braes aof*
riebten . . .» Id., Soidff der Pen., 106 •. —
•Scholder nemen». Murner, Nb , 62. AngofOlirt
unter den Schlechtigkeiten der Schelmen.
Schmeller, 8^ 864, hat das Wort als noch
in Baiern g^ebriiuchlich. 8. auch Scfnrif i 476.
Scbolkopfig, wüthend. VergL ücheUig. —
• . . . Ein unsinniger acht^ikojfßgtr wütender
Dorfrüde der jederman fressen and aersenen
will». Geiler. Bilg., 140
Schon, rein, fehlerlos, gesund (ausser dem
gewöhnlichen Sinn). — Ein zu «Wisnng» ge»
gebenes Sebwein soll «seAdnfr sein (niebt
pfinnig). Sulzmatt. l& Jh. Weisth., 4, 136.
Aussätzige sollen nicht «mit gesunden «cAönen
menschen in b&lschaift wiee sft sdiaffsn»
haben. Gutl Ordn., 151. Etc.
, Schöne, Schönheit. Scher/., 1430. — «Ir
wnnderlichiu «cAöne». Gottfr. v. Str., 1, 113.
— «Alle schöne wart angespnwen». Gebete,
14 Jh. — «Do die hebammen sohent die
schöne» des kleinen Moses . . . Kon., 260.
Etc. — «Wie wilt dn uf der Strossen tftn das
ürsulen selAi« rerborgen werde?» Nie. v. -
Basel, ms — Es «sol sich nieman an rich-
dftm noch au schone lassen». Eis. Fred., 1,
265. — «Man sagt von dem Ffisawen, wenn
, er ze Nacht erwachet, so schryet er, er
förcbt er hab sein Schöne verloren». Geiler,
Brös., 2, 23 ». Etc. — «Hierin hat badet Mag-
dalen, — darnmb sie ward so rein nnd sehen
— das ir in achOm die son entweiebt». Xarner,
Itad.. M, 2^. — «Vor ziten was wipliebe
achon — nit also wert nnd wolgethon». Id.»
Genehm., n, 4 h. ~ «Wem an seMns tÜ ge*
brist. — und doch sich stets mit mutzen rist
(rüstet), — der selb ein steckenriter ist». Id.,
Nb., 213. Etc. — «Bekennnng und achöne ist
vor seinem angesioht». Naehtig., Psalter, 244.
Etc.
«Schöne, oder das rofelanlfen». Brnnschw^
Dist., 32 b.
Schopf, Schoppen, ^choppe — «Das belsset
ein Schopf das mit .'^tro ^reinacht ist oder mit
dchoubcn gedeckt ist». Geiler. Bilg., 206 b.
Schöpfen, sebalTen. Seberz, 1492. — «Bre
und lop die achepfent list». Gottfr. v. Str., 1.
3, — Gott *8chöpfet ein vernünftige sele».
Tauler, 412 (71), — «Her, tAöpfe in mir ein
rein liort/,». Fred. Inprolts. — «Do Got dich
macht und schöpft, luii er uii dich ein besun-
dern Fleiss». Geiler, Bilg., 28 *. - «Bin je-
achöpfter Geist». Id.. Irrig Sehaf, D. 4 h. —
«Gott hat ffesehöpft den Menseben». Td., Sttnd.
des M., 13 a. Etc. — «... das du niicli also
ungeschaSen gewhögfft hast». Pauli, 249. —
tSchöpff ran neaem m mir ein reines herts*.
Nachtii^ . Psalter, 127. — Manche predigen
über Fragen wie diese: «ob die creaturen
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~ 812 —
anoh möchten schöpfen*. Zell, Q, 3 b. — . . i
welch» im denu auch ein anseheu uud uaiuen <
scAepffU. Capito, Verwarn., C, 8 ».
Scbor. 1. Schaufel. — «Ein hundert Schoren
git zwo sdu>ren» (Zoll). 14 Jh. Urk., 2, 210.
2. Das Zasammenwcrfeii mit der Schar oder
Schaufel; da« »o Zasanunengeworfoii«. — «Der
magesot der noch der «dkorm bUbet oder »eh
trösohung, der koI der berren ein». 1996. Hist
de 8. Thom., 894.
In der Heuernte soll der Heier «gebieten
einer froQwen oder einem manne die schören
erwerffende». Metxeral, 15 Jh. Weisth.,
4, 198.
SchUrlin, kleine Schar oder Schaufel. —
«Ein yserin schörlin». 1418. S. Thom. Fahr
St'honiechti^^. vun ^chorro, Uc. stein, steinig,
raoh. — £in Teno «da« »chornethtig and ho*
gereht ist». Tavler, 178 (8i).
Schos, neutr., Gesclio.s», Pfeil. Scherz, 1484.
— In Kriegsnoth haben die Schmiede dem
Bieebof zu liefern «drühundert achoz» («agit-
tae). les Stadtr. Grand., 2, 85. - «Er floch
gar «winde, also werc er troffen mit eiine
aoikoew». Märlein, 82. — Es war mir «wie ein
g«r liehtvar sohönes bliokendea «cAof schie«-
sende kerne von dem himele» * Nie. t. Basel, 237.
Schoshor. — Hat man !ic Tutugenden ab-
geeehoren, «so «ol man deune der $eho$hor
varaemen», flg. die Neigangen, die aiw Ge-
wohnheit geblieben sind. Tauler, M87 (BTV
Schostor, herabsckliesscndes Thor, Fall-
gatter. SelierE, 14ä&. — «In denselben ziten
maht man oncli an den porten schoador usze-
wendig unde indewendig-», Glos., 124. — «...
do liesscnt sü die schosdor nyder». Kün , 916.
Sohoeswart», artemisia abrotaniuiL Eirsohl.,
t, 800. — «SdhoMWHrff (heisst so) dammb,
ob ein mensch geschossen wn'irt, das kiut
damff gelcit. an sich ziehen ist was in des
mensehen fleiBob tteekeii ist». Bmnsehw.,
Pist.. USb.
ScUoob, Schonp, Stroh. Strohbüadcl, Siruh-
wisch. Scherz, 1381. — Die Drescher süUent
onch schouben machen was man zö schouben
gemachen mag». 1897. Eist, de S. Thom., 89B.
— «19 sch. unib 9 hundert schoube». 1441
5. Thom. Fabr. — Man soll Nachts nicht
trommeln, «es sy dann ein saekpfyfTer doby
. . und das das ouch geschee mit vackeln
und mit schouben die do bürnen». 1486. Alte
Ordn., B. 8; 1822. Urk., 2, 158. — Schoup,
stra?sbnrper Rifterfamilie, 1250 u. f — «Et-
wan buwet man vor Ziteu Klöster mit grosser
Eii^lt. Die woren von Holtz, von Leimen und
desglichen gemacht und mit Strow oder Sehour
ben gedeckt». Geiler. Bilg., 62 b. Etc. — «Wie
sich der achoub leid uff dem dach, — also hab
ieb doldt eiiwere »ach». Murner, Luül Narr, 7.
— «Er eehwitet als trtff (tropfte) ia nasser
rA ,<p>. Id., Bad., 0, 2 — «&teii6/a«Mii».
itninschw., Dist , 128 »».
Scbonbe, Schabe. S. Schaube.
SchoubenTiut, Schoabhut. breiter Strohhut.
— «Ein sdujubeiüuU*. 1499. luvcuL d. Lud. v.
Odratzh. — Dem Pilger «ist onch Not ein
Sdioubhut der ass Stro gemacht ist, im Sam>
mn Ar den Wint». Qäler, Bilg., 62 —
«Alte $€haubhütlin» . Frip=; 16 *. — «Es lauÄ
einer von Mailand geu Baael and kaufft ein
seheibenhut» . Pauli, 184.
Da.sypodius : «Petftsus, ein Sc/)aM^/^^^^ Schein-
liut». Heute Scimtcehut, grosser runder Stroh-
hut wie ihn die Bäuerinnen tragen.
S«haabiiif von Stroh. — Der Magister ver-
bietet «debein nawe seftoKNi« oder rarin taoh»
zu machen. 1427. Almeudbuch.
Scböublin, kleiner Strohwisch oder Stroh-
kranx. — «Wenn man ein SMublin usssteckt^
das ist ein Zeichen das man Bier da feil bat».
Geiler, Bros., 1, 68 «.
«Sclionpseii», Strohseil. Leberaa« 18 Jb*
Weisth.. 4, 266.
Schonwer, Art Kanne, Becher. Scherz. 1436.
- «Was die ^oltsniidc wirkoui von kenen,
schalen, «cAoMwem« kelchen . . .» 1863. Gold-
«ehm. Znnft, 6. — «Ein Goldsebmid . . . niaelit
... ein güldin Trinkge&chirr, ein S ehe uu tr,
ein Becher». Geiler, Biig , 28«.
Schraff, scharf. Scherz, 1436. - Der Uensob
wird «dürre and sshraf'. Tauler, 92 (19").
«Sil slugeut sich . . . mit schruffm iii&riucu
geischeln». Nie. v. Basel, ms. — Es ist «ette-
wenne ein notdurft das man eine sebni^«
louge giisset an den bredigen». Heinr. ▼.
Offenb.
Schrägen. Scherz, 1486. 1. Gestell, aus
einem Balken mit xwei Paar eingeffigten
Beinen bestehend. — «Der schragm do die
glucken hangent». 1416. S. Thom. Fabr.
2. Krämertisoh, ans Brettern bestehend die
auf zwei, den unter n" l beschriebenen ahn»
liehe, nur kleinere, Gestelle gelegt sind. —
Kleine Grcnipeu «.süllent weder schrägen noch
ääoker vor dem münster hau», lö Jh. Alte
Ordn., B. SO. — «Es ist kein Kirebweihe noeb
Jarmarkt, der Tüfel rii.stet sein Kilchweih
auch darneben uff, und richtet sein Schrägen
und Krom auch ze Merkt». Geiler, Brös., 1,
104 ^. — «Do thetent die Fürsten der Pric-
äterächaft /,u Jernsaleiu eins und satzent iren
Schrägen zu Markt». Id., Post., S, 17 •. —
«Neid und geitz richten ir scJiragen, — wie
jeder ftill seinen kragen». Brant. Layensp.,
1( 7 b. — «Doch lernt ich das vun jungen
tagen, — das ich zu marokt fügt minen «cAro-
gen — allzit naeh der gelegenneit». Miumori
: Geuchm., b, 4 b. — «Die schragenhansrn. die
i geistlichen wechszier and gremplcr». Zell,
Q. 2
3. Leere Bettstelle, in die man die Todten
. legte. — Hat einer die letzte Ölung cmpfaugcn.
SO sagt man spöttisch «man hat im die Eisen
abgebrochen, er ist nff den Schrägen geriobt,
1 man hat den Wagen geschmiert» Geiler, Arb.
, hum , 174 fl ; 3 Marien, 41 «.
' Schrans, Hinterlist. Scherz, 1 «38 — «Dinen
I orden wii ieb halten ganx — Gein der lieben
an argen srhran.:>. Altswert, 7. — «In luterkeit
an argen schräm». Ibid., 73. Etc. - Personen-
name: «Gerhart, genant 8thnm»t Bitter tob
Borre>.- 127(;. Ktc. — *8€krmu$9 sebflie» s«
Kuürisheim, 131U.
Schranc. Riss, Spalte, Unterbrechung. —
I «Daromb das nit villicht mit sehranU — des
, diselt besehvibting sig nit ganu, SO wU
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' 818 ^
. I
Id wiler ftr nl«h fon». Braut, Thesm., o,
8".
Schrecke / - «Za weibnaehten leutet man
die sehrecke». BotMr. Nftner., 0, 1
Schroiift, Pranc:er. Scherz, U38. — Die
Jaden ChriBtum *hi der achreiat anschlugcnt
»Ibo einen diep>. Eis. Pred., 1, 191.
Schreien. S. Schrien.
Schreinen, zu etwas bestimmen. — «Also
dmt Got denen die geschrempt scind zu ewiger
Verdammniss». Geiler, Sünd. des M., 18 -
«l>ie geisUichcu Prelaten, die sunderiich ge-
aeknmpt seint ku den g^HtHdMMi Dienst». Id.,
Narr., 126 — «Wann man etwas wil weihen
und (ji)U dem Herren wil zuschremen, so treibt
man sn dem ersten den bösen Geist darvon».
Id.. Emeis, 50 ^. - «Darum ist diss Evange-
lium disem FcbL zugescitranpt' Id., Ev. mit
UssL, 1U2 b. Etc. — Beim Tod des SnlUtttB
«hat sich die hell gefrewet, zu deren er ge-
schrempt was». Adelpha:>, Khodis, 1>, 3 a.
Nicht mehr bei Dasypodins.
8chremang, Bestimmung. — «... Uff das
dise Ding (die guten Werke) nit geachtet
werden ein Urbucli . der Schremung zu
ewiger Seligkeit». Geiler, Fat. Nost., C, 6 *
SibreadelelllBte, Übername: mit geschrun
denen Lippen ; schrinden. Risse, Spalten be-
kommen. — «Janker Johann von Marlei, gc-
nttiit ttiAnndtkd^ete: 1896b
Schrenken. verschränken, flechten : flg.,
verkehrt, folseh handeln. — *Oeschrenket, dt«
v»rieftt«8>. Herrad, 196, — Den Wirthen ist
verboten «keinen win zQ schroiken, da^ ist
zA verston, das si keinen kranken win ander
fgutmn . . ^ neeh keinen nnwen ouder vimen
tön». 1459. .Alto <Vdn.. B. 1. — «Wann du
»iteest, so schremk die Bein nit über ein«
»Uder». Geller, Baum der Sei.. 86 h« Irr.
Schaf, D, h 'Hnt rr sich nit geschrencket,
das er sich annani er wult fiirgon ond wolt
•0 doch nit ?• Id., Ev. mit Ussl., 4IJ b. ... «Der
Mensch .sol . . . Fleiss ankeren das er sei uflF-
recht ond schlecht, nit . . . krumm und ge~
«eArmaitl; das nenn idt geschrenckt. do einer
. . . gibt gute Wort . . ., aber dabei ist sein
Hertz gantz falsch, hanget uff die linke
t?eiten». Id., Selenp., 91 b, — * Gcschrenckte,
listige, z.wifaltige Zange». Ibid., f. —
«t. . . Wann die Frau schrengt, das ist wann
•ie Trawe bricht durch den Eebmeh». Id.,
Ev. mir I^^s! , 32 b. Etc. — «. . . mit schwartzcn
sideti beuiileti mancherlei durcheinander ge-
schrenckt». Murner, Geuchm.. D. 3 '.
Schrien, Schrieen, Schreien. Scherz, 1440.
1. Schreien, rufen. — «Do schre dirre mensche
einen gar jemerlichen schre». Herswin, 9
Kelsen, 75. - «Do schre das römesche volk
^enieinlich . . .» Clos., 33. — Es *achre das
v olk zft dem kanige umb narnnge». Kön.,
S>&8. — «Do $ehrey eine gans so vaste af
dem Capitolium». Ibid., ^22. — «... so vihe
und lüte af zh ime schrutoent». Nie. v. Lauten.
Ci-ottesfr., 173. — äie ««dbmuMjil; Habesburg!»
Ol OS., 79. — Die Römer *9dmtvfeiU zt Nero . . .»
Iwön., 848. — «Do schnigent d\c Romer alle. . »
Ibid., 885. — Die Kinder «spotteten Hilisei
dies PropbeteOi sie §eknimoe» tu in: Sali
Kai!» Geil«r, Sünd. dst H.. 48«. — «Maria
. . . zu der du yeschruwen hast». Id., Pred.
V. Maria, 16 — Sie haben «gehört schngen
die Kinder im Tempel . . . Das Volk hat ge-
sprochen und geschrigcn . .» Id , Pu'^r , >.
18 a. 18 — « Vale jungfrow, zu dir »chrujr.n
ich . . .» Brant, Rosenkr. D. Ged , 17, - «Die
wisheit schrigt mit beller stim . . .» Id.,
Nsch., 24. — «Lont uns sin frölich, prassen,
Bchrigen». Ibid., 71 — «Dins fründes laster
nit uszschrig». Id , Cato. b. .i b. . Sie «ruffent
uud schruweitt manigfait». Id., Eo&enkr,
Wack, 2, 1099. BljjB. — «Vil gens in irem
leben schrigen . .» Mnrner, Nb , 15.') Eto.
«Sie scluuiccn über jn». Pauli, 3ö. —
«. . . warumb die dochter also geschruwen
liet . . .» Ibid.. 1)3. - «Die stimme des ge-
meinen volckü, durch die den richtcm and
gewaltigen sugaehruwen wUrdt». Wimpb.,
Chrys., 12 » — «Von Christo dise phariseer
uszgeschrauivcn seind». Capito, Treger, I, I
— «Wie vil feie wider den götzendienst ge-
predigt und gesckrawen haben . . .» Butzer,
Neuer., 0, 8 ». — «Wiszt jr anoh das got,
wcc geschrugen hat über Assur?» Zieglert
Register a, 2 ». - «Wie, wann ich nit . . .
uffstünde und schrig . . .» Zell, y, 8 h. —
< Wee mir wann ich nit sttalRe, nit «Arwoe...»
ibid , y, ö a.
2. Lant weinen. — «. . . und seftmwest d«
darumb also vil trehen also daz gantze mer
Wassers hat». Taaier, 435 (74). — <Sö sehru-
went blvtige trehen». Ibid., 898 (88). «Der
mensehe sprach mit schrigenden weinenden
oagen . . .» Merswin, 9 Felsen, 6. Etc. —
•Die elagete Lnereela s cfcrfgg m te und weinende».
Kön., 320. — «Ir ■^.■■llrnr vnr in 'iveirien,
$chrigettf — so lieh das schon umb das hertz
nit wer». Mamer, Genehm., G, 1
Schrigen S Schrien.
Sehrut, mase. Scherz, 1441. 1. Wein- und
Getreidemass. — «Ein aehrot wein, das ist
vier omen>. Ncngarthcini, 15 Jh. Weisth., ö,
460. — Die Müller «mögen wol malen von
je 6 Berteil weissen einen hochkernen oder
ein Schrot», der «7 sester tftn sei». 16 Jh.
Alte Ürdn., B. 13.
2 Lftngenmass. — «Das zalholtz soll alles
ein achrot lang sin». 14ö8. Alte Ordn., B. 13.
8. Mass überhaupt. — «Uf den (diesen)
achrot geet d^n ga&tc bfiehlin». Capito,
Treger, B, 2 b.
Schroten, schneiden. Scherz, 1441. — Die
Rippen er «von dem rucke achriet*. Gottfr.
v. Str. 1,42. — Aus 15Vj Lorh feines Silbers
und ein i|« Lolh Zusatz soll man «66 grossen
achroten» (prägen). 1897. Kön., Beil., luOI. —
«Ich schrot ein kapp hie manchem man, —
der 6ich deü doch nit uimet an». Brant, Nsch.,
3. — «Nim magsomkuchen und papellen, die
achrot klein und thu sie in ein s&cklin».
üersd,, 47
Schrunde, Riss. Spalte, Wände. - «Do
etztens im die andern wanden, — doch nie
kein sanderliche achrunden». Marner, 4 Ketzer,
G, 6
l^chranden, spalten, aufspringen machen.
— «Es seind drü Ding, spricht Saloroon, die
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Niemand erföUen mag, es ist die Hell and
ein geschrunden £rdtreich und Feaer». Prov.
8ü, 16. Geiler, Ev. mit Ussl., 103 b.
Schabe. S. Schaube.
8chüb«leciit, weit wie eine Scbaabe oder
ein Mantel. - «Die Lieb Gottes und des
Nechsten ist Jor Glocken- und «dUlMsdU Vit
Mantel». Geiler, Bilji;., 4ö
Sehfibelinir. Art Warst Sehen, 1444. -
Beim Ding von E.schenz willer hl »ler Meier
schuldig den Haberu za geben «linsen und
«dUIMtiur und gfttea win». 16 Jh. Bardch.,
101.
Sehüchen. S. Schühen. '
Schildileder, Sehealeder der Pferde. —
«. . . I>Gr zwei Schüchleder het zu jeder Seiten
eins, eben als ein Scbüchpfert . . .> Geiler,
a Marien. 27 >; Bilg., IflO«.
Schoder. Fieberschauer. — «Zeichen disz
febers seind ütarcker schuder und hitz». Fries,
17ö b.
Schabbletzer, Schuhflicker. — «Er kam zu
einem SchuhbleUer, der in einem Hüsiia &ais,
und bat in er wolt im das Handtwerck leren».
Geil(^r, Kv. mit Ussl , 72 b ; Bilg., % «. — «Ein
schulibieUer, des sasz in einem kleinen hüsz-
lin». Pauli, a7y.
SchUhbatz. S Butz.
Schübe, Scbühcn, Schübung, Scheu, Furcht,
Abscheu. — «. . . das ich mich oft gewundert
liab, — wie das sie hant kein svhühe. darab».
Murner, Nb,, lül. — «... ich ),'ar kein zweifel
hab — du habest gantz kein schühen darab,
— ob du etwas sehest die nacht». Id., 4 Ketzer,
H, l — Zu Aufaug der lilatterukraukheit
hatten die Ärzte «ein grosse schuhe» davor.
Id.. Gayac, 402. — Man soll nicht allein das
Böse verbieten, « sunder achyhuna haben drab».
Id., Schelm., g, 2 — Jetzer als er sich beim
Kloster meldet, sagt er sei «nit ein härge-
lo£fner man, — an dem ir möcht ein achüuug
han». Id., 4 Ketzer, C, 2 — «Erycis waffen
las ich ab, — so er doch hat ein scheuhung
drab». Id., Virg., P, l — Die Lutherischen
sagen: <Lug jeden, das er schühung hab vor
den siben saoramenteu». Id., LaUi. Marr., 1U6.
Schtthelich. 1. Absehealioh. — Die Fran-
zosen 'i.il 1! ein Mis/fallen «das solch ^chiihe-
Uch und uugehört kranckheit gleich irem
namen sol genent werden». Homer, Gayac,
•4ÜU. — «I)as aber die wiinderwerck der teufel
dieg, das ist schühdich sn hören». Id., Adel.
J, 8«.
2. Sehen. — «Nach discr red sah sie urab
sich — in alle winckel sdmtheUdt». Mamer,
Virg., N, l b.
Schttheii. Sehen, 1446. 1. Act., scheuen,
fliehen, vermeiden. — R, Merswin rieth den
Briidoru des Urüuenwörths «zft schüttende alle
wibespersouen». Nie. v. Laufen. Gottesfr., 50.
— «Di.s valsche volck ist gar sere cft scftü-
lieiide». Nie. v. Basel, 285. Etc. — Nonnen
sollen «die meuige vaste acltühen». Clans v.
Blov. — «Si schühait an der e keine sippe-
Schaft». Kön., bUÖ. — «Der sOnder, der die
lere der h. geschrift schühH . Eis. Prcd.,
I, 227. — Einen Lehrknecht, der die Gebote
nioht h<, «den toUeat awlBter und knehte
an alle steK^schühen and nfit für haben».
löbO. Tucherzunft, 14. — «. . . tchühe» weder
reisen noch her». Altswert. 14. Bte.
2. Sclieu werden. — Ein wilder Vogel,
welcher *8chühet oder sneilecUche flühet».
Taaler. 100 (20). — «Do sdUAefe dt» ros
gegen dem eher». Kön., 62S. — «Ein Esol,
wan er kampt an ein Ort da er vor gefaüen
ist, er »ehüeht dnnri». Geiler, Br5B., 1, SM ^;
Narr,, 203 i>. Etc. — «Wiewol die BaHusz
sduihen drab . . .» Marner, 4 Ketser, F, 1 K
— «Da lain vom giflk der lullt heisb — eit
sterben, dM Wir «cftstfcMm dlftb*. Id., YilKn
fl, 2 ».
Sehohea, besehnhen. — «. . . wie gienaar
sprach, sie schuheten alle menschen mit einem
sch&ch». Murner, Gayao, 409 (über einen
Leisten sohlagen).
Schnldigen, beschuldigen. — «Wellest uit
schuldigen gott> (incuaare noli). Brant, Cato,
a, ö b. — «Veraehtest du aber min 1er, —
darfstu daran nit schuldigen mich». Ibid.. b,
6 c, 6 — «... das ans . . . nienuau
schuldigen kan noch mag einöherlei frevcli
. .> Murner, Purgat., ms. — «. . . jn za
schuldigen und jm unrecht sa ^eben». Wimph..
Chrys., ö ». — «Damit wU nienwntn fs iel ri
diget haben» Zell, T, 4 «.
Schalpe. Loxcr, ^, öl4, mit einem? — Wena
der Wald im Winter «stat türre, — So koofl
es schtilpr'n und gemürr». Altswert, 70.
Schumeu, abschäumen. — «Deu Uafea »chu'
nten, biss dfts das Kalbfieiseh vosadet». Qeiler,
Eschengr., a, 4 >>.
Schnmon. 1. Mankc. — «Die Schumen oder
Bntzenantlitz, die man xu Fastnaoht nnthnt».
Geiler, Gcistl Spinn.. P. 2 «.
2. Schreckenhaftes Gesicht oder Vision,
j Schattenbild. — Einer der am Storben ist,
der «windet und krümt sich als die Schlangen,
dab er crbohrockenlich gesiebt das Schutnen».
1 Id., Arb. hum , 66 ».
I Ittels Wort, das allerdings nrsprünglick
aui schünien., schäumen, fig. trinmen, zarSek-
i zufuhren ist, kann aber hier nicht Tr i ui biM
bedent(>n ; es i^t verwechselt mit dem von dem
griechischen ^y^jl^-a gebildeten Schemen; i«
Latein des Mittelalters ward 8c?tema oder
scernn mf«ist für figura, ornatas und dergL
gebriiui iii. Psalm 39, 7, hatte Luther überseUt:
«sie gehen daher wie *>in Scheme», Schatten-
bild. Diisypodius hat «Larva, ein Scherns cnkr
Butzenanililz». In Baiem sagt man noA
heute fiir Maske Schern oder Schtem. SchnielU r,
3, 362. Weil die Maskirten meist falsche Bäru
tragen, bediente man sich früh des Ansdrneks
Schembart, Mashenbart ; im Vocab. von 14vSä
steht *Schiempart, larva»; nach Frisch, 2, 173«
kommt Schembart auch in GolPs OnomastieniB,
231, bei dem Wort larva vor. Friscfi hat >icL
wohl der ersten Ausgabe dieses Bachs, v<m
Jahre 167«, bedient; in der TOtt der
einzigen die ich vor mir habe, ist. 296, SLhnn-
bort bereit« aus Missverstand in Schö m b art
▼erwandelt, eine Form, die, wann idi wiäA
recht erianeroi noeh von Qfttha gabvmnohK
wird.
Sdnmpllaraa, baaeUmpfen. Somalier, 2,
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. 816 —
Ben., 2. 9, 323. — Die SehntL^h ler siad
gewöhnt ihre Werke irgend ciiiciii Vornehmen
zu widmen, damit ihr Fleiss «ou schumjjJ'jiereH
der nydgiffti^HMi hessigen zangcn, auctoritet
and glftuben T«rJ«iie*. lUngm., Casar, S —
«äabmiu nit allein von den feinden verachtet,
suiuier auch von unser sölJucr rerf gcschniückl
und geicAumpffieret ward», ibid., 'M ^. - «Das
nachgeend paorengeaohrey und schumpfßerm
lasa ich mich nit irren». Capit j, Tmji i-,
j| M. _ «Dm uaohgeend seind um udiumpjner-
wori: lind., P, 1
Schampflening , Besciümpfung. — Wir
müssen zavorlcommen «der ewigen warheit
■«hmalich schumpffierung». Sappl., A, 4 ^
hcliapetit,8oiiappig. Vergl. Scittci^ff/ctcAiept.
— «Yisoh ... die $chupeht eint». Bnmsohw.,
Pest., lu ».
beimpf, StosB, Ruck; in einem ^Schupf, ra&oli.
— «£^n Frau die wol spinnen kan, die spinnt
in einem Schupf ein Faden». Geiler, ÖeiatL
Spinn , L, 4 ^.
«Die Schupfe», zu Strassburg, 1200 u. f.
öoherz, 14ö2. S. Gassen- u. Haoaernamon, 173.
Sehupfen, mit der Schupfe bestrafen. Scherz,
1452. - «kSwer uurehte nusbi-t den wui, den
sol man gchupfen». Vi Jk. Strobel, i, 031. —
«Wir begeren niemnnt sn tchupffen. aber mit
yederman im wort uns Cd vergleieken». Un-
pito, Treger, I*, 8 *>.
Sehuppoae, Erblehngut, kleiner als die
Hube, bcht rz. !444. 14ü.J. Die Eiy iiiolof^ie isl
uucli luclil kiiii. S. die vcri>ciüedeucu Kiklar-
ungen, Seigneurs et villages, i7o. im £lsass
erscheint das Wort nie als Beseicliniing eines
liehnguts, wie dies in Sehwaben, dem Breis-
{ao, der Schwei/. I i ^ all ist. Nur zu Kieniz-
sim und Oberha^euthai werden ISchuppuier
erwähnt, Lehnslevte die weniger nngesehn
waren als die Ruber. Weibtk, 4, is20. Burckh.,
78. Einzelne, Aiuisieuten zugewiesene Urund-
stücke waren, ich wetoi nicht warom, hie und
da bei uns S<:hupi)ose genannt: Der strassb
Schultheis^ kauu de» Üiächüfs Ochsen bcniu/.eii
«ad coiendaiu suam sehudtbuze» . l'-^ 8tadtr.
Urk., l, 474. — «ad ufhciiim cjosdem biitel
pertinet dimidius ager, qui dieitor wAuMUie».
Borsch, 13 Jh. Weisth., i, 004 - l'ie drei
Förster von Andoishtüm haben als Lohn u. a.
«die »ekuehbou sft Fadetin». 14111. Hananer,
Constit., Itfö. — An verschiedenen (>rtcn ^var
Schuppose nar Feldname, vielleicht au ehmalige
grössere, spater aertheilte dater erinnernd:
«Ein wald. heisset schuppuss». üartmans-
willer, 14Ö3. — Em Acker «im schupote».
Heiligkreaz, 14»u. — Im Unter-Elsass in i<
Bannen. 8eign. et viU.,177, note o. — Oii so
gesehrieben daes man sieht, die Sehreiber
hatten die ursprüngliche Bedeutung vergessen,
lichäre, Sohener, iicLeune. Scherz, liM.
— Die Vögel «sammenent n&t in diesdhufv».
Tauler, 27o (4tt). — 13ÖH kam ein so starker
Wind, «das er vil turn und liusur und schüren
endahte» Clos , 13ö. — 1397 «branten abe die
hüser und scharen». Kön., 7Ö4. — Mau soll
niclii «lux uder lieht bruchon in der schüren*.
13«4. Hist, de S. Thom., Mi.i. — «Eine schür.
volstrowes ondhowes». jULetzeral. i& Jh. Weisthi.,
l4, 199. Etc. - tBi der »eküren», Feldname«
sehr oft, 16 Jh. u. f. — «Zi\ der schüren»,
6trai»bb. Uausuame. 1JJ97. — «Die k<fhcJiüre»
zu StrasAb., 1455. — Eine «ziegelschüre» in
Finkweiler, 1304. Etc — «Zo /htadathürem»,
Oberehnheim, 1205. BÖrseh, IMH. — tDie
ziegelschüre». S. Pült, \'M\i). «Und denn so
j werden kummeu die heiligen En^el und wer-
I den sie insehniden und infttren in die Schür
der ewigen Seligkeit». Geiler. Post . 8, 72 ».
, Etc. — «Wer leschen will eins andern für,
' — und brennen loszt sin eigen schür» Brant,
Nsch,, 69. 19. «nie christlich kirch die ist
ein schür . . ., am jüngsteu tag so ist die
I crn». Murner. Nb.. «Ein alte «cAör on
i müs ~ und ein junger bub on lüs» (sind
j etwas seltenes). Id , I#iith. Narr. 50. Ete. —
• Do stund der buer in der ifahiiren und truscli».
Pauli, 66. — «Ein gansz, wa sie zu dem
ttkärethor Ingat, so duckt sie den kopff». Ibid.,
112. — «Ein alte schür on müs und artzet
(derj kein astrologus (ist\ seind gleich». Fiim,
IIH *>. — «Ein alte scheuer da nit meusz in
wonend, ist ein zeichen das kein kern darinnen
gelegen ist». Ibid.. 88 ". — «Hab «üt tag. die
SCA«umi und keller seind vuU». Zell. e. 1
Schnrebrant, Diener der das Feuer schürt.
I — Der Yer&sser des Ganeisterlins sagt: ioh
bin «üwer armer unwirditr^^r scfefiretron*, alse
ein armes küchenbübelin». Claus v. Blov.
Scburfel. Schale. Vergl. Schelfe - «Avell»,
Nu»::schurfe!en». GcrJ.il.. 89 b.
«Suhuiiiz, subucula vcl supparus» Hurrad,
18ö. Scherz, 146(5
Schürtag, Aschermittwoch, von tdtwnn,
scheuern, reinigen, dies absolutionls. Sehen,
I i4ö4. — i26;s ,stiirb der IIm Uof Walther an
dem sdkürlage» Cio»., Öö. — Die Meister der
Tuchcrzanft «ollen de» Znnftgenoesen geben
«of den schürtag den uior<,'enimbc»». 1431.
Tacherxonft, ö4. Etc — «An dem Esoher mit-
i wooh den man nennet den 8ehtirt«§». Geiler,
Sünd des M., 2 ».
ächürtaen, in die Höhe /.usammenzichen.
Scher«, 146«. — Der Magistrat verordnet «da/,
keine frowp. were die ist, hinnanfür me nit
schürtzen öol mit iren brüsten, weder mit
hcnieden noch mit gebri.se n rocken, noch mit
keinrc ander gevengnisse». 14 Jh. Alte Ordn.,
B. 21. . . 1
Sehnsen, sausen. — «P<'r Wind wei?t tun
und her wo er wil, und du hörst sein Stimm,
: sein Sehustn, nnd das Qethön so er weiget*.
Geiler. Post.. {$, «6 * . ,
Schiiaselkorb. — «2 bcli. umb ein seAflwcl*
korp» 1416. S. Thom. Fabr. — «Ein schüssel-
korb mit karcn und Schüsseln». 1482. Spit.
Arch. Teutschb . 10» b. — «Ein mMsmI-
korb mit schusseln nnd dellern». 1499. Ludw.
V Odr — «Da sie (die bösen Geister} im
SchüssOtorb rimplen nnd eins hieher das ander
dorthin werfen, und wenn du an dem Morpen
daran kommest, su ist es als man es am
lAbeat gelegt het». (iiiicr. Emeis. 48» 43 b.
— «. . Als man Fraw Metz malet, da hat
sie einen Korb mit Eiern auf dem Kopf und
in Schüssdkorb binden auf dem Kücken und
I hat ein Katsen nnC dem Aohsei». Id., Geistl.
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Spinn., 0, 3 b. — Frank, 2, 102 MI7 ib ; <Hett
ich Glürk und guten Wind, so füre ich auch
woi iu elm Sdtüaselkorb über Bhein». — «Mit
Bchwebel, harz, büffcn das har, — darin schlecht
man dann eierklar, — du OS im achmseUcorb
werd kriM». Brant, Nseh., 7. — Buhlerinnen,
«von milch and blat znsameii gflosseii, —
dareh ein schüeaelkorb gegossen». Murner, 21b.,
56. ^ Gftd&rrt Bindfletoeh «ligt lang in dem
magen zu riechen, gleich als ob einer ein
alten »chü$$eikorb freüscn het>. Fries, 81 ^.
Skhüsselkorb war ein von Weiden gefloch-
tener Korb, hauptsiichlich dazu bestimmt das»
man die abf^^ewabchuncn äcliüsselii hiueiiilegic
um sie trocknen zu lar>sen. so dass das Wasser
durch die Lücken abtropfte. Aue Maraen
Stelle kann man »eltKenen, dnii das nimliehe
Qeflecht auch zum Seihen ditnto. Brant spielt
ohne Zweifel satirisch auf dne damals übliche
Mode das Haar zn tragen an. Folgende Stelle
aus Murners Nb. soheint mir die Erklärung
zu enthalten: «Vil narren zeigt mir an das
har — gepractioieit mit eierklar — und ge-
bietet bi dem für . . . Vorab so es ist kruse-
ieoht — nmb höltzlin bnnden wider schlecht
— gebifft, geHochtcu wider krnmb — mit
üden sohmereu ommendomb». Die Uöltslein
und die eeidenen Sehnnre mögen znsammen
eine korbähnliche Kopfliedeckung vorgestellt
haben, etwa wie die huk& auf dem Holzschnitt
zu Oeilers Brds., J, 7« «. — Zamke. 3tM,
bringt, ausser einigm TitattMi, nur nnnöthige
Hypothesen. Auch Simrück-s Krki.irung (Narr.,
ttsfO) taugt nichts: «ein Schüaselk&rb, sporta
aeutellarum, der die gereinigten äohüsseln
wegzutragen dient, gleicht fast einer Wanne,
nur ist er tiefer; daher ilie sprichwörtliche
Bedeneart: en wann es kene schottelekorv».
iSchtttnlfnir, SeMssHng. Sebere, I4M. —
Der AVr>iii [Törten «hat seine achüfisUng ausz-
gestrcckt bis m dem mer>. Naclaig., Piiallor,
Schast Vergl. Just. — «Die sinne fünf
gcnt M ollust — In ungeiichcr luste scUust».
Gottfr. V. I^agena^, ms.
Sobütte, bchttttong, £rdwaU, Veraohanz-
nng. — «Oleieh all man Bnnst sn felde leit,
— das leger mit achüttung umbgcit . »
Hnmer, Virg., x, ü «. — «... als sie stein
nnd waeen an der «cMWte and lehantsgraben
tragen . . .» Ringm., Cäsar, 27 i». Etc. — Die
Johanniter machten zam Schatz von Bbodus
*schütUn* Vörden Thoren nnd bei denThürmen.
Adelphas, Türk., D, 5 ^. Ktc
Schtitt«n, schütteln. — Eine Braut wird
von «maniger hande bekorungen gUchiUM».
Hit. V. Basel, Bek. Taol., itü. ~ «Er stot
atttern als sdkOtt in der Bitt». Geiler, Brös.,
1, « — «Das dich der Ritt schütte, ihn
1, 52 b. Etc. — Der Tod, «wellen er begrifft
nnd seMK . . ., den lert er gar ein seltsen
sprnnsr» Brant, Nsch., 82. - «Der narr düe
suw bin oren hat, — schMt sie das ir die
snwgloek kling». Ibid., 71. — Straft man
einen narren, so erfolgt nichts als «das or
ettwan die oren gcJmtt». Ibid., 67. — «Encas
in dem kampffe stund, — sein spiesz zu
schütten er begond». Muraer, Virg., r, 5 b. —
«Die pferd laset er ft-ech einher gon, - das
sich der boden schütt darvon». Ibid.. p. 5 o.
— Wiewohl ein Narr «oft die oren schttt,
80 kan er dennocht nüt damit». Id., Nb , 49.
Etc. — «Das dich der ritt tcMUt». Id. — Dm
Erdbeben hörte nicht anf «das land nnd ert-
rich zu schütten», .\delplius, Rho fix V\ 1 o. —
«Der starcke ritten, der einen menschen gants
seMttet». Brnnsehw., Dlst, tOil b. ^ Zeiehen
eines Fiebers : «anfang mit grosser keltin
and hartem schfUten, also das die bein er-
zitteren». Fries, 172 >>.
Schüttang. S. Sekätte.
Schatz, Scbnss. — Jeder soll scbicssen «nüt
mc denne drige schütze». Kön. 916., ~ «... also
obe der Bin sin schtUs bette . . ., wie er
denne mit rollern flnsee und fibergusse solta
komen rnschendc . », Tauler, y2 (19). —
Wenn am Medardustag «sohint die sunne, —
Dast (das ist) wines «aHiit«, als quellender
brnnne». Conr. v Dankr., v. 178 (der Wein
ächiesst in die Trauben). Geiler, Brös., 1, 94 b.
S. die Stelle bei Schüstrain.
Schatz. Sohera» 1467. Seignenn et vil-
lages, 18».
1. Bann wart, so -genannt wegen des von
ihm aasgeübten Schutzes. — «Die drei ge>
breiten sollen Ire wiaaenhaftigeB fdUttün, Am
sind die banw arteUf haboi». 8. Peter, Ift Jh.
Wcisth., 1, 68«.
2. Pfand, das der Bannwart nahm und gab.
— «Dictue preco sol triben drii,'e schuzsen in
eandem curiam, ubicunquc inveniet in bonis
spectantibus ad monasterium S. Stephani».
Wibolsheim, IU Jh. Weisth., 5, 419. — «Die
▼ögete sollent haben Ton irme hllter des reldes
alle jar drii pfant, die heissent schnszen» Lo-
gelnheim, 14U4. Ibid., 4, 146. — «Aach band
die herren . . . dry sdUtse an der gebreiten,
jeden .<ichu: für 10 sch. Mfif^ent sy die drye
nit haben, so sollen sy ein haben der da 80
sch. giltet». Herlisheim, 15 Jh. Burckh., 214.
— «Der banwart sol entwerten dric schütze . . .,
nud sul der schütz iet;clicher gelten 30 sch.
Er ensol euch kein vihe entwarten für einen
Schute, es ensi denne ein vih mit 4 beinen,
das 30 sch. wert se{>. Esdian. IB41. Hananer,
t'onstit.. 206. — Die Bannwarten «KoHen in
den bof bringen dri schM», and sol ieder
seftiiAff nit minder sin dann swelf vihe». Kinta-
heim, 16 Jh. Weisth . 5, 399. (Es wHren dies
M Stück Viehes; statt vihe ist wohl zu lesen
Schilling 1
3. Qeldbasse für Eindrinpren des Viehs ia
Fehler oder Matten. w;ihrend jrebannter Zeit.
— «Wes vih in den ziten i^ot in das korn,
und vier bein het, der gibt 6 sch. ze «<Auts«».
Bdsenbiesen, 16 Jh. Weisth., 1, «90. — «Was
i., vihes hontet daruf (anf di-ni nriUrel) fanden
wart zwischent pfingisten nnd sungichten, das
sol bessern den neiger ze eime sthvUt 6 seh.»
Wiedensohlen, 18B4. Ibid., 4, 161.
Scbntzhof, Hof in <Ien das als Pfand ge-
I nomracnc Vieh getrieben M ird. Scherz,
— Es soll «jeglich zelle iren schutehof haben,
und was phandcn darin wirt gotriben, das
[ git dem uioi<^'or ein \iortel v ins . . . und vier
i wisse brot.. .> Uünster, 1388. Als.dipl.f 2, 166.
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Sefetttxig, ergiebig, anhaltend, dauerhaft wir dir zvl lieb thnn, das wir es dir iu an-
Schcrz, 1457. — Begnügt euch mit enrera derer und anderer Geatelt filgeben». Qtilttr,
Got «and dankent gotte, der boI es üch idwUsig Qeistl. Spinn., L, 4 <*.
maehen das ir denne rehte gnftg habent*. Schwang, das Schwanken. — «Saut Foter»
Nie. V. Basel, Bck. TauL, 50. — «Also ptlc^'en s^chiffliii ist im schwang, — ich surg' gar vaat
am Leat, die wenk Oebratens oder Stock- den uudergang». Brant. Nsch., 99. — Lassen
ilseh hab«n, Wl Zibden itaraii cit maehen du ' sieh die Riehter dureh Freundschaft , Uass
es dester »dMgiger werd». Geiler, Pred. u. etc. bewegen, so cniinpt wurheit und recht
L., 86 — Ein Geüiger «isset kein friack eia schwang». Id., Klagsp.« letztes Blatt. —
Brot, es mass trnelren oder sohimmUg sein, i «Tr schiff geet In den tdmenhm: Id., Layensp.,
nS das es dester schüUiger sig». Id., Post.. 10') "
2, 3 — «Schiffbrot . das ist zweimal ge- , Schwank, Schwang, schwingende Beweg-
baohen, hert nnd »tMtMiff: Id., Sehiff «fer j ung. In eim SekwoMM^ anf einmal. — «Alle
Pen., 42 1>. Etc. — «Wiliu das dir got dein bäpstlichen sat/.unge«, so nit in christo ^c-
fimobt nnd gewechsz schützig mach . . .» . grüudt seiud, (fallen) in eim »chtoatick au
Adeinlms, Fat Nost., A, 4 b. I hanlFen». Wnrm. Bai..» i, 8
Schützlingen, von Schulz, Schu88, in einem Schwnntzen. sich wie ein Pfau geberden,
Scboss, plötzlich. — €. . . SchiUglingm die . besonders beim Tanz. — «. . . wie j^fawen
Venranft bliekt dnrnfP in einer Ofthe». Geiler, ( teftfoonirm». Mnmer, Lnth Narr, 183. — cleb
GeiMl. S]iiiin , 0, 6 1j. ; hab vor me zn brutlanff dantzt, — und den
Sehwächem, schwach machen, im Werth kochersperger gesdmanUt, . . . Uünoh, du aolt
hembeetsett« «Die mfints die «e^w&iften | gar nit dantsen, — so olft«tlieli umher
sich nit klein, — falsch gelt ist worden ietx. schtoantsm* Ibid , 139. — «Es heisst ein lied
gemein». Brant» Nsch., 97. ; der pfouwenschwanUt — das hört vil basz an
Sehwndmrer, Sehwätser. — «Die Diener , purendantz, — denn das man das an kirek
sprachen zu dem Künig*: was hürcstu des sol Bin'j'iMi. Id., Nb., 79.
^AcAtcoderff« Geschwätz ? er verkert alles dein ' sich iSchwäntzen, Rotwelsch, sich davon
Volk». Geiler, Baum der Sei.. 9 K \ machen. Brant> Nsch., 82.
Sthwadorn, anbesonnen schwatzen, bla- , Schwappel. Schwätzer. - «Kin Klapper-
torare. — Bei einem Narren sind «das Hertz maul, ein Schwappel hat ein Lust von andern
und der Mund nach bei einander, das ist in Leuten zu reden». Geiler, Klapperm,, A, 4 K
einem weisen Menschen nit, da sein sie weit Schwappein, schwatzen, plappern. — «Sie
\'on einander, nnd schwadert nit leichtlich waneu cä »ei auch etwas das sie vil Pater
bemss». Geiler, Bros., 2, 79 — «Du hast Noster haben geschwappt». Geiler, 3 Marien.
abj:rest€lt das du nicmans mer will übel 26 b. — «Es seind unser vil die dise Wort
reden . . ., du wilt aber buust scJnoadern und hcruss schwaplen und gedcncken wenig was
5chwctzen was du wilt*. Ibid., 1, 15b. ^ es sei, gleich als ein Hund'der KarspeUen in
«Mani^' Mt^Ttsch hat des Schu-adems j,'ewont sich schivaplet» . Id.. Brös., 2, 84 Etc.
das es nun kau uffhoreu». Id., '6 Mariun, lü Letztere Slellc beweist, dass schwappeln
Etc. eigentlich nur eine Bewegung mit den Lippen
cLariikteristischc Ononiatop5cscAu«Mi«m, . bedeutete, ?o viel wie läppen. Heute sagen
die nach 1 risch, 2, 239, vom Geräusch her- wir von einem Gcfähs, das so mit Flüssigkeit
g^cnummeii ist, welches das beim Waschen angefüllt ist, dass diese bei dem geringsten
mit den Händen bewegte Wasser macht, ist Stoss Uberläuft, es ist geschwappeU voll, es
spater uunöthiger Weise in schwadroniren . schwappelt über: wir haben somit das Wort
verlängert worden ; es wäre der lächerlichste . in einem Sinn behaltet, der dem von fdlMflO-
Irrthnm wenn man dieses letatere von Schwa- 1 dtm ähnlich ist.
dron ableiten wollte. ' Schwären, schmerzen. — «... so die yet-
Schwagern , mit Schwager anreden. — zigcn. die sich vast ufTliIougen für die kirch,
Einen Reichen «griisat und «iM{fF«r< jederman» Jnen nit liessen ein finger schwäre» durdis
Brant, Nsch., 2C». Evangelfnms willen». Zell. Y, 4 b.
Schwaben, schwach werden, zweifelhaft. Sch\s af ichen. S. Swattichen
bedenklich werden. — «Die sach \ aht an in Schwatteln. S. SwaAiichen,
mir SQ sthwaihen*. Hnmer, 4 Ketzer, k, 1 b. | Schwats, Geacbwats. mase., OesehwätK.
SchwUher , Schwiegervater. — «Deiner — AV. mi die Weiher «am Obent ob dem
HAoazfrauwen Yatter, deinen Schwehcr solt | Brunnen stond ein Stund oder zwo zu gaffen,
da nit fragen in disen Dingen». Geiler, Sfind i ein guten 8Awag und Hesstag nffriehten mit
.Ics M., 69 ö; Bilg., 41 ^ — «... als Moysen , den Gesellen . . .» Geiler, Post . 4. 8 bj ßy.
sin $chwäher iert», Branl., Nsch.. 48 - La- mit Ussl., 173 u. — cDu hast Lust gesuobt
tinas, des Aeneaa «atAfodher». Mamer, Virg., in zitlieken Dingen, do ein guten Sektoat» ge-
Of 8^ i Luth. Narr, 186. tribeu, do gest du zu der und der Personen
Sehwalm. S. Swalm, ...» Id., Bilg, I9yb- Pred. u. L., 73 b. —
Sehwnnpelecht, sehwindelieh. — < Wir | «Sprichsta : ja, ieb müsst unsinnig werden,
»chtrriT nit das götlirh v'-chr, es macht seit ich schweigen und nit ein guten Grschicatz
ans im huupt schwatnpeledu» Munter, Nb.. 9. haben». Id., 7 Schwerter, f, 6 ^. — Grenipe»
SdiwaAkeln, bin nnd her suchen. — «Das rinnen am Sonntag, «so ander Ifit eu kirenen
aber ich, und meines Gleich ;i il< daraffter in gon. — dan blibent si am bencklin ston —
den Büchern aekwimckdn, wiirlicb das müssen j nnd iahent an ein nuwen schmUM». Murner,
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— 8t« —
Nb.. 196. — «Wenn sie mir redt fründtlichea
«Awate . . Id^ Geiieli]D.f 0, 1 *. ~ «Solehe
uffrichtnng zu erhalten . . , mapr mit keiner
gcschrifft dargethon werden, daim iiiii irciu
meniichcmchwatz» Ziegler, Niessung, B, 4 a.
Schwätzig, eig. geschwätzig, dann: in un-
nützem, eitclm Geschwätz gesprochen. — «Ir-
rige und schweißige . . . und holfertige reden»
MuTuer, Adel, A, 3 & — «Die t^uttngen
philosophi und lopliiiteii*. Zell, D, 41>.
Schwatzlicheit, Geschwiitzigkcit. — *Fiö
liehe Schwatelicheit^ dasselbig Laster würt ge-
heitien Redgebe». Qeiler. Selcnp., Vorr.S^.
Schwegein. anf der Flöte blasen, voi- ^
■irr-
gti, Art Flute. — «Püffeu, achweglen^ harpttcu.
gigen». Murncr, Geuchm , e, 8 b.
Schweher. S. Schtoäher.
Schweig. S. Stetige.
Schweigen. 1. Verschweigen. — Die Weiher
ttektp^fent alles das sie wissen». Murner,
Oeuehni., F, 8 (ironisch).
2. Schweigen machen. S auch geschtceigen.
— «Bald trachten sie ein andren fand. - wie
sie im achweigUn seinen mnnd». Munier. 4
Ketzer. L. 2 b.
Schwei.ss. populärer Ausdruck für einen
der hart arbeitet und wenig gewinnt. — «Der
arm Mhtoeiajt (ein Bauer) musz sich verschreiben
zu geben, do er etwo keins pfennigs gcM-isz
ist» Zell. S, 2 — «MQsste gott gleich eins
{reden stockroeist«r sein und sein keroker dur-
elhen, ein armen sdkuwtt«. der nit wider sein
gebütt und g:eheisz gethon . . . hinein zu
sperren ?» ibid., z, (es ist die Rede von
einem wegen Geldschuld in den Bann gethanen
Bnucrn). — Die »Dorfjifarrer . «die armen
schweisz, iiiiis.scn ye auch goisscu haben», Ibid .
V, 3 b.
Sohweisaerecht^ sohweissig, sebwitaend. -
«In den helssen Landen wärt man bald
sehwitaen und Mdiweumtcht». Oeiler, Brds..
1. 88
Sehweitsen, schmoren. — Wir achten «wie ;
wir zurichten vil der trachten . , , mit kochen, '
sidcii. broten, schweiUen» Braut. Nsch., 78. '
— «Wie man sol den bnntschn schweiteen,
— mit rotem gumpst vnd essig bettaen». '
Murncr, Luth. Narr, 24
Schwelkern. S. Swilkcrn.
Schwellen, turgere, intumescere, fig. sich .
erheben — «Also moeht ir Bich nit besten,'
als wenig als so ein Hurijrer in «ior Stul ^\ ider
den andern ist und eiu Tarthei im liot wider,
die ander, oder so sich ein Znnft sehteeSet I
wider die ander». Geiler, Post , 2, 53 b.
Schwemme. Teich — «Gang hin. wesch .
dich in der Schwemme Siloe». (Miler« Post, 8,
86 8 ; Ev. mit Ussl , 61 «. '
Schwemmen, ertränken. Art Todesstrafe.
— «... Sollichc Bubcu solt man schwemmen^
Geiler, Post., 8, 30 b. 44 b; Sünd. des IL, 6 b. .
— «Die sehelmen solt man billig »chMomtm*. \
Murner. Nb., 62. 171.
Schwer. S, Swer. ,
Schwetiich, adv. 1. schwer, grare. graviter. I
— «EtUch reit/en die Narren 711 Zorn . . .,
damit SU wöUeu aic ander Leut zu lachen
machen, ab«r sie silnden scAiwsrlidli das sie |
sie zu Sünden reitzen». Geiler, Narr., 137
— «So ich Gott dick so «ekiMrUdb ersflmet
hab». Id . Bilg., 67 «. — «... so wil man
die, die semlich unbesehcident begingent,
achtoerlich darumb straffen». Brant, Bisch.
Wilh . 265. — «Darumb si offt zu spott und
schänden — achtoerlich kummen in allen
landen». Murncr, 4 Ketzer, A. 1 b. — «Mich
durt das kint so inneklich — das es so
»tAwerHeh mfiet sieh». Id., Genehm., z, 41».
■J. Sch-ttieriy:, mühsam. - «Was gott an-
trifft und recht ist gton, — das will gar
achmirlich naher gon». Brant, Nsch , 33. —
• Ob von dem rosz absitzt jeman oder uffstigt
schwarlich . . .» Id., Facetns, A, 6 b, —
«. . . das kompt mich vil aehioerlicher an —
dann alles da« ieh vor hab gthan». Mnrnor,
Virg., V, Tb.
3. Gravitätisch. — «Was do dient zu geist-
iicheit, — solt er (der Priester) zu singen sin
bereit, — ernstlieh. te^uerVek, Kftehtif^lieh».
Mumer. Nb., 79.
Sehwerlicheit, Schwierigkeit. — «Itie er&t
Ursach di!>er Schwerlicfieit eines >voren Rnwens
am Todtbeff ist Gelirust des frien Qebruohes
der Verniiült». Geiler, Bilg.. 47 ».
«Seh werte! würz, acorus, gladiolus». Oersd.«
89 a. Gladiolns palastris £irschl., 2, 166.
Schwertner. Rotwelseh, Art Bettler.
Mumer. Nb., 61.
Schwideln ? — Stntser : «... der ander ist
fnl, — der dritt der ttkioUBef mit dem mal»«
Mumer, Nb., 47.
Schwieueln. S. Smbeln.
Schwilkerecht, zum Erbrechen geneigt. —
«Wenn die Weiber also unibcront speut/en.
so sint Hie >^etneiniich seliwanger. ineu ist
schwälkerctht*. Geiler, Bilg., 15H ».
Schwilkern, Sehwttlkern. Beia anm £r-
brechen haben. — «Es wflrt etwan einem
der im SchifT sitzt achwilckem* Geiler. Schiff
der Pen., 6 ». Etc. — «Unser Seel hat ein
Unwillen nnd ein Sehudldcern ab discm lichten
onmeohtigen Brot». 4 Mos., 21, f\. Id., Post.,
3, 38 b. _ «Schutelckem, uffsiossen nnd Un-
willen» Bronsehw., Dist., 24
Schwilkerung, Reiz zum Erbrechen. — «Es
sind ettlich so sie im Schiff farcn, fallen sie
in Ihnvillon. in ein Sclncillcerujig und Schwindel,
also das sie sich gespeyen müssen». Geiler,
Schiff der Pen.. 69 •.
Sche inen S. Sufincn.
Schwingen, l. Heftig bewegen, schuttein.
— «Die Menschen seind wie ein Esel der nüt
thut on gesclilagen, nnd ein Xiissbauni iler
sol auch liut, er werde danu wul gescimungeH».
Geller, Brös., 2, 19 «.
2. Die Flügel schlafen, sich zum Flug^ be-
reiten. — «Man darff nit tragen wer die sigen,
— Iji den die Ii und in icilclien schrigen . .
oder bi den der habich schwingt». Brant, Nsch.,
45 ~ «Die taub Seng sieh en sdbwAi^ni an».
Murner. Virg,, P, 4
3. Schlagen. — «Dem geschieht als dem
Bnben, den mau mit Rnten «dkwNi^». Geiler,
Batim der Sd.,
Schwiiiisucht, Schwindsucht. — «Etiuca,
tduoiHtuekt: Fries, 174 b.
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— 819 —
Sehwttrmen, schwärmen. Yergl. Geschwürm.
— «Wo eis Bolioli«' hanff Tiiiili«r m^wOmei . . .»
Zell, c. 1 b ; D. 3 b.
üe. gon. Sewes, See. Scherz, 1498. 1. Meer.
— «fiva kerto Biwalin sehsnt - Mit swelf
ereselleo über «». Gottfr. v. Str 1, 9. Etc.
2. Der Dorfteich. — «An dem mim», an
90 Orten, 18 Jh. n. f - «Zft «tone». Wintsen-
keim, 1281. Westhausen, 1289.
Sebede, Binse. Scherz. 1466. — Wenn Ding
iHt, «soUent die banwarten brivgea in den
hof aebtden nnd liesch, das der appet (von
Ebersbeimmunster; und die liaber sufir ge-
eiteent». Gnuenheim. 1680. Weisth , 1,674.
— «13 ^ umb Scheden in ipso die ir flicationis
ecclesiae nostrae». nm die Kirche damit zn
beetrenen. 1418. S. Thom. Fabr. — Die Fischer
sollen «keinen sebedenicorp mit ^inerülc» Inden
Bach stellen. 14 Ih Alte urdu., B 18. — «Ul
die ubeden», Feldname an 16 Ortpn, 1290 «.
f. — <Nebpnt den holen scbeden*. Küttols-
heim, 1399. — «Zur sebede», strassb tiassen-
mame, 1261.
Sebedehl, mit Binsen bewachsen — «Die
aebedehte matte». Berstett, 1309.
Sech. Scherz, 1466. Von sociirc. 1. Hnue.
Karst. — «.See/», ligo». Hsrrad. 190.
2. Der eiserne Zinken am PÜug. - «Dab
dorf sol alle jare geben dem meyer ein halb
ftech und ein halb schar», d. h ihm dc?i ^ii!h ti
Preis davon bezahlen. Oberbergheini, 142^«
Weisth., 4, 140. — «Es kumpt etwan das ein
MfTisch hat ein hart kalt Hcrt? und fart darin
mit dem Sech oder Prtugisin>. Cieiier, Ev. mit
üssl , 82 ».
Göll, 60: «Dentale, die Sech so das Erdt-
rieh vor der Pflugschar aufschneidet».
8. — Das Fohlen von Oildwiller soll man
«füren wo aech gegen aech stossct*. und ihm
da Futter schneiden. 1894. Weisth, 4, 60.
Sechselin, Sehselin, Sihselin, gekrümmtes
Messer um Äste von den Bäumen zu schneiden.
Scherz, 1470. — Der Meier von Sigolsheim
soll am S. Korit7.ta£: «in den hof bringen ein
9€dudm unde eine harte». 1820. Weisth., 1.
665. — Die Förster von Münster geben jähr-
lich in die Küche des Klosters «ein agkes
und ein «eA«ejm». 1839. iOs. dipl., 2, 165. -
Ahnlieb, Wiedensohlen, 1964. weivtii., 4, 169
— «Die förstere söllent des ersten jares den
heller . .^geben ein ad^adin*. S. Pült, 15 Jh.
Ibid., 6, 898. — «Mit dem s^ftsA'n boltKen».
Ammerschwihr, 14 Jh. Hanauer. Constit.. 347
Secliel. 1. Beutel. - «Das Gelt get jm in
Minen MiA». Geiler, Brös., 10 — «Da
7.och der TiifFel den >\ uff und bczalt zwe
Massen Weins». Id., äüud. des M., 9 b. gtc.
— «TJff eignen W9M dieh verlasE, — wann
-In 7U marckt gast odt>r strasz» Brant, Fa-
ceius, A, 5 ^. — «Wer noch im leben Salo-
men, — man Hess in in den rat nit gon —
wann er ein armer weber wär — oder im
stönd der aedtd 1er». id.. Nsch., 20. £to. —
Sebleebte inrte, «e dann sie sehen wer si
krank. — vor lupr^ns wa der aeckel hanf^t».
Mnmer, Nb., 100. — äucht man eine Fraa.
■o erkundigt man sich zuvor «ob ir si der
Mcfal seliwere». Id., Sehetm., «, 1 «. — «Lsg
das der aeckü si geladen». Id., Genehm., B,
8 b. «... bei vollen kästen, kellern nnd
seckein*. Wurm, Trost, 7 — «Der SMlidl vol
dooaten». Zell, e, 4 *.
S. Eisens. — «Alle Ire Saoh nnd Begimoit
stat daraufT, wie der Secicel in seinem Wesen
behalten werd». Geiler, Holl. Lea, a» 7 •. —
«Der gemeine setiteZ». Mnmer, Instit, 87
Fiskal, «fürsehordespeKieeftetttflsens genannt».
Zell, aa, 1 «.
I Sedel, Site. Sehen;, 1468. — 1. Wohnsitx.
S. Sedelhof. — «Za scdeh, Feldname, Entz-
I heim, 1461. — «Im aedd». Oberehnheim, 1509.
I 9. Stange anf der die Hfihner sehlafen.
] S. Hnnersedel. — «Von jr<]rr liertstaft» gibt
I mau ein Gartenhuhn, das Hiegen könne «von
I der asen nf den sedel». Dammerkireh, 16 Jh.
; Weisth.. 4, 29.
Sedelhof, ursprünglich des Herrn Hof, wo
\ er seinen Sitz hatte; oft als Erblehn an Bauern
vergeben Scherz, 1468. 1496. - Die Ritter
von Epfig haben in dem Dorf «einen aedeh
hof*. 1280. — *SedeUiof in villa». Mittelschif-
folsheim, 1265 — «In villa Hürtingheim curia
I est dicta aedilhof». 1835 ~- «Der aidelhof in
'dem dorf» Dürningen. 1348. - «Ein hof,
hcisset der sedelhof». Illwicker.sheini, 14 IH —
«Der sedelhof». Lingulsheim, 1486. Öchwiud-
ratzhcim. 1516. — «Matten in dem ssddho/».
Wintershausen, 14 Jh.
Sedelhus, Wohnhans. — «M&s, der metziger,
hat ein nuwe schüre . . uf die almcude gesät
und ein sedelhus». 1497 Almendbuch.
«Seelblume, ncnuiar». Gersd., 68 «*. Nym-
phaca alba. Kirschl., 1, 81.
Seelgeret. S Selegcrete.
Seellog, gewissenlos. — «Ist der Husvatter
in eim Hus ein liederlicher seUoser Man und
macht lures, lires, leres, Gott geb. Gott grüss,
es gan^jf zu wie es well, so zücht er ouch
liederlich nnd aellos Gesind». Geiler, Post., 8,
41 0. — «Als noch hüt beitag thund die aeel-
losen Menschen die uff den Stuben sitzen und
I liederlich von (Jott reden». Ibid., 2, 56 l». —
«Also warlich geschieht es das die Zangen-
kreroer wQssentHch falsch Sachen beschirmen
zu beiden Parten, scellos, sorf.^lich nnd sched-
lich Volck allen Menschen i warlich aeelloa
sind sie nnd bös Obrlsten». Id., Irrig Schaf,
A 2 b. Etc. — «Der seelose und der kunstlos«
man», lioroer, Lath. Marr, 112. — Sie «sogen
nff die priestersehaflt als ob sie seelse were*.
Td . Lied. Kloster, 669. — «Gottlos« SSBo»,
hertzios . ■ .» Uedio, Zehnden, A, 3 «Gott-
los nnd seelof». Zell, O, 8 — «Büiem nioh-
tigeii aeeUoaen pfaffen (gibt man) vilpflrilnden».
Sappiic, B, 4 ».
Bereits im 18 Jh. kommt wedto» en Strass*
bürg al.s Eiq"ennamc and als Name einer Strasse
vor. — Dasypodius hat es nur noch im Sinn
von «ohn ein See!, inanimts».
Seelwarter. S. Seitcarter.
Segen, Zauberformel. Scherz, 1469. — Sa-
lomen «mähte menigen iepen domit men die
bösen ^'ciste us den menschen vertreip». Kön.,
272. — Die Apostel haben augefangen für
kranke Menschen und Thiere zu beten; dies
«ist bindennooli abo sn eim Misshranoli knm*
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men, dass bös Lent, uud ailcnneist durch das zu sej/m». Pauli, 14]. — «Diser seyet, ein
frauweliche Oeschlecht, die haben angefangen j andrer scbaeil». Hedio, Z«liiid«n, 1 —
Vieh und Leut segnen mit guten Worten und «... gibt soinen den uyemdm*. Wurm, Bai.«
seltzam Wort darundcr gemischt und andrer g, 8 - Das Wort Gottes «Weichs von vilen
l)itifs' wanu'ineu, als die Wei.sb, der Stut, do in die iickcr der hert/.cn der jrliiubigen ^c-
Zal etc. Sie brauchen seltzame Ding und 1 trewüch getejfgt würt*. Wurm, Trost, a, ;i «.
teltBune Segen : Et giengen drei Brfider über — «Sfind eägen und pflaDtE«»». ButMr, N««er^
Feld otc . Geiler, Emcis, .-O «; Ev. mit TIssl., D, 2 ».
bb ^ - «Es giengen drei Brüder» u. b. u. i Auch Dasypodius hat «¥.
sind die er!«ten Worte einer Beschwörunge- S«gm. S. Segenen.
formel ; fin S"i,'-cii mit älnilichem Anfarifr findfil Se^^ene, fem , Art Zuggarn, fr. fipine Sehen,
sich bei uruiiiu, l»cul Myth., CXLI. — «Wen IMH. — *Sügene. sagena». Ilerraü. iöJ. —
man den Segen stanilet, so ^er es nicht mc; Verboten zu fischen «weder mit segen noch
CS muBs bald, on Sumlen gesagt sein, oder mit geknipheten garnen». Eschau, 1^72. Ha-
men musB et heimlteti in ein Or raunen», naucr, Constit., 2U1. — «. . . weder mit rin-
Id,f Emeis, 49 Vergl. Grininj'> "^lythol.. .'>^B. uatteii noch mit segetie>. Ibid., 1341. Ibid.,
6S6. — «Abergläubische »egen und zaubere^, 1 306. — Kommt die Äbtissin von Esobau com
die mit dem neilgen ceiehen (den KrevK} Ding von Aelienheiin, eo mU eie in dem HflU-
vollrarf t werden». Bnlzcr, Ncner . I. l b. ' wasscr «mit der MjFetic xwen ffife VorxiehMi».
ChüTiuter&egtH, iiiii uiiverblaudlicheu Buch- 1 1429. Weisth., 5, 4b8-
Stäben geschriebene Formel. — «Die in Kranck- ' Segeuen. segnen ; im fol^' mitZauborfonnelti
heit oder in Noten Rai sHclien Lei Zoubreren i besprechen, mit Zuubcrmittelii tracliron —
unU War&ageru, auch die da brauchen ge- Beichten «ob du ie gesegent und j?elacheiit
Bchriben öpfel, oder Brieflin an den Hals wurde» Bihteb., 46. — «Ein narr ibt der ein
hencken, oder CaratterMgen branchen oderiartxet sucht. — und volget alter wiber rot,
ander Aberglonben ...» Oeiler, Dreieck. | — nid losit rieh gegen in den dot — mit
Spic^rel, Bb, ö fa. — «... iin;rIoab allerlei . . , kracter und mit narrenwurt/.» Brant. Nsch., 4U.
mit caraoter. »egen . . » Brant, Nsch., 64. Segenerin, Hexe. Scherz, 146i^. — «... ob
Segen, Sejen, Seigen, Sftgen, s&en. Sehers, dv ie gelonbeteet an . . m^mmtmi». Bihteb.. 46.
1471. — Zu Artolshcim ? iH jeder Froner Segense. Segeas, Sege, Sense. Scherz. 1469.
•segen einen hupacker». la-dv. Weisili.. 1,698. -- Jeder Eigenmaon des Abts von Münster
— «Eine bette mit hanfsomen oder mit louchc ist ihm schuldig «mit der eegenten zwene tag-
segm» Sennheim, 11164. Ibid., 4, 118. — Das wan». 18ä9. Als dipl., 2, 164. — •Segentse».
Erdreich wird erweicht, «das man mag eegeii 14 Jh. Urk., 2, 209. — In gewissem Fall
und e^ren» Tauler, 468 (80). — «I>ie vogcle sollen die Bannwarton dem «nieder sin segeSB
des hjmels die weder i^enl noch snideat» . nemen». Herlisheim, 1S43. Burckb , 218. —
Ibid., 976 (48). — «Ceres vant wie man Icom ! «Sin jeder toi ein tag tfin, . . . der meder
eeget: Kön., 256. — 'f> ist nft vcrgift ge- mit siner segen» S Peter. 15 Jh. Weisth., I,
M^tenl ander die bobesto Ibid., 368. Etc. — 688. — «Ein Bawer. glich einem Dorfmeier,
«Es eeget ein man f>iiien somen . . .» Eis. er trug ein Segeteen über sein Hals, ein Axi
Prcd., I. ^4. — «So sie die g'nier segtnt . . .» under dem Gürtel». Geiler, Arb hum , 7 ». —
Fegcr&heim, 15 Jh. Wcisih.. 1, 708. ^ Ein Mäder «haucki sein gegessen an ein bäum
«Wir aäjen bilsamen dar». Gottfr. v. Str., 1. ...» Pauli, 23^-
168. Eto. — «Wer spertichen seiet, der mfts Noch imobemSehwanwaldQndderSohweis.
krengliehen raiden». Tanler, 400 (69). — «Was I Segenawert — Wird der strassb. Borggraf
sü in die ackere seyent, es sy weiszen, rocken, oder sein Sohn Ritter, so sollen ihm die
gerste . . .» 1^84. Bist, de S. Thom., ö^'i. Schwertfeger «ein Segenswert geben». 14 Jh.
«Daram so gab im ein jcgiich gesessen man | UrJc., 9, sllä.
ieir geeeiget hatte, eine garbe». Münster, 1839. Seget. Saat; ausgcspr. Sejet. -- «Hew-
Als. dipU, 2, 166. - Liegt ein Gut wüst, «so schrecken und würm, die die seget und rebeu
mag der meier usser dem gftt aeber nemen. : . . abnagen». Adelphne» Bhodis, D, 2 ». —
niul die seigoi und nicssen». Ittenhcini. .) Jh. • . . die habent alle sorg und acht — das
Weiülh., 1, 732. — «Wer Ikonen »eifei der der geiget werd volbrucht». Murner. Nb.. 16.
darf nit gedenckcn das er Linsen seluieidet». Seich. Harn. - «('liristus hat gethon als
Oeiler» £v. mit UssU, 82 b. £te. [ ein guter getruwer Sun thnt« der do das Hus
«Der will verderben ee dann «it. — der im l seines Yatters nit verlot nmb der Kaehelen
rat fegt n\\<\ ii; I; rii .•^cliiiit». Brant, Nsch,, 59. ' willen Jomit man den Ä«'f/< usschiittet». Geiler.
— Der Teufel <sajr< gar bald sin somen dran». Post . ii, 70 <^ Etc. - Es kuumit einer zum
Ibid., 93. ' Arzt und sagt; «meister. ich bring üch ein
«So ich ietzuml narren seien wil, - \\\\ ich seich, nu raten v^d^ i'<t fias für ein mensch»,
für eiu dri tnsent meien». 3Iurner, Nb., 12. - Fries, 16 — «Lapiä iyacis, das ist ein stein^
Sich im Alter bessern wollen, ist so viel als der wärt von wa^eeekk so sie rftmlleh eeint».
«in der cm anfahcn seyen*. Id., Bad., J, 1 «. Gcrsd., 92
— «EvH hat ein somcn geseyet, — daran man In unserer jetKigen VollDispraebe wird die»
noch uff erden nievet>. Id , Geuchm, t, 4 ^. Wort, so ^ie Seichen. noT nooh von KaCceii
^ Man «sol lavander dazwischen »egen oder und Hunden gebraucht.
flolen*. Ibid., D. 4 «tawisehAn Tüohlein streuen). I Seieli, Seicnt, niebt tief. — «Itt es eine
Ete. — «In dem glentaen het er (der Baner) \ kleine wund oder eiydbir »tidi . . Bniaseliw.,
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Chir., 73 i^>. *. . . ob die wnnt grosz, Uein,
tieff oder »eiht sey . . .* Ibid., 67 b.
Seieben, pissen — «Was ist das lang pre-
digen? Warzu ist es gat? Die Weiher aeichen
in die Stül. die Ifan schlafen, der Prediger
übt sich selber>. Geiler, Ev. mit Ussl., 78
— «Da gedcnckst wie du hoch anhin keniest
und in dem Regiment werest. Ja, sprichstu,
wenn einer nit in Jem Ufgimont ist. bo seichen
die Hand an in. Und wenn du in das Eegiment
knmmeat. so besoheitset dich der TSfef Kun
rochen du uss das besser sei, Hniuls Seich
oder der Tüfels Treck». Id , Bros. 2„ yi a. £tc.
«ffin grober esel rnftcnC fm mnnd — ein
8upp, und seicht ins wassers grund>. Brant,
Facetns, A, 4 «. — «Ir alten geuch, nun lont
darvont — Man halt doeh nüt von solchen
geliehen, — denn das mans uffhenck, Usk sie
renchen — und die hund oach ui sie $mehen».
Humer, Geuclini.. F, 2«.
Sfjen. 8. Segen.
SeJer. Seiger, Säer, Sim'ann. — «0 dn
Seyer des Teufels, du snyest den bösten So-
men in die Hert/en». Geiler. Narr., 148". —
Christns hat «ein Himmelrich gegUeht einem
Seiger . .> Id.. Post. 1, 27 »».
Seiffer. Gewinnst, bes. ungerechter, unehr-
licher Neben-Profit. — cKein Bischof sol sein
begierig nach dem Seiffer^ das ist so er Oelt
nimpt von den Pfaffen and lasst die Huren
hinder inen sitzen ; und wan man uff des
Arameisters Stulen mit dem Deller umbliergot
nnd von dem Spil damif snmiet, das man in
die Karten und die Lichter und die Stub
damit haltet; solchen Seiffer von Pfaffen und
Weltlichen nffnenicn sol nit sein». Geiler, Ev.
mit Ussl.. 212 «Einer isset das Gisselmal
uder SeiJJ'er und isscL köstlich». Id., Brös , 2,
13 b. (Vergl Geigselmal.) — «Da einer seine
Obern förcht oder grossen Gewalt» das er sich
besorget; er kern von seinem Ampt nnd gun\g
Im das Seifferhn ab, also thet Pilafus». Id .
Ev. mit Ussl., ti b. — Viele sagen : «was ein
Seiferlin nnd ein Nfltzlin uff im tregt, dem
kan man wol naebgon». Id., Knicis. 39 ^.
Ich habe das Won Seiffer suusi nirgends
gefunden, weiss auch nicht woher man es ab-
leiten könnte. Frisch's Erklärung, 2, 259 :
mSetfer scheint so viel als das Niedersächsischc
Sabber, salivii, zu sein, Tröptlin die aus dem
Slaul rinnen», ist sowohl etymologisch als
psychologisch verfehlt.
Seiiferer. einer der nach nnehrliehem Ge-
winn trachtet — «WelcJier Muii het gern
das sein Frau ir Ee brech, er wer dan ein
S'ch;ih-k. ein Seiffm-r. das sie damit Oelt i;*'-
wiiin». üeiU r, Arb hum , 94 b. — Einen treuen
Ehmann nennen die Ehbrecher einen «seiffe-
rer*. Adelpbns. Mörin, 57 b. Hier ist das Wort
eher Im Sinn von eifersfichtig zu nehmen.
Selimener. 2, 230.
Seigemunat, Houat in dem man das Feld
ans&et, October. 15 Jli. Uber vitae des Chitl.
bauses.
Seigen, Seien, Segen, aichen, visieren,
sileen. Sebent, 1471. — Der Zoller r.u Sei/
bat «alle nifiss^' rfi arifjcne'. 1810 Weisth., 1,
T99. — Der Vogt soll «mesK und gelotc, klein
und gros/., seien . . .» «Messe onnh irman an-
ders mit keime messe das tiit gesetget were
. . Dettweiler, 1380. Ibid , ö, 480. — «5
büttel z6 seigen*. 1431. S. Thom Fabr — Die
Maäse *setgm*. Bischvveiler, 1458. Hanauer,
Constit, 330. — In dem Hof von Drusenheim
sollen sein «rechte mosso zft 8&f«nde*. 16 Jh.
Weisth., 1, 786. — •Seger». Aicher. 14 Jb.
Urk , 2, 212. — Man trifft «las Ziel nicht, denn
«man feigt nit recht damoch». Brant, Nscb., 74.
Beigen, ausgespr. Seiben; 8Q)m. Ben^ 2, 2,
28B. — Eine FliisBigkeit «luter in ein glas
gezeigt*. Brunschw., Dist., 13 ^. — «ist das
man da.s wasser abseigt . . .» Gersd., 78 —
«Nim schelkrntblnmen, koch sie mit roswasser
und hunig, darnach »icla durch ein tüchlin
nnd thns in die äugen». Fries, III — «Ibm
ist nit anders dann ein wasser das da gesigeh
ist von demblnt nnd andern fliehten». Ibid.,63 b.
Seifcer, adj., schal. abgc!*tanden, vom Wein.
Scherz, 1472. — Der Wein «das mereteii
kräng und seyger wart». K9n., 774. 819- —
— Der Geizige «sticht kein Fn-^? in (iir^weil
der Wein gut ist; wan er halber seiger würt,
so trinekt er in dan». Qeiler, Ev. mit Uni,
36 n. — Ein Geiziger «trinekt den allernn-
glückhaftigsten seigersten Wein der im Keiler
ist» Id., Post., 2, 8 «. — «0 Weinschenclc,
was glorierest du in dem Reif vor dem Haus,
das er mit Grünem besteckt ist, nnd der Wein
den du verkaufest ist seiger gebrochener Wi in,
essichet». Id., Narr., 69 — «Gebrocheueri
seigerer Wein». Ibid., 198*. — Wein, der «nit
sfif/er Erunschw., Mcdic , 171 »>. — <Sn-
gerti wein, den gibt man zu meszvrein». Pauli,
203. — «. . . wan wir des Wägern wein mfid
wfirdcn ...» Zell, e, 4 ».
Geninia: «Pendulus, hangig üder seyger, ut
dicitur vinum pendulum». — Dasypodius t
«Yinum pendnlnm, ««j^er wein, weich wein
oder saekwein». — Ebenso QoU, 481. —
Schmeller. 3, 213, hat seti^, seielit, von seigen,
sinken. Schmid, 490.
Seiget. S. Seget.
Seilen? «Er schlnpr einen nagol mit dem
andern u&/., als wen man ein betladen seilet».
Pauli, 374.
Seinerlei, von seiner .^rt. - «Ejusdera
spccici i ich kan die spccics iiit bass tcutsschcn,
denn seinerlei*. Geiler, Ev. mit Ussl., 13 a. —
— Sündigen «mit einer andern Person semer-
fci». Id., Dreiek. Spiegel, PF. 8 b.
Seide, fem.. Gluck, Heil. .Scherz, 1174. —
«Undc ist daz mirs min süde gan . . .»
Reinm. v, Hag., 8. Etc. — «... Ob si mir
der mJden gan — Daz ich wird ir dienest-
man». Gösli v. Ehcnh. V. d. Hagen, 1, 347.
— Gott «kan rihton uf der Sölden wagen».
Gottfr. v. Str., 2, 109. - I'avon liätle «daz
lant nutz nnde seiden*. Urk., 1. 365. —
<I'ii/. ir gnade und seläe ftndent». Eis. Pred.,
1, 231. £to. — «lob bin £römede von gotte
nnd von allen sdäm». Mirlein, 90. «SS Ist
aller seiden gefftr,'.. .Mtswert, 3. Eto. — Gott
spricht : «ich reine dich von Sünden . , . nnd
veste dich mit seiden*. Bihteb., 90. — lUxi-
milittn, «sj^^, seid und heil von Olterich».
Braut, Donnerst. D. Oed., 24.
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- 8» -
Sele, yaugw Ffsek - «Die jmigwi fliehe,
die man nennet seien oder ungeiDynnte
tische . . .» 14Ö0. Alte Ordn., B. 1.
Selegerete, 8«elger»t, Sei gerecht, Ver-
märhtiiiss, bes. an eine geistliche Anstalt.
Stiftung eines Anniversarium «um der Seele
wa rathen», pro remedio animae. Scherz, 1477.
— «Ich Dietmar, des hoves rihter zft Straszb.,
pih Urkunde das dis selgereU ist gcaetzet von
Heinrich Babensun . . .» 1271. — Dnrch
Stiftang des Abomlniahls liess nns Christus
«ein minneukliches aelgcrcte». Nie. v. Strassb.,
— «Nfit sparent üwer seiger dtc bitz an
das ende, gent usz die wile ir iumi /.ft gende*.
Fred. Ingolts. — Das Beginenhaus der Gürtler
hat «wonig selgeret, zinse und snst kein /.h-
zergencliehen weit». EIb. Pred.. 8^ 118. —
•Nicodemus was ein erberer Man, als man
denn all Mol hin und her einen under den
Obern ßndet, das doch srltzam ist». Geiler,
Po^^t., 2, 110 a ^ .Arn Todbett . . . herfür-
bringeu einen rechten woren Buwen . . , es
ist müglich aber m^Imhm». Ibid., 3, 67 a. —
«. . . Obschon zu Zeiten, rn einer seli^ame,
einer fanden würt der (das Kleinud der Cie-
rechtigkeit hat)* Id.. Ev. mit Ussl , bö ^. —
«. . . Das ist L'in iprrosse Gab, sie ist aber
»eüzen*. Id.. Seicup., 144 Etc. - «Gar
aelUen ist Lucrecia oder Cathonis Porcia».
Brant. N^jch , fil i'snlrho Frauen sind .selten'.
— Dil- hat uas gegeben «vii sUizen
woldat». Id., Morctus, a, 6 — Welchen der
vall>. 14Ö5. — Ein s^'cwisscs Gut soll bleiben Tod erpTreift. «den lert er gar ein scU^'^n
«/.ü einie ewi^'cn selgcrete*, also dabb man es
nicht veräusseiTi soll. 1837, Gart, de Mulh.,
löO. — «So ilirre freveln pfaffen einre .«itirljet,
was sdegeretes lot er hiudcr inic ? Er lüt ein
Sprung» (seitiiani). Id., Nsch., b2. — «... vil
seltzen g^erd» (seltsam). Id., Donnerst. D.
Ged , 2H. — «Wie ist ein frummcr rat so
seltzen (selten). Murner, Schelm, i, l » — «Es
kranckes adegerete hinder ime, wanne er gat ietzund ee wunder seligen . . .* (seltsam),
wiset sine erben rehte des selben weges den Id., Kb., 73. — «Es wundert mich und i$t
ouoh er gevaren ist». Nie V. Basel, Bek. Taul., ^ mir seUzen*. Ibid.. 116. — «Nun hört ein
38. — «Es enmag ouch nieman weder ««{e^eref selteammeu betracht». Td., 4 KLt/.er, J. 6 ^ —
noch kein ander zinsz geslahen uff dekein | «Sag mir diso selUam mer». Id., Nb., 102. Eic
erbe daz in den hoff höret». Bläsheim, Id Jh I Selwarter. 1. Seelsorger. Seherz. 1480. —
Hanauer. Constit.. 2H7 Ktc. — Nach dem Tuil «Da ich liey meiner herschaft waz ein beich-
unsrer Freunde sollen wir «on Verziehen aas- tiger und ein seltoarUr . . .» Ingolt, Galdio
zichtien ir Testament, fr Sdgeret, iren leteten Spil, 1.
Dinileil». Geiler, Selen|)., 67 b; 3 Marien, 36 2. Testamntsvollstrecker. — Es beyaL -ielt
Da«jpodias hat noch das Wort; nicht langet «das ein reicher Man starb und sein Gat ver-
naehher kam es jedoeb ausser Oebraneb. I liesz drey Testamentarieo« da« aaenEateilea
Die Form Sdgerecht beweist da^s man die ander die arnir n I i ut. und ettlicbe zu u idir-
kern ; do hört mau die Teufel sicii beklagea,
das jnen dise Seel entgangen was, amb des
willen das dise Sedwarter solch widerkertu
selten». Geiler, Schiff der Pen., lOB ^.
Semeli^. SemmeliiA, Semlieh, eoleb.
Scherz, 1468. — «In semmelichen vorgeschri
benen . . . wieen». Nie. v. Laufen Goite&fr..
bl. I>ie Layen «also gerne lesent vea
arsprüngUche Bedeutung des Wortes vcr
gessen natte : Es macht einer «sein testament
und selgerecht* Pauli. 42. - «Jargeseiti sei-
gerecht ...» Capito, Carlst., a, 8 h. — «Mit
vU opferen nnd Mdgenehten . . .» Zell, L, 1 b.
Etc.
Seli^a, selig machen. SchmelJer, 2« 868.
— «So jemamt wer in eim standt oder leben,
in welchem er sein soe! nit möclit behalten ' .whc/ü7wh dingen also irelertc pfaffcn> K.m ,
noch seligen . . .» «Gott allein wii uns seligen 260. Etc. — «Unser herre sprach ^ia semitchm.
doreh den glauben an CSinstiim». Pollio, Fred.,
C. 1 «, 2 b
Seilos. S Seellos.
Seltsam. S. Seltsane.
Seltsamkeit. Seltzenheit, Soltzigkeit,
Seltenheit; «zu SelUamkeit» , selten. — «Uns
gedenicft wan einer etwa /ü SelUamkcit har-
kam .... 14 .Th Alte Ordn.. B. 18. — Geiler,
Sünd. des M.. äO »»; Selenp., 66 a. 174 1>; Pred.
u. L., 82 b. Etc. — Man soll nur «zu seltzem-
keit fraro) die hend weschen lassen mit kaltem
Wasser». Murner, Gayac, 431. — Man kann
den Bann avdl in weltlichen Dingen brauchen,
«aber za grosser üUttmktü; Id., Adel, H,
4 -K
die sieb gerebt dnhtent . . .» Eis. Fred , S,
10. Etc. — •Semdichen 1 n tt n und schaden,
den sü nement . . .* I4U'J. Keg. B, Oh. Etc.
- «... so beffinden jr semeliche süssekeit die
do wer über alles das die nat&re ge1ci^t€^
mag». Hugo v. Ehenh. Etc — Man soll »ic^m-
lieh Übeltat vermiden». lö Jh Alte Ortin.. B
30. — «Wo aber s-rrrtUchs mer den herren für-
kumpt . . .» Hüningen, lü Jh. Burckh., 70.
Etc. «Wa sentlich Leut weren, die also
wolten leben und semlich Gnad hetten >
Geiler. Emeis, 17 Ij. Etc. — «. . . die die sem-
lich unbescheidenheit begingent» Braut. Bisek.
Wilh., 265. — Murner sagrt, man werfe ihm
vor Satiren zu schreiben, «und meint ich wer
Seltsane, Seltzen, Seltsam, selten, unge- 1 ein geistlich man, — dem setnlich red stund
wohnlich, .seltsam. Scherz. 1482. — «r»i" her tibfl an», .^chelra., c, 2 — «Man vindt wol
die WAZ üücli seltsane». Gottfr, v. Str., i, Iii. »tmitch büs prelaten, - die vil tüflelischen
Etc. — Sich eines «nüwen und uUkm£$ nnd i thaten — der ^lies: denn) der tüfel usz der
ongewonlichs dinges durch r&m* annehmen. ' hellen». Ibid., i. 2 «. — Das jung und alt ein
Bintcb., 40. — «Das were gar eine scüzene sämlich geschieht — wol sehen roocht . . .»
wise». Nie. v. Basel. 2ä23. Etc. — Sie «hettent Id., 4 Ketzer, n, 6 «. Etc. — «Hörent mich
vil seltzener rede mit einander». Märlein, 8. mit semlicher uffraerkung ... als ir die Venss
— «Semlich gemach ist gar sekzen in der! gehört haben». Adephus, Fic, 161 Ete» —
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— m
«Weresta bei in gewesen so wer smiicha nit
geschehen.. Pauli, 139. Etc. — Man soll nicht
«begeren za fonohen ... wie MmMete sa-
gang>. Ziegler. BflebUn, F. l a. "ßu.
alt rot sergeliH». I4ö9. Ludw. v. Odr. — «. . .
So fBrestn sie in die Kammeren and zeigest
inen deine Bett und Sergen». Geiler, £v. mit
Ussl., 59 ■. — €Die Serg ist schmal, sie mag
Semit, Samit, Semet, Sammt Scherz. 1482. nit zwei gcdecken, und das Berlin zu i ^, e§
«. . . von brunem samit — Bock und mantel i mögen nit zwei daran liefen». Id., ^'arr.. ö8
. . .» Gottfr. V. Str., 1, löO. — Die Frmveii | — «Er kam in die Kammer, da varen hflbMiw
\vickeltea Christoni <in pfeller und in semttr Bett. Sergen, Küssen*. Il>id . 79 b. — «... Da
Nie. V. Str., 301. — <Fanen von semetdüdiern». gont sie nit me in dem Sai geziert mit seidin
Clos., 105. — *I)o nement sü Jhesum von
dem crützc ond wnndent in in ein semet-
rfäeA*. Kön , 501. — « )2i/« e'en rotes semmttes,
costent 5 üb. 19 m1i 6i|j ^ . . .* «8 dm
rot«« semites>. 141Ö. ä. Thom. fahr.
Semmir got, «m mir got» belfe. Sobcrz,
1841. 1488. - - «Des engilt ich scrc, semmir
got!» Eeinra. v. Hag. 40. — auch Sommer
got.
Sendt. S. Seut.
bendelknchen. — <ld sendelkuchen, geba-
chen utz 10 sester weissen*. Aehetüieiiii. 14SII.
WeUUi., 6, 487.
Sergen». Id , Arb. hnm., 9 «. Etc. — «Betten
mit linUchcn und sergen*. 1516. SUldti>Aroh.
Göll, 403: «Cortiua, Sergen».
Serigkeit, Entznndang. — «Serigkeit in-
i weadig im leib von Mtsen». Bmnsoliw,, Diet*.
42
«Serpt" ansterns». Herr ul IHO. (Satf,9tih»Xt)
«SerpÜu, feritaa*. Uerrad, läö.
Serre, fem., Sehlagbaam. Seher«, 1489. Bes.
an Bannscheiden. - «An der serren», hänfig,
1272 u. f. — «Die usserste serre» dtrassborgs
im Bmidi. 1888. — «Gegen der statt Strasz-
burg- serren*. Sufchveyersheim, 1462. — «Der
«deMwo, ttervns». Herrad, 188. Scherz. ( zoller uf dem wickhüsel, wanne er höret die
1488. — Einem Schützen «bricht der bogen, grosse glock klenl<en . . , »0 sol er sin serre
aenw and nasz». Br&nt, lisch., 73 (Sehne).
«Senewliieii, nervieeva». Herrad, 187.
z& tün». 15 Jh. Alte Ordn., B. 30. — An
jedem Stadttkor ist «eia« mt k m t m rt», dte
Senften, be!«Hnfti<;:en. — «Nir <rloud dasgott ; offen bleibt wann da« Thor geaeklossan wird,
sich senfften lot, — wann mau im uqt'ert durch ' 15. Jh. Ibid.
den dot». Brant, Cato, c, 5 b (um des Todes S«nrMi. sohwaoh werden. Scherz, 1489, ta*
willen). — «Gedult «en/" widerwertikeit» Id , hesccre. — Sie «g-ingent wol drü ior zft ser-
Nsch., 88. — «Ein gut hüw stenfft den msLühcs i wende und ettekoniiS^ zft werdende». Nie. v.
zorn*. Ibid.. 68. Basel, ms. — R. iMerswin «aneving ... zft
Senfti^en, lindern. — «Isopwein . . . seuff- serwettde und aft sie<ihende*. Nie. v. Laufen.
tifft den hnsten». Fries, 45 K Etc.
Setit, fem., Geschenk. S. Schmellcr, 2, 305:
einem senden. — «Do sprach der meister:
ieli habe gar fftte bfieher fdr 30 goldin ver-
setzt. Do sprach der man: die sent die wil
Gottesfr., 52.
Se.s, der Secliscr auf dem Würfel. Scherz,
1489. -- 6 Augen auf dem Würfel «heisst ein
ses». Gnldin 8pU, 49.
Sess, neatr., Belagerung. Scherz, 1489. —
ich üüh von gottes wegen geben, und das üch | Waa der Bischof braucht «z& dem sesm einer
hamoch über blibet, das ir das gotte gebeut», bürge». Stadtr Grand., 2, 85. — Er zog
Nie. V. Basel, Bck. TauL, 27. »nf <Iaz seg>. Gottfr. v. Str , 1, 78. — «Daz
Sent, masc, Synode. Scherz. 1484.— 'Sent. \ srs (von Bruutrutt) werete . unz an den
synodus, conventns.. Hrrrad, 19f). — «Hie karfritag». Clos . 45. Etc.
sehitiiite soUent den abbet ivon Eberskeim-
mflnster) fBren ce Miuk». 1380. Welsth.. 1,
668. — *Sendl. das ist Versamlung der Pric-
sterächaft noch in etlichen Bistomen». Geiler,
Syn. Pred , 2
Senwe. S. Senetoe.
S4r, neatr, Schmerz. Scherz, I4bö. — «Ich
befant das min lichame von alleine $er nnd
von allem smertaen heil worden was». Kic.
T. Basel, 213.
SÄT, adj , wund, i nt/iindet. Scherz, 1488, -
«. . . da einem die oren ser seindt . . .»
Seaa« masc.« Sitz. — «Der meister und die
meisterin soilent den setr haben in der stnben».
Gutl. Ordn , 167. — «Dis ist der scsse von
den grempern», wo sie sitzep dürfen mit ihren
Waaren. 15 Jk. Alte Ordn.. B. 18. — Die
Reichsstädte «hont mich wol so trüwlich beten
— das ich iren nit vergesz, — und geb in ein
erlichon sess». Murner, Nb., SOG.
Settig, satt. — «Wer nit von essen settig
wnrd. — der füit sich worlich mit keim
- hlrck», .Planier, (icuclim., F, 2 '>.
äeofern, durchsickern. Schmellcr. 2, 230.
Brnnsebw.. Dist , 81 b. . «Das anflitc ist I saiffem. — «Der most hat mm puntenzapffen
seer und rot». Gersd , 74 a. ' . . . harausz geseiifcrt». Zell. A. -t
8eren, verwunden, Scherz. 1488. — «i'az t Geweht, seeartijj. — Auf dem Berge waren
sper daz in da serte ...» Gottfr. v. Str , 1, 124. 1 «gar grosse tiefe «loeftto waiser». Merswin, 9
Serge, Seri^e, Serie, lat seria. wollene 1 Felsen, 10
Decke. Scherz, 14&U. — «Eine ^tru'». dem Joh.
V. S. Am. geraubt, 1300. — «Eine serige».
1330. — «Duae seriae». 1820. - «Duae seriae
viridis coloris». 1857. 8. Thom. Arch. — «Die
Sextenie, ^externus. Duo.. 6, 233, Lage von
sechs, und überhaupt von mehreren Blattern
Papier oder Pergament. — «6 sch. umb 2
sextemen birmentes». 1417. S. Thom Fabr.
{,'rosso liLidenswerko senje die in ilcm chor Etc. — «Dis kleine sextenielm bappires mit
hänget». 1418. S. Thom. Fabr. — «6 5er^en>. i den ahte bleuem ist dasselb bGLck> das R,
144U. Bec. Str. Areh. — «Bin bloe any ...» Hmwin gwehiiehan hat Nie. ▼. Lanfsn. Qot-
«Biii batt« ain rote aerg daniff . . .» «Zwen J tesfr., 64.
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Sibecken. S, Siebedcen.
«Ein Sich«! oder spatel». Gersd., 67 b.
Sicbtif, Sielitlioh, sichtbar. Scherz, 149ä
~ «All6 mte« finde, sichtig und unsichtig»
Gebete, 15 .Th. — «Die selben Ketzer (ilic i
Manichäer) setzen swen Anfemg, den Feind |
und Gott den Herren, und ipre«]!«« der bSs
Geist hab efeschaffen alle «tcA%e Ding». Geiler,
Selenp., 106 ^. — «Lerend von disen »itMUdun
Dingen se gon zu den nnsiehtlichen». Id.,
Esohengr., e, 1
Sidel, Sitz, Stuhl. Scherz. 1496. — »Span-
bette, süleln und kenstorlin in den kammcrn».
Nio. V. Lanfen, ms. — «S soh. von der nddm
sfl mMbende vor dem primaltar». 1417. S.
Thom. Fabr.
Sieb«ckeu, Sieb. — «Ein sitbccken* in der
Küohe der Tuoberstnbe. 1437. Tnehersanft,
35. — <E;in mpssin siheheckm*. 1446. Sem.
Arch. — «Wer studirea wil one Bücher, der
schöpfet Wasser mit einem Sibeckin oder mit
einem Ecitern». Geiler, Narr., 14 b, — «Ein
enges ntßecUn*. Brunschw., Dist., 108 «.
Siet'heln, riechen wie ein Siecher oder
Sterbender. — «^ner dar sterben wil der
fbeht an zn itinken, er soliiaeekl ee aber nit,
aber dio andern die nmb in sein die sehmeeken
yniü €r iiechiet». Geiler, Arb. ham., 181 *.
Sieehen, krank sein oder werden. Seh«%,
1497 - Merswin finir pti *zt aenoende und
»ft stechende*. Nie. v. Lauf. — «Nu beguiide
er vil vaste siechen*. Eis. Pred., 1, 192. —
. . das vihe und lüt wizt darvon mechm».
Murner, Nb., 197. — «Woin wir tigent und
\r'7 -^ischerXy — und gOtt nit müg-en oder
kriechen . . .» Ibid., 249. — «Die wärmer
bdten Us du wir «ieehm». Id., B««L, m, 6
6 t»; Genehm., k, 1 « ; Gayac, 408.
Siechtag. Krankheit. Scherz, 1496.— <. ..der
wart znmole gesunt, von welichcr kunne
siechtagen er hatte». Tauler, 19 (ö). Ktc. - -
«JcgeUchcr siechtage (hat) eiaeu sutidcrlichen
patroncn». Verse. Bricfb. — «Dannan must
er Bcheiden vor sieehtage», Clos., 37. Etc. —
Qott schlut,' Osias «mit der ussetzigen siech-
Utgen». Köix.. 276. — «Tu disen dingen stios
liAchemet ane der vallende siechtage*. Ibid.,
58S. — «Do er von giet^tagsH dersft kam,
daz er sterben wolte ...» Märlein, 29. —
«Die begriffen seind mit dem ewigen siech-
tagen, als dio blinden» (unheffliar). Guldin
Spil, 56. — «Der siechtage der u??et7.igkeit» .
Gutl. Ordn., 127. — «Ein Mensch der gewunt
hat . . . seinen Leib hert zu halten, der
kompt darza das es im. ein grosse Bekömmer-
nnsB . . . ist, wenn er Sietmagena oder ander
Blüdiki it und Notdurft halben so vil Schon-
ung und Pfleg an in legen mnss». G«il6r,
Selenp., 144 a. ^ «Heisie Feber, Pestilente,
Apostem, ncschwor nnd andere Siechtagen,
da» scind meine Waffen, das sciud die Ge-
schirr des Tods». Id., Arb. hum., 7 b. Etc. —
«Die sünd vil {grosser siechtag bringt». Braut,
Nsch., 41. — «Der sicchtag des Icibs». Wimph.,
Chrys., 18 a. — «Der lallende siechtag*.
Brunsokw., Dist., 47 — «Der siechtag des
iniltses». Qetsd., 69«. — «D«r reiehen Iftt
si8dM«v . . M pogadra»« Pauli« 41. «Ciiiit
ist ein streit der natur gegen dm siechtagen» .
Fries. 177 b.
Siechtum, Krankheit. Scherz. 1498. — Es
«kam des dodes botte, der siechä&m* Eis.
Pred., I, f'A.
Siedmiig, Siedendig, äiedig, siedend. —
«8. Jobannes . . . ward sn Born in ein B9t
mit sirrienig Ol f^esetztv Geiler, Ev. mit VrsU,
17« — *Skdig heiss Wasser». Id.. Schiff
der Pen , 49 — «Wie der Dunst uffdara|»fet
in einem siedigen Hafen». Id . Bilg.. 81 ». —
tSiedendig wa&ser». Brunscbw.. Mcdic, 175 ^.
Sigehaft, Sigbaftig, siegreich, siegend. —
«Die palmen betütend in der iatine : sigehaß;
Eis. Pred., 1, 188. — «Der kefser trner ... ein
ast von einem ^illjuiiiu, für r'n /rjirlj.Mi ^!^'^
üidens und sighafften triuui|>ht>». Adelphus,
Barb., 34*. — Die Wahrheit ist «ein s^
hastig ding». Tledin Abl-n . b. 1 b, — «Wie
vcrkleinestu das syghafftig wort gottes!» Ca-
pito. Tregor. 0, 4 b.
Si^eloH, den Sieg nicht gewinnend, besiegt.
Scher/., U99. — Bischof Walther wurde
tsigelos g^ey^en den von Sirosburp». Clos., 135.
£t«. — «Ist der ritter nüt wise it felitende,
so Wirt er seUere «^fsKot». Eis. Pred., 8, 118.
Etc. — <Du sagst der keiser sei siglost durch
betstandt des teafels g^emacht». Capito, Tregor,
E, 1 b.
Sigenunft. Siejr, Triumph. Scherz, 1499. —
Dos Leiden Cbrisü soll «min sigenunft und
min zftflucht sin . . .» «Dasz ich mit sigenmn^
für dich müge komen». Gebete, 14 Jh.
Sigeniinftig, siegreich. Scherz, 1499. —
«I>ine geburt wart sygenünftig und niemanne
undertenig». Kön., iiül. — Sich segnen «mii
Avm sig vmmf tigen titel Jbesns». Gebete, 16 Jh.
Sigsam, siegreich. — I>rr Orijssmcistcr der
Johanniter lie.sj» «die stgsivnen fauen unsers
herren Jesu Christi und der iunckfrawan
Marie und sanoti Johannis des teuffers . . .
uffrichten». Adclphus, Türk., F, 3 b.
«Simmelbrot», 1370 Waizenbrod, weisser
und feiner als das Bollbrod. Scherz, 1501. —
Der sobanenden Hensehen «gebet ist gleich
dem finen symelbrot das man git den kiuden».
Oswald. ~ *8mdlmchm*, Conr. v. Daukr., v.
88. — «. . . Ein SMMisbPMfem, den sol er äff
d'^n i'\s7. setzen, das der simkelweck für das
knui- ufgeht . . .» Balschwillcr. 1413. Weisth.,
4, öl. ^Pfmnigsimdn», jährlich an ver«
schiedene Klöster zu vertheilen. 1271. Test.
H. Babensun's. — «60 panes de simeie, toti-
dem dcnariüH valentes». i:ii)r>. Strassb. Urk.,
3, 170. — «B«in simslbrot . . .» «Das best
brot int $imMrot*. Fries, 79 K 88 «.
.Sinder, Schlacke. Scherz, 1501. - S. auch
Sintel. — «iSindcr, scoria». Herra<i, 197. --
«Seoria, sgnder, yaensehum . . .» 'Syndet von
ysen». Geisd , 94 ^. Ö2 b ^ «Wei<lesehe.
sinder guuant». Brauschw., Medic, 176^ Da
man die Potasehe für eine Art Schlaoktt hielt,
gab man ihr auch den Namen Sinder.
Sindflosa. S. Sintflut.
Sinvwei. Siuw4'l, rund. Scher«, 1503. —
«Die füae sintcel^ die bein sieht». Gottfr. v.
Str., 1, SA. ~ Die H91e war «sAisteel, wit. . .»
Ibid.. 1, m Bte. — «IM« flUtn »öUmt
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tragen «ynewel blatten, zum zeichen das gü
des diciiGr sigrent der got und hcrre ist über
die ^mevKlkät, mmels uad erdea*. Ilöd^
511. Etc. - mSimod oä«t in Zirekelsweise».
Geiler, Bilg.. 61 ». — «Es ist ein Underecheid.
Bein kagelecht, rotund. rund, als da ein Kogel
ist, aintcel, tcrcs, als ein Spiesa . . solMdBe-
locht als oIti Hostien, als ein Deller. ring-leeht
als ein Kiiig und ein Keif in Zirkelü VVeis».
Id., Brös,, 2, e8i>. — «Sie umbgaben ir
juaurea »clion, — gantz sintoel als da ist ein
krön». Mnmer, Virg., m, 5 »>. — «... ein
kloBZ . . . der sich da umbhcr wend sinwel . . .>
Ibid., j^, 2 — «... die iieUen «tnapej p£aii
herbraeht». Ibid., a» 6*. — Man tagt der
Gayac «wachse als bei uns frnxiima, eschen,
ein nnweier boum.. Id , Gayac, — «Sie
Bobouen aynwel rotund stein*. Adclphus, Türk ,
D, 5 «. — •Sinteel wie ein cyerdotter«. B^ie»,
21 b. — Die Aagea der Au:ii»tttif4gen «werden
st/nweh. Gersd., 74 — «S ktu A f atMlgeil».
Kiugffi., CiUar, 57 i>.
Dasypodiit»: MSmwO, teras». — Über die
Stymülugie, s. Schmelicr. 3, 256.
äinewelkeit, Rundung, Umkreis. 8. Sinewel.
Sinn, sententia. — «Der Meister von den
hüben Svumi' . der magister sententiarum
Peirus Luinbardu«. Geiler, Pred. u. L., 91b;
Narr., 60 « ; Irr. Schaf. D, 1 « ; Schiflf der
Pen., öö K <I6 «. — «Meister Peter von hohen
sinnen». Mnrner, Nb., 17; Geachm., m. ih.
Diefenbiich, Nov. (iloss., Frankf.. 1867. p. 283,
hat ; Liber sententiaruni, bftoh von den hoben
sinnen. . . . Sehers, lOM. Mnrner nimmt den
Ausdruck an h ironisch: Ks «frafrt der narr
von hohen sinmn - me dann vierzig gelerter
künnen». Nb., 182 (ein Unwissender der lieh
einbildet grosse Vernunft zu haben). —
Schmeichler «mich überreden kinnen — wie
das ich si von hohen 8innen> (gelehrt und
scharfsinnig). Schelm., d, 1 •>. — «Der meister
von hohen sinnen». Zell, h, 3 b; Q, 3 Ii». Butzer,
Veriint .. .i, 4 t'.
äiuneu, 2»iumen,.die Masse zeichnon. Scherz,
160K, Signare. — Der Meier von Hohenburg
«sol synnen alle die mossen und die messe
...» Die Weinmabse «sol mau mnnen by der
alten mossen das sy geruht äien». U Jh. Ha-
nauer, Constit.. 27;1 248. Der Hcimburge
von Koähoini soll jährlich die Masse «scigen
und süntien> 14 Jh. 0. c, 2tiU. — SQmmuig^
aiimur. 14 Jh. Urk., 9, 285.
«Die Sinnewelle» der H9Ue. Gottflr. v. Str.,
1, 232. Rundung, Wölbung.
Sinnuw, alchemiUa vulgaris. KirsckL, 1,
261. — «Ä'nnois oder onser frowen mftntel*.
Brurischw , Dist., 118 a. — «ilchimiila, mn-
tufwt. Gersd., 69 ».
iSiniel. .SchmeUer, 8, 806 : Sinäd (».Sinder),
Schlacke. HammerKchlag, den man hie und da
unter den .Mörtel mischte. — «Iserin negoi
nnd »ynteUen». lö Jh Kauf h.-( »rdii.
biottlat, Öintfliiaa, Siiadflass, SüudÜuth.
Öott will Plagen schicken, aber «nfit eine
gantze gemeine sintjU'l loi^scn kummcn». Nie.
V. Basel, liK). — «Die atntßut bi Noes ziten».
KöB., 881. Ete. — «Was betten die Kind ge-
Otoa die im Sinifim umbkameii xn Zfo«« Zei-
ten?» Geiler, Emcis, 65 « , Ev, mit üssl., 189
Narr., 102 ». 174 b; Sünd. d M., 14 " Etc. —
«... So vnrt er irammen und würt überfaiien
die Menschen nit anders weder als der SBmI-
fiuM Überfiel die gantze Welt zu den Zeiten
Noe. Id , Post., ^, 20 Has im Pf., A, 3 «.
Etc. - «I)a Noe nach dem aindtfUiu die wetn-
reb fand . . » Pauli, 161. — Es kam ein
Erdbeben das «gleich was eim süttdßuss»,
Adelphos, Bhod., D, I a. — « . . bisz daz die
aündfittu uff sie kün*. Ziegier, Bdeblin, A.
3 ».
Die älteste Form ist Sinvluot. Das altd.
Adv. MM bedeutet überall, also diiavium oni-
versnle. Später wnrde, der beqnemem Ans-
spräche wegen, ein t eingeschoben, Sintfiuot.
Als dann der urt>prüngUche 8inn verloren
gegangen war, wurde Sint mit Sümie ver-
weciisell, und aus der ailffcmcin' n Klutli die
zur Ütralc der sündigen Meubchheii gemacht.
Das Wort blieb jedoch noch lange mit • ge-
schrieben; in den Geilerseben Predigten zeigt
sich der Übergang, da bald Sintfluss steht,
bald i'iündfluss. Dasypodius hat jenes nicht
mehr} er kennt nnr Ümu^fliua, catadysmns,
dilovtnm.
Sinwel S. Sinetoel.
Sipp, Sieb. — < . . den dreck rütien — nnd
im 8tpp beromb her sehiitlen». Mnrner, Schelm.,
d, 2 a.
Sippe, Gesippe, verwandt Scher/., lb03. —
«Swer minem herren .Marke Lieb oder
«tsps wäre . . .» Gott£r. v. Str., 1, SO». -
«Horolt din brftder der was dir — Kiber
gesii'pe danne mir>. Ibiil . \. 147. «DiSB
möge sint uns gar nohe «^/>|>e*. Taoler, 980
SlO). — «Wie nahe sipfte sint dise dem mor«
igen schaden der toisündcn». Ibid , 144 (27).
äipsühaft, VerNs audtschaft. Scherz, iö06.
«. . . dennc het sü eine nohe sipBchaft mit
gotte». Tauler, 302 (Ö2). ~ *l)ie sipacluift die
die obersten Kräfte der Seele z& den nidersten
hant> Ibid . 22n (40).
äirkeledit. Geiler^ Druckfehler für Firkd-
ecki. S. dies Wort.
Sit, niasc . (leu öhnheit, Sitte. Oebraach. —
«Das ist (k'i 6iL weiser Menschen*. Geiler,
Dreieck. .'Spiegel, Aa, 4*. — Nicht alle Men-
sclien iiaben «in irem css'^n u'leichou «»7».
Braut, TliCsUL, a, :i ». — «liui Uich vor dem
burischen sitt». Ibid , b. 2 ". — «Zu gutem
aitt sich Moc «och». Id.. lisch., 12. — «Der
jüdisch «t wil ganUE nffston». Ibid., t. - «Ein
iedi/r sttt din hertz verrat — und was din
gmiet als in im hat». Murner. ISb.« 4«. — Sie
«blibent stets nff einem aü, — erdenekent
gar kein nüwen fuud». Id., Geuchm , g, 2
- «Er setzt ein jeden nach sim siU*. ibid..
d, 4 — «Wült güt das dich der ritte schit,
— in der leng und in der mit. doch als
ufF höfclichen ait». Id., Luth Narr, t>4 iln
dieser und der vorhergi-iieinien Stelle heisst
Sitt Art, Manier.) — Da «reinige&i uns ec wir
dich bitten, - mit deiner genad nach deinen
stUni' Id , Had., C, 1 -k - «Alle viUcker die
mit gesät/, und aitten geregieret werden . . .»
Id., lustit., 3 a (Gewohnheiten). iBte. «Die
gewonbeit bracht mieh in den «sM . . .* J.
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Horner, b, 6 b. — «Der «yM fn «tagen und
lesen uff don stiffton . . .» 7x11. V, 2 b. Etc.
— «Erberkeit und gater «W». Wimph., Chrys.,
3 K
Siielingen. scitwSrts. — «Das crüze ist von
vier hülzorn, eins oben an und eins nidcn an
und zwei sitelij\gen». Tauler, 405 (70)
iSittekns, Sitteknnst, Sitech, psittacas,
Papagei. Scherz, lö06. — «Zam aitUkut*,
strassb. Hausnamc, 1419. — «Ich wolt j;ern
Vogel haben die da sehwetzten .... ab
8iUekum$i, Bappen, Atzlen». Geiler, Narr.,
67 f'. — Tleneeke, 328, führt auch Sitkust,
SitUkusdi, an. — «Da was der gooch ein pai-
tictu». Morner, Oeaohm.
Sittinässig, Sitti^^'KeniHSS. sittsam, ehrbar,
bescheiden. — ■•Sutmüssiglich roden . . . das
ist allen Menschen müglich». Geiler, Pred. a.
L.« 128 >. — <£in fauler Mensch, beladen mit
uordenlieher 'nranrigkoit. würt dafUr gehalten
das er sei crnsthaftiger &chwcrer Sitten oder
tUtmäsaig». id.. Selenp., Von.. 3 a. Etc. —
cBiss nie red aüHpffmäu^ — das nit ein
Klapprir man nein r!ir!i., Brant, Cato, c, 1 «.
Sittniässigkeit. Sitisiiinkeit. — Geiler, Sc-
lenp., Vyrr., 4 t>. Ktc.
Slaf, plar. SIeffe (selten). Schlaf. — . . .
in {iint morgensleffen aoJienandcr>, Nie. v. Basel,
ms.
iälag, was man mit einem Sensenstrich mä-
hen kann. Sehers, 1416. — «Nfin riega an der
obern matte. Franlcptilioiiii \?>:^2. — <3 lanjre
und lbkvkn/.aikge». Fegcrsheim, lä46. — «i>rige
alage matten, ein schAches minrc». Loehweiler,
1376. — «Man sol den schcler ffttcrn nf den
anwändern . . . einen achlag*. Dciivveikr, 1380.
Wcisth., 6, 4«2.
SUhen, Schlagen, schlagen, treiben. Scherz,
1618. — «Jegelleher von der geburschcfte, der
mac wol Bin vihc uf die almende aiahen».
Eschau, 1272. Hanauer, Oonsttt-, 901. — «Was
pferde oder vihes gealagm würt in die al*
menden . . .» Bischweiler. 14 Jh. Ibid., 318.
— «Zeltet er ein pferdc, das so! er aiahen an
ein ende du mau uit gemejen rnage». Marlen-
hcini. 1338. Wcisth , 1, 727. - Die Äbti-^sin
von Andlau kommt xum Ding vuu Ötorbach
«mit dritthalben pferd, und soll die acMahan
in die wisen». 16 Jh. Ibid., 6, 418. — Die
Sohweine «nf den wald sdilagtn». S. Johann.
1413. Ibid . r^, 477. — Die Sehafo ««ff dürre
weid achlahen», Zell« V, 8 K
Slahte, fem., Art Sehens. 1414. — «Da
blujet aller slahte list». Gottfr. v. Str., 1, 3.
Etc. — «Uli aller alahte gevcrde». l^tiiJ. Urk ,
I, 366. — 1393. Kön., Beil., 997. - «Daz sU
duhcinc crafr .suliit han iiocli dulieinre .^ilahtc
schirm». I;i7ü. Deutsche Urk., IG. — Die Messe
«singet man mit vier alahte sprachen». Bihteb.,
II. Etc. — «JiU ensol nienian denheiner alahte
miete nemen». 1884. K3n., Beil., 9.48. — «One
aller alahte miriro erben \\ iilerre(Ie>. 1335.
Beginenhaus zum Wolf. — «Kein pfaffe keiner
«cA/oAte saehe nier^nt wan in der kirehen
sol tftn». CI. ^ 1«
Slange, Schlang, masc, .Schlange. — «Der
mortsamc alange*. Gottfr. v. Str., 1, 125. —
£va sprach i «dar tkmge beträg rnieh». Bihteb.,
17. — «fr BtUenfe -wise aiii also der sieM^s».
Tauler, 83 (17). — «Der sJange slirliet alumbc
und güsset sine vcrgift in bü>. ibid., 54 (II).
— Deine Freunde werden dich «hassen also
einen alangen». Pred. Ingolts. «Du solt die
Siind fliehen als von dem Angesicht des
Schlangen». Qeiler, Has im Pf., a, ö b. Etc. —
Eva hat geglaubt «dem achlangen sinor
wort». Brant, Nsch., 97. — Maria hat «ge-
tang'en do den achlangen». Id., Ave präciara.
Zarncke, 163. — «Elm jeden geist nit glaub
allzit, — dann diok der ssMan^ verbotgon
lit». Id , Facetus, A, 2l>. Etc. — «Ein «dUoftff,
die uft eim Velsen krüeht> (hier fem.). Id..
Nsch., 64. — Eva sprach : «der achlang hat
mirs g'cratcn». Murner, Nb., 178. — «Ein
scIUang, wan er veraltet ist, — sucht er ein
spalt mit list». Id., Bad., D, 1 a. — «... bis
das sich krümpt ein solcher achlang». Id., Lnth.
Narr, 7. Etc. — «Ein ttMang, die in alle
winckel .suchet ztl entschlüpffcn* (hier fem.).
Id., Mess, E, 3 ^. — «Der adütmge zu ettlichen
Seiten die havt abstreift». Oersd., 74 b. —
«. . . durch den schlangen, den tenfel . . .»
Wurm, Trost., 6 ^. Eto. — Ziegler, Büchlin,
E, 1 hat die «cMMfS; 8 (ier aehlange.
Slangecht, sohlangenartig. — «Die tkmff*
echten menschen». Tauler, y5 (19).
«zum Slaraffen», strassb. Hausnamc. 1435.
S. die Erklärong, Gassen- und Eäasemamea,
«7.
Slfite, masc, Schilfrohr. — «In dem aläten».
Feldname an 25 Orten, 1240 u. f. — «Pratom
dictum der aUiitta». Gottesheim, 1362.
Slefferig, schläfrig?. S. auch SchUfferig. -
Gate Men&clieu sind «cttewenne trege uud
aUfferig». Tauler, 146 (27).
Sieht, Schlecht, schlicht, gerade, einfach.
Scherz, 1414. 1609. — «Ir machet uz dem
sichten krunip, — Und uz dem krumben wider
sieht». GoUfr. v. Str, 1, 186. — «Sin rede si
ebene nnd «IsM». Ibid., 1, 66. — Abends gibt
man dem Fröner «ein sieht brot». Ebersheini.
1320. Weisth., 1, 669. Etc. — «Dia ist gar
eine alehte rede». Tauler, 168 fßO). - «Es ist
krump oder aMU. es kummet dir alles zR
g&lc». Ibid., 374 (64J. — «Ich wil rehte.s/cA«,
one verborgene glosen, hernsreden was mir
got zft redende git». Nie* v. Basel, Bek.
Taul., 36. Etc. — Sie wollten wohl «eine
alehte reise tftn», aber nicht «das lant ver-
bürnen». Kön., 808. — «So wirt ir kmmbs
alles sIeM». Altswert, 47.^ Er «gat aMedUe
wcgc, Aveder /.ft der rechten noch /.ft der
gliugeu Itand». Gold. Spil, 34. — «Diser böse
Will macht anoh das rechte achlechte Ding
scheinen krumm». Geiler, Narr., 215 —
«Euer Sach ist recht und achlecht». Id., Siind.
des M., 15 a. — «Es ist ein gar gut achledU
Ding». Id., Post., 2, 106 — «Willst du es
in einem achlechtertt Weg haben, das du es
dester bass ver^tou mu^'est '.'> Id., Pred. n L,
120 «. — «... Ein schlechter Laye». Id., Bilg.,
19 — «Ich bin ein seUsdlt arm Mensch».
Ibid., 8 «. — «Das ist geschehen an einem
grossen hochzcitlichon Tag. und nit an oinem
schlechten Tag». Id., E\ mit Ussl., iWh. —
Darob die Zange «würt kmm das vor wia
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sdUeeht». Brant, Nsch., 22. — «Was etwan i slempen anziischlahen an das bettebftch». 1417.
was ein sehantlich ding, — das wigt man
jetz schlecht und gering». Ibid., 7. — iDer
Ibid.
8. Personenname. — Dina Slempin, Kräme«
achiechten spisz er wenig acht». Id., Thesm., rin za Strassb , 1889. — Junker Heinr. Slempe.
c, 2 ^. — «Ich hab mit alehten Worten gdicht 1456. Etc.
disr versz ...» Id., Cato, c, 6i>. — «Die
selbig arbeit wfird dir schlecht, — und kerne
dich vil lichter an . . .> Murner, Nb., 5. -
Slieffen, Schliefen, partic, geschhffe»^
schlüpfen. Scherz, 1417, S. auch Sleiffen. —
• Zwei ürtcHn, durch die sol er mitten slieffen*.
«Das sind gar »chkchU wort zum schimpf^ [ Tauler, 270 Ul). ~ tSlüf ... in das min-
— damit dn »vehfit der eren glimpff». Ibid., nende sfisse Iterixe» Christi. Ibid., 868 (68)
92. — «So hast du dicli gerochen dann
aa dem armeu sshUchim man, — der dir kein
leid nie liat getan». Id., Schelm., i, 1 1>. —
«Darnocli schribt er vil wunderzeichcii, —
das er die achiecluen (das Volk) mög erweichen».
Id., 4 Ketser, B, Jl*. — Adam «war kein
wisor ackerman, — das er das parailics liesz
stau — und nam ein schlechten acker an».
Id.. Nb., 18. — «. . . mit einer sMethtm (.sim-
ptex) artzuci, und nit mit vilen /.usarnnicn-
geeatxten stücken». Id., Gayac, 42^. — «Die
geneh ein ecMidkfijdhs liedlin hant, — darlT
weder basz noch ein discant, — wenn er nur
guckguck singen kan». Id., Genehm., b, 1 K
— cDie gereäitfertigungen dee herrn seind
eben und selüecht* (rectae). X;irhti^'., Psalter,
4ö. — tScMecht brunnwatiser». Gersd.. 40 ».
— «Die feftleeten, nidem und schwachen
werden von d^rt jr'cwaltigen . . . überboldert».
Wimpli., Chr>!>., 4 — «Hittelmessige und
Mitiemte speisen». Ibid., 11
Siebtes, Schlechte, Schlecht, adv., einfach,
mit einem Wort, schlechterdingä, kurzum. —
«Ich wil sUhtes keinen man». Nie. v. Basel, ms.
— «Ich mag sin slelUes nut me geliden». Hugo,
V. Ehenh. — «Es muss schlechte die Haut
frisehlich über die Oren abgezogen sein».
Geiler, Has im Pf. C, 4 «. — ^SchlechtH alle
Ding schüren dir die Brend*. Ibid., D, 2
— «Po siht er das an vil enden des garnes
menschen hertur tlti^etU*. Merswin, 9 Felsen,
70. ^ Man «wil •elwM^en in der äffen cleit» .
Altswcrt, 6. — «Die würni schUejfent in den
8 rund ...» «Der sneck »chlufft in sin hörn».
l»id., 71. — «Er macht einen Zann nmh den
Garten . , das die Sclil;uiL'^en nn ! Krotten
nit hinein scMieffen». Geiler, Kv. mit UmL,
8Sr b. «Der Sehaleic sdüauff ander das Bett».
Id., Emeis, 44 «. — «Der alt«- Rripp hat die
Art, wenn seine Jungen ert>t aub der Schalen
gesaUofen sind, eo nirapt er sieh ir nit an».
Id., Scienp., 38 ». Etc. — «Wer schW^ in
esel umb das smär, — der ist vernnnjfft und
wiiheit Iftr». Brant, Nieh., 64. (Hinten in den
Esel hinetnschlüpfen, in der Hoffnung Fett XU
erlangen, und statt dessen nur Koth finden.
Der Sinn ist klar.) -- Die r5mitehen Franen
riefen ihren fliehenden Mannern zu: ^schlieft
harin do ir vor wareu». Murner, Genehm., n,
2 a. — «Wa er vor heruszkumen ist. — da
schlieff er wider in mit list». Id., Luth. Narr,
»9. — Die Juden fragten «wie das miiglioh
were, wider in den leib za «dU£^en und an
dem andern mal gcburen ^^ erden». Id„ Luth.
Leren, E, 4 J». _ .i)a ..dUof er wider hinder
sieh». Id.. Ulensp., 11. — Kine Schlange ««dUe;^
ir durch die glider» Id., Virg., y, 1 —
«Etliche schentlich on ir woffcn — hin in das
«Sprich schlechte, ich gloub was die heilig grosz pferd wider schloffen». Ibid., E, 7 b. —
' «Das wildbad (Grab) hat ein finster loch, —
das mancher hat mit inganj; droffen, — gantz
und gar darein geschloffen». Id., Bad., n, 4 b. Etc.
Noch im Allemannischen, Hebel, 2, 272, and
im Bairischen, Jichmcller, 8, 437.
«Slige». Schleie. Cunr. v. Dankr., V, 428.
Slihte, Geradheit, Ebenheit. — «Ein walt-
s?tig anc sUlUe». Gottfr. v. Str., 1, 38. — «Er
mähte uz einer Imimbe — Eine rihtige slihte».
Ibid., 1, 95. — «. . . das ee ste in rechter
eiiristlich kilch gloubt». Id., Bilg., 5.j Etc.
— «Die stiel und scherael aly^emeiu (die
Untartlianen) — sind all jetzund so katzen-
rein, — das sie schlcchtab nimm wiiüfnt stan
— uudcru bcuckcu als voran». Murner, Nb.,
IK). — «. . . Darum ich weder sehreihen, lesen
— oder sunst mich ieben kan, — so mag- ich
schlecht nit müssig gan». Id., Bad., A, 1 ».
SIeife, durch Schleifen von Holz oder Erd-
nUtoh entstandene Schleife. S. auch Schliff.
— «SIeife, labina». Herrad, 181. — «An der i «/icA*«». Altswert, 11.
steife». Feldname, mehrmals, 1290 u f.
Sühlen. Scherz, 1417. — 1. Gerad machen,
«Ein smalen pfad ich begreif — lieben einer i ebnen. — ^QesUhUt, politus». Herrad, 196.
halden schleif». Altswert, 76.
Sleifeling^, abhangiges, sozusagen gesclileif-
«. . . Oneh sol man üi^en die pfede».
Tauler, 3(i2 (G2i. — «Werestu ein wol gesUchtet
te« Feld. — «Uf den sUifeling»» ^ mehreren gelossen mensche . . .» Ibid., 178 (31). — «Wan
Orten, 1240 n. f. — «Bin rweitel, ist einflej*|dn ril daran <an einem jungen Bttnmehen)
feling'. Nicderhausbergen , VM^I. — «Ein acker, schlichten wdltest.so hilff es nit, du zerbrechest
lieisaet der sle^eUng». Griesheim« 1408.
ee ee dann dn es geschUchten möohteet». Cleiler,
eieh SIelireii ans etwas, sieh darans winden, [ ^s im Pf , c, 5 b. -~ «loh nem min TrOÜin
daraus schlüpfen. S. auch
Joseph I bi dem bor, — und wolt die zöpf im also
*sieiffete sich ns dem mantoi und doch von i flechten, — das nit ein jeder strel künt
dannen». Kön., 267
Slempe, maso. S. auch Schlemp. 1. Schlempe
einem Thärsohloss. — «8 ^ umb den
an dem h. grabe». 1417. 8. Thom.
Fabr.
sdUwMen». Hnmer, Nb., — «... all
krümmen schlichten». Ibid , 77. — «Das er all
segel lies» ausrichten — und sie auch zu den
winden seMidlfen». Id., Virg., Q. 5 b.
2. Schlichten, im liontigen Sinn. — Dass
2, SoliUesse an einem Bach. — «2 ^ von den | sie «gerihtet und geslthtet sint von aller der
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— flSB —
. . . ansprachen . . .» 18-18. Tuohensiinfl:, 4
Ete. — «... der ine verwfirt nff «tom tag,
— (lan ich mein lebtng fdUiektm mig». Kiir-
uer, Lnth. Narr, tiö.
Sünden. Geslinden, verschlingen. — Scherz,
1418. — <E ich minc ichelen pci(»fNle, »o
Sünde ich». Tauler, 3?U (ü4 .
Sliteweg, Slitweg, Süttewe^?. beinah in
allen Bännon, IH Jh u. f. Mone, Zeitschr., 14,
25f>i 20, iH)6, erklärt es doreh Schleifweg oder
Qaerweg. Seherz, lölO. hat dagegen: »Schiit-
teweg ve! pofius schlichte weg, vin pl mn»
Schlichter Weg könnte richtig sein, viu plana
w&re es weniger Hei Schiltigheim, 14 Jh..
wird einmal ein Acker boschrieben als *nf
den skhten wtg. den durfweg». SUtucg scheint
demnach ein Weg zu sein, der gerade zum
Dorf führte. Hütte ich dieselbe Stelle nicht
gefunden, so hätte ich, da sonst nie SUhteweg
vorkommt, vorgeschlagen, das Wort durch
Fahrweg an erklären, von Sitte, vehiculum,
SMitUn, fehren. S. Schlitt und Schlitten.
Sloff<M n. schläfrig sein S. auch Schlafern.
— «Mich turstet, ich trinke; mich »lofferi^ ich
sloffe» Taoler, l (1).
Shu'I», Sobincfa, Schlauch. Sohlncht. Loch.
Scherz, 1418. — «Zft dem üuch», strassb.
Gamenname, 19dB. — «TTf kensvetdes Oueh*.
Hiittcnlioim, 1443. — «Pratum dictum der
iluch: jOilsenheim, 1361. — «Der »luch (Was-
serloeh) in dem Lnmbartinrerde». 1449. —
Christus sprach: «wiirf den Angel uss. und
den ersten Fisch den da fahest, in des Schluch
findeetii ein Pfenning». Geiler, Ev. mit Ussl.,
50 ii — «Xit wie unser Winschlttchen und zu
trinken thund ...» Id., Post, 4, 14 K — «Nit
lialt dieli in dines fressens ditth, — als ob
kein bodr-n wer am Inich», P.nuit, Thi^Äm.. c.
d i>, — Sur ein Narr trachtet, dass er «mach
nsK im selbs «In unrnseMHek». Id., Nseh., 18.
« Tetz ist den winschlüch also yoch — do
mit sie drinken mögen . . .> Ibid., 110.
Slücko, fem., enger Durchgang. Seberc, 1419.
- «Uf die glücke* Feldname an 20 Orten.
1240 u. f. — 8 Fleischbänke «zwischen den
zweien üfteieeH» der strassb Metzig 1 546. Etc.
— «?^ip »nchten Schlucken an dem Zatin das
sie da durch schlüffen». Geiler, Ev. mit l'ssl .
73 K — «Sie w ölten im die Schlucken ver-
schlahcn», ihm (Christo) durch verfängliche
Frageu den Auswi g verwehren Ibid., 5« «. —
«Hesser und t>ttrcker ist ein muck, — die
hoch lebet in irer tichliicl'. dann hnndert
löwen die todi sind». Braul. Kpigr. Copic, •d'Ad.
— Ein Betiler thnt «ein ifernerbein in die
schluckat*. Id Ii , * 2. Nach Frisch. 202,
Godcke, IH). uiül iM iieke. 2, 2, Hb, ist lüer
8dtlu€ke ein Kiii.; mit Falten; das Wort
kann aber einfach die Falten selber bedeaten,
in denen sich etwas verstecken lässt.
Slunmen, schlummern, schlafen Scherz,
1419. — Manche sehn ihre Gebresten nur «in
einer üummender wise». Tauler, 151 (2H). —
«Es würt dicke besser in »/um»Me»frf«i inkcren
waune vil weckerltohe sinneliohe übunge».
Ibid.. .IHa (57)
«Slute», Art Vogel, von den Voglern auf
den Markt gebraolit. 14^. Alte Ordn.« B. 1.
Smack, Gesmack, öernch. Scherr, 555. S.
aaeh €fe$chmack — «. . . einen also grüwe-
lirhn i ftmak'. Gottfr. v. Str., 1, 101. — «Ach
bist7ieminak\» Ibid., 2, 112. — tDas hus wart
vol gAtes ^esNMdlei». Nie. ▼. Str., S88. ^ «Die
b!6men sint von so gfttem edelme gesmaeJix,
das alle vergiftnisse der smag z&mole ver-
tribet». Tanler, 17 (4). — «Er lies mir die
kammer vol gar übelcs gemaclces'. Nie v.
Basel, 90 — Aus den todten Kiirpern «rächet
manig widerzemer geswag'. .lüngstes Gericht.
- «I^s dem loche ging für, rouch und böser
gtsmag*. Kön., 823. Etc. — «ZücL mich her-
nach dir. das wir lanflfen in dem süssen
achmack deiner salb, als genchriben «tat in
der minnen bäch». Guld. Spii, 73.
Smacken, Snccken. Sthmacken, Schme-
cken, riechen, sowohl trans. als intrans. Scherz.
1421. 1612. — .Man fand «S. Maternen lip
noch so frisch und wol nmackende ...» Kön..
711. — «Do worent die doten Übe also sore
smackende worden . . .» Ibid., 880. — Die
Blumen sind «wunnenklich zft smecketid<-> . Eis.
Pred., 1, 187. — «Die wol smackende bl&me».
Villln^rer. — «Der Ber lief umb in and Behmadtt
zn den Cren, zu dem Mund, zu der Nasen ob
er kein Leben spürte». Geiler, Narr., 38 >k —
«leb »i^maek jetK nichts, leh hab den Sehnrap-
pen». Ibid.. 86 h «Wer möcht ... ein
Blumen molen das sie »chmadU?» Id.., Post.,
8, 83 •. — «Wol «Amadtende Blnmen». Id..
Selenp , 228 *. — «Die Salb Bchmackt uss den
Bünden wol». Id , Post., 2, Ii4b. — Martha
sprach : Lasarns «seftmeeM sehen». Id., Et. mit
Ussl , 64 a Etc. — Etliche «tlinnt < hmecten
an die spise . . als ob er wer ein stiuckende
mist». Brant. Thesm., b, 9 b. — «Btüeh die
sint also naswis, -- die vorhin schmeeHen an
die spis>. Id., Nsch., 109. — «Den gstank
man «eftmedbl ein halbe inil». Ibid., 9B. —
»Sfhmack den braten oder nit, — kanstu fres-
sen, bezal ouch mit». Murner, Schelm., d,
4 *. — «Dn glonbsts mir nit, du genchscher
man, - darnmb roustu selb schtnacken dran.
— so wurdstu innen was sie kan». Id..
Qevchm , t. 8 •. — «Glich schmeckt er wol
das (es) fürnisz was». Id., 4 Ketzer. K, 2 ».
~ Wasser, deren sich die Frauen bedienen,
auf dass sie «höfelich schmacken*. Id., Nb^ 9fi8.
-■ «Ir kutten schmackt nach wein, — vi)
mer dann noch geistlichem schein». Id.. 4
Ketier, C, 7 <>. - «... Sie schmadU noch
dem ronrh». Ibid.. E, 4 ^ - Vom Geschmacks-
sinn: «Dah hiuuuelbrot . . . das ^--ot den Ja-
den regnet vor. — dasselbi<r brot schmaekl
tieisch und fisch». Id., Geuchni., k, 4 *. —
Gott inarht »das mir sein an^^esicht schma-
rket ba.s, dan alle speis die man hie macht».
Id . l'.ad., L. 2 b.— «Denck, die süre wen
uii Uu\^. — schmaekt sie schon nit im au^
fang». Ibid., m, 2 b Etc.
Sraah, adj., schmählich, elend. Sckera, Uüi.
1612, vilis. — «Die smähe, die bös« . . .»
Gottfr. v. Str., 1, 247. - Dn schämst dich
deiner armen Froandc, «das da uikt deet«
smeher vrwuU. Bihteb.,a9. — «Smeher fpet».
Oer. — «Die «mdbeii woit». Qebde,
16 jh.
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^ 889 —
Smehen, schänden. Scherz, 1512. — «Wir ' wisen». Gebete, lf> Jh. — David erlitt «gar
lesen das eins kuiiigB sun hett gg$ikmeehet vi[ grosser tchvmcheit von kanig Saal> Ould.
ein erbere witwpn und het sy mit gowalt Spil, H2. — «Umb <4eU: Liden, Smocheit
überwunden». GiiM. Spiel, 11. und Widerwertikeii, wii dir üot siu Uimmel-
Smeichen, Schnieicheu, schmeicheln, daroh i rieh zu koufen geben». Geiler, Bilg., «^2 ^. Ktc.
Sohmeichelei beibringen. Sollen^ 1Ö12. — Smückeii, bücken, drücken. Sehen;, 423. S.
«Din tmeidien, sprach si, du ist etn wilit». avoh Si^mldten. — «Di« armen mözen sich
Gottfr. V. Str., 1, 114. Etc. — <:M ui Ii i \-^x smücken iim Winter) — Und ttchnft dem f&re
würt vergifFten sich, — der ^ft A%t ashmeiclu drücken» Aitswert, 70.
dem römsohen rieh». Brant, »seil., 96. «Zam SuebeliM», strassb. Hansname, 1361.
Smele, Schraalheit. Scherz, lölsi. — Fehler S. flasspu- u Häusernamen, 313.
am Tuch «es sie von z& dünne gewebet, vun Sneck, masc, Schnecke. — «Der $neA
mele . . .» 1433. Tacherznnft, 42. schlüfft in ein kern». Altvwart, 71. — «Ein
Smelaet, Schmalsaat, Saat kleinerer Feld- , schneck, so man den anriirt, so zucket er an«
friiclite. Scherz, 1421. Iöl2. — «ftlagesot, bo- hant sein uicn hincyn». üuld. Spil, 29.
nen und ander smehet . . .» 1384. Eist, de S. Sniden, das Korn schneiden, ernten. — «Wir
Thom.t — Die Schifflente sollen einen , müzen tniden nade m^en — Daz selbe das
Zentner «nwii«! ntt anders fQren dan . . .fHr' -wir dar gcsäjen». Oottfi*. ▼. Str., 1, 168. —
328 -)». 1450. Sta«lt-Ai\li AVer sperliclien seiet, der mfta krengUchca
Smer, gen. Smei vve», Siuerea, ueuir. sniden». Tanlcr, 4üü (69). Etc.
Snere, fem , Schmals. — Jedem dar swei | Bnlen« Snigen, schneien. Soliera. 1616. —
Förster von Ebersheim ^\hi der Abt u. a. Der Pfad «der was des nahtcs hesrxH . . .»
«zwene sch&he. nnde ze winniteliten smer an Gottfr. v. Str., 1, läö. — «Su eä gemiget was.
die vier schuhe gnuo. 132U Wcisth., 1, 670 | do leite er sich in den sne». Tauler, 383 <66).
— Am zerlegten Wiseschwein lässt man Snor, sonst Snür, Me.sssclinur. Sedier/,, 1")15.
«das tmer an den siten*. Sulzmatt, lö Jh. — Findet der Förster iiu Wald von Si^fols-
Ibid . 4, 136. — «Ein /entner smeres*. 15 dh , heim «einen cinibernian noch der siiore howcn,
Kaufb Ordn. — «Im «mir». Feldname, Truch- so sol er in phenden vor 5 soli.> 1320. Weisth.,
tershefm, 1848. — «In dem 8M«r«o«ii*. Burg- 1 1,
heim. 1H6S - «Wer schlüpfTt in e>cl umb '^notfi-ifb, Art Fisch. 1478. Alte Ordn., B. I.
das $chmär, — der ist vernanfft und wisheit r «^uuzeii, eniungere». Herrad, 138. Sehers,
Iftr». Brant. Nsch., 64.— «iSn jeder narr will 1515. Heute bei uns: schnütsen.
snwwcrk triben, — das man im losz die! Sol, fem., Kothlacho. — *Sol volutabttlum».
büchsüii bliben, — die man umbfürt mit esels ; Hcrrad, löl. — <Uf die soi». Feldname, bäuüg,
iehtner». Ibir., 71. — «Daa eirin schmirten i 1265 n. f.
sie mit schnür, — dass es on rost gantz | Sonnunwirbel. S Sunnenicirbel.
scheinbar wer». Mnmer. Virg.. Z, 2 l>. Etc. | Sorbeln, schlürfen. — «... Er trinkt sein
— <I)as eselssciuuältz unrnüssig ist. — mit aber nit oder aorbtU» nit in lieh». Geiler,
bergeoMchmär ist es vermisoht». Brant, Nsch., ^ Passion, 103 >>.
71. Berffemiehmer ist Schweinsehmali. Quak- 1 Sorj^veltig. 1. Ingstlieh besorgt. — «Bin
salber boten Jjwfwrtwsr feil, so wie Äflbn- unerlühteter. ungelosscner, ?.& sorgveltiger hr^-
aehroalz. der». Nie. v. Basel, 234. — «Darurab »oUent
8m«iinb, in Form eines Laibes zusammen- ir nit sorgfeltig sein, sprechen: was werden
ge8oltenp> Schmalz — *b smerUibe und eine wir essen ?» Matth. 6, 25. Geiler. Ev. mit Fssl.,
Site specliei», geschaut auf 14 sch , dem J. 1-id b; Post., 4, 20 »; Sclenp., .'lö •'. — «Cliris-
V. S. Amarin geraubt, 1300. — «In den» tus sprach: Martha, Martha, du bist sory/fW^».
siiier/e»6e>. Feldname, MittelschäflfoUheim, 1313. Lac 10, 41. Id. 3 Marien, 4«; pred. u. L.,
Karrichsmere, fem., heute bei nns Kareh- 75 ■. — «Tr soUent nit sorgfeltig sein uff den
schmier ^ «Pratnm diotnm die AortiidkiiMrc». nu>r;,'t'ndeii tai:> Wimph.. Synod.. tj — «Der
König&hoffen, ISötf. . keiscr ward groszlichen sörgfeUig». Ringm.,
Onmer* Ohrensehmaix. — W&hrend eines | CKsar. öV *. — «Wammb bistn so sorgfeltig
Interdikts namen Laven tori^mer usser Iren was du morgen predigen solt?» Pauli, 2<0.
oren und strichent e& den kindern an für — Der Aussätzige «ist gewunlich trag und
erisame». Kön., 434. I fnl, und doch i^gfätig; Gcrsd , 74 *>.
Smerwer. — *^ A nnib einen smerveer an '2. Snr^ren prrcjrend. — «Zu dem himlischen
einen hohen lielitstuck». 1414. S. Thom. Fabr. Jerusalem müssen wir kommen durch das
— «1 sch. umb einen MRcnB«r sA dar grossen gross sorgfeltig Her diser Welt». Geiler, Sehiff
glooken». 1419 Ibid. . der Pen., 1 o.
Smielie, Pfeif-Ente, «die besten aft 8 /.u Sorgveltikeit. Besorgnfss, Sorge. — Cbris-
verkanfcn. 1381. Alsatia, 1867, 299. ~ AayeAe. ' tus «vt'rbiitet alle sorgveltileit zergenglichcr
140^. Brncker, 2'iO. dinge». Tauler, 276 (43). Etc. — «Getrnwent
Smocheit, Schmach. Sehens. 1480. — «Es I gotte und einen frSnden one nwere sorgvelH-
sol niemand dem andern »twocAirff erbieten mit l-dt'. Nie. v. Basel. 291 Etc -- «Man sol
Stoszen, mit slahen . . .» DiippiK^heim, 15 Jh. AngslhikTkQil and Sorg/dligkeit hinwerfen; die
Weisth., b, 491. Etc. — «Also dem menschen ■ Werck wercken ist recht, aber ze vil sorgen
tmoeheit oder nnwert gesc liehe in Worten oder ist nit recht». Geiler, Emeis. 71 Bi];,'.. 2\ ^ \
in werken». Tauler, 2üü (51). — Ein Gebet, . l'red. u. L., 74». — Sie «kamen beid mit
an «preohen «wan dir ein idkMosfteil wirt be- 1 groasar »orfffdtig^ aom pfarrer*. Hnrnor«
8»
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880
Ulenspv 99. — *SorgfeUigkeit, forcht nnd söl-
lidi sufelt ...» *Sorgfeltigkeit and tnulgkcit
des gemfitfl». Fries, 25 62 ^.
Dasypodius hat noch diesen Sinn : *Sorgfäi-
tigkeit, sollicitttdo, MxietM».
Sorghertzip, sorgenvoll. — «... Da liii
Mensch von Natur su sorghertzig ist, das es
gern weinet». Geiler, 8 Marien, 88
Sorglich, Sorge mnrhmf!. bedenklich, ge-
ßhrlich. Scherz, 1523. - «Miunen der crea-
tuiini . . . ric)iset in diser torgliehm %iU.
Tauler, 393 (68). — «... in grossen 9orglkkm
bekorungen». Ibid., 64 (13). — Es steht scnliinm
um die Christenheit, und «wurt iiuch sorg-
licher stonde werden». Nie. v. Basel, Bck. Taul,
86. <-> Sie «gront u elme Orffiiekm st«d«n>.
Id.. ms. Etc. — «. . . wie gar »orgliehe es stot
in disen ziten iimbe die cristenheit» Merswin,
9 Felsen, 15. Etc. — «Wan ein Mensch gc-
denckt wie sorglich es ist in der Welt zu sein
. . .» Geiler, Narr.. 144 ". — «Sie haben ein
Gefallen in iren eignen Aufsätzen; das ist ein
MorgUidi arm Ding». Id., Fred. u. L., 91
Bte. — > Man findet im Narreniehiff «nie svrg-
lieh si der narren stat». Prant. N.sch.. 3. —
«Wer lebt in eim sorglichen stat, — der hab
den sehad, wie ei im gat*. Ibid., 47. — cDer
also feit (fällt) in Trottes hand, — li^t ftirwar
in sorglichem band». Id., Layensp., I6b ^. —
«Ein tergÜeh ding iet an erkennen, dem einen
gen, der» nndorn ncmmen». Mnrrter Irr^tit , a.
2 ». — «iUuienwaiiser ist gut im den nagcl
in den äugen, wie sorglich er ist». Brunschw.,
Dist-, 106 a. - Blatspeien ist «gantz »orglkh».
Fries, 1801». — «Melaneeley iat das aller
sorglichat und aehedUcbest». Adelphus, Fic,
144 B.
Sorglicheit, Sorgliclilteit, Gefahr. Selierz,
152^. - «Beschimi niicli in sc/rf/Iiiheit». Ge-
bete, 15 Jli. — «Von difien Stricken schreibet
Paulus da er sprielit! in Sorgtichkeiten der
Wasser, in Sorglichkeiten der Mörder, in Sorg-
Uchknten der falsolieu Brüder.. .» 2 Cor. 11,
2(i, Geiler, Scliiff der Pen., 4 «. Etc.
Sorgeatii. dasselbe wie sorglich. — «Als du
David Uriani sandt — im krieg an ein aorg-
MMM stand*. Marner, Nb., 21b. — «Wer ofF
wassern schifft, uff were, — dem wirt sein
fart sorgsam nnd schwere». Id., Bad , c, 3 *.
— «Wi 'V, I ich das sor(ji;ain acht . . .» (pe*
riculosuni). Id., Gayac, 483.
Sosse, fr. sauce, Brühe. Scherz, 1524. —
«Gesotten fleisdi mit einer yollben (LTclljen)
sosse . . .> «Eine grüne sosse». Sulzmatt» 15
Jb. Weiith , 4, 136. 136. — «Din gebrotenes
und dine vine so^sen». Conr. v. Dankr., v. 543.
— «£r verliuni die gantz ürtcn mit der suren
8o»» nnd dem bittern Senf*. Geiler, Pest.. 4,
12". - Hei Brant masc: Es ist schändlich
zu «stüsse» in den mse die vinger . . .» Thesm.,
b, 3 — «Blouw hechten und ein griener
SOSt dariiber». Bisch. Wilh., 291. — Brnn-
•ebw.: »Sössen von senff, esehlouch ...»
Peat., 9 b.
Ooll, 419: «Embamma, Brü darein man
dankt, item ein Soos».
14 Jh. ürk., 2. 210. — »Uanfesot. Zthelsoi,
Mage$ii/t*, im. Ibid., 187.
8ot, masc. 1. Bronnen. Scherz, 1624. —
Einer schöpfte Wasser «in eime sode und
schitte e.s in ein löchereht vas. daru/. kam es
wider in den mtt: M&rlein, 3. — «An dem
«Mle». Feldname, mebmabi UM n. f. — 1408
war es so kalt, «dass die söde alle fiberfirQ-
rent». Golm. Chr., 17.
2. Wassert in man etwas gesotten bal,
Spülwasser. — Maria, «die dich anrAffeat VS
irme sündigen sode . . .» Verse. Briefb.
Sottem, sieden. — «Do (in der Hölle) mos*
das Krnt sottren und gesottret werden bei dem
Schwebel und Feuer, so lang Gott Gott ist».
Geiler, Post.. 8, 41 b
Sonn, Saum, Band. Scherz, 1524, — Des
Abts von EbembeimmAnster Rosse sollen an
br-itiTnintrn "rrt^n einen Tag und eine Nacht
«gratieu einen som (für Soum), . . . einen som
grases nemen». 1380. Weisth.. 1, 671
Soam, masc . Waarenlast die ein Pferd
tragen kann. 1, Waare überhaupt. — «Swelich
kofman kumit in diso stat mit sime soume,
und kofet oder verltofet nihtes niht, der engit
dekeinen zol» (Iat. Text: cum soumis snto).
l«"!* Stadtr. Grand . 2,
3. Ein Weinroass im Ober-Elsass. Benecke,
3, 9. 478. — «Ein halb sowii wiss wines».
Herlisheim, 1843. Burckh . 211 - «Ein soum
ewiges wisses wingeltz». 1366. Cart de Mulh..
275.
äonmer, S3gmer, SanTnpfrrd. Lastpferd
Scherz, 1524. — «Em sournerhut zu einie
toumer», dem J. v. S. Amarin entwendet. I.HOO.
— Gewisse Güter zu Oberhergheim, Sottmer-
güter genannt, haben dem Abt von Mnrbaeh,
wenn er über Per? fährt, zu geben «einen
sögmer, der zopf and zagel bat». 15 Jh. Weisth.,
4, 189.
Spncierlich, bcqtiom zum SpazierenMhn.
— «Du weibät wol das der Weg zu der ^ulen
ist weit und spaderlich, und Til gond den-
selben», (ieiler, Narr, 71 b.
Spähe, fein. klag. Scherz, 1Ö29. — «Es ist
ein spehes wibes sin — Die sich ver valsche
hat beh5t>. Beinm. v. Hag., 16. — «... Dine
sinne. — Die sfnt stark und späfte». Oottfr.
V. Str, 1, 186. — «Ouch sang er wol ze prisc
— Schanzune und spähe wise». Ibid., 1, 34.
Spalten, pruet. spielt. - «Ein All MÄe einem
Holtsbower zu. wie er das Eoh?. spielt». Geiler.
Narr., 70 - Er *spieU im seinen kopff ent-
zwei, — das er zur erden fiel mit gschrei».
Murner, Virg., f, 2 ^. — Dass die Priester
«sich erberlichen hielten. — und nit so krumme
herliu spiellev» Id., Päd , F, ü Etc.
Spälter, Block auf dem man HoU spaltet.
— «Daramb so sprieht man gemeinlien das
die I'ein in der Tiell umb ein Todsünd sei
gleicli als ein Block oder Spälter, aber umb
die täglichen Sflad als ein Sebindel». Oeiler,
Schiff der Pen.. 18 «.
8pan, Gespan, Spenne, Gespenne, Span-
nung, Zwist, Streit. Scherz, 638. 1Ö25. — «One
allerleige gespan und hindernisse». Nie. v.
Lauf Gottesfr., 4ü. — Kaiser Karl «vers&nde
Sot. Saatf Samen. — > «Bin sester vol soics». i die miasehelle und fs^sniM ander in». Kta.,
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— 881 —
408. Etc. — «Domnach erh&b sich onch ttpenne
. . .» Kön., Fortsetz., I0H2. — «Sü hetlent
etwas geapenne ^eg^cn einander . . > <wan sü
alle jor getpan hettent . . > 1402. Cod. dipl.
S. Tnom. — «, . . dftron der gea^amte und
Unwille entstanden ist . . .> 1451. Ibid. —
«Brotbecker ond mülier haben . . . etwas
mit einander gehebt». 1452. Alte Ordn..
B. 13. Etc. — «... ob desshalb eynicher span
erwachsen würde ...» 1& Jh. Hist. de S |
Thom.. 481. — «Ob es ge«chee, das sich eini-
cherlei spenne und ^.weitracht begeben würdent
. . .» Molsheim, 1472. Weisth., 6, 425. Etc
— Es «ward inen bevolhen, ob naclimals
«penn ward . . ., darin das best su tkun».
Brant Blseh. Wflh., 286. — Predigermftnche
und T?arfii8ser, «uniV' -i lche zweitracht und
auch apan — gar «frosse peiu im fegfeor han»
Mnrner, 4 Ketzer, D, 9 — «Des dichtens
halben hats kein span, ■\vcrs besser dann icli '
selber kan, — der selb folie euch zu dichte»
an». Id.. Geuchm , J, 8 — «Wa \x tpan den
glauben berieret, habent sie sich dem babst
underworffen und im iren apan heim gesetzt».
Id.. Luth. Leren, — «Darunib wa du
mir zögst ein »poH, — den wil ich an die
gemein lan». Id.. Lnth. Narr. 88. — «Es bat,
mein Lutli. r, nfnr kein geapan». Ibid., IHl. —
«Wer in »penmn und zweiffal cbristlichs glan-
bens liab an sprechen ...» Id., Adel, E« 1 ^.
Etc. — «. . . 7u fiirkomraen solch «pm, sanck
und hader . . .» Blindenf., B, 3 t>.
Spanbett, mit Riemen oder Garten TeiaeliDc
Bettstelle, die man zusammenlegen kann und
die man aufspannt, um das Bett darauf aus-
zubreiten-, überbaupt Bettstelle. Bettlade.
Scherz, lö2ö. — «Duo spoadiiia dicta «xkm-
bdUre*. 1880. S. 'fhom Areh. — ^Spamette.
Eidein und kensterlin iri il-ii l.Mrnüern». Nie
V. Laufen, mt>. — 'Ein httetbeidipanbelt*. 1409.
Ludw. V. Odratzh.— </n dem spanbett». strassb.
Hausname, 1401, — «Ich avIII einen Nasifcl mit
dem andern verschlahen. als du man ein Span-
bett entseilt». Geiler, Post., 2. 64 o. - «Ei-
»ene tpanbett auch do stont, — da die Eome-
nldes In wont». Murner, Virg, S, 1 «.
Spiiii;.:itin. S. SpougrieiL
Spttnig. 8. Spetmig.
Spann, mase . das Gebftik nm ein Hans an
«umspannen» Ver£r! Ring, n" 7, p 227. —
— Pen Habern von Oberbergheim soll der
Abt von Münster geben, aus dem Forst, «zft
den hubhöfen den tpamne»* 1429. Weiath., 4.
18».
Spannen, praet. apien. Benecke, 2, 2, 480.
— «Gleich aU ob einer ein armbrnat apien
. . .» Branschw., Chir., 99 •.
8i'>;u- Sperlin*;. — «Der Schwan ist weis.^
bekleidet wie die Chartüser, der Spar grau
wie die BarfSseer». Geiler, Er. mit übsI., 144 b;
Karr . 87 «. — «Ein narr ist wer a\ ill fahcn
gpam, — und für ir ougen sprcit dai> garn».
Brant, Nsch., 41. — «Ein apar oder spatz
stirbt ee weder sein wjblin». Bransebw.,
Pest., 13 b.
Sparen. 1. Nicht ausgeben, zurückhalten.
— «Die Schelmen hant die art, — das jeder
gttm diewnrheitaptfrf». Mniner,SdlLeIm., c,2
2. Ungethan lassen — Ein schlechter Vater
sagt: «was ich ietz nim mag thun, — wil ich
entpfelen Heintz mim sun, — der würt tbnn
was ich hab ge^>art*. Brant, Nach.» &
3. Sehonen. — *8par doeb ein seit den
frummen man, — der für uns hat so vil ge-
thao». Murner, Bad., B, 8 — «Der ist za
uoserm hauptman gut, — der mit frevcnlichem
mut — dem babst tirul kciser preifft in den
bart, — und sunst uff erden niemans spart».
Id., Luth. Narr, 78.
4. Einem sparen, ihm Aufschub geben.
«Darumb das got im etwan apart, — meint
er im trreiffen an den bart». Brant, Nsch , 84.
5. Sich sparen, sich massigen. — «... er
dem aehelmen reeht würt tbnn, — nnd wirt
sich in kein dinj^en sparen». Brant, Nsch.. 8.
— «Dem rechten Uoreu doch geschieht, —
das er in freuden sich nit apar>- Ibid., 101.
Sparhttfen, Sparbüchse. — Pie Oeizig'en
«bind gleich wie ein Sparhafen, der belb hat
nur ein Loch, da that man die Pfenning hin-
ein, nnd mag man sie nit mcr daselbst her-
ausbringen ob man schon den Hafen umbkert;
der Hafen muss gar zerbrochen sein. ^\ ill man
etwas heraasbringen». Geiler, Sehiff der Pen.,
109 b. ^ cEIn goneh soll alles was er ge-
winnet . , . siner ^euchin zu behalten g^ebcn.
denn es ist eben also vil als ob mans in ein
aparhaffen legt». Murner. Geaebm., f, 2«.
Spateleeht, ein weni^' spät. — «... Den
andern Metischeit erscheint er in Bilgersweis
apatelecht umb Mittag, als er den Jüngern er>
schein die gen Kmaas giengon». Geiler, £v,
mit Ussl., 81 ».
Spatz. (Hin. SpMtzlin, Spcrlintr. — «r)u
sihe&t wan ein SpeUHn oder ein Biaomeisz in
dem Leim gefangen wQrt . . .» Geiler, Ey.
mit Ussl., 40 a, _ «Wenu ein Knab ein iSpetz-
lin gefacht, so bindt er eü an einen Faden
. . . nnd lasst es fliegen». Id., Geistl. Spinn.,
n, f) «. — *Spateen sein nit gut zu essen».
Fries, 32 — «Thu dich liinweg uflf die. berge
wie ein spate*. Nachtii;., Psalt., 27.
Specke, fem. In Niedersachscn ist die Sprcle
ein Knnppclweg in einer sumpfigen Gegend ;
in K^rhes^eIl eine leichte Brücke ; in Schwaben
ein gepflasterter Feldweg. SohmeUer, 2, 6ö7.
8. aneb F5nttemann, Ortsnamen. 1S8H. Einigen
der anznfiihrenden 5?tellen zufolge, seheint im
Elsas» i>iJt:vke einen Damm oder Knüppel weg
zu bedeuten. — «Die ussere Mpecke». Artolz-
heim, 18 Jh, — «T*ie nidere apetke*. Horth,
1375. — «Vor der specke». Wittisheini, iU12.
— «Uf der apecken». Holzheim, 1435. — «Die
spedceiachCK K^nigshoffen, 1297. — «Der ape-
fltenaeker». Bemobheim, 1491. — «Dieweil . . .
an holz zu erbcsserung der brnch und si,crlrn
hin und wider im Biet groszer abgang und
menget erscheint, dadnreb dann dem vihe
merklicher schaden zugefügt wird, nnd das
aus der Ursachen dieweil etliche aus den uiark-
gcnossen das holz ... so zu solchen breuchen
nnd .i;pecl'en ^ehörif,'. abi^ehawen und hcirage-
trageu . . .» Wuldmark von Eappoltsweiler,
IB Jh. Weisth., 5. 362. — Wenn ein Fischer
wendet (s. dies Wort), sol er «nffbrcchen das
dirteil des besten ftrftwoges dM er wendet,
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— 83» —
doch sol ime kcitio specki: schaden». Ii Jh.
Alte Ordn., B. 13. Was ist hier Specke?
äpegelD, Nachlese halten. — Geiler, Post., S,
ItU S. die Stelle bei dem Wort Retsdn.
Spehe, fem., Jas Spiilien. Forschen. Schnicl-
1er. 2, 8bl. — cäie habend das anrecht er-
sucht, und jnen fst serronnen da sie die ipehe
ersacht haben» (Ps. 68, 7, dcfecerant sern-
tantcs scrotinio). Nachtig., Psalt., 154.
Speidel, Keil. — «Milo gieng uff ein Zeit
in einen Walt, nmi or sach das einer ein Wecken
oder oiH Speichl in ein Iloltz hett geschlagen
. . .» Cieilt r. .Siind. des iL, ö ^. — «Da lag ein
eiobner bäum, da liet ein buer eiohne tpeidti
darin uresehlsgen». Pauli, 195.
Noch im Bairischon und in Würtemberg.
Schmeller, 3, 057; Schmid, 499.
Spellen, spreehen. Seherz, 1580. — «Sic
spelMen sns und so». (Jottfr. v. Str., 1, 68. —
«Ich neweiz, von welher arbeit — Diz marc
fpdlet vnde seit». Ibid., 1, SHO.
Spend, Spende. Almosenanstheilung. — «. . .
Stift Pfänden und Spend, das man so vil
Vierteil Mel bach und das armen Lütcn ireb
. . .» Qeiler, Brös., 1, 68 >>. _ Es seind so vil
reicher LBt hie die Spend geben, damit alle
Betler orzof^'on Aviirdcn, das keiner bellen be-
dürft M'cnn es geordiiiet wer. allein brist
OrdenUDg'». Ibid.,2, 47 «. — «E.s was (iewuu-
heit . . . nnd thut man das noch, besunder in
den kleinen StettÜa doben im Land, das man
ctwcnn so niun ein JS^peiHi gebm wil, ein Qlock
lütct uff das die armen znsammcnkummen and
die Spend holen». Id., Post., 2, 11
Spendclirnt. den .Nfünstercanonicis f:respen-
detes. ausgetheiltes Brod. — «Panes siliginei
qni dienntur gpendebrt4», Liber eoqninae.
Spencn. praet. Spun, reitzen. Scherz. 15.H1.
— *Spenen, allicere, invitare, persuaderc».
Herrad, 1U7. lUo. - <L)ise sohdne des wibes
— Die .«;JH» in sine sinne — Zir liebe nnd
zir minne». Gotitr. v, Str., J, 241.
Spcnnig. Gespennig, Spttnig. uneinig,
streitig. — «... das die käfere ettewas ge-
spennig ander einander werent . . .> —
Der s^ra^!^b. Ruth sei «allzeit des \vineii& i,'e-
wescn der apennigeti stück liaibeu (mit dem
BischoO gütlich red sn haben». Brant, Biseh.
Wilh., 2ötJ. — «Die hoili^^en Inrcr seint offt
. . . nneins gewesen und sjycnnig». Murner,
LntiL Leren. B, S
Spennig, was man mit der Spann, der aus-
gestreckten liaiid. umspannen kann. — Jeder
neue Ilubcr zu Ocispolzhcim soll geben «dem
meier einen closteromcn wein, einen wecken
nnd einen spennigen kes, nnd dovon sollen die
haber essen und trinken». 15 Jh. Weisth., 1.
70j. Vergl. Adelshoffen, 15 Jh. Hist. de S.
Thom., 801
Spetlin. S. Spettel.
Spettel, dim. Spetlin, kleines .Stück Tuch
oder Leinwand etc. — Ein Mdneh hatte «drii
speltcl aneinander geneget. eins waz wisz, da/,
ander wa/, swartz. daz dirte waz rot». Hugo
V. Ehciih. — «Zum ersten so maclit man die
Hendsohu uss kleinen iStücklia, Bletzüu und
SpeHin die do sint Uber bllben von dem Tnch I
oder Leder«. Geiler, Bllg., l(ti K — r «Je einer j
dem andern gern ein schell, ein spettlin MI*
hing». Blindenf., A, 2 a.
Spentsen. S. apütun.
Speuwen. 8. Spüwn.
Speuwirdig, verabscheuungswürdig. —
«Wüste, unkensche, simimrdi^ Gedencken».
Geiler. H51I. Lftw, D, 6 >>> Bsehengr.. e, 4i>.
Spenwoit, gehässige Reden (von speien).
— «Wa» er zanck und apeytoort gibt . . .»
Brant, Nsch., 44.
Spiokin. von Speck; im folg.; frisch, im
fregeu-salz zu böckin gesalzen. — Im Mai gibt
man dem Vogt *apickin und buckin ticisch und
wissen win*. Sierens, 14 Jh. Bnrckh., 1^8.
Spiegel, Brille. 8. Augenspiegel. — «Wenn
einer einen gelen Spiegel uff die Xaso setzt,
WBS er sieht das arteilet er geel». Qeiler,
Emeis, ö6 i>.
Spiegelfechton, subst.. Fechten das nur /um
Schauspiel dient und das blut> deu Zw eck liut,
die Kunst des Fechtens zu zeigen; Sehein-
fechten. — «... Als ein Schirmer der mit
einem glitzigen Schwert ein Apparat macht
und ein SpiegelfeclUen treibt», (rciler, 7 .Schwer-
ter, F, 4 B. — Man soll im Stillen beten, «oit
als etäohe Glissner than nnd ir Spiegelfeekten ^
vor der Welt machen». Id.. Rrös., i," y6 b. _
«Falsch und beschisz in allem iand — die
t^'-eistlichkcit getriben band, — und maohent
nun f^ji sj,iegejfechten». Murner, Nb., 1U3. —
«Der bruder macht sein apiegelfeciUen — den
nngelcrten und den schlechten». Id.. 4 Ketzer,
C, 7 — «Mit leichtem angriff und apiegel-
feehten hielt er die Mejrländer so lang auff,
bis/, nucli 500 reisit,'-er zu jm kamen». Adelphus,
Barb., 27 ». — Zwei Fechter «kamen uff dem
blats zntamen nnd maehten Ir spiegelfeekten,
wie man das thut». Pauli, 19li.
Göll, 2lä, übersetzt pugna imaginaria durch
«Fürbildnng einer Schlacht, Spiegelfechten».
Spiehei'. Späher. Scherz. 1534. — Joseph
sagt zu seinen Brüdern: «ir sint spieJutr des
landes». Kun.. lüöf. Etc. — Die Juden hatten
«ire spieher alleeit» bei Jesu. £is. Pred.. % 211.
Spikenardiwasaer. wohlrieehendes Wasser
aus Spick oder Lavendel bereitet. — Die Salbe
mit der Maria des Herrn Füsse salbte, war
«als wer es Rosenwasser oder Spütenatdi'
wassert. Geiler, Ev. mit Ussl., 68 Post, 2»
U4 i', heisst an, «sie was gemacht von Ntaräo
apicatu».
Göll. : «Xardispica, Spikennrd». Bei iil-
tern Botanikern räcuduuarduä. Lavuudula
spica, L. Heilte $agt man im Elsas* ^fWAfc,
hie und da auch noch SpickeHoräe.
Spille, Spindel. Seherz, 1536. — Bs «stolent
die ratten und müse irspiUen*. Cvnr. v. l^ankr.,
V. 106. — In Egypten «betrt^g sich Maria . . .
mit jre nolen und mit jrc apiilen». Villinger.
— «Man spricht ... ein Spill im Sack . . .
ntug bich nit verbergen; ein Spill sticht all-
wegen durch den Sack lieruss». Geiler. Post..
3, 61 — Ein Gouch «laszt sich weniger
hindortriben, — denn die spillen in dem sack
beliben». 3Iurnor. Genehm., i, b — Er «zalt
den zarten frowlin sin — die apiUm in den
apiükorb in». Ibid., m, 4 b. — D«r Kvongmni
enropaene lieisst «spindelbnnm, dnnunb das
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Qss seinem holtz vi! aviäen gemacht werden».
Brunschw., Dist., 117 V
Spind. S. Spint.
äpinnenwepp, nentr., Spinngewebe. — «Die
gtiielit gleichent dem »pinnentoepp, sy vahent
allain nit anders denn klein flögen nnd lassen
die grossen hindurch faren». Gulden Spil, 37.
Bto. — «Ein brftm nit in dem apinntoep klebt.
— die kleinen müokiin es behebt». Brant.
Nach., 80. — «Die thür und die benck 'sind)
vollen gpmwepen». Pauli, 345. — ^Spinnweppen
die in den mülen hangen». Gersd., 80 —
«Wo jnen solich grosz hnrnflssel in jr spin-
icep käme . . .» Zell, H, 3 — cWie ein hnr-
nüssel daroh ein aaitmtvob rauscht . . .» Warm.
Traft., fl8 — «Alto ist spinnemoäben fleoliten,
off 6igenc . . . work sich vertriiNten» Ibid.,
88 — Die Spinne »uoht «mit iren q»fiiequMn
die aehwaohea mnelcMi ra fehen». Pollio.
Pred.. D. 2 b.
Spinoewider. Spintwider, fetter, gemäs-
teter Hammel. Sehers, 1687. — Man soll den
Herren ctrobon ein zitieren frischlinp, ein zwey-
jerigen smnneunder, und sol die hut desselben
tpimuioiatn der herren koehes sin, den sy
mitjn darbrinpent». Mittelwilir, 1.5 Jh. Weisth.,
4, 281. — Zu ä. Trudbert, im Breisgau, 16 Jh.,
wird «elii drttieriger t p i t m ewider enrfthnt. —
Bcneckc, 2. 2. 6->l. prkliirt das "Wort durch
Spünnewider, ein Widder der noch saugt; ebenso
Sehmeller, 8, 677, ein Sanglamm, ahd. wiider,
iiirnus. Es ist aber von einem zweijährigen, sogar
von einem dreijährigen Spinnewider die Rede,
und ein soleher saugt nicht mehr. Qeiier hat die
richtige Form: «Welcher Kaufmann ist der nit
bctrieg in der War, der nit eins für das ander
gab, Kupfer fSr Qold, Alchamy^rold für gewar
Gold, . . . gcmischeten Wein für lautem.
Bockfleiscb für Spintwiders ? * Narr., 108 —
In der lat Anagabe, 3Ini, b. steht: «oanies
hircines pro castratini.s». — Castratus, castri-
tius, miticlalt. für liammcl. Ducauge, 2, 227.
Widder ist twar der Name des männUehen
Schafs, muss aber auch für Hammel gebraucht
wurden sein; Dasypodius: «Widder dem ver-
heilet ist, wrez». Spmt heilst fett (s. dies
Wort).
Spint. Scherz, 1537. 1. Fett. — «Was specks
man saltzen wil oder apint ...» 1435. Alte
Ordn.. Ii. 24, — «Der wüste wöst hat doch
den grind, — dieker dan ein snw hat
«pMul». Mumer, Luth. Narr, 141 — Dass
«nna der speck werd mit dem $pind: Ibid.,
108.
2. Ihis junge nreiehe Holz zwi.schen der
Kinde und dem Kern. — «Die kufere die
Sailen vierzigemige vas machen ane spint»
(nur von Kernhols). 8e* Stedtr. Orend., 0.
in6d., 2, 807.
Spintwider. 8. Spinnewider.
Spirer, Rheinschwalbo, M jn. I'.niokor. 230.
Spiswars. Gewürz zum Würzen der iSpeisen.
— Wenn die Äbtissin iron Erstein naeh Chws«
■wcili r konmit, soll ilir iler Kirchhcrr bringen
«ein halb pfund gptswun, ein halb ingwer, ein
balb negeiin, das die speis deete bas gerate».
15 Jh. Weisth., I, 705. — Rezept /um Bereiten
der äfitwwrs^ 1470. Alte Ürdu., Ii. 2; zu
Colmar, 1446; zu Sohletstadt, 14^2. Hanauer,
Etudes «eon., S, 848.
Spiss. masc, Spiess, Theil eines Schwoin>5
— Die jüngern Canonici des Münsters und die
Kapläne erhielten, zn gewissen Zeiten, aniser
anderm Fleisch, «unum »pisz». Liber coquinae.
Spiss, Spitz, masc. 1. Das spitze Ende
eines Ackers. — «Drie acker zühent mit dem
$pü» nf den bnmen». Küttolsheim, 13(^2. Etc.
8. Feldname. — «In dem spiase, in den
spitzen*, sehr oft, 1270 u. f. -- «2 matten,
heissent der «püs». Sufelweyersheim, 14 Jh.
Spitz, masc. 1. Die Spitze. — David wollte
dass man ürias stellte «vornan an den epftr
des streite». Quid. Spil. äi».
9. Sehtnehtordnung, aeies. — «Do Meltent
SU stille und ordctent und mahtent iren spitz».
Clos., 82. — «Hiezwischent hettent die Switzer
iren spitz geraabt nnd sieh wol geordent s<k
dem strite». Kon.. 827. — Die Könige tir
8pitMen hond gemacht». Mumer, Virg., Z, 8
Eto. Überall we adee etoht. fibereetet es
Murncr durch Spitze. — cWie man dio Ord-
nung und ipü* machet . . .» Cäsar «ordnet
den spils». Bingm'., Cisar, 8 •. 18 Bto.
Spitzfinde, Spitzer fnnd. Spitzfindigkeit.
— «Solche spittfinde hat uns nit gefallen».
Mnmer, Instit., 84*. — Sie wihlten einen
sclilechten Prälaten «mit listen und mit
spitzem /und, — der ir iidlein singen kunt».
Id., Nb., 67.
Spitzlecht, leicht zntrespitzt. — •Spit»'
Icehte bletter». Brunschu., Dist., H7 K
«Spougrien», Grünspan. Ift Jh. Kanfh.«
Ordn. Scherz, 1539. -~ .Salbe, «die usz alun,
spongrien (viride acs), lutcrem lionig und essig
. . . gemacht was». Mnrncr, tuiyae, 411. — >
• Florcs eris, apangryen*. Gersd., 91 •.
Spousiererin. S. Spontziererin.
Spontsier. Spnntzier, Geliebter, vertrauter
Freund. S. auch Gespuntz*'. Der Mensch ist
geneigt «uf bino möge oder \xi apuntzieren* .
Tauler, 148 (27).
Spontzieren, Spontzen, buhlen, werben.
Scherz, 1539. — «Alle jungfrouweu süllent
begirlioh nmb Jhesnm spuMtmi». Verse.
Briefb. — «Were das einer . . . mit einer
closterfrouwen zh thn hette oder gewinne in
apontzierens wise, der beesert 5 Pt> i480l
Alte Ordn., B. *?.
Spontziererin, Knppleri)i. Hure. —tSpontgie-
rerin, (die) knaben und manne lassent zft jnen
gan». 1169. Alte Ordn.. B. 3; 1471. Ibid., B.
88; 1480. Ibid.. B. ?t. - Der Bisohof befiehlt,
tunder aeht tagen soll ein joi^licher geistlicher
sein aponaiererin auszm hausz vegagen».
Appell., b, 1 ■.
Sputen, spät werden. — «Do sü do ge-
trunken und es geriet spoten . . .» Märlein, 8.
SpDtteln, verspotten. Ifteberlieb maehen. -
«Das ist der beste griff uff erden, wann
sie alfio gesp<)ttet werden». Murner. Luth.
Narr, 66.
Sprnchhns, Scherz, 1641. 1646. 1. Rathhaus.
— tiiprachhua. curia vel eoneietorium». Her»
rad, 196. Eig. Ort wo geheime Rede oder
Verhandlung gepflogen wird, gpln iincs S'pn cli-
sinuner, secretariumj daher ironiiicher Euphc-
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— «84 ->
mismus für Abtritt. An manchen Orten sapt
man ähnlicher Weise Kanzlei, Rathhaas; zn
Strassb. gebraneht man den Ansdniek Secret:
2. Abtritt (der crete Sinn ist bei den
folgenden nicht mehr su finden). — £r «fürte
mich sft einer gar etinkenden -wüsten hofe*
stat eines gemeinen spr(xhhuses». R. Merswin.
Qottesfr., 73. — «Der Snidergraben do die
ipfvMüaen ingont». Kdn., 716. — Adelige
Wüstlinge ergriffen eine Frau, «ziigent und
ketaohteat 8Ü in ein sprochtua». 1418. Kön..
Anmerk., 898. — «8Vt von dem tprodk-
husc uszzfttra^jon«. 1130. S. Thom. Fabr. —
•2 sprocIAüsdin nf der almende». AI-
mendbaeh. — «Die Dotengnreber die die 8pro^-
hüser leeren . . ., dlo seint des Gestanks . . .
also vol, das sie nit schmecken das sie
Btlneken». Oeiier, Bilg., 199 K ^ «So stinekt
in das Mul itbeler weder ein Sprochhus, kotzen
das Bett voll . . .» Id., Post, 3, 47 a • Emeis,
95 Trostsp., S«. — «Der bader sagt:
die reinigkeit pfles: man nf lem sprochhus».
Ifurner, Ulensp., 102. — «üeimlichkeits-
oder sprochhauss». Räthselb., 8 — «Als
einer (Irr uff dem heimlichen gemach sitZt
oder sprachhcussliH . . .» Pauli, 12rt.
Spratzeln, hin nnd herfahren, /.appeln, sich
aasbreiten. Scherz, 1Ö41. — Ein Fässchen, in
das ein Teufel eingesperrt \%-ar nnd das au
einem Sattel hing, «für alles an dem sattel
tanzende and spratzeiende». Märlein, 13. —
«Ein Roller der ein ungezemtes . . . Pferd
Wil xemen . . ., das es nit hier uss und dort
nss sprtif^'J . ' Oiior, Bilg., 98 b. — «Wir
spratteln niii unfern i- iititaseyen nnd gedencken
nss als weit das gantz Ertreiolk ist, gleich
Mio die Sunn mit irem Sobein «SM/irataeil». '
Id., Öelenp., 171 i>.
Sprecher., fobreBde Leute, die Spruche und
Reime hersagten. — «Also thunt ttwan die
Wttlheu uder die Sprecher, die sagen daher
Sprueh und Reimen, die ander gemacht haben,
die sie nit verstond». (Jeilcr, Narr., 155 ^.
«Gaucklcr, Sprecher und Springer . . . sein
gern bei den Fürsten, uff den Stuben, da sie
ir Abcnthür treiben*. Id., Brös., I, 40 >>; Ev.
mit Ussl., 4'< b, — «Herolden, «/)r«rAi«T, parzi-
fand . . .> Brant. Nsch., 62. — «Es ktm uff
ein ait ein abenthürer oder ein Sprecher . . .»
Pauli, — «Etnsraals begäbe sich zu Strass-
bnrg auf des Anuneister» Stulien . . das ein
iSl^ecAer kam und den Bengel mit seinen
Sprfielieii lang übt . . .» Ibid. — Was «den
Benj^el üben» bedeutet, ist mir nicht klar ;
trugen etwa die Sprecher eine Art Kolben
'«rle die Narren, mit dem sie vielleiebt den
Takt /II ihren Reimen schluiy^en?
•Siireclilicbeit, Gabe angenehm zu sprechen.
- «lob sair das er (Christus) die Tugent der
Rodireb um! Sprechliclusit volkoniinenlicll . . .
erzöget hat». Geiler, Passion, 2.i ^.
Spreckel, Sprenkelln, fisrbiger Fleoken.
— «Diser weltlirh Lew oder « eltlicli Mensch
würt erkant in etlichen Sprecklen und Masen
die er an sieh bat». Geiler, Brös., 1, .^9 >. —
«Manig 5pr«nA'Win in dem Mar;; : ! ist ^re^vesen».
Id., 3 Marien, Ö7 «. — «Ir kleidung die manch
«prendUtii haben». Murner, Ytrg., B, 8 • (ge-
sprenkelt). — Ein Pferd «mit weissen iprencJc-
lin wol gespreit». Ibid., P, 5 — «Flecken
oder sprenkeln uff der hnt». Bnmschw., Dist,
30
Sprecklet, Sprenkelecbt, gesprenkelt, ge-
fleekt Sehens, 1648. — Der Pna «iat «ein
spresklnteu schwancz nider so er sein f?i5z
ansieht». Quid. Spil, 25 (Ausg. v. 1888: «speg-
loten»). — Die Canonid gehn «in einem
irrawen, weissen oder gesprenldechten belu».
Zell, 8, 4 *. — «Grawe, sehwartze, weisse und
«prdMedUe m8neli». Ibid., q, 3 — filiere
«mit gesprrrlidffhter hut». Rinrjm., Cäsar, 48 •.
«Sprehe», Staar. Id8i. Aisatia, 1867, 999.
8prttideeli,0estr&ac1i.— «i9preüiadk, rabns*.
Uerrad, 188b — «Das qprsAeAe». Menehlioffsft,
1319.
Spreise, Spriess, Spreiiml, Splitter. —
«Welche uff Dispensieren derPrelaten huffen
die leinen sich uff ein Borstecken der under
inen brielit nnd gond die 8prm$m inen ift den
Leib». Geiler, Narr., 72 ». — «Die Spriesse»
einer nagenden Conscientz». Id., Bilg., 25';
Schiff der Pen., 18 Ete. - «In sinem eng
sehe ich ein sprisz, — wult ich mir l&gen
selbs mit flisz, — ein balken find ich in des
min». Hnmer, Nb., 172. — tSprynen von bein
in den wunden». Brunsr!n\ , Dist., .HO««. -
*l)i&spreusz* eines verwundeten Beins. Qersd.,
42 — Ist die Hirnschale Benpalten, so s^
man «ob kein »preissr! 1 irinn scy». Ibid.. 28 •.
Spreiaaen, zersplittern. — «Das gebeta
Igelten zerkniseht wirt, es wirt ee ff^^^mamt
und j,'erisscn>. Brunschw., Thir , 32 «.
Spreissen, Sprissen, spriessen. — «Da*
grün Grass um nnd um herans «pretMcf».
Geiler, 3 Marien, ;-t3 b. — «Ave, lichter steni
des meres, — uss dem sprt&tl die bunu der
eren> (qan preeeasit). mnt, BoaenlEr. D.
Ged., 8.
sich Spreisseu, Spriozen, sich sperren. —
«Ich wolt mir e in die zungen beiasen, — du
ich mich wider sie wolt spreinen*. Mamer.
Lnth. >;arr, 29. — «Sie weiten . . . -wider
oberkeiten spreissen». Ibid., 84.
Spreiten. Scherz, 1Ö43. 1. Streuen, an^
breiten. — «Gespreitet, Stratum». Herrad, 194.
— Er «spreit es alles uf die hut». Gottfr. v.
Str., 1, 44. — •Spreite dinen mist uf das edel
velt». Tauler, 12 (3). — «Ir lop ist gar wi»
gespreit». Altswert. 98. — « . . Dem sie dar
spr^lent in den Weg ire Kleider das der Eiel
sanft damff gieng». Oeiier, Selenp., 190 b. _
Etliche spreiteten ihre Kleider in den Weg»
id., Ev. mit UasU 3 b. Etc. — «Glich als eis
vogel, der ... die veder spm'M flbers nest».
Hrant. Thcsm., a, 8 — «Eins riehen saob
wüxt wit getpreit». Id., Nscli., 49. — «WUt
etwas tbnn, so sehwig, nit warn. — dt
spreitest sunst das vof^el^'arn — offelich den
Voglen dar». Murner, Schelm., g, 7 — «Wir
spreitmt nf in (den Aeker) so vU mist. — du
im am tingen nit gebrist». Id., Nb., 13. —
«Ir ward kein balor singen . . .. kein reeea
von (lies : vor) der thfbren sprätm». Id-
Gcuchm., n, 4 ^. Etc. — «Ein leinen dao!
geapreit . . . über wisen oder matten». Brnn-
seliw., Dist, 16 K — Weiber sollten einmal
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- 88» -
cIm tohlejcar ... in den weg tpreUm*. PmU,
802.
2. Zerülreutiu. — *Dia ffespreiUn gedencke
(Vierden) geriniget». Gebete, 14 Jh.
3. Bestreoen. — Ein Bach «was mit fftsysen
gespreitet», am Feinde abzuhalten. Kön.,
Sprenkel S. S}>reck€l.
Spreakeleclit. S. Sprecklct.
Spreaklia. 8. SpreeM.
Sprentzen, giessen mit rinrr Gieskanne.
— «Es ist nit eüt »prentten iti dea himel, waa
es velt berwiaer »b in das uitUU. Gold.
SpU, 75.
8preiitKerliiig. Ben., 2, 2, 548 : Sprimelin,
Sperberweibohen. — «Ein falcken, blowfusz,
tprenturling ...» Murner, QeuelMii., 1
Sprener. S. Sprüwer.
«Sprin^krut». Brunschw., lUst , 117^. Im-
patieos uoli taogere. JiLixfrckl., 1, 136.
SprfwB. 8, 8pni$9,
Spri^sen S Spreissen.
Spritzen, spcieu. — «... Uns euier vil
spritzete oder roubset oder Kcngel in der
Nasen hat». Geiler, Ev. mit Ussl.. 22>>, —
«Sie Würden ussgespriiit vuu Gutt». Apoc. 8,
Ifi. Ibid , 87 b.
Sprocbhas. B. Spradihu$,
Sprolle, s|)öttische Rede. Sohmeller, 2, 702,
sproUen, mifschneideii, lügen. - Ein Pfarrer
oder Mönch meint Jedermann lobe sein Pre>
digen, «wann er aber im weinbauMf Mff dem
bin Tz II Ter im bad dabey wer» 10 Ii9rt6 er gnt
SproUen». Dial. B, "i a.
Sprtigel. Schmeller, 2, 701 : Sprück, Sprickel,
dürres Reisholz — IIulz hauen «zft widen,
buäeo, pbeleu und sprügeln». 1368. iliät.
de S. Thom., 89.
Sprttnckeiin, kleiner Halm. - «Ein blotte-
lin, ein kleine grassprUnkelin». Tauler, 191
(34)
Sprüwer. Sprüger, Spreuer, neutr., Spreu.
Sehens, 1546. — *8pruir vel hülse, siliqna».
Herrad, 182. - Das Gebet des Mundes ohne
Andacht ist «aläe apruwern und btrou wider
edelmo weissen» Tauler, 454 (79i. — «Umb
sprüwern ö sch.» 1895. S. Tliom. Fabr. —
•b^ die sprüger und die klien zti fiirende».
1484. S. Thom. Fabr. — «Am jttngsten Tag i
. . . do w'iirt erst der Kernen von dem Sprü- '
wer gewannt». Geiler, Emeis. 62'»; Post., 2,
2dt> ; Narr., 73 b. Etc. — «Spröuer, klicn,
feseo, kern». Marner, ^'b., 176. — «Die arbeit .
ist bei gott nmsQSI, — das Heb eier wannen |
glnst, — so kein sprüwer fallt doneben — und
sie allsamt kein stoub nit geben». Ibid., 214.
— «Qot das gat vom bdsen treibt, — sprtt-
wem von dem körne wannt». Id., Bad., F,
1 — «Die spreuwer vom guten weissen
gesnndeTt». Zell, c, 2 b. — «Kleyen und $preu- \
wem». Ibid., S, 1 ». — « Weder weissen noch ;
ipreujern». Ziegler, BQchlin. 0, 2 b, - «Den
weitzen von den sprewem abüutulern>. Wurm.
Trost, 08 b. — «Was sollen die apreuwen gegen ,
dem weissen?» Id., Bai., g, 4 a. |
Spn!:tch S. S/Jiilot.
Spalten, ächerz. 1546. 1. Neatr., pflegen,
gewohnl sein. — Speler, «do vor alter die |
romeachen kanoge tpk^i^aU ire begrebde aft
1 habende». Olos., fie. XSn., 4A1. — «. . . alse
er vor allcwe^en »pulgete» zu thun. Märlrin
, 20. — Man soll ein Gebot verkünden «au
I den Stetten do man von gewonheit andre
ofEne dinge mit gahol apulget zft verkünden».
1362. Cart. de Mulh., 263. — «. . . Als wir
MpUgent zu thun». Geiler, Post., 3, 87 b. —
«. . • Wo man gemeinlich die Knaben spüiget
sn finden». Ibid.. 3, 21 b ; Emeis, 85 « ; Irrig
Schaf, D, 4»J; Scl.;'iii)_. 179». 205«. Et>:_
üpülot, Spillach, tipüiet, Spülwasser, Soü«
lieht. — Es klagt einer dass ein Bader uun
'Spülot in einen noch» schütte. 1386. Beg. AA,
37. S. JMoel. — «Das Schwein begert Kleigen.
Sp^buh vnd lOst». Geiler. Pred. u. L , 1 17 e,
— «. . . Eine saprt wie sie Spület auf sie ge-
schiilt hett». Id , Eschengr., A, 7 i'; Bilg., 17 b,
Spuntzen. Ö. Spoutzieren.
Spttuen, Speutaeii, speien. der
dieh also gar tbele hasset . . . und gar didce
abe dir gespüUet hat». Nie. v. Basel, 16S. —
«Es ist umb uns Prediger wie umb ein
Schneider; ein Schneider nimpt das Mol vol
Wasser, er trinckt e.s aber nit, es berürt im
auch das Herz nit. und das Wasser speutfst
und sprengt er nff das Taeh. Also ist es nmb
un» Prediger ; was wir predicrcn das gat nur
von dem Mund her». Geiler, Kmeis, 23 b, Etc.
— Zur >Iess>e gehört «das renchen, corporal,
kelchwüsehen, niessen, ipeiitsm». Morner, Kön.
tr. Engl.. 949.
SpUwen, Spenwen, speien. — Die Juden,
Jesu «under sin schone antlit spuwetent». Eis.
Pred., J, 191. — Wer Honig ündet, «der äsa
nit me dann er bedarf . . ., das crs nit wider
SpUwen musz*. Brant, Nsch., i02. — Wo die
Barfüsser «kamaat inhär gan, — so spenml
ab in beid iang nnd alt». Murner, 4 Ketzer.
C, 8 *. — «Das speuwet er herusser alles».
Ibid., L, 2 8. — «Wolan, nun spuwend in die
hend». Id.^ Oeachm., b, 8 h; Lnth. liarr. 18.
— «Blnt spHiMiii. Bmnsebw., DIst., 101 e.
— «... J'i&spuwet sie an die fini^cr ...» Pauli,
104. ~ «Sie wollen nit hören, spuwen darab,
scheltens . . .» Zell, r, 9 b.
SpUwet, Speichel. — «Po spüwfr uff
das Erdtrich und macht ein Leimliik uss dem
Spüwet». Geiler, Post., 2, 86*.
Stabwartz. artemisia campestris. Kirschl.,
1, 490. — «Abrotunum, atabwurtz oder schoss-
wurtz». (ier-^d., 89
Stabyl, Eotwelsch, Art Bettler. Qöd., 114:
Brodbettler. — Brant. Ksoh., 62.
Stiickeln, stottern. - «Lassen uns hüten
vor Trunkenheit die uns ... die Zangen
machet stdoislN nnd nnfoUramne Wort maehen».
Geiler, Narr., 145 8.
Stadel, masc, selten fem., ächeunc Sclierz,
1560 — Der Abt von Münster hat auf den
Bergen 'Stadeln^ die sollen 8 schftch lang
sein, zwen schftch in dem grnndt und 6 ob
dem grundt; und sullen die stadfhi eine vuu
der andern also wit sein, alsz einer onder
dem arm von einer th der andern gewerifen
msc. 1839. Wcisth . 4, t8S. — <Den Weissen
samlent in mein Scheuren oder Stadel». Geiler,
Ev. mit Ussl., 82
Stadelw, Anfseher eines 9tadelhoft. Sehers,
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16B01 — <D«r bisehof setset In demelbeii hof
dnra man, dam man sprichet der stadeUr».
IM Stadtr. Grand., 2, 81. — tStadeler» der
Abtiaain von Andlav so Hari«nh«liii. 1384;
des Abtes von Münster zu Münster, 1H39.
Weisth.. 1, 720. AU. dipL, 2. 106.
Stadetliot Hof mit 8uU und Sehanne,
einem Herrn gehörend Scherz, 1551. — «Des
biscboves ataidhof, douuuicum stabalam».
les Stadtr. Grand., 2. 78. 80. — «Der stadel-
hof» des strassb. Domkapitels, \2M. Urk., 1,
288; der Äbtissin von Andlau zo Marlenheim,
1838. Weisth , 1, 726.
Staden, ältere Form Stat, gen. Stades,
masc, Gestade, Ulor. Scherz. 1550. —
litns». Herrad. 180. — «... an dem Stade
bekam er in». Gottfr. v. Str., 1, 99. - Cliristus
bat Petras «das er das schif ein wenig uf iu
die höhe von dem ttadm IQrta». Tanler. 197
(3ö). — «Die ilo goi\t an eime sorglichen
$taden, wenne äii äich üt &tics5ent. »o muhtent
aA wol in das wasser fallen». Nio. v. Basel,
ms. — «Daz er (das Schiff t ein wenig von '
dem $taden stiesse». Eis. Pred . 2, 4 — Die '
strassb. «Staden», 18 Jb. n. f. S. Gassen- and
Häasernamen, 419. — «Der m ü Utad e n; bei
vielen Dörfern, 18 Jh. a. f. — «Der hohe
Staden», Hochfelden and einige benachbarte
Orte. 1818 tt. f. — «Der bachstaden», Küttols-
heim, 1809. — > «Als nun der Herr in dam i
Schitliin ge-^csscn ist und ilie Schar hat vor
iin gehaben äff dem «Stodei* »ton ...» Geiler,
Post, 1, 99a. — «Der Wfnd wttrft etvan
die Schiff an ein bösen Stadtn». Id., Br8s., 9,
62 »i Schiff der Pen.. LOS«; Narr.« 219 K —
Wir «kSnnent doeli nit trelfen wol — den
ttßden do rnan landen sol»- Brani, Xsch., 1<'4.
— «Zum stad der wisheit jeder U*. Ibid., lOti.
106* — Hero fend Leander «todt am ttadm
dus2>. Murner, Ocuchm , S, 1 b, — «Gleich
wie das meer zum gtaden rennt ...» Id.,
Virg., n, 1 b. Ete. Oft aneb, bei Monier, Ot-
stadr. V< Innren «vil körpcl der Türcken
am Staden». Adelpbus, Türk., £. 6 b. — «Die
Schwaben, die an den ttaden des Byna kvmmen
waren». Rinirm., Cäsar, 18
Staffel, ätapfel. Tritt, Stafe, von stapfen.
S. dies Wort. — <Stafel, baeis». Herrad, 191.
«I»a8 loch ilo der drachc lag, das \\&% 40
stajjeln dicf». Kon., 618. — «Die sieben staf-
feln» die man zu Gott aufsteigen soll. Nie. v.
Basel, 248. Etc. — «2 steinin $taffdcu vorder
türeu uf die almende» gebaut. 1427. Almend-
bnch. Etc. — «Armut ist der recht Stapfei
za der cristenen Volknmmenheit». Geiler,
2iarr., 168 b. — Die gewöhnliche Form bei
Geiler ist 5to/d; Ev. mit Us.sl . ^n? b, heisst
es sogar: «jran»^ ir nach und trit in ir Fuss-
staffelen». — Predigten «von den XV Staffeln».
Bros , 1, 10 u. f. — «Daknüten die drei herren
uff die st'iffh-f! vor dem fronaltar». Braut,
Biöch. Wiiii.. 249. — «Die stufjkn yin^" öic
anff sn stund >. Murner, Virg., n, 3 a. — Salu-
mon Hess stellen «Unvencrötzen anff die stafehi
seins konigstulö». Buucr, >»euer., U, 2 l'. -
«Die A(a/e/en der gesippsohafft und moKsebaHt».
Zell, bb, 1
Stallen, mit Stallung versorgen. Scherz.
15B8. — «8o der bteehof kämet in dia ttat,
so sol man sine ros stallen in dem ^tadelhova»
(fttobnlandi sunt). 1«8 Stadtr. Grand., 78.
Stallnag, Einstellnng der PeindseligkeiteB.
Scherz, 1564. - Übereinkunft dass zwischen
Bischof Johann von Strassburg und mehrern
oberelsässiseken Slidten ceia tkMtmge sol eis
unze z6 S. Johannes tag ...» 18ft8. Catt. da
Mulh , 264.
Staipen, eilen. — «Wenn ein starcker Mann
sich in einen Krieg rQst der im nahe ist «in
staipet er, er eilt, er zittert und ergrimt».
Geiler, Schiff der Pen., 19H
Schmid. 506, hat das Wort im Sinn tob
«geschäftig, mühsam einherschreiten».
Stampenie, Stempenei. Scherz, 1568. Bes.,
2, 2. PfiG. Sch melier, 2, 769. - «Doch sang
er wol prise — Schanzune und spehe wise,
— Refloit und stampenie». Gottfr. w Str , :
'64t. — «Si vidolte ir stampenie*. Ibid., 1, 112
— «So einer ist, do er das gots vvort niemer
hört, nur eitel solich stempenyen, von welichen
er sich alles puts versieht, wie ists müglicb
das er nit auch verfürt werde?» Zell, t, 4«.
— «Wer meinstu der anders erdacht hat die
vil titmpeneyen, die gutzereyen. weder alleia
die hungrigen prediger?» Ibid , S. 2 •. — Sie
worden «uff eigne werck. uff jre geb^ttün und
uff aller band stempenetf gewisen». Ibid., o, 1 ».
— «... wie gut es were, das man vil stempe-
ney, apostiit/.lerey uffrichte». Ibid., L. 1 ^. -
«Alle Sophisten, canonisten, mit aller müncbi-
sehen stempeny». Ibid , S, 2 b. — «Wamnib
fordern sie t i t m li^re stempeneyen. als die
fier opffer, beichtgelt . . .» Branfels, Zehndea,
C, 8 a. m^empeneyen nnd boppenthediaf.
boldern, schelten» der Dorfpfaffen. Trübt!.
Lob, a, 3e. — In den Schulen Strassbarg»
«soll keinem kind gestattet werden, bncher
I zu lernen darin cinich slempeney \vid»'r unsem
heiligen glauben». 16H4. ächulordnung, ms.
Dan Wort Sttimpmie., das in der dentaehea
Literatur zuerst bei Gottfried von Strassbori^
erscheint (s. oben), kommt von dem frans.
Bstampie, provenialiaeh Estampida,itnUftaiseh
Stampiti es bedeutete eine Art Lied, ohnr
Zweite! scherzhaften, witzigen Inhalts ; spittf
flberhanpt Seherz, Schwank, licherliehes 2euf.
In diesem Sinn brauchen es die angefnhrttn
btrassb. reformatorischen ik:hrift<teller: äasser-
liehe, nnnfitze, abergläubische Gebrftoehe nad
Cäriroonien. In der Folrrr Mi- b nur der Be-
griff Cärimonie an dem Worte hängen; iiten-
beneie machen heisst noch hevte bei naa Um*
stände, PifBcultäten macheu um etwaa ahm-
lehnen oder zu verv eigern.
Stampf, Stempel. Oeprlg«. — Die Mänss
«kennet man bei dem Stampf». Geiler. Post.,
i, H8 ». — «Falscho Müntz . . . hat nit das
Bild und den Sfaaijif der Warheit>. Id., Sfind
des M , '.>r> ».
^tuniph, htampl. masc, beäODdertt ziuu
Pressen des Üls. Scherz, 1556, mortarinm. —
Wer ■wcs'J^iehen will, kann mitnehmen n a
«umeu 6tumph». Gildwiller, 1394. Bal&chAv iii, r.
1413. Weisth., 4, 61. 49. Das Garteiihahii
soll sein «das es von dem herdt u^" der
stampf geüiegen müg, und vou dew UiJMfj
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8W -
uff die asea .... Dammerkiroh, 15 Jli. Weisth.,
4, 29. — Jedes Banernhans sebcint seinen
Olstampf gehabt xo haben. — «Ein oleihus
mit einem oleistampf» . Strassb., 1430. — «Zum
stdtniih', -fnihsb. Hausiiani'\ I "i ,Th. u. f. -■
Personenname : Bitter Wernher Stamoh^ 122b;
Heiiiri«1i Skmph, 1809. Ete
Stand, Bade. ~ Ein Gaukler, «off dem
marckt nimt er ein stand, — sin kunst ist
gmalt an linen tftchen». Marner, Nb , 169.
Stande, fi-ni., Kufe, Vcr;;!. Steu(M ~ Der
Klingler soll die Küche «versorgen mit holtze
und mit WMser in die «tandm». Qntl Ordn.,
174.
StMidfMtiglich, «tondhalt. -~ •Skmdfestiq'
klkh g«iaiib ifth dM». Humor, 4 Ketser, L, >
ö ».
Bteak, Oeni«b. SdierB, lRft7. — «Bfedealnbe
zum stank», mit parfilmiTCeii Bädern. Stranb^
1815.
Stapfei. S. Staffel
Stapfen, treten, schreiten. — «Wenn flu
mit disen Füssen der Selen . . , gost und ;
s'((/ ;V / nff die Wolt . . Wenn aber du mit
dinem Willen . . . dich kereat sa Oott .
denn stapfest da und gost nff cn CK)tt». Odler.
Bilg, 14v< «.
Staickhalaij;, halsstarrig. — «Ir starek-
halsigen ligenvfllignn Hensohen nnd nnbe>
schnitten in euren Hertzen und Oren». Act.
7, .01. üeiler. Schiff der Pen , 40 ■.
Stat. Status Scherz, 1558. 1. Stand. —
«... er Bige in was atates oder adcis er
welle». Nie. v. Lauf., ms. — Du hast «den
aller höchsten stat nserwelt über alle orden»
Peter v. Uengeub. — «Aller geistlicher «lot
iat gmetset nf lesen nnd singen». Hngo ▼.
Xhenh. — «Der Stat der Oberkeit». Orilcr,
Selenp., 1.H7 i> — «Du bist in einem geist-
lichen Stat». Id., Bilg., 40». — «Pfiiffischer
Stat», geistlicher Stand. Id.. Dreieck. Spieirel,
CC, 2*. — «Es sei seiner Person, «State« uder
.Anibtes halben». Id. Selenp., 98 — «Die
drit fraebt ist, uit bei denen wonen die in
hoben Släten seint. wen du magst dich gar
knm enthalten da niust in SiinrI fallen», i'l..
H Marien, Hl ; — <aim den andern Stat für
dieh, die Ordenstit, so sibstn wie gants der
rerrissen Ut -. sie seind irritsser Bnben und
als gross als iu weltlichem 6tat und in geist-
lichem Stat». Id , Emeis, 20 b. Etc. — Jeder
«frow sich in dem kleinen stti<h. — di'n im
got vor bescheret hat». Brant. Müiclui. b. 6 ».
— «Du jiit findest einen stat, — in dem es
jet2 nit übel gat». Id , Si\ch,^ 85. — «Eelieher
itat*. Ibid., 64. — cDer narren «tot». Ibid.,
3. «Der jäger sfm/f.. Ibid . 78. — «Prie-
sterlicber . . , künglichcr «tot». Marner, Bad,
6. I — «... des adels «tot». Id., Nb., U7.
— «Geistlicher stat*. Ibid., U". -- «Eelieher
stat». Id , Ulensp., 98. «Der keiserlichen
statrechtm ein ingang und warcs fundament».
Id., Titel. — «Der elich stat». Adclphas,
Mörin. 64 b, — «Kelicher stat». Zell, k, 8 b.
— «Eelieher «tot (ist) ein Torbittorter «to<».
Pauli. 188.
8« Zustand. — «Wie er dorn loyon noch
todo orsolMin nnd im» seit« von iime ttate.
wie gar wol ... es sinre seien erging».
Hek. Taul., 2. — «Da ein Mensch knnt die
Grösse Gou betrachten und seinen eilenden
Stat in dem er was gesin ...» Geller, Ev.
mit l'ssl . 25 i>. — «Wer lebt in eim sorg-
lichen »tat . . .» Brant, Nscb . 47. - «Wer
besdiribt der weite $tadi, - der mnss wot
sagen wie es gadt». Mumcr, Schelni., k, 7 a.
— «Sibe an meinen verächtlichen nidern
stat». Nachtig , Psalter. 80.
H. Vcrhältniss. — Die Strassb. luden die
Geissler in ihre Häuser, «eins lüt 20, eins 12
oder 10, jegeliohos noch sinen «iolsii». Glos.,
106.
nf der Statt, nf Statt, an der fttatt. anf
der St. die. - Ki > verwarft" mir {jlich uff der
statt — die müntz, die er mir geben hatt».
Hamer, Nb , 261. — Den Schleier «nff der
«totl der leuw zerrisz» Id., Genehm., .s. I b.
— «Der prior hört das uff der statt». Id , 4
Ketzer, J, K i>. - «Do facht orx wldor an nff
.■iiati' Id . Geuchni.. 1. 3». -- «... flog sie
/.un Bälden an der statt» Id., Virg., H, 5
Etc.
SUttehaft, StatbafI, vermdgend, wohl-
hahend, wohl begründet. Sehens, 1660. —
«Geschehe aber daz ich oder min briUler . . .
so Stattehaft wurde, daz er 40(' mark an eigen
oder an erbe leite . . .» 12^0. Als. dipl., 2,
45. — «Swel fttathnft man durch sinen iiber-
möt des bannes trinken iiihl wil, dem sol man
heim senden». Münster, 1.3.')9. Ibid., St, 90$.
Aehnlich, Tiirkheim. Weisth., 4. sJ08. — cBe-
weret durch glaubliche gcsehrifft nnd statt'
hafte ursaehcn.. Fries. 42
Stattlicher Tod, mors civilis. — «Wenn
einem das Land oder ein Statt rerbotten wflrt,
das würt geschefzt ... ein stttttlivher Tod,
da» ist mors civilis». Geiler, Post.. 2. 4t ».
Statzionieren, mit Reliquien handeln. —
Bettler «die mit heiligen statzionieren — und
das heiltnm nmbcr ficron». Murner, Nb., 89.
Stataionierer. bettelnder HÖneh der Re-
liquien xeigt oder verkauft. — «Also seint
die Stneionierer. die zeigen der Heilgen Heil-
tum. so e< nit ist, verkünde -srn .Allass».
Geiler, ^arr., 180 ^. — «... Statiionierer. die
nienant kein kirehwlh verligea». Brant, Nseh.,
C)'>. — «Die falsrh hoiltnm umher fierer, —
Im ttler und die statzmiterer». Municr. Nb., 62;
(:ieii>p.. 43.
Zarnke, 402: Stntinivniut!. einei- iler in einer
Bude, sfatii.i. auf üfteacni Markt allerlei ge-
ringe Waarc feil hat Ducangc. fi. Noch
jetzt bedeutet in England das Wort «totMMMr
einer der anf der Strasse mit Papier oder
alten Büchern hantl- Ii.
Staubfoll. S. Stoupfel
Stanbhaar. S. Stouphor,
Stauch. S. StHch.
Stauen. S Sloutoen.
Stauf. S. .Stauf
stechen, mit Lanzen stechen beim Turnier,
tnrnieren. Scherz. 156H. — Den Rittern «was
wol erlonbet zh dnrnicrende ood stechende».
Merawin, H Felsen, 87. — «... wir solient
rittan^^aiiahen nnd «Uthm nnd dnmieven».
Nio. Basel, 80. — 186S ward sa Strassb.
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888 *
dem König von Cypern «gros ere erbotten
mit stechen and andern hofierende». Kön.,
Böd. — «Schiessen, stechen, brechen, tnmieren».
Guld. Spil. 4. - «. . . als da ist siechen,
•pringen, spücn, t&ntzen, als unser Adel in
d«r lless that». Geiler, Brde., 1, 89 b. » «Da
fliidest Menschen die kein Fröd haben dann
. . . in Jagen, Stechen und Thnrniereit». Ibtü.,
2, 2& «. Etc. — «Wer jagen, stechen, schiessen
will. ■- der hat klein nutz und kosten vil».
Braut, Xscli., ?4. ~ In der Jb'a-btuacht «ladt
man zu dantz und stechen». Ibid., 112. —
«Buren, hantwerck . * nemen sich euch
Stechern an, — der manoher doch nit riton
kan. Ii id , 112
jStecluue»t»ij^, j^um Stechen gerüstet. Schmel-
ler, 2, 794, ergrimmt, gehässig. — Solln vnd
Vater werd n ^za ofiFtermal umbs gflanben
willen stechmesstg». Capito. Tre-ger, B, 4 ^.
Steolirosx, Tiiniierpterd. — Der Bann von
Kerubs j^eht «so tieff in den Rin als einer mit
einem stechross und einem ritspiesK in den Kiu
gwiteii und eereioliM mag». 1888. Bnrekh..
143.
Stecbung, RSstung. ~ An einem Fans «in
Stiefel, am andern ein Bundschuh, «ist eim
gUAg^ gar anglich». Murner, Luth. Narr., Üb.
Stecken, Stock, Stab. — «AU einer der
■ioh uff ein Stab oder ein Stecken leinet».
Geiler, ßru»., 1, 22 «. — «So wil ick der
seehserle}' Steh oder Stecken sagen die der
Ttifel dem Menschen dar stelt>. Id., Bilg".,
äb *. ~ Es war so vil Gedräng «das mau die
Icnt must . . . mit stecken . . . hinusschlagen».
Brant, Bisoh. Wilh., 8Ö&. — «Der bischoffs-
steelen». Ibid., 858. — Der ffirt (Gott) «riert
dich mit sim stecken un». Murncr, M)., 32. —
«Den bischoffsstecken tragen». Ibid., b%. — «Uft
einem gUebn titen». Ibid., 811. — Hexen
meinen si können «äff gesalbtM stecken faren».
Ibid., 148. — Sie warfen ««iMfem die da waren
gebrant — nnd vornen fewrig spltsen hanl».
Id., Virg., 0, 1 l>. Etc.
Steftzen, Steft, btilt, Art Madel. Schmcller,
2, 737. lleiue Steftee. — «Silberne Steftzen an
den Menteln». Geiler, Bröa., 1, 95 t>. — «Die
nadel oder stefft eines nestels (ward einem)
kind in das aug' ^-^eschlaij^en». Brunschw..
ühir., 64 — «Ein guter mantel mit silberin
it^m: Paoli, 21.
Stege, Stiege, Treppe. — «Die Stegen die
uf die turne gont». Cloä*., 124. — «Ussewendig
des tfirlins do ving an eine stege ufzftgonde». :
Nie. vr Basel, ms. Etc. — Die >ffil!rr sollen
die Xorusacke «abe dßu Liisurn uagtjn, und
nit die stege herabe , . . werffen». 1462. Alte i
Ordn., B. 16. — Einen «die *te(fe abwerffen». |
Fries, 18 «. — «Da er lieim kam, da bleib er 1
unten an der xtegen ston» Pauli, 95. j
Stegereifi Steigbügel. Scherz, 1564. — «Do i
enknnde ieh so eehiere wider ^ Zft minem
ttegereife komen» Gnttfr. v. Str., ], 40. — '
«. . . der kuabti abeviel und in dem stege- i
rem^t gehing». Kön., 629. — «.'i 4 umb einen
alten stegereif». 1423. S. Tliom. Fabr. — «Zum
stegcreif», strassb. Hausnume, 1328. — «Ir
eercn den Stegreif das» ir mögen dornoch
dester bass in den Sattel »piingen». Geiler, j
Post^ 8; 103«; Selenp., 130«. — «Ob von
dem rosz abstigt jeman — oder ofOstigt
schwarlioh, griff an, — den wer sin band an
stegretff leit, — des/, dienstbarkeit wirt usz-
gespreit». Brant, facetns, A. H — «Man
nee dem gtegenreif sith nert». Id., Nseh., 77
(von Raubrittern). — «Sich von Stegreif er-
naren». Murner, Nb., 83; Schelm., e, 4 *. —
«Da trat er mit dem rechten fusz in den tUg^
reiff . . ., nnd mit dem Uneken fa» gieng er».
Pauli, 256.
Stehelin, von Stalü. Scherz, löb2. — «Er
were durch ein «(dMi» mnre wol gevaren».
Nie. V. Str., Ii)04. — «. . . rebte alao ein
stehelin berg» Tauler, 357 !'G2). — «Die burg-
mur die was steheän», Altswert, 86. — Per-
•onenname- Dietrioli StehOin, 1900; Onnt-
ram und SteheUin, Brüder, Schmiede za Strassb.,
1259. Etc. — Hitter Stehelin Houwemesser.
1808. — Jnnker Lneas Steheüin von Borsch,
1318. — «. . . eine stiMe Btange». Brant,
Nsch., 74. — Ich kann die Schelmen erkennen
«durch ein gantzen stehelin berg>. Murner.
Sohelm., a, 8 a. — «Jetz lügt man durch ein
»tehOm berg». Id., Nb., 26. — «Ein subtile
segen mit einem stelieltn bogen, abzuschneiden
die bein oder arm». Brunschw., Ohir., 19 K —
Bin wahnsinniger meinte «er bet sCefteU«
fiisT!». Fries, b'J b.
Steinen, steiuigeu. S. auch Versteinen. —
Paulns schreibt: «zb einem mole so bin ieh
gesteinet*. Nie. v. Basel, Bek. Taul., 66. —
*Steme dich selber^vor gotte in dir selber».
Tauler. 56 (11)-
Steingeboss, von bosten, schlagen, klopfen;
Ort wo man Steine cerldopft, cum Ansbeseem
der Strassen ? Schmeller, 1, 296 : Steinbosüt
lapidioinos. — <An dem »temgtbosse», an 2S
Orten. 1990 n. f.
Stellen, Gestellen, Stallen. 1. Mit einem
stellen^ mit ihm leben können, mit ihm aus-
kommen. — «Wer mit im selbs nit stellen kan.
— der mag mit niemans friden han». Brant,
Cato, a, 3 1>. — Eine hoffärtigc Frau «die will
onoh alLzit vornen dran, I ii nieinan mit
ir gsteüen kan». Id , Nsoh., QU.
2. Nach etwas stellen, damaeib traebten. —
«Der Feind ratet das ein 3IcnBch nach Reich-
tum stellen soll». Geiler, Holl. Leu, d, ö ». —
«Wilt dn aber vor reicb werden und sttUen
nach Cut, uff das du darnach möchtest dester-
basz Ahuusen gebon . . .» Id., Ev. mit Ussl.,
85 b. Etc. — «Zu fridon il, stell krieg nit
nach». Brant, Facetus. A, 2 a. — * Stellen uoob
wibheit nacht und tag». Id., Nsch., 24. —
tStellen snobt und eren nach». Ibid , 9. —
«Nach grosser kunst «lett mancher thor».
Ibid., 102. — «Billieh in knnfftig armnt feit,
— wer stätÄ nach schleck und füllen stelt».
Ibid., 1& — «. . . do man nach hochfart staU,
— noob riobtnm . . ..» Ibid.. 9b. — Der Weg
der Seligkeit ist schmal, «und stellen wenig
lüt daruocb». ibid., 49. — «ApoUonius duroh»
zoch alle ort, — wo er von gelerten sagen
hört, — den stell und zoch er täglich noch».
Ibid., 67. — «Zarabry sins herren noch staU».
Ibid., 67. — Wer selig sterben will, der tstell
nach eren und werd bider». Mnrner, üh., 962.
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- 889 -
— «. . . Lftgt, &w«n liflili fsdenokt, — und
ttelt nach gotz barmhertzigkeit». Id., Bad.,
C, 6 A. — «Miemant soll noch ämptern tteUen
aoeb ni vU d«r ««reu wellen». Id., 4 Ketser.
D, 2 ».
3. Mit andern Präposit, trachten. — «Ein
wild begangenschafft der weit — ist. wie man
«tctt jetz «/ das pelt». Branl, Nsch , 62. -
«Tusend die in himmel stellen. — farent dar-
lÖr zu der hellen>. Murner. Genehm., d, 1
— Jetzer sprach : cnna ist e« wor — das
mieh die bttszwfeht tödten weiten, — nnd mir
auch üjf raein leben stellen*. Td.. 4 Ketzer, L,
l ». — «Solang wir sind in der geache rot,
— darusz wir billieh nit went «Mim ...»
Id , Geuchin., g, i «.
4. StßUeu. — «Mensch, waruff ist din hooll*
ftrt ^talt . . .» Brut, Varia Carm., h, 6 K
— «Er hat sieh geg«n in g$9taU . . .> Horner,
Virg.. h, 8 «.
Stell ig machen, stehn machen, anhalten.
Sehers, 1567. -r- Die Müller von Magenan
weigern sieh ra malen nnd tfehen naefa
Strnssb, ; der Magistrat von Hag. begclu r ;iti
den von Ötrassb. «das man 6ie alhie stcUig
dete; also wnrdent sä alle gevangen nnd in
die türne geleit». 1409. Ki3n., Beil , lü2ö. —
«Do verbot der bischof doü koiGn gulte . . .
nnd maht sü ateUig alse wit daz bistnm was»
(belegte sie mit Arrest). Glos., 188.
Stdlig werden, mit etwas innehalten. —
Die Priester hatten beschlossen Christum zu
tödten, «und aber wurdent allein suUig des
Volks balb, wenn sie forebtent Ufrar des
Volk8>. Geiler, Post., % 48
8telse. S. StUse.
Staaspenei. S. Stcmpenie.
Stempf nf'iiäcli. abergläuhisrh trKL'prisch.
— *}Aii.n liat una ein zeit laug daä luaul uff-
gesperret doreb das «fesiiMM^Mft predigen».
ZeU, t, 4 «.
Stempfel. 1. Mßnzstempel. — «Stell du
nnmraeii den Stempfel dins friori Willena uff
die Müntz des Lidens, und stracks anracks
ist Oott de nnd sehleolit nflF den Stempfel dins
'^wtcn fricn Willens mit dem Hammer siner
(iaoden das din Liden guidin ward». Geiler,
Bilg..
'A. Stössel des .Mörsers. — «Die Muter 7er-
ütuäst doa äcuf, aie hat den Ütempfei in der
Hand and weltzet in darin nmb». Id., SebÜF
der Pen., 36
^Stampfen, stampfen, stempeln, prägen.
Scherz, 1568. — Es «sol ein jeglich golt-
sohjuydt ein seiehenysen machen und das
binder die goldtsohmydtmeistenebaft in ein
Stück Silber stempfen, uff daz man es kennen
möge». X66'6. Uuldüchui. Zunft, 6. — «Hin
Bebemseh ist ein gute Müntz, ist gut .Silber,
aber der gemein Man kent sie nit; dontmb
so schlecht eiu iStalt ir Zeichen doruö, Ulm
oder Augfspurg ; das Zeichen macht in nit
besser äUber weder er vor was. es ist aber
sin Zügnnss das er gut ist; er ist gedampft,
sprechen sie». Geiler, l'i t , 2. *.
Stendel, hohe, nach oben sich erweiternde
Snfe« die man aawoU avf dem Biekoa tragen
ab auf den Boden steUen kann. VergL Skmdt,
— «Bütten und $tendei und ander geschirre
der kübclcr». 15 Jh Alte Ordn., B. I.S. — Bei
einem Brand sollen die Kubier «2 lange
btltten and i tragetteudd sft dem fQre ffiren».
1495. Zunftverordn., 161. — «Ein stendel mit
kiräen». lö Jb. ibid. — «Ein stenddm mit
obesze» 14 Jh. ürk.. 9, SlO.
«StendelwurtZ' T?rtiu8chw., Dist., 110
Gersd. y4 K Orchis. i^uschl., 2, 126.
Stenderling; maehen, bei Jemand stehn
bleiben. - Maria ging eilig, «nit machet sie
stat/äerling bei den Hünchen und Pfaffen, als
unser Jungfrawen ihund». Geiler, Post., 4,
8 i>. — «Ein StenderUng halten». Frank, 1,
88 b.
Sienderlingt boisst hent« bei ans : stebead,
im 6tehn.
Stentener. Scher?., 1&B8. - <£Iin synnen
stentener mit wintrübel». 149!). Inventar des
Ludw. VüQ Udralzh. — Beu., 2, 2, 591, und
Schmeller, 2, 768, erklären es durch Stellfass,
ILofe. Man wird aber sebwerlieb Trauben in
einer sinnemen Knfe anfbewahrt babeo, sie
v l ürfi bald verfault. Es handelt sich wohl
eher am ein flaches, einer Hürde iüinliobes
Gestell, anf dem die Tranbea nebaaeinander
gelegt waren. In .Strassb. bat man nie Stead-
ner für Stendel gesagt.
Sterbot, Sterbet, Sterbent, grosses Ster-
ben in Folge einer Pest. Scherz. 15B8. —
«Daö grosse sterhoUe* von 1349. ('los., 120.
Kön., 769. Etc, — Gott hat «dicke getrüwcn...
mit grossen «terfrottas, mit ertbidemen, mU
vil nrlttges». Nie. v. Laof. Qottesfr.« 174. —
«Die pestilencie des gemeinen sterbottes». Id.,
ms. — «Wenn die Juden üott nit eerten, so
würd grosse Dörre, ThOrung, Krieg und
Sterbet !fi]mmen>. Oeiler. Post., 2, 5b' —
«Die Propheten haben die Juden allwegen
Sewiaen su der Penitentz, wann sie Leiden
etten, es M cr Krieg, Thüre, Sterbet, Pesti-
lentz» Id., Kmeis, 50 — Die Sünde bringt
uns €zu sterbet, trübsal. hert/.eleid — zu
pestUenta». Braut, Epigr. Üopie, tiib. — «Der
tod oder «terfteai der pcaillenta». Adelphns,
Barb., 6U b. 13». - «Der lulft ward ver-
gifft und macht den aterbot». Ibid., 8tt ^. —
«Die aller gmsameste nnd sehwerste kranek-
hcit, das do ist der gemein strrbent an den
bülen, trüsen und blaUora*. Brunsciuv., Pebt.,
A, 2 t>. — «Wau der comet als ein pfowen-
schwantz an dem himel erscbincn ist, (es)
dry ding bcdütet. zum ersteu grossen fürsten
ster/jot, /.um andern dürung, snm dritten ge-
mein sterbot». Ibid., 8 *>.
Stementhier. — «Die Omeiss, iStomeiftier,
Heuschrecken, Ileslin, diso vier Thier sein
weiöer daau die woisebten uft Erden». Prov.
30, 24 -2». Geiler, Eraeis, 6 »».
Das in der Stelle Prov. 80, 28 von der
Vulgata gebrauchte Wun sLcUm bezeichnet
eine Art Bideelise ; der hebräische Ausdruck
dagegen Spinne. Während in der Gemma
Gemm. atellio nur erklärt wird durch «reptilo
simile lacertac, eiu ticckig .Mal», vereinigt
Dasypodios swei verschiedene Bedeutungen:
«ein thier in Italia wie ein Bgdes, item ein
gesprenekleta Brdspinnen*. Geiler, an üalla
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dmlceiid. mieuMtst efnfluli ßtenmitiiier; ob
CT sich aber eine Spinne oder eine Eidechse
darunter gedacht hat, das weiM ich nicht;
bis jetst ist mir StemmUtier sonat nicht vor*
gekommen.
Sterngneker, Astrolog — «Die Btemgucker
and warsager sagen, ein tag hab mer vorteile
dann der ander». Ziegler, Niessang, C, 8 ».
Stertz, Schwanz Scherz» 156». — «Das
scürpiü . . . hindennan itichet M mit dem
$terlu». Taoler, 54 (U).
Stertrai, so viel wie strotKen. — «Worest
da massig, dir sta ltete dU Flsiseb Bit ftlso>.
Geiler, Post , 2, Iii 1j.
Stetijü:«, stätes, stets. — Ku soll bereit
halten Gefasse tstätigs voll wassprs». Braut,
liisch. Wilh., 267. — Einer der Engel «die
stettga vor flottes angesicht ston». Blarner,
Bad.. J, ö a. - «Sie folget im da tUtigs nftoh».
Id., Virg., n, 3 1».
istettelöse, Art Abgabe oder Zoll. — Dem
Kloster ölenberg gehört «der ^erte teil
kwinges und bames und die «teMeUtocn zfi
Sennheim». 1854. Weisth.. 4, 118. — Das bis
jetzt im Unter-Elsass nicht nachgewiesene
Wort war aach in der Schweis gebniielit:
will der Bischof von Constanz «oder syn
amptnian an syner stat das selb kern focren
t,'en Costentz. d;i sol er die statthstf und allen
zol geben». Neukilch, Xantou Scbafhaasen,
IB Jh. Weisth., 1, 398.
Stottig. an der Stelle bleibend, nicht vor-
wärts wollend, störrisch. - «Kin stetttg liuss,
solt man es zu Tod schlagen, so gieng es
nit für», frciler, Narr., 116«. — «Zu dem an-
dern St) macht das Perli stettig, das er weder
hinter sich noch für sich mag, gleich wie ein
stettig Boss das nit von ätat wil. Also die
Sfind macht ein 3Ienschen ttfttig ; in dem
Weg Qots Stil ston, ist hlnder sich iraniren».
Id.. Bros., 8, 41 ^. — «Ein willig rusz würt
tUUtg bald. — wann man das fatter im vor-
halt>. I^ranf. Nsch., 59. - Sic ♦dörfffen sich
ein wauck nit keren, — uls wen sie stettiq
ritoser weren». Murner, Geuchm , h, 8 ». —
«An einem felsen stettig ward — das förder
teil ^des Schiffs) behafftct hart». Id., Virg., 0,
3 b. — «... do widerkeren nit mag sin, —
das si tt^Uig müssent biiben». Id., Sohelm., g»
7 b.
Sleub, An ITund. — «. . . Su hesfu den
tobigen SUuben mit dir luufi^en der alle Ding
serbrieht>. Geiler, Btlg., 141 a.
Steullin, Stöoflin, dimin. von Stauf, Kelch.
Vergl. Stouf. — «Er weiss was dir gut ist,
und er büt dir das Steuflm ze trindcen des
Leidens». Geiler. Emcis, (M «. — «Mi^frent ir
üucli den Kelcli und das StüujUn u.s&irincken
das ich usstrincken würd»? Id., Post, 2, 41 a
ÜÜdt, masc^ das Anstechen des Fasses zur
Probe de« Weins dnreh den Wefnsticher. —
«.T -1 /ft stich und undcrkcnff ... 4 -I /fi
atiehe und z& zolle» für Wein. 14^. 8. Thom.
Fabr.
stieb. S. Stig.
Stich ? Jägerausdrucii — « Wer btetn Ismaet
will sin glich. — >ian im schwinhatz und im
tndt . . .» Braut, £pigr., Copie, SU,
t StlehllB^, Art Uefaftr Vltäh. — fi«llM,
Potit., 3. 70 0. s. die Stelle ». V. JNjedk. Heute
zu Strassb. Staihele
Sticken, mit Stecken. Stützen, versehn,
bes. bei Reben. — Man ^stielet die rebcn mit
starken stecken*. Tauler, 16 (4). — «Tapwen
dfin mit schnidende, mit stickende^ mit bindende,
mit volbandende and mit anderm rebwerke».
Sennheim, 1854. Weisth., 4. 118. — «ilmellte
dage zft 14 die do tUdxktU md KUiMteiit*.
1482 S. Thom. Fabr.
Stig, Stteli, Stiegel, StigeUa. Fassstoig,
schmaler Pfad. Scherz, 1572. 1573. — *Stig,
pfat, semita>. Herrad, 181. - Jäger «die die
toaltstige künden ...» «Anc 8tic verreit ieh
mich». Goltfr. v. Str. 1, 39. — Während des
Banns der Weinlese «verschlegt man die stte-
gel», die schmalen Pfade z\\ ischen den Reb-
stücken. EichhoilBn, löJh. Weisth., 1,686. —
Liegt ein grosser Stein im Weg, «vor dem
man nitt liiinib i mag kummcn. macht BWII
ein fein »iigthn darüber, oder ein pftdiin
neben umbher*. Zell, p, 2«.
Stige, Schweinstall. — «Ja wenn man -weiss
daä bubenleben, — man würd euch nit ein
»awstig geben». Marner, 4 Ketzer, H, 8 —
Grobe Gäste nehmen das Beste «and achtent
nit vor wem es lige, — als die sfiw in der
stige». Id.. Schelm., e, 2 ». — «Was sollen sie
in klöstern ligen, — wie die süw thun in der
st igen y» Id., Loth. Narr, 48. 86. 110.
Stiilenis-s, Stille. — «Ein stiUmtm» «In
iareliche raste*. Tauler, 231 (40).
Stiltzer. S. SOateer.
Stimeln. S. Stümeln.
Stimmel, Stimulus. - «S. Paulus scbrybt
(2 Cor. 18. 7): off das nit die Grösse der
OiTenbarang mich erhübe in Übermut, so ist
mir geben der Stymmel und das Stechen meins
Fleischs». Geiler, Pat. Nost.. m, fi o.
Stinken, äoherz. 1574. Tauler u. Hio. v.
Basel haben das Wort nur Im heutigen Sinn.
Stirnenstösser. Scherz, 1574. — «Cftnraii
der Btirnenstösaer mit den bösen oogen» wird
aus Strassb. ausgewiesen. 1408. Helml. BttOh,
r> 136 — ^StimmHiiuer, stfttdonierer . . .»
Muruer, ^'b , 62.
Scherz, 1574 : «f. quod frontes inter laden-
dam solerent coUidere, caprorom et arietum
instar». 8. 1594 führt er an «stirnstosseln
wie ein bock», wobei citiri wird Kej's., N.
Sch. f> 928 i ich finde die Worte aber weder
in dem lat. noch in dem deatsehen Text der
Pred. Geilers über Brant. In einem Gedicht
zur Vcrtheidigung des Predigers M. Zell,
heisst es von einem der Gegner deeselbeii:
er «sieht wie ein stirncnstössrr — lie^ stets
utf den statiuneien». Ilöhrich, Mutneil, 3, 1(X).
Schon 140^ wurde «Chnrad der stim.* aus
Strassb. ausgewiesen (s. oben), «ambe den be-
schisse den er mit gilwerk getriben als ein
stiinenstöSBer». Nach Schmeller, 8, 669, mud
Zarncke, 401, ist stir eine Art von Hat im
Fechten, so dass die Aftmsidsssr eine Art
hnrnni/iehendcr Fechter gewesen wären. Da
diese Leute mit den Statzionierern und Heiltum-
Verkäufern zusammengestellt werden, meint
aödeks^ 118, es seien vielleicht «Beter, die
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- 841 *
sich vor die Surn stoBscn». Die Erklärung
von Sehers dürfte aber doch wohl die richtige
sein ; man sieht auf alten Holssobnitten Min*
ner mit verbundener Stirne, die ein Umllehcs
Spiel treiben, wie das ^ man Strebkatz
nanntei s. s. H. die Titel-JsaufassaBg der Fred.
Oailert ttber du Kur.
Stirnig, gestirnt. — «. . . so lang- der taw
von dem atimigen ürmamcnt abher feit . . .>
Brant, Heilig«nlebcn, li^f^ «.
StirnloB, frech, fr. effronttV — *. . als
ein stirnlme uuschamhaftii^u TrüUbübia und
gemeine Frauw». Geiler. Christi. Kun., EK, Ö ».
Stöben, venreiben, veraobeaoheo. " « ..
reeht wie der weih ds fleueliet her, — die
jungen hiiner stöbrft seer . . > M ir;i. r, Virg.,
S, ü ^. — «... ao dine huner udur genax
etwas durch gestobret libiweg gefloget weren».
Id., Instit , 2? i'.
Stock. 1. Baumstumpf Scherz, lö7ö. — Er
legte seinen Mantel «uf einen atocl:>. Gottfr.
v. Str., 1, 41. — «I ber stock und über stein».
Ibid., 1, 38. — Wer einen «boom abhouwet.
der sol dem förster 4 .-i legen nf den stuck».
Lohr, 16 Jb. Wei»tL. £>, A»l. - «Wenn der
bnber den benin von dem efeefc Ittset . . .»
Rixheim, 16 Jh. Enrckh . 205. - «Der walt
dem man spriohet die gtöcke». Mommenheim.
188B. — «Uf den eicliln ileei». Bläsheiro,
1344 - <B1 dem gebrsnten «M>. 6e»t^
heim, 1HÖ8.
2. Opferstoek — Clemeu Y «hies »töeke
maclien in die kirchen . . . welre menaohe
gebe 4t ^ in die stocke zh der merfarte zfi
stüre, der möhte am fritajrc eyger essen»
KöA., 5bl. — «Der «todk*, trancas, in der
ThonaildTebe, aebr hftnflg. — «Die $todte die
do ttont off dem hofe und u.ssewendig umb
den hof», für die Aimuseu der Besucher und
der Vorübergehenden. Gutl Ordn., 142.
8. Münzstook. — Schiechtes Geld soll man
«zft dem stocke entwunen». iddü. Kün., Beil.,
997.
4. Cippas. Sehers, iö7&. Seigneare et vil-
lages, luo. Überhaupt OefSngniss. Ist dies in
folgenden Stellen gemeint? — «Bi>tu wis
httt dich vor mir (dorn Schmeichler^, — wer
nieh dingt, der fiart an «toelfc». Hnraer, Sebelm..
c, 1 a. — cVerdienst (du) noch zwölff growen
rock, — so farstu dannocht an cm stock», ibid ,
k, 4 — <Vil geuch verfaren an dem «fedb*.
Id , Nb., 36. «Vil kind verfaren an dem
stock». Id., Müle, B, 3 — Jedenfalls heisst
«an den Stodt &hien» ein eobleebtee £nde
nehmen.
5. Grund und Boden, nberh. bleibende
Wuhnung. Vergl. bei Ben.. 2. 2, 654: «Stock
und Boden und Beh&usung». Kurz, 249, weni-
ger riehtig: Behiltnies. — Sie «hon sunst
weder «todk noch hus, — das sie behülffen
sich darusz». Murncr, LutL Narr, lOU.
6. ? — AU l ienspigel begraben ward, ge-
schah es dass «der boum schosz in das grab,
das Ulenspigel kumpt uff die füsz zu ston in
dem stock». Murner, ülensp, 137. — Lappen-
berg, 4a7, erklärt e» daroh Sarg; dieaer iei
aber kun Terbec Boum genannL
fltttekem, Jb den Steck l^gea (ei^piia). -
«Thürnen. stocken, blocken». Zell, y, 1 —
«Kerkern, Stöcken . . » Bmn£, Anetoes, 11 b,
— TrübeU Lob, &, 2 K
Stollen, Fnsa eines Tischa oder Stuhls. —
«2 sch. ö ^ von trispitz zft raachen und stal-
len in die stüie im refendal». 14öü. 8. Thom.
Fabr.
Stoltzieren, sich stolz benehmen — «Nit
gefallet euch selber, stoltsieret gegen nieman».
Hohenlohe. C, 1
Stolzheit, ( bermoth. — «Do bcschacli es
das eltewas kiinlicher «<o/*Aeti iii dirre frowen
wart ufstondc». Nie. v. Basel, 269.
titopfen, Lüoher, Spalten ausstopfen, flicken.
— «6 4 cupario die fasz zft stopfen». 1418.
S. 'n-MMi;. Fabr.
ätopfung, das Ausbessern, Flicken. Sehers,
1677, StopArerk. Das Einkommen snm Theii
verwenden zu «der decher beider hOsersfef/-
unge». 13-38. Gotteshaus zum Wolf.
Storger. Quaksalber. Schmeller, 2, 781. -~
«Leckersbuben. die sich }iie zu h\nd annement ,^
storger driackers zu machen», iries, iii4 i>.
Sto.Hs 1. Streit. Scherz, lö78. — «Wer
aber, daz die schidelüte debeinen «to« hettent.
den sfillent sQ sieben an den oberman, der
sol daz schlichten». 12111 .A.ls. dipl .
«. . . das wir umb alle vintachaft, stosz und
Ungunst, so wir gegen enander hattent . . .
gütliche geslibtct sint . . » 1344. Ibid., 2,
— Ein Ritter hatte mit etuem andern «einen
grossen «tos». Nie v. Basel, 1^0 — «Alse xft
disen sitenttäue and missehollungen sint . . .»
I3b9. AI«, dipl., 2, 28Ö. — Entsteht Streit im
Hof von "Wercnzhausen, «die stosse und mis-
hellnag die mag man ziehen gen äpeohbaeh
in den bof». 14310. Weisth., 4, 2. Etc.
2. Im buch^itiiblichen Sinn — Die RatJisän-
dernng von i34t^ «erging oue schlege und oue
stosse». Clos., ISOi. — Drei Ammeiscer wnrden
«umb ir missetot von der fstat vrr,\ ;spt one
siege und stösse, das menglicheu umbillichen
hette». Kön., ?t}ö.
Stoszbftr.vonBahre, Stosskarrcn. - «Schlitt^
karren, stossbären . . .» Brant, Nsch., 2.
StÖSHi;;, u Heins, streiiig. Scherz, 1678. —
«Were es das unser gesinde oder knechte
mitenander sUttig wardent . . 1809. Als.
dipl.. 2, öt>4. — t)ic Homer «wurdent under
einander stössig und misschellig». KÖn>, 328.
Etc. — «Die winkeler stössig nndereinander
worent, und einer dis gloubte. und der ander
ein anders». Winklerproxess, u#. — «Wer es
das man stössig wurde in dem hof, es wer
wider den probst» mejrger oder ein huber
wider den andern . . .» Werenzhausen, 1420.
Weisth., 4, 2. - «Ob ein j)rub>t zc S. Alban
oder ein vogt mit den huberu stössig wurden
. . .» OberroiehelbaelL, 1457. BnreUi,, 170. Ete.
«Stoznnge, ofTensio». Herrad, 17tfb
Stuuen. 8. Stouwen
Stouf, Stauf, dimin. Steuüin, Kelch. Sebent,
IÖQ2. — *Stouf. calix». Hcrrad, 186. — «Zum
stouf», strassb. Hausnamc, \ÜÜJ. — Wenn die
Förster (las Kohlen von Obcrbcrgheim naeb
Morbach surüokbringen, gibt man inen «vier
seien nnd iedenum mn brot, ein stttek fleisch
nnd einen ttoitf winee>. 14 Jb. Weistli.» 4«
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198. — «... T.wei medern einen stouff rots
wines*. Metzerai, 15 Jh. Ibid.. 4. 198. — Elsa
m der Megede verpfändet den Johannitern
u. a. «ein silberin atöuffeh. 144U. — «Das ist
(Jer Siauf darin istSilMM und Bitten». Geilar,
Sarr., 1 1 h.
Stoaiifel, Staabfell. SeberK, 1679. 1. Trag-
himmel. — «IHe knöpfe an dem stoubfelU zh
tr««6heleDde und z& molende». 14iH. S. Thoro.
Fabr. — 1449 worde Bischof Ruprecht «in
das niFinstcr ander eim stmipfel gefüret». Kön..
Beil., 1063. — «Ouch wunient verordnet vier
berren zum atoupfeU. au icrr (der Bischof)
wolt ander dem sUmpftü ferr lassen infuren».
Brant. Bisch. Wilh.. üSU. — Per Johanniter-
prior «trat usz der kirclicn s^ancti Johannis be-
decket mit einem HatUtfell». Adelphas. fihodia,
K, 6 •».
2. Betthimmel. — «Ein spanbett mit stoub-
feÜ*. Wdd. Spit. Arch. Tcui«chbuch. f». 108 k
— «ZM-en stoupfell». 1499. Lttdw. v Odratzh.
Stonphor. Staubliaar, »lor ^rste Biirtfliuini.
— «Von den stouphoren', ww man die ub-
Mberen soll Tauler, 3t)6 (67), (nämlich, «wie
der anhebende menaohe von not mns abeache-
ren alle groben unreinen bor d«r «finden»).
— <Es was jot/und das im das Staubhar lin-
der dar Nasen herfür stach». Qeiler, £v. mit
UssL, 68 b.
Dasypodins, nnd Göll, 119: «Lanvgo. das
erste biauUtaar im Bart».
SConwen, Stowen, Stowen, Stftttea, weh-
ren, abhalten. Scherz, löTVt. — «, . . das er
du den lüten slouwe und wcrc . . .» Gull.
Ordn . 187. — «Eim jungen Kind . . ., dem
Ingestn s£f ob es nusimliehe Wort rede oder
scWere, das dn im »toutegt und trenwest im».
Geiler. Ilnis.. 1, 70 — «Pio do fürgiengent,
die schnawten in an (deu Blinden von Jeri-
eho^. . ., sfAef«n im das er sott sehwigfen».
Id., Vo>t.. 1, 35 — «Ficng ein Mcn«?rh nur
ein 'ncnig an sich mit Ausstreiben der Laster
in üben . . so wnrd er sehen was im ge-
broM . . .. nnd gewann mit im selber so vil
AU HiowcH, 7.U meistern, das er aller anderer
Leut vergesse». Id., 7 Scheiden, H, 6 «i. —
Die Schriftgelchrten sprachen zu Christo:
«Meister, geschweig, iUho oder flberbolder
deine Jünger». Luc 19. A9. Id.. Post., llfi
— En wurden «etliche knccht verordnet, die
den lenten itowen selten». Brant, Bieeb. Wilb.,
2d4. — «Wan sie dir nit künncn stautcen. —
80 habent sie dir vil me getraowen» (gedroht).
Hnrner, Lutb. Narr. 8. VO. — )lan hat «grös-
ser nn'ig und arbeit inen zu stauioen und
weren . . . dann sie zu reitzen oder crmancn».
Bingm., Cäsar, 1 1 * a
Das noch übliche Verbum stauen wird nicht
mehr in diesem Sinn grebraneht.
Stöwer, Wehrer. Qeiler, Narr, aO <». S.
die Stelle s. v. Unfur.
Straek, gerade, anfgericbtei. — Der l^Icnsch
«mit strackem angesicht - gen himmel zu
sim Ursprung sieht». Brant, Thesm , a. 2 *>.
Sträflich, strafbar, zu strafen. — «Wer
ein strafet, das im brist, — und derselb nit
atrufiich ist, — der tut, als ob er hüner spickt
— die ven vegre find ersiiektt. Jfqroer« Nb.,
216. — «Warinn ich aber gtrefiieh wer, —
sol mir keine mensehen straf eiii lehwer».
Ibid., 280.
Strafnng, Bestrsftansr — «On ttraffung
selten jcmans lert», l't.iiit. Msch., 9.
Stral. Pfeil. Soberz, Vom. — «Die fiorine
strtäe*. Oottfr. Str., 1, 70. — «Die fBrin
8tralen des vigcndes». Taulfr, 460 (811. —
«Wir lesen das got z6 einer zeit die weit
wolt lassen zergan, und wolt die geaehosseii
haben mit drey stralen». Quid. 3pil., 77. — «Ob
einer geschosbcn war mit einem pfeil oder
stral . . .» Branschw., Chir., 10 *.
Stram, StrieM, diaim. StrilmeliB, Steahl.
Scherz, löSO. — «So ging oneb von der san-
nen - Ein kleines 8träin«/in». Gottfr. v. ,Str ,
1, 241. — «. . . do werdent gar heitere
•Irmte nsblfekende». Nie. t. Basel, ms — Auf
einer Kirchenfahnc : «ein brustbild mit wol-
cken und stremett und plfimen». 1477. Cod.
dipl S Thom. — «Der erst Sontienstram
ist . . » Geiler, Bilg, 11 — «AU ob er sähe
die Stramen der Sonnen uu Zal, gleich als ob
es nur einer wftre». Id., Schilf der Pen., 114
— «Wann einer wil etwas sehen, so von dem
selben Ding das er sehen wil Striemen gon
1)18 in sein Ani:». Id , Emcis, .nfi «. — Sihst
du . . . witer binin, und streckest die Strjf-
mm diner Gesiebt nff sanetam Jehanaem . . .»
Id., Post., 4, 4 ». — «Da sah Florentius einen
Sotmenstriem durch die Fenster hineinscheinen
mitten in den Sal, do warf er den Mantel uff
dün Sonnenstriem» Id., Ev. mit l'ssl., 215 K
Etc. — «. . . als wann gel wolcken ändern
sich — von der sonnen strätnen . . .» Mur-
ner, Virg., 0» 4 ^. — Latinns «het nmb seine
scblifle bloss — kwSIIF streime (radii) die da
glitzten foin» Tbid . o, 8". — «Die süssen
Instigen stremen der sonne*. Adelpbns, ¥ic„
166 «. — «Olieher weiss als der «Irsm tob
der sonnen ... nit mag gesoheiden werden ...»
Id., Mörin, 2 b. — Man soll den Harn nicht
beschauen «an eim ort» da «Immen oder
glantz der Sonnen gegen dir gangen». Fries,
Strang, langes, schmales Feldstück- Strenge,
parallel nebeneinander liegende derartige
Aeker. Sehers, 1681. — «Ein Mtnmg nff das
rriilzc PpmprsluM'm, 130''. — «Zwcnc strenge,
machent ein acker». Griesbach, 1844; «zwea
aeker, sint siben $trenge». Ibid. — «^«r
strenge, dftnt nun acker». Minvemheim, 1418.
Etc. — «An den strengen», sehr häufig, 13
Jh. n. f — «In den knrtsen — , den langen
strengen». Oft, 13 Jh. u. f.
Strat, Strot. lat. Stratum, Bett. Scherz,
1681. — «So du noch der mettcn in dinen
strott stigest, so gesegen dich alsas . . .»
Geb. 16. Jb. — «Wns seinem Leib anmntig
ist. als weich Bett, Küssin oder Sint . . .»
Geiler, Selenn., 89 ^. — «Ich hab . . . dnreh
die gantze Nacht mein Strat geweschen mit
meinen Trebem». Id., fianm der Sei., 89
Etc.
Stranchfltoiii. 8. Stmdatem.
Strebkatx. — «Es eüobt die tträNeati man«
eher man, — der doch das mar teil noch
mnss Ina». Brant» Nseh., Id99, K, 8 Die
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^ 818 -
Original- Ausgabe und Zarncke, 63, haben
Kräbkait. Zarncke, 404. sagt richtig dies sei
ein Ilruckfehler nm! die Erklärung bei Srfn^r/.
822, daher unhaltibar. Nach Frisch, 2, b44,
war die Strebkats ein Kinderspiel, wo ein
Theil an einem Beile sieht, der andre sarück-
hUt. Mögriich dass ei bei Kindern so war, bei
\\ K hseiien v ar es anders. Gödeke. 117, der
noch andere Stellen anfährt, beschreibt es bo :
«es wurden die KSpfe der Streitenden mit
einem Toch zusammengebunden, und eins
hatte das andre mit dem Nacken wegzuziehen».
So ist das Spiel auf dem Titelbild des Pam-
phlets, «die lutherisch StrehkaU* (s. I. n. a..
4"). dargestellt, nur sieht man liier ein Seil
statt eines Tuchs. Gädcke hat diei^es Bild
nieht asgeföhrt In der Titelbordiire der «Theo-
logfa dentsoh», Str., Knobloneh, 1519, 4», sieht
man zwei Männer in ähnlii f t r Stellung. 8.
aaeh das Titelbild von Murners Narrenbe*
sebwörang, 1618. — Der Sinn der Verse
Brants ist: der Mann wehrt Rieh, muss aber
meist der Fraa nachgeben. — S. auch Katzen-
strebel, Beaeeke, 2, «80.
Bei Ringmann bedeutet StrebkaUe, oder blos
Katze, eine Kriegsmaschine : «Schantzgräben,
bastien, bolwerck, h'6ek, sträbkatien . . .» «Hört,
leitern and ^rdMotMn». Cäsar* a «. 88
StnekeUi^, Seben, 1688. — «Zweite sfrce*
k^ing sletger, die sfi selber geB]niBnen». 1M8.
S. Thom. Arch.
Stoeielwleltt, Probierstein. — Das Evan-
gelinm ist «ein gewisse regel und xtreichstein
. . . zn erkennen, wer von der rechten kirchen
sei oder nit*. Zell« T, 4«.
StreisHÜch, von strmsfen (s. anten), «um
Kampf gerüstet? grimmig? — «Der Wolf
legt sich streissUch gegen dem Hlslin». Gei-
ler, Has im Pf., A, 6
Strel, Kamm. — «8 pfeanin^ nmb ein sfrsl».
Conr. V Tt:ink-r , v. 455. — «Kleine strelc,
heisseut griffeling». 16 Jh. Kaufh. Ordn. —
«So klimmet den der «IrsI der eontsentcien
, und 80 der atrel enger ist, so er nie
abenimmet die unreinikeit». Heinr. v. OfFenb.
— «Gleich als ein Mensch der den Qrind
hat, der furcht tind hasset den Strel*. Geiler,
Hb9 im Pf. I), 5 ; Narr., 211 »; BrÖs., 1, 92 a.
- »F.) Fl jeder Iftg , . . das im nit blib der
narren gträl». Brant. Nach., 114. — Man brachte
«etnen belffmbdlnen slrsl^ darmit streit der
MscbofT von Chnr den nenwen bischofT». Id.,
Bisch. Wiih., 2b6. — Die Zöpfe so flechten,
«das nit ein ieder strel künt seUeebten».
Marner, Nb., 229. — Manche Prediger «sngent
vil, wie got sie gnt, — wie er deu meuscheu
firfintlich tot — grosz barmhertzigkeit und
gnad. — Der etrel nun oben ober gat. —
Wo bleibt dann gotts gerechtigkcit?» Ibid..
14(i. — «Mit einem hclfenbeinen streJe . . .
das hoapt strelen». Adelphos, Fic, 140 a.
Strelen, kimmen. — Bitter Reimboldt von
Büfenheim, genannt «der j^cstrd*« Rcimbolt». i
1844. — Ihr Haar «was gestrelt». Altswert,
24. — Die Kinder «so roen den qaehet nnd
$trelet, weles den ein unrein houbct hctt, dait
weinet und schriget*. Heior. v. Offcnb. —
•Also Üivt die Vater dem Sind, so sie im
streit und es weint; sie zeigt im die Lüs nnd
spricht: losscstu sie nit herabthun so tragen
i?ic dich in den Wald; and also macht sie das
es sich lidet gedultiglich». Geiler, Bilg., 68 ».
I — »Strel dein Har mit des Strels Zen der lu-
I teren Beicht». Id., Arb. hum . 86 a. _ c£s
' ist streflieh da einer sich zwingt nnd tringt
seine Red hübsch ze setzen mit rfestrelten z.icr-
lichen ausgestrichenen feinen Worten». Id.»
Sflnd. d. M., 66 •. Bte. — Brant. Biseh Wilh.,
2Ö6 (S. oben, s v. Strel.) — «Zung, band und
grint man im (dem Nicanor) abstrält» (ab-
haut). Id., Nseh., 15. — «Strebt du im schun
oben ab, — nnd lugst nit, was er drnnden
hab ...» Murner, Nla., 14b. — «Nit strel, nit
zwag. nit rieht din har». Id., Genehm., o, 1
— «Das ist ein grosser drost Yirwar, — das
er (Gott) so ftraet unser har — nnd nach
einander alles zaU, — das im darvon nit eins
entpfait». Id., Bad., G, 3 «. — Sie 'Streletm
in (den Pferden) den hals, — mit langem har
bedecket als». Id . Yirg., o, 5 b. Etc. — «Das
houpt reiben und offt stre^>. Fries, 107 l>.—
Eine Frau hat ihrem Hann «nie das liar g*'
streit». Pauli, 9ö.
StreoHsen, Strttssen. sträuben. — «. . .
Das tund ouch seine (des Teufels^ Jünger . . .,
die sich wider alle Erberkeit «(reMss«n». üei-
ler, Selenp., 46 b. — «Ein Igel lasst sieb ntt
anrüren, er strüsset sein Bürsten*. Id.. Ev. mit
Ussl., yi a. — «Das Gemüt ist gut, aber der
Leib, die Sinlicheit die strusset sieh». Id,
Brös.. 2, 66 b. Etc. — Sobald der Teufel «knmpt
mit seiner anfechtuug, so .-^^ni.s.sen wir uns
wider got*. Pauli, 2öu. nie Gallier «die
sich wider das römische voiok ^nutiUH»,
Bingm . Cäsar, 12ö b. Etc.
Stricken. Scherz, lf>S4. 1. Flechten. —
«, . . seile »trithen die men bruchet sft der
magesotemen». 18M. Bist de 8. Thom., 896.
2. Binden. — Christus, als er den Jüngern
die Füsse wusch, *$tridcete ein wis töch umb
sich*. R. Merswin, ms.
Striemen, strahlen. — «Der götlich Glast
siricmet von dem .'\ngesicht seiner Mcnschcit».
Geiler. Ev. mit Ussl., 18ö «; Selenp , 172 «.
Strifeleht, Striifecht, Gestriffelt, gestrcia.
bunt. S. auch Gestrifelt. — ^Strifeleht tfkch».
1401. Tuchcrzunft 21 b. — «Zwo sergf ii zum
h. grab, ein strtfeleht*. S. Heleoenkirche, 14öl.
Spit. Areh. — Nor Laven, nnd xnmal vomeb-
mere, trugen gestreifte Kleider; da«, Wort ist
daher synonym mit vornehm : Mancher «dunckt
rieb ttriffeM nnd gelert, — so er die büoher
hat umbkert*. Brant. Nsch.. 57. — «iVr ffe-
striflet lei». Morner, Nb., Ifll. — *Gestrtffiet
sein». Id., Müle, A, 8 ^ (sieh einbilden vor-
nehm zu sein).
Strolnntse. — Jungfrauen sollen «Jhesum
nüt verkiesen also tn^ ttrobtnUm*. Verse.
Briefb.
Stroit, gen Strowes, Stroh. Sehers. I6S5.
— Kin a^:::pli-^n(Ier T^cliner soll «daz strou
und getünge» auf dem Hofe lassen. li!91. Bez.
Str. Arch. — «Boeht als das stro ist nmbe
körnen V illen . . .» Tauler, 5(1) (var. strou).
— h.T lag «nuwent uffe s^routpe». Nie. v. Ba>
sei, 166. — Zn 8. Lokart soll man geben
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~ 344
ciHaehes »hrowe* genfig den pferdcn (des i
Herrn') bitz an den buch». 1354. Wcisth.. 4, '
2d. Eic. — «Kin kuniglich bilde Ubscr strduic».
Glos.. 04. Etc. — «Ein bfirnender »trotoe$wisch».
Kön., 66f<. — «Kecepi uinb «<rou 12 sch. 4
13J6. 8. Thom. Fabr. — «Eine schüre vol
strowen*. Metzoral, 16 Jh. Wcistli.. 4, Jiȟ.
Etc. — «Do wilt für lösoben mit drucken)
«fft^». Pred. IngoltB.
Strouwen. Streuen, zu Boden werfen, zer-
stören — hma die Feinde «Jerusalem zA der
erd« «Mwenf». Eis Pred., 'J, 9.
Strouwin. Ströweii. Stroen. von Stroh.
— «. . . reht als ein »tronwin uiau äolte
Btriten mit eime fürin riiter» Nie, v. Str.,
271. — «Gerechtikeit w&s bi den buen, —
do sie Hoch n%% den stet» und innren, - wolt
sie in ströweii hüttlin sin». Brant. Nsch.. 7!).
Der füret off eim «trowen dach, — der uff
der weit rfim eetet sin saeli». Ibid., 87. -
«FrOW Vcini^ init ilcni strütren ars». Ibid., 15.
— Wer tutrotn hübcr züudet an , . .» Murner.
Nb., 148. — «p:in ntroen hart Hechten». Id.
Schelm, a, 8 b; Nh , 42. (Einen prob zu über-
listen .suchen). — «Ein AfroicfH urjjuiuent . . »
«Mit slrotoen spicssen fechten» Zell, z, 3 K
f, — «Das die ejiiatel. «o man heisst S
Jacobs, gtrSiwm geheissen wirt . ist nit
Dew». Ibid., M, 2
SStrube, Art Qebäck. — «Gaircigcu. pfeffer.
fladen, $iruhm . . » Coar. v. Daakr., v. Ml.
— «. . . Slruben in der pfannen bachen»
Murner, Geuchm., t, 1 a; Lnth. Narr. 87 5ö
— «Sie buchen 8tru2><-n and küchlin». Pauli, 96.
Strübieh. Gestrüpp. — *Strubeehach. rubus»
Herrad, to3. — «Zwcne acker mit strubiche».
Lipsln'ini. 14
ätrach, Strauch, nach Ben., 2, 2, 70i2, ein
Mltenes Wort. — «An dem gtrwhe*. West-
hofen. 14-lb.
SU'uehen, Straucheln; sich au elwu» stossen,
ftrgem; fallen. Scherz. 1:)8(>. — Eine Mutter
Iftsst ihr Kind «nit siruchen* Nie v Str , 27u
— «Etliche Pferd die fallen, andere die fallet:
nit, sie strudun». Geiler, Narr.. 79 ^. - «Das
hab ich dorumb ^cthon nff das ir üch uit
sollent ergern. stossen oder strudien ; das ist
proprio scandalizari». Id.. Post.. 3, 2.) i>. Eic
— Da ein vicrfiissiges Thier fallen kann, so
ist es «nit wander das ein «weifiess «tnwM*.
Braut, Thesni.. b, 1 — Hio Griechen, statt
ihre Freiheit zu veiUniiliL'^eii. haben aul
fremde Hülfe gewartet, «des liai gutt ge-
lassen rucken». Id., Freiti Tafel. 809. —
Trunkiiibol.ic *$truchen von der wand zu
wand». Murner, Schelm, i, 3 — Die Päpstin
Juhanna sagt: «ich hab vemunfft allzit ge-
bracht, — bisz ich QbeY den gouehe «fnteM*.
Id.. Geuchm., o, 3 — «. Habcnt aeht.
— das ir allzeit die ütrasz betracht, — das
ir nit atrv^eni neben ab». Id., Bad., k, Ü b.
— «Sein rosz fing zu Sträuchen an». Td., Virg.,
p, 6 — «Wan er recht schweren wil, so
sirudU er nit». Pauli, 2b.l — «Ich vernim es
nit recht und ich Strauch in mir selber».
Zicgier. Üuchliii. D, 3 «.
Siruchstein, Struchstock, Stein des An-
stossens, Ärgerniss, Bindemiss. — «Soandalum,
ein 8tnu3t^em*. Geiler, Post. H, 85 b. — «I>ar
gekrenaigte Christus, den Heiden ein Thorheit
und den Juden ein Struchstein». Id.. Pred. u.
L, 142 a. - «Scandalum heisst ein Stnatek-
utein oder Strauehstock, als da man einem
Erbsen ufFdie Stieg legt darüber man ^^auckeln
und fallen 6ol». Id.. riiind. des M.. ü2 ^. Etc.
— «Ein siruchstein und ein hindemisz vor
gott». Ziegler, Register, a, 2 b. — «Das sie
ein letznng oder ein gtrauchstein l irli >.
Adelphus, Biirb., 18 a. _ «Entfliehen diseii
strauchtteinen*. Blindenf., A. 3 ».
Strudel, unüberlegte Hast. Selicrz, 1586.
— Die Karthäuser «haben besunder Stunden,
in dencu sie heimlich und on Strudel leibliche
Werk üben». Geiler, £echengr., d, 1 K
Strumpf. Stumpf. Sehers, 1566. — Kaiser
Ludwig, auf einer Jagd, «viel abe dem pferde
in ein »trumpf daz er starb*. Glos, 7U. —
Einer staeh einen «mit eime spere, das es
brach und der striivipf in inii^ bleip». Kön.,
^^4. — Ein iiiiter hieb i^uli /ur Busse einen
Fuss ab und entschlief; ^t-iu Knecht «leite
den fftsz zfi dem strumpfe». Eis. Pred., 1, 81.
— «... Als da einer ein Bart schiert, dem
mag der Scherer die Strümp/ nit herassscheren,
die StrümpfliH bleiben darin» (Wuraeln).
Geiler. Ev. mit Ussl.« 87 «. — cVerbrannte
man den ^jraiitxen Sohwartxwald uff jnen (den
Lutherischen) .... es wiird nit helffen, es
werden nss den ttrümpffen andre waebsen».
Zell, y, 4 0. - Nach den Gegnern wären die
cvaugeliächen Theologen «eitel atrümpff und
blöchcr». Butzer. Tregor, B, 4
Stründ 7 — leh habe zu viel geschwatzt,
«hett ich t;iu uiderlcudschcn strünät — dor-
tiir g^ehabt in niinem mnndt, — ich hett sein
wariich basz genossen*. Hurner, Sciieim.,
i, 4
StrUssen. 8. Streussen.
Strttasnng, Sobst. von Stntuien, strflsam.
— Gute Zveht erforderl daia man rada «on
Hcwegung und on Strügtui^ der Augbraawen».
Geiler, Narr., dl
Strnt, fem. v. nevtr.. Wald, Gebftseh. Scherz,
1587. — «Bi der strüt», an mehrern Orten,
1280 u. f. — 'Widautrüt: üttrott, 1059. —
«(?«tiltMS<HU». Börseh. 1184. — «Das Ho^-
strüt». Oberehnheim, 1348.
Der Gute soU sich nicht zu einem Bosen
L'esellen, «sie fügen nit wol in ein ttr&t:
Braut, Moretus. b, 2 Wald, Ocbü.sch. kann
hier uiclit der Sinn sein. Der lat. Text liat
nichts der Art, der dentsche ist rmschreibung.
Str&t ist wohl Druckfehler für Sl&t, Gestüte.
S. dieses Wort.
Stnch, masc, Kopftuch der Frauen. Scherz,
1Ö62. Vergl. HüUt. — Jede Hederin «soU
nemen ein staudi voll hews, nnd wer e« das
sy XU ^^'rnuiiij: geiziir wer. das der .stauch
breche, so soll sy es dem mayer bessern».
Wihr bei Horburg, 148t». Weisth., 4, 318.
.S(ü( kelceht, zerstückt, zerrissen. — «Der
Mantel dinor Lieb ist stückekclU, zertrennt
und Herzogen*. Geiler, Bilg., 45 •.
Stud. Scherz, 1588. — Überfallt ein Gewit-
ter dieFröhner, so sollen sie «in denhofgon
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bant reinen, siudc boren, einen sial misten . . .>
Sennheim, 1354. Weisth , 4, 118.
Stulen, auf einen Stüh! setzen. — «S. Peters
dag als er gestulet wart», Pctri Stuhlfeier. Nie.
Basel, 382. — Ein Fürst fragt eine Äbtissin
«wie Til sie gestidter und chorfrawen het».
Pauli, 55. Gestielt ist ohne Zweifei für gestielt,
Sil einem Chorstahl berechtigt.
Stnlkirdie, Chor, wo die Stüliie der Cano-
nici. — tDie syben zeit in der kirchen spre-
chen oder singen, w ie das in der «tAftwvAen
geschieht». Zell, aa, 2 ^.
Stnllachen, Stnhldeeke. — «Nieraanti leit
im (Christ I I si len Kiissin dar oder rüstet
StMuehm off und soUclie Ding, als man un-
gern PÜrvten tbun mnas». Geiler, Post., 70
Stiilze, Steltze. Krükc. Scher/.. 1690. —
«Wann der herr den dinghof besitsen wiii,
te «oll er des tages erwaxteu aleo lang:» hhk
das einer uf einer »tuUen von Westhusen gcu
Orthnsen komen mag». Oatliaiisea, lö Jh.
Weiitli., I» 710. — «Wer ist der der sleli
fröwet der steüzen und des hültzin bcins, so
er nit me denn ein bein hat ?» Oold. Spil, f>6.
StlHser. Stiltser, Einer der auf Krttken
geht. — «Zum sfiihrr>, -vtrassb. Hausname,
1878. — Mancher «was vor zeiten ein Sprin-
ger, ist yetsond efn HäUtr: Fries, 96 ^.
Stümeln, Silmeln 1 Verstümmeln. — Er
war *gutumm^ an henden and füsaen». Glos.,
2, Einen Baum bis zum Oipfel seiner Äste
berauben, einen Baum zurücksehneiden. —
— «Ir böame Hmnetmt sfi». C1(m.,74. ~ «Ist,
das einer einen boum faltet oder darauf stei-
get «n<l ihn attmlet. wird er darbei begriffen,
<len ircve! soll er bessern». Balbronn, lö Jh.
Weisth., 5,402. — «Wenn man (die Wildfange)
setzt in einen Oarten and sie stimkt und ab-
hawet obnen . . .» Geiler, Sfind. des H>, 68 b-,
3 Marien, 12 b.
Stummen, verstummen — <Wan zuletst
der nrand wU tttmmtm . . .» Hiimer, Bad.,n,
4 ».
Stammend, stumm. Scluneller, 2, 758. —
«SchlalTende und »tutnmende prediger». Zell,
y, 3 0, ~ tSlummnuif hund mögen nit biilen».
Buizer, Weiss., f, 1 — Man soll die Layen
nieht belehren wollen «mit thmmenden blö-
ehern, steinen und gemcldcn . . .» «Die stum-
menden menscheubilder». Id., ^'eucr., (), 4 ^.
l Stfimper, Qeizhals. — Geiler, Emeis, 38 ».
'S. die Stelle bei Sehmaroteer. S. auch Siümpler.
Stttmperei, stümperhaftes, armes Wesen.
— Die Scholastiker haben dahin gewirkt dass
die Kirche «nit in die vorige etümperey der
•postelischen kirchen n idoriinihkummen müsse
. . .» «Ob es schon nit gantz eben zugieng
in solieber einfialtigkeit, armut, «tömperey, wie
sie es nennen, vie anm anfeng». Zul, p, 8 *.
Stamph, Stumpf. Banmstumpf, Stoppel,
da.s ilbriiTgebliebene untere Ende üiner Kerze.
Heatc Simpel. — Findet der Förster von
Siffolsheini einen der Kohlen brennt Ton grü-
nem Holz, tden phendet er vor ein phunt;
ist das er der phenniuge nüt mac haa, so soi
er ime die haut ui doiu stum^ie abcälaben».
I32Ü. Weisth., J, 66G. — Der Bann von Wie-
densohlen <vohet an an dem rüstinen atumphe*.
iaü4. Ibid.. 4, 162. — Wer eichen Holz haut,
«der sol es bessern von dem stumphe achten
halben Schilling». Lutterbach, 16 Jh. Ibid., 4,
106 Geiler, Ev. mit Ussl . 202 b. S. die Stelle
bei Schandel. — «Ein frag, \ne ofift. einer sein
hart geschoren hab. Antwurt, ein mal, das
ist zu dem ersten mal, da was der bart, hier-
nach seind es als stümpff*. Rätliselb , c, 2 «.
~ «Der meder mag off sein stimvff boMeren».
Ibid., d, 1 «.
Stumpfe, Stumpfheit. — «Hebetndo mcntis.
Stumpfe des Gemüts». Geiler, Sünd. des II., 8 b.
Stampfelingen. StOmpklieb, Stmnpflich,
Stnmpfling, adj. u. adv., plötzlich. Scherz.
1681. — «Unser berre greif in atump/eU^/en
an mit der pestilenolen des gemeinen sterbot-
tes». Nie. V. Laufen, ms. — «Etliche %vurdent
ansinnig nnd iUuhentstympkliche», Kön., 773.
— «So kommt ein sebnelTer ttnmpfiüherVntm'
L rir_r». Geiler, Srl iff der Pen., 70 — «Pise
stumpßinge Emuwerung ist seltEsm, aber noch
gesemebt es etvran». Id., Selenp , 11 —
«Zu glei' f f'r Weis wiirstu jetzund von den . . .
giftigen Krotten gefressen eohnel and atümpf-
Hngen>. Id.. Ey. mit Ussl , 189 ~ «Hett er
sich vr r Jazn rrrrüst. — er wer nit 80 stumpf'
iing erwüst» (erwischt). Braut. Nsch., bü. —
«un8OT«fömpjf7trA«zakuniR>(adventa8) Bingm.,
Cäsar, 80 ^. — «Es begab sich ein etümpf-
licher Unfall». Ibid., 81 b. — «Der Gallier
ttümpflingen bantniss». Ibid., 86 1». — Sie Hee-
sen ihre Hülfstruppen tstiimpfßinrjrn sehen».
Ibid., 27 ~ «Sie liefien stimpßingen mit
allem Tolek bar, und grillisn nnsem reisigen
gezüg an». Ibjd , 21 b.
Stumpfen. 1. Abstumpfen, verstümmeln. —
(Das Gemüt würt gestumpft». Geiler, Sünd.
des M., 8 Ii). — «Es ist besser das du also
gestumpft ingeest in das ewig leben ...»
(Matth. 6, 80). Brunfels, Anstoss, 2 ^
2. Stoßsen. — «Darumb stot geschribon : sie
werden sehen den den sie gestumpft haben».
Geiler, Ev. mit TTssL, 91
Stampfleren, spotten, schimpfen. Schmeller,
2, 762. — «Ob dein (Tregor») ungchörtes
stumpf Heren dem befelch des apostels gemftss
sei, hatt der . . . lefser w(d zu ermessen».
Capitü, Treger, E, 3 — «Das thust du . . .
mit hohen bochworten und stumpßerm . . .».
«Dein überflüssiges st }nnt>f Heren lassen wir
berugen». Ibid., B, 1 Ii, 2«. — «Christus
musz leiden und die warheit g$9tu mp/fit$%
werden». Hedio, Zehnden, B, 4 «.
Stampflöse, nicht, MicBen., 1, 1085, u. Le-
xer, 2, 12B7, meinen, Abgaben von Baumstümp-
fen, sondern Abgabe für das Recht den Stamm
vom Stampf zu lösen. - Der Förster von
Sundhausen «sol haben alle die todten burae
in dem vald und die afterslage, die in dem
walde erlöset werden, nnd die »ttmplösen,
das ist von dem sohUie einen pftoning». l6
Jh. Weisth.. l, 87&
Stttmpler, so Tie! wie Stümper, Geiabals.i
— «Er ist ein Zaucher, karg und ein Slämfkr; '
Geiler, ScUüf der Pen., H9 b.
St4
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- M0 ~
Stnnd. S. Stunt.
Stünig — «Er möcht sprechen, «las er nit
also gar stünig und eigeosinnig uff seinem
kopff Stande». Zell, f, ü t>. — Schmeller, 2,
764, hat ein niederdeatsehes stünen, engl, to
stan., betäuben. Ist ttünig davon abzaleiten
und durch betäubt, starr, zu erkliiron? JsdAlk-
falls bedeutet es etwas wie störriscb.
Stoak«!!, 'wahnebeinlieb so viel wie tUmffem
(Scherz, 1591), stosscn. pressen Scherz, 1592.
— «Die zelle ze Walbach git dem keller . . .
81 ymin habern gettunket . . . Die tpiulzelle
git ... rniin habern gestunghet, . .> M
ster, 1389. Als dipl., 2, 166
Stant, Mal. Scherz, 1591. — «. . . daz er
im drie stunt gerftfet hat», l^s Stadtr. Grand.,
2, 63. — «Tief ist des wilden meres crant.
— Noch tiefer hundert tusent stunt Ist
diu erbermede . . .» Gottfr. v. i^tr.. 2, lor>
— «So singet man denne nun ihtnt kyrielc} -
^ Ti Bihteb.. 78. — «Das ist ime hundert
stunt besser». Tanler, 82 (17). Etc. — «. . .
in» man agnns dei in der messe drie stunt
innge». Glos., 22. Etc — «Ein alt böse wip
ist . . tusent stunt Würger» als der Teufel.
Märlein, 20. — «... so crschinet die simne
säben shtnt schönre». £ls. Fred., 1. 71. Etc
— Der Abt von Miinster soll tu Türkheim
•sin achte dri stunt han . . ., in der Tasten
. . ., ze herbeste und ze ernen». 14 Jh. Weisth.,
4, 208. «ffinee TOgtee reeht ist, von ieder
hftbe dri stunt jn dem jar 7 pfenning». Fegers-
heim, 15 Jh. Ibid , I, 708. — «Tusent stunt
•oU dvsin wilkomen». Altswert, 79. — Manche
wollen «alle woche dri ntunt oder vier werbe»
zum Sacranicnt gehn. Hugo v. Ehenh. — «Vil
tusent stunt ist den bnas in giner weite . . .»
Fred. Ingolts.
Auf ein stund, auf einmal. — «Wer jagen
will, und uff ein stund — zwen hasen vohen
mit eim hund . . .* Braut, Itsoh., 21. — «Uff
ein «iiNHi flel alles cainen». Harner, Nb., 2H7.
Zu stund, alsobald. — «Die staffeln ging
sie uff /.a stuttä». Murner, Virg., n, H a. yAc.
Stnpfel. 1. Gerte. — «Darumb spricht
Bernhardns, das Strnfuni,' sein Stupfchi und
Gerten, damit man die Uchscu stapft das sie
gond». Geiler, Ev. mit Ussl.. 28 b.
2. Stoppel. — «. . . Wie das fear das Holtz,
das Henw nnd die Stupfein verbrent». Geiler.
Selenp., 186 b. — «... Es kumt die ern (das
jfingstc Gericht), — den kernen scheiden von
der kligen, — und die stupfein lassen ligen».
Mumcr, Nb., 189. — «Ich kam so re^-ht ; ti
diser stund, — wie der dunder in die stupßm
knmpt». Id.. 4 Ketzer, m, 1 «. — «Gleich wie
die flamm thut nmbher kcren — die, stupfUn
uff doDi felde bald . » Id.. Virg., E, -4 ». —
«. . . darnff du buwest holtz, hew und
«<Ms(2lisn>. Id . Küu. V. Engl.« 944, - «Holte,
stein nnd thtpffUn*. Wurm, Trost, 91 1». — '
*8tupfflen, hew und holtz». Zell, e, 1 »; L,
3 s. — •StupJ^eUpiesM, darmit sie venneinen i
den felsen der ▼nrheit m bestreiten». Ibid., i
f, 2 b.
Stapfen, Stessen, treiben. — «... Wenn
in nun die zwei stupfen m disem Werk ...»
CMler, Selenp., 187 «. — «... Bnaiit mea]
j die Ochsen sHtpß des sie gond». Id., Br. mit
I Ussl., 23 b. Etc. — Ehe du trinkeft, warte
I «bisz'din gesell mit wertes spor dich ntupff».
Braut. Thesm., b, 7 — Wenn man d«B Esel
•stupfft, so' erumpet er». Mamer,fMe8s,^, 2 b.
— «Mit di.scu zweien sporen . . . solt du
Stupfen und treiben dein pferdt>. Wimph.,
Miraud., 10. — Eine Wunde «von eim instru«
ment des do stupffet: Bmnsehw.. Ghir., 67 K
— «Ob elnerJjjetWp^^il'w ürt von"! einem ver-
gifftigeu tier . . .» Id., Pest , 28 b. — «£r
höret nit niF sie sn tiUspfm nnd za reitsot,
bisz das sie usz zorn bewegt den etry^ nn>
namen». Ringm., Oäbar, III b.
Geiler gebrnncht das Wort auch in einem
andern Sinn; wenn Kanf* oder Handwerks-
leute sich mit einander verbinden um ihre
Waarc oder Arbeit nur zu gewissen Preisen
/u ^ebeu, so nennt er das «mit einander
Stupfen*. BrÖ9., 1, 96 — Vergl. Friseb, 2,
353: «Aiifstupf« ri. -tipiilari, verbis iioibusdara
ex formulis juris civilis promittere aut peea-
niam spondere. stupfen bei Glauben oder ver-
heissen». — Stupfen kommt wörtlich mit
stipulaxi übcreiß; Stupfel = stipula. Ursprüng-
lich ward, besonders bei Kaufverträgen, von
dem Verkäufer als Symbol der Abtretung ein
Halm, stipula, feetnca. calamns, überreiobt.
Später f^eschah die Han lliiu^' durch blosses
BierttJiren oder Anstossen der Finger, was
ship/m biese. Grimm, Dentsehe Beebtoalter«-
thünirr, fiOl (>05.
iStupfer, Kaufmann der mit einem andern 1
*stupft*. — «Die MonopoU heiase ieh Stuftßgr».
Geiler, Brüs., 1, 96 «-
Siupferei, «Monopolium» Geiler, Brös.. 1,
96 l'.
Stiiplin. dimin. von 6^|>|>«,^ Staub — «Du
Gleissner. was sihest dn ein Ägen. «in klein
Stüplin im Auge deines Neehsten?» Qeiler, 7
Scheiden, I, 1 b.
j Stttppe, GesMp^ 8tonb. Sehers, ö40u
' 1592. S. auch Oestüpp. — *Stuppe, pnlvis».
I Herrad. 181. — «... also ein stüppe von
! diner hant cn biosende». Taaler, 142 (27). —
«. . . e danne er das gesiüppe beginne werffen
usscr sines nch.sten ou^'e». Ibid., 176 (3"i).
Stür. fem. Scherz, l.n92. 1. Stütze, Unter-
Btutenng. — «Noch habe ich se «ti'wr« « . .»
«. . . Das dn mir sft sHure iaesest . . .» Nie.
V. Str.. 269. 284. — Die Sacramente sind
«starke nnd grosso stüre und helfe». Tanler.
! :i6 (7). — «Der schrin banget . . . einbor on
alle stüre». Kön., 534. — «Darzft geben mir
üwer stür: Alt« wert. 96. — Gott will dem
Menschen «kein Hilf nnd Steuer geben*.
Geiler, Schiff der Pen., 34 b. — «Durch din
fürbitt. hilff und styre — mach uns aller
Sünden fry». Brant. Kosenkr. D. Gcd., 8. —
Gott «gibt dem rechten hilff und stür». Id.,
Epigr. Copie, 229. — Der Yerbreitnng des
Unglaubens «dnnt drucker jctz srut stür*. Id..
Nsch.. 99. — «Der ist ein narr, der macht
ein für — das er dem sunnenschin geb stür*.
Ibid., 80. — «Dem sind die heiigen frilich
tür, — der den tüfel nimt zu stür». Hnmer,
Nb , 237. — Gott «gab im zu der dogent
•M«r>. Id., Bad, B» 6 «. — «Wo dein mneht
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erlegen ist, — da bin ich dir zq »tür geriet» .
Ibid., J, ä i*. — «Za hiiff und tröstang und
zu stür». Id., Virg., c, 2 «. — «Als nun dfts
nüt gots stür cri'iillet ist . . .» Id., Instit., 1
— «Mit der ertzt »tur und Miff». Id,, Qay«6,
483. Etc.
2. Art Abgabe. — Seigneurs et villaMs, 58.
— €l)er zins, die stür and ouch die Mt, —
die oberkeit erdichtet bei». Mnraer, Nb., 109.
Iü5; Luth. Narr, 104.
StUren, stützen, unterstützen. Scherz, 1593.
— «Si stiurte und leinde sich ... au in».
Gottfr. V. Str., 1, 165. — Die Engel helfen
dem Menschen «und ttürent in zü den tujjen-
deii». Tanler i: • 72;. — «Der stab daran
ich mich sol stürm das ich nit fall». Gebete,
lö Jh. — •. . . Das er sieh iMr vff den Stab,
so er miid perot werden». Geiler, Büg., 21 ».
— «Wer sich zu vil slüret auf ein Kor, der
stat sorglich, wenn das Rur brichet, und gond
im die Sprcissen in den Leib», Id.. Hüll. Low.
A, 7 K — Niemand kauu dem Muuächeu *&o
lang er sich an got stüret . . ., nachteil bringen*.
Wimph , Cbrys., 2 «. — «Mit den federn des
glanben« gefordert und gestürt». Ibid . 16 a.
— tUnderstürt oder understiitzet» Ibid , 15 b.
Sturm. 1. Kampf. — Wean der Tod kommt.
•do dot man den reehten «torm». Brant,
Nsch.. 82. — «Rustcnt euch, ir starcken man.
— das wir mit iu ein stürm bestan». ilurner,
Virg., d, 6 «.
2. Sturmläuten, Liiutcn mit allen Gl- ckpn.
— «Als der bischüff schier der statt nahet,
da fing man an zu leiten im munster mit
allen glocken ein «Itirm». Brant, £iseh. WUh.,
m
Stürort, Stiirend, Hintertheil des Schiffes
wo das Steuer angebracht iat. — «Das Hin-
dertheil am RehiC wo dar Stfinuui ftot . . .
heisser pni p^ in Latin lud da« l^ürend in
Tütsch». Geiler, Post, 1, Stf )>. — «Daa Hin-
derteil heisst daa Stkrori^ waii dm alot der
Stierman mit dem Bader». Id., Et. mit übsI.,
31 •.
Stnrtz, Trauerschleier, auch Schleier über-
haupt. Scherz, lö'Ji. — Ein Dutzend Stürze
sol! nur einen sch. Zoll zahlen, «und ist daz
unib daz die stürze by otwie vil nit yeltent
als die andern sleiger». 1424. Tuchorsanf^
39. — «Man sol Kind nit weinen, man tragt
kein SturU darumb, Gott hat e^ in dem besten
gethon». Geiler. £v. mit Usel.. 62 b. — «Ein
weisser Sturts oder Sehteier der einen Kessel
anrürt . . .. von dem Anrüren Avürt er be-
niaüset». Id., Selenp., 207 b. — Man findet
«närrin vil, — den ich die Schleier. sturU
nnd wile . . .» Brant, Nach., Vorrede. — Der
Wind «dnt den frowen die sturtz abwogen».
Ibid . 112 — Die Weiber berathen «wie man
solt den tturlz ufftragen». JUnrner, Genehm.,
t, 1 — «Das teder ist fürwar sa fcnrts, —
der himel ist kein huhensturtz, — er decket
nur die gottesfrüud». Id., Nb., 168.
Dasypodius: «calyptra. ein Sturte, ein Be-
deckung der Weii '^r» - Göll, 266: «Calyptra,
Weibersturtx* . -- Schund, 51Ö.
Stürtzel. Beule. — «S Jakobs Knie hatten
8tSlHgel vornan von vü betten». Geiler, Brös.,
1 , 80 b. Irrig Schaf, H. 8 *. hefsst es : 8, Jaeob
hatte «an seinen Knüwen Schv ii: n als Kemel-
thier von seinem emsigen Betten überkommen».
Stut, Stute, weibiiehes Thier überhaupt. —
Eine zornige Fnui «wfittet, wie ein idwin
studio — der man die jungen nämen dftt».
Brant. Nsch , 63. Weil LSwin bereits fem ist,
will Gödeke, 118, lesen: wie ein löwins dftt.
Stnt. Gestüt«^ haras. — «Domit die studt
zer.stnrnng hab, — bissen die pferd ir aohwjltlta
selb ab». Braut, Nsch., 8ö.
sft Stats. uf Stete, uf ein Stete, im Ho-
mcnt, unversehns. Scherz, 15'M; stutelich. —
Geschieht es in der strassb Kanzlei «das
man vil gcschriift zu eim stuU haben masste»,
80 ist es erlaubt sie auswärts zu besorgen.
1332. Urk.. 2, 166. — «Es wurdeut ouch
etlich von den burgern erschlagen do z&
sttUge». Glos., 80. (Glossar, 1124. falsch: bei
dieser Gelegenheit). — «Wer wil mir eben
so kurtz eigentlich uf stutz sagen Mie die
diuge Zugängen sint?» lö Jh. Alte Ordn., B.
28. — Wenn einer, der eine Oeldbnsse eii
bezahlen hat, «uf ein stutz da.s gelt nit enhet
nnd doch gern . . . überkeme ...» i4ö3.
Tuchcrzunft, 65.
Stntzecht, stützenartig. — Geiler. Bilg.,
Uöb, S. die Stelle s. v, Nidertrechtig.
Suchii?, suchend, begierig zu suchen. —
Sie warf den Hunden «dar ein solchen wind,
— das sie naeh wild baas suehig sind». Murner,
Virg., Y, 6 «.
Sucht. S. Suht.
Süchtig, gierig. Beneeke, 2, 2, 880, kraak>
hafl. — «Dieb, übelthäter, oder fiembds guts
süchtig». Hedio, Ablen., a, 3 — «Etlich mit
der geschrifft schertzen werden und jrer süch-
tigen begirden damit dienen». Capito, Carlst ,
a, •* — •Süchtig in fragen und wortkriegig».
Zell, J. 3 b. tSeuchtig in fragen nnd vort-
kriegen». Wurm, Bai., b, 1
SadtMi«, langer Hock, souqoenille. Sehers,
!595 — «Eine blawe Äudren»« mit schinevehe»,
dem Joh. v. S. Amarin genommen, 1300.
Sudeln, nachlässig, sohnell und sehleeht
arbeiten. — «Man liie audelt jctz alle ding,
— daß man sie geben rntig gering». Braut,
Nsch.. 50.
Snfer, sauber, rein, schön. Scherz, 1596.
— Beim Ding von Grusenheim belegt man
die Stube mit Binsen, «das der appct und die
hftber sufir gesitzent». 1320. Weisth., 1, ö74.
— Den Pferden des Herren oder des Vogts
sind die Huber schuldig «einen sufern drug-
ken btai». Logeinheim, 14Ui. Ibid., 4, 113.
Etc. — Papat Densdedit «koste einen os-
settigen, ... der wart snfcr von dem ku.sset.
Glos., 2L — «Kr was ein junger »«wr starker
man». Nie. v. Basel. 80. — cLnstUohe sufere
wi^». Ibid., 232. — «Er macht ... ein schön
rem Trinet^sehirr, das en suferen Dingen
gehört zu brnchen». Geiler. Bilg. 78 l». —
«Er verbrasset sin Erbteil mit guten Gesellen
sufer und schön, bis das er ttit ne hat». Id.,
Post, 2, 60 Etc. — «Ein schon gcwant,
rein, sufer . . .» Brant, Thesm., a, 7 b. _
«Ein gewesohene haat ist vU basso' — nnd
9(tf€rer denn «in fflasaer lieiht — das man «rsfc
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— 348 —
tfer whddeii sSelit». Id., Nselt, III. — ILtber eoqninM. — Ifliiiier «dl« Iren Frftwen
«Pu noh sin rein, eins auferen leben ^ I I . 1 befehlen das alle Dinp sanft and w ol bereitet
C»to, a, 2 b. — «... und leit ein ^uferen
mutel an». Munter, Bad., J. I b. _ «Wo got
wtl do bloszt sin c:(*i!t, — <l'>cli in der bad-
»tub alier meist, — du in man sifli wil gufer
reinigen». Ibid., B, 5 b. — w Uct !>ind ,'^o
rein and zart, — kein »uferer (hier äff erden
ward». Id., Gcnchni., er, 2 », Etc.
Siifere, Sauberkeit — <.Tr(le fro am liebs-
ten ist — der oit an rein und siiffre brist».
Kumer, 6«iie1iiD., m, 8 b.
Snferlich, säuberlich — «Da solt vordem
suferltch und schon». Brant. Thesm., b, 7
— < . . . tüferikh gtng uff dem da«b». Id.,
Nsch., 78.
Siifern, siiubcrn. Srlu rz, 1696. — «Dozwü-
schent süferten sii da/ vtlt von den toten».
Kdn., 892. — Die Dienerin soll die Betten
etc. «rein naelien nnd sü/em». Gutl. Ordn.,
1^4. — «Wer eins andern kleid mit flisz —
9itfertt and er das sin beschisz . . .» Brant.
Vwh^ 50. — cDer len (Zlhne) soltn onch
seien, das es wol sclunack, und warzu man
Senf soll essen, das nnr seltzam tat; als SQ
Oalrci oder Suite, das da ist ein nenwe Ge-
wunheit jet«». Geiler, 7 Schwerter, G, 1
Dasypodtus : «Jus con£elatain,Oalrei, 5u^>.
— GoU, 419: «Jasoaiom eooetain, SuUs^
Oalrei».
Sultzen, .«^alzen, mit Salz weihen. - Tu-
taugliche Candidaten «solte man ungeweihet
lassen, ntt also irher $uUun*. Zell, D, 8
Sumber. Srhcr?:. 1F)98. 1. Korb. — «.Sunt*
berin aut äaite, canistrum». Herrad, 187.
8. Scheffel. — ««Sumörtni avenae». Landers-
heim, 13 Jh. Woij.th.,6,466. - -Vtrr mmftere
habern geliuffct». Metzerai, iö Jli. ibid . 4,
19».
Sumeli, Saamseliffkeit. Ben., 3, 1, 730 :
Sumeseli, so viel wie Sumeaeil. Scherz, 1598.
— «I»as der mensc!u ^ rL i/it von sincr 8U^
meli», des vergiast Gott nicht. Bihteb., 10.
SüBesal, VeTsKamniss, Anfsehiib. Vir
Ticmnien war, — das du sie «ä/fr^r^t gant/ iinri die Beichte der zum Tod Verartheilten soll
gar». Mumer, Geuchm., o, 1 «. — «Die uegel , man den Priester zum Voraus besteUsn, «uf
tl^er gantz nnd gar». Ibid., o, 1 _ « . . | das des pfaffen halb kein sumetedtn derbihte
so der beltz loufft also vol fLliusc), — das sy.. 14(51 . Mtc Ordn., B. 24
ich in niin kan seuffren \vü1>. Id., Schelm , Summci lius, kiiiilcs Zimmer das im Som-
d, 6 ». I mer als Speisezimmer dient. — «Do sie wo-
Saft, Brähe. Beneoke, 2, 8, 870, 8uf. — \ rend ingangen in das SummeHmt^ in dem der
Von vnreifen Tranben cmaelit man ein Sufft Herr bat gessen das Osterlemblin». Geiler,
oder salszen, heiszt Agreat». Fries, 88«. Post., B, 24 n 27 ^.
Soften. S. Supfen, Das Wort ist in diesem Sinn noch za Basel
Sflhe, fem. — «län halbe «fite tot den im Gebraaeh.
querchackern». Erstcin. 133?. «In der Sumraerlang, lang wie im Sommer. —
Erstein, 1307; Bibeluheim, 1.^51; iiangols
heim. 14 Jh.
Snheht. — tEin iHuht oeker . , .» Erstein»
1301.
Sähen. — «Unas ager, tiih^ gegen dem
Wiakeiholz». Erstein, 1888.
Snht, Bneht, Krankheit. Sehens, 1585. —
€, . . Suht der minnc». Gottfr. v. Str., I, 168.
— «... 80 wurde er an zwifel gesunt von
allen sinen «MUlm». Tkvter, 940 (41). —
«Steine und krut habcnt maht grosse suhtc zu
«Wir äint me denne einen halben summer-
langen tag zwelf stutulen b! einander gesos»
sen». Xic. V. Basel, 9B. Elc.
«Sundervelt>, auf der Südseite eines Bannes
geleircncs Feld. Imbsheim, 1350.
mit Sanderheit, insonderheit» insbesondere.
— «Der König Antfoebos ond eetn Diener
zwun^^en die Juden SchAveinenfleisch zu essen,
und mit Sunderheit zwungen sie Eieaaarus».
Geiler. Seleop.. 909 a.
Snnderlang, längs der Siidseite. — «In
vertribende». Ibid., 389 (67). — «Du solt dick den sunderla/igen» . Kerzfeld, 14 Jh.
ood gern geen in das Spital discr Welt, da
warsrnnemcn wie dieser und der arm Sünder
liegend in der scliwcreu Sucht irer Sünden».
Geiler, Pred. u L., .H2 b; Schiff der Pen.,
84 1. — «Wir £aiien schwär in dise sticht»
Brant, Nseh., 9S. — «Ir hant ein sucht, die
nent man i:e!». ^furner, M).. 26tl — Einige
sageo, die Blatternkrankheit «wer Jobs kranck-
helt, den solche ««eM in himel broeht hat»
Id., Gayac, 400. — «Mancherlei sttrhten in
hendcn und andern glidern». Ibid., 404.
Soltz, fem. Sehe». 1687* 1. Natürlich ml-
ziges Wasser, nnd Ort wo mnn dem \'ieh
Salz zu lecken gibt, — «lu der sulUc». au 7 spräche ffemäss. war das Wort verschieden*
Orten, 14 Jh. n. f. — <D&& sultzfeld* Kesten- artig geschrieben ; hier nur einitre Heispiele,
holz, 1818. — «Das $ultmeUd». Sohillersdorf, | — «Sante Johannis mes z& sunegifUen». 1861.
1489. — Die Tenehfedenen Orte Svie, ürk , 1. 354. — «Von rA stuM^iMm innewen-
bad, Suhbach, etc. ditr sehs jaren». 1296. S. Thora. Arrh ^
2. Saizbruhe, fr. sauce, dicke Brühe wie (.losener und Königshofen haben sungiht, sune-
Gallerte. — Bei jeder Mahlzeit erhalten die ygiht; einmal steht bei Kön , 865, suuigihL —
Mflnftereuioniei eine ganse oder halbe «siiK«». [ <Zft tmtekdim» ; «eft nmidUen», 1899. Münster«
Snnderlinfi^e, adv., insbesondere. Scherz,
1600. — «Ebbe ein houbct, ein horre oder
eine stat es sunderUnge dete (niiml. sich bes-
serte), . . . woltest du dich niit über die
sundetiing« erbarmen?» Uerswiu, 9 Felsen,
60. — • «Alle die artikel . . . nnd jeglichea
»mätrUi\gen . . .. 1.^:^1. Kön , Beil.. 983.
«Snnderscbatz, pccalium». Herrad. 188.
«Snndart, meridles». Herrad, 179. Sehen,
1600.
«Sunderwint, auster». Herrad, 178.
tei^Urt. Gtht, Gang, Sonnengang, Sommer-
sonnenwende. Scherz, 1602. Der Lokalaus-
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* »49 -
Arch., S Thom. Arch. — tSit\jehten: Not- ' that eine Perle in Essig, «das aupjß sie ansz».
lialden, U Jh. Weisth., 1 , 688. — •SingidlUm». | Geiler, Sünd. des M., A, 6 ». — •Supf das
1466. Goldschm. Zanft, 40. £to. • brügly and leg dich nider». Murner, 4 Ketzer,
Sonheit, Eigenschaft eines Solms, Sohn- iL, 1 a. — «Ein man, der in siben wochen nfii
scliafi — Christus sprach zu den Juden : gessen hat, allein über den andern tMg WM-
«ir meinent ir seient Siin Abrahae . . . ; die i ser gesupfet ...» Id., Gayac, 452. — «. . .
reht SlüfAe^ toi genqmmen werden von Noch- 1 sie za essen gent dem goaeh, — nnd lernen
folganjs:, und nit noch demFleieclinnclBlat». das zart vö^ly suiip^^n, — als werens kinder
Oeiier, Post., 2, 24
8nnk, mase., da« Teninken. YergL Beneake^
2, 2, 307. - «Do w urt ein mittftMelldier
mit den buppen». Id., Geoohm . E, 4 «. —
Das Hole «das zneret Icoehet ist, gibt man
anstatt der art7,nei za trincken oder suppen».
sunk- in den göttlichen Abgrund. Tkkvler, 118 Id.. Oayac. 418. — Die Flamme *supfft* das
(22). I Oel ans dem Doobt Adelphos, Fic, 151 ^
Siinlin ; «o« Sünltn stechen» mit seinem — <Supf die brü». Gersd., 79 b. _ «SiB
Feind, sich mit ihm versöhnen. — «Du will müselin, das $upfft sie in». Pauli, 166. —
ihm (deinem NSebeten) kein Widerker tbnn
nmb den Schaden den da im hast zugefügt,
und wiit aach kein ^Min mit im stechen,
das ir mit einander eins aeient»* Geiler, Post.,
3. 58 a. - «Selüd ir zertrenglet un 1 utieins
mit einander, so sollen ir logen dab ir ein
SüitUm mit einander steeben nnd eins werden».
Ibid., 2. 62 «. — «Es ist rin Wt^rk p^rosscs
Verdiencas, wen da im ^deinem Feind) nüt
gethon hast, nnd er ist dein Feind and hasset
dich, und du stiebest ein Süiüin mit im und
machest Frid das im der GroI abgang». Id.,
Emeis, 06 « ; Ev. mit üssl., 126 i>. - «Da
machten ^ie ein Sünlin mit einander, als geist-
lich Lüt ctwan tbnnt wider dcu dritten, und
Pilatus und Merodes wardent auch eins wider
Christum». Id., Ev. mit UssL, 149 i>.
Der merkwürdige Ausdruck erinnert offen-
bMT an ^nen alten symbolischen (lebrauch,
dessen Ursprung und Wesen ich aber leider
noch nicht habe auffinden können. Sünlin
kommt von Suone, iSühne, Wiederherstellung
d' - Friedens, der Eintracht; warum aber der
i'iimuutiv? Und stechen, weiht es vielleicht
•nf eine Sitte des Bitterthums hin? Oder ist
an den im Vocab. vcneto-tedeaco von 14 24
^Ziemaim, 420) dafiir angegebenen Sinn bara-
tat, Tanschhandel treiben, zu denken, so dass
anzunehmen wäre, die die ein üiünlin stachen
hätten irgend etwas als Pfand der Versöhnung
gvgen einander ansgetanseht? Vergl. Vtr-
ttechen.
Sonnen, sonnen, der Sonne aussetzen, nach
dem Winter, trocknen und auslüften. — «1
geh. die ornamenta sft «ittiMmis in marcio».
S Thom. Fabr.
Sannenkron, ^cu au soleil, eine franzÖsi-
ache Goldmünze. Ducange, 4, 496, 497. —
«Dm wett ich nmb ein tunnetücrün* . Mumer,
(ffuchin., K "
cHaioran . . . bq der nasen g:ehebt . . . und
gesupt*. .^delphus, Fic, 148 b. - «DOTOb ein
rörlein guppen». Eäthseib., a, 8
Sftr. Sehers, 1608. 1. Saner. — «Nie wart
so bitter noch so sure . . .» Gottfr. v. Str.,
1, 206. Etc. — «Es si im liht oder swer,
snsse oder «w». Tauler. 47 (10). ~ «Essieh
nnd sure spi^c i r f ir den siechtagen güt»
(für die Pest von 13-k'J). Glos., 117.
9. Besehwerlich. — Bs «enwil nieman nÜt
Sur lan werden». Tauler, 404 (70). — Hoch
steigen «wart dem menschen sure». Merswin,
9 Felsen, 94.
^ harf. — «Söst knmpt der frost mit
suren binden». Altswert, 70.
Svrfeln, schlärfen. — «Wann sie trinken,
so surfdn sie, es muss reissen das das Glas
krachet; ich wil nit lugen, ich hab f^^ehiirt ein
Ordcnsman also knellcn in deni I V nken».
Geiler, Narr., 50 ». — «Man timbt ander lüt
darmit, — wenn man so surfflH durch die
zen, — solch drincken g^ibt ein bös getön».
Brant, Xsoli., 110. — «Der ein surflct, der
ander üaaü't, der drit trinckt». Tuuli, 164.
Schmid, n21.
Surheilif^, sanersclicndes, finsteres Wesen
iiir Hcilig^kcit haltend. — 3Ian soll in der
Frömmigkeit das Mittel halten, «nüt zfi vil
surheüig noch zfi vil lihtvertig». Nie. t. Laufen.
Gottesfr., 186.
Snrlecben, säuerlich sein. — «Der Sur-
brunn, dieweil man in trinkt und in dem
Mund ist, so surlecht er wie Wein». Geiler,
Arb. huni., 107
SUrlecbt, säuerlich. — Rother Wein «der
ein wenig am geschraack aürlecht ist>. Adol-
phiis. Fic, 142 I'
Surouch, Sauerrauch i Bcrberis vulgaris,
Kirschl., 1, 27. — «Nim den roten Surouch,
>o mag kum sin. die Krebs werden tiiürwe.
Sannenwirbel, Cichorium Intybus, dessen i wenn von Art ist der Surouch vast starck
ßlame sieh nach der Sonne kehrt. Noeh fib« | nnd inessende. Ein Ding ste wie zehe, hört
lirli. — «Der dirte blfinie iler i>t blo, das i.st ' (hart), undewig es wi'«!!, brnclit man den
der sunnenwtrbei, der hat die eigenschaft das 1 8wroud% darzu, es wärt mürwe und lot sich
er sieh nfdfit gegen der snnnen, mid wen sA [essen». Oeiier, BUg., 910 b. _ tBerbeifs,
nydergot so ney*rel er sich otieli nviler». Vil- si/rour/o. ^ter^(i., SO 5' — «Korallen norgon in
liinger. — «Cicoria, solsequiuw, «ottu«»»»-^». 1 surauc/» erb.<^eien safft». Pauli, 166.
GKemd., 90*. I «Snronger, lippns». Herrad, lb<6.
8annnng, Subst. von sunncn. — «6 scIi SürH^nfT, sauer ans>eliondcr Menseh. —
dem sohnider die ornamenta zft blelceude noch i «Ein Thunke, Surset\ff*. Geiler. Narr,
der mmnunge». UlflL S. Thom. Fabr. I Soslieb, Atsnslleb, solch. Sehers, 1604. —
Supfen, Snppon. Snft' Ti sangen, schlürfen. Die Boten des Bischofs sollen «ieglichcs jares
eorbere. äobere, lö96 : gemere. — Cleopatra ; suüiohA botschaft t&n, mit des bischoves koste
Digitizcü Ly CiJIOgle
- 8W -
. , .• l»» Stadtr. Grand , 2, 78. Etc. — Der :
Meier toll «sweren mit mmKcAmi beseheiden I
Worten: fch n liulde . . .> Rosheim, 14 Jh.
Hanauer, Coastii , 271. — Es ist verboten
<daa man eUtsueliche rihter setset die wider
got und wider rcht lebende sint». Mio. v.
Basel. Bek Taul , 40
Süss, Sust, sonst. — «Nim alles Leiden
und Aagit . . . allein von der Hand Kotten
vnd Mtw TOD Ißemans». Geiler, Bilg., 84 1>. —
«I'u gest sust schier fillo Wuchen (in die
JurcUe), daromb wiltu jetzund me g^on».
Ibid., 184 b. Bte. — *8u9t mag vor got uns
klcidfin nicht — dan die guten wer ck allein».
Murner, Bad., D, 3 Etc. — Zuweilen,
bei Himer, aneb «wmt, i. B. Oeuohni., e. 2
Etc.
Snsz, so. — <6i gesellen lieplich halt dich
M«t — wie Theeene und Perithous». Brut,
Thesm., a, 4 _ . . Halt dich alsusjs —
da£ du (las mittel treffest». Ibid , a, 6 «. Etc.
Snsz, das Sausen. Saus und Braus, Jubel.
— «So sind wir dann das kind im hos, —
und leben frtttieb in dem «»•«>. Hnnier, 4
Ketzer, C, 6 l». ~ «Do lebt man wol und
schwebt im sus^». Ibid., F. 4 t. _ ,So lügt,
und setzt ein magt in das hus, — und lebt
als wol in freiem mm». Id., La(h. Narr, 64.
Etc.
SfUse, Sassii^eit. Scherz, 1604. — «Wa-
romb der bösz Geist den Menschen solliche
Süsse and Trost inseadet>. Geiler, Irrig Schaf,
D, 8 Ete. — Hie and da, bei Geiler, 8Q$-
mkeit.
SiUsemtttig. sanftmüthig. — Der Geist der
Milde «machet den mennben tOnrnSttf».
Tauler. 247 (43) _ j
Söst. S. Süss.
Siitte, Pfütze. Lache. Sehe», 1606. — «In
der «««all*. Epfig, 1388.
Swmi, maee., BaehsdiweUe. — «Uf den baeh
nidewendig des tiwaUes». Geispolzhcim, 1426.
— «Am obern swal». Oberehnheim, 1370. —
«Obewendig des swalles*. Rosheim, 1418.
Swalra, masc. .Schwalbe. Scherz, 1606. —
«So brütelt jeder swalme sin cige». Cour. v.
Daakr,, v. 144. — «Da Tobiae dort lag und
oben offen was, da scheiss im ein scbwartzer
Schwaim in die Augen and er erblindet*.
Geiler, Ev. mit l'ssl.. 119 ^> ; Emeis, IB b. 38 ».
£to. — «Ein achwaim sol uns keinen sam-
mer maeben». Horner, Eon. v. Enfl , 988. —
«Des tags die schtoaltnen jung uff jn macheD>
(auf den Bildern an den Kirchen). Ziegier,
Begleter, a. 8 b.
Swanz, Schleppe am IRock. Scherz. 1459.
1606. — Gottfr. V. Str., 2, 102,' nennt Maria,
sonderbar figürlich, «der seiden swan»; —
«Die natnr hat den frawen kein schwants ge-
ben, 8^ machent in aber ciu sc/twantz auss
tlkeb, der in hinden nach gang* . . .» Sie
«sammcnt mit dem schwanU die Hoch von der
erden>. Guldin Spil, 67. — An den Stutzern
«schoavet man den lieben «ieaiif». Altewert,
62.
äwapptshnetze, geschwätzige Dirne. Schern,
1400. Vergl. dwogpän» — «Keine «iM|>pel-
metes noch murmeldine^ die ein merentragerin
i8t>, gdiSrt In «dn Kloster. Claae ▼. Blov.
Swattichen, Schwattigen. Schwntticfien,
iscbwatteln. schwauiica. Scherz. 146U. —
Gott bat dae Hau tarn Grdnen-Wörth «dicke
gelossen swattichen tjnd swankcn und vil
grosser frömedcr trucke daruff vallcn». Nie.
V. Laufen, ras. — «Wenn schon das Gewitter
ond die Ungestüme gelit» so »chitmttiget noeh
denneebt des Waeier . . . Ton dem Gebott
des Herren do ward ein grosse Stille und
Heitre im Mer, on alles SehieatMeH». Geiler,
Post, 1. 88 b. Et. mit UssU 81 •, dieeelbe
Stelle, nur sfntt ^r}nrattigen, schwatgen —
«Fluctuatio, schwaitichen . . . Die Menschen
in denen die Welt wület und beladen seind
mit weltlichen Dingen, die schxoattichen al-
wegen und seind unstet». Id.. Sünd. des H.,
70 — Ks ward im Mc*:r «^rosz scAtOO-
tige» nnd gethöne» Bingm., Casar, 115 K
Swebel, Sw«f«l. Swebelte«n, Swebelriniir.
— Wenn Nachts, bei Feuerlärm oder Auflauf,
die strassb. Zünfte sioh versammelten, wur-
den in *Swebel- Swtfdi$en» , eisernen Pfannen,
•Svteöel S'ut'felringe*. d. i. Rin^e von Schwe-
felfaden und Pech, Pechkräuze, angezündet.
Letztere hiessen auch einfach Schtoebel: der
W&cbter anf dem Mfinater soU «oexatrecdcen
ein bnmenden «««bei*. Swt^MauM irar der
Stadtknecht, der die Stoebdisen des Ammcisters
zu besorgen hatte. 15 Jh. Alte Ordn., B. 18.
30. Tooherzonft, 62. 68. Kdn., 756.
Sweige, Schweig, fem., eig. Viehstall, Mel-
kerei, dann Weide, auch Heerde von Rindvieh
oder von Schafen ; nnr die Gmndberren hatten
das Recht, solche Heerden r.n besitzen. Die
Schweine gfehörten nicht zur Sweige Scherz,
liHl. — «Con-^regatio aninuiliuni non aran>
tium, quae vulgariter dicitur ein tuteig«»^ S.
Pült, 14 Jh. WOsA., 6, 889. — Zu Oberberg-
heim kann der Abt von Murbach «ein sunder
siveige haben, ehe er wil, und niemant me>.
14 Jh. Ibid., 4, 188. — «So sol do nieman
han enkeine sweige, wann min herre» (der
Abt von Murbacb). Bühl, 15 .Th. Ibid., 4, 125.
— Die Aebtiesin von Holicnburg «sol ir
sioeige hie han ussgonde». Ingmarsheim, 15
Jh. Ibid., 1, 760 — Die Acbtissin von S.
Stephan zu Strassburg «mag ein schweig mit
Schafen han zft Limersheim, ob sie will». 15
Jh. Ibid., 5. 418. - «leb beb andere Sebof,
die do nit seind von disem Schofstall, von der
Pferch oder von der Schweig oder Herde».
Geiler, Post., 3, 16 a. » «Sit vdllend Beb
förchten kleine Sihweig, wenn es hat gefallen
meinem Vatier üch zu geben das Reych». Id.,
Irrig Schaf.
Das Yocabul. von 1489 hat Schway oder
Sehwayerey, armentum. S. anch Frisch, 2, 940.
Das Wort hat sich in unscrn Gegenden er-
halten in den Ortsnamen Schweighausen,
Sehweigbof. Vor dem Fiaebertbor, bti Strassb.,
w aren zwei Sebveigböfe ; Silbermann, Lokel>
gesell., 154.
Sweigerie, so viel wie Stoeighof. Sehen,
1607. — Ein Kloster hatte «wo! ein vierteil
einer milcn wegeb eiuö sweigerie*. Märlein, 9.
I Swelgliof, Hof wo eine Siotig« nnterbaltea
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wird, «onria armentaria». Honan, 14 Jh. Ha-
nauer, CoBsÜt., 17d. An violea Ozten, 18 Jh.
Q. f.
Sweigkftse. Scherz, 1607. — «Casens ar-
Iientalis>>. Honan, 14 Jh. Hananer, Constit.,
173. Der ächweighof war zugleich Käserei j
lUe Sweigkäse wann die da bereiteten Käse.
— Deo Fronrtschern von Eb(>r!*hpim po)1 der
Abt «gebcQ vier wissü brot und vierteil
wines unde zweine tweiekese». 1320. Weisth.,
1. 668. — Die neueingesetzten Baunwarten
gebcu dem Meier «vier wisse brot und einen
sweigkese and ein vierteil wines*. Bllsheim.
15 Jh. Hanauer. Constit., 286. Etc. — «100
stoeigkese gent 1 sch.» Zoll. 15 Jh. Alte Ordn.,
B. 13.
Sweigrint, Milchkoh und zu mästender
Oohs. — Die Aebtissin von Niedermfinster
hat zu Sermersheim «zweUi sweigrimler». 1286.
Hananer, Constit., 39. — Dieselbe soll «han
zwelf Mweicrindere» zu Kogenheim. 14 Jh. Str.
Bez. Arch.
Swein, masc, Schweinheerde. Jiiar der Herr
kann eine beeitzen. — Zu Silrelsheim soll
gehn aus dem Huf des Abts von Ebersheim-
jDünster «ein »wine^ unde sol anders nieman
haben dekeinen, und der «wetee sol gnn se
wnlde nnd nüt /.e velde>. 1320. Weisth., 1,
686. — Die Aebtissin von Niedermünster hat
stt Sermertheim «einen $toein ; wIrt eekerene
hie, 80 sol si ririzig swin drie tage %'or in-
senden*. Hanauer, Constit., M. — Die
Aebtissin von Brsteln «aol hnben ein swidem
atoein ob sB wil>. Vol^elsheim, 14 Jh. Wefsth.,
4, 167. — Der Hof von Entzheim «soll haben
ein $thwein*. 1468. Han., Constit, 889.
Swcnkel. — 1. Der Schwenkel am Brunnen.
— «4 bell, um ein burmtoenkel: 1416. — «6
seh. von dem bummn^tteaihi sft maehen».
1487. S. Thoni. Fabr.
2. Schlagbaum. — «Der uf der warten bi
5. Arbognst, wann er höret die grosz glock
klenktn , so sol er sin serre oder schtren-
kel abelosson>. 15 Jh. Alte Ordn., B. 30. —
«An dem swtnkel*. Fridolsheim, 14 Jh.
Swor, Schwer. Scherz, 1609. 1. Geschwür.
— *Swer, sanies et tabes». ilcrrad, 183.
8. Sehlners. — «Sinre mfiter stctr m groz
was an irme herren . > Eh. Pred., 1, 192.
— «Keins mit dem andern hat ^edult, — oder
mitliden siner «dkteir». Brant, Nsuh., 94.
3. Schwere. — «Das sint der Tütschen fule
Sachen, — wann sie Jjoreuzen keller machen,
— der in deuu nfllreit nach der achtoer».
Murner, Nb., 153 «Schenck in tind trag-
uns nach der schwer». Ibid., 222 (isü schwer
eiBor tragen kann). Der betrunkene Poly-
phcm «leert sein hnabt liin na<^ der »chwer:
Id., Virg.. J, 6 «.
4. Besohwerd«. >- Ihr Fürsten, «nembt zu
hertzen die jn'ossen schtper, — holfft dodi
retton göttlich eer». Braut. Layensp., 169 >>.
b. Mit Schwere, heftig, graviter. — «. . . des
w»rt er da er/arnet schon, — das er mit
schwere braut darvua». Murner, Virg., q, 1 b.
Swerde, Schwere. Last. — «So blihofc die
barde in irre swerdf. Tauler, 407 (70).
sich Swesters, sich als Schwester aut-
nehmoii Inssen. Scherz, 1609. — «Bfn jeglieh
por*«one ... die in das hus kurapt und sich
darin siccstert . . .» 1455. Beginenhaus zum
Gürtler.
Swetzereht, schw atzhaft. — Eine Be^ine,
die «zü vil sweUerthte oder ein klappereriu '
were . . .* 1330, Gotteshaus der Sesselsheim. (
Swibeln, Schwivpeln, Sehwippeln, tau-
meln. — Der Drache «zb »toibdien began».
Gottfr. V. Str., J, 125. — «Dir schlottert das
Hirn und du schwieplest und dürmlest nmb die
Wend». Geiler, Bilg., 155 b, — «Das er nit
USB den Geboten Gottes schwiepel, aber das er
im Weg recht gang». Ibid., 163 K — «Werest
du gesund, du liefest um sf^wippdm als weit
lit g'antz Stat wcr>. Id., Sünd. des M., 17 1j.
Öwiger. 1. Fem. Schwiegermatter. — An-
dromache entbot «irms sweher und irre
siciger, das sü vergchent, das er (Heotor) n£t
zh Btrite kerne». £ön., 293. Etc.
9. Hase. Einer der einen zum Sehweigen
bringt. - «Eine schar der tüfel, die heissent
swiger^ die hant vü manigen menschen» stamm
gemacht. Eis. Fred.. 1, 226.
Swinde. geschwind, heftig. — «Sic bn^nin-
den vil swinck — Beden ze sinen dingen».
Qotcfr. V. Str., 1, 115. Sie «kunment ln
grosse Stemels hekorangie». Tanler, 178 (ßiy,
£to.
Swines, QMwineii, Sehwinen, sehwinden.
Scherz, 1610.
1. Abnehmen, tabescere. — «. . . Der achwi-
tumden, das ist deren die do hatten die «cAiom
nende Sucht, die do abnoment and schtvintent
als denn mcngem ein Arm oder sost ein
Glid iekwmt oder abnimmt ,> and wen eim der
Buch gross würt, das nennt man OUeh softtw-
nen». Geiler, Post., 2. 26 a.
2. Ohnmfiehtig werden. — «... alsos ^
swant ir an der stunt». Gottfr. v. str , l, 22.
— «Sie viel do zft stunt nider und geswant ir».
Nie. V. Basel, 172. — «Im geschtooHt das er
niederfiel». Geiler, Sund, des BI., 40 «. —
«. . . Das er darnider fall uff das Ertrieh als
ein gutihmnimitr». Id., Irrig Sehnf, F, 2 b.
TaberiiP. S. Taverne.
Tadem, schwätzen. — «Wo ein Klapper-
mann ist, wan der ob Tisch bei den Leuten silat,
so redt er on Hnderlass und es ma^ nicmant
vor seinem tadern zu kummeu». Geiler, Sünd.
des M., 75 «.
Tading. S. Tf-gcding.
Tädingen. S. Tegedmgen.
Taverne, Taberne, tabcrna, Weinshana,
Wirthshaus. .Scherz. lülH. — Wein «in einem
kellere uder tavtnun verkuffcu . ..*. 2^^Stadtr.
Grand., o. in6d., 2. 208. — Zn Sirassb. SoU
kein Geistlicher «denheine tnvemen noch win
veile haben». 1314. Kun., Beil., 970. — Der
Vogt von Niederranspach «hat die tafer»'
Wirtschaft und Weinschenken ... zft verlihen».
15 Jh. Burckh., 167. — Bei dem strassb.
Digitizcü by G».
- 3» -
Pndisrerklosemr «olton Ireine «triii«klifiier «nd
tabemen uffgerichtet> werden. .T. Meyer. —
Viele habeu keine ftudre Kirche &U «die tabem
und die kfiehlii». Galdtn Spil, 47. — WasMr
in Wein macht diesen «über sich steigen . , ;
dohex acht ich das der wein in den taberncn
m«r troneken maohl . . . dan andenwo, w»n
ich bfesorg das der bach zu zeiten zu nach
bei dem wirtsh&oi sei». Fries, 4.^ b. — «in
der herbei^ oder tabem der oronen in SeUet-
Btat.. Zell, bb, 1
tTaToraer», Wirth. Münster, 1389. Als.
dipU, 9, m Tdrklielm, 16 Jh. Weiefh., 4^ S09.
Tagen. Scherz, 1616. 1. Den Tag beginnen.
— i>ie Sonne «fahret hie». Gotöi:. v. Str.,
1, 116.
2. T&<x werden. — «Ez taget mir leider selten
nach dem willen min». Reiiini. v. Hag , 1. —
E> «rersooli sich das i:ebct so lange untse
das es tagete». Nie. v. Basel, DM. — «Hörne
so es taget». Id., 238. Etc.
3. Einen Tag festsetzen. — «Nik bereiten
alle sich — Als in von hovc was getaget*.
Oottfr. V. Str , 1, 198. — *Dagt sie im oder
berieffet in . . ., das er nit uszbelibe bi lib
und leben» Mnrncr. (renchin., f, 1 t>. — «Sie
hat im uff ein stund getagt, — zu ir zu kum-
men zugesagt*. Ibid., x, 2
4. Vertagen, Frist geben. — Wird ein»Hub-
gnt «in 8 tagen nit empfangen noch dotor
fiand, so soll daruf getagt werden 6 wochen
und dri tage». Griesheim, 1840. Weisth., 5.
449. — Zahlt einer seine Zinse nicht, «dem
soll man tagen uf sin güt . . .» Wird «dem gbt
z6 dreien ^gen usgedagt, so soll der meier
es ziehen*. Sermersheim, 15 Jh. Ibid.. 5, 407.
— Den beim ersten I'ing abwesenden Hubern
*daget men über 14 tage». AdelsJioffen, 15 Jh.
Bist, de S. Thom., 332. Etc.
b. Einen Ta^' hüllen, um etwas zu ver-
handeln, prooessieren. — ^lorgan «erwarp mit
alter not — Das es getaget wart nnder in
ZV e: 1 - Umb ein jaifridc . . » Gottfr. v.
Str., 1, 8. — «Von den narren will ich ouch
Sagen, — die in jeden saeh want tagen*.
Brant, Nsch., 70.
Tagener, T&glöhner. — «... nit wamement
das der Hnsvatter die mfiieigstonden Tagener
ai^eschnawet hat». Geiler, Post., 1, 30
Tagestem, Morgenstern. Soherx, 1619. —
•Tßgestenie, Incifer». Herrad, 179. —>«... nf,
als der tagesteme, p-i nc . .> Gottfr. v. Str.,
1, 7. — Strassb. Personenname: Joliannes
Dagntem^ Bathslierr, ISSft. Ete.
Tafi^ewan, Tajfwon. Scherz, 223. 1619.
1. Arbeit eines Tages, und der Lohn dafür,
Taglohn. — «Vier dagewon sft meipende omat».
1886. S, Thom. Fabr. — Als man, 1385, zu
Strassb. bei dem Kaufliauü den Krahnen er-
richtete, gesohah dadurch den Fassziehem
«ein übel tagetoon, daz in der nutz ohi'iti;^».
Kon , 745. — «Ich hab jetz meinen Jagwen
wul \ üibraoht, ich stand wol, Iclt bin neher*.
Geiler. Jrriir .Schaf, E, 1 b.
2. l'ruütag. — «Üpera rusticorum, vulgariter
dagewan nuncupata». 1234. Grand., 0. ined.,
3, 331. - T»i<iii .\bt von Kbersheiinmfinster
Süll jede» Haub dreimal im Jahr «einen tage-
«wm tön». 13S0. Weisth., 1. »89. - Der Abt
von Münstet «Ittt das recht das ein jegüch
gesessen man 80l im tAn sinen Uigetoan*. 1339.
Ali. dipl., 2, 164. — Die Lehner gewisser
Güter .^nii [it alle wuchen icglicher einen
tjMwan t&tt harin in den bof». Tdrkheim, 14 Jh.
WeiBth.» 4« 906. — «Jeder Mber. so 4 rois
hat, ist dem amptman ein /rontoioen schuldig».
Solzbaoh (Soppe), 16 Jh. Ibid., 1, 7a. Et«.
— Während eines Wassermanireb sv Slrassb.,
wurden Arbeiten verurdnet, wozu «men<;liph
tagetoon tftn sol, hohe und nider». Wer ihn
nicht selber thvn ksan, «der sol 10 ^ für ein
tagetoon für sich selbs geben». 16 Jh. Alte
Ordn., B. 28.
8. Feldman, was man in einem Tag b^
arbeiten kann. — «Ein halb Uigewen mattan».
Eckbolsheim« 1899.
Tagewatter, Taglöhner. — Unter andern
Ausgaben ist auch die far den •tagewemir**
Conr. V. Daukr., v. 465.
Tageweide, Uebersetsunff von diaeU, das
den doppelten Sinn hatte von iter nnios diei
und pastus, refectio. Ducange, 2, 837. — «Über
walt und über beide . . . zwo tagetoeide».
Gottfr V. Str., 1, 228. — Während der Schlacht
von Mühldorf, 1.H22, war Herzog Lütpolds
Heer «kume eine tagetoeide» von dem des
Königs Friedrich entfernt Clos., 68. — Die
Stadt Ninive < wab driger tageweide wit*.
Kön., — «40 tOMweid* von B«|]ilehem>.
ibid., nfo. Etc. — «Eine fifemeine pcniteocie
(Wallfahrt), die do waz drier tageweide lang*.
Nie. V. Laufen. Gottesfr., 173.
«Dietten des gewunten, dR.s ist das regiment
und Ordnung der tagweid mit essen, trincken,
schlaffen ...» Brunschw., Chir.. 41 b« — «I)er
siech mensch werd beschirmet vor dem
schmertzen mit guter tagtoeid und ra . . .*
«Gebent jm ein subtil regiment oder looiMid».
Ibid., 64 fl. 96 b. ^
Taghaltnng, Tagleistung, diaeta, Diät. —
Murner, Gayac. 471.
Tagleistung. — «Auch würt verbotten durch
dies Gebot (du sollst niehtstehlen) aller Wucher,
alle falsch Ratgebuiitr oder Beistand und 7sy>
letsiamg». Geiler, Dreieck. Spiegel, CO, 3 «. —
Sinen Tag MMm an dnem gewissen Tag vor
Gericht erscheinen. Tagleietung, Process. lu
der Schweis ward der Ausdruck zuweilen für
die Znsammenknnfk der SUnde gebraucht
Frfsrh, 2, 360. S. auch Scherz, 1619.
Tagung, Arbeit eines Tages. Scherz, ldl7.
— «Bin iegelleh dagunge 20 jf*. 1488. S.T^om.
Fabr.
Tagwetten, das Tagewerk thnn. — «£r ist
unser Herr, aber wie wir im M tagmUm
UTir] M Dienst thun. also gebend wir im feie
Xuecht*. Geiler, PosL, 3, 16 «.
Wette, mittelalt. vaditm, wovon das frans.
gagc. Wettn;. "ich verpflichten, s'eni^aLrer;
tagwetten, sich für die Arbeit eines Tags ver-
pflichten.
Talang, den Tag llang, den Tag hindurch,
jetzt, sogleich. Scherz, 1622. j.S. auch ToU. -
«Ob ich von hinnen . . . talonc desto se sdÜs
ge>. Gottfr. v. Str., 1, 688. Ste. ~ cSage tt
taiangl» Märlein, 19, %
Digitizcü by Google
86S —
Tvät suuie., Wald. — tSo dm g»wlM«r
lanffet an — von den bergan, hin in den tta»».
Jiuraer, Virg^ K. 3 K
Tuid, TnadniSre, Loge, nngse. SelimeUer,
1, fiOi». Eines der Argumente der Katho-
iiselieu «iiit der gemein DarU, es hat lang ge*
wert, dammb iits recht». Oapito, Treger, G,
4 b. — «Lagen und thandt» Wurm, BaL, e,
4 t>. _ «. . . ir eigne troom und tandkitäretf .
Zell, g, 2 0. — Das Wort Oettes «nnr für eine
tandtmär halten» Ibid., x, 4 — «Sic haben
mir von tanätmar gesagt, and nit vun deinem
geents». Brnnfels, Anstoee, 6 — «Die seit
ist 7.U kortz, yeder dantmeren zu besichtigen».
— «Ein idndisch, ungewiaz, gottlose datU-
«ler». Cnfito« Treger, B, 1 0, S b.
Tanden, Iflg-on, dummes Zeug reden —
«Die Tütschen so kieius verstände sind, was
nen jnen vorspilt nnd dtmttt, des glonben sy
glich». Karsth.. bb, 1
Tannfleht, maso., Fichte. ~- «Das sieht man
wol an den Eiehbanmen und am Tfmnfiehte».
Geiler, Arb. hum., 26 K
Tap»', Pfotp Ronecke, 3, 14. VcrK' Thip?.
— «Km kat/. hat einen glatten pulg, iiuii
tapen . . . nnd lang scharff negel under den
linden tapen verborgren» Karsth.. aa. 2 "
Täppelweib, Toypel, ilurc. - «Dero pfaf-
fen» gewinnt «das Üyipelwei6> ab. «dem täppel-
wtib der h£ftan • . .» «die toyfd». Qold. Spii,
68.
Tarrisdecke, von terraz, tom», terrasse,
Erkor, balcon : Teppiche, die man über die
balcuuä deckte, zum Schutz gegen die Sunne;
überhaupt Teppich, Decke. Schwerlich, wie
Gödecke, 87, meint, von einem Stoff aus Arras.
— «... zeug zu rosz, — von gold und Silber
geurachtet gross, — tarrudecken. gärtel von
fjold». Murner, Virg"., c, 4 a (pulohrosquc ta-
pt'tasK — «Drie rock hat einer odi-r vier, —
das ful fleisch sie schier er.stecken, — wie
rö*«>cr ander tarrisdecken*. Id., jS'b, 87.
Täter, b. Tattder.
Tatteler, Täler, Tartar, Zigeuner. Scherz,
1624. S. auch Datt. — «Heiden und ketner
uud tatteler und Juden». Gebete, 14 Jh. —
«Türcken, thäter, kriechen, Juden und hcidcn».
Zieglcr, Büchlin, E. 3 «. — Zell, s, d «Tür-
cken. Juden und tartarcn».
Tauberich. TonbMiob, Üaoberieli, Dob»>
rieh. 1. Ein Tauber. — «J»er Herr warf QSe
ein Teufel, und der v, m stumm und ein Tw-
herkh». Oeiler, Post., 2, hS a. — «Do ward er
(Zacharias^ tn eim Stummen und dari^n tu
eiin Tobt:Tüh, also dan er weder reden auch
hören kant». Id., Ev. mit UssL, lüH l>. Etc.
2. Thür. Narr. — »Das macht dich nit zu
eim iJaubench oder z,u eim Narren». Geiler,
EiMls, 26 a. — «Wann sie dann . . . »ich
grosser Werck und i,'-rüs.-Ncr Uebun? fin haben
genunnnon, da.'^ i.ie /.u Dobct tdien werden . .
So wissen sie nit das sie als gants verderpt
teind». Id., 3 Marion, 88 K £(e.
Tauf. S. Touf.
TäaiFen. S. Tauffm.
Tange, Fassdaube. — «Ein Fass das nn der
Sonnen Ügt und ericchet, da teilet ein iieil
herab, da der ander .... ein Titg üilt hleher,
die ander dürtt in» Geiler, Bros., 2, 66«.
Tegeding, Teiding, Teding, Tediug, Tho>
ding. Sehen, lOM.
I Thun, Betragen. — Treger sucht Unei-
nigkeit zu stiften; denen, die die Wahrheit
neeh nleht erkannt haben, «ist soUieh tädinff
ein stereknng irer irthnmb». Capito, Treger,
G, l 0.
2. Yerhandlnng, Unterhandlung, Rede, Ge-
schwätz, Vertrag. — *Tagediuc. indüciae».
Herrad, 1^1. — «. . . vil harte unnützio tei-
ding». Gottfr. V. Str.. 1, 95. Etc. — «Do nam
er euch tegedinge* (Vertrag) C!os.. 140. —
«Er wolte keinen friden machen noch dedinge
s&chen». K9n , 2i)7. — sie kamen «umb te-
drtnqf wegen». Ibid., 683. — 'Teding und
ubertrag.. 1461. Hist d. S. Thom.. 438.
Etc — «Ambrosius macht ein lange Theding
davon». Geiler, Emeis, 17 b. — «Wer ein
lauge Tcding wil hau, der sihe die Lerer au».
Id , Narr., 188 ~ «Mach wenig Tading^ es
ist Jetz nit die Zeit zu disputieren». Id., Post.,
i, flÜR _ «Sie äind gauckelecht in Worten,
ire Reden habent kein Tapferkeit noch Ge-
wicht, aber sie treibent gut Schwenk nnd
Tading». Id., Selenp.. 161 Etc. — Der
strassb. Rath findet dass das dem neuen Bi-
schof zu gebende Oesehenk «oss etwas thäding
beträgde oder ander harbroehter gereehtig-
keit Äfferwachsen wer». Brant. Bisch. Wilh,,
262. «Die lugen und unnütz teiding der
poeten». Wimph., Mirand , 9. — «Du seit nit
annemen unnütze läding* (2 Mos. 28, 1).
Pollio. B, 1 K — «So predigend jr ans nichts
rechts dann fiwiwdheRfdA'tif*. Dial. B, 9
Die h. Schrift ist «jaen BtgtjfmiMmg: Ca-
pito. Treger, H, 4 ^.
Tading, fQr Tageding, QeriehUtag, Verhand-
lung. kunimt schon bei Konrad von WUrzbiiig
vor für Geschwätz. Troj. Krieg, 131, 189.
8. Ganz allgemein, besonders in Zasammen»
set/nng, so viel wie Zeug, Dinge. - «Man
gedenkt keiner Erberkeit mc, kein franini
Biderman mag Jets statt haben, es iet Leekerei
und Buheniäding umbendninb^ eiler. Post.,
4, 88 - «Kein Frow sol lu kein Münch-
klester gon, es ist Inter Bvimtäding». Ibid.,
1. 24 •': Narr , 44 b; Emeis, 66 " Eu. - «Die
Mann soUcnts in cerlichex Weg ersuchen
weder in Beliehen GackeUAMnifiit^ in Kleidnng
nnd Ucppigkeit». Id , Post., 2, 37 i>. — «Das
ist WeAertädkkg^ sol in Klöstern nit bein».
Id , Selenp., 884 - «Das Ding seind ir
schuldig zu wissen, es ist nit Tiegtnentheding*.
id., Bros., 2, 60 •* (eitles Geschwätz). —
«Soliehe Speigtädiug mosst du leiden und
warten sein, wenn du di<"h nii hehntsamlich
haltest» (v'ou i:peien, Schni.iiiung.. Id., Selenp ,
204 — «Das ist ein uibertäding». Brant«
Nsch., 60. — «W^olt got das alle wibsche man,
— die wiberdeding griffend an, — der mosz
an sehfittern mfisten gan». Mumer. Geuchro.,
m, 4 b. — Es «sei bttbenUding mit den orden».
Id , Luth. Narr, lOö. — •Bubemkümg*, Id.,
Kon. V. Engl.. 906. — Manche behaupten daes
die alten Aulnren «des merteils fahlen von
iren abgoiteru, auch anderer narrenteding,
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- H64 -
nnd kein warheit beschreiben». Singm., C&sar,
3
4. Tädiiiadtut^ Sohiedsriehter. — «Die fal-
mImb TMingUU. es sei ein Sfteb wie geneht
lie nröll, sie kiinncn sie machen das manilMiBt
•ie sei aogerecht». Geiler, Arb. harn., 24
— «Bs möeht aneh ein soUoh gerieff von mir
Usgangen sein . . . das ich . . . durch (ä-
dmgslettt wer absolviert . . . worden». Zell,
b. 2 b.
Teg«dingen, Teidingen, Tediugen, Tedi-
gen, verhandeln, unterhandeln, fibereinkom*
men, überreden, eigentlich als SchiiHlsrichter
riohten. Solierz, 1626. — «Da teidii^at one
not». Oottfr. Str., 1. ISA. Eto. - Wird
einem Huber sein Out entzogen, so kann er
nach Jahresfrist *tegedingen mit dem meier
60 er beste mac umbe sin hftbe» Lebenn,
18 Jh. Weisth., 4, 2ß4. -- « . . Sü hettent
getedmget noch sime willen». Clos., Bl. Ete-
— «Do ward gedeäiget das Theodosius das
rieh a^n*. &ön., 997. Etc. — «Wie der-
selbig senedlieb man geiädinget mit dem
vo^n, also sul er mit allen überein sin»,
üiidwilier, 1394. Weisth., 4, 69. - «. . .
st bettent in dinre noehgesehriben snehen zt
tedingende nnd /.ft rehtipende». 1402. Cod. dipl.
S. Thum. Etc. — «Lass dich niemand da-
TSU iäimgeH». Geiler, Schiff der Pen., 108 >.
— «Der oantsler decUnget in den Sachen, nnd
macht den vertrag . . .» Mnrner, Genehm.,
f, 2 — «Als ich meint er (der Atlvokat)
UtUgt mir, — do blib er dinn, ich vor der
tbfir». Id., Sebelm., d. 5 ".
TeiK. adj., von Banrafriirhten die zu faulen
anfangen. — «Uan darf uit die tetgen Biren
sneben in dem Saek, men sieht es an dem
Sack wol w» sie seind». Geiler, £v. mitUssl.,
145 tJ.
Heute n Strassbnrg: deigeekt.
Teiltuimkeit, participatio. — «Gantze teil-
samkeit des lidendes unscrs herren». Tauler,
428 (7 1).
Teisem, DeiHeme, öaaerteig. — «Wenig
Tei$am verderbt den guitsen Teiek». 1 Cor.
5, fi. Geiler, Arb. hum., 130 — »In der Hll^^tic
mu.ss kein Teiaam sein.. also bui^uit sein
der saner Tei9am einer bösen Meinang in dem
Menschen der zu dem Snnement gnt». iJd.,
Bros., 2, 60 Etc.
Teissol. S. Tiessel.
Telben, graben. Scherz, 1R29. S. auch Delbm.
— Papst Sergius liess.«Formosum usser dem
grabe telben». KÖn.. .516. — «Zft Bruntzebach
. . . daip man noch »Uber». Ibid., 679. — «Do
thilbaa die ewene ... das grap nf». Ibid., 711.
— Das Chor der Kirche /iini ('inincii-Wurih
wurde «abgebrochen und usser dem gründe
ftetolben». Nie. v. Laufen, ms. — «Der heilsame
ebendigc quelhurne in (.lesiO^liert/fTi mit dem
scharpffeti sperc (jctulbcn \v;trt». i'hius v. IJlov.
— «Von dem stocke im garten usz zü'tdfte«».
1446. S. Thom. Fabr. — «Eime knehte der
löcher talp die bracken darin z& setzen 2 seh.»
1441. Ibid. — Er Hess «einen graben . . . teiben».
Aingm., Cäsar, 67 b. — «... ein hafen gedolben
oder gegraben in eim ömefsahvlbn». Brnnsehw.«
Diit, 601». •WnrtMdklber». Fries, 16 >.
Tempern, temperieren, missigen. Seherz,
1629. — Würde die Sonne «nüt getempert mit
den wolcken, sü verbrante krat nnd gras».
TUler, 894 (67). — «Dan werdest ett aleo
wol getempert und alle ^resast». Tauler, 41 (8).
— «Der luft was wol getempert». Kön., 244.
(m Glossar, 1088, falBeb: riehtig miseben»
nach Benecke, 29.
Tengein, klopfen, schlagen, durch klopfen
schärfen ; heute nur noch für die Sensen ge-
braucht. — «Der smid sol zt den drin oebten
den pflügen alle jre ysen tengdny und sol
nienmut ungetengelt ze acker varn». Ohnen-
heim, lr> Jh. Weisth., 4« 239. - «Die leate
(enotoi, qnetseheii, tmeken ...» Zell, g, 8 b.
Tengerferlin. — «Etliche nemen den Klös-
tern das ir ab in Fressen und Saufen, sie
gond von einem Ivloster zu dem andern, als
die Denigerf erlin, sich /m füllen, und kummen
ettwann fünf oder seolis Demger zusamen».
Geiler, Bros., 2, 14 h; 1,59 b. — «Item ist nit
Not das man Hand, Fliegen und TengtrftrU»
auf die Boebseit lad, sie Inimment on das».
Id., Irrig Schaf, D, 1 — «Der Mensch ist
so grüssbar bei den Leuten, tat sich umb.bei
jederman, wie ein TtitgerfeiUn*' Id., 7
Scheiilen. K, t I>.
Tengerferlm sind S ÄntOttsferkel. In unsem
Gegenden sagte man gemeinlich, statt S. Anton,
S. Theng; 80, oft bei Humer, Nb., Schel|n.,
Luth. Narr: «Wie Jacobs Beug, Foultzen
j Gred . . .» «So wil der Titenger (.\ntonier)
I haben sUw». Uhai^ ist wahrsoheialich das
I verdorbene fransösisebe Antoine; die Antonier
waren ans dem südlichen Frankreich ge-
kommen. Nach Schmeller, 1, 86, war ein
Tengerferlin «ein privilegirtes Schwein, deren
im 1') und 16 Jh. in verschiedenen Städten
Deuisclilands, z. B. in Mcnimingen, Kegens-
burg, u. s w., auf Kosten der Gläubigen zum
Besten des Klosters S. Antoine im Dauphind,
unter Aufsicht eines Antoniermönchs, eine ge-
wisse Anzahl gehalten und gemästet zu w erden
pflegte». Nack den Geiierschen Stellen zu
sebUessen, seheint sieb, im Elsass wenigstens,
die Sache anders verhalten zu^haben. Zu
Strassburg existirte ein Antonicrkloster nebst
ebiem kleinen Spital; ohne Zweifel wurden
bei uns die Schweine nicht zum Besten des
Stammklosters im Dauphin^ unterhalten, sun-
dern zum Besten des Strassb. ^Hauses ; im
Interesse des Spitals, der mit diesem verbunden
war. hatten Klöster andrer Orden, wie es
scheint, die Verpilichtung, die Thiere^eine Zeit
lang zu ernähren] aus einem Kloster kamen
sie in ein anderes, bis sie blnrelebend ge-
mastet waren. Sie wurden von den jLayen
erbettelt oder in Folge von Gelüluien «ge-
opfert», man schenkte aber nicht immer die
besten : «sie thunt, sacrt Geiler, als die die
S. Vcltin pfistzige Hüner und S. Anlhengen
böse Schwin gcbcnt». Post., 3, 66 b; 4, 80.«;
Ev. mit Ussl., 192 Ironi.'»ch vergleicht unser
Prediger mit diesen auf Unkosten der Klöster
gemästeten Schweinen. Leute die sich überall
einfinden und einschmeicheln wo es Gelegen«
heit gibt gratis gut an essen und ni triueB.
1 TeM, mas«. a. neutr., Tenne. Oewine
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— 866 —
M^aaehen sind wi« solche «die ein tentu
maehen sfillent • • . ; das ist denne also
schornechtig und also hogercht . . .» Taulcr,
173 (31).— «Von demme Unne z& machende,
4 selL» 1896. 8. Tbom Fabr. — «Von eime
nüwen Unne zh machf^n». 1441. Ibid. - «Pas
temi», Revier Strassburgs, 14 q. 15 Jh. cia&!>ea-
namen. Iii. — «Das wer ein toreehter Bor
. . . der do wolt Hie Schür . . verbrennen,
dorumb das Sprüwer am Tenn läiren». Geiler,
Post., H, 70 ». — «... das der thenne des
henen geseaberfc ist». Zell, e, 2 l>. — Der Herr
liait «stfttan Ziemten wtderamb erfQllt werden».
Wvm, Trost, 4 ^.
Im HlUelalter sagte man meist der Ttnn\
•0 nooh heute in der Sehweite. Zu Strasabnrg:
scheint das Wort auch als nentrum g:cbraacht
worden ku sein ; I3i^ wird ein Haus erwähnt,
das als «Orthus wider da» Tenne» bezeichnet
ist. In der oben angeführten Stelle Qeilers
kann es neatr. oder niasc. sein.
Tenneröret, von riiren. rinnen lassen, Ab-
fall von der Tenne, die Körner die vor dem
Dreschen am der Garbe fallen ; sie g-chdrten
meist den Beamten derer, die die Zehend-
friichte bezogen. Sehmeller. 9, IH:), 147: Tenn-
aerer, Tamrit. Seher«, UW. Benecke, 3, 114,
leitet es von fror, tropfen, ab. — Der Sta-
deler von Münster «sol helfen des abbete«
sehende insamenen in die sohOre; dovon
nimmet er die tennetröre und was garben en-
bonden sint». 1339. Als. dipl., 2, 166. - Eine
spätere Abschrift. Wcisth., 4, l'^T liat die
richtigere Form Thennröret. — Der Keller za
Oemar hat «die Demmrürete von der tehdren».
16 Jh. Hanauer, Constit., 357.
Tensch, Landfeste, Danini — «Das Wasser,
so es findet einen Widerstand von einem
Stein oder TenscJi an I nit für iriRf» fliessen.
60 wirblet es lumici sich>. Geiler, Selenp.,
S19b
Noch aliemannisoh, Hebel, 2, 376.
Tentseln. leieht tansen machen. — «Ein
3Iiiti r hat ein Kind ... uff der Schos/, sie
tmulet CS nff und ab>. Qciler« Emeis, m, 6
Tepit, Tapete. Sehens, 1981. Seit dem
18 Jh., Thepieh, Tepich - »Tepit, tapotia».
. . . *TepU vel filze, saga cilicina». Uerrad,
19«. 188.
Teridi, Botwelsoh, Land. — firant, Nseh.,
114.
Tertsche, Tartsche, franz. targe, kleiner
Schild. Scherz, 1681, Tencke. — cVon tert-
tehen. Unser herren sind übereinkomett das
Tn ui i keine unser burger tarttdte sol fareu
lossen.. c. 1311. Urk., 2. 35.
Tesche, Tasche. — «£im jeden gloubt so
vil die weit, — als er hat in sinr täschen
gelt». Brant, Nscli., .0. Etc. — Der ist ein
Narr, der wie ein Reicher leben will, und hat
doch «kein schwere tesch». Murncr, Nb., 199.
— Sehlechte Kerle «haut den schlisse! in der
teschcn, — domit den sclialck sie uszher Ion».
Id., Schelm., e, Bb. — cMir sitzen narren in
der de$di*»». Id., Lnth. Narr, SS. — «Reden
ist nit allzeit gut, — !> rm u halt dein
maal in hat . . ., halt /u bebchlusz die brot-
dc«A» (UiudV. Id., Selielin., i, 4 *. Etc. —
«Man trog zn denelbigen zeit langgeharte
teschen als die köoher sein . . .» «Br stiesa
(das Geld) in sein desche: Pauli, 109. 394.
Testescbe, Test. Tic«el. Ben., H, 8H. Das
In einem Sehmelztiegel Zaräckgebliebene, das
noch zu läutern ist? — Wer «testesche oder
anders zu buruen oder zu lüttern hctte», soll
es in den Hfinahof bringen. 1883. UrJr., 2,
135.
Teufelhaftig. vom Teufel besessen. — «Nun
thet der Herr ein Wnndcrzeiclien und macht
gesnnt ein tet^feUutftigen Menschen den man
im eben darbroeht*. Qeiler, Post.. 3, 69 ■. Bto.
TeuflTen. S. Touffer,
Thet, dimin. Tbetlin, llieca, Büchse. — «In
deiner Seelen seint drü Theüin, da steekttn
die drii Ding in . . . Da ein Mensch verstot
und merckt und M eisst was er sol ihun, . . .
das ist das erst Thetlm . . Hat er ein An-
mut und Begird darzn . . ., das ist im andern
Thet . . » Geiler, Ev. mit Ussl., 25 ■.
Thuer. Thuger, Thater, der etwas ver-
richtet — Missbrauch des Gebets fiir die Ver*
storbenen, «so vom thuger, so Ton dem der
es lasset thun». Zell. M, 4 a.
Thugikeit, Gewohnheit etwas zu thnn. —
«Thunng oder Thugikeit das Galen». Oeilw,
.Schiff der Pen . 75 b.
Thun, thun, tug^ thut, thügt tteg, thatc. —
«Was wiltu das ieh tüg?» Geiler, Pred. v.
Maria, 17 <«. — «... das dn die WeroiL auch
darzn thugeat». Id., Ev. mit Ussl., 86». —
«Was ein Mensch thüg usz der göttlichen
Liebe». Id., firös., 2, 88 b. - £in Knecht
sieht auf seinen Herrn, «das er tibyc naeh
seinem Ani-^n^.v^nl^en». Id., Narr., H3 ». —
«Wenstu (lab >. n dir etwas nach thugen . .
Id., Brös.« 2, I — «So ist not das wir
unser Aupren ufi' tugcn* Id , Pred. v. Maria,
It — «Kurtz. wir (liegen was uuu wir
wällen». Id.. 3 Marien, "ll ^ — «Was du
tugeat, so halt nieman für — die gaben die
auszgont Ton dir». Brant, Paeetns, A, 3 a, —
«Wer in sira out; ein trotbonm trag, der Utg
in drusz». Id , Nsch., 24. — «... domit er
thueg dem sehlant genug». Id.. Theam., e, 9 b.
— Wer «fing^cr zwischen ;irip'el dieg, — die
werden oÖt geklcmbt darvon». Id., Nbch , 10.
— «... das nit die tropfen liegen leid —
und machen wüst des herren kleid». Id.,
Thesm., a, 4 > Etc. — «. . . dab ich dieg semlich
wort — den nur allein in meldens weis».
Mumer, Schelm., c, 2 ». — «... er dieg doch
flbelt oder reeht». Id.. Nb., 43. — «Adit nur
ein ieder wie er dii-y. Id.. Bad., K, 2 —
Ooti lässt nicht Böses ungestraft, «es äiegetUs
wiber oder man». Id., Oen^m., H, I •. —
Es «wil mich bedancken, du thi^est im zn
vil daran». Id., Adel. H, 4*. — «... das
du . . . gottes gebot daran di^ett*. Ibid., a,
4 «. Etc.
Thüre, Türe, Theurung. — «Es was ein
gross Thure. ila was ein reicher 5Iann, der
het vil Korns uff einem Hüffen ligen». Geiler,
Arb. hom., 71 Narr., 186 a; Emeis, 60 b.
Etc. — Die Bauern «kern und w in fi ilton-
hinder sich — und anders, das sie werden
jricli, — nnd maehan selber in ein dflr».
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Brant, Nsch., 79. — Durcli Vv lu l er nul Voi-
kftllf «SO hat man ietz vil dür>. Ibid., 89. —
«... es sy sterben, b0ch7.it, freud. leid,
tkäre, trübsal ...» Marner, Hess, K, 2 >>.
Thnrn. S. Tum.
Tich, Dich. 1. Teich — •Dich^ garges».
HemMi. t79. — Die Abtef Bberaheimm&ntter
hat «twin^ und ban . . . von mihnhetich anz
an twerchiich». \A20. Weisth,, 1. 6ü7. — *Zu
iherusalem, do was ein tich mit fünf porten».
Taolcr, 19 (5). — «An dem dich, of den Ueh»,
Ott auf dem Land, 13 J h. u. f.
8. Damm, Landfeste, digae. Scherz, 16^8
— Der straseb. Bath gebietet au Staden
Landfeskeii zu maehen «von der gedeeketen
brücken bit/e an den dich>. I39'i. Kon., Beil.,
1018. (Glossar, 1088, falsch: Teich.) Der hier-
gensnnte IMeh, Tkk, war dM rechte Ufer
»HMCrhalb des Fischerthors, 1400. 147ö. —
in dem Wald von Achenbeim soll Niemand
fiolz bauen, «wanne die zwen mülier der
eptissin (von EschauX also vil sie z6 den
tichen uotdurfti^^ sint und nit me». 1429.
Weisth , 6. 488.
Tichen« Dieben, Dämme, Laodfesten machen.
Sehers, 289. — «Es sei nienun bnwen noeh
dichen nff die almende an eines appctcs ur-
loap*. 1320. Ebersheim. Weisth.. I. 612.
Tiefnfltiff, Oegentheil von hochmfithig. —
«Der rehto tirfmütige mensch(>» schreibt sich
keine gutua Werke zu. Taulcr, ^ (5<i).
Tiessel, Teissel, Deissel, Deichsel. — Die
Bürger von Odern sind nur für einen Tag
schuldig mit ihrem Herrn zu reisen, «so das
unser wagen desselben tags die thiessele . . .
wider in hab keret». 15 Jh. Weisth., 388.
«Daa Fftrd da« der Boller neben Im an
der Teissel füret . . .» Geiler I'rod. u. L.,
128 — «8ie warff in von der deüael dann,
— and greiff im aeine pfsrde an». Hnrner,
Virg., 0, 1 *.
Tijifel, Lichtstock. ~ Die Frau die «einen
Pfennig verlürt, got hin und zündet einen
Tigd an und kert das ganta Hns nmb>.
Geiler, Post , 'A. «2 ». Etc.
Ti Ilsen, Getinsen, treiben, stoBsen Scherz,
16Öd. £>. auch IHnsen. — «... so möbtent
die bürgere die nstem ... in die stet ge-
tjfmen». Kön.. 659. ~ Adeligo'haben Botrincn
nnd andere Frauen in ihre Trinkstube tge-
tunsen mit gewalt*. 1413. Kön , Anmerk., 8D).
820. — Der Türk Hess di« Einwohner von
Constantinopel *ihynsen zu der siat hiuusz».
Ädelphus, Tiirk , H
Tischlechen, Diachlachen, Tisohtneh. —
<Wa kein Frav in einem Hns ist, do gat es
als ander . . .: der Tiscli ist alwcgcn gedeckt,
die Tischlachen hebt man selten uff*. Geiler,
Arb. hont. 101 >> ; Narr..öU Bto. — «Mancher
betreifft dischlach und kleit*. Brant^ Nseh., 109.
Tobig. S. Döbig.
Tubsocht. Wahnsinn, Wnth. — •Tobsucht
oder wütend sucht . . . mania genant». Fries,
105 _ «Ye mer man den Türcken wider-
stant thet, ye härter wart entzündet ir tob-
9Achtikeit: Adeiphus, Rhodis, Ü, 2 b.
Tobeiehtlg, wahnsinnig. — «Wann Notas
lang gat, to sterben die iAl an der pestllenti,
und werden gern tobsuchtig >, Irics, 55 a. —
«Die taubfUchtigm . . . vermeinen sie seyen
grosz herren, mechtig, reich, starck and ge-
sund». BHndenf.. A, öb.
T<idf« ri^' I n Tod bringend — «rii- Zunge
ist ein uugeruwiges Übel, vol todfertges Giftes*.
Jae. 3, 8. Oefler, 6elenp. 167 — «Und ist
es Sach das sie etwa<; werdent todferige» oder
' giftiges trincken, das» würt sie uit schedigen».
■ Id.. Narr.. 16. 18; Post, 8, 23 a.
Todtenbanm, Sarg. — «Sie legten den
toälenbaum wider uf die bar». Murner, Ulensp.,
136. 137. — «Da stot mein nachbuer in einen
dottenbawn nnd ist gestorben». Pauli, 146.
T8dtlieh. 8. mm.
Tolden. S. Dolden.
Tole, populär ausgesprochenes rolon^, jetct.
I — «Wissent, m mag nüt anders sin, ir miii^
sent toU hie bliben». Nie. v. Basel, 152.
Toten, Dohlen. Scherz, 1647; 246, BoL —
«18 sch. von dem sprochhnse den Uttm darin
zft machende». 1418. S. Thom. Fabr. — «Peter
zur Kronen hat einen tolen von nüwen ge-
gpraben in einem wiher>. 1427. Almendbuch.
Tölker. — «Die tölkere ensoilent niht in
das sehif gan, sie ervorderent es denne nnd
' gi in erloiibcnt von Jen burgern>. 1270. Urk.,
j 2, U. — Scherz, 1647, der die nämliche Stelle
anführt, übereetst TÖlktr dnreh lintrarias,
Schiffer, ^Introsc; dies scheint nicht richtig
zu sein; warum sollten diese Leute ihre Schiffe
nicht betreten dürfen? Eher ist unter Tölker
Dolmetscher au vcrstehn, wie es im Sachre-
gister des Urk.-Buchs, 306, angegeben ist ;
Ben.. 3, 46. hat dafür Tulke. Zu Strasaburg
wird man aber höclistens für die vom Kieder-
rhein heravikommenden Sehilfer Dolmeteoher
gebraucht haben.
Tolle, .Schlug anf die Hand als Strafe der
Kinder und Schüler. ~ «Ein Kind, so das
cttwas Unrechtes t^ethan het. so würd der
Vatter zornig und ail im ein Streich, ein
Tolle mit einem Deller oder Holtz, so er*
wüücht die Mntter den Aoek nnd deckt in
Ober des Kindee Hend, nff das es den Toüe
dester bass mög erliden». Geiler. Bilg., 106
Torecht, Torechtig. S. Üorecht.
Tente, origanum Tnlgare, Doste. KlrsehL,
1, HS^; 'To8te oder wolgemut oder rot
tost». liruuBchrw., Dist., 118 — «Origannm,
losten*. Gersd., 98 *.
Totnia? — tTodtma enpfing' on underlitsz
— da^ Icmblin guts von manchem stosz».
Brant, Rosenkr. Wack., 2. 1099.
Ton, gen. IVniim«, Than. Soherz, 16ö2. —
«TVw, res». Herrad, 178. — «Des morgens in
dem touvoe - So slichen si zer ouwe. — Da,
beide, blftmen ande gras — Mit dem Unutoe
erkület was*. Gottfr. v. Str., 1, 286 — Gott
lässt oft den Menschen «hie in der zit eines
grossen külcn ineyenschen tomces befinden».
Sic V Basi 1 — 1. las git aUes
blutigen tou>. Eis. Pred.. 1, 10.
Toub, abgestorben. Schmcller, 1. 479. Toubes
holz, ToubhoU, Dubholz, abgestorbene, dürre
Äste. Seher«» 1624. Bois mork — Der Sehnlt>
hatos v»n BtUtl ioU dm Font «hftten drye
waohen vor wyaaoht, drye darnach, «nd sol
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er ifeh dmw befSren die 0 miehm mit
toubem holz». 15 Jh. Weisth. 4, 126. - «Was
von toubem holz ist, das ist der hübcre».
Lutterbach, 15 Jh. Ibid.. 4, 108. — Die Börger
von Selz «hant reht, toubhols ztt huwcnde drie
tage in der wachen». 131U. Ibid , 1, 761. —
cWer duhhcAtM howet in den weiden aner-
loabet . . .» Biachweiler, 1458. Hanauer, Con-
fltit, 888% — «Ein fnder duphoh». In^eiler,
16 Jh. Weisth.. n. 491. — Ein Wal.J. in dem
ein Mord geschah, wurde geächtet, «daz man
in gwe mute »behoweii, als das kein ander
holtz darinne wehsset denne douphoUe». Hofen,
14 Jh. Hanauer, Constit., 185. Etc.
Tonb. 1. l^nb. — «0 Spiegel jjriitlicher
•Weisheit, — erlencht menschliclior bliiiiif^keit
— ir Lertz, vemunfft und toubtn siu». Brant,
Layensp., 164^. — «Darnmb da alter douber
Soaoh«— da hörest niendert denn in roach*.
[vmer, Oeaehm., F, 9 b (kann bier auch toll
bedeuten).
2, Sinnlos, toU. — «... wann sie nit all
Stund — sonst irrten wie ein Umber hnnt».
Brant, Nsch., 91. — Die T»n7:endeB «lonffi»n
umb als werens toub». Ibid., 6(t.
Toaben, Tenben, betäuben, taub machen
(friiher : stillen, /.rihnun). — Du laufst überall
hin «und töub.st iederman». Geiler, Uas im Pf„ |
b, 2 o. — «Wir lassen uns mit oflfnen Augen !
blenden and mit offiien Oren tkeubm: Id., i
Ev. mit üssl., 189 — Bliebe der Narr da- ,
heim, er *döubt nit jcderman die oren». Brant,
Nsch., 46. - «Darum so töub mich nit mit
fragen». Hnmer, Nb., 997.
Toaber. von ttiba, Trompeter. Scherz, 1625.
— Den Sirassbargern, die 186Ö mit Karl IV
nach Rom ziehen sollten, worden zwei Pfeiffer
und «ein tauber» mitgegeben Kön., Anmerk.,
1075. — «Zum touber», strassb. Haasname, 1484.
Touf, Douf. Tauf, masc. Scherz, 1650.
1. Taufe, überhaupt Eandiung durch die man
Oott geweiht wird. — «Do was dem kleinen
Idnde — Der heilige touf bereit». Gottfr. v.
Str., I, 30. — Jeder Mensch hat einen Engel
«der ime in dem Umfe geben wart». Tanler,
415 (72). — *Dottf ist Jrig-er hande p-ewcsen.
domitte man belüalten wart». Kön., 8tiO. —
«Die besnydiinge, der touf von Abrahames
ziten untz an gotz geburte». Id., 2ö0. — «Do
gap man ime den inngesten touf, das heilige
olcy». Nie. V. Laufen. Gottesfr., 52. — «Gut
bat angeschlagen das ein Mensch sol selig
werden nit bloss on Znsats snnder dvreh den
Tovf Ruw, Beicht und Bn?s» Geiler, Post.,
2, 8 a, — »Die üeiiad gibt Gott der Herr den
Kinden in dem Touf». Id . Bros., 2, 28 «. -
«Der letzte Touf», die letzte Ölung. Id.,
Sterb. Mensch, f' a, 4«. — «Der jüngste
Tauff». Id., Brds., 2, 70 b — «Johannes floch
der narren louff, — darumb kam Christns an
sim ioufi». Brant. Nsch., 100. — «. . . den
touff — nam er vorerst in Jordans louff« Id.,
Bosenlar. Wack., 2, 1099. — «Es heisst zn
gutem dfitsoh der douff: Hnrner, Bad.,L,4
EtO» — «Der jüngste douf», die letzte Ölung.
Ibid., N, 3b. — «Der Tauff Christi». Butzer,
Neuer., L, 4 «. Etc. — «Der glaub in Christum,
so wir im tmff venproehen haben*. Zell, b,
4 1». Bte. — «... so wir im iaug nff gottes
wort gesiebt haben . . ». Würm, Tnai, 99 «.
Etc.
8. Tanfkessel, T^nfstein. ^ «Do wir in dem
heiligen tmtf wurden gestoesen». Taulcr, 284
(41). — «Aisü er einen ffts in den <iou/gedet,
do globete ime der tyfel ...» Kön., SM«. —
« . . an dem osterobent. so der douf g"esegent
■Wirt». Ittenhciju, lö Jh Weisth., 1, 73Si. —
«Einsmals ein dorfpfaff sang, als er den tauff
segnet; sit fons den pauren, aqaa dengensen«
▼ittiim den gelerten, per omnia seenla seen-
lor'im». Fries, 44 - «Das wasser das in
dem steinen tauff ist». Ziegler, Niessnng,
D. 8 b. ^
Tonffen, Tönfen, TenfTen, taufen, ein-
tauchen. — «Also du issest und trinkest, so
soltn einen ieklicben bis touffen in sine minne
wunden». Tauler, 272 (471 — «Ich bin allein
kummen zu teuffen im Wasser». Quiler, Post.,
1, 19 s. Et«. — «Soltstu dein narren töufen
Ion . . » Mnrner, Nb., 6, — «Nienians (soll)
nie sich touffen Ion» Id , Luih, Narr, 69. Etc.
— «Wir täuffcn ... die kindlin». Ziegler,
Niofisung, C, 4 >>. Etc. «Der tanlf Christi,
der mit dem heiligen geist und fewer fmffti*.
Butzer, Neuer., L, 4 «. Etc.
Tongen, Toogenlich, verborgen« heimlich.
Sclierz, 1650. — «Dir sint ellin hereen knnt
— und offen allez to%tgen». 0 itfr. v. Str., 2,
1Ü4. £u>. — «Weineut tougen — mit den
oogen». Qeisslerlied. Glos.« 110. — «Ifin ongen
— <OMflrtf« — sialeine— minnent». Gösli v. Ehenh.
V. d. Hagen, 1, 846. — «Soliclien trost und
tougenliche gottes <,niade bedarf man niht einem
iegelichen bihter frns|)reiten». Bihteb., 29.
Tougen, Tonweu. laugen. «Gang heruidcr
in din luter niht nüt tougen noch vermiigcn».
Tanler, a3d (58). — «Was der asser mensohe
bittet . . . das totnoet wenig oder znmole nfit».
Ibid., 233 (41).
Tongenbach, die Apoealjpse. — «Von dem
tants sehreibt Jobannes in dem <au^«n&AA
ein figui .» Quiden Spil, 72.
Tougenheit, Heimlichkeit. Soherz, 16ÖI. —
«... Als si so kemenaten sin — In der
frouwen UM^uikeU*. Gottfir. v. Str., 1, 187.
Etc.
Timwen, bethanen. Sehers, 1668. — «Bin
w ol gedouwet ertrich das weich ist daz man
inaK äegeii und egen». Tauler, 463 (80).
TrÄchter. S. Trechter.
Tragen, du irfist, träfst, er tmt, trägt
Durchweg bei Braut und Murner
Träglich, erträglich. Bencckc, 3. 76. —
«Trübsal, die allein der glanb an Christom
träglidt maeht». Bntaer, Weiss., a, 2 *. —
«Leicht und träglich», Zell, t. 4
Traben, Treben, Treher, Scherz, 1664.
16ft8. I.Tropfen. — «TroAsn, gutta*. Herrad,
179. — « . . daz si mir einen trahen» ihrer
Gnade uicht mögen versagen. Gottfr. v. Str.,
1, 69. — «Dn seit ein trahen wasser nfit nit
friheit . . . ncmmen» Tauler, 253 (44) —
Fig., nicht ein Tropfen, nicht im geringsten.
Geiler hat: «nit ein Tropfen». — Gott thnt
«als er es einen trdten nüt enhSre». Tanler,
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- 368 —
29 (fi). — MenBchen, die sicli «einen treten SU
irme r&ffe nie geneigetent*. Id., 3i (6).
9. ThTtne. — «Ihe hcisen irähene vielen
. . . Cnttfr V. Str.. !. ]'.». Etc. - «. . . nnd
möhtciit SM LluUiDde £r«A«ii herüber weinen».
Tanler. 449 (78) Eto ^ Et «wurdent gar
vil BÜsser minr^etrehen von sincn ougen val-
lende». Nie v. Basel, Bek. Taul . 27. Etc —
«Mit weinenden trehenen*. lf&rlein,29. - «Die
ewige rüg, do alle trther genomeit fUit von
den äugen». Gebete, 15 Jh. — «... Do sie
(Maria Mag<lalena) im seine Fü.ss mit iren
Tröhern vergo&s und im die mit iren Löcken
uetrSeknot . . .» Oeiler. Poet. S. llft • —
«Lern h'^f'i2:Iich beten bis zur Vcrpessunor
der Tnüurn*. Id.. Schiff der Peu , 7ö " ;
TroBtsp., M, l b. Etc ~ «. . . Das Wasser
deiner Trehen . . .» Td , Niirr., 44 »». — «.
Mit der Loutre diucr Trelten*. Id., Bilg., 14 ».
— «AVir seint in dem Trehental. in dem
Ellend*. Id., Narr ^ 126^. — «Lond ans mit
eignen tri^em wesclien». Horner. Bad . B.
H l>. — «Drei trähern findst du auch dobci, —
die mein liebs kint gcwcinct hat». Id.. Ketzer.
F, 1 1». — «Dvreh sein bitter weinen tn^rn,
— die ull umb uns hie »eind geschehen . .»
Id., Bad., B.f 3 — « . . doch gubz er
nanclien träken ausz>. Id., Vir^r., H, 8 ». —
«. . , wer mag' on trehen — den morf, die
arbeit <ill verjelieti>. Ibid., Y\ (i " Etc. —
Einer «weint das ein trehen den andern schlug».
Paali, 39. — Lachryma, ein trähitren: Oersd.,
88 8. _ «Das tal der irdkmi». Wiroph.,
tfirand.. 8 — «In diseiu tal der Irdttem».
Evang. Mess, A. 7 ».
Tram, Trom, Tramboam, Balken. Scherz.
16.1.^. 16f)H. - Vor l*3ü halte die Thr-mas-
kirche nur «hülu.iu treme und hiilt/,in bünen».
Ken., Beg. A, 377 - Papbt Honnisdas
«gap an S. Petersmünster zft Rome einen
silberin trom». Köd., hib. (Der mit Silber be-
kleidete Querbalken unter dem Triuniphbo^-en).
— *2^lt^ umb ein grosz ysen do man den
trom in hat gehenkt der vor dem alten kemftt
hargoz Olren ist uf dem rcfontor». !424. S
Thom. Fabr. — Werden bei einem Brand
•bfttten zerbrochen durch grosr.e träme oder
muren ... die daruff fielent . . » 149 '. Alte
Ordn., B. 13. — «Der mensche sul z5 dem
ersten den tramboum usser sinen ougen legen».
Tauler, 176 \ß2). — «Was sihestn ein Dorn
in dem Aug deines Bruders, aber der Trem
der in deinem Aug ist, den merckestu nit>.
Oeiler, Ev. mit Ussl., 128 ^. — «Wann ein
Trmm (Draekf. f3r Trom) da oben le?. so
kan nieman darüber gon der anders kein
Zimmermann ist; ... wann aber der JJrwn
auf der Erden leg, so gieng er darüber on
alle IrrnnfT». 7d , \ Marien, 2U *. Etc. — Das
trojanische Pferd, «darein sie letrten lange
träm*. Murner. Virg., I>, 3 — Sie «/er-
spieUen grosse lange baom, — mit zweck
anlithrten dicke träum, — die sie von bergen
reissent nider». Ibid., R, f» «Matzen . . .
an uszgonde träm um den turn furhangend
gebunden*. Bingm., Cftsar, 89 1». — In einer
Stadt, nm einen Galgen zu machen, «stiesz
(mau) ein trom usz einem hausz in das ander
über die passen». Pauli, 1^5. — Einer ver-
barg etwas «hinder ein trom ander das dach».
Ibid., SRI . — «Deinen grossen from in'eigenen
äugen 'dn) nit sihcst». Zell, y. 1 «.
Im Aliemannischen sai^t man 'noeli TremH
für Balken Hebel, 2. 276. Bei uns hat sidl
Tremel nur erlialten als fic^ürlii he Bezeichnaa|f
eines grossen, breiten, pluiupen Menschen.
Trftmang, Gebälk. — «Sie bawetenf'auch
die suimnenträmung ... mit siegelsteinen xn>
samen» Ringm , Cäsar, 89 ■.
Trank, neutr . Trank, Tränkchen — «Dem
selben gaben sie ein tranek^ — da« in von
allen sinnen swaack*. llmmer, 4 Kotier, O,
5b— «Als in das froNclfc von sinnen bTM^t».
Ibid., G, 6 a.
Trassenel, DveMaei. Art Gewfin. — cQe*
liibd ist p:ecr*^n pi-nten Werckcn zu schätzen
als Zucker ^,'egen Curiander . und Tras-
senei gegen eim schlechten Moss» Geiler.
Pred. u. L , ää l«. — *I}ruenei». Brant> Biseh.
Wilh.. — «Ein gat trässeney znm haabt»
'ein Pulver). Gersd., 2h — «Ein magewnrts
oder dreseny. Brunschw., Medic , li6 b.
Göll. i)85, f&hrt Tretmff unter den Armei-
mittein an, und erklärt es durch tragea. tra-
gena; was er hiemit meint, ist mir unbe-
kannt.
Trata I. Trotz. — «Gleich morgens reit
er (der Bischof) usz eim tratz wider hinweg».
Brant, Bisch. Wilh., 251. — «... der erber-
keit sn scbmach und drote». Id., Layensp.,
168*.
2. Zwist, Feindseligkeit. — «Zu Heidell -rir
fieng an der drot?, — do richtents uff ein
disputfttE» Murner, 4 Ketzer, A. 3».
Tratzlieit. Kühnheit, Unerschroekenheit. —
«Sebent die Traitheit des Bettlers, das er so
tratzlich wider die Obern redt, als kreftig ist
die Worheit !» Geiler, Post., 2, 87 b. Etc.
TratEÜcb. kühn, anerschrocken, trotzig. —
S. die Stelle Geiler.s. s. v. tratzlxtit. — « Tratdich
zerstie&sen sich zwen berg*. Brant, Donnerst.
D. Oed.. 98. — Die Dominikaner sagen:
können M ir dir Herner dazn bringen dass sie
uns glauben, «so !>eind sie alle tratelich leut,
— und befesten unser sach mit streit. Momer«
X Ket/cr, fi, 7 ». — *TratzUchen wider^r^en».
CapitQ. Verwarn.. A, >5 — S. auch trutzlieh.
Tranwen S. Trowen.
Tranworl. S. Tfoiiwort.
TranwuB^. S. Trlkung.
T) e« lien scharren, schieben, stossen. Scherz,
lUtii. — «. . . dann trichet mankesten in das
fBr*. Conr. v. Dankr.. v. 316. «Aeh lieber
fründt. ich gern wolt sprechen — Das min
mau uff niiclL woit Lreclien — Daran ich doch
nie schuld gewan . .» — Die Fraa will
«alles drechen uff den maa>» J. Mnrneiri a«
4 h; b. 3
T rechter, Trahter, Trichter, Trichter. —
«Der forster sol geben ein snber und ein
tredder in das trothnsK». Ammersehwibr,
15 .Ih. Tlanauer. Constit., 34G. — «Man setzet
ein trehter uf ein vasz nnd schüttet win da-
rin». Hngo V. Ehenh. — «Nit sol man ge-
dencken Aas der Vatter den Sun herabgelosson
hab uff dis Erdtrich in eia^ Trächter^.
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Geiler, Post. 3, 94 b; Bilg., 150 Arb. harn., I (66). Einiiere Keilen verlier eteht: «do StiMbm
in (He Irift and
121
Pidl. V. Maria, IIa. — «Es ist umb inne ist»
ans gleich als amb ein TinedUer. Wann man . die orobekeruDge lies menschen awinder,
Wein in ein Fms se1i8tt dnreh dn !7Wt*i«r, f tterker . . . istt. Ibid., SdO (67).
die weil er in dem Treckt er ist, so laiifTt es
hindurch still in das Fasz; wann aber uicht
mer in dem Tnehter ist. so fabet es an
gnrf^cln nnd blättern». Id., Emaia, 8 b.
Treben. S. Trahen.
Trehtin. Herr, bes. Oott und Christus.
Scherz, 1657. — «Ich lob dioh, herre ffflAtm/»
Gottfr. V. Str., 1, 39. Etc.
Treibel S. Trubel.
Treisem, für trahieren, ireiern, aossondem,
prüfen? Sehers. leSb. Lexer, 2, 1493. — Hat
man etwas genau untersucht, so isf man <wol
Cngert (var. getrtgeri) in den dingen»,
ler, 79 (17).
Trensen, seufzen. — «Gemere heisset aeht-
7.en. trenten». Geiler, Post., 3, 17 ».
Trescheln, drechseln. — «8 sch. 1 ^ liic
knöpfe an dem stoupfeUe «ft iruthelndt».
1418. S. Thoni. Fabr.
Tre»kanier. Triskamer, Tresorkammer,
bee die thesauxaria eioer Kirche. Seher«, 2öV.
16S9. ->«... din liriaummt nnd din trfeer».
Gottfr. V. Str., 1, 64. - «3 sch. iinib das iscn
do die bucher ane ligent beschlossen in der
lr«tfe(iMM«r». 1417. 8. Thero. Fabr. — «14 ich.
6 drig-c taicfc von der treshamem zft decken»
Trimeie, Trimmel, tremodium, franz. trömie,
Mühttriohter. äcberz, lti(i2.— Die Uüller sollen
«kein getregede nf die trymeye sehfitten nodi
malen», es sei denn g'ewogen und verzollt.
1462. Alte Ürdn., B. J3. - in einer Muhle
«sollen die steine von der trimmdn gehen
also weit, als ein rnittelman ein gleich het(
an dem mitteltin^'cr». Bibelnheim, lö Jh.
Weisth., 1, IIb.
Trinke, maac, Trank. Scherz, 1662. - Den
Hnbem ven Eberaheini, die den 8toek hfiten,
«ßit men iegelichcm ein brot unde ein triuken
Willis . . » Zwei Frunern, «ein drinken wines
ende mfts». 138U. Wei.sth . I, 668. 669. —
Jedem Fröner za Ärtülbheini ^nbt man n. a.
«dri trinken wins». \A2Q. Ibid., i, öt^b.
Trinklich, angenehm zu trinken. — Die
Arzneimittel sollen «in ein lieplich trinckliche
gestalt» gebracht werden. Brunschw., Dist.,
Trippel, dreifach, das franz. triple. — «. . .
das die straff tr^tpd si». Mnmer, Instit., 118 b.
Trippel, Thor, Tölpel? — «Ich v,u\t min
ewang'elium leren ileinon), - su niudz ich
disen trippel hören». Murner. Schelm., a, 6
Trippeltrei.Trippeltreppel, populärer Aus-
1418. Ibid. — Die Aussätzigen sollen nicht druck für Verlegenheit, Wirrwarr. —
«in den kor und tresskamer» der Kapelle g^n
ßutl.-Ordn.. 158. Etc.
Trib, Treiben. — «Ewer etlich . . . wollen
aller ding von irem alten IrA nit wdekea».
HehenL. G. 2 >>.
Geschieht aber deren keins, so kummen wir
doch uss dem Trippeltrei». Geiler, Ev. rnit
Ussl.. 149 b. — «... Und ob es schon ist das
ers trifft, ei so kummcnt wir doch uss dem
trippeüreppd, und wissent woran wir seiut».
TrIb nnd Trab, eisrentlich Trib «wl Trat, Id., Post, 3, 89 •
in altern baierischeii l ikuM !?n oft mit Wun «Trischwil, limen». Herrad, 187. Yeigl.
nnd Weid verbanden. Schnieiler, 1, 641. 677. : Öchmeller, 1, ö7U: Tritt sch welle.
Trib, Weidetrift; Trvi, Braehfeld dem Weid- ) Trissel. S. Trüttel.
panc ühf^rlassen. — Ein Herr muss seine
Bauern «beschirmen, nnd mit trib und trab
nnd holtz fur8ehen>. Dial., B, BK
Tribuliren. tribulare, dränjren, peinigen
— «Wüi'stu ia dinein Gomüt von dem bösen
Geist ge vexiert, angcfoobten, gäribiüitrt . . .»
Geiler, Bilg., 62 a. Etc
Heute bei uns triwliren, drängen.
Trideniss, eine Art Zeui: halb leinen und
halb wollen. — «Obnen Seiden und Damaseh,
nnden Zwilieh und Tridenit$, halb leinen halb
Wüllen». (Teiler. Selenp., '221 h. — Die Sama-
riter waren «halb Juden, halb Heiden, wie
ein Tridmis». Id., Post.. 2, 69 b. Holl. Leu,
D, 5 b. heisst es: *Dirdendei, halb lynen, halb
Wüllen». — *Dird€ndei* auch bei Murner, Nb.
Trift. Scherz, 1662. 1. Pe»., Viehweide,
Weidetrift — «Die trift» . grosse Strecke
fwischen Rosheim und Moistratzheim, 18 Jh.
u, f — «Ist, daz die fiirster kommcnt uf die
trtft (im Wald), da ia schade geschehen ist . .»
8. Pult. 15 Jh. Weisth., 6, 898.
2 Ein Knecht der eines andern 'trift dht
uf dem salmenzage ...» 1447. Alte Ordn.,
S. 13.
3. Fem. n. masc, das Treiben, der Drang.
— «rDisen trift kunneut etliche lüte nit
liden und levllint her und dar». Tknier,
t ge-
«Tritvögelin», Schell-Ente, Anas clangTila.
«zu D ^ die besten». 1381. Alsatia, )»b7, 2^9.
— 142Ö. Alte Ordn., & 1. - *Dritf€fd», 1469.
Bruker. *J29.
Trölich, bedrohlich. — «Der planeten trölich
zeichen». Brant, Zaminef. ['. Ged. 26.
Trollecbt. — «Das siot die troüeelUeH festen
getrungenen Betler nnd die tro&eMen Pfiifllni
und Miinich. die dort her kninnien waoklea
und schnufen». Geiler, Bilg., 114 «.
Das altdeutsche Tröll, schwedisch 2Violl, be>
deutet häufig Riese und überhaupt TTngeheuer,
Ungethüm ; iiu mhd. auclk unget-chlachteri
Mensch. Su noch sprichwörtlich bei Frank:'
«der volle Trnlh, 1, 30 » ; «die faulen Trollen»^
2, 44 I'ieseni Sinn entsprechend, wird troll'
echt so viel sein wie irruss, dick, plump. I)a-
sypodins hat ein Adv. (rotiecAtü, das er durch
conglobatim flbersecat Die Bedeutung von
gross nnd dick hafte sich auch in dem volks-
Uiümlioben Ausdruck TnjUmaul erhalten, den
OoU, 134, für labee gebnnoht. Auch Friseh,
' 2, H89, hat tr(Al für gross, «als TroUbim,
grosse Bim». — Personenname: Job. TroUe,
von Ittenheim, 1379.
Trollen, sich troUeti. fortgehen, sich davon-
machen. — «Mach dich bald von hinnen udz,
— tnü heim in deines kloste» hvi>* Mnrner,
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- aeo
4 Keteer, If, 4 — «Teh rat in «ber beiden
recht, — sie trotten sich geschwind und siecht
— über den breithart weit hintlan». Ibid , 0.
3 •.. _ «Wie fein sie sich können trollcu und
hcinilicli am hair abzielicn» Zell, i, 1 b —
«So du jncn widcrninb dasselbi^i; erstatten
Bolt, so troUestu dich davon» Ibid , T. 2 1'.
Trolseh, Trolle, gemeiner i aogebildcter
Menseh. Vergl. ireOtdA. «Ein armer trdtcK
einfältig, schlecht». Mnmer, 4 KetMT, O, 1
Trom. 8. Tram.
Tropf, 8chlagfl«8S, Lftlimiing, »neh Podagra.
da^ franz. goQtte. — «Den het der Schlag
geschlag'en oder der Tropf oder -lab Parli».
Geiler, Ev. mit üssl., 150». — «Nun was off
die selb Zeit ein siecher Mensch in der Statt,
den hat der Schlagk oder das Perlis ge-
flehlagen, die Handt Gottes hat in gerürt das
ein halb Sil im lamm was; ir nennene den
Schlagk oder den Tropfen, denn venn der
Tropfen einer fallet, wo er denn hinfei It, do
würt der Meneoh lamm, und heisset Faralisis \
yrwn es tber im den gantseu Lib trifft, so
heisset es genieinlich Apoptffiüft». Id., Post.,
,H, 93 b; Brös., 9, 42 b.
Göll, &I8: «Apoplexia, der Sehlag, oder
Hari'l (rriftes, der Tropf*.
Troptlin^ren. iropfenweis. — •TropffUngen
harnen». Fries, 157 «.
Tröech, Dröach, Tröschei*. Drescher. Scherz,
955. — «Wie man den dröschen das korn ver-
dingen sol.. 1397. Hist. de .S. Thum . 39fi. Etc.
— <Do heischet der trötch^ do gip dem meder*.
Conr. V. Danlcr.. v. 464. — «Zft d
!<tra sb. Hansnaroe, HIH. Etc. — Er «macht
ein 6uich collation, - vier trösther möchtent
mit beflton». Hnmer. Nb., 81. — «Oren und
nas (des kalbs) scind . . . nicht K^t r.n
speisz, anders dnnn den trö$chem ond beckem*.
nries, »2 b.
Tröschen, dreschen. — «Swanno man des
bischoves korn tröschei ...» l**" Stadtr.
Grand., 2, 82. r)erWait7.en ird nicht auf
den Speioher gethan, «er werde deune gar
wol 90<rÄkdkm». Clani t. BIot. - Da» Korn
**rOmhen>. Wolfsweiler. 1488. Barckh . 6:-).
Ete. — «8een. tröachent malen . . .» Oeiler,
Christi. Kiin., aa, 8 — «Ein gnt Hertz
wartet nit Got dienen bis das man es
zwingen musK, und muit stets musz uff im
ligeii zc traschen*. Id., Brös., 1, 88 « — «Do
stund ein baer in der schüren und tra§ch».
Pauli. 66.
Tröschei'. S. Trösch.
«Troechnng«, tritnra». Herrad. 183. - «Der
magesot der noch . . . trfychunff hübet . . .»
l.HV<(;, Hi^r de <5. Thoni.. 394.
Tru!«t4en. 1. Mit einem Tross ziehen, hernm-
siehen. — «Lnmpenwerelt ist euch kein tohand,
— damit ir trosaen überland». Mnrner, Luth.
Narr, 72. — «Sie haben weder wacht noch
sterck, — und trossen nach mit lumpenwerck>.
Ibid., 62. — Ein Bauer 'jriong umb den fi'^ch
(eines Edelmanns) herunib trosaen». Pauli, ÜB.
2. Sich trossen, sich davon machen. — «Nun
troas dich bald« mach dich davon». Mamer,
Luth. Narr, 117.
Tnaaer, Troesierer, Troeiknechte dfe die
Paekpferde Kbnm. — Es waren 640 Pferd.
<trosser, schriber. wagcnpferd us/.jjescheiden*.
Brant, Bisch. WiUi., 299. — «Von troasierem,
wagenpferden und andern zoga vil volcks
in». Ibid , 285. — fTroaaer, Mr dem heer-
hauffen umb des geringen ^cvunns willen
nachfolgen, als ist wesclien, kochen und der-
gleichen». Bntzer, Träger, B, 4 — «Ein
grosse ancal iroster . . . bi dem liger».
Ringm . Ca.sar. 47 •'. V.uv.
Trönteu, sicheres Geleit verheissen oder
geben. Scherz, 1686. — «DIn Uber geselle,
der het mir verschriben. welle ich in zft mir
trösten, so gesehe er dich gar fi:eme>. Nie. v.
Basel, 142. - Die Master csnllent nieman in
die stat trästen .... es si danne . . mit des
rates willen». 1371. Kiin . Beil.. 1)4 — Der
Vogt «soll die leut auf dem mestage trösten
eine meile dar und dannen». Dettweiler, lä8o.
Weistb.. 4. BQO. — «Do wnrbent sü daz sQ
der kunig für sich tröste*. Clos , 47. — «In
dem friden kam Achilles gen Troye, also noch
ime gesendet und geMkttt was». Kön., 805.
— «Wen sfi irosTeiil, dem liielteatafi es». Ibid.,
487. Etc.
Trostenlich. getrost, guten Muths. — «Der
XVI buntgenosz bin ich, — und reit ench zu
so trostenlich . . .» Muruer, Luth Narr, 6ö.
TroHter, Trester, das was Übrig bleibt von
etwas das man ausschmeltzt oder auspresst.
Trestir, faece«, Graff, 5, 647. Schmeller, 1. 678.
Noch heute bei uns in Ankedroater crbalten.
-- «Mam heisset bynen<roi<«r«n>. Gersd.. 93
Tristans« Bürgsehaft, sioheres Oeleft.
Scher/, lt-i67. — «... -.viir^^ cmrh rler stolz,
darumb wir in die irostunge abge»eit hettent,
gerihtet swfisehent uns . . .» 1844. Als. dipl,
2, 178. — ^ 4 dem kncht troatung Martin
Brohter abezftsagen». 1461. S. Tbom. Fabr.
— EnlUieht dner der sieh mit einer Klostw-
frau vergangen, «dem sol man nyemer keyn
geleit noch trostung geben, er habe es dann
vor ah<^etraf,'cn». I48tl. Alte Ordn., B. ."i. —
Es ward zugesagt •tro^ng nnd geieit allen
den so mit (dem Bisohof) einrelten». Brant,
Bisch. Wilh., 263.
Trot, Draht. — «Ein Schuhmacher macht
binden an die Bärsten ein Trot, und r.fioht
mit der Bürsten den Trot in den Schnch.
hindennach so schneidet er die Bürst ab und
würfft sie hinweg, nnd bleibt der Trot allein
im Schoeh». Geiler, Brte , ^ 46 >>. S. aaeli
Bürste.
Truthaum. S. Trotteboum.
Trotte, Kelter, Presse. ^ tTrote, prelum».
Herrad, 188. ^ «Die trotte* der Äbtissin von
Eschau zn Weslhalten. 1349. Weisth., h, .386.
— Man mosste die Trauben «uf die (rotten tragen
und mit schuhen trotten». Clos., 184. ^ Ste
«fiirtent die drolten . . . in ir stette». Kön.,
691. Etc. — «Ein hus und eine trotte da-
inne». Tfirkhcim. l^ei. Reg. A, 818. — leh
habe nm «den winsrarten einen znn frcmnchet
und eine trotte darin j^cniachct». Tauler, Ol
(12). — «Uastu vil Reben ... so bedar^fBtu
vü Fass und mnsst ein Trotten und Kelter
haa». Geiler, Brös., 1, 108 Bilg., 14 »•
Sehiff der Pen., 84 «. — «Biii inUt o«mr wdn.
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— aei —
press* Brunschw,, McJic. 175 'J. — «Der
Wciii ... ist aus/, der TroiU'n gerunnen».
Naohtig.. PsaUcr, iiU. - Der Herr iässt «sein
IroMeN mit w«in and 51 . . . begosien werden».
WurMi. 'Vx. :^r, .1 1..
Trutt^lK>uiii, Trutbanm, senkrechter Balkco
7.nm Pressen der Trotte. Sehens, ^dö. -
«Flösse, gemäht mit grossen hultzem als
flrotteboume». Köii., b^y. ~ Christus «Uesz
sich trotten undcr dem twtteboum des heiligen
krQt/cs>. Oswald. «Man mnss ein Baum
biegen diewcil er auch ein Zwci^ iat ; lass
in KU einem Trotbaum werden, und büg du
in!» QcUer, £v. mit Ussl., ib t>. — «Treib aus
deinem Aug zam ersten ein Trotbaum». Matth.
7, ö. Ibid., 114 — «Wer in sim ouer ein
troibaum trag, — der tag in drusz». Braut,
Nseh., iM.
Trottehns, Join Orishcrrn gehoicnJes Ge-
bäude, wo er den Ertrag seiner Weinlese
keltern lässt. — «D4x troitehus xe Könsheim,
. . . se Siffeltzhcn . . .» l'.^98. Als dipl., 2.
^. - Zu Kichesheim, 13ö3. Cart. de Mulh..
337. — In der Äbtissin von Hohenburg «<roM-
Au« sont ilric bütten sin>. Ingmarshcim, 16 Jh.
Wcisth., 1, 74y. — Der Keller derselben zu
Bosheim soll <ir trottehus^ und ir kelre be>
waren». 1.j Jh. Hanauer, Constit , 275
Trotten. Kelitirn. Scherz, ItiöH. — «Ich solle
iisser dir trotten sOssen most». Pred. Ingolls.
- «lior Trübel mnss vor getrottet werden, ee i
mau Lriuck». licilcr, Eiuei!;, (i2 — «Wiltu j
das der Zundel gut und dürr werd ... so {
mastu in saber uMtroUen». Id.» Bilg., 14 «. — i
«Die dritt Sehell ist die ünderthon trotten
durch Schazzangen, Fronuntjon . .. Id.,
Narr., 126 — «Christas gab ir kein Ant-
wort; verachtet er sie? nein, er weit von ir
trotten iren Glauben» Id.. Ev. mit üssl., 44
— Ein Geizigor «ein gantzen Tag kan man
kum einen Pt'ciiini: von im hemss troUen».
Id . Rrös., 2, 12 - «Sic heften gern hcriiss
gelt fjUct dasä er helle gesagt er wer citi kunig».
Id.. Ev. mit üssl., 67«. — «Der Avein, SO er
erst getrottet wiirt ...» Fries. 42
Trotter, eine Art Tanz — tWana die
jangen Hetzen in der Kuchen gern tantzeten,
80 mag man inen gar IcichtUch ufif der Laufen
schtahen, so nemen sie einander bei der Hand
lind fiireii umMior und nenien wenit: ^var der
Iiauiun, ub er den Trotter oder den Scheffer-
tantx sehlaeh ; wann ettwann dner nur avf
ein Brotspiss kratzet, das ist inen ircmig zu
eim Tantz». Geiler, Bros., l, ib — « . .
das er mnss dantxen an dem gzotter — den
westcrwpld(»r und den drnttrr». Rrant. Nsch ,
tiÖ. — war ein damals neu aufgekommener,
in ganz Deutschland sehr beliebter Tanz.
Zarncke. 400. Das Wort kommt von trotten,
treten, franz. trotter. Ohne Zweifel was man
heute Hopser nennt.
Tröun^, Tfimun^. Tranwnng, Drohnu':
— «... Das sie niemand hat kiinnen erwecken,
weder dnrcli Triiung Gottes Gerechtigkeit,
noch durch Ermanang Gottes Barmhersig-
keit». Geiler, Gdstl. Spinn., P, ü «. — t3V^
tMi^ der Oberkeit». Id., Pred. n L , 67 b. ^
<Eaw«r gross Uraxmung mögen ans nit
zwingen». Adelphus. Rhodis. C, 2 ^.
Trouwort Drohwort, Drohung. — Der ist
ein Narr, «der sich an solche trouwort kert»«
Bratit. Nsch , IUI) — «Wie kan ich mich an
truwort kcreii?» Murner, Nb., — «Die
trouwort der pein und der schreck des todes».
Wimph., Chrys . 17 », ~ •Xröwori*. Ibid. —
« . . . es scy mit guten Worten oder mit treu-
Worten». Zio^'ler. Biic}il , C, 2
Trowen, Drowen, Trouwen, Tröwen,
Treawen, drohen. — «Hast da gftt gewannen
mit tröuuende ...» Bihteb , t>4. — < also
obe er ime mit beiden fusten trowete». Tauler,
tt79 (64). — Oott hat ans «in viertcig ioren
par dicke getroum . . . plicli den von Nynive,
den uuber herre ouch gar gruwelich trieio».
Nie. V. Laufen. Gottesfr., 17a. — «Der bischof
lag ir vaste an mit bette und mit drowende».
Glos , 148. — Er *tro%oete dem kQnige, er
wolte in entsetzen». Kön.. 469. Etc. — «Sü
trouwtetut ime . . . daz sQ in düten woltent».
Eis. Pred., y, 117. — «Also habent getriiwet
die Juden Petro und Panlo.. Geiler, Sünd.
des M . 6ö ^. — «. . das du mee furchtest
das Tröwen Gottes denn das l^-öwen aller
Menschen.. Id.. Pnst , H, 92«. Etc. — «Wer
nit dann trowen dui all tag, — do sorg man
nit das er VUt sdilag» Brant, Nsch., 41. —
• Din sang sol (rotom reden nit^. Id., Faeetas,
A, 6 b. — «Als tröwen ist bei mir verloren».
Murncr Schelm , ^^. 7 b. — Du ^früwest zu
verxooffren mir». Ibid, d, 7 — «Will er
brennen, stechen, honen, — so musc er vier
jar vorhin drouen-'. Td , Nb , 54 «W^an ich
von deinem treuwen stürb . . » Id., Luth.
Narr. 116. — «Pferd das sint fast streitbar
tbier. — die träwent uns krie^sniUe schier».
Id., Virg.. J. ö b — «Wann sie dir nit künnen
stanwen, so habent sie dir vil nie ffe-
trauwen: Id . Lnth Narr, 18. £to. — Seinen
Gegnern hat Slahomet «die hellen ^rauiMt».
Adelphus, Türk, H, 5 'j — «Der en^'cl . . ,
der euch das sterben tramt». Worm, BaL, e,
4 b. ~ «Sie troweten im mit blossen sehwerten»,
Ringm., Cäsar, 108 b _ Es hilft nun «weder
lägen noch irauwen», Zell, k, 3 b. — £ia
Eirehendieb «MNest einem Bild». Paali, iH).
Etr
Ti-übel, Trinbel, Treibe!, Traube. Scherz,
166Ö. — «Ach, redelichez <riu6f/^>/r/^ !. (Es ist
Maria gemeint). Gottfr. v. Str., 2. III. — Die
Bannwarten von Sigolsheim «sullent brechen
eine bendele trübele, ilie einen zubcr bedecke».
I IttSO. Weisth.« 1, 66ö. — «Die sänne würket
iln die trOM». Tanler. 17 (4). Bto. — Wegen
schlechten Wetters im .T. 1358 blieben «die
tnlbel roa und uuzitig». Clos., lüü. — «Dirre
tri^d ist vvol gestanden gegen der sannen».
Oswald. Etc. — «Ein /ynncn stontener mit
wintrübel». 1499. Ludw v. Odralzh. — «Zum
trü6«/», strassb. Hauäname. \Mb. — «Den
Tf ibel der an der Reben ston bleibt . . .
den fressen die Vogel oder er gefrürct». Geiler,
Emeis, 62 b. — «Mag mau auch ablesen von
den Dörnen Trübet id., Post., ii, üi «. — «Es
\M Oewanheii «n dem irdensehen DuKb dM
man «ssdeilt Opfel and Bbren, Kirschen^Mfts^
S6
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— 362 —
NBßS and dergleichen Obs». Id., Bilg., 22^ v 1 m<n», strns^V Hiusname. 146fi. — Man soll
Etc. — «... Der irybel der uns erfreut». . «keine trumbc slahea, es sy dann ein sack-
Brant, RoM&kr. D. Oed , lr>. — «Die Mitfgen ' pfiffer daby». 1322 Urk., 2, 15H. — Y«rbot«n,
trubel . . .» «Fygen nnd trübeU. Adclphus, Nachts «kein trumme z& slahcn, es sy dann
Fic, 133 a, 141 •. — •TfüM oder weinberen». ; ein sackpfiffer doby». 1486. Alte Ordn.. B. 3.
Fri( s, .18 ', — «... als wenig man ab dorn- | — «Diese tant/.en und sprintjen und brucheil
Lecken treuM . . . lesen wirt*. Wurm, Auf* ' Trummen und Pfeifen». Geiler, Narr., 162 b. —
I «Eaer LeyengratiM ist: wolan, pfeif nff, mit
der Trummen bummerlin buinmerlin biim».
Du-
legong. a, S «.
Trufeht, landstreiclierisch. Tiufator
cange, 6, 6S6. — Kommt ein Anner, so sagt ' Id., Ev. mit Ussl., 69 — «Ein Bauer der
man «es ist eiii trufefU menaelie». Taoler, | höret lieber etwas schlaben uff der Trummen
59 (12).
oder uff der Beucken. dann dan er hortp ein
Trttgenhaftig. trügeriBch. ~ Die Welt ist , köstlichen Meister ctu an ein gnt Stück aö
•trügenhafftig». Wimph.. Miraud., 2.
der Orgien raachen». Id., Enieis. 74 •. —
Trngnisse, Trug. Scherz, 1066. — « Ks mag «Schlag uft", schlag uff mit beiden trttmm*.
lihte eine trügni8$e sin, das dich der lüfel Murncr, Luih. Narr. 98. — «Da hub sich
gerne wolle irren >. Nie. v. Basel, ms. — Es | erst ein grosz goschrei, — der mann, der
«dohte in alles ein trügettisu and ein spot». j trumm»» mancherlei». Id., Virg., £, 4 b. £cc.
Id., 88. — Da Alexander «in den tempel kam i - «Qebt ans die trtmmm . . . mit sunbt den
mit drügnisse . • Kon.. .^13.
Truhter, Drübtet-, Trnder. — 1. Latte.
Sehmeiler, 1. 64e, TruAter. — «16 .*f nmh
druhterv, das man stickete». 1427. S Tltoin
Fabr. — «4 scb. umb ätüizen und truhitere»
in den capi teigarten». 1436. Ibid. — «Pro .
trähtern nnd ein schelbonm zh den beiden im v. 89.
harpffen». Nachtig.. Psalter, 200. — «Ein pUStr
und trumetuchlager». Pauli, 283.
Tranmen, trommein. — «HSmen, trummen
. . . und ander gewütc». Gull. Ordn., 1^'^. —
«Sante Peter trumte an die becken, — Das er
die Untier weite ersehreelien». Conr r Danlc,
garten, 26 1489. Ibid. — «16 ^ umb
trühteren nnd zQnegerten». 1460. Ibid.
8. Lattenzaun, Palissade. — Wird ein in
einen Rnbhof gestelltes Hermpferd «binden | bis die Sehlacht zergat .
zft den tr'tdern u^v> m^t hlen, so ist der trumtnctet er> Ciler. Na
Hnber verantwortlich. Heimsbrnnn, 14 Jh. . Juden hatteut Jruinm«(0n und Uüraer, uud wenn
Ti'ummet, Tronipete. — «Die Trummet
gegen dem Trummetcr ist sie eng, aber bei
dem End weit . . . Ein Trummeter trummetet
bis in den Tod
202 f. — .Die
Weisth., 4. 91.
sie woltent ein Spend geben, so lieesent sie
TrQlle. Triillbttbin, Metze. — «Hangt etwan voranhin trummeten und busanen. als man hie
dein liertis au einer üppigen TrÜüen». Geiler, znr Battstnben bloset>. Id., Post., 2, U >>. —
Ev. mit üssl., 164 a. — Dn sollst mit deiner; «Sie jubilierten mit Drumnitttn nnd bnsanen».
Frau nicht «nnibgon als wer sie dein TriW Adelplius. Tiirck., F, 2 i>.
nnd dein Bübin». Id , Brüs., 1, 107 _ «Schelten i Trummeten, trompeten. Tromraeler, Truin-
, Ist, so du eim offenlich in das Angesieht ^eine pcter. — S. auch Trummet. — «Man musz in
' sündliohen Gebresten oder Laster sagst und pfiffen vor und singen, — trummeten, beadcen,
sprichst: du Dieb, da Sehalek, du üppige orgel schlagen». Murner, Nb., 260. — Wie
TriÜl, du Lügner nnd desgleiclien». Id , Sünd.
des M.« 86 B. — «... als ein stirnlose un-
aflhnmhndfge TrSüMbüt ...» Id., Christi.
Ktinigin, EE. fi a.
Trüllf^üHt, Trunipelgast. Vergl. Trütle und
Trumpel.
kann einer sein Buhlen geheim halten, «der
das selb meldt mit pfiffen, gigen, — mit trum-
meten nnd mit siniren. — «das dareh die gante
statt nmsz erklingen». Td., Ocuchm., t, 2 b. —
<Öu bald trumtiieten gab ein thon, — da füren
Wer /.u Qnst geladen wird, soll | sie vom gstad darvon*. Id., Virg., 0, 1 ». _
keinen iiund mitbringen, «und bei dem Hund
verstand auch ein Trumpel oder Trüügast,
denn keiner so! kein Trumpeigast mit im
bringen». Geiler, Post., 8, 48 b — In Grimms
WeisthSmern, 1, Ö52, heisst es: «das Gericht
hat Macht einen DruUgast zu laden». Benecke,
1, 485, hat das Wort mit einem Fragezeichen,
das ieb stehn lassen mnss.
Trttllmnss, Trubelmuss. — «Das heisst Wer zu Gast geladen
Misenus, «der so fiirtreftlich M as, — das keiner
nie trummetet ba^/., ~ ^^u streit die man be-
wegen kunt». Ibid. £, 5 — «Die weohter
mnsten pfeiffen und trumtten*. l'anli. 30. —
«Bs het ein iede legion trummeter*. Kingm.,
Ca«ar. 7 b.
Trnmpel, gemeiner, ungesitteter Mensch.
— ünzSehtiges Weib, Benecke, 4, 189. —
)ll keinen Hund
ein TrüUmuss, so Erbsen und Weihaen uiider mitbringen, «und bei dem Hund verstand auch
einander gekocht werden*. Geiler. Selen p., , ein Trumpel oder Trüllgast, denn keiner sol }
82K b. — .Ein Trubrhuuss oder ein geknöpllet kein Trumpelgatt mit im bringen*. QeUer,
Mass, da Erbsen und Gersten under einander i Pust., 3, 43 b.
gesotten ist». Id., Narr., 86 >.
Tmm, abgebrochenes Stück (Daher Trüm-
Tramphieren, steht wohl für trtumpbieirttn.
— Stiefel «laufft jetzunder rnmpliercn, — wil
mer.) — Die Felsen «knützschcu idas Schiff) , mit der weit trumphieren». Murner, Luth
so crar zu trümmen, — das wenig u.sz dem
Schiffbruch schwimmen*. Brant, Nscb., 105. —
— Mamer, Nb., 26; Lath. Narr, 119. 188.
8, P.utrntrum. Bubenstück.
Narr. 87.
Tmnliener Boltz, Trunkenbold. — «Frawen.
die böse Mann haben. fnmelvNe "BUHtr ...»
Oeilcr, Briis., J. .5G ''. — «Wa ist rinor niessig
Trumme, Tramba. TrommeL — «Zur trum- , im Alter, der in der Jugent ein truncke» BoUf
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was?» Id., Narr., J7S — Diese Kedeut»ait.
ist wohl nur ein Oeileneher Witz ; es konnte
dem Predig^er nicht Tinbekannt sein tImsh das
recbte, hingst gebräuchliche Wort Irunken-
Mä v ar; bald, das alte daJd» strenaas, ardaos,
da« 80 hiuifip in Eigennamen erscheint, so
wie in lindern Zusammensetzungen wie Lügen-
bold. Witzbold. — li>7ö war zu Mülhausen ein
«Bibliothekar des Bahnhofs» Mameas Tnudcen-
MU.
Trunkhaftijj^, trinkbar. — «Esshaftige oder
trunkhaßige dinge» verkaufen lilü. Alte
Ordn , B.
Truntzel. Trtintzelin. subst. von pedere.
— < . . Wenn itteu ettwenn nummen ein
TrünUelin ungeverlich entfaren ist . . .>
Geiler, Post., 4. 37 — «Dap seind dip
Scbleicherling die von dir selber ussgun. die
TrunUdn solt du beichten». Id., BrSs., 51
TmntxelM, pedere — «... Da saiget sie:
er thttt eben Zeichen als mein Hindern singet ;
. . . also fieng sie stracks an /u truvtzlen
immermedcr and mooht kam affhüren, darnach
allen Freitag wenn sie ein Wort redt, so Hess
sie ein SVimlffen damff». Oeiler, Brös.. V,
61 b.
TrUaen. S Ih-üsen.
Trüsst'l Tri.sBel. Rüssel. Maul, Rachen.
— «Sich Leuwe« und Beren an, wie sie
Clawen, Zen. Trüssd haben*. Geiler, Narr.,
Hü ». — «Stund nnmiDen der König do. du
kieltest den Trüttd zn, und Gott ist gegen*
wertig do, den entsitzest dti nit». Id., Po.si .
Xf X'4 K — «... So da mit deinem 2'rü$9et
sekwaderst and sagrst was dn in deim Sinn
hast». Id.. F.v. mit üssl., 12 b Etc -
Er «stoszt lim essen in den drüsael». Brant,
Nseh. kOU. — «Etlich die sint also ful. —
wann sie den loffe! /m ilcm mul — dunt,
hencken sie den offnen trmseh L. c. — «Da-
ramb hab ich hie bisz (Gebissj bereit. -
das man sie in den trisael leit . . . nad knipf
domit den trissel zu». Mnmer. Nb., lt)2. —
Eiiu'iii «iiff den trüssel schlairen>. Pauli. IOC
^ «In der beicht . . . wöllea sie dem armen
priester Ire ifi^ttd und mfiler in die nasen
Stessen». Ibid., 140.
Trat adj. geliebt; subst. Geliebter. Scherz,
IftlS. — «Ir herze swäre — Nack ir <ni<-
Jierren wärr». Guttfr. v. Str., 1, üü. — Christus
«und sin liebe trat möter». Bihtcb., 76. —
«Jhcsus sol sin ansort korseo gemlnneieT
irut». Verse. Brief b.
Tmt, Liebe. — «Also het Joseph ein Rock,
den het im sein Vetter gemacht von suntler
Trut vor den andern Sünen*. Geiler, Brös.,
1, 95 b — Trut ist, bei O^ler, so viel wie
das ältere Trutachaft.
Trutx. S. DniU.
Trlltaelman. Dolmetscher. Truttehelman,
interpres. Pclier?:, 161;/. Benecke, , 124. Das
franz. truchement. — Der Sultan entlieus deu
Kaiser und «gab ihm ein trütjBdman oder
gleitsman». Adelphus. Barb., 49 b.
TrutzHch, trotzig, kühn. S. anch tratgUeh.
— «Ja sol ich einmal trüUlivh roden» Kar>-th,,
eo, 8 i>. — Gott hatte Joh. Bus «ein trutz-
Udkai geist gefsbon die warheit an verkfinden».
Gapito, Treger, C, 4 a. — «. . wie trutzlkh
er ans wolle zu boden stossen». Id., Carlst.,
a, 2 b. «Wie kati doch (der >rensch> wider
seinen schupfi'er su truuiich hundlen !> Warm,
Bai., g, 2 b. — «Kecklich. drotelich und nn-
er.schrocklich». Brunfels. Zehnden, d, 1 b.
Trüwe, Treue, Veriraudn Scherz, 1678. —
<Trüwe und und worheit süllent ir z& allen
menschen haben». Nie. Basel, Bek. Taul.,
18. Ete. — Otto von Wittelsbaoh encklag
K "l ig Pliilipp «in g&tcn truwen» (während
der König ihm iraate). Glos., iiü. Etc.
Trilw«, Getrfiwe, adj., trsn. — Gottes
Gebot ist «so stäte und so getriuioe . >
Oottfr V. Str.. 2, lOti. Etc. — «Bis getrüwe
Tanler. 40u ^60). Kic Die *getrüu>en des
richcs». KoQ., 497. — «Wer uf erden nie ffe-
truw wart», der wird es durch deu Besitz
eines Diamants Altsw.. 4:i. Etc.
Trttwen. Oetrüwen. Scherz, 1073. 1. Trauen.
— Wir wissen nieht «wem oetrüwen — Wände
man uns vil ^^ewaltes tflt». Gottfr. v Str., 1,
Etc. — Man soll «dem nssorn mensolien
. . . nilt geMliwm*. Tanler, 8b9 (49). — «Also
wurdent sü mir alse holt und ffetruicmt mir
alse wol ...» Nie. v. Basel, Bek. Taul , -i.!.
Etc.
2. Sich auf etwas verlassen, hoffen, sich
getrauen — «... Ich trage ein kint — Des
entrütoe ich nimmer genesen». Gottfr. v. 8tr.,
1, 23. - «Rede was da wilt, ick getrüwe es
zft gotte, ich wöll es wol liden». Nie v. Basel,
Bek. Taul . 8. Etc. — «Er trütoete wol, das
er in solte angesigeo». Glos., Öi. Eto. t—
Kaiser Karl IV «Ar nmb nnd nmb zft kISstern
uml stiften, do er gros heiltAm trütoete zö
vitideude*. Kuu., 4ä4. — «Ich getruwe zft gotte
wol, das unsere sehatzkamer golta na mer
gebreste». Id. H89 Etc.
Tube. Dabe, Taube. Scherz, Ib'ad. — Man
hat «dem rappen kernen fürgemalet — Der
der tubnt solle sin». Gottfr. v. Str., 1, 143.
— Noah «sante eine tube us der archen».
Kthi , ü-iH. — Der Ii. (Icist «in einre tuben
bilde ob imc do erschein». EU. Fred., 1, 72.
— «Zar äubm», strassb. Hansname. 18äSt.
Tabenkropf. «Furaus terrae. Tubenhropf»,
Vocab. opt., öl. Fumaria, Goll's Onomast.,
478. Famaria officinalis. — Koch im Elsasa
üblich. — «An dem dubatktc^». Feldname,
Scbillersdorf, 142Ü.
Tubbnit. Daphns. Taubenhaus. Die Herren
hatten allein das Recht ein solches so be-
sitzen ; den Bauern war das Taubenhalten
untersagt. S. Seitmeurs et vitlages, iU4. —
Bitter Göu Burggraf hat zu Sofelweyersheim
•ein steinin dujum$: IdOft. — «Die duphm-
mattf' Rosheini. 1433.
TUbii^eh, adj. von Taube. — «Die Einfalt
on Fürsichtigkeit ist ein Torheit, sie ist nit
tühisch, besnndar eselaeb». Geiler, Selenp.,
ib<4
Tnobmann, Tuchhändler; plur. Ta«kltti.
— Mnrner, Nb.. 87 ; Male, i\ 2 :
Tnge. S Duge.
Tugenthaft, sanftniüthi^'. — «Selig sind
die Tugenthaften, denn sie werden das Ert-
reioh nsitien». Matth., b, 5. Qeüar, Selenp.,
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9Si>. — «BetraehtdM Oottlwmhertdir* ff^tiir.
milt, tugenthaft ist». Id., Bilg., 80 l». — «Wenn
ein Haod tugenihaftig and frölich ist . . .»
Ibid., 146 a. Etc.
Tngetithflfti^ckoit. Sarf'mutli. — cDie
Tugend der TugeiUiuiJttgkeU, mansuetudo*.
Geiler. Selenp., 96 K Bte.
Tul. S. Dul
Talsch. S Dulsch
Dvme, Daumen. — cDen tumm wigt
BrSi.. S, 69«. Btc — «Nemrotli woh
buwen ... ein grossen thurn». Brant, X>rh..
17. — «Die thüm der Stadt». Id.. Bisch.
Wilh., '^42 Etc. - ciän eistner «Aiirii d» «taU.
STurner, Virg., T, 2 «. «... desselben
thurnt hoch bei dem dach». Ibid.. F. 2 » —
— «. . . verhüten porten and die statt. —
und warten uff den thümen*. Ibid . (h2K Etc.
Türnen, in den Thurm, ins Gefängniss
sperren. — Wer Bürgen stellen kann, den
man tu dem fleisch». Brant. Nsch , 97. (Der «^o!! man nicht «fohcn oAcr türnen^. Thiinl'acli.
Hetzger legt den Daumen auf die Wage, um | 15 .Ih. - «Nit dürnen oder bbchcu fUr freiei*.
sie herabzudrücken) — «.. daserdalagrechtiHatttcau. 1490. Weisth., 6, 406. 609. — «Von
als ein blnm — iif rJibher bricht junckfrew- ' Kochi sul man in (Urnen. fo!tern utid in mit
Murm r, Virg., e, 1 b (virgineus | Keilen sohlageu.^ Geiier, Narr.. 18:,; Arb
hiim., 14 l>. —
lieh thum»
pollex).
Tarnen S. Dumeln.
Tump. Tamplich. dumm, unvernünftig. —
«Die tumben vihe». Tauler, 251 (44). — «Harzu
ist nieman zu kräng noch za alt noch zo
tump». Ibid., 404 (70). — «Es stot ge&ohriben
das er (Uiob) me tumpUdt woit gecprMh*.
Ibid., 866 (63).
Tümpfen, dampfen. — «So du der minne
tainpf tümpfet ...» Altsw., 6b.
Tone, TUnne. S. Dünne.
Tnn^, Getünge, Dünger. Sehers, 1877. ~
vTunga, stercoratio». Ileirad. 181. — «Strow
*Thüruen, Stöcken ...» Z-ll.
y, ! 8. _ «Blöcken und tuntM: Di»l., B, 3 b.
Türi-en. S. Getürren.
Tnraterig. dorstig. — «Man sol den tur»»
teripen trenken . . . Unser hcrre het deo tmrt'
tertgen getrenket». B. Merswin, ms.
Türstij; S Geturstig.
«Turatodile. poatis, et antes*. Herrad« 187.
Twfthen, Zwalien, Zwagen, wasche«.
Scherz. 168:?. - «.*^iniu wori en^int vil wol
getwagen», Qoltfr. v Str , 1, 66. — Sie reinigte
die Armen «und hvug in telber». K9n., 373.
— «Eint'S niulcs hctte sü (Semiramis) das
and getütufe» soll ein abgehender Lehoer auf honbet gettcagen . . .» Ibid., 1^47« — «Die
dem Hof fassen. 1991. Wilgotheim Str. Bez
Arch
Töngen. dängen. — Mist um die Heben
«sn IAii|^». Gulden Spil, 4kK
. Tänne. S. Bünne.
jungen Kind entsitxen gar vast das gesaltzen
Wasser wann sie g^rintliire Kopf haben, und
förchten man ^'Öll inen damit nooheti und <ie
wSsehen». Geiler, Pat. NoiL, ]£, 4 b. ^ «Dq
sihest wol das die Kind die Stiefmutern hao.
Tüpflin, Punkt — «Durch die KrafFt. die die Kind sind verfaren ... Sie swecht ia
in den ffimeln ist, werden bewegt alle Himel ! selten, man gibt in Obel te eesen». Id , Emeis,
als in eim Tüpftin . . Seist es ver.seeiilic-li da.s 25 — *Eb seind ettlicho Beichtvetter die
Got im erwol das selb Tüpfltn im Uimei, da thuu gleich als die Scherer die einem swakati
selbst ist sein Thron, das ist gegen mtter
nacht». Geiler. Pred. %. Maria, 6
TUppelsartKt Düppel, [luium SchmeUcr, 1, lang ewahen, su ächüttcu sie die Laug eia»
SSO. — tTüppeUärtit, die etwan ein böse | mals uCT. so kummen sie darvon». Id.. Bros.,
dieweil sie gemeehlich Laugen uffsehütten, e»
schäumet e?, so förchten sie sie müssen im
döwunir für ein kranokbeit achten», fries,
60 K
Türe, 8. 2%fire.
TUreredig. sparsam mit dem Kedcn. es für
zu theoer haltend um viel davuu nuszugcbcn
2, 10 b. — «Also thunt gewonlich die Kind
mit bösen Köpfen, so die Mütern inen zwagen*.
Id . Narr., 128 — Maria Magdalena «druei^t
(trocknet) die fiis/. mit irem hör. — die sie
mit weinen zwug darvor». Brant, Kosenkr.
— Nonnen sollen «leren türeredig sin und die Wack., 2, 1099. — «So ich mir selber mnai^
nenige vaste schiihen». Claus v. BIov.
mol — offt und dick liab zwagen wol
TUrmeln, taumeln. Scherz, 1678. S. auch | Murner. Nb., 2i9. - «Si bedt, si wescht, si
HSrtiwIn. — «... Do er ane kraft und ane ewagt im dar — und luset im darmit im bar*.
wer — So sere türmäetide gie , . .»
V. Str., 1, 98.
Gottfr.
Id,, üeuchm., k, 1 *>. — Der Wille hat seinen
Sitx im Kopf, «darumb wil sein gewartet
Tnm. Thnrn, Thurm. — «Tu hclfebernder [ werden mit weschcn. 2wahen, anderm rae...»
kraft ein tiim Gottfr. v. Str.. a, 108. — «Lo
den tum mit allen einen gloeken nf dich
Valien!» Tauler, 262 (44). - «Kin steinen
ffiockenturn*. Kie. v. Lanf. Guttestr., dtf.
Id., Bad., «Bit got das er dir zwagm
dieg». L. 0. — Man soll «zu der lochen eii
mal zwagen nücliiern, und das bar mit warmen
I düohern wider drückaen». Brunschu., Pe^t.
«Ein gefangener Ritter ward «gelegt efi aller I IS b. — Um das Haar sn färben, mache ehi
undefste in den turn • einer Burg. Nie. V. ^!a.^oI. ' irewis&o.s Walser, «und ztcach didi damit».
148. Ete. «Die Stegen die uf die turne i id., Medic, 184^. — «Wan der bader eiaeii
gant». ölos., 124. Ete. — «Donoeh ging unser das banpt «wraAt, so nebt er nit das er {■
herre /.ft dem turne do Yoscpb von Arniathia \ suber ;u-ag>. Piiuli. Id'r'.
tMir ward gt-
inne lag gefangen, und h&p den turn uf . . .» i zwagen und uszgebutzt». Fries, 16 a >- «Er
Kon., fiOi. Etc. ~- « . . Da einer ein Thum | gnsz jm des wnssers nff das hanpt and
abmiiset wie hoch er ist». Geiler, Sünd. des
H., llK — «Ein Elephant ist »o ein starck
lÜer, das man TMm daroff buwet*. Id.«
im selber darmit» Taali, 35.
Vergl. Zarnkc, 2af>. Schmeller, 4, 306i
Sebmid, 658.
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— 90O —
Twan/ar, Oetwan^, Zwan?. — Simon «dfr
das oriitze gottes trfig von getwange». Tiiuler,
972 (49)t Et«. — «Jurisilictio quae vulg-ü
ttoanc appeilatnr». 1834. Oraad., 0. iuAd., 3,
381.
Twangial, Zwangsal. Zwan;;. Drangsal.
Sehen, 1683. — «Uo brohte der berre deo
knebt mit fmm^ol sft ainen holden*. EU.
Pred., 2, 2 — « . . Für welicho ewifie
Kcstigang er hie in disem Leben mit xitlioher
Zmtngiua and Widerwenigkeit die Gott im
zafüget . . . mag genagthnn». Geiler, St^Ienp.,
25 a. — Es wäre «recht der vermeinten ober-
keit und mm^Ml« . . . abaathnn». Warm,
Bai .«•,4 8
Tweliel, Zwähel, Zwehel, Handtuch zum
Abtrocknen ; von twdhen, twahen ; meist fem.
— •Altertvoektly nappa altarie». 1SU4. Strassb.
ürk ,3, 166. — «Da eolt die SehOasel deiner
Con!?eicntz trncknen mit flcr Zwähel des
Gnugtans*. Geiler. Schiff der Pen., 49 k —
«Wa» ist die ZwAel da man die Hand an
trückt? ... die Zwehel ist genugthun». Iii.,
Narr, 208 » Etc. — «Wisch din nas /u
keiner friet — an zxccheln'. Brant, Facetiis.
A. 4 ». — «Druck (trockne) an die hand-
cweliel uuüli ntt diu zen . » Ibid.; Thesm.,
a, 4 — Tisiphone ist «mit einer blutigen
fwehel umbgürtet . , (palla cruenta). Uurner,
Virg , T, ^ — «Traekne«t da {die Binde)
an ein rwi-hel . . .» Pauli. 23 — Dem On-
mäohtigeu soll mau «die glidcr hart binden
mit «weAebi». Fries, 1S9 — «Bind im ein
han<lsw€M amb den fnss*. Gersd., 40 J». —
Pauli, 3Ö1.
Twerch. S Quer.
Twing und liann. Sehen, 1684. Seigneun
et villages, 34 u. f.
Twingcn. zwingen. Scherz, 1684. Durch-
gftngig bei Taaler, Closenert Königshofen, etc.
U
Übel 8ehn. sehleeht angesehn sein. — Gibt
der Iraner dem Geistlichen nioktS» «SO tickt
er übeh. Murner, Xb , III.
Übeltetig. Ein übelletujei Manu, ein Übel-
thfiicr, Verbrecher, maleiicus. — «Es was ein
^kUtig nuan, der was ein ronber*. Märlcin.
12 — *Ein stock, do ynne man gefangen
liite oder übeldetige lüte enthalten mag».
Eokbobbeim, 15 Jh. Uist. de S. Thum., 330.
Ete
i'berbein, ein Fehler der Pforde; fig für
Fehler überhaupt - «Kein koufmanschatz
stot in sim wert. — jeder mit faiseb vertriben
bgert das er >i-'-; '.:rom< imii: kumen ab,
ob es gall, überOem joch bab». Braut,
Nsch., M.
('berbochen. srliolten. «Tncrepare heis«et
Ubcrboldern, Überbochen, überfaren». Geiler,
Post., 1, S6 ».
ÜhorhitMern. scludten «Straf, bitt und
übcrboiäcr in aller Gedult*. ii Tim. 4, 2.
Geiler. Selenp , ^ _ t,^.^ p^„t,, 1. 86 «. 8.
die Stelle s. v üöerbuchm. — «OllTlstlll bat
sie angefaren and üherb<Mkrt and bat inen
verwisen und uffgehaben iren ünglanbcn».
Id . Post., 3, 38 Etc. — Die Armen werden
«von den reichen überfallen, angewandt and
überboidert». Wiiiiph., Chrys , 4 ».
ÜberbüstiQ, Böses durch Hoses, d. h. dnroh
List, uberwinden. - l'lysses hatte keine Raho
«bisz er das falsch wib (Circei ühcrhöaet —
und bin ^esellcu all orlüszt». Braut, Nsch.,
105.
Überbürde, übermässiire Last. — «, . . Der
klaget im das er uit iu einer Zell möoht sitzen
und wer im ein grosse ÜU»htKrdt». OoUer,
Bilg., 68 a. Etc.
ÜberbUrdig, Überbürdüch, überlästig. —
«. . . Wann der Man der Frawen überbürdig
ist und ir alles das miesfallt das er thut».
Geiler. Post.. 4. 18 b. — «Wenn da ein Bollioh
Person lieb hast ilie allermenglich fttoMnUid^
ist . . .» Id., Pred. u. L , lt4 «.
Überditzen, betrügen. - «Wann die Richter
sehen das man sie überditzen wolt oder über-
schnellen, SO Sölten sie das Gericht ofischlahen».
Geiler, Ev. mit üssl.. 68 ^ Das Won
kommt ^% Ohl vun diezen, tosen, ungestüm
durchbrechen, bes. von daherrauschendem
Wasser gebraucht. Aus der Znsammenstellung
mit überschnellen ergibt sieh der Sinn: daran
List überrumpeln.
Überentaig, übrig,' überflussig. S. aaek
übenmtztg. — <r(f dise Wegen würf din ölwr-
enittg Gut dat» dir nit Not ist». Geiler, Bilg.,
114 b. — Es schössen die uberentzigen von
dem bühel in die unsem». Ringm , Cäsar,
22 b. — «... da nit mer übereintzig wer,
dann der feldcr bddden». Ibid., 11 <>.
Überfarnn, übertreten, sich verfehlen. Scher?.,
16%. - Kiiie Klusnerin, die «misuctuu und
Überfarn hettc», ist zu bestrafen. 1377. Closo
im Grnsz. — Der Begiue «die das überfar«»
geton kette», soll man «ir pfände nemen».
1465. Gotteshaas zum Offenburg.
Übergang, das über etwas Hinausgehn,
Übermass. — «Po scind erschinen . . . Moyses
und Helias . . . uiid habent geredt mit im
(Christo) von dem Übergang oder Überschwaugk
und üssbnnt den der Herr künftig ward sa
volbriii^'on /.u Hierusalem , das ist seias
Schmertzcns». Geiler, Pust., 2, 29 b.
Überglaaoren. — «% ^ voa avoa kefen
z& überglasurat». 1415. S. Thom. Fabr.
Übergnckon, äbersekn. — Die Mahlzeit
«der ir stQndün (von den Hdnchen) nit über-
guckt Wirt» Wurm, Trost, JÄ*».
Überhand, i. i^bcrhand gewinnen, siegen,
— Die Türken vielleicht «möchten gewinnen
uhciltand — und >traft°en unser Sand and
schaad». Brant, Layensu., 170 a.
S. Vorzag. — «Doeh nant wir in dem übrnr^
hand (über die Thiere) — das wir doch kaben
ein verstand». Horner, Bad., D, 1
Überbanr. so viel wie Übergewicht. —
— «Wann krankheit vast nimbt üherhavg . .»
Brant, Nsoh., 40. — «Was onrecht ist nimbt
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- 866 —
äberhang>. Ibid., Aß. — Wo Freandschaft,
Hau, ÖeiB elo. b«i «inem Richter «nimpt
Überhang, — da nimpt warlieil und recht ölö
schwang». Id., Klagsp., letztes Blatt.
Überhenwlieii, flberwiiid«ii, durch Über-
macht driing-en. — «Da der Saul strit mit
seinen Veiiiden, von denen er überherscftet
ward das er nit möcht davon kommeA . >
Geiler. 7 Schwerter. F, 5 - .Wann iler
Leaw siclit das er überhertchet ist, bo tlücht
tat m dem Wald /.u». Id., Brös., i, 5« b.
überbort, alle.s Mass übersteigender Schatz.
— «Der minneii bübbikeit . . Git aller fröuden
vberhort*. Qottfr. v. Hag., ms.
Überhnpfen, überspringen, Übergehn Scherz,
1699. — Der Zuuftbote sol schwören, dass er
«die wharwaht varkttnde dem armen also
dem riehen, und nvcmand überhipfe*. 1437.
Tucherznnft. 63. — Die Reibe Öoliur wacht er
zu sein soll an keineni lUirger ^überkupfet
werdea». 1477. Alte Ordn.. B. tS. — «Die
andern Ding die seine (Chrtetil Uenseheit an*
trefFeti . ., deren actiN r .Tohannes nit vast
vil, suiider uberhupf L dasbelb». Geiler, Post.,
9, 74 8. - Lother •überhupfft dise anklag*.
Marner, Kön. v. Engl., 900. - Murncr 'über-
hupfft» die Stelleu «darotf der Luther sin fun-
dament anxeigt». Kanth., dd, 9 b,
Überig. Scherz, 1699. 1. Alles übersteigend,
überschwänglich, übermässig. — «Von des
oraoes iü>eriger würdikeit ist nüt mit werten
zfi sagende», Tauler, .^92 (ßfiV — Sic .niiisserrt
Hwigcu \ (jii uLenger richeit ircs ^Mariab. lobcs».
Ibid., 379 (66). — «Von überigeme essenne und
trinkeune deete krengker werden an den
Binnen*. Bihteb., 40. — «... wie gar 6bele
ich dich hassende werden bin von überigem
ba»se>. Nie v. Basel, 109. — Mau kann sterben
«von ^Überiger trnrekeit» und von •übetiger
fir&idcn». Huj^o v. Ehenh.
2. Überflüssig. — «... das er sinen sin
von frasheit und MeHfftm gemaehe twinget».
Eis. Pred.. 1. SR.
.S. Einer äache überig werden, damit ver-
schont werden — «Nft bitten got. daz wir
des weinendes nnd des grisgrammendes Überig
w«rdent». Eis. Pred., 2, 20.
Überkommen. I. Überwinden. Seher/., 1701.
— Menschen, die «mit ruwcn irre sändcn den
lafel ^Iherkummen hant». Nie. v. Basel, ms. —
«Do überkam der hertzogc von Brobant die
stat z& Kolle». Clos., 106. — Mit Josephs
Brftitoni waren so viel Joden gekommen, «das
der kfinig vorhte das sü in iXberkemen>. E6n.,
m Eto.
9. Erreichen, erlangen. — «Ewige Seligkeit,
christeliclie I.ieb ond Tugenden zu itherkummen,
do seind sie gantz blind, toab uud unwis».
Geiler. Post, .H, 65 Eto. — «Vaneher ein
erben iiherkunt, ~ dem lieber wer. in erbt
ein huut». Braut, "Nsch., 90. — «Kin jeder
goveh eolt alles was er gcwiiuiet und über-
kumpt . siner geuchin zu behalten geben».
Murner. Geuchm., f, 2 » — Von den Freige-
lassenen t uberkoment ir etlich die grosse und
rechte freiheiu ... die andern t^terktaueiU ein
kleinere fireiheit». Id., Insuls 6 b. Die
I Krankheit hat zu ^'eapel «Iren namen über-
i-uflWN». Id., Oayee, 680. — «Höeht iek da«
kleinet überkumen» . Id. Luth. Narr, 125. Etc.
— Sie «haben grobben trost und Zuversicht
von got dem herren lUt»komen*. Wimph.,
j Chrys., fi _. Pes Lazarus «kranckboii hat
I im das ewig leben überkommen*. Ibid., lü ^.
! — «Vi! begerent der tugent nachzukummcn,
aber wenig seint sie überkommen . . .» «Lange«
leben {Aedeummun». Adclphus, Fic., I9T —
, «Die alten scherer die üben sich ufP i* ; ! mten
I . . . das sie ein leichte band überkommen».
Fries, 75 ■. — «Die pfeifen sagen aneh nur
I was inen put ist, darmit sie cfelt übcrkummen,
' leren uns vil, ihun belbs uicbt>. Ibid., 17 —
«Zwen burger giengen . . . treu Horn, ablasx»
bricf da zu nberkumen» . Pauli. 64.
j Überlang;, nach langer Zeit, lang nachbor.
I — Ein Verliumder «gibt gar manMkcm einen
st OS 7 der das em Hibeskmg entpflndt*.
Braut, Nach., 10.
I Überlast, an schwere Last. Sehers, 1701.
; — Zweifel war «sin alhii ührrlef-te*. Oottfir.
V. Str., 1, 249. - Kosten, «die den armen ein
i überlast gewesen sint». 1477. — Ein Grei«
«wQrt g^ar bald ein überlast». Brant, Nsch., 86.
I - «Im aller bist ein überlast - und, gloub
: mir, ein nnwerder gast». Murner, Geuchm.,
j n, 4 b. — «Veno«, du uurowiger gast, — du
I schwere bürd nnd Hiberbut». Ibid., m, 1 b.
Überlasten, zu schwer belasten. — Die
Schiffer von Ebcrsbeim sollen «den ebbet
fnren ende sin gAt . . also das er in das
j schif nüt nberleste». 1390. Weisth., 1, 668.
: Überlaufen, über etwas hinaoslanfen, es
! ganz bedecken. — «Dein hanbt . . . werde
vol Würm und überlauff». Wimph., Synod., 7 «,
Lat. Te.\t: plenum vermibus ut scateat.
Überlegt, etwas das mit mehr belegt, be-
lastet ist, als es tragen kann. — «Kein hant-
werck stat me in sim wärt, — es ist als
überleit, beschwürt*. Brant, Nsch, 46. (Es
sind deren /u viele, die das Haudwcfk be*
treiben. Heute sagen wir: übersetzt).
Überleugen, darüber langen, übertreffen,
überholen. — Christus «hat mit siucr kloren
Erkantniss öbertroffen nnd überUngt die Er-
kantniss aller andern Propheten». Geiler,
Post.. 1. (1 — «.\ls wit sol überlengeti ein
Obrer das gemein Voick, als wit i^erlengt ein
Hirt die Sehftflin». Ibid.. 9, 86 Etc. — «Würst
du flüchtig, so Überlengen sie dich mit iren
guten». Mumer, ülensp., 33.
ÜberlH, Decke, von IM. — Hat einer kein
Grabmal, so ist «der himel sin Übertä». Hnrner,
Nb., 134.
Überlonf. Volkianflanf. Scherz, 1701. —
«Alexander Aurelius . . wart zft Mentze cnl-
houbetet von eim überhuf». Glos.. 28. — Be>
nedikt V «wart in eime Überlouffe von den
Römern z& bobeste gemäht». Kön.. 549. Etc.
— Herzog Rudolph von Ostreich «räch deu
Überhuf der dem landvogt . . se Gelmer
geschach». 1358, Insehrlfl zu Colmar.
ÜberInt. sehr laut. Scherz, 1701. — «Hie-
mitte begund er «ftsrhil — Den hunden rAfen».
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Gottfr. T. Str., 1, 44. — «Toll spriolie d«x wol Inftehdem der MiBsbranoli etni^risseD, ihn aof
überliif' Thid, 1, 207. - Sic «rooeht sich nit . Kosten der Zunft zu ^eben, wurde die 8m]i6
eothaiteii des Herren Lob überlut asszascbrien»
Geiler, Pest , 6» ^.
fbennitz, vermittelst. Scherz, 1702; 1176
overmÜB. — Keiner Iconnte gesand werden ! zin»z und fföll
«dan HAermiU das wasser des ttehea». Tanler, ' — «Wer lebt.
geregelt wie oben gesagt ist.
Übeniiitz, Tnteresse, Wucher. — «Toh will
vom übernute mit schriben, — den man mit
U dot triben». Brant, Nscb.«
der e« als sohribeo kann, —
19 (ft). — fÜbermiU diser gebe so lert rior was ilbernute man hnicht mit münz — und
mensche gelossenheit». Ibid., 103 (20). — schedlich handlet mit dem zins*. Marner.
• Übermittes des holtzes dos crüces wärt ver- Nb., tM.
äwcndet alle vcr^nftnisae der alangen des
tiifcls». Ibid , 403 (70).
ÜbemUden, einen durch Arbeit übermässig
crmüdpn. — «... Er litt euch uit das jcman
Übeninereli« 8. Quer, Querch.
überreichen, act., über einen hinaus reichen.
«. . . 8c» er aber ist so klug — und im
gotts will uit ist genug, — und meint sin
anders sinen Knecht übermüdete^, (ieiler, , ^iu gott üäemiek, - so bhalt er im den
I bern, Geiibern. übriL^blniben. Scherz. 1702.
meiiterstreieli». Mnroer, Nb., 1&5 (seine Ver>
nunfl übcrti iff* Ii: Gottes) — «£neam sie
— «Wa? von deme iGölde, ^^/fift, daz süllent von danuen ächleichten, — dann sie mit
die fru von S. Elsabelte in selber lian». gsehOte in überreUÄtm^ ^ das er verbergen
ia71. Test Heinr. Babensnns. - «Ist deune musste sich>. Id., Virg , k, 8 1>.
das den gesunden in dem spitLalc üt geübert
an irme gelde. von dem geüberten gßte solteot
des tpittals meistere brftder fieinrieh den . .
breiten nsrfhten». 1316. Spit. Areh.
ÜbernKchtig, über die Nacht hinaus. —
Ein Naohlässiger «kein ding bi ziten er be-
stelt, — not über$tä^ttff$ er bebelt*. Brant,
Nsob., 69.
Übemieseen, za viel Vortheil von etwas Bab^t
Überrick. S das folgrende.
i'berriicke, Uberrick, Theil des Messge-
\vand8, Chorhemd, snperpellicium, fr. surplis.
Seherz, 170ä. — «£in überrücke», dem Joh.
V. 8. Äraarin genommen, 13U0. — «Superpelli-
cium. überrücke». 1400. Hist. de S. Thom., 130.
- «Ich darf nit sagen wie es an dem geist-
lieben (Jerleht an Born gieng, da man dem
7V, r hundert oder dreihundert Ouldin
nehmen, etwas übermässig ausnützen. - Das oder Dukaten schanckt ; die schült man im
Kloster von S. Aj,'no.s klagt, dass das Thomas- [^„j off das Chorhembd oder Überrick, er
Stift unrechtmässige Zinse von ihm begehrt, 1 ^va„nct sie also und warf sie uff und gefielen
and es tübentotten bette und me von fm i,,! ^ul» üeilcr, Kv. mit üssl., 6 «. - «Der
nomen». im Reg. A, 8^0. — Die PHep^er | Thumherren und weltlichen Priester als ich
der Gutenleute sollen «den hof . . . nit liöer- bin. unsere Cieidnngdie seint M-eich; du sihest
nu$9en». Gutl.-Ordn.. 908. — «Es soUent die wo! wie mein UbS^ (Druckf für Überriek)
pflegere den n-ossen spitul in keinerlei weg mein Cliorhembd und auch der Kurtzhut so
überniessen». 1466. Alte Ordn., B. 26.
weich und gut lind seind, wa es mich an
ÜbernoBmen. Sehers« 1709. — Die Fahr- 1 ima Baeken anrfirt, so gibt es mir warm».
mannen der Tn h r csöllcnt euch das ganze ; Ibid., 221^.
j^'l "i*"''* "'^^»^'"^'"f«» geben j danne gent , Cberachnellen. 1. So viel wie «berstürzen.
sfi nt übernommen, das sullent so bezalen us | _ «überstürtzen oder übenehtulUH heiaset
irme g-elde und nit u;? des antwcrks gehlen
Uhzgeuomen disc noch^jcschribcn tage, ho
mögent sü wol bescheidenliche übernommen
geben . , .» 1437. Tacherznnft, Ö4. — «Es sol
oneh Indn meister noch geswomer (der Gold-
schmiede) gewalt han, litzit uhernommcn zft
geben, es sige dann» bei gewissen Veranlas-
sungen und Festen I «vnd gebe ein meister
oder gcsworner darüber iitzir übernommen, ilaz
sol er ihn usz sinem seckel und dem haui-
werg nüt rechenen» 1472 Guldschm.-Zunft, 67.
m T>atin preoipitatio». Geiler, 7 Sebwerter,
Ü, 4 a.
2. Überlisten, betrügen. - «iveiuen Menschen
umbkommen, überachneUen, übers Höltsel
werfen, das ist bescheissen oder betriegen».
Id., Helenp., 224 «; Ev. mit Ussl , 68 «. Ete.
Überschwall, Übcrmass. - «Nit allein das
dieselb Gnod, Wislu if lunl Ivoer im g'nnj^ sei
für sich, suMiier per reduudautiam, in eim
Überschwall, also das er dieselb mag mitteilen
Scherz, 1702, denkt an überfordern : «pretio ' »"^h andern Menschen». Geiler, Post., 2. 108 a.
nimio. cnormi>, was nicht anwendbar ist. Der | Übers^chwang, Überroass, über das tre-
Heratisgebcr der Tucherzunft, im Glo.ssar, wohnliche Mass hinaus im Guten wie im
maeht sichs bequemer: «die Zehrung für Je- Schlechten, emineutia. — Christus «ist nit
mand übernehmen, bezahlen». Es handelt sich ein schlechter Prophet al» ilieroiuias und
um einen, in den Ziinften üblichen und von Isaias, sunder er ist der Prophet der de ver-
den Vorstehern zu bietenden Imbiss; bei ge-lheissen ist und ist aller Propheten ein Über*
wissen Gelegenheiten wurde er ans der Znnft- 1 «dktoott^*. Cfeiler, Post., 2, 87«. — «Das ist
Ivfisse bezahlt, zn andern Zeiten, aus dem gesin der Überschwang seines iiberschw eng-
Beutcl der Vorsteher. Warum er Übernommen \ liehen ächmcruens. Schmochs und Liehe, von
hiess, vermag ich dermalen nicht bestimmt | dem do Moyses und Helyas mit im geredt
zu erklären; vielleicht kommt der Ausdruck haben». Ibid, 5, 42b. -1 cEin Bcwe^^unj^
daher, dass der Imbiss ursprünglich eine von j heiliger Begird oder Gelüstes, kommt" aiu
den Meistern libemoHimene verplliehtnng war;|Betrae]itung der göttliohen Hfibeehelt und
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des Übertehtoanas der himeUsehen Glori». Id.. i
Pred u L.. 26 ». — «Man eert die Menschen I
die ein I'berschwang in inen haben, and eert I
dornoch die die nocE eia grÖ8««ro Übersehwang i
in in htben». H., Post , U — . Alio 1
das die Statt Ilicrusalem vol Blats worden '
ist bis heruff an den Mund. Sii versUod hie !
du dn» Blot als eb«n «inem bis beraff r.u \
dem Mund gicng ; nein ; alier weuti man ein i
Ding grosa machen wü, so redt man also,
und doramb redt di« GesehriH in 6ini Über-
ti^mtinck domit furzugeben den grossen Grimm
. der Juden». Ibid , 3. 48 «. — *Über- \
»ckwang and sn vil ist ein Laster». Id., Narr.,
122'». — «... das ihr überschteanck diene |
ewerm mangel». Uedio, Zehnden. B, 2 —
Es ist cd er orden ein tifrerMA«mifele geworden».
Wurm Trnst, i\\
Übei*i»chwellen, übertreffen. — «... Es
sei dann das nwer Gereehti^rkeit fibertreff,
ÜbenchweU, iibeilentr oder übcrgan:: die Ge-
reohtiglieit der SchriAgelertent. Geiler, Fost.,
8| 66 b.
überaetKt, dasselbe wie überlegt. -
ding sind jet/und über$«tMt, ~- so ist der arm
man hoch geschetKt*. Murner, Nb., 108 (ge-
sebelst. mit Schätzung, Abgaben überladen).
Übprsicliliff. 1. Kurzsichtig, Bcheol. — «T>u
biät iibcrsichlig, du äichst von Ferniibb uit».
Geiler. Arb. hnm.. 93 a. — «... Die babent
etwan Augen die übersichtig scint. sie sehen
krumbs und überzwerchs, sie künnen nit von
weiten sehen ... Sie sehen allein was noch
(nah) vor den Augen ist, sie künnen nit weit
umb sich sehen*. Id.. Sünd. des M., 60
Gemnia Gemm.: «itrabo, IvMiis, leheleh,
itbtrsiehUg».
%. Der leicht iibersiebt, aber etwas binans»
sieht und es nicht bemerkt. — «Sagt an, wie
seind jr so übersichtig ... das jr drei oder
flertansant bnrer im bistnmb überseben?»
Zell, X, 4 b.
Übersitzen. Scherz, 170'^ 1. Übertreten. —
Wer «die gebot übersefse . . ., da bessert er
6 seh.» 1862. Tucherzunft. 9.
2. Versänmen, so viel wie versitzen. — Der
Haber, der beim Ding seinen Zins nicht ent
richtete, «und das acht tag ubcrsesse», wäre
strafl)ar. l^iiederranspaoh, 14Ö7. Barckh., 167.
Eto.
Sich auf etwas setze ii «Wie wol er
(Aristoteles) doch kein pierde was, — ein
wib in dennoeht ÜbarmuMP. Mnmer, Genebm..
d. 8«.
Uberalahe, fem., Ort wo das Wasser sich
QbersehlSgt. Baehschwelle. — «Bi der über-
sUihe». Romaiiswiller, 1286. — 'IMe stat der
mau sprichct die überslahe». Obcrchnhcim, Vi
Jh.: — «eine müle, die beisset die Überdahe».
Ibid., 1324. 1579.
Überslihten, ebnen. — «. . . würt das land
sohone gescget nnd t^ertUht*^ dann gebt der
Samen auf. Taulcr, 307 (68).
Überspreiten, bedecken. — Der Tisch «mit
dischtiich überspreit». Brant, Thesm., a, 4o.
— Xcrxes «mit segeln fltenprstf dae meer».
Id., freib. Ufel, 304.
Überstecben, überwinden, von stecheo,
kämpfen. — «Ich wil mich rechen. — und
sie mit büeblin AterrieeAm». Homer, Lntb.
Narr, 21.
Überhterkeii, au SiärkL" ubcrireffeu. uber-
winden. — «Der selbig köuig da er merckt,
— das Priamoe war üJierUertM . . .» Mumer.
Virg.. O, 7 B.
Überstnrtzlicheit «heisset in Latein preci-
pitfltin tpmoritas». Geiler, 7 Schwerter, G. 3
Übertkiir. S. Übertüre.
Übertrag, Vertrag. Scherz, 1707. — Bs
ward «ein ubertrag /.wiscUciil denselben beiden
antwercken gemaobet*. 1388. Tacberzonft, it.
— Bs «ist in dieen Übertrag berett nnd be-
tedinget worden ...» 145 . Uist. dc S. Thum..
18& — «Ein frünüicher Übertrag. . .geeebaek».
GnU.-Ordn.
Übertragen. 1. Übereinkommen. Scherz.
1707. — «Vormols iUm-trug ein keyser bi sine
lebende mit den forsten . . . welre sin no^
kltmen solte sin». Kön , 418.
Ü. Aassöbnen. — «Do übertrug der maig-
grove von Brandenburg dise swene knnige
Gunther und Karlen mittenander*. Kön..4M]l
Übertreffenlicb,dasgdwöbnliobeMasa über»
treffend. — : . .Es were denne das der sarg
were ühcrlvtffenliche gros», so erhalten dn^
Todtengräber grossem Lohn. 1412. Hisu <i«
S. Tbom., 408. - «Zu Ulm in Sehwabes
wechs/i w ein an sant Michebberg', der ist
übertreffenUch sauer». Fries, 42
Übertftre, Übertbfir, der Qaerbalken über
der Thüle, auch Platz über der Thür, Thür-
pfosten. Sehers, nuö.Beneoke, 4,50. - •Über-
fflre, superUminare*. Herrad, 187. — «Wen
der hftber buwen will sinen blossen huphof.
SO sol man ime gen fünf holzer, das ist eis
I fiftsrfAdre, eine swelle, ein virstbaleb nnd zv»
8ul!e(i> (Säulen, Pfoston). Bösenbiesen. 15 Jh.
Wcistb., I, 6ai. — Die StalUUiire eincfe Uu^
I hofes soll «also hooh sin, das des vogts rost
I gesattlet darin möge ; wer das nit, su -o!l der
knecht das tiberthur abhoweu». Hixheiu, 1)
Jh. Burekb., 206. — «... Snnst were es im
eben so unverfänglichen als ein Artznei di«
einer uff die Übertür setzet*. Geiler, Seleaiu
WQa — «Die gottlosen Kanf- nnd Head>
I W erksleute sagen man müsste lücrcn könr'a.
, niau müsse seine Seel auf die Überthur setxtf.
: oder unden an die Wag hencken ilamit
weit überschlage, vom blossen H i; iwori
könne man »ich iiit nereu» Frisch, 2, ui.ii
nach ihm Scherz, 1706, geben diese Stelle al?
aus Geiler, Narr , 17H; an diesem Ort steh:
'. sie aber nicht. ; icii giuiibu uuoh /.u erinDcrn
I sie in irgend einem Geilerschen Werk beaeitS
I zu haben, habe jedoch versäumt sie zu Bl-
! Liren. — «Die Vögel schreien in den Fen^ter:
und die Rappen uff dem Oberthür», Geik'
I Narr., 76 " ; Schiff der Pen., 9 t> ; aus Zephanit
12, 14: «vox cantantis in fenestra, corvas
supcrliminari». — «Also wachst st^ti »uf
disem Überthür das Gras*. Id., Schiff der Pa-
9 b.— «Siesoltent die Gebott Gottes obaet
anschlahen an die Ubcrthür nnd Pfoaten dtf
üiiser». Id.. Post., 2, 35 «.
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Übtrtüre warde offenbar in zwief»oher Be-
«iehuQg gebrftneht ; nneh der er»ten der au-
geführten Stellen Ocilera war es ein im In-
nern des Zimmers über der Thürc ang-ebrachtes
Brett, auf das man allerlei Dinge. Flaschen.
Bücher und Jer^'^l. zu biollon iillo^to ; sulclie j
ÜbertUürbi-eUer linden feich uucli in alten '
Häusern. Au ein solches ist auch in der
sweitea QeUenehen Stelle denken, f rifich
ond Sehers erklilren «war hier das Wort
durch : «jnnua super cellaro, quac qiuivis puii-
derc fit gravier*. Dieser Erklärung folgt auch
Aa^. StSber, Altaüa^ I86ff, 167: ceine llaeh
liegeude Kellerthüre. die, wenn man sie auf-
macht, denjenigen der am Ende sitzt herab-
schleaderU. leh kann mir aber nicht denken
wie dies zum Znsamnienluuig' passen sollte.
Wenn Geiler sagt, die beii üji;crit>clicn Kauf-
leote Selsen ihre Seele auf die Überthür, so
meint er, sie setzen sie beim Verkaufen als
etwas annöthiges beiseite, an einen Ort wo
man Dinge liintlmi die man stiiin branclit.
Ähnlich sind die ßedeusarteu bei frauk.
SprÜehw.. % 106 ^ : «Wer sein Gewisse» uff
die Oberthür setzen will, nud daa kiirifti<je
Leben in Wiüd schlagen . . .» } 8, 32 ^ : «wiliu
werden reich, so raustu dein Seel ein Weil nff
die Oberthür, hinticr ileu Ofen . . . setzen, nnd
darnach wider herab nenien.
In den andern (leilerschen Stillen ist Über-
thür etwas ansscrlialb des Hauses, das was
der Augsbur^ar vun rroilsch «ein Vorhauslin
vor einer Thiir> nennt (Scherz. 1. c), nämlich
ein über der Uaa&thure angebrachtes, auf
Pfosten ruhendes kleines Dach, wie man deren
noch zuweilen auf dem Lande sieht.
libernnpr. was eine gewisse Summe libci-
stcigt. richerz, 1708- — Von dem \v a> Jii-
Todtengräber von S. Thomae für ihre Arbeit
im Leichhof mehr erhalten als der bestimmte
Lohn, sollen sie das Drittel dem Lentpriester
gelten, «:iber vun dem me oder überunge in
der kirchcu und krützegange» geben sie nichts.
<es sol ir alleine sin». 1418. Eist de S. Thom.,
409.
C'beruutzig, übrig. Scherz, 1696. S. aucli
. ikbenttUig. — «... was Memntzig ist an dem
selben zins ...» Xecrol. S .loh.
sich Uberwiben, sich dorch Heirathen eine
Last anÄaden. S. andere Beispiele, Zamoke.
3tJ8. — Wer nur um G>'\d wilh'ti heir.ulict,
«SO hat man sich dann übertcibt». Braut, Nsch.,
64.
Überzwercb. 1. Quer, v< rkchrt. S. Quernml
Zuterch. — Das Orab Christi «was ein Loch,
das was vfUeioht sieben oder acht Schah lang,
und was das man mocht dm Herrn überewerch
hinein schieben als eiu Brett». Geiler, 3
Marien, 11 >>. — «H&t dieh vor den Menschen
die einen iihcrzwerch ansehen». Td . Bros., 2,
ÖO — «Wenn du siehst das dir auch alles
das uit gelingen will das du angreifst, es ist
alles überewerch . , .» LI., (leisti. .Spitni . N.
6 Etc. — Sie Averfcu den Kupl «dami Uiudcr
sich, dann überzwerg». Hrant, Nsch., 12. —
«... Darumb so ist es buhen werk, — und
gat offt leU and übenwerff. Mnmer, Nb.,
188. -~ «Zitlicb f^eud gat überswerg». Id.,
Genehm , H« I •. — «Die wiber hant dn fread
daran, — so es im üherzwerg wil r'rvn» Ibid.,
m. Ib. — Miirner bniuebt das Wurt oft nur
des Reim.s w ei;eii
j 2. Quer liiiiter einander. — <Jetz lügt man
durch ein stcheleu berg, - wenn bchou dri
legem überzwerg» Horner, Nb . 25. — Ich
kenne die Schelmen «durch ein gantzen stehe»
lin bcrg, — wenn sehon dry legcnt überjtwerg».
Id., Schelm , a. 2 »,
ö. In die Krenz und Quer, ringsum, das
lat. eiream. — «leh wolc in fragen wie wit
were — zwischen Schnerszheira und Ferrere
~ uud widerujub /.um Kochersperg, — was
dörflfer l^ent ubcr;ic<rg». Hnrner, Schelm,,
g. 4 «. — r>ie \'ugel Hiegcn «unib die berg,
- hin und wider überzwerg*. Id., Virg., e, 7 b.
- «Ich ruff die flüsz an und die berg — und
alle felder fiberztoerch». Ibid., o, 8^. — < . .
der gantxe bcrg — fing an zu thönen Ü6cr-
:irer<j- cireuui Ibid., G, 8 a. €. . . da vü
Stein lageu überzioerck». Ibid., K, ^ ^. — «So
lanffen sie all iUwrfwergr, — bisz das sie kumen
itrcn Vi^ittenberg» Id . Lnth Narr, 101 —
«... Ida, der berg, — in C'reia ligt er über-
zwerg*. Id., Virg., p, 7 (Hat dies einen
Sinn? Im lat. Text steht nichts der An . Etc.
Uchzinzin» ! Ausruf. jSinzins ist mir boual
nicht vurgekommen. — * Uchzinziiul ....wie
habt ir mich so gar entbloszt!» Murner, Nb.,
91. — Der Goncb sagt: tuchzitizinsl laszt
ligcn. es hört mir zu». Id., Geuehm., e, 4 »,
üf bessern, Strafe bezahlen durch Au^eben
eines Amts, ein Amt anheben xnr Strafe. —
«Was f^< bresten eiu ambahtman tftt, der bessert
siti atnljaht uf oder b f«ch.» Münster, lÖdU.
ilipl., 2, 167.
L'ffblägen, Uffbleugen, lUfbleuwon, auf-
blähen — «Die Icfflzcn werden grub uud uff-
geblagt als wcrea sie geschwollen«. (ler.sd.,
7t) i>. _ DiQ Geistlichen «sich vast uffbleugen
für die kirch». Zell, Y, 4 b. _ Der Schmeichler
«wün dieli uffbleutrcw. Wimph , Syned., 10^.
Ufbruch. Scherz, 6ö. 1. Masc, Aufbruch,
Abzug. — Die Adeligen haben «einen ufbmeh
I treuiu und siui von der stalt Sfraszliurg ge-
raten». Sie habeu «eincu ujbruch uss der statt
gemacht». 141tl. Eon., Aitmerk., mt>.
2. Neutr., non aufgebrochener Boden. Vcrgl.
Gebreche. — «Locus dictus ujbruch». Woyers-
heini, 12(;7. «Pratnm dictum dM jtfbrueh».
Gimbrett, 1304.
UITdewen, aufdaucu. — Thiere «die wider
affäewen», Wiederkäuer. W'urni. Trost, 84h.
Ulf ducken, aufpuppen, zieren wie eine
Puppe — «Die Fraawen, daheim dodcait »ie
sab uf vor dem Spiegel». Üeiliff, Ev. mit
ÜsbI., 4ö»J.
Ufeutbult, tfentheltnisft, UfTentbAHiiiig,
Erhaltung, Uulerhalt — Ein Pfninrle «zü
redelicher uffentheltmsse des cappelous». Gutl.-
Ordn — Zeilliches Gut «bedarf die nature
z& jrem u/enthalt». Oswald Etc. ..Kuwcr
Kteidnng sol also sein das .«jJc dicue zu der
Reinigkeit des Hertzeu und Uffcntftaltung des
Leibes», (ieiler, Selenp., 39 a Etc — Die
Bettelmdnclie entziehen «deu armen und
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- «70 -
hongerigen im nötig uf enthalt vor dcmmondt>. j — Hu* *hebt mir n^min tehleeht« leren». Id.,
Capito, Treger, k, 2 'j. Etc. — * üffentfuütung \Lnlh. Narr, 6.
iitcrischüclieu geschlechtfl*. Fries, IM. Eu.
Ufemthftlt«!! Scherz» 65. l. Aufhalten. —
«... 80 ist do weder rieme noch rftder die
des Bchif mugent ufenthtäten*. Tanter, (i^).
— «Er het sich j^cgcn in g^estal'. ilas er
si t^fenthidt mitgwalu. .Murncr, Yirg., h, ö | bunde asze
8. Stfitzen. — «Also spricht man onch, eyn
roszuagcl enthalt auff ein e_vscn, ein oysen
ein pferd, ein pferd ein man, ein man ein
3. Abschaffen. — «Das aber got sein eigen
gesatz . . . uffffAabt hab, ist nit war». Mnmer,
Adel, J, 2 a.
Ufhuffen, aafhäafeit. — Gnt. das Jemand
ein f,'rilcs wise uffhuffete». Märlein, HO. — «Prü
^ye/M4#e(, oder viere gestrichen».
Metceral. 16 Jb. Weisth., 4, 199.
UflQucken, aufjauchzen »Mein Mund wurd
dich loben mit der uffjuckenden • Freud».
hauBz, ein hausz. ein Und, ein )and ein kong- Geiler, Has im Pf., D, 4 v — «Die Forcht
reich>. Gulden Spil, 14. — «. . . der grosz ^ des Herren ist Glori und Gloricran^. Fröid
Atlas u/«mAa/< den gant/.cn himci ...» Murncr, I und die Krün des frölichen XJffjuckena*. Id.,
Virg.. m, 4 b.
'6. Erhalten. — c£s ist woi war, man mass
den Leib uff enthalten mit Oemachlicheit».
Geiler, Selenp., 15;^ - «Ks sol ein jeglicher
ako vil essen bis das er meint und eutpfiudet
das er genug hat an Uffemläui^m seiner natnr».
Id , Eraeis, 26 ^. Etc. - «Ein jede geuchiii weiss
die list, — womit ir gouch zu spisen ist. —
womit si in lang uffenthalt». 3Iurner, Genehm.,
k, d b. _ Ein Kranker soll niclii uielir e>sen
•Seleiii).. U6b.
Unkinen, bersten, zerplatzen. — c. . . Sit
da aber förchtest der Stab diner Hoflhang
erlecli zerspalt und kyiie uff ...» Geiler,
Bilg., 27 K — «Do er (Judas) erhengt ist
gesin, do ist er mitten uffgekynen and ist
heruss gelouffen alles das in im gewesen ist».
Id., Post.. 3, 27 b.
Uffklacken, aufknacken. — «Nit soll er
die biitcre Schal entsitzcn, sunder er soll sie
als er braucht «das ur durvun uifciUhuiten uffklacken und den Kernen essen». Geiler,
werd». Id , Gayac, ^2?.
4. Aufrecht halten. ~ Die Antipoden, «wie
sie sich enthalten uff, — das sie nit fallen in
den lufft». hrant. Nsch., 66.
Uffenthalter, Erhalter. — «Gott ist ein Uff-
enthaUer aller Ding». Geiler. Fred. a. L., 3<i
Selenp., 180 b. — Maria «ein anfenglich uß-
eiuhaiterm der weit»
198 n.
Ulfenthaltnng. S. UfenthcUt.
Uffersteho, aufstehn, Anfang nehmen. —
«Das von im (Aencas) kerne sicherlich ~ und
Bilg . 213 a.
sich afflecken, sich pntsen. wie die Katzen
die sich mit der Zunge lecken. — «Stetige
musz der liebhaber sich u flecken, damit das
er der lieben gefalle». Adeiphos, Mörin, ib,
UfftaiiHitem, heranspnteen. — «ünd wenn
sie schon vil Blunders nff sich hcnrkent und
Braut, Heiligenleben, sich uffmuttern uft das allerkostlichest, so ist
es doch ein eilende Gestalt*. Gailar, GeistL
Spinn., O, 1 «.
Uffmntz, subst. von Uffmutsen, — Ich hab
dem Klagspiegel «ein gestalt and ^jftmitB
t^«r«tätt</«dasrömisohrieh». Morneff Genehm., { geben». Brant, Klagsp., A, 2".
q, 2 a.
L ferst entnias, Auferstehung. — «Selige
frÖJiclie ufffrstmtnis des lieps». Gebete, 15 Jh.
— Den Marien isi Chiiatut» «zu dein aller
ersten Mal erschinen nach scyner UfferstetU-
MW». Geiler, Ö Marien, ö — «Die üffersUnt
Jüngern». Id., Ev. mit Ussl., liOb.
Uffgeloaff, AuÜaaf. — «Uffror nnd ^ffgt-
louff». Brant, Bisch. Wilh.. 992.
lifgesibt, Aufmerksamkeit. — .Kme crea-
turc, do ir noch zft vil nfgesihte. nffc sik habende
eint». Nie. v. Basel, iUk. Taul., 10.
Uf malzen, herausputzen, zieren, herans^
streichen. Scherz, 67. — Weiber die «sidi
ferbent und au^mutzeMi», Gulden Spü, 62. —
«Bs stot den jungen Tdchtem bass an nnd
den juniren Frauwen das sie sich uffmuUen
und ussstreichen dann den alten Weibern».
des Herren sol' man verkünden allen G«f«'»B''ö8 . ^, 7« — «Ware ein V ogelein
nur geschaffen «das wir das allein sollen
bruchen zu essen . . .. Got liei es uii mit
roten, gelen, schwartzen und wissen Federlin
gediirft uf mutzen und so zierlich machen». '
Id., Bilg., 125 b. — Schlechte Advokaten
«meinen es sei gar ein fein Ding wenn sie
und also
. . 1 die Saoh also uffmuUen können . .
üffgawagt. seit der Wiege an ctxyas ge- 1 die Worheit verdecken». Id., Post, 2, 10«.
' ' " ' ' Eic. — Eltern haben ihre Tochter *tiffg€muizl
80 schon». Manier, Nb., 204. — Die Berner
Dominikaner hatten sieh •vfffemilM in weihet
kleid» Id., 4 Ketzer, G, 1 b. — c . us»
wohnt. «Sie band >ein «jewont unü setnr
domit ujfgewagt und gewachsen». Geiler, l'ost.,
2. 42 b.
Uflials, Krüppel Scherz, 65. 1802. — Es
geschahen «zeichen von allerlei siechen, lanien, i falsch uffyemuteten texten». Id., Koa. v. Engl.«
blinden, ufhaUen*. Tauler, 397 (ÖU)
1)31. ~
und stot also dein uffgemutsU
llffheben. i. Vom Boden aufheben. — «Der ! ursach uff einem Itig:enhalVtii,'eii testament»
das im M/Ac6en Ibid., 971, — Die .Iuni;fruueu «zieren sich
und mutien sich uff*. Pauli, 22. — «Die beicht
ist ein Narr, der tragen will
ist zu vi!». Brant, Nsch., 26.
2. Vorwerfen. - «Du seit niemans lestern ; nszstreiohen und uffmuUen*. Zell, Q. 4 k £te.
und sinen sündliehen Gebresten uffhebe» oder
verweissen». Geiler. Sünd. de.^ !M . 37 b. Etc
— So Gott «nit nach dim willen thut, — dann
«Man hat die falschen wunder uffgemuUt*.
Butzer, Weiss . f . 1 «Wider die geschrifft
vii fejrrtag so hoch uffmutzen». Wurm, Trost,
Auchstn sinam fieisek und Mut. — nnd Mm | «. — Der Papst ist «xvm kdehsten als ein
im if^sin marter, wnnden*. Mnrneri Nb.> 288. | irdischer gott ^gmum worden». Id., BaL,
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— an -
i, 3 n. — «... so jr eacb anfif das aller
schönst auffgemutzt band». Blindenf., A, t
Ufl^appe&«sierenvid eine Puppe. - «W»an
du am Morgen off ein Feiertag dich sient
and vor dem Spiegel dich uffpuppeMt and
malest . .» Geiler, Narr., 191 «. — < . . So
kompt die Fraw dnlier gon und ist fein nff-
gcroatr.c and uffgebüpplet . . .» Id., Post, 2,
6 i>; Bros., 1, U»n b; 2, UK
Uffrecht, aufrichtig, — € ... So biatn
schnldifj (las du im sa^^st das er lug das er
uffrecht haudcl». Geiler. lirös., I, 33 ». — «San
Thomas meint wenn einer re<Uich und uffrecht
spilt, »0 sei er den Qewin oit schuldig wider-
sokeren, er sünd aber tödtKeh». Ibid.» 2, 48
Post.. 3, Gf? ^. Etc. Zuweilen uueh ffir »uf-
recht, at, B. Gcilcfs Post., 6, 84 b.
üftupfen, vorwerfen. - Dass Christus '
sprach, er k -in - den Tempel abbrechen, das
«wart jm ujyerupfft». (Matth. 26, 61). Zell
C, 9 to. — «nun mitkt weiter jm (Lather) uff- \
grrui'ft -werden . » ll)i<i., f, 1 ». - «.
das du Ulla für eiii lügcu uffrupffent*. Cipilu,
Treger, k. 4
Uffrttrig, aafrÖhrisoh. — Lother wolle da'<
Volk tuffrürig msehen». Mnmer, Adel, B, 8 n
Sie liiiben «das ;;i)t!icli i^esat/ in behilff
ires bösen und t^ffrierigen fürnemmen . . . trans« 1
formieret». Ibid., A, 9^.
UfTlÜstig. 7,um Streit i:erii?!tet. < euch '
gegen einander uffriuitig zu jiiticheri>. (";ii)ito,
verwarn., B, 2
Ufsatz. Scherz, 68. 1. J^atzung. Gebrauch.
— Die Pharisäer «stunden uf iren wiscn und
ufaetzcn*. Taulcr, 5f6 (t>i. — «Sii buwent uf
ir eigen ti/fette». Ibid., ^ <1). Viele kirch-|
liehe Oebräuche sind «nlleln asx menschen
vffsatzen herkommen». Capito. Trt >rer, F, 2
— äid haben das Wort Gottes «mit iren uff"-
aettm nnd glosen verdnnekelt». Ibid., 1^ 8 b.
Etc.
8. Anschlacr, last. - «Er betwaiig vil lant
nnd löte mit stritc und mit ufnetstn xities
Volkes». Kon., .581. Tm zweiten Writalter
«heiig der kuuff an luiL aufsatz und mit uu-
getrcw». Gulden Spil, 7, — Christus sprach
von Nathanael: «sehend das ist worlich ein
Israeliseher in dem do kein Sehslokheit noch
Vffsatz ist.. Heilir. Post.. 1, 23«. — «Es ist
ein grausenlicb Ding umb einen Menschen der
dft lägt nnd üfaätg braucht in seinen Beden».
Jd., Sr.|(>np . 1«5 ». Etc.
3. Vorsatz. — «. . r»be es in eini zorn
oder snst mit solich> m mörtlichen ufsatz ge-
schcen were . » 15 Jh. Alle Ordn., B. 28.
4. .\uflage, imput. — «AVcre es das der
ordcn (der Johanniter) einen uffaatz uff alle
bösere teilen müste von de« bobestes oder i
des kttsers gebot», so soll der Griine-Wdrth I
damit verschont seht. Nie. y. Lnnfen. Qottasfr., i
44.
5. Fdndsehnft. — GeistUehe sollten nicht I
mit Layen spielen, «wann sie echt wol be- :
trachten das — ir uffsaU und tien alteu hasz». '
Bnnt, Ksch., 76. - Die Bewaffneten kamen |
später als befoiilen, «was nii '^ui wer ifc-
wescn, wo etwas uffmts solt beschuhen», id., i
fiieeh. Wilh., SSB. 1
Uf^atzung. 1. Einsetzung. — «Die u/sau-
mig der 7 kurfürstcn geschach . . . 100 1*.
Kön.» 476. — «Die ufnUtumg^ des Aller-
heiligvnfestes. Ibid., ftSO. — *Uffgettung, in-
stitutio». Geiler, Bros., 2, (56 Etc
2. Verordnung, Statut «l'ie brüder en-
kertent sieh n&t an der stette ufsatzungt».
Nie. V. Laufen, ms — Niemand .soll torden-
unge. u/aatzunge noch nuweruiigu machen uf
dem hofe». GutL-Ordn., 205. — «... Die
nennet man ein constitutio oder ujTsntzung».
Murncr. laslit., 4 & Constitutiu immer so
übersetzt). — «Soliche messen sind der uff-
taUung Christi gar ungemess». Zell, 2
Etc.
3. Feind.'-cliaft. i Einem uufsiit/ii,' sein )
Paulus €hat gelitten heimliche uffsutzuug und
nachstellang». Wimph., Chrys., tt a.
Uffsching. S. Ufslag.
Ufftushlagen. S. Ufslagen.
UÜBchraaden Ulnehirinden, bersten, Spal-
ten bekommen. - «Das ertrich thet sieh uff-
schrtinden». Ringm., Cäsar, Ij!G a -- Krankes
ßlut nach einem Aderlass «gestut schier nnd
schnell, und über ein kleine wjl so tchrint
es uff, oder enteilet sieh». Gersd., 73
l'lFschiirtzen. aufschieben. - Der Bischof
von Speicr hat «alle prvcesz wider uns gangen,
H^peseAflriwf ein mooat». Botzer, welsB ,
k, 1 b
UfTschOssling, junger Öchoss, Jüngling. —
«. . . J>u.s di rselb ir einiger Sun ein Jünjjliug
oder ein Uffschü$Mng was». Geiler, Post., 0,
84 b.
UfiTsetxung. S. Ufaatzung.
UCslag, Uffachlas, Au&chub. Scherz, 68.
— Die Gottesf^ennde bitten Gott «omb ein
ufslatj' der Plagen. Nie. v. Basel, 300. Etc.
— «Der ußchlege nam der bcrtzoge grossen
schaden von kosten den er die wil bette».
Glos, 60. «... Do wart ein ufslag und
ein fride gemäht». Köo.. 806 — «Nit niachcnt
ein ufslag». Pred Ingolts. - Wer <iin selbs
sui'lii ein uffschlag ~ und nimbt zil uff ein
aiuiern tag ...» Brant, Nsch., 3M.
UfHlagen. Ufslahen. Uifsch lagen. Scherz,
70. — 1. Aufschlagen, im wörtlichen Sinn. —
«18.^ dem spcn>relcr die spangen ufz^tUäten*
(auf zwei Kirchenbiii-her i. i J.i:j. Tlioni- Fabr.
8, Aufschieben. • - «Fristen oder ufalaltcn».
Bihteb., 70. — «So wolte ich dich gerne von
grnnde mins herzen bitten das du es langer
trfachlii'jrst Merswin, i) Felsen. 43. -- «i>o
w art der tag aber fürbas ufge§Magen». Glos.,
RO. - .Maiiclif «wollen nit gern be/alen und
sthlühcid Vi! auff». GuUlen Spil, 68. — «Nüt
slahent üwer gtiien werck uff». Pred. Ingolts.
— (reiler, Selenp., S09 b. s. die ätelle bei
Fürgriff
-t. Im Preis aufschlagen, theucr werden —
«Weune korn underwilen abesl&g in einer
ernen . . ., so slikg es in dem jore wider uf».
Kon , 489.
Ufstertzen. aufrecht kehren, die Pflugsterz
wieder so wenden dass sie zum Dienst bereit
ist. — Der Monat März «tftt die pflftge wider
uffiterzm». Cour, v, Daukr.. v. 96. — SchmcUcr,
8, 70b, hat 2 ganz iUinIlohe SteUen. — «Ich
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- STB —
bin geheissen mertz, — Den pflftg ich hie name, 1417, — «An dem äfenftonm». Gings-
auffsUrt^* Kali'inlor U«4. heim. 14 Jh. — «In üknloch». nnmbach,
üffstriemeu, auCstrahleu. — «. . Tn wel- 1308; Andlau, 1864 — «Die üiegasse». WiUis-
ehes Out Maria irHerts hat iMBcn u/ä<rtem«n, I heim, 1312; Ktenhoim, 1819. — «Wen ein
sich mit allr-n ireii Kreften darein gekeit». i Mensch blöd Aageii hat ala eiu ui ...» Geiler»
Geiler, Selenp., 168 b. ' Brös., 2, 18 ^
UfftrechoB, anf einen schieben, aufbürden. I Ulwonn, Besrenwom (?). — «Erdwfinn^
— Dero Volk «newc dienstbarkeit ufftrechen». die man nennet regenwQim oder &wim*.
Capito, Tregrer, N. 2».— Es pflegen «die . Bransehw.. Chir.« 22
kiinstrcrlner gemeinen liasz dem gegeoteil| UmlKilittii^, Unlmtts, Umlianir» Vorba&g.
aufflreclicn, auff das er vom richter, ce der
handel fürbracbt, verdaropt werde>. Ibid.
ii, 1 1'.
Ufti'umpen. ntiftrompeten
— Das Licht war «bevangen — Under den
umbehangen». Gottfr. v. Str., 1, 208. - «Der
umhthang in dem münstere (Tempel; zerspielt».
CS sy b.Y tag udei- by uahi», um die Bürger
/u (it ii Waffen sn rufen. 16 Jb. Alto Ordn ,
B. 28.
Ufvretten. dasselbe wie ufhttwm. — Ver-
f. lilt sicli ilcr Wcibel von Slünster, «so xcetUi
er sin ambabt u/ oder 5 fi». \W6. Ais. dipl..
163.
Uffwischen. 1. Tn die Höhe fahren, plötz-
lich aufstehn. — «L»ü .seind seine .Iiiii>;cr alle
eainmen ^^wüscht in eim HiiHt u: i scind
zu im gangen». Geiler. Pusi., 1, 28 t). — «Ge-
tUftrumpni. ' Bihteb . 85. — «Der Centario . . . do er sähe
das die Sann iren Schin verlor, da^i der
ümbhang im Tempel zerreiss . .» Geiler, Bilg.,
öO a. — «Du solt nit gedencken das Gott der
Herr eia Kindbetterin sei und hinder dem
Umhang lig uiul geber den Sun» Id., Ev. mit
Uasl., itt ^ i Scliiff der Pen., 47 ». Etc. — < W ann
der «mMoiw deiner . . . bracht hinweggezogen
wärt ...» Wimph.,Chrys , 12 — Es «waren vil
umbhang an den wenden». Pauli, 150. — Ein
Arzt triigt eine Weibsperson ob sie verhei-
rathet ist; sie erzürnt sich ; «ich nuins nit
gen denen (den Voruehincu) niuss alle Well ; bös, berichtet der artzt, aber iu secbj» wucheu
uffwüchen ond sprechen: Gnod Junkher, Gnod wurden zwei stück darusz, eins in der wiegen,
]£»rr»ttnd des Gcferts vii, vnd i»t als Narren- das ander hinder dem umöhang». Pries, i6 b.
werk». Ibid., 3, 43 b. — «Wann ein Vogel nff UmbesäHsen, Umbesossen. plnr. Scherz,
ein Leimruten sitzt, so weiss er nit du(> er iblb. 1. Die Urasitzeiui» n. — Beim Würfelspiel
gefangen ist, wann er aber uffmUithct und «man den wKÜ)sässeH and z&seiiern gern gewin
darvon wll, so entpfindet er es erst das er | gibt». Gulden SpU, n9.
gefangen ist». Id., Brös , 2, 17 ^. Etc.
Gott «nit glich injjfvmclu — und üch zu heiöeu
ist geriet . . .. so wil es tteh gantx nit gefellen».
Mnrncr. .Schelm., g. n ». — «Encas crschraek
vüu dem gesichi, — uischt uff und wult mehr
schlaffen nicht». Id., Virg., m, 7 b. Etc.
2. Zornig auffahren. — Christus «hat uns
... ein Exempd geben das wir nit jemermcder
buchen sollcnt und uffwiHchen wenn man uns
Stapft and anser spottet». Geiler, Post., 2,
t04b.
3. Plötzlich entstehn, aufschiesscn. — «Die
sibeut Blater die eiaem auf dem Maul oder
TrUssel «ifu?ücA«< . . .» Geiler,Sünd. desM.r26
Dasypodiui: «ilnfmecAM wider etwas, in-
surgere».
UflHirisehiiii^, iTehnelles Anfstebn nnd Fort-
ifchii. -- Eh gefiel jedermann «das die iVoju-
nien leui in einer su ilenden uffwmchutig,
einen fcrren weg gesogen . . .» Brant, Bisch.
Wilh., 27y.
UffzUclifn, aufziehen. — «Din Stirn uffiuch
kein runt^el nicht». Brant^ Thesm., a, 5b.
Ull'ziinden, t nihrcnnen — Die Hernor «gar
wenig ireud durub iiallcu, - das sulclie büse
mär und that - uffzinden sult in enwer Statt».
Muruer. 4 Kctzpr. Vorrode.
Ul, lal Ulla, l'opt. Lexei. 2, 1721. - Die
Fischer sollen «keinen korp mit keime üle
. . , keinen krebeskorp mit HU steilen». 14
Jh. Alte Ordn., B. 12.
tn ? — «... da du tTreger) yclzt lang also
ein guten AI gehebt hast . . .» Butaer, Treger,
L. 1 K
2. Die Nachbarn, nähere oder cntferutcre.
— «Oarmone« «möesäMSH, — i^ine mau and
sine inage . . .» Gottfr. v. Str., i, 134. Ele. —
«... dat. sii sich vor iren vigenden und tm-
buoMcn uüt beschirmen möbtent». Ilöu., 411.
Bce. — Verfehlt sich einer, cmag man es wnr
macheu mit seinen umbsästen, ... er m&s es
gelten» Gildwiller, 1394. Weisth., 4, 59. —
«... also das unser hcrren (es) den umbseum
euch hchribent». 1449. Alte Ordn.. B. 2. —
«Der wüibcl . . . sol gau ^d. den uuch^len wii-
besasseti der dörffer die an disz dorff merck*
hent . . .» Sandhofen, 15 Jh. Weisth., 4, löaL
Umbstender, plnr.. dietTmstebenden. Sehers,
iölÖ. — Bei einem Uraud soll man «die um6-
slmder^ es sienl fruweu oder numue, heissen
abgen». 1496. Alte Ordn., B. IS. — «So man
/.wci menschen vor der kirchen hat sollen
vermähelen . . , i&t vou den umbaUaderH ge-
fragt worden, ob yemandt bindemflss wisse».
Zell, Clintinn, A, 2 «.
Umgülü. äo hiess zu Straasburg die von
gewissen Lebensmitteln, besonders vom vVein
zu entrichtende Abgabe. - «... Als die die
im Schatzhus oder am Umgeit oder au andern
Zollen sitzen». Geiler, Post., 4, 24«; Irrig
bchnf, A. 3 a. — S. auch L'ttfjelt
Uoigeren, mit dem Geren, Öchoosz, um-
fassen. — ilaria, «hast nmbgeben nnd wn6-
geret, — jungfrow muter, einen man». Braut,
Kosenkr. D. Ged., 13.
l^mbaog. S. Umbehang.
Umlauf, Zinne. — Der Teufel führt Christum
«uff das Xirchentach do der UmbiouJ des
Ule, £ale. — «Zn der «in», stnssb. Hans- j^pel« was, der sc lUng nmbher gieng, do
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- 878 -
man obnen ab her prediget dem Volck*, Qei»
1er. Post., 2, 14
Umler. S. ümmekr.
ümmetor, ümbeler, ümbertl, üinTer. Ist.
hunit^riile. der die Schultern beileclceiule Thcil '
der Vriesterkleidung der über die Alba ange-
soffen wüpd, Humcral. Schern, 1814. — Der
Priester bei der Messe «bedcckot sin lioubet
mit einem töche. daz heizet ein umlnler*.
Bibteb.. 77. — «Ein ummtler xft weschen»
1416. S Tliora. Fabr. - «18 von 4 alben
und ö uvihcral zfk weschende und zft blctzende».
1418. Ibid. — «12 umhdtr». 1419 — «H '/« 4
von B alten diieher und ö umbdtr und zwo
hantqwehlen zB -wesehen». 1439. Ibid. — «Ein
Bischof hat ein UmUr vff ein Alben an».
Geiler, Brös.. 2, In b.
Umrede, Periphrase. — Wfllst dn trinkent
«mit umhred soltu dich hepiii» , pi>riphrasis
— und vorderen sufcrlich und schon. — mit
verboT^n woiten du geseheb». Bnnt, Thesm.,
e, 1
UnreiMen. begrenzen. — «Golt m»g nit
wnbri»»m werden nk ein Din^ du mu uimlh
rriss! Uder umbschnnelct». Oeiler, Oeitil.
äpinn., L, 6
Finri««enbeit, BegfrSnzan!?. — AniBrnstin
sprirlit : «.Tätliche Geist hahent ir Zil mi.l
UmbrUienheit, dcssbalb sie von einander ge-
aebeiden sind», üetler. Irr. Sehat D, 5 ■.
Uroschrenken, umircben. — Ein Fchloss !
«mit bültzen zeunen und spitzigen pfosten
«mtedbreneB». Adelphm, Türk., B, 4 b.
ümsn^z. Umsust, umsonst, vergebens. '
(Zuveileo auch uni8wisi\. — «Joseph würd |
nit verklagt «hiAmmz, — als Belleropbon, \
Hippolytiis». Brant, Nsch., 16 — «... narzn
gab in was in gelust, — doch was die friheii ;
fgut umfiHst'. Murner, Nb., 13, — «... ir hoff- 1
nuntr ist umhsusl». Iii., nciichiii.. d, 1 b. Etc.
rmundum. 1. Kingsum. überull. — Wenn
du «wissen wilt was umbundumb geschieht?»
Qeiler, Has im Pf., b, d — «Ir sehen das
man das Fest (der unbefleckten Bmpfängniss)
mnundumh begat». Iii,. Pred v. Maria, 17 t'.
— Ein Vogel sieht dass «das grien Grasz umm-
iffiiiiim beranse spreitet». Id., 8 Marien, 83 >>.
Ete. — <. . . wiewol sie farcn umbundumb . .»
Brant. Isscli.. 99. — «. . . die alles erdrich
wmbumäitmb versenkt . . .» Id., Proph. Strobel,
84. — «Besichs durch crot wol umeiKhm».
Miiriier, Nb., 26. — Man «lubt uns dauu weit
umendum». Id., 4 Ketzer, C, 6 - per höchste
GoU «herseht gewaltig unUntndumb», Id.,Virg.,
J, 1 s. — «So riemen (rühmen) eneb auch
umhini(hinth» . Id.. Liitli. Narr, 67. — «Golf ist
uuÜMHidumb uud erfüllet bimmcl und erd».
Batzer, Neuer., G, t ■.
2 l»urch und durch. — «Wer witziir si,
gantz umbundumb, — der läs min früad Vir-
gilinm». Brant, Nsch., 114. — «Wir gont mit
solchen Sachen umb. — das wir uns schament
umendumb». Murner, Schelm., d, 3 «. - Ser-
ranus «welober die ganz nacht umbundum
(hindurch) — het gcspilt und vol des weines
was ...» Id . Vi/g., e, 3 ». Etc.
Mi Uaiwlrbeui, noli wirbelnd wUsen. —
Achcron «der mit wAst umbwürblet sich».
Mui
8. 1 b.
Unabbruebig, das einer Sache keinen Ab-
bmcb thnt. « . . diss ist unabhrMiig des
Glaubens». Geiler, Passion, 23 'i.
ITnabnemlieb, das nicht abnehmen kann.
~ Gottes •unabnemU^ Barmbertzikoit». Gei*
ler.^ Bilg., 27 i».
rnabredltch, der sich nichts abreden lässt,
unerbittlich. — «... So denn sprechen würd
der unahredlich Richter an dem jüngsten Tag
zu denen die do stond zn siner linken Hand».
Geiler, Bilg., 70 »>.
Unangeschlagen, unvorsälzlich. unbedacht.
— «Uiumgeschlagene Wort der beransgeend
unbedacht on Anaeblag». Geiler, Pred. n. L.,
l^nargwönig, unverdächtig. — «Was von
landicuten, die unarckwenig . . . kiiniont. die
Bülten sie inlassen». Brant, Bisch. Wilh., 272.
UaSsnig. 1. Das seh w er oder gar nicht zu
essen ist. — «Das Schiff brot ist hert nml
trucken. unässig. nnd vorab den Menschen
die bös Zcn hond». Geiler. Schilf der Pen., 48 b.
a. Der keine Lust zum Essen bat, » «Der
Eoeh gab dem Ffirsten ein bofliebe Antwort
und sprach: Herr, haben eiuli die Flurenfiner
den Glost eenummen und unlustig gemacht
ze essen, da bab ich kein Sebnld an; die
Speissen »eint gut und wo! hi^reit. aber die
Florentiner haben euch unesstck gemacht».
Geiler. Narr.. 165 a.
rnhaliert, unpolicrt, unbehauen. — »l>ie
Juden mussten baweii altar von unbaiterten
steinen, da kein nionschenhand zukam». (Exod.
SO, Wurm, Trost« 45 b.
T7nb«heb, nicht fest verschlossen; an«
r'iillialt>ani — «Inrontineutes. tt»6eftsbe Ken*
scheu*. Geiler, Brüs., 2, 69 °.
llnbebolfen sein, niebt helfen. - «Wo sie
aber orkcnnent, daz wir nnreht habont, da
suieut üie uns unbeholfen sin». 13U8. Als. dipl.,
2, 88.
Unbehonwen. anbehauen, nngebiidet, roh,
~ «Johannes Burggrave von Doroltzheira,
dem man sprichet der unbehouuxn». iMl.
Unbekantsam, ünbekennesum unbekannt,
nicht erkennbar. — «Wissent das ein sülicher
mensche allen menschen unbekantmtn i>t,
wanne sin leben und sin wesen ist allen
menschen verborgen nnd MiAekenn€§am*. Nie.
V Basel. Pek Taiilcr, 4,
Unbekuinlich, unbequem, unangenehm. --
Finden die Pfleger des Fraaenbauses. dass
einer der Pfriinder desselben den andern «toi-
bek4imUchei> were ...» 1426. SlalLuch, 94
rnhcküniborn. nicht belasten, entlasten. —
«Der sin hertz lidiget und unbekümbert . . .
von allen creaturen , . ,» Peter von Gengen-
bach.
Unbeleit, uubeleidigU unbehelligt. — Was
bat der Teofel «eneb doch leid i^etbon. —
das ir mit im in feden ston? - alle weil er
uns nit vor abseit. — so lassen den tüffei
unbeleit*. Mumer, Lntb. Narr, 44.
UnbelUmdot. von dem man nicht redet,
unbescholten. — Jeder Gouch soll behaupten
«das er eine fromme . . . nnd wiMMufe
— 874 -
geochin hab*. Murncr. Geuchm . f, 4 ^ — Furcht das Lob inuge sich als Qnbegrundet
€. . . dM ieh Borg trii t ins frammen und erweisen und könne sogar die Ürsadie eines
belümbden namens». I I . Protest., HOU. («Und Unglücks wi-nlt ii Xüi h dem damaligen Volka-
bclümbden>,M-abj'sch. rdili i für«uii&e/M»i&</«fi>). abcrglaubeu inciutu man selbst gewisse Dinge
UiibemaBset. ViivcrniHsel, QnbcHccki - würden schädlich, wenn man bei dem Gebrauch
«Uflf das er Hwbemasaet bleib von allem dem derselben überhaupt etWM sagte; sie sollten
damit die weltliehen Menschea irc Selen ent- utibeschrien tccbraacht werden. Beschreün war
reinigeni. Geiler, Setenp., L47 *; Eschengt.« ' glci«^l>t><'>'>''it<'nd mit incantiire. verhexen. «T''-
A, IS j worden. Den Ausdruck unbeschrMit kann man
Unberend, ünberhftft. «nfroehtbar. Seltene, | noch heotcntair Strasebar; liSren.
1821. — «Sine hennc is^ nnherhaft worden 2 Unbemerkt V(»rgl Beaehrnen. — cWiß
und leit ime kein cy». Kön., au4. Etc. — Das wolt ich . . hindurchwisohen unhtichruwen 'i»
Brennhol/., das der Keller von Andlau im Adclphos. Passion, A. fi
Wulil von Kintzheim nehmen darf, «sol un- UnbespnK-lu'n, Unverspi'ochen. 1. Von
bernde holz sin», iä Jh. Weisth., 6, 4U1. - dem man nicht redet, uatadelbaft. Scherai,
«Samson ward von den Engel verkündet. IhüG. — Hie Begincn zum Wolf sollen «eine
wunderbarlichen von einer unberhaften Mnter unbeaproehen crbern lebenncs sein». 13öö. —
enpfangen». Geiler, Sclenp., 115 ». — «Wenn Der Rath soll «vier erber unversprochen bid-
des .lnr> iiit i^ros-ic Wind seind, so werdent erber man kiesen zft vier meistern». liJ49.
die Böum unberhaftig». Id , FosL, 4, 14 ^. Etc. Kön., Beil.» böb. - «Ein erber umtrBptodteH
ITnberespet, Qagetadelt. — Wenn das Böti^ : knecht». 1400. — « cers/vrocAm biderwe
»unberespH und anbestr»ffe( blibet . . .» lüie». 14 ^7. TiulHi/iiiift, 24 60. — Wer «jar
Tauler, 47 (lu) und tag unveraprochen hftber ist gewesen»,
Unberoteo. I.Unberathen,nttge8iie]it.Scliers, dem sollen die andern helfen, wenn er in
1821. — Juden, «die in in vindent unberoten Noth kommt. Bofzheim, 15 Jh Weisth., 1, 681.
eine miune . . . /M allem gAte ...» Tauler. 2 Uoangcsprochen, unangefuchten. — Der
463 (80). iilteite Canonicns und der Schaöner von S.
2. Unversorgt. (S. Beraten.) — •ünberotene Thoniac scliwiirou vor dem Rat Ii iln.ss eine
kinL>. c. 1311. Urk., 2, 27. üutVtatt zu .Sliassburg dem Kapitel gehört
Unberoobet. unberaubt. — «Eine uttbe- hat •unveraproche$di^e» sehen jnr niid me>.
roubHe site eines jerigen frisohlingee» (ihres i laül. Rag. C, IH,
Specks niclit bemom Msrlenheim, i'6A^ \ Unbennigeii, ohne Gesang der Hesse, niebt
Weisth., 1. " B durch das pflichtniiiSHigc Messesingen ver>
Unberusst. nicht mit Kuss boschmutzt. — ; waltet, vernachlässigt. Scherz, 1022. — «Do
«Also ist es auch mit einem Kemetüefor. der nfi diso . . . Idrehe so vil sttes . . . unbe-
erst am Kemel gefegt hat; ringest du mit im, ■mtup-n gestanden was . . .» Nie. v. Laufen,
du kumpst nit unberwiset von im». Geiler, ilas (ioitesfr., H-"*. - «Wie wol ir zehen pfriendeu
im VI'. X. han, ~ noch laset irs «tniesiM^SM stan».
ünbescheidfn. unüberlegt, unvernünftig. Murnor, Nb., 22
«. . . Das wir nit unbeacheidenlich weinen l'nbetapt. roh, gemein — «i)as erst dabei
sollen unsere Freund so sie sterben». Geiler, die Unmessigkeit gemerckt wirt. das ist da
Trostspiegel, L, 1 >*. - «Das Siecbhans ist ein Mensch, hat wdtttapU Sitten». Oeiler,
nit den Narren gehauen, die sieh mit iren j Selenp . 61 b.
t<>J>(.y. Übungen verhönen». Id , Selenp , Unbilde, das Ungemä.ss>e. Verkebi te. Be-
41 0. Etc. , necke, 1, l^. — «Dir klaget got himmel und
UnbeMblsaen. 1 . ünbesehmutst. — «Wenn ; erde nna allen ereaturen, dis grosse utMide».
eines ringet mit einer die im Knt c-ole?roii Taulcr, 5H (12).
ist .... so kumstu docl» nii unbeaJussen von l'nitleiblich. 1. Vergänglich. — «Dise Welt
ir». Geiler. Has im Pf.. A, «i ». ist utibU-tblich, verbittert und sitliget Niemand»
2. Unbctrogen, unbrlielli^n - Geistliche Geiler. Kv. mit Usal., iii9 Fred. n. L., 116 «.
JIcu.-)Chcn «seind gern unbeschissen von ullau Etc
Dingen». Geiler. im Pf.. D, I «. 2 Unstiit — «Es seind etliche Menschen
Unbeschraaen i. — «Wenn eim die Zen we I un&^6itc/ie Mensohen, mögen nit bleiben an
thnn. ao soll eins fQnf Pater Noster in die einem Ort». Geiler, Brös., l, H ".
fünf Wunden unscrs Ilerirn bi'tteii, iiml sul Unbow. Ni('lit-.\nb;iMun<; eines Guts. Scherz,
darnach die Zen mit uubtschrauunniem Nartcu- . 1620 — Güter, die «in unbuw liegeu». Wihr
wein wesehen; es mos« «iröeseArauMMer Harten- 1 im Thal, IS Jh. Weisth, 4, 188 — Ofiter «ze
wein sein den man noch nir hr^rhrniiirrn bat; imhuip/'* In^sen kommen. Allensrbwillcr. Tbid .
das seind Gauckehvciscu und ist recht Narren- i, lo. Klage dass verpfändete Güter «in
werek». Geller. 3 Marien, V8b. — «Wie wenn unbuif i:. leit» sind. 14<u. Reg BB, 98.
man den holet onühtr^rhru^oen, das i?t ein L'ndunkneme, undankbar. Scherz. 1821 —
köstlich Ding; wann luan.^ aber beschriet, so »ündancneme, ingratns*. Ilerrad, 1^3. — «Ich
SOt es nnt mer, als wimn man in wolt holen armer ^ündcr so gar undan^nemt nnd abo-
in einem Keller und man sprcch: was wiltu Icssig bin gesin». Nie. v. Basel, ms.
da thun etc. Das ist die Weis in die sol man Undankncmekeit, Undank. — Gesündigt
nit bufi'en» M . Etneis, 19 ■ ; .\rb. bum., b. IniluMi <iiiii unLcehursumekeit Uüd mit Ittwlmif-
Beschreten, unzeitig etwas bereden, besonders i »tenukeit». Tauler, ZiA (39).
voreilig loben; man solle dies niehtthun, aus j Und«, ttnda, Wolle. Sobors, 1884. — «ITwis,
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— 976 —
anda». Herrsd, 179. — «Si tiiben die tobenden allwcg das Widerspil underttandeit tu halten».
unde — Witent uf und wHent nider». Oottfr. Id.. Irrig Schaf. 3 «. — «Welcher Mensch
V. Str., 1, . — Ist das Schiff j^ut i;eankert. underatat sich zu Itistii^en in Oott». Ibid., E,
«<o inageni im die umlm oder wellen niit j 4 — «Newrot underslund ein Thnrn ze
getehftdcB». Tftider, 199 (35). — Bs «befunden ! bawen bin in den Himel». Id.. Narr., 48 b.
die unden schlahftDdd vber dftZ iduffelin». — «Was du unrechte vindest, das underHtande
£ls. Pred.« 1, 83. (imperat.) sa bessern». Id.. Pred. v. Zachäus,
UaderdleBstig, dienstbar, nnterthänig. — | öb. Etc. — «Vil under^ond m. dem flobiff (zu)
Die Hein r uUen dem Meier «gehorsam und schwimmen» Braut, Nsch., 2. - «Wann man
wtderdtensitg sin*. Aspacb» 1420. Weistb., i, | ein alten (Zweig) underslat zu biegen, so
89. Etc. I knelk er entxwei». Ibid.. 9. — «Der ist ein
UnderIihun«r,TTnterIibernng.Erk'ie]itemn^, narr, der understot — der weit zu dienen
Erholung, Buhe. Scherz, 18Ö7, ~ Uer Streit und euch got>. Ibid., 21. — «Du . . . under-
danerte 80 Tage, so das« die Heere «Biiwent | tto«t . . . nniiem frlftoben kq sebedigen». Vnr-
tialilos underlibunge hettent» K it; 292. , ner, Adel, 1>, 3
«Ach Oott. man muse in ünderUtt^ung geben!, 2. Mit dem Accusativ. - «Vil weger ist,
Aber dn tust in nur nee damiit». Oeiler, Has , nttt «fMier«taii, — dann mit sehad. eehand.
im Pf., C, 1 ». — «Im würt ettwenn on aller gespött ablon». I?rant, N'sch., IK — «Wer
Renschen Hilf ünderliberung oder leichter», hets gemeint, das ir sind der -- der ein biiw
Id., Scienp., 76 K — Bmnschwig gibt sein , ddrft %md«r*ton, — nnd traeht nit wa es nsa
Rueli licrans, nntcr Anderm «den alt'^n. lie niorht pon». Miirnor. Nh . 24(>. — «Ks sind
da gclert haben die kunst. zu einer xinder- doch gantz unchris»tlich machen. — das ir mit
ÜbMNf Irer mamorien oder gedechtnusz». Dist.. mir hie undetston*. Id., 4 Ketzer, J, —
2 b. — «... 7.XX troüt and underi^Hmnß der Sie «suchten fund wie sie künden — ein solch
kranckheit». Ibid , 35 «>. 1 sache uM</a-5t(m». Ibid, B, 4i>. — Ich «hab
Big. intervallum. Untarbreohnng. Dasy* offt andre artznci veiauehatuad tmd/tr^amäen;
podias : «Febri.s intervallata, ein Feber so Id , Gayac, 401».
Underleibung hat, nit alle Tag wider kuiut». I S. Reflex, mit dem Genit. der Snche. —
üadern. Scherz, 18^5. 1. Mittag. Yergl. «Wer sich mit gott kriegs under«/<«f>. Murner,
Schmcller, 1, llf . — «Von jeder ^antzen hftbc Nb , 288. — «. . der sich vil lu ndel under-
sol ntan einem meiger vor underen mit einem stot, — die über si« venuügen siad«. Id.,
phlng z& acker gan . . .» Logeinheim, 14U4. Schelm., f. 8 b. — «Ein schelm des richs sich
Weisth., 4, 149. — Den FrÖnern bei der Ernte undersiund, — der doch der cohwin nit bitten
zd Ebersheim gibt man «iegelicheme zh im- kund». Ibid., h, 4b. Etc.
bisse ein brot . . ., nnde ze undem ein hal- UnderatVOWen, unter etwas streuen, ans-
bes, unde nahtes ein brot ...» 18^0. Ibid., breiten. — «. . pfulwen understrotoen — eini
1, 670. — FHe Schnitter «sont usgan frigc jedem underm ellenbogen». Brant. Nsch., ül.
(früh) so der hirte us^-^at. und ze undern Undertädigen unterhandeln ~ Der Papst
wider kein, bo der hirte heia gat, und süllent , und die Venediger *underthäd$gteH lang»,
slaffen ; und so der hirte wider nsvert, so Adelphus, Barb., h\ •.
sont euch si usgan >. Wiedenscdilen. I3(;4. Underthene, L'nterthiinigkeii. — «Wan
Ibid., 4. 160. — «Was frowen sint am snitte, , kaiser, fiirsten. oberkeit - mich beissen stille
die eSUent haringan, so der hirte inget ze ) ston, — ni mierthen« bin ieh bereit and
undfm, und söllent wider usgon, so das vihe w ils als nnderlon». Hnrner, Lied. Kloster,
Qsgat«. Ohnenheim. 15 Jb. Ibid., 4, 239. Sund- 1 8, 670.
boren, 16 Jh. Ibid., 4, 168. > UadertiiaB, abthnn. nnterdrtteltett. absehaf»
2 Die zwei Undem, das Morgen- und das fen. — «Nnn band ir solichs tiNt/^r^/ion» (näm-
Mittages«en. Benecke, 3, 189. — Die Huber ' lieh die Berner den Jetaerschen Skandal),
von Doeienheini tollen ihren Pfennigsins ! Horner, 4 Ketcer. Vorrede. Der Papst soll
«brincren an dem ersten Ta^o nach sante « feltkirclien undrrthun». Id . Adel, G, 1
Bartulroeos mes /.uischeut den zweien «n- Lnderwurf, Unterwerfung. — «Der Under-
deren». l2H-i. Wei.sth., 5. 449. wurf gegen Gott, den wir im pflichtig nnd
Undersehleifen. im Geheimen nachschlep- sclnildi" mi- I» Geiler, Christi. Kiin . RH, 1 ».
pen. — «^^ ir inübscn den alten Adam under- Underwtirtiing, Underwürflich. unterwor-
schleiffen mit uns, so lang wir hie syen». ' fen, unterthan. — Gott kann sieb «die Zeit
Capito, Treger, N, H ». erwölen, aber M-ir nif. wann wir spind dem
Undersoaz, üntcrsesz, üuteuiian — «V/er Gezeit undencürßmg and wir niugen uns
do eehendt sein ratsgenost, — bi den er ist | kein Zeit erwölen». Geiler. Brö.<t., 1, -Jb «. ^
ein undersoo!' .» Murner, Schelm., g, .'^ Es ist «die Demut da ein Mensch sich under-
Undenituu, unterstützen, Scherz, 1855). — wurßtch macht dem Gewalt Gottes». Ibid., J,
Die Johanniter sollen «den Grünen-Wört lobe- 1 106 b. — Ein Sklave ist «dem gewalt sines
lieh utideraton». Memorial — «Der gcwali herrcn underwür flicht ^fnrner, Tns^tit , Tili. —
und ilie kraft got des vatter» understand un- Jeder sei der Obrigkeit umdet wurfiicht. Id.,
Bern kranken m illcn». Pred. Ingolts. Adel, D, 3 Etc.
Understan, unternehmen. 1. Mit der Präpos. I Underzag. intervallum, Unterbrechung.
zu. — «... in allen iren Wercken, so sie Zwischenraum. — «Kein Mensch mag sein
uitäerstond ze than». Geiler, Holl. Leu, c. Ib.; Qedeucken allwcgcu on Vndertug in Gott
•JJtx seit lagen das da in aller Aafeohtang ; beften». Geiler, Selenp.« 68 b. — < J», spreobea
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etKebe, mtn mntn Üwdiertug haben, wir mfis-
spn ntis nrir^'t/rn .... uff das wir <rott dem
Herren darnach dester bass mögen gediencu».
Ibid.. 149 — «Ein unsinniger Mensch der
Iiiiiaticus ist, hat etwan klar Underzüg seiner
Sinn und Vernuufl». Id., 7 .Schwerter. F, 8 ».
Undenwig, Undonwig. 1. Unverdaulich.
— «Wiewol sie (die Krebse) undeuvaig sint.
Hd dM gednltiglich and ^ern». Oeiler. Bilg..
21 »VH' — 'Utiiliniufie speis?:». Fries. 24 b. —
«Ein untauxctge spciss». Adclpliui», Fic, 152 ^>
Göll. 417, hat noch den Ausdruck vndäwig.
y Schlecht vcrtl:\iietiil. «Welcher ein
unäüuti'igen ntagen hat, der i>ul oÜl esyien und
wenig zu cim mal». Itrunschw., Pest., y «.
ündienst, so viel wie Missdienst (s dies
Wort), &clilcchtcr Dienst. - «Mit dem du
wenest einem ein Dienst haben gethon. und
Qenohm., r, 8 b. _ «£« sitzen in keiner ennfft
me zu der unee* denn in der Pfaffenzunft.
Pauli, 328 — < . zu der unee bei einander
sein». Zell, k, 4 n. «Zur wuee sitsen».
Wurm, Bai . b, 2 i'.
Un^ndeHth, nicht zuverlässig (s. Endelich),
nicht ehrbar, nicht adelig. Scherz, 1826. —
Kin Ritter «werte sich lange gegen tmende-
liehen knehten den er sich nüt gefangen wolte
gen • M . I' i^el. 141 .
l°nert'oI|{ig, unerreichbar. — «Die tiefe de«
ffötteliehen abirnindes ist murwigig allen rer-
niinftiiron. Tanler. 890 f«?).
( ucrhürlich. unerbittlich. - «Der Tod ist
uneihörlich, gebestu im die gantz Welt, so
liet^s I r dir nit ein Stund nach» Geiler, Arb.
huni , 12Ö
Un<;rkenntni»z, Unkenntniss — « . n>z
ist dir gar wol zu Mnt, das ist im ein Un- uBtrkendtniu der latinischen sprachen*.
diensi» Oeiler, Biltr., 193 ■
Undöglivh. i. l'iitnii>:licli, uiniiitz — Alle
Qeuch, die •undöglich sind in frücher hut»,
milsaen flperftuchcrt werden. Murner, Oeuchm.,
F, 1 - «. . . dns drr ajdas/. dÖg^ieh odcr
undnglirh sei». Id., Küii. v. Engl., yl8.
Murner. Statrecht. Vorrede.
rnei'lebl. der nichts f rieht hat. unerfahren.
— *. . Ein junger unerlebter 3iensch . . .»
Geiler, Oeistl. Spinn., H, 6 b.
rnerlich, nicht zur Ehre gereichend —
*fiot hat verbuien an dem feirtag werk die
2 rmugendlich. unehrbar. — «Ks soll ^rut uuerlich sint nnd dem nilcbsten unnfita
allen frowen nit schaden, \\ d ein itnddj^iicft | lieh > . Hulden S|)il. 7U
handlet». Murner, Genehm , e. l i^.
Undötlich. unsterblich. Scherz, 1862.
I
rucrs^chUKHlich, undieulich. — Kü ist «zu
leiner meinung gantx «fisrsrAflfflidk*. Mnmer,
*UmlöiUcher gott, erbarm dich miner». Ge- 1 Adel, £, 4
bete, 16 Jh. — «Darumb ist nützt undötlich ünfnwl, Ungeziefer — • «Flöch, Leass,
III« r IUI 1 Miblich bi uns dann die 1er». Mcuss und Wcndrln und iinder Unfasel . . »
Brant, ^'8ch., 10. — Der Mensch wird «durch Geiler. Uas im Pf , D, 2 «. — «Es ist in der
eer untddüich gemacht* Id . Layeu^i).. C, 6 j Türkei Oewonheit, wenn es im Summer heiss
— «Die ewige tnitn Ui Ir kröne». Wimph., ist das die Türken in den Stetten nicht mögen
Cbrys., 8K — «... durch \ crlieu{^uisz der blibc-n vor Gewürm und ün/asd, als denn
untödlicheH götter». Bingm.. Cäsar, 11 b. — ; desselben Wusts vil in den selben Landen
riisar hat einen *utiiÖdtiehen namen Ober^ ist». Id., Post.. ?, '29 b
kuunacu» Ibid., 8 .
Undötliehcit, Unsterblichkeit. — «. . . das
dödtlich mit »ndötUcheit zu begaben . .»
Murner. Bad. J, tt n. — «Die kleidung der
undötlicheit ist allen hie bereit». Ibid., k, 2 "
— Die Seele, in der des Menschen »untitd-
Unfelig. unfehlbar. - «Wir sollen war*
nenien der gesetzten Zeichen die do wore
Zeichen sint eines unfeligen rechten Weges
in dem wir nit verirren». Geiler, Bilg., llö^;
Schiff der Pen., 3-< ». Etc.
Unfertig, verbrecherisch, unrechtmässig.
Itdketf ist verborgen». Adelphns. Rhod.. Vor- ( Scherz, 186ff. S. aueh Unrecht fertig — Eine
rede. — «Die untödtUehkeit der sele». Id.,
Fic, 188».
llndonwlg. S. XJnäeun ig.
Vei iliinnnir.
Undouwnng. schlechte
«Nichts ist scliciilicher
Adelphus, Fic, ln2 «
Undui-ft. unnölhig. Scherz, 182ä
dünkt mich «daz es undurfte were»
V. Str.. 1, öl'. Ktc.
Undurnechtijf, unvollkommen. Scherz, 182Ö.
dan tiiiUiiiwuitg»
OottfV.
Frau «waz brliinirt für uincrtig». Ein Mann
«wart erkaut für unfertig*, l'db^. Heiml. Bach,
f* 87. — «Were es sach dasz man unfertig
Icnt hefte, die ?oI man» in den Stock legen,
(irendnlbrueh. iö Jh. Weislh., 5, 41ö. — Der
Kajplan der Gutenlentc soll «kein unfftr noch
-- 'R» [unfertig leben uf dem hofc triben». Gutl •
Ordn., 190. — «. . gewinnen unfertigs guts».
Pauli. 133.
Unflat 1. Koth, fig. Scbmacb. — «Das lont
— Gott «hat niht undemeehtiges isic) noch öeh . . . erbarmen, das so gros unreht und
uvß'jt ist ufgnngrn in der h. cristenheit».
Merswin, ms. - «Die Mclt mit aller ir un/iat*.
unp;in/f> Uli siiitn \\> ikon». Bihteb., 15.
lue, l'uee, wilde Ehe, Concubinat. Scherz.
ISSMJ. — Es sol Niemand zu Strassburg «zur Tauler, 112 (22). — «Der Unflat lauft aueh
u»«'« sitzen huselich und liebelich». l'd^i^. Urk.,
lÖÖ. -— Constanciu.s «nani des künigcs dohter
von Britnnien . . . zft der u«f». K6n., äbu.
— Der Meister der Winkler soll mit keiner
P'rau gelebt haben, «es were zft der ee odrr
zft der unee>. Winklerprozess. 42 — «Man
an die andern Fenster . .» Geiler, Oeistl
Spinn., M, 5 h. _ «Darnach so entschlafet der
Unflat auch etwan ob der Kunkel, das i
wenn sie Erantz und gar verrucht werden
Ibid.. 1', 2 •'. — Paulus «der auch vol k
und Unflat was». Jlurner, Bad.. B. 5 ' - «D
sol nyeman an die zunft eutpfoben, der in der nechst üm Badj . , ., das ist das uns dan
unee sitzet». 1410. TaeberBanlt, 4», — Helena. abgüsKt, — das aller «nflat von «n» 116$ ^
«die lang alt zu der itnee aasz». Uurnery ^ Ibid., 4 b. Etc. - Schweine, die «Iren
st
».
at
as
gut
Bt».
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- 877 -
and ut^fiat rütceln>. Wimpfau, Chrj^, 10 ■« ~
«Korn, grersten, habeni, dirfo tA uidlaf».
IWal., (\ 1 1 .
2. Schiniufwort, roher, wüster Menseh. —
«Simeon seiuUt Ifori» ein Unflat», zn Job. It,
6. Geiler. 3 Marien, 4 a. Vtc. — «8u8 sauw,
STobianiis heiszt eiu schwciu, — der nüt kan
en ein unftat sein». Marner, Schelm., e, 1 ^.
— Es cdorfft iiit all weit von ir klapen, —
das Bio der selbig unjUii wer». Id.. Nb,. 230,
— «Behiituns gott vor dem unflat» (Polyphcm)
wesen , . . Maria do lie iren San . . . hat
Mhen wider oad f6r Mb «nd h«r dehen and
mit aller ünfur m i^irefürt». Id., Schiff der
Pen., 90 0. - In der Kirche macht man «vU
unfur maneher band». Bnut, 46L — Ela Wahn-
sinniger, «so man in nit bewaret, macht er
vil unfür». Fries, 106. — «. . . nit mit |nen
bocben, sancken nnd dergleichen unfur mit jneii
anfallen.. Zell, B,lK — S auch üngefüre.
Ungebachen, nicht gebacken habend. Scherz,
1880. — «Die brotbecker sallcnt alle tage
Id.« Virg.. J. 8 «Nan' bistti döeb ein 1 baohen, and welber dis geboU halb n^^eftodkm
rechter iMjlaf». Id., KSn. Engl , i)34. Bte.|were, der bemert 10 e«b.» 188t. Alte Ordn.,
— «IMe unfleter (Haren) in früntUchen abzog B. 20.
nemen». Pauli, 78. — ächienuner sagen von Ungebärde, böse, zornige Qebärde. SoherSt
dnem der niolit trinken will, «dte ist niehts, 1 1880. — Sr «erieiget «Nfcibdrcie nie, — Swas
er gut nit zu den gesellea, er Iit ein lu^lal». schimpfee man mit im begie». Qottfr. Str.,
Fricb, m b.
Vnfläilgkelt. ünäat. S. UngettäU.
Unfridesam. nicht friedfertig, — «Wollich
Bwester unfridesam ist oder nit gehursani . . .»
145n. Gotteshaus der Gürtler.
UnfHdesamkeit, Znatand des Unfriedens
— Die Frommen «blibent in Ariden in unfride-
iomkeit». Taoler, 456 (79 .
Unfrommen, Schaden. Sehers, 1828. •- Die
Bürger von BSningen sehwSren, der Herren |
r:\u'.7.. frommen iind rrn ze schaffen, iren
schaden und unfrommen /e w enden». 15 Jh. ,
Bnrckh .71. !
Unfröude. Leid Scherz. 1828. — Maria, i
1, 218.
Ungebesserft, ungestraft. — Keinen der sieb
verfehlt soll mtA •mi^bmtrt lossen». Qntl.-
Ordn., 150.
Ungebig, der nicht gibt — Der Teufel
«howet den Geitigen die Hend ab das sie
ungebig werden, streoken ire Hand nit ans
gegen armen Lettten». Oeilar, 7 Sebwerter,
G, 1 b.
Ungebocbt, nieht bedrängt. — «Das Oemfit
des ilenscheii ist edel, es würt ee gefürt dan
gebogen, et» wil ungehochet and ungemeistert
sein». Geiler, Ev. mit Ussl.. 4 b.
«Ungebrittelt. effrenis». Herrad, 188. BnUi,
da «störest alle M»/"jöM(i*: hin». Oottfr. v. Str., Zügel, engl, bridle, franz. bride.
2, 103. — «Ob wie hie «n/röde Jia Inn t darch Ungebrncht, angeübt, insolitna. - «Eira
got nnd angemach . . .» Eis. Prcd., 1, 238.
Unfiigen, Unfug treiben, Schmach anthan.
Scherz. 1829. - «Ettlich von der tnuler ge-
sellescbafte (hatten) an ettlichen goltsmyden
gamfO^», 1447. OoldBobm.-Zoiift, §5. — «Dflt
onch jr deheins dem fm Um ein onzachte,
und wil das an dem gcunfüget ist soUchs
elsK : » Gutl.-Ordn., 154
l'arUglich. ) T'i-p ^'^'-end, unrecht — «. . .
Es was nit unfugiu-h, deau sie hats verdient*.
Geiler. Post., .3, 85 ». — «. . Und ilt nit
vnfiMieh uff die Fest von Artseten se sagen>.
Id , Narr.. 116 >».
2. T'ni,M'zierncr.il, roh. — «... >fit welchen
unfüglkhen Sitten er alle die betrübt die umb
in wonen». Geiler. Selenp , 61b.
I^nfulicht, das nicht faulen kann. 'Maria
ist die Arch Gottes gewesen, von dem unfu-
lichten Hultz Sethim, sie ist nie geftdet».
Geiler, Bros., 2, 43 «»
ungebrucfUen (Krieper) ist gewon, — dick schad
usz sincmkrie^'cn gon*. Brant, Moretus,b,ft b,
Ungebnrt, Missgebart. Geiler, Sündi. des
M.. G8 a. S. das CiUt bei Merwund€r.
üngedank, bSser Gedanke. — «Lo disen
blinden unsin, — TA dtsen wiysdMfc bin«.
Gottfr V. Str., 1, 262.
Ungefell, Ün&ll, HisBgesehick. — «Nit tnur
zu fast ob dir zufall ein ungefell ■ .» Brant,
FacetUB. A, 7 ». — «Ein jrselleu suU niemer
der gsel — verlon in lebens ungefel». Id.,.
Moretus. b. 2 *>. — «Von mutwilligem ungftU»..
Id., Nsch.. 47 (mnthwillig herbeigeführt). —
«Verachtung ungfeües». Ibid.. 106. Etc. —
«Das ich dieselben hiehar stell, — was kan-
ich für min tmgeftßf» Hnmer, Sebetm., e, 4
— «Das würd uns briniren ungefeü». T 4 , i
Ketzer, k, 4 b, _ «Förchtstu des tüfels uh-
gtfei, — seine dOeke nnd all sein list . . .»
Id . Bad.. Tl. 2 b. — «. . Gott wöll — ver-
l iifuie. schlechtes Botragen. Scherz. 1829. i eudem uuber ungefeü*. Id., Virg.. J, 4 «. — <
— Kaiser Claudius «wart allezit vol wines ' Sie «klagten des krieges ungefalU. Ibid., C,
nnd was den holt die unfure tribent mit essende
lind trinkende*. Kon., 842. — Die Zeit ver-
lieren «mit tantzen nnd springen und ander
unfur». Gnideu Spil, 71. — Beginen sollen
«keine nnbescheiden worte noch ander unfüre
triben». 1465. Gofteshans znm OfTenhurj,'. —
Den Haashälterinnen wird verboten «furder
nnder erbem Ifiten» an wohnen «solich unfure
und spuntzerie zft triben». 1469. Alte Ordn.,
B 3. — «Der Alter ist ein Stower uud Stiller
der ünfur, wan wen alt Leut bei den Jangen
seint, so hören sie uff von irenj Narrenwerck»
Geiler, Narr., 30 b. — «0 wie betrübt ist ge-
2 a. Et<' — Zuweilen auch Unfel, z. B Mumer,
Schelm., c, 1 » ; Virg., R, 2 « ; a. 4 «. Et«.
Ungeverte, neutr. Scherz, 18.41. 1. We^flose
Gegend (ohne Fährte). — Bewaffnete die
«fiber luynerie und ftber velt» reiten. Gottfr.
V. Str., 1, 124.
2. Ungemach. — «Doch enwaz daz unge-
verU — Des endes nibt so berte>. Gottfr. t.
Str., 1, 230. Etc.
3. Unziemliches Wesen. — «Die dritteSchell
ist üngefert maeben in der kirdi4n». Geiler,
.\arr., 97 b
S. auch Gefert. S6
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Uttgeflesst. eig. unklug; in folg. Stelle:
ohne Falsch, redlich. — «Hat einer ein gut
Hprtf und ist ein i^clilecliter oinfaltii^'er unge-
ßesater biderber ilau und hat aber kein Ver- 1
nmilR, ist nit witzig und wis im Houl»t. ,
sol er nit zum Regiment». Geiler, Post., 53 j
Ungefüge, i. t'ngeheaer Scherz, 1831. — I
* Utigefiu^e, enormis* Herrad, 188. — Ein «m«-
gefüger ertbideme>. Glos., IH6, — Noth «die
ich Ude von ungefügem froste». Eis. Pred.,
a, 106.
2. Untauglich. - «Swer hüte aagevellig und
ungefüge ist xe deheinem dinge, des er niht
gpwoner hat, beitct er untzc mornp. das rr
liaä diag luht lernet, so ist er noch u igefüjtr
darzö» Bihteb., 9.
Ungefüge. Unfug. ~ «Got würts die longa
nit leiden, das sie soliche unfjrfüffe begend».
Bruiifels, Anstoss. U
Uan^fikre. Ungemach. Scherz. 1832. ä. ancii
VhÄtre ~ 'UHgef&n, IneommoditM*. Herrad,
19b. — 'Schanden und «it^v^fOre». Oottfr. v.
Str., 1, 78.
Ungehabeo, was lütbt ;;oj,'''bren liat. —
*U)\qi'ha}en will der broohet in dem Tasse».
Tauicr, 353 (61).
Ungeheflet, ohne Hefen, ungesäuert. —
«Die Hostie ist ungehefiet, es muss kein Teisam
darin sein> Geiler, Brös., 2, 60 — •Uttge-
höfl' t 1 i d.. Fries, 33 b.
L'ngctieaer. Ö. üngehüre.
Ungehorsame, fem., Ung«honiamkeit, Un-
gehorsam. «Affrica, sn onch unzcliche andre
proviotzen und lender, nach so langer unge-
%of$äme . , wider dem römischen gewalt
underworfi i; itul.. Jlnrncr, Instit., l —
• Ungehormmkeit» Zell, I, 1 ». Etc.
UngehUre. Ungehenei*. 1. Adj., angeheaer
Scherz, löäa. — «Do liessent sü gar einen
ungehüren grossen geschrey us . . .» «... mit
eime gar ungehüren grossen Windes getdse*.
I^io. V. Basel, ms. Etc.
% Adv., nicht geheuer. «Ime geriet et-
tewas üngehüre z6 werdende». Nie. v. Basel,
Bek. Taul., 63, — «Je mc sü in selten t, ie '■
ungehürer in geriet werden». Id., to«. Etc. — I
«Do ward in allen ungeheuer». urner, 4 Ketzer, j
L, 2 «. — «Wo dir ungehur suust ist». Id.,
Bad, 2 h. - «Der speisen wart im uttge^
heur, — das er sie nit darff grcififen an —
oder zu essen understan». Id. Virir., T, 3b.
3. Schrecken erregend. — Alexander «aff-
sprang gantz ungehür». Morner, Qeuchm., e.
8 — Jnno «underwarff das sfiekeud feur,
- verbrant die schiff so rnngi^ittar . . » Id.,
Virg., A, 4 «.
Ungelachet, nieht lachend. — Man dürfte
einen König nicht fragen, «warumb er tt$ige-
Jachet wcre» (uic lachte) Märleiu, 25.
Ungelesen. nicht abgeerntet (Bebeni, —
Ein Uebberg soll «ston im banne», so lang
«mines herren wingarte do ungelesen ist».
Böhl, 16 -Iii Weisth., 4, 125.
Ungeletzt, unverletzt. — Die Weiber sollen
sieh der M&nner erwehren« damit sie ^unge-
leUet gon von dannen». MorneTf Genehm., n,
3 Adel, B, 1 a. Ktc.
Ungelt. Umgeld, Weinabgabe. — «Die ober«
keit erdichtet hat ungdt . . .» Murner, Nb.,
109. S. auch Umgeld
Ungeminnet - «Die jungen fisclie, die
man nennet seien oder ungemynnte fische».
1460. Alte Ordn., B. 1.
Uuremnt, nnmnthig, traarig. Seher«, 188Ö*
— «Wanne din hefseiaft betrab^ und ungc'
niut sint, SO soHtt oiub mmgmiM sin*. H&r-
lein, 33
Ungemttet, nnbemOht; einen «m^euHM lassen.
ihn in Ruhe lassen — «La mich ungemüget,
mine türen sint bcä>losson>. Tauler, öO (11).
— «. . . Das dich diu Nocii.stt r ungemüet loss
mit heischen» Ocilcr, Bül' , 2
UngemUte. Jieutr., Unnuith. Leid. Scherz.
1836. — Es ward ihnen «ein wunschleben —
Nach ir ungemüte geben». Gottfr. v. Str., 1,
206. — «Also sohlet dirre ritter mit gar
grii>etne ungemüte von dannan». Nie. v Basel,
i4H. — «Ungemach and unjfemüi:«* Märleia,34.
Ungenftme, nnangenehm, nieht genehm.
Scherz, 1S3.^. — «Daz WDrt, daz ungenäme
ja . . .. Üoitfr V. Str. l, 240. — Geheuchelte
Tugend ist Oott «m^eiMiM». Tanler, 84 (17).
— «Ohayns opfcr was gotte ungeneme*. Kon.,
240. - «Alle die guben und oppfer die wir
gotte mügent geben, sint jm ungeneme, es sy
denne das wir friden habent mit unserm
nehsten». Villinger.
l'n^ffix-igt, ungenäht. — Jesus trug «einen
ungenagten Rock». Geiler, Post., 1, 28
Üngenoasin, Fran, die nieht Genossin, An-
gehörige, der nämlichen Herrschaft ist wie
ihr Manu. Scherz, 1836. — «Wer, das ein
gotzhnsman sin umgemusin neme. der bes-
sert . .> <irnspnhcim. 1820. Weisth., 1, 674.
— «Wer uuch da/, deheiu gutzhusman neme
sin ungenoasin oder'sust dem hof abtrünnig
wurde ...» Sierenz, 14 Jh. Burekh., 1Ö8.
Ungenotdrengt, nicht durch Noth gedrängt.
— «Ich glaub das die cristcnheit nit ungenot-
drengt die gelübden der küseheit von der
priestersohaA erfordert beb». Hnrner, Adel,
H, 1
Ungeraden. — Den Frönern gibt man «u»-
gerotien brot und bükkin tieisch . . .» Kembs,
1383. Bunl^h.. 149. — Der Medern 'ungeraden
brols genög». Griespach, 15 Jh. Weisth . ö, dHb.
Ungeredl, unrecht — «Michel ungerech in
der weit gescUiht». Eis. Pred., 1, 70. — «Zft
ungerech* , am unrechten Platz : «Was zft
ungeredi stot, das sol er (der Diener) sft gereeh
stellen». Gutl.-Ordn.
Ungeregent, ohne Bogen. — «Bi Heljas
ziten, d(i es was drii ior und sehs monet
unaeregaU». Tauler, 92 ( 19).
Ungerocben, ungerüL-bt. ~- « . . Der tot
viant genas — Und Morolt ungerochen was».
Gottfr. V. Str., 1, 142. Etc. — Gott «ein
wortclin noch kein lustelin lot ungerochen*.
Tauler, 387 (67). — «Die band uns das und
dis gethan, — wir wends nit ungerochen lan».
Murner, Schelm., f, l
Ungorawig, Unrawig, unruhig. — «Er
wiirt ungevuwig und entsehiekt in Im selber».
Geiler, .^elenp.. 197 b; Trri- Schaf. F, 1 «. —
«Zung ist ein ungeruwiga gut». Braut, Nsch ,
88. «Venns, an uNntwi>er gast». Knrner,
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Oeuohm., m, 1 — £s <kaii doch der mensch,
aU ein unriegiff» thier, nit uieuig gon». Id.,
Adel. J, 2 a.
CJngerawIgen, beunruhigen. — Wer findet
«dM 9T darch sein fil beichten niec betriebt
und ungeruwiget würt weder gwliXi . . . >
G«üer. Irri^r Schaf. G, » ».
Ungesast, unj^esctzt, unruhig, unstät. —
«Wie &int ir also ungesast oud also unge-
9tame9» T^ttler, 40 («).
Unffewchaffen. 1. Nicht geschaffen, ewig.
— «Der unge$ehaffm «reist gotz». Tauler,
803 (52).
2. Häbslich. Scherz. — .Syboa feyssete
ohsen und . . . sybcu m&^ev ungcsdiaffen ohsen».
Kön., 257. — «Swyninmul hies ein hobest.
VoQ des itnae$ehi^en nammen wegen wart
nfgesetzet», das8 die Pftpste ihre Namen ftndern
sollen. Ibid , 907. — Einer ward *un(jeschaffcn
Also ein vihe*. Marl., 29. — Ein Meister frägt
«ob der weysK man ein frowen soll nemen
die schön -sey oder unguchaßen». Gulden .Spil,
16. — «Ich Liu doch ein alter . hesslicber,
ungeaAaffner Man». G«lei lüg, 76 1>. —
«Nit ach das da ungttdmffen udcr mag-cr
werdest>. Id., Geistl. Spinn., (), l — «Was
ungeuiuifftM an dem Menschen ist, das hat die
Natur an die Ort gesetzet das es also ver-
borgen ist». Id., Post., 4, 21 b. — «Nit thon
Als ein Pfow, der ^tot an die Sunn and be-
scbouwt sich selbs und gefalt im selbs wol
mit den hfitwehen spiegeleehten Federn, und
gedenokt nit wie er so ungeschaffev ist an den
Füssen und am Hindern*. Id., Bilg . i«4 i> —
«... Ungeschaffene, unzüchtige, wüste Wort».
Id.. Siind. dos M., Gl — Sa^n ein Kind zu
seinem Vater Etic, «das i^olt nit, sein, ist un-
futhedfm^ oit ecrerbietlich». Id., Post.. 2, 64 b.
— «Graosenliche untchaffM Gedenck» Id.,
Holl. Leu, d, 2 «. — «Wiewol er ungesdutffen
v, Ab und fast niai^er . .> Murner, Luth. Narr.
ö6. — «... das solch rohe und ungtschaffen
(eontemptibilis) holtz soleli wirekang bet.. .>
Id., Gayac, 482. — Ein Gesicht, das von Natnr
«ungeschaffen und schendich i^t». Wimph.,
Chrys , II b. _ Nonnen schniiieu sich die
Nasen ab, «und umb liebe willen der küschcit
machten sie sich selber ungestalt und uuge-
«äkaffen». Pauli, 22. Etc. — «Grob nnd wüst
ungeschaff'en nägel» der Finger. Gersd., 74 b.
— Der Suoven «sitten nach, würt nichts für
iiufjtschiiffuer und hei^lot^or <;ßhalten dann
pferddeckea und gereitt zu brachen». Kingm.,
Ottear. 29 •.
Ungeschaffenheit, HässlieUceit. — «Diese
und andere üugeaeht^ffenheitm, als Bleichhcit,
Knlfeeit nnd andere vil, werden alle hinweg-
trciimnnjen und kumpt an ir Stat ein hübsche
und liebliche Färb». Geiler. Bily., 220 ^ ; Schiff
der Pen.. 114 a; Pred. u L., 26 b.
Vngeschenzlet, nicht verspottet, nicht ge-
schändet. — «Der sich als gnts sn dir ver-
sielit , - den lasta ungadteiUsUl nieht». Mnmer,
Schelm., a, 7 a.
Ungeeehiht. Seherz, 1899. 1. Unfall. — Des
«todes ungesehiht>. Güiffr v .9t r. 1, 21.
ä. Übelthat. — *Ungeächiht — Die er gc-
h9ret oder gwlbt». Gottfr. t. Str., 1, 189. —
«Sie. hetten heimlich ein verdhessen — wol
an des brndem «fMttMftieM». Mnmer, 4 Eetner,
J, 7 b.
3. Von ungeschiht, von ungefähr. — «Xouf-
lüte von Ismahel, die von ungesduht do für
fArent*. Kön., 3ö6. £te. — «Hie kam ei von
ungesdkikt ...» IGlrl., 9. Ste. — «0 wle^nn-
derbarlich ... ist die Jnngfraw Maria, die nit
ist newlich fonden worden, nit von unge-
sdUchtm, sonder von Ane£ang ist sie von Oott
dem Vatter erwält worden». Geiler, Schiff der
Pen., 53 b. — «Von ungeschickt sucht man
gsellen wol, — doch durch kunst man sie be-
halten sol» Brant. jiToretns, 2 a. --- € . .
ob Vüu ungeschickt — ir becher, drinckge-
schirr, vellet icht». Id., Thesra., a, 8 b; b, 7 «.
I «Dieaelbe nftoht war von unga^kkt ein
I besnnder nngewitter . . . entstanden». Bingm.,
Cäsar, lln
1 Ungeschlacht, roh, bmtal, in schlechtem
Znstand. Sobers, 1839. — Kdnife, die sieb
I Anfangs mild erweisen, «darnach v crdent
sye hert gen armen leutten und ungeschlacht*.
\ Gulden Spil, 14. Etc. — «Felder die wüst sein
i.relcc'fn. nnd die "waldbiun so ungeschlacht seind
gewesen, dardurch die hayden verstanden,
werden alls durch den glnnben firnobtbnr».
, Nachtig , Psalter, 246.
üngeschmack, geschmacklos, unschmack-
halt. - «Man mnsz den Kunipast beschweren,
1 das er nit embör gaag, er würde suost «imv-
I tdmaek*. Geller, Sflnd. des H., 40 b. — t)ie
Speisen waren «kalt ond ungewmoekt*, Brut,
I Bisch. Wilh., 291.
Unf^neit. nngesairN verschwiegen, anbe-
kannt. — «. . Das ist ungeseit allen Lieb-
habern diser Welt». Geiler, Selenp , i;i8 *, Etc.
Ungeftihtig, Unsichtig, nnsichrbar. — «Die
ungesüaigen dinge». TanTer, 391 («7). — «Eine
ungesihttge stimme». Nie. v. Basel, 226. Etc.
~ 'Alle mine finde, siobtig und «imMU^.
. Gebete. Jö Jh.
I üngemea. ohne sn essen. 8. aneb Ongetsm.
— Fresser die «einen halbijn tat: nit mögen
, ungessen sein». Murner, Gayac. 451. 452. —
« Wan M ir ein tag tmgwam möchten sein . . .»
Pauli, 122.
Ungestalt. Häsälichkcit. — Sie wisbon nicht
: «was ungestalt und unfletigkeit ander der . ..
I falschen färben verborgen ist». VVimpb., Chrys.,
' 11 b.
ün^jestalt. anförmlich, hässlich. — « . . ob
^ sie schon werden alt, — sint sie doch bleich,
siech, «n^rwtaK». Brant, Nscb., 96. -« Polyphem
u ar *ung>\^tan. ein giMsams gsicht». Hnmar,
Virg, k, 1
Ungt'strelt, ungekilmmt. — Stünde Christns
hinter dir «in sinem growen rock und mit
siuic uugestreltcn hör ...» Pred. Ingolts.
Ungestrnclit, ohne in straucheln. In einer
der Kirchen Roms «mag keiner ungestruckt
\ kumen von der thür an bisz zu dem choraltar,
: wan er ein falschen eid yrii sebweren». Pauli,
\m.
I üngestümekeit, Ungestüme, Ungestüm,
TIefti 1: :i. — Man soll nielil rascli nrtheilen
, «US mufestümekeit». Taulcr, 49 (lUtj 4^3 (80).
^ — «Di« Unge$t§me des Gebets gefeit Got ▼ol».
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- 880 -
Geiler, Narr., 219 b. — «... Und es ist ge-
macht ein grosse Ungestümikeit im Mer auf
dem See». Id., Ev. mit UmL, 31 >. — Wenn
das Walser «knmmefc sv einem Feben, so
Tiiaf: I > nit weiter fliessen .... es schüsset
wider iiinder sich mit grosser Unstümmikeit».
Id., 3 Marien, 61 b.
Ungestüm lieh, heftig, inständig. — cEr
leret sie dai> &ie kulten betten inotanter et
humiliter, ungestümlich and demfitiglich».
Geiler, Ev. mit Ussl., 1^ b.
Unjii^teismet, nngeßiiuert, ohne Teisam. —
«Wie sie siiben Tap selten essen ungeteismet
Brot und Matzkucheu». Geiler, Narr., 818
üngetengelt. 8. Ten^fdn. — Der Sehmied
von Ohnenheim soll die Pflogeisen tengein,
«and sol niemant unoetengelt zq acker varn>.
16 Jh. Weisth., 4, 889.
Cngetwagen, ungewaschen. Scherz. 1841.
— «Mit ungettcagenen henden» essen. Tanler,
86 (6).
nn|?enrsacht, ohne Ursache. — Der Gouch
«eol nit achten das er kein nrsach hab si zu
versprechen (vertlieidigeip, er sol es ungeur-
§aeket tan». Murner, Qeuchni., f, 4 «. — «Ob-
sehov er (der Kaiser) . . ungcursacht jemans
za hilff kumpt . . .» Id., Instit.. 4
Ungewttchs, Unkraut. — < . . als ob einer
Vit wolt guten somen säen, daromb das er
Sorgte es würden jm wicken und umgewt^e
darundcr gesäet». Zell, L, 8 ».
Un^ewaltig, nicht mächtig. Scherl, 1841.
— Wird einer in einem Streit gefangen, «so
ist er bin selbes ungcwaltig». Tanler, 63 (12).
Ungewon, nicht gewöhnt. Scherz, 1842. —
Beide schwiegen, «das in doch selten e ge-
sehaeh, — Und des si e waren «h^wom».
Gottfr. V Str., 1,187. — «Ein uugewone ^acM».
Mumer, Adel, A, 8 — «. . . das du so vil
wijfewotier^ nngehdrter . . . reden . . . darffst
thun». Ibid., D, 4 «.
Ungewone, dcsactndo. — «Die eigentscbafft
der deditier ist vor langer zit In ein ut^ewme
kunimen^. Miirner. Tnstit., G".
Ungezügeuliüh, uiigezogcu, utiliüliich, un-
geziemend. Scherz, 1848. — «Welre unser
bnrger . . . dem rate . . . «iigeg^feiüidte enfr*
wnrtet . . .» 1949. Strohe!, 1, 668. — «Wer es,
da/, icnian der des ant« crkcs (der Weber) ist
ungezögenUch redte gegen den fünf mannen ...»
]8vl. Taehersunft, 7.
Ungezwiflet, Unvprrwiflft.sein oder haben,
nicht zweifeln. — «Du suit oucli ungeswiflet
sin. was du inen sagst, das es vcrschwigen
belibt». Murner. Geuchm., f, 2 i'. — «So wil
ich unverzwiflet han, — ich kunuu aus brett
mit andern an». Id , Nb., 95. — Für die Seligen
ist ttmgeMtceifeU zu bitten nit not». Zell, G,
4 — «N« bin ich ungeeweiflet ...» (ich
zweii: I i 1 1 Ibid., c, 1 f.
Unglaubkaftigkeit, Unglauben. — «Under-
stand dir von Got zn erwerben einen starcken
lebendigen Glauben . . ., dardnrch du leicht
magst ausziehen den Hocken der ünglaub-
haftigkeit aus d^em Hertien». Geiler, Schiff
der Pen., 110
Unglimpflich, unschicklich, ächcrz, 1843.
— Es «earheht sieh die lieb gar hfibseUiehen
und glimpflichen, ei« endet sieh aber gar «i*-
glimpflichen». Gulden Spil, 63.
Unglttckhaftig. 1. Unglücklich. — «Es ist
ein unglückhafftig Ding nm die Welt». Geiler,
Ev. mit Tssl,, 129 «. M?in '^oW meiden «6ol-
lich unglückhajjftigen Argwon». Id., Hüll. Leo,
d, 8 )>. Etc. - «Das sint mir «RfMeUmU^
lüt». Murnrr, Sr!telm.. a, 8
2. üngiucK bringend. — «Die Egiptischen
halten etliche tag für unglüekhaft». Fries, 75 b,
— MÜnglüdthqffUgt vögel». Pauli, 26». ^
Adelphns. Fic, 186". -> *ünglüdthafftig€ ge-
sellschafften» Win pli, Chrys., 9». Etc.
Uaglückhafftigkeit. Unglück. — Geiler,
Bilg., 187 b.
Üngtite, rtrrcnthcil von Güte, Hass. —
«Einer wiücr den andern wüt, — also erbnbena
ir gemät — allenthalb mit gleicher umgtth^
Mnrner. Virg., Ii, 5
Uutiaudelbar, der nicht zu behandeln ist.
— «Er ist grob, unhandelbar und enneissmen
unmenschlich, oder ein Unmensch, lentschen
unartlich, ungesellig». Geiler, Selenp.. 174 *».
llnhoffnnng, Aufgeben der HotTnung. --
«Allda schier nach aller unhoffnung stürmeten
die Christen wider». Adelphus, Barb., 46
Unholde. S. ünhulde.
Unhuldi^lig, unbeliebt, iniäbfaliig. -- Man
soll die Sünden melden «dcsshalb das sie im-'
hohlt^elig machen gegen Gott dem Herren».
Geiler, Sund, des M., ö ».
Unhold, Ungunst. — «Falsche Propheten
die die Sünden der Menschen nit . . . strafen,
das sie förchten sie knmmen in ünhuld^.
Geiler. 1 Marien, 58 K
Unholde, Unholde, Hexe. Scherz, 1844. —
— cBi der uHhutden hörnen». Feldname, Barr,
Epfig, Scherweiler, 14 Jh. — «Der tmhulden
weg». Scherweiler, 14 Jh. — «Da sprich ich
das das die Hexen oder Unholden nit thun».
Geiler. Erneis. 44 >>. Etc. - < Unholden^ hexen
und sorsier». Murner, Nb., 23ü.
Unke, Art Kröte. — Ein Alchimist beratet
etwas, «so würt dann bald ein uncken dmsz».
Brant, Nach., 98. — Scherz, 184n, hat Unken-
brenner, airlüniista . w eil man behauptete
diese Leute brauchten Kröten u. s. w. za
ihren Mischungen; bei Brant wird das Tor-
gebliche InjLrredienz ironisch zum Resultat.
Unklagbar, der nicht angeklagt werden
kann, schuldlos. — «Ich wfird uiMagbur sein
bei im, und mich bcwaren vor meiner sttnd»»
Nachtig., Psalter, 41.
, Unklagliaft Jemanden unklaghaft machen^
ihm den Grund zur Klage benehmen, ihn ent-
schädigen. Scherz, 1Ö4Ö — Wer einen schlägt
wird bistrafi. zugleich «sdi er den kleger
unUagehaft machen». 18 Jh. Strobol, 1, 321.
— Macht einer, der einen andern verwundet
hat. «den kleger unklagehaft e daz er ange-
griffen wart» vor Gericht, so wird er nichu-
destoweniger vom Bath bestraft. 1814. K8n.,.
i Beil., 969.
Unkumlicheit, Unannehmlichkeit, Unbe-
quemlichkeit. — Dass der Mensch «wamem
aller Gebresten nnd Unkumlicheitenp seinea
Standes. Geiler, Holl. Leu, 4
Dakimiend, Unküniiig, nioht fcSnnead, «n*
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— 881 —
sesehickt. — «Es iBt mancher so uiikui^nend
OM er die Schale Hembdcr letz anleget».
OeilMr, Bros., 1, 3» b. - «Da« Wort Künig
(rex) ist als vil geaeit als einer der du etwas
kau. der Hm§ m und wiss und wissenhaft
ist ; als man m eim spricht : wie kansta als
gar ein unkuuniger Mensch sin? wie kansta
also unkunstig sin? Das ist proprie iners».
Id. Post. 1, 17«. Eine dnr boi Goibr so
häutigen i-t^mologien, die&mcii um das Wort
Kömg^ Kttnig, Kuning, zu erklären humg
heisst ihm znfolge könnend, gMchickt, das
Oegentheil von unkünnig.
Unkanst, Unkenntniss, Unvermögen. —
Selbst die hohen Pfaffen können in ihrer
*unkun$t» nur stammeln von den göttlichen
Dingen. Tauler, 110 (22).
Unkanstig, ohne Kanst, angeschickt. S.
Vnkünnend, die Stelle Geiler, Post., 1, 17 a.
Unkunt, ui l rl.rtunt. — «Kuntlich ding
«tont in unaer acht, — da» unkunt stot in
xufalB nnelitft. Brant, Cato, u, 9
UnkUsch, Unkeasehheit — «Vil unküsch
kambt uaz tronckenheit». Brant, Nsoh , 18.
üakOwet, ungekant — «. . . UmkQwet Idnab*
schlacken, als ein Storek MÜdlieelllaekeit».
<}eiler, Narr., ^10
Ua]«idlieli, ttnempflndlieh fQr Leiden, iu-
passibilis. — Christas war ^unleidlich nach
«ier Gottheit, leidlich nach der Menschheit».
Oeiler, Selenp., 101 • ; Bmeis. 9% b.
Ünlnstlich, anangenehm <Kin unlustlich
•Oesprech» Geiler, Has im Vi., a, ö i>. Etc.
ünlüt. schlechte Leute. — «Also thant nit
, . . ilie IJnlüt^ die do Christcnlät sint genant,
<ie leben aber nit ehristenlich. allein der Nam
ist do, aber nit das Mitheilen und Uaewireken
des Lebens». Geiler, Bilg, UB
linmttre, unlieb. Scherz, 1847. — <Si ist
mir lic|»« ud dtoket mich - Das ich ir vol-
lecliche gar unmere si». Ecinm. v. Hag., 8. —
«Des mfit aiwan xe tugeuUeu stat, — Der
alle untagende utmärt hat . . » Gott fr. v.
tStr.. 1, 32. Etc. - «0 we, ir armen wQcherere.
— Dem lieben got sint ir untnere». Geissler-
Ited. Glos., 110. Etc. — «Ich wene wol, daz
•er dem herren gar unmer were>. Eis. Pred.,
2. 7. — «Gibt dir Got nit Andacht, so er-
«chrick nit .... du bist nit dester unmerer»
•4ieiler, Ha« im Pf., d, 4 *. — Ein Greis ist
«sinr fVowen rast unmär: Brsnt, Nsch., ^8.
— «Wem ist freilieit al- utmur, der asz
f efencknisz nit beger i* Marncr, Luth. Narr,
7.
UnniaHse, Maasslositrkeit, Unerniessliclikeit.
— «Das göttcliche abgronde in aller siner
Taoler, 118 {ns, Bte.
T'iimc'^si^, unermcsslich. — «Wir sint zu
4ttmes3tgen grossen dingen geachaffen». Tauler,
187 (26).
Unminuc, Lieb! ' ii'l eit, Feindschaft, Zorn.
.Scherz, 184^. — Tristan «gescheiden ist von
kiiiiien — Mit des kSniges unwunnen: Oottfr.
fitef., 1, 203. f»:i^ ntMigehorne nngpfaufte
Xiad ist «ia der uimmne gottes». Eis. Fred..
1, 944. «Minnen sin selbes lib; unminne
ize gotte». Bihteb., :i5. — <UnminM machet
beite des menschen hertze». Uogo v. Ehenh.
l omitsam, nngesellig, /oh. — «Barbftti
heiäset num MMNttMMi Ifit*. BiiagniM Cftsw*
3 b.
Unmittellich, anmittelbar. — «Do die göt*
teliche sunne disen grant unmUUOiehm be»
rürt . .» Tauler, 17 (4). Etc.
UnmQdsatn. Unmüdaamkeit. — «Dohar
äberkammen sie, das sie selbs uHmiidsam
werden (nicht mehr ermüden , nnd oach dann
mitteilen solche utimüdsamkeii Iren kürpern».
Geiler, Bilg., 226 b.
UnmUgen, sahst , das Nichtmögen, Lieb-
losigkeit. — «Hass oder unmügm». Tauler,
439 (76). Etc.
Unmusse. Scherz, 1848. 1. Mangel an Müsse.
— «Were aber daz ich, Walther von Oerolts-
ecge, mich vor unmueeti dar gantwnrten niht
enmohte . . .» ia6& Urk^ 1, 876. ~ Der
Leatpriester von S. Thonae soll die in der
Woche eingegangenen Gefälle vertheilen ;
«möbte ich es aber an dem samestage von
«NMiUte wegen nit teilen, eo aol ieh ee doneek
so erste ich mag teilen». 14 Jk. Hitt. de S.
Tkom.. 408.
8. Sorge, ünnihe, Htthe. — «... das in
rden I i' kau v n S Thomac) solichcr unmusse
uad sorgen ze habende nit verdriesse . . .»
1888. Ootteshane cum Weif. ~ «Die wnnder
von gcscheften und von steter unmussen die
die weit tribet». Taoler, MIß (53). — «Also
vil itelre «nai we w n maehen wir und han wir*.
Tbid . 70 (14). — «. . . obe .sie keinrc leie
kuniber oder unmtisse gehabent von ires gotz-
hases wegen . .» Nie. v. Laufen, ms. —
«Er will sich aller weltlicher rnmus3, Gesell-
schaft und Freundschaft entschlagen». Geiler,
Selenp., 116 ». — <Ich will mein Herta keren
von ansserlichen Gedcncken und von borgen
weltlicher Geschefft und Umnuss». Ibid , 173
Ev mit Ussl , 221 b. Etc.
rnmiisHig Srlierz, 1848. 1. Keine Müsse
liabend, beschall igt. — «Noch vil rede sab
der keyser zh gerihte, wie unmüasig er WM».
Kon., 348. — «Donoch wart der apt . . . un-
tnussig von andern machen*. Marl., 28. — Der
Leib «der git dem mensehen so vil z& t&nde
nnd machet in so unmüsiig^ das er gottea gnr
furgisset». Eis. Pred., 2, 1U2.
2. Unruhig, sorgenvoll - «Eine unmüssige
Woche*. Kön., 763. — «Wir enwellent oach
nit das kein hrftder nntere ordens das hna
mit keinrc hande gastnnge bekumhere oder
unmUuig mache». Nie. v. Laufen, ms. -~ «Ir
Sebent das ein tolebe Zabeln und tut ein um-
müssig I. Ii II Irum ist» Geiler, Brös , 1. 91 ».
Unmüasigen. beunruhigen. — «Solt ich all«
seit . . . mein Genfit tumMgem . . .» Oeiler,
Irrig Schaf, IT, 2
Unmutaam, unmuthig. — «. . . Ist es Saoh
das er nit unmuttam snnder frölieh in seinem
Ausgebrti i •> Geiler, Selenp., 90«.
Unnotdürfti^i, unnöthig. « — «Er suchet
Trvst in Uehtfertigen, sebimpfigen. nntapfem;
unttotdürftigen Worten». Geiler, Selenp, 1 ^.
von UnnÖten, nnnöthigerweise. — «Was
du . . vil allegicreat von tumOten*. Hnrner,
Kon. V. Engl., 976.
Unrat, Mangel an Rath, Thorheit. — «Usz
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danUea vU unrat» eotopriogt*. Brant, NsoL,
€0. «D» die wtislieit nit wonet bei, — die
▼allen gächiing in unrat*. Id.. Layensp . 1B7 ^.
Unrechtverti^, unrechtmässig, angerecht.
8cherz, 1860. 8. »nch Unfertig. — «So ieman
siech lag der }.ir)yrff!!r''rtffj '_rftt hat . . .> J.
Meyer — «Zuiiamüiensainmhing /.eitlicher Gü-
ter unrecht igldieb auf das man gute Werek
mit ileinselben UHrechtfertifftn Gut niüge vol-
brint,'en . . .» Geiler, 8 Marien, 27 a. _ «...
Das du dein sclhs verfrissest und iiif magst
weraemen wie du wellest dein Sünden ab-
legen und MirecAtwH*SMe Gut widerkeren».
. Id . Post., 1, 34 b. Etc.
Unrichtig, der sich nicht berichten lasst
— «Die Leat ma^ niemand iMrieliten. eie
seind unrichtiq* Heiler, Pred. u I. . "
UnrUbig, I ni-iiwig, unruhig, i L'»ru6t^, ilai>
h wie w aaegeeprochen.) — «Ob wir schon
▼QU art . . . unrübig weren . . > Supplic, C,
1 a. — •Unrübig leut». Appell., a, 4 », —
'Unriehifj . . unrüteig». RitllBelb., a, 4 «.
£tc. — S. aaeh Unaerutoig.
ünrAebe, Man^I an Sorgfalt, Nacblässig-
keit. — «Von unrud^ was f>iii liur» verwui ren.
Gottfr. V. Str., 1, R7. — . «Rehte als daz dinc
ze unrii^ gat, — Dax lobes noeh eren niene
hab.. Ibid., 1, Ktc
Unt^ch^n, veruachiässigen. — «Jugeut da?,
g&t uurifchet, — Da es dax alter »Aehet»
Gottfr. V. Str.. I. P4
Unrnchttam. nachliis.siji. - «Ein rehie un-
ruchsdm iinalitsamkeit». Taulcr. 483 (74 .
Unruchsaukeit, Vernaohiilssignng, >Mcht-
Aebtung. — *ünnteluamkeit zitlfeher dinge».
Taulor. 3^^« (63'.
Unrug, Unrnw, Unruhe. — • Christus bringt
unrüff der welt>. Capito. Treger, C. 9«. —
*Unruw*. Ibid.. F, 8 ». — «Meinstu nit ob
solich unrug hindere?» Zell, n, S — *ün-
fiiw». Ibid., V, 4 0. Ktc.
ünmwi*;. S. Üngnuuig.
Uuscbadeber, uuscliädlicli. — «Daz dise
schulde und dirrc haz — Dem lande unschade-
bäre . . . wire». Gottfr. v. ätr., I. 2b\K —
«... Do er nnderwiset wart dae die kristen
unachadeber lüte werent . . .» Glos,, 28. Etc.
— Die Strassburger lie&sen nichts aus oder
ein, als «das un$ekadtber wee». K9b,, 8^2.
«Er was unschadeber von ^ftter ^ewonbeit».
Marl., 2K (unfähig Schaden zu tbun).
Unschadhaft, sebadlos. — Ein Verkäufer
soll den KSnfer. wenn er wegen des Vertrags
belästigt wird, ^unschadhaft* machen, vor
Schaden bewahren. 1285. Slrassb. Urk., 3,61.
Uoscbemmlg, schamlos. Geiler, Narr., 43 b.
Unsebleebte, fem., Ungeradheit. — «Das
all f'nschhditi' und Manit^faltikeit in dir ge-
schlichtet und geeinfcitiget werden». Geiler.
Bilir., 4i>.
T'nsolde, Unselipkeir, rnhoil. Scherz. Ift5l.
— «Wie soll ich ieiuer dise umekLe er-
wendenl» Beinm. v. Hag., Vi. — Eva wollte
Adam «ouch in xmaddr l)riiig-i'ii», desslialb bot
sie ihm den Apfel. Kon., 261. - «Wus un-
$dden allen den widerfert, die . . gottes
wort angerne börent . . .» EU, Pred., 1, 826.
— leb bin «mit vieler wiMldi* beecbwert.
Gebete, lö Jh. — «Dann ist der Lichnam
f^ei, wenn er entladen w9rt von aller Un-
seligkeit und Unseiden doniit er hie off discm
Erdtrich beladen ist». Geiler. Post,. 2. 22^.
— «Die Seel ist verwüstet . . . auch von
wegen der Unseldm die nochvolgen '^^r Erb-
sünd». Id., Trostsp., L, 8 *; Pred. u. L., 2h
Christi. Kün., AA. 2 ». — Der Verschwender
wird «mit armut und uiudd beschwert*.
Brant. Facetus, A. 6 >. — «... die werden
leiden grosc tmeeU». Id, Zntammeal&g., D.
I Oed.. 27.
Über das altd. SdMe, s. Orimms Uytbol.,
i 604.
: Unsiclitig, Lnsichtlich. ansichtbar —
I «Christus maeht sich unsichiit/ durch sin gött-
lich Kraft, das sie in nit mochten sehen».
Geiler, Post, 2. ft«b; Selenp.. 106 b. 177 b.
— «Lerend von disen sichtlichen Bingen ze
gon zu unsichtlichen». Id., Eschengr.. c. I ».
I — Die Nacht hat allen Dingen «ire färb m»»-
\siehtig ireiiiacht». Mtirner. Vir<:^., S, 1 »,
rnaprecbenlich. unaussprechlich. - Gottea
*unsprechenUd»e minne». Tanler, 2 (1). — «Do
^^•:M hHch dem geilte wttpreeAmlieAMwe». Ibid.,
HO (6). Etc.
üaeUntbar. unbeständig. — «Ein bfibseh
diii^ der weit glmj Ist utukaMar doch»..
Brant, Nsch.. 9.
] Unstark, kraftlos, sehwach. — «Du bist
verdrossen zu betton, unstarck gute Werek zu
i würckün». Geiler. Seieup.. 11 — «Das Häs-
lin, das da ist ein unstarck Volck, das hat
gesetzt sein Bastatt oder Scbiafkammer in
den Felsen». Prov. 80, 26. Geiler, Has Im Pf.,
A, 2 »v. Etc.
UuHtäte, Uotrene, Ebebmcb. Sübnicller, 2,
797. — «Ein vater bet drey sfin, nnd swe»
warent nit sein sün, wan die mftter het sy
an der uustät und uner. des west der vater
nftt». Gulden Spil, 75. (Uner ist wobl dnrcbi
' unee zu verbessern).
\ zu Unstutteu kommen, schadcu. QegenthcU
; von zu Statten kommen. — «Was mit dem
buch (Baucb) verwariosset wärt, das wärt
dem gantsen Hb tn mutaten knmmen». Homer.
Gayac. 490.
Unetiftig, von stiften, ifundare, gründen,
befestigen, nnlbit. nnstftt. — «Han Jlndet
Menschen die seind n'^ unstiftig und vnge*
ruwig ...» Geiler, Pred. u. L, W b.
l'nstille, Lärm. — «Gescbroy. singen, pMen
und ander unatiUet. J. Meyer.
Un-strüflich. der iiieht gestraft werden kann
oder will — «. . . Die weit an allen enden
— j( tz so gar unstreffiieh ist — und zu bes-
seruiiiLr nit gerist». Mumer, Genehm., J, 1 •.
— •Al^'O vil (nichts) ^'ewint der daran. — der
strafft ein unaträf fliehen man». Id., Schelm.,
h, H b.
Unsufer, unsanber. Scherz, 185"^ — «Böse,
unsufere, unküsche wort». Merswin, 9 Felsen,
^2. — Er sprach •uwntfem werte aft ir».
Nie. v. Basel, ms.
j Unsnferkeit, Unsaaberkeit. — «Ein sma-
' ckende was.ser von iMMt/erfoife nnd toH miete».
! Märlein, 17.
' Unteilbafftig, untheilbar. - «Die Seel iet
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unteilhafftig . . . und ein «inl^Uiger G«Ut».
Gcilor. Seknp., 178 b.
L'nterleibung, S. Underlibung.
Unthier, wildes Thier. — «Die untier
habent sie (die Märtyrer) cerbiuen». Murner,
Bad., H. 1 >>.
Untbttr, geringr, gleiehgültig. ->* «Wer ich
aber so unthür an mir seibs, dovor mich got
bewaren will . . .> Mnrner, Briefe, 84
Untod. nicht tod, lebendig. — «Im Todten
ist die See! wUod». Getier, Trostsp., M, 1 •
l'ntödlich. S. Undötlich
Untödlieheit. S. Undatlicheit
Ünti'egenUch, onerträglioli. — «Die alte
f^etsede die hatte vil ««(rc^ftfidU bfirdent.
Tiiulor, 241 (42}. — «Sie werden euch an-
biodeu untrügliche bürden, die sie nit mit
einem fini^er anrAren» Zell, q, 4 b. Ete.
Untrost. Leid. — Man inüchte <rern lieilis?
sein <on arbeit und on untrost», Taaler, Td
(15). — Hoffifibrt kommt «ze mürott*. Onlden
Spil, 13.
Unis, bis. — «Wenn man ein Gcwölb will
machen so muss man vil OerQst danirab
machen .... nnd auf denselben behilft man
sich untz das das Gewölb gemacht wirt».
Geiler, Geistl. Spinn., 0. 8 £to. — • *UuU
Joh. Baptistae zakiinfflig» Supplic, A, 8 o.
— «Moses, Josaa . . . unle uff die propheten».
Cftpito, Treger» I. 4 b. ^ «Brot and wein
haben wir untMr nl^liaben». Id., Carlst.,
B, 3 Etc.
Unilberloffen, nicht von Besachern über*
laufen — «Die Xacht ist die allerfiii,'lii hst
Zeit uüä dreien Ursach zum Contenipliercn ;
. . . zn dem dritten, so ist einer anbekümmert
von jederman UHüberUjfeH*. Geiler, Brds., 1,
L'niiberredlich, der sich nicht überreden
liitiht. -- «Früfcnlichc unnbtrredliche haltung,
die man pcrtinaciam nennet». Zell, c. 2 b.
Unumreisslich. anbegrenzbar, unendlich.
— «Nit allein ist er der allmechtigest, sunder
er ist die unumreisslich Mächtikeit». Geiler,
Gei^tl. .^j)inn., L. 3 ». Etc
Unverargwont, nicht durch Argwohn be-
irrt — «Yeder der eins rechten unverarg-
tcovten Urteils iht . . .» Zell. p. 4 ».
Lnverfenglicb. 1. Unnütz, erfolglos. Scherz,
1B68.« » Han ich onch den keinen brieff derdMn
gotzlmsc geschaden mai,^ der ist hinnanthin
mir Qud minen erben unverfanclich». 18IS
AIa. dipl.. 109. — Oott hat die Menschen
geetrafr. sieht aber «das es -rar Iiit/el L'oholfen
bet und gar unfurfemlich ist gesin». Merswin.
9 Felsen, 142. Etc. — Hannibal erkennt dass
die Götter den Römern helfen und sagt:
«darumb ist unser reisen unverf endlich*. Kön.,
826. «-«... SanM war es im eben so unter-
fan§U^ien als ein Artznei die einer nff die
Übertfir setzet». Geiler, öelenp.. 110 " ; Pred
o. L.. 190 1>. Etc.
'2 An-li \m hr-uti^en .Sinn, harmlos, ohne
iiiutergcilani^en. — «ich han das mein getan
nmverfenclichen ; wer das list nnd hdrt^ besser
e<«». *HiMen Spil, 84.
L'uveilmngt, nicht Uurch etwas davor-
hlngeiides verdunkelt, klar. Das ein
Mensch seit Urteil feilen noch sinem Daneken
und noch rechter unveriienkter Vernunft*.
Geiler. Post., 3, 24 »>.
Un verhaspelt, nicht verworren. — «Die uff
den hiihcn Schulen seind, so vil dieselben
können klarem Underscheid geben und lutcrer
von den Dingen reden und unverh'ispelt, so
vil seind sie besser weder die andern und
lerei man bald vil vuu iueu». Geiler, Post.,
2, 39 a.
UOTerhönt, unverdorben ; s. Verhönen —
«. . . So ein Mensch . . . unverhönt ist in
seinem Ornnd, noch von eignen Sünden nn-
verwüstet . . » Geiler. Selenp.. \9'Ah,
Unvermakelt, un berteckt. — «Die heilig
«nvermadt^ kirche». Otpito, Tregcr. B. 2 a.
- «Die uwtemtaekeUe gesponsa Christi*. Zell,
Ü, 2 H. •
ÜiiTermUglikeit. Unvermofren. — «0 mein
Gott, du weisst und erkennst deiner Creatur
IJnvermitglikeit». Geiler, Schiff der Pen., 64 «
UnTemeiiilieb, nicht ad verneinen, uniäug-
bar. «Nun ist disz unverHeinlich. wo die
liebe nit ist, do ist auch nit guts» Butzer,
Weis<i. h, I b. — «Bs ist unvemeinKeh, das
das yelzig gemein wesen der . . . prelaten
. . . dem apostolischen ampt . . . ganiz ent-
gegen ist». Id., Dass Kion.. b. 4 •>.
rnvernonft, adj , unverniinfrifr. - «Der
umb die klein (Gabe) uit saget lob. - der
heiszt wol unvemunfft und grob». Braut,
Nsch.. 09. --«, .. das man mich billicti alle
stund — hielt als ein unvernunfften hund».
Id., Thesm.. h, b
Unvet'svhttlkt. noch nicht zum Schalk ge-
worden, unverdorben. ~ «S. Thomas und
ander meinen ein Kind sei nuch unversvhalckt».
Geiler. Has im IM I', 4''. Wir haben «die
warheil unvtrachaukt gegen yedernian gesagt»,
Capito, Treger. F, 2 «.
rnverschf idenlich. ohne Unterschied. —
«Indifferenter, uncerschetdehUch*. Geiler, Bros.,
1, 97 >>. — «Ich sprich das man suliche
Kiisclieit nit snl indistincte. unverscheiänüiehf
raten oder widerraten». Id., Emeis, 17 b.
VnverschUtzel, ungepfändet. S. Schutz -
Der Meier von Gildwillcr «soll ban ein rindt
und ein schwcin, das suli >^'ehn in holtz und
veldt unverschützet». 1394. Wcisth.. .', 59.
Unverachwigen, nicht verscbwigen. —
«Oott wil sein wort unters^wigen haben*.
Zell, a, 2 b
L-Dversprochen. S. ünbesprochen.
Unverstanden, nnverständig-. — «Si d&nt
rehtc also unverstandene vihe». Merswin, 9
Felsen, 73. — «Dorehte, dumbc, unfürstunäene
menschen». Nie. v. Basel, IBI.
Unverwandlicheit, Unwandelbarkeit. —
«Tss Betrachtung der ünverwandliche^ und
ölifliieit dadurch er (Gott) uns nnvermckt
und unvcrwendlich angeschlagen hat und er-
kosen zu ewiger Seligkeit». Geiler, Pater
Noster, D, 6 •.
l'nverwidemet, nicht an einem Wideme be-
stimmt. Scherz. 1H(57 — rrossclin von Kageneck,
als er ein Haus verkauft, «hct geseit bi sincra
elde das es ein mvefioidemet gftt si»; auch
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- m ^
Mine Fraa scbwöit cdfts es ir widen* ait
easi>. K3in. s. Thom. Arch.
l'DverwiMHcn, unverwiesen, aofe&trafL. —
Die Söhne Zebedäi ingen ihrer llutter aof,
CbriBtam für sie za bitten ; erlangt sie nicht«,
«io ward es jnen unvenoiMaen, and ward man
efi uff die Muter legen und sprechen, es ist
weibertediog*. Geiler, £v. mit Uul.« 177 —
«Hett er den taek nit haM senÜNMa, — es
wer im nimmer uni-erwi.<isen — belibttl Vor
gots angesicht». Mamer, Kb., 68.
UsTerwimlidi. vnstitfliclu — «Er Terhofft
gegen gott and der weit «mMfinifiiMft Min».
Braat, Bisch. Wilh., 252.
tJaT^rworfenlich, unverwerllieb. — Es ist
mit *unverw(»fenlicherkünViCb»lKtÜi3Fgtthon».
JIurntT, Mess, B, 8
rnwarnemlich, anbesonnen, unbedacht, an-
be«orgt. — «Das «elb Yolck, ao iie unwetT'
fiernHw In aelbs etwaa entrinnen in ein m-
keusch Wort empfert (entnihrf) . . » Geiler,
7 Schwerter, G, 4 — ,Eiü Heusch sol ein-
felliglich, schlecht, umoarmmUdt der Diog
leberi'. Hm.!.. r, 3 »>.
T;iiWHrneiiilioij«-it, Unbesonnenheit, ünvor-
•iiditigkcit. — * Unwamemlicheit, ineooaidcra-
tio». Geiler, 7 Schwerter, G, 4 o. - • . . Üss
Unwissenheit und UnwarnemltdteU der Schriber
sei es misBschriben». Id , Poet., t, 8 b; ^arr.,
4.^ «j Fred. u. L., 122 ».
Unwegsam, adv., ohne Weg. — «Wer seind
ir. und wiis ursach hnud ir. das ir so un-
M'ogaam gond ?* Murner, Virg., e, 4 (gerade
doreh^a Feld).
Un wespnlich, dcmWesen nicht entsprechend,
ungebürlich. — <l)o hant sich die Kegentcn
. . gar übel and ungebürlich gehalten, un*
«0efeM^^ nnerberlieb, nnredUoh». Qeiler.Poat.,
2,46 h.
Unwid« rti-*nblicb, nnwiderleglich. — «Die
ununäertrfibliche regel, so die römische kirch
. . . fargibt . . .» Capito, Vcrw., l), 1 «.
Unwill, Unwillen, Eekel. Raiz zum Er
brechen. — «Es würt etwaa einem der im
Schilf sitst sehwflekem; der MllAg ümoX
und Gruusscl seind hie grcusselichc Gutz-
lestcrung . , .» Geiler, Schiff der Pen., ♦> b.
ß2 »; J'nM,, Ä,88 b. — Die Juden wollten das
Manna nicht, — «ir sei unwiUcn (hunb hct».
Üraat, N'bcb., 100. — «Nauaiea, das Unwiilen».
Gersd., 88 ■. — «I7iiipt{fen nnd afttonen».
Fries, 122 a.
Unwillen, altd. willön, mir willot, naaseo,
später auch wüllen, cckcln, sich erbrechen,
aasspeienj sam Eckel sein. — «Uns unwiUet^
nanseat, sebwelkert über die Speise». Geiler,
Kv. mit Tssl.. 116« «Als die Juden, da
sie III der Wüste waren und waren des Him-
raelsbrot« maseieidig, sie betten gern Fleisch
ffe^sen nnd ?5prarhen : uns unwilt ab de» '^poiss».
id., Süad. dch M . 4 — «... Ein Huiid der
wider gat zu dem das er von im hat geun-
mülti , . . Got unwiUet ein unreinen Sünder».
Apoc. 8, 1«. Id., Arb. hum., 109 ^. Etc. -
Golt sjiridii : .i|ie w ilc du |;iw wilt hin, —
SO unwilUt du der seien min». Braut, Nsch.,
9i. - Seluiifd, 5891.
UnwlIUip. 1. lavitns. — «Sin kind soll er
init fwalt aft swiagen, -~ unwiBig fm eüi
' kloster bringen». Momer. Nb., 189.
2. Willenlos, beainnangslos. — Sie liess den
Zagel fallen, «nad fiel nwi B i > Mdf die «id».
Mnmer, Virg,, n, 7 b.
Unwirbafftig, nicht dauerhaft. S. Werhe^.
— «Ire Ler ist unvcirhafftig, hat keirn n Auff-
entbalt durch Waxbeit». Geiler, i^reieck.
Spiegel, Aa, 6
Unwirs. S. Unwüns.
Cnwirse. S. Un%oür$u.
UnwiiiMnliafl, unwissend. — «Aaek bist
da nit unwisaenhafft des altea Batau . . .»
Geiler, Eschengr., c, t <>.
UnwissUcb. 1. Ad}-, das nickt sa wisMB
ist. — «Salomon spricht, der narren f.al —
unwUzUch ii ^rant^ überal». Homer, Nb., 2.
2. Adv., ohne Vorwissen. — «Lugt das ir
(von den Feinden) — vmoitdich nit wer dt
Aberloffibn. ee ir eaek »eliidCMit, seid getroilte».
Murner, Vir- , k, 8 ■.
Uttwortlicb, unaoasprecbUeh. — Taaier sagt,
er wisee nieht «mit walieWr kvaae worten»
er sprechen möge von dem «das so unwort-
lichett ist und verre über allen gedang». Tao-
Icr. 1.^ (26).
Unwürs}», Unwirs, zornig. — «So dich an-
fichtet Ungcdult zu leiden Widerwertigkeit
von deinem Necbsten . . und bist gantz im-
wSkna: Geiler, 7 Schwerter, 0, 6 b. — «Die
Jaden rissen and sagen dem Herrn Jeen freie-
samlich, unioiraslich mit Gewalt und Frevel
ab seine Kleider». Id.. Sebiff der Pen., 94 k
— «Die lieb ist nickt iiii«0*rt». Hokenl , 0, 1 a.
I — «Wo er ettwas unumraz fürnimpt, so •wirt
I ers imselbs /u schaden fürnemeu». Appell.,
a, 4 a.
Unwürsse. Unwirrte,ünvvnrscheit, Grimm,
Zorn. — «Indignatio. UuwürH^h^it». Geiler,
Bros., 1, 52 t>. — «Das Gemüt . . . das hat
Hass, Nid und ünwüracheit gegen die es vor
Heb bet». Id.. Bilg., Iö8 «. — «Die Sehergen
mit frrosser Unwirss im (Christo) das Kleid
abgetzert haben». Id., Sebiff der Pen., 94 *.
— «. . . von «miffOrae, von der widerwertigea
verdrubz . - Capito, Verwarn., H, 1 «.
ÜQzerbrochenlifh, unverbrüchlich — «Also
mag er untzerbrochenlichen halten die Ding
\v<Mrlif* er Gt'tt und 'Ifn Menschen Gelübd
halben püichtig und (schuldig ist» Geiler,
Selen p . 92 b.
Unsitig. unzeitig, unreif — Die Traabea
I bleiben <rou und umitig». Glos., ISä. — «...
do K'enas si vor Hciireckcn ehiea mififywi
kiades and starp». Köa.,.444.
ÜBsitliek, einer Zeit aiekt angemessen.
Scherz, 1H7.Ö. — « .. daz ir üch fiirhn'; hütont
an heili^''en virubenden vor unzülichem wir-
kende». Eis. Fred., 2, 17.
Unztic'ht, Unsitte, schlechtes Betragen, Roh-
I hcit. öcherz, 1875. — Die Adeligen «vil un-
saht nnd anlastes begingent» Clos., 41. Kön.,
448. Etc — «. . . daz in sine »muht sere bette
[gerüwen». Eis. Pred., 2, 26. — «Manfirerley
<,'rii8se Unzucht die ob spil geschehent». Gulden
Spil, 64. — «Wer utuucht and unf&ge begat
...» I4M. Qoldeekm.«ZnBit« 4S. — Haa soll
NiemaadeaSekaiack «nthaa «mit dkeiaer kaad
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— 3W6 —
mnumdU: Düppiffheim, 16 Jh. WeistlL. Ö, 421.
- «Wenn « ' " '
ler Selmlmeister den Knaben
•flUaeht Wttb ünsutlU stillen and das er ver-
attnllts werd . . > Geiler, Bros., 1, S5 «. —
«ÜQm dner war ob dem Tisch ob er nit mit
ün^rirht der Glieder zeig den Frass des Ge-
müts». Id., Arb. hum , 81 «. — «Icli sich das
der Herr Jesus mit grosser Unzucht . . ^o-
fürt würt zu dem Bischof Caypha*. Id., Schiff
der Pen., 84 >». Etc. — «Von disehes lumtcAt*.
Brant, Nsch., 109. — t. , . da sollich utizucht
oder frevel geschehe». Id., Bisch. Wilh., 285.
— «Sie WM ifar ein frmnniM kind. — bi der
■IMI gant/. k> in iimuchi find>. Murncr,rreuchm.,
j-, 8 *!, — ßia Pilger, der gegen einen Edel-
mann grob gewesen, «bat In er solt im ver-
leihen der ufuucht die er im erzögt». Pauli, 201.
Unaüc.btig, angezogen, schlecht erzogen,
«nhöflich. — «Wann da ein Kind hast das
untüchtig ist oder in ein Schüssel greift...»
Öcilßr, Bros., 1,B2 b — «Ist ein Frau hübsch
and hat nit gute Gcberdcn, su spriclit man
sie sei uwmdiiUg*» Id«, Arb. hum., 80 b. —
«Die weltlielien boeher maehen das — das
ich zu zit uniftchtig was». Murner. Geuchm.,
J, 3 a. — «Wa ich die sach greiff gröblich
an. — und wMr wuüdUig udi den w orten —
usz zorn hie an etliehea orten . . .» Id., Lvth.
Narr, 9.
Unzweifel, Gewissheit. — Einer sagt etwas
«mit Umicdfel, ftl'' hab er sein ein Wi.sson.
uüd hab keinen Zweifel darau». Geiler. Holl.
Leu, d, 3
Unaweifenlieh. das keinen Zweifel aulässt.
— «. . . mit einem mnnoeifadUAm HoHsn».
Oeiler, Pred. v. Zach., 6 Etc.
Üppig, Üppeklicb, eitel, unnütz. Scherz,
1887. — «Trnre und üppekliehkt klage, — De
ist mein und aller fr Mr-rr n sitc». Oottfr. v.
Str., l, 20ö. — •Üppige gedenke ze uuixüzca
dingen». Bihteb, 9^. — «Ich mac wol sin
von ß-inVlip'; TT-t - Und läge ein üppediche
vart». jveinin. s. liag., 15. — «Üppige ere».
Taulcr, 73 (15). — «Der weite üppige zer-
gengliche falsche fröude». Merswin, 9 Felsen,
73. — Wer einen «beclagot nmb eine üppige
«achc ... ÜL-r bessert fi 4». 14 Jh. Alte
Ordu., B. 13. — «Man redet bey dem namen
gotz ▼!! üppiger, tSriieher nnd sehildlielier
wort». Gulden Spil, 70. Etc. — «Das i.st üppig
oder wan das nüt nütz ist*. Geiler, Selenp ,
43 a. — •Üppige Eer». Id., Post.. 2. 100 —
«Es beigibt sioli dick das ein Alm-^^rh, vun Vcr-
achtunj^r der üppigen Eere, m im ^clba ciu
i^tpigs Gefallen hat». Id.. 7 Scheiden, H, 2 K
— «Er stellet dir dar den rorin Stab einer
nvanen, leren und üppigen Hoffnung». Id.,
BilfT-. H5 8. — «Du solt nit npptkUch bei Gutt
schwören ». Id., 7 Schwerter. F, 2)>. Etc. -
«Die geistlieheit hat kriegen giert — nm das
Appijr zitlich ^cld>. Marner, Nb., 45. — «S'echt
nweru brestea an, — und laszt die üppig
holhrt Btan». Id., Geuchm., v, l b. — «Sie
liessent niemant zu dem brnder, das man
nit mercki da8 üppig luder*. Id., 1 Ketzer,
•G, 8 b. — «loh bin dersclb verloren sun —
and kan üppig schentlich vertan». Id., Schelm.,
Je, l a. Etc. — •Üppige wort». Adelphus, Pat.
Nost., A, 4 ». — «Eitel, üppifft^ aoütse ler»,
Zell, d, 3 ■. — Es wäre gut, der Kirehenbaan
würde «nit so üppigklich gebraucht* Adelphus,
Pat Nost., A,4 — Den Namen Gottes «nit up-
pi^iUicA'nennen». Wnnn,Trost,24 — ^Üppio,
üborflüssii? bcrüranng». Wimph , Chrys., 10
üppigkLeit, Üppekeit, Eitelkeit Scherz,
— Kr «ahtete die zergencliche zitliche fröide
für . . . eine üppekeit». Marl.. '25. — tüppi-
keit der wort in schimpf nnd in ernst». Gulden
Spil, 54. — «Alle din-^ die in der weit sint,
üüt eixk üppikeit». Hugo v. Ebenh. — •Üppig-
t«U aller Üppigkeiten, alles ist Üppigkeit».
Pred. Sal.. ]. 2. Geiler. 7 Schwerter, F. 2a.
— «Wer do Glori diser Welt sucht, der sucht
das in Biditnmb, in Gewalt, in, üppigen Eeren,
in Lüsten . und in andern Üppigkeiten». Id.,
Post., 2, 100 a. Etc. — «Vil narrechter ist der
verdut — mit üppikeit nnd lichtem mat>.
Brant, Xsch., 6. «Die weit in üppikeit i.st
blint». Ibid.. 49. Zarnke, 333, erklart hier das
Wort durch insolentia. elatio: das ist un-
nötbig; der Sinn von Eitelkeit genügt ^ in der
elsisser Spraobe hatte Üppigkeit damals keine
andre Bedeutung. — Die Wcibor «kiinnent so
vil üppikeit - das es gott ist im himel leit».
Mnmer, Qenehm., t, 8 b. — «i^ wnndert mieh
bei eer nnd eidt — der grossen, öden üppig-
kett». Id., T Ketzer, 0, 5 ». — Das Kleid «das
man ictzundt zn !l f: art dreit — and an der
weit Üppigkeit^. Id., Bad., I>, 1 h. — «Das
glück ist uns beid gleich bereit, — lasz deiue8
tröwens Üppigkeit», hl, Virg., h, 8 *>. Etc.
Urbera, Urberiacb, plötsiiob. Sobmeller, l,
865: ufbariff. — «Do Maria des bort, do
wuscht sie urhers uff, schnell und bald, und
ging hinuss zum Herren». Qeiler, Post., 9,
94 D. 8, 96 b. — «Da>het er sie MrAsriscft an-
grifi"en». Ringm.. Cäsar, 16 « — «Da ward
urberitA ein so grosse stille . . > Ibid., 26 «.
- Bs «f&r MfiriKh ein so grosz forcht in
das gantz heer . . » Id . 15 b, — Es cUeffen
die feiud ho urhrisch und schnell herfür . . .»
Ibid., 17 b. Etc.
Urblitalingen, nrplötzlich. unversehens.—
• ÜrbUtzlinpen thnst du ein Ding nn Besokei-
dcnli' .. f;: ilpr, Rilg . 162 b. 156 l-.
Urblüpf Olingen, plötzlich, unversehens. —
«Wann einer weiss das im ein Sebad sol ea>
geftigt werden, so thut es im nir nis we als
80 es im urbers oder urblüpfeUngen zu Händen
got unverseheu». lieiler. Post., .S, 26 b.
Urdrntz Verdni^-; Tiizufriedenheit. Scherz,
1901.— «Ein urdrtaz und ciu widerwertikeit».
Taulcr. 264 (46). — Die Ordnung halten «one
urdrtiiti und abelessikeit». Nie. v. Laufen, m.s.
— •Ürdfutt oder Verdrossenheit». Qeiler,
Christi. Kün , bb. 8 — «Biss nit verschlagen
und verdrossen in guten Weroken ; es ist kein
grösser Vergilt In eim Menschen denn UrdnOt».
Id., Baum der Sei., n — «Das erst Zeiclien
ist Urdruts-, der Mensch hat dan Zeichen eines
waren Schanwens, den da verdreusset in der
Unsclikeit diser WovMmi leben», id., Selenp.,
ny b Etc.
Urdrutzekeit. Überdruss. — •ürdnUBdcmt
des lebennes». Bihteb . 7H.
Urdrützig, überdriibbig. — «Niemer sol ans
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~ 886 —
Jhesus urdrüUig werden». Verse. Briefb. —
I»er Freuileii lior Welt *urdrüt^ig uiiil müde
werdeo». Hago v. Ebenb. - «^ie werdent
bald ufätüttig, hinlMsf^ und verdroiMn».
Geiler, Bnurn der Sei., 4 l\ T' i i Gemüt .. .
das würd urdrütxtg und iiiabbleidig za ftllem
dam das Gott nif ebört». Id., Bilip., 168 •*. Et«.
— Die Juden waren «des himmelbrots . . so
gBX urtrüte*. Brani, Nsrh , 100, — «Dieding
seind leatig und ur<ru^rt(/, die lattig geachtet
werden», Wimph , Chrys., 11 l>.
l)af:3'podins: ^Urdruss, tädium. satictas.
Vrdr\if:si,j. tüdiosus, luulestus».
Urtaab. Scherz, 1008. 1. Sauerteig. — •ür-
habn fermentnm». Herrad, 187.
2. Ursprünge, .^nfanm'. — «Der urhap unde
der begin». Gotifr. v. Str., 1, lß2. — Verklagt
jemand einen ihn venrandet so haben, und
erklärt dieser «der urha}} were der der do
claget>, 80 soll er scjiuircn. c. 1311, Urk..
2, 29.
Urlaz. Qaelle. ~ «Uf das — .bi dem wWar».
an 10 Orten, 1271 u. f. — «Uf S. Kosmas
urlet». Zeinhcim, 1321.
Urlei. horologium, Uhr. Sehen, 1908. -
«1SR9 wart daa «rM cinii mBnster äuge-
vaiipcn>. riüs.. 1H3. Kön.. 725. Etc. - Nico-
laus Mosuog schenkt dem Qatleutebaas «ein
zitglook dk eint «We*. 16 Jh.
Urlonp. Scherz. lOOfi. 1907. 1. Erlaubnis»,
— «... anc (üüiic) unsir ande des capitels
iirJop». 1261. Urk., 1,855. — «Nim urhntp von
dinem biclitor, luid obe urloup dir iinf mag
werden, iso uini urloup von gotte>. Tauler,
179 (38). — «Kein pfafFe in det ßndern pfarreu
one sinen urloup iht schaffen sol». Glos., 19.
Etc. — Berthoid ▼on Oehaenatela «bleip in
der stat mit des bie^efea uriep». KSn., 868.
Etc.
9. Absehied, eig. Erlanbniss wegzugehn. —
«. . . biz daz han ich urloup genomcn». Gottfr.
V. Str., 1. 24. Etc. — «Der natnren urloup
geben». Tanler, 916 <87), — «Gip fröliche der
weite einen gantzen urlop». Nie. v. Basel, ms.
Etc. — «Uie frouwcu gaben mir urlup da».
Alttwert, 105.
ITrllige. Krieg Seherz, 1907. — Eiwalin
hatte «ze urtittffe vollfche kraft, — Er bete
laut, lüte und i:H . . » fiottlV. v. Str., 1, 7.
Etc. - « . . daz wir nie dur m&twiUcu mit
fleh deheinen eriee oder «rhipe bettnnden . . .»
1261. Trlc, 1, Ftc. — ... das sü on-
fride und urlugc miiclioiil». Tauler, Ö20 (55).
— Gott hat oft i^ewarnt «mit vi! urlugea und
blfttvcrgiessendes». Nie, v. Lauf. Gottesfr.. 174.
^ «Hie zwüschent geschohent gros gcschölle
und urlüg«: EAn^ B29. Ete. — 8. 3Iartin hat
«bi sinen ziten manig urluge gestillet». KIs.
Prcd.. 2, 109. — «Hette un&er herre der apt
(von I.iit/eli dehein urluge, so sul der vogt
ficbirmeu die iüte und die güter ze Lntter*
bach>. 16 Jh. Weisth., 4, 106w — Yerbrennt
ein Hnbhof «von de» herren sunderlichcn ur-
luge .... .Mctzeral. 16 Jb. Ibid., 4, 199. —
«Were das (ein Hof) abbrandte oder zerstöret
wurde mit landhirligen . .» ^nndhofen, 15 Jh.
Ibid., 4, 1Ö8. — l'ersonenname: Budolph ür-
iil^, sUraasb. Bfirger, 1880.
' Urlffgen, Krieg fShren. Seherz, 1907. —
«Dövon fnrcnt des keisers belfer iif den lant-
i grofea und urlügcUnt uf in mit roube». Glos.,
|144. — «. . vnd 8oI der vogt domit kriegen
und urlügcn*. Sierenz, 15 Jh. Burckh., 194.
j «Urmär. famosns». Herrad, 195. Scherz, 1907.
I ürplitzlieh, plötzlich. Schmellcr. 1,465. —
' «Den glauben gibt tr< t inrchs gehört wort,
I und nit durch ur^iUUch iuuitemung der götzen».
I Capito, Carist. A, 8 b.
Ursachen, verursachen, veranlassen. ~ Ja-
kob von Fleckenstein «hat mich eins teils
geursachtt» Jul. Cäsar zu libersctzen. Rinjrm.,
I Cäsar, 8 «. — «Heisz blat urtadU trurigkeit».
I Fries, 68 a. — «Der tehmertE wört gturaaiM
von zweierlei dingen .» Ibid.. fil
j Ursage. Übereinknufi nach einer Kriegs-
I erklärung die Feindseligkeiten erst nach einer
gewissen Frist zu beginnen, Scherz, 1908. —
[ «Do sprochent die swcbeschen stette, die
j konflüte werent wider reht «MgriffiBtt und in
dem jcile und friden, e das urtagen were us-
ye^raiig-en; . . . hiewider sprochent die her-
! zogen, svi wQstent umli kein zil noch ursage».
i Kön.. h88. — <£ daz die drie tage des ur-
sagendes nskoment, das die berren nnd stette
mittenander hettent . . .> P i 1 . H
I Ursaasen. ersetzen. Schern, 1910. — Der
I strassb. Rath tiberlässt an Fritseb von Dantsen'
heim ein Stück Almende, wogegen er der
Stadt den Ort wo der Galgen steht abtritt,
, «damit ist daz vorgenante bletz geursasx$»,
Il297. Copie, Briefb., 1, 161 «. Stadt-Areh —
Götz VÖltsch verkauft ein Gut, das seiner
Frau als Widcmc verschrieben war; dafür
I bestimmt er ihr ein anderes; so hat er «ye*
I ur tatet den widemen den ate hette nflb dem
'gftte». 1806. S. Thom.-Arch. auch Frk , 2.
1 188. 189. — Die Pfleger des Gniuea Worths
sollen «allewegent geurtouet werden, alse
dicke ir einre stirbet». Nie. v. Lauf. Gottesfr.,
41. — Unbezahlte Zinse soll der Keller der
I Äbtissin von Hohenburg «mit sime eigen und
mit 5ime schaden gcursahaeen». Rosheim. 15 Jh.
Hanauer, Coufetit., 276. — «Were es das der
, hof bresten hette an sinen f,'iitern. da^> sol der,
an demc der bresten were, ver/ah$un mit
sinen eigenen gütcm». Achenlieim, 1499.
Weist Ii., h. 488. Vcrfahs-oi versehrislMn oder
.falsch gelesen für uraafmen.
! ürsas, Ersata, Unterpfand. Seherz, 1909.
— Es ist einer einen Zins schuldig'-, dafür hat
er ein Gut «zft eime rehten urscmsc gebctzct
reht und redeliche». 1371. Reg. B, SO. — Zur
Sicherheit eines Verkaufs, verpfiindet einer
«ze ursoUe* sein Haus. 1336. ( an. de Mulh.,
j 150. Etc.
Urstende, Auferstehang Scherz, 1910. —
. Ich glaube an ^uratemäe mines libes». Rihtnh., 2.
-- Chri.-ti «lidende und urstende und uflfaii».
Tauler, 141 (27). — «Vincencius schribet . . .
eine hfibesche rede von der wrsiende, die etwas
frömcde ist». Kön . SO; Etc. — «Wirwcllcnt
' blibcn untze zft der urtciuie» tOstem). Nie. v.
j BaseU 298. — Die Todtengebeiue «legent sieh
I uf die grab und erbeiten do der urstende».
lEls. Pred., 1,71. — Christus spricht: «ich
i bin die Urttend und bin der des ünUiid wfiri
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- tW7 —
sein ein UriMli der ürttend». Geiler. Pnst..
S, 94 *. — «... So werden sie gelert zu ^^e-
lauben das da zakUnftig- ist ein Urstend, ein
Gericht, ein Straf and ein Belonung». Id.,
Emeis, b. Etc. — «Almengklich ward siu
untend kand*. Brant, Rosenkr. Wack.,2, 1099.
— «Die Marien bi dem grab . . . denen er
Mielt sine untmde ee denn sinen juDgent bat
bekant gethon». Homer, Mess, B, 3 «. —
Christus ist tfiir den son gottes orkent worden
ansr. der «rs/f/irf wm tud». Narhti;;., Psiilter, 9.
«Unraich,exaiuea*. Herrad, 19i^. Scherz, 1910.
Urto. Sehers, 1910. 1. Itahlseit, Geiser. —
Das Miinsterkapitel soll «dcfi h'ftbern ein sch.
schenken zü stur zb der urten». PfefTisheitn,
1840. Weisth., 6, 461. - Es soll joder «sinen
ymbs oder urten bc7.alen>. 1437. Tacherzonft,
64. — «Drey urten in dem tag, zwen anbisz
und ein morgenprot, das gehört den arbeytern
zft, aber sunst so heyszt es srcsellpclichcn».
Oalden Spil. 49. — «Ein morgmürti»'. 1396.
— «Ein imbs oder vegperürtin». 14" 1. Alte
Ordn., B. 18. — «Er gieng in den Keller und
sähe sie da in einer Orlen bei einander sitzen
und trunckeii Wein.. Geiler, Ev. mit Ussl..
162 — «Sie habcnt lieb die ersten Sitz in
den Ürte» oder Geseilsehaften». Id., Pest. V,
37 «. — «Wpr all üi-ten besitzen wil ~ und
suchen glück ud jedem spil, — der musz wol
offzusetzen han>. Brant, Nsch., 76. — «Der
isetibisser kenn ich mt^rc. die krefftigklich
ein gaiiizes here -- bi eiaer irten band er-
schlagen». Murncr, Schelm., a, 8 — 'Ein
S«hmarot«er> «looÄtD darvon wa man besalt,
— und setzRt dieh wa man irten halt». Ibid.,
d, 8 b, — «An di r fastnacht abent, als sie ir
|:elagt oder ürU» zusammen hielten ...»
d., ülensp., 81. — «Ist in solchen (über*
mässigen) ürtin und zernneren nicr wollusts,
oder in dem da spcisz und tranck nit mcr
dan so grosz ist, das sie mögen den hnnger
vertreiben und den durst'^> Wimph . Chrys..
11 8. — «In dem tag 7v.o der drei gewohn-
lichen) ürtin thun». Pauli, 178.
2. Zeche. Weicher Huber «unerloubet
mzblibe. der sülfe sin ürtm geben glichcr
wise als einer der /.fij.'ot:t'ti irc-wcsen ist».
Avolsheiffl, 1481. Hanauer, Constit.. .H7]. Mols«
heim, 1472. Weisth.. 5, 485. — «So spilt die
arm frasheit bretspil umh die ürtin in essen
und trinken». Guld. Sptl, 4. Etc. - «Der Herr
Itert sich domoch zum Wiirt der in geladen
hat und wolt auch in leren in 1 nlsn ?.rin
Ürten bezaicu, uit mit Gelt bumii r mit Leer».
Geiler, Post., .8, 43 «. — «... Da man gasz
and die Ürten bezalt was» Id.. Ev. mit Ussl.,
4H b. — «Der letst musz die ürten bezalen»
^Turner. Ulensp . 2.'<. - «Lasz nit mer dann
vogli sorg^en, — der wirt will uns der irten
bor^». Id., Nb., 191. — «Do ieh min irten
wider zeit. verwarf er mir glich iiff der
Statt — die müntz. die er mir geben hatt».
Ibid , 251. — «Der würthieseh im die Arte»*.
Pauli. 44. — «Umb die ürten in dem bret
spilen oder in der karten». Ibid., 70 b. — «Als
nfta des bratcs <rcesscn und der käüs darge-
tragen ward, kompt der recht Stubenknecht,
heischet die irthin», Ibid , 102 — «Der wirt
strafft sie am die yrtten». Eäthselb., b, 8 b. —
•E» ist ein armer wirt der ein nit einer ürten
bor^ren kau » 7( II, b, S
Frank, Sprichw., 1, 3 «Die Zech vorder
Yrten machen oder on den Wirth rechnen».
— Göll. 415: «Symbf h:tn. Irtin, Zech». — In
der Polizei-Ordnung vun 1628. p. 27, heistit
Irtm-Hochzeit eine solche wo jeder Gast seine
Zeche bezahlt. In diesem Sinn wird das Wort
In der allemannischen und der schweizer
Mundart gebraurht
Urteilecht, zum Urtheilen geneigt. — Alte
Leute sind oft lieblos, «grantielite und itrIcK
leckte». Taoler, 287 (49).
Urtrütz. S. Urdrüteig.
l rtmtzig. S. Urdrützig.
I'sabteu, ausächten, für immer in die Acht
thnn. - Ein Wald ward *ussgeohtet, als eime
morder» gesehieht, wegen eines Mords der
darin begangen worden war. 14 Jh. H»nftaer,
Constit ,105.
Usblsst. Ausblasen, Hauch. — <Nn sprichct
Spiritus, der h. geist, als vil als ein uzkachea
ald (oder) ein «Maet: Nie Str., 898.
rs^bringen, ernähron erhalten — Es sagt
einer, er müsse stehlen, «das ieh min kiod
mSg bringen u$g*. Hnmer. Nb, 971.
U8§band, prüstantia. das Höchste in seiner
Art — Hyperdulia ibt die Ehre die man der
Ii Maria erweist, «eines äbertreffenlichen über'
scliw enirklichen Usshutuis weg^en den Niemar»
sunst hat». Geiler. Ev. mit U.ssl.. 94 b. — «. . .
/ ^/ <nd des Schmcrtzens Christi». Id., Post.,
2, 2db. — €Ein jeglieh maanlioh man (soU
Ritterschaft) — lieb nnd wert als ein «ss^
bundt h ii> I'r 1 r Moretus, b, 4^.
Ussbündig, Ussbüatlicb. vortrefiUoh, vor*
sfiglieh. — Bin Theil des Tempels «hies»
sancta sanctorum ... was die aller tusbün-
digste Statt». Geiler, Post , 4, 2 «. — «Es roosa
alles fein und aushuvdig bereitet sein, es seien
Bücher, Kleider, oder andere Ding». Id.. Pred.
u. L., 62 b — Chrybüstomus «ist also gesprech
gewesen und so utabüntlich wol gelert das er
genant ward Sant Johannes mit dem galdin
Mund» Id.. Ev. mit Ossi.. 168 Etc. — «Dil
seist noch wol dri künigrich - durchwandlen,
sag ich sicherlich, — ee das du mins geliehen
finde. — der so veiAündig gueken Icftnde».
Murner. (reuehm , a. 2 b. — tUsi^nmdig* txi*
gcluien». Adelphus, Fic, 181
Ussbntsen, schelten. — «Do er iChristus^
sie also uaf!f^ehutzet hct, do stund er uff uiiil
gcbvtl dem Winde und dem Mer». Geiler, Ev.
mit Ussl.. 31 «. — «Wenn etwen ein alt Mensch
über die Jungen fert nnd in wüstlich usabutxt
etwen on Schuld . . .» Id . Bilg.. 32 b.
Heute Migen wir: einen abputzen.
Ussdempfen, hinauadämpien, verjagen. —
« . . ob neu solieh unnütz gesind medempffe»
raöchi» Zell. .\, 3^
Ussecken, die Ecken ausmessen, bestimmen.
— «Wie genau die heiligen Lerer nnd Doo-
toTPs alle Wort useecken und sie ergriindert».
Geiler, Ev. mit Ussl., 19 b. — Archimedcs,
«der messenkunst was er behend, - kund
doch useecken nit sin end». Urant, Nsch., 88.
— «So ir die uncrforschlichen, uugründtliehOA
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— 388 -
ding haiul utzgeeckt nach ewerem beduncken
, . > Zicgler, Niess., C. B ».
UserUMen, UMkieseji. ftuserwählen. —
Snehen «du Uli tin werkhim eiiii ffir dts
ander». Tauler, 51 (UV 'TMi Gärtner and
■alle andere Zunfft. die iaesm uas di« aller fiir-
atmsten and besten». Qeiler. Pott.. 9, 110^.
" tO Maria, blum der rosen, — zimmet. öl-
boum, uistrkoaen*. Brant, Rosenkr. D. Ged..
17. — Latinas, «nach diser red er tuxerkUs
dreihundert pferd . . .» Murner, Virg., X, 6 t»,
Us;?enonimen, ausnehmend. -■ «Das ist ein
usgenoinmen ^tos diQK . . .> Taalcr, 57 (12),
IJasgeaicbt. AaMicht. — «Ich bawt ein
«ehloBS SU '«MM^etMiAf». Hwner, Geaebm., B.
1 » (um von da weit aussehn zu können
Ussbippen, ausscbiiDpfen. S. Uippenbube
— «... das alle ire predigen vSt tteeben,
schelten, sehenden, testcrn nnd uszhippen ge-
hst sind». Murner. Xoa. v. Engl., i>79.
ÜBskiesen. S. Uterkiesen
Csskirnen, den Kern herausschälen, cnu-
eleare. — Wir »kimentH (das Buch Luthers)
also dem voick nss, das sie einen rechten
verstandt empfinden viler ding». Zell, c. 3 K
Uskncben. aaskeuchen, aushauchen. S. Us-
UaskUtten, ans dem Kütt (s. dieses Wort)
oder ans der Menpre amw&bUn* — «8. Johan«
nern hat rr w^prjeküttet und erwält gakabda».
Geiler. Post., 2, »».
Usslenden, eig. die Ladung eines Schiffes
ans Land bringen, ausladen, ausführen ; dann
ausführen im Sinn von vollstrecken. Schon
in mild, war lenden für enden, zum Ziel brin-
gen, gebraneht. Benecke. 1, 9:i8. Qeilcr gibt,
nach seiner Gewohnheit, eine wunderliche
Etyniülojrie. «Der bös Geist ist ein Henker
Gottes, wanu er wie eia Henker Gottes Urteil
ütslnufef*. Geiler. Emeis, 88 — INe Juden
durften Chriistoni «ctwan vertirteilen . . .. aber
sie durften das l'rteil nit m$letiden». Id.. Ev.
mit Ussl.. 49^. — «Nun ist noch (iewonheit
in etlichen I-anden das al\veg die fremden
Msslendigen, l'ilgram oder wer die seiod. niiis
isen die armen Menschen foltern and abthun
«der etwas darzu helfen». Id., Passion, 82 b
Ich niuss gestehn, dass mir von dieser Ge-
wohnheit nichts Itekaiiiit ireworden ist \\'iirde
•Geiler sich nicht so bestimmt aussprechen, so
kannte man annehmen, er wage nor eine
Vermnthiiiu: nm den Frsprunj.;' eines ihm
•donkcln Ausdrucks zu erklären. Der Gebrauch
•nag bestanden babra; jedenfalls ist Geiler im
Irrthnm, wenn er von Ausländern, di-^ Hm-
.ker&dienste verrichten mussten, das Wuri aus-
Mnden ableitet.
Ussh^nder, Henker. — ». . . Der sprach zu
seinen Usdendem oder ku seinen Nachrichtern :
binden im Hand nnd Fflss». Geiler, mit
Usst. 168 a.
üralmidiKi anslindiseb, avsser Lands. —
«Von msiendigen narren» Brant. Nsch.. H.H. —
«Als der von Nippenburg, mit andern ge-
caehefffcen beladen, ut^ndig was ...» Id..
Bisch. Wilh , 296. — «... ui^zlcndig von irem
Vaterland». Wimpb.. thrys.. 16 «. - Ein Ver-
4»snnler, geswangen «im eilend, wulmidig su
leben». Adelphus, Rhod., E, 4 h, _ «Eawer
nam ist gar loblich , . . by frembdcn usden-
digen nationen». Ibid.. V, ^ «Den otM»-
kndigm ttnd andi denen ee bei nnt (woflon
wir) dienen. Putzer, Neuer., G, 3b.
Vaslendttug. 1. Vollstreckang des Unheils.
— cWann d« fiUsehUek nrteileet. co thaet du
wider das gemeine Gut, da.s g-cfärdert und
behalten würt durch üsslendungen der Gerech»
tigkeit». Geiler. Narr. Mb.
2. Ausübung. — «Irh sprich das die Si'el
voni Leib hat, in Usslendung irer Werck, die
Scherpfi . . » Id . Ev. mit Ussl., 160«.
Uaaplesieren, aasscbwataeUf aasbreiten. S.
auch jllesBmHerm. — «Bin bossen der mir ist
entwischt, - der nit gantz ^\ ol behoblet ist,
— das kündent sie uMpletiere»^ — nit eim
allein, ewen, drien. vieren». Manier, Sehebn.,
c. 2
Uazrechen, ausrechnen. — «. . . wie man
UMS mit eim stücklin rckh — das man die
gantze weit ilnrflisiich», Brant, Nsch , 65.
üssriiihten. 1. ludelnd beurtheileu. — «Sie
möchten hören das Gras wachsen nnd alle
Ding auserichten» Geiler. Sünd. des M., 61 ».
— Eine geschwätzige Frau *richt use als das
stiilit und tlij<,'t». Hrant, Xsch., 6.S. — «Manch
narr der rieht tug jederman — und keaekt
der katnen die sehellen an». Ibid.. 108. —
Geschwätz -während des Gottesdienstes: «do
mnsz man richten usjt all Sachen». Ibid, 46.
— «Wa da solt sa Ureben gon. — do blibstu
uif der passen ston - und riehUst b&pst nnd
keiser mz'. Murncr, Schelm , d, 7 * — «Man-
cher will als richten uas — was in dem reich
ist und darusz» Ibid.. e, 8b} a, 6
2. Vollbringen, ausüben. — Es gibt viele
«die in der kirclien t^-euchc sind. — und nch-
leitt geneherien utz». Murner. Geuchm., C, 8 ».
— «Do rUM man solebe saeben u»g — von
metzengschefftcn in dem lius». llii l , D. t a.
Ussritteron^, das letzte Sieben von Korn
etc — Wenn man «die magesotsebalen aber>
werbe riiterte, so sol der schilrmeiger nemen
zwenc sehster roagesotz von der usritterunge» .
1 m. Bist, de 8. Thom., 394.
Ussropftfn. ausraufen. - «Würt dir dann
der leimen klopfft — und din schöns har uaz-
geropffl . > Murner. Srhelni.. 7 « — «Sein
federn wil ich ropfftn uts». Id., 4 Ketzer, C,
2 •. - « . . du Ich die ruten aadarttind —
zu ropffen u8» von dieem grand>. Id., Virg,
G. 6 «. Etc.
UsrOtea, ansreuten. Sebent. 1014. — «Da
m&st . . . Iftgcn das alle nntugcnde die in dir
sint usgeriUel werdent». Nie. v Babcl, ms.
Ussaehtoaam. answihlcn. — «Wir schostent
etlich von uns ausg, — die mit im gioageat ia
den stransz» Murner, Virg , .T, 8
l's'zsehlupf, Lücke zum Aussclilüpfen. —
«!ch weisz dein usnthUtgf nndingeog». Uar-
oer. Adel. D. 1 b.
l'ssschweifon. hin und ti r -rhw ifen. va-
gari. — «Da sol ein geistlicher Mensch lugen,
sieh nie gewenen in usserliehea Dtagen die
Zeit vertriMben. und also us<i;gon, us.slanfcn
und ussschwei/en das er gantz herussen lig>.
Geiler, 7 Schwerter, F, tf «. Etc.
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- 889
Usasehweiflg, hin and her sehweifend. —
«Du biftt so uM»chtoeiß0^ dn laufest von ein
Fenster an das ander, von ciin Ort an das
ander, und wilt alle Diiig^ ersuchen». Geiler,
Ev. mit Ussl., 36 b ; Has in Pf.» ft, 6 b. Ete.
T'ssspreiten, ausbreiten. — cWann ein
ileusch hat ein herte Rind, das ist Armut . . .,
Ao mag die inwendig Liebe und Begird nit
Uinpreiten in zeitlichen und weitlichen Din-
SB» Oeiler, Arb. ham., 26 1>. Etc. — «Die
• filN ! lauten ding: — soll man u$z$preiten
gar gering». Braat, Cato. c, 4 - «. . in
die menig alles voleke rnuzgeBpreit*. Id.,
Livrnsp.. C. 5 ■. — «Was einer nit hat mi-
ffesprett (gesäet) — das ist zn schniden im
Tetteit*. Id., Nseh., 9d.
Usssupfen, aussaut'en. — «Da verzart der
Essich das Berlin das ein Müsslein daraus
ward, das supft sie am$» (Biml. Cleopatras.
Oeiler. Sönd. des M., 6 «.
Uüsweren. aussch wären. — Was dich
adtmerst, «los es alles tumerm und sftche
keinen trost» Tauler. 20() (86)
UswQrfeiing Auswurf, gering zu schätzen-
der Mensch. — «Bi disen lieben gottesfründen
bin ich ire^in alsein unwirdiger iiMPflr/rii^».
Xic. V. Basel. 32ö. Etc.
UssxifTern. entziffern, untersuchen. — «Dise
Frag siffernt die Lerer uss. nämlich Albertus
Magnus». QeUer, Post, 4, >>; Pred. v. Maria,
a, 6 a.
ÜSBSn^, exceptio, Aosrede, Ansflncht. Vor-
wand. — «Solicher üsaeüg sechs tausend
wenden sie für». Qeiler, Seleup., 46 **. — «. . .
Und ist der Am$güg keia End wenn man sich
aus dem Joch Christi unsers Herren ziehen
will». Ibid., 79 b. Etc — «Wann einer . . .
etwas für dem rechten an handien hette,
möcht er nit . . ein nszsuck suchen?» Zell,
n, 1 1». — «Es seinu lose ustzüg*. Butzer,
Weiss., h, 8 b.
Utiit, Ichtzit. ftschpt, ftzofl, etwas.
Scherz. 191&. Die gewöhnlichste Form ist üt.
— «Ob nnwes gemäht were oder obe 4tf»t
abgangen wero , .» 1437. Tucherzunft, 66.
— «Wenn ihr einer ütsit vernäme oder inne
wnrde ...» Obcrmichelbach, 1467. Bnrekh.,
175. — «Werft üt:it tibcriijes . . . 147:i Alte
Ordn., B. 2ö. — «Üb yeman dem andern ützU
ansneht tcte . . > Münster, 149b. Weisth., 4,
lOb. — «Woitent die b&bere khUü fürnemen
das wider die berren were . .» 15 Jh. Bist
de S. Thom., 334. - «Wolt ieman an die von
Straszburg ütschet vordem . . .» £Lön., 082. —
Han soll «nieman ütathH geben». 1412. Eist,
de S. Thom , 409. ~ «. . Das niemans üt
ab im hat zu klagen». Oeiler, Selenp.. 81
— «Soll ein Mensch id triben, das er der
Welt ürlonb ■reb . .. Id., Fust., l, 34 ". Etc.
— «Nit wellest dir vcrheissea . . ,» Brant,
Cato, c, 6 b. — «Mt das der Spise t(t snfers
brist». Id., Thesm., o, 6 «.— «.. . ich weiss
aoek nflt — ob er bab ler nnd tngent fi<>.
Id., Nsch., 10. — «Wer einem friind ut iilu'ls
dnt . . .» Ibid., 18. Etc. — «Sunst seind wir
aienaat üUoi aekuldig». Capito, Treger, 0, 1 ^.
VaiHerer, Landstreieher . va^rAbond.
«Ü-rantner. vopper und ragirrcy Mnrni r, Nb.^
61. — «Betler, fopper und vag%erer*. Ibid.»
itl. ^ P. 61 erklftrfc Ottdeka das Won dnrch
fahrender Schüler; p. III werden abw dies*
noch besonders genannt.
Vass. S. Va» (Fas).
Vehe S. Vech Fech . bunt.
\'elit'. S. Vcch (Feeh), Hermelin.
V'ehin. Fehin von Hermelin. — *Vehm
Hendschnh». Geiler. Bilg , 108 ^. — «Die
Armen haben kein Freund; hetteu sie so vil
fehiner Kirschen umb als sie letzer Beltz-
umb haben, man hing inen auch an». Id.,
3 Marien, 87 ft.
Vondp, Fussgänger; Fipnr im Scliachspiol,
piun. — < . . Schachmatt ich sprich, - kein
alt noch vendm fristen dioh» (pedo) Brant,^
Varia Carm.. h, ö •.
Venie. Kniebeugung. Veuien, dieKniee beu-
gen. Scherz. 1716. — «Vil venien machen und
lihte hundert pater nostcr sprechen», nützt fdr
sich allein nicht viel Tauler, 464 (79). ~
«Di^o vetnent. vastent. bettent» Ibid., 27 ü).
— «Ich fiel an eine krutseveme» (ick fiel auf
meine Kniee nnd streckte die Arme ans in
Form des Kreutzes). R. Merswin Gottesfr., 68*
~ « Venten machen wenn eine (Nonne) ii»
andern betrübt». Geiler, Has im Pf., A, S K
Die Kniee bongen, nm «aiM, Vergebnng; so
erlangen.
Ventose, Vintnse, franz. ventonse. Sebr5pf-
kopf. — «Schrcpffen oder veutosen setzen».
Fries, 76 *>. — «Vintu$en setzen und schrep-
fren>. Brunschw., Pest, fl6 b. — «fmlMSSSn».
Gersd., 86 >>.
YerKchten, in die Acht tknn, verbannen.
— «Wer usz der statt «srddkM wer . . .»■
Brant, Bisoh. Wilk-, 864.
Yerachtnlan, Teraektnng. — «Yerpfilgnng
und Verachtnüss». Ringm., Cäsar. 3 >>.
Veralehen, Rothwelsch, sich davon machen.
Brant, Nsch., 62.
Verandern. Verendern. alicnare, einem
Andern abtreten, in andre Hände Übergehn
lassen. Scherz. 1718. — Ein Dinghofgut «das
verändert wirt». Adelshofen, 14 Jh. Hist. de
S. Thoro., 888. — «Were oneh, das ein gftt-
verendert wurde . . ilas eit zR crschatz . . .»
Gr 0 Senheim, 182Ü. Weisth., 1, 673. £to. —
Eigene Leute dürfen «sieh weder Terüssem
noch verändern on des Herren Wissen nnd
Willen». Geiler, Bilg., 8 b. Sonst aneh, z. B.
Post. 3, ö7 verändern, verwandeln.
Verantwurt. Verantwortung'. — «Ich hab
ein {grosse da;r vernummcn, — ach möcht ich
zu verantwurt kummen». Hurner, ilüle, F, l ».
Verargwenen, Verar^enigen. 1. Bearg-
wöhnen. — «Alles das darzn dieh dein Will
. . neifrt . . ., solt du verargwenen». Geiler,
Irrig Schaf, C, 4 ^. — «Da weiset das dn ver*
argweniget bist, wie dn das gUlt mit dem
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- aw -
lionig veritauAut». Unnier, Adel. D, 4 —
«Wiinflar und zeichen, welche die weit als
betrUv'lich verargwoHitt mag*. Capito, Trcger,
K. 1
2. Verdächtig machen. — «So hiedorch die
warheit gottes . . . verargtDont wird . .» Zell,
2 ». Etc
Verarmen, act , arm machen. — «Si kan
dichgantz und gar verarmeH», 3iarner, Geucbm ,
t, 8 «; Mille, A. 6 i'.
VeräUen, verzehren. — •Wmn die K.Ö einen
sununerlangeB Tag uff einer Weiden gan und
die essen . . ., und wan ein Tow wider daruff
feit, so wechst es alles in einer kurtzen Kachi
wider das sie . . . umretst haben. Alto aneh
wenn du einen f^antzcn Tii;r oder einen srAntzen
Morgen vereUt haül. das ibt da:» du es ge-
]>eiehtet hast . . darnach so wechst es in
zweien oder dreien Stunden alles wider*
Geiler, 3 Marien, 12 »>,
\'erbachen, 7.a8ammcnb!icken, /.usaninicn-
Mebeo. - •äo war sein har verbaduH hart
mit blnt ...» Manier, Tirg., E, 3 )».
Verharren, absperren, franz. barrer. vom
mittelalt. barra; Ducange, 1, 603. Scherz, 1720.
— Man m9erb€urtU die Jaden und der Juden
^rassc' zu Strassb. CIos , 127. — «Die gassen
und btroBsen zt Home alle verharret wurdent».
Eon., 603. — Der Rath von HilhMSen ver-
laiipt, (lass I r im Stadtbann «muron, graben
und verharren möge», wie er es für nützlich
halte. 1417. Cart. «ie Mulh..
Verbeaten. zur Beute machen. — Die La-
therieehen wollen «der pfafbn güter al v«r-
heuten». Murner. LulJi. Narr, 128.
Verblättern, die Blätter eines Kartenspiels
unter einander mieehen. — <Do vtiUSUaUn
sie das Spiel mit einander*. Geiler, Post , 4,
23 b.
Verbiembeln, unnütz ausgeben. «leh
mocht nit wider bringen das — Da» vor von
mir verbkmbkt was». J. Murucr, a, 4 ».
Verblenden, verdunkeln — cDer tuchman
k«B sin hos m b k näu tt — das im das lieebt
kein tüeher eisenden — • ntög» Mamer, Nb.,
im.
VerbUben, surückbleiben. — «Die verblibent
alle samnet, und enwürt nfit asser den I3ten».
Tauler, 87 (18).
Verblüffen, verblühen. Ausspr.: verblüjeu
— «Die truciii, die uff den boumen stat, -
und ee das korn verhluget hat. so ist es als
versetzet gar». Murner, Nb.. 225.
VerbSsen, bös machen, als bös auslegen.
— «Sie verkerten und verböMten alles so sy
4 . . argwdnig . . . sein vermeinten*. Zelt^ a,
3 b.
Verbotachaften. S. Botschaften
Verbredieo. Sehen, 17S8, I. Einem Gebot
/uwidor handeln: die Treue brechen. — «Wer
diis verbrichet^ der bessert . . . 10 ff». 1H93.
Kon., Beil., SöiB. «Wer das Gebdt nrbrichet,
<lcr bessert ... 30 sclr » Itteiibeini. In Jh.
WeiüUi . i, 7dl. Etc. - «Were es das sich
yenians do wider satzte und soliohe gebotte
verbreche . .» GutL Ordn., passim. — Auf
beiden Seiten «trawe und eide «srftrodhsn
wurdent . . .» 18ö0. TueherBUnft, b* — «Wer
solch gebott «erfrredhe, dem . . . selten . . . .
meistcr und rath ^;olcllen brach nieman faren
lassen», brant. Bibch. Wilh., lt>ö. ~ Wer
solches Gebot »verbrach und flbertratte . . .»
Adelphus. Passion, A, 4
2. Eine Strafe vorwirken. «Wer da« (Ver-
bot; verbrech, der oder die verbrcchent 30 sch.»
Quatzenbeim. 1376. Wcisth , ö, 455. — «Die
wette die er «ein Hubor) verbrochen hat . . .»
Niederhau ^bL'rf:cn, lö. Jh Hi^t de S Thoni.,
331. — Ein Haber der za spät kommt, «hat
vm^troehm aehtehalp Pfenninge». Heiligenberg,
Uriö. Weistli.. I. 702. Etc
Verbrennen, partic. verbrunnen — «... er
wer sunst aoch «er&nmiiai». Geiler, Narr.,
53 b. — «Im fier miest er mir sin verhrunnen* .
Murncr, Geuchm , A. 1 «. - «... wie im sin
backen alle beid — verhrunnen seind von hert-
zcnlcid — von sein trchcn . . .» Id., Bad , B.
4 — «Deiphobü sein grosses hausz - dab
war schon t^ar verbninneu aus/,.. Id., Virg..
E, 4 t>. — «Die stat, das gut vtrbnmnen sind».
Ibid , B. 7 b. Ete. — «Wer ihn sah. rermeinet
das der gant/. man rerlrüune* . Riri^'m , Cäsar,
I2S 1). « . usz welchen (Schiffen) drei
verbrunnen*. Adelphus« Türk., G, 3 a. —
«Kranckheiten von verbrunnen fßehtln». Fries,
54 a.
Verbrennen S Ver8chie$mi.
Verbrunst, das Verbrennen. — «Die uer»
brumt macht ein ding bitter» Fries, 46 b.
Verbubeii. in Böberei sein Geld und seine
Zeit verbringen — «. . Das sy dester mer
betten xa verhüben und Üppigkeit cn verthan».
Geiler. Fat. Nost . (\. R ». — Es sreschieht
nicht leicht «das einer wider kum zu genad«
— so er das sin verbuhet hat*. Momer, Genehm.,
G. 2 ^. — Ks sollte keiner heirathen «bisz er
vorhin verbtebkt het, — die narren£cb6 aer-
brochen wol». J. Mumer, b, Ä
Vcrbiiblen. S. Verhüben
Verbuchen S. Buchen, in Lauge waschen
Fig. verwaschen, vertbun. — «Als ich min
gat hat als verbucht, — und sa hofieren ir
gebrooht, — und m6st sehon halber betüen
gon . . .» Murner, Genehm., y. 1 b
Verbttndniss. 1. Verbindung. — «Die ver-
bkUmss die der magen mit dem meken hat».
Fries, 148 »>.
2. Akt durch den man sieh zu etwas ver-
pflichtet, verbindet. — «Bürgerliche pflteht
und verhinitUuHs;' . Butzcr, Neuer.. B. 3 «.
V'erbünueu, oig. beneiden, missgünncn, ver-
bieten. Scherz. 1724. — «Ich verbünne es üch
das ir üeh selber also gar tdrliche tftn wei*
tent*. Nie. Basel, ms. — «Da best also gar
tumbe torehtc wori ;:e!et. da* ich dir es von
gründe roines hertzen verbünne». Nie. v. BaseU
170. — Der S. ClarenoOrdea steht in so gutem
Ruf, dass den Nonnen «gröslich zft vcrbün-
nende were* die Kegeln nicht zu beobachten.
Claas V. Blov.
Verbanst, Neid, Missfrunst Scherz. 1724.
— *K&ins cerbutt st wart uüt verheilet, - - L utze
daz er Abel sincn bröder ersl&g». Jüngstes
Gericht. — «So ein Mensoh entpflndet daea
Verbumt und im einen Stich gibt ins Hute,
so er sieht das es seinem NeehJten wol gtA
L^ijui^Lid by Google
— m —
. . .» Geiler, Selenp., 226 b. _ . , Ewige
Seligkeit, da wir alle KQnig und Kaiser wer-
den . . ., und kein Neid noch Verbunnt werden
wört». Id , 7 Schwerter, F, 5 ". — «Eigennutz,
gunst, verbunst und gül, — die vier gehiggen
ieU alle weit». Braut, Epigr., Copio, 818.
Dasypodins: « Ferfruntf, aemulatio, invldift».
Verbünstig, neidisch. - «Isi dein Oug ein
Schalck, verbüMtig und uidig dorumb das ich
gerecht bin?» OeUer, Post., t, ao i». «Diser
Eer worent sie im verbünstirr 'bi.l, B, 97
Irrig Schaf, C, 2 — •VerbünsUg geuch».
Uurner, Oeoehm.. e, 1 1>. j
Verbürnrn. vcrhrcnnon Scherz. 1725. —
Krie^'siiütli. tJuvou eiu btat verbürnet niijhte
werden > Koslieim. 14 Jh Hanauer, Constit.,
V&7. — Das Rebholz scheint «niergent zt g&t
dan in das für zft werfende und zfi verbur-
nende^. Tauler. lU (4). — 6ü Gefangene «die
det der herzöge verbHamen in einem ziegel-
ofsn». Eon., Mb, Ete. — «War swisohend
hirael und erde ist daz fürburnel alles» Eis.
Pred, 1, 71. — l>er Blitz sclil igt in ein Dach
«nnd verbürnet das kora auf dem Speicher)
und dna hnn mittenander». äeinr. v. OflTenb.
Etc.
Verbntcen, verlarvcn, vermummen, sich so
in die Kleider hüllen, dass das Gesicht nicht
sichtbar ist. entweder um sich vor Kälte zu
scliiitzen uder um Trauer zu bezeugen. —
«Wenae es eiu wenig kalt Wetter ist, so goat
»ie (die Beiehen) so verbutst als wokten sie
ein Immen fassen, vcrbolwerkt und vonnutzt
das sie nieueu kein kalter Winden mog wegen».
Geiler, Selenp . 149 ». — «So einem jungen
Oesellen sein Vater stirbt. <!0 sehniirtzt es in
von erst übel und gat verhenckt und verbutzt
nnd zögt gross Leid, und da« wert ettwan
kum acht Tag, darnach weit er nit das er nit
tod wer, nff das er das Gut erb>. Id.. Brös.,
2, 48 - Fastnachtnarren, «antlitt und lib
sie gautz verbutgen*. Brant, I^soli., III.
Verdneben, eig. mit einem Dach versehn;
verdttehle Rosse, mit einer Rüstunp bedeckte
Scherz, 1727. — <I>o zöget er mit wenig
rittern, die verdaht ros hetten*. Clos , 4A» —
«Geritten volck, under den worent 23üf) ver-
dahter ros». Ibid., 51. - «Do koment die
burger dar mit 60 verdahten rossen». Ibid., Ö7.
Verdäcbtnis!4, Verdacht. — «Als Oesar in
etlich verdäc/ihiisz kam. gicng er uft das rat-
hnsB sich kq eutschnidigen». Kngm., Cisnr,
1081».
Terdaht, verdächtig. — «Der dot genSm
ist alle frist - dem der verdaht (suspectus)
ond vorktsam ist». Braut, Cato, c. 6 f.
Verdalmetschen. S, Dabnetachen.
Yerdümpfen, im Dampf ersticken. K Be-
täuben. — «Der t»mpff (der Speisen) sich dem
menschen in dais haubt legt nnd «ertempfft
die vernunfft». Traunib., Ä, 1
2. Unterdrücken. — «Die gcrcchtigkeit gots
. . so die eigensiiclitige gleisznerei verdempfft
nad uiderlegt bett*. Sapplic., B, 4 «. — Man
hat die Diener Oottes •verdempfi dnreh De>
eret, Decretal . . .> Capito, Troger, C, 1 «. Etc.
3. Eine gewisse Art zu kochen, etouffer. —
Alte Weiber« die Kranken helfen nroUen,
bringen ihnen unsinniges Zeug, z. B. «tw*
<itfMp#ke bafenrelf'. Fnes, 16 ironiseh fttr
etwas unmögliches.
Verdarratzen. versciiauzeu. S. Darras. —
«Wenn ein Zug oder ein Heer zu Feld Uty
so liebtet man ein Wagenburg uff und mr*
darroM steh». Qeiler. Post., 3, 69 <*. — Man
soll «die porten wol verdarressen». Ringm ,
Cäsar, 113 >. — Flg., umwickele — Wie eine
Frav sieh kleidet wenn sie enr Kirche geht:
«der kopff hat solchen krummen pund iBund),
-- so ist 9ertarra$t ir der muod — so bat si
sich snnst gwioklet in*. Mnmer, Oeachm.,
1 a.
Verdeiben, verg^raben. — «Man musst in
(Hiob) in den Mist verdelben, und macht den
Grind und Wust mit oim Scherben dannen».
Geiler, Sünd. des M., 18 _ «Hat er dir
nunnnen ein Pfand geben, so leg dasselb wol
an, nit vcrdüib es nnder die £rd». Id.. BUg.,
Verdemmen, schlennnen; act., verzehren
wie ein Schlemmer. — Wer «schlemmt, twr-
demmtnni nimt utf bürgen . . .• Homer, Nb.,
222. «... Wa ^vir went das. früstück
sclilemnien, — und da.s bettbrot went vcrdem-
men» Ibid., 1Ö2.
Verdenken S. Fwrdenkm.
Verdenwen, Verdonwen. verdauen. — «Ich
liab der Welt ein Kropff gessen, und kan in
nit verdeuwtn». Geiler, Bilg,, 10». — Den
Sehnbaok «heb ich nit verdtmvoH gantz».
Murncr. Schelm., b, 3 b. _ «dessen hab ich
ein gouch, ein rouwen, — den kan ich nimmer
mer verdouwm: Id., Genehm., p, I «, — «Der
sol nit des siessen han. — der bitters nit
vcrdouwen kan*. Id.. Bad., m, 2 a. — «Milch
ist gnt nn mrdoHwen». Id., Gayac, 4i)l. ^
«... so mögt ir auch kisziingstein eerdeiMom».
Id.. Adel, J, 4 b. Etc
VtM'dries, t lierdruss. Verdrus!>. — Der
1 Mensch «bevindet ein iamer in ime ond ein
i veräria aller ereateren». Tnnler. 37 (8). —
*Am gotsdienst habt ir k ein vtfdi itst, — der
j kirchgang ist üch eben siesz, — als wenn ich
kttwet entzian». Mnrner. Nb , 22. — Sie «na-
ment bald dorab verdriefiz*. Td , 4 Ketzer, L,
7 a. - Antonius «thet für^or ein nerscho
dat, — das er Augustns Schwester liesz —
und dichtet uff sie ein verdriesz, — uff das
er Cleopatram nem». Id , Genehm., F, 2 f. —
Das Goriii-lit «fleugt und hat behende fUsz, —
nnd acht nit wem es tbn mtrdriess: Id., Virg.,
L. » s Ete.
I Verdrützig, Verdriisslir. überdrilssig, ver-
I driesslich. — «Uwere bredigen wurden mir
I verdruteig», Rnl. Herswin, ms. Die geist-
lichen Dinge waren ihm «unsmeglich und
verdrüUig*. Nie. v. Basel, 903. — Ich «bin
' verdrüsaig darüber wcirdcn>. Mnrnei-, Kön. v.
Engl., 9U2. — «Von dem langen verflrü.<tsigen
geschrei, das die geistlichen ... die sieben
tagzeit heissen». Id., Luth. Narr, 37. — « . .
des iesers gemüt eercirii««t0 machen» Zeil, a,
ib.
Verdiinien. verdammen. Scherz, 1787, —
«Also man sii . . . verurteilte und verdüm^».
I Tanler, 78 (11^. — «Du mvst liemz nnder die
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— aw —
böeen jaden, die sülent dich geischelen and
vertümen: Ibid.. 71 (14). — «Die ve räOm eten
tb der linken sitcn*. JQngstes Gericht.
Verdiimuiss, Verdammnis». — Wir sind
«würdig des ewigen verdümpnÜM». Tanler,
447 (77). — Deren «ist vertümenisse die sich
. . . z& den creaturcn kerent». Ibid., 4(j0 {UM).
— tZft ewiger verdümnisse». Claus v. Blov.
Verdaiwteni, verdüstern. — Das göttliche
Licht •vmUmHert . . . alle geschaffene liehter*.
Tauler. 8Ö7 (nS). — «Alles das die luterkeit
. . . verdunatem riifii'« Ibid., 406 (70).
«VerdUnsterung», Verdüfiterang. Tauler,
94S (48).
Verdürnen. mir Dornen besetz-en. Scherz,
1789. Vgl. Beäümen. — Gott sagt: «darumb
teräünu ich ime (dem Xenschen) den weg,
das ich sine genägede alldne li». Taaler, 406
(70).
Verenden, vollenden, nnsfShren. Seherr..
1700. — «Tristan, do der verande — Sinen
leich . . .» Gottfr. v. Str., 1, 52. — «< . . wie
kan er . . . sllez dae wvvndmt» Ibid., 1, 116.
Der Heimbarge von Ri)sheini ist verpflichtet
«alles das zft ver«ndituie das hievor gesohriben
Btat>. 14 Jh. Hananer. Oonstit, S61.
Verendnng. Knde. ^ «Ein selig» «ermdlfii^
juynes lebens». Gebete, 16 Jh.
Verfallen, Verfangen, nützen. Scherz, 1732.
— Sie bedachte «daz vorhte noch hüte — An
ir fronwcn niht ecm'c». Gottfr. v. Str., 1, 249.
— «Irdensch gewalt und kraft gegen gotte
nöt v€rfohet>. Kön , 428. «Do sach der
keyser wol, d&z binc zouberknnst . . . gegen
goUc Terhengnisse nüt verfynge*. Ibid.. 393.
Etc. — «. . . Sie ist vergebens, als ein Artznei
die nit verfacht noch wilrcket». Geiler, Selenp.,
158 «.
Verfianglieh, wirksam, nützlich — «. . .
Damm ist kein verfänglicher Mittel zu ewiger
Seligkeit dann Armut». Oeiler, Sünd. des M.,
17 ^. — «Des haben wir ein Gleiohnuss in
der Natur, das nit iu allen Kranckheiten ein
Artznei vtrfan^uh ist». Id., Selenp., 217 i>. —
Einer der Doctor werden will, soll nicht bloa
nach dem Titel streben, sondern diesen nur
darum verlangen, «uff das sein Kunst dester
kreftiger sei, und sein Leer dester entpfen;,'-
licher, heftiger, verfänglicher, aitgenamer und
globwürdiger*. Id., Poet, t, Ht» «. Ete. S.
a^f h Vfrfenglich.
VeiJ'areu. 1. Sterben. Scherz, 1733. — 8,
Arbogast vollte, «wenne er verfüre so solte
men in ussewcndit^ Stroi^bnrg' hegTahen> K'i'n..
630. — «Also n& her Johans von Mululieim
von Oirbaden dot nnd verfam were ...» 1899.
Reg. A, 140. — «Ir niöchtent vervaren von
engesten». Tnuler, 55 (11). — «Wenne das
were das ein mensche verfüre, des sele komme
iu das himmelrich oder aber in die helle».
1400. Winklerprozess, 64. — «Nü wereni die
alle dot nnd verfaren, die den brief besi^^elt
hettent». 1401. Tucherznnft, 20. — «Alle die
siechen die in unserm spittal verfaren sint».
Ueorotog der Johanniter. — Ein Lieht, «wann
das will gRntr. verfaren hin. — so gibt CS erst
ein gtantz und bchiu». Braut, Nsch., lUO» —
«Wie vil ijiaihoff seind verfaren, die ietzuad
in der hellen zittern!» Wimph., Synod., » b.
2. Sich verirren, auf unrechte Wege gera-
then. — «Wütu in der Bibel lesen, sich für
dich das du nit verfarest*. Geiler, Kilg., 127 b.
— «Welioher die alten Lerer allein füx sieh
nimpt nnd nit beennder Lfeebt hat, der «er-
fart». Id , Selenp . 77 ^. — \v r !en falsche
Iiehren verbreitet, «domit verfart das schiff
(der Kirehe) an sit». Brant, Nseh., 9$. —
nement war. — das fiwer keiner nit verfar*.
Murner, Nb., 118. — «Da (Gott) erkenst aa»
fiir din fleiseh und blnt. — und fnr dine aioie
kind, — die 80 gar verfaren sind». Id.. Sekdnu
k, 3 ^. — «. . . das ich min lebtag nim mf»*
— nnd naeb disem iamerdal — nit knm in
ewi^ todes fal». Id., Bad.. F, 6 a. - E> i«t
kein Wunder «das sie etwas verfaren sciea
oder eieb an weft binanssgelaseen liabei».
Zell, m, 4 n. — «... machen das einer fület»
irret nnd verferet». Butzer. Treger, El, 2 •>
8 Zu Grunde gehn. — «Als ein Scbiff sn
einem Stork, also zerbrechen und verfaren
dise ewiglich». Geiler, Büß' , 24 b. — «AUo
verfaren sie und werden verschlnnden». Id^
Schiff der Pen., 3 ^ Etc. — «Vil geuch verfaren
an dem stock, — die um ein kreozlin gent
ein rock». Murner, Nb., 36. — «So bin ich
gantK schentlich verfaren*. Id., 4 Ketzer. J.
2 ». — Der Weg ist eng, «darin manch arm
man verfart*. Id., Bad , K, 3 >>. Etc. — «Ds»
schiff verfart on ein tjfuhernator». Adelphos,
Mörin, 2 b. «Das arm volck verfart and
verfüret würt in ewige verdamnüsz». 1 d . Türk,
A, ö a. — «Mann und frau sind schlecht, —
deszhalb verfaren beid zuhaut — und legendt
laster in und schand». J. Murner, b, 4
Verfarlicb, gefährlich. — «Es ist ein sorg-
lich und vast verfarlich Ding». Geiler, Selenp.,
40 «; Schiff der Pen.. 4 a. Etc. - «Es ist kein
verferlichere sach eim Christen ...» Naektig.,
Psalter. 841.
Veifarlicheit, Gefahr. — «Das ander da»
uns sol bewegen dise Welt zu verachten uni
versehmahen, dasselb ist perlenlnm. Verfaß
licheit in die sie einen Menschen bringt der
sie lieb hat». Geiler. Selenj)., 198 ^. — Paalas
spricht t «Ulf dem Weg bin ieb oft geweseo
in Verfarlicheit des Wassers, der Murder, in
Verfariicheiten uss minem Geschlecht eta» (2.
Cor., 11, 98). Id., Bilg., 90 b. Ete. «AH»
dinp: v i verferlicMeit, vol todt^^ i Wimph.
Chrys., 9 — «Die statt ist in verferhchat
on obem». Adelphus, Mörin. 9 <>.
Verfengllch, nützlich, tauglich. Srherr.
1732. — «Ein vogt . . . der dem dinghof u&<i
gemeinen hftbern verfengltch und nuz sye . . •»
Obermichelbach. 1467. Burckh , 171. - Dv^
Dorfämter soll man «versehen mit den ver-
fenglichstcn* unter den Hubem. Oberhagenthstt
16 Jh. Ibid.. 77. - S. auch Vetfmgiiek.
Verferlicb, S. VerfarlicL
Verferlicbkeit. S. VerfarlichetL
Sich Verferren, sich entfernen, in der Fem«
sich verlieren, verirren. — «Nüt verwürreat
üch, noch verferrent üch». Tauler, 46 {Hy
Verflecken, beHecken. - «Du solt nit ter-
Hecken den n^mmen deines gotts» (Levit. 18^
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21). Wurm, Trost, 42». — •VerfUekt und d&& der wein seuberlich vergeren wer
▼erunreiniget». Id., Bai., d, 3 b.
Verflissen, mii Fleiss, mit Eifer benützen.
— Unsere Sinne «wir -^ar üppiklichen one
nutz vfrßment*. Jüngst. Ger.
VertlachBii88, Flach. — cAitatliemai das
ist ein verfluchnu$e». Zell, e, ft ■.
Vei füren, auf unrechte Wegi nilMcn, zu
Grunde richten. — «Wann ein narr regiert,
— so werdnat mit im wrfQH*. Braut,
Xsch.. 48, — «Einer wer ein wiser hirt, —
der nil «in aohof mit im vmf*^*' Ibid.*. 78.
— cWir werden in der harr nndergon, — der | — «Der »lange . . . güsset sine «mmVir in sfi>
Zellf A, 4 — «Der wein . . . ae er miiarm
ist . . .» Fries, 42 b.
Vergessig, vergesslich. — «Gott ist nit als
vergessig als wir seind». Wurm, Trost, 41
Vergicht, Bckenntniss, Geständniss. — Ein
Advokat betrügt den Bauern, «und lest im
vor ein wild vergicht». Murnor. Nb., 82. —
«Des bruders vergib». Id., 4 Ketsejr, 6
M, 4 a. — «De« ennfftmeistera wrgüM*. Td..
Geuchm.. x, 3
Veripll. Vergiftnisa, Gift. Scherz, im.
wind verfürt uns mit grewalt». Ibid , lOn
«Wenn da nnsorgsam dich verfürtt — und ou
vemnnfft din mmIi regierst, — aolt dn daa
glück Dir hcissen blint». Id., Cato, c, 2 —
«Da magst wol lud and lüt eei/äre», — so
dtt din hus nit Itanst regieren». Mnmer. Sehelm.,
h. 4 b.
Tauler, 64 (11). — «Flüch du tüfef, du ver-
giß miner seien !• Nie. v. Basel, ms. — «Den
dote sin wip mit vergiß». Glos., 9H. Ete. —
«E.s ist n6 vergift ^'escgent nmli r ^\(' 1 i^beste
und pfafheit, das sü nyme heilig weiüeut alsa
vor». Kdn.. 868. Etc. - «Die blnmen sint von
■=0 pftteni edelme iresmackn. das alle vergi/t-
Sich Vergäben, sich übereilen. Sohmellcr, nisse der smag Kümole vertribet». Tauler, 17
1, 888. — «Oot ist ein geveebter, gewaltiger
richter, der sich nit vergnchU (Ps 7, 12).
Nächtig^ Psalter, 19. — «Ich sag euch, thnnd
gemach, . . . «eiyecftt eneh nit». Dial., B, 2 a.
VerpTPhpn, ndv.. um^ionst, unentgeltlich. —
Kein lluber soll «vruniede swin vergehen noch
nmbe lon> ku Ecker gchn lassen. 1279. Hist
de S. Thom., 826. — Es soll kein Fischer tiir
fremde Händler Fische verkaufen, «weder unib
Ion noebsi«9e6<rti». 14 Jh. AlteOrdn , B. IH
(4). — «Die Vergift der Sehlangen ist ander
iren LefTtzen». <M-ilor, Splr-i[) , 167 — «. . .
Der würl gesunt von allem Vergiß des ver-
flachten Schlangen, des bösen Geist». Id., Bilg.,
16 b, Etc — <Das buch der vergifft der pesti-
lentz». Brunschw., Pest.. Titel. — «Electua-
riiim bezoard, das da für alle veryiß't ^^ut ist».
Ibid , 21 ". Etc. — «Wnn die gifft getödt ist
. . Ibid., 23 b
Vergihtot, an der Glebt leidend. - Man
ime wcrent sine gevangen alle vergeben brachte vor Christus «einen mpn^^ehen. der
uskamen». Glos., 87. — Es ist zu fürchten waz o«rj^tAle£ an allem sinem libe>. KU. Fred.,
daas die Armen «bezalen müssent, der ^ac hen 2, 18.
men solte vergehen nsriliten» Kön., 266. Etc.
— Der Meier soll den liuberu «bis umb mit-
tcrnacht fear und Hecht vergebens geben».
Kengartheini, 16 Jh. Weiath^ 5, 460. — «Man
Verglasnrpn, Verglesen. mit Glasur über-
ziehen, verglasen. — «Em tcrglusurte plann
. . .» «Ein »erglester hafen». Gersd , 27 o. 26 b.
Verglimpfen, mit Glimpf behandeln. — Ich
ündt wol ein (einen Verrftther) der nit begert. hab «mit schimpff und cr&tt verglimpßet schon
— vergebens einen «"ibt ins schwort » Murner.
yb , 104. — Der Priester hat das Sacrament
* vergebens cntpfangen, und sol anch das ver-
gebens wider U!-zdciii'ii >. Id., Lnth. Narr. C,
— wamit die sohelmen nmbegon». Mnmer,
Sehelm , a, 2 b.
Vergnaffen. Vergnafft Mein, in etwas ver-
narrt sein. — «l'u tindest etliche Menschen
1 - Gluristas hat cuns vergeben$ in seinem, die vergnaffent auf etliche Personen . ., auf
bint geweseben». Zell. X, 1 a. — «Sie sollen I ein Orden, Kloster ete.» Geiler, 7 Scheiden,
t?<r^*iwf»w geben das sie ffr^ficus entpfantren». IT, 4 «Wenn 7.\\c\ Keleul einander so
Ibid., t, 1 B. — * Vergeben» habtjrs enpfangen, i lieb haben und off einander vergnafft seind
«srgcAflw sott jrs anszgeben». Dial.. A, 4 b. Idas sie eeliehe Werek mit einander, bändeln,
— «rhristns ninipt nichts, nnd -.'ibt jederman nit anders weder als Murin und .\ber, das
wrßebenSs so nemen sie (die Geistlichen) von ^ ist nit christenlich gelebt» Id., Post., 3, 47
— «Ein Person ... die vergnafft ist äff denen
Dingen die dem Fleisch zugehören». Id..
iederman and geben niemant nichts fwrjredens»
B"t7rr. N- tiri . A, 4 n. — das F(di,'ende
Vergeben, umtionst geben. — «Gott hat uuh , Selenp , 148 b. ~ «Ir meinent, so der Messias
lieb gebebt einer ver^nsem Idebe . . gants kämmen werd, so werd er liblioh nnd sitUeh
vcrjrebcn» und nmSQBSt». Geiler, Fred. a. L., ' recrieren . .. nnd denn so werdent ir Iw rsrh ^ri
113 b. Uber alle Yölcker . . .j doroff seint ir vergnafft
Vergeben, Gift geben. — ' Man sagte «das! nnd vernarrt». Id.. Poet, 9, 46«. — Bei der
kunip Adolf demhertzofren det ffr^ifftr?,> f 'los., Verklärun^r wnr Petrus «also rrr>7na^ an der
67. — Dem Papst Juhann XY «wart vergeben», i Menschheit Cbriati . . .» ibid., 2, 30 ».
Kon.. 5;)i. Etc. — Dem Kaiser Friedrich haben
die Dominikaner «im sacrament vergeben —
VeriTMffEen. einschlafen. 8. anch EnHnaff-
een. — «. . . Das ich nit so g-nr cntsrhlaf und
und abbrochen sein leben*. Murner, 4 Ketzer, | fer^ajftze in miner Unwi&seuliüii und in miuea
A, 9 b, I b. ^ «Dnrumb wand wir im bald I Sünden». Geiler, Bilg., 201 K
vergeben, — venedger aftnpUn mnta er essen».
Ibid., K, 4 «. 8 b.
Das Wurzelwort ist das alte nafizdni naph-
sen^ dormitare, schläfrig sein. Frisch, 2, 10,
Vergttili, abgebn. — «Nachdem der bischofT hat ein zu seiner Zeit abliebes Wort nützen,
todts vergangen. . Branf, Bisch Wilh., 240. 1 sitzend schlafen, mit p-esenktcm wackelndem
Vergeren, aufhören zu gäbren. — «. . .| Haupt. Bairisch, naffeten\ Schmeller, 2, 683;
«7
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eny:lisc)i, lu aap 3Iit naffzen jscliciui auch .
vergnaffi /.usaiumcnzuhängen.
Vercrempen, verkaufen wie ein Örempe,
ein £leinh«idler. vertr&deln. — Ein Legat
«vcrkouffte und vergremped' gotz geben (geist»
liehe Ämter) offeolichc» Clos, 60.
Verprrendeln. dnreh Grendel abeehlieeeen.
— «Etlich tra'isen warcnl bestellt SU cer-
grendUti'. iiiaul. Üisch. Wilh., t-'Sl.
Vergüniu'ii, inissgönnen — «Du vergünst
mir das ich han» Bratii. N'j>fh , n5. 8H. - Der
Biüchof fürchtet die Kaths>herreu «ketten ge-
sehen das er basz gelebt hett dann sie, oder
vtr^undt ine der eeren». Id.. Bisch. Wilh ,
9tfl. — yergönnen, im heutigen Sinn: «So
sei verijiitinet nn> von dir — Ascaninm M be-
hftlten rair>. Muraer, Virg., g. 4 ». Et«.
Vergönnt. Hieftguntt. — «Es ist kein Neid
noch Hass noch VrrQitnst r]a suiulcr Liebe».
Geiler, Emeis, 44 - * Vergumt und hasz
wit UTubhar gat». Brant, Nsch., 54.
Verhaften. 1. Hi ffiMi. fest machen - Der
Spiebb «war so kieüiigkÜch terhafft . . .»
Horner, Viig., r, it*» (an einen Bnnni fest
gemacht).
9. yerpäiohten. — «Wir eeind snm ereten
Gott . . . «erikf^t nnd sebuldig . . .» Sa|>plic.,
C. X a.
3. Mit Verpfliehtnngen belasten. — Man hat
«alle ding verhafft mit zinsz und mit gülten».
Bruuf., Zebndcn, d, i *. — Schmeller, 1, I0t>5.
Verhalten, vorenthalten. — Die Geistlichen
den Layen «die heilsam artzeny des Evangeiü
. . , verkalten*. Butzer, Weiss , e. 3 «. — «...
das du dise ding verhalten und verborgen
hast vor den witzigen». Branfels, Anstoss, 4
Verheben, zuhalten. — «Do ein Altvatter
mit einem Enirel durch die Wüste gieng, da
lag ein Keib uff dem ifeld. Der Engel . . .
gieng fnr und verhub die Nasen -nit Und dar*
nach bPfrcETiiet inen ein htibscher schöner
Jungling-, da verhub der Engel die H&n Der
Altvatter fraget in, wie es kern, das er vor
dem wüsten Keiben die Nasen nit-nerftqrt faet
. . .» Geiler, d Murieu, 4''.
Verheilen. heilen, stillen, befriedigen. Scherz,
1741. — «Kains verbonst ^art nit verheilet,
— Untzc daz er Abel sincn brftder erslftg».
Jüngstfs Gericht
V«rhelen, j>art verholen« verhehlen, ver-
bergen. Sehers, 1748. — ^Verholene, velatae».
Iferrail. I9ü. — «Es kam vcrborijen und ver-
holn». Ältswert, 4ö. — Verluden, adv., heimlich :
•Tristan sande verholne — Wider heim ...»
Gottfr. V Str.. !, 257. Etc. — «Ich hab ein-
mal ein keloh gestulen, — die selbig tat ist
noch verholen*. Murner, Nb . 19«. — Er hat
«heimlich in der nacht verholen — sich hin-
weg von ir gestolen». Id., Geuchm., n, 4 ».
Die Nonne war im Kloster «^u iiuch verholen
— als wan das gretUn wer gestolen». Id.,
Lnth. Narr. 64.
Verh«'nKen. Scherz, 1741. 1, Erlauben. —
«Ir wandelcQt gar . . . sorgliche, und es ist
gar sebedeliehe das wir bihter es üch verhen-
gent*. Nie. v. Basel, Taul. Bek., 47. — Die
Jnden sagen zu den Christen: wäre eaer Gott
ein «gewaltiger got, «r vtrkiiige fieh nfit . . .
das ir iu alsc gar dicke . . . vcrswereude
werent». Ibid.. 47. — «Darwider ist David,
der wil es nit verhengen*. Gnld. Spil. 37. —
«Nit gestatten noch verhengen das iemans da-
wider tele.. Gutl. Ordn., 172. — «David wolt
nit Verheugen sinen Dienern das sie in rechen
an dem Semey». Geiler, Selenp,, 27 h. _ «Will
sie denn zum Feit^'« r :iiis;rsfflBll, das twrhmft
er ir aach nit». Ibid , 140
2. Im hantigen Sinn, etwas über jemand
verhängen. — «Wisscnt . . . das got noch
grosse frömede truckc über uns veritcngenäe
würde». Nie. v Basel, Bek. Taul., 44. Etc. —
Geiler hat das Wort aneh hie nnd da in diesem
Sinn.
r> a s y {) 0 d i u s : < tmkmgemf «ommittere, permit-
torc, indulgere»,
Verhen^niss. Wille. Sehern, 1741. — Der
Kaiser suh duss seine Zauberkunst «gegen
gotz verhengntsae nüt verfynge». Kön.,
Verbergen. Verherigmi (andere Form {3r
verheren), verheeren, verwüsten. Scherz, 1742.
— Sie * verlier jetent das laut». Glos.. 48. —
tVerhergete Klöster>. Ibid., — «Er verher-
gete die fruht in der erncn». Kön, 443. Etc.
— «Do sprach der priol: ich vörhte daz üwer
Viitter der irrofe verheriget unser klosier».
Marl, 9. - Kriegsnoth «dovon ein stat ver»
bnmet m9hte werden oder wrheriget». Boa«
heim, M ,7h. ünnaucr, (^onstit., 257.— «Were
ouch das der hofl und das dorff verherget
werdent . . > Ohnenbeim, 16 Jb. Weisth., ^
241. - «... Und habent die Statt zerstört,
vcrbraiit und verl^rget bis in den Grüßt hinin*.
Geiler. Post.. 8, 96 » ; 1, 3 »». — «Er xwang
sie die verhergten äcker widerumb zu bnwen»
Rint,'m.. Cäsar, Illb. — «Unsere land und
leut . . . verwüsten, verhörgen . . .» Adelphus,
Türk., A. 4i>. — «Stett und lender . . . «er>
hergen*. Capito. Verwarn., A. 8 h.
Dasypodius hat noch diese Form.
Verhergang, Verheerung. — «Krieg und
verhergung; Zell, b, flb.
Verbinleesigen, vernachlässigen. — «Wer
Got den Herrn förcht, der verhinie&siget nicht.s*.
Geiler, I, 401>.
Verhönen. verderben. Scherz, 1743. -- «Ein
tftchscherer der jeniaudeu siu t&ch mrhönet
iiet . . .» 1862. Tucherz.. 9. — Der Teufel ist
bedissen «allen gftten eomen ah verh6nsmd$».
Clan« V. Blov. — «Zik knrs. sft lang fürlkomt
al spiN .\Itswert, 67. — «Das was Gcwon-
heit in dem selben Land, und ist noch hüt-
beitag an vil Orten, das die Begrebnissen
usswcndig der Statt seind . . .. dorurab nff
das die Menschen nit verhönt würden vom
Lnft». (ieilcr. Post.. 3, 04". — «In dem
Schwobenland sint liitzel Nüss, sie sinl inen
seltzcm, dorurab issct eiu Schwöb gern >iÜ6s,
aber er weiss nit das das grün Nüss sint nüt
den Lonfflen, er bisset darin und verhönet den
Mnnd daran». Id., Bilg., 208 «. — «Man
spricht, ze wenig und ze vil vfrhht't illes
Spiel». Id., Narr., 148 b. — «Eva die erst Fraw
hat alle Ding wrk/M*. Id., Post., 8, 6 b. —
«Ir sein verhßnet und verbittert gegen mich
von Neid nnd Hass». Id., £v. mit Ussi., 61 «>.
— «. . . Wie er mir pferd mtMhI «iid
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- 395 —
■verderbt hat». Murner, Ulensp., 95. — cDio
moler, soj reiner ein enget t«rAon< oder verderbt,
•0 nia«ht er ein teuffei darausz». Räthselb.,
d, l «. — «Zu lützel und zu vil verhönt alles
spil». Fries, 48 b. — «Das spll ist verhönt».
Zell, M. 4 «. — Pauli, 42 b,
Verige, Ferge, Fährmana. Scherz, 886. S.
auch Ferge — «Den drien verigen (von Selz)
8ol ein ieclich hus in der stat zft Selse allp
jnr drä brot, und darumbe siilent die seilbe
9erig9n der baT|!>ere koiwer». snittere, medfre
«Ad ir gesinde über Bin Qnd herwider fBren».
1310. Weisth., 1. 768.
Ye^ehen, bekennen, bejahen, behaupten.
.Seherz, 1743. — «Ouch müget ir im des wol
vetjehen». Gottfr v. Str.. 1, 56. — «Ich ver-
fihe dis stete z& habende». 1362. Urk., 1, 379.
— «Johannes der iantgrave zft Elsas veriah
und gelobete . . .» 1278. Als. dipl , 2, ib. —
Christus sagt : «ilie min veriehent vor den
lüteu, der sol ich vor mime himelschen vattcr
«tfrfflftm». Tanler, 488 (8U). Etc. — «Ze jungest
verjach er. wie "s nrg^ang^eii were». Clos., Ö6.
£tc. — Juden *verjohetit, das sü vergift hettcnt
in Til bnrnen geton». Kön.. 760. Etc. — Eine
Mutrer ^verjach an dem todpett» dass zwei
ihrer Kinder unehlich waren Guld. Spil, 7ö.
— «loh vergihe . . . alle myne tfindt*. Oebete,
15 Jh. — Sie •verjach wie sie der aller
schnödest Mensch wer». Geiler, Holl Leu, d,
Ib. — «Johannes . . . hat virjehen und hat
nit gelöucknet^ and hat veiyehm und sprach:
ich bin nit Christus». Id., Post, 1, 7 a; Selenp.,
84 »; Schiff der Pen., 27 b. _ «Ich kenn das,
ond vergich es gott» — das ich vil dorheit hab
l^thott*. Brant, Nsoh.. 114. — «Bei eid und
■eren ich vergich . . .» Mnrncr, Nb.. 20fi. —
«Als uns die heilig g^chritlt vergtcht . . .»
Id-, Qeuchm., c, 4 — ... dass er «mein
grnsz der mutter gottes veriehe». Id., Bad ,
F, 4 ». — «Ich musz das uff min eid verjehen».
Id.. Nh., 68. - «Wir wöln euoh lob und diinrk
vergehen». Id., Virg., C, 4 — Man folterte
jie, «du sie MriaAsn alles das, — wie sieh
die sach verloffen hat». Id., 4 Ketzer N, i a
Etc — «Die christenlichen lerer bekennen
und verjehen . . > Adelphns, Hdiin, 8 Etc.
Verjohrr ronfessor. Bekenner — «So haben
deu Qlaubett auch bewart die heiligen Beich-
tiger, die Verjeher des Glaubens durch ir
Ätrenir Leben.. Qeiler. SehilT der Pea.»S7b;
Bilg., Itiy
«Verieliung, profcssio». Herrad, 18ö. —
• Veijdutng des gtaabens». Wimph, Chrys,
17 b.
Verjenchen. S. Verjöchen
Verjöcben, Verjeaeben, verjagen. — «So-
lieher Hass vertreibt and «eiTMcAi fleischliche
Begirden». Geiler, Selenp., 148 b. — «Solt man
4lie rechten Türken scheuchen. — so miest
man sie (die Schelmen) von erst verjeuchen».
Mnmer. Xb., 106. ~ Künie Cliristas wieder,
«wie er varmals die dubea scheucht. — das
-er also die gench verjeucht (im Text fillschlich
vergencht). — am geistlichen fing snm ersten
«n». Id., Genehm., C, 8 b.
Verisen, mit Eisen besclilasjen — «4 fenster
am gerner z& ««nseiMn*. 1420. — «4 soh. 2 ^
von dem fenstergestellft sik «sriMti». 1448. 8.
Thom. Fabr.
Verkalten, kalt werden. — Ein alter Gonok
'der gantz und gar ist ieta Mrlott». Hnmer,
Nb.. 41.
Verkebesen, als Kebsweib behandeln (Ben.,
1, 79.1), ver&ehtUch behandeln {tu — «Wer
Jnesuin verkebeaet, der tfit ein sehnöde wale».
■nri.-'fii.
Verkehren, vermischen. — Ich kann «grossen
schimpff mit ernst' «erftsren». Hnmer, Sehelm.,
k, 6 b.
Verkereu, verwandeln. ~ «. . . Geistliche
Spiss die do nit vorgot und nit verkehrt
in den der isst. sunder derselb ^viirt verhert
in die Spiss». Geiler, Post, 2, CT — «. . .
j AU das Wasser der Kriig (bei d ' r Iluchzeit
I von Cana) jetc verkert was worden in Wein».
Ibid., 1, 25
Verkiesen, bei einer Wahl als untauglieh
aasschiessen. gering achtcu. Scherz, 1746.
tVtrkieamt keinen in fiwerme hertsen mit
kleinesclietzende». Clans v. Blov. — l^nioll
«Jhesum mit vcrkifsen*. Verse. Briefb.
Verklapix-rn. durcii verl&nmderiseheß Ge-
schwätz zwei Freunde entzweien. — « Ver-
klappern ist nichts anders dann böse Kede
die man heimlich sagt zn . . . /.ertreniien die
Freundschaft zweier Menschen die da vor eins
seint gcwest». Geiler. Siind. des M., 46 «. Etc.
Verklären, erklären. ~ «L>as Evanf^elium
I ... au tag legen und verkleren». Jiutzer,
I Weiss., k, 4i>. — Die Bibel «ansciegen nnd
ccrJ:}eri^H> . Hohcnl., B, 4 b.
Verklitteru, unleserlich schreiben. VergL
I Klüttem. — «Zeigt er schon die handgsehrifflb
do, — nnd verklittert ist ein o, — das ist
uiidea lan? gezogen, — so ist er gantz und
gar betro-iren». Hnmer, Nb., 167. (Man bedient
sich des Fehlers nm die Handsehrilt als fiilsch
zu verwerfen.)
V^erklu^ren. klui,'. trügirisch auslegen. —
Die Advokaten können «die sacken woi «er^
klugen, ^ nnd mit geschwäts ein riehter
btrügen» Braut, N>ch . 70. — Verläumden,
«das kau man fcrben und verkhigen». Ibid., dl.
- Ein sfindhaftes Leben «gbu nit mag ver-
borcen nnd verklugt werden,alsden menschen».
Wurm, Trost 54 *>.
Verknöpfelecht, verknüpft, zugeknüpft. —
j «Ein verkiwpfelechter Mund», ein stummer
Mund deu «der Teufel zuknöpflet . . . mit
sieben KnÖpflin. das er stumm wfirt und nit
I beichtet». Geiler, Bros.. 2, 56 a.
! Verknüpfen, fest binden, verpflichten. —
. der ee verknüpfft in jungen ta^'en». ,T.
^ Murner, c, 2 b. — «Sich zur ee verknüpffen».
I Appell., a, 8 b. ~ Sieh «niehts verknüpfen
I lassen*. Capitn, Pfaffh., a. 5 b, — Widersetzt
I sich ein Vater dem Klosterffclübde das seine
j Tochter gethan, so wird nit verknüpfft
sein der \ erheissuii','-». Wurm, Trost, 27 ». —
«Sich mit i^eliibdeu, ciden. professeu» /.ur
Keuschlieit ^verknipffen» . Ibid.. 10 a.
Verkonimea,heranterkommen, elend werden.
— «Welieher Oeist dise Werck nit übt, der
dorret ein und würt rnai,^er, irrkomt und
eilend*. Geiler, Selenp., 186 — «Der Mensch
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- 806 -
vcrkcmt von Mangel der geistlichen Speies-
iingAii». Ibid. — > «Wo da ist ein getrungener
Leib, (!a ist gewonlich ein verkomter Geist,
das tciet selten». Id., Scienp., 186 £U.
Za Strassburg wird das pftrtie. ttertemt nooh
in dii'^rm Sinn gebraucht
Yerlachen, da« Gut, durch leichtes, lustiges
Leben vertlinn — «So er nun all sin gat
verlacht. — so ninipt es dennocbl noeh kein
end». Mnmer, Gcachm.. G, 2
Verlangen, langweilen. — «Diser punkt
wiirt auch w on brauc-hcn, daiuuil) lieber leser,
iasz dich nit verlangen*. Zell, F, 4
YerlaMen. S. Vekimeti.
Verlassen, Verlan. Verlon, er verlat,
Terlot. Durohi^ngig so bei Crant und Murner.
Verlaafen. mit unterlaufen, daniboinmen.
— Hoffahrt ist Todsünde, wenn «sich da ver-
loufft bedachter Mut and volkomne Ver-
wifligung». Qeüer. Christi. Kün , bb, 4 a.
^''■rläuten. Vtrschiessev.
Verleckern, lecker, begierig machen. Scherz,,
176Bw — «Es ist sft getnrwende (dass Oott dir
zu Hilfe kornTnc"! and werde dich verleckemde
und mache dir dauiie alle diiie werg . . . vi!
lustlieher and ettewas süsser*. Nie. v. Basel,
ms. — «Xit das ich ench rerirdcrn wil oder
hcissen darguu das ir euch bulkn füllen und
wolleben und frölich sein». Geiler, Post., 2,
105 «. — «Die Gnad der Sii>sikeit . . wird
etwan gegeben den anfaliendtn Menschen
d&minb das (lot ^•ie verlnkcrc und .^ie zu im
ziehe». Id.. Emeis, 75 b. — «Wis/, hcrr, das
uns niemans hat — gesielt bar an der geheimen
stat — dau unser frevel und mutwill, - der
uns verieekrrt nur 7U vil». ^luruer. Schehn.,
k, 3 b. — «Die Turckea wurden verlcckirl vou
dem fal des bauwes». Adelphns. Türk., D, 5
Verlegen, ans Liegen gewöhnt, faul. —
«Der verlegen Leithunt, der gantz nienian nfit
thut». Geiler, Bilg., 144 b
Verlegen, widerlegen. — «. . . das wir die
fleischlichen argumeut t*€r/<j7e»t».Capito, Treger,
A, 4 a.
Verlebnter, Lehn«imann. — «Die verUkneien
der btifft». Brani, Bi&ch. "Wilh., 259.
TerleBgern. aufschieben. — «Niemans mach
es im leiclit das Got durch die Finger sieht
und sein Strat verlengert und nit gleich mit
der Fnst darin schlecht; es würt kummen».
Geiler. Narr., 24 t». — »Chri.^lus hat sich nit
verantwuriet. dennocht da er darumb gelraget
-ward, vnd das er oneh mit solleher seiner
Antwurt isein Sterben nit verlenaem oder
vertzielit n wolt». Id., Selenp., 167 °. Ktc.
Vt rleacken, Verlencknen. S. Verlöigmen.
Verlickern. wohl ;*o viel wie verleckern;
vielleicht nur Drucktchlcr? — «Also . . . würt
ein ietlieher angefochten von seinem Glust,
abgezogen und verhckret*. Geiler. Irri«,' Schaf.
D, 7 8. — Der Teulcl mag einen Mejibcheii
«mit falschem Anmut oder Süsse begiessen,
und also terlickern*, d; ss n an zuletzt «sieb
davon fröwe». Ibid., h, 6
\ t*rliederlithen, vernachlüssigen. — «Dis
"Wort sdlleii hören die vil .^achen PchafFen
haben und wollen alle Ding ussrichten, und
verittderiichen ir eigen Sachen». Geiler, Arbi
huni . 16Ü a; Bros., I, 21 «; Narr.. 74«.
Vi M diesen. Verlosen, verlieren. Vprliesung,
Verlast, iicherz, 1764. — •Verltustetu dar.-
leben nft, - Zft gar verlorner ere, — So ist
aber des schaden noch mcre». Gottfy. v. Str.,.
1, 1Ö6. Etc. — «Ob du ie valsch trezüg were
iernan sin gfit zft virliettende oder ze behal-
tenne». Bihteb., 67. — «Den ^'ürtel rrrliettm*.
Trauiub., A, H Etc. - Träumen von «F<t-
Ue^ung der freund». Ibid., A, 3
Diese Form habe ich sonst nicht mehr
fundcn ; die übliche ist verlieren.
Vt-rligen. Scherz, 17öH. 1. Verschlafen. —
«Es ist 7.it daz wir uns münderent and nüt-
fürligent*. Eis. Pred., 1, 64.
2. Von einem Gut: unbesetzt bleiben. —
«Welches erbg&t verligt und keinen erben
weiss, das gftt mag der meier au sich ziehen».
GeispoJzheim. Ib Jh. Wcisth . 1, 707. Etc.
8. Versäumen. — «StirnenstÖsser, statzio-
nierer. — die nienant kein kiTvhvih «er/t>^».
Brant. Nsch . Ü2.
4. Hefl. a) sich verspäten. — «^leniia der
Verlag sieh nit, — ün narrensehilf mr er ouch
mit». Brant. Nsch., R6.
b) durch liegen bleiben den Werth verlieren»
— «Worheit sieht man in evigkeit, — v«d
wiirt sieh niemermc «ierl^^>. lUd , 101.
Verlin. 8. Ferliiu
Verlippen, Terlipfen, vergiften. Verg-L
iJ'tppen. — «Do ein wund lerlipt ist .
Gersd , 27 b. — «Waffen verltpgen und ver-
gifften». Bmnsehw., Chir., 3(J
Verlirken, verkehren, von ^>^, links. —
Ks ist da^u gekommen «daz man die recht
verlirket». Altswert, 102.
Verloben (etwas'), geloben es nicht zn
thun, ihm zu entsagen. Scherz, 1754. — Gott
«enmag das nit gelassen noch verloben^ «r
müsse do sin von not». Tauler, 444 (77). —
«. . . do wir die weit allererst versw&rent
and vertebent . . .» Ibid., 446 (77). — «Sol
üch sagen von enlHchen grossen sacben. so
müssent ir mir verloben das ir c& niemanne
sagen wöllent». Nie. v. Basel, 86. — «Du hast
ein böse Gewonheit Schlafftrunck zu thun. da
terUbtt das nit gern. So tun eins, uud vcriob
es disen Tag». Geiler, Holl. Leu, b, 2 ■. —
«Kein Christ möge die ee verloben, es sey jro
dann geben on die ee knseh zn leben». Butzer,
Verant.. c, 1 '
Verlöigenen, Verlönken, Verlonken, Ver-
levcken, Verleneknen, irerlftngnen. Seherz,
1764. — «... das mfts sii triloiffeniii * . TauU-r»
411 (71). — «... mit demütiger vorhte and
verlogenender wise*. Ibid., 88P (67). — «Bin
iranfz verWukot sin selhcs». Ibid., 442 (76). —
Julian «gerte des riches so sere, daz er
eristenglonben vertatthent». Cios., 80. — «Sa>
loniou . . . verloukente sines rechten ploubens»,
Kön., 27?. Etc. — Das Amt der Obrigkeit «er-
fordert lent die sieh selb MrfMejbten». Bntaer,.
Dass Niem,. b, 4 b. Etc. — «. . <'r.rh > Ibs^
verläucknen». Hohenl., A, 3 b. — «Wer lujch
verteucket vor den menschen, den wil ieh miek
verleucken vor gott». Ziegler. >'><--nnL^. ?.4e.
— Capito, Zell, Wurm haben verleugnen.
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— 887 —
VeitoMeoi. VeriMMB, flreoh, «nsttehtig:. f Verminkelii. Temengen. — «Ffm und
:8cherz, 1749. 1766. — «ÜnkSsdn ut 1 fvr- nüw vimn vermäncJceln > l^rant, X?ch., 98.
ioMitiu und spotUchiu wort , . . VerUuKne I Vennassen, verunreinigeu. — «Die geschrifft
oiig«ii . . . und «erbuviw g«berde>. ^ieb.Jir bfegon und MnnaiMii» -~ anftchen duans
43. 46. — « Verlazene geberde und iteliu wort». ' ein ^vächsin ttMeii*. Brut, Eplgr.» ZMHeke,
Nie, V. Str., 271. — Haacher sagt: «derpriester i XXXVII.
liet alle tage messe nnd lebet also nnbehüt-
samkliche und also verhsBerdü^, ich tftti
Vermassigea. beflecken, Teraareinigen. —
«Etlirlie Frawen die nit wol bei in selber
ooch wol*. Hagü von Ehenh. • «Das /ur- 1 sein, die vermassgent eia Spiegel». Qeiler, Ev.
lo89ene hoffertige wip . . » Herswin, » Felsen, I mit Ussl., 120 «. — «Die Seel so sie in den
4ö. Etc. Sic «koment gonde in den Leib kompt, so wärt sie wrmosiget und
verlassensten, scheiniuelichesten, weltlichesten, wüst» Id., Fred üb. Maria, 1 1 Post., 2,
köstiicbesten kleidern». Nie. v Basel, 2»2. 75 *; Arb. bnm., 100 >. Etc.
Verlossenheit, Frechheit, Unzucht Scherz,
1750. — «So ein süllich fiirlussen wip ein
.ganx ior lebet in aller irre fürlossenheite», so
gellt sie beichten. Morswin. 9 Felsen, 47. Etc.
Verlü;;en, veriäumdeu. Beneeke, 1, 1026. —
Uan suchte «iniclt nszzatragen und an «er-
Jijfegen*. Butzer, Weiss., i, 1 b.
VerlUmen, beschuldigen. Scherz, 1755. Vergl.
JMdMMit. — I>ic Juden wurden *verlümet und
gezigen in allen landen». Kün., 760 (nicht:
verläuoidet, wie es fälsehlich im Glossar, 1095,
heisst). — <Verlympt lüt die do argwenig
^ind . . .» Hüningen. 15 Jh. Burckh., 7l
YermassigOBg, Verunreinig^un^. — «Macu-
lositas, Vermattigung* . Geiler, Arb. ham.,
10» a.
DagypodiiiB: «polluo, ich beflecke, MTMUMs^;
püUutiü, Vermmagung».
Vermeiden. Vermiden, partic, vennitten,
vermeiden. — «... Und soll das allermeist
vermuten werden in geistlichen Weroken».
Geiler, Christi Kün , bb, 8 b. _ «. . . Das
ein böas Werck vermitten blib». Id., Brös.,
40 b. Etc. — «Pasyphae den stier tiermiH*
(hätte vermieden . Hrant. Nsch., 16. — Dass
ich «kein not noch arbeit hab oemwMen».
Vermachen Scherz 1755. I. Zumachen, ein- ' Murner, Virg., F, 1 — da« sölebs wer
Ächliessen. — Sie *vermahtent die mure und vermuten bliben». Td., Instit , 97 b. _ «ich
die löcher und verschlusscnt sü». Glos., «8 j l»»b niich lange seit gelitten. — zu wider-
(die Lucher der Mauern tiicken). — Sie «iw- Mbelten hoeb verHttffeii». Id., Lntb. Narr, 6.
«Mhtent die Strossen, das er nllt solte sft in
komen». Kön., 572 (absperren). — «. . . were Vermeiden, beflecken, von Mals Flecken.
CS loch in bly vermaht». Ibid., 249. — «Do Seher«, 17M. — Judas Haeeabens «wolt sein
vermahtent sü Machomctz lip in einen yserin sei nit vermeyligen mit spcisz der heyden».
«ehrin». Ibid., 634. - Hols um «sin hofgftt Ötti«* Spil, »äJ (Ausg. von löö2: vtmaigm).
«ft vermaßen nnd verslahen». Lutter, I5 Jh. — da« Oeld wird «die Wreb wrmOtgH*.
Wci8th.,5, m. - Haiaiinder, « mit schlöisem Tröbel, Erman , 2 h
-wol cermodU*. Hurner. Nb.. 118. ^^c^ Vermeiuschaften. mit etwa& Gemein-
2. Yerniammen, — Ein Fastnachtnarr, «so schaft maehen. — «Oedenok narr, das es gttt
im der kopff schon ist vermacht^ — will er
•ooch das man uft in acht». Brant, Nsch., III.
— «Ich gieng . . weltlieb gekleidet, wol
^ermaclü». Murner, 4 Krtzer, D, 1 b.
Termackeln, besudeln. — «So bald man
inen einen Spiegel her brächt, so scheut sie
diu »el .... wann da mit ir (der WoUnst)
vtrnmmchajjt dich». Brant, Nsch., 68.
Verneakeln. S. Memkeln.
Vermeren (Einen), von Mer, Märe, etwas
von einem erzählen, beä. ihn beschuldigen. —
«Bs was ein richer man, der hatte einen
«ins Mols das sie vermossi-et weren und "If^T"' H"". ^'^^ I^^T''; 'l^^o
vennaktU». Geiler, Post, 2, 75 7 Scheiden,
L. 1 ». — «Verunreinigen und vermackelen»
.Supplic, B, 4 \ — «. . . mit lästern vema
^let . . .» Zell, n, 1
güt hatte fürtOD» EU. Pred., 2, 8.
sich Vermessen, sich zu etwas entschliessen,
CS entscheiden — «Ob sie (Creusa) die f,'ötter
hetten gnommcn, — oder wo sie sonbi war
^ ^ , . '^fi'^'^;- '"^t''!^^' ^*^«^*v «Du solt dich
1 ',^«7?/^^ y*^* de'- anbettet ,,^ben das dich got hab verwhen . . . zü
Baal». Bronf, Zehnden, d 4 ». - «Dergoit- Seligkeit.. Geüer, Oeistl. Spinn.. N.
uche segen, on den alle ding vermaledeyel 2 a ö •
«Sind». Wurm. Trost^ 1 «. Etc. I «ebUmmen bevtigen Sinn.
Vermaledfiuiiff. Fluch. - Chnstus hat uns Vermornen, auf Mor;,ron verschieben, ver-
«erlöszi von der vermaiedeyung des gesatzs jjjjjj^yn^ _ «Mattheus ist gezogen worden da:»
da er ward die vermaiedeyung für uns». Warnulor im Btraeki hat nochgefolget on alles wr-
Tro«5t. 26». - rhrisius «ist ein maUdeyung rnnrnen'. Geiler. Po^t., 4. 23 ■'. - «Nit tft>sent
für uns worden». Butzer, Dass Niem . b, 2 i>. vermomen. lassent uns bezalen die Schuld
Termanigyaltige», serstrenen nach man- dieweil es Tag ist>. Id., Narr.. 66 b.
<'hrrlni Seiten hin — Die änsscrn Werke Vermnoheln, verheimlichen. — «Er »er-
^vertnantgvaUigeiU and vernsserent» den Men- ^muddet sinen Schatz vor aller Welt». Geiler,
•eben. Tanler, 480 (74). ^ Bilg.. 176 h.
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Vermüglicheit, VermöjfCn. — «Es ist nit | 14. — «Ir machen die priester . . . iiit erwirdig"^
in deinem Gewalt aad deiner Verm^Udteit». ia vilmer ir verachten sie. ir verspotten und
Geiler, Emef». 76 l». — «Haiui und Fronwen oemüten sie». Wimph., Synod , 7 b.
haben ... ;rlicli Ff r?>ifi;;',r7(ri't »m lidem Schmert- 2. Zu nicht werden. Brod ist eine Gab»
zen*. Id , Bilg., 88 Ktc. i «on die all spisz and geschmack cemit*. Brauk,
Terrnntmasmn, venmitlien. — JB» iat «nit Theam , a» 6 «.
zu remiutmaszen das Christo» sinen bcfcich Verösen, verzehren, verschwendpn. — «Da
off eins yegklichen eignen kopff gestellt hab* , er also hat alle Ding zasamuien gerasplet,
Zell« 4 ». do zog er hinweg in ein fern Land, und vertzert^
Vernent S. VcrnftU (F). rcrtise* und verthete do sein Gut» Geiler, Post.,
Vernüffen. Vergi. Benügen. 1. Genügen. — 2. 49 — «Diser Schaffner ward vor seinem
Geiler «hat sich mit pfründen nit beladen . . .. Herrn verseit, verklagt . . . das er hett ver-
Baader hat aiob vermeßen ion — mit dem , thon oder «eräset seine Güter*. Ibid., 3, 62 b.
ampt das er hat getlion». Bmnt, Bmeis, 66 Verpftochtsen, veraeliten, von p/wcA, pfui.
2. Zufrieden s;, Hon. — «Ich nnis/. die or- - «Sie ist vorhin all\vef;cn verpfuchUet und
deuslüt onch riegen, — die niemaus kan I verachtet gewesen von allen Menschen». Geiler»
jetsnnd «ernten — vff dem land und in den I Post, 4, o 1>.
Stetten». Muraer, Nb., 87. Verreren. S. Verrcren
VernUgea, aabat. I. Vernügen habe», zu- 1 Vt i-retacher, Verräther, Spion. Scherz, 1764»
ftieden sein. — «Die Prediger hetten kein J verretachm. ■ « Verretisclier, der gewaltigctv
vemüfffn — an diesem schädlichen betritrL'n» orenbleser». Winiph . Chrys , 2 — «Kundt-
(es genügte ilmca jücht). Murner, 4 Ketzer, schafiFter, die m&u isuusi nennet vcrrtticher».
CS«.— « Wenn jeder nur ein haller leit, j Zell, B. 1 b.
— 80 wolt ich ein vemügen ban*. Id , Müle, Verrihten. Scherz, 1764. 1. Ordnen. —
F. 1 >. — «WöUen sie daran kein vemü^en I «Tristan verrüüet aber do — Sine gesellen an
hon . . .» Id., Luth. Narr. 22. — «Ich het der steie . . . An swert» «n spom, an
auch kein vemügen dran — dasz ich sie nur schilte». Gottfr. v btr.. 1, 71.
einmal seh an, — daramb bleib ieb da stille 9. Sehliebten, den Frieden herstellen. —
stan». Td , Virg^., S. 8 — Man miige «an ' «. . der ist ouch nie so kleine. - - Er en-
disen vilen . . , Worten ein niuügen haben», müze mir verrihte», — Verrihtende beslihten
Zell, z, 1 ; — Beide, znngen und sin» Gottfr. v. Str., 1,
2. Yerniigcn thun. gcnap thun. — «Wir 69. — «Das sie . . gütlich verrihtet nnd g^-
neinent oflft vierhundert pfründ, — so wir nit slihtet sint aller der missehellc . . .» 1312.
einer oernt>p«n thund». Murner. Sehelm., d, Sem.-Arch — Ein Streit zwischen dem Bischof
8 °. — «Domit thund wir vemügen zwar und der Stadt «nut kande verrihttt werden*
den gelerten allen . . .» Id., 4 Ketzer. B, 2 ! wie daz man vaste derzwisebent fftr und rette».
— «Wollen ir niicli dun je darzu zwingen, — Clos , 73. — «Ze jiingcst wart der krieg ver-
das ich musz narrenliedlin singen, — so will i rihut ond ein frlde gemabt». Kün., 832. £tc,
ieh then ein grosz «erniie^». Id., Lath. | 8. Entriehten. — Wer die Zinse «die er
3. Vergnügen. Gefallen. — «Der bischoff ze dinge gesitzei . . .> Sundhausen, 15 Jh.
bat mit solchem kein vcmügen» (es gefiel ihm | Weisth., 1, 677. Eto.
nicht;. Brant. Bisch. Wilh., 253.— «Ich ver-: 4. Zurecht machen, zum .Sterben vorbe-
autworte dibeu puucten der massen, das mein 1 reiten. — «Do vorhte Philippus er iiiüätc
gnädigen herren vom capitel ein grosz wol- sterben. . . . und verrihtete sich mit dem heil-
gefallen und vemügen hetten». Zell, 1, 8 a. ^en sacramente». KÖn., 390. Etc. — Eine
Vemfigemt, was den Reiz der Neuheit Tochter sagt zu ihrer kranken Mutter: «du
verloren Imt Vernügemt haben, einer Sache, sulr biliten, dn solt dich utTtikUlk Vnd eolt
die man nicht mehr für neu genug hält, über- dich bcwaren«. Mürl., 17.
drUssig Verden. «leb möeht anch geleiden Veirttreii« Verreren, vergieseen — «. . .
das ich ungcprediget were, wann ich liab Das sie Iren suren bittren Schwciss dick tmd
t>em{kgemt». Geiler, Kv. mit Ussl., 12 ». — i vil deinen halb wrrör* haben». Geiler. Post.,
«Was nüw ist, aUdt deren glust, — und haut 4, 37 *. ~ «On not wnrt menschlich blnt
doch bald ternüujgemt dran». Brant, Nach , 36. \ verrert*. Brant, Var. Carm., h, 5 ». — «Gloub
Der Ausdruck ist gebildet aus nütve, neu, mir das ich in disen dagen — verreret hab
nnd geren, begelu eu, wünschen. ; manch suren sebwfdsz» Mnrner, Nb., 1. —
Vemiiten. Scherz, 1760. 1. Für nichts Er hat «in discm strpit seinen Bweiss esrrs-
achten, verachten. — Die Gegner der Trum- rct>. Wimph., Chrys.. 6 ».
mcn 'vcrtiütnU iro wise und ire werke».! Verruchen. 1. Das Gcgenthcil von
Tanler, 462 (80) — Er «wart do erst rebte i ängstlich besorgt sein immer mehr zu haben,
zfl spotte nnd ander alleme volke «erNWet». — a) anfbSren cn sorgen, sorglos werden. —
Nie. V. Ba r', Tanl. Bek.. 27. Etc — «. . . «Wer wollust hie uflf erden sucht, - der hat
Da ein Meuach die Gaben Gottes gross machet scbongaatzandgar«errucAt>. Munier,Geochm.,.
in seiner Seelen und sieh in im selbe «emafsf». n, 1 b (Bmelcf., vemcht).
Geiler, Selenp., 127 ». — «Sie wissen, was b) Sich verruchen . nicht mehr für etwas
der Luther schreibt, — wa man red darwider sorgen, sich davon abwenden. — «. . . Gott
treibt, — da würd der mcrer teil vernüt — des menschen sich verrucht — den er an aitea
wa es kem für erber Ittt». Murner,, Lath. Narr, ^ nit heimsucht». Brant, Nseb., 86.
Narr, 8.
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- m —
9. VerstÄTknng von Budun, bet^ieritr sein.
— «Der das bitler nie versucht, - l'er ward
nach 8i««se nie vtrrMcht». J. Morner, d, 7 ^.
Vemidilklikeit. — Sflnder «die in ver-
meUigkeit oder verz"w eifflungr fallen». Zell. 1.
1 •. — Sie werden «in verzwcifBnng gefürt,
und die verzweifflong weiter in om-udWdtotl».
Ibid., V, 8 n V errücktheit? oder kommt es
von vetruchen und bedeutet es eine Sorglosig-
keit» die so absolut ist. daas der Hensoi sieh
nm gar nichts kümmert?
Verrucht, sorglos, g'cwissenlos. — «Der
würt in narrhcit gantz vetrucht, — der wider
gott geanntheil sacht» ■ Brant, ^'aclL, 4i. —
«. . . denn er in nnirbeit wat «ermdbl». Ibid.,
47. — Eine Fraa die «hat vil ander man ver-
sacht, - die wärt so schamper und vemtchtf
— das sie kein sehnm noeh er me noht>.
üurner. Nb., 8f».
Verruchten, verkündigen. Vucab vuji 1482:
promulgare. Schmeller, 2, 21. — «Wir haben
vor der weit vorlangest verrucht, wir wollen
gleich dein narren sein und deine gleichen
schab iib». Ciipitu. Trr;,'er, F. 1 b.
Verrückt, vergangen. — «Ir haben gehört
in vermdtter Zeit ...» Geiler. Brös., 2, 87
Verrügen. anzcifren. — «Was die andern
Propheten vor geseit hant . . ., dasselb hat
er jetcendui g««envBrtiglieh verrügt and ge-
reift mit dem Finger». Geiler. Post.. 1, 6
Verrampeln, aufhören zu rumpeln. S. Hum-
peln. — Wann die Nonnen «hie usr. vei-umpkt
haben — mit den iungen frischen knaben . . .»
Murncr, Lulli. Narr, 36.
Verrtimt, berühmt. — «Judit, von der ge-
schriben etat das sie die aUerverriimUtt was
vnder alten and«»». Geilw« Seienp., 8J —
«Die hochierrutnte Mutter Gottes». Id., Sterb.
Mensch, a, 4 >>.
Versag««, verklagen ; partic. pass., eermK
— «Als. da eines das ander verkla-rt oder
versayt. uit au» brüderlicher Lieb, das mau
dieselbe vtrseite Person bessern soll . .*
Geiler, Seienp.. 218 b. — «Itj^Pr '-'rhaffner
ward vor beiiieiu Herrn üer«i;i<, v^iliaut oder
TerlQmbdet». Id., Post., 3, 62 '>.
sich Versebalken. zum Schalk werden. —
ülenspigels «moter wiszt nit die roer. das er
sich also verschalckt liet, das er nicht durfte für
das bans kommen». Uorner, Uiensp., 7.
Yenehein«!!. 8. Vereinen.
Ver sohl essen, auff^eben. Scher/, 1768. —
«Wir reT.schieitni denselben hof und was wir
dran rehtes hant . . . mit balme und mit
mim ! als man von rehte verschießen sol».
1214. Xarlsrnhe-Arch. — Ein Bürger von
Molsheim verkauft den Johannitern von Dor-
liiüieim ein Oot, und gelobt sie dafür zu
«veren» ftir sieh und seine Kinder; da diese
nuch unniiindiLT sind, stellt or zwei Hür^jen.
<unze daz die kint z& irn dagen komen daz
si es selber «erMAtesfewI». 1899. Str. Bee.-
Ardi
Verschiessen, VeriUten, Verbrennen. —
Auf dass die Baaem ihre Zinsen besablen,
ninss man sie «bannen tind rerh'tteti*. Brant,
Issch., 79. — äte lassen sich «echten, verlüten
und verbannen». Ibid , 70, — Ein Gebannter
«wlrt verschosien und verbrant» Murncr, Xb.,
74. — Man soll -nit amb ein halben dut/en
nestel die cristen varlüten, t>cr«c/M«««n, ver-
brentten und dem tfifel geben». Id , Adel, H,
4 1». Einem Unschuldigen scbsidet der Rsum
nicht, «ob er schon vor der weit verieuiet und
venehossen were». ZetU k, 2 — «Verbannt,
vermaledeyt, terkitet^ verschossen» Warm,
Trost, 39 k
Die versehiedeDen hier, als bei der Excum-
munication vort^cnommcnen, genannten Hand-
ln n<rcn. scheinen durch populäre Ausdrücke
bezeichnet /u sein. Der I3ann, um weltlicher,
oft geringer Ursaehen willen, z. B wegen nioht
beKulter Zinsen, war so häutig geworden,
dass das Volk die einzelnen Monimte auf seine
Weise zu benennen sich gewöhnt hatte. Einen
verlSUen, ihn verbrennen, bedeutete, ihn durch
das T.ätiten der Glocken und das Auslöschen
der Kerzen ans der Gemeinde ansschlicssen.
Gödeke (zn Hnrner, Xb., 74), der das Wort ver-
brant nicht erklären wusste und die Stelle
aub der .^cluift au den Adel nicht kannte,
hielt verbrant für einen Druckfehler statt ver-
bannt VerschtesatH ist s. die» Wort) aufgeben,
abtbnn. wegthan.
sich Verschiessen. sich eine flösse geben.
— «... Ob er sich würde («rscAteMm mit
Worten oder Wereken». Geiler, Post., H, 87 b.
Verschinen. Verscheinen. aufhören zu
scheinen, vorübergehen. Scher?., 1768. — «Wann
das jor vertchinet . .» 1467. Alte Ordn., B. 1.
— 'Wann die 6 wuchen und zwen tag ver-
scinnen suu ...» Hattgau. 1490. Weisth., ö,
502. — «Sie fundent das dieselbigen Wucben
der Jor yetzandan ««rseAitien woran». Oeiler,
Post , 1. 6 »». — Die Schatten der Unbegrabe-
iien «irren hie m <>! hur.dert jar — un«b disz
gestaden do fürwar, - und wann die jar
ven^inen sind, ^ knmment sie auch über
trr^ V-vind». Murner. Virg , S, i' !>. - «So die
ankla^ nit geschehen mag noch verschinener
Kit . . .» Id., Instit., 99 b. Etc. — «Ich ban
verBchyner zit . . . ein kurtz anxeignnp thc)n
. . .» Adelphus, Heil. Rock. A. 2 ». - «In
kurtz tersct^iten tagen . > Id.. Türk.. A. 2 «.
Etc. — «IJff den ostennittwoch jüngst «Mr>
schinen . . .» Butzer. Weis*., i, 1 b. — cE»
würl ein kleine zeit vrr.<> hauen, das der
Sünder nimmer sein wirt». Nächtig.« Psalter,
Veracbinnnj^. das VorGberfreben eines Zeitp
raums. - «Vnr rersrhinuhge der zwcyer tage
. . » «Vor ver/nhinuttye de» vierteil jores . . .»
16 Jb. Alte Ordn.. B. 18. 2H.
Verschlagen S. Vn-^lahev.
Verschlautem. verschleudern. - Das Kir-
chengut *verstMauitnu . nnnüta vertbnn».
Brunf.. Zehnden. d. 3
Verschleissen. 1 Verbrauchen. Sehmeller.
2, 63ft. — «l'ie i)l>ilosiiphi — die ir leben in
fünreffiichen tagenden guter werck cerscÄiM-
wn haben». Adelphns. Miodls, A, 9 b. — «Die
Predi^'ennnnch, bei den ich |.:iir nach mein
halb alter versdUjfsen bab». Buuer. Verantw.,
e, 2 •.
2. Sich abnützen, zerrcissen. — «Die Xatur
sucht nuwe und hübsche Ding . . ., aber die
Onad . . . tragt gern alte verKhüstene Kidder».
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•
— 400 -
Geiler, Arb. harn., 148 ». — «Kein li«iligkeit
niat,'^ je sein in lin^'on. so durch den braoch
uader henden ver^fUeittan». Bat z er, Neaer.,
G. 4 b.
Verschlinden. S Veralinden.
Verschlnchen. einen Schlauch füllen, saufen
wie ein Schlaueh. — I>ie Maß-d «seit mir war,
sie trunrk in nit (den Wein). — wiewol sie
in vers<hiuchi domii». Muruer, Nb , 67.
Vers«ühl linder, Yersohlinger ; VerschlQn-
dung« Verschlingang. — Die Pharisäer, «oer-
tcMünder der wittwen Heuser». Batzer, Tregor.
C. 1 « — <Fer«cAiündtfN^ garnfthe dmgantseii
ertrichs». Id., Weiss., g, 3 «,
Yermhlfiadig. adj von wrfdUi'iHini. — «Du
Mcr ist vtrschlündig . wann also ist es in dem
Mer das die grossere Visoh die kleinen ver- 1
leUinden» Qeiler, Schiff der Pen.. 8 b. |
Verschmacht. S. Versmahede.
Verächmahen. schmähen, kränken; es ver-\
tchmahl mich, es düiikt mir schmählich. — j
«Soll es mich verschmähen nit, — das mich '
der öde schentlich man — hat znm schclmen i
heissen stan ?» Jlurner, Schelm, d. d i>.
Verachmirtseii, verschmerzen. — «Wuin
«s mieh allein antrofliMi helle, weite feil es
wol leichtlich versvhmiiist haben». Zell, B, 4 a.
sich Vers chnappen, »irh eine Blosse geben.
- «Der Herr macht in geannt, da gedachten
sie er het sich verschnappet und venftndet>.
Geiler, £v. mit Ussl., I4fi
sieh VOTBcbnellen, dasselbe wie sieh ver-
schnappen — «... So vermeinten sie er
müsst sich verschneUen nnd in die Gabel fallen». |
Geiler, Post , 2, 74 Etc.
VersciiranLken. durch Schranken absperren.
— Der Rath Hess «die Gassen ven^trandten:
Brant. l'I , Wüh., 26«.
Verschi'uteu, beschneiden, tonsuricren. —
Die welehe geistlich werden wollen sollte man
strenger examinieren, und «nit also verschroten,
das sie . , . weder /,u pfafifen noch zu leyen
mor gut weren». Zell. D. 3 ».
Verschuldigung, Verlast in Fol^e von
Schuld. Verwirkung. — «Waruiiib anders,
ncmen wir war der speisen, wann elien da-
rnmb, das wir wenen es sei verdienst oder
itenehuldiaung des himelreielis darin?» Zell,
k. 1 ^
Vei^eüupfen, verschliessen i verschoppen,
▼erstepfen. Benecke, 8. % 189. — Die Franen«
klöster sind den Vi rwandtcn der Nonnen «an
vil orten vergvhui>{i t . aber den müuchen EU
visitieren vorbehalten» Wurm, Trost, ^6 ».
sich Ver!*t'hw»;i«en, seinen Namen nicht
nennen. — «l'aulu.s thut uil cerschweigen sich».
Brant, Layciisp . C, 6 a.
Vvrschwertxen. seliwftrten. — Der Aerolith
von Ensisheim «dri eok bat der wehiwrUset
gar wie crt/.<;estalt and erdes var». Brant,
Dunncrsl. D. Ged., 24. . i
Veraehwlnen. sehwaoh, elend werden, ver* |
Bchwindf'ti. S anch a> s, hwinen. — «Im ver- i
»chwiiti ^iUiiA Akiii A»*UchtAtasseiaamHertzfln» i
Geiler, Selenp, 13 b. _ «.Sult dan ein mensch
nit ncnieii ab uliirch das Fasten) — so ofFt ;
ein hhe cerscUwitU darab ?» Murner, Luth. ,
Narr. 2)8. I
T«neli«ii. SelierR, 1779. 1- Yerhfiten. —
«Daz entsa^srnt sich die rihtur nud du/, \'olcke
(von Strasburg), und woitent versehen schaden
iir übe ud gfter*. 1888. Kdn., BeU.. 1086.
— «Das soltent sü ver^rh^n, da> CS nüt aber
g-eschehe, oder sä müstent iarumb verderben».
Kön., 288.
2. Versorgen. — «Er wolt<- mit der cardinal
Wille daz römische rieh versehen und weit
einen konig setzen». Glos., 41. Kön., 448.
3. Sich eines Dings versehen, es erwarfeeiL,
darauf zählen. — Ich «weiz wol, daz sidt
diu rersiht Unde hat ouch zwivel daran
niht, — Ich ensi bi uamen tot». Qottfr. v.
Str . 1, 114. Ete. » «Teh versehe utieh du
dise bredige jirar vil menschen werde befin-
den». Nie V. Basel, Taul. Bek., 84. — Sie
'versohent sich grosse gebe danunb afl eii*
pfohende». Kön., SO«.
4. So viel wie fürschen, bestimmen. Geiler,
Otfisfl. Spinn., N, 8 «. S. itm CkttX e. v* F«r»
messen
«Versene, oalx» Herrad, 190.
Vers»>ren. Scherz. 1773, 1. Verwunden. —
Wer einen andern verwundet, den soll man
•twingen mit sime Hbe «ad mit sime gUm
. . . untze das er gebessert dem venentM»,
1314. Kön., Beil.. m
8. Sebidigan. — Der Meier von Hngeege-
rüte schwört «den walt iin ) drz capitels
rehte niemer me zt veraerenär». 1279. Hist.
de S. Thom., 8^. — Während die Augustiner
den Grünen-Wörth inne hatten, hatten sie
dessen Giiicr »verseret un.l versetztet». Nie
V. Lauf. Gottesfr.. H7.
Veraetaen. Feobteraasdraok, parieren. —
Hinterrücks verlSumden. «das sol jete sin ein
meisterstück, - d.j^ man nit licht versr(:' n
kan». Brant, Nsch . ^1. — Der Weise trachte
dase er «all anlentf mit der band — v^rset»
und bald hab abgewandt». Ibid.. Uö.
Versij^eu, acL, versiegen machen. — «Kuu-
nent die Hexen die Kfi versigen und inm die
Milcli nemmen?» Geiler. Emeis. 54».
Versitzen. Scherz, 1776. l. Eine Frist ver-
streichen lassen. — Ein Gepfändeter •versitzt tx
die acht tage, and entlöset das pfand nit»,
so istesihm verloren. Dettweiler, 1880. Weisth.,
5, 4H(». Etc.
2. Sitzen lassen, vergessen. — «So vil sint
in der narren orden, — das ieli aeUer wer
versessen worden — und hett des sohiffes mioh
versnmbt». Brunt. Nsch., 78.
8. Zinse nicht zur gehörigen Zeit entriehten.
— Wer den Zins -rersieeet, der bessert . . .»
Sifrol.", heim, I32U. Wei.sth., 1. 865. - «Wer
sine Zinse versittet zft den rehten zilen . .»
Ruffach, 1349. Ibid., 5, 383. Etc. - « F«rses-
sene zinse», rückständige. Kön., 7U1, und fast
in allen I'in^'hofr(>deln.
Versiahen, V^erscblagen. Scherz, 1788.
1. Versperren. Tm Strasebarger «eer>
slugent und heslnssent den Ryn mit pfelen und
einrc katum». Kdu, 4äl. — «Die iUc wart
oi ewendig Erstheim vertagen». Ibid., ^94. —
Während der Weinlese »verschlagt man die
Stiegel . . .; wer darüber steigt, der soll die
well iftldenimb legen». EieUioffen, 16 Jb.
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— 401 —
Weisih., 1, 686. (Die Pfade zwischen den
iteben werden dorch Reisigrwellen abgesperrt.)
- In dPT Kirche zu S. Auri lia hat man cdie
krofft (der Ueiligea) verschiagen». Batzer,
»euer.. P. 1 b.
2. Einschliessen, umzännen. — Ein Haber
von Üsthaasen «mag hol/, hanwen . . . also
vil er bedarf für sine hubige loriiter zb ver-
$eUa§en», 16 Jb. Weiitb., 1, 710. — Jeder
Hnber tob lAttor ünam Holl h»ltm «Min hof-
<;ät 7Ä vermAdiett und vanUAm», 15 Jh. Ibid.,
b, d6Q.
8. SeliHeeMn, verbieten. — «Wer m dM . . .
TOtt bebeatlicbem gewalte singen ^der Hesse)
«erjagen wftrde . . .» Gatl. Ordn.. 201. —
Wer durch seine Schuld clässt die kilchen
mit geistlichem s'oricht verscMahen werden»,
bessert 3 ff. Hunmgcn, 15 Jh. Burckb., 76.
— Strassbnrg wurde in Interdikt gethan «wd
die kilohen ver»lagen». J. Me^er, 1471.
4. Tn Besehlag nehmen, sieh aneignen. —
Ein Bürgt I «hat vor siine liuse 4 schuhe
berasz die almeade verslagen*. 1427. Almendb.
— Verboten «das nieman die almende ver-
slahc*. 15 Jh. Alto Ordn.j B. 2S. ~~ Auf dem
Jlarki äull niemand «kein stette verslagen*,
bevor das Ave geläutet ist I4tf0. Ibid., B. 3.
— «Die Kammern und Stuben (zu Bctlilphi m >
worent alsamen verschlagen mit riehen Luten>.
Geiler, Post., 1, 9 b.
ö. Verheimlichen, durch Kunst verstecken,
verschwinden maeben. — «Wer es, daz . . .
ein keiner die hofgüter versUui oder ilie zins
doruff verswig . . .» £asobiDgen, 14iiJ. Weiäih ,
4, 411. — Jeder Hnber soll anzeigen «wo er
hes hofcfftt iitzit wüste, daz rersdüagetu vrr-
koufft oder m^i abgetragen wurde lieni liot-
herren». Rmlingen, 1490. Ibid.. 4, 32. Etc.
.'Anderswo heisst es «ein versteigen gftt», oder
«ein vurüiulcn ^bt>. Küäheini, 14 Jh. Hanauer,
Oonstit., 255; Sennheim, 1354. Weisth., 4, 117.)
— Die Gaukler «die kunnen wnMagSH und
mit irer Kunst machen das du wenest ein
Dinp: sei, das nit ist; er kau Hi Ii oerschlagen,
da wenst er bab Gelt in einer Hand, so hat
er in Iceiner nSt; du wenst er geb im ein
Pfennig-- in das Maul, sd ist es ein Rosstreck».
Geiler, Eraeis, 3i)öj irritr Schaf, 1). 5 i». —
Der ist ein Narr, der bekennen ninss «das er
verschlagen hat sein pfund». Brant, Nsch , H)2.
— Die Alchimisten «guukleu und verschlagen
grob». Ibid.. 98. — leb bin ein Gankeimann,
«denn ich den narren in disen tagen — mit
gauklen manches hab verschlagen*. Murner.
Nb., 6. — «Ich müsste . . . mich verschlahen \
and «er&erj^»». Bingin.. Cäsar, I2ö b. — «Über-
flnsK in speisen, subtil verschlagen ander dem
schein der messii^keit». Zell, h, 2 ^\
0. Zusoblagen, vermachen, verstopfen. —
• VtrtdUedM du deine Gcdenek nit mit guten |
r>in«:en, so sint sie versMuhen mit unnützen I
Dingen. . . . das must du vemdüagen entv\'eder '
mit Mist und Unflat, oder mit Gold und Bcr- j
Jin; das Hertz mii5S narsf Mfl/hitn jeinit. Geiler, i
Selenp.. 188 8.
Vei*8lihten, sehlichten. Scherz, 1775. Vcrgl.
£^»hte». — «. . . das sie . . . gütlich . . ■ i
▼errihtet nnd «ercItAM eint aller der misse- '
iielle und anesprache die sie gegen einander
be»«nt>. 1319. 8em.-Areh.
Verslinden, Verschlinden, ver»: Illingen.
Scherz, 1775. — Der Teufel thut «als wotte
er dich verslinden». Nie. v Base!, ms. — «Do
nani daz ober für unser fiir und rertilant es».
Ibid., 6'db. - Dasb die Holle «in deuite gahes
fürslinde». Eis Pred.. I, 71. - «Dathan nnd
Abyroo« die von dem ertriohe verslunden
wnrdent». K9n , 864. — Er ward «von der
dämmen rer stunden und verbrant». Marl., 27,
— «So dir ist, er (der Teufel) well dich also
lebendig MrwMMn». Geiler, Bilg., 38 b. —
«. . . Da thet sich die ßrd auf, und wurden
verxchlunden mit Iren Weibern und Kinden>.
Id.. Siind lies M, 17 i-. Etc. - Ein Wirbel,
«d( r i hiff und »ohiiflöt würd verslinden».
Brant, Nsch . 106. — Der Vulkan «warffs
alls tieff uff von dem grund, — darnach ers
widemmb versehlutui». Mamer, Virg., J. 6 K
— «. , . wir wSlIen jn vermihlir^den ...» Nach-
tig., PsaltiT, 9i. -- •. . . das nit der erdboden
sie einst verschlünde . . .» HeUio, Zehnden, A,
iT b. _ «Der geistlieh stand, der alle weit mit
seinem fjeitz vfrschlunden' . Zell, n, 4 l^. —
«Als üie dann die gantze weit gar nah ver-
sdüunden haben». Bntser. Weiss, e, tb.
^'crslit;^f»n. zerreissen. S. auch Zernlitzen
*VAn vü armes röckclin — Bcschaben unde
verslieen». Gottfr. v. Str., 1, 57. Etc.
Versroahede. Versmehede, Verschmarht.
fem , Geringschätzung, Verachtuncr, Scherz,
177Ö. — Er war «in trrosscr rernmehle aller
siner ghtcn frUude». Nie v. Basel, Taul. Bek.,
24. Ete. — «Fersmdh^« inner magin nnd
armer lüte». Bihteb., 32. — * FerscAmdcA/ der
die ungleich sindi. Guld. Spil, ßö. — «Die
grosse versmehede . . . muste er alsns von
dem wibe liden». Nie. v. Basel. 110. ~ «F«r-
schmeeht und alles ungemach» das Christus
gelitten Gebete, 16 Jh. — «... in aller ver-
schmacht und armut leben». Wurm. Trost. 3 ».
Verspalen, die Spalten zwischen den Dau»
ben eines Fassos mit Spänen verstopfen. —
Die Küfer sollen «die fässer venpedm», 1494.
Alte Ordn., B. 18. — «Gefbngener Wein den
machet man im Obi rlaml ; die Fass hand
dicke Tagen und dicke Böden, die verspalet
man und lat kein Luftlöchlin am Fmb; so
ingicret der Wein und w Ürt fast gat nnd sflss».
Geiler. Selenp., M »>.
Spaly lat» pnlus, mittelalt. spalos. speien,
Pfahl.
Verspalen, eig. mit Pfählen einschliessen,
einpfählen. Die Geilcrsche Stt lle beweist dass
im Elsass, wenigstens im Oberelsass^ das
Wort überhaupt gebraneht ward Iflr dicht
versehllesscn
V«rapaawen. S. Verspuwen.
Versprechen. Scherz, 1777. 1. Abweisen,
zurückweisen — «Ir »ult daz alle wissen wol,
— Swa yo ich versprechen sol — Mines herren
laster und mich, — Entrinwen, daz versprüh
ich, — Boidiu. n& und alle stunt». fJottfr v.
Str.. 1.212. — Elisabeth von Thüringen 'ver-
sprach den k. iser durch got, wände sü kusche
wolte bUben>. Glos., 14b. — «Die banläte
sollen Kyesen vier banwarten . . . Der raeigwr
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mag der vier . . . ieglichen terspreihen uiiU
an den dritten». Volgelsheim, 14 Jh. Wciath..
4, 157. — Jeder der Förster von S. Piilt soll
dem Keller geben «^u b»ne. ist das ürc g&t,
hoM sü der keller Bfit vempndum*. 15 Jh.
Ibid , »8».
Yertheidifen ScIiers. I77R. - Der Ma-
gistrat von Strassb. hat da<i Kapitel von S.
Tbomae «in ungern schirm und tfrititreehnisj!
genommen. aUo das wir sy und daN jre sampt
lind yecliohon besunder getruwclich schirmen
und tersprcchen . . . wellent», 14fi2. Bist, de
5. Thom., 453. - «Do der Herr sich ver-
»ttrochen und verantwortet hat . . .> Qeiler,
rost., 2, 54 — «Häsin «inen geschedigt mit
dem Mund . . ., so soltQ auch mit dem Mund
geong thoQ . . , Oot für in bitten and in
veri j ^ n ehen gegen andern Menschen». Id.,
Emeis. J*7b. — «Ir künden pinnnder die Eer
abschneiden und künden es uiirh versprechen:
ja es ist doch war was icli s;itr>. Id., £v. mit
üssl., 25 Narr.. löO b; Aib. hnm.. 42 o. -
»Wie wiUu dich versprerhen lan, — das du
das übel hast gestift?» 3! um er. Mb, 186. -
«Domit wil Ichs venprochen han, — wie si
mich ob hant klagen an». Id.. Geochm., J,
9b — «Nun III US/, ich w eiter mich v fr sprechen
— and mich der falschen anklag rechen». Id.,
Müle, F, 4 a. — leh btn nicht gesonnen «ein-
chprlei miszbriich zu versprechen*. Ii., Luth.
^'a^r, 3. Etc. ~ «Aliu man hat hie mit grosser
idag — Die schult gcleit do gaals nff mich,
— Des ich mich hie auch gantz rersprich».
J. .^luruer, b, 1 — »Wolan, ich niu**z mich
leiden, ich han nit allenthalben hin lauffen
und mich vermruhen; Zeil. P, 2 » ; a, 2 a.
8. Verläamden — Erschreckt nicht dass
eiiiiije «iicli verspotten und tfrsprfchen* . Adel-
phu5, Mörin, 58 — Es sind solche die «al-
weg iras christlich fSrgenommen, «ersprscften
nnd tadeln« Appell., a, '6^.
Versyreiteu, ausbreiten. Kerstreoen. —
•^Schreib sie nnr tnff die bletter nit, — Das
sie nit von dem wind damit - - r.erstrewct
w erden und verspreii». Murner. Virg , R, 2 b.
N'i'i-sprigelii, versperren, vergittern. — «I>as
fenster. da man XQ Hern Heincen Stegen uf-
gat, das 8ol iemerme offen bleiben, doch der
in dem huse ist gesessen, der s(d.'> i frupvKjcIn
vesteciiche, das nieman dardurch gestigen
mnge in Hern Heinsen hof». 1289. ürk . 8. 6.
Verspnlgen. 1. AbschafTon, ausser Oebranch
bringen} von tpülgen; s. dies Wort. — «An
den Peicotagen die gants venpSljfet seind, da
man nit gewont hat zu feiern nnd Mess zu
hören, da sprich ich dab die Kanfleut nit
schuldig seind an den Tagen abzeston von
irem Gcwerb , . Was der rerspiilfjt'lfu Feier
tag seiud, da »ul mau liaUcu diu üewuuheit
des Lands: wenn sie aber wider emüwert
werden, da sol man sie widernmb halten».
Geiler, Brös.. I, 91 ■. 91 b. ^ Das Wort
Gottes «bijs/. L'ewonheiien . . . eins mal gänt/-
lich abthut und verspüigei • . Supplic, A, 2 «.
— Der Name Messe twetehen wir wollen . . .
verspulget sein». Butzer, »wer.. E, 4 ^
2. Das Abgeschaffte wird gemeinlich nicht
mehr geachtet, daher venputgm überhaupt
Synonym von verachten, verwerfen. — fWena
man uns verfolget, verspulgeU hasset , . .»
Capito. Treger, C. 2 ". — Man war gewobat
«rechtschaffen plaffeneen zn verKpQlgm». Ap-
pell , a. 2 b.
VerapiilsBn|!;,Verachtang,6eringsohät2ung,
Lanire zeit war «gebmst an geltitm litni,
villicht &\\tr\\\c\f>i rempulgung und verftehtnAn
halben». Ringm., Cäsar, 3 ^.
VenpfltMii, verspeien. — Die Jnden Chris-
tum trtrsfiSiiUtUni Und wrsp wt ssteitl*. Claiu.
V. Bluv.
Verspnwen, Verspauweii, Verspenwen,
verspeien, verschmähen. ~ «Wie man in
versjiutcen nnd Irrönen solle mit einer dfimineift
krönen» Niv v. 8tr , 292. — «Fürsmohet er
4 Gott) es denne als obe er in (den Menschen)
wolte «erspAwen ...» Tanler, i96 (Bl)* —
«Jesus ist verspeuwet». Geiler, Arb. hum., 51 b.
— «Welchem Menschen also schwer ist ireist-
iiehe SpeisB zu vtritpauwem . . . der selb hat
da<; nchtend Zeichen der waten Geisfelioheit>.
Id.. äelenp.. 154 ",
Verstanden, verständig — cFsrfliaiidieM'
lüten ist predigen gut». Brant. Nsch , 79. —
*Ver$tanden lüten wirt geprediget». Mumer,.
Schelm , d. i-i ». — «Secht. disz ist ein weisz
veiiUmden grosc volck». Wurm, Bai., h, 4 K
— *. . . es möehtens die verstandenen wol
mcrckcn». Zell, V, 2 «.
Veratechen. l. Vertauschen. — «Zu dem
fünften, so vertauscht der Kaufmann, er per-
fticbt, gibt War um War». Geiler. Schiff der
Pen, 58 — «So lang wir leben, also lang
weret unser Marekt. darauf man ma^ . . .
kramen das ewig Leben, und vertauschen.
verstechen Sünde umb Ablass». Ibid., 59
2. Das letzte Schiessen unter den besten-
Schützen, wo einer den andern ausstecheir
soll. — Ein Schflt« «Enm minst an ventethew
kunt. T'.rrint. \>rfi,, 7^.
\ ersteiupu, Vei-steinigen. Scherz, 1780,
I. Steinigen — «Ein wip die hatte ir 6 gt-
brochen, und die pharisey die mctndent man
soltc sü versteinen* 2<ic. v. Basel, Taul. Bek.,.
3B. — Jona «dat den pronheten Zachariam
. . . terateinen». Kon., 274. — Paulus sagt:
«ich bin zweimal fürateinet». Eis Pred., 2..
II. '). — Stephanus »wart Kr.tteintt» Conr. v.
Dankr., v. 389. — Sauius hütete «die kleider
der die soltent vertieinm 8. Stelfhn*. Pred.
Ingolts. — Stephanus. als er rergteinet
was. . * Geiler. Selenp, 75". — «Zacharias
den fiwer Kflnig Joas . . . hat lossen ««reist-
nigen» Id . Post.. 2, 48 » Etc — Achor, «man
on bännung in verateint». Braut. Nsch.. 23. —
«Bin arm man holtz am ürtag las, — nnd
was rrrütt'int allein umb das». Ibid., 91. —
«Üu sind die Kwen ire»chi sehen man. ^ die
bnben weiten frouw Susan, zu todt ver-
steinet alle beid». Murner, Geocbm.. G, 4 «.
— Bei den Jnden worden die Ehbreeher
'vnstemiget» Zell, e, Hb. — «Ein ochsen der
ein menschen tödtet, gepott gott zu versteh
nigen*. Bntser, Neuer,, F. 3 i>. — « . . Daa
volck sol jn «srstetnm». Warm, Trost, 48 K
Etc
8. Zu Stein werden, verstodct werden.
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~ 406 —
Scherz. 466. — «Von was machen zweyer
leye lüte vertteinet werdent in irme gil>etie».
Tiiuler. ßO (11), — «Cosdroe was fürsteinet,
das er e wolle sterben denne cristen werden»
Kön., '592.
sich Verstelen, sich heimlich entziehen. —
«Er sol sich verttelen allen sinen sinnen und
Binnelichcn kreften» Tauler. 304 (62)
Verstopft, verstoekt. - «Zu dem gemeiueu
Volek und deiieD die nit demütig seind noeh
glöubi|;r< sonder hart nnd verstopft, red ich in
Glichnissen»! ttkgt Christus. Oeiier, Post., 1,
82 b. — €, . . Der bös Geist, der do geschetKt
w ilrt als ein verstopfter in den Sünden». Ibid ,
3, 19 b. — cEr ist so veratopft nnd versupft
in Bösem und Liebe diser Welt, das er es nit
in Gutem uffnem. Es spricht Hugo de S. Vic-
tore, es ist ein Narrheit ein Veratopften strafen
wollen .
das Kol verstanden werden in
bräderlioher Straf; ein Predicant sol offcnlich
Btrafea die Verstopften, wan «ein Se^veigen
brecht andern Measehea Ergtniu». id , Narr «
66 b
Ventrieken, verbinden, v^erpfliehten. Sehers,
17HI. — «Matthis zwüschent dem bach», Bür-
ger von Kaisersberg, und seine Frau bekennen
«das wir ons verbmiden und verstricket haut»
einen gewissen Zins zu liefern, 13R0. llcff B,
181. — «Sich mit gelobdcii verstricken». Baiier,
Verantw.. c, 2 a.
Vermocht, erprobt. Sehers» 1781. — «£§
fragt eyner eynen meister ob er eeyn toebter
solt geben oyiiem armen weisen vtrsüchten
man, oder eynem reyohen unversuchten». Guld.
8pU, 17.
«Versnchung». Geschmacksinn. Fries, 25 ».
Versopft, vertieft, versunken, absorptus. in
Schlaf, in Sünde, in (iott — «Es ist kein
Figur gleicher dorn Tod dann ein Men.scli. der
versupft ist iii seini Der Schlaf eins
Menschen sol mer sein ein Rn, und besonders
eins müden Menschen, denn also ein Veraup-
fung; Oefler, Br5s., 1, 38 «. — «Es besehlcht
geineinlich das ein .Mensch also versupft wirt
in seiner Torheit, das er meinet er tag recht
so er TasC vnreebt tut». Id., Selenp., 76 e. —
«Welche Menschen also gar verrucht seind
nnd gantz. versupft und iugewickict in den
Sünden . . .» Id„ Bilg . 171 b. _ «Die unku-
schen >fe!ise]ien . . . deren Herl/, wijrt also
cfaßsei und versupft in der Kotlaohen der
nküscheit das sie sunst nicnen noch mc
frogen . . .» Id . Post., 3. 46 •; Narr., hh bj
Arb. hum , 100 ». — «... So du in Got durch
rii>en unausspreeh liehen Anmut, Lieb und
Freud versupft würst und eins mit im würst«
nit wesenlien». Id.. Has im Pf., E, 6 b. «Sie
sint verzuckt oder versupft in Gott, also das
sie vergessen aller zitlicheu Ding». Id., Bilg.,
198 a.
Der Aubdruck reirfi* ii: Ahdeut&che hinauf:
/arÄu/u«. absorbere, vim >i</a»/, surUere, saufen.
Dasypodius: «sorbeo. ich supfe. verschlinde».
Verswenden, verschwinden machen, zer-
stören. Scherz, 1782. — «Vom rouche des
cc'lerholzes wurt vcr-aoendet daz vergiftnisse
der slangen». Tauler, 404 (70). — Würde in
der Hesse «die geatalt des brodcs eerswcmirtt
das wir jr nüt gesehen möhtent», so würd»
man nicht an die VerwandJvng glanben. Hugc^
V Ehenh.
Versweren. I. Durch eiucu Schwor geloben
eine Sadie nicht zu thun oder ihr an entsagen,
sie zu meiden. Vergl. Verloben. — «Do wir
die weit allererst verswüretU nnd verlobent
. . .» Tauler. 445 (77). - Judas hatte «wip
nit verstooren alse ein priester n6 het». Nie
▼ Basel, Tanl. Sek.. 89. Ibn beeehlets
«daz die herren ire kuren verswürent». Glos.,
126 — «Dembt von Eicbenwür het dise stat
vnd eine müe dammbe iemerme eweelleb
versicom», wegen eines Frevels IS'^O. Heiml.
Buch, {0 2. — Formosus «m&ste versweren,
das er weder an sin bistum noeh gen BosM-
niemer mc kerne». Kön.. 544.
2. Schwören. Hachen, ~ Die .Uiden wissen
«da.s wir got alse gar übele mit verswerende
handelnde sint«. Nie. v. Basel. Taol. Bek.« 47.
— Ein Zorniger ««ersweff und rerflftekdt di*
geli<ler Christi». Hugo v Tliiiili.
Vertttdingen. S. Vertitedtngen
Vertagen, einen Tag ansetaen 8. Ttiffen.
— «Vergilins bult ein schöne raagt, — die
hat im uff ein nacia vertagt^. Murner, Genehm.,
E, BS.
Vertarrassen S Verdarraiien
Vertedingen. durch einen Vertrag ver-
pflichten. Scherz, 17AH. — «Das sü . . . durch
ein Übertrag ansammen nf ire Stabe vertt^Umget
wcrent bt einander zft sinde». 1446. Ooldsehm.»
Zunft, 15
Verteisamt, versäuert S. 2'eittm. — Dans
•sieb nit darander vermiiseliet ein verteitami«,
snurc. falsche Heining». Geiler, Klappenn.«
A, 4 a.
Vertelb«n, Tergrabaa. - Der Ort «do got-
wnz ircmartelt worden omd das crüze twr-
tolben». Kün., 868.
Verthedingen, Vertädingen. 1. Gerichtlich
verhandeln ; dann : durch Schiedsrichter güt^
lieh beilegen. — «Wer der nicht ein Narr der-
ein böse Saoh hette. die man verthediugen
wolt, und ein früntUchen Tag satzte, nnd er
den nicht annenen wolt. und wolt warten
des Rechten, das im villcicht zu schwer
würde? . . .» Geiler. Sünden des M.. 14 a.
2. Vertheidigen. — «Das die eer gottes rer>-
tädingt . . , werde, haben wir uns zu schreiben
. . . fürgenommen». Hutzer. Treger. A, 4 ».
— «Ich weiss nit wie solichs . . . vertädingt
und erhalten mag werden». Brnnlels, Zehnden,,
b. I — «... So ferr wir ans nit wissen
mit der fanst an cerMdifeii». Capito, Treger,
D, 4».
8. Sühnen. — Dnreb Christus •alle unser
schuld abtragen und vertädiget würd*. Zell,
h, 2 «. — «Er sol eiiiü andern schold helffen
vertädigen*. Ziegler, Buchlin, G, 1 ».
4. Durch Sühne erwerben. - «Das Evan-
gelium . . . das Christus Jhctsus uns verte-
dinget hatt vor gott». Zell, g, 2 «.
Vertbun. verschwenden. S. Thun. — «Dar-
um so Ingt bi ziten dar — ee sie das got
ri'rdicffoi i^ar». Horner. Xb.. 117. Dass der
Papst das Geld *verdieg onnütziich». Id.,.
Adel, J, 8 b. Etc.
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— 4M -
Verthunlith, verachwenderisch. ~ «Wiltu
ie vertunlieh sin, — äff einmal schätten als
in Rin . . .» Murner, Nb., 201. — <Y«rtuuliek
geuch». Id.. Genehm., e, l «.
sich "N'tM'tiefcii, in rinr Tiefo: gerathen, in
«chwere Verlegenheit kommen. — «Wer je-
•denoM den wein anssriefll. — denelb «ieli
oflft und dick verdüfft, — und findt gerad
solchen man — der im den wein oach
rieffeo Ican». Hnrner, Schelm., k, 4 — «Ich
förcht, sie wetden sieh cerrft^en*. Id., LaUi.
Karr, 101.
Vertragen. 1. Ertragen, dulden, hingehn
lassen. Beate noch so. — «. . . Ah» dant onch
die, den ir bosheit — gott lang nffbessemng
vertreit». Brant. Nsch., 97. — «Gott niatrs die
lang vertragen nicht». Ibid., 8&. — «Si künnent
«0 vil fippuceit — das es gott iit im himmel
leid. — dfts er es als so lang- verdreit». Mur-
ner, Genehm., t. 3 — «Mein harte red solt
mir vertragen». Id., Virg., o, 3 h.
2. Vciiäumdcn. — «Es kumpt et\v»n das
da einen aUo vertreibt vor denen die in vur
für frnmm und erber band gehalten, das er
bass möcht leiden das du im xxx Guldin uss
dem Seckel bettest erestolen, denn das er gegen
■erbern Liiten alsu vrrtrdgen ist» (rciler. Kineis,
88 b. — «£iu klapperer bald vil lüt vertreit».
Brant, Nselt., 96. — Ktn sehleeliter Menseh
kann seinen Nachbarn «vertragen £re£rcn dem
«mptmau und gegen dem herren». Pauli,
3. ELwr Sache vertragen sein, ihr ftberhoben
«ein. — Hätte die Frau «einen frummen eman
.gnummen, — des iamcrs wer sie erar vertra-
aen, — und dörft nit ull v, ii von ir klagen».
Mnrner. Nlt , 2:-?0. — Wollt ihr aufhören
Schelmen zu sein, «so sind ir das von mir
vertragen, — und dörifen nit mer von mir
clagen». Id., Schelm . k. 7 i>. — «Offt die gen-
ehin selber sagen: — ach gott. wer iclt des
gouchs vertragen: Id , Geuchni . c. 3 Etc.
Vertrechen. verdecken, auslöschen, ver>
l>ergen, verseharren. — «Sie thnn tiie sie
mögen es vertrechen wie die Katz iren Kaf».
<}eiler. Brös., 2, 60 b. _ «. , . du aber
<lein Sünd vertrctfien und vci bergen will . . .»
Id , Sünd des ^I., H o. - «Lug und vertrich
■das Feuer .... vertrich es mit der Kscheii
der Demut». Id.. Brös., 1. 22 b. _ «Es ist nit
genug da« das Kölin der Liebe verdrochen ist
nnd die Eseh kalt ist». Id , B Marian, 16«;
Emeis. 13 ^ Kto. -- Rh<nliser Schiffe trafen
türkische, «Nu als sie zu jn gfaren seind . . .,
Hond sie jn keeklieh zugesprochen, - Do
warends all so trar rerdrodien — Das keiner
^ntwurt geben wolt» Adelphus, Türk.. F.
8 1>.
Vortriben I. Verkaufen, bes. en detail. —
«Diii konffen, und wolfeil vertriben». ßrant.
!»»sch., 60. — Jeder Kaufmann «mit talseh
■vertriben bgcrt» Ibid., 98. — Der KauÄnann
ertaubt sich Fälschungen, «das er nun sin
\\ av rcrtnfi». .Murner. Nb., 2**'^. - «Dn'^
krenxlitt, «chiuir und £aciliet • die uerrin tür
verMben hat». Ibid.. H8. «Die trueker das
mit gewin vertreibett* (dentaehe Bttebers Id.,
Luth. Xarr, 45.
]!. Fig., unterbringen- — Bin Pfaffe sagt:
«min kind kann ich mir gwinnlicb machen.
— min üben kind also vertriben, — das sie bi
der kirehen hüben*. Mnrner, Nb., 97. (Dem
Sohn flberlls^ er aelne Pfründe, eine Tochter
gibt er dem Bisoho^ eine andre tknt er iitn
Kloster.)
8. Sieb vertriben, flg., sieh ansgeben. — Es
kann einer kaum «vier latinisdher wort, —
die würft er uss an allem ort, — das er bi
sinen eren blibt, — für einen gelerten eieih
vertribt». Murner, Nb , 182.
Zuweilen auch: die Zeit vertreiben, aus
dem Land vertreiben, die Luit trertreiben.
etc.
Vertroebenlieh, im Verborgenen, heimlich.
--«... I)us ein Mensch alle seine Werrk . .
schicke in Gott wircklich oder oertrochenUch
und beimlieh». Geiler. Eraels, 70 •. — «Es ist
ein Unterschied zwischen der innerlichen und
vertroehenlichen Kunst, die da heisst habitualis,
nnd der wircklichen Konst, lÜe da heisst
artnalis». Id., Brös.. 2, 26 b, — «... Und du
die Ding gloubest offenlich oder verborgenlich
nnd vertrochenlich; Id., Post., 3, W a; Ev.
mit UssL, löö b.
Vertrttwen, im besondern Sinn von meinen.
— Ich «hett auch nimmerme vertrüxctt. daa
ich damit weder den Luther noch iemans . . .
möebt beleidigt haben», nnrner, Lnth. Karr,
Vorrede. 2. — «Das du nit aher Irüwest /Är
— die lenden basz zu gürten mir». Ibid., 87.
Yeraabilligen, fSr nnbillig halten. — «Wer
wolt (den Zehndeii' rtnmbiUichen, so ferr man
kein notweudigkeit daruü^ machte?» Bruufels,
Zehnden, a, 3 s; d, 1 b.
Vüi'Ungflten. verrollen. Scherz, 1788. —
Man suU keine VVaare «vun bant lossen, e»
si danne vor ve/mn^et*. 1401. Tneberswtft,
22 K £to.
Vernnwfraev. zornig behuideln. ^ Die
Wahrheit wird *verunwirHi and vergewal»
üget*. Supplic. A. 4t
VerOaiem, naeh anssen kehren. — Die tes-
sern Werke «vermanigvaltigcnt und eeriMie»
rent* den Menschen. Tanler, 4-iO (74).
Verwilfiren. S Vetwfen.
Verwjilen. verspielen. Scher/, !789. — «So
gctar er wul ein pfunt verwaien*. Cour. v.
Dankr.. v. 449.
Verwandeln. Sehers. 1788. 1. Ändern. —
«'eb habe willen . . . min leben et verwat'
delnde und umb zfl kerendc» Nie. v Basel,
187. — «Alse dicke ein hovesesse verKondeit
Wirt, eise diehe sol men dem boveherren
erschatz ^reben» 13^18. Gotteshaus zum Wolf.
«Wenue die haut, die das gftt treit . . .
verwandelt wirt>, gibt man Erschatz. Nieder-
burnhaupt, \'6Hi. Weisth , 4. 71 — Wenn
die Huber zu Ding sitzen, soll keiner «sine
stat nrwandeln one urlop». Ingmarsheim, 14
Jh. Ibid., I, 748. — «Wenne ein ebbet ver-
wandelt Wirt. 80 sint alieambaht Hdig worden
rlic voll iriio riirent». Maursmiinster, 14 Jh.
Uauauer, (^astit., >*0. — Den Coosuln «lieas
man den gewalt nit lang, stinder verwanddt
sie von iar zu iar». Ringiii . Ciisar,
2. Vertauschen. — «Diu kieider ir beider
— Waren verwandelt ander in». Oottflr. t.
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- 406 ->
^tr., 1, Vl\ — «Die haber soUent kein hof-
gbt ««rwaitdelii dooK verkoiiffen». Ob«rspech-
bach n'>( Weisth., 4, 4t-. Et r
Verwänen. 1. Qlanbeu luaclieu. überreden.
T— Er «vCTfoiml» die liit wie er aber vff dem
seil "wolt ^-^on». Sftirncr. ülensp., 60. — «Du
schreibüi. das ^vi^ »io mit unserm f^eschwetz
verfUrt nnd verxcent haben>. Capito, Treger,
L. 9 ^. — Die Oeistlichen «können alle men-
schen wol verw&nen nff die armnt». Branf.,
Zehndon, o, 4 Wurm satrt, als »t seine
Schwester ins £ioster geüiau, «hab ioh mich
derselben seit vit beeiers versCendeii, sviider
vermeint und dazu wns&ni worden, da ich
sie dahin braohi, wer »lies aszgericht« sie
heU Christum sehen gefunden» Wurm, Trost,
8, 2«.
2. Sioh venjoänen, sich einbilden — «Sie
eensfiteii sich das gott mit nnsern erdicliten
wercken gemiltert werden niög». Capito, Tre-
ger, A, M ^. — «Du vtrwenttit dich, wie du
uns ein grosser dorn in äugen seyest». Ibid..
L, 3 a — «Vil vermentn sioh das sy Qff goU
verboffen» Capito, Carlst., 1 a.
Verv\ arltiSHen. aus der War, Acht, lassen ;
später verwarlo&eu. — «Wo ich nit meinem
ampt nach strafte, so were ich billieh sträfflicb
. . . das ich vil rcrirarlasete». Zell, y, 3 —
«. . . das duä geibilich regimcnt ... nit ver-
«MWtesfSf werde >. Ibid . C. 8 ».
Verwarlessiffkeit, Vorn ailosnn^' — «Tcli
"wil geschweigeu der vciachiung und ver war-
laasigkett der liberei und der kostlichen böcher»
(des Münsterstifts). Wimph., Synod., 11
Yerwasen, ▼erwünsehen. Sehers. 1790. —
Die Börde «dir rtrwaeenen hflte — Die lag
in in ir mfite». Uoufir. v. Str., 1, 244. £tc.
«Verwaxonge, anatliema». Herrad, 198
Verwatten. watend im Morast stecken
bleiben, in Verlegenheit kommen. — Den
Hoohmuth der Frau *veru>att€n machet iren
man (in Sehnldon komnu'm, das er doch
nit uszschwimnicn kan». Murner, Nb., 247. —
«Sie versetzen frucht und brief, — wenn sie
sich Jiont venoatten tief». Ibid.. 225. <- «Das
ieh ein goneli wil hie berichten . . .. das er
zu wit vericatt 's^'xch nif». Id., Geuclim., (1,2».
— «Wir band ans worlich tieff verwalten, —
do wir die wanden gemaebet hatten». Id., 4
Ketzer, H, 9 b. _ «fch förcht das ir tenoat-
ten». Id., Lied. Kloster, 669. Etc.
Verwegen Scherz, 1789. Sich eines Din^s
i>€ru'egcn: 1. es unternebmen, sich dazu ent-
Bchliessen. — «Was mir darnmb beschehen
sol, des habe ieh micli cenoepen*. Nio. v. Basel,
Bek. Taul., 19. Wer nnter Christi «baner
striten wil, der mfts sich fuencegen das er ein
Arommer ritter welle sin*. B. Merswin, ms.
— «Er vemog sieh das er die etat weite
gerwe zerstören». Kön.. 306. - Sie *vertcugent
sich den krieg zft haltende untz ende». Ibid.,
294.
2 davon ablassen, darauf verzichten. —
«Devon müst der keiser sich ir mr wegen».
Glos., 148. — «Procnis der hecken sich ver-
wäg . . .• 6rant,N8ch., It>. — «Damit das du dein
erbteil behaltest, verwegatu dich des ewigen
erbteils*. Zell, n, 4 — Ein Bischot sollte
«ee des bistumbs sieb m w ge n *, als gegen
die Wahrheit handeln. Ibid., V, 2 a. — «Maa
musz sieh vertcagen leib und guts». Brunf.,
Anstoss, B, 1
sich Verwenden, sich ab-, umwenden. —
£r «ist so trag, das im verbrennt — sia
Schienbein ee er sieh vmmmi*. Brant, Naeb.^
92.
Verwent, verwähnt, vermeintlich, dafBr ge-
lialtcn. — «Maria die Muter Goites und Joseph
sin verwenter Vetter . . .» Geiler, Post, K
80* Gte.
\'pi werken. S. Verttirlm.
\ erweättn, die Stelle von etwas vertreten,,
es ersetzen. Sebera, 1792. «Bin titiger
hammel. oder zwene die einen verwesent . . .
Ein frisching, oder zwene die einen verwesetit»^
Haslach, 1.SH6. Weisth , 1, 700. — «Wolle ein
meister us der stat. so sol er eime under de»
fiinfraannen befeien in zfi verweatn, bitz das
er harwider kümpt>. !4H7. Tucherzunft, ''y^.
Verwideraen. widmen, weihen, bestimmen,
als Dotation anweisen, fleberz. 1799. — Mann
und Frau können «einander icrividemen ires
varenden gutes». Ib2^. Urk, 2, 116. — «Ein
Mensch sol allen Tag des wanemen das er
alles das das er thut, es sei essen, trincken,
schlafen, richte in das recht End. das er Vol-
bringen mög das darzu er pflichtig, verbunden
und ver widmet ist». Geiler. Brös.. 1, 34 «. —
«ludern als er (Christus) Mensch worden ist,
und göttlich Natur und menschlich Natur
also sosammea venoiaepwt und gemehelt seind
worden in ein Person ...» Td .Tost , 8, 95 h.
Etc.
Verwigen, wagen, aufs Spiel setzen. —
Kavilente «imtw^ch sei nnd üb, — das er nur
sin war vertrib». Murner, Nb , 208.
VerAvilien, weihen. — Judas «was nüt ver-
wihet alse ein priester n& ist». Nio. v. Basel,
Taul. B.k., 3i>, — Güter «die zft den vorge-
nantcn hiiscrn (Johanuiterhauser) gehörent
und die nüt vencihet sint> (zu besondern kirch-
lioben Zwecken bestimmt), Itönnen veräussert
werden I^e. v. Lanfen. ma. — «OeistUehe
remi V irr, 1422. Hist. de 8. Thum , 426.
Verwiili^en, einwilligen. — «Böse Hert-
zigungen, die ein Menseb empfindet, aber nit
darumb darin wrwilliget . .» Geiler, Irrig
Schaf, B, 2 • ; Dreieck. Spieg.. i t, 1 >>. Etc.
Verwilligong, Einwilligung. — «Wann ist
die Vrrmlligutig Sünd oder nil?» Geiler, Irrio-
Schal, B, 2 — «üehcU und Verteilltgung» . Id.,
Trostsp., EE, 2 a. Etc.
Verwirken, Vorwerken. Sehers, 17H.S.
1. Verarbeiten, bes. von den Goldsebmieden
gebriiucht, — «Es soll kein zimberman ver-
wirken daA holtz das ein anderrehetgekouffet».
Urk., 8, 905. — «Nieman kein golt wrw M bm
sol, daz krenker sy, den hienoch ^eschriben
stot». 1368. Goldscbm. Zunft, ö. Etc. — «Sil-
berin ^^eschirre oder cleinöttcr . . , das mögent
die irollsmitle wol rencürrkru und L'f'^chirre
oder /e cleiuotiern macheu uud nii anders».
13y,H. K,\\\., Beil., ItXfO. - «Ein handtwerckert
der vil matery, tftch oder leder, an eeri e erc fa n
hat . . .> Zell, D, 2 ».
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— ios —
8. FMsen, in Gold oder Silber. — Ein Oold-
«dunied, dtr «einen berillen, der einem adam-
aste ETolirh ist» in golt verwirket», bessert 80
imi Goldtfbm Zunft, 7. — Helenu <dct
das orAzc halber zfi Jernsalem in Silber ver-
wirken*. Kön., 366. — cUrbanus V der verwirket e
.8. Peters und S. Paulus huubeter in goU und
edelgcstcine». Ibid., 61h.
Verwisaen, verweisen, vorhalten, vorwer-
fan. Scherz, 1791. — Christas «mcrwlmf nltelne
obe man nfit ist barmhertzig» T i lor, 426
(7tt). — Christo <sia tot und sin wunden also
•verw in m werdent». Ibid., 199 (99). Die
Juden 'venüissevt das 'er das hat g-ethon am
^abbath». Oeiler, Post., 2,43 «; Sünd. des M.,
M a, — « Verwissen schenck ist gar zu grob,
— man siclu den über die acliseln an, — der
bIü guttut tencisscn kan». Branl. Nsch , V2.
— «Was da dein Lebtag je hast getbon, —
-es müst dir alles sein menoMsen». Mnrner,
IiQth. Narr, 19. «Nlemant (hat mir) «er-
wisaen das ich sehel bin». Id.. Ulensp., 42. Etc.
Verwistfong. Verweis, Vorworf. — Man
▼erltnmdet ins Oehein, damit «nlt «ensMStifi^
Jcum darvon» Brant. Nsch., 10.
Verwülen, durch wülilen verbergen. — «. . ,
wie ein edel gestein im kat verwidt uukandt-
bar und ntl bald an linden ist». Warm, Trost.
m «.
Verwnnderaiss. Bewunderung. — Ist Jo-
aeph «nit in grosz Yenotuidemiu vor allen
menschen nnd in grosser eer vor gott?»
Wimph., Chrv.s., « b.
Verwarren. Scherz. 1798. 1. Verwirren,
▼erwieicdn. — «. . . ans er sieh also gar
verwar — In den stricken . . » riotifr v
5tr., 1, 14. Etc. — «Kinder, uüt vfincürrent
fteh, noch verferrent Hell». Tauler, 46 {^).
2. Uneins machen. «... Sii solte die
xwei ßrelieben verwurrcn», Marl., 19.
Verwnr.^en, verletzen. — E5 war einer in
«inen Brunnen gefallen; als man ihn herans«
zog, «do was ime die hnt gesehnnden und
das ho übet vertintrsei*. Fred, zu S Nie.
Verwüsten, beschmutzen. — «Wer das Bech
anrHrt, der wftrt daran verw&aM». Geiler,
Pred. u. L.. 74 — tWäsehest du nit dein
Hend uder Kleider, wiewul du weiä^t das sie
wideromb verwüstet werden ?> Id , Schiff der
Pen., 11 Selenp., üb *. — «Wann einer also
^verwüstet und verderbt ist durch buhe Gewon-
keit . . .> Id., Brös.. 1, 42 b.
sich Veraabeln, sich durch zappeln ermü-
den. Schmeller, 2, 1072. — «Ir arteil wört
über sie fallen, das sie eieh an dir vtwbUn
Verden». Zeil, m, 1
Vcnsaglich, zaghaft. — «Wer vena^iA
spilt, der gewint nit». Giild. Spil, 58.
Verzaleu, beim Zahlen ausscheiden, verur-
iheilen. ächten. Schere, 1796. — «Wer aber
das sü das verbrechen», so haben sie ge-
schworen, «das sü denne verealte lüte soltent
sin und das man ab inen rihten möhte als ab
verteilten lüten». 1B71. Cart. de Mnlh., 284.
Veraapfen, mit einem Zapfen, i. c. Stöpsel
zumachen — «Do sie das hortend das der
Herr hat die zwei Lochiin vcrmpß mit zweien
2epflin . . .» Geiler, Post., II, 105 s.
Verzeihen, Verziehen, Veraihen, vensei*
hon, partic. vertigen. — «Maria Maipdaieiia
die was in Gedenck. das Cristni' onser Her
alle ir Sund verzigen het». Geiler, '6 Marien,
4 ■ ; Brös., 1, 86 b — « Verzieh mir recht wen
ich hie trifiT». Brant, Nsch., 99. — «Gott ver-
zieht doch, wer In bitt, — wes wolt ein
mensch verzichf^n mt?» ilurncr, Nb.. 278. -
«Das selb man im vergüten mnsz». Id., Oenchm..
b. 8 — «Es sott domit alles vertigen sin».
Ibid.. f, 2 — «Wo ir hetten still gcschwiiren,
— genedig wer euch disz versigen» Id.. 4
Ketzer, Vorrede. — «Het Judas selb tretieret
klag — Ober sein verretery, — do hetst ims
als vereigen fry». Id., Bad., C, 8 *>. — «.. .
das dir dein . . . schmuoh . . . genedig «er^
eigen werd». Id., Adel, B. 3 a. Etc.
Verxielen, Ziel oder Frist geben. — «So
dein nechsier Mensch dir nummen ein weniir
schuldig ist. ... da möchtest in wol vereiden
nnd im beiten». Geiler, Post, 8, 10t
Verzielmig, Citation auf ein bestimmtes
Ziel (Termin). Scherz, 1797. - Der Rath
erklärt dem Stift, wenn der Yofft von Oagen-
heim den Schaden ersetzen wolle, werde es
ihn «der Vereitlung halb ledig sehlagen».
Brant, Bisch. Wilh., 243.
Vierzig, Verzicht, bes. auf gerichtliche
Forderungen Scherz, I7i^7.
Nachdem zwei
streitende Parteien sich vereinbart . soll
zwischen ihnen «gerirht und geschlicht und
ein gantz luter ewiger vereig ... sin und
verhüben».^ i42-;. Hist. de S. Thom., 428. —
Bei einer übereinkanft zwischen den Malern
und den Goldschmieden wird anoli, wegen
•^'owissen Geldsummen, beschlossen: «daruff
Bol ein gant/.er vergig sin, und deshalb kein
forderunge an einander tftn notb iMben*.
1446. Goldschm. Zunft, 16.
VerzignisB, Vorzichileistung. — «Verlos-
sung ufgabe oder vertfigmiHe* einee Ante.
Gntl. Ordn., 194.
Vendhen, Verseiben. Scherz, 1797. 1. Act.,
versagen — «Daz ir mir daz Lehn) hie lihet,
— Uude mir des niht vereihet . . .» Gottfr. v.
Str., 1, 76, Etc. — «Sit ir (Maria) der snn nie
ding verzech*. Gottfr. v. Hatren. ms. — «S.
jjaria, die nieumti füreHtet, der üü mit audaht
anerüffet. Eis. Pred.. J, 65. — Wer recht
bittet, dem wird Thristus «nüt vertihen nooh
verbageu». Hugo v. Khenh.
S. Nentr.. entsagen. — Der Margraf «tw-
eeeh sinre walnnge*. Kön.. 47& — Obristoa
spricht: «wilta mir volgen, eo verrike nnd
verlöiken din selbes». Tauler. 400 (69). -
« . . Da ein Mensch von Grund verteeieht uff
alle «eitliehen Qttter». Geiler, Selenp., 196 b
— «S. Franciseus zoch ab seinen Rock und
vereihe darauf!», id , Trostsp., DD, l — «Ich
bsorg. die honptanm li verlihen, — und
müs/ent oneh darzn verzihem — of den ge-
winn . . .» Murner, Nb., 88.
a. Sich einer Sache es ras toi, darauf vcr-
ziohten, ihr entsagen. — «. . . das wir ans
rereeihent alles des Schadens der ans . . . . .
f;:ischen ist» 126ö. ürk., 1, 396. — «. . . Und
het sie . . . sich verzigen des rehtes». 1879.
Deut. Urk., 3B. — «... und M mwOmt
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— 407 —
atles des rehtes das sie hettent oder haben i bett . . Ein vierortecht ding», als TodfalL
iiioliteiit an dem vorgenanten gftte». 1290. Sieren/. 15 .Iii iiurckh., i92. 1*>9.
^m. Arch. — «Wer zu mir wil kummcn. der Vierschrötig, quadratos. — «Ein fierttchrö'
90nih0 sieh sin selbes». Tanler. I7ö(äi). Etc. tigs thier, quadrupes». Mnrner. Instit., liftf*.
- Ein Mensch «der sich ab/tlmole rcrziget Vihelieh, viehisch — «Die viheliche fleiNch-
Jiet aller creataren». £. Herswin, ms. Etc. | Uohe nature». Nie v. Basel, ms. — «Criaien-
VentfiAeii. 1. Entziehen. — «Sobald er | mansehen mftfrent vil Khte n6t rehte mensehen
(Davidt ir do wider ;ruckt. — ward guttos sin, darumb sii alse vihdiche gont, darinub
halU vuu im ver^uc^*. Marner, Geaohm., g, imügent sü euch ettewas viküicker art an in
4«. [habende sin*. Nie. Basel. Bek. Tanl. 47.
2. Enfriirken. im rJcist. «Als er iren liimel — Nach seinom Tod erBchieii Benodict TX
ward verzückt». Muroer. 4 Ketzer. 3 <>. einem ilannc und sprach: «ich was ein un-
Verawitserm blinueln. — «Wdehen nit seliger bebest nnd lebete «AeUeAe, dammb
die Sonnen macr ansehen in ircm Rad. on ' mfts ich i,'im hie also ein vihe». Knn., ö6ö. —
verUwiUem der Aagen>. Geiler, Ev. mit Dssl., Vier Mai essen im Tag, «das ist ßchlich».
Itf ■. I Gold. Spil, 49. ^ «Ein cihdicher mensoh ist
V'crzwnnpjen, — «Es i>r kniii ein Thier das i nüt empfenglich der dinge die gotte sAge>
also /nchti<;liclien. rer^u'ufij^ot und hfiltschlich j hörent». Heinr. v Offenb.
triiu kt als der E:,el. Oeiler. Bllg.. l«!». , Vile, Menge. Scherz. l»OÖ. — «Uf die
Frisch, 2, 489: «mit versumngenem nnd /u- ' sterke und vüe (des Volks) lies sich David me
sammengclegtem Maul reden, zu viel höflich i denne uf gotz kraft». Köa., ;j69. Etc. — «...
ond verswungen woUea sein*; wohl dasselbe ; dem würde gelonet naeh 9Üi siner werke»,
was wir zimperlich nennen? Nie v. Str.. 269. — «Der predfger ser zftno*
Vesperi. S. Vespeneren. men au vile der personen» J. Meyer. — «Do
Veaperieren. - «Wenn man morndes einen ^ haben t .sie beschlossen oder gefangen ein
will zu eim Doctor mnchcn in der heilit^en iniche.l File derFi8ch>. Geiler. Post , 3, 50"
Geschrift . . ., deiubelbcu macht man ciu — «Die dritt Frog ist vuu der VUe der him-
Obentfest und jederman mag da zulosen, und mclschen Gesellen; du sprichst: wie vil sind
hat man do ein Actor. derselb r«5/>ert>r( in , diser Gesellen?» Id.. Bilg., <>; Setenp.,
nnd verurset im alle seine Laster und alles 121 « ; Irr. Schuf, Ii, 2 ». Etc. — «Die vile der
das er ufT in weiss das er gethon hat und gschrifft spürt man dobi. — wer merckt die
das im übel anstot, das ril^t er im in die vtle der truekery». Brant. Nach.» 99. — « Wer
Nas nnd erbutzt in wol . . . Und wenn er die , gdenckt der viie der sünden sin». Ibid., 77. —
Stund doniit vertriben hat nnd in wol erbutzt. «Vile der spis». Id , Thesm . u, 2''. — *Vile
jnorndes am erst so kompt man aber zosam» , des volcks». Id., Bisch. Wilh.. 280. - Sich
men ein Stund, nnd do gibt man im erst I n&hren «nit allein mit der «tfa der speis« . . .»
Ii< enti.uu. Erlauhniss und Gewalt von des .\del)iliii.s. Fie . 158 ^. - «Es betten die Rö-
Babsts w egen, in Gegenwürtigkeii der gauuen . mer kein vüe der schiff». Eingm., Casar, So ».
Schul, das er mag predigen, lesen oder die! Etc. — «Naeh der vüe der sehmertsen . . .*
heilige Gesehtift nsslegea». GeileVt Post, i{, Nacht i<r., Psalter, 24U. Etc «Sie haben nit
2Ö j künneu behalten die vile der w ort*. Zell, h.
Geiler besehreibt hier vollkommen ^enau :4b.— «Naoh dem wort gottes. nit naeh der
einen damals in den deutschen ünivi i sitiiten vilc di r mrnsrhen». But/.cr, Trcfror, 4 «. —
herrschenden (Gebrauch. Die letzte uffuntUche i «Ein regimeut. mit der vile zu gubernieren«
Disputation derer die den Orad als Doctor I nie hat mdiren die lenire bestell». Karsth., dd,
theologiae verlangten, hics.s cesptT! '' . n r il sie l ^. Etc.
Abends gehalten und durch einen Nachiitchinaus «Vinc. feriae* Herrad, 179. Von venia,
gefeiert wurde; Tags darauf erfolgte die Er- Urlaub ?
theilnng der licentia docendi durch t i iliche Violate. \ iolote, Fifcol, Vi^elot, Viefot,
Uebergebung des Barels. S Libcllu.'i turmu- Viole, das lat. viul». Veilchen. — «Bruner
laris üniversitatis Lipczensis, bei Zarnkc, die dan ein violate». Gottfr. v. Str., 1, 153. — «Zur
deotschen Universitäten im Mittelalter, 1, 177. viohten*. Sfrassi). Hausname. 1S40. — «Die
Mumerj Nb., IH, lässt die Doctoren sagen : gi Igen und uu( Ii der figol». Aitswert. 76, aus-
«Baretli, Hendschuch band wir geben, das ^^esproehen: lytl — «Der bl&me der vigelote».
mal. mt/ifr» ouch ilanobeu». Villincrer — « Wenn der Mensch sieht ein Blum,
Vierbeissig. wovon man vier Bissen oder ein Kose, ein Vtgtlot . . .» Geiler, Bilg, iJJl <*.
Portionen machen kann. — Bringt man dem — «Ein Hör die in einen Garten kompt, die
Abt Von Lützel seine Zinse, so so!! er s'eben pfat nit r.u den Majoron oder Roscnmarin oder
«yeglichera w aireu vier brut, ciu vieriel vias Tt^/o^eN und andern wolschmackendeu Blumen»,
und einen vierOeissigen kese». Lutterbach, 15 Id., Seleup.. 2'A6 — «Wie ein Suw die in
Jh. Weisth., 4, 106. Ähnlich. Heimsbrnnn, lö einem schönen Garten ist, da vil Violaten^
Jh. Ibid., 98. — Zu Neuweiler war es «ein Gilgen, Rosen und andre schöne Blumen
viereckiger» Käs. lö Jh. Ibid., 1, 756. j scind . . .» Id., Sund, des M.. 29 " — Zwischen
Vierdnng, Vierling. Scherz, 1804. — «Thu , Tüchlein «lavander seyen oder fiolen», Marner,
dartza terbentin ein halben vierdm^». Brun- 1 Genehm., D. 4 — < Vj/olotenkrmU, Gersd.,
schw.. Chir., — Oersdorf hat Ft^rlm^. :5l a.
27 <*. Eto. Heute sagt man bei uns Veielot.
Vtororteelit, viereckig. — «Bin twerorfedU I Togelgeflügt, Vogelllog. •>€.., wartend
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wää im das vogelgeßugt anzeigcu wöll». Karsth.,
aa, !
V(i£reli!rp«»perr, Vogelhoeni — «Der Tüfel
hat uö i^rcitrcicii ein Vogelgesperr. als einer
ein Leg"er hat da er Lerchen farht, ein Ler-
chengestell oder ein Meisenfi^estelli aUo haifiMt
es einem Vogrel gericht, dfa einer ein Baum
bestimlet and steckt Leimruten daruff, das
heisset einem Vogel gericht: also richtet der
TÄfel den Voglen». Geiler, Brös., «, 90 »».
Vo/B:eln, Vögel fanjrcn. — «Mit den beiigen
vogeln*. 14 Jh Alte Ordn., B. 13. Etc —
«Euwer Frasb und Sohleclc hat funden Jagen,
Fischen, Vögeln* Geilor N:irr, 67»'. 146 h;
Ev. mit Ussl.. 12 ^. Kic. — «Sültent die von
Bern sich nit billich irer dispatation hoch
beriemen, das si aoiche kauen hant gesetst
alle weit mit inen 7.« voglen off Iren lester-
lichen glauben»? Miirner, 3fess, E, 4 «. — Ein
Edelmann der «lagt and fogeit alwegen».
Panli, 2ü8. — tVi^en nnd jagen nnd der-
trleicben weydweck». Zell, q, 3 a. _ Es «scheint
wol das doctor Mnrner mer uff der Goacb>
matten gefogeU hat, dan in der b. gesehrüft
Studiert». Karsth , cc. 1 ^
Voget. Vogt, Vout, Schirmherr, datm Vur-
round, tutor; Vogtman, id.; Vogtei, tatela.
Scherz, 1877. — Sophia Crebieaerin nnd ihre
Kinder verkaufen ein Hans «mit ires voutea
hant Bureartus von Miilnlieim. den sir \ urnie
sohttltheissen zeime mute vor gerihte kusent,
aiae rebt ist». 1979. Spit. Areh., B. 107, f
83». — Fran Atrnes verkiuift ein Haus «mit
her Lucas hant. iies wissenthaften vogtes und
ires w6rte«> 1381. Stadtb.. f» 66 «. Bitter
Riidig'cr Birkimort. «wisscntliaft voget» von
Adatta voü Kiuie und ihrem Sohn. 1316. Cait.
de Mulh., 135. Etc. - «Plleger, Vogt und
Furmünder» Heiler, Brös., 1, 14 b. — Brant,
Nsch.. 70 i Muretus, a, 4 K — Mnrner, Instit.,
16 et s.
Vogler, Vogelf&nger. — <£s ist nmb ein
Beiehtvatter j^eieli als nmb ein Vogter ; der
sit/t hinter der Hütten nnd lugt nit mer dan
dati er viel Vogel fahcj . . . also die Beicht-
▼atter Ingen nit mer dan das sie vil Gelds
Überkummen.. Geiler, Ev. mit Ussl., 19h a.
Etc. — «Gar süsz die pfiff singt, so du lögt
— der vogUr, nnd den vog«l betrugt». Bran^
Cato. i». G «.
^'ogt. ij. Voget.
Vögten. 1. Als Vogt einsetzen. — Die
Schuldvögtc sollen «was Sachen inen befolhen
und darüber sie ^eeo^verdent. frommeelieb
. , . ftiron». 182-.' Urk . 2, 81.
8 Mit einem Vormnnd versehen. Soherz,
1877. — «Wie man Idnder «opteM soll». 1828.
Urk., 2, 116. — «Kinder, witwen und jung-
üroM-en sollen bevögtct werden». 1322. Ibid., IIB.
Tobe, Vo«ke, Fuchs. Scherz, 1881. - «Zft
vohetüoch». an 7 Orten. 1270 n f — «üf
voheiceide». Wickersheim, 14 Jh. — 4i»a8
«odbM^ocÄ». Waidenheim, 1B36. — «Der ro-
cJ:enrein». Ingmarsheim, 1328. — «Der vocktn-
Winkel». Bieteinheim, 1381; Weyersheim, 1460.
— «Via dicta zh focken'. (^ert\v eiler, 1324.
Vol, masc, Fohlen, junges Pferd. Soherz,
408. — Per Probst von Oleaberg <sol babeu
einen volen du louttent in dem banne . . .»
S. Lukart, 1864. Weisth., 1, 24. - Im Mai
soll der Heier für die Huber «einen volen
haben*. Gildwiller, 1894; Balsch^ illcr, 1413;
Heimsbrnon. 15 Jh. Weisth.. 4, 59. 60. 92.
Volle, fem., die Fülle, das Genügende.
Scherz, 18^8. — «Hievon kan nieman die
roile gesprochen». Tauler, 23B (41).
Volle, masc, dasselbe wie di€ Viiik, — «Sä
türste sere, nnd man gap in den «oOni».
Tanler, ^0 (8). — «Vor der sintflÖt hettent
die menschen nnd ein ieglich tier den voUm
an spisen» Kön., 244. Etc. — «Welles ouch
also arm were das es nit den vollen hettc und
heischen (betteln) müste ...» Gntl. Ordn , 131.
— «. . . nti das in der wüe geschieht vua
irer versessen rinse wegen». 1404. Reg. B, 40.
— Den Vollen tftn oder bieten, genug than,
die Pflicht erfüllen — Kin Huber «der den*
Jiof den wüm tAt». Wolxheim. 15 Jb. Weisth ,
1, 714. Bto. — «. . . das sie inen damit den
vdlen bütent» 1446. Goldschm, Znnft. 19. —
— Er «meinde danue das er domitte den
vcAXen geton bette». 1400. Winklerprozess, !i9
— Die Zehender sollen auf den Äckern «iren
colUn dün. das sie ein beniigen habent» (da»
völlig nehmen, wozu sie berechtigt sind).
Ittenheim, lö Jh Weisth., 1, 734. — «. . . in
welchem der mensch dann g'enug und allen
/o^/m haben wärt». Ziegler, Biiclilin. .\. 4
Volleberten, Vollbarren, ausharren, ver-
barren. Seben;, 1886. ^ Man fangt an, aber
*vollehertf( niht unz. an das ende». Biliteb ,
70. — «Der klopptet, das meinet ein voUe-
hertm nnd nfit abelossen bits mau das erkrieget
das man meinet». Tauler. M (11). — «Mea
viudei gar lützel menschen die . . . diseu . . .
weg milehertm wellent». Nie. v. Basel. 967.
(Aciiv kommt es selten vor). — «Wenn die-
selb Zit kumpt. denn v, ÜTt der Will benomen,
und das du volharrest in den Sünden . .
Geiler, Bilg., BSK- «Wie woU der volhertm
in Tugenden die in doob bart anknmmen . . .»
Id. Selenp.. 105 b. Etc.
Vuileherter, der ausharrt. — •Volkherter
in dem gebette». Tanler. 89 (11).
Vollpbertung, Beharrlichkeit Scher?;. 1885.
— «Kloppe mit einziger voUehertwnge* . Tauler,
52 (11). — Man soll «haben eine voMttrtMngt-
bitr an das ende». Hutro v. Ehenh.
^ olleist, lern., voiislüudige Leistung, Fülle,
Summe. Scherz. 1883. — Von allem wat
Tristan tbat, «so was ie das diu «ottswl, —
Bin ir berse allermeist — An Tristanes Hebe
twanc», dass er ihr Lieder sanf,'. f^ ittfr. v.
Str.. 1, 865. — «. . . daz ist allermeist —
Mins selbes benen voOMsf». Ibid., 1, 17. —
Gott stärkt den Menschen «mit der foUeist
sines peistes». Eis. Pred., 1, 69. — Cluistns,
«der ein volleist ist aller gnaden». Ibid., 8, 4..
«Volmonet», St-yiiember. K;ilender. 1484.
Volter. — Die Kautlcr sollen bei ihren;
Gewerb «keinen volter und geverde tftn Boeh
tribcn». 14 Jh. Alte Ordn., B. 19.
Vorbeschemng, Prädestination. — «Der-
62« Löwenschrei ist: iil>erhor dich seil - \ <. n
der ewigen Vorbescherwtg ; das gibt der Feind
einen Meatehen in, das er eimr ... ob er ■
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409 -
sei von Gott treschrerat zo ewig-er Seligkeit
oder za ewiger Verdainiii«s*. Geiler, Holl.
Ldw, E. 2 «.
Vordrig. vorig, früher, vorhergehend. —
«Ich hetts nit recht verstanden vor, — die
vordrig rede wer nit wer». Slarner, 4 Ketzer,
L, 7 0. — Einem Gouch «wurd der vordrig
gang verbüttcü». Id., Gcachm.. F, 3 ". — «.. .
in vordriger zit . . .» Id.. Instit., l — «Wenn
ftie . . . ir «ordr^ weaen . . . wider an sich
gennnimen haben . . .> Id., Gayac, 477. Eto.
Voi luiiibct. S. FürhoiU>et.
Vontcliopf, porüoas, vestibulum, Vorhalle.
— «Jeras wandelt In dem Tempel ander dem
Vorschopf vSalomonis». Geiler, Post., Pas.sion,
A, 2 — Der Teich Bethesda «hat fünf
VorscJwpf oder Geng mit StafBen do man
mocht hinalipoii». Id . Post, 2. 26". — «Vor
dem vorschopff da vur der thür . . .» Maruer,
Virg., F, 2 «. — «Bild die in dem vorschopff
stan». Ibid., x, 4 ». — Die Römer hielten sich
zu Hispalis «on belestiguiig, uff dem marckt
und under den vonthiBfiffw (in iiorticibiis).
Bingm., Cäsar, 9i •. — «.. . an der tliür ond
wndwpf dei vatteriands, das ftt an dem
cingan^' tentsrher land». Adelphus. Harb.,
14 — «Ein kremer im aatrit oder vorschopff
der pfarr 8. Laarentaen in der Itirehen zu
8traszbargp . . . figuren feil hotte». Zell, bb,
l K
Ooll, 866: «Propylaenm. Vonehopf einer
Kirchthiiren oder PftllaRts>.
VornHM, Fürass, subst., Voraus, Vorzug. —
«Christus . . . was der Told und Voruss des
gantzcn israelischen Geschlechts». Geiler,
Post., 4, Bii a. — «Ir sftment and «anclcent
under einander umb den Voruss>. Ibid., 2.
41 — «Die Frummen haben kein Fürtm:
Id., Art», hnm., 96 — «Wer sind die denen
diss Krönlein also zu einem Fürtus stehen
würt?» Id., liilg., 2;i4 K — «Es ist kein
Unterschied mer zwisehen den frommen Frau-
wen und ilen Iluren; wa man uff Hochzeiten
kumpt, da haben die frummen Franwen kein
VoTMshin». Id., Brös.. 1, 102 b.
Vomaalin, irgend eine Speise die bei einem
Gastmahl den Vornehmem besonders vorge-
setzt wird, die t?ie vor den andern Gasten
voraus haben. — Die Pharisäer wollten die
ersten Plfttse an den Tischen haben, «oneh
dorumb das man die besten Schleck und
Trachten und die Vorüaüiu obuen setzet, die
den armen ZGttem nit werdent». Geiler, Post.,
2, 37 a. — «... Die auf den Stuben von den
Scholder ctwan ein Brass aufrichten oder ein
\'orans8Un, als man es hie nennt*. Id., Schilf
der Pen.. 106 ». — «In Fiirstcnhofcn, in Stu-
ben der Zünft da sucht man Schleck; da die
Ober.sten j>itzen, da mnss man ein Tracht me
haben dann mitten im Tisch, heisset ein Vor-
uiOe: Id., Narr.. 10t b.
Scherz, 1888, der in der zulet/t liier ange-
führten Stelle Vortmk liest, während doch
dentlioh Vont9d$ steht, meint fillsehlich es
solle heissen Frassle. Frasshin, cnnvivinm!
Voi'xeicheu, Vorhof. Vergl. Vorschopf.
«Vor dem Gottshus do was ein Vorhof, ein
Vwttkhen^ oder ein Kirchhof ander dem Hirn-
mcl>. Geiler, Post, 2, 80 «. — «Wenn ir bettent,
sprach der Herr, sollent ir nit werden als die
Glissencr, die do lieb habent stont zu betten
in den Judenscliulcn. und in den Winckelen
der Kirchhöf oder der Pionplätz oder Vor-
Ueicfien, uff das sie gesehen werden von den
Menschen». Ibid., 2, 5 a. «Im voruiehe»
S. Laureatzen . . .> Zell, z, 3 \
W
Wae. Wag, mase. Scherz, 1918. 19;J2. I. See,
Teich. — *Wac, lacas». Herrad, 1H4. — «Hern
Hillunges wag». «Der wastotsojr». Bisohweiler,
1^82. — «Das ban Wasser, dem man sprichet
der bergtoag». Beiuingen. 15 Jh. — «An dem
wage», an mehreren Orten, 13 Jh. u. f. — «In
einen liefTcn wag» springen. Zell, 1, 1
2. Woge, Welle. -- «Wint und tmc begnnde
— Sich da zcriöscn». (iotifr. v. Sir., 1, H6.
— «Miner sände der ist mo — Danno wagea
in dem Bodense». Ibid., 2, 1 14. Ete. — T>n
fährst, mühsam anf cineni tiefen See und niusst
«swerlichen arbeiten ... in diesem woge».
Taoler. 210 (.W)
3. Fischerei, zu einer Fischerei bestimmter
Theil eines Bachs. Schmeller, 2, 867. — Der
Abt von Schwarsai h Imt zn Drnsenheim «walt
und weide und wiltfank, wasser und wagk*.
15 Jh. Weisth., 1, 734. — «Stevenes wag» in
der III Ibersheim, 1320. — Die Seele ruht
in Gott «als der Fisch in dem Wag. Kin Fisch,
wann er in eira Znber ist, da rüget er nit,
aber wenn man in (hiit in ein Flusz . . ., da
schiiszet er darvoa und ragt». Geiler, Fred.
V. Haria, 10 •.
Wächson, mit Wachs bestreichen. — «Ein
seidenfaden der wol gewerhst sei . . .» Brun-
schw., Chir, 100 «.
Wack<», Feldstein, Kiesel. — David «nani
ein Schling und fünf Wackcn u»s dem Jordan*.
Geiler. Bilg.. 162 ». — «Die wadtm oder stdn
. . .> Wimph., Chrys., 13 K
Wir sagen noch in demselben Sinn Wackele.
Wackorn. wecken, wacker machen. - «...
das die natoie werde gewackert». Tauior, 245
(4B).
Wadel. Weile], Schwanz, Schweif. Scherz,
1920. — «Zd den drien mucketiwadein» , bUassb.
Hansnanie, 15 Jh. — «Der pfowenfederin
■ wadri der uf dem fronaltar ^'tat». 1418. S.
I ThüJu. Fabr. — «ö «3 muh iciheicudeln*. 14iy.
Ibid — 1402 erschien ein Komet, den man
«den Pfotcenwadel» hiess. Colm. Chron., 16.
— «Die Kraft der Löwen ist in der Brust,
in den Füssen und in dem Wddd». (uiler,
Holl. Low, A, B b. «Kin rechter Mensch,
ein Sehaf Christi bedeokt die Seham seiner
Sünd mit ileni Wmh'l einer waren Penitentz».
Id., Irrig Schaf, A, ö^. — «Ein Taub hat
Ewen Pligel und ein Wadd; mit dem Wadei
rochieret sie sich, als ein SchifFhian mit eim
Ruder das Schiff regiert*. Id., Brös., 1, 3ö ».
I ICtc.
WadelB, wehen wie mit einem a ! 1. —
28.
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«Der erst sass gegen dem Wiud off einem
hohen Tarn, der wodlel empsigUohen als ob
er den )?antz v olf vcrvcfilu -kpn . . . Der den
Luft in sich wadlrt und thtvun vvult eat werden i
. . .» Geiler, Selenp , 154 b. iö5 •. — Geiler,
Brös.. 2, 83 ist das Nämliche so erzählt:
«der licss den Lnft in das Mul i^oa, und wenn
im Luft brast. so weigct er mit dem Wndel
Laft und Wind zu dem Mul zu*.
Waffel. Mund. — «Da du die Waffel tu
Büchiin, C, 4 a. — «Das kind in der wagm».
Karsth., aa, 2
Ueate bei uns Wann, WojfJr
Wagen 1. Wiegen. — Maria iiat ihr Kind
«nidergele«rt, olQlfehebt, Und am Arm getragen.
gewagt and im {rcsnngen ...» Geiler. Ev.
mit UssL, I8:i " ; Nürr , 15*6 — <, . . Kr igt
darnach ein Cappellan in dem Hans oder in
dem SchlosB, und (mass) Mist ausfürcn. da>
Kind wagen, er kan mit der Fraweu Kireh^ü
Til brauchst, schweuhaftig and klapperig bist »Ton». Id., Sünd. des M., au i>
. . Geiler, Sünd. des M., 80 b. — «Ein alter ' 2. Hinundherbcwegen, wanken. — «. . . Da«
Mensch hat nüt denn die Waffel, das er gern I «^a» Hns wagt und die Kammern erxitteru*
Bchwetzt und blappert, wenn, so alle Ding an
alten Liiten vergon, so blibt inen das Ge-
sprech». Id , Bilg., 71 — Einem «eine Mul-
^ff^ geben», eine Manliehelle. Id., Narr.,
«2 l>. — Schmid, ö)2.
Waffel, nentr., Honigwabe. — «Honig mit
dem «MTjfei, wie es nie den bink5rben Irampt».
Bronschw., Medic. 175
Waffen, Wafen, noutr. Schern, 1921. 1.
Waffe. — > «Hastn 8o g«r kein boffnnng mcr
— in das waffen und zu dem streit ?» Mumer.
Virg., m, 8 ^. — «Wiewol er auch das waffen
treit, — das im Ynleanns hat bereit». Ibid.,
m, 4 l>. Ktr. — «Der gewalt tre;:t das tcaffen
uil umbsanst». Dial , A, 4 Biindent, D, 1 t).
8. Wappen. — Wemhere ron Hunebnrg
*tcoffen in elme zwybogenc obe dem grabe
gemolet etundeut». Nie. v. Laufen, ms. —
Ghrietns «cft gerihte sitzet mit einen w ffen,
— Grütze, kröne, naj^cle . . .» Jüngst. Ger.
— «Sihe an die woffen unsers hcrren . . ., ob
dn sie magst haben». Geb , Id Jh. Der
Bischof machte «ein nmvr ir.rrr'^iffcl von den
ijPo/en des bist&mes». Clus., — Clemens
VI «waa der erste der sinen schilt und woffen
dct machen an das blygin ingesigei*. Kon.,
m.
8. Oberhaapt Werkxeog von Eisen, Axt. —
Die Bannleute von Ohnenlieim dürfen im Wald
Hole hauen, «entpfcllet aber jn das woffen,
so sSUent si es iossen ligem. 16 Jh. Weisth.,
4, 241.
4. Ausrnf. eig. bei drohender Gefahr, dann
uberh. so viel wie 0! — »Woffen! welich ein
wnnneklich ding da.H wer!» Taulcr, 16 (4).
— t Woffen! hettestu uns noch in egipten
gelossen». Ibid., 152 (28). — Der Tenfel rief:
«herre. woffen! was mir . . , gemaltes . . .
von den heiligen geschiht!» Eis. Pred , 2, 105.
— * Waffen! immer schrien waffen!» Alts-
wcrl. 5.
Wag. S. Wae,
Wag«, WSgel. Kinderwiege. — «Der Tenfel
kan . . . ein Kind e-^ thun und ein ander
elendes armc£ Kind in die Wage legen».
Geiler, Emeis, 48 — Ehe man einem Ver-
wandten, der Priester ist, eine I'fnin<le zuweist.
(ieilcr, Ev. mit l'ssl., l'ib — «Ich sag üch,
er (Johann der Täufer) ist nüt ein sollirh
wagend Ror». Matth. 11, 7. Geiler. Post. 4. 5
Wagenleis, fem.. Geleise Die Leis. Schmel-
ler, 1, iöll. — «Rat. Es leyt in einer enges
wagenieisen, nnd mag nit in dn wnitte ktstsn
oder tro?. Antwnrt: ein langer spiesi».
Bäthselb., c, 4 «.
Wahn, sehnrf. Sehers, 1985. ~ DI« 29U»«
eines Drachen waren «sere aeharpf Dod «sdls».
Qoltfr. V. Str., 1, 12&.
WaMlent, plnr. von Waidmann, JSg«r. —
«Nit V irt (lein selbs, als die Waidltmt in
Federspils». Geiler, Pred. n. L., 124 ».
Wal. maso., das Aufwallen. — Wann erne
Salhc, die gekocht wird, «ein Wal mler drei
gethan hat . . .» Brunschw., Chir.. ll&l a.
Walbe. — Dem Keller der Xblisain tdb
NiedermünstPr zu Bösenbiesen «s d ninn L-ijben
KD rychine garben und drei waU/en obe des
leitern mit gersten». 15 Jh. Weisth., I, 69(X
— Benecke, 3, ÖHS, der diese Stelle n'tirt,
weiss nicht was das Wort bedeutet Der Staa
den es bei Schmeller, 2, 894, und Lez«r. 9,tM9
hat, kann hier nicht lierücksichtigt xv ' -
Walch, plur. Walhen. auch Wale, \\ &lhe.
Welscher, Italiäner, seltener Fransos. Welndi,
adj. — «Wenn ein Salat bereit wer, wie wol
er wult, so ess in ein Walch ee denn eis
Lew». Geiler. Brös., I, ö2 — «Des aibesu
wo! in irrhchen Landen, da gibt man eira
ein Suletli». Id., Emeis, 2H — «Wiltn sehea
wie becleidet seint die Ungeren, Böhem, Saana,
Frantzosen, die Walhen, ja alle Zangen. si>
gang geen Strassburg». Id., Narr., SJri b. _
«Also Üiunt ettwan die Walhen oder die Sprr
eher . . .» Ibid., 155 Etc. — Wissenschaft
ward Koerst von den Griechen gepflegt, «dar-
nocli man si hin Walhen tindt». ßrant. Nseh.,
88 (bei den Bömern). — «Wann der Wal od«]
der Frantffos ...» Mnrner, Nb.. 258. — «Ich
bin tout voster, spricht der Wal*. Ibid.. 250,
— < . . . wie ginner Walch that. der njff alle
fragen antwnrt: nit Terston». Id , Geachm.
f, 2 f. — «Went ir ie von den Walen (Fran-
zosen) leren, — so lernt von inen xacht VMi
eren». Id., Nb., 811. ~ «Keiser AngiutvB kam
daher — nnd bracht die IT ; fitali) mit in
soll man wahrnehmen «ob er geschickt wer i dar». Id., Virg., o, 6 In der Aeneide ist Itab
darzD, nnd ob er nit mer Wiegen oder Wethen \ immer so fibersetzt. — «Je suis tont Toeter
und Stroseck het denn T^üclier». Id., Brös., 1, heisst in xcehch* (franz. . Id.. Nb . 210. -
86 b. ~ Würden die Prediger nicht reden, 1 «. . . do seit man von dem todschoi
«es mSstens ee die kindlin in der wagtn than». Brant, Nsch., 87 (ital.). — In der Aen«is ist
Tirnnf . .\ns(.. 4 — «... so wollen wir es I Italia durchweg durch wdachet land übersetd.
uiisern kindcrn in der wagen geben». Ziegier, ' — «... als dan die Walhm höflitb Jit
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— 411 -
sein . . .» Pauli, 149. — 'Die Walhen haben
würst, seiad wol sechs'/, jar alt, sUncken wie
ein alter boefc. dio fresseiid ne». Frie«, Hl ^.
— Dasvpofiins: tlTajUe, Italiener*.
Waid. S. Walt.
Wale, Kampf, Schlacht. Scherz, 1928. —
'Wali\ stra<res.» HcrraJ, 11*1. — »AtrGr in loco
diclo af der wakslal», bei .'Strasssh., 1:^22.
Walüii, Waigen, Walgeln, Walgern, wäl-
r.cn, rollen, namentlich ein Spiel bei dem man
Engeln durch einen Ring schieben soll. Seher/.,
IIJu^. — «Nieii;an dii' «övelle alle kan aezalen,
— L&dcrij:e, swcren, schelten , spilen und
iMiIeii». J'nn^st. Ger. — Zn Munster war es
erlaubt den Montarj nach Martini /.uznlirinfjen
«mit spilen, mit wallen und mit anderer kurtz-
weil». litäO. Weisth , 4, 187. — cKs sol nieman
walen» in der Zunftstuhe. I3m Goldschm.-
Znnft, 8. — In der Münze zu Strassb. war
das Spielen verboten, ausser «Hrettspicle, toeUen
und kartcnspiel >. 14 Jh. Urk., 2, 248. —
* Walgen mit den kugeln oder durch den ring
kugeln schiessen , . > <Iu »lern spil dt's sriiies-
seus ist begriffen kugeln, wal(fdn . . . und alles
das spil damit man des sils wamlmpt». Gnld.
Spil, 5. 74 — Während der strassb. Messe
«mag man in garten oder sust an andern
enden wol wUm, im brette spielen, karten
und schofzabcis, und sust kein ander spil
t&n». 1441. Alte Oidn , B. 2. — *Wcdtn», er-
laubt 1447. 1458. Ibid., B. 28. 2. - «Der Him-
m«'! bc^f'ct sich glich als ein uffrccht Fass,
das mau uffrecht bcseitz icakt, von eim Ort
xn dem andern*. Geiler, F'n il über Maria, ö 1>.
— «Nim ein Bon und wd^ sie undor die beiden
Fingfer. so wensta es seien ewo Bönen». Id.,
Enioi>, 5ti -- «Ein Fisch oder ein Ras oiler
Vogel| so vil er sich mc wodget im Lim oder
im Garn oder Strick, so vif minder er sich
damss erledigen mag». M., >.'arr.. HO — Eine
San «lastet sich zu crwüleu und zu Walgern
in irem mist». Wimph . Ohrys., iO ». — «Je
mc sie gewclgtrl und g^^waltzet werdt^n" in
disen stinckendeu unsauberkeitcu » Ibid. —
Eine gewisse Salbe soll man twalgem uff dem
tisohbrett, bisz es wärt sweier finger lang».
Brnnsehw., Pest., S4 •.
Walhe. S Wul<h.
Walbolz, Walze. Speziell, Walze um einen
Teil? ansxnbreiten vnd xn glitten. — «Ein
ir<ilhdls*. 149t> unter doni Kiichcn^rräth des
Ludvv. V. (Jilratzh. — ♦ \\'(tllfiltri?r wartt'en wir
darunder> (unter das trri>ssi" Pt'. ril . ]\furner,
Virg.. K. 2 V — Eine Frau wdlltr' «kiichliii
bacheu. und da sie den tcig knetet, und liat
da» teaUuUtstin neben ir ligen ...» «Da er-
wuscht sie das «alhoUs und schlug in uff den
kopff». PanÜ. BIO. 841.
Waller Wallfahrer. Schorn, 1930. - «Du
gesach er z& von vcrre gan ~ Zweue alte
wOläre: Gottfr. Str., 1, Sti. — Eine Begine,
die <iM Vit iore eine totäterin geein». Nie. v.
Basel, ms.
Walt, Wald, plur. Weide. - Die Abtei von
Selz «hat dric ivelde». 1310. Weisth.. 1. 761.
— «Dio gemeinen weide* der Vogtei Haslach.
1836. Ibid , 1, 701. — «Gemein weide an den
«oeUe«, an almendon . . .» RoRkeimi 14 Jh.
Han&ner, Constit, 268. — Pes Kiniij^s .Jäger
«jagetent in den böschen und weiden*. Kön.,
«29. Eto. — «Alle holtstfite die wtUe haat
und holtz verkouffent ...» 1468. Alte Ordn.,
B. 13. Etc. — Die Stifter der Klöster «ligen
alweg gemeinklich in den Wüden*. Geiler,
Goistl Spinn , 0. 4 «. — Man «sucht all Vjcrg,
lul, icäld und heck». Braut, Nscli , 73. —
«. . . in wiesten weiden*. Murner, Bad., G, 3
— «Hoch auff die berg und in die u>«2d>. Id.,
Virg., G, 8 «. — Sie flog «zun toHlden*. Ibid.,
H, ö^. — «... in todden und eiuiiden ....
Id., Gayac, 400. «. . . der suw biet in den
weldm: Id., Lnth. Narr., 32. Ete. — «Alle
deine röi^el die in den weiden wonen». Bruu-
schw., re!»t , 25l>. — «Katzen die etwan wild
werden und in die weld lauftVii*. Pauli, 235.
— «Die tliier der fceW». Zell, A, 2 i>. — Eze-
chia^ «hat abgehawen die weld . . .» Wurm,
Trost, 49
Walsick, Walfisch. — «Da ordenet Gott
einen grossen Walsich, der verschlucket in
bald. Geiler, Ev. mit Ussl., 43 a.
Waltenwacha, Eltewaebs, masc. — «Do
der Patriarek Jacob rang mit dem Engel, do
gab der im einen Griff in die irüfT. also das im
der WaUenwachs oder die Spannder schwelck
ward, das er darnach sin Lebtag hanek».
Geiler, Prcd. u L., 5 ». — Im Grab hat Christus
seinen «Leichnam geschickt gemacht und alle
Verrück ung der Glieder, der Gleich, Odern
und Waldenwonen, die vernickt scind gcsin
von der Geisselung . . ., die hat er widerujub
. . in einander f,'erichtct». Id., Post., 3, 2*'. —
«Wenn man die Adern kocht so ist es EUe-
loocA«». Id., Et. mit Ussl., 151 «Die
nervi oder waltwachs». Brunschw., Chir., 42 f».
— « Wer das zcrknitschet glid vol loaUwadUt
als der fasz oder hant . . .» Ibid., SA e. Ete.
An raehrern Stellen hat Brnnschwig Wiltwaehi^
22 «. ö7 a. 84 a ; dies ist wohl Druckfehler.
Waltenwaclis ist das altd. WäUowaJtso, das
in alten Glos.sarien für ncrvus gebrnuclit wird;
Graf, Sprachächatz, I, 6'*V», Is'ach den Gciler-
schen Stellen scheint das Wort eher die Sehnen
oder Flechsen zn bedeuten, die die alte Medizin
mit dem verwechselte, was man heute Nerven
nennt Dasypoilius sagt : «Xervns, ein Spann-
ader, Seuuador, Flach^adcr». Ähnlich OoU,
115. Beide kennen Waltenwa^ nicht mehr,
das schon in der neninia Gcmni. fehlt. Grimm,
Wort., 1, 2Ö8, hall AUu'dchii. das Geilersche
IsXUmiclis. für die richtigci c I in. Was Geiler
so nonni lieissen wir heute Horwachg. — Wait*
icajis, Schnjid, ülö.
Waltzeii, sich unidrehen, sich umwälzen.
— «So lang des Menschen Bim nnd QemQt
stot uff den Dingen die nicht ston bleiben, so
\;\n<x bistu nit frei, fs i.st Lust, Gliist, Eer, uff
den Dinge.n stil ston die uit mik^en bleiben,
es «pottM« als nnder den Füssen». Gdler. Br&i.,
I, h9 »• 7 Schwerter, F, 4». 8. die Stelle bei
dem Wort Kerlich.
Walwut'tz, symphytum oflicinale. Kirsehl.*
1, öcl. — «Consolida major, Walmir^. Oersd.,
89 a.
Wames. S. Watidteseh.
Wamb«, Wamme, fem., engl, womb, Bauch,
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- 4ie —
Mutterleib. Noch heate bei nns: Wambum.
Scherz, 19H2. — «YentrienlQS.ITaminm». Gersd.,
86 *. — «Das gesundst an <\cm visrli ist der
schwantr., . . . daruach die wammen oder der
bacli». Brunschw., Pest, 10
Wambesch, WammeBch, WammaHt, altfr.
wcmbatB; mittellat. toambatium; vom ahd.
wamba, Bauch. Wamins, Kleiduni,'s.stück ; wa-
rum auch Sehimpfw ort? ächerz, Id'iä. — <£in
toomtoeA», dem Joh. v. 8. Amarln ireitolileii,
1300. — Es Süll «nieman dehfinen rog' noch
wambeteh kürUer trafen danoc ein vierteil
einre ein obewendi^r der knieschiben», aus-
genommen beim Reiten. 14 Jh. Alte Ordn.,
B. 21. — »Wambesciie und &it(i rücku blet^ern
in Elsas kam us von kunig Rudolfe von Habs-
burg». Kön., H09. — «Nuwes dftch zft bossen,
wammesch und socken». 14ÖB. — «Ein sydin
toatnmcuit*. I4y9. Inventar des Ludw. v. Odr.
— «Es ist nit gnug das der Kneclit alle Kleider
bringt, Ho^en, WammMeh ete.» Geiler, Emeis,
69 — «Er ihut das Wammest am Hals uff».
Id., Ev. mit UsfiL, 91». - «Das ist wider die
Lampenreuter die jetz in Krieg riten in ser-
howenen Röcken nnd Wammesten; dorumb das
man den Harnisch und die wissen Hembder
dadureh eelien mög; das ist ein Affenspil und
i«t Narrenwerck'. Id., Pust., 4. 14 a; Ev. mit
Ussl., 178 8. — Bei der Geburt eines Kindes
«ist Angst und Not ee man das rot dammasten
Wammest under die Stegen vergrab, in dem
wirallesammenharkommen». Id., Post., 4, 4
— «Wir bringen allesamen ein rot Wammesch
uff Erden (peUem seoondinamX das muss dar-
naeh der Man nnder die Stegen vergraben».
Id., Bros., 1. 109 b. — Das rothe Wams, von
dem hier die Rede iät, ist die Nacligeburt;
die Stelle ist wichtig wegen des abergläubischen
Gebrauchs, dessen sie erwähnt; (iic blutigfc
Hülle des Fötus wurde unter der Treppe be-
graben, sonsl, meinte man, sei Unglfick zu
befürchten. — «Jetz wil das toames hon den
ritten». Murner, Luth. Narr., 6. — «Ein toamesz
on crmel». Brunschw., Chir., 99 — Wenn
sie essen, so «thun sie die toamüeft uff und
die gQrtel». Panli, 167.
Wan, vanus. Scherz, 1934. 1. Leer. — «We-
iich dinge enphahen sol« das m&s itel, lidig
und «MM sin». Tauler, 2äM (40). — «Leer and
«01011 von aller Erberkcit nnd rechter Wisheit».
Geiler, Post., 3, 45 — «Der watic und lere
namen, toan und 1er an kunst». Zell, Q, 8
2. Eitel. — «Warumb hastu lieli di>c Avilsten*
toaneny schnöden Ding?» Geiler, liilg., 51 J>. —
«. . . Moyses, uff den ir Hoffnung und gross
Vertrawen babent» aber ein wane vergebne
Hoffnung». Id., Poet, 8, 46 «. — «Lng das da
nit hallst ein rorin leren 1MIUN Stab...* Id.,
Bilg., Z'i a. £tc.
Wuidelbftr. 1. Mangelhaft, fehlerhalt, etwas
das man gegen einen tcanildu oder kehren
kann? Scherz, I9ü7. — «Ist iht dos wandel-
bare, — Des du ie begienge oilcr beg^ast . . .»
ftottfr. V. Str., 1, 138. — Die Juden folgten
dem Herrn nach «ob er üt sprechen . . . wolte,
Aar. uHinddber were und wider die h*. Eis.
Fred.. 2, aa.
2. Dem Wandel aasgesetzt, veränderlich. —
«Die unstetikeit diuer zit und dines wandel-
bere}i lebendes». Tknier« S6A (46).
Wandhichelli^, so wahnsinnig dass man mit
dem Kupf an die Wand stüssl. — «So man
mit göttlicher schrifft an sie knmpt . . ., so
wissen sie minder dann ein Und, reden und
handien so nngesehiekt, das nieman sweifflen
mag, sie seien unsinnig und umncUchellig*.
Batzer, Weiss., b, 2 ». — «... ob schon > e-
mandt so rosendt (rasend) nnd letmdUchelltg
'ivrrr; . . .» Id., Tregor, A, 2 b. _ Da Butzer
das Wort in zwei verschiedenen Schriften
gebraucht, so ist nicht anzunehmen, dass es
Druckfehler für tmnscMUj ist.
Wanen. leeren. — «Danvon enwürt unser
minne nüt gewatU noth eanimmet nfit nbe».
Tauler, 323 (&6).
Wanheit, vanitas, Eitelkeit — tWanheit
<Ier Üppikeit, vanitas vanitatum». Geiler, Brös.,
1, 104 0. — «Da hast gehasset alle die da
behalten die Wanheit oiw t'ppit,'keit omsanst.
das ist alle Fröid diser Welt». Ps.31,7. Heiler,
Selenp., 169 1>. Etc. — «Eitel ere oder wan-
heit». Zell, Q, 8
Wank, masc, das Wanken. Scherz, 1938.
— «... Die dich da minnent ane wank ...»
Gottfr. v. Str., 2, 110. Ete. — «Die gest.tiit
wol . . . uf gotte . . . snndcr ^pang*. Tauler,
74 (15). — Die Natur macht ihre Geschöpfe
so «das sie on allen wanck — sich bruchen
müssen spis und tranok» (unanterbroehen).
Brant, Thesm., a, 2 — Oenehe «die sieh
mit Htrohalni la.ssen binden. — nnd li int ^n
sich ein wanck nit keren». Mnrner, Geuciuu.,
h, 8«. — «. . . on allen teandt glanben».
Batzer
iss., c, 1 b.
Waiikel, unbebtäudig. — «So sichsta wem
das wanket glück — glori und ehr h*t snge-
schickt». Murner, Virir , n. 4 «.
Wankelbar, unbeständig. — «Unser gmiit
ist licht und tcam-k-clbar . . .» Brant, Nsch., 7.
Wankelrede, Widersprach. — «Von vier
wanekelreden des Luthers». Murner, Kön. v.
Engl., 897.
Wankelsutt, wankeimäthig. — «Wir sint
. . . nnttete. wanfteZseMi». Tanler, 147 (27).
WannenkrSnuT, Krämer der bcinc Waare
in einer Wanne, einem Korb herumträgt;
colporteur. — «Wa Lfit bei einander ston. so
sein die WanneiUcremer allwegen Wek da*.
Geiler, Brös., 1, 104 b.
Wanst, Eingeweide. Scherz, 1939, Omentum,
nach Tu'int^ers Vocabular, -- - Die drei elemosi-
uarü dcö Münsters erhalten jeder «unum wanst
de carnibus ovinis». Liber coquinae.
Wantaal, Wahn. — Einen sn SOnde ver-
führen «mit valsohem rat oder mit wanlmd
und mit bösen bilde». Eis. Prcd.. 2, 6.
Warlose, Wslirlosigkeit, Unachtsamkeit —
Verbrettnt ein Hans, das einer seiner Fraa
verwidmet hat , « onc des warhsc der den
wideni lieu, da^ i&t, man nit schuldig uffza-
richten». 1322. Urk., 2, IIS.
Warraolecht. leicht warm. — Gewisse Ptla-
ster sollen uicht kalt aufgelegt werden, «suuder
allzeit warmelecht». Gersd., 66 h.
Warsarokeit, Achtsamkeit, Anfmerksamkeit.
— «Nuu möchtest du meinen da . . . stündest
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* 43S —
als starok als ein Mauer und dQrfeBt solioher
Warsamkeit noch Sorg nit nier «Q dlraelber».
UeUer, üas im Pf., A, 6 ».
Wut«, Wache. — «Die a.itff der nanreik
hielten wart, — )iot all der fclilalf uul^beD
hart». Marner, Virg., E, 8^.
Wartolf. Art Fischreuse. — Die Fischer
sollen «deheinc bratlache z6 vallc vi-rätcllen,
CS sige mit warUAfen oder mit rüsfn» 1449.
Alte Ordn., B. 1.
Wasen, Rasen. Scherz. 1960. — *Wasen,
ccspcs». Herrad, 188. — Der von Blumen «baz
gemalte tpose». Gottfr. v. Str., 1, 2:1b. Etc. —
«Bi dem waten»» häufiger Feldname. 13 Jh.
v. f. — «Der JlMifM<iK»en>, wo die Bauern
Wettrennen hielten. Duntr.enheiro, 1320; Sufcl-
weyersheim, 1360. — «Von dison Wassern der
grün Wasen . . . fiieht blibt». Geiler, Bflgr.,
27 ^. — «Es ist ein Sprichwort, wer beschuf
den Hasen, der beschuf im auch den Wasen*,
hl, Emeis, 16 b. — «. . . gemacht aue muen
ein altar>. Mumer. Virg., H, 7 «. ~ Dpt «auff
grünem wasen bei im sasz». Ibid., P, 1 a. Etc
Waeeht, mit Rasen bewachsen. — «Der
lomeftte weg». Ittenheim, 1340.
Wasserecht, wässerig, feucht* — «Sohnecken
. . . uf den ujass(rechten wegen gefunden».
Brunschw., Bist., 114 *>.
Wassergaiig, Waiserleltmigi Bach. Kanal.
— «Bi dem tcdssn-gatige». Fürdenheini. Wil-
gotheim, 13 .Th.; Landersheim, 1327. — «Der
tposserganggraben» . Ffirdenhelm, 1412. — «Er
lint il'r tl'cssenden Wasser lu einer wüste gc-
niäciit, und die toasaergengzn durstigen Stetten»
(Fb. 106, 8ft, ezitna aqnamm). Naohtag., Fialter,
S?80.
Wiisserisch, /.um Wasser gehörig. — «Irdi-
sche . iccisiteriselie und lufftische gesehöpft».
Butzer, Das8 Niem., a, 3 ».
Wamerlfim, feuditer, dunstiger Ort. Loum,
Feuchtigkeit, Dunst. Ti dem «^oMerUbne».
FcBsenheim, 1272 : Inncuhcim, 14 Jh.
Waseerstelts, Baehitelse. — «Nit blitz aus,
durch nmngerlei Dinir von oim auf das ander
huiifes), alä ein Atzel uder Wusserstdte». Qeiler.
Pred. u. L., 14ti — «. . . Und gat dir diis
Maiil als einer Wassersteltcm der Arss». Id.,
Brös.. 1. 53 b. Etc. — Einem Schwätzer «gieng
das mul uff und zu wie einer wataenMUen
der arsch». Pauli, 181.
Dieses Wort, das Ooll noch hat. 367, ist
scitdoMi tiiis unsrcr ^lumlavt. vorteil wunden,
hat sich aber in der allemannischcn erhalten:
Hebel, 2. 279.
Wat, gen. Wflte, fem , Gewat. neutr., Kleid,
ÜtotL Scherl., 19n2. — «Kleinode, sideu, edel
mrt». Oottfr. V. Str., 1, 38. — Was man hat
«an spisc und an cdeler wate*. Ibid., 1. 11. —
König Rudolph sass «uf dem kunigst&lc in |
königlicher tccfe». Glos., hb. — «Die bSttroc I
»tant in richer tcat*. Altswert, 20. — «... ein
cngelscher wot*. t'onr. v. Dankr., v. 367. — |
l'ie Juden sollen iluu n verpfändete talterge-
weU * (Altargewand) umsoost zurückgeben.
lASfl. KSn.. Beil., 989. — «. . . dax bette und
al die bdteimt' (Bett/eUi;). rrolifr. v. Str.. 1,
186. — Als Todfall «das beste /(Cdcru?«/« (Feder- )
bett), vierzöplig». Kembs, ISttd. Borelch., 146. 1
— tL^inwot» , Leinwand. 1484. Tnchcrzunft.
96. — «Sold ir dorumb ussganpen das ir liand
wellen sehen einen Menschen der do mit
weiehem Wat oder mit welchen Kleidern he«
kleidet ist?« Mattli. 11.8. Geiler, Post., 1, ö »«.
— «Meilensch vmdt». Mnrner, Qeuchm., m, 3 b.
— Fflr Ored Mfillerin hat ein GeistUeher ge-
kauft «für dri koller rotes wat», und ein
Rathsherr «ein griene vrat». Id., Müle, F, 2 a.
~ Die von Ninive «leitent nider köstlich icat,
— ir ieder einen sack andat». Id., Baii ,
2 0. — «l)ie priesterschafft ouch uszhin kLii
— in irem priesterlichen u>ad». Id., Geuclnu.,
c, 4 — Laocoons «köstlich priesterliche imU*.
Id., Virg., E, 1 b. — «Alle kleidung nnd waeU
der messen». Id., Mess, C, 2 b. — «Gewapnet
mit der . . . icat des liechts». Blindenf., A, 2 «.
Wntlovbe, lanbe wo Kleider verkauft
werden. Scherz, 1952. — «Die wntloube» zu
Rappoltsweilcr, 1S02. Als. dipl., 2, 78; zu
Schlettstadt, 1814. Beg. AA, 883. — «Ein hvs
daz etwenne die watloube was». Mfilhansen,
1377. Cart. de Mulii., 800.
Watsack, Kleidcr.sack, Belsesaek. Schcra,
1953. — Die Strassburger «irsfthtent immc
(dem Bischof) sine watsecke». 1281. Urk., 1,
356. — «Ein icotsag», dem .loh. v, S. Aniarin
geraubt, 1300. — Kommt der Probst von Ölcn-
berg KU einem Ding, so soll er «mitime bringen
einen kneht, der sincn'wa^sacftfurt». S. Lnkart,
Hohenrodcrn, 1354. Weisth., 4, 25. 112. —
*. . . Wie man ^en Blnndcr in einen Wat-
sack stosst wenn man geen Baden faren will».
Geiler, Brös., 1, 25 t). — «AVenn wir sollent
zum baden faren, su ist Angst und Not cb
wir uns gerüstent. do mftssen wir einen Mantel
haben, do ein Wandelrock, do ein Wutsack
oder Wet8cher>. Id., Post., 1, 18«.
Göll, 264: «Mantica, Watsack».
Watsehar, von scharen, theilen, Austheilnng
von Kleidern. Sclierz, 19nH. — «Vcstitura »luae
vulgaritcr dicitur tD(U»char», an die Canonici
von S. Thomae vertheilt 1968. Später in Geld
verwnndelt: «6 sch. wotschar nuncupati». am
Martitiütag vom Schaffner jedem Canonicus
bezahlt. 14 Jh. Bist, de S. Th.. 109. — An
gewissen Tncrcn wurde auch im jninsterkapitcl
Geld als *WaUchur * auhgctlicilt. Lib. coq.
AVatte, Art Zugnetz. Scherz, 1954. Schmcl-
1er, 2. 1045: die WaL £s gab deren ver-
schiedene Arten. — Die Fischer sollen nicht
«mit st tan Watten oder mit bruttvatten faren
von Ostern untze usufonder pfingestwachen».
14 Jh. Alte Ordn.. B. 18. — ^Sdittftwattmj
Jindiraikn». 14?5. Ibid., B. 1. — tBinwatten».
Eschau, 1341. Hanauer, Constit., 206.
Watten, waten. — «Do fing mirs an zn
hcrtzen ?on, — und lernt in miner armut
bcliwimmcn, — do ich so gantz kont wattcu
nimmen». Ummer, Schelm., k, 1 b. — Ein Ver-
liebter «so schellig wärt, — das er nQm
schwimpt noch wattet fürt». Id , (icuchm., m,
1 ü; Lnth. Narr. 8.^. Kxc
Wattcr, Fischer mit Zuguetzcn. — «Alle
watter sollent an S. Arbogastes obent harhein
faren.. I t Jh. Alte Ordn., B. 13.
We, gen. Wewes, Weh. — Merswin ward
«also starg, alse hette er nie wwe$ noch
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- 4U -
Udttnd«« beftuidttii». Me. Lftafen. Ootfeecfr., i WelVbni f — Nimmt •in »Iter Mum kein«
187. Etc. — «... Also das sii untz an irenj junge Frau, «so map er wf^/e» breit ond wit,
dot iiio keios grossen wewes noch lidendcs me
befundent». Nie. v. Bas., mf.
AVecholter. S. Weckdter.
Weck, luasc., Keil. — üeiler, Baum der
Sei., 21 b; Sünd. des M., 5 b. S. die SteUen
bei den Worten KeitUtl und Speiäü.
Wecken, Lnib Brod« Art Semmel. — Jedem
Fröncr soll man ^rebtMl 'einen wecken, der also
lang si, das eru mügc setzen uffe sinen fos«, i IH Jb. a. L
— Blit ircudcn Icbcnlange ^Jt». J. Murncr,
0, 3
Wep:elango. Seite der .\fki:'r liinj^s tM'nfs
Wegb. Scherz. h'ßO. — Uem Tferd des Vogls
soll der Baninvart «sniden an der uxgekmge
ein halben schftch, und an den anwenden
anderbalben scbfteh». Oemar, \h Jh. Hnnaner,
Constit., 356. — cUf die mgdtmge», hftnfig,
und obbalb sinem knie mSge an selbem abe-
sniden ein morgenbrpt». NothaMen , 15 Jh.
Weisth.. 1, 6ö3. — Ähnlicli, Uberbeigheiin,
Wegea« Wejen, Weigen, wehen. — Warten
«wo der wint her voegeU. Taulcr. HfW (B8), —
Verfällt ein Habbof «von windt wetende . . .»
1429; Wihr, H80 Ibid , 4, 139. 210. — «Ein , Sundhofen, 16 Jh. Weisth., 4* 1R8. - «Wen
scliillin;^ uiiib harrichwvchn* . Cotir. v. Daiikr..
V. 42ti. iJcr llerausgebcr sagt, 115: «wühl
eine Art Backwerk* ; es waren Wecken, Laibe
Broda, die anf den «Brotkarriohen» hinter dem
Ifflnster verkauft vnrden. — «Dn bringest
ettwann ein Wecken von Ha^-enow mler von
Sehletstadt, and ist aU hart da« in niemandts
Seessen mag*, so zwreibest dn in avf einem
.ibeisin, so machet man ein Mass darass das
der wint vaste tcfget*, so wirft man den Anker
aus. Ueinr. v. CWenb. — «S Antonias sähe
im Geist etlirh ston die da Luft oder Wind
Wielen in das Mul». Geiler. Emeis, 29 b. —
«Der Wind toeigt hin und her wo er wil».
Id., pKst , 86 a. — «Du »tost stiff und los-
sest dich nit umbw^hen». Ibid., ü, ä4 «. — «Es
grond d:lieh mit 4en Armen als wolten
sie flippen.. Id.. Narr, 3fi b. Etc. — «Bit?, der
in deine Kind essen». Geiler, Brüs., 2, 32 « ' !iioi;.;eiiluftt har wevgt». Brant, Nsch., l»!. —
— tWecken nnd mvtsehellen cs.sen». Murner, •Nach deinem gemlen weyen die wind*. Id.,
Mcss, B, 8 b, — «Ein suppe oder brei, das Heiligenleben, 196 — T-ass Gott «die sonn
heisbt das weckbrot». Id., Ulcnsp., 9. — Brei thun scheinen und wind wegen». Id.. Epigr.
Ich glaube der Wind hat «ntt
Id., Freib. tafel, 311. Etc. —
Es ist aber kein niederdeutsches Wort, es ist! «Der sebnee, das wetter und der regen
von Weekbrot gemacht, Lappenberg, 280: I Copie, 216.
•sollte wohl wikbrot hcisscn, weiches Brod». | va«t gaeegt».
das elsüssische 11'ccA.vn.
lie wind nit lassen glücklich neactf. Murner,
Weckerlicb, wach, lebhaft. — Dem geistigen Virg., k, 6 ^. — «... das in kein Iu£ft atf
Leben nntsen oft mehr die «slammenden in- tvege». Id., Gayae. 490. — Sie *weiet mit den
kerc, w anne vil u;ecifcerlidl» stttneliehe Ubnnge»
Taaler, 332 (57).
Weckolder, Wecholter, Wachholdcr. S.
auch Eeckolder. — «Da legt er (Elias) sich
schlaffen under ein irecA:o//«T Staden». Geiler,
Bros., 2, 71 ». Etc. — * WtcfiuUerspdnen . . .,
-öl». Murner, Gayac, 471. 472. — «Joniperus,
hendcn hin und her». Pauli. 3?^. — «Wan der
wint vil und vast weget ...» Brunschw., PesU«
.H a. — «Dio. blum ist abgefallen, dann der
gcist gottes hat darein geweggt* (Jes. 40, 7).
— Wurm, Bai., g, 3 l>. Etc.
Weger, besser, snperl. Wegest. Soheiis,
1959. — «Es werc weger ein spittal denne ein
WeckhoUerbaum » . Gersd., 91b. — feurige kloster». 1815. Spit Arch — «Es wer ime vil
Pfeile «von wegkoiterhoitM Oder kromatberen*
Nächtig.. Psalteif 330.
weger das er in v:rt»ssem getrenge . . . stunde».
I Taaler, 64 (13). £to. — «Es were verre weger
Wedel, Vollmond. — «Jet« so ist der Mon | das men solliehen weltliehen menschen got
nuw, jetz fol, jetz alt, jetz die erst (^uart, jctz mit ^'ebe». Xic v. Basel, '2R5. Ktc. — «Es ist
die ander, jetz ist es Wciiel». Geiler. Ev. mit ' weger ich lasse mich vallcn in gotz gewalt
Ussl., 138 h. ^ «Es ist sein Wtdel, sein Vol
mon >. Id., Arb. hnm , 19 i>. — SohmeUer,
4, 22.
Wedelf — «Es ist im (dem Tod) alwegen
tcedellVAnm !\b/nhanwpn, Gewild zu schicssen
oder zu mejen». Geiler, Arb. hum.. 19 «.
Weder, als. — «Ein Fraw geet nit gern
denne in miare vigende gewalt». Kön., 270.
Ktc. — «Es ist mir ueger ich Talle in den
gewalt jre hendu duji daz ich viele in den
Kom gottes». Oswald. — 3ian soll einen Statt«
meistcr wählen «der der aller nützest, aller
tccgcst und aller beste sie». 1334. Kön., Beil.,
932. — «Wi'lre der wegeste si, dem sol man
mit einer andern JTrawen die hübscher ist i das banwartäm liheo». Ueimsbmnn. 1-1 Jh
meder sie». Geiler, 7 Schwerter, F, 4 b. Etc.
Weetag, körperlicher Schmerz, Krankheit
Weisth., 4, 99. — Das Stroh verkaufen «nf
das nützc!>te und wegcsle». 1397. Hist. de
— «Sie sien jung, aber vol Kranckhcit uudiS. Thum., 396. — Man soll «das beste und
Weetagm: Geiler, Bilg., 70 1>. — <0n Smertzen | toepesfe dozü tftn». Ibid.. 897. — «Das nfitsest.
und Wctagen sein sclbs und der Muter ist er
(Christus) in die Welt ;:eborcn». Id., Passion,
Ä b. Etc. — «Die icectagcn der augcn, . . . der
orrn». Brunschw., 3Icdie., 180 b; r>i«^t.. 34«
" «Die weetagen der helle habend nach umb-
geben». Nachtig., Psalter, 40.
Weetnm, Krankheit, Leiden. — Ein Ster-
bender weiss von nichts «dann von Wetum
nnd SchmerttEOn». Geiler, Arb. hnm., tS9 «.
best und wägest». Obcrmichelbach , 115'
Burckh,, 172. Etc. - «Wer aber crgcrt ein
vun disen Kleinen .... dem wer ueger das
ein >[iil>teiii \\ u.rd ij;eiienclvL an seinen Hals».
Geiler. l\»&i., 2, ölJ*»; 3. lU " , Sünd des M.,
22 a. Etc. — «Vil weger ist. nüt undcrstan,
— dann mit schad . . . ablan». Brant» Nsoh ,
IB. — «... vil Wäger ist geschwigcu — dann
schwitzen . . .» Ibid., 83. — «Under der rosen
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ndl nMi vil, — so toeger gesohwigen wer». «Was tinder im (Kepton) von meera wm,
Id., Epigr. Copie, 227. — «Erjrort dich dein I gehorsamlirh crrcipft sich das, — dass e«i seim
aug . . . Stichs ausz . . ., es i^l weger üii aug
... ins himcireich ^-angcn, weder mit solichem
in die ewige verdamnüss». Zell, m^ 1 <». —
«Es ist wäffer vnd sieherer dM best allemnl
gedciicken». Ibid., b, 4». Etc. — <\Vii vil
weger ist menschlich gebott übertretten durch
die ee, dann das gdtneh dnreh onkensebeit».
Hohenl., C, 1 — «Vil tceger wcrs es wurdt
einer ein sohaffbirt dann ein seclversorger».
DfaL, B.« 1 b. Ete.
Weprern. verbessern. — «Sic vffjcrtn nit
jr unrochl und übel, ja vilmor iiiinpt es zu».
Zell. y. 2 b, Etc.
Wegerume, fem., Recht, an der Seite eines
Aekera die an einen Weg stösst, zu «ränmen»,
Korn daran zu schneiden. - I»i r Herr sull
für sein Pferd «haben die wcgerume halb an der
gersien, dri sehft von dem gleisae». Düppig-
heim, 15 Jh. Weisth., ^, 421.
Wegerang. Verbesserung. Schmeller, 2, 870.
— «Mit etwas wiigerung des ontregUeben ragl<
ments ...» Zell, A, 4
Wegescheide , Wegescheiüung. Scheide-
weg. — « Wegescheide, compitum». ticrrad, 181.
— <Uf die v>egtacheide*t an mehreren Orten,
14 Jh. — «Besehohe ein mort in der wege-
sclieidunge des bannes ...» Hufen, tl Jh.
Uaoaner, Constit., 187. — Die Jünger «fundent
ein Esete FGIli gebanden usswendig vor der
Thür in der Weyscheide > . Geiler. Post., 1, 3
— «Wenn ein Bilger sieht die Kriitz und die
hültzenen Bend uff der Strass an den Weg-
sciuiden ston, die do zeigen welchen Weg er
gon sol . . .» Id., Bilg., 116«; Post, 3. 44
Emeis, 49 «; Narr., 22 — «Ein hani die an
dem toemcheid stat^ - die zeigt ein weg ...»
Brant, Nsch.. 94. — «... dort da ein weg-
aeheid ist ^'cwast. . Murner, Virg., d, 8''.
Zw ei giengen «iiberfeld, sie kamen an ein
wegucJmd*, PavU, Äl.
Dasypodius : * Wäg$cheule * , da sich vier
Wäg scheiden, quadrivium». Göll, 60: «Bivium,
Wem^eidet da ewen Weg zusammenstossen».
«Wegewist, viaticum». Herrad, 189.
wegen ivegaam \vat>». Municr, Vijg., Q. b b.
Wegacheide. S. W^escheide.
"Wegtritt, jiolygonum aviciiljn r Kirschl., 2,
30. — «Proserpinata, Wegänli*. (lerad., i)8
«Wegwart, oder Weglüg, oder Wegwei»».
Brunschw., Dist., 122 b, _ C^ohoriam Intybns.
Kirsch!., 1, 394.
Wehe, schön, zierlieh, gepntzt. — «Die
langen Schwantz die sie in dem Kat nohcr
ketschen, als etlich riafteu thuiui und rrchilen
uml ilic u.-W»<'n Weiber». Geiler, Narr , 29 " —
«Ein Einsidier sähe wie die wehen f raawen
glorierten in den langen SehwentEen an den
Mcntelii ; da henckt or ein Stück von einer
alten Matzen an sein Kock». Ibid., 12ö _
«... Wie vil sein der wdken Franen». Id.,
Evangelibuch, 140 b. Dafür steht Ev. mit TIssl.,
142 »: «Wie vil sein der stoltzcn Frauen».
Weibes. S. WOe».
Weibisch, nach Art der Weiber, ironisch
auf Münncr aiigewandt, unmännlich, effemi-
natus (Murner). — «Es ist ein iceibiseh Ding,
hadern, zanken >. Geiler, Sünd. des M., 42
— Langes ilaar tragen ist eine Gewohnheit
«der sieh dick brucht das wibach gczicr».
Braut, Morctus, a, 7 a. ~ «Jetzt band die
wihtdtm man gelcrt — und schmierent sich
mit affcnschmaltz, — und dunt entblössen iren
hals». Id., Nscb., 7. — «Die Genchmat, zu
st raff allen «rtfegdkai mannen». H nmer,<}enebm.,
Titfl «Ein man mit .schenilicli ullsdirn
berdeu». ibid., D, 2 b. — «I^cr tcibschen art
sind si gewissen». Ibid., n, 1 1>. — «Ir flneht
so wibsch. unmenlich was». Ibid., n, 2 «. —
«Ewr kleider seiud so toeibUcii gax, — gleich
wie sie trägt der frawen aebar». Id., Tii^., f,
3 b. Etc.
Weibabild, Weib. Heute nur noch bei uns
in vcrflchtlielMm Sinn gebraucht. — «Kein
i.''ru>.>.crn /orn man jenant spiirt. — dann so
eiu tctbsbilil /urnif,' wiirl». Brant. Nsch., 63.
— Kleider «als ein tceibsbild jetzund treit».
Murner. 4 Ketzer, G. 2 «. — «Die lieb ist
l'rütcn kan». Id.. Geuchni., i, 4 ». — «Doch
war im das gar wol bekant — was doch ein
mbdfUd understand, — die vorab in der liebe
brent». Id., Virg., n, 5«. Etc
Weiche, eig. Weiohheit, dann Mittel nm
etwas zu erweichen. — Eine Geschwnlst. die
«weder mit schmieren mu-h andern wekhincn
,» Murncr,
Wegfart, Reise. — «Gold und »über nimm fHöi» ursacli dran — das tcift«6iW gcuch usz-
damit — das du keinen gebresten nit — '
auff der vfef^eart mfiftest hon». Martter,yirg.,
B. 6 a
Wegfertig, reisefertig, dann Reisender. —
' I h'v Frtnid blieb nit ans wt>ndig meines Hauses,
wenn mein Tür was oflen den Wegfertigen».
Geiler. Selenp.. 73 b. — «. , . se sein ;rn«dc
(der Bischufi jeU wegfertig wer ...» Brant, (fonicnta) verendcrt worden
diaeil. Wilh , 258. - «I>o sprach TJIenspigel Gayac, 406.
wie das r r iiegf' vtig w er» Murner, ricnsp . Weide, Weid\v4M'k, jede Art .faird auf Wild-
89. — Mau erfuhr zu Strassburg dass Trcjrer | pret, Vogel, Fische Scherz, 19üy. — «Der
Mweg/ertig were». Capito. Verwarn , B, 4 «. j sieche weidenSre — Weit oneh an sine wtiät:
Dasypodius: *Wäi]fertit]. acciiuiiis itinore». Gottfr. v. .Sfr. 1, 197. Etc — Von den Fische-
Wegfertigen, zur Heise fertig uiiichen, die rcicn zu Ebersheim iicisst es; «hO ist das rehte
Kechnutig geben. — «Da sprach er zu der i gemeine toetcie von Racenhusen nnzc an twerch-
wirtin, «las sie in wegfertigen wolt, dan er ! dich». 1320. Weisth., 1, 609. — Ein Fischer
müst wandern*. Muruer, Ulcnsp.. 46. | kann einen knccht haben «der mit imc füre
Wegfertigkeit, Reise. — «Ich wii in uf die weide». 14 Jh. Alte Ordn., B. 13. —
(den Wirth) in cuwer wegfertigkeit bczalilcu»
{während eurer Reise). Murncr, TJlcnsp., Wh.
Wegum, das als Wog dienen kann. —
«Man sol haben drigc erberc manne, die do
die vogeliceidc sölicut lehcu». 14 Jh. Ibid. —
« Weidwerk mit visehenzen, jagen, vogeln oder
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ander \^ iltprett se rMli«ii>. HflningM, 16 Jh.
Burckh., 71.
Weiilesack, Ju^'tlsack. — «2 eilen zwilHch
zt eime weideaack». 14<ä4. Thom. Fabr.
«Weidesch», PolMche. 16 Jh. Kaufh.-Ordn.
— Man flSlseht den Wein mit «Salpeter, schwe-
bei, dotenbcin, wcülesch. sciifF . . .» Brant,
N»oh., 97. — <WeideschCt sinder genant*, i
Bransehw., Hedio., 176 *. — «Cineres, elnveU j
lati, weydeseJten». Gcrsd., 90 ^.
«Weideachif >, Fiscbernachen. lö Jh. Alte
Ordn., n. 12.
Xachcn. — ^. Anrnlia. als sie
kiaiik i;t \v(*rdeii. «da hat in»n sie gelegt in
ein Weidling und uff der Kaltau gefürt da sie
jets ligt*. Ueiler, £v. mit Ussl., 219 ächmid,
52Ä. — Das Meerschiff «hat txntn Weißling,
d:iinit die 8clutilout, umb das Schiff fai rn und
dadurch schaffen was dann dem Schiff Not
ist». Id., SehüF der Pen., 69 >>. Ete. — Brant,
2. — tWalUiuj die fHisar) mit
erüa^^cin gethun der rüder tichicket>. Jüngm.,
Cäsar, 60 n.
Weidling, Jäger. JapdlieMiaber. — «Es
war ein edelman uff einem bchlosz, ein totit-
Ung . . .* Pauli, 15.
Weidloch, Affpr Schmoller. 2, 856. — Man
soll «ein lebeudige» hün bei A&mweieüoch be-
ru))tTon> und anfeine Wunde setzen. Branaehw.,
Chir . 36
Weldnen, weiden, Beneoke, 8, 556. — «Die
hirten Israel, die da waidnen sicli selber, und
wein hcerd wirt nit gewaidnet vun den hirtcu»
(Eaeeb. S4| 2). Btindenf., D» S *. — Zell n. a.
haben weiden.
«Weidwnnde, durch die die Eingeweide
verletzt u erden». Gersd., .31 •.
AVeien. wiehern, t^clueicn. — «Er fieng an
tveiai, ichreieu, klügeti». Muruer, -i Ketzer,
C, 4 &.
W<den. S. Wegen.
Weihbmch, Entweihung, sacrilcginm. —
*Weütbruch, in gemein sncrilegium ; Wcilthruch
der Münch, Hunnen und Pfaffen», tieiler, BrÖs.,
9, 7 — «In der Kiroben Stelen ist ein Dieb-
stal vnd ein Wybruch, saerileginni, daran».
Id., Narr., IHI a. Etc.
Weil. S. n'tl.
\\ ciiifülli^, /um Trank geneigt. — Mamer,
Köii. V. Engl., yiö.
Weinill, Sänfiirf — Es war einer «ein
veituU, er was alwegen voi». Faoii,
Weislo». .S. \yineloa.
Weissage. 8. H'issage.
Weissen, Waitzen. — 1294 galt «ein vierieil
weiiten H sch.». Clos., 184. Ete. — «Was sü
in die acker Keyeij, es sy weissen, rocken,
gerste...» 1384. Eist, de 8. Thom.. 898. — «Ich
sol (bin schuldig) 100 mätt« weiaaen». Eis.
Prcd,. 2, 8. - tMuItzerktirn. das ist das zwcitel
weiaaen, nnd das dineil ruokca>. Adelshuffen,
16 Jh. Eist, de S. 1'honi , 338. - < Weissen,
rocken, gerste . . > 1446. Alte Ordn., B. 1.
Etc. — «Dem der do 100 Fieriel oder Hüffen
Weissen schuldig was . . .» (Jciler, Post., 3,
64 Etc. — «Frumentum, tciyaren . . .» < Weis-
$en, kleyen». Qersd., 91 81 b. — «IFMMtn-
bnt». Adelphns, Fie., 166 b. Fries, :4a —
«Etlieh hier wirt von kom, «Uich von weitm,
etlicli von irerstcn gemacht». Frios, 45 —
«Die üpreuwcr vuut guten weissen gesundent».
Zell, c, 2 t>. Etc.
von Weitnüss, von Weitem. — »Die Zung
des Nachreders schQsset heimlich uud von
Weitnüss Pfeil, in Abwesen des dem er fibel
redet». Geiler. Narr., löl a. Kto.
WeitMhweiflg, in der Weite beramsehwei-
fend, unstät. — «Ein Mensch der wcitschiceifig
ist in seinen Gedencken . . ., je von einem zu
dem andern fallet, ab ob er nitVernnnfl hei
oder trtinrken wer . . .» Geiler, Sclenp., 159
— «Ein zcrsitront. unfridsam . . ., ungeruwig,
manigfaltig, tcciischweifig Gemät*. Id., Pred.
u L., 9^ 11 : Irr. Schaf, H, 1 b.
Weitschweifigkeit , nnruhigcs Liiiher-
Bch weifen. — «Wiltv kommen zu Stätigkeit
deines Gemüt*, so mustn ilein Hertz und die
Krefte deiner Seien an Gut heften und dein
Gemüt von aller Weitschtoeifigkeit abkeren».
Geiler. Selenn., 169 H7 «; III i>; 17? «. Etc.
Weiwein? — «Hfit dieb vor diaem fnlen
verietrenen !>orflöt8chen. der also gegen jeder-
man weitvelt*. Geiler, Bilg., 142 ^.
Welbeln, wälzen. — «Wer würt ans dannen
icelbelen den Stein von d«r Thür des Graba?»
Gelier, Post., 3, 4 ^.
Weif, W«tfelin, junger Hand. Sehers, UW».
— «Die kleinen ivelfeliu, die kleinen hündelin».
Tauler, 29 (6). — «£in mlff ein junger hnnt».
Altairert, 6.
Welle, Bündel. Scherz, 1980. 1. Bei^ig-
biindel, zum verbrennen oder um Zäune zu
machen. — Den SpiUil «leite man obenan vol
wellen und stro», um ihn im Xethfall anzu-
zünden. Kon., 818. Elf. - «2 sch. 2 ^ umb
7 hundert zu hegende (hauen) ad refec-
torium». 1423. S. Thom. Fabr. — .7'/« sch.
umb 2 hundert domeiceüen z& dem zune».
1424. Ibid. — «20Ow«lfen», um den Brügel zu
Achenheim zu umzäunen. 1429. Weisth., 5, 487.
— «Zur wellen», strassb. Hausname, 1366. —
«400£u;i/rf//(M». 1482. Spital-Arch. — * Wellen»
£u einem Feuer tragen. Wimph., Chrys.. H b.
— «Holtx und weUen der rfiser (Reiser) oder
gerteD> .Xdelphus, Türk., D, 6 K
2. *Strowellen*. 1397. Hist. de S. Thom., 396.
— «200 tseUen stro*. 1616. Stadt- Areb. ~ «Ich
wolt auch ein tcelien stro kauffen», um eine
Hexe zu verbrennen. Fries, IG *.
Wellen, m ollen, wir, sie wettenl, «aU,
Dur •li 'ni ' i«: bei Brnnt und Murner.
\S eitiaulig, dem Welt laut angemessen. —
«Dersehelmenzunft anzcigunir alte« teeUlouffigen
mutwils . . .» Murner, Titel. — *Weltleußg
heisst maus, wer das kan, — mit list betriegen
iederman». Id., Nb., 54.
Wemmin. Wemltin. - «Ein knrsnt {re. ittcrt
mit wcmunneH und küu^'ctin», dem Job. v.
S. Aniarin geraubt. 1.100. — «Una pellis (Pala)«
in vuli:nri dicendo ein künigeline weaibHM
kurscuc». 131»^. lirk., 3, 268.
Wendel, Wanze. — «Er well wol schiefen,
so fürt man in ettwan in ein wüst eilendt
Bett, das loaft vol Flöhe, Lüss nnd WmidK»^
Geiler, Bilg., 816 168 « ^ Haa in Ff, D, 9 «.
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— 417
Eto. — «Es seind handsmacken kommen und
tcmtlen». Nachtig., Psalter, 270.
GoU, 879; «Oimex, Wantlaos. WenUh.
«W«ii4eln«res, ocMiins*. Hemd, 179.
Soherz, 1^83.
Weadeu. Scherz, 1983. 1. Abwenden. -
«Wanne ein fBr ne^at . . ., das ^ot lange
wende. 1437. Tuchorznnrt, 57. - «Möfcnt wir
das mit/ tuscnt marcken gewendet haben, wir
liettent s& derfQr gegvben*. Nie. v. Basel, Eek.
Taul., 42.
2. Abwendig machen. — Ein Sohn wollte
reisen ; sein Vater bat ilin «ku bifbcnde. nnd
hette in gerne (ji n endet'. Miirl,,
3. Fiaeheu mit *WendekäTbtn»t -^'^
Ordn., B. 1. I^e Fiselier. die «wmfat. werden
iiiitorschieden von ili i» (Jarnoni. ScIkm/, l'^S'^.
S. Qewenäe- — Der Fischer, der * wendet, der
Bol sin g«wende, wenne er dovon ^fert nnd
es getccndet. uffbrechcn das (!ir(<^il ilos bellen
ferewegeb das er wendet, doch sul inic keine
speeke sehadM». 14 Jh. Alte Ordn., B. 13*.
Wendenschinipf. Spottnanic für solche die
sich von dem Srliiinpl" luit r Sc liorz abwenden.
— «Diso Meneclu ii tlio die Welt, vcrschniahent
und ein Missfall ab wcitlirlun I>in£'cn hant,
die heisset man WenJenHchimpf oder »idvr-
wertige Henseken». Geiler, Selcnp.. 197 i> -
«Ir solt nyroan vatter hcissen auff erden, denn
einer ist ewer vatter. der in dem himel hi.
.Wa pleibi iian hie wendenseltimpff. gliick-
isoheicher, hadermetz, wie ich sojt sagen,
geistlieh?» Blindenf.. B, 3 >». — Gluekseheiehcr,
der das Glück scheucht, scheut? Hinloriiietz.
zänkisches Weib, überhaupt Zanker (s. das
Wort). Der Zosammenhang der Stelle ist niebt
ganz klar; ninn sieht ntir <ia.>>s Jer Verfasser
die Namen auf die tieistlichen anwendet, bes.
auf die, die sieb patres nennen lassen.
Hcrkwürdig ist die .\rt wie Srherz, 1984,
diesen Aufdruck xu erklären bueht Zuerst be-
merkt er, die alten Wenden seien mit Hunden
ver^'ü«-!)''!!. uml WiMirleluinde, uomlisclie Hiiinie
genannt worden. Dies seheinl er iiuleiüon nur
aus einer einzigen von Frisch, 2, 440. ange-
fährten Steile za schliessen: in einer Chronik,
in der von den im Jahr lOffS von den Wenden
in NorcMeutschlaml vonibteii (irünelii ireredet
wird, lieisst es: «aber iu Sasse dursten dei
schnöden Hunde de Wenden nieht komen >.
Scherz meint nnn, Wrudcn^i hitnpf sei abzti- '
leiten «ex isto scilicet cuntcnitu Vcncturunt.
quasiVindilornm dedeeus, abstractnm pro con-
creto». KiMinte man auch zugeben, obgleich
es hucliAi uüvvuhrschcinlich ist, das von einem
einzelnen erbitterten Chronisten gebrauchte
Wort Ifnnde sei eine allgemein übliche Be>
zeiehnuitg geworden, so hat doch Scherz eine
Hauptsache vergessen, nämlich dass im ^liiirl-
alter and noch za Geilers Zeit, Schimpt nie
dedeens, sondern dnrehweg Lust, Spiel. Spass
bedeutet. Wenn man bei der eisten Halfie
des Worts an die Wenden zu denken hätte,
so wfirde der .Sinn sein*. Spass der Wenden;
wie wäre man aber dsr/n ^pkonimen, .Menschen
die die Welt verschmähen für einen Gegen-
stand der Belustigung gerade der Wenden zu
halten, eines Volkes, das in nnsem Oegenden
gewiss nur wenig bekannt war?
Der von Geiler (s. oben) ausgesprochene
Oedanke ist: die die Welt veraehten sind den-
jenigen widcrwiirtfc, die die Weit lieben, und
werden von ihnen Wendenschitnpf genannt, aus
dem Grand, wie mir scheint, weil sie den
Scliiiupf. die Last der Welt von sich abwenden.
Vielleicht war « Weiul den Schimpf, wehre ihn
von dir ab», eine in irgend einem a.scetischcn
Verein geläufige Ueden.<iart gewesen, und von
den Weltlenten aufgegriffen und als Uber-
name gebraucht worden. Ein ganz ähnlich
gebildeter zusammengesetzter Aasdrnok findet
sich gleichMls bei Geiler, Karr., 123«, wo
er sagt, Leute die zu Gast geladen sind und
die ihnen vorgelegten Speisen verschmähen,
«heissen Scheut den Oast». Frank. Spriobw.,-
'j, IHl b, hat eine ä,hnlichc Form: «ein Trennen-
schimpf», was er erKlärt durch einen, der «gut
Freund, Weib und Mann, Meister nml .Junger,
begert zu verwirren», nämlich durch Sohiuipf,
Spass, Spott ; anch 2, 49 ^. 132 t». Andre Zu-
sammensetzungen dieser Art bei Braut, Nsch.
— Ib'iO gab es einen strassb. Bürger: Job.
Wendensehimpt Seekler.
Wendig. Scherz. iy«4. I Rückgängig, ab-
bestellt. — «... und wart die reise wendig»,
Kön., 8S2. — Wird dn Stadtbote «mit einro
botschaft wendig*, «o soll er das erhaltene
Reisegeld zurückgeben. 144H. Alte Urdu., B. 17.
— Er «hat grosz disz und ernstlich geberd,
— domit das schiff nit vendig werd». Braut,
Nsch., 87.
2. W'nmitg niaehen. von etwas abbringen.
— Christas sprach: «daz hat mich wendig
gemaehet min« Hebe mftter». Clos., 118. —
«Wollen wir Christum den Herren auch also
salben als in disc drei Mären ^Marien) gesalbt
weiten bau, so roSssen wrir ans die Ding nil
lassen utndig machen die diso heiligen Frawcn
nit haben wendig gemacht.» Geiler, 3 Mar., 5 ^.
ein Wenele. ein wenig. — «Do hiessent sie
die ein xenele abwichen vou dem Bot*. Qeilcr,
Pu.sL. a, HO a.
Wenken, Winken. I. Wanken, abweichen.
— cDn singst vor gott, daran gedenck, — mit
diner stimm nit wanc^ norli iwucft». Humor,
Nil , 80. — «Ein liis^ner inns/. \il dächtnusz
I hau, — das er nit tcinck und woncA: darvon».
Id., 4 Ketzer, B, 8 — cich het mieh sunst
' on alles ireiich'n. — Von stunden an SClbs
ihuu ertrencken». J. Murncr, c, 3 K
2. Abwenden. — «.Sie betten worlich vll
bedencken — wie sie mich dorvon mächten
wencken». Murncr, 4 Ketzer, L, 7 t». — «Encas
uenckt sich nit darab». Id.«Tirg., L. 7 >>; Luth.
Narr, Hü. — «. . . das er von got sieb winckct
nim». Id , Bad., B, 5 «.
3. Wenden. — «Brauch alles das du kansl
erdencken, — und wo da wilt tho dich hin
ntendben». Hurner, Virg.. r, 6
Wej», Gewebe. «Der Weber wenn er
webet, so sieht man nichts von dem Wepp
das er maoht». Geiler, Geistl. Spinn., P. 1 b.
— «Ein Seidenwnrm Hirt den Winter in eim
Weplih, er spinnt ein Wep umb sich*. Id.,
Er. mit Ussl., 19 s. — «Alles das sie herfür-
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bringcnt dM Bint Warmnester nnd Spinntceppen,
Uiiflot und Wust». Id.. Büg., 191«; SmeU,
18 b; Bro» , I, .S9 Etc.
Wer. warandus, Bürge. Scher«, 1988. —
«Wir (die Verkäufer) suliit ouch sin und sinre
erben iter sin dis gfites vridcr nieneglichen».
1275. Str. ßez.-Arch. — «. . . und sulnt diz
hoses wern sin . . .» 1281. Ibid. — <Deg bin
ich fTC/.üg und «mt». Altswert, 6.
Werbe. Painni liinrrfi eines Ufers um vor
Übcrschweauiiung /u schützen. Scherz, 19^0.
— «Die grosse und die kleine w»he». Hnn-
dol.shcini, 1?4() u. f. — «An der werbe»», nn
vielen Orten, IH Jh. u. f.
>N'erbe. ranl. Sehen, 1990. - Aherwerbe,
Ander tcerbe, zum zweiton rnul — «Woie oj.
dfts man die magesotschulcii aberucrbe riucrte
. . .. 1396. Hist. de S. Thum., ,^94. — «. . .
das ir depne in gotte ein tmderwerbe geborn
mensche werdent». Nie. v. Basel, Bek. Taul ,
2<^. «Ist das yoriuui^ oine almende aber-
kubcrt ist, ... wer die ander wa-be begriffet . . .
bessert 1497. Almeadbneh. — Der
Abt von Eberslieimtniinstcr «hat dric ircrbe in
dem jaic ban» (VViäiiibann). 1320. Weisth., 1,
670. — «Das dn tuscnd werbe bichteit>. Tauicr,
242 (42). — «. . . niU alli ine sübentzi^^ trerbe
siibcn icerbe . . .» Ibid., ID.H (20). — «Wol drie
werbe als vil lütes . . ,» Clos.. 48. -- «Der von
Franefurt vier werbe aläo vil was also der
viende». Kftn , 851. Etc. — Die Äbtissin von
Kschau »oll «drille neibe in ileni jare dinjj
haben» zu Achenheiui. 1423. Woisth., ö, 486.
Ete.
^^'^>rbi■^^^^e. Bürge, tautologisch ircfornitps
Wort, ftcherz, I9ö9. — «... so hant wir zft
rehten Werburgen gegeben Uiehel» etc. — «Wir
die verkouffer und icerhürgen . . .* 1361. Rc£r.
A. 218. — «Ich habe üllin und Claus zu Wer-
burgen geben». I.3B5. Beg. B, HA. Ete.
Werd. S. Wert.
Werehuft. /.ur Wehr, zur Vertheidigung
geeignet. Scherz, 1987. - Die Städte waren
i(lein «and niU mrehaft mit graben, tiurnen . .*
Kon., 876.
Scher/.. 1^18^. 1. Verliiirgen. —
Wii «ftulat diz huses wem sin. alsc man ze
Strasburg eigen nnd erbi wem sol*. 1S61. Str.
Bez.-Arch.
2. Mit gen., bezahlt maciien, betricdigen. —
Ein Verkäufer erklärt, dnss er »gewert» ist
der Verkaufsummo. 1281. Stadtb., f ßö —
Des Geldes «sin Avir gar geuiert». l'iÜ^. iSir.
Bcz.-Arcli. — «Was ir dem vatier in niinem
namen bittcnt, des wcrdent geteert*. Eis. Fred.,
1,237. — «Wer hüic also bittet, der wIrt one
awifel geurrt*. \h'u\.. I, 241.
Werhaftig. Wirbafttg. wahrhaft, dauer-
haft. — «Es ist kein werhaftige Fracht, sie
bleibt iiit .... sie fulct glich von ^itmil ;ui>. ;
Geiler, Arb. hum , Ö6 — «rfawentleiscb ge- j
braten ist vast wirhafiig, und wirt desshalben i
gelübt tinil verwundert von Sani Augustin» j
Id., Pred. u. L., 86 a. — «Obschon ein soliclier 1
Mensch ettwen Froid hat ... in weltlichen
Dingen, so ist sie doch nit bleiblichen noch
Wirkaftig*. Id., Selcnp., 229 «.
Werken. 8. Wirken.
Werllob. 1. Tapfer, streitbar. — «Herr
gott, bchtit uns vor gabolstich! — Jetz musz
ich wcrlidt wereu mich». Murncr, Nb., 17. —
«Ir waren ob sechs tausent wörlieher muE*.
Adelphus, Türk., G, 8 — « Werliche innwoner
und stritbare mann». Id., Rhodis, B. 1 «.
2. Wehrliaft, gut befestigt. — «Nun war
Tribonantes gar nahe die weerltchste (ürniis-
sima) stat derselben gegne» (England). Ringm.,
Cäsar, .H7 - - Ein Fürst behauptet er habe
«das wörlicfut schlosz». Pauli, 2»9.
Werschaft. Seherz, 1989. 1. BOrgsehaft. —
Der Verkäufer eines Guts verpflichtet sich
dem Käufer «zft rehter wer$chef(e>, ilass er
das Gut nicht mehr beanspruclien m IH. 1270.
Shiilt-Aroh. — «Ich verbirnie mich utui iiiinc
erlieii daz z& wereude und icer$chaft zt ira-
i;eude». 1363. Reg. B, 8H.
2. Bewährung, Vollendung, Garantie, bes.
dass etwas in gutem Zustand ist. — ' Die Mei-
sterin soll untersuchen, ob der Aussätzi^ren
Uausrath *werschaft habe, . . . und welle stücke
nit weredMfi hettent», soU sie wegnehmen.
Outl. Ordn., 169. — «Es ist noch nit genug,
e» ist kein tcerscha/t», (leilcr, Has im Pf., C-
6 0. — «Uff woifeil g&n i^ai j derman, — und
ist (loch ganta kein wenchogt dran». Brant,
Nbcli.. 50.
Werschaft, adj., bewährt, dauerhaft, gültig.
Vergl. Werhoißig, — Die Bescher der Gold-
schmiede praien ob deren Arbeit »werschafft
sy . . was nit werachafft ist, sollen sie nit
veil haben*. 1489. OuIdschni.-Zunft, 7b. —
«Der maeht nit werschaft nff dem merekt, —
wer nit uff kunfftig blonung merekt». Brant,
Nsch., IIS, — «Gut werschaft geld, nit wort*
herbring. — wiltu han werhaft briclf und ding».
Id., Epigr. Zarncke. XX.WU.
Wert. WeiMl. masc, Worth, Insel. Scherz,
1998. — «Als er us dem tcerde kwam, — Sin
schiffelin er iesa nam». Gottfr. v. Str., 1, 94.
— «Ein wilder hegechter wert vol hursten
und wilgböme, darhar er daa uuch heisset
der gröne icert». Nie. v. Laufen, ms..— «Unnm
medfamen, vulgariter ein wmräe*. Eekbolsheim,
1380. — «An dciM werde», häufiger Feldname,
13 Jb. n. t — «Der wert» za Strassb., 1344.
— «Der Uüwwt* von S. Thomae, I89S. —
«IHe . . . finden Ertrcich, als insnlas, Land,
Werd iti dem Meer; das ist des der es bc-
houptet», (Jeiler, Narr., 57
Werwort, Wehrwort, Wurt /.ur Abwehr,
Entschuldigung. — Du «haüt kein uurwort
gegen got». Brant, Nsch., 6. — «Fulkcit er-
denokt ein wörwort bald». Ibid., 93. — «Er
Andt allzit ... — ein tcörwort das sin glimpff
errett» l ; i I . "4.
Weschbauk, Bank in der Waschküche. ~
«Zwen weeehbank». 1499. Inventar des Ludw.
v. Odr.ir -Ii
Wesche, Waschplatz. — «Ein weache am
Uintsütcrgraben*. 1427. Almendb. - «An der
weichen* . Tränheim. 1341. Molsheim, 14 Jh —
«. . . Als Mir hie haben in nnseru Weichen
der Brüsch an mengen Ort Staftlen do man
hinabgot, als bei der nuwen Brucken, dozu
bei der Schintbrnckon und sant Clans und
andern Orten me, uff das wenn man an eim
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- 41» -
Ort wesehet, dM ihm den« otnoli mSg m eint
andern Orf ( -clieti unil eins i!;is jintkT nit
irren, aU dmu eins du wesclict, das ander
dort». Geiler, Po«t, 8, 26 ?, 88 *.
Wesche, Wasclie. Kine Fran hat einmal
<eiu grusso wetck allein Uä/.guwtischeu». Pauli,
105.
Weschen, wasrhen. — «So rann dicli liei/it
die Kchazelen tcescken, su jsprichestu, Lriclüt
mir die hcnde». Bihtcb , 69. — Die Aussätzi-
gen sollen nm Uröndoanentag in der Kapelle
rieh «loBsen ire hende und (Qsse wenden, att
das von alter lierkünien ist». (lUtl, Ordn., 14«.
— Boniiaz I «satte u£, das manne and nüt
frowen soltent wMrilm die alterdfioher . . .»
Kon., f)22. Etc. «Die dischlachcn und hant-
quehelen wesclifu». 1400. Tucherznnft. 2ti —
Der Vogt «des morgens so er nfsiaht. ."«ill
er st'ino händ tneaehen'. (irend<'lliriicli, lö Jh.
W'oisth. ä, 4!5. — «... so ictsdasn wir die
stoben alle«. Conr. v. Dankr., v. 908. Etc. —
ührifitns «wolte uns wetehen von onsern Sün-
den». Evgo V. Ehenh. — «Fegen, SchÜsslen
weschai>. Heiler, Irr. Sciiitf. 2 — «Die
Maseu c^wt$che»». Id., Dreieck, äpicgol, Aa,
8i>. Ete. — cWann da begerst weihen din
fusz. — ker dich das man es nit sehen nius/..
iiruut. Facctus, A, 7 b. — «... das man im
weschen miost das hembd». Id., Nsch., 74. —
«David licsz tcMcJien Bersabo». Ibid., 16 (er
Hess sie sich waschen). Etc. — «Si bedt, si
weicht, si r.wagt im». Murner, Geuchm., k, l b.
£tc. — Beinah auf jeder äeite der Badenfahrt.
— «Dan Sprech der wi«, das wer nit not, —
ich ic/f.sc/it' niicli mit andcrm kat > ■ id.. Nh., iS.
— tWtesdt da (Christus) dnseul m»l die vies
(Fuss), — noeh dannoeht niemans ttOnden Hee».
Id., Biul., E. 1 =1. — «Itiib \^ i^s^er ein i^i t r, Hin-
tes) ist gai XU allen wunden, so man sie du-
mit weschet». Brunschw., DIst., 114 Ete^ —
«Ir sollen die hend mit einander n-escheti».
Pauli. 2.3. — Kaiser Friedrich ist «gangen
•ich zu weschen oder baden in oiucm wasscr-
llusz Armenie». Adelphus, Barl»., W Ktc.
Wescher, Wescherin. einer ih:;r, udcr eine
die tiirs Publikum wascht. — «. . . das kein
Bleicher oder Wucher kein Tach mag so weisz
bleichen». Qeiler, Ev. mitüssl.. 47 «. — Ifnrner,
Geuchm., 1). 3 «. 4 J^. — «Ein fraw die het
ein hübsche dochter. die waa ein tcescherin».
Pauli, 142.
Weachestiil, so viel wie Waschbank. —
«Zum alten atschestulePf sirassb. üausname.
1^88.
VVessbcl. Wespe. — «. . . als die icesebeln.
nit als die byneu udcrymmcn*. Adelphus. Fic,
150 I».
WeMern, wKsserig sein. — Der Zinswein
cftal nfit wessem noch rouchelen . . .» Ocmar.
14 Jh. Ilanaiii'r. ('i>n>tit., 8.^5.
Weaterbar. eig. [VciUrbam, der mit dem
Westerhemd bekleidet« Täufling. Sehers, 8001.
— «Lieber niiwei,Thornrr »-««ferftOT Und novi-
cie ...» (Fig.) Claus v. Blov
«W«0torfeIt». die anf der Westseite eines !
Bann«! i:«legeuen Felder, sehr oft, 13 .Iii. u. f.
Westerhemd, das dcmTäutiiug auzosueheodc
Hmd. — €Wan einer in die Welt gmti so gibt
man im ein nenw seidin Hetnd in dem Tanf,
ein WeaUrftetnbdlin, mit Oold etwan geniert».
(teiler, Arb, hum., U *>.
Westerlange, fem., Westseite des Banns.
— «An der ivcaterlanffen*, oft, 1340 n f. -
«Dimidius ager der westerlange*. Wangen,
1311.
Westerlege, die Bekleidung des Täuflings
mit dem Westerhemd (Lege, das Anlegen . —
«Die Frowin . . . wo sie uff ein Wcsti^lege
kumueu, do lugent sie das sie obren au den
Tiseh kummen». Geiler, Post., 2, 87 >>; Ev. mit
Tss! , 4« ». 48 b.
H'ester. altd. Wasli, lat. vcstis, hies« suc/icll
das Tauf klcid, so dass Westerhemd eine Tante«
loeie ist Wrster wurde dann auch in wt-itcrm
Sinn überhaupt für das geuommeii, waa /.ur
Taute gehörte; Beweis dass man später nicht
mehr wnsste, was es bcilruti^te. Iiu Parzival
kuuinii iVealcrlege für Puihengcschcuk vor,
Ziemann, 68H. Bei Geiler kann es nor Taof-
feier. Taaüscbmaas sein.
Westert, West. — «Zlk wettort diisse».
Schncrsheini, i;^14. — > «Zft ntetUrt». Snfet*
weyershcim, 1360.
weaterwelder, Art Tans. — Brant. Nseh.,
S3. »Der we$tenD«tter». Harner, Lnth. Narr,
141.
«Westerwint, favonias». Herrad, 178.
Scher/
Wethati. strafbar. Scherz, ?onfi. — «Wer
do wethaft wurt funden^ der sol bessern 2 seh.»
Rosheim, 14 Jh Hanauer, Constit., 246. —
Ueimsbrunn, Wcisth , 4. Hl. Etc.
Wetschci-, Wetscliger, Rcisesack. - «. . . Ein
Wotsack oder Wet$eher». Qeiler, Post, I, 38 ».
— «Da mnss man nns den Hantel vnd das
Hembd bringen, da den Wetschger» Id., Ev,
mit Ussl., Hl u. — «Der Bernharder sack ist
ein iraiseller vol gelte». Pauli, 185. — Einem
Reiter war « der icelachger von dem sattcl
empfallcn». Ibid., 86. — Frank, tipriehw., 2,
23 "J: «er helt Haus im Wetschger», er hat
nichts mehr als was gerade in den Sack geht.
— I'usypttdius: *^^''ätschger, reticulum, sac-
culus viatorias». — nie Etymologie ist unge-
wiss; Waekernagcl, Wort., .HHfi, fährt mitFrag-
/ciehen an: «it. viaggiaro? lat vestlarlnm?»
Welch* > isi aber die richtige Form Wetschger
oder Wetscher '/ Letzteres liesse sich auf das
im Mittelalter zu Strassb gebrauehte Wütfduir
oder Woiüi futr zurückführen, das die in den
Klubicru und Kapiteln den Moucheu uiul Dom-
herren gemachte Kleiderspendc bedeutete, von
Wat, Kleid, und scharm. thcilon. Die Zu-
sammenstellung in dem er^lua Geilerschcn
Citat von Wotsack (eig. Watsatk) und Wetscher
kann die Vcrmuthung zulassen« dass auch in
letzterm die erste iSylbc für Wat r.u nehmen
ist. Der f berj^'aut,' von Kleiderspcnde zu
iwleidersack wäre zwar nicht ganz üor hogik
gemiss ; indessen ist zu bedenken, dass solohe
Sinn Veränderungen nichts seltenes waren.
\S ette, cumposiliu, Geldbusse. Soherz, 2WH.
— «Ein iglieh wette, das nmb Afevele geschit,
daz ge/iuhet sich an 30 sch.» U'" Stadtrecht.
Grand., 2, 55. — < Welicher siueu zios nit git,
do gut toeUe off, und ist vi den tag die wette
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4ao -
... 2 8oh. und morndes 4 seh , . .> Esohentz-
willer. 15 Jh. Burckh., 100. Wer nicht zum
Ding kommt, «der bessert so wette 2 sch.»
NieflferhftVBbergen , 15 J. Bist, de 8. Thoni.,
SSI. Etc.
Wette, Tränke, grosser Wasserbehälter;
von waten. — «leh vftl in die Wette nit mer
Matten oder reiten». Giiler. Brot... 2, 27
«Man fiengB Wasser in, als mau cttwaa in den
Bftifem that, dft mnt WttUHgm hat . . es
\ 1 ein gemeine WeUi». Id., Ev. mit Ussl.,
(>•_'
Göll. 73: «Aqaarinm« TränJce, WetU; —
Schmcller, 4, 19a.
Wetten. Strafe bezahlen. Sch erat, 2004. 20iib.
— Die Haber sollen am bestimmten Tfig den
Zins brinjtren, <oder si sulcnt 2 sch. waten»,
Dossenheim, 1283. Weisth., 449. — «Swer
dü . . . gevrevelet, der wctiet dem abbctc ein
phant*. Ebersheim, 1.H20. Ibid , 1, mi. s..
oft ein Huber auf ein verbotenes Gut iulirt.
«so wettet er dem meier 8Ü seh.» Barr, 1861.
Ibid., 6. 404 Ktc.
Wetten. /.Ubammcnjochcn. — •Dii>c zwei
sein bei einander geiceltet als zwen Ochscn>.
tieiter, Ev. mit Ussl., ö7 >>. - «Im Schwartz-
wald (tieftet (Drockf. irecket) einer zchen Ochsen
in oin Pflu-.. Td , Post., 3, 44«. — Kälber
die ein üaucr behalten will «müssen tnge-
«ettet werden in Pflog und mOssen arbeiten».
^|\., Siintl. lins M., Ib — .... Ein Füllin
mit licm iiigciretteten Esel». Id., Ev. mit Ussl ,
09 u. — «Ein bucr ?;wcn ochsen Kusamrn wettet
undor (Iiis joch». Pauli, Hl.
Noch bairisch, Schmcller, 4, lyö, and allo-
manniseh, Hebel, 9, S70.
^^'etteiieich, Wetterleichnn^, Wetterleucli-
ton. — «Adonibesech ist als vil gesagt als
ein Herr des Blitz oder Wctterleichs». (leiler,
7 Si-Iiwcrtcr. (l, I ^. — Der Herr «hat geben
dat. «UVV ücäjat/. uil in Trowungen, Donder-
schlegcn und Wetterleichungen als im alten
Uesatz*. Id., Post., 2, 2 ». — «Wann vil wetter-
hü^en nnd thondern kummet», bedeutet eine
nali.'iHic I'e.st. Brun^ch^v.. Pest.. .H •'.
Wahrscheinlich von kicken, hüpfen, auf-
steigen, Waekem., Wört., 176. Später machte
man Wetterleuchten daraus.
Wettertrenech, nachlässiger, wetterlauni-
seher Mensch. Ireiuen, zögern. Sohmener, 1,
497. — «Man tiiult t:^r inancli muliiriiltiLr
mensch, — das ist so gar ein vxttertraitech,
— das es sieh nienan sehieken kan — zn
allem das es vohet nn>. Hrant, Nsrl; ♦
Wi und we. Wind und wee. Wuiin und
wee, »llii. fiir weh. — «Do wart der truc
also «jrar uulidclich. und so «-/ unil so trs . ..
Tuuh r, IHO (■•<2). «Im ist nun nit mer umd
und tcee ao er allein ist». Geiler, Pred. n. L..
16 J'. — «Wer kan all wegen gedultiir sein wun
einem so wun und wee ist?» Id., Ev. mit Ussl.,
216 t>. — «Du findest manchen in einem un-
gerefonuierten Kloster, dem tcuim und wee ist
das es nit neht sngat». Id., Emeis, 18 b.
.Ältd. iriimo, Streit; später, winde, Schmciz
So wie im Strassb. Dialekt, so bat sich der
Ausdrack wind und wA »veh im Allemannio
, sehen erhalten, windetceh, Hehel, 2, 280. —
Schmid, 582.
1 Wibel, Komworm. — «Die wibeln und
1 hundimraeken». Wimph., Chirs., 16 >.
' Wihelessig, vom Wibel, Komwurra, ange-
fressen. — Der Müller, der «ful kora oder
wübdeesig korn under gbt korn schüttet und
es menkelt», wird bestraft. 15 Jb. Alte Ordn.,
B. 18. — Item, o. 1311. Urk., 2, 87.
Wibeu, W^eiben, ein \\'eib nehmen, hei-
rathen. Scherz, 2009. — Die Bürger von Pfef-
fingen «mögent wiben und mannen», wo sie
wollen. 1344. Weisth., 5. — Item, Kembs,
1883. Burokh., 144. — «Nim ein Frawen, es
ist besser mannen oderwsAsn dann brennen».
Gti:< 1 ' i1k 1 in ., 100 «; Post , a, 4, 26 \
— « Wiben durch gutz willen». Brant, Nsch.,
54. — «Wer vor «iten wiben wolt, — der acht
kein Silber oder golt». Mnrner, Schelm., J, 8''.
— «. . . wie die pfaffen sollen weihen». Id.,
' I.iitli. Narr. 63. — Luther will «das in den
dritten oder flerden (Grad) und in die gcvattcr-
schaflt möcht geioeibet werden». Id., Adel, J,
2 b. — «Sie tceibem oder munen undor den
adel». PanU, 121.
Wlbeanam«, Weib. — «Nft ir wfftemamm«,
das ir also gar schemmelich schentlicli mit
nwern kleideru gonde sint . . .» Nie. v. Basel,
Bck. Tavl., ^ Ete. — «ilfan linde noch gftte
wibeenamme, aber wie vil der ist das weis
got». Merswin, 9 Felsen, 48. Etc. — Christus
am Kreuz sagt zu Maria : «trtplselker lUMime,
wo ist diu Niin?» Pred. Ingolts.
Wickel. Kunkel. — «Die Kunkel oder Wickel
die daran gebunden ist, ist Chriitiu». Geiler,
Ocistl. Spinn., L, 4 «.
Wii'kliu«,Wighu8. befestigter Thurm,Warte.
Scherz, 2012. — Heinrich von Rappolstein vcr-
lehnt einen Tbeil des rappolstvinschen Hofes
«und das wiglms» su Colmar. 1897. Als. dipl.,
2, 6ß. — Willstätt «waz q-ar wol mit lioltzc
und mit wicUtüsem» befestigt. Clos.. 67. —
«Das wicfAue an der seheimengassc» zu Strass-
burg. 1338. — «Das wighm >vider Künigcs-
hoven», 1373. — «Das icickhttt» zu Markols-
iieim, 1876. Etc.
Wide. 1. Weide. Weidenbaum. — «Uf die
ici<kn», häuti<,'or reldname, 13 Jh. u. f. —
«Ager cnm salicibus, vulgaritcr diccndo wide-
bime», Waidenheim, 1357. — «Do die wide-
böme Stent». GottMheim, 14 Jh.
2. Biegsame (icrte zum binden. — *Wide.
vimen*. Uerrad. 188. — «Der man, der honwe
sine wit . . .» Oottfr. v. Str., 1, 44. — Hola
hauen «zft widen, bnsen ...» 13R3. llist. de
S. Thom., 89. — Wer im Wald Holz liiint,
«bristet jmc einer tcide, er sol ein irrüne
hon wen». Ohnenheim, 15 .Ih. Weisth., 4, 241.
— Der Meier nimmt die Aftcrschinge, soll
aber «dartzu weder wyd noch anders nider>
howcn». Oberentzen, 1461. Ibid, 4, 133. -
Den Frönem soll der Meier zu essen geben ;
thut er es nicht, so niatr jeder Schnitter «von
der geschnitten fruoht an sin riswid ncmcn
oder legen so vil daran mag. und bricht das
ri'; oder wid von dem binden, so verflillt or
z& besseruDg 30 sch. > Appenwiler, 1486.
Bnrdch., 168.
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- m -
3. Aas Zweigen gedrehter Stran^^. (irinini,
Koclitsalt., 683. Scher/., 2012, Sic «trü^^ent
seile and wyde an den helsen und vielent dem
kBiiige th lUBse». Kön., 463.
Wideme. niasc. Scherz. 2013. 1. Dotation
zwischen Ehegatten. — Wer Güter besitzt,
kann sie «jireben zft widemm sinem wibe».
i;^ .Iii. Stroliel, 1, 654. — «Icli Anselm von
Eappoltzfitein . . . han gewidemet miner eUchen
▼roweii . . . , ttnde htn widMiai |^emme1i«t
mit allfim dcnie rehtc so man ie tcidnnen
machte». 1290. Als. dipl., 2, 43, — Ludwig
von Wastelvlieiiii versehreibt seiner Fraa die
zwei Drittel seines Rechts anf ein von ihnen
geroeinsam besessenes (jut «z& eime rchieu
«IdSenwii», dass sie dieselben nötze «in widemei
wis nnd nach widemes rclite»; sie (la£:e£;:en hat
ihr Drittel ihm «gcwiJeuict». 12üy. Str. Jjez.-
Arch. — Einen Widemen geloben bei eiaw
Ehcbcredang. 1322. Urk., 2, 112.
2. Dotation einer Kirche oder Pfründe. —
• Zft widemm der . . . pfründcn . . . sctzcnt
und benüment wir . . .> Qatl. Ordn.« 196. —
Wiämegut, das «vr Dotation einer kirehlieben
.\nbtah ^'clu'ireiidö Out: «de< klostcrs (von
Kschau) toidttt^gui» zu fegersheim, 14 Jh.
Wcisth , 1, 708. — Widemehof. curia picbani.
Anch bloss Widane: «der M'idfmehof* bei S.
Aurelieu, 1409. — «Ein lütpricster sol sitzen
iit sinie mUmm; Lntterbaeli. 15 Jh. Weisth.,
4, lOö.
Widemen. zu einer Dotation bestimmen. —
*VLxiK der Spiller nnd vor EUin sin wUrtin
(haheiO einander gewidemet» j^ewisse Güter.
1294. Str. Bez.-Arch. — «Ist das zwei ge-
wechede einander widement . . . hftser oder
höfc . . .. 1322. Urk., 2, 113.
Widcrbefftzen, heftig schelten und vider-
sprecheii. — «Diss Widerireitcn und ^Vidc)■-
beffUm förcht dort der Kickter das er nit
reeht rielitet». Qeiler. Bilg., 11» K
Beffzen ist noch in diesem Snn bei ans
gnbräuchlich.
Wlderbefllznng, snbst. des ebenangefuhrten
Verhunis. — «Iter F>ns.t dines Huses hat mich
gesseo, und die Schcltaog und WiderbeffUung
ainer Seheltenen sint gefallen Sber mich».
V*. 69, 10. Geiler, Bll^r , 135) h.
Widerbellen, widertönou. •— Das Geschrei
«das >>n dem gstaden widerbaU — so sich
mischten die wellen pH». Murner. Virg., J, b
Widerbellig, zum Widcrbellcu, M idersprc-
chen geneigt. — «Wer .seinen Knecht, das ist
seinen Leib, alsuzart uffzücht, so %rärt binden-
nach der Knecht widerbellig dem Geist». Geiler,
Ev. mit l'ssl., 84 b,
Widei'bitx, von beissen, QrolL — «. . . So
behaltet er dennocht d«i Wüabit» im Herta« n,
das er in also geleidiget hat». Geiler, Selenp ,
68».
Widerbringen, wiederherstellen, heilen. —
«So doch Christus, unser lierre, — mit .sin
weroken, mit siner lere, — alle kranckheit
isoUkihraeM, — dooh nie kein narren wis hat
ß'macht>. Murnci, Xh , 4. — «Vil wunden wer-
den widerbraiM, — on die die zungen hat ge-
maeht». Ibid., 199« — «Ich allein nns reehen
will, — und unser schände widerhringen* . Id.,
Virg .0.3»».
WiderbÜratix, wird von Bolz gesai^t, <\a%
dem Hobel widersteht. — «Gleich wie ein
Holtz das u- i de I bürstig ist, wo man es her
hoblet, so behanget der flobel allweg darinnen ;
in Schwaben heitst man widerseheTlig Holtz».
Geiler, Sfii; 1 1 M , 40 b. 4,h r,
Widerdieu»t, Gegendienst. — «Die weit kan
iets mit list besalen, — mit widerdieMt nff der
nn?z<5chalcn». Murner, NI» , 250.
Widerdrie». Verdrnss. Srhi rz. 2017. — Tibe-
rius «det grossen widcrdrn s ui i] snioclicit dem
Volke». Kön., 34Ü. Kle — Man hat *widerdries
iu der iiatnren und \ un deu creuturen*. Claus
V. Blov. — <Iter Nidijr, Hessi«- Iit übornacht
zu gedenken an den Widerdriesa der im vor
langen Joren besehehen ist». Geiler, Post., 3,
05 — «Du wollest dich i^'ocn rechen tregen
dem der dir hat irü^erdruM gethan». Id., Ev.
mit Ussl , iSb *», Etc — «Ob jemands . . .
einichcrlei widderdrirs- b l' Lu r, mit Worten
oder wercken . . .» lirani, liit>cli. Wilh., 2üö.
— «. . . das er ir das an widmhiu» tbet».
Mnrncr, T'Iensp., 15.
W iderfaU. Rückfall. — «Es ist ein thorecbt
Ding, nicht Wullen ßnss wircken von Foreht
willen des Widerfals, so doch der Mensch nit
hat den Fürsatz widerurob zu fallen». Geiler,
Schiff der Pen , U
Widerfng, tiegentheil vnn ru<j S. die.ses
Wort. ~ tDas glück bringt uns ein widerfug»
(es ist uns entgcfren). Hnrncr, Virg., n, 5
Widergelt, Veriroltung. — «So werd niiiu
dort in ^'ener weh — finden Ion nnd wider-
gelt». Mnriur. Geuchm . d, 1 ni, 2^. — «So
habt euch das für tcidergeU». Id., 4 Ketzer,
Yorrede. — «Bei got erhoff ich widergelt». Id.,
Lutb. Narr, 14iL Bte.
Wldergeltcn, vergelten — «Ob einer schon
u'<danckbar sy, — flndt ujan dargegcn crcn
fry — ein danckbarcn und wisen man, — ders
alles widergelten kan*. Braut, NscIl, 92.
«... CS rawt mich nit, si vfidergciU mir das
dl) mit — mit andrem das mir lieber was».
Muruer, Geuchm., y, 2 K
Widergeaieht, Widerschein — «Die sunne
hat iiiih:r<je>iiht> zu den Slernri» Tauler, 415
— «Des luenischen {jeibi hui nianigen
namen nac'i der würklicheit und noch dem
widfnjrsichtt» (Ähnlichkeit mit Oott). Tauler,
302 {ij'Ai.
Widerglesten, widcrfjläuzen, Widerscheinen.
— Die Blumen des Rasens «den lieben gestcn
— In ir ougeii widerglesten». Gottfr. v. Str.,
1, 11.
Wider^Iestung. Widerschein. — *Wülfr-
ylcsluiig; du nimmst einen Spiegel der liol ist,
als Fcuorspicgel scint, und wann du denselben
au den Sonnenschein haltest, so gibt es einen
andern Schein von im. dcrselbig Widerglantz
mit dem ersten Schein utV dem Spiegel ent-
zündet ein Papier oder ciu Tuch». Geiler, Kv.
mit Ussl., 96 «.
Widcrglitz, Widerschein. — «Die wise gab
da widergliU». AltJiwert, 25.
Widergritter, der gegen Jemand oder Etwas
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— 4M -
' knurrt. — «Du bist rehte ein widergiiner».
' Tanlffir, 319 (65).
Widerbfiltzig. da^sselbe wie }Vith>bür>!tig.
S. dieses Wort — «Es ist widerhüiUig ; was
man safirt oder ihut. so ist all wegen das Wider*
Bpil da», noiler, Siind. d. M , 4ü 43
"Widerig. widerwärtig. — «Die lidelicheit
sol allewegent dem menschen widerig sin>.
Tauler, 347 (Bl). — «Hastn rin frow die wide-
rig (rebel1i!>) mit band und itiund dir allxit
ey . . .» Brant, Facctus. A, 3 ij. Hust da
nipssen. fker dich abwei,', (hu alsus sam als
es dir fjaiii/. widerig u^d suuder dincu willen
sig.. l.i . Tlicsm., b, 2 «.
WiderkttofijjT. S. Wüierkoi^Jig,
Widerker, Wlderkenmiir^ Vergfeltun^,
Wiedererstattung^. «Sif seiud schulilii; oiii
IViderker dem dem sie also unrechtlich obgc*
le;>:en seind». Geiler. Post , 2, lu > ; 9, '61 ». —
♦ Trh sprich das du im Widerkerung solt thnn
und genug thun umb seinen Scliaden». id.,
Bmeis, 88 b. Et«.
Widerkeren. vcrcrclton. znrückprstatttMi. —
«Do hilft weder Ruw noch Hiebt, es muss
widerkert nein; und das ist hart, es ist aber
wor«. (iciler. Post, 2, 10"; Schiff der Pen.
lOy a. Etc - Ein Vo|^ des Stift* hatte der
Stadt Schaden /.a^cfii^'t; das Stift verspricht
«das er das widerkmtn solt». firant, Biacli.
Wilh., jJ4a.
WiderklafTen . widersprechen. — Kinder,
«so man sü üt hoisset, so Idaffcnt sä mdtr».
Gebete, 14 Jh.
Widerkonf. Scherz. 2018, rctrovcnditio.
Wi. (loreinlösung eines Pfandes. - Ritter Ilein-
ricli Tarte von Andelo hat dem Thomasstift
5 ?7 vorkaiift «z6 eimc widerkouffe». 1405.
\ic^. B, 143. ¥.r hat das Kapital entlehnt,
unter Vorbehalt es w ieder einznlösen. — «Ich
{jedenke gar wol das es noch dj <j:at unge-
wöuliche was widerköffe xft koaffeude . . .,
and dieselben toiderkt^e ... die worent oaeh
ffar lutrr cinfcltig». Ks kam z. B. ein Mann
mit einem Bauern zum Beichtvater und sagte:
«ich habe nmb disen man sft eigin kouflt geit
nffc sinen pütern; nfi ist er /6 mir knmmcn
und bitlel »iich . . dab ich es ime . . . wido-
romb irebe zft kouffende»; dies erlaubte der
Beichtvater. Ein anderer sagt xu letzterem:
«ich und min wip und mine kint die hahent
niil den vollen wol unser notdurft. nnd ich
habe gedoht das ich unser eigen giiter weite
verkonffen und wolte mderhntfe mitte konf»
fen»; dieses, behauptet der Beichtvater, wän-
Wucher. !4ic. v. Basel, Bck. Taul., 4tf. Der
Ausdruck scheint hier in awei verschiedenen
BcziehnnciMi irobrnnrlit zn sein. Bekanntlirh
sagte man: eine Uüiito kaufen, statt (tcld auf
Zinsen anletren. Im ersten Theil der anjre-
fiihrtcn Stelle i'^f Widerkauf die für erlaubt
ireltende Rückzaliitiny des Kapitals durch den j
Etitlehni'r, der damit die auf seinem Gut haf-
tende Hente loskanh. Im zweiten Theil ist
die Rede von dem Anlej^n einer dnreh den
Verktttif riiii Cut» orworbonen Snmni' . und
zwar auf höhere Zinsen als der frühere Er-
trag, aber avek unter dem Vorbehalt, das
Kapital zurückfordern zu kunaen; dies kielt
man für Waeher.
Widerknnffen. wiedereinlösen. — Vorbehalt
«dass wir od(>r unser erben . . . die sebs guldiu
(Zins) miigent voiderkimffen mit 7b guldin».
1368. Re?. B, 60. Etc.
Widerkoufflg . WiderkHnOg , ablösbar.
Seherz, 3018. — 40 Golden Zins «mit Ö40 goldin
widerkonf Hg*. 1412 Cart. de Mulh., 452. Etc.
Es gibt «unzelige Satzungen . . . mit gelt
widerkatffif . . . mit gelt viderMeuffiff». ZelU
q, 4 a.
Widerlegen, vergolten. — «Tätlich wider-
legmr.ü vil bald, oder Ding die man nit wufer'
tegen Ulli' Ociler, Narr., 122*». Etc
Widei legung. Vergeltung. — «Ein armer
Slenscli schencket einem Reichen . . . von dem
er sich einer grösser n Widerlegung fiirsihet;
und das ist vorab ein Gewonheit der getat-
lifluMi Klosterleiit », Geil.T, .Sol.'up.. 3G l30b.
Widermut, Widerwärtigkeit. Scherz, 2(MNlL
- 0ne Freude ist so gross «das man niemer
kein widermnte do ^i'wiiiiii't». Eis. Pred., 1, 75.
- «... ob uns iht wtdermätes widerfert von
unserm ebenkristen». Ibid., If, SI2. Etc. — «Ge-
denck in widenmit, — das man soll hoffen uff
das gut» Brant. Catu, C, 4^. ^ »Klaj^est du
mir dan din sohad, — so lin i t i h, ab die
weit ictz tut, " nnd Sprech: du machtest
selbs die rut, — darum hab dir den widermut»,
Murnor, Nb., 249 2M. ~ Die Hemer Priester
trösteten die Yerartheilten «in dem vidermut».
Id , 4 Ketner, n. 7 b. h*. — Ein Wall&hrts-
ort, «dahin inniich mensch in widermut — gat,
als ein betrübter dut». Id., Bad., P, 6 b. ü «.
Etc.
Widern. Scherz. 3020. 1. Verweigern. —
«. . . Das widerten die damberren». Clos., 138.
Etc. <-«... Das widartett die andern harren
und antwerkc». Kon , 486 Etr. — Wer ein
ihm aufgetragenes Amt «widerte zu nemen*.
verfällt in Straft. Eaehenlswiller, 16 Jh.
Burekli., ati.
Sä. Verabscheuen. — * Widern, abominari»
Herrad, 189.
3. Sich widern, *!icl> weigern, - Die Pfcnnicre
soll man «nemmea und sich der nit widern ;
und wer sich des darüber widerte, der bessert
. > 1893. Kön., Beil., 997. — «Wer ouch.
daz sich die erben wcrcn oder widern wölten
. . .\spach, 1420. Weisth . 4, 37. — Es «s.d
sich ir keiner eolichs widern». 1437. Tücher-
zanft, Sl. Ete. — Christus «weicher, da er Oot
\v;is. sich nif hat gewidert von dem Himmel
herab zu steigen» Geiler, Passion, 11 Etc.
- «Wir kiinnen zielen, daa man trifft, ~ und
sieh des niemans hie kan indem*. 3tumer,
Luih. Narr, 78 — «Mein sun, ich folg dir
deiner bit, — mit dir za gon mich widre nit».
Td . Vir;.'., fl, 1 t' — Priam «widret sich zn
euiüiehen». IbiiL, F, 7 Etc. — Sie wollten
«sich des Kriegs nit widern, wa sie dami
gereitzet würden». Bingm., Cäsar, 29 b. _
«Luther hat siehe nie gewidertt sauder alleaeit
bereit reehnung zn geben seiner leer». Zell,
f, I«.
Widemidtig, hattoftekig^. — «Daa m&iri-
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- 483 -
sehe und tciderneckige volck». Ziegler, Büchlin,
I», 4
Widerqoale, Widerqnelle. Widerwillen
Scherz. 2021. — S. Amandas, da er «saeh die
ungehorsame und widerquale des volks . . .>
15 Jh. Kön.. Anmerk., 1142. — * . las ire
naturc deste roinre . . . dör£fe wideriiuelk haben
ab r.t vil stmglieit . . .» Nie. Lftofen,
Gof^st> 40.
>\ uleri*afzeln, widerstreben. — «Sü hant
eine ^rrosu vorhte, ein stete we, ein wUer-
nfzelen ...» Tanlcr, 4ü2 (78).
Widerreis, Rückreise. — Sie kamen «in
der «0ül«r*«*9 dar su herbeig». Hnrner, Ulensp.,
115.
AViderroch, Groll. — Es «würt in im
(Wi^'and) der wUerrod^, Homer, 4 Keteer,
A, 4 8.
Widersach, Widersacher, Gegner. — Herzog
.\lbrecht «alle sin voideraachen us <lein lande
vertreib». Glos., 57. Etc. — Vor Gericht soll
man «nennen den eleger und knnden sinem
widersachett da/, pr beclat^et ist>. 1. Stadir.,
Grand., 52. — König Philipp wollte «varen
in Saheten und do sinen «mferMidken stehen»
Kttn., 444. — Die Ritter Collen d^n Koni;:
üchützen «gegen seynen tcidersachen». Guld.
Üpil 97.
WiderMitz, Widerstand. Soli. rz, 2022 —
«Do sebfifent sü alles daz sü woltent on allen
leidenats*. Cloi., 8A. Ete. — «Do die Enge-
Icnder . . . on allen widersatz in dem lande
herschetent ...» £ön.. 818. Etc. — Geloben,
«den getctoeden dehein ividertaU xt gebende».
1434. Tnclirrzunft, 61. — «Gebr jn nnch
yeraans darinne tcidergaU ...» Gatl. Ord., l'6)i.
Widerflebellfir- heiler, Sand. des M., 40 b.
S. Widerbür^fif]
Widerschiessen, dagegen geben. — «Wes
einer will das er genisz, — der Ifig das er
ouch toiderBehiese». Brant, Nsch., 59.
Widerschin. — «Ein wider schinifewatd * .
1482. S Thom. Fabr. — Durch das Kleid das
eine Frau trofr «ir Up gap widerschin*. Alts-
wen, üö. — (Öchiolpr Taffet, oder Widerschetn,
taffetas chaogeant. Martin, Parlanent, 1660,
p. 6^8)
Widersühnallen. widcrscbaellen. von etwas
Elastischem. — «Ein Stttdi Flcisdi das nit
genuir gesotten ist. wenn man dassdb pfetzet,
80 wukrschnallel es». Geiler, Has im Pf., D, 4
Widersinn, Gegentheil ; Widersinns, in
entgegengesetztem Sinn. — «Der ein sagt ich
sol das und das thun. aber der ander sagt
mir tranx tciderainns». Geiler, Baum der Sei.,
20 a. — tDia ist geredt ironice, verstand os
t0Mier9tmw». Id.. Arb. hum., 96 » ; Narr., 152 b ;
Brös., 1, 50 Vac. — «Der wiber bschoid ist
widenitm, — als ich der sach berichtet bin».
Sfnmer, Genehm., E, 2 — «Dort wnrd man
dir diMi kiit/>-ii strichen, . . . wider die fedeni
Vfidersina». Ibid., n, 1 ^.
Widerspan. 1. Einwurf, Geg)^nrede. —
«Froiiwt'ti giMit di'n toiderspan, -- Das .sü vil
lieber hant die man — Dan sü kein man ge-
haben kan». Oonfr. v. Hagen, ms.
2. Zwist. Widorstroit — Eine I?ei(riin\ die
* widtrspanne zwiscbcnt den swestern mähte
. . .» 1339. Gottesh. zur Krone. — «. . . Wie-
wol du ein grossen Widergpan empfindest in
dir». Geiler, Pred. o. L . 122 i\
Widerspenig, widersetzlich, widerspenstig,
widerstreitend. Sehers, 80i8. — «. . . die von
naturen triderspenstig was . . .» Tanlcr.
(HO). — Im 4tn Weltalter «wurden hicli die
lentt wercn nit alleyn mit Worten, besunder
ouch mit horten n-iikrüitrnifien werckcn». Guld.
Spil, 7. — «Züch mich nach dir. ich bin wider-
spenig». Ibid., 78. Ete. — «l>u liist widerspen-
nig und nnfrohorünm» Gchctc. 15 Jh. — «Das
die Juden nit wideispenig wurden dem Keiscr
...» Geiler, Et. mit Ussl , 80 h. — ,Er ist
jedormftn inderspettig , eigcnwilliEj. er hot
alwcg ein besundcrs». Id., 7 Scheiden, II, H «.
— «Wer dem gewalt widerspennig ist, der
widerfechtet Gottes ordenutijr». Miirnor, Ad, I.
D, 3 8. — «Das fechten stund lang in /.weiiel,
— gantz widerspennig liberal*. Id., Virg., b,
ö b (stant obnixa omnia contra) - «Ein un-
gehorsamer mdenpeniger mensch». Winiph.,
Chrys., 4 «. — «Der pfalzgraf dem keiser wider-
spennigyrB^» Adelphas, Barb.«lQ ". — Christus
sagt er sei gekommen «das ich wt'dersfiennig
maclie di-ii inensclien wider sein vattcr . . .»
Brunf., .in&toss, a, ^ — Die Autoren «werden
widerspennig nnd ser «witrechtig under ehi-
: ander LrefiindtMi>. Rinjrm., Cäsar, 'A 1». «1*0
sie also uff beide weg widerspennige mciuung
betten ...» Ibid., 89 >. — «Dn würst mich er*
ledigen von der ividen^pünnigm red des voicks»
(Ps. 17, 44, de contradictionibus populi).
Naehtig.. Psalter, 48.
Widerspenilceit. Widcrspenstigkoit, Wider-
streit; soviel wie Widerapan. — «Sihc das nit
sei ein Widerspenikeii der SInlieheit und des
Geists durch Widerwcrtikeit der Wt rrk». Gei-
ler, Arb. hum, 07»; Narr., 131 b; Pred. u.
L , 1« b.
Widerspil. Gegentheil. — Ein von Christo
Geheilter dankte Gott dafür, «aber wir thunt
das Widerspit und danckent Gott nit w«^nn
wir siech seind gesin und wider gcsunt scind
worden». Geiler, Post., 2, 28 — «... Also
sol sein ein K^'f^chter Mensch im Regiment;
als barmhortzip "^ic seind den .^nnen, als trat/.-
lich sollen nio i>ein den Scht lckon . . . Aber
CB gat widcrsins jet7. und das Widerspil spilt
man jetR; den Schalck übersiht man und dem
Frummen ist mau iratziich und geferd». Id.,
Brös., 1, .'>0 '>. Etc.
Widerstrebe, fem.. Widf rstreben, Wider-
stand. — «Also liniNt all/.il widerstreb — /.wi-
schen in den .Tiiristi ii > uu nnderlosK» Murner,
Nb., 99. — «Bist du dann deines munds brheb,
— so finden wir kein widerstreb». Id., 4 Ketzer,
J. 4 b ; Luth. Narr, .H2.
Widerstrebig, widerstehend, feindselig.
«Und wo es sach wer« das mir io wolt jenians
also widerstrcliig sin ...» Morncr, Pnrgat., ms.
Widerstrasi, Widerstreit, Widerstand. —
«Und thnt die art (der Oenche) solch wider'
strusc . . » ^lurtuT, fienoJim . i, .i ^ - -Teli
mu87. ouch thun ein widentruss*. Id., Luth.
Narr, 7.
sii li Wideri^trussen . sicli u idri sot/en. S.
Strüssai. — « Das behaltet Land und Liit und
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dM Kiliiigrieh in Franckenrfch, deuhalben das
CS geteilt und gespalten ist, a!«n das kein
grösser Herr, weder Hcrtzog noch Grave,
darinnen ist der allein mechtig* ist sieh tn
wiäerstrusaen gegen einen Künitr ilr>r. Post..
3, 07 ''. — «Schwigstill. nit tcider.stntss dich
ffbgtn im, sonder sihe in überzwerch an über
die Ac1is!«Mi ., gang für, es teliadel dir nit>.
Id., Bilk'., 2» ^•
Widerteil, Gegcntheil. — «Was nnui jeU-
und im hertzen treit, — kein schelm dasselb
hcrusz her seit, — er sagt dir wol das wider-
tet*. Homer, Schelm., b, 1 — Ist das Bad
«schon im anfan»^ herb, — so hur ich iiiomans
der doch btcrb . . ., ich hör nun wul das under
(teil, — das sie daselbst all werden keil». Id.,
Bad.. M. 3 «.
«Widertodkmt. von etlichen juuckfrawen-
har genant*. Brunschw., Dist., 127 i>. — As«
plenium trichomanes. Kirsch!., 2, äW.
Widerwendig, rückgängig. S. Wendig. —
Gott machte dus Vorhaben tieiderwenäi^».
Nie. V. Laufen, Gottesfr., 3y.
Widerwertig, widersprechend. -—«. .. Und
bedanckt einen gleich sie haben zwei wider-
wtrHge Angesielit, eins leichtvertig . . das
ander ernstbaftiir». Oeiler, Schiff der Pen.,
IH b. Etc.
Sic «sind niider einander zn
Velen wideneertig, da« je einer anders dann
der ander erwelen wolt». Horner, Instit , 6j!
— < . . Noch vilen widertoertigax reden deren
geierton . . .» Ibid., 28 b > Xöu. v. Engl., HOO.
VOB. — <. . . das do . . . dir «elbst mridarwerHg
bist» (dir widersprichst). Id , Kön. v. Kngl.,
IKtOi. — «£in frag, was an i Aristo das wider-
«oer%rt ond angleichst uiy. Antwort, das er
ein lew und ein lamp hi*. Häthselb . a. 4
— Die Patres sind einer dem andern otft
mSenoenig gefonden worden, ond ycgklichcr
jm .soHis». Zell, d, 2 — Das irtM'st liehe Recht
ist «voll der widerwertigen gesatz». Ibid., d, 2 h.
Widerwertigkeit. Widerspmch. - Wir
haben «des alten rechtens wider Wertigkeit (des-
sen Widiirsprüche) vereinigt». Murncr. Instit..
7 b. — Der h, Geist «ist nit ein i:«'i^t der
mderwerttn^ ' it uder miszhellung». Zell, h, i
\ViderwiuU, Gi'genwind. — «Im kern zulcUst
ein vriderwind, — der im sin schiff zerfürt ge-
schwind». Hrant. Nsch., il>ö. — «Hindpr sich
fcrt der ^'»i&cliwjüd, — wer schiften will mit
widtrwind». Ibid.. 107. - «Wann aber kompt
ein irüh'ru-itid . . » Mnrner, Virg., J, H
Widerwiirf, Widerruf. — «Sic werden bicli
selbe bekennen irs vergangenen irrongs an<l,
niH man Kprioht. sie werden ein widertcurff
thuu uiul gnad bcgeren». Wiiuph , Chrys , Ü
Widerseme, Widerzäm, missf allig; von
»cmen. zi(>men, angemessen sein, Wohlgefallen.
Sehorz. iJO^ü. — Weiss der Mensch, dasa er
die SUnde beichten soll, «so beginnet si imc
widcrreme sin». Bihteb., 11. — «Sie woreot in
also '^iir widerseme in irme sinne . » Nie. v.
Laufen. Gottesfr, 4U. — Die Siinden machen
ilcn Mensoben «widerzeme der hiuimeiischen
gcsellesebafl:». El». Pred . 2, Ib. — Todten-
v^ebrine sind tuiihici mr den jibendon». Ans
denselben «rüchet manig widergemer gcsmag*.!
Jüngstes Oerleht — tJün koobleitig . . . hertse
ist Jbesii aller wiätramaU. Verse. Brlefb. —
cWer dir dise Person als ii idrrzöm als anmotig
sie dir ist . . .» Geiler, Pred. o. L., U3 —
«Ich mOsst ganta ein sonder Weis fären die
allen andern in meinem Siat ungewnnlich wer.
damit machte Ich mieli denselben gant/. wider-
Zdi» und nnwerdt». Id.. Selenp., 79«. EtC
Widerzeniekeit, Widerzftme. Widern ilb n
Scherz. 20 6. — Wir sollen «haben ein tctder-
eemekeii zA allem dem das got wider tat*.
Tauler, ;U)1 (52). — «Du hast ein Widerzämt,
• in Traurigkeit in den Sinlicheit, on Anmut».
Geiler. 7 Schwerter. F. 6 »>.
Wiech, Docht. — «Ein brennender wieeh
oder ducht». Räthselb., c, 3 •'. — Laterne, in
der «die flamme also zu dem wie^hen ist gc-
temperiert und gemischt, das sie nit uszdrinckt
das öle». Adelphus. Fic, löl — «Meissel
oder wiechen* Brunschw., Chir., 27 o. 38 «».
Wielands, Wilent, eine Weile, eine Zeit
lang. — «Ein Mensch der du uit het rcchw
Furcht und also anhinlebt wielands one Sorj^.
wie es sich begibt, der selbig versannet vil».
Geiler, Selenp.. 113
Wiere, NN iare, Weiher. — »Wiere, viva-
riam*. Uorraü, IbO. — Später: Wikert in aad
bei vielen Döifern, 124u u. f. Za Strassb
liiessen so die Fischteiche. «TTofestat do nun
ein mher ist, mit den höfelin die umb des-
selben loiher ligent». Id47, Im Finkweiler. —
Verboten «hürlinge in kein areke noeli «sdhw
xü werften». J4üb. Alte Urdn., B. 1.
Wferen. elg. mit drahtförmigem Oold od«r
Silber einfas.sen , dann iiberh. schniijckt n.
Scherz, ^ *Geu)iereie9 golt, aurum obr>-
som». Herrad, 196, ^ «Mit gesmfde ^caerel.
— Hit gimmen wol gtwient*. Oottfr. 8ir,
1, 22)^. Etc.
WUleling, mase.. Art grobes Tneh. Sehaei-
1er, 2, 865. ~ «Wis oder growor «otfsüi^*.
UUl. Tucherzunft, 22 «.
Wfge, Kampf. Sehers, 9009. 8u98. — Kr
kam «zc wige und oneh xe kaupfls». Gottfr.
V. Str., 1, 83. Etc.
Wihe Weih. - «Er flftg in dem lofte ...
also ein inlic. Marl., 32
Wihen, wiehern. Dasypodius : wtheten^ hm-
nirc. Schorx, äUäO. - «Die pftrt die miktUmi».
Marl., 29.
Wihete.W'ichte, Weihe, Priester- und Kirch-
weihe. Scherz. 2030. — « ITiAte, consecratio».
Ilerrad, n>6. — Papst «Giijtis satte uf ilit"
ivi/äen. die ein pfaffe empfolu a sol». Clos., l»
■- «... wie men eine wOiete noch der anderr
sol nemcn». Kön , öl I. Etc. «Je höher sicii
der mansche mit wihte oder anrk'rre gelübede
verbunden hct, ie gribsi-r di-' siinden sinl».
Nie. y. Basel. 263. — « Wissen t d&z es sorg-
lich ist gewihete kirchen . . . gerwc Ioss<*b
underiron, es were denne daz man die wikett
weite an eine andere stat stehen». Ibid.,
— «Wennc nnser herron vom closter (Mor-
bach /.u Wichte riten wellent . , » Bühl, lö Jb
WciäU)., 4, — Will der Abt von Läud
von Lntterbaeh ans «varen ae loidUe*, so mU
ihm der Lentpriester sein Pferd leiben. IS Jh.
ibid , 4, lOd.
Wll. 8. TO*.
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' 495 ^
WIM, seltsam, wonderlieh. — «Ein wiUi be-
^'ang^enscIiHfft der wt-lt — ist, wie man steh
jetz oft' das gelt». Braut, Nsob , 69. — cSehribcr
und glisxner sint noeh tU — dfe triben jetz
iciW riiterspil>. Ibid.. 77. — Man träfet Kleidfv
«gantz zerhacket und g^spreit ~ mit aller
varb wttd liber wild; Ibid., 7». — «Dfe wueherer
f i) !i u-ihl irewerb». Ibid., 80. — «Ein wilder
uiubluuft ist uff erd». Ibid., 90. — Ein Advokat
liest einem Bauern vor «ein wüd vergieht».
^luriicr. Nb., S2. — Es «kumment mir so wilde
künden, — die ich alle sol beschweren». Ibid.,
158.
Wildener, Jäger, Wildschiit/, Scherz, 2031.
— «Der minnen wildenäre - Leiten einander
dieke — Ir netze und Ir stricke». Gottfr. v.
Str , I, 1B4. — «Zum mldetur», itrassb. Hans-
naiii>\ 1391.
Wildfang. S. WiH/oMg,
Wildtrtr»»n, Farnkraut. — «Die besten Spiegel
macht man ass dürrer Wildfaren Esch, ist ein
Krut heisset sOex, Wildfaren; abor nit uss
Ksobcti von grfinen Wüdfartn», Geiler, Arb.
hum., 11 Ij.
Wile, W'il, Weil, masc, velum, Sdiloier.
Scherz, 20;*3. — Ein Papst «safte uf, daz Koinc
nunnc si, sü trago eiueu wtle». Clus., 17. Kou..
512. — Man findet fahche Christen «in den
witrn kutten und unter den swartzen irüen*
(.'laus V. Blov. «Das man dir eiu Wul und
ein Schapper ufTthut. das macht nit» dass du
eine rechte Nonne wirst. Geiler, '6 Marien,
11^.— «Do sprach ich das etwan in der Zell
linder dem Schleier, under dem Stiirt/liu nnd
under dem Wile ein Schnee fallet». Id., Bilg.,
80 b; pred. n. L., 82«. — «Schleier, stum
lind (' <7f>. Brant. Nsch., 4. — «Kotten, «wyfe».
blatten ...» Wurm, Trost., 29 b.
«Wilen, Velare». Herrad. 196 Scherz, 2068
— Giwiltf, Nun nun die den Schleier trat,'on
— Beim Leichenbegäugniss einer Nonne gehu
xaerst die Novizen, dann «die jungen geufüten;
i«l t/r iie alten. Gebete, 15 Jh.
Wilge. Wilgboom. Weide, engl, willow,
öfter im Elsass als Wide. Scberc, 9038. Be-
nf rke, H, 671. kennt das Wort nur ;uis Scbrrz.
— Die Salix alba heisst noch im Elsass WUgen-
ftawM. — «Bi den wil^«ii>. hilii9ger Feldname,
13 Jh. u. f.; sehr oft
' ' M>ndern I5t zcich-
nungen. — «Werde, mal Leu oder wilgen der
atmende». Eschau, 1272 Hanauer, Constit.,
201. — Der ftrüne-WtHtb -^var elminls «ein
wilder hegehler wert vol liursten uiiU uiily-
böme». Nie. v. Laufen. — «Ein mattebletz mit
wilgen* Pfulgriesheim, 14 Jh. Zu Strassb
ist verbuteu ohne Erlaubniss aul der Studt
Almende ^wilgen oder ander liümu zu setzen».
i:?22. Trk., 2, 147. — <jr.i Aiislielm der K'ült-
!>mit Itat wilgen q-esai uf die lantvoste » der
Spitsengasse. i 427 Almendbuch. — «Zur teil-
ffen». stras-.!}. Hansname. 1412. — «l>u bist
uuder die grünen Wügeu Wideu gfsi-sbcn . . .
die do stond an den wesserigcn Stetten».
Geiler, Bilg , 199 _ «Salicinm, ein tcylg».
Gersd-, 94 *». — «Salix, weide oder wäge».
Brunschw., Dist., 121 ^. — «Schienen von dür-
rem wügenholU*. Id.. Chir., ö2
Wlllfaren, Willfttien. gehorclien. Tergl.
Foren. — «Dir wiVfaren die gcstirn». Brant,
Hcilitrcnleboii. 19t) — Es ist schwer cini>
Fran zu hüten, die «an mir nit woU teiUfaren»,
Murner, Nb., 89. — KilMT und Adel sollen
«den bösen ratgebon ... nit tn^rot». Id.,
Adel. A, 8 b.
Willkore. Willkfir. — «Wararob lassent sy
es nit in der willkore steen des (^rbers. das er
freiwilUgklich geb?» Brunf., Zehndcn, c, 3
Willkfiren. Seberz, 2085: sponte eonsentire,
eligere, einwilli^ini sich einem Urtheil zn nnter-
werfen, Schiedsrichter bezeichnen. — «Da
(Lntber) hast geteilk&ret in die sebnl Paris,
Köln. Löwen». Murner, Kön. v K;ii l , 905.
Wiltfang. 1. Fangen des Willis, Jagd.
Sehers, 9082. — Der Abt von Sehwarzach hat
zu Drusenheim «wnlt und wevde und wglt-
fank: 15 Jh. Weisth , 1, 784. — Der Bischof
von Basel, «wenn er in der Hart wil jagen,
so sol er jagen oben nider unz uf die hoch-
slrasse. Und ist auch derselbe wtUfang eines
bischnffs». Kembs. 15 Jli. Burckh.. 148. — «Ist
daz die hunde fiirabe luffent mit dem loätf-
fang ■ . .» Sierenz, 14 Jh. Ibid , 197.
2. Wilder Schuss. Sehers, 9039. — Christus
hat euch /irentficht «vnn eime unahtbern kymen
und wiltvangc . . . zti eime t-ilicliea truhiberu
stamme». Claus v. Blov. «Wann man einem
Wildfang einen zamen Zweier einsetzt . . ., so
bringt der wild Baum süsse Frucht». Geiler,
Arb. hum , 27 — «Ein jung Mensch rauss
man ziehen wie ein Wildfang . . .» Id., Snnd.
des M., 6il a; Emeis, 89 i». Etc.
Wiltwerk. Pelzwerk. Scherz, 2033. — ?>eim
Ding von Ueimsbrunn «sol der lütiiriester
sizzen nebent dem herren . . . gevasset in teilt-
werdie». 14 Jh. Weisili.. 4. 91. — Bei dem
von Lotterbaob ist er «mit sime zeltcaden*
pferde nnd mit sinem tcbönen wiltwerlt»,
15 Jh. Ibid.. 4, lOö.
Wilang, Einschleierung einer Nonne. —
«Die memoriale sige fieh von mir geopffert »t
uwere geistUohen anlege nnd wtltm^e». Claus
V. Blov.
Wimpel. — «Es ist inen «»mpel, sl mögen
nit an einem Ort blmben». Geiler, Bros., 1,
13 a.
Wimpeln. — «. . . Und ist ein solich Laufen
und Wimpet» darafter». Geiler, Sund. d. M.,
U «.
Wimpeln ist 80 viel wie nHmmtnt sich lebhaft
hin nnd her bewegen; daher wimpel, wimpla.
guiiitpia. altfr. guimplo (Ducange, 3, 592) für
Schleier, weil sich dieser beim ^'erintrstcn
Windhauch bcwcirt; aus demselben Grunde
bekiiin Wtmpel später die Bedeutung Flagge
am Mastbauui eines Schiffe«. In der Elsässer
Mundart ward das Wort auch adverbialiter
gebraucht: es ist einem wtmpel (s. dies Wort),
er kann sich nicht ruhig verhalten
Wimsen, wimmeln; mit wimptln. wimmen
verwandt. — «Gutt plogt in da» er inwendig
mmet mit Würmen». Geiler, Post., ^ 79 b.
Wind S Wint.
Wind und wee. S. Wi und we.
Winde, das in den Klosterzellen in der
Wand befindliche umdrehbare (sich umwen-
dende) KUstchen zum Einschieben der Speisen
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n. dergl. Eng^L window. ~ Geiler, Has im ' sprünglicli die nämliche Bedeutan<r gehabt zu
Pf.. D, 1 «. S. die Stelle i. v. Mtd/etuOer und lialx n u if Winterbutz (Wackern., 1. o. , s. (iies
Bad. Wort; Zarnice bat es niclit versiaudeu, Winter-
« Wind^mnng^ . viodemiae». Hprrad, 199. dwfo ist eine swisehen den Beben anfgepflanetp
Windfudfti. St'Iinr- der Armbrust, die ver- Vogels che ach p Tn diesem Sinn wird das Wort
mittelst eintT Wimii' g'cspannt wird. — Ein ■ noch vun Ueiler irebraucht. fig für einen roheu,
Schiitse fehlt, «das schafft der wuuifatf ist ge»! angeschlachien. uuu issenden Menschen. Merk»
sehiniert». Brani, Xsch . 73. wünliu' ist. dass schon im 14 Jh. der Atis-
Windhelsi^. — «Der Hais «irt Icrtimm, druck auch für schlechte, saure Traui^e vor-
mndhelsig». (i- iK r, 7 Scliwericr. F, 4«. | kommt (s. Tauier. obenl. Frisch. 2, 3^, hat
Kommt ohne Zweifel daher, das«, wenn dennoch ein Sprichwort: «es trägt oft eine gute
Wind einem an den Hals blÄst. dieser auf ^ Rebe einen WintertroUen» , gleichsam eine auf
einer S>Mtr stoif wird und krumm erscheint, der dürren, unfruchtbaren Vogelscheuche ge*
Windiscli. ^ «Das Mer ist madüch», vom wachsene i?'rucbt.
Wind hin und her bewegt. Oeiler. Schiff der i Wintisen. — *b Jf umb ein nnwe muiiten
Pen . 1 zft dem -I is. f, n-t. r. 1417. S. Thom. Fabr.
Winkcleht, vollWinkoln. - «Die schalkechte j Winzi;rinni. Wiuzeramt. — «Wen die ge-
natore, sie so totidtetedkl ist . . Tauler, 388 1 burschatt küset te winc/.t>rc, dem sol es der
(5(5) schultheisse lihen an m\m herren statt. So
Wiukuuf. Trinket M. .Scherz. 1972. — Er geltont zwcno icincserton l»i sch.. der sint die
<7.alte ime die pfennige und gab in den u-ih- /.woytoil mins herron, der dntteil des schalt-
kauf* Marl., 8. — « 1 sch zii nhikouff dum , heisscn». Biihl. 15 .Ih. Weislh.. 4. 12").
locavinins bona in Rünhcim» 1432. S. Thoni. Wirbelich. wirbelnd — Acolut «i: »!» den
Fal l Tu-. j winden porl, — das sie mit hauffi^n liii' tmd
W iuliiiij;. PAauQie. Göll, 466. — «Zü tcin- liort — herausser tielen wirbelig». }Iurner.
Unge*. Feldname. Engweiler. 1891; Rosheim. Virg.. A. 5 b.
1H70. Wirbclin. « \ umb rin v irbdtu an den
Wiuqu«*ll<'. syniphytum officinali'. — «An salter der in der treskamnu-r ia» S. Thum,
der «ingnc//«?«», Feldname. Westholfen. 13 Jh Fabr.
Wint, Windliuii.l. S.her/. 20H(). I>pr Vo<rt Wiriff. iansfwabrend , dauerliafr — Ge-
bringt zum Diiig vuü bigolsheim u a «zwene i schmierte Schuh sind «besser und uin^er .. .»
toindf. unde einen habich». 1820. Weisth., l.iHiithscIb. c. 3".
667. — Der Probst von Olcnberg kommt nach Wirigk«*it. Dauerhaftigkeit. Ewigkeit. —
.S. Lukart «mit einem habich und »nil zwei «Die ^ytrigkeit Gottes ist ein stond Gut. das
vogclhunden und mit dricn winden*. 18d4. do nit abnimmt noeh xunlmmt». Geiler, Post.,
Ibid., 4, — Der Vogt bringt czween winde , 2, lül
nnd ein tfogiihunt*. Sierenz. 14 Jh. Barckh., i Wirken, Wlirken. Werken. SeherK. fi0ft9.
198. — Die ungeübten Tliiinle laufen beim 1. Marih ii. I>r-. von der Arbeit der Wel n i un<I
Jagen «den edeln tcimkn noch». Tauier, ö9 i der Goldschmiede. ■ «Welche vrowen tcur^-
(14). — «Leithand, wind, rfiden nnd brachen». I tent linin dftch . . > I3.W. Tnchercnnft, S. Etc.
Braut, Nsfli.. 73. — 'Kin pi!rln)rin der bet — «Wn«. dif «.'olt Miiirlo irirkent von kenen,
ein jagbniMi ddi i ( in wtttd». Pauli, ißy. schalen . . » liiöö. Goldschm. -Zunft, ft. Etc
« N\ intbt'tü:«', piiina, vcl zinne» IIerrad.188. 2. Bewirken. — «... die starke vorhte
Wintorbatz. Vergl. \V tnterlrolle — Ein Vater Die Morgan an in worhte*. G«ittfr v Str , 1. 28.
merkt zu spät, dass er «erzoiren hat ein winter- 3. Arbeiten. — Einem Schuldner «sol mciiian
huts». Braut. N.sch., 9. — tEin träirer mensch iciirÄT»!, alle ilie wilc er die schulde schuldig
ist niemans nutz, — dann das er sie ein i were*. Urk., 2, au&. — «Es sol nioman
winterbutt». Tbid., 92. ! wirltm an keime snnnentage». 1890. Ooldsehm -
Wintern.Wintfrh'gtMi. ülierwintern.Wintcr- Zunft, x. Wir IimIm h «iji'ii laiiL;rii tug ge-
lager bc/.iehen. — «Ein teil des dor£fo gab er wirket in jfros.->cr hitz». Eis. Fred, 1, 84. —
den Galliern, sieh da in zu wintern», Ringm , , Van soll sich hüten «an heiligen virabenden
Ciisar, 24 t>. — « . do sie sich gewinteHegeri . vor unzitlichcm inrkeude*. Ibid., 2, 17. — «Ein
betten . . .» Ibid., 4'? 1 Hasvatter 'ler hat vil Knecht . . .. da nmipt
Wintertrolbv «Labrusca. winlertrola». Vo-1 er war welcher wol oder übel tcercket». Geiler,
cab. opt , 2H. .Scherz, 2042. «Für <\cn *^'leln Narr., 176 «. — «Dir fall ein am Feierlag zu
wintertrübeli» hast du «brohi icmtertrolen uml ivercken: ^^tracks zuck das »Schwert und sprich:
bÖM iliiii;«. 'Fauler, 61 (18). — Der Teufel ilu solt den Feirtag heiliir.Mi ». Id , 7 Schwerter,
«. «macht ein WiniertioU^n ans im nnd einen F, 2 Bilg., 133 >^ , Sünd. d. M., 11 a. — «Vil
thorechten Menschen». Geiler. 7 Schwerter, mrckm und uff borg dann beiten, — vertribt
G. 1 *>. — «Du wilt kiMii Munck oder Wtnter- gar manchem oflft das lachen» Brant. Xsch..
tropf sein, da w ill auch etwas zu den fiacben al. — «Mancher dut bättlen bi den joren —
reden». Id.. BrÖs.. 54 b. TTinCerfro/»/ scheint so er wol werdton möht nnd knnt». Ibid . 89.
hier Druclrfi^hlor fih WiutertroUe. - Dir- rvr.iniiiien. 'iln ilri ninl liuiKltTr tnvont
Triill <s. Troüccht) it«t hier so viel wie I n- man — und .'»echtziirtu^eui wenkten an». Ibid.,
gethüni. etwas Fnrcht Erregende»; TFinler ist , 88. Etc. — Schlechte Dienstboten verlangen
nicht die so irenannte .Iiihrszeit, ^<>T1'^erfl der zu essen, «und »rrrcAr/i doch gar nit darneben».
Wcin.'^tock, ubcrh. der Kcbberg (Wackcrn.. Muruer, Nb., 190. — Ein träger Knecht, «red
Wörterb., 380). irinter/roUe scheint mir nr* ' ich mit im dri gantzer stand, — nit einen
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I
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streich er wercken kun(]>. Ibid., 191. — Die
Pfaffen «sollen icerckoi und ancli ßchaffen>.
Id., Luth. Narr. 102. — «Dem ioDerlichcn
menschen kan ^'ot nit verbieten . . . zn feiern,
«r kan doch nit irerckcn». LI.. Kon. v. Eii£rl..
914 — «£s war ein tagloner der werckt ge-
meinlieli einem reichen barerer*. Panli, 897. —
«Ich wil dir helffon ucrckcn, da-^ mir das blut
ZU den neglen as^gat, wiltu anders auch
■mmdeen: Ibid., IS6.
4. Tliiin. vorrichten. < . . die de toereiet«
die boszheit . . .* Bruuf , Anstuss, 6
Wirklich, activus, wirkend. - «Activi»
itirckhche Menschen» Geiler, Enieis, 81 K —
«... Der in einem tcürekUchen Leben verbringt
mt BSBwendif en Werde dan fn einem sehowen-
den Leben». Id. Arh htim , 27 a. — Im ITini-
niel «würt die würcklich Krati ab gros» werden
in dem Lib, das er vi] bass dnrcb disc Kraft
•dorchtriiiETt -vvndpr dns Für oder den Luft>.
Id . Bilg, 2l9b; Schift der Pen,, 113".
AVirren. 1. Verwinreii. Scherz, 20t3. —
«Er irret unde wirret — Die warheit und
lüUicren». Gottfr. v. Str.. 1, 260. Etc.
2. Mit dat.. Kammer, Noth verursachen. -
«Waz üch wirret, daz mag er ikli wol ge-
helfen». Eis. Prcd., 2, lOi. — «Sage an, . . .
-naz wirr^ mir lasters und leides?» Mär!., 19.
Wiri'ewarr«»n, verwirren, 7,Rr6itrenen;\Vii'r«»-
wcrre, Wirrwarr, Entzweiunjf — «La din
riiselien, dinroankeln, din wtrr«ti;arreiM. Tanler,
418 ^72 . — «. . Das man Wirretverre macht
«nder den Lutcii». Geiler, Sünd. des -M.. 24 *».
— «Wer da /.wischen zweien Personen die
Frid mit einander haben . ., Wirrewerre
macht . . . Wer Wirren and Werren macht
».wischen den Freundi n . » Id., Sünd. des
M.» 47 — «Er macht vil Wüneer under den
Brüdern». Id., Bilr , ^ Etc.
Das ursprüngliche Wort ist M'erre, Unruhe,
Unfrieden« mitteiait. gaerra, franz. guerre.
43ehon Tanler hat den alliterirenden Ansdrnek.
Wirs. \\'irsrr, Würs. Wiirscli, Wüi-ser,
finperl W irst.W ürst, ärger, schlechter, sohlim-
wer; engl. wor»e, worst. Seherx, 2*044. S070.
— «Er det weder tcirs noch ba/.» fiofffr. v.
£tr., i, 98. - «... Dem tele es gar we und
vi! wir» denne mir». Nie. v. Str., 1267. — «Es
"wt-rc nütschit würnfr wann der dcmüii^i' mi
der erholtet wurde». Glos., 42. — Solche die
andere nrtheilen, «dftnt nnserm herren toing
in sinen s'lidern den ymc geschach von den
die ju kriitzigetent». Heinr v. Offenb. — «Ich
vorhte da« ir gar vil tourat gevarent «lenne
Adam und Eva gefaren sint». Nie. v. llnsel,
Bek. Taul., 47. Etc. — «Was wau dem manne
nimet mit irewalt, daz tAt imc nurst denne
sehe er? nit». Gebete. 14 Jh. — «Pas die lüte
deste tcurst abe in orschrokent». Ktui., 416. —
«Also wart ime ie tvurst und noch nie we».
Ibid , :^12. - T'ein Teufel «geschihf i'-nrst in
dir den in dein j^runi der hellen». Pred. ingoits. i
— «. . . Darumb so sihestn das die kleinen '
(init'i.s>Iin jnVr.scAf'r bpi««on M-fd- r ilif> grossen».
Geller, Enteis. 10 «Icli ^v ois» nül . . . das
stüncke denn Kat/ankat and Hfiner*
mist». Id., Brö«
r9 b.
ist grösser und thui umr^er
. >
I)ise Pen . . .
Id., Seicup., 1
207 0. Etc. — < Es thut mir we in meinen
oren, — ja irürsrr dan icli wer beschworen,
— das der bettelm4>ncb eiu stant — het bei
keiserlieher hant». Hnmer, Lnth. Narr, 81. —
Hi()b!^ Frau sairt von ihrem !\rann : «ich wcisx
das ich im würsiter that. — denn in der tüfl'el
gepinget hat». Id., Genehm.. A, 4 > (Drnokf.
für irürsser). — «. . . einer meinet, in den taiL^on
sei im teürcher (peius) den im vor gewesen
ist». Id., Gayac. 47«. Seltene Form. — «Der
fruM on /um venicbfcn und darzu lachen, thut
j einen xeikrser dan wan man sie fast übel soJilüg».
I Pauli, — €. . . es würt jnen tfmrserthnn
dann der tod.. Zell. B, Ib. — «Sd weiss ich
I das jueu nit vmrster thon hati, wann das ich
I soliens übel offt gezeigt habe». Ibid.. q, 4 b.
Das Wort wird noeh im Schweiserdialekt
gebraucht.
j Wireera. WÄrse«. Verleteen. Scherz, 8044.
2070. - Ein Flauer von Sermersheim der den
j Gcmeiude-Kber auf seiuem Acker antrifft, «der
sol in usdriben ; «pfirsft «r in, er bec gevrevelt».
Han., Const., »8.
« Wirserunja:, scandalum». llerrad, 187.
Wirt, Würt. Wirtin, Würtin, im Sinn von
Gatte und Gattin Scherz. 2044 — «Frowe
Agnes, htr Lneus ir trürf». 1281. — «V'ur
I Elsa, hern Niclawcs iruvve \ oii Mülnecke, mit
haut und geheile dez selben Niclawes irt wirto«
...» I28h. Etc. — «Katlicrina zum Brunnen
und ir olichtM- uut*. 1304. Cart. de ilulh., 266.
Etc — «Walihor \ on Matzenheim und Bertha
sin würtin* 1275. — «IF r Conie die Maget
und vur Gerin sia ivurtm*. 1285. — «Niclawes
I Tütschman und vro Eugele sine würtin*. 1299.
— «Gösselin von Kagenecke und vrowe G&te
die Spenderin sin würtin*. 1310. Etc. — «Vro
I Adelheit Jacobes von Halle elioh irifttM». 1296.
Cart. de Älulh , i)B. Et«-
, Wirtschaft. Wiiittichait. Gastmahl, Gelag.
Sehers, 9044. — «So die Wirtschaft bereit wirt,
und der pricster unsem herren nützit ». 15ibteb..
88. — «Uena das ist also vil gespruchcii also
' einabant«Art5c/ia/<». Tanler, 77 (16). — «Dise
irürt<^chaft ist da^ h «acramenf» Tbid. — Er
«itialite in ein herliche icurlscliaft'. Kön , 699.
Etc. — Der reiche Mann «was allezit in wirt'
acheften*. Eis. Pred.. 1, 249. Etc. - Ein König
gab «eine grosse wUrtschaft». Marl., 2ö. —
Johannes ward «eiithouptet in der Wirtschaft
Herodis». Guld, Spil. 51. — «Einest het der
Absalon einen Kolben oder Wirtschaft aufge-
richt . . .» Geiler. Geistl. Spinn, P. 7
«Er nam den Herren mit im in sin Hus und
bereitet ein herlich Mal, ein Ürten, ein grosse
Würtschaft oder Gesellschaft, convivium mag-
num». Id , Post.. 4, ^ *. Etc. — «Vil würt-
schaßt han solt dn entbem» (mnita eonvivia).
Ilrant, Cato. a. 2 b — «Fi uiirftufitißt tresten
nit vergesz». Ibid., c, l « ; Thesm., a, 7 b. —
Sie da «ein köstlich mrtsehaft wolten machen».
Murner. Vir-.'., C. B b. — Sie «sollen inen
struben bacben, — und £röiicbe Wirtschaft
mairhen». Id., Lnth. Narr, 64. — «Du wardst
L-in irrosse nirfürhiifl ban, — koch nur gut,
rieht dapffer an». Ibid.. 135. Etc
Wirtschaften, bcwirthen. Scherz, 2046.
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Er bat «in wol voltoUich gewirt§ehi^». BU.
PMd.. 2. 103.
Wirtzerling. Woutxerling, Schicrlin$r. —
«Cicuta, wirtzerling». Gersd., 90 ». — «Wann
eiu k& vil isset des krutee das man uenuet
mmtterUttff, wo beschwert die müeli die heupter
der dio sie essen». Frios, M '.
Wieebea, sich schnell aafmachen oder be-
wegen. 8. üffwischcH. — «Der Knecht wütt
(für tpüscht) onch herfur and vertat was er
zQ Bchaifen het». Geiler, Biltr-, 29 a. _ «Ein
arme Fliege die bleibet in dem Spinwep hangen,
aber ein Brem die ipiMt durdurch hinaus». Id.,
Narr., 58 ». — «Das nit ein ieder tcüsch her-
fiir, - und geb sich usz, er künn min Kunst».
Muruer, Xb., 267. — «Jano die wi$cht mit red
herfSr». Id., Virg., k, 8 •. Etc.
Wi.«ebouni. Stange /um woi'-on, dii ii^ireii.
— Wenn die Rinder der Huber von VVieden-
sohlen txa Weide gehn, «sol der vronebotte
einen wisenboum haben 15 schuhe lang, und
sol sie Misea». ihiss sie nicht in die Acker
gBhn. 1864. Weistli ,4, 161. — «Wo .iie recht
^trasz vom dorff geht, als wolt so dor bunn
ist, da Süll einer ein wisübaum tra;:eii zwerchs
ufif den armen, und soll mitten in dem weg
gohn oder reiten, und als verre der baam
yewederbalb nssgoht, da in hat niemandt den
ä ml er II zn pfenden». Reinln^^en, 15 Jb. Ibid ,
4 99.
' wisefarcti. S. Wi*un§.
Wlseloj*. Woislos, führerlos, verirrt. Scherz,
197.'>.204>7. — <i>azu?»*eto*c schifte Ii II . .» Gottfr.
V. St r , 1, 104. — Man «eol den eilenden und
den wiscloscn menschen «rerrte herbergcn>. Kls.
Pred., 2, 116. — Manche Menschen werden
«einen wilden, wiselotien, in selber unlo kantcn
weg» geführt. Nie. v. Basel, 248. — «So du
den Uunjs'erigen speisest . . ., den Nackenden
hekleide>t , ilen \\'' is!o-<f ii lieliei LerL'esj . . .,
da« seiud leibliche Almusen». Geiler, £v. mit
UmI., 190b. — *Wi9los bin ich ^{n nnd habt
mich nit beherept^. Mattli. 25. 4:<. rreiler. Post.,
2, 16 — Sie führten ihn «drei in der
wüste und cinöde wiszloss unibhcr». Adelphns,
Bnrb.. 11 «Ks werden nit irns:!f>s gen
alle die in jn huffeiul». Nacht., Praller, 81.
Wispoli'ht, unruhig, unstät; von mspeln,
hin- und ht rlaufen. — «Wir sint rechte wispel-
cc/Uer naturcn, . .. unstete, wankeLiam». Tauler,
147 (27).
W'ispeln, lispeln. Seherz, 2047. — «Ein
senfte eerane also ein trt»pefct». Tanler. 882
im.
Wispeln, hin und her laufen. — «DieUmeis-
sen mspeln durch einander, nnd weiss doch
|ctlioh(' was sie thnn sol». (ieiler, Kmeis, 8".
— «Etlith Wullen beriu^^ und frölich gesehen
sein, uisjyeln darafter. sein nnrnwiff*. Id.,
Narr, 36 i>; Bilg., 98 b.
Wissage, Weissag, Prophet. Scherz, 2047.
— «Davon sprichet der wissage an dem salter
...» Bihteb., 9. — «Die e nnd die toiuagen».
Eis. Prcd , 2, 17. Bte. — «Hachemet, der
beiden tciszage». Clos., 32. — «Abaknk der
Weiatiw». Geiler, Sund, des M., 88 Ev. uiit
Ussi., 7 >>. Ete. — Maria «durch propheten und
wissagen vorgeseit ...» Brant, Roienkr. D.
Ged., 6. — «Propheten und wiste^m*. Id.,
Nsch., 43. — «Der wismg Amphiaraas». Ibid.,
58. — «Von disem wunderlichen ding — der
tceiasag (vates) reden anefing». Murner, Virg...
V, 8 >>. — Sibylla «die weiMtagin: Ibid , R, 3 i»»
— «Jop, der wissag». Brnnsehw., Mcdic, 83 b.
— «Der her hat tremaclit etücli apostcl, etlich
wetssagen, etUch evangelisteu» (Eph. 4, II).
Wurm, IVost, SO*. — «Ein wtistag, der da
hatt ein träum . . .> Id., Bai., er. 4 », — Die
andern reformatoriscbea Autoren haben, seit
Luthers ÜbenetsonfiT« Prophet.
Wiitflagen. weissagen, wahrsagen. — «Vil
practick and tci$sagmd kunst — trat jetz fast
U8Z der tnuker Brunst». Braut. Nsch . b5. (Viel
solcher Bücher werden jetzt gedruckt.)
WlMMMhaftigkeit, KenntnisB. - «Dleyoreht
cle> Herrn isi iler Schatz der Wisheil, der
W isaenhaftigkeit und des üeilcs». Geiler, Bilg.,
178 b. 144 b.
Wissenheit, Kenntniss. Scherz. 2049. —
Der iiauu) «der tvissenheit des böi»eii und des
gotcn». Pred. Ingolts. — Sie werden «sprechen
usz ir icistiej.hcit, - das ich hab recht und
wor gcscil». ßiuiit, N&ih., H. — «Gotls guad
und fürsichtikeit — ist so voll aller tcisseti-
heit. — das sie nit darff der menschen ier».
Ibid., SO. — Viel Oelehrte haben •erReheinnng'
zum gemeinen nutz . an das liclit bracht».
Id., Lajensp., C, ö » — «Jo, ist es w or wie
man mir seit. — dann ich hab sin kein «tue»'
lieit». Murner. Miüo. F, 7 *>. — <Wishcit fies
rechten yuriaprudealia) i^i ein inxsciüuU des
rechten und ungerechten» Id., Instit., 10 b.
— Des (i'ayacliülr.es t^n'saenheit iscionliiO ist.
noch üit uiiü ufteubar worden». Id., Gayac,
4S4, — Sich «on tcissenheit» einer Sache anter-
w Inden Fries. B, H «, «Die kunst und trüsefl-
heit gottes». Wurm, Hai., g, 4b. — *Wi$$eH-
heit der geschrifft». Trost, 30 a.
Wi^entiiaft, iedermauo bekannt, ofiTeokun-
dif. Scherz. 8049. — «Berthold von Ffirsten-
bcrg, sant Antlionion (zu Strassburg xthmü-
hafl pllcger». 1277. Rc«:. A, IIb. — «Worlin.
der herren von S. Thonian wiasenthaft >cUaf-
fener», 1860. Retr. A, 224. - Ilitter ' Rüdiger
Birkimort, «der un^er iciaaenthajt vuget ist . . .»
1326. Cart. de Mnlh.. 136. Etc. - «Der von
Ochscnstein, mssenthafUr marschalk» des Bi-
schofs. 133H. Wei.sth , I, 70(», — «Ein tciaaent'
hafter hoUü». Ruflfach. 1349. Ibid , 5, 385. Etc.
— «Diso bofe sollen . . . haben einen wi9*cu-
lioftm meier ...» Stotehdm, 1410. Ibid., I,
tiht!. - Die .\htei hat « z.' Munster einen
iciasenUiofUn dinghof». 1389 Ai&. dipi., 2, Itki.
— «Der hof eft Wickersbeim, der der thnm>
liprrcn z6 Straszburg ist, der ist ein wisaent-
hajt dinghof». 15 Jh. Weisth., 1, 711. — Der
Hof von Bergheim «hat eineii tciaaenthaften
wald jenthalb der lllcn». 1369. Ibid., 4, 245.
— Papst Cornelius «satte nf, daz ein iegelich
priester wol swereii mag urab ein tcissenthaft
ding* (Lat., pro jnsta causa). Clos., 17. Xön.,
514.
^^'i^/.li^h. wissentlich. — «Wer liden iiiair
das sin trow si — im eebruch, und er wont
ir bi, — so er das winUdt wdntt und sieh^
— den halt ich für kein wisen nickt». Brant
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Nsch., 35 (nicht: weislich, wie Zunicke, 367,
meint). — «... wiselich ich mich des versieh,
-~ dM narren werden schelten mich». Ibid.,
108. — « . . das er in <Tat(?m won . . ., on list
und niszlichen betrug' ...» Murner, lastit., 69 ».
— <. . . so doch wiszlich ist» ^eum sit cogni-
tuni). Id., Gayac, 41ö. — «... so niemans
wiszlich ist, mit was inwendigerem andacht das
gcscliiclit». Id., Adel. H, 2 *> (niemand weiss).
WisBoer. Wissender. - «Wer bscheid hio
weiset vie des küngs nar, — denselben iciazner
Stelt man har>. Murner, Genehm , E, I ^.
«Wisiwnrtz, sigillam. S. Mariae». Gersd.,
84i>. — Poivgonatnm multiflomm. Kinchl.,
2, 167.
WiHtum, Weisheit. Scherte, 2049. — Die
Seligen «leient in dem spiegel der gotheft
allen witdüm and alle knnst». EU. PnA.» h 76.
Etc,
WisDBg. Seherz. 9046. 1. Das Weisen,
Leiten. - Per Vot:t von Gemar «ist schuldig
den banwarten, omb daz sü jme daz rosz
gewieen hant uff den atz. xwene sehfthe Ton
der icisunge». 14 Jh. Hau.. Con^rir , Hfi?.
2. Anweisung, — «Noch wisunge der Ord-
nung . . .» 1447. Ooldsehro.'Zanft^ 26. Bte. —
«Noch Int lind rr^.^run^ der hooptbrleff . . » 1477.
Beg. BB, «JUö. Etc.
'6. Beweisung, Beweis. - «Umbe äbergriffe
jtn des hofes gütern suUent die h&bcr tmuitjr«?
titii, vvenne es in gcclneet %vnrt; uffe den deuue
der Qbergriff bcwisct wüit, der beeeert . . .»
Enffach. lH4f), Wcisth., ö, m.
4. Wtsunga, visitatio, tldatiu, Graf. 1, 1068.
Darbringnng eines Geschenks, das Geschenk
selbnr. S'chincller, 2, 1('27. Wohl ursprüng-
lich ein Zöiclicii dvv Hörigkeit. Pfeiffer, H65.
Scign. et vill , 54. An einigen Orten bestand
die Wisuug in Schweinen oder Thcilen eines
Schweins, porcus visitationis. Schnieller, 1. c.
— Die Meier des Abts von Ebersheimmunster
üullen ihm jährlich < iogelicher bringen ein
zitig swin, daz 30 phundiger phennige wert
si, und di« msungc die dozu horent oder
6 phennige. weders der ebbet wil. Und sol
der ebbet daz bette (der Sehweine) usnemcn,
«larnach der vogt daz Iksic. darnach die
vischerc daz beste». Von den übrigen werden
zwei einem der Mililer zuni raSsten gegeben.
1820. Woi-th., 1,071. - «Es ist ouch zR wis-
sende, das man alle jur geben sol die u ise-
far&t rfiileeh fSr wiaefarrh) zfl S. Martins tage
. . . TTnd woiiii man ein triaefarth zft zinse
Scben wil, su sol mau z& dem mynsten 7 huber
oby Haben, die soUent es besehen, des erste»,
da» es schünr sy. das es otich kein niore sy.
es sot ein geheilter bargk sin». Die Seiten
sollen «zweyer finger didie ww beben». An
den TIenn «thIi man den Speck und die Schinken
ab: au äpcck fehlte, ersetzte man durch
Blicken und Kopf; der Rest kam an dieHnber
zoriick. .'^ul/matt. 15 Jh. Ibid , 4, 13H; in dem
Verzeichuihs der Zinse dieses Dinghols steht
WiBesuin, Beweis daes statt Wiwfwrth Wite-
farch zu lesen ist.
l>ie Wtsung bestand iilso biet hauptsächlich
III .'^rhinkcn Und Speck, welchen letzteren man
deshalb verzngBwdse Wit benannte. Dies
eri!in''rt an die scapnlao suillae, welche im
10'^'» Jh. gewisse Eigcnleute des Münsterkapi-
tels diesem zu liefern hatten Urk., 1,31).
Im badisohen Oberland gab man hie und da
«ze icisunge ein scliulter». Pfeiffer, 49. öO. So
ist wohl auch die wisung zu verstehn, welche
die Meier des Abts von Ebersheimmunster
ausser den Schweinen gaben; Scherz, 2046,
erklärt sie unrichtig dnroh esea, Nahrang für
die SchM'eine
Anderswo gab man als Wisung Sehafe, Ka>
paunen, Wein, Brod. J)ic Abtei von NeuwciK'i-
besass zu Beitweiler eine halbe Eubet die ihr
«20.^ et diroidiam wisungam* zinste. nimlieh
«arietem integrum sivi- integrum ac:niculnm>.
Ebendaselbst gab eine ganze Hube als wimnga
eappones et dno quartatia vini». 15 Jn.
Weisth., 5, 462. Das Thomasstift hatte von
den Gärtnern von S. Anrelieu, als wisunga
dimidia, die Hälfte einesViertels Weins. 6 Brede
un 1 •! Kapprn Als. dipl.. 1, 4'^4. Zu S. Gilgen
war «eine iegliche wiiungc, die in dem dink-
bof vellet. 9 Tiertel wins nnd 4 wiiaebrot;
die n isunge sint alle der hftbcr, und sol ei in
ein meiger usrihten». 16 Jh. Weisth , i, 181.
Hier worden sie also von dem Herrn den
flubern überlassen, Zu Lampertheim endlich
wnrde der, dem Miinsterkapitel schuldige <cen-
sns qui voeatur mgunge», um 1244 in einen
Geldzins von 20.4 verwandelt. Ghrand., Oenv.
iu6d., 3, 372.
Witniiss, die Weite. — «Von w^wmm nnd
ferrcm» das zukünftige erkennen. Adelpkns,
Ithod., Vorrede.
Wittern. I. Unpersönl.. es wittert, es ist
(gut oder sehlecht i Wetter Scherz, 2050. —
«Wer, das regen keine oder wie es witterte
. . .« Qildwiller, 18»4. Weisth , 4, 58. — «Wir
hant so grosse sorg ufF erden, - wie duch
sol gewittert werden» 3lnruer, Schelm.. ^, 1
— Käme Gott auf die Erde, so niiiäste er
lernen, «wie er uns doch solt wittern lassen».
Ibid — «Sie schaffen so vil dicker pfil, — als
ob es dunckel wittern wil». Id , Virg., p, 3 b,
2. Unpersönl., es ist ein Gewitter. — «Ir
Leyen hcissen (ohne Zweifel Druckf. für lesen)
das S. Johannes p]van»it'liuni, und wenn es
tptttert oder was euch zu Händen gat, so ist es
n€t denn: im Anfang was das Wort». Geiler,
Ev mit T'ssl , 16 1», — tMan sol die Palmen
die geweicht sdnd eerlich halten, in den
Hnsern nifsteeken, nnd ist reeht daa naii eie
hrent wann es trtttert oder hagelet und dnnvet».
Id , Emeis, 52
3. PersSnl., das Wetter machen. — «leh beb
Gor b.-'icii wittern wie er wuU. und liab üher-
kuinuieu hübsch kraul». Geiler, Sünd. des 31.,
18 — «Losa vittem in (Gott), lese naeben
sehön». Brant, Nsch., 3n. — «Ach irutcr narr,
was zeuchsttt gott, — das er deim kopff nach
wittern sott?» Id., Epigr. Copie, 216. — «Gott
iHttrr wie er wöll hieher. f^o kiinnents wir
vil hä6/. dann er», Mamer. M» . 104.
Witting. Art gesalzener Fi>fh .-^eheiv.
yOot): Witdfifi. alt>urniis. Weissfisch. — »Die
Irunieden liite, die do boichen und witttnge
leille hant und die wessemt». 1340. Ork., 2,
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Wittwiscb, Wittwenlich, adj. von Wiitwe.
— « fFittwiache Küscbheit», Geiler, Emeis, 7 a ;
Selenp., H7b; Bilcr., 225 ». — tWitttooMeher
Stat». Id., Seleup., 141 K
Witz. Wllse, fem.. Verstand. Sehers, 9061.
— Ein Scliattpn, «drm imerkant — Ist leben,
wiUe und sinne». Liottfr. v. Str., 2, 114. Etc.
— Sie «aint so gar vol dunibes sinnes und
eint OTic iritze*, Clu>., 114. Kt«\ — «Alter will
gantx kein lotts mu haa^. Bram, Xbcli., 8. —
Ein Verliebter «kumt von icitz». Ibid., 15. —
«Wir mcnsclicii lelicn puntz on witz». Ibid..
84. — Als Nouh betiuakeu M-ar «und keiner
toUien ptiag ...» Id., Thesra., b, 4 b, Etc —
«Die iciU herusz, der wein hinein!» Murner,
Schelm., i. 4 — «Loben do. und dorthin
klagen, — das kan nit sein durch grosse
Witzen». Ibid., d, 8 u. — «... da» ttcb ein wib
mit irer tcitz - hat brecht amb fiwer regi-
ment». Id , Geuchm., r, 3». — «Er rausz ir
gumpen, lonffen, bützeuj — mit wenig sinn
und keiner witgm». Ibid., m, 1 *. — «Wer
trüwlich laiiiren jiiacht ii kan. ^Eteoe) - uinl
denckt nüt gantzer wiU daran, — der soll
wol nümer flröden ban». Id.. Bad.. C. 1 —
«, . Ufr i\ii< du iii;>i,'cst mit groser witzen —
ein jeden finden, wa sie sitzen». Id., Lutb.
Narr, 83. Ete.
WIteig, vcrnünftiir. — Bei oem Wein «mag
nieman witsig sin». Brant, Nsch.. 18, - Ein
Narr «der wänet das er mktig sy>. Ibid., 80.
~ 'Hör 8li| o der, mrSrd witng, narr». Ibid,
84. Ete.
Wiie, Wissene, Strafe. Scher«, 8047. S0&2.
— »Wize und bftze. die er nnibc die sünde
tiden solte». Bihteb.. 11 — Heisendu linden
fünf Seelen an oin*>m Baum Mniprend, und
fragen was dies bedeutet; Antwort: 'cs ist
dies unser wissene .... es ist an niüuigen-
halben in der weite icissetie ... So bin ich
lange in disen irissen gehangen». Marl.. 18
Wizener. Scharfrichter. Scherz, 2048. 25 2.
— «Wizenäre. tortor». Herrad. 1Ö9. — «Der
an des vog-etr ^ stat da ist . . , ist < in uizen-
nere einre iglichen missetat» (jicnas oinnos
exeqnetnr'. 1«» Stadtr. Grand., 8, i)t. — «Die
selben inzmnre . . . Die »mnigen mort hiiton
— Begangen mit unsclmlden — Ir herren zft
balden». Qottfr. v. Str.. 1, 121.
Wizigen. strafen. Scherz, 2051. — Gott
vergisst nicht «ze uizegovde» die Sünden.
Bihteb., 10 — «Dovon wart er gefüret in daz
fegefür, daz er do inue wurde gcvoitztget ambe
sine Sünde». Eis. Pred., 1. 64.
Wizzot Scherz, 2053. — ^Wizzc^, bonnm
donam, eucharistia». Herrad, ld8.
W5le, Wölde. Woltost. S. auch WoRmt.
— <. . . do alle sine genügedc und sinf icöle
angelit». Taaier, 445 (77). — Älan soll «an
gotte alleine wßtae» sueben. Ibid., 88 (18).
W(»Ifaren. willfaieii, Vt i::rl. Foren. — Icfi
bab «Wüllen iroifaren etlichen von euch, die ,
mich hiernmb gebetten haben». Batzcr, Dass
Nicm., a. 1 1'.
WolfeiiJi, Wohlfeilheit. Ben., 3, 891: Wol- j
feile. — 142t irar im Eleass «grosse wAfüin, |
dae win und brot und kern gar veikig galt».
Colm. Chrou.. 23.
; Wolfuion. Dezember Scherz, 2055. — Mar-
' ner, Kalender. Kloster, 10, 214.
Wölk«', masr., die Wolke. Scherz, 2065. —
«Der Hulke der siiiule.. Tauier, 342 (69). —
I Die Sonne ist «beschittewet raiteime woücem:
Ibid., 36 (8). — «Ein wis^er tcdke umbgab sü».
Heinr. v. Offcnb. — «Es ist umb uns geleich
als nmb ein Wokken am Himmel; wan da
stest nit mer dan ein Vierteil Stund und
lugcbt eim Weichen /.u. so verwandlet er sich
wol X malen». Geiler, Brös., 1, 23 — Bei
Christi Himmelfahrt «erschein ein clai . r Wukh,
aber on den selben Wdcken wer er auch uff-
gefaren». Ibid.. 2,74«. Etc — «Da kam ein
j schwartzer ivolcken dar». Murner. Virg.. H. 3 1>.
' — «Ein schwartzer icokk kam dagcrant». Ibid.,
n, 5 8. Etc. " «Der schatten eins tcolckens».
Wimph., Chrys.. 15 «. — Gott hat «das volck
gofdrt beym iag mit dem let^ken* (Ps. 78. 14).
Nachtig., Psalt., 194.
: Wölfnng, vnlitio, da<; Wollen. — «Volitio
patiendi. ilic WoUuitg des Leidens, das Christas
den Willrii liargab». Geiler. Brös., 2, ft4 »>.
; Wollnst, Lust, Freude, noch im guten Sinn.
S. auch Wöle — Die Gelehrten sagen «das
irollust sei, ilas so ein menseh seiner begird
sich gebruchen und gcniessen m»tr» Wimph.,
Chrys.. 11 «. — «Die gcnögsamkeii ^'ebirt tcc4-
lu^ ...» «Ein mittelmessiger tisch hat vU
I . . . «H^lusts». Ibid., 11 n. Hb. _ (Jott setzte
lAdam «in das paradisz des tvoüusls». Wurm.
J Trost., H »>.
Wollustbarkeit. Wollust. — » Tu dem
Paradeis. an der Statt der WoUuiibaik^it ».
Geiler, Passion, 40 ". — « . Daran hat in
auch nit verhindert die WoHustbarkett götlicher
Schawung>. Ibiii., 19 h. — Mahomot hat seinen
Anhängern <<ieii garten der wolmtbtu^t ver>
heissen». .\delph.. Türk., H, ö b
Wollüsten, »ich erlustigen. — «Unser scei
hat geicoUust in unsern grellen» (Jes. 66, 3^
, Wurm. Trost, 24 l>.
' W'iippe. Gewebe. Scherz. 1986. 2057. Vergl
Wep. — «Er wolte ir noch ein solicb uüitpe
, zetteln, das sä niemer geweben möhte». Kön.,
1887.
AX'orten, mit Worten ausdrücken. — «Alle
Ding die do geirörtet inu^'^ent werden, die sind
Gott miiglichen; aber die Ding die do . . . ia
inen begriffent einen Widerspruch, dieselben
mögent nit gmdrtet werden». Oeiler, Post.,
! 4, «4
I In der Schweiz braucht man denAaadrack
noch für reden, Worte macln ii.
j W ui-tk riegig, zu Wortstreit geneigt. —
I «Süchtig in fragen und umtiikiiegig; ZelU
d, 3 b.
Worzeioben, Wortzeichen, Wahrzeichen.
Seherz, 2069. — Man hat unterseheiden wellen
ischen Wahrzeichen und Wortzeichen; di-- -r
Lutcrscbiud scheint mir nicht begründet; das
Woriteieken, Losnngsivort. war so gut ein
Wahrzeichen wie eine symbolische Handlung,
oder ein sinnlicher Gegenstand; das einge-
schobene t gehört zn Zeichen, nieht e« Wer;
man schrieb unbedenklich bald mit ilemselben.
bald ohne dasselbe. Auch Schmeller, 2, 1012,
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hält Wortieicheu nur für ein enistelltes If or- . 2. Geld gewiimeu. — «Ein iude weis anders
Mttdien. nit deonc das er wuchern sol dM er gfsSAt».
1. Zeichen, an dem man erknnnen soll, dass jJSio. v. Basel. Bek. TaaL, 48.
etwaswahr ist. — «Ich Sol (Iii mite wort^CTrAe»! Wncberrint, befrachtendes Rind, Stier. —
gnbcn»; sowie ilu IIlurl:en.^ aufstehst, sollst Aus dem Fronliof von Wiedensohlen soll «alle
«da vor dime hertze . . . eine grosse ge&w ul* i jar gan ein wucherrint den dorfliiten ze nutze
leue hlotere* finden . . . «Und dis lo dir gAte ' fremeinlioh». 1864. Weistb., 4, 169. — Ähnlich
irorzeichen sin». Nie. v. Basel. 317. — «Daz Apjicnwilcr, 14'^ f. Burckh , 150 — I'er Meier
sU daran keinen swifel habe, so gent ir irs ; von Sundhufcn <t>t>ll haben ein tcucherent»
lueisters eaer sA vorsei^en», Glos , 64» — «Do i (Wncherrind). lö Jh. Weisth.. 4. Ihb. — Der
trap in jrot ein trortseichen, wennc sü «ohont Abt von Lützel soll dem Itnrf Lutterbach
einen regi^nbo^^en, das donoch aber in 40 joieu «geben einen wucher z& dem vtlit^ durch das
die veli nüt solle undergen». Kön., 243. — jor». 15 Jh. Ibid., 4, lOö
I>er römische CIcrus bat «den heiligen geist. Wullin. von Wolle. Scherz, 2065. — «1^'«/-
das er in ein tcorUeichen gebe, welrc solle I Im, lanens». Herrad, 197. — «. . . Kin wullin
bobt'st werden». Ibid., 614. röckeliii». Oottfr. v. Str., 1, 215. — «Weihe
2. Losungswort und Erkennungszeichen. — ' ander den vrowen woUent wuUins würken . . .»
cEs ^etarste nieman gewandeln im lande one I Tncherzanft. 8. — «Ein mtUinMri* dftch». Glos.,
ii L'i loite und trorUeichen » . Kon., 487. — 117. — «Wenn dn x Ikmi I'i^^cijtlin nimpst und
Fremde «lies men vor der stat uutz sii eiu ein icitlUn Hcmbdliu anlegst, es hilft nit>.
wortgeicheH erwurbent das in hinin wurde er- Geiler, Bros.. 1. 4.? ■ — Der Bürger verlaset
loubet». Ibid.. 859. Ich «>;n|tp ime zougen Woib nmi Kind und Ipirt «^oin H.trnisch an
dis crüz«! zft ivortzetchen*. ibid.. 604. — Des uin] iiiusu wider die Feind ziehen, sei» Leben
Gottesfreundos Bolen und R. Merswin «enander wutreii; und ich leb im Friden, hab tcüHis an
uorUeicben gobiMit mit sunderm rusteinde in und leinis darunder. warumb? das ich das
der kirchen». Nie. v. Laufen, Nie v. Basel. 62. ' Lob Gottes mit Fleiss volbring». Id., Narr.,
— Denen das Betteln zu Strassb, erlaubt ist. I 181 1>. Etc — «Ein wtülen sack». Brunschw.,
<soi man umrUeichen gehen von unser stat». | Dist.. 17 « — «Blaw te«i/t» t&ch>. Oer8d,86i>.
16 3h. Alte Ordn., B. 18. (Harken am Kleid.) | «Wnlhinge, naveea». Herrad, 186. Scherz,
^. Zeichen, gegen dessen Vorw eisen man 20fl5.
ctw as erhält, jeton. — «E« soUent worUcichen ^ AVülpiu, WÖl£n. — «Kein Thier ieset das
gemäht und geben werden den die do 'bei ander . . . on allein ein W&pm die isset ein
eiium Brunil) wusser trai:*'ii>. Vn i Tviirkentic Wolf so sie hnngerig ist». Geiler, Sfiud. des
der.selben erhält mau Futsehadignng. 1t Jh. .M.. 29»; Klapperm.. B, 8».
Alte Ordn.. B. 13. — Die Tücher, wenn sie ! Wunden, vcrw unden. — Kriegskiiechle, «die
ihr Tuch *verni<'n<jeUen», erbaltm thiL'os'en nie kein redlich daten knndcn, — denn mart-
«ein tcorceuhcii', das sie dem Liiiuikuulci vor- ren, bluten, fleischen, uvuätH». JUurncr, Kb.,
zuwt'iKeu haben, der für .sie den Dttailvcrkauf 24. — Christus «wie er von Juden ^truiuf^
besorgt. 1401. Tucherzunft, 22* - «8 seh, , was». Id., 4 Ketzer, G. 2».
umb wortreichen in die miile von 15 quar- 1 Wunderer Wundcrthtiter. Scherz, 2066. —
talin». 145fi. S. Thom. Fabr. — D;is K;ipitel, «Got herre uunderai'^. G- tifr v. .'-'tr.. 1. 138.
das eine .Mühle besai>8, lieferte dem Müller die i — «Gut ist ein wunderer in aUeu sincn gobeu».
Zeichen, die er denen gab die bei ihm malen ) Kie. v. Basel. Bek. TanL, lö. — «Dovon so
Hessen : t.Tiren Vorweisen derselben eiiiii ltcn >t it ili. Ii. c> si lirift. srot ein mind'M'cr si
sie das ^lehl. Slan sieht aus der angtlnlirtt u in allen sinen werken». Id., ms.
Stelle, dass ein solches Zeichen lA kostete Wundergern, neugierig.— «Wau ein Mensch
Wiicher. Ki iia::, .•^rhi iv. ^0(13. \. Fiuclit. also müssig ist, so ninipt rr sein sr-lb- nit war,
— Minne, «dtü biuiucn iiml dcu « «t/ur bin», so würt er ciiriosus, iruiuieryern. da» er wil
GoUh V. Sir, 1, 163. Etc — «(ioltes wort warnemen und wissen was ander Lcut thun».
wart gesant, daz er uucher biret». Marl,, 11. Geiler, Emeis. 25 firös,, 1, 13 40 Narr.,
2. Interesse — Die .luden dürfen von den 70 16B b. Ktc.
ihnen verpfändeten Dingen «alle woclien zft Wnndorgerne. Neugierde. — «Es schreibt
wftcher nenimen . . von ieglichero pfunde Flavianus von Piatone das er sich selber dick
einen pfenning und nit me*. 1888. Kon.. Beil., • besaeh in dem Spiegel, nit uss Hoffart oder
081. — «Gott ist so gnow in ^irii'^ni n clicn, von Wtiti<!i<i/n . .» Geiler, Xarr., 11 —
— das er den wueher an wirt sprechen» »die Man soll studireu «nit zu dem Rum, zu weit-
Zinse). Murner, Nb., 170. — «Die genchery lieber Olorio, oder uss Wuttdergtm* aber xu
ist ietz so gut, 'la< sir so grossen wucher Besserung sein und seinem Neaten». Ibid.,
thut . . .. Id., (»ein liiii.. 4. 3 ö. 69«. Etc.
Ii heutigen Sum. ^Wucher und für- Wumler ist hier im alten Sinn v.n Ver-
kouß». Brant, Nsch., 89. — »Der Juden sint wunderuiig, der noch übrig ist in der Redens-
nit gnug uff erden. — so die Christen wuchrer art: mich nimmt Wunder. Gern ^ begierig;
■werden, - wilt du die lüt mit inuhci i.ai^i n. u unilergern. einer der nach Dingen begierig
— SO soll ein jüdisch riuglin tragen». 2Iuruer. , ist, über die er sich verwundern kann. Da*
Xb.. 194. ' von das Snbst. Wundergenie.
Wi'icheru. Sein r/. 20fi;l 1. Frucht bringen. Wnndfi-lich, 1 A\'nnilerbar. miral ilis. —
— Der Teufel «nimet daz gottes w ori us irem , «Salve, schöne veldeiblüme, — die mit hohem
bergen das e» . . . nit «oeher». Eis. Pred., 1^ 8b. 1 echin und rftme — uf^gast so gar wunderlit^*.
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Brant, Rosenkr. D. Gcd., 9. — «Er gdenckt
nit an das ewig rieh, — wie das wit itt,
schön, wuMdetiiek». Id., Nsch., 66.
9. Verwunderlich, erstaunlich, settram. —
«Von der fr u;ii«r/icAen zamefügnng der obersten
«Uneteu». Brant, D. Oed., 2b. — «Es ist ietK
inftzelien hundert iar — das got vom himel
kam virwar, — und det ei» irunderliiJit Cart
— das got selbs ein bader wart>. Marner,
Bad , A, 1 b. — «Ton disem wimäaiidhm ding
— der weissag reden anefing*. Id., Virg., V. ö
— «£s war ein wunderlich gesiebt». Ibid., e,
». Etc.
Wanne nnd Wride. !. «Dif zwo sti tc, tli«'
alte und die uuwe (Altcnkastcn and Kappolts-
we{l«r) sollent wunme und weyde fKemein haben
und iii^'ssen an holtze. an gebiirj^fp und an
Velde». 1298. Als. dipl., 2, 6«. — 2. «Zwing,
ban, WKfiilC und wayde . . . sint der ebtisstn»
(von Erstein 1. Kiinlioim, 15 Jh Weistli . 4, 213.
— a. Dem Abt von Lützel gehön n zu Lutter-
baeh «qving: und ban, IQte und ght. walt und
w ' 'i-'innc Hitd weide». 15 Jh. Ibid., 4, 104.
— 4. Uie Leute von S. Pült wohnen dem
Ding bri, auf dass jeder höre «von weme er
wunn und weide niesset». 15 Jh. Ibid., 5, 395.
— 5. «AVas zwing und bann, weide. nu»n
und iceide die von Dambaoh haben, mögen si
Vf«r\valti n und darns/, verkaufen, domit sie die
statt haken», 15 Jh. Ibid., :>, 4üö. — 6. «Die
von Baldolzheim sollent niessen Wunne und
trayde in dem bann zne Kutiheim . .; ilaramb
sollent sie eren . . . alU' jar vier werbe», auf
dem Salgut der Äbtissin von Erstein. 15 Jh.
Ibid., 4, 2li^. — 7. «Wer irunne und weide hie
han wil. swenie er diene, der sol geben einen
ehthere^. .""^i rmersheim, 1286. Han., Constit.,
40, — 8. «Der bannwart sol behüten, velde,
Wunne und weide». Niederspeohbach. 16 Jh.
Burckh., 89. •— 9. Nimmt der Abt von lliinsti r
«siuen atz .... so sol der inarschalk faren
mit den pferden nber iruif und «feid*.
^Vei^tll.. 4, 186. 10. Zu S. Lukart sollen
Stier und Eber •Kunne und weide niessen in
dem banne». 1S64. Ibid.. 4, 29. 24. — 11 «Eb«r
und Stier sollt iit u -n über n-unneu und über
weide». Griespach, lö Jb. Ibid., b, üb8. —
S. PSlt, 15 Jh. Ibid., ß, 892.
Man i-irlit di>'s, ii Strllni. 1 dass Wunne
und Weuie dem Grundherrn gehören <Nr. 1
•—5); dass für den Gennas derselben die
BauiTn finiii n mii'^scn rNr. 6. 7i; 8. dass an
gewissen (irten «ies Herrn Koss seinen Atz
auf Wunne und Weide nimmt (Nr. 9) ; und
dass an ftiidrni d;is von ilini «ridieferte Zucht-
vieh über Wunne und Weide gvlu (Nr. 10. 11);
4. dass die Bannwarten Wunne und Weide
hüten fNr 8\
Nach *<iirnm. llechtsalt., 521, ist Wunne
die WetdeMif( im Wald; er leitet «las Wort
vom gi)th. vinja. pTsninm. ab; auch (Jraf, 1,
HH2, hat «winil. depascuit. ninne, pastus».
Durch (iiininis Erklaruni^r wird aber <h i i; -
f'i iff V Ml Wanne zu ^ehr »'ingcschränkt. .Niich
kli. 1/,. 2ü!i6. bedeuti'l Jas Wort die pascua
iilu rli ; nach Sehmetier. 2, 9BH, «das durch
Sil in l und .*^( n>i' zu ii''ir innende oder abzu-
\\i'iiU'nd.- ijias, i\x> bt's(,düi' Wiesenlsnd».
StinHnte man Scherz bei., a« müsste man Wunne
nur für eine alliterirende Tautologie von Weide
halten; für Sohmeller dagegen wäre Weide
die natttrliehe Weide aaf der Almend, wShrend
die Matten die Wunne bildoteu. Ich bl. ibe
indessen bei seiner Etymologie, die nicht da«
goth. vinja, paaenon ist, sondern daa altd.
wiunu, laboro, gewinnen, Graf. J. 875. Es
scheint mir aber, dass der Begriff nickt blo«»
die Hatten «mfasst er mnsa weiter anag-edehit
werden. Wunw kann all.-s ilas ü.'in, was mau
darch Bearbeitung des Bodens gewinnt, und
dann der anfebant« Boden selber, im Oeiren-
satz zur Weide, wo das Gras wächst. udI
zum Wald, wo die Bäume wachsen, oluie der
.Menschenhand bedürftig tu sein. J>mgt^
sclK-im-n allerdings zu sprechf^n: l. dir St-MI-
Nr. 8, wo es iieisst, dnä^ der Bannwart «Feld,
Wunne und weide* behütet, und 2. folgende:
in dem Wald von Bergheini «hant die hf\bin
reht . . . das sy sollen messen wunne und tcetde
und abkomen holz». läti^. ^^'eisth., 4, 245.
Demnach wäre einerseits das Feld von drr
Wunne unterschieden, und andrerseits warf
diese auch im Wald SO sucln ii. Man darf aber
annchrnfM dnss, g»»rade ili i ianialb so b- -
lii'buii Alliti ratiun wegeu, truiine und tceidt
ein allgemeiner, untrennbarer Ausdntek ge-
worden war für alles, was di r Bud. n erzongte.
Wenn gesagt wird, dass d«'iu Hotru Wunne
und Weide gehörten, so wollte man damit xn
verstehu geben, dass er der eigentliche (Grund-
herr war; selbst der freie Bauer mussto die»
durch Zins und Fronarbeit anerkennen.
Zar Bcstätignng meiner Ansicht dienen:
1. eine Stelle aas dem Rodel von S. Pult.
15 Jh.. AVeisth., 5, 392: der Far und der Ebrr
sollen •wanne und weide han . . one (aa.^•
genommen) banwartig korn nnd iMnwartio'
t:tii>.. Hirr bezieht sich Korn ofifenbar aal
Wuntie, und Gras aaf Weide; ätier und £ber
können avf Äeker nnd Weide gehn. ao^e*
nomniiii auf dir rles Salguts des Herrn, die
unter der besonderu Aufsicht des Bannwarts
sind; ea iM irans der n&mlicbe Sinn wie: «der
far trat in malten oder in körne». Dettwi'iler.
Weisth. f», 4S2. — 2. die Gewohnheit de>
Wunw^ea*M an Rosbeim : «wenn« der fettmetebm»
wurt zn einuiiiT'^ii iriton an vel.lr nnd j
reben ... So der erste wutmeban zitig^ wurt.
ee si 7.t relde oder aft reben oder in der 9tas
an geböniede und an allen frühten . .» FlHti
ron«^iit.. Jö?. 278. Hier ist Wunne alles, wa*
F«ld. Reben und Obstgärten hervorbringen.
Icli erinnere endlich noch an die obige Stell.-
Nr. 1. nach der die Burger der zwei Theil«"
von Rappoltsweiler wunn« und weide gr^ineia
hallen nnd genicssen sollen <!\n Holz, vivt Go-
liirii und an Feldt; bei diesem Gi iii. -<S( n von
Allem, was zur Gemarkung gehört. i>.t man
weit von Grimms W'aldgras nnd Schm.>ll?r^
Wiesen land. — Konnte Wunne und \\'(i.d>:
nicht gb ichbedcutend sein mit der, in ältem
lat. rrkunilen oft vnrkonimenden Form«»l culu
> t inculta ? In Uiru )i l anipelTs Historia raetic»
(B. 2, S 672; Basel. 1890) finde ich: <aae«a
i t pascua ut in Ingadina scribae vel notarii
jaui ülini loquuntur), germanicc tcunn und
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- 433 —
ireid». Asoua fohlt im Glossar von Ducaiige;
dies hat aber «Kscaa, escac, edulia» (3, W).
Ich vermuthe, (!a>-s H-scua nichts ist als i-scua,
der AlUcemioD mit pasoua wegen mit oinem a
geschrieben. Ist diese Vernrntniinfr gegründet,
80 ist sie ein neuer BeAveis der Hiclitigki'it
ineiutir Erkiäning: Weide, wo das Vieh seio
Futter findet. Jl^nute, was den Mensehen znr
Kahm II dient.
Der Au&druck wurde auch gerne figürlich
irehraneht: «Onire und ore heten da — Weide
und uunitr, beide, — Daz ouq:e sine weide, —
Daz ore sine wunne». (iottfr. v. Str., 1, 229.
— «Man beget hfite drier leigfe ji^ebort in der
yifilig'eii cristcnlieit, in der "in I T -Ii n ieten
rocuhche so grosse icetäe und icunne aoUe iienien,
das er rebte von wnnnen aolte «sser im selber
spri iL- ti . .» Taulcr, 226 (40).
Wunnebotte. Scher/, 2067. Im spez. Siuu
von Wunm bie und da für den Brtragr der
Reben genommen ; dies Ledentet es in dRm
Wort WunnebUte, ein zur BcaufdicUtiguaK der
'Weinlese und mm Einsammeln der Weinzinse
ausgeschickter Bote. — Zu Borsch, das dem
Domkapitel gehörte, war es einer der canonici,
«prelatas, qni est loumwMI«». Weisth.. 1, B93.
AiKlerswo waren es iinterp'eordnetc Tlerikcr
oder auch Lay«.« : «\'itiuni inde pruvtuiens
eolllgitar a nuntiis dominoram qui dicuntur
intnnehote ... De vincis 7 sid. quo? sulet col-
iigere wunneUote duminoruia*. Lih. coq. —
«Der meiger sol oach gebunden .sin al dareh
den herbest . . des mor<rens in dem hox e zÖ
. . . ahtenilc, wie mnn die vunmbotten usz-
l^e.schicke . . .» Rosheini. Han., t'onstit.. 273.
— «Den win zft Dambach zft lesende dem
teinnebotteti 6 sch. (i ..j». 1422. S. Thom. Fabr.
— «2 sch. 2 den winnebotUn, die daby worent
do men laaz>. 14^. •i seh. eime u innebolten
«e Ion». 14S4. Etc. Ibid. — In diesen Stellen
ist trinnebotle dasselbe wie irunnebotte ; hätte
der Schaffner von S. Thomae Weinbote sagen
wollen, so bitte er wnUnite «reschrieben.
Wnusani. wonnesam — «Wer wolt .sau-en
das die ding ergötzlich, tcunsam und angeneni
seien . . .» Wirapb., Chrys., 11
Wnn^ame. Wonne — «Lust, frend ttnd
tcunmanu». Bedio, Ablen., b, 1 l>.
Wurm, Sehlange. — «Der belle «wrm —
Und ander irurnir wilde ...» Gottfr. v. Str.,
2, 106. — Ohne Zweifel auch in folgendem:
«Der itumbety». Greesweiler. 190tf. Wilgot*
heim, 1279. Hcilicrcn'^tcin. 1324. — «Id dem
wumigarUn». Nordhausen, 14^5.
WunnSssIg. S. Wurmessitf.
Warmen, abraupen. — *b J eime knchtc
die bömc zö tcurinen im gat tcu». 1450. S.Thora.
Fabr. — Das Gras in den zwei Garten des
Gutleutehauses «ist den >iec1i(Mi. dooli sollen pü
davun geben und Ionen die die bomc trurmen
tind bereiten». Gatl. Ordn., 16).— «Wenn man
einen P.onm uitniit . . . denn es ist gar bösz
uitrmcn». Geiler, Bilg.. 191 1'. 192 '.
Wurmessig, WnrmJissig. Wurmfressig,
w urmstirbi^. Scherz. 2069. - I>ie Früchte
«wurdent alle warmessifj . . . nonncssiff obes».
Taaler, 212. 215 (87). - «.Vllc dise wcrg die
«int alle wurrnfnisig». Ibid., 213 (37). — <üss-
wendig ist es eine iinc Haselnuss, aber in-
wendig ist .sie wurmüssig*. Geiler, Post., 2,
64 b. — «Er wil imermeder enbor schwimmen
wie ein wurmässig Erbiss in einem Hafen».
Id., 7 Schwerter, G, 6 b. Ste — «Wan die
priesterscliafTt verderpt und kranck ist, so
ist der ^^antz glaub welck und würmei9ig>.
Wimph., Svnod., 5
WUrs. 8. UVr«.
Worts, fem. Scherz, 2071. 1. Heilwurzel.
— Isot, «die erkennet ntaniger bände — Wwrn
und aller krnte kraft». Gottfr. v. Str , 1, 97.
— «Er was von der burk ze tale — Den berk
gelonfen vmne graben — Die er een wnnden
woltc haben». Ibid.. 1, 221. Eic.
2. Gewürz, — «Mir wart eine bühsse mit
wwrUen gemäht, die sterkete mir das houbet».
Nie. V. Basel !?ek Taul.. 28. — Zu S. Lukart
soll man dem Koch des Probstes von Ölenberg
geben «gftter wSMg genbg, koit %h bereiten,
als dem li' rren und den sinen wol jrczimet zc
t&nde». irJöi. Weisth., 4,2d. - Ähnlieh Hohen-
rodern. 139*. Ibid., 4, 113. — Was ein .Adeli-er
einem Bürfrer schuldig war «von koufende
wurUe oder d&ch», zahlte er selten. Glos., 128.
" Der strassb. Rath verordnet «das debein
falsch mit spatzerigc und gestossencr wurtee»
getriben werde». 1470. Alte Ordn , B. 2. —
tEine brüge mit einer icurUe». Sulzmatt, 16 Jh.
Weisth., 4. 135. - .Zu «rleicher Weis ald eJle
vs ulschnmckende ^lalb und kostliche wolrie-
chende Wurtt nit gut . ■ . bleibt in einer offnen
Buchsen ...» Geiler, Selenp., 167 «; Brö»» 1,
96 b. Etc.
Wnrtzler, spottisch für Gewürzkrämcr. — [
Ächter Theriak, «nit das apfclmusz, das die
teurtzler selbs machend, welche sprechen, ich
weiss das mein tiriac gut ist, dann Ich hab
in selbs gemacht». Fries, 179 b.
WfiacnbfetK. Abwischlumpen. — «Do sist
das sie (die Hexen t einem Menschen Suwbiirsten
oder ein Wiis^UUi oder ein Strowisch in den
Sehenekel stoesen». Geiler, Emels, 44 b.
Wlist, verwüstet, verödet, v erlassen. Scherz,
2073. — <D<ir wü€te barne». Gugenheint. 14 Jh.
— «Die «üsten reben». Engwefler, 1961. Etc.
— «Die fr«»/« «anteriibe». Rosheim, 1418. —
«Campus dictus die tcüate schüre». Hangen-
bieten, 1997. — «Der wüste wingarten». Iit99.
V.U-. - If'i/v^' lee'cn. aufheben, abschaffen:
Bischof Berthold «leite das alte gerillte fvUste
and zoeb daz niiwe in sinen hof». Clos.. 139.
Wi'ist. W'nst. Koth - «4 .4 den knehton
r.fi vertrinken, den tcüst und vegotte . . ■ enwei;
zft fSren». 1423. S. Thom. Fabr. — «Vesct,
stein, crunt. f^errre oder aller ander ir'utt*,
soll nielit aut der Gasse gelassen werden.
16 Jh. Alte I »rdn.. B. 28. «Wenn man etwan
Wus( liitiLf lat listen, so mögen Sohlanfren
darin watihsen» Geiler, Emeis, 42 — «Der
Wust den er im Antlit hat». Id.. Dreieck.
Spie^fel, A a, 2 t>. — <So man ein S'cblosz be-
notij,'en will, so samlet man allen l ullat. Kot
und Witst. und würfft den in das Schlosz».
Id., Irriv Schaf. G, 5 «. — «Eins das in dem
Wufit der Sünden steckt bis über die Oren».
Id . Baum der Sei., 33 - Du w illst für
ehrbar gehen, «so bist du villeicht ein Schalok,
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ein Wu^t. ein Untlat>. Id.. lirös., 2, 64 «. —
< Besieh <lie ncgel eben und fin, — das nienan
teust darundcr schin». Brant, TheBm., a, 4
— Acheron «der mit iv'tst da aniwürblet sich».
Horner, Virjr., S, 1 — Einem Vater gibt
Murner den Rath, seinem schlechten Sohn
nicht nur sü oberHächlicli «im grind zu losen»,
sondern: «risz den icust im allen nsz. — oder
schlach den boben von dim has». Id, Nb..
146. — «So von' wutt und ooch von kat —
jun>r und alt beschissen ist . das mancher
in dem wust verdirbt». Id., Bad.«A, ib. £tc.
Wiist«nung. Wlbttiing. Scherz. 8073. 1.
Wüste. F.iiuiiif. — 'Per slansfc den moyses
ufbicng in dor wmtenunge*. Taaler« III (82).
— cTribe din gemäte uf in die hShe und in
iliu inrf irüsd iiKitfji' > . Ibid., 4.*)4 ('T9V
2. Verwüsteier Urt. — «Zü wustunye». Wolx-
heim. IDHe.
Wüstikoit, wüstes, schlrrlit-> L-leii. —
Ucliugabal. «do er lebete, do begcrte er alle
nnkOsckeit und wüsHkeih. Kdn., 868.
WUstnuiiH. Wüsti'. — «Also wellen wir . . .
koutmoa mit den Kiudeii vou Urahel durch
die Wü$tntM aller Anfeehtangr . , .» Geiler,
Bilg.. 69 K 68 e.
Z
Zubeln, zaui>cln. Scherz, — Denkt
n:au an den Gcnofts des h. Saeraments, «so
zabelt die arnto natnrf und neme aber vil
gerne»- Tanlcr, I3if — «l»o wurt der
armen naturen so we las sü dicke eaMt,
rechte also ein kint das von der ?nilfli iro-
zogen wurt». Ibiil., 328 (56>. — Kiii Mann
sprang ins Wasser, seine Frau sah «wie er
zabkt, und er ertranck». Pauli. — Im
Traum «vüsscr im wassor zahlen »chn ».
Trau ml»., B. i'.
Zacker fahren, Zacker gehn [ze Acker, zu
Acker), ptliigcn. — «Welcher Baur ist so nersch
(närrisch) . .. der nit wolt -ttcker ^'■on?»
Ueiler. Narr.. 12öi>. — «Dein giAt Antlit . . .
wärt geranulet, ata aei man eaektr da gangen *
Ibid.. 67 PosL, 8, 87 b, steht •tu Adur
fareu».
<ZadH, inedia*. Mangel.Entbehrnncr. Herrad.
191. Scherz. 20ik:
Zag. Zagbfitt Zaghaftigkeit. ~ «Nit das
da meinst, das ieh anex zoß — etill sitae,
und es nit vcrnnii.' ». Munior, "Virir.. v. 4 _
«. . . und straftest mich der zag>ieit bie*.
Ibid., m, 8 b.
Za|ü:e. zaghaft. Si Ih i/, 20^0. — «Ich was
gegen diaer miane ein zage*, (iotttr. v. Ütr.,
8,114. «Do bestrofet er sü und sprach, sfi
weront cniycH». Clos.. 83. .V\*i i\ii man . im-'n
schelten wil . . . das er mg isi. so .spjiclit
man xo im: da hast ein Uasenhertz». (reiler.
H;«s im Pf .\ 2 - Frank. 1, 51 »>; ,Zag
Lent haben kein Glück». — «Das ^ie man-
lichen griffen an. — als ire altern haben than,
— die sich nie ^aj/ hond fni'tfi) !an». Miirner.
Virg , V, 5 — «Solch sag nnmiiulicheit nicht
ihut». Ibid., ui. b. — «Tauciauus und auch
Bityas . . , bei denen ieh kein Mgtr \i as. —
und hab auif eiit> n tag, sag an. — erschlacrca
, mer dann taaseni man». Ibid.. m, 8 a. — Unter
Trinkern «will des andern zag sein nieman».
Id.. Schelm., i, 4 (Keiner will vor dem an-
dern als zaghaft erscheinen, wenn er weniger
tränke )
1 Za^el. S'i'liw t'if. Schwanz. Scher?. 2081. -
' «Ein soumer der zupf und :a4jct hut». < »ber-
bergheim. 15 Jh. Weisth., 4, 139. — . Zum
raltemagel» , Feldname. Thangen, 1857. — «Zum
rindtszageU , strassb. Hausnamc, 1336. — «An
den verhersegdinge » . Gimbrctt. 128H. Plobit-
heim. 1420. — «In achafzfijdf . Eckboisheim.
13 Jh. — «Uf den zugti'. Eryt-rslitim. Kert«
fcld, 14 Jh. — «Zft Bruniges zaget». Weitbruch.
1320. — «Die zagehuatte * . Dambacb, lülä.
Menchhoffcn. 1H67. Uttwiller. 1>i«h.
Zagniotz, schüchterne, zaghafte Dirne. —
i «Aleo spricht der jung Gesell : wenn ich nit
' an nneerlich Ort gicng mit den Geedlen, so
würd ich VLTiicliiot. i'in Zdffin't- genannt und
> ein Apostiilzler». Geiler, Schifi der Pen . 12 ».
SSilner. Thräne. — «... ver wunder nit,
ob u-h schon hett - min ODgen gaats der
, zähem vtdl». Brant. \srh . 93.
Zalholz. Nach dem lol;.'< adr:u ver>taQd man
unter Zalbalz, zum Verbrennen bestimmte
Scheiter, die eine gewisse l.rniir'" liiilu n sollfeTi.
' Sic hiosson Zalfiolz, Weil sie nach der '/.aIiI
verkauft wurden. Vergl. Schmeller, 2. 111^'.
Zagelholz, ibid., 2, 108», und Lexer. 3. 1020.
war etwas anderes. — 1H63 «wart ufgesetze:,
in wdem koufe mcn solte das bürncnholts
I geben, zaiehoUz und w eilen». Kön.. 88ö. —
Beim Ansladen des Brennholzes am Markt soll
man kuin «funioltz oder bcngel under AilMtz
mischen», lä Jb. Alte Ordn.. B. 14. — «Das
, mOtottg soll alles ein iehrot lang sin». 1468.
Ibid.. B. 13. — «Ein fuder cnlhots». 1409, in
Nacblass des Ludw. v. OdratzlU
Zammen. fnr zasammen. äusserst k&nflg fcei
Brant und .Murner.
Zanbiiller, plur., Zahnfleisch. Schmeller. 1.
230. Bilern. Billor. — «Guiguiua, zanbülleT*
Gcrsd.. S4 B. Guigoina falsch för gingiva.
Ducange, 3. 52i*.
: Zandt'r. ».'lüliruilo Kohle. - Junker Johannes
von Bütcnheim. ' ironant Zander*. l.%9. —
hnilcfr ficonr /'iiuhr von Bütcnhein). H'M).
Zauen. i. In<üntn. Liuiügon. — «Ich würd
. werden der F^kstein . . .. wenn in mich werden
ingezanei und vereiniget . . . Juden und Heiden'.
Geiler. Post., 2, 4S K
2. Sich ineinander MNen, in einander ein-
greifen, übereinstimmen. — «Das alt nm! na»
Testament, dieselben zanent sich gaiiu iu^io-
i ander». Geiler. Post.. 3. 24 »>.
Der Ausdruck kommt von zwei Bidera,
deren Zähne ineinander greifen.
Zankecht. Zunkerecht. zänkisch. — «Der
böse Geist ... ist nit ungleich * iiif>m :ancl-
i'chten buseu Weib». Geiler. Arb. hum.. l<ä
— «Kiu Knecht (iottes Süll nxl zanckere^ht iHw-
Id.. Siind. des M.. 42 Jj; Narr, 132 — «Zwa
, iraw eu, bosz und zanckeclU . . » Pauli. 103.
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436 -
— «... die do sein ianckh^tig und der war-
heit widerstreben . . .> Bmnfefs. Anstoss, 6 >>.
ZanklafTen. Zanklaiifcn, mit ilr-n Zälincn
klappern. — *A\so stot ^'^eschriben : es würd
sein Weinen und Zankiaffm ». Geiler, Bil]?.,
902 b. — «Da würt anders nicht dann Weinen
nnd Zenklapfen». Id., Ev. mit Ussl , a. Etc.
— Im Fegfeuer, «wie das sie sein ietz -warm,
iet/ kalt, zauhlepffm . > 31nrnpr. Lnth Narr.
3y. — *Da Irür m das er :aiiklepfet». Pauli,
279. — «Da dan würt weinen sein und zen-
klapffen». Wimph., Synod.. 7 b. - «Da würt
sein weinen und xanldaßen* Zi ll, 2, 8 >>. Wurm.
Trost, HB ij.
Z«pfen, Kork, am Weinfa&s. Scherz, 2(^4.
1. «Den Zapfen «iehen», Wein am Fais holen,
um Ilm zu vcrkaufcTi. - WelcJier Wirth den
Weinbann «bricliet, als dikke so er den zappfe»
ziehet, so sei er bessern 60 seh.» Mänster.
1389. Als. dipl 2. IH^
2. «Sich dc5 Zapfena bugan*. sich erhalten,
indem man Wein en d<^tail verkauft, i^^chenk-
wirtli sein. — Solche die «win umb kost veil
hant oder sich des zapfem wcUcut bcgan . . .»
1349. Alte Ordn.. Ü. 2\.
I 8. Spütti8ch, ein dem Trunk und überh. dorn
'Wohlleben ergebener Ulenseh. — «Man soll
dem armen Iielfleii uiul iiit ilrii lTos^cii Iierreii.
die vorhin vol und fa\vUaf>/^c«seind». Ulindcnf.,
D, 1 ''.
sich Zapfen. ^ii-Ii dnvon ninchen. Selinielirr.
2, 114H. — Sobald der Canonicus im Chor «die
prescntz crgruifft, so tapfft er sieh wider dar-
vo«>. Dial , A, 2 «.
Zapfdlss. eig. fris„'h. vom Zapfen her. vinun»
vivax; fig. tapfer. — «Wicwol er wenig Vulks
het . . so wer aber sein wenit; Volok gar
tapfres nnd kön». Geiler. Eraeis. 11 •.
Zitrge, Einfassiüi^'- . Im >. il.-^ 'Miililsteins,
Scherz, 2085. — Die Müller von Bischweiler
sollen «reeht zargen haben, die nit zfi wit
sigen; und wann man <ie hescfioii will, so
soll mau nenien ein mittt^l Wci<.'en/.num und
den sweyfaltig irewen und umb don ^t^nn
slahen. und vellci er undor sich über den
halben stein, so soll er bessern von sollichcr
Zargen 8t) seh.» 1458. Han.. t'onstit., HA . —
Die Hcimbui^en sollen, so oft bie wollen, «alle
mosr.en nnd müHtargen. als si stou solipnt».
beseliii- Hattnau. 1.04 Wcisth. 5,511
Zarte. Zartheit, Eleganz. — «Die reine und
Airtesol nie verborg-en sin». Mumer, Genehm.,
e. 4 K
Zarten, Zärteln. zärtlich behandeln, zärt-
lich thun Scherz. 2085. — *Zarlm nnd guten
— Damit sol er ir hüten» Hnttfr v, Str , 1.
24f). — 'Hast du gftt gewunneu luii ^uilcHHt<
. . .» r.ifiteb., 64. — «Du küssest sie (deine
Kiniier . In spilest mit inen and kanst inen
nicht ;,einig zärtlen*. Geiler. Schiff der Pen.,
107 a. — Das Kschengriidel wird gescholten,
«die andern Kind tbund eben dasselb, den
gmrüui dn darzu». Id., 7 Seheiden, 114«;
Selenp.. 187 - Ob man ein Schlange «wärmt
oder zartet schon, — noch mag er nit sin
gifften Ion». Homer, Bad., O, Vi *. — Ihr «loszt
fieh wie den wiben zertleif. Iii.. Geuchtn.. ni.
4 b. — c. . . dem leib sdrUen alle dag».
Id., Bad., 0, 4 i». — Solohe die «ir selbs zarten^
die leben aller nnsicherst». Ädelphns, Fic,
152 1j. — »So niiih jiien ztrlhl umi :^'-eiliiUlct
. » Zell, A, 4 «. — «Ein maus/., mit allem
ziehen, sSrÜm . . nimmer eam wärt«. Warm,
Tro^t, 65 «.
Ztiitler, Zartling, verweichlichter Mensch, i
— «Die herbe worheit ist den znrtl^m unleid-/
lieh». Oapito, Treger. C. 2'1 -- «Mri>j.)go *<ir*-
Uwje . . » Brnnfels. Zehnden, d, 1 i'.
Zatte. — Gehn die Schnitter Abends heim,
«so sollen sie madien ein seil ab siner (lies:
einer) zatten. and aollen doria. iiemeB Itoro,
al.s \ ii «lorin mag>. Griespach, Ib Jh. Webtb.»
ö, 888.
ZmliemilM. Zauber. Beneeke, 9. 948. —
«Widerstreiten don obern. ist j^laich der stinde
der lauhernmz». Adclphus. Türk.. II, 3
Zauchcr, Zncber. Geizhals, der sich mit
sclilechter Speise begnügt. — «Wolan In»? es
beiu das du ein solicher Zaucher hhai und
Schmorotzer». Geiler, Sünd. des M., 47 *». _
•£r eoU nit ein Zucher sein und das Pfennig-
wert «Bsen, sonder er soll convivaliter leben».
Id., Post.. -4. 23 '. — «Etwan schnidet man
ineu (den Hunden) onoh Stück dar, wo echter
nit Sehmorotzer nnd Zucker seind». Ibid., 2,
'^2 •'. - «Niminor niit guts dörfeii e.ssen oder
trineken, das ist Zucher icerck*. Id., Ürös., 2,
46 ^. — «Bist du . . . karg, ein Zucker und
heb!::.. Iii., Irrig Seluif, t". 2 ». - «Nit bisz
ein Zucher. ein SchmaruLzer». ibid.. G, 1
sich Zuuen. sich zurückziehen. Zouuen,
ziehen, Beneckc. H. 942. — «Also zatclen sich
die feind durch die flucht». Biugm., Cftsar,
68 1>. < Die übereintzigeo mmwete» sich wider
in den läger*. Ibid.. 40 f.
Zanfett, Ziifeii. xnrüektreten. — «So der
Pk'iIIl;»'!- ... sie aufweckt das sie I'iiss aii
sich nemen. zaufen sie hiiider sich als ein bos
Boss». Geiler. Schiff der Pen.. 10 19 —
«. . . Als noch hütbeita<r in eini Rot ettwenn
jireseliicht, was man sol lianUeln ocler thun do
kein eigener Nntx anhangt, so zuft man liinder
sich, keiner macht sich do herfür», id., Post..
M, 89 a
Das Wort war eigentlich vom Zuriicktroien
der Pferde gebraucht, was man beute hufen
nennt (von Huf;. Steckt vielleicht hufen ia
.iifcii schufen, Zidiufin Y sit dass nicht zaufenf
sondern zufen die eigentliche Form ware V
2ech, zfth, steif, hart (geizig). ~ «Dieweil
einfr ;irm ist. so ist er reilirher danti s^» er
reich würt; so bald feie reich werden, au hcint
sie zech». Geiler. Narr.. 187 b — «. . ein
irute Tf-che birkin rut» Mumer, Nb.. 248
Zei'h«', Gastmahl. Schmaus. — «... Da
man ein gemein Zech oder Ürtin hat, da vil
Menschen bei einander essen», üeiler, £v. mit
Ussl., 178
Zecken. Heute bei Zw ei ken agrepyrum
repens. — Unkraut, «das liciä ich (Ha. zecken*.
Tanler, BOT (68). Mancher will <di» bösen
zrd-en nüt wamemen noch natriben». Ibid.,
mt if)H). Etc.
Zefleeket? — Der Abt von Münster kann
im Wald «houMen was er in den hoff beilailT.
ane zeßeckete latten und erdkimeliagc». Tiirk-
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r
— 486 -
beim, U Jli. Weisth., 4, 209. — Zeßecket scheint
mir ein fiUseh gfesohriebenes Wort eq aein. Zer*
lleck60,ßr zerstückeln. 7prsclitioi den. Sohmpller,
1,786, ist hier nicht wohl anwendbar. Latte
kann Schössling bedeaten, wie in Summerlatfe,
Schmeller, 1, 1527.
Zehener. Art Münze, dcuariu». — «Do em-
pfingen sie jeglicher einen ZAnur», Matth.
20, 9. Oeiler (vulg., denarias).
Zehern. weinen <ünd Jesus ward gekem*.
Joli. n. 3ö. (ieilcr. Ev. mit Ussl . «4 «
Zeine, runder Korb. — (iemüse. das ein
Gärtner *in einer tejfnen tragen mag». 14115.
JkUe Onln.. B. 3.
Zeilen. 1. Zerzaosen, auflösen. — «Wer
liat den Flachs also gezeiset und gahlehelt?»
Oeiler. Cn-hü. Spinn., L. V^ i>.
2. Au eiwüsi /.upt'eii. gleich alt> vvulltc man
es auseinander zausen. - Ein S.tcrbend(>r, der
«vor Engsten nit weiss wo er bleiben sol.
fahet an Zirlen Jfirlen m machen an dem
Leilachcn und zeiset daran», (icilf^r. Kv. mit
UsüL, 42 — «Wann mau siut und die Hcnd
nmb ninander wiektet. nnd maoliet Zirlin Hirtin,
Oassen tirlin. und ::etsen «gleich als ein Mensch
der sterben wil der am Leilachen zesslet und
fesslet . ■ . das ist ein crcwar Zeichen das sie
bös Fantasien in int-n Ikmi». Td.. V,rö>.. 1.17b.
Zelten. Scher/.. 2V^2. Eneeit. im Schritt;
Sie reiten «ein liiizel balder (schneller), danne
tm>-li». Gottfr. V Str.. i, 124.
I Reiten überhaupt. — Während der Heu-
ernte auf der Froneniatte. wer «indou enilii;
<tes graben ist gesessen, tdUt er ein pfcrde.
das flol er erlaben an ein ende, do man nit
gcnieicren möge». Marlenheim. I38H. Weisth.,
1, Wi.
Yen einem Pferd: im Schritt gehn. --
«Er mnstc ncroen sin p^t :r}ten<tf pfert». Nie
V. Basel. 162. — Der Leuipntöier sni! I»eim
Dinjj sein «mit sime zeltetiden pferde». Lutt- r-
bath. 15 Jh. Weisth.. 4, 105. — Es verkauft
einer als gut ein Pferd, das «von arniut htnckt
und eeli» Brant. Nscli . H7.
Zeller, im Schritt gehendes Pferd. Pass*
gänger. wie solche bes die Gefstllchon ritten.
Scherz, 2092. - l^i-r KaninnTcr \nn Miirharh
soll im Juni 7.u Is&enheim haben «einen zelter,
und soi der banwart dicwile des stlters
pflei,'en mit gras nnd mit körne». 1882. Weisth.,
4, 127.
Zendal. Zendel. Scidenstotfl Slen^lium. l>u-
canjfe. rt, y31. Scher?. 21 >;':^. « . , von pfelle
und von zendale». (iüUJr v. Str. I, 12. — «Ein
kntcr von zendal», HOU, dem .loh. v. S. .-Vmarin
genommen. — *i wcisze posUcftdel nnd lO eicn
rot pmtzfndeh (für Fahnen) Brant. Bisth.
Wilh.. 283. ~ «... da kanfr er üfrauon und
roten zendeh. Murner. Uiensp., 4^. — Im
Tranm *zemUl oder syden sehen«. Traomb .
B. 4 °. — «Rote seide odcr «encfef*. Adelphus.
Fic, 145 0.
Zendot. Seidenstoff. Zeiidatum, Ducancre. 0,
^33. — «Kill kii^'clliftt mit ^eiK^ottevon trippel>.
1301, .I.di. V S. .\niiirin.
Zeppeln, Zipeln, zank- n. - «Sie flentrcnt
an zn murmclen und r,n lepitelen weler der
grössest wiird sein in Himiuelrich». Geiler.
Post., 2, 69 — «i>ie Jünger C hristi zeppekUn
mit einander nmb thoreeibt Ding». Id , Sfind.
des M., 42 1». — 'An doni innir>ten Tatr. saitrt
die Geschrift. würt Got der Herr allch Kriegs
geschweitri ii. und allein zepltn mit den Bösen
von den WiTcken der Btirniliert/.ikeit ». Id .
Brös., 2, 73 « ; JJUy., 76 ^. — «Und ibt nichts
dann zipeln*. Id . Banm der Sei., 6 b.
Zepteln. zanken. — Der Tenfel und ein
Dieb ^eepUetten mit einander». Panli, 67.
Zerblüht. anffrebläht. geschwollen. — «2er*
blägte und Hieasende angen*. ttersd., 74 •.
Zerblaaen. 1. Darohnlaaen. — Ein Baam,
den die Windo • a uif niler seit serMsse»». Hur'
ner. Vir-;, in. 3 «.
2. Aufblühen. — Der Eulen Federu sind
«zprbioji't und zerblosen» <!eiler, Brös., 1. 39 *».
- «.. . Da ein Mensch sicli aufbläet. geschwol-
len, zerblaseii im Cioiiiüt ist*. Id.. 7 Seheidan,
U, 1 ^. — Ein Huifärtiger «sich zerbUuen int»
(inflatur). Brant. Moretus. a. Ä •. — Er «dnt
>in backen zerblosett — al- .( It er eim ein
schür austoisen». Id , Nsch., iOÜ, — «Do ein
mensoh anhebt gerhloKn werden . . dtu ein
anfang ist der Wassersucht». Gersd.. 72 —
»Ztrbhtcne zerschwollen pbariseyer». Brunt.
Anstoss, H s.
ZerMaSi'iiheit . Aufpebinsciihoit. - <Die
Menschen die der Teufel schlecht mit dem
Sehwert der Hoehfart, der ZerUaiotheüt blften
sich und /erschwellen in ireni Gemüt so lang
bis sie auf knellen». Geiler, 7 Schwerter, F. 3
Zerbleg«n. Zerblejen. Zerblefg«n. auf»
bliilii n. - 'Kill . . . rerhhgftcr Idoterkopf» ts.
dieses \\ ort . Claus v. Blov. — «AUbald einer
Ammeister würt .... so terHeiti er sieb*.
Geiler. Ev. mit Ussl., 119 «. — «... Also da.<
dir . . . din Gemüt . . . zerUngt wiird». Id.,
Hilg.. 16 iJ. — «Das Meer gieng nnd terMei^
.sit li über sie.. Id., Post , 2, 19 ».
ZiM-Acken. zerreiben. — «Neue Schuh zer-
fideen die FQes». tieiier, Bilg.. ÜÜ «.
Z('i fi<;('ln . /erfiMlen. durchfeilen -- Kan
fand «daz die baut und die ringe alle . , .
gerfig^ worent». Clos , 87.
ZiTflockern, vom altd. ftuclmnii. flüttfrn.
hin und her schweifen. — «Wenn es sciiun
were das sie dise zeitliche Güter wol morh-
tent behalten von dem Rost. Schaben und
Dieben, als sie nieintent. noch dennc so wür-
dent ire Hcrizcn serßockern zu sollichen irdi»
sehen Dingen», (ieiler. Post.. 3, 79 b.
ZerfliitHchen. zcrtheilen. — «Ir Hertz, das-
selb würt lerfiiit sehet von iii>en irdischen
Dingen». Geiler, Post., 4, 26 b. - Sohmeiler.
1, ÖH5, hat ein bairisehes flatwt^n, flattern;
s.-rllnts.lini \\ [\rc suiriil niif'ofähr dasselbe wie
serjluckerit i da es aber kein Passiv von flattern
gibt. SU mnss terftiUtichi werden so viel heissen
\* if zerlheilt w i rdon . i^rrado dadurch d,i5<
diif IJerz von einem l'ing zum andern tlailert.
ZerfOren. so viel wie verfüren, zu Grunde
richten. 7f^rstoren. Scherz, 2096. — Eine Über-
seli w i iiiiiiung »zerftirte stat Berne» ' Veronal.
Kon . 5"^8. — Bonifacius «bekcrte die beiden.
. . . zerfurt die abgatter». EU Prcd , 107.
— ' «Im kern xnletst ein widerwind. — der im
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- 487
sin 6chiff urjürt gesehwitul. — das im sin ist ein Aftenspil utiJ ist Narrenx^erck . . . i>aF
g^eselten all «rtrincken». Rnint, N»ch., 105. ist ettwenn nit g:esiD, denn bei mdneit Zeiten
Zerpenplicb, verg^hni:lich — ^Zerganglich donkt mir wol das die Reuter schwartr.«^
gül». Uiliieb,, 53. — «Uise siat was ierjfeng- ilejubder antrugen und grosse Köck, ilic den
hch, 81 wart zerbrochen '. Nie v, Str., 267, — Harnesch mochten bedecken». Id, Post . 4, 14
«Der weite üppige tergmgiiche . . fruude». Ev. mit Ussl.. 17b (vergl. Chronicon Pellicani,
HwBW., 9 Felsen, 7J>, — «Die zergenglichen p. 8 , - «Die Schuh seint ausgeschnitten und
ding». Id.. ins. — Kr «ahtete die zergeudtch' :erhacht. weren doch bes.scr gantz Jan zor-
zitliohe froide für eine üpjpekeit». Marl., schnitten, so mechteut sie da» Kate zerteilen,
— «Oenwch ist i;ar selexen in der zergencUdten sonst se g»t inen der Treek iu die Sehnh*.
\^ cit». Eis. Prrd , 2, 1 1:'. <Ir sind nit wider- Id.. Narr., 29». - KleidrT «gantz zerhatket
nnib erkouftt durch zergeneklich Gold oder und gcspreit mit aller varb...* Braut, Nüch..
Silber». Geiler. Sehiff der Pen., 56 ^. Etc. — I 79. — «Er sol die crtnd. an dem wames gmts
«. . . Troianisch sachen, — welche doch sunst nffhcliiud(*n und zerhoutcen .... so sieht man
zergenglich seind» Murner, Vi rg., g, 5*». £tc. , dann das hembd durch die löcher>. Murner,
— «lüe unvernünfftigen urgenglichen thier» |G«lieliin., D, 4 ».
Butzer. Weiss , g. 4 e. — < . . in disem »er- j Dasypodias : ^Zerhauen Plege (Sftnme), la-
gm^ehen nnstäten yamertal ...» Wurm, Bai . i ciniae».
tr, 3 — «Ztfr^fHjfWicAf bündt liehe ding». Zell, Zerbudelii. 1. Zcrlunipen. — «Echter ich
d, 4 b. - <Zer^eity/*di und verbotteae menschen- 1 nummen ein gut Mentelin anhab, ... so acht
leer». Cnpito. Tregcr, O, I ■. Ete. I ich nit wie bös. zarhuddt und arm min Cleider
ZiM-irrtiicIli'lH'it. Vrrirliiii^lichkcit. — «niiiok- sint. Hfilrr, Bilt;., 44 - «... Ich liab ein
sal der i('rf/tH(//(/,7u'i^ tä»u zeichen ist ...» Brant, eilendes zerhtuUetes Menteliu». Ibid., 176";
Nseh., 25. I Narr., I84i». — «Mancher sack ist also gar ^
'Avr^vscU. Zehrgeselt, ronvirtor, - »Der zerhudlet schentlich liin und har...» Marner»
Richter spricht: wie kau ich dein abstou? er : Nb , 51.
ist mein Zergesdl*. Geiler. Ev. mit Ussl., 6 | 2. Verwirren. — «Einer der do wilanfohen
ZnrgeBelUchaft, GetaLT — «Es ist ein ge- i schwitzen, der -ycrhudeU. zerstronwt und ver-
mein Sprichwort das Kriey: umb Abschlags I würft alle Duck die er über im hcL». Geiler,
wilkii d. r Zergesdlsduift würt bald gttrioht». Bilg , 87
i^iler. Irr. Schaf, h\ 2 b. £te. In letstterm Sinn sagt man heute bei aus
Zerhacken. 8. Zerhauwen verhuddn,
Zrihnfti«;, dor viel viv/elnt; wuiiiit man 3. Fiir., verderben. — «Adam und Eva die
viel verzehren kann. — «Einen zerhafUgen Stat i haben uus zerstöret da sie Guttes Gebot über-
über sein eigen Rendt vnd Fell» haben; «ser- 1 giengen, und wir seint also gerhu^UH and ser«
haßiger ."^'tnt heischet ztrhaftigen und grossen rumplet worden und ist nät Gnts mer in ans».
Rendt». Gtilt:r. Ur»>ieck Spiegel, CC, 4 a. Geiler. Brüs., 2. 66 «.
Z«rhaftikeit, Verschwendung. — « . . Ob! Zerkliit8cben,Zerknfitschen,Zei'kniscben,
du umb zu vil c^'r/((;/7</.<'i7 in Essen und Trineken zeruialmcn, erdrücken, /«^rsi-hlau'eu - «Erbat
dich oder dein Erbcu iiaat bracht /.u .\rmut». mich gesant /u veikiiudcii gute Mar den Armen,
Geiler. Dreieck Spiegel, FP, 8 b, heil machen die zerklütschten oder zerrlbenen
Zerhauen. S. Ztrhouvoen. \ Hertzen». Geiler, Post., 2, 57 >i (Loa. 4, 10).
Zerbonwen, Zerhaaen. Zerhacken. 1. In ' — «Spetzerei schmecken nit, man nrkniikUpht
Stücke Iiauen, verhauen. — «Wer ein kuwel und /.erstosst sie», Id., Narr . 175'-. - «Maria
i.av\\ vkvfki, zerhouwet 145H. Goldsohm.- hatdenächlaugeQkopf.»rA-MtU«cÄt*. Ibid., 132b.
Znnft, 96. — «Nabnchodonosers snn zerhiewe I — «Er ist verwundet worden nmb anser Bos-
sinen vattcr in 300 stücke . . Er :frhieg heit. ccrlnütschl u\u\< unser Sünd», Jes. 53, 5.
sincd \iitter». Kou., 2ö2. — Das Gayacholz Id., Bnis., 2, 64 — «Wer do nit in mich
niuss </.n dem ersten in die aller cleinsten gloubt, itiT den fall ich und wiird in nit allein
stück zertuiunm « erden» Murner, Gayac, 417. zerbrechen, sunder zerknüUdicn, /«»rschmetteru
2. In spcicielU iu biim, nach damaliger Mode . und zormürscn». Matth. 2i, M. Id., Post., 2,
die Kleider, Schuhe u s. w. an verichiedenen j 49 (Steinhöwcl, 179: zerknisten}. — «Etlich
Orten so ausschneiden, dass durch die Öffnungen zerknitschem (das Holz) oder zerstossen das
ein anderfarbiges Unterkleid oder Unterfutter in einem mörsel» Murner, Guyac, 417. — «Der
^reselin \\ erden konnte. — «Die ritlcrschaft die leil< ist ulVi,'e!o.'iCt MnA zerknitschet» (concussum).
fürte kleit - Mit wuuderlicher hcbeit — Zer- ; Ibid., 44&. — «Nit allein die gebrochen oder
sttiten und serAouieen». Oottfr. v. Str , t, 12. — | verbranten (Dinge), sunder aneh die zerrisse»
«Die .Tnnrkherren tmd die Edlen sprechen: ncn, rcrÄ-»»Y»cAi und us/i.^e^'-ossenen . . werden
wir wollen Zwilch tragen, es tregt ein jeg- , in dem Wort gebrochen ^ruptum) begriffen»,
liehcr i'auer jetz Dammast und Seidin, and 1 Id., Instit., 114 b. — «Die zun der sunder hast
gond mit Narrenwerck umb, und es muss zer- du zerkmschit». Nachtiir., Psalter, lü. — *Zer-
hackt sein». Geiler, Brös , 1. 52». — «Die knisch deu arm des Sünders». Ibid.. 25. Etc.
Strhouwenen Kleider, wenn sie sie do tragen — «Der somen des weibs sol dir dein haubt
cersehnitten und zerhacket». Ibid., 1, 95 — zerkmUehen». Gen. 3, 15. Zieglcr. Büchlin. E,
«Das ist wider die Lumpenreuter, die jetz in | l a. — «... der ein zerknitzaten geist hat und
Kriei; riten in zerhoicenen Rocken und Warn- ! zittert al» dem \\ortgottes ...» Butzer, Weiss.,
me&ten, dorumb das man den üamesch undib. Ib. — Gott wo^t «bei dem zerknütsehten
die wissen Hembder dodareh sehen mög. Das I und nidern geist». Capito, Tregor, N, 1 «. —
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- 438 —
«Wer uff den stein fallet, würt zerknut$chet
werden, und ufT wen er feilt, wiiri er zer-
knütschrH*. Matth. 21, 44. Bruuf., Anst. H a.
Zerknischun^. Erdruckunjr. — «Wunden,
die geschehen durch die ceik}iis(huvg» von
einem Fall oder ätoss. Bruoschw., Chir . b2 ».
— •KnitMhunff». Tbid., Hth.
ZerknuIIrn. /oikiu'IIfii . /or^priniriMi —
«Alse gar gru«eDUche . . . ierknuUent und zer-
sprungent die brastböme, die treme und das
gespcrre . . .» Nie. v. I-;iuff'ii. ni>
Zerkuweu. zcrikaueu. — «Das ist uff luter
fletsch gebawen. — das stitieket morn, die
Würm eerktncen». ifurncr. Geuchni . n. 2 ».
Zerlachen durch Lachen berätou maeheo.
— « Darum rausz ieh min bveh (Baueh) «er*
laclien, — das er die saoli wil nufJorstön.
Murner, Nb., ö. — «... das ich min buch zer-
ladU darvon». Id, MOIe, F, 2«.
dermalen. /fnnalnieM. — Zaliti<> «wie der
iewcn ... zu zermalat den atmen». Hutzer,
Weil«., e. i$ «.
Zermiirsen, Zermörschen, Zermürnchon,
von Munzel. ;il(fr. morcel. mittelalt. morsellus,
Biesen, Stück: in Stücke ^.erschlagen, zer-
malmen (daher Mürselsteni, MrnMii) — riciler,
Post.. 2, 49 «. S. das Citat bei Zerkhttsi-hen
— Wanden durch die «das fleisch zermorscht
und erqnet.scht wird». Brunschw., Chir.. Ai
— «Von den zermorachten und geschlagenen
wunden», (jersd., '28 — «In der knitschung
Wirt das fleisch germürtdteh. Branschw.. Chir.,
Zerpfetzen. in kleine Stücke zerzausen. —
«Die Frawcn hond etwas in den Uenden, und
rerpfetzen es das es nüt nie wert ist». Geiler,
Emeis, 4 l
Zerpflanzen, das Haar pflanzen, es zierlich
ordnen. Schmeller, 1, 4fia — «Die langen
zupfe, das terfiflaiuete har ■ . .» Jüngstes Ge-
rieht.
Zerpflnnsen, aofg'ednnsen. — «Do kam ein
wassersüi litii^tM Mlmi*<('1i . . mit einem zer-
sohwolleuen, zerpflunseiien Buch zwischen Hut
nnd Fleiseb». Geiler, Post., 8, 86 — «Wenn
dor bös Geist dich salbt mit <lem ^'^c der
Bünden und mit Affenschmaitz dich durch-
ribet. das dir der Kopf dins G^ronts zer-
swdücii und zerpflunsen würt mil f in-rmut
und lioffart». Id., Bilg , 17 ^. — «Der Mottertig
ist terpßittum im Gemflt». Id., 7 Sobwerter,
F. 4 ö.
Heute bei uns uffgepttunsen.
Z^rqnlrsehen. zerquetschen. — Die Klar-
tyrer Hessen sich «die siten mit glUgenden
blechern zfrqwirachen». Claus v. Blov.
Zerrf'iten, anseinanderrciten. — Man soll
Wache halten <bis das volck wider Mtrcitet».
Brant, Bisch. Wilh.. 275.
Zerrinnen, ausgehn, mangeln. — Esse so
dass nicht «dir spis zerrini». Brant, Thcsni .
b, 2 — «Wer mer verzert dann er gexvinnt,
— desz gut in knrtzer zit teninU: Id., Fa-
cetus. .\, 4 ö. — «Wer me verzert dünn er
gewinnt, — und btirjrct vil, so im zerrinnt .. .>
Id.» Nscii , 77. — «Manchem im win do me
terrint — dann er ein woch mit arbeit ge-
winnt>. ibid , 91. — Der Athem «uns schier
wil ^r ttnrimen*. Mnrncr. Schelm., g. 6 ^.
— Sardanapal gab seinen Weibern zu spinnen,
«das im nit linwadt möcht zerriimtn*. Id„
Geuchm., m, 4 b. — «Ein eintzig wib. fu der
icli lioflft, — siMzt mir « in bat! /i; ilicV: and
offt, — das mir all witz und sinn ierroM».
Ibid., b, 3 h. _ «Wie bald mag einem dsa
zerrintifn An lib, eer, gut, zitlicher lul»
J. Murucr, b, l *. — Die Geizigen «förchiet
on nnderlasz inen wöU gfrrifmgn nnd abgon
an irer ieibs naninc:.. ,\il< Ipbus, Pa'-si.iii. T.
5 a.— «Sie habend das unrecht ersucht, asd
jnen ist zerrvnnen . . > Naebtisr.. Psalter, 15i
— Die Heiden «^orrrten «das jnen nit zerrum
ein geschickter pricster». Blindenf., B, 4 «. —
«Welchem an knrtzweil thet ««m'itrfeit, — Vag
wol diss bfichlein dnrebgiynden». BAlbselh.,
Titel.
ZersehlelfeB, schleifen {eine Stadt ^, zer-
stören. «. . . Das nit allein (icr Tempel.
Nuuüev oueh die gantz Stai.t soll verberget
und zerachleiffet Druckt . iert^eitUt) werden
bilz in den Grand hinweg». Geiler, Pest,
1, 3 b.
ZerschleiMiie«, schlitzen, zerreissen, ver-
wunden. — «Und so band ir die selben B'^tten
angriffen und habent einen . . . zerhuwen
:nsc/ilcitzt und gew'undet». Geiler. Post..
47 l . Tu der Wüste sind den Juden «Ire
cleiib r nit ^pmchlissen» Wimph., Chrj'S . U 's.
— .'SülchL' <iie «mit zerschlissen und müiieB
ellenbogcn den gantzen tag zu tis^ sitsea»>
Ibid., Kl b.
Zerschneiden. 8. Zerhouvtn — Bischof
Wilhelm sei «in cim gantzen barnesch und
zerschnittenen kleidem zum pfaltzgraveu ge-
ritten». Brant. Bisch. Wilh., 294.
Zcrachroten, zerschneiden, zernagen. —
Ein Schatz «den ans kein diep ma? verstelen
nocli wortn -er schroten». Jüngst. Ger.
Zerschütten, erschüttern. — «Der dot aut
irlichem fnsz gergeh&tt — der kunig sil tnd
hirten hüt». Brant, Nsch., «2.
Zerschwolleii, geschwollen, au^geblasea.
boebmüthig. — «Die Ifensehen, die also eine»
zerswollen Gemietes »eind. die nieineti ali-
Mensohen sehen auf sie». Geiler, 3 Marien, 22 ■
— «Die Merst^wolUne hoehfkrt und berQinnnir»
Winiidi , Chrys., 16 «. — <Dic ;,'ro>->en HanscL'
und zerschteoUeneH phariseier*. Zell, ui, l
Zenlitsen, zerreissen, zerbreehen. Sebent.
2099. Vcrgl. Zersehüissen. — «Pwer in ie-
maunes hus atiget . . oder die venster tm-
OittH . . .» 1849. Strebet, I, 559; 187a rifc-
2, 12.
Zcrrtniden. Zersnidene Kloiiler. Vergl. Zer-
houiccn. — «Die engen kurtzen .'ersMättea
kleider, die sich in maniger bände wunder-
licher wise ernuwent». Tanler, ms.
Z«rapaUon, act. u. nemr. prät., ztnpiA^
sich zerspalten. Scherz, 2099. - «Die st^in;
zerspielten, der urabehang des miiusters scr
spielt». Bihteb., 85. — «Etwie manig- sparr*'
zerspieltent und zerbroohpnf » . Ki'ii., 736. —
«Das Erdtrich crbidm»it und die Siciu zer-
spieltent». Geiler, Post , 2, 95 *>. — «Von di«-en.
pfeil -t r.^pielt der schilt». Muriicr. Virg., e, 5 ^.
— «Ell Ich das fleisch daselb zersyteltm». Ibid,
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B, 2 — Sie tzersptelten grosse lan^c bäani».
Ibid.. R. B Etie
Zertjipunnen, ati««paniien. — «Eilicli die
sind zer$panneH worden, (disteuti). Hebr,, 11,
8ö. Oeiter, Bilg, ÜO - < . darnoch dein
nrm itn-spnn, — !»o mar Christum tbut neglen
an». 3lurner. 4 Ketzer, G, b
Zerapreisten, Reraplittern. — Ist ein ver-
wundetes Bein »zerspreuszi», soll man «die
hprcusz» wegtlian. Gersd.. 42 t>.
Zerspreit'^n. ausbreiten, zerstreuen — Sein
Gemüt h «was alse gar zerstrowet und rer-
spreitet in w'eltlioheii »achen ...» Nie. v.
Basel, SKJH. — «Samele alle die do -erspreifet
«Dt*. Villinger. — «, . . Also ein Wolf «r-
spreiten w ill die Schaf». Geiler, Narr.. 33 « ;
Arl'. ht)iii.. 26 0. — «<Tt»tts /ot ti uff im (dem
£rdreich) zerspreitet lit . . .» Muroer, Nb,, 12.
— Die Blatternkrankheit -nrurde €vil weiter
in teutschen lan.li^n den anders/\v;i :erspreitet^
das ich unserer unmessigkeit mii essen und
trineken zu^ib». Id., Qayac, 402. — «. . .
Woicken die sich zerspreit betten wie Aoeken».
Branscbw » Dist, Ib ^
Zeratöbeni. anselnander seheaeben. 8. Stö-
bern. — «Sie serstüberten die DRsem acbnell».
Kingm., Cäsar, ÖU *.
Zeratötiielieit, Zeretörong. — «Flfieh drog*
heit {Trägheit) die do. als man seit, — des
iebens ist zer9törltclmt.t . Brant. Cato, b, A 1>.
— Blöthen zum distillieren sollen «abirebroehen
w erde» su .sie voüciintlirh zoiritr spjnd, doch
ee dan da» sie abfallen oder nahem sich der
.y«r«f^<irA«i(>.Brnnsehw I>ii>t., 16 a. ^ Denkst
du nicht an ^tlic irrt w Ii c Ii zertrenininL'' <les
todts und z> f^crlicli'-it des leibs ?» Wurm,
Bah. g. 9
ZofMtrowcIn. das Haar verwirren — «l'n-
sere Kat/.Lu und Marder die man hantzlci,
die seint zerstTowM nnd mch». Geiler, £v.
mit l'ssl , 220 «.
Heute bei uns verxtruwxln.
Zertenen. ausdehnen, ansbreiten. Scherz,
2100. — «Du /'allen /iton hast eertaii — Din
arme, uns armen will cupfan». Gnttfr v. Str.,
2, lUH. — «IMt :ertenet€n arme < Christi), die
also wit nf zerteilet worent » Tauler 272,(47).
— Christus ward an dem Kreuz «gruweliche
Mertenel» Hugo v. Klienh.
Zertragen. enuweien. S. Vertragen. - «In
•IteTn land ist Alehymns. — der frönd tertrag
Otiil ]iini!erlie;r>. Hrant, N-. li , Hl
Zerti'eigeln. Zertrö^elu. Zertreiigeln, ser-
streuen, trennen. — Die Nurnberfrer •zertrei-
? eilen kunig Fridcriches her». Kon., 4B7. —
He Cardinale zogen weg, «and was alles ir
lifeainde sertrö^dt worden». Ibid.. &94. — «So
kompt dio I'iiiw il.i her gon . , uff die
lossest du nebenher deine Ougen schiesscn
nnd nimst war nnd lugest wer sie sigc, und
das dich nit an:rot, und alsn w iii^tu c>-rtrt>;h't*.
üeiler, Post., 2, 6 — «>un ist kein JJiug
domit das Oemnt d(^s Mensehen mee JurtrengUt
nnd 7t*r/..i.'i n wiirt, weder von Gewerb uml
Koufniaiischatt». Ibid., 2, 80 1', — «Du bist
verhasplet und verwicklet uff alle Ort mit
reit Ücln ri >orL''''ri. tuicI i-r .Irin \\rv\7 zertreiglet
und hat weder Kii noch Hast». Id.. Ev. mit
Ussl., 185 - «Seind ir zertregUt unl uneins
mit einander . * Id.« Post., 2, ü2
Zi rtrenj^liing. Zersireunnir. - f;eb<'tt
sol uftgifuri werden . . mit Audachi des
Gemüts, von Ussschweifung o'Atr Zertren^ung*.
Geiler Po-t., 2. 80 J'; Selenp.. 146 b.
Zerwerfen, etwas werfen so dass es zer-
bricht. — «Wer ein kuwel gerwürffet . . .»
l4f)H. GoliischTniedzunft, 36.
Zcixei.seit. auseinander zausen. autUt^oii.
entwickeln. — «Nimm die Kunkel, zerseiss die
Hiirlin». Geiler. Geistl. S]utui.. L. -H ' ; Fülg..
55 ö. — «Nit weiter kau ich das n.>.silenen
oder :erz;isett». Id.. Bilg.« 84 >». — «So einem
Menschen ein unreiner . . (»edanck einfallet
und er den hin und her würft im Hcrtzen
und mit im bicklet und in cerzeinset, damnib
das er sicti darin erlustigcn wil , .» Id.,
SelcDp.. 212 a.
ZerseiTcn, xerreissen. — «Der tufel kam
und nam den mnn und zerzartc in in hundert
stücke». Tauler, 450 (7^i). — «Do wurdent
bede besessen von den tüfeln, das sü sich
selber zerzerretetit und iloii-tont». Kön.. 355.
Etc. — David »czerczerret cyn bereu und oinen
lÖwen». Onld. 8pil, 30 ^Ausg. von 1Hh2 zer-
zart). — «Darumb s«' Inufet er (di i 1 ufels
umb uud lugt wa er einen zerzerren juög*.
Geiler, Ev. mit Ussl.. l»8 h Etc. - «Der Teufel
'zrrrrrt im sein angesicht». Pauli, 300. — Sie
liahL-n «zen wie der leweu, zu zerzerreu, zu
greiffcn und zermalen den armen*. Zell, Weiss.,
a. 3
Ze»erlin. eig. kleine, düuue Faser; mem-
bruni virile eines kleinen Knaben. — «Kein
Moler kan kein Jesusknaben ir'tzt niolen on
ein Zeserlin; e& muss ein Zeserlin haben, also
sprechen unser Begynen nnd Nonnen». Geller.
Pom.. 4. 21 b.
Wackern., Wort., 396, hat Zuel, manoliche»
Glied ; damit b&n0 aber Ze$eHin nicht zu«
sammen. vji liiirlir mit einem noch in Strass-
burg üblichen und aucb bei Dasypodius sich
findenden Ansdrnek: «fibrae in arboribns, die
kleinen Zäsi'rlin od. r Würt/Iiii».
Zew^we, Zeawe, recht, dextcr. Scherz, 2101.
Christas «sitzit ze der zeatom sins vatters».
P.ilitoli., ■' - Christus «sitzet zft drr :r^nrt'n
siiies vatters». (ieb., 14 Jh. -— «Ich swere
ücli bi ininer zeswen hant*. Clos., llö.
Zfs>»eln. altd. zessou , zcssen . ae^tntir\
stürmen, unruhig sich bewegen. — (»eiler,
Brös., I, 17 b. die Stelle s. v. zeiiten.
ZesspnumelM'i'in, von Zesse. Sturm, eig.
Wetternjuiclicmi, ilexe, weiter Kupplerin. -
«Darumb künden die Jnniren gemeinglieh nit
bös werden da ein gut Wesen ist .. esfieil
dan dai< sie die alten Zessennuidttrm und die
alten Sclnilck verfüren». Geiler. Has im Pf.,
K. 4 b. — fl)i,. rtlteri Zf^snmvuhrrin^ die boseu
alten Weiber . » Jd., Bros., 2, 74 b.
Zetteln, den Zettel eines Gewebes machen.
«Rr wolle ir noch ein -ulirh w.ipp«»
zetteilt ...» Kon., 387. — «Zü kurz oder zü
gmale zettden ...» 14H8. TneherznnfL, 42. —
'Kine Spinne die ir Wepp gezetdif fint .
Geiler, Selenp., 177 b. _ soll fcein irum
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Ifon sein Weib an solUche Ort (Tanz ete.)
lassen fron . . . Ja. sprachen sie. man thut
nicht böses da. £s ist war, man zettelt aber
da das man darnach nmwibet». Id., BrSs., 1,
69 b. Die nämlicho Stollo bei Pauli. 234.
Zeiten. Zetteln, streuen. - «ätro umbc
das (lir tetUn . . .» Sigoltheim, 1820. Weisth..
1, 666. — «Es niQss grün Peterlin daruff sin
ffczettlet». Geiler. Bilcr.. IZ.*) «. — «Sant Mar-
tinas da er sterben solt. da liiesä er im Eschen
cetlen and hiess sich daruff lejr<'n>. Id., Brö«-..
2, 72^ ; S Mar., 12 «. - Auf eine Salbe werde
•getseteU cüraiii rubei gestoMM». BruoiH-ltw..
<'hir., '1. — «Nim ein bodpni von eini riickiii-
lnuf, und urt" das lirusciiiend ^etiel dis jiulver».
1:1 . !'e!-t., 27 1'.
Zibüi. Zibel. Zübel, ZwilFel, Zwifcbel. -
«Kettich, zibeUen . . .» Idü2. lUppoltsweiier.
AI-, dipl.. 2, 78. — *Umb zyhoUen 7 sch.»
IBÖn. Thoui. Falir. — Pic Drescher von
S. TliuHiac erlialtea u. a. «ein aiitel ^ibohi».
1397. Hist. de S. Thom., H96. — «Krut. rülien,
zybeln und anderes». 1495. Alte Ordn., B. 3.
— <In den zübeln». Feldnftnie,Grie5heim, 16 Jh.
— «Ccpa hcisst ein Zübel, and bulla hcisst
auch ein Zibd\ . . . davon kummct unser
Tnt«ch ZüWm, von cepa. zy, und bulla, und
sprechen ZebuUn; in Sehwaben spricht man
Bollen». Geiler, Bros., 2, 5h b. _ «Zibel, wenn
man den sobelt, so nbertanfen eint die Augen
davon». Id.. Pred. u. L., 47 ^. — «Ein tjebratner
Zibel ist gut za legeu über einen Eisbeu». Id.,
Selenp,, 217 b, — Wenn ein S&nfer Nachts
«von der J^tuben heim kumiit. muss. im die
Fraw ev&l ein Zibä' oder ispecksupp koclieu».
Id., Post.. 8, 44 b. Ete. Hie nnd da st«ht
auch bei Geiler Zwi'chd; allein die Art wie
er Zibel aus cepa und bulla xusammenilickt,
beweist dass diese im Elsass einheimische
Feirni für i1ii> die frrläufi<re war; Zwif/itl g-e-
hört obueZweü'el den Nachschreiberu, Heraus-
gebern oder Seteern an. — «Dann kampt der
münch ouch mit dem sack, — so tribt ilcr pur
was er verma;?, — weizen, koni, kes und
zibel». Murner, Nb., 11 1 — «Paulus Hug was
ein einfalt kind. — gclcich als die lorer ziblen
sind». Id.. 4 Ketzer. 0, 2 ». — «... wiewol
sie iet/ eitifeltig^ sind. — als man lorer zibel
lind.. Id.. .Nb,. 225. S. 18H der Nb. ^teIlt Gö-
deke Lurer Zibelu mii Lürlisbarj /.ubaiumcn;
S. 21^ vergisst er dies, and ^au^: «Lahrer
Zwiebel»? Letztere« ist jeibnfalls das rich-
tige; Woher aber der spriicliwortliche Aus-
druck? Nach Murner sind die Lahrer Zwiebeln
eini'ifli, 'lesshalb verrrlcicht er mit ilmen die
EiritaiUi^ea ; woriü be&taad die-e Ki iil'aehheil ?
Ist die Rede von einer Zwiebel-Art die be-
sonders hei Lahr gepflanzt wurde ? — «Die
ziibeln bessern vil speisz». Fries, 40 a. — «Die
aogeti st ind geiuacht von sübcn hütlin, ye
eins ob dem andern wie ein zübel». Ib., 109 b.
— «Da man in vil Stetten nit weis« was ein
gartner scy . . deshalben hab ich angezeigt
das ich ein bawersmaa bin, der das veld
braucht mit eüblen, rettich, rüben, hanff und
dergleichen». Zie^'lcr. Büchlin, A, 2 — «Ge-
broten syhelen». Gersd., 34 — «Ich hab nie
kein «immi geeson» Pauli, 901. — «Es reneht
in jnen auif der ^estanck der zw^d nnd
knoblochs». Blindenf . A, 4 b.
Zieh, Zug. 1. Fischw&sser, wo man das
Recht hat, das Nets su sieben. Traetns, Du-
cange. 6. 629. — Rudolph von Habsburg über-
lie«6 dem Eitter Burkart von Uülnheiu, der
ihm 90 U vorgestreckt hatte, «piseationem sive
tractötn nnnm. qui vulirarit m- zieh dicitOT, in
superiori parte Wicker&hemt>. 1284. Als. dipl.»
2, 29.
2. — «An — uf dem zieh». Feldname an
24 Orten, 1276 u. f. — «Uf dem £ich um dea
nussebömen » . Männolsheim, 1329. — «Der
lericbenzich» . Ingenheim, 1HH6. — «Der rohen-
zieh». Meisheim, 1300. — « Westerzich». Loclt-
weiler, 1936. — <Zic/ibüJteh. Molsheim, USb,
— *Zichweg». Imbsheira, 1426.
Zickelin, junge Ziege. Scherz, 2105. — -
Rebecca sprach au Ksau: «bring lialde ewei
irftte zickelin. so wil ich ein essen maclien,
das din vaiter gerne iösei». Kön., 254.
Zicken, altd. zechOn, stimulare, reizen (i».
auch Zücken). — «Wir hören alle das Wort
Gottes an der Predig, aber ... es rQrt uns
nit, zieht uns das Her/, nit, wir werden nit
getroffen». Geiler, Seienp., 28 <>. — «Allein das
es im anmutig ist und Ln.st daran hat nnd
ziehet in. darumb isset er, . . . das ist ge-
schleckt». Id., 7 Schwerter. U, Ibj Post., 2,
6 b; 7 Scheiden, H. 8 b. Etc.
Zideln, den wilden Bienen den Honig
nehmen. — Es «sol niemau varu sideUn noch
gelden in dem ban one des raeigers 'wissende».
Tolt^elsheini. 14 Jh. Weisth , 4. 1^7.
Zieche, Kissen* uud Bettüberzug. — «Ein
zi^he fiber das bett». 1446. Sem. Arch. —
«H heideschwerk jiVJ<oi>. 14R0 Be/. Str. Arch.
— «Was die EoUscheu i^t«cA«» seiud und der
iruten Pynten, die treit man an die Gass (om
sie neu zu bekleiden), als die Richen spülgcDi
zu thun, alle Nochburen müssen es sehen*.
Geiler, Post.. 3, 63 b. «KöHsehe Ziechen», Toa
Ki'lnischer Leinwand. Wa? unter «Pyute» -t:
verstelin ist, weiss ich nicht; jedenfalls etwas
das zum Bettzeug gehört. — «Ein kiUtenziech»,
Riithselb., c, 2 — «Ks seind allein wort, der-
selbigen gent vil in ein betziech». Fries, lä
Spriichwort.
Ziemen. Geziemen, prät. saw, gezam. —
«Chore wolt dun was im nit zum». Braut,
Nseh., 89. — «Vil erlicher sieh das gezem —
das e?^ vorhin ireschchen wer». Id . Thesm
b, 2 i». — Mercur endet «die botschallt ais im
eam*. Murner, Virg., B, 4 ".— «.. . das allein
dem priester zam». Ibid., D. 5 ^.
Ziemer, Krametsvogel, um 3 Heller zu ver-
kaufen. 1H8]. Al^atia, 1807,299. - 14S5. Altt
Ordn.. B. 1. — 1459. Brucker, 230.
Ziger, Sauermilch. Scherz, 2108. — «Miichf
kcse, aucken, ziger . . .» Gutl. Ordn , 158.
Zil^ neutr., Ziel, Termin. Sehera, 2107. —
«Zehen wochen vor dem züe». 1801. Sem. Arch.
— «Wer sin zinse versit/et zrt den rechten
MtUu . . .» Bufl'ach, 1349. Weistb., 5, dHO. Etc.
— Wer •eä bittet, dem sol men ril geben 14
da-e», Eckbol.-heim. Ib Jh. Hist. de S. Thom.
329. — Sehr häufig in den LehncontnJaea. "
•Gedingete jorzüe*. 1890» Tttoheraunft) 14. —
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Die Baoeru stecken sich in Schulden, «wievvul
jn korn uud Min g\li vil, — nimieii sie doch
uff borg und zih. Brant, Nsch., 7U, — Ein
Träger «jm sclbs sticht ein affschlaisr, — und
uimbt :tl uff ein anilern tag». Ibid.. 'SA. —
«Wölff ossen kein sit; Ibid.. 27. Sprüohwort.
— Ein' Ehrloser, «wer im lichte, melt er kein
tih. Muruer. M. 121. (Wer ihm Geld lieli,
dem eic.) — «Wur »inen zinsz rieht also ün,
— daa er kein «it ir überdreit ...» Id.,
Geuchm., B, 4 «. — «Mancher nimpt uflf borg
so vil, — uud setist im »elber manicb gil, —
daa er doeh ttinmer halten wii». Id., HBle,
F, 2 b.
Zile, fem.. Zeile, Reihe. Scherz, 2107. —
Reihe von Baumen als Banngrenze: «An der
jiilat», häußg, 1276 a. f. — <Uf die tikbome».
Königshofen, 1976; Ittelnheim. 1489. Ete. —
«Die eileboutM lurebreite». Strassb., 185<^. —
Uäuserreihe: Fcuersbruust in der Sporergasse
bis an die Münze «nnd die selbe n'te herabe».
(^los.. 96. Kön., 762. — «Do erwante das für
un derselben ziUn . . ., und braute die gantze
ziU>. Kon., 7r>4.
Zileht, eine Zeile bildend. — «El äwMÜikUn
wilgen». Mittelhaubcn, IhOl.
Zilen. mit dem Dativ, einem ein Ziel, einen
XermiA setseo. — «Ich will sie (die Schelmen)
an ein Ordnung stellen, — denn ich in allen
hab har gfzHt>. Murner. Seht>Ini . a, 1 ». —
«Wen wir die backen band gekielt. — ein jfut
gesell dem andren neU; — gantz nlT das glasz,
uder fierstein!» Ibid., i, 3
Zilicb, Gebüsch. Scherz. 21( 9. — «Iii dem
tiUth». Meistratzheim, 13 Jh.
Ziinber, Zimmpf. I?aiihoi/. Scherz. 2109.
— «Z& I^iidcniburuhuupieii ligent B hüfe, den
sol mau US dem vorate Mmmer gen». 13ä2.
Weisth., 4f 7.\
Zimbern. Scherz, 2109. I. Zimmern, bauen.
— «Alle die tempel die ic ge^imhert wurdcnf«.
Tauler« 4öU (7tfj. — «Sü haut ireu gebuw uf
den stein, der eristns ist, nüt gofimbert*. Ibid.,
;H.')(7). — «Do mähte Noe ein arche und Hm-
berte daran iO«) jor*. Kün., 242. — «Mau findet
liite die wollent simhem in den Inft und went
ttiMiPt! ofF den regenbogen». Pred. Ingolt».
2. Hub. bearbeiten. — «Zimmerlüte, die do
zcdcrin boumc in den weiden hiewent sfi dem
tempel und zimhertent». Kön., 271.
Ziniel, eig. Bauholz, dann Gebäude, Woh-
nung. — «. . . des paradysz woilust zymel, —
sol der höchsten maiestet». Brant, Kosenkr.,
D- Oed., 7.
•Ziiunien, oder Kannel*, Zimml. 15 Jh.
Kaulh.-Ord.
Zinck, masc, Zinke der Gabel. — «Wenn
der Menäcli die naboi, daf^ ist sin Vernunft,
mit den 7.\\ eieu Zittcken, das ist mit der Ge-
deehtnasB und Forcht ...» Geller, Bilg., 15h.
— «Discr Lad iFensterlail« n) tnacr auf^re/ocren
werden mit einem Huekeu, der da Imi drei
Zuuk>n; der erst Zimk ist ...» Id.. l'rcd. u.
L.« 78 A. — Aas dem Kopf der Ameise «gont
Kwei Zindtim heruss, gleich wie ein Gabel».
Id., Enit is, ;U b.
Ziuvk. — Luther «der grim einck uud dapffer
man». Mnrner, Lath.Narr, 75. — Knra, 256:
«reizbar, von zinkön, reizen?» Das Woi't
scheint aber ein Subst. zu sein ; Zinck, masc,
s. oben; Muruer hat es vielleicht flg. und
ironisch genommen.
Zink, das franz. cinq. Scherz, 2110. —
«Fünf ougen auf dem würfel heisüt ein sink».
Oald. Spil, 49. ~ «Ein Bretspieler, der be-
dürfet ila.>5 er spart und Tauss und Ess wiirf,
so würft er sechs und zinck». Geiler, Ev. mit
Ussl., 36«; Fired. üb. Mar., 13 b; Brda., ir,
84 1»
Ziucke. grusse Truinpete. — «Du hörst einen
anff der Zmdun blasen». Geiler, GeisÜ. Spinn.,
m, 5 b.
Zinke, Zacke. -> Art WolfSsmilch «mit vil
zincken u.s/. einer wurt/eln. yeder zincken mit
vil esteu*. Bruuschw., Dist., I2ö >>. — «Die
gipfttin und «meUtn des hopfen». Ibid., 78 h.
— Ein Horn «oben uszgcteilt wie ein band
mit sinckm». Kingm., Cäsar, 48 <>.
Zincken, kleiner, abgelegener Ort. einzelner
Hof im Gebirrr. — «Du flnst mencher armen
Bauren, Frauwen und .Vlaniiea, eiiwaiin iu
Weiden in den Ztncfem sitzen, die niendert
kein Predig hören .... aber sie seind friinnner
und besser weder die iu den Stetten .'5eiud>,
Geiler, Emeis, 13 l>.
Dieser Aoedmok wird noch im Schwarz-
wald gebraocht.
Zinstag, Ziatag, Dinstag. Schi r/, 2112. -
König Adolph wurde erwählt «an dem
zinslag nodt dem nieietag». Clos., 57. — Bi-
schof Heinrich starb 12i)0 «an dem -islag»
nach Reminiäcere. Ibid., 72. — König Wenzel
ward erwählt 1:^76 «am zistage in der pflngeet-
wüchen». Kihi., 45»3. — «Die hredie . . . des
zistages vor dem balmetage>. Tauler 44.'i (77).
— «Ir hört^'nt nh nebest um zizteg . . .»
Hugo v. Ehenh. — «An dem ciztage vor 8.
Marx tage». 1819. Cart. de Mulh,, 124. —
.(*. III-US von dem kompt her das Wort Zins-
tag, wenu die Römer sammelteu am selben
Tag in dem Zinss . . . Wir sprechen ZiwOag^
dies census». Geiler, Post., 3, 103 fa; Brös., 1,
83 ". Etc. - Braut, Bifich. Wilb., 2.m Etc.
Geilcrs ctymulogisobe Hypothese ttberlassen
wir ihm; der Name kommt von Ziwes (oc,
Tag des Ziu, des Gottes dos Siegs, altnord.
Tyr^ angelsächs. Tiv, durch dessen Namen
man den römischen Mars übersetzte; Zisttar.
ist dies Martis. Das auch bei Dasypodius und
Göll sich lindendc Wort Zinstag ist noch im
Elsass auf dem Lande {Zwhdi, Zi»cluiig\, in
Sehwahen nnd in der Sohweii in aligemeinem
Gebrauch. S. Orimm's Mythol., SS; Waekern.,
Wort., 39Ü.
Zipfler. Geizhalx. — «Der Lew ist gross«
thugig. niittfilii:, nit ist er ein Zi/pßcr mlcr
eiu Schmarotzer, als vil sein die da heissen
behalten was Uberbleibt». Geiler, Brös., 1,
4'.) 0.
Dasypodius hat das Wort nicht; bei Göll,
136, erscheint es unter einem andern Sinn:
«Attae. Xinrtecher, Züpfler^ Schlüpfer, als wnnn
sie auf Dornen giengen».
Zipi»«'i-ii. wird von dem Effekt gebraucht,
den gashaltige Flüssigkeiten auf die Zunge
machen. — «Der Saurbrvnn an Göppingen, so
80
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— 44S
tnati daraus trinekt, do biUelt «r und xippert
er oin weni^ im Hnnd»> Geiler, Selenp., ^
— Horner, Bad.
Zirekerln, fem. von Zireker, lat. cireuitor,
WiiclittT in einem Kloster. — «Da ist die
»urgsam Küsterin die »ie (die Noaue) zu
Mettin aufweckt, da ist die warnemige Zwwft«^
in die stät* warnimpt mit Fleiss was si>
thun oder lassen äul». Geiler, Ha.s im Pf.,
A, 3 a.
Zisel. Zeisliu, Zeisig. — cSetz ein Atzel in
ein Keffiff wio da wellest, so ist sie doch ein
Atzel und w iirt doch nimmer koiii Ztsel nss
ir». Geiler, üilg.« 10 1>. — «Setz ein Katz io
ein VogelhatM wie do wilt« so bleibt aie den*
noch ein Kiit/, sie wilrt nit ein Zeüü»», Id.,
Uas im Pf., B, 2 «.
Ziselwerek, eitles, thörichtes Wesen. — >
Eltern, die ihren im Kloster lebenden Töchtern
zu viel Bequemlichkeit verschaffen wollen,
«wenen in wol tlmn, so tbnn sie in übel; es
wer vil weger sio liessen 8ie eins mal» dar-
von komen und frischtichen durchbrechen,
dann das sie also lang an in ZistHutf^t
maehen». Geiler« Has im Pf., C, 1
Ziser, Kichererbse. Sehers, »114. — «Contra
morliuMi raiculi . • . reripe ziseru «t magnam
radiccm petersilie . . 1396. Ms. — Cioer
arietiniim Kirsehl., 1, 901. ~* «Oeinflti von
eisern*. Fries, \bd «. — «... in der grdsse
als ein zysererbiiz». Qersd., 6H «,
Zitewenwin, Zitwan. — Beim Generalka-
pifel der Dominikaner zu Strassb.. H17,
M'urde ihnen im Augnsfinerkloster *ziteißen-
10m ex vasis argem 1 angeboten. Ms —
Formel der Bereicang, UM, Haoaner. Etudee
econ , 2, 249. — «Gleich als so dir ein gnter
Freiind Z(7/»v/i«"^mundWermutwein «chencket,
der Zittweowein ist süss, des seist dn im
Danek». Geiler, Selenp., I81 b; Bilg., 161 b.
— »Zittcafiicn'iit (von rnrcuma i'edoaria), ist
in manchen Krankheiten gut. Fries, 45 —
«Bryonia, wilder »Uwtm: Bmnsohw., Dist.,
180 a.
Zittoan , Zitwnr, lat. curcuma ceduaria,
altfr. zedoaire, citoaal, citouar (Ducangc, 6,
'JH2). oino aromntisrlio Wnrzt^l. Bei Dasypo-
dius findet sicli ; «wilder Zittccn, vitis alba,
bryonia» ; ebenso bei Göll, 472. Unter den
Aromat», 4i)4, hat Goli anch «cedoana, Zit-
wen».
Zitier. Sclierz.. 2114. 1. Zeitig, reif. — Im
Jahr ji;i;2-< «z& aanegihten hette man zitig
tr&het». Clos., 1S4. Ete. — «So der wnnneban
zitig wurt . . .» Rosheiin, 14 ^\\. Hanauer,
Constit., 278. — «Wenn das körn :itig ist ...»
Ohnenheim, I5 Jh. Weisth., 4, 2A\\ — Du
must Gott wirket! las«ien «nntze das du eitig
wurst, wenne wisse das unser fruclit mit e
titig werden mag, es si denne das es regenc
und hagele». Nie. v, Basel, ms. — «Alle die
wile das da/, subtile ertrirh das do ist in
dem boume nüt M uri nszgezogen doreli die
kraft der snnn<^n in die fraht, so mag die
frnht nflt zittg ^v erden». Hngo v. Bhenh.
!?. Ans.,^e \v;irhs,'ii, — Man hatte «einen *zi'
tigen hirz gejaget». Gottfr. v. Str., 1, 40. —
Zu Aalaeb soll man «dem herren einen
zitigen Hammel, oder zwenc die einen ver-
weaent». ian6. Weisth., 1, 70(). — Der Meier
von Snndhaasea ist sclialdig der Äbtissin von
Hobenbvrgr «ee gebende jerlfeh ein tütiff
schwin». 16 Jh. Ibid., 1. 678. — «Ein eitig
tsvvin ... Ein zitiger salmen». Aohenheim,
|l4:i^'. Ibid., r,, 487.
Zitierfn 1 Neutr.. reif werden. — «. . .
also das Uanne die fruht mag anevohen z&
wahscende and nft iHtigmde». Nie. v. Basel,
ms.
2. Actn reifen macheu. — Der Muuat Au-
gust ««stM^ den win». Conr. v. Dnnkr.,
2s».
ZItlich, tcmporalis. dem geistliehen ent-
^ejienfjeset/.t, weltlich. Scherz, 2091. 2114. —
Die Börner «ergobent sich an den hobest
das er irer geistlieb nnd gÜUdt herre solle
(sin». Kön., HOL — «Ich N, burj^er zft Eek-
boltzhoini, swere dem stifift, probst . . . xft
S. Thonnme, als myneo tjfOithm bannberren
.... 15 Jh. Hist. de S. Thom., ^M.
Zitlich, zeitlich, bei Zeiten. — Ein Vof
schwender «meint sifAKrA föroben hau», i'.rant.
Nsoh., K7. — «. . . doch braob er zitUch ab
den faden». Mnmer, Nb., 5H. — Hat ein Quak-
salber seine Waaren verkauft, «so macht er
sieh zithch darvon». Ibid., J70. Ibid. U:
•ein tHiger» Regen, der snr roebten Zeit kam.
Zitter, masc. das Zittern, Herzklopfen. —
«Der zitter des hertzeu . . . .» •Herlzzttter».
Fries, 1A2 «.
Zitwan. S Zitewenmn.
Zögen, Zungen, zeigen. — Ein Esel sagt
zu einem Löwen «er solt mit im gon, so woll
er im zögen, das in alle Thier förchten».
Geiler, Brös., 1, 50 b — «Ein Meister . . .
hat sein Kunst ... in dem KopfF ... er
zögt sie aber nit uszwcndi','^». Ibid., 2, 2Hb.
— «Er zOgi im mancherley Pein der Ver-
danipten». Id., Ev. v. Hssl.. 143 ». - .. . .
denen zögt Salomon den Weg». Id., 8 Marien.
31 a. Etc. — Geiler hat ancfc anweilen zeigen,
— «Wer gern will werden bal(i ire-iund, —
der süug deai artzet recht die wund». Brant,
Nsch., 40. — «... sie müszen öfiiich zougen
diis». Ibid.. 8") Ete. — «Die weit zögt dir ein
.scliiineii blick». Murner, Bad., lu, ^ — «...
da.s sie doch uns zögen^ wa es geschriben
stot». Id., Adel, D, 2 — «. . . wa da mir
zögst ein span». Td.. Lnth. Narr., 8.1. Bte.
/(»rnlich. zürnemt. — «Vis iras cibilis, ..'orw-
liehe Kraft*. Geiler, Brös., 1, 13 « ; Pred. a.
L., 19l>; Irrig Sebaf, D, 4 b.
Zornwphe, Zornwehig. cig. swmgnhf, jiUi-
zornig. — «Der zomgälie Mensch wirt ge-
glcichct einem besessnen .Menschen». Geiler,
7 Scheiden, I, 2 b — «Bist du zomwch und
gcch und würst leiohilich zu Zorn bewegt. . .»
Id., Irr. Schaf, C, 2 «. — «Sie woront nidig',
hessig and zomwehe». Id., Post, 2, 41 b, —
«Die natürlichen Meister sprechen . . . das
der Hunt :ornuy'he und ein etitbrnnt Tliior
ist». Id., Bilgv 13ö t). _ €Bia Fantast, traurig
nnd A>mtoecA». Id., H9II. LÖw, C, 8 •. —
«Lichter wer eim sin in der wüst, — dann
das er lang zit wonen müst — bi eim zom-
vMien, Msen wib». Brant» Nteli., SC (In den
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^ 448 -
meisten alten Ausgaben hat man A&h Wort
nicht verstanden; z. B., in der von 1499. P
1 «>, steht : *bi eim zoru, w&hen, böven wib>.
— «Ryohtam liftt nie einen j/onm^igen
[1 In n verM'aiiJcIt zu tugeuthafftigkeit».
Wiuipii., Chrys., 10 Liebe macht una
«jomm^». Adelphos« HBrin, Hk — «Er ver-
meid dos gomwtge» fOfsten wietery«. Id.,
Rhod., E, fi K
Die erste der hier angeführten Stellen, die
einzige fibrigcn», wo ich zormjahc pcfnuden,
beweist dass dies die riehiigc Funn und duäS
zornwehe nur eine Entstellung ist. Dasypodius
hat noch eine weitere Eiitatcllung: ^eonwt^igt
cerebrosns* ; bei Göll, 182, heisst es <Mm>
uH'g». Aus Hans Sachs tiilul SchuelKT, 4, 2H5,
•»(»■enwaich ond trutxig» an ; tcaicii = gach^
gfth. Zarneke, 888, bemerkt, er wai^e ttber die
Et}'niült»^'^it> von zornweUe keine Erklärung;
hätte er Geiler gelesen, so hätte er tornguhe
geftinden, ond dn ihm die Verwandtnohaft der
Lanlc g und tc nicht anbekannt soin konnte,
würde ihm die Erklärung keine Schwierigkeit
gemnehl haben
«Zosen, ümbriac». Herrad, 101.
Zotte, lierahhnngendc Faden oder Haare.
— Einige reichteti «Itaiuitüclier rein, lang
gottm dran». Muruer^ Virg.,C, h ~ «ifame^
«oMmi». Id.. Lnth., Narr, 108. AnffefBhrt anter
allerlei unsinnigem Zeug, Hünerdreck. Gans-
milch, Affcnschmalz, um den Bundschuh zu
sebmieren.
Zottecht, zottig. — Spargel hat clange
sottecht wurtzelu wie das har». Brunschw.,
Dist., 1 17 «.
Zotten, in Zuttiu herabhängen; das parttc
zoltet, isu viel wie zultecht. — «. . . ein iöweu-
hant . . ., die zottet was eokdn mit geforden».
Mnmcr, Vii^., 7
Zott«r. Ycrgl. GettMer. — tBo aber jnneker
Hans her z.uch, — diT hctt eift gantces JOficr
noch*. Muruer, ^ib., 183.
Zottern. I. Intrans., gvdankenlos hin nnd
lior irehn. hinter einem hergohn, nachschleifen.
— «i»ie Uraeissen hond kein Ilaubet «och
Ktinig und atttem sunst durch einander*.
Geiler, Emeis, I4 »> — r»er Leithammel «gat
den Schateu vtu, und wo er anbin gat so
zottern die andern Schaf alsamen nahin*.
Ibid., 21 b, — «Etlich hatten ungeschiirtzt
lange Kleider an. sotterten inen nach und
hiengen inen ubti die Achselen ab». Id., Bv.
mit UssL, 153 ^arr., 196 J». Etc.
S. Trans., naebziehen, nachschleppen. —
«. . . Die den 3Iante! irer Lieb im l'reck der
Welt and der Sünden hernocbcr keuchen nnd
«oMmt, als ein Ganss iren Wadel im Nest
zattert». Geiler, Bilg , 46 — «Kin W,-lf.
wenn er zu einer Herd Schwin kumpt, und
das ein Färlin etweu neben u>s ist gangen
und gross ist, das ers nit im Mui getragen
kan, SU tbut er eins und erwüscht es mit
den Zonen bei eim Or und thut im doch nii
we, und zoilert es also anhin nnd tribt» hin»
den mit dem Wadel». Id., Post., 2, 23 b, _
«Der Herr i^ab in :(I''n .Tiinirliiif,' von XiiiiO
seiner Mutter, uit zoitert er in mit im noch
macht ^n Jfinger aas im». Ibid., % 85 >. —
«Du zottertt das nnd das im Gemüt hin und
her». Id., 7 Scheiden, I. 2 >>. -- < I»ieselbe (die
Neigung zum Sündigen) tUttrst du mit dir
in das Kloster hinein». Id , G«Istl. Spinn.,
M, H «
ZiibuHse, Zugabe. — Eine Frau schickt
ihren Knaben am Ol an kaafbn, and empfiehlt
ihm xhi'^ er mit niite vergesse, erhiesse ime
geben zubusae». Muri.. 21.
ZOehen, sieben. — Die Selb.stmörder «wer-
den von der offen Gereohti^rkeit c'Pschcnt,
wann man zückt sie under der Schwellen uss
hin, man schlecht es in ein Fass und wUrft
es in ein Wasser». Geiier, Narr., li)^ Gto. —
Dieser Sitte, den Leiehnam eines Selbstmörders
unter der Schwelle dos Iliiiiscs \M t^:/uziehen,
wird schon in Berthold« Predigten Erwähnung
getban, 119, HO und 894, 'H8. S. aneb Grimmas
Rccht-salterth., 726. — «... die hinme . . ,
darusz das bieuliu hunig eücht*. Brant, Nsch.,
114. Ete. — Du «hast das recht getragen feil,
— darum du zückst am narrenscil«. Mnrnrr,
Nb., 76. — «Der landsknecht zucJtt zu kricg
ins fcld>. Ibid. 235. — «Was züclutu mir die
sohft nit n.sz ?» Id., Luth Narr., H7. — «Luther,
£äch ab von disem ort». Ibid., 120, — «Mar-
sias wolt oueh sin kein narr, — bisz man
im soch ab hut und hör». Id., Nb , lU, — Ich
«joeft nsx «om hin gon Pareiss». Id., 4 Ketaer,
D, 1 h Etc.
Züehen, zeihen, beschuldigen. — «0 gläck,
ytie losztu mich, o glück, was züchstu mieh
. . Tlr;int, Nsch., — cWas züchstu
utich uud iiiiiiü kiod, — die leider ictz ver-
dorben sind?» Mnmor, Nb., 76. — «Was
•Ich.stu denn den armen man, — der dir kein
leid nie hat gelhan?» Ibid., 140.
Zacher, Geizhals. S. auch Zaucher. — «Bist
du . . . karg, ein Zudier and hebi^». Geiler,
Irrip Schaf, C, 2 «. — «Nit bisz ein Zudter,
ein " l iuarotzer». Ibid., G, I
Zuvbt. 1. Gute Erziehung und Manieren.
— cHodestia, Ziieft/, G utgeberdikeit». Geiler,
Arb. hum,, 80 ». — «Ist einer gelcrt on Zucht,
so spricht uian er ist ein Narr». Ibid., ÖU «.
— «Ein Frau hört fMii ander Frau rQmen von
irer Tugent. Hübscheit oder Zui ht wehren . . »
Id., Selenp.. y7 — «Wann iiwer sün ui rat
soot gon — nnd stellen Zucht and cren nach
...» Braut, Nsch , y. — «...mit grosser zuckt
nimbt er das niasz» (ilahl). Id , Thesm.. a,
2 — Manche «vom diseh lelien ,i;erii —
~ aber diHhzucht wellen ai cnlbcrn». Ibid.,
a. 3 b. Etc. — S. auch Hofnteht. — Das
Fluchen «treiben auch die weibsperson, —
verlieren dadurch der züchten krön», id.,
Layensp.. Itf8 A. — Mit züchten, anständig:
l'e'r ist ein Narr, der nicht sor?r «das f«iu
kind mit zückten werden underwist». Id.,
Nsch., H. Etc. — Papst nnd Kaiser will ich
«mit ^'üvhti it beten, — das sie ein wenig zuher
treten'. .Murner, Nb , 257. — Sic «schenckt
dem gouch mit züchten als». Ibid., 3R Etc.
2. Geschlecht. — «Ir seind die böse und
abtrünnige Zucht*. Matth. 19, 39. Oeüer, Post..
Züchten, au Zucht gewühuen. — «Welche
elter Ire kind, —■ so sie jang gelersam sind,
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— nit biegen, ziehen, leren, eüchtm
Horner, Nb., 15.
Zacken, ziehen, reissen, wegnehmen, ent-
führen, rapere. Scherz, 2120 — Man «sul
einem andern niht sin roentellin zücken von
»inen sünden». JBibteb., Ib. > Moses *guekeU»
die Krone 7010 Hmpt des Kflnigs «nnd warf
8Ü nydor nf dif erde». K&n., 261. — Sio
2. Oef&ll, Einkommen. — Das Ootteshans
der Oiirtlcr hat «wenijj: selgeret, zinse und
!;n<:t keinpü zuvalh. I4ö5. — «Jerlich gttlten
und ,-;;Wte.. Gutl.-Ordn.
Znfrowe. Concubine. S. Z'ncip. — «Eins
priestera fründin oder ein Mufrowe». Marl., 'ölJ
Eng. OezojHT. Appell. Sehers, SIIK. 9l:f9. —
tWor einen (jccog vdm dem deinen rat an den
«dotent grossen schaden . . . mit zucken .grossen rat nimpt . . .* ]'ä22. Urk., 2. 79.
(plfindem) nnd ronbende». Ibid., 908. ~ Enoeh | «Einen mg sieben* oder «fassen», appelliren.
Budwülcr, Eiischinppn. 142ti. Weisth., 40. in.
Kto. — Das (icricht zu Druseiiheim hat «sinen
zug gen Swarlxaeh». Ift Jb Ibid , I, 737. —
Wann •zwcm' einen rjerog ziehent os des
burggraveu hof uf die pfititze ...» 13%. Ms.
ZngijDT sein, appelliren können. — «Sämmt-
liche Dinghöfe von S. Morand «sint sngig in
den hof gen Specbbaeb*. 1420. Weistb., 4, 45.
Zfihant. Zelmnt, .ilsobald, sofort. Soherx,
2121. — Wer Gottes Güte erkennt, «demmfix
eehant — Sin berse in f^9«den laehen». 0ottftr.
V. Str.. 2, IU\ — Die Predigt, «die der nieister
stihant darnocb tet . . .» Nie. v. Lauf. Bck.
Tanl , }. Et«. — Als Constantin getauft war,
tzfhnnt wart er gcreinet von nssptzikeit».
CIos , i.'^. Klc. -- Die Feitulc «wurdent do
zehant erilet und von den Switzern erslagcn».
Kön., 8i8 Etc. — Die Thiere «hAbent zuhant
an und lügetent». Marl., 29. — «Kn eebneek,
lieii aiiriiv -■■> /i'.rket er ^uhaitt at\n
oren hinein». Guld. äpii, — tZuhand als
das der Sani erhört, das mocbt er nit er-
It'itlfMi». Geiler, Sclrnp., 66 b. Etc. — «Die
bchnber volgent nach zuhnnt* Brant, RoNCnkr.
Wack . 2, 1093. — *Zchand sprach er . . .»
Thid. Etc. — «Der gcist im antwort gab m-
hand». Murner, 4 Ketzer, C, n a. _ cWas
wUtlif sprach er do zxthand». Ibid., K. 7 «. —
«Das er zuhand ward also rein», id., Bad., C,
3 I». — «Neptnne vatter, spraeh er tuhcmd, —
was ist das ffir ein widerstand 1^» Id.,Virg,ii,
5 >>. Etc.
Znker. mase., die Handlang sieh jemanden
znznkchren. — «Der erste Zuker zu Got ist
Furcht». Geiler, Has im Pf, A, 2 l». Etc.
Znkmnling, advena, Fremder. — «Wenn
einer nss Scliwali- n liar kem und hie Burger
wflrd, der hiess ein Ziikumling». Geiler, Bros.,
2, 6n ». — «Ir soilent dem frembden Man, dem
Zukumling, advenae, nUt verweisen, der r.n
133 )>. «Der ! euch kunipt nnd Burger wil werden, sunder
— «Ein bruni- i in freundlich entp&hen and annemeo». Jd.,
ward tgezHcl-H in das paradys». Ibid., 241
— Er «wurde desselboti da<:es von der weite
gezucket gehes dodes. ' K Prcd., 2, 2.=». —
Per h. Martin 'znckct iibe» seinen Mantel,
«und {ja]i in halp dem dürftigen». Ibid., 2,
109. — «P.iii schneck, so man den anrürt, »0
zücket er zühaut sein oren hineyn». Guld
Spil, 29. — «Meine Schof . . . niemand würd
Nie ciiclen von jiieincr Handt». Job 10, y8.
Geiler, Post., PasAiun. A, 2! — «Hüten euch
vor den fiilsehen Propheten die xa euch
knmmen in sclieffln (Tewütulen. aber inwendig
seiud sie zuckende Wulf*. Matth. 7, Ih. Id.,
Er. mit Ussl., Ub^ — «Das Reich der
Himmel leidet Not nnd die Nötenden zuckent
OS». Matth. 11, 12. Id.. Prcd. u. L., 123 »>;
Selanp., 923 >>. Etc. — «Ec diser ein mundvoll
ffuekt (an sich reibst, nimmt) — hat er vier
oder (linfF verschlnekt». Brant. Nseh., 110.—
«. . . lies 'uckt er im sin flecken ab» Mnrner.
4 Ketzer, c, 4 b. — «Keim heilgeo sol man
fiisten me, — kan er sanst nit beilig sein, —
ilan das er mir verbiet Jen wein, — und
mir das brot zuckt usz dem mund, — als ob
ioh wer ein schäfTerhund ?» Id., Lnth. Narr,
67. — Die Bischöfe sind •zucketid wolf us7
hirten worden». Id., Nb., Hb. — Luther wolie
man solle «dem bap.st '/wo krönen ntcfee», er
hnb noch mit der dritten genug und nur zu
vil». Id., Adel, B. 2 t; Luth. Narr, 16. — «Si
ein me.shpr znrk mii seiimort?,, — und stach
ir selber durch das hortz». Id., Genehm., C,
H a. _ mZüt^ ans« dein sebwert». Id., Virg..
R. 8 b. — «Sein füsz zilht er l<ald hinder
sich». Ibid., E, 7 a. — Paris bat «sins vatters
kflnigrieh daran gesetzt, das er Hetenam
Mcnrtn.) dem künig zucken mooht». Id.,
tuMulim., e, 2". — «Medea liesz sich Jason
ziukfn*. Ibid., r, 4 a. — «Wer mit gewalt
iungkfratnx en. witwen. klosterfrauwen :\tcket
. . .» (rapiUN). Id., Instit.,
zuckende wolff». Zell, m, 4 b.
mender ieo, der da zuckt den raub». Warm, iäUnd. d. M., 37 b,
BaL, i, 4 a. — «Ein brennender wind wirt f
jn . . . zucken von seiner stat». Ibid . i. 2 i\ '
— Am jüngsten Tag werden die Frommen ,
«alfenten nnd hingeetieJa werden in den
wol 1 r . Butzcr. Wei^S., d, 4 ^. Etc. I
Ziidiitleu. S. ZuliUkn
Zufall. Scherz, 2121. I Aceidens. Umstand. |
— «Nicman die zuteile alle kan gezalen». |
Jüngstes Ger. Etr. — «Vil Pfründen haben
lutet übel, es mögen aber so vil ZuMl kura-
men, das es sich aimpt. Da sprionst: was
BPin die Tfmstend die da maenen das vil
rfriiiidon nit nn-escliaffVn lutet? Die wil ich
dir ein ander Mal sageu». Geiler, Bros., 1, 1 äcbmoller, 4, 25H); eher lies
85 >. ' $ni Zvti surnokföhreiit ^ r.i
Zukunft, Anknnft. — «. . . unser stfimpHiehe
:nkunjt» (adventnsi. Ringm., Oäsar, 80 >>. —
«Träumen von «gcst Zukunft» (Ankunft von
Gftsten). Traamb., A. 8 b.
Znlie. — «. . . I>ie Harschnier inflechten.
wenn sie wenig Har balicn; hiossen etwann
ZuUen oder Hullen», (ieilor. Hrös., 1, it« ».
Hülle. Hülle, von hüllen, bedecken, Taeh
zur Bedeckung des Kopfs, auch Bros . I, 5i
angeführt (Wack.. WÖrt.. 141 1. Zulle finde ich
nirgends; es ist wohl schwerlich an Zoll, Zeil,
7M denken, das besonders in den Honaogegen»
den ein kleines Schiff bedeutet 'Friscli. 2. 470;
eher Ucsse sich da» Wort
7.lisamittengezogei|9
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altd. Zupa, Zuhil, Züg6\, Riemen (Wack , 3?W);
in die riaare eingcfioohtene Schnüre oder Bän«
der konnten mit Kiemen verglichen M'erden.
, In WBrttemberg bedeutet ZuUe eine «nnrein-
liclie WeibspiTsiui». Scliiiiiii. 5"i2 — Kiini^rs-
hofen, i!OU« gibt den Beffharden auch den
Namen JKWffebHkfcr. Kan hat dies fQr Cell«-
briidt r, Cellitne trclinlten. wie ilii" Beghardcn
zQweiten in den Niederlanden genannt werden;
Mnnte «« aber nicht von einer Art Kapnee
kommen, die diese Leate trugen?
Zulusen, xabören — «Die Gehürt hasta
mlaabmeht durch tttkam nnnUtzcr Wort .
nuwer Meren . . schamperer Liedlin». Geiler,
Bilg.. 2 b; Post.. 5?. 109 0; Selenp.. öl ». Etc.
Znioser. ZuhoiPi-, Zulosung. dan ZuIrmcii.
<— «Kit belcüinmer dich mit neuen Mären, mit
unnütaen . . . Worten, die weder dir noeh
dem Zuhsn Fi nrlit bring-eii». Geiler, Pred. ii.
■ L., 14« Selenp., IH9 K £to. — •. . . das die
liertaen der MioiMr erlaetiget werden». Adelph.,
Türk., A, 2 b. _ «... mit vitoerekmig nnd
zuhsung . . Id., Fic , 161 Ete.
Zningen. Koschanen. — «Es kamen ▼!! IQt
dar die eulügtm». Pauli. 46.
Znndel, Zunder — «W'ilt da das der Zundel
gut und dörr wcrd, das er luilil ein Für enl-
pfooh, so mnetii in »aber aestrutten». Geiler,
BUg., 14 «. 19» b; SeMiF der Pen., it4 :
Zongeler. crewissenloser Sprecbcr. S( herz,
i '^I2h — «Die fürsprcchen und die smigeier,
I die T9n beden parten Pfennige nement, und
h:iTit p-Ti 7.\\x\gc wmh 5 schilUnge nnd nmb ein
ptuiu eine*. Uebetü, 14 Jh.
ZBngis. geschwätzig. — . . Disc werden
genannt Tinguosi, !:imgi§e Menachen». Geiler,
Siind. des M., 7.t «.
ZonschlQpferlin. Zaunkönig. «Hrgnlus
beissc ein Fdgelin, ist faist klein, ein Zun-
BdUüpferlin, das sicn wider den Adter strflsset».
Geiler. Ev. mir Tssl,. l."»fj «. — cKimijrlin oder
smn$cl>U^ferUtt» X'auli, — «Etliche band
seht Ulf die vdgel . . ., nie nff wnsserrSgel,
rcver nnd JwfudUft|^eff*ii>. Ziegler, Nieseung,
C, H «.
/iii-i«en, /uhillen. in kleinen Quantitäten.
— Daf rit ld das den Brüdern r.um Rebstoek
«wurt uUcr zünset, das sollcnt sie dem Ober-
meister antworten» 147<?. Ms.
I ZvaAmnenrü;;er. Kuppler- — «Es seint dar-
nach die Knppicren und Zammenfnger, die
gehören aurh recht /.u der ychai , w an sie des
Tüfels Ampt verbringen*. Geiler. .Karr., 198 a.
ZascbMlTen. durch sehleiffen anslösehen,
zudecken. — «I>rr fiichs, so er schon höflich
einher dritt. so schlaifft er doch die dritt mit
dem )nv!iiit7. wider sn*. BUndenf., A, 1 ^.
ZuHvhub. von zuscliieben. Beistand. — «Also
getruw ist er dir das er dir gibt einen Zu-
schuh einer Hilf nnd Qnoden». Geiler, Bilg.,
30 ".
Zdntnnt, Zostnnt, alsobald, sofort — <Zh-
tiunt als disc brnlie us war, do ging der man
... an sine herbergc». Nie v. Basel, Bek. Taul.,
7. Etc. — «Do wnrdent es die von Zorloh ge-
war lind niahtent .-ich ;:i'stiint ilf und viriL'fiit
den grolen». Köu,bil. Etc. — «iJic galander
sang do t€tlmit». Attsw., 70.
ZntKtif^, durch Dienstfertigkeit einschmei-
chelnd. — «Ein gouch musr. triben affenspil,
— MudttUg sin recht wie man wil, was
man in beisxt, nit lang erbeften». Mnmer,
(Jeuchm , e, 4^. — «So ein hündli liebe tribt,
— lutedtig macht mit sinem berren . . .» Ibid.,
b, 1 s.
Ziittp!. Znttcr. arniselic:cr, bericlhaflcr, ge-jf
meiner Menscli. — «Ein armer Zutter und'
Bettler». Geiler, Post., 2, 8 «. - «Sehen sie
ein armen Hirtenzüttel der der Sihv hüt . . .»
Id., Bilg., 128 Ij. — «Der arm Zutter. der
Sünder», seil der verlorne Sohn. Id., Post.,
2. öl H. — «Du bist ein armer ZiüUel gewesen».
Id . Sünd. des M., Ho «. — «Wo ein wöster
Züttel ist, da kan man nit aJiders reden weder
von dem Schaum dar wüsten Wort». Ibid.,
Zutiitlen. sclimoiche!n — «Die (Jeiscn geinj
die Schmeichler, Fcderleser, wan die Geisen
die Bäum leelren mit zutidlen. Schmeichel-
worten, Betrog ...» Geiler. Arb. hum., JW b.
— »Zudüttten hilfft jetz manchem für, ~ der
snnsi lang sit blib vor der tbfir». Bmnt,
Nscli.. HH.
Vuu tutkn. an der Brust saugen. Gemma
Gemm.: «parasitus, der sich zu der Schüssel
setzet als ein Leckerer der sich mit 8ehmeich-{
lerv zututlH das im der Buch toI werde».
Zutntler, Schmeichler — . I is ist wann
die Federleser nnd ZutüUer, Schilleichler, die
grossen Herren loben». Geiler. Narr, UM)*.
— «Die Prelaten sollen lernen hassen die .
Schmeichler und Liebkoser oder Zudütler». [
Id , Passion. ö7 — «I'ie sclinieichler, die
zudütUr und dcllersclil. ckor». Pauli. 40 ?31.
Gemma: «Faudicus, ei» Fcderleser oder Zu-
dutUr oder Warsager». — Steinhöwel. 182.
Znts. Gödeke: Lockung (? . — Eine Dirne
sagt: «ieb mwr sie (die Brfiste) ttbers halb
cntdeekon, damit ich mach den nnrren
zut:*. Murncr, Nb., 5>2.
ZntK, en, vor einem Vokal. — «Wann sie
sutz im kerne . » Mnrner. Nb . 10?. - «Die
gens hont zamen einen bunt — wann ein wolf
zus inen kunt . . .• Ibid , IHO.
Znw«»achung. alluvies. — «Was zuwefichung
der flüsz disem acker znwürfft . . .» Murncr,
Instit., 28 «.
Znwip. Concubine. Scherz, 2131. S. Zu-
frovcf. — (^onstantln «nam de» knnges dohtcr
von Britania Helenen zft eim zfiivide-. » los,,
'dtt. — «Salomen was an sime alter aller un-
kfisohest, er bette nnwent 700 eliebor flrowon«
one sine andern :°(irip* Kön.. 272.
Zwahen, Z wagen. S. Twahen.
Zwähel. Zwehel S, TteeheL
Zwanffnisu, Bedrängnis'-. - Ks wird sein
«in dem Erdtreich ZtranyiitsH der Völcker».
' Luc. 21, 25. Vulg. pressura (it iler, Bv. mit
1 Ussl., 4 i*. — Du mnsst «dich st lhs in zimng-
' nis^ han» (teipsum coerce). Braiii, Cato, a, 5 >>.
ZwangMal. S. Ttratigsal.
Zweidenwig, sweimal kanend, Wieder-
I küner. — «Ein Ocbs ist ein eweideuwig Tliier,
douM it in dem Matren ilio Speiss und ancb
io dem Maul». Geiler, Sünd. des M., 7 •.
Zwei«», enteweien. Beneeke, 8, 9d3. —
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- 4l6 -
«D«iti Ureli mit der irMehrillt lieb Micyef».
Capito. Treger. (i, 3 «
Zweifelbefti^, ?!\veifelhafl. zweifelnd. —
mZmiffelheffitijt (Jotlmicken . Geiler, y Mar .
17 ». — Der Tcufol (iit>j)iiiirr mit dir «uff das
er dich ^wciffclhcj/'tig aiiigc niaclion». Ibid.,
47 K
Zweiffelung, Zweifein. Kubst — *Zmi£äuug
ftir. Glftoben». Geiler, 8 Uarieu, 16 t>.
Zwei;>:eling. Scher/.. ^r^C 1. Art Balken.
— «iiUn Zinegüing 7.& dem bnrncn, N sch 7
\iVt. 8. Thom. Fabr. — «4 twtigeli$tg, 6 sehöl«
böme». 1411. Ibid.
2. Zwei aneinander gebackere Laibe ürod.
— K.% ist den Backern erlaubt «die halbe
becko ztieigdinge z& bachcn *. 15 Jh. Alte
Ordn., B. lii. - 14GI. Ibid.. B. 24.
Zwerch, quer. S auch Querch. — «Fier
tmurck fioffcr ober deiu ertrich*. Ringm., Cäsar,
H?b. — <Zwcn ^iMTcA iinger dick». Brunschw..
r>ist., 11". — «Wann einer Avund wird ujxr-
zwtrck des ariiia*. Id.. Chir., 63 b. — tüber-
twerther beinbmeh». Ibid . 95 *.
Zwerg, verkiliri. - «Wtr eine freie wal
begert, — dem gibt man sie zu Nürecberg,
vie er wil^ sfkioeht oder «iwvy». Mamer,
Lnth Narr, ;4C.
Zwibogen. Spit/.bogcn. — Das Wappen
Wernhers von llüneburg war gemalt «in eime
Mwybogene übe dem grabe». Nie. v. Lauf., ms.
Zwiekeu. kneipen, pincor. — Luther «kün
ztpicken basz uff &iner lutoii». Murner, Luth.
Narr, 101. — «Uff einer sciteu (Saite) soU ir
MMdeen». Ibid., — Orfiheue «hob an uff
der hurpffoii r< /-j . Ailfiphn.«, MÖrin, hb^.
ZwifttU. Zwilttiiig. doppelt. Sehers, 213^>.
— «Si wurden ein vnde einvalt, — Die swei
und striraH waren e«. Goltfr. v. Str., 1. 'Hl.
— Zahlt ein Huber eine iJuhsc iiichl. «bo kuiiiet
die wette swifaltitf . .» Ohnenheim. .) .Iii.
Wcihth., 4. n^'. K(c - . ^ seil ■/ 4 das dfti
ti seh. 4 zaifaUiij zu rcclineii » . 15 Jh , ins.
— Elisa sagt zu Julias: «mi bitte ich dich da/
du mir gcbeal dincn zwci/eltigen geist» {2 Reg.
)?, 9: Qt ilat in me doplex spiritns tuus). Prcd.
Indults. — Im G riincn-Worth Iiatte mau eine
Schrift des Gottesfrcuudes •twiwlUfUche zu
thotnclie twd sft Inline». Nie. v. Lauf. Qotteafr.,
119. — Christus nahm ein Seil «und macht
CS im/altig das es wmd als ein Geissei».
Geller, Poet., 2, K) ». — «Er hört predigen
. . . wie da wer .*ir</c/<i^e Süssikeit». Id., Emeis.
.30 b. — «Wee denen die da seind eins zwi-
ffüUgm Hertzen». Sirath j. \x. Id., Selenp.,
Ib5 n. - «Ein zwifaltiger Maua im Gemüt ist
unstiit». Id., Narr.. 8U b. — «Wo Personen
sind die geschrenckt. listige, bescheide und
zmfaüige Zangen hand, mit dem Volck kan
niemant von Stat kommen*. Id.. Selenp , 95
— «Wenn der Osti-rtap kam nff eiu Sabbath,
so was es ein zireifaUig Fcst^ des Sabbaths
halb and des Ostertags halb, als so der Wi-
nachltag gefeit uff eiu Sunnetitag». Id., Post.,
a, 12 0. Etc. — «Es ist iiuci» an demselben
ort — ein grosse zwifaltige port». Murner,
Virg., V. ä ö. - «Er setzt in für zu if eltig ehr»
(gcmiuuh honur). Ibid., 0, 8 - Pculhuus
«sah Thebas twifdUg an, — nnsiniiig als ein
tmneken man». Ibid., m, 4 •. (Er glaabt«
Zwifalt. /\vitalti|;kult, Doppelheit. — «Es
heisst ein Xmfalt da man eins wigt und ein
anderf- ist». Geiler, Ev. mit U.ssi.. 40 li. —
«In i->itihiU Gott dienen ist da mau im uiiib
seiiis selbs willen dienet, Ztceifalt ist Avann
man im nmb «InB andern willen dienet*. Id.,
ßmeis. 72 t>. — «Das erst Lieoht der menseh-
lichen ?^eelcn Znifaltigknt . . . Man spiilgot
die See! zu teilen in da« obere Teil das auch
genant w8rt dne OemSt oder der Geist, and
das uiidore Teil das genant würt die Sinn*
licheiu. id., irrig Schaf, D, 4 b. — «Das erst
Zeichen des Lasters der Zwifaltigheit hat der
Mciihch der eines treit im Hund und ein än-
dert» im Hertzen . . . Das ander Z«^iclien . . .
ist da ein Mensch Gott and dem Vigead mit
einander dienen will . . . Das dritt . . so
eines Gott und der Welt will gefallen». Id ,
Selenp.. 164 >>.
Zwifelich, zwcifeilhaft. — «Nim iindcr -fri-
felichen dingen war, wo du sihosl das die
nature allerminnest zugenciget ist». Tauler,
49 (iO\ — Die swei J&nger die nach Emaas
gingen, «retten TuHw^üh ron aasen herren
urstendc». Nie. v. Str.. 302. — «Wer es daz
: cim menschen ztcifeUiche gedenoke invielent
...» Hugo V. Ehenh. — Wenn «si bedankot
daz . . . sulliches twi/dtken sfge . . .» 1434.
Tucherzunfi, .HI.
Zwffelstrick, sweifilltig gedrehte Schaar.
— «Noch sind utidor gench und ^'ceken, —
die zwifaUstrick au hemdern tragen». Marner,
Nb., 114. ilK — Sic «ftcng an guldin ketten
trairon — perlinhalsband, hcmderkragen, —
seiden, siibfin zmjeisthck*. Ibid.,246i Geucbm.,
f, 1
Zwignbel, fig. Dilemma, verfänpflirhc Frage.
— «So wellen wir im ein geteilts uffgeben
und dise gehürnte Frag oder ZwigaM (Qr-
halten». Geiler. P .st., 3, tn.l h.
Zwiiioli, ZwiUh, Art Zeu;,'. - *ZmUch,
candidum confecium c gcncre lini tjrossioris».
Hcrrad, 18h. — «65 elen ewillkU it secken
und v.h hantquchcl und zA fordüebern». 1416.
S. Tli.im Fabr. — «18.^ umb 2 eilen zicillichs
r.h Cime weidesacke». U24. Ibid. Et«. — «ü^n
Frau ist nit sehtildig . . . sieh mit Zveäch xa
kleiilen«. Geiler, riivibtl. Kün., bb. - <An
der selben Kuncket spinst du ZtciUch*. Id ,
Gelstl. Spinn., L, B b. — Den Bauern «schmeekt
\ der ziriJch nit wol als ee». Brant, Nsch., 7H.
; — «Den nck'):irilch. ein pürschcs kleid, —
I hat er '« in .\del3ger) für siden angeicit ».
Murner, Nb., 124. «Ilett ich ein etieikhm
jupp . . .» Id., 4 Ketzer, L, 6
' Zwilch, zw ei Mal — Der Kaiser Otto «schar
all lug sin backen zwilch». Brant, Nscb., 60.
Zwinge, fem., meiallenes Beschlag au finem
Stuck u dergl. — «Das hcisset ein Zwing, eiu
iben Blech oder isen Drot, den man nmb ein
Ding schlüäsct und mit Nageln hert daran
schlecht, das es zusamen heb und zwing das
es nii /.erkine». Geiler, Bilg., 27 b,
Zwingni»z, Zwang. — Sic verwalten ihr
' Amt «mit JHarmlen and anwilligUieh, in etvaa
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kouin auM Zwindsmu». Geiler, Escheugr.,
b, 4*.
Zwingotf, Zwinjrtr, befestigter Tharrn.
*Zwimgolf, antemuralc*. ächmeller, 2, 117U.
Biiie Schier Bkler worden «in den zwyngdß»
beordert. Ädelphus, Türk . E, 5
Zwirent, Zwürent, Zwir, ZwiLr, zweimal.
Seherz, 213tf.-~ *Zmreut hiittdeitstont tuoit».
Herrad, 188. — «... ob ich in zwir ein mite
— Nach ein ander fürlcitc ...» Gottfr. v. Str.,
1, ÖO. — «Unsere bürgere . . . zwur die jaden
besche7.7.et hant». 1261. Urk., 1, Ab^. — «Ist
da« ein jade oder ein jodin wirt beklaget
nmbe gwStm gewannen ^&t ...» 1322. Kdn.,
Beil., 976. — «It» der wochen einest oder
zwürent z6gon> (kuiu äacrament). Taaler, IHI
(2j>. — «... er mieh ztcurent andergedrneket
und betrogen hat^ K"ii., '2bb. Etc. — Die
Schnitter »ssoUen zwurcnt iu dem tag hcinv
^un. so sie sein notturftig sein». Griespash,
15 Jh. Weist h , b, \m Vax-, — «. . . Auf das
es also ein zimr gebacheit Brot und Schifbrui
wir*. Geiler, Sehiif der Pen., j») >> «Einmal
essen ist jföttlich; wer zwiret is^3t der ist ein
Mensch». Id., Sünd des M., b ^. — *. . . Das
er zwüren faste am Sabbath . . .> Id., Bilg..
20 A. Etc. — «Was du magst than, das wellest
nit zwüren vcrheissen . . .» Brant, Cato. a, 5 >>.
— «Der ammciäter reit . . . zwürent an Cronen*
borg». Id , Bisch. Wilh., — Er sah «das
er tw&ret genart was». Momer, Ulensp., 88.
— •Zicyren in /.wölff stunden». Ringm, Cäsar.
2ö t>. — 'Alle tag twiret. offt dreistet». Batzer,
Neuer., 0, 1»».
Zwitrechtig.in Zwietracht lebend, «.Saphir
(der Edelstein) vereiniget die' ZwUrechtigen ».
Geiler, Sehlff der Pen., 196 b.
Zwitzt'ren, irt.'inzen, blinken. - «Also be-
kennest du einen Sternen an dem das er liecbt
ist und ewitgert*. Geiler, Selen p., H ■. — In
Christo «hat das Gold der riottlieit herfiir
gelzwiUert uss dem Kupfer der JUenscbeit».
Id., Poet, S, 109 b. — «£b werden swütem
. die Gerechten wie die Sonn in dem Heioh
Gottes». Id., Bmels, 7t *. Bte.
' Zwitznrisch. blinkend. — «Was ist schnol-
lers und zvoileriachers als der Blitz. ?• Geiler,
H Mar., öl b. po«t, 4, 39 b.
ZwUlfbotte, Apostel. Scherz, SUr». — «Der
swdfboUen dag Simonis und Jade*. 1880.
Tnchercnnft, V. — Montag «nneh sant Jaoobes
tage des ztoölffbotten». H6<). Reg. A, 224. —
• Under den engein (sind) die heiligen iwö^f*
botten*. Nie. v. Basel, SIS. — «Petms der
zwelfbote*. Clos., I.ö. — «In dem MV. jorc
vingent ane zft bredi^rende die zwelffboUen in
Jttdea». K.iu,,3i7. Etc. — «Die h zioölfbtMem
unser helfer sint». Eis. Pred , 1. S7. Etc. -
«Der gruä Karolus, der mor ieut und lauds
het gewunncn mit dem sehwert, denn die
zwelfbotlen mit den znngeii , . » Haid. Spil,
Hl. — «S. Stephanus ist gew esen ein Marterer,
er ist aber nit gewesen ein Zicötfbott». Geiler,
Püsi . 4. -Mb _ «Das Buch der heilig Teten
der Zwölf botlCH' , die Apoblelgebchichte. Id ,
Selenp.. 7i« — «Hat doch Christus nur XII
botten, und was einer ein scholm». Mnriier,
Genehm., e, 1 — Gott hat «erstlich iu der
kirchcn geset/.et ztoölf botten». Id.. Adel, C, 2
j — «Petrus, das honpt der XII btUten». Id.,
: Luth. Narr, a, 4 ■ — «Eis stat in der zwölf-
bfiiUn lesen. — wie .^inion ist verdamt ge-
wesen». Id . Nb., t3t (in der Apostelgeschichte) ;
I item: «wir hands in den ewölf botten gelesen».
Id , 4 Kotzer. 0. 7 ». Etc. - Judas <einMci0^-
: 6<rt Christi». Winipb., Chrys , I i b. — «Die
I heiligen twölfbotfen». Adelphus, Fat. Nost.. A,
5 b; Nachtig. Psalter, 114. — «Der zioiHfbott
I Mattheus». Karst h , co, 1 — «Der hertzog
I von Beyern ensalt. wie er die JwdltfiMtsii iüei
■rant/. silberin.. Pauli, 2S9. — Bald naehher
verschwindet das Wort.
I Zwttrbei, Wirbel. — Der Kaieer wehrt sieh
der Feinde «in eim ring und «wSrftd». Adel«
j phus, Barb., Hl
I Zwir»», Zwarent, Zwiirat. S JKwMVttt.
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Früher erschien in demselben Verlag:
WÖRTERBUCH
STRASSBURGER MUNDART,
AUS DEM
NACHLASSE
VON
CHARLES SCHMIDT
MIT EINEM PORIRÄT DES VERFASSERS, SEINER BIOGRAPlili:
UND EINEM VERZEICHNISSE SEINER WERKE.
XX u. 123 S. gr. 8'J. Preis M. 7.50.
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